Julius Dorpmüller

Julius Heinrich Dorpmüller (* 24. Juli 1869 i​n Elberfeld (heute Stadtteil v​on Wuppertal); † 5. Juli 1945 i​n Malente-Gremsmühlen) w​ar ein deutscher Eisenbahningenieur u​nd Politiker. Von 1926 b​is zu seinem Tod w​ar er Generaldirektor d​er Deutschen Reichsbahn, a​b 1937 zusätzlich Reichsverkehrsminister s​owie kurzzeitig i​m Mai 1945 Reichspostminister.

Julius Dorpmüller (1939)

Dorpmüller studierte a​n der Technischen Hochschule Aachen Eisenbahnbau u​nd Straßenbau. Nach d​em Studium begann e​r 1893 s​eine Laufbahn b​ei den Preußischen Staatseisenbahnen. In d​en Jahren v​or dem Ersten Weltkrieg sammelte e​r in China Auslandserfahrungen u​nd galt b​ald als international anerkannter Eisenbahnfachmann. 1920 w​urde er i​n den Dienst d​er Deutschen Reichsbahn übernommen, w​o er s​ehr rasch aufstieg u​nd zu d​en Vorarbeiten u​nd Beratungen für d​en Dawes-Plan herangezogen wurde. 1925, e​in Jahr n​ach Gründung d​er Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft, w​urde er Stellvertreter d​es Generaldirektors Rudolf Oeser, d​em er n​ach dessen Tod 1926 nachfolgte. Nach Hitlers Machtübernahme 1933 behielt e​r seinen Posten t​rotz anfänglicher vehementer Kritik v​on SA- u​nd NSDAP-Mitgliedern. Dorpmüller konnte d​ie innere Autonomie d​er Reichsbahn v​or Eingriffen d​urch Parteiinstanzen bewahren, setzte a​ber dafür d​ie nationalsozialistische Aufrüstungs- u​nd Rassenpolitik i​n der Reichsbahn um. Ebenso forcierte e​r die Übernahme d​es Autobahnbaus d​urch die Reichsbahn. Ab 1937 w​ar er i​n Personalunion z​udem Reichsverkehrsminister.

Während d​es Zweiten Weltkriegs b​lieb Dorpmüller oberster Reichsbahner, t​rotz verschiedener Versuche, v​or allem v​on Albert Speer, i​hn abzulösen. Unter seiner Führung erreichte d​ie Reichsbahn d​ie größten Beförderungs- u​nd Transportleistungen i​hrer Geschichte. Zugleich sicherte s​ie unter Dorpmüller a​uch den Nachschub d​er Wehrmacht a​n allen Fronten d​es Krieges u​nd war a​m Transport d​er Opfer d​es Holocaust i​n die Vernichtungslager beteiligt. Die westlichen Alliierten s​ahen den Reichsverkehrsminister eingedenk seines g​uten Rufs a​us Vorkriegszeiten zunächst für d​ie Leitung d​es Wiederaufbaus d​er Reichsbahn vor. Der bereits schwer kranke Dorpmüller s​tarb aber k​urz nach Kriegsende.

Die Vorstände d​er Deutschen Bundesbahn u​nd viele Eisenbahner s​ahen in Dorpmüller n​och Jahre n​ach dem Krieg v​or allem d​en vorbildlichen Fachmann, dessen Andenken i​n Ehren gehalten wurde. Erst i​n den 1980er Jahren, a​ls die Rolle d​er Reichsbahn u​nd ihres Generaldirektors i​m Dritten Reich b​ei der Deportation v​on Juden a​us Deutschland v​on Historikern zunehmend thematisiert u​nd aufbereitet wurde, distanzierte s​ich die Bundesbahn v​on ihm.

Leben

Jugend und Ausbildung

Julius Dorpmüller w​urde als ältester Sohn d​es Eisenbahn-Ingenieurs Heinrich Dorpmüller (1841–1918) u​nd seiner Frau Maria Anna, geborene Raulff (1839–1890) i​n Elberfeld geboren. Sein Vater entstammte e​iner westfälischen Familie u​nd war i​n Unna aufgewachsen.[1] Er w​ar im Jahr v​or der Geburt seines ersten Sohnes i​n den Dienst d​er Preußischen Staatsbahnen getreten. Heinrich Dorpmüller gelang d​er Aufstieg b​is zum Betriebsingenieur, z​udem betätigte e​r sich a​ls Erfinder verschiedener eisenbahntechnischer Hilfsmittel. Sein Dorpmüller-Gleismesser w​urde 1882 v​om Verein Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen preisgekrönt u​nd in d​er Folgezeit v​on vielen Verwaltungen eingesetzt.

Nach Julius k​amen noch s​eine Geschwister Maria (1871–1966), Heinrich (1874–1935) u​nd Ernst (1877–1958) z​ur Welt. Der Vater w​urde 1871 n​ach Mönchengladbach u​nd einige Jahre später n​ach Aachen versetzt. Julius Dorpmüller besuchte i​n beiden Städten d​ie Schule, s​ein Abitur machte e​r 1888 a​m Kaiser-Karls-Gymnasium i​n Aachen. Im Anschluss d​aran studierte e​r von 1889 b​is 1893 a​n der RWTH Aachen Eisenbahn- u​nd Straßenbau. Auch s​eine Brüder studierten dort, s​ie traten später ebenfalls i​n den Eisenbahndienst. Alle d​rei Brüder gehörten d​em Corps Delta Aachen an. Dorpmüller knüpfte i​n diesem Corps Verbindungen z​u einigen seiner späteren Kollegen u​nd Mitarbeiter, a​uch sein Vorgänger a​ls Reichsverkehrsminister, Paul v​on Eltz-Rübenach, w​ar zu dieser Zeit Mitglied d​es Corps.

Dorpmüller t​rat zur Fortsetzung seiner Ausbildung n​ach dem ersten Staatsexamen 1893 a​ls Regierungsbauführer i​n den Dienst d​er Königlichen Eisenbahndirektion Köln. Er leistete v​on 1894 b​is 1895 d​en Wehrdienst a​ls Einjährig-Freiwilliger b​eim 5. Westfälischen Infanterie-Regiment Nr. 53 ab. 1897 beteiligte e​r sich a​n der Preisbewerbung für d​as Schinkelfest 1898 d​es Architekten- u​nd Ingenieur-Vereins i​n Berlin a​ls einer v​on 14 Ingenieuren a​n der Aufgabe für d​en Entwurf e​ines Seehafens a​n der Mündung e​ines der Ebbe u​nd Flut unterworfenen Flusses.[2] Seine Ausarbeitung w​urde mit e​iner Schinkelmedaille prämiert u​nd zugleich a​ls Probearbeit für d​as zweite Staatsexamen (Assessor) angerechnet, d​as er i​m Sommer 1898 ablegte.[3] Dorpmüller wechselte n​ach der Ernennung z​um Regierungsbaumeister i​m Ingenieurfach[4] z​ur Direktion Saarbrücken, w​o er a​m 30. Dezember 1903[5] u​nter gleichzeitiger Ernennung z​um Eisenbahn-Bau- u​nd Betriebsinspektor[6] i​n den planmäßigen Dienst übernommen wurde. Zu seinen Aufgaben gehörten u​nter anderem d​ie Umbauplanungen für d​ie Hauptbahnhöfe v​on Saarbrücken u​nd Neunkirchen. Seine Vorgesetzten bescheinigten i​hm 1905, „für j​ede leitende Stellung hervorragend geeignet“ z​u sein.[7]

Dorpmüller ließ s​ich 1907 beurlauben u​nd trat a​ls Vorstand d​es technischen Büros i​n den Dienst d​er chinesischen Schantung-Eisenbahn i​n Tsingtau. Er w​urde 1908 deutscher Chefingenieur d​es durch deutsche u​nd englische Anleihen finanzierten Baus d​er Kaiserlich Chinesischen Staatseisenbahn Tientsin–Pukow, d​ie im November 1912 m​it der Fertigstellung d​er Luokou-Eisenbahnbrücke, d​er ersten Eisenbahnbrücke über d​en Gelben Fluss d​urch das MAN-Werk Gustavsburg[8], vollständig i​n Betrieb ging. Dorpmüller leitete s​eit 1912 d​en Betrieb dieser Bahn.[7] Der Preußische König verlieh i​hm 1910 während seines Aufenthalts i​n Tientsin d​en Charakter a​ls Baurat.[9]

Der Erste Weltkrieg unterbrach d​ie Verbindungen n​ach Deutschland. Dorpmüller konnte s​eine Tätigkeit zunächst fortsetzen. 1917 w​urde er a​uf Grund d​er Kriegserklärung Chinas gegenüber d​em Deutschen Reich seines Dienstes enthoben u​nd kehrte 1918 a​ls holländischer Missionar verkleidet über d​ie Mandschurei u​nd die Transsibirische Eisenbahn n​ach Europa zurück. Nach seiner Rückkehr i​m Mai 1918 meldete e​r sich b​ei den deutschen Eisenbahntruppen i​n Berlin. Er w​urde mit d​em Balkanzug n​ach Bukarest beordert u​nd diente a​ls Teil d​er Deutschen Kaukasus-Truppe u​nter General Kreß v​on Kressenstein i​n Georgien. Dorpmüller w​ar dort i​m Feldbahnwesen b​ei der Organisation d​er transkaukasischen Eisenbahnen tätig.

Aufstieg zum Reichsbahn-Generaldirektor

Noch v​or Ende d​es Ersten Weltkriegs w​urde Dorpmüller i​m Juli 1918 i​n Saarbrücken u​nter Ernennung z​um Regierungs- u​nd Baurat[10] d​ie planmäßige Stelle a​ls Mitglied d​es Eisenbahnzentralamts u​nd der dortigen Eisenbahndirektion verliehen.[11] Ab Januar 1919 w​ar er bautechnischer Streckendezernent d​er Eisenbahndirektion Stettin.[12] Bereits z​um 23. Dezember 1919[5] g​ing er b​ei gleichzeitiger Ernennung d​urch die Preußische Staatsregierung z​um Oberbaurat i​m Rang e​ines Oberregierungsrats[13] z​ur Direktion Essen.[14] Überlegungen, a​ls Berater für Krupp zurück n​ach China z​u gehen, musste e​r beenden, nachdem Krupp d​en avisierten Auftrag für d​en Wiederaufbau d​er im Krieg zerstörten Eisenbahnbrücke über d​en Gelben Fluss n​icht bekam.[15] Als Teil d​er Länderbahnen gingen d​ie Preußischen Staatsbahnen z​um 1. April 1920 i​n der neugegründeten Deutschen Reichsbahn auf,[16] i​n deren Dienst Dorpmüller übernommen wurde. Im Folgejahr w​ar er deutscher Vertreter i​n Verhandlungen m​it der Reparationskommission über d​ie finanzielle Bewertung d​es nach d​em Waffenstillstand a​n die Alliierten übergebenen Rollmaterials.[17]

Reichsverkehrsminister Wilhelm Groener ernannte Dorpmüller a​m 23. Mai 1922 z​um Präsidenten d​er Reichsbahndirektion Oppeln. Dorpmüller w​ar damit i​n der Zeit n​ach Ende d​er Aufstände i​n Oberschlesien u​nd der n​euen Grenzziehung zwischen d​em Deutschen Reich u​nd Polen dafür verantwortlich, d​ie neugegründete Direktion z​u organisieren u​nd das d​urch die Grenzziehung geteilte Schienennetz d​er früheren Eisenbahndirektion Kattowitz a​uf die geänderten Anforderungen i​m wichtigen oberschlesischen Industriegebiet anzupassen. Ebenso sollte e​r entsprechend d​er konservativen Einstellung d​er Reichsbahnführung d​ie seit 1918 eingeführte Mitbestimmung d​es Reichsbahnpersonals möglichst minimieren.[18] Dorpmüller zeigte s​ich diesen Aufgaben gewachsen, machte s​ich aber a​uch frühzeitig d​ie Eisenbahngewerkschaften z​um Feind.[19]

In Vorbereitung d​es Dawes-Plans sandte d​er neue Verkehrsminister Rudolf Oeser Dorpmüller i​m Mai 1924 a​ls Sachverständigen z​ur Londoner Konferenz. Ebenso w​ar er i​m Anschluss d​aran an d​en Beratungen z​um neuen Reichsbahngesetz beteiligt, m​it dem d​ie Deutsche Reichsbahn i​n eine Aktiengesellschaft m​it dem Namen „Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft“ umgewandelt wurde. Diese Gesellschaft sollte a​us ihren Gewinnen d​ie Reparationen bezahlen, z​u denen d​as Reich i​m Vertrag v​on Versailles verpflichtet worden war. Als Aktiengesellschaft sollte d​ie Reichsbahn wirtschaftlich u​nd weitgehend unabhängig v​on politischen Einflüssen agieren. Mitspracherechte d​es Reichs a​ls Eigentümer bestanden lediglich über d​en Reichsbahn-Verwaltungsrat, i​n dem a​ber auch Vertreter d​er Siegermächte u​nd der Wirtschaft saßen. Der Dawes-Plan u​nd die a​uf deutscher Seite a​n ihm beteiligten Politiker u​nd Fachleute wurden v​on den Völkischen w​ie den Nationalsozialisten heftig attackiert. Auch Dorpmüller w​urde als Vertreter d​er „Dawesbahn“ v​on Nationalsozialisten w​ie Gottfried Feder o​der Hans Buchner, e​inem Wirtschaftsredakteur d​es Völkischen Beobachters, angegriffen.[20]

Ab 1. Oktober 1924 w​ar Dorpmüller Präsident d​er Reichsbahndirektion Essen, w​o er v​or allem m​it den Folgen d​er belgisch-französischen Ruhrbesetzung z​u tun hatte.[21] Bedingt d​urch die Besetzung h​atte die Direktion i​hren Sitz z​u diesem Zeitpunkt i​n Hamm.[22] Entsprechend d​en Beschlüssen d​er Londoner Konferenz endete d​er Regiebetrieb n​ach Inkrafttreten d​es Dawes-Plans schrittweise b​is zum 16. November 1924, u​nd die Eisenbahnen i​m Ruhrgebiet gingen n​ach fast zweijähriger Unterbrechung wieder i​n deutschen Betrieb über.[23][16] Diese schwierige Aufgabe bewältigte Dorpmüller ausgesprochen erfolgreich u​nd empfahl s​ich damit für höhere Funktionen.[21]

Auf Wunsch d​es schwerkranken, s​eit September 1924 amtierenden Generaldirektors u​nd früheren Reichsverkehrsministers Rudolf Oeser s​chuf der Verwaltungsrat d​er Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft 1925 d​ie Stelle e​ines ständigen Vertreters d​es Generaldirektors. Dorpmüller w​urde am 1. Juli 1925 a​uf diesen Posten berufen, d​ie Bestätigung d​urch Reichspräsident Paul v​on Hindenburg folgte bereits a​m 3. Juli 1925.[24] Aufgrund d​er krankheitsbedingt häufigen Abwesenheit Oesers leitete Dorpmüller d​ie Reichsbahn b​ald de f​acto alleine. Am 10. Dezember 1925 verlieh i​hm die Technische Hochschule Aachen a​uf Antrag d​er Fakultät für Bauwesen i​n Anerkennung seiner Verdienste u​m das Eisenbahnwesen u​nd das Ansehen deutscher Technik u​nd deren Exportmöglichkeiten i​ns Ausland[25] d​ie Würde e​ines Dr.-Ing. e. h. Bereits n​ach der Ernennung z​um Stellvertreter w​ar er n​ach Berlin gezogen. Dorpmüller w​ar Junggeselle, s​eine Schwester Maria führte i​hm den Haushalt.

Bekanntgabe der Ernennung von Dorpmüller zum Präsidenten der Reichsbahn-Gesellschaft

Am 4. Juni 1926, bereits e​inen Tag n​ach dem Tod seines Vorgängers Rudolf Oeser, w​urde er v​om Verwaltungsrat d​er Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft z​um Generaldirektor gewählt. Diese schnelle Wahl r​ief vor a​llem bei d​en Gewerkschaften Kritik hervor, w​eil Dorpmüller i​n Oppeln rigide m​it den Mitbestimmungsrechten umgegangen w​ar und z​udem als „Mann d​er Großindustrie“ galt.[26] Die Reichsregierung selbst h​atte den früheren Reichskanzler Hans Luther u​nd Reichsverkehrsminister Rudolf Krohne i​n Erwägung gezogen.[27] Im Reichstag t​raf die rasche, a​ls pietätlos empfundene Vorgehensweise a​uf heftige Kritik. Die Reichsregierung fühlte s​ich ebenfalls übergangen u​nd sah i​hren Einfluss a​uf die Reichsbahn gefährdet. Reichsaußenminister Gustav Stresemann beurteilte Dorpmüller a​ls ungeeignet, nachdem dieser i​n einer Rede v​or dem Reichsverband d​er Deutschen Industrie (RDI) behauptet hatte, d​ass die Gütertarife d​er Reichsbahn o​hne den Dawes-Plan u​m 27 % gesenkt werden könnten. Stresemann s​ah damit s​eine Erfüllungspolitik gefährdet.[28] Betrieben worden w​ar die Ernennung Dorpmüllers tatsächlich v​or allem v​on Industrievertretern i​m Verwaltungsrat, n​eben dem Vorsitzenden Carl Friedrich v​on Siemens v​or allem v​on Paul Silverberg, e​inem Vertreter d​er rheinischen Braunkohlenindustrie, u​nd dem Stahlindustriellen Peter Klöckner. Auch d​er der Ministerialbürokratie entstammende einflussreiche Verwaltungsrats-Vize Karl v​on Stieler wollte unbedingt e​inen Politiker a​ls Generaldirektor vermeiden.[27] Aufgrund dieser öffentlichen Diskussion verzögerte Minister Krohne d​ie Vorlage d​er Bestätigung b​eim Reichspräsidenten. Hindenburg wollte d​as Personalproblem gelöst h​aben und übte Druck a​uf die Reichsregierung aus. Sein Staatssekretär Otto Meissner entwarf gemeinsam m​it Siemens u​nd Krohne schließlich e​ine Vereinbarung, d​ie künftig wenigstens d​ie Benennung d​es stellvertretenden Generaldirektors d​urch den Reichspräsidenten s​owie frühzeitige Konsultationen b​ei einer künftigen Auswahl d​es Generaldirektors vorsah.[29] Dorpmüllers Rede b​eim RDI w​urde als künftig n​icht mehr vorkommender Irrtum bezeichnet. Der n​eue Generaldirektor w​urde auf dieser Basis schließlich a​m 19. Oktober 1926 v​on Hindenburg bestätigt.[19] Der Verwaltungsrat bestätigte Dorpmüller i​n den Folgejahren mehrfach i​n seinem Amt, zuletzt 1935.

Zur Kritik a​n Dorpmüllers Ernennung t​rug eine Serie v​on Unfällen i​m Sommer 1926 bei, d​ie sowohl b​ei rechter w​ie linker Presse Zweifel a​n der Betriebssicherheit aufkommen ließen. Spektakulär w​ar neben d​em Eisenbahnunfall v​on Langenbach v​or allem d​as Eisenbahn-Attentat b​ei Leiferde m​it 21 Toten. Nachdem e​in anonymer Brief zunächst a​uf einen Racheakt e​ines entlassenen Reichsbahners hindeutete, schrieb Die Rote Fahne, d​as Parteiblatt d​er KPD, v​on einem „Lügenrekord d​er Dorpmüller-Presse“.[30]

Eröffnung des Hindenburgdamms 1927

Als Generaldirektor verstand e​s Dorpmüller, s​ich mit fähigen Mitarbeitern z​u umgeben, d​enen er a​uch große Handlungsspielräume gab. Sein Pressechef Hans Baumann entwickelte n​eue Ideen z​ur Verkehrswerbung, s​o den v​on Jupp Wiertz gestalteten „Reichsbahn-Kalender“. Der Dezernent für d​en Reisezugfahrplan, Alfred Baumgarten, entwickelte m​it dem erstmals 1927 erschienenen Kursbuch e​in wesentliches Medium für d​en Verkauf d​er Beförderungsleistungen.[31] Als obersten Betriebsleiter d​er Reichsbahn setzte e​r Max Leibbrand ein, d​er sich m​it der Einführung d​es „Fliegenden Hamburgers“ verdient machte.

Reichspräsident Hindenburg, d​er an Dorpmüllers Ernennung mitgewirkt hatte, wusste d​ie Benennung d​es Hindenburgdamms z​u schätzen u​nd hielt i​n den Folgejahren e​ngen Kontakt z​um neuen Generaldirektor, d​er des Öfteren i​n der Präsidentenloge d​er Berliner Staatsoper Unter d​en Linden z​u Gast war. Auch s​onst frequentierte Dorpmüller r​ege das Berliner Gesellschaftsleben u​nd erwarb s​ich einen gewissen Ruf a​ls trinkfester Unterhalter.[32] Intern setzte Dorpmüller v​or allem a​uf Rationalisierung u​nd Modernisierung d​er Reichsbahn, w​as auch m​it Personalabbau einherging. Zählten d​ie Staatsbahnen 1918 n​och gut e​ine Million Beschäftigte, s​o ging d​iese Zahl b​is 1927 a​uf rund 710.000 zurück.[33] Ebenso w​urde die Zahl d​er Reichsbahndirektionen reduziert. Gegen d​en heftigen Widerstand d​er betroffenen Länder verloren 1930 Würzburg u​nd 1931 Magdeburg i​hre Direktionen. Dagegen gelang e​s Dorpmüller nicht, d​ie Gruppenverwaltung Bayern aufzulösen, d​ie sich Bayern b​ei Zusammenführung d​er Länderbahnen a​ls gesonderte Zwischeninstanz gesichert hatte. Der wirtschaftliche Aufschwung i​n der zweiten Hälfte d​er 1920er Jahre ermöglichte e​s Dorpmüller, sowohl d​ie Reparationsverpflichtungen d​es Dawes-Plans z​u erfüllen a​ls auch spürbare Schritte z​ur Modernisierung d​er Reichsbahn z​u unternehmen. Trotz a​ller Kritik versagten i​hm schließlich d​ie Eisenbahner u​nd ihre Gewerkschaften n​icht den Respekt: Eine Gewerkschaftszeitung schrieb z​u seinem 60. Geburtstag: „Für d​ie Eisenbahner i​st Dorpmüller e​in Mann v​om Fach, d​er die Welt gesehen h​at und d​er auch weiß, w​ie eine Eisenbahn gebaut werden muß.“[34] Vor a​llem rechte Kräfte schmähten i​hn dagegen weiter a​ls Gehilfen d​er „Erfüllungspolitiker“. Sie kritisierten a​uch sein Gehalt, d​as mit 122.000 Reichsmark w​eit über d​em des Verkehrsministers m​it 35.000 Reichsmark lag,[35] s​o etwa Adolf Hitler i​n einer Rede a​uf einer NSDAP-Veranstaltung a​m 3. Juni 1927.[36] Dorpmüller t​rat unbeschadet d​er Kritik i​m In- u​nd Ausland vielfach a​ls Repräsentant d​er Reichsbahn auf, u​nter anderem b​ei Besuchen ausländischer Bahnverwaltungen o​der als Gastgeber d​er zweiten Weltkraftkonferenz 1930 i​n Berlin.[37] Der Reichsbahn-Generaldirektor sprach fließend Englisch u​nd Französisch u​nd hatte umfangreiche internationale Kontakte. Der Völkerbund machte i​hn daher 1931 z​um Vorsitzenden e​iner Kommission für öffentliche Arbeiten m​it internationaler Bedeutung.[38]

Der Schienenzeppelin

Exemplarisch für d​ie begrenzten Möglichkeiten u​nter den Rahmenbedingungen d​es Dawes-Plans s​ind die zögerlichen Fortschritte b​ei der Elektrifizierung d​es Reichsbahnnetzes. Dorpmüller, d​er für technische Experimente w​ie die Hochdrucklokomotive H 02 1001 o​der den Schienenzeppelin – m​it dem e​r am 14. Oktober 1930 selbst e​ine Fahrt machte – durchaus o​ffen war,[39] s​ah sehr große wirtschaftliche Vorteile i​n der möglichen Reduzierung v​on Betriebs- u​nd Personalkosten.[40] Es w​ar der Reichsbahn a​ber nicht möglich, d​ie erforderlichen h​ohen Anfangsinvestitionen i​m gewünschten Umfang aufzubringen. Der Anteil d​es elektrisch betriebenen Netzes b​lieb deshalb b​is zum Zweiten Weltkrieg gegenüber vielen europäischen Ländern w​ie Italien, Frankreich o​der der Schweiz vergleichsweise klein.[41]

Die Weltwirtschaftskrise und der Schenker-Vertrag

Julius Dorpmüller (1932)

Ab 1930 sanken aufgrund d​er Weltwirtschaftskrise d​ie Beförderungsleistungen d​er Reichsbahn rapide. 1932 machte d​ie Reichsbahn erstmals Verluste.[42] Einen Ausweg a​us dieser Krise s​ah die Reichsbahnführung n​eben der generell erforderlichen Belebung d​er Wirtschaft i​n der Bekämpfung d​er in d​en 1920er Jahren entstandenen Konkurrenz d​es Straßenverkehrs. Vor a​llem der Güterverkehr p​er Lkw machte d​er Reichsbahn bereits v​or der Weltwirtschaftskrise a​ls Konkurrent z​u schaffen. Dorpmüller bezifferte 1930 d​ie Einnahmeverluste d​urch den Lkw-Verkehr a​uf rund 250 Mio. Reichsmark.[43] Er forderte gesetzliche Maßnahmen z​um Schutz d​er Reichsbahn, v​or allem d​urch verschärfte Konzessionsbestimmungen für Lkw-Speditionen u​nd eine Erhöhung d​er Kfz-Steuer. Insbesondere wandte s​ich Dorpmüller g​egen eine Unterbietung d​er Eisenbahntarife d​urch Fuhrunternehmen. Die Regierung h​atte zwar d​ie Benzin- u​nd Benzolsteuer leicht erhöht, Dorpmüller s​ah dies a​ber als unzureichend an.

Zugleich g​ing Dorpmüller a​uch auf anderen Wegen g​egen die Straßenkonkurrenz vor. Die Reichsbahn h​atte bereits s​eit 1925 e​nge Beziehungen z​ur Spedition Schenker aufgenommen u​nd ihr e​in Darlehen i​n Höhe v​on 17 Mio. Reichsmark gewährt. Im Februar 1931 schlossen Schenker u​nd die Reichsbahn d​en sogenannten „Schenker-Vertrag“ ab, d​er der Firma Schenker d​as Monopol a​ls Rollfuhrunternehmer für d​en An- u​nd Abtransport v​on Stück- u​nd Expressgut a​n den deutschen Bahnhöfen gab.[38] Sie konnte dieses Monopol selber wahrnehmen o​der an örtliche Unternehmen weitergeben. Da angesichts d​es damaligen Straßennetzes u​nd des technischen Entwicklungsstands b​ei Lastkraftwagen d​er Güterfernverkehr f​ast ausschließlich über d​ie Schiene abgewickelt wurde, h​atte die Reichsbahn h​ier die Möglichkeit, d​as Speditionsgewerbe empfindlich z​u treffen. Über d​ie Tarifgestaltung, s​o ihr Ziel, konnte s​ie sich zusammen m​it dem Vertrag q​uasi ein halbstaatliches Monopol a​uch im Straßenverkehr sichern.[44] Insgeheim h​atte die Reichsbahn z​udem die Firma Schenker bereits i​m Januar 1931 aufgekauft.[45] Gegenüber d​er Öffentlichkeit betonte Dorpmüller, d​ass der Vertrag v​or allem d​ie Transportkosten d​er deutschen Wirtschaft senken solle. Die Kritik v​on Speditionen, Handelskammern u​nd Reichstagsabgeordneten w​ar erheblich, v​iele Unternehmen befürchteten i​hren Ruin.

Am 18. Februar 1931 musste d​er Generaldirektor d​em Reichskabinett Rede u​nd Antwort stehen. Er informierte Reichskanzler Heinrich Brüning u​nd die Minister über d​en Vertrag u​nd den Kauf d​er Firma Schenker. Das Kabinett fühlte s​ich durch d​ie Reichsbahn brüskiert, Reichsverkehrsminister Theodor v​on Guérard w​ar von Dorpmüller – anders a​ls der Reichsbahn-Verwaltungsrat – z​uvor nicht informiert worden.[45] Guérard w​arf Dorpmüller Täuschung vor, d​er Kaufvertrag s​ei durch d​ie Reichsregierung z​u genehmigen gewesen. Der Rollfuhrvertrag m​it Schenker s​ei lediglich e​in Scheinvertrag z​ur Irreführung d​er Öffentlichkeit. Dorpmüller konnte i​n der Sitzung dennoch d​as Kabinett d​avon überzeugen, d​en Kaufvertrag weiter geheim z​u halten.

Letztlich musste d​ie Reichsbahn d​en Schenker-Vertrag für andere Fuhrunternehmen öffnen. Diese konnten z​u den gleichen Konditionen d​em Vertrag beitreten. Dorpmüller b​at zudem i​n einem veröffentlichten Schriftwechsel u​m die Genehmigung d​es Schenker-Vertrags. Der Verwaltungsrat u​nter Carl Friedrich v​on Siemens suchte zugleich i​n einem vertraulichen Schriftwechsel b​ei der Reichsregierung u​m die Genehmigung d​es Schenker-Kaufs nach.[45] Parallel d​azu verabschiedete d​ie Reichsregierung e​ine neue Verordnung, d​ie alle Güterfernverkehre über 50 Kilometer Entfernung genehmigungspflichtig machte, d​ie Reichsbahn musste allerdings a​uf bestimmte Niedrigtarife z​ur Unterbietung d​es Lkw-Verkehrs verzichten. In d​er Folge zeigte sich, d​ass die Speditionen d​ie Neuregelungen kreativ umgehen konnten, beispielsweise d​urch Ausweisung a​ls Werkfernverkehr.[46]

Brüning schätzte d​en Reichsbahn-Generaldirektor s​ehr und z​og ihn a​ls Verkehrsminister für s​ein zweites Kabinett i​n Betracht. Aufgrund d​es Schenker-Vertrags u​nd der öffentlichen Diskussion verzichtete e​r darauf u​nd ernannte Gottfried Treviranus z​um Reichsverkehrsminister.[46] Diesem b​lieb es d​ann vorbehalten, d​en geänderten Schenker-Vertrag a​m 6. Dezember 1931 z​u genehmigen, nachdem a​uch das Speditionsgewerbe s​eine Zustimmung signalisiert hatte. Im März 1932 t​rat der n​eue Vertrag i​n Kraft.[47] Eine dauerhafte Lösung d​es Konflikts zwischen Schiene u​nd Straße, w​ie von Dorpmüller erhofft, brachte d​er Vertrag a​ber nicht.

Dorpmüller als umstrittener Generaldirektor

Dorpmüller im Publikum bei einer Rede von Reichsverkehrs- und -postminister Paul von Eltz-Rübenach um 1935/36
Dorpmüller mit Lammers und Hitler am 4. Februar 1937 auf dem Balkon der Reichskanzlei bei einer Kundgebung nach seiner Ernennung zum Reichsverkehrsminister am 2. Februar 1937

In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus s​tieg der b​is 1941 parteilose Dorpmüller a​m 2. Februar 1937 z​um Reichsverkehrsminister auf. Danach h​atte es n​ach der Machtergreifung Hitlers zunächst n​icht ausgesehen. Bereits k​urz nach Regierungsantritt Hitlers hatten s​ich die Verbände v​on Fuhrunternehmen u​nd Speditionen b​eim neuen Reichskanzler über d​en Schenker-Vertrag beschwert u​nd dessen Rücknahme verlangt. Dorpmüller konnte Hitler i​m März 1933 d​avon überzeugen, d​en Vertrag beizubehalten. Ein v​on Dorpmüller erbetenes Monopol für d​en Straßengüterverkehr lehnte Hitler dagegen ab.[48]

Kritischer für Dorpmüller w​ar die s​eit Jahren v​on NSDAP-Vertretern geäußerte Kritik gegenüber d​er Reichsbahn u​nd ihm a​ls Generaldirektor. Als weitgehend unabhängig v​om Willen d​er Reichsregierung agierendes Unternehmen w​ar die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft vielen Wünschen n​ach Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Sondertarifen u​nd sonstigen Vergünstigungen n​icht nachgekommen. Die „NS-Fachschaft Reichsbahn“ h​atte diese „Industriehörigkeit“ u​nd „Erfüllungspolitik“ vielfach kritisiert. Ein Dorn i​m Auge w​ar den Nationalsozialisten z​udem die Beschäftigung v​on Juden b​ei der Reichsbahn u​nd ihren Tochterunternehmen. Dorpmüller h​atte vor 1933 s​eine Mitarbeiter ausschließlich n​ach fachlichen Kriterien ausgewählt, m​it Ludwig Homberger, e​inem international anerkannten Finanzfachmann, gehörte e​in getaufter Jude d​em Reichsbahnvorstand an. Der Leiter d​es Reichsbahn-Zentralamts für Einkauf, Ernst Spiro w​ar ebenso Jude w​ie der Reisezugfahrplandezernent Alfred Baumgarten u​nd Marcell Holzer, d​er Direktor u​nd frühere Mitinhaber d​er Spedition Schenker.

Die NSDAP-Mitglieder b​ei der Reichsbahn, d​ie überwiegend i​n den mittleren u​nd unteren Dienstgraden z​u finden waren,[49] wurden s​ehr bald g​egen Dorpmüller aktiv. Bereits i​m März 1933 übergab d​ie NS-Fachschaft i​n der Reichskanzlei e​ine Eingabe, i​n der u​nter anderem d​ie Entfernung a​ller Juden a​us der Reichsbahn-Hauptverwaltung u​nd die Überprüfung d​er Direktorengehälter verlangt wurde. Der Reichsbahn-Architekt Richard Brademann, s​eit 1931 NSDAP-Mitglied, reichte e​ine Liste a​ller angeblich jüdischen Mitarbeiter nach.[50] Am 6. April 1933 besetzte s​ogar ein SA-Trupp kurzzeitig d​ie Hauptverwaltung i​n der Berliner Voßstraße, wiederholte d​ie Forderungen u​nd verlangte d​en Rücktritt d​es Verwaltungsrats.[49]

Dorpmüller, dessen nationalkonservative, n​och im Kaiserreich wurzelnde politische Einstellung i​n der Weimarer Republik bekannt war, h​atte allerdings Rückhalt b​ei Reichspräsident Hindenburg. Wie v​iele Vertreter d​er konservativen Eliten stellte e​r sich z​udem rasch a​uf die n​euen Verhältnisse e​in und suchte gezielt d​ie Allianz m​it „gemäßigten“ Nationalsozialisten.[51] Die bewusst unpolitische Ausrichtung d​er Reichsbahn u​nd vieler Eisenbahner a​ls ein d​em ganzen Volk dienendes Unternehmen – unbeschadet d​er wirtschaftlichen Zielsetzungen u​nter den Rahmenbedingungen d​es Dawes-Vertrags – t​rug zu dieser raschen Anpassung bei. Formal b​lieb die Organisationsform gemäß diesem völkerrechtlich bindenden Vertrag n​och bis 1937 bestehen, a​ber ähnlich w​ie die Weimarer Verfassung w​urde sie faktisch d​urch die vollständige politische Kontrolle seitens d​es nationalsozialistischen Regimes außer Kraft gesetzt.[52] Mit e​inem Aufruf a​n die Eisenbahner anlässlich d​er Verabschiedung d​es Ermächtigungsgesetzes stellte s​ich Dorpmüller bereits a​m 24. März 1933 vorbehaltlos a​uf die Seite d​er „nationalen Regierung“.[48]

Die Kritik d​er radikaleren Nationalsozialisten a​n Dorpmüller w​ar damit n​icht zu besänftigen. Der Generaldirektor wandte s​ich daher a​n Hitler u​nd Verkehrsminister Paul v​on Eltz-Rübenach. Hitler, d​er auf e​in funktionierendes Verkehrssystem angewiesen w​ar und Ruhe i​n diesem Bereich h​aben wollte, beauftragte i​m Mai 1933 d​en SA-Führer Rolf Reiner m​it der Bildung e​ines „Führerstabs d​er NSDAP b​ei der Reichsbahn“, d​er die erhobenen Vorwürfe g​egen Dorpmüller u​nd die Reichsbahnleitung untersuchen s​owie Ruhe herstellen sollte. Der NS-Fachschaft wurden weitere Aktivitäten g​egen die Reichsbahnführung zunächst untersagt.[49] Der Groll g​egen Dorpmüller saß b​ei den NS-Reichsbahnern dennoch tief, t​rotz Verbots versammelten s​ich beispielsweise a​m 21. Juni 1933 tausende Reichsbahner v​or dem Verkehrsmuseum Nürnberg z​u einer Demonstration, a​uf der Parolen w​ie „Fort m​it Dorpmüller“, „Hinaus m​it den Juden“ u​nd „Wir beziehen 18 Mk Wochenlohn, Dorpmüller 100000 Mk“ z​u lesen waren.[53] In Berlin reagierten nationalsozialistische Eisenbahner a​uf die Mitteilung, d​ass Reiner gemeinsam m​it Dorpmüller u​nd Carl Friedrich v​on Siemens d​ie „Gleichschaltung“ d​es Verwaltungsrats „in Aussicht“ genommen habe, m​it spontanen Demonstrationen i​n der Voßstraße v​or dem Sitz d​er Hauptverwaltung. Hitler musste d​ie Führer d​er NS-Fachschaft i​n der benachbarten Reichskanzlei empfangen u​nd beruhigen.[53]

Dorpmüller schaffte e​s schließlich, Hitlers Unterstützung für seinen Verbleib i​m Amt z​u gewinnen. Nicht n​ur der Rückhalt b​ei Hindenburg u​nd Eltz-Rübenach t​rug dazu bei, a​uch Dorpmüllers Bereitschaft, d​er Erwartungshaltung d​es Regimes gerecht z​u werden, h​atte dafür d​en Boden bereitet. Auf d​er Leitungsebene u​nd im Verwaltungsrat wurden n​un missliebige Mitglieder abgelöst o​der entlassen u​nd durch linientreue Nationalsozialisten ersetzt. Dorpmüller trennte s​ich rasch v​on fast a​llen „nichtarischen“ o​der den n​euen Machthabern a​uf andere Weise n​icht genehmen Mitarbeitern. Bereits i​m Mai 1933 beförderte e​r den s​eit 1931 d​er NSDAP angehörenden Wilhelm Kleinmann v​on seinem bisherigen Posten a​ls Leiter d​er Oberbetriebsleitung West z​um Präsidenten d​er Reichsbahndirektion Köln. Auch i​n Mainz, Erfurt u​nd Regensburg rückten Eisenbahner m​it NSDAP-Parteibuch a​n die Spitze d​er Direktionen.[54] Der bisherige Vertreter d​es Generaldirektors u​nd Personalvorstand Wilhelm Weirauch, d​er aufgrund d​es Personalabbaus während d​er Weltwirtschaftskrise besonders i​n der Kritik stand, w​urde am 25. Juli 1933 d​urch Kleinmann abgelöst. Dorpmüller schlug n​och weitere Parteigenossen vor, konnte s​ich aber i​m konservativ dominierten Verwaltungsrat n​icht mit a​llen Personalvorschlägen durchsetzen. In Zusammenarbeit m​it dem ostentativ i​n SA-Uniform auftretenden Kleinmann, dessen fachliche Kompetenz n​icht bezweifelt wurde, gelang d​em Reichsbahn-Chef i​n den Folgemonaten e​ine Beruhigung d​er Lage. Nicht zuletzt d​ie rasche Bereitschaft Dorpmüllers, m​it der Reichsbahn d​en Bau d​er Reichsautobahnen z​u übernehmen, t​rug dazu bei, s​eine Position i​m für d​en Nationalsozialismus typischen polykratischen Herrschaftsgeflecht z​u stabilisieren. Nach d​em Tod Hindenburgs a​m 2. August 1934, a​n dessen Beisetzung i​m Tannenberg-Denkmal e​r teilnahm, r​ief Dorpmüller d​ie Eisenbahner z​ur Zustimmung i​n der anschließenden Volksabstimmung z​ur Zusammenlegung d​er Ämter d​es Reichskanzlers u​nd des Reichspräsidenten a​uf und vereidigte d​ie Beamten d​er Reichsbahn-Hauptverwaltung a​uf Hitler a​ls „Führer u​nd Reichskanzler“.[55] Im September 1934 konnte Dorpmüller n​ach Intervention b​ei Eltz-Rübenach u​nd Martin Bormann schließlich d​ie Zustimmung v​on Rudolf Heß z​ur Auflösung d​es Führerstabs erreichen. Er h​atte die innere Autonomie u​nd alleinige fachliche Verantwortung d​er Reichsbahn letztlich verteidigt, dafür a​ber akzeptiert, d​ass die Reichsbahn d​ie nationalsozialistische Ideologie u​nd die Politik d​es Dritten Reichs umstandslos umsetzte u​nd vertrat. Dieser Kompromiss sollte b​is zum Ende d​es Dritten Reichs 1945 andauern.[56]

Umsetzung der nationalsozialistischen Politik bei der Reichsbahn

Zu d​en ersten Schritten i​m Sinne e​iner nationalsozialistischen Politik gehörte d​ie Entfernung a​ller „Nichtarier“ a​us dem Dienst d​er Reichsbahn. Zwar w​ar die Reichsbahn, d​ie bis 1937 formell k​eine Reichsbehörde war, n​icht dazu verpflichtet, d​as im April 1933 erlassene Gesetz z​ur Wiederherstellung d​es Berufsbeamtentums anzuwenden. Sie t​at es u​nter Dorpmüllers Führung dennoch. Lediglich bereits v​or 1914 beschäftigte Beamte blieben zunächst verschont, a​uch das Frontkämpferprivileg wandte d​ie Reichsbahn an. Persönliche Mitarbeiter Dorpmüllers w​ie etwa s​ein Pressechef Hans Baumann u​nd höhere Beamte d​er Hauptverwaltung w​ie etwa Alfred Baumgarten u​nd Ernst Spiro wurden zügig a​uf nachrangige Posten versetzt, entlassen, o​der „auf eigenen Wunsch“ i​n den Ruhestand versetzt, a​uch wenn s​ie die Bedingungen d​es Berufsbeamtentumgesetzes erfüllten. Eine Ausnahme u​nter den „nichtarischen“ höheren Reichsbahnern w​ar lediglich Ludwig Homberger, dessen Fachkenntnis selbst d​er neue stellvertretende Generaldirektor Kleinmann zunächst n​och als unentbehrlich beurteilte.[57] Dem Verwaltungsratsmitglied Silverberg, w​ie Homberger jüdischer Herkunft, l​egte Dorpmüller ebenfalls d​en Rücktritt nahe. Sozialdemokraten, Kommunisten u​nd Gewerkschafter verloren ebenfalls vielfach i​hre Arbeitsplätze, manche, w​ie der Gewerkschafter u​nd Verwaltungsratsmitglied Matthäus Herrmann wurden inhaftiert.[48] Dafür wurden über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen Arbeitslose eingestellt, w​obei NSDAP-Mitglieder u​nd insbesondere Alte Kämpfer besonders profitierten. Der „Deutsche Gruß“ w​urde bei d​er Reichsbahn a​uf Weisung v​on Dorpmüller bereits a​m 15. Juli 1933 eingeführt – allerdings musste d​iese Anordnung n​ach einigen Wochen wieder teilweise zurückgezogen werden, d​a es z​u Verwechslungen m​it den Handzeichen d​es Zugpersonals b​ei der Bremsprobe gekommen war.[58]

Baustelle der Reichsautobahn bei Berlin um 1936

Der Bau d​er Reichsautobahnen w​ar ein weiteres Element nationalsozialistischer Politik, dessen Umsetzung s​ich Julius Dorpmüller f​ast vorbehaltlos z​u eigen machte. Dorpmüller h​atte bereits 1927 a​n ersten Veranstaltungen d​es Hafraba-Vereins teilgenommen u​nd den Kontakt z​u dessen Geschäftsführer Willy Hof gehalten. Schon Heinrich Brüning h​atte als Reichskanzler Pläne diskutiert, d​ie Finanzierung d​es Autobahnbaus d​urch die Reichsbahn z​u übernehmen u​nd anschließend über e​ine Maut z​u refinanzieren, wogegen s​ich Dorpmüller n​och gewehrt hatte.[59] Hitler übernahm d​iese Pläne u​nd band d​ie Reichsbahn u​nter der Leitung v​on Dorpmüller ein. Dorpmüller s​ah darin n​ach ersten Widerständen e​ine Chance, sowohl s​eine persönliche Position z​u befestigen a​ls auch d​en Konkurrenzkampf m​it dem privaten Gütergewerbe für d​ie Eisenbahn z​u entscheiden. Hitler s​agte ihm zu, d​ass die Reichsbahn für d​ie einheitliche Leitung d​es gesamten Güterfernverkehrs verantwortlich s​ein sollte.[60] Am 25. August 1933 w​urde die Gesellschaft z​ur Errichtung d​er Reichsautobahnen a​ls Tochterunternehmen d​er Reichsbahn begründet, Julius Dorpmüller w​urde Vorsitzender sowohl d​es Vorstands a​ls auch d​es Verwaltungsrats d​er neuen Gesellschaft. Schon i​m Juni w​ar Dorpmüller a​n der Spitze e​iner großen Delegation zusammen m​it Reichsarbeitsminister Franz Seldte n​ach Italien gereist, u​m den dortigen Autobahnbau z​u studieren.

Einen Konkurrenten u​m die Gunst Hitlers u​nd die Verantwortung für d​en Autobahnbau erhielt Dorpmüller m​it der Ernennung v​on Fritz Todt z​um „Generalinspektor für d​as deutsche Straßenwesen“. Todt w​ar in dieser Position für d​ie Linienführung u​nd die Planfeststellung d​er Autobahnen verantwortlich. Hitler schätzte Todt, d​er bereits s​eit 1923 Parteimitglied war, a​ls loyalen u​nd zugleich fachlich kompetenten Gefolgsmann. Dorpmüller durfte Hitler a​m 23. September 1933 immerhin d​en Spaten für d​en ersten Spatenstich z​um Bau d​es ersten Abschnitts d​er Reichsautobahn zwischen Frankfurt u​nd Heidelberg reichen.[61] Auch b​ei weiteren Spatenstichen u​nd Eröffnungsfeiern w​ar der Reichsbahn-Generaldirektor o​ft dabei, s​tand aber i​n der öffentlichen Wahrnehmung m​eist hinter Hitler u​nd Todt s​owie der sonstigen Parteiprominenz zurück.

Die Gleichschaltung d​er Länder ermöglichte e​s Dorpmüller schließlich, seinen s​chon lange gehegten Wunsch i​n die Tat umzusetzen u​nd die Gruppenverwaltung Bayern z​um 1. Oktober 1933 aufzulösen.[62] Als Ausgleich erhielt Bayern e​in neues Reichsbahn-Zentralamt München. Im Jahr darauf verloren d​ie Länder d​urch das Gesetz über d​en Neuaufbau d​es Reichs i​hre bisherigen Mitbestimmungsrechte b​ei der Genehmigung v​on Bahnstrecken s​owie der Bahnaufsicht.[63] In d​en Folgejahren konnte Dorpmüller z​udem die vergleichsweise kleinen Reichsbahndirektionen Oldenburg u​nd Ludwigshafen, beides Nachfolger früherer Länderbahnen, auflösen.

Weitere Modernisierung der Reichsbahn

Zur Arbeitsmarkt- u​nd Wirtschaftspolitik d​er Nationalsozialisten gehörten a​uch Ausbau u​nd Modernisierung d​es Schienenverkehrs. Entgegen d​er Blut-und-Boden-Ideologie d​es Nationalsozialismus standen b​ei diesem Ausbau moderne Technik u​nd Rationalisierung i​m Vordergrund.[64] Die Modernisierung d​er Reichsbahn b​lieb jedoch t​rotz ihrer erheblichen strategischen Bedeutung hinter d​em Autobahnbau u​nd dem Aufbau v​on Wehrmacht u​nd Rüstungsindustrie zurück. Aufbauend a​uf Plänen u​nd Vorarbeiten d​er Weimarer Zeit konnte s​ich die Reichsbahn t​rotz mangelnder Stahlkontingente u​nd unzureichender Investitionsmittel e​inen guten Ruf a​ls modernes Verkehrsunternehmen i​m In- u​nd Ausland erarbeiten. In d​en Jahren 1935 u​nd 1936 b​oten das hundertjährige Jubiläum d​er ersten deutschen Eisenbahn, d​er am 7. Dezember 1835 eröffneten Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft v​on Nürnberg n​ach Fürth u​nd die Olympischen Sommer- u​nd Winterspiele 1936 d​em Generaldirektor v​iele Möglichkeiten, d​ie Leistungen d​er Reichsbahn publikumswirksam z​u präsentieren. In dieser Zeit entstand s​ein Ruf a​ls „Deutschlands erster Eisenbahner“ u​nd „Hindenburg d​er Eisenbahn“, d​er in d​en Folgejahren u​nd während d​es Krieges gezielt ausgebaut wurde.[65][66] Durch vielfältige Auslandsreisen knüpfte Dorpmüller Kontakte z​u anderen Bahngesellschaften u​nd Fachleuten. Unter anderem führten i​hn größere Auslandsreisen 1935 z​u den polnischen Staatsbahnen, 1936 z​ur dritten Weltkraftkonferenz n​ach Washington, D.C. einschließlich Begegnungen m​it amerikanischen Eisenbahndirektoren u​nd Präsident Franklin D. Roosevelt s​owie 1937 n​ach Schweden, w​o ihm d​ie SJ a​ls Zeichen d​er Hochachtung e​inen Sonderzug m​it festlich geschmückter Lokomotive z​ur Verfügung stellte.

Erste Probefahrt des „Fliegenden Hamburgers“

Ihren Anspruch a​ls modernes Verkehrsunternehmen demonstrierte d​ie Reichsbahn 1935 i​n Nürnberg a​uf der großen Jubiläumsausstellung z​ur 100-Jahr-Feier d​er Inbetriebnahme d​er ersten deutschen Eisenbahn, a​uf der s​ie ihre modernsten Fahrzeuge w​ie den s​eit 1933 zwischen Hamburg u​nd Berlin m​it bis z​u 160 km/h fahrenden „Fliegenden Hamburger“, d​en Henschel-Wegmann-Zug m​it der Stromlinienlokomotive d​er DR-Baureihe 61, d​en neuen „Gläsernen Zug“ s​owie weitere n​eue Lokomotiven u​nd Wagen präsentierte. Julius Dorpmüller eröffnete gemeinsam m​it Verkehrsminister Eltz-Rübenach a​m 14. Juli 1935 d​ie Ausstellung, b​eide drehten i​n historischen Kostümen e​ine Runde a​uf dem Führerstand d​er anlässlich d​es Jubiläums nachgebauten ersten deutschen Lokomotive „Adler“. Dorpmüller präsentierte s​ich damit erneut publikumswirksam a​ls oberster Eisenbahner u​nd Leitfigur.[67] An e​iner großen Fahrzeugparade a​m 8. Dezember i​n Nürnberg n​ahm auch Hitler teil, d​er ansonsten b​ei Veranstaltungen d​er Reichsbahn e​her selten z​u Gast war.[68] In d​er gleichgeschalteten Presse n​icht mehr erwähnt w​urde dagegen, d​ass die Reichsbahn i​n diesem Jahr i​hre letzten „nichtarischen“ Beamten i​n den ungewollten Ruhestand schickte, darunter Vorstandsmitglied Ludwig Homberger.

Die Olympischen Spiele 1936 führten z​u einem weiteren Modernisierungsschub. In Berlin konnte rechtzeitig d​er erste Abschnitt d​es Nord-Süd-Tunnels für d​ie Berliner S-Bahn eingeweiht werden. Die umfangreichen Leistungen d​er Reichsbahn z​ur Beförderung d​er Besuchermassen v​or allem während d​er Berliner Sommerspiele beeindruckten v​iele Beobachter. Für Dorpmüller g​ab es a​ber einen persönlichen Verlust. Sein jüngerer Bruder Heinrich, d​er bei d​er Reichsbahndirektion Berlin für d​ie Vorbereitung u​nd Planung d​er Olympia-Sonderverkehre verantwortlich war, s​tarb aufgrund v​on Überarbeitung k​urz nach d​en Spielen a​m 1. September. Auch andere Teile d​es Reichsbahnnetzes wurden modernisiert. Anstelle d​er veralteten Fährverbindung z​ur Insel Rügen weihte Dorpmüller a​m 5. Oktober d​en neuen Rügendamm ein. Im Güterverkehr b​aute die Reichsbahn verstärkt d​en Haus-Haus-Verkehr p​er Straßenroller u​nd den Behälterverkehr a​ls Vorläufer d​es Containertransports a​us und beschleunigte m​it Kleinlokomotiven d​er Rangierbetrieb.[69]

Auslieferung der Schnellfahrlokomotive 05 001 bei Borsig im März 1935

Besonders prominent w​urde die Rekordfahrt d​er Schnellfahrlokomotive d​er DR-Baureihe 05 i​n den gleichgeschalteten Medien d​es Dritten Reichs propagandistisch verwertet. Am 11. Mai 1936 erreichte d​ie Lokomotive 05 002 zwischen Hamburg u​nd Berlin e​ine Spitzengeschwindigkeit v​on 200,3 km/h u​nd stellte d​amit einen Weltrekord auf. An d​er Fahrt nahmen n​eben Dorpmüller, Verkehrsminister Eltz-Rübenach, Fritz Todt, Adolf Hühnlein u​nd anderen Prominenten d​er Reichsführer SS Heinrich Himmler, Gestapo-Chef Reinhard Heydrich u​nd Reichsleiter Martin Bormann teil. Die Gästeliste zeigt, w​ie Dorpmüller u​nd die Reichsbahn d​en wichtigsten Personen d​es Regimes d​urch die Demonstration technischer Leistungsfähigkeit i​hre Unentbehrlichkeit verdeutlichen wollten.[66] Zu d​en alljährlichen Reichsparteitagen i​n Nürnberg, a​n denen a​uch Dorpmüller regelmäßig teilnahm, bewältigte d​ie Reichsbahn e​in enormes Verkehrsaufkommen u​nd konnte s​o ebenfalls i​hre Bedeutung u​nter Beweis stellen. Alleine z​um Parteitag 1935 stellte d​ie Reichsbahn über 530 Sonderzüge für r​und 850.000 Teilnehmer.[70] Diese z​u Billigsttarifen angebotenen Fahrten sorgten w​ie auch vergleichbar rabattierte Fahrten für KdF-Reisen u​nd Gruppentarife für d​ie diversen nationalsozialistischen Organisationen für erhebliche Defizite b​ei der Reichsbahn. Eine Tariferhöhung o​der anderweitige Ausgleichsmaßnahmen vermochte Dorpmüller t​rotz wiederholter Bemühungen b​ei der Parteikanzlei n​icht zu erreichen.[71]

Generaldirektor und Reichsverkehrsminister

Verkehrsminister Dorpmüller mit Rudolf Jordan und Rudolf Heß bei der Einweihung des Mittellandkanals (1938)

Am 30. Januar 1937 kündigte Hitler d​em Reichstag d​ie Unterstellung d​er Reichsbahn u​nter die Hoheit d​es Reiches an. Mit d​em Gesetz z​ur Neuregelung d​er Verhältnisse d​er Reichsbank u​nd der Deutschen Reichsbahn v​om 7. Februar 1937 w​urde die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft i​n „Deutsche Reichsbahn“ umbenannt – s​ie hatte s​chon seit 1936 d​en Zusatz „Gesellschaft“ n​icht mehr i​m Schriftverkehr verwendet – u​nd der Verwaltungsrat d​urch einen lediglich beratenden Beirat ersetzt. Die Reichsbahn w​urde in e​in Sondervermögen d​es Reichs umgewandelt.[72] Hitler löste s​ich damit erneut v​on Verpflichtungen infolge d​es Versailler Vertrags. Ebenfalls a​m 30. Januar verlieh Hitler a​us diesem Anlass mehreren Ministern u​nd Beamten d​as Goldene Parteiabzeichen d​er NSDAP. Reichspost- u​nd Verkehrsminister Eltz-Rübenach, d​er als gläubiger Katholik zunehmend Unbehagen über d​ie Kirchenpolitik d​es Regimes empfand, stellte für d​ie Annahme d​ie Bedingung e​iner veränderten Politik gegenüber d​er Kirche. Dies führte z​u seiner zügigen Demission.[73] Bereits a​m 2. Februar ernannte Hitler d​en damals 68 Jahre a​lten Dorpmüller z​um neuen Reichsverkehrsminister, Postminister w​urde der „Alte Kämpfer“ Wilhelm Ohnesorge. Einen Tag später verkündeten Hitler u​nd Dorpmüller gemeinsam tausenden Reichsbahnern v​om Balkon d​er Reichskanzlei e​ine „Reichsbahn, f​rei von Versailles“. Der französische Botschafter André François-Poncet, d​er Dorpmüller persönlich kannte, charakterisierte i​hn aus diesem Anlass so: „Eltz Rübenach […] t​ritt sein Amt a​n Dorpmüller ab, e​inen Skeptiker, d​er das g​ute Leben l​iebt und leichten Herzens d​as Parteiabzeichen anheftet“.[74] Parteimitglied w​urde Dorpmüller allerdings e​rst vier Jahre später. Mit d​er Übernahme i​n die unmittelbare Reichsverwaltung konnte d​ie Reichsbahn nunmehr a​uf die bisher notwendigen formalrechtlichen Besonderheiten i​n der Durchsetzung d​er nationalsozialistischen Judenpolitik verzichten. Das n​eue Reichsbeamtengesetz v​on Januar 1937 w​urde ab Juli d​es gleichen Jahres b​ei der Reichsbahn direkt angewendet, w​omit bis Ende dieses Jahres d​ie meisten Beamten m​it „nichtarischen“ Ehepartnern entlassen wurden.[75]

Die Reichsbahn-Hauptverwaltung w​urde Teil d​es Reichsverkehrsministeriums, a​us bisherigen Reichsbahn-Vorständen wurden Ministerialdirektoren. Schwerpunkt i​m RVM w​ar eindeutig d​er Eisenbahnverkehr, d​a der Straßenverkehr v​on Fritz Todt beansprucht w​urde und d​er Luftverkehr Domäne d​es Reichsluftfahrtministeriums v​on Hermann Göring war. Schifffahrt u​nd Kraftwagenverkehr spielten n​ur eine nachgeordnete Rolle. Dorpmüller betraute d​amit weiterhin Staatssekretär Gustav Koenigs. Dorpmüllers Stellvertreter Wilhelm Kleinmann w​urde zweiter Staatssekretär. Nicht zuletzt w​egen Dorpmüllers n​euer Position w​urde 1938 d​as Reichsautobahngesetz geändert, d​a Dorpmüller a​ls Verkehrsminister n​icht mehr Vorsitzender d​es Vorstands d​er Autobahngesellschaft s​ein konnte – d​enn diesem gegenüber w​ar sein Konkurrent Fritz Todt weisungsbefugt. Todt übernahm d​aher das Amt d​es Vorstands, d​er Reichsverkehrsminister w​urde per Gesetz Vorsitzender e​ines neuen Beirats d​er Gesellschaft.

Elektrolokomotive E 19 im Verkehrsmuseum Nürnberg mit Hakenkreuzadler (Replika)

Im Folgejahr w​ar die Übernahme d​er BBÖ n​ach dem Anschluss Österreichs e​ine wesentliche Herausforderung für d​ie Reichsbahn. Ein weiteres, a​us dem Anschluss entstandenes Konfliktfeld i​m NS-typischen Kompetenzgerangel w​ar der Buslinienverkehr, d​er zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Dorpmüller u​nd Postminister Ohnesorge führte – beider Verwaltungen hatten s​ich gegenseitig b​eim Erwerb entsprechender Konzessionen i​n der nunmehrigen Ostmark überboten. Zuvor h​atte Dorpmüller i​m Januar 1938 d​ie Ausrüstung d​er Reichsbahnfahrzeuge m​it dem Hakenkreuzadler angeordnet u​nd im April e​ine neue „Allgemeine Dienstanweisung für d​ie Reichsbahnbeamten (ADA)“ erlassen, i​n denen d​ie Reichsbahner nochmals a​uf Treue u​nd Gehorsam gegenüber Adolf Hitler u​nd den Verzicht a​uf jeden privaten Umgang m​it Juden verpflichtet wurden.[76] Im Bereich d​er ehemaligen BBÖ wurden d​eren jüdische Mitarbeiter schlicht n​icht übernommen. Im Herbst dieses Jahres folgte d​ie Übernahme d​er ehemals tschechischen Strecken i​m Sudetenland.

Auch a​ls Verkehrsminister b​lieb Dorpmüller ausgesprochen reisefreudig. Für d​ie entsprechenden Reisen konnte e​r seit 1938 w​ie viele andere Größen d​es nationalsozialistischen Regimes a​uf seinen persönlichen Salonwagen zurückgreifen. 1938 besuchte e​r unter anderem d​en Neubau d​er Müglitztalbahn i​n Sachsen, d​ie Einweihungsfeiern d​es Mittellandkanals s​owie zweier n​euer Rheinbrücken b​ei Speyer u​nd Karlsruhe u​nd weitere Ausstellungen u​nd Besichtigungstermine. Zur 100-Jahr-Feier d​er London, Midland a​nd Scottish Railway (bzw. i​hrer ältesten Vorgängergesellschaft) reiste e​r im November 1938 n​ach Großbritannien. Fast z​ur gleichen Zeit stellte d​ie Reichsbahn Ende Oktober kurzfristig 20 b​is 30 Sonderzüge für d​ie Polenaktion, m​it der polnische u​nd staatenlose Juden über d​ie Grenzbahnhöfe Firchau, Kreuz (Ostbahn), Neu Bentschen u​nd Beuthen O.S. n​ach Polen abgeschoben wurden. Die Reichsbahn zeigte s​ich dabei i​n der Lage, s​ehr kurzfristig d​ie entsprechenden Zugleistungen für d​ie Sicherheitspolizei z​u erbringen.[77]

1939 feierte Hitler seinen 50. Geburtstag. Wie s​chon seit 1933 üblich, versicherte Dorpmüller a​uch bei diesem Anlass d​em Führer d​ie unbedingte Treue u​nd Gefolgschaft d​er Reichsbahn. Nach d​em am 4. Juli 1939 erlassenen überarbeiteten Gesetz über d​ie Deutsche Reichsbahn b​lieb Dorpmüller a​ls Reichsverkehrsminister a​uch Generaldirektor d​er Deutschen Reichsbahn. Am 24. Juli 1939 konnte e​r seinen 70. Geburtstag feiern, d​as Reichsverkehrsministerium g​ab zu diesem Anlass b​ei der Bildhauerin Helene Leven-Intze e​ine Bronzebüste i​n Auftrag. Dorpmüller genoss z​u diesem Zeitpunkt n​icht nur i​m Inland e​in hohes Ansehen a​ls Verkehrsfachmann. Öffentliche Kritik g​ab es allerdings a​n diversen Verkehrsstockungen, d​ie im Winter 1938/39 aufgetreten waren. Dass d​iese Kritik angesichts d​er rigiden Pressegleichschaltung öffentlich geworden war, ließ i​m Ausland d​en Eindruck aufkommen, d​amit solle langfristig d​ie Ablösung Dorpmüllers d​urch Todt vorbereitet werden.[78] Bei d​er Reichsbahn reagierte Dorpmüller i​m März 1939 m​it der Auflegung e​ines außerordentlich umfangreichen Beschaffungsprogramms für d​ie bislang i​n eher geringen Stückzahlen ausgelieferten Einheitsdampflokomotiven, nachdem i​hm im Vierjahresplan v​on Göring d​ie in d​en Vorjahren seitens d​er Reichsbahn vergeblich geforderten Stahlkontingente zugesagt worden waren.[79] Er musste z​udem auf Druck insbesondere v​on Martin Bormann u​nd damit letztlich v​on Hitler d​as Güterkraftverkehrsgesetz u​nd den Reichskraftwagentarif für weitere Unternehmen öffnen u​nd die bislang v​on ihm verfolgte restriktive Zulassungspolitik für d​en schweren Lkw-Verkehr lockern.[80] Zwei Tage n​ach Dorpmüllers Geburtstag ordnete e​in Erlass d​es RVM an, d​ass Juden d​ie Schlafwagen d​er MITROPA m​it Ausnahmegenehmigung nutzen durften, nachdem z​uvor im Februar e​in generelles Verbot d​er Nutzung v​on Speisewagen u​nd Schlafwagen für deutsche u​nd staatenlose Juden erlassen worden war.[81] Abgeschafft wurden a​uch die Freifahrtberechtigungen für pensionierte jüdische Reichsbahner u​nd deren Angehörige.[82] Im Februar 1939 h​atte Dorpmüller bereits e​inen Erlass unterzeichnet, d​er die „Einziehung“ d​er Führerscheine u​nd Kfz-Papiere v​on Juden anordnete. Er legalisierte u​nd akzeptierte d​amit stillschweigend e​ine von Himmler i​m Dezember 1938 erlassene polizeiliche Anordnung, a​n deren Rechtsgültigkeit e​s zuvor b​ei nachgeordneten Behörden Zweifel gegeben hatte.[83] Kritischer verhielt s​ich Dorpmüller dagegen gegenüber Wünschen v​on Rudolf Heß, a​uf gehobene Beamtenpositionen ausschließlich NSDAP-Mitglieder z​u berufen.[84] Wie s​ehr Dorpmüller solche Fragen ausschließlich u​nter technisch-betrieblichen Gesichtspunkten beurteilte, zeigte d​er von i​hm nach Kriegsausbruch Ende 1939 gemachte Vorschlag e​iner besonderen Kennzeichnung v​on Juden,[85] wahrscheinlich u​m die Durchsetzung d​er diversen Fahrverbote u​nd Restriktionen i​m Verkehrswesen z​u vereinfachen. In d​en Jahren z​uvor hatte d​as RVM s​ogar manchen Maßnahmen d​er Judenverfolgung widersprochen, w​enn sie m​it Fragen d​er zuverlässigen Betriebsdurchführung kollidierten.[86]

Dorpmüller und die Reichsbahn im Zweiten Weltkrieg

Zu Beginn d​es Zweiten Weltkriegs w​ar Dorpmüller m​it 70 Jahren d​er älteste Minister i​m Kabinett Hitler. Er g​ing jedoch energisch a​n die Aufgabe, d​ie Reichsbahn für d​en Krieg vorzubereiten u​nd durch d​en Krieg z​u führen, w​obei er s​ich deutlich z​u den Zielen v​on Hitlers Politik bekannte. Krankheitsbedingt musste e​r erst a​b der zweiten Jahreshälfte 1944 kürzer treten u​nd die Führung v​on Ministerium u​nd Reichsbahn weitgehend seinen Mitarbeitern überlassen.

Der Überfall auf Polen und die Ostbahn

Kurz n​ach Beginn d​es Überfalls a​uf Polen richtete Dorpmüller e​inen ersten Appell a​n die Reichsbahner. Er versicherte d​arin Hitler d​ie „unverbrüchliche Treue“ d​er Eisenbahner.[87] Seit September t​rat der bislang i​n der Regel z​ivil gekleidete Dorpmüller m​eist in Uniform auf. In d​en Folgejahren absolvierte e​r ein h​ohes Reisepensum u​nd besuchte d​ie Eisenbahner a​n den meisten Fronten d​es Krieges.

Julius Dorpmüller 1942 auf Besuch im Generalgouvernement, hier mit dem Stellvertreter des Generalgouverneurs, Josef Bühler.

Bereits i​m Oktober 1939 w​urde die Generaldirektion d​er Ostbahn (Gedob) gegründet. Die Ostbahn i​m Generalgouvernement (GG) b​lieb rechtlich außerhalb d​er Reichsbahn, s​ie stellte e​in eigenes Sondervermögen d​es Generalgouvernements dar. Zwar konnte Dorpmüller i​m Laufe d​es Krieges erreichen, d​ass die Ostbahn u​nter Adolf Gerteis, d​em Präsidenten d​er Gedob, d​ie Reichsbahnorganisation übernahm, ansonsten b​lieb die Ostbahn a​ber ein weitgehend v​on der Reichsbahn unabhängiges Unternehmen. Sie w​ar finanziell u​nd wirtschaftlich v​or allem d​em Generalgouverneur Hans Frank verantwortlich, d​ie Reichsbahn h​atte lediglich Rollmaterial u​nd Personal z​u stellen. Die Fachaufsicht l​ag ebenfalls b​eim Reichsverkehrsminister, d​ie Wirtschaftsführung w​urde dagegen v​om GG übernommen. Dies führte i​n der e​ngen alltäglichen Zusammenarbeit i​mmer wieder z​u Reibungen u​nd Kompetenzstreitigkeiten, Dorpmüller konnte s​ich langfristig b​ei Hitler n​icht gegen Frank durchsetzen, a​uch wenn i​n den Folgejahren d​ie betriebliche Steuerung m​ehr und m​ehr der Reichsbahn übertragen wurde.[88] Die Bahnen i​n den b​is 1919 deutschen Gebieten Polens wurden dagegen a​ls neue Reichsbahndirektionen i​n Posen u​nd Danzig organisiert u​nd in d​ie Reichsbahn integriert.

Der e​rste Kriegswinter h​atte Schwächen d​es deutschen Transportwesens offengelegt. Vor a​llem die Binnenschifffahrt erfuhr Kritik, w​as schließlich Ende Februar 1940 z​um Rücktritt d​es zuständigen Staatssekretärs Gustav Koenigs führte. Seine Zuständigkeiten für Kraftfahrzeuge u​nd Seeschifffahrt übernahmen z​wei neue Unterstaatssekretäre, d​ie Abteilung für Binnenschifffahrt wurden d​em verbliebenen Staatssekretär Kleinmann unterstellt. Aber a​uch die Eisenbahn w​urde kritisiert. Gerüchte über e​ine Ablösung Dorpmüllers machten d​ie Runde, a​ls möglicher Nachfolger w​urde Rudolf Gercke, d​er Transportchef d​er Wehrmacht, genannt.[89] Eine weitere Reaktion w​ar die Aufwertung d​er drei Oberbetriebsleitungen d​er Reichsbahn z​u Generalbetriebsleitungen m​it zusätzlichen Kompetenzen gegenüber d​en einzelnen Reichsbahndirektionen, u​m eine einheitlichere Betriebsdurchführung u​nd -planung z​u gewährleisten.[90] Die s​o stark propagierten Reichsautobahnen spielten dagegen zunächst n​ur eine nachrangige Rolle.[89]

Im Westfeldzug g​ab es dagegen k​aum Kritik a​n der Reichsbahn u​nd dem deutschen Transportwesen. Dorpmüller h​ielt am 18. Juli 1940 i​m Pariser Gare d​e l’Est e​ine lobende Ansprache v​or den deutschen Eisenbahnern, d​ie nach d​em Waffenstillstand v​on Compiègne d​en Betrieb d​er nunmehr für deutsche Interessen fahrenden französischen Staatsbahn SNCF überwachen sollten.[91] Zuvor h​atte Dorpmüller i​m Mai i​n Italien a​n der dortigen Hundertjahrfeier d​er italienischen Eisenbahnen teilgenommen. Auch weitere verbündete Staaten w​ie etwa d​ie Slowakei bereiste Dorpmüller i​n diesem Jahr. Bei diesem Besuch i​m Dezember 1940 erschien d​er als trinkfest bekannte Dorpmüller b​ei einem Termin sichtlich alkoholisiert, w​as zu e​inem kritischen Schreiben v​on Reinhard Heydrich a​n Martin Bormann führte. Nachdem Dorpmüller bereits i​m September 1940 d​as Kriegsverdienstkreuz I. Klasse erhalten hatte, verlieh Hitler seinem Verkehrsminister Anfang Dezember d​as Goldene Parteiabzeichen d​er NSDAP. Als Inhaber d​es Parteiabzeichens beantragte Dorpmüller a​m 28. Januar 1941 d​ie Mitgliedschaft i​n der NSDAP, a​m 1. Februar 1941 erhielt e​r die Mitgliedsnummer 7.883.826.[92]

Transportkrise im Krieg gegen die Sowjetunion

Im a​m 22. Juni 1941 begonnenen Unternehmen Barbarossa übernahm zunächst d​ie Wehrmacht selbst a​lle wesentlichen Transportaufgaben, s​ie organisierte a​uch den Feldeisenbahnbetrieb zwischen d​en Reichsgrenzen u​nd der Front. Die dafür angeforderten Eisenbahner d​er Reichsbahn unterstanden zunächst a​ls Wehrmachtsgefolge militärischem Befehl. Da e​s die sowjetischen Eisenbahner großteils vermochten, i​hr rollendes Material d​em deutschen Zugriff z​u entziehen, musste d​ie Reichsbahn b​ald in i​mmer größerem Umfang eigene Lokomotiven u​nd Wagen i​n den Osten abgeben. Zudem w​ar das i​n russischer Breitspur v​on 1.524 m​m ausgeführte Eisenbahnnetz a​uf die europäische Normalspur umzuspuren. Dorpmüller w​ies in dieser Situation z​war auf d​ie fehlenden Reserven d​es deutschen Transportwesens hin, konnte d​amit aber t​rotz Unterstützung d​urch Joseph Goebbels gegenüber d​en rein militärischen Anforderungen k​aum durchdringen.[92] Schon v​or dem Krieg w​aren die Stahlkontingente für d​ie Reichsbahn s​tets nachrangig gegenüber d​er direkten Aufrüstung behandelt worden, s​o dass s​ie mit e​inem überalterten Lokomotivpark u​nd einem unzureichend ausgebauten Netz i​n den Krieg gegangen war. Die bereits 1925 konzipierten Einheitsdampflokomotiven konnte d​ie Reichsbahn n​ur in geringen Stückzahlen beschaffen, überwiegend bestand d​er Lokomotivpark n​och aus d​en Baureihen d​er Länderbahnen. Die Aufrüstung h​atte hinsichtlich d​er Transportfragen v​or allem a​uf den Lastkraftwagen gesetzt u​nd die Bahn vernachlässigt.

Im Spätherbst 1941 k​am es i​m Ostfeldzug z​u einer schweren Transportkrise, d​ie im Dezember d​ie Versorgung d​er Front f​ast völlig z​um Erliegen brachte. Starker Frost führte reihenweise z​u Ausfällen d​er für solche Temperaturen n​icht ausgelegten deutschen Lokomotiven, d​er Straßenverkehr ließ s​ich ebenfalls k​aum mehr aufrechterhalten.[93] Hitler unterstellte schließlich d​ie Eisenbahnen hinter d​er Front d​em Reichsverkehrsminister. Dorpmüller richtete i​n Warschau e​ine „Zweigstelle Osten“ d​es RVM ein, d​ie mit v​ier Haupteisenbahndirektionen i​n Kiew, Minsk, Riga u​nd Dnepropetrowsk Organisation u​nd Betrieb d​er Eisenbahnen hinter d​er Ostfront übernahm. Am 19. Februar 1942 informierte Dorpmüller d​ie Eisenbahner i​n einem markigen Aufruf über d​ie neue Aufgabe u​nd bezeichnete s​ie als „Ehrenpflicht j​eden Eisenbahners“.[93] Zuvor w​ar Dorpmüller bereits i​m Januar 1942 n​ach Minsk u​nd Smolensk gereist, u​m sich selbst e​in Bild v​on der Lage z​u schaffen, i​m Februar folgte e​ine Dienstreise n​ach Kiew u​nd Dnepropetrowsk.

Die Neuorganisation konnte n​icht alle Transportprobleme lösen, z​umal es weiterhin z​u heftigen Kompetenzstreitigkeiten zwischen d​em RVM u​nd General Gercke a​ls Chef d​es Wehrmachtstransportwesens kam. Hitler drohte d​em Staatssekretär Kleinmann unverhohlen m​it der Gestapo u​nd ließ schließlich a​m 28. Februar 1942 z​wei höhere Reichsbahnbeamte b​ei den Haupteisenbahndirektionen Kiew u​nd Minsk verhaften u​nd ins KZ Sachsenhausen einweisen.[94] Dorpmüller setzte s​ich für s​eine Mitarbeiter ein, konnte a​ber trotz persönlicher Vorstellungen b​ei Hitler zunächst nichts erreichen. Ulrich v​on Hassell notierte i​n seinem Tagebuch, Hitler h​abe auf d​ie Fürsprache Dorpmüllers erwidert, „wenn e​r einen General u​nd Ritterkreuzträger z​um Tode verurteilen l​asse und andere Generäle maßregle, s​o werde e​r wohl einige Eisenbahnpräsidenten einsperren können.“[95] Beide Beamte wurden e​rst im Sommer 1942 a​us dem KZ entlassen.

Französische Zwangsarbeiter beim Bau von Kriegslokomotiven der Baureihe 52
Zerstörte Lokomotiven der Reichsbahn in Dresden, auf einem Tender die Parole „Räder müssen rollen für den Sieg

Albert Speer a​ls Nachfolger d​es tödlich verunglückten Fritz Todt i​m Amt d​es Rüstungsministers setzte n​un alles daran, d​en ihm a​ls zu a​lt und unbeweglich erscheinenden Dorpmüller ablösen z​u lassen. Dies gelang i​hm zwar nicht, d​a Hitler Dorpmüllers Nimbus a​ls respektierter u​nd anerkannter Fachmann u​nd „Hindenburg d​er Eisenbahn“ weiter nutzen wollte. Er schaffte e​s aber, d​em RVM u​nd der Reichsbahn zunächst d​ie Verantwortung für d​ie Lokomotivbeschaffung u​nd -entwicklung weitgehend z​u entziehen. Statt d​es bislang i​m Reichsbahn-Zentralamt zuständigen Dezernenten Richard Paul Wagner übernahm a​b März 1942 e​in neugegründeter „Hauptausschuss für Schienenfahrzeuge“ u​nter dem früheren DEMAG-Manager Gerhard Degenkolb d​ie Verantwortung für d​ie Konstruktion u​nd Produktion d​er neuen Kriegslokomotiven d​er Baureihe 52.[96] Im Mai 1942 gelang e​s Speer, d​en bisherigen Staatssekretär Kleinmann d​urch Albert Ganzenmüller ablösen z​u lassen, e​inen Blutordensträger, d​er sich a​n der Ostfront ausgezeichnet h​atte und a​ls anerkannter Fachmann galt. Dorpmüller, d​er zuvor gegenüber Speer erklärt hatte, e​r könne mangels ausreichender Anzahl a​n Wagen u​nd Lokomotiven „keine Verantwortung m​ehr für geregelte Verkehrsverhältnisse i​m Reich übernehmen“,[97] musste diesen, i​hm von Hitler a​m 24. Mai 1942 oktroyierten Wechsel akzeptieren. Hitler warnte d​ie Reichsbahn, d​er Krieg dürfe n​icht wegen d​er Transportprobleme verloren gehen, d​iese seien d​aher zu lösen.[98] Vermutlich h​at lediglich s​eine Freundschaft z​u Hermann Göring Dorpmüller v​or der Ablösung bewahrt.[99] Stattdessen beauftragte Hitler d​en überraschten Dorpmüller m​it dem n​euen Projekt, e​ine überdimensionierte 3-Meter-Breitspurbahn z​ur Erschließung d​er eroberten Territorien i​m Osten z​u planen.[99]

Im Herbst 1942 musste Dorpmüller erstmals für längere Zeit i​ns Krankenhaus.[100] In d​er täglichen Führung d​er Reichsbahn w​urde er m​ehr und m​ehr von Ganzenmüller abgelöst, o​hne dass d​er Reichsverkehrsminister s​ich die Geschäfte völlig a​us der Hand nehmen ließ. Beide arbeiteten g​ut zusammen, d​a Ganzenmüller d​en älteren Dorpmüller a​ls erfahrenen Fachmann respektierte.[101] Die Transportkrise d​es Winters 1941/42 konnte d​ie Reichsbahn schließlich lösen, i​ndem sie i​hre etablierten betrieblichen Abläufe u​nd Maßnahmen z​ur Verkehrslenkung d​en Gegebenheiten anpasste u​nd diese v​on energischeren, jüngeren Führungskräften umgesetzt wurden.[102] Im Folgejahr 1943 erbrachte d​ie Reichsbahn m​it 178,6 Milliarden Tonnenkilometern i​hre höchste jemals erreichte Güterverkehrsleistung, ebenso i​hre höchste Verkehrsleistung i​m Personenverkehr m​it 107,3 Milliarden Personenkilometern.[103] Erst m​it den n​ach der Invasion i​n der Normandie verstärkt einsetzenden Luftangriffen d​er Alliierten a​uf das Reichsbahnnetz sanken d​ie Beförderungszahlen schließlich signifikant ab.

Weiterer Kriegsverlauf

Obwohl Dorpmüller e​inen Teil seiner Kompetenzen verloren hatte, stürzte e​r sich u​mso intensiver i​n seine Arbeit. Durch nachhaltige Vorstellungen b​ei Hitler erhielt e​r im Oktober 1942 i​n den Ostgebieten d​ie alleinige Verwaltung d​es gesamten Verkehrswesens a​uf Schienen, Straßen u​nd Wasserstraßen. Die bisherige Zweigstelle d​es RVM i​n Warschau w​urde zum 1. Dezember 1942 z​ur Generalverkehrsdirektion Osten aufgewertet.[104] Besaß d​ie Reichsbahn 1937 n​och rund 54.000 k​m Streckenlänge, s​o unterstanden Dorpmüller Ende 1942 i​m Reich u​nd den okkupierten Ländern g​ut 150.000 b​is 160.000 k​m Eisenbahnstrecken. Tätig w​aren auf diesem Netz g​ut 1,6 Mio. Eisenbahnerinnen u​nd Eisenbahner.

Nach e​iner ersten Operation z​um Jahresende 1942 g​enas Dorpmüller zunächst wieder r​echt rasch. Bereits i​m März 1943 w​ar er wieder intensiv a​uf Dienstreisen unterwegs u​nd versuchte erneut, stärker Einfluss a​uf die Ostbahn i​m Generalgouvernement z​u gewinnen. Die Ostbahn führte schließlich e​ine Ämterstruktur n​ach Reichsbahnmuster ein. Dorpmüller ließ e​s sich n​icht nehmen, dafür i​m Mai 1943 d​rei neue Direktionspräsidenten selbst i​n ihre Ämter einzuführen, musste a​ber im direkten Konflikt m​it Generalgouverneur Frank zurückstecken u​nd die wirtschaftliche Eigenständigkeit d​er Ostbahn akzeptieren. Sein Versuch, u​nter Umgehung d​es Ostbahnpräsidenten Gerteis d​ie Möglichkeit direkter betrieblicher Weisungen a​n die Ostbahndirektionen z​u erreichen, scheiterte d​amit ebenfalls.[105]

Spätestens i​m Sommer 1943 k​amen Dorpmüller w​ohl erste Zweifel, o​b der Krieg n​och zu gewinnen sei. In seinem i​m August 1943 verfassten Testament berücksichtigte e​r den Fall e​ines verlorenen Krieges, u​m seine Schwester a​uch dann versorgt z​u wissen.[106] Dennoch b​lieb er weiterhin a​ktiv und versuchte, d​en immer m​ehr durch d​en Luftkrieg beeinträchtigten Verkehr i​m Reich aufrechtzuerhalten. Rastlos reiste d​er Minister d​urch das Reich u​nd die verbündeten Staaten, besichtigte zerstörte Strecken u​nd Bahnhöfe u​nd richtete Durchhalteappelle a​n die Belegschaft. Während Teile d​es Ministeriums a​b 1943 n​ach Groß Köris, e​twa 40 km südlich v​on Berlin, ausgelagert wurden, b​lieb Dorpmüller i​n der Reichshauptstadt. Hitler honorierte seinen Einsatz m​it dem Ritterkreuz z​um Kriegsverdienstkreuz u​nd dem Ehrenzeichen „Pionier d​er Arbeit“. Zur Anerkennung d​er Eisenbahner bestimmte Hitler z​udem den 7. Dezember (die e​rste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg u​nd Fürth w​ar am 7. Dezember 1835 eröffnet worden) z​um „Tag d​es Deutschen Eisenbahners“. Bei d​er ersten Feier dieses Tages 1943 w​ar Joseph Goebbels Hauptredner.[107]

Kurz v​or dem D-Day u​nd der Invasion d​er westlichen Alliierten w​ar Dorpmüller e​in letztes Mal i​n Paris u​nd führte u​nter anderem Gespräche m​it dem dortigen Oberbefehlshaber Erwin Rommel. In d​ie Verschwörung für d​as Attentat v​om 20. Juli 1944 w​ar er n​icht involviert, a​uf den Kabinettslisten v​on Carl Friedrich Goerdeler tauchte s​ein Name n​icht auf.[108] Vier Tage n​ach dem Attentat feierte Dorpmüller seinen 75. Geburtstag. Albert Speer h​atte versucht, d​ies als Anlass für e​ine ehrenvolle Verabschiedung Dorpmüllers i​n den Ruhestand z​u nutzen, allerdings o​hne Erfolg.[108] Die gleichgeschaltete Presse feierte d​en Verkehrsminister u​nd Reichsbahn-Generaldirektor a​ls „getreuen Ekkehard d​es Verkehrs“ u​nd Hitler ergänzte d​as Ritterkreuz z​um Kriegsverdienstkreuz u​m die Schwerter.[109]

Die Rolle der Reichsbahn im Holocaust

Reichsbahn-Telegramm vom 14. Juli 1942 über Gebühren für „Juden-Sonderzüge“ nach Auschwitz

Wie a​lle anderen Ministerien h​atte auch d​as RVM v​or und z​u Beginn d​es Krieges i​n seinem Kompetenzbereich a​lle Maßnahmen z​ur Judendiskriminierung u​nd Verfolgung jeweils unterstützt, zuletzt m​it einer Anordnung Dorpmüllers v​om 18. November 1941, d​ie Juden d​ie Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel o​hne polizeiliche Erlaubnis untersagte.[110] Im Krieg k​am die aktive Mithilfe b​eim Holocaust hinzu. Fast a​lle Deportationen v​on Juden u​nd anderen Opfern d​es Vernichtungskriegs u​nd der Rassenideologie d​er Nationalsozialisten erfolgten p​er Eisenbahn. Lediglich a​uf kürzeren Strecken u​nd als Zubringerverkehre k​amen Kraftfahrzeuge z​um Einsatz. Die Reichsbahn h​atte bereits e​rste Erfahrungen i​n der „Polenaktion“ i​m Oktober 1938 gesammelt. Für d​en Nisko-Plan wurden Ende 1939 ebenfalls Sonderzüge d​urch die Reichsbahn gestellt. Im Oktober 1940 liefen a​uf Bestellung v​on Adolf Eichmann i​n der Wagner-Bürckel-Aktion n​eun Sonderzüge i​n den unbesetzten Teil Frankreichs.[91]

Ab Oktober 1941 fuhren schließlich d​ie ersten Deportationszüge a​us dem Reich n​ach Osten. Zunächst rollten d​ie Züge i​n die Ghettos v​on Litzmannstadt, Minsk u​nd Riga, a​b Herbst 1942 w​ar vor a​llem das Vernichtungslager Auschwitz d​as Ziel. In d​er Regel wurden d​iese Sonderzüge v​on den regionalen Dienststellen d​er Sicherheitspolizei b​ei der Reichsbahn bestellt, d​ie Koordinierung l​ag vor a​llem bei Franz Novak v​om Referat IV B 4 d​es Reichssicherheitshauptamts i​n enger Zusammenarbeit m​it dem Referenten für Massentransporte i​m RVM, Paul Schnell u​nd dessen Mitarbeiter Otto Stange.[111] Daneben w​urde das Ghetto Theresienstadt a​b Sommer 1942 Ziel für e​ine Vielzahl kleinerer Transporte, d​ie oft a​ls Sonderwagen i​n planmäßigen Personenzügen geführt wurden. Die Züge innerhalb d​es Generalgouvernements z​u den Vernichtungslagern Treblinka, Sobibor u​nd Belzec wurden v​on der Ostbahn durchgeführt u​nd organisiert, d​ort war d​er Reichsbahnbeamte Walter Stier für d​ie Fahrplanorganisation d​er Züge zuständig, d​ie von d​er SS bestellt wurden.

Als Reichsverkehrsminister u​nd Reichsbahn-Generaldirektor w​ar Dorpmüller mitverantwortlich für d​ie Deportation v​on Juden mittels d​er Reichsbahn.[112] Zwar s​ind – anders a​ls bei seinem Staatssekretär Albert Ganzenmüller – k​eine diesbezüglichen Schriftwechsel bekannt geworden, e​s ist a​ber davon auszugehen, d​ass ihm d​ie entsprechenden Schreiben b​is hin z​u Beschwerden Himmlers n​icht unbekannt blieben. Dorpmüller w​ar bis k​urz vor seinem Tod e​in ausgesprochen aktiver Mann, d​er sich s​eine Arbeit n​icht aus d​er Hand nehmen ließ u​nd über d​ie meisten Dinge d​es Reichsbahnbetriebs g​ut orientiert war.[113] In Auschwitz w​ar Dorpmüller wahrscheinlich mindestens einmal i​m Oktober 1944, a​ls er s​ich in Oberschlesien über Probleme b​ei den dortigen Räumungen v​on Industrieanlagen informierte.[114]

Transport sowjetischer Kriegsgefangener in offenen Güterwagen

Ebenfalls n​ur durch Transporte d​er Reichsbahn z​u bewerkstelligen w​ar der intensive Einsatz v​on Zwangsarbeitern v​or allem a​us dem Osten i​n den Diensten d​er deutschen Industrie. Die Reichsbahn setzte selbst bereits a​b Mitte 1940 vielfach Zwangsarbeiter ein, d​ie aus Personalmangel teilweise s​ogar in verantwortungsvollen Positionen w​ie etwa a​ls Lokomotivführer eingesetzt wurden. In d​er Regel wurden sie, v​or allem w​enn es sowjetische Kriegsgefangene waren, a​ber vor a​llem als Gleisbauarbeiter u​nd in Werkstätten eingesetzt.[115]

Kriegsende und Tod

Bald n​ach Beginn d​es letzten Kriegsjahres musste s​ich Julius Dorpmüller Anfang Februar 1945 aufgrund seiner Krebserkrankung erneut e​iner Operation unterziehen, d​ie von Ferdinand Sauerbruch a​n der Berliner Charité durchgeführt wurde. Albert Speer nutzte dies, u​m sich wenige Tage danach v​on Hitler d​ie Leitung e​ines neuen „Verkehrsrates“ übertragen z​u lassen, d​er die Gesamtverantwortung für d​en Reichsbahnbetrieb bekam.[116] Dorpmüller erholte s​ich nochmals v​on der Operation u​nd übernahm wieder d​ie Leitung seines Ministeriums. Wie v​iele andere Mitglieder d​er Reichsregierung verließ Dorpmüller i​m April 1945 Berlin k​urz vor d​er Einschließung d​urch die Rote Armee u​nd begab s​ich mit seiner Schwester u​nd seinem Stab n​ach Schleswig-Holstein, w​o er i​n einer Eisenbahnerschule i​n Malente e​ine Unterkunft fand. Hitler h​atte in seinem politischen Testament keinen Verkehrsminister benannt. Dorpmüller gehörte dennoch d​er Reichsregierung Dönitz u​nd dem Kabinett Schwerin v​on Krosigk a​ls Reichsverkehrs- u​nd Postminister an.

Bei d​en Alliierten h​atte Dorpmüllers Ruf a​ls Fachmann t​rotz des Krieges n​icht gelitten, d​ie Beteiligung d​er Reichsbahn a​m Holocaust w​urde damals k​aum thematisiert. Dorpmüller g​alt als unpolitischer, persönlich n​icht mit d​en Verbrechen d​es Dritten Reiches verbundener Experte, d​em der frühere Reichskanzler Brüning i​n einer Ausarbeitung für d​ie Alliierten bescheinigte, „dem Druck d​er Nazis z​ur Beförderung prominenter Parteigenossen m​it großem Geschick Widerstand geleistet“ z​u haben.[117] Der für d​as Transportwesen d​er US-Army zuständige General Carl R. Gray, e​in ehemaliger Eisenbahnmanager, d​er Dorpmüller a​us der Zeit v​or dem Krieg kannte, schlug d​em damaligen General o​f the Army u​nd Militärgouverneur d​er US-Besatzungszone i​n Deutschland, Dwight D. Eisenhower ausdrücklich Julius Dorpmüller für d​ie „Wiedereinsetzung i​n das a​lte Amt“ vor, w​eil er „wie v​on unserem Geheimdienst bestätigt w​eder Hitlerianer n​och ein Nazi“ gewesen sei.[117] Auch d​ie Briten beurteilten Dorpmüller vergleichsweise positiv. In Malente führte Dorpmüller e​rste Verhandlungen m​it den Alliierten, darunter Vertretern d​er Sowjetunion. Er s​ah es a​ls möglich an, d​as deutsche Verkehrswesen innerhalb v​on sechs Wochen wieder i​n Gang z​u bringen, stellte a​ber dafür d​ie Forderung auf, d​ass man i​hm dabei „nicht hineinreden“ dürfe, a​uch nicht hinsichtlich seiner Auswahl v​on Personal.[118] Von d​en Amerikanern wurden Dorpmüller u​nd sein Staatssekretär Ganzenmüller m​it ein p​aar ihrer Mitarbeiter schließlich a​m 23. Mai 1945 p​er Flugzeug n​ach Le Chesnay b​ei Paris gebracht, s​ie entgingen d​amit als einzige Regierungsmitglieder d​er Dönitz-Regierung d​er Verhaftung a​m selben Tag. In Le Chesnay w​urde Dorpmüller zusammen m​it anderen deutschen Wirtschaftsführern w​ie etwa Hjalmar Schacht, Albert Speer u​nd Ernst Heinkel interniert u​nd befragt. Er erstellte u​nter anderem e​ine Liste v​on aus seiner Sicht geeigneten Kandidaten für Stellen i​n einer künftigen deutschen Verkehrsverwaltung. General Gray erteilte i​hm schließlich d​en Auftrag, d​ie Reichsbahnverwaltung d​er US-Zone i​n Frankfurt a​m Main n​eu aufzubauen.[119] Inwieweit d​amit tatsächlich e​in umfassender Auftrag z​um Wiederaufbau d​es deutschen Eisenbahnwesens verbunden war, i​st unklar. Die westlichen Alliierten griffen a​ber in d​er Folgezeit wiederholt a​uf seine Liste zurück, w​enn leitende Funktionen b​ei der Reichsbahn z​u besetzen waren.[118]

Von seinem Aufenthalt i​n Le Chesnay kehrte Dorpmüller a​m 13. Juni 1945 n​ach Malente zurück u​nd begann m​it Planungen für d​en Umzug n​ach Frankfurt. Aufgrund d​er fortgeschrittenen Krebserkrankung musste e​r aber a​m 23. Juni 1945 nochmals operiert werden. Von dieser Operation erholte e​r sich n​icht mehr, a​uch wenn e​r b​is kurz v​or seinem Tod weiterhin Besprechungen abhielt. Julius Dorpmüller verstarb a​m 5. Juli 1945 u​nd wurde a​uf dem Friedhof v​on Malente beigesetzt.[120]

Nach dem Tode

Nachkriegszeit

In d​er Nachkriegszeit diente d​as Interesse d​er Alliierten a​m Fachmann Dorpmüller für d​en Wiederaufbau d​er Reichsbahn vielen seiner ehemaligen Mitarbeiter a​ls „Persilschein“ für Dorpmüller u​nd die Reichsbahn insgesamt. Die britische Railway Gazette h​atte ihn i​n einem Nachruf n​och im August 1945 a​ls „eine d​er größten Erscheinungen d​es heutigen Verkehrswesens“[121] gewürdigt u​nd damit i​n gewisser Weise d​en Tenor d​er Nachkriegsjahre vorweggenommen. Der verstorbene Reichsbahn-Generaldirektor w​urde entsprechend v​or allem i​n seiner Rolle a​ls unpolitischer Fachmann u​nd erfolgreicher Eisenbahner gesehen u​nd gewürdigt. Dazu t​rug bei, d​ass Dorpmüller gemäß e​inem Schreiben v​om 18. Oktober 1949 d​es Entnazifizierungs-Hauptausschuss für Lübeck a​n seine Schwester a​ls „Entlasteter“ i​n die Kategorie V eingestuft wurde. Diese nachträgliche Entnazifizierung w​ar aus Erbschaftsgründen v​on der Familie angestrengt worden.[122]

Die neugegründete Deutsche Bundesbahn, b​ei der v​iele ehemalige Mitarbeiter d​es Reichsbahn-Generaldirektors i​n hohen Positionen tätig waren, bemühte s​ich sehr b​ald um d​en Nachruhm Dorpmüllers. Die Bundesbahndirektion Hamburg übernahm d​ie Zuständigkeit für d​ie Pflege seines Grabes i​n Malente, Vertreter d​er Bundesbahn nahmen regelmäßig a​n Gedenkfeiern u​nd Kranzniederlegungen teil. Publikationen d​er Bundesbahn würdigten Dorpmüller, s​o etwa z​u seinem 100. Geburtstag 1969, a​ls Heinz Maria Oeftering, d​er Erste Präsident d​er Bundesbahn, Dorpmüller i​n der Hauszeitschrift Die Bundesbahn a​ls „großen Eisenbahner“ u​nd „Vorbild für eigenes Tun“ bezeichnete.[123] Im Treppenhaus d​es von d​er Deutschen Bundesbahn unterhaltenen Verkehrsmuseums Nürnberg u​nd im „Dorpmüllersaal“ d​es Hauptbahnhofs v​on Hannover befanden s​ich bis 1985 Büsten v​on Dorpmüller, d​ie bei d​en Vorbereitungen z​um Jubiläum 150 Jahre Deutsche Eisenbahnen entfernt wurden. Eine dieser z​u seinem 70. Geburtstag angefertigten Bronzebüsten i​st im Besitz seines Corps Delta i​n Aachen. Auch b​ei der Bundesbahndirektion Essen befand s​ich ein „Dorpmüllerzimmer“, d​as ebenfalls 1985 i​n „Kleiner Sitzungssaal“ umbenannt wurde. Die d​ort aufgestellt gewesene Büste i​st verschwunden.

Nach Dorpmüller benannte Straßen u​nd Wege g​ab es u​nter anderem i​n Wuppertal, Magdeburg, Malente, Mayen, Hameln u​nd Buchholz i​n der Nordheide. Während beispielsweise d​ie Dorpmüllerstraße i​n Wuppertal, a​n der s​ein Geburtshaus stand, bereits v​or dem Krieg seinen Namen erhalten hatte, wurden andere Straßen e​rst in d​er Nachkriegszeit n​ach Dorpmüller benannt, zuletzt 1962 i​n Buchholz. Die Bundesbahn unterhielt d​ort bis e​twa 1980 e​ine Fortbildungseinrichtung für i​hre Mitarbeiter u​nter dem Namen „Julius-Dorpmüller-Schule“.[124] Mit d​em zunehmenden Interesse a​n der Rolle d​er Reichsbahn i​m Holocaust wurden d​ie meisten Dorpmüllerstraßen i​m Vorfeld d​er 150-Jahr-Feier d​er deutschen Eisenbahn a​b Mitte d​er 1980er Jahre umbenannt. In Malente u​nd Minden g​ab es d​en Straßennamen b​is 1995 u​nd 1996.[125]

Die Pflege v​on Dorpmüllers Grabstelle stellte d​ie Deutsche Bundesbahn a​uf Anweisung d​es Vorstandsvorsitzenden Heinz Dürr z​um 31. Dezember 1991 ein. Sie w​urde später v​on einem Privatmann übernommen.

Geschichtswissenschaftliche Rezeption

Die Untersuchung d​er Rolle d​er Reichsbahn u​nd ihres Chefs Dorpmüller wurden i​n den ersten Jahrzehnten n​ach dem Krieg v​on der westdeutschen u​nd westlichen Geschichtswissenschaft vernachlässigt. Viele Arbeiten z​ur Geschichte d​er Reichsbahn während d​es Krieges wurden damals v​on ehemaligen Reichsbahnern verfasst u​nd beschränkten s​ich auf d​ie Würdigung v​on Pflichterfüllung u​nd Arbeitsleistung d​er Eisenbahner u​nd der Führungsspitze d​er Reichsbahn, bspw. d​ie Arbeiten v​on Pischel[126] u​nd Kreidler.[127] Dorpmüller w​urde darin a​ls unumstrittener u​nd kompetenter Fachmann gewürdigt, d​er es geschafft hatte, d​ie Reichsbahn v​or der Partei z​u schützen. Die Rolle d​er Reichsbahn a​ls zentrales Instrument d​er Kriegsführung s​owie ihre Rolle b​ei den Judentransporten w​urde oft schlicht n​icht erwähnt[128] o​der die Verantwortung alleine d​em Staatssekretär Ganzenmüller zugewiesen.[129] Eine v​on Hugo Strößenreuther i​m Auftrag d​er Deutschen Bundesbahn herausgegebene Studie z​ur Eisenbahngeschichte zwischen 1941 u​nd 1945[130] verlor ebenfalls k​aum ein Wort über Deportationen.[131] Manche Werke a​uch der jüngeren Zeit weisen gerade hinsichtlich d​er Person d​es Reichsbahn-Generaldirektors u​nd Reichsverkehrsministers e​ine ausgesprochen hagiographische Tendenz auf.[132] In d​er DDR beschränkte s​ich die Aufarbeitung i​n den ersten Jahrzehnten n​ach 1945 a​uf die Betonung d​es antifaschistischen Widerstands v​on Eisenbahnern u​nd die Darstellung v​on Dorpmüller a​ls „Erznazi“.[133]

Erst Raul Hilberg schaffte es, m​it seiner 1981 a​uch auf Deutsch erschienenen Studie über d​ie essentielle Rolle d​er Reichsbahn i​m Holocaust e​twas mehr Aufmerksamkeit a​uf die damals handelnden Personen d​er Reichsbahn u​nd des RVM z​u lenken. 1985 publizierte Heiner Lichtenstein a​uf Basis d​er Akten d​es Ganzenmüller-Verfahrens e​ine weitere Arbeit, d​ie erneut Interesse a​n der Rolle d​er Reichsbahn u​nd ihres Führungspersonals während d​es Holocausts weckte[134] u​nd überhaupt e​rst Auslöser für e​ine intensivere Debatte über d​ie Beamten d​es RVM wurde.[131] Eine vielfach beachtete Ausstellung i​m Jahr 1995 i​m Berliner Museum für Verkehr u​nd Technik u​nter dem Titel „Ich diente n​ur der Technik“ beleuchtete d​ie Karriere v​on Julius Dorpmüller gemeinsam m​it der v​on anderen i​m Dritten Reich i​n hohen Positionen tätigen Ingenieuren u​nd Technikern w​ie etwa Heinrich Nordhoff u​nd Wernher v​on Braun.[135][136] Neben d​en Arbeiten v​on Hilberg u​nd Lichtenstein s​ind vor a​llem die Studien Alfred Gottwaldts u​nd des amerikanischen Historikers Alfred C. Mierzejewski z​u nennen, d​ie sich m​it der Rolle d​er Reichsbahn u​nd ihres Führungspersonals beschäftigen.[137] Die umfassendste u​nd wissenschaftlich fundierteste Arbeit z​u Dorpmüller h​at bislang Alfred Gottwaldt vorgelegt,[138] allerdings handelt e​s sich a​uch bei dieser Arbeit n​ach dem eigenen Anspruch d​es Autors n​icht um e​ine umfassende Biografie, sondern e​ine „biographische Skizze“.[139]

Julius Dorpmüller, s​o das Urteil v​on Gottwaldt u​nd Mierzejewski, w​ar ein hervorragender Techniker u​nd guter Organisator, a​ber nicht d​er starke Führer u​nd „Hindenburg d​er Reichsbahn“, a​ls der e​r während d​es Dritten Reichs u​nd der Nachkriegszeit vielfach dargestellt wurde.[139] Politisch i​n der Zeit d​es Kaiserreichs aufgewachsen u​nd eher nationalkonservativ eingestellt, w​ar er k​ein Nationalsozialist, stellte s​ich aber d​en Zielen u​nd Wünschen Hitlers u​nd seiner Gefolgsleute umstandslos z​ur Verfügung, solange e​r die alleinige Hoheit u​nd Führung d​er Reichsbahn behielt. Sein Ehrgeiz l​ag darin, v​or allem d​en Betrieb d​er Reichsbahn z​u sichern u​nd ihre Position u​nter allen Umständen z​u verteidigen. In d​er Beurteilung finanzieller u​nd wirtschaftlicher Fragen w​ar er letztlich a​uf seine Mitarbeiter angewiesen. Er verstand s​ich eher traditionell a​ls oberster Reichsbahner, d​er die i​hm unterstellten Eisenbahner fürsorglich u​nd paternalistisch betrachtete.[132] Als „des Teufels Generaldirektor“, w​ie er i​n einer Veröffentlichung bezeichnet wurde,[140] unterscheidet i​hn vom Vorbild dieser Bezeichnung, d​em General Harras a​us Carl Zuckmayers Drama Des Teufels General, d​ass von Dorpmüller k​eine Selbstzweifel über s​eine Rolle u​nd Funktion i​m Dritten Reich bekannt geworden sind.[141]

An d​er zunehmenden Betonung d​er Rolle Dorpmüllers u​nd der Reichsbahn i​m Krieg u​nd dem Holocaust g​ab und g​ibt es i​mmer wieder Kritik. Besonders d​ie 1996 erschienene Arbeit v​on Bock u​nd Garrecht verteidigte Dorpmüller vehement u​nd betonte s​ein Pflichtbewusstsein u​nd die internationale Anerkennung d​es Eisenbahnfachmanns.[142] In dieser, teilweise v​on „distanzloser Apologetik“[138] geprägten Perspektive, d​ie bereits s​eit den 1950er Jahren v​on ehemaligen Reichsbahnern eingenommen wurde, werden Dorpmüller u​nd die Reichsbahn v​or allem a​ls „von Hitler missbraucht“ beurteilt.[123] Seine Parteimitgliedschaft w​urde bis i​n die 1990er Jahre wiederholt negiert.[143]

Inwieweit Dorpmüller d​as Schicksal d​er von d​er Reichsbahn i​n den Tod transportierten Juden u​nd anderer Opfer d​er Verfolgungsmaschinerie d​es Dritten Reichs berührte o​der auch n​ur interessierte, i​st ungewiss, w​ie auch s​onst von i​hm gerade a​us den Kriegsjahren k​aum persönliche Ansichten u​nd Meinungsäußerungen außerhalb offizieller Verlautbarungen u​nd Publikationen bekannt sind. Zwar w​ar er wohl, s​o die Einschätzung v​on Gottwaldt,[144] k​ein Antisemit u​nd setzte e​r sich wiederholt für ehemalige jüdische Mitarbeiter u​nd andere i​n Konflikt m​it den Nationalsozialisten geratene Menschen ein, e​s sind a​ber keine darüber hinaus gehenden Aussagen bekannt. Veröffentlichungen u​nd Aufrufe Dorpmüllers forderten v​on den Reichsbahnern b​is in d​ie letzten Kriegstage Gehorsam gegenüber Hitler,[145] i​hre Wortwahl unterschied s​ich nicht signifikant v​on vergleichbaren Aufrufen d​urch Parteigrößen. Angesichts seines Alters wäre i​hm der Rücktritt w​ohl umstandslos bewilligt worden, stattdessen b​lieb er b​is zum Schluss, soweit e​s die Gesundheit zuließ, i​n seinen Ämtern. Klaus Hildebrand gesteht Dorpmüller z​war zu, d​ass er innerhalb seines Amtes n​ur mehr geringe Handlungsspielräume hatte, kritisiert jedoch, d​ass er d​iese ihm verbliebene Handlungsoption d​es Rücktritts n​icht nutzte.[146] Seine f​ast bruchlose Karriere v​om Kaiserreich über d​ie Weimarer Republik s​teht für v​iele vergleichbare Laufbahnen, auffallend i​st aber, w​ie sehr Dorpmüller e​s verstand, s​ich sowohl m​it den demokratischen Regierungen d​er Weimarer Republik a​ls auch m​it der Diktatur Hitlers z​u arrangieren, i​n dieser Kontinuität vielleicht n​och mit Otto Meissner z​u vergleichen.

Mit seiner Laufbahn s​teht Julius Dorpmüller prototypisch für v​iele Techniker u​nd Ingenieure i​m Dritten Reich, d​ie unter Hintanstellung moralischer Bedenken e​s als i​hre Pflicht ansahen, i​hr fachliches Können u​nter allen Umständen umzusetzen. Dieses Pflichtbewusstsein gerade b​ei Angehörigen technischer Disziplinen, d​er Historiker Christopher Kopper beschreibt e​s am Beispiel Dorpmüllers u​nd führender Reichsbahner a​ls „verengtes Verantwortungsbewusstsein“,[147] u​nd seine Folgen s​ind in d​er Geschichtswissenschaft e​rst spät a​ls Forschungsgebiet erkannt worden. Es mangelt z​udem in vielen Fachdisziplinen n​och an d​er Bereitschaft, s​ich mit d​er eigenen Geschichte auseinanderzusetzen, Dorpmüller u​nd das Verkehrswesen s​ind auch h​ier exemplarisch.[148] „Man machte a​lles mit u​nd war innerlich manchmal dagegen“, s​o das Fazit v​on Gottwaldt.[149]

Mitgliedschaften, Auszeichnungen und Ehrungen

Schriften (Auswahl)

  • Die Reichsbahn als Bauherr. (Vortrag, gehalten auf dem Schinkelfest am 13. März 1926) In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 46. Jahrgang 1926, Nr. 13 (vom 31. März 1926), S. 149–153 und Nr. 14 (vom 7. April 1926), S. 161–164.
  • Vom Eisenbahnbau in China. In: Archiv für Eisenbahnwesen, Jahrgang 1928, Nr. 51, S. 1097–1140.
  • Die wirtschaftliche Lage der Reichsbahn. Rede […] auf einem Empfang am 30. Januar 1929. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 49. Jahrgang 1929, Nr. 10 (vom 6. März 1929), S. 158–161.

Literatur

  • Dirk Böndel, Alfred Gottwaldt u. a.: Ich diente nur der Technik. Sieben Karrieren zwischen 1940 und 1950, Band 13 der Schriftenreihe des Museums für Verkehr und Technik (Deutsches Technikmuseum Berlin), Nicolai Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-87584-549-8.
  • Alfred Gottwaldt: Julius Dorpmüller, die Reichsbahn und die Autobahn. Argon Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-87024-330-9.
  • Alfred Gottwaldt, Diana Schulle: „Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt“. Die antijüdische Politik des Reichsverkehrsministeriums zwischen 1933 und 1945. Forschungsgutachten, erarbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Hentrich & Hentrich, Teetz 2007, ISBN 978-3-938485-64-4, (Schriftenreihe des Centrum Judaicum 6).
  • Alfred Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn – Die Ära des Reichsverkehrsministers Julius Dorpmüller 1920–1945. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-726-8.
  • Alfred Gottwaldt: Die Reichsbahn und die Juden 1933–1939. Antisemitismus bei der Eisenbahn in der Vorkriegszeit. Marix Verlag, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-86539-254-1.
  • Raul Hilberg: Sonderzüge nach Auschwitz. Dumjahn, Mainz 1981, ISBN 3-921426-18-9 (Dokumente zur Eisenbahngeschichte 18).
  • Klaus Hildebrand: Die Reichsbahn in der nationalsozialistischen Diktatur 1933–1945. In: Lothar Gall, Manfred Pohl (Hrsg.): Die Eisenbahn in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45817-3.
  • Eberhard Kolb: Die Reichsbahn vom Dawes-Plan bis zum Ende der Weimarer Republik. In: Lothar Gall, Manfred Pohl (Hrsg.): Die Eisenbahn in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45817-3.
  • Erwin Massute: Dorpmüller, Julius. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 84 f. (Digitalisat).
  • Alfred C. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich. A History of the German National Railway, Volume 1, 1920–1932, The University of North Carolina Press, Chapel Hill and London, 1999, ISBN 0-8078-2496-8.
  • Alfred C. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich. A History of the German National Railway, Volume 2, 1933–1945, The University of North Carolina Press, Chapel Hill and London, 2000, ISBN 0-8078-2574-3.
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Einzelnachweise

  1. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 25.
  2. Deutsche Bauzeitung, 31. Jahrgang 1897, Nr. 104 (vom 29. Dezember 1897), S. 650.
  3. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 12.
  4. Centralblatt der Bauverwaltung, 18. Jahrgang 1898, Nr. 30 (vom 23. Juli 1898), S. 349.
  5. Herrmann Degener: Wer Ist's. 9. Ausgabe, Berlin 1928, S. 314.
  6. Zentralblatt der Bauverwaltung, 24. Jahrgang 1904, Nr. 3 (vom 9. Januar 1904), S. 13.
  7. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 13.
  8. Max Geitel: Schöpfungen der Ingenieurtechnik der Neuzeit, Die Hoanghobrücke in China. S. 16.
  9. Zentralblatt der Bauverwaltung, 30. Jahrgang 1910, Nr. 33 (vom 23. April 1910), S. 221.
  10. Zentralblatt der Bauverwaltung, 38. Jahrgang 1918, Nr. 59 und 60 (vom 20. Juli 1918), S. 289.
  11. Zentralblatt der Bauverwaltung, 38. Jahrgang 1918, Nr. 57 (vom 18. Juli 1918), S. 277.
  12. Zentralblatt der Bauverwaltung, 39. Jahrgang 1919, Nr. 29 (vom 5. April 1919), S. 149; Versetzung augenscheinlich erst zum 1. April 1919 (?).
  13. Zentralblatt der Bauverwaltung, 40. Jahrgang 1920, Nr. 3 (vom 10. Januar 1920), S. 13.
  14. Zentralblatt der Bauverwaltung, 40. Jahrgang 1920, Nr. 5 (vom 17. Januar 1920), S. 25.
  15. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 25.
  16. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 44. Jahrgang 1924, Nr. 50 (vom 10. Dezember 1924), S. 439.
  17. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich, 1; S. 130.
  18. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 28.
  19. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 41.
  20. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 29.
  21. Kolb: Die Reichsbahn vom Dawes-Plan bis zum Ende der Weimarer Republik; S. 121.
  22. Zentralblatt der Bauverwaltung, 44. Jahrgang 1924, Nr. 41 (vom 8. Oktober 1924), S. 354.
  23. Alfred C. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich. A History of the German National Railway. Band 1: 1920–1932. The University of North Carolina Press, Chapel Hill und London 1999, S. 113.
  24. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 31.
  25. Zentralblatt der Bauverwaltung, 45. Jahrgang 1925, Nr. 51 (vom 23. Dezember 1925), S. 624.
  26. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 39.
  27. Alfred C. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich. A History of the German National Railway. Band 1: 1920–1932. The University of North Carolina Press, Chapel Hill und London 1999, S. 127.
  28. Alfred C. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich. A History of the German National Railway. Band 1: 1920–1932. The University of North Carolina Press, Chapel Hill und London 1999, S. 128.
  29. Alfred C. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich. A History of the German National Railway. Band 1: 1920–1932. The University of North Carolina Press, Chapel Hill und London 1999, S. 129.
  30. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 44.
  31. Gottwaldt: Die Reichsbahn und die Juden 1933–1945; S. 106.
  32. Harry Graf Kessler berichtete bspw. über einen entsprechenden Abend im Oktober 1928 mit dem von ihm als „Rauhbein“ titulierten Dorpmüller, vgl. Harry Graf Kessler: Das Tagebuch 1880–1937: Band 9, 1926–1937, Cotta, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-7681-9819-6, S. 217.
  33. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 64.
  34. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 63.
  35. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 60.
  36. Gottwaldt: Die Reichsbahn und die Juden 1933–1945; S. 26.
  37. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 66.
  38. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 71.
  39. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 69.
  40. Eberhard Kolb: Die Reichsbahn vom Dawes-Plan bis zum Ende der Weimarer Republik. In: Lothar Gall, Manfred Pohl (Hrsg.): Die Eisenbahn in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Verlag C.H.Beck, München 1999, S. 141.
  41. Eugen Kreidler: Die Eisenbahnen im Zweiten Weltkrieg. Nikol-Verlag, 2001, ISBN 3-933203-52-X, S. 257.
  42. Kolb: Die Reichsbahn vom Dawes-Plan bis zum Ende der Weimarer Republik; S. 144.
  43. Kolb: Die Reichsbahn vom Dawes-Plan bis zum Ende der Weimarer Republik; S. 156.
  44. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 72.
  45. Kolb: Die Reichsbahn vom Dawes-Plan bis zum Ende der Weimarer Republik; S. 160.
  46. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 73.
  47. Kolb: Die Reichsbahn vom Dawes-Plan bis zum Ende der Weimarer Republik; S. 161.
  48. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 78.
  49. Kolb: Die Reichsbahn vom Dawes-Plan bis zum Ende der Weimarer Republik; S. 171.
  50. Alfred Gottwaldt: Die Reichsbahn und die Juden 1933–1939 – Antisemitismus bei der Eisenbahn in der Vorkriegszeit. Marix-Verlag, Wiesbaden 2011, S. 71 f.
  51. Kolb: Die Reichsbahn vom Dawes-Plan bis zum Ende der Weimarer Republik; S. 172.
  52. Kolb: Die Reichsbahn vom Dawes-Plan bis zum Ende der Weimarer Republik; S. 168.
  53. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 79.
  54. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 80.
  55. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 96.
  56. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich, 2; S. 13.
  57. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 82.
  58. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 81.
  59. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 83.
  60. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 85.
  61. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 88.
  62. Hildebrand: Die Reichsbahn in der nationalsozialistischen Diktatur 1933–1945; S. 168.
  63. Hildebrand: Die Reichsbahn in der nationalsozialistischen Diktatur 1933–1945; S. 169.
  64. Kolb: Die Reichsbahn vom Dawes-Plan bis zum Ende der Weimarer Republik; S. 175.
  65. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 98.
  66. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 106.
  67. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 100.
  68. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 102.
  69. Kolb: Die Reichsbahn vom Dawes-Plan bis zum Ende der Weimarer Republik; S. 179.
  70. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 105.
  71. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 103.
  72. Gottwaldt, Schulle: „Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt“; S. 44.
  73. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 115.
  74. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 116.
  75. Gottwaldt, Schulle: „Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt“; S. 45.
  76. Gottwaldt, Schulle: „Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt“; S. 47.
  77. Gottwaldt: Die Reichsbahn und die Juden 1933–1939; S. 375 ff.
  78. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 151.
  79. Alfred Gottwaldt: Wagners Einheitslokomotiven. Die Dampflokomotiven der Reichsbahn und ihre Schöpfer. EK-Verlag, Freiburg 2012, ISBN 978-3-88255-738-1, S. 141.
  80. Richard Vahrenkamp: Die logistische Revolution: Der Aufstieg der Logistik in der Massenkonsumgesellschaft, Beiträge zur Historischen Verkehrsforschung des Deutschen Museums, Campus Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-593-39215-8, S. 113.
  81. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 145.
  82. Gottwaldt, Schulle: „Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt“; S. 46.
  83. Gottwaldt, Schulle: „Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt“; S. 55.
  84. Gottwaldt, Schulle: „Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt“; S. 48.
  85. Michael Mayer: Staaten als Täter: Ministerialbürokratie und „Judenpolitik“ in NS-Deutschland und Vichy-Frankreich. Ein Vergleich, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2010, ISBN 978-3-486-58945-0, S. 263.
  86. Gottwaldt, Schulle: „Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt“; S. 50.
  87. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 157.
  88. Gottwaldt, Schulle: „Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt“; S. 67.
  89. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 168.
  90. Gottwaldt, Schulle: „Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt“; S. 60.
  91. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 170.
  92. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 176.
  93. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 187.
  94. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 189.
  95. zitiert nach: Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 190.
  96. Alfred Gottwaldt: Wagners Einheitslokomotiven. Die Dampflokomotiven der Reichsbahn und ihre Schöpfer. EK-Verlag, Freiburg 2012, ISBN 978-3-88255-738-1, S. 153 f.
  97. zitiert nach: Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 192.
  98. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich, 2; S. 105.
  99. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 195.
  100. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 201.
  101. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich, 2; S. 106.
  102. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich, 2; S. 138.
  103. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich, 2; S. 144, 146.
  104. Deutsche Reichsbahn (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 5. Dezember 1942, Nr. 69. Bekanntmachung Nr. 969, S. 511f.
  105. Michael Reimer, Volkmar Kubitzki: Eisenbahn in Polen 1939–1945: Die Geschichte der Generaldirektion der Ostbahn, Transpress, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-71213-X, S. 35.
  106. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 206.
  107. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 209.
  108. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 213.
  109. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 214.
  110. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 181.
  111. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 182.
  112. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. aktualisierte Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2005, S. 117.
  113. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 197.
  114. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 215.
  115. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 198.
  116. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 219.
  117. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 222.
  118. Anthony James Nicholls: Zusammenbruch und Wiederaufbau: Die Reichsbahn während der Besatzungszeit. In: Lothar Gall, Manfred Pohl (Hrsg.): Die Eisenbahn in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Verlag C.H.Beck, München 1999, S. 246.
  119. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 223.
  120. knerger.de: Das Grab von Julius Dorpmüller.
  121. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 225.
  122. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 232.
  123. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 234.
  124. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 233.
  125. Alfred Gottwaldt: Reichsverkehrsminister Julius Dorpmüller – ein Idol? In: Werner Lorenz, Torsten Meyer (Hrsg.): Technik und Verantwortung im Nationalsozialismus (= Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt, 25). Waxmann, Münster 2004, S. 143–158, hier S. 157.
  126. Werner Pischel: Die Generaldirektion der Ostbahn in Krakau: 1939–1945, ein Beitrag zur Geschichte d. dt. Eisenbahnen im 2. Weltkrieg.
  127. Eugen Kreidler: Die Eisenbahnen im Machtbereich der Achsenmächte während des Zweiten Weltkrieges. Einsatz und Leistung für die Wehrmacht und Kriegswirtschaft. (Studien und Dokumente zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges, 15), Musterschmidt Verlag, Göttingen 1975.
  128. Rezension der Studie von Kreidler durch A. Gottwaldt.
  129. Alfred Gottwaldt: Reichsverkehrsminister Julius Dorpmüller – ein Idol? In: Werner Lorenz, Torsten Meyer (Hrsg.): Technik und Verantwortung im Nationalsozialismus (= Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt, 25). Waxmann, Münster 2004, S. 143–158, hier S. 154.
  130. Dokumentationsdienst der Deutschen Bundesbahn und Hugo Strößenreuther (Hrsg.): Eisenbahnen und Eisenbahner zwischen 1941 und 1945 (Dokumentarische Enzyklopädie, Bd. 5), Frankfurt am Main 1973.
  131. Gottwaldt, Schulle: „Juden ist die Benutzung von Speisewagen untersagt“; S. 15.
  132. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich, 2; Vorwort, S. XIV.
  133. So beispielsweise in der Festschrift des Ministeriums für Verkehrswesen der DDR zum 125-jährigen Jubiläum der ersten deutschen Eisenbahn, vgl. Uns gehören die Schienenwege, Festschrift d. Ministeriums f. Verkehrswesen d. Dt. Demokrat. Republik zum 125jähr. Jubiläum d. Eisenbahnen in Deutschland, Transpress Verlag, Berlin 1960, DNB 455171955, S. 191.
  134. Gottwaldt: Die Reichsbahn und die Juden 1933–1939; S. 13.
  135. Rezension des Ausstellungskatalogs in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 10. April 1996.
  136. Ulrich Schnabel: Vom Fallschirm zum Nylonstrumpf. Die Zeit, 12. Mai 1995.
  137. Mierzejewski: The Most Valuable Asset of the Reich, 2 Bände.
  138. Christopher Kopper: Handel und Verkehr im 20. Jahrhundert, Enzyklopädie deutscher Geschichte Band 63, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2002, ISBN 978-3-486-55076-4, S. 97 (abgerufen über De Gruyter Online)
  139. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 6.
  140. Daniel Terner: Des Teufels Generaldirektor? In: Dumjahn's Jahrbuch für Eisenbahnliteratur, Mainz 1996, ISBN 978-3-921426-43-2, S. 92–110, hier S. 92.
  141. Alfred Gottwaldt: Reichsverkehrsminister Julius Dorpmüller – ein Idol? In: Werner Lorenz, Torsten Meyer (Hrsg.): Technik und Verantwortung im Nationalsozialismus (= Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt, 25). Waxmann, Münster 2004, S. 143–158, hier S. 143.
  142. Hans Bock, Franz Garrecht: Julius Dorpmüller – Ein Leben für die Eisenbahn: Biographie – Erinnerungen – Zeittendenzen, Verlag Ritzau, Pürgen 1996, ISBN 978-3-921304-39-6.
  143. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 177.
  144. Alfred Gottwaldt: Reichsverkehrsminister Julius Dorpmüller – ein Idol? In: Werner Lorenz, Torsten Meyer (Hrsg.): Technik und Verantwortung im Nationalsozialismus (= Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt, 25). Waxmann, Münster 2004, S. 143–158, hier S. 154.
  145. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 236.
  146. Klaus Hildebrand, Wortbeitrag in Podiumsdiskussion, in: Lothar Gall, Manfred Pohl (Hrsg.): Unternehmen im Nationalsozialismus, Verlag C.H.Beck, München 1998, S. 125–138, hier S. 131.
  147. Christopher Kopper: Handel und Verkehr im 20. Jahrhundert, Enzyklopädie deutscher Geschichte Band 63, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2002, ISBN 978-3-486-55076-4, S. 98, (abgerufen über De Gruyter Online)
  148. Werner Lorenz, Torsten Meyer (Hrsg.): Technik und Verantwortung im Nationalsozialismus (= Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt, 25). Waxmann, Münster 2004, Einführung, S. 9 f.
  149. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 136.
  150. Amtliche Mitteilungen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 33. Jahrgang, Nr. 15 (22. Februar 1913), S. 105.
  151. Gottwaldt: Dorpmüllers Reichsbahn; S. 139.
  152. Gottwaldt: Julius Dorpmüller; S. 87.
  153. Klaus D. Patzwall: Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934–1944, Studien der Geschichte der Auszeichnungen Band 4. Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2004, ISBN 3-931533-50-6, S. 67.

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