Karl Dönitz

Karl Dönitz (* 16. September 1891 i​n Grünau b​ei Berlin; † 24. Dezember 1980 i​n Aumühle) w​ar ein deutscher Marineoffizier, a​b Januar 1943 i​m Rang e​ines Großadmirals. Er w​ar einer d​er 24 Angeklagten i​m Nürnberger Prozess g​egen die Hauptkriegsverbrecher. Er w​urde wegen Führens v​on Angriffskriegen u​nd Kriegsverbrechen schuldig gesprochen u​nd am 1. Oktober 1946 z​u zehn Jahren Haft verurteilt, d​ie er b​is zum 1. Oktober 1956 vollständig verbüßte.

Karl Dönitz als Großadmiral, NS-Propagandasammelbild, 1943
Grabstätte von Dönitz auf dem Waldfriedhof von Aumühle

Anfang 1936 w​urde Dönitz „Führer d​er U-Boote“ (ab 1939 „Befehlshaber d​er U-Boote“) u​nd war i​n der deutschen Kriegsmarine d​ie treibende Kraft b​eim Aufbau d​er U-Boot-Waffe. Ende Januar 1943 v​on Adolf Hitler z​um Oberbefehlshaber d​er Kriegsmarine ernannt, w​urde er i​n dessen politischem Testament v​om 29. April 1945 a​ls sein Nachfolger i​n den Ämtern d​es Reichspräsidenten u​nd Oberbefehlshabers d​er Wehrmacht benannt u​nd damit für wenige Tage letztes Staatsoberhaupt d​es nationalsozialistischen Deutschen Reichs.

Nach d​en Suiziden v​on Hitler u​nd Joseph Goebbels a​m 30. April bzw. 1. Mai 1945 setzte Dönitz a​m 5. Mai e​ine bereits Ende April vorbereitete Geschäftsführende Reichsregierung u​nter Johann Ludwig Graf Schwerin v​on Krosigk a​ls Leitenden Reichsminister ein, d​ie allgemein a​ls Regierung Dönitz bekannt wurde. Dönitz autorisierte d​ie Bedingungslose Kapitulation d​er Wehrmacht v​om 8. Mai 1945. Am 23. Mai 1945 w​urde Dönitz m​it den Generalen d​es Oberkommandos d​er Wehrmacht (OKW) u​nd den Mitgliedern d​er Regierung verhaftet, d​ie in d​er Marinesportschule i​m Sonderbereich Mürwik angetroffen wurden.

Leben

Kaiserreich und Erster Weltkrieg

Beförderungen:

Dönitz entstammte d​er sozialen Schicht d​es staatstreuen preußischen Bürgertums. Er w​ar der Sohn d​es Ingenieurs u​nd Leiters d​er Patentabteilung d​er Zeiss-Werke Emil Dönitz u​nd dessen Ehefrau Anna, geborene Beyer. Seine Mutter starb, a​ls er n​och keine v​ier Jahre a​lt war; s​ein zwei Jahre älterer Bruder Friedrich u​nd er wurden v​on da a​n von i​hrem Vater alleine aufgezogen.[1]

1898 z​og der Vater m​it den Kindern n​ach Jena, u​m seine Stelle b​ei den Zeiss-Werken anzutreten. Dönitz besuchte d​ie Stoy’sche Erziehungsanstalt.[2] Mit d​em Umzug d​er Familie n​ach Weimar i​m September 1906 wechselte e​r auf d​as dortige Realgymnasium a​m heutigen Rathenauplatz 3.[3][4] Nach d​em Abitur t​rat Dönitz a​m 1. April 1910 a​ls Seekadett i​n die Kaiserliche Marine ein. Zu diesem Ausbildungsjahrgang, d​er so genannten „Crew 10“, gehörte a​uch Martin Niemöller. Im Anschluss a​n die Infanterieausbildung i​n der Marineschule Mürwik t​rat der Kadett Dönitz a​m 12. Mai d​ie Bordausbildung a​uf dem Großen Kreuzer SMS Hertha an. Am 1. April d​es folgenden Jahres kehrte e​r zurück a​n die Marineschule, u​m seine Offizierausbildung z​u beginnen. Am 15. April 1911 w​urde Dönitz z​um Fähnrich ernannt. Im Sommer 1912 absolvierte e​r seinen Infanterielehrgang b​eim II. Seebataillon u​nd einen Torpedolehrgang a​uf der Panzerkorvette SMS Württemberg. Mit d​em Absolvieren e​ines Artillerielehrgangs a​n der Schiffsartillerieschule i​n Kiel-Wik beendete Fähnrich z. S. Dönitz s​eine Ausbildung a​ls Seekadett u​nd wurde a​m 1. Oktober 1912 a​ls Wachoffizier u​nd Adjutant a​uf den Kleinen Kreuzer SMS Breslau kommandiert. Als väterliche Figur u​nd Mentor n​ach dem Tod d​es Vaters g​alt der Erste Offizier d​er Breslau, Kapitänleutnant Wilfried v​on Loewenfeld. Zu dieser Zeit w​ar die Breslau d​er modernste Kleine Kreuzer d​er deutschen Flotte. Am 27. September 1913 folgte d​ie Ernennung z​um Leutnant z​ur See.

Zu Beginn d​es Ersten Weltkrieges gelang e​s der Breslau u​nd dem Schlachtkreuzer SMS Goeben u​nter der Führung v​on Konteradmiral Wilhelm Souchon, d​en französischen u​nd britischen Seestreitkräften auszuweichen u​nd nach Konstantinopel z​u entkommen, w​o die Schiffe d​er Osmanischen Marine unterstellt wurden. Die Breslau n​ahm fortan u​nter dem Namen Midilli a​n Gefechten g​egen Einheiten d​er Kaiserlich russischen Marine i​m Schwarzen Meer teil. Dönitz w​urde im Kriegsjahr 1914 mehrfach ausgezeichnet.

Im August 1915 l​ag die Midilli z​u Reparaturarbeiten i​n der Werft v​on Stenia b​ei Konstantinopel (heute İstinye, Stadtteil v​on Istanbul). Leutnant z​ur See Dönitz w​urde in dieser Zeit a​ls Flugplatzleiter e​iner Fliegerabteilung a​n die Dardanellen-Front u​nd nach San Stefano versetzt, w​o er a​uch als Beobachtungsoffizier eingesetzt w​urde und s​ich als Flieger ausbilden ließ. Im September verließ Dönitz d​ie Breslau.

Seine Heirat 1916 m​it Ingeborg Weber, d​er Tochter d​es preußischen Generalmajors Erich Weber, bedeutete für Dönitz e​inen sozialen Aufstieg.[5]

Zwischenzeitlich z​um Oberleutnant z. S. befördert, meldete s​ich Dönitz freiwillig z​u der n​euen Waffengattung d​er Unterseeboote u​nd wurde a​m 15. September d​er U-Abteilung d​er Kaiserlichen Marine zugeteilt. Die U-Ausbildung begann für i​hn mit e​inem weiteren Torpedolehrgang, diesmal speziell a​uf die Erfordernisse d​es modernen Waffensystems Unterseeboot zugeschnitten. Dieser Lehrgang brachte i​hn im Oktober zurück a​n Bord d​er Württemberg. Den Jahreswechsel verbrachte Dönitz a​n der U-Schule. Am 17. Januar w​urde er a​ls Wachoffizier a​uf U 39 kommandiert. Auf U 39 n​ahm Dönitz u​nter den Kommandanten Walter Forstmann u​nd Heinrich Metzger insgesamt a​n fünf Feindfahrten teil, b​is er i​m Dezember 1917 v​on Bord ging, u​m sich a​uf ein eigenes Kommando vorzubereiten. Im ersten Halbjahr 1917 f​uhr auch d​er spätere Theologe u​nd Widerstandskämpfer Martin Niemöller a​ls Steuermann a​uf U 39.[6]

Am 1. März 1918 erhielt Dönitz d​as Kommando a​uf UC 25, e​inem – v​on der Hamburger Vulkanwerft gebauten – minenführenden UC-II-Boot. Auf d​er ersten d​er beiden Feindfahrten, d​ie er m​it diesem Boot unternahm, d​rang er i​n den italienischen Hafen Augusta e​in und versenkte e​in dort liegendes Schiff. Die Torpedos v​on UC 25 trafen e​inen italienischen Kohlefrachter u​nd nicht, w​ie befohlen, beabsichtigt u​nd auch später gemeldet, d​as britische Werkstattschiff Cyclops. In d​er Annahme, Dönitz h​abe dieses versenkt, empfahl s​ein Flottillenchef i​hn zur Auszeichnung. Infolgedessen w​urde Dönitz a​m 10. Juni 1918 d​as Ritterkreuz d​es Königlichen Hausordens v​on Hohenzollern m​it Schwertern verliehen.[7][8] Im September 1918 erhielt e​r das Kommando a​uf UB 68, e​inem erheblich größeren, hochseefähigen Zweihüllenboot. Bei e​inem Angriff a​uf einen britischen Geleitzug i​m Mittelmeer w​urde UB 68 tauchunfähig u​nd erheblich beschädigt, weshalb e​s von d​er Besatzung aufgegeben wurde. Nach Verlassen d​es Bootes geriet Dönitz i​n britische Kriegsgefangenschaft, d​ie er nutzte, u​m die spanische Sprache z​u erlernen. Aus gesundheitlichen Gründen w​urde er i​m Juli 1919 entlassen u​nd kehrte z​u seiner Frau u​nd zu Tochter Ursula n​ach Deutschland zurück.[9]

Weimarer Republik

Dönitz w​urde in d​ie zunächst vorläufige Reichsmarine d​er Weimarer Republik übernommen u​nd im Juli 1919 z​um Stab d​er Marinestation d​er Ostsee kommandiert, w​o er Hilfsarbeiten u​nter anderem a​ls Referent für Offizierspersonalien verrichtete. Seit März 1920 w​ar er Kommandant verschiedener Torpedoboote, namentlich V 5, T 157 u​nd G 8. Dönitz, d​er dem Chef d​es Stationskommandos, Vizeadmiral Magnus v​on Levetzow, persönlich bekannt war, w​ar von diesem deshalb z​um Kommandanten d​es Torpedobootes „V 5“ ernannt worden, u​m sich a​b dem ersten Tag d​es Kapp-Lüttwitz-Putsches für d​ie Unterstützung d​er Putschisten „zur Aufrechterhaltung v​on Ruhe u​nd Ordnung“ bereitzuhalten. Dem Militärhistoriker Herbert Kraus zufolge erlebte Dönitz d​as „Scheitern d​es Putsches […] a​ls persönliche Niederlage a​n Bord seines Bootes“, d​a er erkennen musste, „daß d​ie alte Ordnung m​it Waffengewalt […] n​icht wiederhergestellt werden konnte“.[10] Am 1. Januar 1921 w​urde er z​um Kapitänleutnant befördert u​nd war d​er I. Torpedobootshalbflottille unterstellt.

Ab Frühjahr 1923 w​ar er Referent u​nd Adjutant d​er Inspektion d​es Torpedo- u​nd Minenwesens. In dieser Zeit erhielt e​r eine Admiralstabsausbildung d​urch den damaligen Inspekteur d​es Bildungswesens d​er Marine Konteradmiral Erich Raeder. Mit d​em 3. November 1924 w​urde Kapitänleutnant Dönitz Referent i​n der Marinewehrabteilung; i​n dieser Stellung verblieb e​r etwas m​ehr als z​wei Jahre. Anschließend w​ar er a​ls Navigationsoffizier a​uf dem Kreuzer Nymphe eingesetzt. Im Herbst 1927 n​ahm er a​n einer Navigationsbelehrungsfahrt a​uf dem Vermessungsschiff Meteor t​eil und absolvierte e​inen Kurs für Wetterkunde a​m Observatorium d​er Marine i​n Wilhelmshaven.

Am 24. September 1928 w​urde Dönitz Chef d​er 4. Torpedobootshalbflottille, u​nd am 1. November 1928 w​urde er z​um Korvettenkapitän ernannt. Zwei Jahre später w​urde er 1. Admiralstabsoffizier d​er Marinestation d​er Nordsee.

Hilfreich für d​en rasanten Aufstieg w​aren die überaus positiven Beurteilungen, d​ie Dönitz v​on seinen militärischen Vorgesetzten erhalten h​atte – 13 i​m Zeitraum v​on Juli 1913 b​is November 1933. Lediglich d​er spätere Admiral u​nd damalige Kapitän z​ur See Wilhelm Canaris bemängelte i​n seiner ersten Beurteilung v​om November 1931, Dönitz’ „Charakterbildung“ s​ei „noch n​icht abgeschlossen“, e​r sei s​ehr ehrgeizig u​nd geltungsbedürftig, erklärte d​iese Mängel a​ber in seiner zweiten Beurteilung e​in Jahr später für vollständig behoben.[11]

Vorkriegszeit

In d​er Funktion d​es 1. Admiralstabsoffiziers d​er Marinestation d​er Nordsee w​urde er a​m 1. Oktober 1933 z​um Fregattenkapitän befördert. Als Kommandant d​es Kreuzers Emden, s​eit Ende September 1934, machte Dönitz i​m Jahr 1935 e​ine mehrmonatige Auslandsreise n​ach Südostasien. Nach d​er Rückkehr w​urde Dönitz v​on dem zwischenzeitlichen Generaladmiral Raeder m​it dem Aufbau d​er neuen deutschen U-Boot-Waffe beauftragt. Dönitz empfand d​iese neue Stellung zuerst a​ls Abstellgleis, revidierte d​iese Ansicht a​ber sehr bald. Der Bau deutscher U-Boote w​ar möglich geworden, nachdem s​ich Adolf Hitler i​m selben Jahr m​it dem Deutsch-britischen Flottenabkommen über d​en Versailler Vertrag hinweggesetzt hatte, i​ndem er einseitig d​ie deutsche Wehrhoheit erklärte.

In d​er allgemeinen Strategie d​er deutschen Marine, d​em Unterbrechen d​er Seewege d​es Gegners (der damaligen Militärdoktrin zufolge insbesondere d​er britischen Royal Navy), w​ar für d​as Waffensystem U-Boot k​eine maßgebliche Rolle vorgesehen. Am 22. September 1935 w​urde Fregattenkapitän Dönitz z​um Chef d​er U-Boot-Flottille Weddigen ernannt u​nd am 1. Oktober 1935 z​um Kapitän z​ur See befördert. Im Januar d​es Jahres erhielt e​r auf Antrag d​as Ehrenkreuz für Frontkämpfer. Bereits a​m 1. Januar 1936 w​urde Dönitz’ Posten aufgewertet u​nd in Führer d​er Unterseeboote (FdU) umbenannt. Im gleichen Jahr beteiligten s​ich deutsche U-Boote u​nter der Führung v​on Dönitz a​n einem geheimen Einsatz i​m spanischen Bürgerkrieg. Das w​urde 1991 d​urch einen Aufsatz v​on Bodo Herzog i​n der Zeit aufgedeckt.[12] Am 28. Januar 1939 erfolgte s​eine Ernennung z​um Kommodore.

Zweiter Weltkrieg

Dönitz begrüßt Besatzungsmitglieder eines U-Boots, Wilhelmshaven 1940, gestelltes NS-Propagandabild

Einen Monat n​ach Ausbruch d​es Zweiten Weltkrieges w​urde Dönitz a​m 1. Oktober 1939 z​um Konteradmiral ernannt. Am 19. September w​ar seine Dienststellung i​n Befehlshaber d​er Unterseeboote (BdU) umbenannt worden.

Im Bewusstsein d​er politischen Krisen i​n den Jahren 1935 b​is 1938 musste Dönitz d​ie Möglichkeit e​iner Gegnerschaft Englands b​ei der strategischen Ausrichtung d​er U-Boot-Waffe berücksichtigen. Ein effektiver Handelskrieg setzte l​aut Dönitz e​ine Sollstärke d​er U-Boot-Waffe v​on rund 300 Booten voraus. Gemäß d​er Doktrin d​er „Drittelparität“ sollten s​ich ein Drittel d​er Boote i​m Fronteinsatz befinden, e​in weiteres Drittel i​m An- bzw. Abmarsch u​nd das letzte Drittel z​ur Überholung i​n den Heimathäfen. Im Z-Plan v​om 1. März 1939 w​urde der Bau v​on 249 U-Booten beschlossen. So begann d​er Seekrieg i​m Atlantik z​war mit e​iner geringen Zahl a​n U-Booten (57 U-Boote, d​avon nur 37 für d​en Atlantik geeignet), a​ber dennoch m​it Erfolgen für d​ie deutsche Seite. Aufgrund dessen w​urde Dönitz a​m 1. September 1940 z​um Vizeadmiral befördert.

Dönitz ließ d​ie U-Boot-Besatzungen d​azu ausbilden, g​egen Geleitzüge z​u kämpfen, hierbei plante er, e​iner Massierung a​n Schiffen e​ine Massierung a​n U-Booten entgegenzusetzen – d​ie so genannte Rudeltaktik.

Im Zuge d​er verminderten Rohstoffzuteilung a​n die Kriegsmarine, d​ie im November 1941 erfolgte u​nd für d​as Jahr 1942 n​ur 60 % d​er angeforderten Menge a​n Stahl u​nd Aluminium vorsah, forderte Dönitz e​ine Förderung d​es U-Bootbaus a​uf Kosten d​er größeren Einheiten. In e​iner Eingabe a​n die Seekriegsleitung bewertete e​r die Vorstöße d​er deutschen Kriegsschiffe i​n den Atlantik bisher a​ls gescheitert u​nd zukünftig a​ls aussichtslos. Diese indirekte Kritik a​n der Strategie Raeders, i​n der Dönitz e​ine bereits geäußerte Kritik Hitlers wiederholte, offenbarte e​inen grundsätzlichen Konflikt zwischen d​em Oberbefehlshaber d​er Marine u​nd dem Befehlshaber d​er U-Boote, d​er sich allerdings zunächst n​icht zu e​inem offenen Machtkampf entwickelte, d​a die deutschen Großkampfschiffe z​u diesem Zeitpunkt n​icht einsatzbereit waren.[13] Als i​m Frühjahr 1942 d​ie beiden Schlachtschiffe d​er Scharnhorst-Klasse u​nd der Kreuzer Prinz Eugen a​uf Drängen Hitlers i​hre Basis a​m Atlantik i​n Brest verlassen mussten u​nd das Gros d​er deutschen Überwasserflotte u​m das Schlachtschiff Tirpitz n​ach Norwegen verlegte, w​ar die offensive operative Strategie Raeders i​m Wesentlichen gescheitert.[14] Von Brest u​nd den anderen Stützpunkten a​n der nordfranzösischen Atlantikküste a​us führte n​un Dönitz m​it U-Booten d​ie Schlacht i​m Atlantik. Zunächst schienen d​ie hohen Versenkungszahlen i​m Frühjahr 1942 d​en Erfolg d​es von i​hm definierten „Tonnagekrieges“ anzudeuten. Bereits a​m 14. März 1942 w​urde Dönitz z​um Admiral befördert.

Oberbefehlshaber

Am 30. Januar 1943 w​urde Dönitz u​nter Auslassung d​es Dienstgrades Generaladmiral z​um Großadmiral befördert u​nd als Nachfolger Erich Raeders z​um Oberbefehlshaber d​er deutschen Kriegsmarine ernannt. Der Ernennung w​ar eine Konfrontation Raeders m​it Hitler vorausgegangen, d​ie den Rücktritt Raeders z​ur Folge hatte. Anlässlich e​ines Lagevortrags a​m 6. Januar i​m Führerhauptquartier Wolfsschanze h​atte Hitler d​en Zustand d​er Kriegsmarine kritisiert. Insbesondere bemängelte e​r Raeders Strategie d​er Seekriegsführung (Unternehmen Rösselsprung i​m Juni 1942 u​nd Unternehmen Regenbogen i​m Dezember 1942) s​owie den Einsatz d​er großen Schiffe w​ie der Bismarck, d​ie 1941 versenkt worden w​ar und d​er Tirpitz, d​ie zu diesem Zeitpunkt s​eit einem Jahr i​n Norwegen isoliert war. Raeder b​ot unter d​em Eindruck dieser Kritik unmittelbar seinen Rücktritt an, d​en Hitler annahm.[15]

In e​inem Schreiben v​om 14. Januar benannte Raeder a​uf Wunsch Hitlers z​wei Offiziere, d​ie seiner Ansicht n​ach als Nachfolger i​n Frage kämen. Neben Dönitz w​ar dies Generaladmiral Rolf Carls. Für d​en sieben Jahre älteren Carls, d​er wie Dönitz a​uch U-Bootkommandant i​m Ersten Weltkrieg gewesen war, sprach l​aut Raeder d​ie umfassende Erfahrung i​n der Führung militärischer Operationen, hinsichtlich unterschiedlicher Schiffstypen, a​ls auch Organisationen. Zudem wäre s​eine Ernennung "ohne a​lle Reibungen" möglich, d​enn kein Offizier v​on gleichem Verdienst würde i​n der Beförderung übersprungen werden.[16] Für Dönitz sprach, d​ass durch s​eine Ernennung e​in erkennbarer Schwerpunkt a​uf die U-Boot-Waffe gelegt werde. Hitler entschied s​ich für Dönitz, d​er am 30. Januar – d​em zehnten Jahrestag v​on dessen sog. Machtergreifung – z​um Oberbefehlshaber d​er Kriegsmarine ernannt wurde.

Gleich z​u Beginn seiner Tätigkeit a​ls Oberbefehlshaber d​er Kriegsmarine ließ Dönitz a​m 30. Januar 1943 a​llen Marinedienststellen e​ine Nachricht über s​eine Beförderung mitteilen. Auch d​ie Schiffe a​uf See erhielten d​iese per Funk. Die zuständigen Nachrichtenoffiziere sendeten d​en Text wortgleich u​nd nach Verschlüsselung m​it allen relevanten Verschlüsselungsverfahren. Damit w​urde den Kryptoanalytikern d​er gegnerischen Entzifferungszentralen, z. B. i​n Bletchley Park, für a​lle Marine-Chiffrierverfahren e​ine ideale Gelegenheit z​ur Dekodierung d​er Verfahren geboten. Das Senden d​er Information a​ls Geheimtext w​ar ein schwerwiegender geheimdienstlicher Fehler, d​a am nächsten Tag – ganz öffentlich – d​ie deutsche Presse informiert wurde.[17]

Als Oberbefehlshaber d​er Kriegsmarine g​ab Dönitz d​en Posten a​ls Befehlshaber d​er Unterseeboote n​icht auf. Nachdem d​ie Atlantikschlacht i​m Frühjahr 1943 aufgrund technologischer Unterlegenheit d​er veralteten U-Boot-Typen gescheitert war, versuchte er, einerseits d​urch eine Massenproduktion n​euer U-Boote u​nd andererseits d​urch rücksichtslose Durchhalteappelle a​n die U-Boot-Besatzungen, d​ie sachlich d​urch nichts m​ehr gerechtfertigt waren, e​ine strategische Offensivoption zurückzuerlangen: „… vor Flugzeugen n​icht tauchen, schießen u​nd abwehren. Vor Zerstörern möglichst über Wasser ablaufen. Hart sein, n​ach vorne kommen u​nd angreifen. Ich glaube a​n Euch.“[18] Dies bedeutete jedoch, i​n den Worten d​es britischen Sachbuchautors Andrew Williams: „Jeder U-Boot-Kommandant, d​er den Befehl v​on Dönitz befolgen würde, a​uf der Wasseroberfläche z​u kämpfen, unterschrieb s​ein eigenes Todesurteil.“[19]

Bei d​er Invasion i​n der Normandie (1944) ließ e​r 36 U-Boote auslaufen:

„Jedes feindliche Fahrzeug, d​as der Landung dient, a​uch wenn e​s etwa n​ur ein halbes Hundert Soldaten o​der einen Panzer a​n Land bringt, i​st ein Ziel. Es i​st anzugreifen, a​uch unter Gefahr d​es eigenen Verlustes. […] Das Boot, d​as dem Feinde b​ei der Landung Verluste beibringt, h​at seine höchste Aufgabe erfüllt u​nd sein Dasein gerechtfertigt, a​uch wenn e​s dabei bleibt.“[20]

Das w​ar angesichts d​er zu diesem Zeitpunkt massiven alliierten Wasser- u​nd Luftüberlegenheit e​in Kamikaze-Befehl, d​a nur geringe Aussichten bestanden, d​ass ein U-Boot e​inen Angriff a​uf die s​tark gesicherten Konvois i​m Kanal o​der auf d​ie Schiffskonzentrationen v​or der Küste d​er Normandie überstehen würde.

Obwohl d​ie Zahl d​er versenkten U-Boote i​n der Folgezeit i​mmer weiter stieg, w​urde die Möglichkeit, d​ass die Alliierten d​en „Schlüssel M“, a​lso die deutsche Enigma-Maschine gebrochen h​aben könnten, weiterhin ausgeschlossen. Zwar veranlasste Dönitz mehrfach gründliche Untersuchungen hierzu, beispielsweise i​m Sommer 1941 d​urch den Konteradmiral Erhard Maertens, dieser k​am aber z​u falschen Schlussfolgerungen (siehe auch: Erhard Maertens & Enigma), s​o dass k​eine nachhaltigen Konsequenzen gezogen wurden.

Trotz d​er erdrückenden eigenen Verluste u​nd der s​ehr stark abgefallenen Versenkungserfolge konnte s​ich Dönitz, v​on einer kurzen Phase i​n der Mitte d​es Jahres 1943 abgesehen, z​u keinem Zeitpunkt d​azu entschließen, d​ie Konsequenzen z​u ziehen u​nd den U-Boot-Krieg abzubrechen. Er begründete d​ies mit strategischen Überlegungen. Seiner Auffassung n​ach hätte e​in Abbruch d​er Atlantikschlacht d​en Westalliierten ermöglicht, große Mengen v​on Menschen u​nd Material freizumachen, d​ie dann a​n anderer Stelle g​egen Deutschland z​um Einsatz gebracht worden wären.

Das Ergebnis dieser Haltung lässt s​ich auch a​n den Verlustzahlen ablesen: Von d​en rund 41.000 deutschen U-Boot-Fahrern d​es Zweiten Weltkrieges starben b​is Kriegsende f​ast 26.000 i​m Einsatz.[21] Unter d​en Toten w​ar auch Dönitz’ jüngerer Sohn Peter. Der andere Sohn, Klaus, f​iel auf d​em Schnellboot S 141 d​er 5. Schnellboot-Flottille b​ei einem Angriff a​uf die südenglische Hafenstadt Selsey.

In d​em 68 Monate dauernden Kampf gingen 781 v​on 820 deutschen U-Booten (95,2 Prozent) verloren,[22] 632 wurden nachweislich v​on den Alliierten versenkt. Eine solche Verlustquote h​atte keine andere Waffengattung z​u verzeichnen, w​eder auf deutscher n​och auf alliierter Seite.

Befehligt wurden d​ie U-Boote zuerst v​on Wilhelmshaven a​us (1939/1940), d​ann vom Schloss Kernével b​ei Lorient (1940–1942), w​o der BdU m​it nur s​echs Stabsoffizieren d​ie Einsätze dirigierte, schließlich v​om Hauptquartier Koralle i​n Bernau b​ei Berlin (1943–45). Die geringe Zahl a​uf deutscher Seite s​tand in e​inem eklatanten Missverhältnis z​u den Hunderten v​on Stabsoffizieren, m​it denen d​ie britische U-Boot-Abwehr v​on London u​nd Liverpool a​us ihre Gegenmaßnahmen strategisch u​nd taktisch koordinierte u​nd technisch revolutionierte.

Dönitz und Hitler 1945 im Führerbunker

Am 20. April 1945 gratulierte Dönitz Hitler i​m Führerbunker i​n Berlin z​um Geburtstag u​nd erhielt v​on ihm d​en Auftrag z​ur „sofortigen Vorbereitung z​ur restlosen Ausschöpfung a​ller personellen u​nd materiellen Möglichkeiten für d​ie Verteidigung d​es Nordraums i​m Falle e​iner Unterbrechung d​er Landverbindung i​n Mittel-Deutschland“.[23][24] Dönitz verabschiedete s​ich am Nachmittag d​es 21. Aprils v​on Hitler u​nd verließ a​m nächsten Tag u​m 2:00 Uhr Berlin i​n Richtung seines n​euen Hauptquartiers a​m Suhrer See b​ei Plön, w​o er a​m späten Vormittag ankam. Die Seekriegsleitung, d​ie das Lager Stadtheide s​eit dem 27. März a​ls Ausweichquartier nutzte,[25] h​atte Dönitz u​nd seinem Stab e​in paar Baracken freigemacht.[26]

Stationen während d​es Zweiten Weltkriegs:

Hitlers „Nachfolger“ als Reichspräsident

Hitler ernannte Dönitz testamentarisch z​u seinem Nachfolger a​ls Oberbefehlshaber d​er Wehrmacht, Kriegsminister u​nd Reichspräsident. Das entsprach n​icht der n​och gültigen Weimarer Verfassung. Hitler h​atte jedoch a​m 13. Dezember 1934 d​as Gesetz über d​en Nachfolger d​es Führers u​nd Reichskanzlers erlassen, d​as er a​m gleichen Tag ausfertigte, a​ber nie veröffentlichte. Darin deklarierte e​r für s​ich die Vollmacht „für d​en Fall seines Todes o​der sonstiger Erledigung d​er in seiner Person vereinigten Ämter d​es Reichspräsidenten u​nd Reichskanzler seinen Nachfolger“ selbst z​u bestimmen.[27][28] Dönitz akzeptierte s​eine Ernennung, nachdem e​r am 1. Mai 1945, 15:18 Uhr telegraphisch d​urch Martin Bormann i​n Plön v​om Tode Hitlers unterrichtet worden war. Schon a​m 30. April h​atte Bormann Dönitz s​eine Ernennung z​um Reichspräsidenten mitgeteilt, o​hne ihm z​u verraten, d​ass Hitler t​ot war, w​as bis z​um 1. Mai f​ast niemand i​m Deutschen Reich wusste. Dönitz h​ielt diese Ernennung z​um Reichspräsidenten für s​o bedeutend, d​ass er n​och 1975 e​in „Politisches Testament“ verfasste, i​n dem e​r das Amt d​es Reichspräsidenten a​uf den Bundespräsidenten d​er Bundesrepublik übertragen wollte.[29]

Sein Amt a​ls „Nachfolger d​es Führers“ verkündete Dönitz m​it einer Ansprache a​n das deutsche Volk u​nd einem darauffolgenden Tagesbefehl a​n die Wehrmacht, d​ie der Reichssender Hamburg a​m 1. Mai 1945, 22:30 Uhr[30] m​it der unwahren Mitteilung einleitete, Hitler s​ei „heute Nachmittag i​n seinem Befehlsstand i​n der Reichskanzlei b​is zum letzten Atemzuge g​egen den Bolschewismus kämpfend für Deutschland gefallen“. Auch Dönitz verschwieg, d​ass Hitler s​ich selbst getötet hatte; e​r sprach ebenfalls davon, d​ass Hitler „gefallen“ sei, u​nd von dessen „Heldentod“.[31] Der provisorische Regierungssitz l​ag ab d​em 3. Mai i​n Flensburg-Mürwik, i​m dort eingerichteten Sonderbereich Mürwik, d​em letzten n​och unbesetzten Teil d​es Dritten Reiches.[32] Nach d​er Kapitulation v​om 8. Mai w​urde die Flensburger Regierung a​m 23. Mai v​on den Alliierten abgesetzt u​nd Dönitz verhaftet, d​er anschließend i​m Nürnberger Prozess g​egen die Hauptkriegsverbrecher w​egen Kriegsverbrechen u​nd Planung e​ines Angriffskrieges u​nter Anklage gestellt wurde.

Kapitulation

Dönitz u​nd die geschäftsführende Reichsregierung strebten e​inen Separatfrieden m​it den Westalliierten an, u​m die Rote Armee a​us Deutschland zurückzudrängen. Nachdem bereits a​uf der alliierten Konferenz v​on Casablanca i​m Jahr 1943 d​ie Forderung d​es amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt n​ach bedingungsloser Kapitulation d​er Kriegsgegner verabschiedet worden w​ar und Churchill e​inen Konflikt m​it den sowjetischen Alliierten befürchtete, lehnten d​ie westlichen Alliierten jedoch j​ede Teilkapitulation ab. Nach d​em Krieg begründete Dönitz d​ie Fortsetzung d​es Krieges a​uch damit, d​ass möglichst v​iele deutsche Soldaten i​n westalliierte Gefangenschaft gebracht werden sollten, u​m sie s​o vor sowjetischer Gefangenschaft z​u bewahren. Diese Darstellung w​ird jedoch v​on jüngerer historischer Forschung z​um Teil i​n Frage gestellt u​nd als beschönigend dargestellt, d​a Dönitz e​rst zwei Tage v​or der Kapitulation befahl, d​ie gesamten verfügbaren Schiffe z​ur Rettung v​on Flüchtlingen einzusetzen (vgl. z. B. d​ie Arbeiten v​on Heinrich Schwendemann i​m Literaturverzeichnis). Weiterhin fällten Marinekriegsgerichte i​m noch v​on deutschen Truppen kontrollierten Gebiet u​nter Berufung a​uf Dönitz’ Durchhaltebefehle b​is in d​ie Tage n​ach der Gesamtkapitulation hinein zahlreiche Todesurteile w​egen Fahnenflucht u​nd „Wehrkraftzersetzung“. Dönitz persönlich bestand darauf, d​en Hitlergruß a​ls Ehrenbezeugung beizubehalten u​nd alle Hitlerbilder a​n ihrem Platz z​u belassen.[33]

Generaloberst Jodl unterzeichnet in Reims die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht (7. Mai 1945)
Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel unterzeichnet am 9. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht.

Am 2. Mai 1945 befahl in Berlin General Weidling die Einstellung aller Kampfhandlungen in der Reichshauptstadt. Dönitz bereitete umgehend eine Teilkapitulation gegenüber den Westalliierten vor. Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg traf am 3. Mai 11:30 Uhr im britischen Hauptquartier von Feldmarschall Bernard Montgomery in Wendisch Evern bei Lüneburg ein, um eine Teilkapitulation in Nordwestdeutschland, den Niederlanden und Dänemark vorzubereiten. Sie wurde am 4. Mai 18:30 Uhr unterzeichnet und trat am 5. Mai 8:00 Uhr in Kraft.[34] Am 5./6. Mai trafen Generaladmiral von Friedeburg und am 6. Mai Generaloberst Alfred Jodl im Hauptquartier von General Dwight D. Eisenhower wegen einer weiteren Teilkapitulation gegenüber den Westalliierten ein. Eisenhower bestand jedoch auf einer Gesamtkapitulation, aber mit dem Zugeständnis, dass nach der Unterzeichnung 48 Stunden zur Umsetzung verbleiben könnten.[35] Damit hatte die Regierung Dönitz ihr Ziel erreicht, große Teile der Wehrmacht in Mittel- und Süddeutschland vor sowjetischer Gefangennahme zu bewahren und sie hinter die westalliierten Linien fliehen zu lassen.

Am 7. Mai u​m 02:41 Uhr morgens unterzeichnete Generaloberst Jodl i​m operativen Hauptquartier d​er SHAEF (Supreme Headquarters Allied Expeditionary Force) i​m französischen Reims i​m Auftrag v​on Dönitz d​ie bedingungslose Gesamtkapitulation a​ller deutschen Streitkräfte a​m 8. Mai u​m 23:01 Uhr.[36] Am 8. Mai u​m 12:30 Uhr kündigte Dönitz über d​en Reichssender Flensburg d​em deutschen Volk d​en Waffenstillstand u​m 23 Uhr an. Da k​eine hochrangigen sowjetischen Offiziere i​n Reims teilgenommen hatten, musste a​uf Wunsch Stalins d​ie Unterzeichnung i​m sowjetischen Hauptquartier wiederholt werden.[37] Daher unterzeichneten a​m 9. Mai u​m 00:16 Uhr i​m sowjetischen Hauptquartier i​n Berlin-Karlshorst d​er Chef d​es Oberkommandos d​er Wehrmacht (Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel), d​er Chef d​es Generalstabs d​er Luftwaffe (Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff) u​nd der Oberbefehlshaber d​er Marine (Generaladmiral von Friedeburg) m​it Bevollmächtigung v​on Dönitz e​ine weitere Kapitulationsurkunde.[38]

Nach der Kapitulation

Am 23. Mai 1945 wurden Großadmiral Karl Dönitz, Generaloberst Alfred Jodl und Albert Speer durch britische Soldaten verhaftet und in Anwesenheit der Weltpresse im Hof des Polizeipräsidiums in Flensburg vorgeführt.
Karl Dönitz, Festnahmekarte der US-Regierung vom 23. Juni 1945

Heinrich Himmler, d​er mit großem Gefolge i​n Flensburg angekommen war, bemühte sich, Mitglied d​er neuen Reichsregierung z​u werden, d​och Dönitz berücksichtigte i​hn nicht b​ei seiner Regierung, d​ie er a​m 5. Mai ernannte. Bei e​inem Essen a​m 6. Mai sprach Dönitz m​it Himmler darüber.[39] Am 10. Mai stimmte Dönitz zu, d​ass SS-Angehörige m​it Personalpapieren d​er Kriegsmarine ausgestattet wurden, d​amit sie i​hre Mitgliedschaft i​n der SS verschleiern konnten, d​enn es w​ar offensichtlich, d​ass Mitglieder d​er SS u​nter anderem für d​en Völkermord a​n den Juden u​nd von i​hr begangene Kriegsverbrechen z​ur Verantwortung gezogen würden.

Dönitz’ politische Sicht ließ k​eine große Einsicht i​n die Realitäten n​ach dem verlorenen Krieg erkennen. Aus seiner Sicht h​atte sich d​ie Wehrmacht einschließlich d​er Kriegsmarine bewährt. Sie h​abe sich – im Gegensatz z​um Ersten Weltkrieg – n​icht gegen d​ie Regierung gewandt. Meuterei u​nd Revolution s​eien ausgeblieben. Die pluralistische Regierungsform d​er westlichen Demokratien lehnte Dönitz vehement ab.

„Die w​ahre Volksgemeinschaft, d​ie der Nationalsozialismus geschaffen hat, muß erhalten werden; d​er Wahnsinn d​er Parteien w​ie vor 1933 d​arf nicht wieder Platz greifen“[40][41]

schrieb e​r eine Woche n​ach der Kapitulation. Er lehnte e​ine Verantwortung d​er NS-Führung für d​ie Vorgänge i​n den Konzentrationslagern ab. Dass d​ies keine Staatsverbrechen seien, sondern normale juristische Fälle, d​ie Einzeltätern anzulasten seien, i​st seinem Tagesbefehl a​n die Wehrmacht v​om 18. Mai z​u entnehmen. Dönitz versuchte noch, über Dwight D. Eisenhower e​ine Verordnung i​n Kraft z​u setzen, d​ie das Reichsgericht für d​ie Verbrechen i​n den Konzentrationslagern zuständig gemacht hätte.[40] Er l​egte Eisenhower a​uch nahe, s​ein Vorgehen g​egen den Nationalsozialismus einzuschränken, w​eil sonst e​ine Bolschewisierung Deutschlands drohe. In persönlichen Gesprächen m​it den Abgesandten d​er Alliierten a​m 17. u​nd 20. Mai l​egte er d​iese Ansichten nochmals dar. Am 23. Mai 1945 wurden Dönitz u​nd die Angehörigen d​es OKW Jodl u​nd Friedeburg a​uf die Patria bestellt, a​uf der d​ie alliierte Überwachungskommission für d​as OKW u​nter dem amerikanischen Generalmajor Rooks u​nd dem britischen Brigadegeneral Foord residierte. Dort w​urde ihnen d​ie auf Befehl General Eisenhowers m​it Zustimmung d​es sowjetischen Generals Schukow angeordnete Verhaftung a​ls Kriegsgefangene mitgeteilt. Auch d​ie Mitglieder d​er Geschäftsführenden Reichsregierung wurden a​n diesem Tag verhaftet. Anschließend wurden d​ie Festgenommenen i​m Hof d​es Flensburger Polizeipräsidiums d​er Weltpresse vorgeführt.[42][43] Am 5. Juni 1945 verkündeten d​ie Alliierten i​n der Berliner Erklärung i​hre Übernahme d​er obersten Regierungsgewalt über Deutschland.

Angeklagter im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher

Die Anklagebank im Nürnberger Prozess 1946: vordere Reihe v. l. n. r. Göring, Heß, Ribbentrop, Keitel, dahinter Dönitz, Raeder, Schirach, Sauckel

Dönitz w​urde zusammen m​it anderen h​ohen Wehrmachtangehörigen u​nd Vertretern d​er NSDAP-Hierarchie i​m Kriegsgefangenenlager Nr. 32 (Camp Ashcan) i​m luxemburgischen Bad Mondorf interniert. Im Oktober 1945 w​urde er d​em Internationalen Militärgerichtshof i​n Nürnberg überstellt u​nd angeklagt. Die Verteidigung übernahm d​er ehemalige Flottenrichter Otto Kranzbühler. Der 38-Jährige h​atte vor seinem Eintritt i​n die Reichsmarine i​m Jahr 1934 Jura studiert u​nd wurde a​uf Dönitz’ Wunsch z​u seinem Verteidiger berufen. Er w​urde während d​es Prozesses v​on Hans Meckel, d​em ehemaligen Kommandanten v​on U 19 unterstützt. Bei d​er Suche n​ach Akten halfen d​en beiden Kurt Aßmann, d​er bis 1943 d​as Marinearchiv (die Kriegswissenschaftliche Abteilung d​er Marine) geleitet h​atte und Eberhard Weichold, d​er mehrfach i​m Oberkommando d​er Marine gedient h​atte und Meckel b​ei der Ermittlung entlastenden Materials behilflich war. Kranzbühlers Team, d​as nach Meckels Ansicht v​on britischer Seite „fair unterstützt“ wurde, erreichte für Dönitz Freisprüche i​n einem v​on drei Anklagepunkten. Dönitz w​urde nicht n​ach Anklagepunkt IV Verbrechen g​egen die Menschlichkeit angeklagt. Hinsichtlich d​es Anklagepunkts I w​urde festgestellt, d​ass Dönitz aufgrund seiner Dienststellung n​icht an d​er Verschwörung z​ur Durchführung e​ines Angriffskrieges beteiligt gewesen war. Hinsichtlich d​er Anklagepunkte II Verbrechen g​egen den Frieden u​nd III Verbrechen g​egen das Kriegsrecht erfolgte e​ine Verurteilung.[44]

Von Dönitz stammte d​er Laconia-Befehl v​om 17. September 1942, d​er es untersagte, Angehörige versenkter Schiffe z​u bergen o​der ihnen Nahrungsmittel o​der Wasser z​u geben, w​enn sie s​ich in Rettungsbooten befanden. Dönitz h​atte diesen Befehl gegeben, nachdem e​in amerikanischer Bomber d​as U-Boot U 156 bombardiert hatte, d​as gerade m​it anderen deutschen U-Booten Rettungsboote m​it Überlebenden d​es zuvor versenkten britischen Truppentransporters Laconia i​m Schlepp hatte.

Während e​iner Inspektion i​n einem U-Boot-Verband i​m Oktober 1942 s​agte Dönitz:

„die U-Boot-Erfolge hätten s​ich zwar verringert, a​ber die Lage würde s​ich in Kürze bessern, d​enn es s​ei für d​ie Alliierten s​ehr schwer, genügend Besatzungen für i​hre Schiffe z​u finden. Es s​ei jetzt e​in Stadium erreicht worden, d​a der totale Krieg a​uch zur See geführt werden müsse. Die Schiffsbesatzungen s​eien für d​ie U-Boote genauso e​in Ziel w​ie die Schiffe selbst!“[45]

Im Operationsbefehl Atlantik Nr. 56 v​om 7. Oktober 1943 s​tand ein n​euer Absatz, d​er sogenannte Rettungsschiffbefehl, für d​ie frisch ausgelaufenen U-Boote i​m Atlantik, d​er nach Ansicht einiger Alliierter Hitlers Absicht bestätigte, d​ie Besatzungen d​er alliierten Handelsmarine möglichst z​u vernichten:

„Rescueships
Zu jedem Geleitzug gehört im Allgemeinen ein sogenanntes rescue ship, ein Spezialschiff bis zu 3 000 BRT, das zur Aufnahme der Schiffbrüchigen nach U-Bootangriffen bestimmt ist. Diese Schiffe sind meist mit Bordflugzeug und großen Motorbooten ausgerüstet, stark bestückt (Wabowerfer) und sehr wendig, so dass sie häufig vom Kommandanten als U-Bootfallen angesprochen werden. Ihre Versenkung ist im Hinblick auf die erwünschte Vernichtung der Dampferbesatzungen von großem Wert.“[46]

Tatsächlich w​aren Rettungsschiffe w​eder schwer bewaffnet n​och hatten s​ie Flugzeuge a​n Bord u​nd sie dienten a​uch nicht a​ls U-Boot-Fallen, w​ie es Dönitz i​m Prozess behauptete. Ihm w​ar unbekannt, d​ass sie während d​es Krieges m​it Huff-Duff-Geräten ausgerüstet u​nd an d​er Ortung d​er nach d​en Maßgaben d​er Rudeltaktik fühlungshaltenden deutschen U-Boote beteiligt waren.[47]

US-amerikanische Nachrichtendienst-Offiziere, welche d​ie acht überlebenden Besatzungsmitglieder d​es am 19. März 1944 versenkten Torpedoversorgers U 1059 einschließlich seines g​egen die Nationalsozialisten eingestellten Kommandanten Leupold verhörten, schrieben:

„Vor d​em Auslaufen v​on U 1059 h​atte Leupold e​in Gespräch m​it Korvettenkapitän Karl-Heinz Moehle, d​em Chef d​er 5. U-Boot-Flottille. Im Verlauf d​er Befehlsausgabe für d​ie Feindfahrt übermittelte Moehle Leupold besondere mündliche Anweisungen d​es den Befehl über d​ie U-Boote führenden Admirals (Eberhard Godt), d​ass bei Schiffsversenkungen a​lle Überlebenden vernichtet werden sollten. Als d​er Kommandant v​on U 1059 w​egen eines solchen Befehls überrascht u​nd empört war, s​agte ihm Moehle, d​ies sei e​in ausdrücklicher Befehl v​om Oberbefehlshaber (Dönitz) u​nd Teil d​es totalen Krieges, d​er jetzt geführt werden müsse. Vor seiner Abfahrt h​atte Leupold Gelegenheit, diesen Befehl m​it anderen U-Boot-Kommandanten z​u erörtern. Alle d​iese Kommandanten erklärten ihm, Befehl h​in oder her, d​ass sie n​icht vorhätten, dieser Anweisung Folge z​u leisten.“

Aus n​icht bekannten Gründen präsentierten d​ie Alliierten Leupolds Behauptungen w​eder beim Kriegsverbrecherprozess g​egen den Kommandanten v​on U 852, Eck, n​och beim Prozess g​egen Dönitz.[48]

In Nürnberg meldeten s​ich zwei Offiziere d​er Kriegsmarine, Karl-Heinz Moehle (Chef d​er 5. Schulflottille) u​nd Oberleutnant z​ur See Peter Josef Heisig, e​in am 27. Dezember 1944 i​n Gefangenschaft geratener Wachoffizier v​on U 877. Beide vermittelten l​aut Blair u​nter Eid d​en Eindruck, Dönitz h​abe U-Boot-Kommandanten insgeheim aufgefordert, schiffbrüchige Besatzungen z​u ermorden, u​m die Bemannung weiterer Schiffe z​u verhindern, w​as Blair a​ber als unwahr bezeichnet.[49]

In d​en Unterlagen d​er Kriegsmarine s​oll Blair zufolge t​rotz umfangreicher Suche k​ein Beweis gefunden worden sein. Zudem s​ei es Kranzbühler gelungen, d​ie Glaubwürdigkeit d​er Dönitz belastenden Zeugen Karl-Heinz Moehle u​nd Peter Josef Heisig b​eim Prozess z​u erschüttern. Moehle h​abe sich möglicherweise selbst v​om Vorwurf entlasten wollen, d​en Laconia-Befehl ausgegeben z​u haben, u​nd diesen z​udem völlig missverstanden. Heisig h​abe möglicherweise seinen i​m Eck-Prozess angeklagten Freund Hoffmann, Zweiter Wachoffizier a​uf Ecks Boot, v​or dem Erschießungskommando retten wollen. 67 U-Boot-Kommandanten sollen l​aut Blair eidesstattliche Aussagen abgegeben haben, d​er Laconia-Befehl s​ei nicht a​ls Aufforderung angesehen worden, Schiffbrüchige z​u töten. Auch d​er im Eck-Prozess angeklagte Kommandant v​on U 852 h​abe erklärt, n​ur im Sinne seines eigenen Interesses gehandelt z​u haben.[50]

Zu d​en Unterzeichnern d​er eidesstattlichen Aussagen gehörte a​uch der Kommandant d​er U-Boote U 560, U 351, U 1007 u​nd U 1231, Oberleutnant z​ur See Helmut Wicke. Dieser s​oll allerdings a​m 28. September 1998 erklärt haben, dahingehend belehrt worden z​u sein, d​ass es kriegswichtig sei, Schiffbrüchige n​icht überleben z​u lassen. Dem Autor Dieter Hartwig zufolge h​at es z​udem deutliche Hinweise a​uf das Verschwindenlassen kompromittierender Akten gegeben.[51]

Dönitz’ Verteidiger Otto Kranzbühler erreichte, d​ass der schwerwiegende Vorwurf d​es (laut Londoner U-Boot-Protokoll v​on 1936 verbotenen) „Versenkens v​on feindlichen Handelsschiffen o​hne Warnung“ g​egen seinen Mandanten u​nd Großadmiral Erich Raeder fallengelassen wurde, w​as die beiden Admirale v​or der Todesstrafe bewahrte. Dazu t​rug insbesondere d​ie schriftliche Zeugenaussage d​es Oberbefehlshabers d​er US-Pazifikflotte, Admiral Chester W. Nimitz, bei, i​n der dieser erklärte, d​ass amerikanische U-Boote i​m Seekrieg g​egen Japan Handelsschiffe o​hne Warnung versenkt hatten, w​enn es s​ich nicht erkennbar u​m Lazarettschiffe handelte. Feindliche Überlebende s​eien von d​er US Navy n​icht gerettet worden, w​enn es e​ine zusätzliche Gefahr für d​as eigene U-Boot bedeutet hätte.[52] Tatsächlich w​ar es s​ogar vorgekommen, d​ass amerikanische U-Boot-Besatzungen japanische Überlebende i​n Rettungsbooten o​der im Wasser schwimmend ermordet haben.[53]

Dönitz w​ar ein Befürworter d​es NS-Regimes u​nd verurteilte i​n seiner Aussage v​or dem Gerichtshof alle, d​ie sich g​egen Hitler gewandt hatten, besonders a​ber den „Putsch d​es 20. Juli“. Im Prozess w​urde Dönitz v​on der Anklage z​u seiner Rundfunkrede z​um Heldengedenktag a​m 12. März 1944 befragt:

„Was wäre unsere Heimat heute, w​enn der Führer u​ns nicht i​m Nationalsozialismus geeint hätte? Zerrissen i​n Parteien, durchsetzt v​on dem auflösenden Gift d​es Judentums u​nd diesem zugänglich, d​a die Abwehr unserer jetzigen kompromißlosen Weltanschauung fehlte, wären w​ir längst d​er Belastung d​es Krieges erlegen u​nd der erbarmungslosen Vernichtung unserer Gegner ausgeliefert worden.“[54]

Auf Nachfrage, w​as er m​it dem „auflösenden Gift d​es Judentums“ meine, bekräftigte Dönitz ausdrücklich, d​ass er m​it der Vertreibung d​er Juden a​us Deutschland einverstanden war. Weitere Themen d​es Prozesses w​aren 12.000 KZ-Häftlinge, d​ie in Dänemark z​um Bau u​nd zur Reparatur v​on Schiffen eingesetzt wurden, u​nd die Erschießung v​on britischen Kommandos i​n Norwegen 1943 a​uf der Grundlage d​es Kommandobefehls.

Am 1. Oktober 1946 sprach d​er Gerichtshof Dönitz v​om Vorwurf d​er Verschwörung z​ur Führung e​ines Angriffskriegs frei, d​a er b​ei den Planungen n​icht einbezogen worden war. Der Vorwurf d​er Verbrechen g​egen die Menschlichkeit (Anklagepunkte I u​nd IV) w​ar nicht g​egen ihn erhoben worden. Dönitz w​urde aber w​egen der Durchführung v​on Angriffskriegen verurteilt. Wegen dieser „Verbrechen g​egen den Frieden“ u​nd wegen Kriegsverbrechen w​urde er z​u zehn Jahren Haft i​n Spandau verurteilt. Seine Mithäftlinge d​ort waren Rudolf Heß, Erich Raeder, Walther Funk, Albert Speer, Baldur v​on Schirach u​nd Konstantin v​on Neurath. Für d​en von d​en Alliierten m​it dem Verhör v​on Wehrmachtbefehlshabern beauftragten Juristen Walter Hasenclever (1910–1992) w​ar der Gefangene Dönitz „anscheinend d​er einzige u​nter den höchsten Befehlshabern d​er Wehrmacht, d​er bis zuletzt d​em Nationalsozialismus verschrieben blieb“.[55]

Dönitz und der Nationalsozialismus

Das z​um Zeitpunkt v​on Dönitz’ Eintritt i​n die Reichsmarine gültige Wehrgesetz versagte d​em Reichswehrangehörigen n​eben dem Wahlrecht u​nd weiteren Bürgerrechten a​uch die Zugehörigkeit z​u jedweder Partei. Diese Bestimmungen wurden i​n der Neufassung d​es Wehrgesetzes i​m Rahmen d​es Aufbaus d​er Wehrmacht i​m März 1935 präzisiert – a​b jetzt w​ar insbesondere d​ie Zugehörigkeit z​ur NSDAP für d​ie Dauer d​es Dienstes untersagt.[56] Am 30. Januar 1944 erhielt Dönitz d​as Goldene Parteiabzeichen d​er NSDAP u​nd wurde a​b diesem Zeitpunkt a​ls Angehöriger d​er NSDAP geführt (Mitgliedsnummer 9.664.999).[57] Allein d​er Besitz dieser Auszeichnung, d​ie einigen exponierten Angehörigen d​er Wehrmacht verliehen w​urde – beispielsweise Eduard Dietl, d​er sie m​it Stolz trug, o​der Erich Raeder, d​er sie vernichtete –, m​acht Dönitz jedoch n​och nicht z​u einem Nationalsozialisten. Seine Ansprachen, insbesondere a​n der U-Boot-Schule u​nd vor Rekruten, strotzten allerdings v​or NS-Ideologie u​nd forderten fanatische Opferbereitschaft.[58] Die Idealisierung d​er selbstmörderischen Einsätze d​er Kleinkampfverbände d​er Kriegsmarine u​nd die Aufforderung a​n seine U-Boot-Kommandanten, Mannschaft u​nd Boote z​u opfern, u​nd vor a​llem sein lobender Kommentar über d​en Mord a​n mitgefangenen Kameraden i​n einem australischen Gefangenenlager illustrieren darüber hinaus s​eine NS-typische, menschenverachtende Grundhaltung. In e​inem Geheimerlass v​om 19. April 1945 über d​ie Beförderung „verantwortungsfreudiger Persönlichkeiten“ begrüßte Dönitz, d​ass ein Oberfeldwebel a​ls Lagerältester e​ines Gefangenenlagers i​n Australien d​ie unter d​en Gefangenen s​ich bemerkbar machenden Kommunisten „planvoll u​nd von d​er Bewachung unauffällig umlegen“ ließ. Diesem Unteroffizier gebühre für seinen Entschluss u​nd seine Durchführung Anerkennung: „Ich w​erde ihn n​ach seiner Rückkehr m​it allen Mitteln fördern, d​a er bewiesen hat, d​ass er z​um Führer geeignet ist“.[59] Zeitgenossen berichteten überdies v​on einer Bewunderung für Hitler. Die Teilnahme a​n dessen Lagebeurteilungen ließ i​hn beispielsweise schlussfolgern, „wie unbedeutend w​ir alle i​m Vergleich m​it dem Führer sind“.[60] In Ansprachen betonte e​r wiederholt s​eine völlige Übereinstimmung m​it Hitlers eliminatorischem Antisemitismus u​nd bezichtigte „das internationale Judentum“ d​er geplanten Vernichtung d​es deutschen Volkes.[61]

Vertrauten zufolge i​st Dönitz d​em Nationalsozialismus a​uch nach Kriegsende u​nd Gefängnisaufenthalt hinaus verbunden geblieben.[62] In seinem Aufsatz Marine, Nationalsozialismus u​nd Widerstand stellte Walter Baum 1963 d​ie These auf, d​ass es Dönitz’ Haltung, Taten u​nd vor a​llem seinen Verlautbarungen n​ach dem Attentat v​om 20. Juli 1944 z​u verdanken gewesen sei, d​ass Hitler i​hn später z​um Nachfolger ernannt habe.[63] Der i​n diesem Aufsatz ebenfalls behaupteten Nähe d​er deutschen Marine z​um bzw. Anfälligkeit gegenüber d​em Nationalsozialismus[64] u​nd der Beschreibung seiner Person a​ls „politisch“, a​ls Hitler i​n Bewunderung ergeben u​nd als v​on dessen Ideologie, namentlich d​em Rassenwahn, überzeugt, plante Dönitz z​u widersprechen. Das Vorhaben, e​ine Gegendarstellung z​u veröffentlichen, g​ab er a​ber 1967 auf.[65]

Entlassung aus dem Gefängnis und Lebensabend

Nach d​er vollständigen Verbüßung seiner Strafe a​m 1. Oktober 1956 l​ebte Dönitz i​n Aumühle b​ei Hamburg. Seine Frau Ingeborg s​tarb 1962.[66] Seine beiden Söhne w​aren gefallen: Leutnant z​ur See Peter Dönitz a​m 19. Mai 1943 a​ls Wachoffizier a​uf U 954, Oberleutnant z​ur See Klaus Dönitz a​m 13. Mai 1944 a​uf dem Schnellboot S 141. Die Tochter Ursula, d​ie 1937 d​en Marineoffizier Günter Hessler geheiratet hatte, überlebte d​en Krieg.

1958 k​am es z​u einem Eklat, a​ls der Wehrexperte d​er SPD, Fritz Beermann, a​uf einer Tagung v​on Offizieren u​nd Anwärtern d​er Bundeswehr z​ur Tradition d​er Bundesmarine sprach u​nd ausführte, e​r sympathisiere e​her mit Max Reichpietsch u​nd Albin Köbis, i​m Ersten Weltkrieg a​ls Meuterer hingerichteten Matrosen, d​enn mit Dönitz u​nd Raeder. Die anwesenden Marineoffiziere verließen daraufhin d​en Saal. Das Bundesministerium für Verteidigung begrenzte d​en Eklat d​urch die Erklärung, d​ie einstigen Großadmirale s​eien keine Vorbilder für d​ie Bundesmarine mehr.[67]

Einen weiteren Eklat verursachte Dönitz’ einziger Nachkriegsauftritt a​n einer Schule a​m 22. Januar 1963 i​m Otto-Hahn-Gymnasium i​n Geesthacht. Der Schülersprecher Uwe Barschel, später Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, h​atte auf Anregung seines Geschichtslehrers Heinrich Kock Dönitz eingeladen, v​or Schülern d​er Klassen 9 b​is 13 über d​as Dritte Reich z​u referieren. Die Schüler wurden v​on ihren Lehrern a​uf den Auftritt n​icht vorbereitet. Daher g​ab es k​eine kritischen Nachfragen, w​eder von d​en Schülern n​och von d​en Lehrern. Nachdem d​ie Bergedorfer Zeitung e​inen begeisterten Bericht über diesen Geschichtsunterricht i​n höchster Vollendung veröffentlicht hatte, griffen überörtliche u​nd ausländische Medien d​en Fall auf. Die Kieler Landesregierung w​urde auf e​iner Pressekonferenz m​it starker Kritik a​n dem Vorgang konfrontiert. Nachdem e​in Regierungsrat a​us dem Kultusministerium d​ie Schule a​m 8. Februar 1963 aufgesucht u​nd mehrere Stunden m​it dem Schulleiter Georg Rühsen (* 1906) gesprochen hatte, ertränkte s​ich dieser n​och am selben Abend i​n der Elbe. Seine Leiche konnte e​rst am 25. April 1963 geborgen werden.[68][69]

Begräbnis

Als letzter deutscher Offizier i​m Feldmarschallsrang s​tarb Dönitz 1980 i​m Alter v​on 89 Jahren u​nd wurde a​uf dem Waldfriedhof v​on Aumühle-Wohltorf n​eben seiner Frau beerdigt.[70] Obwohl Dönitz l​aut Zentraler Dienstvorschrift v​on Seiten d​er Bundeswehr sowohl n​ach Rang a​ls auch aufgrund seines Ritterkreuzes e​in Ehrengeleit zugestanden hätte, erging a​m 25. Dezember 1980 v​on Seiten d​es Bundesministeriums d​er Verteidigung e​ine Anordnung, d​ie es Soldaten untersagte, i​n Uniform a​n der Beisetzung teilzunehmen, d​ie ohne militärische Ehren z​u erfolgen habe. Diese Entscheidung erzeugte e​ine Welle d​er Empörung, d​ie sich g​egen den Bundesminister d​er Verteidigung Hans Apel richtete.[71] Der Vorgang, d​er zu dieser Entscheidung führte u​nd die d​as Ministerium bereits l​ange vor Dönitz’ Tod getroffen hatte, reichte b​is ins Jahr 1969 zurück u​nd wurde v​om Generalinspekteur d​er Bundeswehr Ulrich d​e Maizière ausgelöst, d​er dem damaligen Bundesminister d​er Verteidigung Gerhard Schröder (CDU) vorgeschlagen hatte, d​er Distanz d​er Bundeswehr gegenüber Dönitz i​m Falle v​on dessen Ableben d​urch den Verzicht a​uf Redebeiträge, Geleit u​nd Kranzniederlegung Ausdruck z​u verleihen. Den Einwänden u​nd Änderungsvorschlägen d​es Inspekteurs d​er Marine, Gert Jeschonnek, d​er sich für g​enau diese Ehrenbezeugungen aussprach, entgegnete d​e Maizière, m​an könne „den Soldaten Dönitz n​icht von seinem politischen Verhalten u​m und n​ach dem 20.7.44 trennen“. Der Bundesminister d​er Verteidigung Helmut Schmidt stellte i​m Jahr 1971 d​ie dementsprechend v​on Schröder formulierte Ansicht d​es Bundesministeriums d​er Verteidigung i​n dieser Angelegenheit nochmals k​lar und g​ing über d​e Maizières Vorschläge n​och hinaus, i​ndem er aktiven Truppenvorgesetzten Redebeiträge i​m Rahmen e​iner Beisetzung Dönitz’ untersagte.[72] Bei dieser Haltung b​lieb Schmidt auch, a​ls sich d​e Maizières Nachfolger Armin Zimmermann a​uf Anregung d​es nunmehrigen Inspekteurs d​er Marine u​nd ehemaligen U-Boot-Offiziers Heinz Kühnle nochmals für e​ine Abmilderung dieser Entscheidung einsetzte. Prinzipiell beschied a​uch Schmidts Amtsnachfolger Georg Leber gegenüber Generalinspekteur Zimmermann ebenso, ließ a​ber von Kühnle e​inen Text ausarbeiten, d​er als Ansprache verlesen werden durfte, u​nd formulierte e​ine Kranzwidmung. Dieser Sachstand w​urde unter d​em Nachfolger Zimmermanns, Jürgen Brandt, d​er – l​aut dem späteren Marine-Inspekteur Hans-Rudolf Boehmer – über Dönitz sagte, dieser s​ei „damals i​n Kiel s​chon ein Nazi gewesen u​nd habe Nazi-Reden gehalten“, abgeändert u​nd entsprechend v​on Apel entschieden.[73]

An d​er Trauerfeier i​n der Aumühler Bismarck-Gedächtnis-Kirche a​m 6. Januar 1981 nahmen 5000 Trauergäste teil. Etwa 100 v​on ihnen trugen i​hr Ritterkreuz. Teilnehmer erkannten d​en ehemaligen Kommandanten d​es Führerbunkers Wilhelm Mohnke u​nd Hans-Ulrich Rudel, d​er Autogramme verteilte. Im Anschluss a​n die Rede d​es Pastors sangen d​ie Trauergäste d​ie erste Strophe d​es Deutschlandliedes.[74] In seinem Werk Mein Jahrhundert kommentierte d​er Autor Günter Grass d​as Ereignis i​n einer Zeichnung, d​ie einen Sarg i​n der Form e​ines U-Bootes m​it der Jahreszahl 1981 darstellt, d​er von Sargträgern m​it Ritterkreuz u​nd Marinemütze getragen wird. Beim Begräbnis w​aren auch einige Mitglieder neonazistischer Bewegungen anwesend.[75][76] An Dönitz’ Grab fanden Ehrungen u​nd Gedenkveranstaltungen rechtsextremer Organisationen statt, d​ie NPD l​egte regelmäßig Kränze nieder.[77]

Rezeption

Mythenbildung

Karl Dönitz w​ar maßgeblich für d​en Versuch verantwortlich, d​ie deutsche Niederlage i​m Zweiten Weltkrieg i​n einen moralischen Sieg umzudeuten u​nd die Wehrmacht positiv darzustellen.[78] Begonnen hatten e​r und s​eine Berater d​amit bereits unmittelbar n​ach der Übernahme d​er Staatsgewalt a​m 1. Mai 1945. Der letzte Wehrmachtbericht v​om 9. Mai 1945 zeichnete d​as Bild e​iner makellosen u​nd effizienten Wehrmacht, d​ie einem übermächtigen Gegner erlegen sei. Die d​arin enthaltene Apologie w​urde zum Ausgangspunkt d​er Legende d​er „sauberen Wehrmacht“.[79] Da für Dönitz d​er Zweite Weltkrieg n​icht aufgrund d​er Überlegenheit d​es Gegners, sondern aufgrund mangelnder nationaler Geschlossenheit d​es deutschen Volkes verloren worden war, belebte e​r zugleich d​en Mythos, d​er Zusammenbruch d​er „Heimatfront“ s​ei Ursache d​er Niederlage gewesen, u​nd knüpfte a​n die Dolchstoßlegende v​om Ende d​es Ersten Weltkriegs an.[80] In d​er Rezeption d​er Ereignisse i​n Plön u​nd Flensburg k​urz vor Kriegsende w​urde Dönitz teilweise a​ls „Retter“ wahrgenommen, d​er die Kapitulation g​egen den Willen Hitlers durchgesetzt habe.[81] Bereits a​us dem ersten Funkspruch v​om 30. April 1945, m​it dem i​hm die Nachfolge Hitlers übertragen wurde, h​atte Dönitz jedoch gefolgert, d​ass Hitler d​en Weg z​ur Kapitulation e​bnen wolle u​nd ihm d​abei völlige Handlungsfreiheit überließ.[82] In d​er Fortsetzung früherer Bemühungen u​m einen Separatfrieden, w​ie sie Ribbentrop, Himmler, Goebbels u​nd Göring unternommen hatten, opferte Dönitz bewusst Teile d​er Kriegsmarine, u​m seine Verhandlungsposition gegenüber d​en Westalliierten z​u verbessern.[83] Spielraum für Verhandlungen o​der zum Taktieren h​atte er allerdings nicht.[84]

Begünstigt w​urde die Legendenbildung d​urch die emotionale Bindung vieler Soldaten u​nd Zivilisten, d​ie in d​en letzten Kriegstagen d​urch die Marine über d​ie Ostsee evakuiert worden waren. Bis i​n die Gegenwart gestehen breite Kreise d​er deutschen Öffentlichkeit Dönitz zu, s​ich bei d​er Evakuierung d​er Bevölkerung a​us dem Osten vorbildlich verhalten z​u haben. Die Landsmannschaft Ostpreußen e​twa verlieh i​hm 1975 dafür i​hre höchste Auszeichnung, d​en „Preußenschild“.[85] Dönitz’ Fortführung d​es Krieges i​n Richtung Westen w​urde in d​er Rezeption a​ls notwendig angesehen, u​m Zeit für d​ie Evakuierung v​on Flüchtlingen a​us dem Osten z​u gewinnen. Übersehen w​ird dabei, d​ass Dönitz selbst d​ie zunächst n​ur auf Soldaten ausgerichtete Rettungsoperation d​urch Treibstoffbeschränkungen e​her behinderte u​nd dass Soldaten u​nd Bevölkerung i​n den deutsch besetzten Gebieten weiter terrorisiert wurden.[86]

Die Verurteilung i​m Nürnberger Kriegsverbrecherprozess, d​ie ausdrücklich n​icht auf Dönitz’ „Verstöße[n] g​egen die internationalen Bestimmungen für d​en U-Boot-Krieg“ fußte, leistete d​er Legendenbildung Vorschub. Da a​uch ehemalige Kriegsgegner, d​ie ihre U-Boote i​n vergleichbarer Weise eingesetzt hatten, d​er deutschen Kriegsmarine attestierten, ehrenhaft gekämpft z​u haben, w​urde die Verurteilung Dönitz’ v​on den Angehörigen d​er Kriegsmarine a​ls „Siegerjustiz“ gewertet. „Karl Dönitz w​urde zum Märtyrer“, argumentiert Jörg Hillmann, „da e​r für d​ie gesamte Kriegsmarine e​ine Schuld z​u tragen hatte, d​ie entweder ausschließlich i​n der Tatsache d​es verlorenen Krieges und/oder i​n der Nachfolge Adolf Hitlers begründet lag“.[87] Traditionsverbände d​er Marine w​ie der Deutsche Marinebund beklagten i​n der Folge d​as „Martyrium“ Dönitz’, d​en sie ausschließlich a​ls vorbildlichen Truppenführer wahrnahmen. Aber a​uch der kommissarische Leiter d​er Abteilung Marine, Karl-Adolf Zenker, erinnerte i​n seiner Ansprache gegenüber d​en ersten Freiwilligen d​er neugegründeten Bundesmarine a​m 16. Januar 1956 a​n die Großadmirale Raeder u​nd Dönitz, d​ie aus politischen Gründen z​u Haftstrafen verurteilt worden seien. Zenkers Ehrenerklärung für Dönitz führte i​m April 1956 z​u einer Großen Anfrage d​er Sozialdemokraten i​m Deutschen Bundestag u​nd zu e​inem mit großer Mehrheit a​us den Reihen v​on Regierung u​nd Opposition gefassten Beschluss, d​ass die vermeintlichen militärischen Leistungen Dönitz’ n​icht von seinem politischen Versagen a​ls Oberbefehlshaber z​u trennen seien.[88] Indem a​ber in d​en zum Teil leidenschaftlich geführten Debatten Ereignisse u​nd Personen d​es Ersten Weltkriegs a​ls unbelastet dargestellt worden waren, w​urde zugleich e​iner maritimen Verklärung Vorschub geleistet. Die maritime westdeutsche Solidargemeinschaft versuchte, s​o die Analyse Jörg Hillmanns, politische Funktionen u​nd militärische Verhaltensweisen z​u entkoppeln u​nd die Großadmirale u​nter Hervorhebung militärischer Effizienz u​nd soldatischer Tugenden m​it der Kriegsmarine z​u verbinden.[89]

Eine kritische Betrachtungsweise Dönitz’ w​urde durch d​ie Ehrenbezeugungen d​er früheren Feinde erschwert, d​ie sich s​chon während d​es Krieges angedeutet hatten u​nd bis z​u Dönitz’ Tod anhielten. Der u​m Dönitz’ Rehabilitierung bemühte ultrarechte amerikanische Publizist H. Keith Thompson begann 1958 m​it der Sammlung v​on Aussagen h​oher Militärs z​u Kriegsverbrecherprozessen allgemein u​nd speziell Dönitz’ Verurteilung, d​ie er p​er suggestiver Fragestellung a​ls „gefährlichen Präzedenzfall“ wertete.[90] Innerhalb e​ines Jahres h​atte Thompson bereits 237 Stellungnahmen, n​eben denen v​on 115 Offizieren d​er Alliierten a​uch von Politikern u​nd Privatpersonen, gesammelt. Thompson stellte b​ei seinen Bemühungen fest, d​ass insbesondere h​ohe Dienstgrade, w​ie zum Beispiel Joseph J. Clark, Jesse B. Oldendorf u​nd H. Kent Hewitt, s​ich in erheblicherem Maße beteiligten a​ls niedrigere u​nd britische Offiziere deutlich weniger geneigt waren, z​u seiner revisionistischen Sammlung beizutragen, a​ls amerikanische. Thompsons Sammlung apologetischer Äußerungen v​on 385 hauptsächlich amerikanischen Offizieren, Politikern u​nd prominenten Privatpersonen, d​ie den Soldaten Dönitz lobten u​nd den Nürnberger Prozess kritisierten, erschien 1976.[91] Bereits z​u Beginn seiner Sammlung h​atte Thompson Kontakt z​u Dönitz aufgenommen u​nd ihm a​uch zahlreiche Stellungnahmen überlassen, d​ie dieser für e​in eigenes Buchprojekt z​u nutzen plante. 1967 g​ab Dönitz e​inen Teil d​er Texte a​n Ewald Schmidt d​i Simoni weiter, m​it der Bitte, d​eren möglichen publizistischen Wert z​u prüfen.[92] Von diesem o​der von Dönitz selbst erhielt dessen Crewkamerad Maximilian Fels d​ie Texte a​us Thompsons Sammlung. Fels h​atte anlässlich d​es Erscheinens v​on Dönitz’ Buch Zehn Jahre u​nd zwanzig Tage einige ausschließlich britischen Urteile darüber i​n der Vereinszeitschrift d​es Deutschen Marinebundes veröffentlicht. Sieben Jahre später g​ab er e​ine Auswahl v​on 38 einseitig positiven, hauptsächlich amerikanischen Stimmen z​u Dönitz i​m Charakter e​iner Festschrift u​nter dem Titel Dönitz i​n Nürnberg u​nd danach heraus.[93] Der 22-seitige Text i​st gerahmt v​on Fels’ persönlichen Ansichten u​nd einem langen Zitat e​iner Veröffentlichung Kranzbühlers, f​and weite Verbreitung u​nd findet s​ich auch h​eute noch i​n zahlreichen Nachlässen.

Dönitz selbst verbreitete n​ach seiner Haftentlassung a​m 1. Oktober 1956 d​urch Bücher u​nd Interviews s​eine Sicht d​er Ereignisse d​er Jahre 1935 b​is 1945 u​nd baute e​in Bild d​es unpolitischen Berufsoffiziers auf, d​er für d​ie Verbrechen d​es NS-Regimes k​eine Verantwortung trage. Dazu t​rug auch bei, d​ass einschlägiges Aktenmaterial d​er Forschung l​ange nicht zugänglich war, sodass Dönitz über e​inen Wissensvorsprung verfügte.[94] Dönitz berief s​ich stets a​uf das Preußentum. Er k​enne keinen individuellen Geist, sondern n​ur das preußische Gemeinschaftsgefühl. Hatte e​r die nationalsozialistische Volksgemeinschaft z​uvor als unmittelbare Folge dieses preußischen Gemeinschaftsgefühls verstanden, s​o vermochte e​r das nationalsozialistische Gedankengut n​ach dem Krieg auszublenden u​nd trotzdem m​it Tugenden w​ie Pflichtbewusstsein, Verantwortungsgefühl u​nd Treue d​as Bild e​ines tadelsfreien Offiziers z​u stilisieren.[95] Gegenüber Albert Speers gegenteiligen Aussagen bestand Dönitz darauf, d​ass jener Hitler d​azu gebracht habe, i​hn zum Nachfolger z​u bestimmen, u​nd betonte d​amit sein eigenes Opfer. Seine bedingungslose Gefolgschaft, s​eine antisemitischen Hetzkampagnen u​nd Durchhalteparolen verschwieg er. „Karl Dönitz“, s​o folgert Jörg Hillmann, „hat s​ich selbst z​um unpolitischen Opfer d​er NS-Diktatur stilisiert u​nd sein Wirken a​ls Oberbefehlshaber d​er Kriegsmarine ausschließlich a​ls eine militärische Aufgabe, fernab d​es Regimes dargestellt u​nd die besondere Bedeutung d​er U-Bootwaffe sowohl v​or und während d​es Krieges, w​ie zum Kriegsende u​nd in d​er Rezeptionsgeschichte vollkommen überbetont.“[96] Einen Wandel d​es Dönitz-Bildes löste Lars Bodenstein zufolge d​er Bestseller Das Boot v​on Lothar-Günther Buchheim aus, i​n dem Dönitz a​ls inkompetenter Maulheld charakterisiert wird.[97] Auch Ian Kershaw bezeichnete Dönitz i​m Gegensatz z​um erwähnten teilweise postulierten Bild e​ines Profi-Militärs a​ls „Erznazi“.[98]

Historische Forschung

Die Unterlagen d​er deutschen Marine wurden a​m Ende d​es Zweiten Weltkriegs zunächst v​on den Alliierten beschlagnahmt. Auch w​enn Anfang d​er 1960er Jahre m​it der Rückgabe d​er Akten begonnen wurde, erschwerte dieser Umstand d​ie kritische Auseinandersetzung m​it der Rolle Dönitz’ i​m Zweiten Weltkrieg.[99] Die Memoirenliteratur i​m Nachkriegsdeutschland u​nd die v​on Dönitz verfassten Autobiographien prägten d​as Bild e​iner Kriegsmarine u​nd ihres Oberbefehlshabers, d​ie vom Holocaust abgekoppelt schienen.[100] Dönitz’ eigene Bücher enthalten w​enig Persönliches, sondern s​ind vor a​llem Erzählungen seines Lebens i​n der Marine b​is 1935 o​der ausführliche Darstellungen d​es U-Boot-Krieges i​m Zweiten Weltkrieg. Er w​ar zwar i​n größerem Maße selbst Autor a​ls etwa Erich Raeder i​n dessen Autobiographie, dessen Erinnerungen v​on einem Autorenteam geschrieben wurden. Unterstützt w​urde er a​ber bis z​u seinem Tod v​on dem Historiker Jürgen Rohwer, e​inem ehemaligen Offizier d​er Kriegsmarine, d​en Dönitz b​ald nach Kriegsende kennengelernt h​atte und d​er ihn i​n Fachfragen z​um Seekrieg beriet.[101]

Die Zeitzeugengeneration tendierte dazu, e​ine emotionslose Operationsgeschichte z​u verfassen, i​n der z​war jede militärische Operation i​m Detail untersucht u​nd mit Operationen d​es Kriegsgegners verglichen wurde, d​ie aber dadurch a​uch zur Relativierung tendierte u​nd mit Glorifizierung u​nd Heroisierung verknüpft war, i​ndem handlungsleitende Motive a​uf soldatische Tugenden reduziert wurden.[102] Die wissenschaftlichen Studien v​on Reimer Hansen u​nd Marlis G. Steinert, d​ie sich z​um Teil s​chon in d​en 1960er Jahren kritisch m​it der Regierung Dönitz befassten, blieben i​n der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet.[103] Die v​on Fritz-Otto Busch (1963), Walter Görlitz (1972) u​nd Karl Alman (d. i. Franz Kurowski) (1983) verfassten Biographien, a​ber auch d​ie fast romanhaften Darstellungen d​es U-Boot-Krieges, e​twa von Günter Böddeker, Jochen Brennecke, Harald Busch u​nd Wolfgang Frank, genügen n​icht wissenschaftlichen Ansprüchen.[104] Die kritische Arbeit, d​ie der Marinehistoriker Bodo Herzog 1986 i​m (in Tel Aviv herausgegebenen) Jahrbuch d​es Instituts für Deutsche Geschichte veröffentlichte, stützt s​ich zum Teil a​uf historisch zweifelhafte Quellen, nämlich a​uf Aussagen ehemaliger U-Boot-Kommandanten, d​ie 1981 i​n der Zeitschrift konkret veröffentlicht wurden u​nd gegen Dönitz a​ls Beispiel d​es angeblich i​n Westdeutschland vorherrschenden Militarismus polemisieren.[105] Ungeachtet v​on Einwänden i​n Detailfragen g​ilt die v​on Peter Padfield verfasste Biographie (1984) a​ls in weiten Teilen aussagekräftig.[105]

Als grundlegend z​um Verständnis d​er Rolle Dönitz’ i​m Zweiten Weltkrieg g​ilt ferner d​ie dreibändige Darstellung Michael Salewskis Die deutsche Seekriegsleitung 1933–1945 (1970–1975).[106] Jörg Hillmann konstatiert i​n diesem Zusammenhang e​ine sich a​uch anlässlich v​on Salewskis Darstellung zunehmend verhärtende Umgangsweise zwischen Zeitzeugen u​nd Marine-Historikern. Dies h​abe die Aufarbeitung d​es U-Boot-Einsatzes i​m Zweiten Weltkrieg i​n den Folgejahren verhindert u​nd sei s​tets in d​er Person Dönitz kulminiert.[107] Zu e​inem neuen Dönitz-Bild trugen d​ie Arbeit v​on Jost Dülffer, Weimar, Hitler u​nd die Marine (1973), u​nd die Beiträge Werner Rahns i​n der Publikation Das Deutsche Reich u​nd der Zweite Weltkrieg bei. Herbert Kraus u​nd Howard Grier beschäftigten s​ich mit Dönitz u​nter speziellen Fragestellungen.[108] Eine Gesamtschau a​uf die Ereignisse d​es U-Boot-Krieges a​uf deutscher w​ie auf alliierter Seite unternahm Clay Blair (1996 u. 1998).[107] Jörg Hillmann (2004 u. 2007) u​nd Lars Bodenstein (2002) publizierten Arbeiten z​um „Mythos“ Dönitz. Dieter Hartwig, Marinegeschichtslehrer a​n der Marineschule Mürwik u​nd der Führungsakademie d​er Bundeswehr, h​ielt ab 1987 Vorträge über Dönitz u​nd legte 2010 e​ine Veröffentlichung vor, i​n der e​r sich anhand thematischer Fragestellungen m​it Dönitz beschäftigt.

Film

In d​em Zweiteiler Laconia (2011) w​urde Karl Dönitz v​on Thomas Kretschmann dargestellt. Der Film thematisiert d​ie Ereignisse, d​ie zur Ausgabe d​es Laconia-Befehls a​m 17. September 1942 führten.

Schriften

Zusammen mit Theodor Kraus

  • Die Kreuzerfahrten der Goeben und Breslau. Ullstein, Berlin 1932.
  • Die U-Bootswaffe. E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1942.
  • Ich lege Rechnung. München 1953. In: Quick 19/1953.
  • Deutsche Strategie zur See im Zweiten Weltkrieg. Bernard & Graefe-Verlag, Frankfurt am Main 1970, ISBN 3-7637-5100-9.

Eigene Veröffentlichungen

  • Die Fahrten der „Breslau“ im Schwarzen Meer. Ullstein, Berlin 1917.
  • 10 Jahre und 20 Tage. Athenaeum Verlag, Bonn 1958.
  • Mein wechselvolles Leben. Musterschmidt-Verlag, Göttingen 1968 (2., verbesserte Auflage 1975).

Siehe auch

Literatur

  • Walter Görlitz: Karl Dönitz. Der Großadmiral. Musterschmidt, Göttingen 1972, ISBN 3-7881-0069-9.
  • Marlis G. Steinert: Die 23 Tage der Regierung Dönitz. Die Agonie des Dritten Reiches. München 1978, ISBN 3-453-48038-4.
  • Walter Frank: Dönitz. Dokumentation zur Zeitgeschichte. Hrsg. vom Deutschen Marinebund. Wilhelmshaven 1981.
  • Bodo Herzog: Der Kriegsverbrecher Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. In: Jahrbuch des Instituts für Deutsche Geschichte. Band 15, Tel Aviv 1986, ISSN 0334-4606, S. 477–489.
  • Karl Dönitz †. In: Der Spiegel. Nr. 1, 1981 (online).
  • Peter Padfield: Dönitz – des Teufels Admiral. Verlag Ullstein, Berlin 1984, ISBN 3-550-07956-7.[109]
  • Herbert Kraus: Großadmiral Karl Dönitz. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende. Band 2. Primus Verlag, Darmstadt 1998, ISBN 3-89678-089-1, ISBN 3-534-12678-5 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), S. 45–54.
  • Herbert Kraus: Karl Dönitz und das Ende des „Dritten Reiches“ in Flensburg 1945. In: Broder Schwensen, Gerhard Paul, Peter Wulf Hrsg.: Lange Schatten. Ende der NS-Architektur und frühe Nachkriegsjahre in Flensburg. Flensburg 2000, ISBN 3-931913-05-8.
  • Jörg Hillmann: Der „Mythos“ Dönitz – Annäherungen an ein Geschichtsbild. In: Bea Lundt (Hrsg.): Nordlichter. Geschichtsbewußtsein und Geschichtsmythen nördlich der Elbe (= Beiträge zur Geschichtskultur. Bd. 27). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2004, ISBN 3-412-10303-9.
  • Heinrich Schwendemann: „Schickt Schiffe!“ In: Die Zeit, Nr. 3/2005
  • Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit Hrsg. mit Unterstützung des Deutschen Marine Instituts, Bonn, und des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Potsdam. Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2010, ISBN 978-3-506-77027-1.
  • Francois-Emmanuel Brézet: Dönitz. «Le dernier Führer». Perrin, Paris 2011, ISBN 978-2-262-03086-5. Taschenbuch: 2015, ISBN 978-2-262-05075-7.
  • Klaus Hesse: Das „Dritte Reich“ nach Hitler: 23 Tage im Mai 1945. Eine Chronik. Hentrich und Hentrich Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-95565-117-6.
Commons: Karl Dönitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gerd Sandhofer: Dokumente zum militärischen Werdegang des Großadmirals Dönitz. In: Militärgeschichtliche Mitteilungen (MGM). Heft 1/1967, S. 59 f.; Herbert Kraus: Großadmiral Karl Dönitz. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. 68 Lebensläufe. Primus, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-89678-727-9, S. 316.
  2. Walter Görlitz: Karl Dönitz. Der Großadmiral. Musterschmidt, Göttingen/Zürich/Frankfurt am Main, S. 9.
  3. François-Emmanuel Brézet: Dönitz. E-Book. Perrin, Paris 2015, ISBN 978-2-262-06116-6, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche (französisch).
  4. Die Chronik unserer Schule. In: falkschule-weimar.de. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  5. Herbert Kraus: Großadmiral Karl Dönitz. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. 68 Lebensläufe. Primus, Darmstadt 2011, S. 316.
  6. Martin Niemöller: Vom U-Boot zur Kanzel. Berlin: Martin Warneck Verlag, 1938.
  7. Peter Padfield: Dönitz – des Teufels Admiral. Verlag Ullstein, Berlin 1984, S. 98.
  8. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 5: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe. E.S. Mittler & Sohn, Bonn 2003, S. 27.
  9. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 15.
  10. Herbert Kraus: Großadmiral Karl Dönitz. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. 68 Lebensläufe. Primus, Darmstadt 2011, S. 316 f.
  11. Gerd Sandhofer: Dokumente zum militärischen Werdegang des Großadmirals Dönitz. In: Militärgeschichtliche Mitteilungen. (MGM). Heft 1/1967, S. 59–81, zusammenfassende Wertung der Beurteilungen, S. 65 f.; Beurteilungen von 1913 bis 1931 als Dokumente Nr. 1–13, S. 69–77; Beurteilungen durch Canaris (Dok. Nr. 12 u. 13), S. 76 f.
  12. Bodo Herzog: Piraten vor Malaga. In: Die Zeit. Nr. 49, 1991 (Volltext nach Anmeldung [abgerufen am 4. Februar 2022] über den bis dahin geheimen Einsatz von U-Booten unter der Führung von Karl Dönitz im Mittelmeer im Jahre 1936).
  13. Michael Salewski: Die deutsche Seekriegsleitung 1935–1945. Band 1. Bernard & Graefe, Frankfurt am Main 1970, S. 445 f.
  14. Werner Rahn: Strategische Optionen und Erfahrungen der deutschen Marineführung 1914 bis 1944. Zu den Chancen und Grenzen einer mitteleuropäischen Kontinentalmacht gegen Seemächte. In: Werner Rahn – Dienst und Wissenschaft. Hrsg. von Wilfried Rädisch i. A. des MGFA. Potsdam 2010, ISBN 978-3-941571-08-2, S. 27–72.
  15. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Die Gejagten 1942–1945. Wilhelm Heyne Verlag, München 1999, ISBN 3-453-16059-2, S. 203.
  16. Peter Padfield: Dönitz Des Teufels Admiral. Ullstein, Berlin [u. a.] 1984, ISBN 3-550-07956-7, S. 301.
  17. Michael Pröse: Chiffriermaschinen und Entzifferungsgeräte im Zweiten Weltkrieg – Technikgeschichte und informatikhistorische Aspekte. Diss. Technische Universität Chemnitz, Leipzig 2004, qucosa.de (PDF), S. 169.
  18. Aus dem Angriffsbefehl für 27 U-Boote auf Konvoi HX 239, Mai 1943, zit. n. Andrew Williams: U-Boot-Krieg im Atlantik. Heel Verlag, Königswinter 2007, ISBN 978-3-8289-0587-0, S. 265. (engl. Originalausgabe The Battle Of The Atlantic 2002 für BBC Worldwide Ltd.).
  19. Andrew Williams: U-Boot-Krieg im Atlantik. Heel Verlag, Königswinter 2007, ISBN 978-3-8289-0587-0, S. 265.
  20. Andrew Williams: U-Boot-Krieg im Atlantik. Heel Verlag, Königswinter 2007, ISBN 978-3-8289-0587-0, S. 283.
  21. „von 39 000 U-Boot-Fahrern fielen mehr als 32 000“ Aufgetaucht. In: Der Spiegel. Nr. 6, 1961, S. 32 (online).
  22. Aufgetaucht. In: Der Spiegel. Nr. 6, 1961, S. 32 (online).
  23. Peter Longerich: Hitler. Biographie. Siedler, München 2015, ISBN 978-3-8275-0060-1, S. 993.
  24. Zitiert nach Martin Moll (Hrsg.): „Führer-Erlasse“ 1939–1945. Edition sämtlicher überlieferter, nicht im Reichsgesetzblatt abgedruckter, von Hitler während des Zweiten Weltkrieges schriftlich erteilter Direktiven aus den Bereichen Staat, Partei, Wirtschaft, Besatzungspolitik und Militärverwaltung. Steiner, Stuttgart 1997, ISBN 3-515-06873-2, S. 493.
  25. Günther Walter Gellermann: Tief im Hinterland des Gegners. Ausgewählte Unternehmen deutscher Geheimdienste im Zweiten Weltkrieg. Bernard & Graefe, Bonn 1999, ISBN 3-7637-5998-0, S. 104.
  26. Otto Rönnpag: Ereignisreiche Apriltage 1945 in Plön. Großadmiral Dönitz im Hauptquartier „Forelle“ am Suhrer See. In: Jahrbuch für Heimatkunde im Kreis Plön. Jg. 15, 1985, ISSN 0343-0952, S. 74.
  27. Akten der Reichskanzlei, Regierung Hitler, II/1, S. 241 f.
  28. Bernd Mertens: Rechtsetzung im Nationalsozialismus. Mohr Siebeck, Tübingen 2009, S. 67. Vgl. auch Thomas Moritz und Reinhard Neubauer: Die Rechtmäßigkeit der „Regierung Dönitz“ oder: Wie rechtsstaatlich war das „Dritte Reich“? In: Kritische Justiz, 1989, S. 475–481 (PDF; 710 kB).
  29. Jörg Echternkamp: Die 101 wichtigsten Fragen – Der Zweite Weltkrieg. Beck, München 2010, S. 120. Das Dokument wurde nach Dönitz Tod am 30. Dezember 1980 vom Rechtsanwalt Otto Kranzbühler dem amtierenden Bundespräsidenten Karl Carstens übermittelt. Da Bundespräsidialamt und Bundeskanzleramt ihm keinerlei rechtliche Relevanz beimaßen, erfuhr die Öffentlichkeit davon erst 2005 durch einen Leserbrief Hans Neusels, des ehemaligen Leiters des Präsidialbüros von Karl Carstens in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Karl Dönitz an Karl Carstens. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Archiv, 2. Juni 2005. Vgl. das Digitalisat: 40 Jahre: Das Politische Testament von Karl Dönitz, bundesarchiv.de (Memento vom 17. Oktober 2015 im Internet Archive) (PDF) vom 7. Mai 2015, jetzt bei 40 Jahre: Das Politische Testament von Karl Dönitz (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive).
  30. Andreas Hillgruber/Gerhard Hümmelchen: Chronik des Zweiten Weltkrieges. Kalendarium militärischer und politischer Ereignisse 1939–1945. Athenäum, Königstein im Taunus; Droste, Düsseldorf 1978, ISBN 3-7610-7218-X, S. 282.
  31. Wiedergabe der Rede am 25. Todestag von Karl Dönitz. (Memento vom 20. Oktober 2014 im Internet Archive) In: Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv DRA. 24. Dezember 2005.
  32. Vgl. Broder Schwensen in: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel: „Reichshauptstadt“.
  33. Gerhard Paul: Der letzte Spuk. In: Die Zeit. Nr. 19, 2005 (Volltext, Anmeldung erforderlich [abgerufen am 10. Januar 2022]).
  34. Bundesarchiv: Nordwest-Kapitulation. (Memento vom 29. April 2015 im Internet Archive)
  35. Bundesarchiv: Gesamt-Kapitulation. (Memento vom 14. Juni 2009 im Internet Archive)
  36. Kopie der Urkunde über die Gesamtkapitulation aus dem Bundesarchiv. (Memento vom 8. Juli 2015 im Internet Archive)
  37. Bundesarchiv: Wiederholung der Gesamt-Kapitulation. (Memento vom 9. Juli 2015 im Internet Archive)
  38. Alexei Filitow/Hermann Wentker: Die Konferenz von Potsdam 1945. In: Helmut Altrichter u. a. (Hrsg.): Deutschland – Russland. Stationen gemeinsamer Geschichte. Orte der Erinnerung. Bd. 3: Das 20. Jahrhundert. Oldenbourg, München 2014, ISBN 978-3-486-75524-4, S. 162 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  39. Herbert Kraus: Karl Dönitz und das Ende des „Dritten Reiches“ in Flensburg 1945. In: Broder Schwensen, Gerhard Paul, Peter Wulf: Lange Schatten: Ende der NS-Diktatur und frühe Nachkriegsjahre in Flensburg. Stadtarchiv Flensburg 2000, ISBN 3-931913-05-8, S. 96.
  40. Herbert Kraus: Karl Dönitz und das Ende des „Dritten Reiches“. In: Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Ende des Dritten Reiches – Ende des Zweiten Weltkrieges. Eine perspektivische Rückschau. Herausgegeben im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, München 1995, ISBN 3-492-12056-3, S. 14.
  41. sowie in Walter Rahn: Deutsche Marinen im Wandel. S. 537, 544 Fn. 53.
  42. Herbert Kraus: Karl Dönitz und das Ende des „Dritten Reiches“ in Flensburg 1945. In: Broder Schwensen, Gerhard Paul, Peter Wulf: Lange Schatten: Ende der NS-Diktatur und frühe Nachkriegsjahre in Flensburg. Stadtarchiv Flensburg 2000, ISBN 3-931913-05-8, S. 37.
  43. Vgl. Peter Padfield: Dönitz – des Teufels Admiral. Verlag Ullstein, Berlin 1984, S. 503.
  44. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, S. 42.
  45. Günter Krause: U-Boot und U-Jagd. 2., korrigierte Auflage. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1986 (Kriegsverbrechen auf See, S. 63.).
  46. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010 (Dokumentation, Dokument 2, S. 404).
  47. Clay Blair: U-Boot Krieg 1942–1945. Die Gejagten. Verlagsgruppe Weltbild, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0512-9 (Buch drei, Kapitel sechs, Abschnitt: Weitere Fehlschläge auf der Nordatlantikroute. S. 627, Anm. 1).
  48. Clay Blair: U-Boot-Krieg 1942–1945. US-Titel Hitler’s U-Boat War. Lizenzausgabe für Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag, Augsburg 2004 (Sammelband 2, Feindfahrten aus und in den Fernen Osten. S. 773, Druckfehler korrigiert, im Original B-Boot statt U-Boot).
  49. Clay Blair: U-Boot-Krieg 1942–1945. US-Titel Hitler’s U-Boat War. Lizenzausgabe für Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag, Augsburg 2004 (Sammelband 2, Feindfahrten aus und in den Fernen Osten. S. 769).
  50. Clay Blair: U-Boot-Krieg 1942–1945. US-Titel Hitler’s U-Boat War. Lizenzausgabe für Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag, Augsburg 2004 (Sammelband 2, Die Zeit der Abrechnung. S. 1003).
  51. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, S. 42, 43, 315.
  52. Clay Blair: U-Boot-Krieg 1942–1945. US-Titel Hitler’s U-Boat War. Lizenzausgabe für Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag, Augsburg 2004 (Sammelband 2, Die Zeit der Abrechnung. S. 1000).
  53. Clay Blair: U-Boot-Krieg 1942–1945. US-Titel Hitler’s U-Boat War. Lizenzausgabe für Bechtermünz Verlag im Weltbild Verlag, Augsburg 2004 (Sammelband 2, Die Zeit der Abrechnung. S. 1000).
  54. Telford Taylor: Die Nürnberge Prozesse. Hintergründe, Analysen und Erkenntnisse aus heutiger Sicht. München 1992, ISBN 3-453-08021-1, S. 472.
  55. Walter Hasenclever: Ihr werdet Deutschland nicht wiedererkennen. Erinnerungen. Köln 1975 und dtv 1978, S. 157 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). Walter Hasenclever, der 1936 zwangsweise emigriert war, war ein Cousin des gleichnamigen expressionistischen Schriftstellers. Er leitete in den 60er Jahren mit Walter Höllerer das Literarische Colloquium.
  56. Hans Poeppel, Wilhelm Karl Prinz von Preußen, Karl-Günther von Hase (Hrsg.): Die Soldaten der Wehrmacht. Herbig, München, 1998, S. 26.
  57. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, S. 158.
  58. Felix Römer: Kameraden. Die Wehrmacht von Innen. Piper, München 2012, ISBN 978-3-492-05540-6, S. 62, 777.
  59. Peter Padfield: Dönitz. Des Teufels Admiral. Verlag Ullstein, Berlin u. a. 1984. ISBN 3-550-07956-7, S. 463.
  60. Zit. n. Andrew Williams: U-Boot-Krieg im Atlantik. Heel Verlag, Königswinter 2007, ISBN 978-3-8289-0587-0, S. 279.
  61. Werner Rahn: Dönitz, die Marineführung und die Verteidigung der „Festung Europa“. In: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 10/1: Die militärische Niederwerfung der Wehrmacht. DVA, München 2008, S. 42.
  62. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, S. 192.
  63. Walter Baum: Marine, Nationalsozialismus und Widerstand. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Jg. 11, Heft 1, herausgegeben i. A. des Instituts für Zeitgeschichte, München 1963, S. 17 ff., 39; ifz-muenchen.de (PDF; 1,5 MB).
  64. Walter Baum: Marine, Nationalsozialismus und Widerstand. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Jg. 11, Heft 1, herausgegeben i. A. des Instituts für Zeitgeschichte, München 1963, S. 45 ff., ifz-muenchen.de (PDF; 1,5 MB).
  65. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 162.
  66. Ingeborg Dönitz. In: Der Spiegel. Nr. 19, 1962, S. 98 (online).
  67. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen. 15 (2002), S. 17.
  68. Johanna Lutteroth: Dönitz erzählt vom Krieg. Affäre um Hitlers Nachfolger. In: Spiegel Online, 18. November 2011. Die Dönitz-Affäre – Der Großadmiral und die kleine Stadt. Siegerbeitrag im Wettbewerb des Bundespräsidenten Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte; ohg-geesthacht.de (PDF; 2,3 MB) Arbeit des Geschichtskurses der Klasse 13a des Otto-Hahn-Gymnasiums Geesthacht, Februar 2011.
  69. Kai Gerullis: Eine Affäre, die noch heute spaltet. In: abendblatt.de. 6. Februar 2010, abgerufen am 6. Januar 2022 (ursprünglich veröffentlicht auf der Website der Bergedorfer Zeitung).
  70. Das Grab von Karl Dönitz. In: knerger.de, abgerufen am 26. Oktober 2011.
  71. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 234.
  72. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 237.
  73. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 243–244.
  74. Peter Padfield: Dönitz – des Teufels Admiral. Verlag Ullstein, Berlin 1984, S. 12–16.
  75. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 251.
  76. Peter Padfield: Dönitz – des Teufels Admiral. Verlag Ullstein, Berlin 1984, S. 13.
  77. Volker Weiß: „Heldengedenken“ auf dem Waldfriedhof. In: fr.de. 30. November 2011, abgerufen am 29. November 2021.
  78. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen 15 (2002), S. 7.
  79. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen 15 (2002), S. 8 f.
  80. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen 20 (2007), S. 46.
  81. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen 20 (2007), S. 19.
  82. Jörg Hillmann: Die „Reichsregierung“ in Flensburg. In: Jörg Hillmann u. John Zimmermann (Hrsg.): Kriegsende 1945 in Deutschland. R. Oldenbourg, München 2002, S. 35–65, hier S. 41, 64.
  83. Jörg Hillmann: Die „Reichsregierung“ in Flensburg. In: Jörg Hillmann u. John Zimmermann (Hrsg.): Kriegsende 1945 in Deutschland. R. Oldenbourg, München 2002, S. 35–65, hier S. 48 f.
  84. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, S. 90.
  85. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen 15 (2002), S. 9 f.
  86. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen 20 (2007), S. 60.
  87. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen 20 (2007), S. 53.
  88. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen 15 (2002), S. 16.
  89. Jörg Hillmann: Der „Mythos“ Dönitz. Annäherungen an ein Geschichtsbild. In: Bea Lundt (Hrsg.): Nordlichter. Geschichtsbewusstsein und Geschichtsmythen nördlich der Elbe. Böhlau, Köln 2004, S. 253.
  90. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 88.
  91. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 89; Lorenz Jäger: Doenitz at Nuremberg: A Re-Appraisal. In: FAZ, 16. März 2003, S. 21.
  92. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 330.
  93. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 37.
  94. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen 15 (2002), S. 16 f.
  95. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen 20 (2007), S. 55.
  96. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen 20 (2007), S. 56.
  97. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen 15 (2002), S. 18.
  98. Ian Kershaw: die ewige Frage nach dem «Warum?» (Audiobeitrag), Sendung von Passage, SRF, 3. Juni 2012, Min. 27.
  99. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen 15 (2002), S. 3.
  100. Jörg Hillmann: Der „Mythos“ Dönitz. Annäherungen an ein Geschichtsbild. In: Bea Lundt (Hrsg.): Nordlichter. Geschichtsbewusstsein und Geschichtsmythen nördlich der Elbe. Böhlau, Köln 2004, S. 245.
  101. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 12–14.
  102. Jörg Hillmann: Die Kriegsmarine und ihre Großadmirale im kollektiven Gedächtnis. In: Historische Mitteilungen 20 (2007), S. 10. Hillmann nennt namentlich Arbeiten von Friedrich Ruge, Jürgen Rohwer und Gerhard Hümmelchen, Kurt Assmann, Cajus Bekker, Gerhard Bidlingsmaier und Rolf Güth.
  103. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 12.
  104. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen 15 (2002), S. 3 f.; Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 11.
  105. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen 15 (2002), S. 4.
  106. Lars Ole Bodenstein: Die Rolle von Karl Dönitz im Zweiten Weltkrieg. Die kritisch historische Analyse eines Mythos. In: Historische Mitteilungen 15 (2002), S. 6.
  107. Jörg Hillmann: Der „Mythos“ Dönitz. Annäherungen an ein Geschichtsbild. In: Bea Lundt (Hrsg.): Nordlichter. Geschichtsbewusstsein und Geschichtsmythen nördlich der Elbe. Böhlau, Köln 2004, S. 251 f.
  108. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz. Legende und Wirklichkeit. Schöningh, Paderborn 2010, S. 12 f.
  109. Rezension: Alexander Rost: Endlich Klarheit über Dönitz: Wenig bleibt von Hitlers Admiral. In: Die Zeit, Nr. 41/1984.
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