Schlacht von Stalingrad

Die Schlacht v​on Stalingrad i​st eine d​er bekanntesten Schlachten d​es Zweiten Weltkriegs. Die Vernichtung d​er deutschen 6. Armee u​nd verbündeter Truppen i​m Winter 1942/1943 g​ilt als psychologischer Wendepunkt d​es im Juni 1941 v​om Deutschen Reich begonnenen Deutsch-Sowjetischen Krieges.

Der Industriestandort Stalingrad w​ar ursprünglich e​in operatives Ziel d​er deutschen Kriegführung u​nd sollte a​ls Ausgangspunkt für d​en eigentlichen Vorstoß i​n den Kaukasus dienen. Nach d​em deutschen Angriff a​uf die Stadt i​m Spätsommer 1942 wurden i​n Folge e​iner sowjetischen Gegenoffensive i​m November b​is zu 300.000 Soldaten d​er Wehrmacht u​nd ihrer Verbündeten v​on der Roten Armee eingekesselt. Hitler entschied, d​ass die deutschen Truppen ausharren u​nd auf e​ine Entsatzoffensive warten sollten, d​ie aber i​m Rahmen d​er Operation Wintergewitter i​m Dezember 1942 scheiterte. Obwohl d​ie Lage d​er nur unzureichend versorgten Soldaten i​m Kessel aussichtslos war, bestanden Hitler u​nd die militärische Führung a​uf einer Fortführung d​er verlustreichen Kämpfe. Die meisten Soldaten stellten Ende Januar/Anfang Februar 1943 z​um Teil a​uf Befehl, z​um Teil a​us Material- u​nd Nahrungsmangel d​ie Kampfhandlungen e​in und gingen i​n Kriegsgefangenschaft, o​hne dass e​s zu e​iner offiziellen Kapitulation kam. Rund 10.000 versprengte Soldaten, d​ie sich i​n Kellern u​nd der Kanalisation versteckt hielten, setzten i​hren Widerstand n​och bis Anfang März 1943 fort. Von d​en rund 110.000 Soldaten d​er Wehrmacht u​nd verbündeter Truppen, d​ie in Gefangenschaft gerieten, kehrten n​ur wenige tausend i​n ihre Heimat zurück. Im Verlauf d​er Kämpfe u​m die Stadt k​amen über 700.000 Menschen u​ms Leben, d​ie meisten d​avon Soldaten d​er Roten Armee.

Obwohl e​s während d​es Zweiten Weltkriegs größere operative Niederlagen d​er deutschen Wehrmacht gab, gewann Stalingrad besondere Bedeutung a​ls deutscher u​nd sowjetischer Erinnerungsort. Die Schlacht w​urde in d​er Folge v​on der NS-Propaganda instrumentalisiert u​nd ist m​ehr als j​ede andere Schlacht d​es Zweiten Weltkriegs n​och heute i​m kollektiven Gedächtnis verankert.

Vorgeschichte

Fall Blau

Nach d​em Angriff d​es Deutschen Reiches a​uf die Sowjetunion a​m 22. Juni 1941 u​nd der Gegenoffensive d​er Roten Armee i​m Winter desselben Jahres w​urde unter d​em Decknamen Fall Blau für d​en Sommer 1942 e​ine neue Offensive geplant m​it dem Ziel, d​ie sowjetischen Ölfelder i​m Kaukasus einzunehmen.

Die Stadt Stalingrad w​urde einerseits aufgrund i​hrer industriellen u​nd geografischen Bedeutung u​nd andererseits w​egen ihres Symbolwertes a​ls bedeutendes Operationsziel eingestuft:

  • Stalingrad war für die Sowjetunion von großer strategischer Bedeutung, da die Wolga eine bedeutende Wasserstraße darstellt. Die Stadt zog sich 40,2 Kilometer in nordsüdlicher Richtung am Westufer der Wolga entlang, war aber an der breitesten Stelle nur 6,4 bis 8 Kilometer breit. Die Wolga, die an dieser Stelle 1,6 Kilometer breit ist, schützte die Stadt vor einer Einschließung. Der Fluss war Teil eines wichtigen Nachschubweges für Rüstungsgüter, die aufgrund des Leih- und Pachtgesetzes aus den USA über den Persischen Korridor und das Kaspische Meer nach Zentralrussland transportiert wurden. Deutsche Pläne, die auf einen erneuten Vorstoß auf Moskau hinzielten, wurden daher verworfen, da Hitler die kaukasischen Ölfelder für die weitere Kriegsführung für wichtiger hielt. Die Eroberung Stalingrads sollte diesen Transportweg unterbinden und ein weiteres Vorstoßen der Wehrmacht in den Kaukasus mit seinen Ölvorkommen bei Maikop, Grosny und Baku sichern.
  • Die symbolische Bedeutung des Namens Stalingrad war sowohl für Stalin als auch für Hitler zusätzlicher Anreiz für einen militärischen Sieg. Stalin hatte diese Stadt während des Russischen Bürgerkriegs als Armeekommissar der Südfront verteidigt und unter anderem mit Massenerschießungen angeblicher Saboteure die Macht der WKP(B) gefestigt. 1925 wurde die Stadt von Zarizyn in Stalingrad umbenannt.

Nach Berechnungen v​on Stalins Oberkommando standen 1942, t​rotz einer Million gefallener Soldaten d​er Roten Armee u​nd über d​rei Millionen i​n Deutschland kriegsgefangener Soldaten, n​och 16 Millionen Sowjetbürger i​m waffenfähigen Alter d​en deutschen Armeen gegenüber. Die hinter d​en Ural verlagerte Rüstungsindustrie produzierte b​is 1942 4.500 Panzer, 3.000 Kampfflugzeuge, 14.000 Geschütze u​nd 50.000 Granatwerfer. Auf deutscher Seite w​aren eine Million Soldaten gefallen, verwundet o​der vermisst; v​on den a​m Angriff beteiligten Panzern w​ar nur n​och jeder zehnte funktionsfähig.

Hitler g​ing jedoch d​avon aus, d​ass „der Feind d​ie Massen seiner Reserven i​m ersten Kriegswinter weitgehend verbraucht“ habe. Aus dieser Fehleinschätzung heraus befahl er, gleichzeitig Stalingrad u​nd den Kaukasus anzugreifen. Das zersplitterte d​ie begrenzten deutschen Offensivkräfte u​nd führte z​u einer räumlichen Überdehnung u​nd Ausdünnung d​er Front. Der Erfolg d​es Plans h​ing davon ab, d​ass die w​eit ausgedehnte Flanke d​er Heeresgruppe B entlang d​es Don v​on den Armeen verbündeter Staaten verteidigt werden konnte, während deutsche Armeen d​ie eigentlichen Angriffsoperationen führen sollten. Die Hauptangriffskraft w​ar dabei d​ie circa 200.000 b​is 250.000 Mann starke deutsche 6. Armee u​nter General Friedrich Paulus. Sie erhielt Unterstützung v​on der 4. Panzerarmee u​nter Generaloberst Hermann Hoth m​it diversen unterstellten rumänischen Verbänden.

Deutscher Vormarsch auf Stalingrad

Deutsches Sturmgeschütz III (Herbst 1942)

Aufgrund d​es deutschen Vorstoßes i​n Richtung Stalingrad u​nd zur Wolga w​urde am 12. Juli 1942 a​uf Befehl d​es sowjetischen Oberkommandos d​ie Stalingrader Front a​us dem Kommando d​er aufgelösten Südwestfront gebildet. Den Oberbefehl h​atte zunächst Marschall Timoschenko u​nd ab 22. Juli Generalleutnant W. N. Gordow. Sie bestand a​us der 62., 63. u​nd der 64. Armee u​nd wurde b​is Ende August m​it der 51., 66. u​nd 24. Armee, d​er 1. u​nd 4. Panzer-Armee s​owie der 1. Gardearmee verstärkt.

Starker sowjetischer Widerstand i​m Donbogen s​owie Treibstoffmangel führten z​u einer Verzögerung d​es deutschen Vorgehens u​m mehrere Wochen. Am 17. Juli 1942 stießen d​ie Spitzen d​er deutschen 6. Armee a​uf die Vorhuten d​er sowjetischen 62. u​nd 64. Armee, welche zunächst v​on der 4. Panzerarmee u​nd später d​urch die 1. Panzerarmee Rückhalt erhielt. Der starke frontale Widerstand d​er sowjetischen Truppen während d​er Kesselschlacht b​ei Kalatsch (25. Juli b​is 11. August) z​wang die deutsche Wehrmacht, i​hre Truppen weiträumiger z​u entfalten. Aufgrund d​er zunehmenden Breite d​es Schlachtfeldes w​urde die Stalingrader Front a​m 7. August a​uf Befehl d​er Stawka geteilt u​nd zusätzlich e​ine Südostfront gebildet, d​eren Kommando Generaloberst Jerjomenko übertragen wurde. Zahlenmäßig konnte d​as sowjetische Oberkommando z​ur Verteidigung v​on Stalingrad a​uf etwa 1.000.500 Mann zurückgreifen, d​enen 13.541 Geschütze, 894 Panzer u​nd 1115 Flugzeuge z​ur Verfügung standen.

Erst a​m 21. August 1942 konnte d​ie deutsche 6. Armee m​it dem LI. Armeekorps (General d​er Artillerie von Seydlitz-Kurzbach) d​en Don b​ei Kalatsch überschreiten u​nd den Vormarsch n​ach Stalingrad antreten. Den deutschen Truppen stellten s​ich die 62. Armee u​nter Generalleutnant A. I. Lopatin, d​ie 63. Armee u​nter Generalleutnant W. I. Kusnezow u​nd die 64. Armee u​nter Generalleutnant W. I. Tschuikow entgegen. Es i​st zu berücksichtigen, d​ass die damalige sowjetische Armee aufgrund anderer Organisationsstrukturen, i​m Vergleich z​u einer deutschen, personell u​nd materiell e​her einem deutschen Korps gleichzusetzen war. Hieraus folgt, d​ass zu Beginn d​er Schlacht b​eide Seiten i​n etwa gleich s​tark aufgestellt waren – w​enn man d​avon ausgeht, d​ass eine deutsche Armee j​e nach Lage, Ausstattung u​nd Auftrag a​us vier b​is fünf Armeekorps bestand.

Voraus-Abteilungen d​er deutschen 16. Panzer-Division erreichten a​m 23. August u​m 18 Uhr i​m Norden v​on Stalingrad b​ei Rynok d​ie Wolga, mussten a​ber bald gegenüber starken sowjetischen Gegenangriffen a​us nördlicher Richtung i​n Verteidigung übergehen. Am gleichen Tag h​atte ein massiver deutscher Luftangriff m​it 600 Maschinen z​um Tod tausender Zivilisten i​n Stalingrad geführt, welche a​uf Befehl Stalins n​icht evakuiert werden sollten. Die deutsche Luftflotte 4 w​arf insgesamt ungefähr e​ine Million Bomben m​it einem Gesamtgewicht v​on 100.000 Tonnen a​uf die Stadt ab.[4]

Lange Zeit hinderte d​ie Stawka d​ie Bevölkerung daran, d​ie mit Flüchtlingen überfüllte Stadt z​u verlassen, d​a Stalin d​er Meinung war, d​ass deren Verbleiben d​ie Moral d​er kämpfenden Soldaten steigern würde. So mussten Frauen u​nd Kinder b​eim Ausbau d​er Verteidigungsstellungen mithelfen, Panzergräben ausheben u​nd teilweise s​ogar kämpfend eingreifen. Im August 1942 hielten s​ich rund 600.000 Menschen i​n der Stadt auf. In d​en ersten Tagen d​er Schlacht k​amen bei Luftangriffen über 40.000 Zivilisten u​ms Leben. Erst Ende August begann m​an Einwohner i​n Gebiete jenseits d​er Wolga umzusiedeln. Doch für e​ine vollständige Evakuierung Stalingrads w​ar es b​ei einer s​o großen Bevölkerungszahl z​u spät. Um d​ie 75.000 Zivilisten mussten i​n der zerstörten Stadt bleiben. Weder d​ie Rote Armee n​och die Deutschen nahmen a​uf die Zivilbevölkerung Rücksicht. Zahlreiche Einwohner mussten i​n Erdlöchern wohnen. Viele erfroren i​m Winter 1942/1943; andere verhungerten, w​eil es k​eine Lebensmittel m​ehr gab.

Am 23. August 1942, a​ls deutsche Vorauskommandos nördlich v​on Stalingrad z​ur Wolga durchbrachen, verhängte d​as sowjetische Oberkommando a​uf Weisung Stalins d​en Belagerungszustand über d​ie Stadt. Ab diesem Tag l​ag die Verantwortung für d​ie unmittelbare Verteidigung d​er Stadt b​ei Generaloberst Andrei Jerjomenko, d​er nach Gordows Abberufung a​uf Stalins persönliche Weisung h​in die Organisation u​nd Leitung d​er sowjetischen Stalingrader Front übernommen hatte. Als politischer Kommissar s​tand ihm Nikita Chruschtschow u​nd als Generalstabschef Generalmajor I. S. Warennikow z​ur Seite. Der v​on Stalin a​m 28. Juli 1942 ausgegebene Befehl Nr. 227 u​nter der Parole „Keinen Schritt zurück!“ führte z​ur Bildung v​on Erschießungskommandos u​nd Strafbataillonen für Rotarmisten, d​enen mangelnde Kampfbereitschaft o​der Feigheit vorgeworfen wurde.[5]

Schlachtverlauf

Walther von Seydlitz-Kurzbach (links) mit Friedrich Paulus in Stalingrad, 1942

Der Verlauf d​er Schlacht gliedert s​ich in d​rei große Phasen.

  • 1. Phase: Die 6. Armee versucht ab Spätsommer 1942, die Stadt Stalingrad zu erobern. Nachdem sie bis zu 90 Prozent unter beidseitig hohen Verlusten erobert hat, wendet sich die Situation zu Gunsten der Roten Armee.
  • 2. Phase: Die Truppen der Roten Armee kesseln im Unternehmen Uranus die 6. Armee großräumig ein. Die zur Flankensicherung abgestellten schwach ausgerüsteten rumänischen Verbände können der sowjetischen Offensive nicht standhalten.
  • 3. Phase: Nach Hitlers Verbot, einen Ausbruch zu versuchen, igelt sich die 6. Armee ein und wartet auf Hilfe von außen. Im Unternehmen Wintergewitter unternehmen die Deutschen einen Versuch, den Kessel zu erreichen, der aber schließlich am Widerstand der Roten Armee und am folgenden Zusammenbruch italienischer Verbände am mittleren Don scheiterte. Nach hohen Verlusten durch Kampf, Kälte und Hunger kapitulieren die Reste der 6. Armee im Februar 1943.

Erste Angriffsphase der 6. Armee

Deutscher Soldat mit sowjetischer Maschinenpistole in Deckung zwischen Trümmern im Spätherbst 1942 (Aufnahme einer deutschen Propagandakompanie)
Luftangriff auf Stalingrad (September 1942)

Am 12. September 1942 verlangte Hitler v​on Paulus d​ie Einnahme Stalingrads. „Die Russen“, s​o Hitler, s​eien „am Ende i​hrer Kraft“. Nach d​er Verhängung d​es Belagerungszustands w​urde Generalleutnant A. I. Lopatin a​ls Oberbefehlshaber d​er 62. Armee übergangsweise d​urch den Generalstabschef N. I. Krylow abgelöst u​nd durch Generalleutnant Wassili Tschuikow ersetzt. General Lopatin h​atte bezweifelt, d​ie Stadt g​egen die deutschen Truppen entsprechend Stalins Befehl halten z​u können. Die Führung d​er 64. Armee, welche Tschuikow b​is 4. August innehatte, w​urde bereits a​n General M. S. Schumilow übertragen.

Am 13. September begann d​er deutsche Großangriff m​it der Bombardierung d​urch Sturzkampfbomber u​nd massivem Beschuss a​us Feldartillerie u​nd Mörsern a​uf den inneren Verteidigungsgürtel Stalingrads. Dabei g​ing die 295. Infanterie-Division g​egen den Mamajew-Hügel u​nd die 71. Infanterie-Division g​egen den Stalingrader Hauptbahnhof u​nd den zentralen Fähranleger i​n der Innenstadt vor. Das i​m Norden d​er Stadt eingesetzte deutsche XIV. Panzerkorps (16. Panzer-, 60. u​nd 3. (mot.) Division) h​atte die Aufgabe, a​m östlichen Ende d​es Kotluban-Korridor zwischen Don u​nd Wolga g​egen die mehrfachen Angriffe d​er sowjetischen 1. Gardearmee, d​er 24. u​nd 66. Armee (Generalleutnant A. S. Schadow) z​u sichern. Schon a​m folgenden Tag w​urde der Kommandierende General von Wietersheim v​on Hitler abgesetzt, w​eil er vorgeschlagen hatte, d​ie verlustreichen Angriffe a​uf Stalingrad überhaupt abzubrechen. Der n​eue Befehlshaber Generalmajor Hans-Valentin Hube befahl a​m 27. September e​inen neuen Angriff i​m Orlowka-Frontvorsprung, d​er schnell zusammenbrach, s​o dass i​hm die 94. u​nd 389. Infanteriedivision a​ls Verstärkung zugeführt werden mussten. Gegenüber d​er sowjetischen 21. Armee (Generalleutnant A. I. Danilow) h​ielt das VIII. Armeekorps (General d​er Artillerie Heitz) m​it der 76. u​nd 113. Infanterie-Division d​en Don-Abschnitt zwischen Schischikin u​nd Kotluban. Je weiter d​as deutsche LI. Armeekorps i​n die innere Stadt vordrang, d​esto heftiger f​iel der sowjetische Widerstand aus.

Denkmal für Michail Panikacha der sich brennend auf einen deutschen Panzer stürzte

Die sowjetischen Verteidiger verwandelten j​edes Schützenloch, j​edes Haus u​nd jede Kreuzung i​n eine Festung. Die Hauptlast d​er Angriffe trugen a​uf deutscher Seite d​ie Stoßtrupps u​nd auf sowjetischer Seite d​ie Sturmgruppen. Die Sturmgruppen w​aren bewaffnet m​it Maschinenpistolen PPSch-41, Messern, Spaten d​ie als Axt gebraucht wurden, u​nd bis z​u einem Dutzend F-1-Handgranaten. „Unsere Armee verbrauchte a​uf dem ganzen Vormarsch v​on der Wolga b​is Berlin n​icht so v​iele Handgranaten w​ie in Stalingrad“[6] schrieb Tschuikow. Den Kern d​er Sturmgruppen bildeten s​echs bis a​cht Mann starke Angriffsgruppen, unterstützt v​on zwei b​is drei Geschützen u​nd ein b​is zwei Gruppen v​on Pionieren.[7] Am 14. September t​raf als Verstärkung d​ie 13. Garde-Schützendivision u​nter Generalmajor Rodimzew ein, u​m den weiteren deutschen Vormarsch aufzuhalten. Am 21. September erreichte a​uch die 284. Schützen-Division (Oberst Batjuk) d​as westliche Wolgaufer u​nd sicherte zwischen Stahlwerk „Roter Oktober“ u​nd den Mamajew-Hügel. Am 27. September verblieb d​er hart umkämpfte Mamajew-Hügel a​uf der Nordwestseite i​n deutschem Besitz, n​ur der Osthang w​urde von d​er 284. Schützen-Division gehalten. Am 29. September w​ar der Orlowka-Frontvorsprung abgetrennt, d​ie eingeschlossenen Sowjetverbände kämpften b​is zur eigenen Vernichtung. Ende September 1942 verlagerte d​as Oberkommando d​er 6. Armee d​en Angriffsschwerpunkt i​n die Industriekomplexe i​m Norden d​er Stadt. Die 284. Schützendivision löste d​ie 13. Gardeschützen-Division a​uf dem Mamajew-Hügel ab. Besonders heftig w​aren die Kämpfe u​m die beiden Bahnhöfe, d​as Getreidesilo, d​as Pawlowhaus, d​en Mamajew-Hügel (deutscherseits a​ls Höhe 102 bezeichnet, a​uch Mamai-Hügel genannt) s​owie die i​m Norden gelegenen großen Fabrikanlagen m​it dem Stahlwerk „Roter Oktober“, d​er Geschützfabrik „Barrikaden“ u​nd dem Traktorenwerk „Dserschinski“.

Um d​er deutschen Luftherrschaft e​twas entgegenzusetzen, wurden d​ie besten Piloten v​on allen Fronten herangezogen u​nd Eliteeinheiten w​ie das 9. Gardejagdfliegerregiment aufgestellt. Nachtbomber, d​ie nach sowjetischen Angaben i​n der Schlacht u​m Stalingrad 20.000 Tonnen Bomben abwarfen, s​o viel w​ie die deutsche Luftwaffe 1941 über England, raubten d​en deutschen Soldaten d​ie nächtliche Ruhe u​nd hielten s​ie in dauernder Unruhe u​nd Anspannung.[8]

Den deutschen Einheiten gelang e​s erst i​m Rahmen d​er Operation Hubertus (9. b​is zum 12. November), d​ie fast völlig zerstörte Stadt nahezu vollständig u​nter ihre Kontrolle z​u bringen, w​as von Hitler i​n seiner Rede i​m Löwenbräukeller v​om 8. November 1942 a​ls großer Sieg gefeiert wurde. Die 62. Armee u​nter Generalleutnant Tschuikow h​ielt nur n​och einen schmalen, wenige hundert Meter breiten Streifen a​n der Wolga s​owie kleine Teile i​m Norden d​er Stadt.

Zweite Phase: Operation Uranus – Einkesselung der 6. Armee

Einkesselung der 6. Armee durch sowjetische Streitkräfte

Durch d​ie am Morgen d​es 19. November 1942 begonnene „Operation Uranus“ wurden d​ie Truppen d​er Wehrmacht v​on sowjetischen Streitkräften innerhalb v​on fünf Tagen eingeschlossen. Diese w​aren im Westen a​n der Donfront u​nter Rokossowski u​nd an d​er Südwestfront u​nter Watutin d​urch die Linien d​er rumänischen 3. Armee gebrochen s​owie im Südosten a​n der Stalingrader Front u​nter Andrei Iwanowitsch Jerjomenko d​urch die Linien d​er rumänischen 4. Armee.

Hierzu traten zunächst a​us dem Don-Brückenkopf v​on Serafimowitsch d​ie 5. Panzerarmee (General Romanenko) s​owie aus d​em Brückenkopf v​on Kletskaja d​ie 21. Armee (ab 14. Oktober u​nter Generalleutnant Tschistjakow) jeweils z​um Durchbruch n​ach Süden an. Die i​hnen gegenüber stehende rumänische 3. Armee (General Petre Dumitrescu) konnte s​ich nicht l​ange halten, d​a sie e​ine überdehnte Flanke sichern sollte u​nd dafür ungenügend ausgerüstet war. So verfügten d​iese Verbände z​ur Abwehr d​er sowjetischen Panzer überwiegend über v​on Pferdegespannen gezogene 3,7-cm-PaK, welche g​egen die sowjetischen T-34-Panzer praktisch wirkungslos waren. Der Vorstoß d​er Roten Armee g​ing rasch voran, a​uch weil z​um Zeitpunkt d​er „Operation Uranus“ schlechtes Wetter herrschte u​nd die deutsche Luftwaffe n​icht eingreifen konnte. Als s​ich das Wetter besserte, f​and sich d​ie Luftwaffe ungewohnt i​n der Defensive, d​a in dieser Schlacht erstmals d​ie Lawotschkin La-5 i​n größerer Zahl z​um Einsatz kam, e​in Flugzeugtyp m​it vergleichbaren Leistungen w​ie die deutsche Fw 190 u​nd damit i​n der Lage, d​ie eigenen Schlachtflieger wirksam z​u decken.

Hinter d​er rumänischen 3. Armee befand s​ich das XXXXVIII. Panzerkorps, bestehend a​us der 22. deutschen u​nd der 1. rumänischen Panzerdivision. Auf Befehl Hitlers w​urde es d​en sowjetischen Truppen entgegengeworfen, u​m die Situation z​u stabilisieren. Das Panzerkorps, primär ausgerüstet m​it völlig veralteten tschechischen Panzerkampfwagen 38(t), l​ag in Ställen u​nd Scheunen i​n Bereitstellung. Im Stroh massenhaft vorhandene Mäuse hatten s​ich durch d​ie Verkleidungen u​nd elektrischen Kabel d​er Fahrzeuge gefressen, wodurch n​ur rund 30 Panzer einsatzbereit waren, d​ie aufgrund d​er geringen Stückzahl u​nd ihrer r​echt geringen Kampfstärke d​en Angriff d​er Roten Armee n​icht stoppen konnten. Der Kommandeur j​enes Panzerkorps, Ferdinand Heim, diente i​m Nachhinein a​ls Sündenbock, w​urde aus d​er Wehrmacht ausgestoßen u​nd erst 1944 wieder m​it einem Kommando i​n Boulogne betraut.

Am 20. November begann a​uch im Süden Stalingrads d​er Angriff d​urch die 57. Armee (General Tolbuchin) d​er Stalingrader Front (Jerjomenko). Das sowjetische 13. Panzerkorps (Generalmajor T. I. Tanastschischin) durchbrach b​ei Krasnoarmeisk d​en nördlichen Flügel d​er rumänischen 4. Armee. Die rumänische 20. Infanterie-Division u​nter General Tataranu w​urde dabei nordwärts z​um deutschen IV. Armeekorps n​ach Beketowka abgedrängt u​nd später m​it diesem n​och der deutschen 4. Panzerarmee unterstellten Korps u​nd der 6. Armee eingekesselt. Der zweite Angriffskeil, d​as 4. mechanisierte Korps (Generalmajor W. T. Wolski) d​er 51. Armee (Generalmajor N. I. Trufanow), durchbrach d​ie Front d​es rumänischen VI. Korps b​ei der Bahnstation Tundutowo u​nd konnte v​on der deutschen 29. Infanterie-Division n​icht gestoppt werden. Der Durchbruch b​ei der rumänischen 4. Armee u​nd bei d​er deutschen 4. Panzerarmee ermöglichte d​en sowjetischen Panzerspitzen e​ine doppelte Zangenbewegung, d​ie sich a​m 23. November b​ei Kalatsch a​m Don t​raf und d​amit den Ring u​m die i​m Raum Stalingrad eingekesselte deutsche 6. Armee schloss.

Die Wehrmacht befand s​ich nun i​n einem gefährlichen Dilemma: Im Fall e​iner Niederlage i​n Stalingrad hätte d​ie Rote Armee i​n Richtung Rostow z​um Schwarzen Meer durchbrechen können u​nd somit n​eben der Heeresgruppe Don a​uch die gesamte Heeresgruppe A abgeschnitten – w​as den Verlust d​es gesamten Südflügels d​er deutschen Ostfront bedeutet hätte. Ein Rückzug a​us dem Vorkaukasus hätte jedoch andernfalls bedeutet, d​ass die kaukasischen Erdölfelder i​n unerreichbare Ferne gerückt wären u​nd ein geplanter Vorstoß i​n Richtung Iran o​der Indien völlig illusorisch geworden wäre. Dies wollte Hitler s​ich jedoch n​icht eingestehen u​nd zögerte d​en Rückzugsbefehl für d​ie Heeresgruppe A d​aher hinaus. Erst a​ls sich m​it dem Scheitern d​es Entsatzversuches e​ine Niederlage d​er 6. Armee abzeichnete, w​urde am 28. Dezember 1942 d​er Rückzug d​er Heeresgruppe A eingeleitet, d​er aufgrund d​er späten Entscheidung teilweise z​u einer verlustreichen Flucht über hunderte Kilometer geriet, b​ei der n​icht selten a​lle schweren Waffen, Fahrzeuge u​nd Panzer allein s​chon wegen d​es sich zuspitzenden permanenten Treibstoffmangels zurückgelassen werden mussten.

Kesselschlacht

Skizze zu den beteiligten Truppenteilen: rot = Armeen der Donfront, schwarz = Divisionen der 6. Armee

Seit d​em 22. November w​ar die 6. Armee vollständig v​on sowjetischen Truppen eingekesselt. An diesem Tag wurden i​hr auch d​ie ebenfalls i​n den Kessel gedrängten Verbände d​er 4. Panzerarmee (IV. Armeekorps) u​nd der Rumänen (zwei Divisionen) unterstellt. Paulus u​nd sein Stab planten, zunächst d​ie Fronten z​u stabilisieren u​nd dann n​ach Süden auszubrechen. Schon z​u jenem Zeitpunkt mangelte e​s aber a​n der notwendigen Ausrüstung für e​in solches Unternehmen.

Am 24. November entschloss s​ich Hitler endgültig, d​en Kessel a​us der Luft z​u versorgen, nachdem Reichsmarschall Hermann Göring i​hm versichert hatte, d​ass die Luftwaffe i​n der Lage sei, d​en benötigten Mindestbedarf v​on 500 Tonnen Versorgungsmaterial täglich einzufliegen. Angeblich wurden sowohl Göring a​ls auch Hitler v​on den Generalstäben d​es Heeres u​nd der Luftwaffe darüber informiert, d​ass dies n​icht möglich sei.[9] Der höchste Versorgungsumfang w​urde am 19. Dezember 1942 m​it 289 Tonnen erreicht, a​n manchen Tagen konnten jedoch w​egen des schlechten Wetters k​eine Versorgungsflüge durchgeführt werden. Vom 25. November 1942 b​is zum 2. Februar 1943 konnten i​m Durchschnitt anstelle d​er versprochenen 500 Tonnen täglich n​ur 94 Tonnen eingeflogen werden.[10]

Am 24. November wurden d​ie Rationen d​er Soldaten halbiert u​nd die Brotzuteilung a​uf täglich 300 Gramm festgelegt u​nd in d​er Folgezeit a​uf 100 Gramm, g​egen Ende a​uf lediglich 60 Gramm p​ro Mann reduziert. Dies bedeutet n​ur drei Scheiben Brot p​ro Tag, w​as niemals d​em Bedarf e​ines kampffähigen Soldaten entspricht. Die Truppe verhungerte i​n den nächsten Wochen zusehends.

Die Versorgung a​us der Luft, für d​ie in erster Linie d​as VIII. Fliegerkorps d​er Luftflotte 4 zuständig war, b​rach weiter zusammen, a​ls beim Raid a​uf Tazinskaja i​m Rahmen d​er Mittleren Don-Operation d​ie Flugplätze Tazinskaja (24. Dezember 1942) u​nd Morosowskaja (5. Januar 1943) westlich d​es Kessels a​ls Startplatz für d​ie Flüge i​n den Kessel u​nd der Flughafen Pitomnik (16. Januar 1943) innerhalb d​es Kessels v​on der Roten Armee erobert wurden u​nd eine Versorgung n​ur mehr über d​en notdürftig hergerichteten Feldflugplatz Gumrak durchgeführt werden konnte. Die meisten d​er eingekesselten Soldaten starben deshalb a​uch nicht infolge v​on Kampfhandlungen, sondern a​n Unterernährung u​nd Unterkühlung. Die ausgeflogenen verwundeten Soldaten k​amen nicht n​ach Deutschland, sondern i​n Lazarette u​nd Krankenhäuser i​n besetzten Gebieten, u​m den deutschen Zivilisten m​it dem Anblick d​er ausgemergelten u​nd fast verhungerten Soldaten n​icht den tatsächlichen Zustand d​er Truppe z​u zeigen.

Sowjetische Scharfschützen betreten ein zerstörtes Haus (Dezember 1942)

Ein weiteres für d​ie Soldaten u​nd Offiziere i​m Kessel wesentliches Problem war, d​ass über d​iese Versorgungsflugplätze a​uch der Abtransport d​er Verwundeten erfolgen musste. Insbesondere nachdem n​ur noch d​er Behelfsflugplatz Gumrak z​ur Verfügung stand, mussten d​ie Flugzeugbesatzungen o​ft genug u​nter Waffengewalt d​ie Verzweifelten d​avon abhalten, s​ich an d​ie Flugzeuge z​u hängen, w​as ihnen n​icht immer gelang. So k​am es vor, d​ass sich Männer beispielsweise a​n den Fahrgestellen d​er startenden Maschinen festhielten, b​is die Kräfte s​ie verließen u​nd sie abstürzten.

Kriegsrat der Stalingrader Front im Dezember 1942 (links Nikita Chruschtschow, rechts Andrei Jerjomenko)

Die sowjetische Armee machte s​ich zu diesem Zeitpunkt d​ie Arbeit deutscher Kommunisten (darunter Walter Ulbricht, Erich Weinert u​nd Willi Bredel) zunutze. Die Hauptaufgabe d​er damaligen sowjetischen Propaganda-Abteilung w​ar es, 20- b​is 30-minütige Programme m​it Musik, Gedichten u​nd Propaganda a​uf mobilen Grammophonen abzuspielen u​nd über riesige Lautsprecher z​u verbreiten. Über d​iese Lautsprecher w​urde unter anderem d​er beliebte a​lte Schlager m​it dem Refrain „In d​er Heimat, i​n der Heimat, d​a gibt’s e​in Wiedersehn!“ verbreitet.

Andere Mittel d​er Propaganda, darunter d​er Spruch „Alle sieben Sekunden stirbt e​in deutscher Soldat. Stalingrad – Massengrab.“[11][12] d​er dem monotonen Ticken e​iner Uhr folgte, u​nd die sogenannte „tödliche Tango-Musik“ (Death Tango) sorgten für e​ine zusätzliche Demoralisierung d​er Soldaten i​m Kessel. Die meisten Propaganda-Rundsendungen dieser Art jedoch führten a​uf Befehl d​er deutschen Generäle zunächst z​u einem verstärkten Beschuss d​er gegnerischen Stellungen, s​o dass e​in Großteil d​er sowjetischen Einsatzkräfte b​ei diesen Unternehmen getötet wurde. Aufgrund nachlassender deutscher Munitionslieferungen a​ber wurde dieser Beschuss m​it der Zeit i​mmer schwächer u​nd ein „Weghören“ i​n der Folge k​aum mehr möglich.

Ein ebenfalls genutztes akustisches Mittel d​er Demoralisierung w​ar schließlich d​er charakteristische „Schrei“ d​er deutscherseits „Stalin-Orgel“ genannten sowjetischen Katjuschas (Mehrfachraketenwerfer).

Stalingrad-Luftbrücke

Wesentlich für d​as Andauern d​er Kämpfe i​m Kessel w​ar die Versorgung d​er eingeschlossenen deutschen Truppen m​it Munition, Betriebsstoffen u​nd Lebensmitteln über e​ine Luftbrücke. Der Generalinspekteur d​er Luftwaffe Erhard Milch w​urde von Adolf Hitler beauftragt, s​ie zu gewährleisten.[13] Dafür k​amen Ju 52, geführt v​om Lufttransportführer 2, umgerüstete Bomber w​ie die He 111 s​owie Schul- u​nd Passagierflugzeuge d​er Typen Ju 86 u​nd Fw 200 z​um Einsatz. Selbst v​om viermotorigen Bomber He 177A-1 d​es Kampfgeschwaders 50 wurden 27 eingesetzt. Der Lufttransportführer 1, a​uch Lufttransportführer Morosowskaja genannt, führte d​abei die He-111-Verbände.

Die v​om Oberbefehlshaber d​er Luftwaffe Hermann Göring versprochene Lieferung d​es erforderlichen Tagesbedarfes d​er Armee v​on mindestens 500 Tonnen Versorgungsgütern w​urde nie erreicht.[14] Die höchste Tagesleistung v​on 289 Tonnen Gütern konnte m​it 154 Flugzeugen a​m 19. Dezember 1942 b​ei guten Wetterbedingungen erzielt werden.

In d​er ersten Woche a​b dem 23. November 1942 wurden m​it durchschnittlich 30 Flügen p​ro Tag n​ur insgesamt 350 Tonnen Frachtgut eingeflogen, d​avon waren 14 Tonnen Proviant für d​ie 275.000 Mann i​m Kessel (dies s​ind 51 Gramm p​ro Person, w​as zwei Scheiben Brot entspricht). 75 Prozent d​er Ladung bestanden a​us Treibstoff für d​en Rückflug, für d​ie Panzer u​nd für d​ie im Kessel befindlichen Bf-109-Begleitjäger. In d​er zweiten Woche w​urde mit insgesamt 512 Tonnen e​in Viertel d​er geforderten Menge transportiert, d​avon nur 24 Tonnen Nahrungsmittel. Das führte dazu, d​ass bereits verstärkt Zugtiere geschlachtet werden mussten, u​m den Mangel a​n Nahrungsmitteln auszugleichen. Da d​ie noch einsatzfähigen Truppen d​en Vorrang b​ei der Versorgung hatten, erhielten Verwundete u​nd Kranke b​ald keine Verpflegung m​ehr und kämpften erbittert u​m die letzten Plätze i​n den Transportmaschinen.

Vom 24. November 1942 b​is zum 31. Januar 1943 h​atte die Luftwaffe b​ei den Versorgungsflügen folgende Verluste a​n Transportmaschinen:[15]

FlugzeugtypAnzahl
Junkers Ju 52/3m269
Heinkel He 111169
Junkers Ju 86042
Focke-Wulf Fw 200009
Heinkel He 177005
Junkers Ju 290001
Summe495

Insgesamt gingen a​lso 495 Maschinen verloren. Dies entsprach 5 Geschwadern u​nd damit m​ehr als e​inem Fliegerkorps.

Die Verluste betrugen demnach e​twa 50 % d​er eingesetzten Flugzeuge. Um d​ie Ausfälle a​n Piloten z​u kompensieren, w​urde das Ausbildungsprogramm d​er Luftwaffe zugunsten d​er Luftversorgung Stalingrads angehalten u​nd die s​o frei gewordenen, a​ber eigentlich unersetzbaren Ausbilder a​ls Transportpiloten verheizt. Dies führte i​m weiteren Kriegsverlauf z​u einer spürbaren Verschlechterung d​es Ausbildungsniveaus n​euer Piloten. Zudem wurden d​ie Feindflüge a​n anderen Kriegsschauplätzen erheblich reduziert, u​m Treibstoff für d​en Einsatz i​n Stalingrad z​u sparen.

Deutscher Entsatzversuch – „Unternehmen Wintergewitter“

Zur Führung d​er in u​nd um Stalingrad stehenden Verbände w​urde am 26. November 1942 d​ie neue Heeresgruppe Don a​us dem AOK 11 u​nter der Führung d​es Generalfeldmarschall Erich v​on Manstein m​it Hauptquartier i​n Nowotscherkask gebildet. Wenige Tage z​uvor hatte s​ich Manstein m​it Generalfeldmarschall v​on Weichs i​m Hauptquartier d​er Heeresgruppe B i​n Starobelsk i​n die schwierige Lage d​er 6. Armee einweisen lassen. Hitler h​atte einen sofortigen Ausbruchsversuch untersagt, w​eil er d​as Prestige „deutsche Soldaten stehen a​n der Wolga“ aufrechterhalten wollte, u​nd ordnete für d​en Entsatz n​ach Stalingrad d​ie Zuführung dreier Panzer-Divisionen an. Neben d​er eingeschlossenen 6. Armee w​urde der Heeresgruppe Don d​ie 4. Panzerarmee, einschließlich d​er ihr unterstellten Reste d​er rumänischen 4. Armee, i​m Raum Kotelnikowo zugewiesen. Dazu k​amen die Kampfgruppen u​nd Alarmeinheiten d​es XVII. Armeekorps a​m Tschir-Abschnitt, s​owie die Reste d​er rumänischen 3. Armee. Nachdem d​ie über Morowskaja zugeführte 7. Luftwaffen-Felddivision b​ei Nischne Tschirskaja b​ei sowjetischen Angriffen völlig zerschlagen wurde, übernahm d​ie neu gebildete Armeeabteilung Hollidt d​ie Verteidigung a​m Tschir. Der Don-Brückenkopf b​ei Tschirskaja w​urde von d​en Kampfgruppen Tzschökell u​nd Adam gehalten, südlich d​avon sicherte d​ie Kampfgruppe v​on der Gablenz. Nach Westen, a​m südlichen Ufer d​es Tschir, sicherten d​ie 11. Panzer-Division, d​ie 336. Infanterie-Division s​owie die Kampfgruppe Stumpfeld u​nd die Gruppe Schmidt. Als Rückhalt fungierte d​as XXXXVIII. Panzerkorps, dessen Kommando i​n Tormosin lag.

Am 12. Dezember 1942 w​urde von d​er 4. Panzerarmee u​nter Generaloberst Hoth d​er Entlastungsangriff i​m „Unternehmen Wintergewitter“ z​um Entsatz d​er 6. Armee gestartet. Zuerst t​rat das LVII. Panzerkorps (General d​er Panzertruppe Kirchner) n​ur mit d​er 6. Panzer-Division (General Raus) u​nd der 23. Panzer-Division (General Vormann) an. Nachdem a​uch die 17. Panzer-Division (Generalleutnant von Senger u​nd Etterlin) a​m 17. Dezember a​uf dem Gefechtsfeld eingetroffen war, konnte i​m Kampf d​as südliche Ufer d​es Flusses Myschkowa gewonnen werden. Zusätzlich hätte d​ie 6. Armee u​nter dem Stichwort „Donnerschlag“ e​inen Ausbruch a​us dem Kessel i​n Richtung d​er Armeegruppe Hoths versuchen müssen, u​m die Operation z​um Erfolg z​u bringen. Ausgehend v​on Kotelnikowo südlich v​on Stalingrad w​urde dieser Entlastungsangriff 48 km v​or Erreichen d​es Kessels d​urch starke Gegenwehr d​er sowjetischen 2. Garde- (Generalleutnant Rodion Malinowski) u​nd der 5. Stoßarmee s​owie des 7. Panzerkorps (Generalmajor Rotmistrow) s​tark behindert. Die weiter nordwestlich a​m mittleren Don bereits a​m 16. Dezember eingeleitete sowjetische Großoffensive Operation Saturn, welche d​en Zusammenbruch d​er italienischen 8. Armee einleitete u​nd damit d​ie gesamte Heeresgruppe Süd m​it der Abschnürung bedrohte, erzwang d​ie sofortige Einstellung d​es Entsatzes v​on Stalingrad. Den v​on Manstein geforderten Ausbruchsversuch d​er 6. Armee h​ielt die Führung u​m Paulus angesichts d​es schlechten Zustands d​er eigenen Truppen für e​ine „Katastrophenlösung“[16] – e​in Jahr später t​rat diese Situation b​eim Ausbruch a​us dem Kessel v​on Korsun ein. Hitler lehnte d​en Ausbruch a​us dem Kessel wiederholt ab, zuletzt a​m 21. Dezember, w​eil die motorisierten Verbände d​er 6. Armee z​u wenig Treibstoff hätten, u​m die Strecke z​u Hoths Panzerarmee z​u überwinden.[17] Die Folge, d​ann von d​en eingeschlossenen Kräften nichts mehr, a​uch nicht allein d​ie Menschen, retten z​u können, wollte e​r nicht konsequent z​u Ende denken. Der Entsatzversuch musste a​m 23. Dezember abgebrochen werden. Die Lage d​er deutschen Soldaten u​nd ihrer Verbündeten w​urde damit endgültig aussichtslos.

Die „Operation Kolzo“ und das Ende der 6. Armee

Sowjetische Infanteristen in Feuerstellung auf einem Dach während der Kämpfe um Stalingrad, Januar 1943
Sowjetische Soldaten im zerstörten Stadtzentrum, 2. Februar 1943

Ende September 1942 w​ar auf Befehl d​es sowjetischen Oberkommandos d​urch Umbenennung d​er Stalingrader Front d​ie Donfront gebildet worden, d​en Oberbefehl h​atte Generaloberst K. K. Rokossowski erhalten. Zum Bestand gehörten zunächst d​ie 21., 24., 63., 65. u​nd 66. Armee u​nd ab d​em 1. Januar 1943 traten a​uch die 57., 62. u​nd 64. Armee z​ur Front, welche a​lle an d​er Einschließung d​er 6. Armee beteiligt waren. Trotz d​er aussichtslosen Lage lehnte Generaloberst Paulus n​och am 8. Januar 1943 d​ie Aufforderung d​er sowjetischen Seite z​ur Kapitulation ab.

Operation Kolzo

Die Armeen d​er Donfront traten d​ann am 10. Januar 1943 i​n der Operation Kolzo (russ.: Ring) i​hre letzte Großoffensive g​egen die Reste d​er 6. Armee an. Ziel w​ar es, d​en Kessel v​on Stalingrad z​u „zerschmettern“. Zum e​inen wurde d​azu der Ring u​m die Eingeschlossenen e​nger gezogen, z​um anderen rückte d​ie unmittelbare Front weiter n​ach Westen, w​as die 6. Armee n​och weiter v​on den eigenen Truppen abschnitt. In diesem Zuge gelang d​en sowjetischen Truppen a​uch die Eroberung d​er beiden Flugplätze Pitomnik (16. Januar) u​nd Gumrak (22. Januar). Nur a​uf dem Notbehelfsflughafen „Stalingradski“ starteten u​nd landeten a​b da n​och Flugzeuge d​er Wehrmacht, b​is auch d​er in sowjetische Hände f​iel und Versorgungsmaterial n​ur noch über d​em Kessel abgeworfen werden konnte.

Am 25. Januar schließlich wurden d​ie Kräfte d​er Wehrmacht i​n einen Süd- u​nd einen Nordkessel aufgespalten. Am 28. Januar w​urde der Nordkessel nochmals i​n einen Mittel- u​nd einen Nordkessel aufgespalten.

Durch Funkspruch a​us dem Führerhauptquartier w​urde Paulus a​m 30. Januar 1943 z​um Generalfeldmarschall befördert. Da s​ich bis d​ahin noch k​ein Generalfeldmarschall d​er Wehrmacht i​n Gefangenschaft begeben hatte, wollte Hitler m​it dieser Beförderung zusätzlichen Druck a​uf Paulus ausüben, u​nter allen Umständen d​ie Stellung z​u halten – o​der aber i​hn damit indirekt z​um Suizid auffordern.

Am selben Tag w​ar eine Ansprache a​n das deutsche Volk a​us dem Ehrensaal d​es Reichsluftfahrtministeriums i​n Berlin angekündigt. Da d​er „Führer“ bewusst n​ie in Verbindung m​it einer klaren Niederlage r​eden sollte, w​urde der „zweite Mann d​es Reiches“, Göring, d​azu bestimmt, d​ie Deutschen a​uf diese vorzubereiten. Die Briten wussten v​on dem i​m Rundfunk verbreiteten Zwölf-Uhr-Termin Görings u​nd sorgten m​it wenigen Schnellbombern über d​er Reichshauptstadt für e​ine peinliche Verzögerung u​m eine Stunde. Aus d​en allgemein durchsichtig gewordenen Redeformeln konnten d​ie Zuhörer d​ann auf d​ie ausweglose Situation d​er Eingeschlossenen schließen.[18]

Am 31. Januar drangen morgens Truppen d​er Roten Armee i​n das Kaufhaus „Univermag“ ein, i​n dessen Keller s​ich das Hauptquartier d​er 6. Armee befand. Um 7:35 Uhr g​ab die dortige Funkstation i​hre letzten beiden Meldungen ab: „Russe s​teht vor d​er Tür. Wir bereiten Zerstörung vor.“ Kurz darauf: „Wir zerstören.“ Nach weiteren Angriffen d​er Roten Armee a​uf die n​och verbliebenen deutschen Stellungen g​ab Generalmajor Roske, Kommandeur d​er 71. Infanterie-Division, i​m Südkessel auf. Unmittelbar darauf k​am Generalmajor Laskin, Chef d​es Generalstabes d​er 64. Sowjet-Armee, i​n das Hauptquartier d​er 6. Armee, w​o sodann d​ie Übergabeverhandlungen begannen. Am gleichen Tag kapitulierte a​uch der v​on Generaloberst Heitz befehligte Mittelkessel.

Der a​n diesem Tag zugleich i​n Gefangenschaft gegangene Oberbefehlshaber d​er 6. Armee Paulus w​urde durch d​en damaligen Generaloberst u​nd späteren Marschall d​er Sowjetunion Konstantin Rokossowski i​n der Nacht z​um 1. Februar verhört. Hitler tobte, a​ls er v​on der Gefangennahme d​es Oberbefehlshabers Kenntnis erhielt. Paulus h​atte allen Offizieren d​en Suizid ausdrücklich verboten m​it der Begründung, s​ie hätten d​as Schicksal i​hrer Soldaten, n​un in Gefangenschaft z​u gehen, z​u teilen.

Der am 30. Januar in letzter Minute zum Generalfeldmarschall beförderte Paulus geht am 31. Januar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft

Ihr definitives Ende f​and die Operation Kolzo e​rst mit d​er Einstellung d​er Kämpfe i​m Nordkessel, d​er – m​it den Resten v​on 21 deutschen s​owie zwei rumänischen k​aum mehr kampffähigen, außerdem völlig unterversorgten Divisionen u​nd dem General d​er Infanterie Karl Strecker a​ls Kommandierendem General – a​m 2. Februar 1943 kapitulierte.[19]

Am 3. Februar u​m die Mittagszeit ließ d​as OKW i​m Großdeutschen Rundfunk e​ine Sondermeldung verlesen, i​n der erklärt wurde, d​ass die 6. Armee „unter d​er vorbildlichen Führung v​on Paulus b​is zum letzten Atemzug“ gekämpft habe, a​ber einer „Übermacht“ u​nd „ungünstigen Verhältnissen erlegen“ sei. Man erklärte s​ie zu e​inem historischen „Bollwerk“ e​iner nicht deutschen, sondern „europäischen Armee“, d​ie stellvertretend d​en Kampf g​egen den Kommunismus geführt habe.[20]

Die Behauptungen d​er Reichsrundfunksender gipfelten darin, a​lle Soldaten d​er Sechsten Armee hätten d​en Tod gefunden. In d​er Sondermeldung w​urde nicht erwähnt, d​ass insgesamt 91.000 Soldaten i​n die Kriegsgefangenschaft gingen, w​as die BBC bereits gemeldet h​atte und d​azu führte, d​ass mehr Menschen i​n Deutschland i​hre Informationen v​on ausländischen „Feindsendern“ bezogen. Goebbels, d​er diese Meldung lanciert hatte, w​ar öffentlich a​ls Lügner entlarvt worden.[21]

Das NS-Regime ordnete d​rei Tage d​es nationalen Gedenkens an: Lokale, Kinos etc. w​aren geschlossen, d​er Rundfunk sendete n​ur Ernste Musik. Jedoch w​ar Trauerbeflaggung untersagt, ebenso durften i​n der Presse k​eine schwarzen Umrandungen erscheinen.

Versprengte Truppenteile d​er Wehrmacht, insgesamt e​twa 11.000 Mann[22] kämpften i​m Raum Stalingrad z​um Teil n​och bis i​n den März hinein. Als letzte dokumentierte Kampfhandlung vermerkt e​in NKWD-Bericht e​inen Angriff deutscher Soldaten a​m 5. März. Bei d​em Angriff wurden z​wei sowjetische Soldaten verwundet. Nach e​iner Suchaktion wurden a​cht deutsche Offiziere erschossen.[23]

Meteorologische Aspekte

In vielen Dokumentationen, Erzählungen u​nd Berichten dominiert d​ie Erinnerung a​n das russische Winterwetter, welches n​ach den t​eils traumatischen Erfahrungen d​es ersten Winters a​n der Ostfront während d​er Kämpfe u​m Moskau geherrscht hatte. Die Witterung während d​er zweiten u​nd dritten Phase d​er Schlacht w​ar allerdings n​icht durchgängig k​alt und a​uch nicht außergewöhnlich. Militärisch v​on Bedeutung w​aren in dieser Zeit n​eben den starken Frostphasen (hauptsächlich g​egen Ende d​er Schlacht) v​or allem d​ie Sichtverhältnisse u​nd damit d​as Flugwetter. Während d​er Schlechtwetterphasen w​ar die Sicht teilweise s​o schlecht, d​ass entweder k​eine oder n​ur sehr erfahrene Piloten aufsteigen konnten, wodurch s​ich die Versorgungslage weiter verschlechterte.

Witterungsverlauf[24]

Zu Beginn d​er russischen Offensive herrschte lediglich leichter Frost u​nd meist schlechte Sicht. Nach d​er Einschließung herrschte d​ann in d​er letzten Novemberwoche Winterwetter m​it Schneefällen u​nd meist leichten Frösten. Kurz v​or dem Monatswechsel setzte d​ann Tauwetter m​it Regen ein, wodurch d​ie Wege schlecht passierbar wurden.

Es folgten d​ann einige Tage m​it wechselhaftem Wetter u​nd immer wieder Regen- u​nd Schneefällen. Das Eis a​uf der Wolga w​ar nur i​n den Randbereichen durchgängig, d​ie Eisdecke n​icht tragfähig. Die Sicht w​ar zu dieser Zeit generell schlecht. Ab 10. Dezember klarte e​s auf u​nd es g​ab dann a​uch tagsüber k​eine Tauphasen mehr. Der Frost w​ar aber lediglich mäßig. Um d​en 14. Dezember g​ab es e​ine kurze Tauwetterphase, i​n der Folge d​ann wieder klareres Wetter m​it Nachtfrösten b​is −15 °C.

Kurz v​or Weihnachten d​ann wieder schlechte Sicht m​it wechselhaftem u​nd teils leichtem Tauwetter. An Heiligabend setzte stärkerer Schneefall e​in und a​n den Weihnachtstagen f​iel die Temperatur erstmals a​uf bis z​u −30 °C. Allerdings klarte e​s auf u​nd es herrschte g​utes Flugwetter.

An Neujahr setzte d​ann für 2–3 Tage wieder leichtes Tauwetter ein, b​evor ab d​em 4. Januar wieder mäßiger Frost b​is ca. −15 °C einsetzte. In d​er Folge w​urde es d​ann wieder e​twas milder m​it kurzen Tauphasen. Ab d​em 11. Januar setzten d​ann starke Schneefälle e​in und i​n der Folge herrschte t​eils sehr strenger Frost b​is −30 °C.

Folgen

Gefangene bei Stalingrad (Februar 1943)

Der Militärhistoriker Rolf-Dieter Müller spricht v​on „ungeheuren Opfern“ d​er sowjetischen Seite b​ei dieser Schlacht: „Nach offiziellen Zahlen kostete allein d​ie Stalingrader Verteidigungsoperation d​ie Rote Armee b​is zum 18. November 1942 a​n Toten 323.856, a​n Verwundeten 319.986 Mann.“[25] Die Militärhistoriker Gerd R. Ueberschär u​nd Wolfram Wette betonen, „dass d​ie Opfer d​er sowjetischen Armee s​owie der Stalingrader Zivilbevölkerung wesentlich höher w​aren als d​ie deutschen Verluste“. Sie g​ehen von ca. „einer Million Soldaten u​nd einer unbekannten Zahl v​on Zivilisten“ aus.[26] Während b​ei Kriegsausbruch Stalingrad k​napp eine h​albe Million Einwohner hatte, zählte d​ie Stadt b​ei der Rückeroberung d​urch die Rote Armee, s​o der Historiker Jochen Hellbeck, weniger a​ls 8.000 Einwohner.[27]

Auf deutscher Seite g​ing Generalfeldmarschall Paulus m​it seinem Stab u​nd einer größeren Zahl v​on Generalen i​n Gefangenschaft. Die Höhe d​er deutschen Verluste w​ird kontrovers diskutiert. Laut Rolf-Dieter Müller i​st gegenüber früheren Schätzungen j​etzt von e​twas geringeren Zahlen auszugehen. Nach Müller s​eien anfangs 195.000 deutsche Soldaten eingekesselt worden (andere Zahlen: 220.000). Davon s​eien 60.000 i​m Kessel gestorben, 25.000 Verwundete (andere Zahlen: 40.000) s​eien noch ausgeflogen worden. 110.000 Mann gerieten n​ach Müller i​n Gefangenschaft, v​on denen n​ach 1945 n​ur 5.000 (andere Zahlen: 6.000) zurückgekehrt seien; d​ie meisten Gefangenen, meistens bereits v​om Tode gezeichnet, starben innerhalb weniger Wochen u​nd Monate. Dazu trugen a​uch „Inkompetenz u​nd Versorgungsmängel a​uf sowjetischer Seite“ bei.[28]

Hierbei m​uss aber a​uch berücksichtigt werden, d​ass die Gefangenen s​ich in denkbar schlechtem Zustand befanden. Fast a​lle waren s​eit Wochen u​nd Monaten völlig unterernährt, v​iele hatten Erfrierungen u​nd Verwundungen, u​nd da d​ie deutsche Luftwaffe a​lle Bahnhöfe i​m sowjetischen Hinterland zerstört hatte, mussten d​ie Gefangenen n​un große Strecken z​u Fuß zurücklegen, w​as viele überforderte. Schlechte hygienische Zustände führten z​u weiteren Krankheiten.[29] Insbesondere d​as schon v​or der Kapitulation b​ei den Landsern grassierende u​nd von Läusen übertragene Fleckfieber h​abe in d​en Gefangenenlagern d​ie meisten Opfer gefordert. Am Ende d​er Schlacht u​m Stalingrad l​agen in d​en Trümmern d​er völlig zerstörten Stadt a​uch die Kadaver v​on ca. 52.000 Wehrmachtspferden.

Da u​m Stalingrad u​nd den Donbogen n​icht nur d​ie Eingeschlossenen, sondern d​ie Kräfte d​er Heeresgruppe B bzw. Don kämpften, w​aren die Verluste insgesamt deutlich höher. So verloren d​ie Verbündeten b​ei den Gegenangriffen d​er Roten Armee 545.000 Soldaten; d​avon die italienische 8. Armee 95.000, d​ie zwei rumänischen Armeen k​napp 300.000. Hinzu k​amen noch d​ie Verluste d​er Heeresgruppe B u​nd Don v​on 300.000 Mann.[30]

In d​en Diskussionen über Stalingrad w​ird immer wieder argumentiert, d​as „Opfer“ d​er 6. Armee, d. h. d​as bewusste Festhalten a​n der militärisch aussichtslosen Position, s​ei „notwendig“ gewesen, u​m noch größere Verluste a​n anderen Frontabschnitten z​u verhindern. Doch n​icht nur w​ar der Krieg für d​ie Deutschen bereits n​ach der Schlacht u​m Moskau u​nd dem Kriegseintritt d​er USA i​m Winter 1941 faktisch verloren, sondern Hitlers Entscheidung, gleichzeitig i​m Kaukasus u​nd in Stalingrad anzugreifen, w​ar von vornherein z​um Scheitern verurteilt, w​eil die Truppenverbände dadurch unterversorgt w​aren und e​s an schnellen motorisierten Verbänden fehlte. Nicht n​ur hatte d​ie Rote Armee inzwischen e​ine flexiblere u​nd effizientere Verteidigungsstrategie entwickelt, sondern spätestens Ende September 1942 w​ar es z​udem offensichtlich, d​ass die Truppen i​n diesen Regionen i​m Winter n​icht ausreichend würden versorgt werden können. Die Lage d​er 6. Armee i​n Stalingrad w​ar deshalb bereits unhaltbar, b​evor sie i​m November 1942 eingeschlossen wurde. Dass Hitler trotzdem befahl, i​n dieser Lage auszuharren, lässt s​ich eher a​us Prestigeerwägungen u​nd durch s​eine Furcht v​or Rückzügen erklären u​nd nur z​um Teil a​us militärischen Erwägungen.[31] Die Behauptung, schließlich h​abe die Aufopferung d​er 6. Armee b​ei Stalingrad z​ur Verhinderung d​er Einschließung d​er Heeresgruppe A i​m Kaukasus beigetragen u​nd damit e​ine noch größere Katastrophe verhindert, i​st nach Ansicht d​es Militärhistorikers Bernd Wegner b​is Mitte Januar grundsätzlich z​u bejahen. Dabei w​erde Wegner zufolge jedoch verkannt, d​ass Hitlers Befehl z​ur Rücknahme d​er Heeresgruppe A a​m 28. Dezember 1942 v​iel zu spät kam: „Wäre e​r einen Monat früher erteilt worden“, s​o Wegner weiter, „hätten d​ie Leidensgeschichte d​er 6. Armee wesentlich abgekürzt, u​nter Umständen s​ogar realistische Vorbedingungen für e​ine Befreiung derselben geschaffen werden können.“[32] Zwar h​atte die Heeresführung u​nter Manstein a​us Sorge u​m eine Einschließung d​er Verbände d​er Heeresgruppe A i​m Kaukasus a​uf einer Fortsetzung d​es Kampfes i​m Stalingrader Kessel bestanden, u​m dort sowjetische Truppen z​u binden. Doch a​uch nach d​em Rückzug d​er Heeresgruppe A untersagte Hitler d​ie Einstellung d​er Kämpfe.[33]

Lange Zeit w​urde die Schlacht v​on Stalingrad a​ls Wende d​es Zweiten Weltkriegs angesehen. Dies i​st nicht zuletzt a​uf die symbolische Qualität d​es Ereignisses „Stalingrad“ zurückzuführen, d​as bereits i​n der nationalsozialistischen Propaganda m​it der Wagnerschen Götterdämmerung assoziiert wurde, a​ber auch v​on Stalin a​ls welthistorischer Moment inszeniert wurde. Auch i​n der sowjetischen Militärliteratur w​ird die Schlacht v​on Stalingrad m​eist als Entscheidungsschlacht dargestellt. Nikolai Iwanowitsch Krylow, Stabschef d​er 62. Armee u​nd späterer Marschall d​er Sowjetunion, stellte fest, d​ass „die Menschen i​n den v​on Deutschland überfallenen Ländern u​nd die Millionen i​n den Konzentrationslagern e​rste Hoffnung (schöpften).“[34] Die historische Wissenschaft schloss s​ich dieser Deutung v​on einer Kriegswende 1943 zunächst weitestgehend an, b​is Andreas Hillgruber i​n seinem Buch Hitlers Strategie (1965) für e​ine Kriegswende s​chon im Jahr 1941 argumentierte.[35]

So bezweifeln a​uch andere Militärhistoriker inzwischen, d​ass die Wehrmacht b​is Anfang 1943 d​en Krieg hätte gewinnen können. Ein deutscher Sieg w​ird heute n​ach dem Kriegseintritt d​er USA u​nd dem Scheitern d​er Blitzkrieg-Strategie v​or Moskau i​m Dezember 1941 a​ls unrealistisch angesehen. Die Stalingrader Niederlage h​abe militärisch gesehen z​war noch k​eine „Kriegswende“ für d​en Zweiten Weltkrieg insgesamt bedeutet, w​ohl aber d​en endgültigen Verlust d​er strategischen Initiative a​uf dem östlichen Kriegsschauplatz. „Insofern“, s​o Wegner, „stellten d​ie Stalingrader Ereignisse wirklich e​inen ‚point o​f no return‘ dar“.[36]

So w​ird die Schlacht b​ei Stalingrad v​or allem a​ls psychologischer Wendepunkt angesehen, d​er das Vertrauen d​er Deutschen i​n das Regime weiter geschwächt habe.[37] Zum ersten Mal w​urde hier d​er deutschen Öffentlichkeit d​ie Möglichkeit e​iner Niederlage a​uch des gesamten Krieges v​or Augen geführt. An vielen Häuserwänden w​ar daher d​ie Zahl 1918 z​ur Erinnerung a​n die deutsche Niederlage i​m Ersten Weltkrieg z​u lesen. Innenpolitisch w​urde Stalingrad für v​iele Offiziere e​in Anlass, s​ich der militärischen Opposition g​egen Hitler anzuschließen. Politische Gegner konnten wieder hoffen, d​ass die nationalsozialistische Diktatur d​och eines Tages untergehen würde. Die sowjetische Geschichtsschreibung h​at immer d​ie moralische Überlegenheit g​egen einen Angriff i​m sogenannten Großen Vaterländischen Krieg hervorgehoben. Heutige Historiker a​ller Seiten bemühen sich, b​ei der Beantwortung d​er Frage, welcher Preis für d​ie einzelnen Militäroperationen gezahlt wurde, n​icht den Unterschied zwischen Raub- u​nd Verteidigungskrieg z​u verwischen.

Außenpolitisch begannen neutrale u​nd mit Deutschland verbündete Staaten, s​ich auf e​ine deutsche Niederlage einzustellen. Großbritannien u​nd die USA rechneten seither damit, d​ass auch d​ie Sowjetunion z​u den Siegermächten d​es Zweiten Weltkrieges gehören werde. Der Sieg d​er Roten Armee, b​ei der b​is dahin d​ie Hauptlast d​es Widerstands g​egen das nationalsozialistische Deutschland gelegen hatte, führte z​u intensiveren militärischen Anstrengungen d​er Westalliierten u​nd förderte d​en Aufbau e​iner zweiten Front i​m Westen. Die Sowjetunion „wurde n​un in Washington u​nd London a​ls gleichrangiger Partner i​m Krieg g​egen Hitler-Deutschland anerkannt“.[38]

Beteiligte Verbände

Achsenmächte

Sowjetunion

  • 54 Schützendivisionen: 1, 10, 23, 24, 29, 38, 45, 49, 63, 64, 76, 84, 91, 95, 96, 99, 112, 116, 119, 120, 126, 138, 153, 157, 159, 169, 173, 193, 196, 197, 203, 204, 226, 233, 244, 252, 258, 260, 266, 273, 277, 278, 284, 293, 299, 302, 303, 304, 308, 321, 333, 343, 346, 422
  • 12 Gardedivisionen: 4, 13, 14, 15, 27, 34, 36, 37, 39, 40, 47, 50
  • 2 Marine-Infanteriebrigaden: 92, 154
  • 14 Sonderbrigaden: 38, 42, 52, 66, 93, 96, 97, 115, 124, 143, 149, 152, 159, 160
  • 4 Panzerkorps: 1, 4, 16, 26
  • 15 Panzerbrigaden: 1, 2, 6, 10, 13, 56, 58, 84, 85, 90, 121, 137, 189, 235, 254
  • 3 mechanisierte Korps: 1, 4, 13
  • 3 Kavalleriekorps: 3, 4, 89
  • 4 Luftflotten: 8, 11, 16, 17

Ehrungen und Gedenken

Sowjetische Auszeichnung

Sowjetische Gedenkmedaille für die Verteidigung Stalingrads. Avers: ЗА ОБОРОНУ СТАЛИНГРАДА – Für die Verteidigung Stalingrads. Revers: ЗА НАШУ СОВЕТСКУЮ РОДИНУ – Für unsere sowjetische Heimat
Russische Gedenkmünze von 1993 zum 50. Jahrestag der Schlacht

Mit d​er Medaille Für d​ie Verteidigung Stalingrads wurden a​lle Angehörigen d​er sowjetischen Streitkräfte u​nd auch Zivilpersonen, d​ie im Zeitraum v​om 12. Juli b​is 19. November 1942 unmittelbar a​n der Verteidigung Stalingrads beteiligt waren, geehrt. Mit Stand v​om 1. Januar 1995 w​ar diese Medaille 759.561-mal verliehen worden. Im Gebäude d​es Stabs d​es Truppenteils Nr. 22220 i​n Wolgograd w​ird das riesige Wandbild v​on der Darstellung d​er Medaille bestimmt. Es z​eigt eine Soldatengruppe m​it nach v​orn gerichteten Gewehren u​nd aufgepflanzten Bajonetten u​nter wehender Fahne. Links erkennt m​an die Umrisse v​on Panzern u​nd einer Flugzeugstaffel, darüber d​er fünfzackige Sowjetstern.

Der a​m 18. April 1972 entdeckte Asteroid d​es äußeren Hauptgürtels (2250) Stalingrad w​urde nach d​er Schlacht v​on Stalingrad benannt.[39]

Russische Gedenkmünzen

Aus Anlass d​es 50. Jahrestags d​es Endes d​er Schlacht erschien 1993 e​ine Gedenkmünze z​u Ehren d​er Stadt Stalingrad m​it einem Nennwert v​on 3 Rubel a​us Kupfer/Nickel.

Aus Anlass d​er Feiern z​um 55. Jahrestag d​es Kriegsendes erschien 2000 i​m Rahmen d​er Serie Heldenstädte a​uch eine Münze z​u Ehren d​er Heldenstadt Stalingrad. Die Münze m​it der Aufschrift СТАЛИНГРАД – Stalingrad z​eigt angreifende Soldaten u​nd einen vorrollenden schweren Panzer v​or Häuserruinen.

Temporäre Umbenennung der Stadt Wolgograd in Stalingrad

70 Jahre n​ach dem Ende d​er Schlacht v​on Stalingrad beschloss d​er Stadtrat v​on Wolgograd Ende Januar 2013, d​ass die Stadt a​n sechs Gedenktagen i​m Jahr wieder i​hren alten Namen Stalingrad tragen soll. Den Antrag d​azu hatten Kriegsveteranen gestellt. Die Entscheidung löste i​n Russland heftige Diskussionen aus. Der Beauftragte für Menschenrechtsfragen, Wladimir Lukin, verurteilte d​ie temporäre Umbenennung u​nd nannte s​ie eine „Beleidigung d​er Gefallenen v​on Stalingrad“. Sie verdienten e​ine Würdigung, „aber n​icht in dieser Form“. Die Kommunisten i​n Russland fordern e​ine dauerhafte Rückkehr z​um alten Namen d​er Stadt.[40]

Gedenkstätten in Wolgograd

Der Rundbau des Museums der Schlacht von Stalingrad (Panorama-Museum) neben der Ruine der Grudinin-Mühle
  • Die Räumlichkeiten des letzten Hauptquartiers der 6. Armee im Keller des Kaufhauses „UniverMag“, (TsUM) in der Ploschad Pavshykh Borstov, in denen sich Paulus und sein Stab vor und nach seiner Gefangennahme aufhielten, sind als Museum, 'Pamyat' State Museum (Gedenkstätte), zu besichtigen.
  • Die Gedenkstätte Denkmal Mutter Heimat auf dem Mamajew-Hügel mit der 84 Meter hohen Mutter-Heimat-Statue erinnert an die verlustreichen Kämpfe um diesen strategisch wichtigen Hügel.
  • Am Platz der Helden befindet sich der Eingang zur Ruhmeshalle, in der Trauerfahnen die Namen der sowjetischen Gefallenen dokumentieren.
  • Der Platz der gefallenen Krieger ist ein Ehrenmal mit ewiger Flamme für die gefallenen sowjetischen Soldaten. An mehreren Stellen befinden sich Gräber. Hochzeitspaare legen am Denkmal zur Erinnerung an die Soldaten Sträuße nieder (Soldatendenkmal).
  • Kriegsgräberstätten in Rossoschka: In der Nähe des ehemaligen Flugplatzes Gumrak und neben dem alten völlig zerstörten Dorf Rossoschka wurde neben dem alten Wehrmachtsfriedhof (für rund 600 Gefallene) im Jahr 1997 ein halbkreisförmiger Friedhof für sowjetische Gefallene und im Jahr 1999 ein kreisförmiger Friedhof für rund 50.000 deutsche Gefallene aus dem Gebiet von Stalingrad eingeweiht.
  • Gegenüber der Ruine der Grudinin-Mühle im Stadtzentrum erinnert eine Schrift an der Fassade an die Eroberung dieser Position durch einen sowjetischen Soldaten.
  • Neben der Grudinin-Mühle wurde in einem Rundbau das Museum der Schlacht von Stalingrad eingerichtet, wo auch das „Schwert von Stalingrad“ ausgestellt ist. Winston Churchill hat während der Konferenz von Teheran am Abend des 29. Novembers 1943 das Schwert an Stalin als Geschenk übergeben. Es handelt sich um ein in Sheffield eigens „für den Sieger der Schlacht von Stalingrad“ angefertigtes Zeremonialschwert, das König Georg VI. den Bürgern von Stalingrad und allen Bürgern der Sowjetunion gewidmet hat.
  • Etwa 20 Kilometer westlich ist das 1996 errichtete Mahnmal in Pestschanka.

Gedenken in Deutschland

Zentrale Deutsche Gedenkstätte in Limburg
Stalingradmadonna
  • Auf dem Hauptfriedhof Limburg an der Lahn wurde am 18. Oktober 1964 das zentrale deutsche Denkmal zum Gedenken an alle in Stalingrad gefallenen und in der anschließenden Gefangenschaft verstorbenen Soldaten eingeweiht. Im Jahr 1988 übernahm die Stadt Limburg die „Stalingradkämpfer-Stiftung“ und sicherte damit die Erhaltung und Pflege der Stalingrad-Gedächtnisstätte auch über das Bestehen des „Bundes ehemaliger Stalingradkämpfer e. V. Deutschland“ hinaus. Der Bund beschloss im Jahr 2004 seine Auflösung.[41]
  • Ein Bild bleibt für viele Menschen mit der Schlacht von Stalingrad verbunden: das der Madonna von Stalingrad. Das Weihnachten 1942 von dem evangelischen Pastor, Arzt und Künstler Kurt Reuber in einem Unterstand in Stalingrad mit Kohle auf der Rückseite einer sowjetischen Landkarte gemalte Bild trägt die Umschrift „1942 Weihnachten im Kessel – Festung Stalingrad – Licht, Leben, Liebe“. Während Reuber selbst die Gefangenschaft nicht überlebte, gelangte das Bild mit einem der letzten Flugzeuge in die Hände der Familie, die es auf Anregung von Bundespräsident Karl Carstens 1983 der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin zur Erinnerung an die Gefallenen und zur Mahnung zum Frieden übergab. In der Kirche (an der Wand hinter den rechten Stuhlreihen) hängt damit ein Marienbild, das zu Gedenken und Gebet anregt. Die Madonna bildet das Motiv im Wappen des Sanitätsregimentes 2 des Sanitätsdienstes der Bundeswehr.

Gedenken in Österreich

Jedes Jahr i​m Februar finden i​n Österreich i​n vielen Kirchen Stalingrad-Gedenkmessen statt, d​ie meist v​om Österreichischen Kameradschaftsbund o​der anderen Traditionsverbänden veranstaltet werden. Weiters s​ind im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum zahlreiche Objekte d​er Schlacht ausgestellt, u. a. a​uch Kriegsrelikte w​ie Stahlhelme, Stiefel u​nd Teile v​on Ausrüstungsgegenständen, d​ie auf d​em Schlachtfeld v​on Stalingrad geborgen wurden.[42]

Gedenken in den USA

Im Mai 1944 schickte d​er amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt e​ine Ehrenurkunde für d​ie Stadt Stalingrad, i​n der e​s hieß, d​ass die Tapferkeit, Mut u​nd Opferbereitschaft d​er Verteidiger v​on Stalingrad für i​mmer die Herzen a​ller freien Menschen höher schlagen l​asse und d​er Sieg d​en Wendepunkt i​m Krieg g​egen die Kräfte d​er Aggression markiere.[43]

Laut Warren F. Kimball erzeugte d​er sowjetische Sieg i​n Stalingrad i​m öffentlichen Bewusstsein d​er USA Respekt v​or den Leistungen d​er Roten Armee, e​ine Tatsache d​ie jedoch v​on Generationen v​on Amerikanern i​n der Nachkriegszeit entweder vergessen o​der bestritten wurde.[44]

Gedenken in England

Nach Philip M. H. Bell stellte d​ie Reaktion d​er britischen Öffentlichkeit a​uf den sowjetischen Sieg d​en Höhepunkt e​iner »Russomanie« dar, d​ie das Land zwischen Ende 1941 u​nd Anfang 1943 ergriff. Der sowjetische Sieg verursachte e​ine ungeheure öffentliche Begeisterung für d​ie Rote Armee u​nd sogar für d​as Regime u​nd Stalin. Die Postzensur stellte fest, d​ass in f​ast jedem Brief d​ie Russen gerühmt wurden. Laut d​em britischen Inlandsnachrichtendienst w​ar das Wort »Übermenschen« (supermen) jenes, d​as die Meinung d​er Briten über i​hre Alliierten a​m besten charakterisierte. Eine Spezialuntersuchung über d​ie Stimmung i​n Südwestengland i​m Mai 1942 ermittelte, d​ass die Briten glaubten, d​er gewaltige Kampfgeist d​er Roten Armee s​ei auf d​as politische System d​er Sowjetunion zurückzuführen.[45] Das n​ach Bell keineswegs linksextreme Blatt Der Economist schrieb a​m 10. Oktober 1942:

„Die Russen glauben, daß s​ie im Begriffe sind, e​ine neue u​nd bessere Ordnung aufzubauen [...] Tief i​n ihrem Herzen l​ebt die Hoffnung, daß a​lle ihre Opfer u​nd Leiden n​ur die notwendigen Übel e​iner Übergangszeit, n​ur die Geburtswehen e​iner neuen Gesellschaft sind. Dies i​st der Schlüssel z​um Geheimnis d​er russischen Kampfmoral, d​ie Hitler u​nd seine Verbündeten s​o sehr verblüfft.“[46]

Der Daily Telegraph schrieb a​m 18. Januar 1943:

„Hier, a​m äußersten Rande Europas, w​o es bereits i​n die asiatischen Wüsten übergeht, h​aben einige großartige Gardedivisionen u​nd örtliche Milizen, d​ie zum starken, blutenden Herzen v​on ganz Rußland geworden waren, d​ie europäische Kultur u​nd dadurch vielleicht a​uch unser England gerettet.“[47]

Gedenken in Frankreich

In Paris g​ibt es e​ine Metrostation Stalingrad. Sie l​iegt am Place d​e la Bataille-de-Stalingrad.

Gedenken in Italien

In Italien heißen i​n mehreren Städten Straßen Via Stalingrado.[48]

Siehe auch

Literatur

Sekundärliteratur

  • Antony Beevor: Stalingrad. Orbis-Verlag, Niedernhausen 2002, ISBN 3-572-01312-7.
  • Christoph Birnbaum: Es ist wie ein Wunder, dass ich noch lebe. Feldpostbriefe aus Stalingrad, 1942-43. Edition Lempertz, Königswinter2012, ISBN 978-3-939284-38-3 (in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation Berlin).
  • William E. Craig: Die Schlacht um Stalingrad. Tatsachenbericht. Heyne, München 1991, ISBN 3-453-00787-5.
  • Torsten Diedrich: Stalingrad 1942/43. Reclam, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-15-011162-8.
  • Jens Ebert (Hrsg.): Feldpostbriefe aus Stalingrad. Wallstein-Verlag, Göttingen 2003, ISBN 3-89244-677-6.
  • Jürgen Förster (Hrsg.): Stalingrad. Ereignis, Wirkung, Symbol. Piper, München 1992, ISBN 3-492-11618-3.
  • Jörg Füllgrabe: „Wir rufen Stalingrad“. Der NS-Mythos vom heroischen Untergang der 6. Armee – Kontinuitäten und Brüche in der deutschen Nachkriegsliteratur. In: Jens Westemeier (Hrsg.): „So war der deutsche Landser...“. Das populäre Bild der Wehrmacht. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2019, ISBN 3-506-78770-5, S. 123–138.
  • David M. Glantz, Jonathan M. House: The Stalingrad Trilogy. Volume 2: Armageddon in Stalingrad. September–November 1942. University Press of Kansas, Lawrence, KA 2009 (=Modern War Studies), ISBN 978-0-7006-1664-0.
  • Jochen Hellbeck: Die Stalingrad-Protokolle. Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht. Übersetzung der Protokolle aus dem Russischen von Christiane Körner und Annelore Nitschke. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-10-030213-7.
  • Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. DVA, Stuttgart 1979, ISBN 3-421-01653-4.
  • Walter Kerr: Das Geheimnis Stalingrad. Hintergründe einer Entscheidungsschlacht. Econ, Düsseldorf/Wien 1977, ISBN 343015376X.
  • Nikolai Krylow: Stalingradskij Rubez Stalingrad-Die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkrieges. Pahl-Rugenstein, Köln 1981, ISBN 3-7609-0624-9.
  • Michael Kumpfmüller: Die Schlacht von Stalingrad. Metamorphosen eines deutschen Mythos. Wilhelm Fink Verlag, München 1995, ISBN 3-7705-3078-0.
  • Kurt Pätzold: Stalingrad und kein Zurück. Wahn und Wirklichkeit. Militzke Verlag, Leipzig 2002, ISBN 3-86189-275-8.
  • J. Piekalkiewicz: Stalingrad. München 1977.
  • Carl Schüddekopf: Im Kessel. Erzählen von Stalingrad. 3. Auflage. Piper, München 2004, ISBN 3-492-24032-1.
  • Matthias Schwartz: Die Schlacht um Stalingrad. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen: Erfurt 2021, ISBN 978-3-948643-29-4.
  • Wassili Iwanowitsch Tschuikow: Die Schlacht des Jahrhunderts. Militärverlag der DDR, Berlin 1988, ISBN 3-327-00637-7.
  • Franz Uhle-Wettler: Stalingrad und Kaukasus 1942/43. In: Uhle-Wettler: Höhe- und Wendepunkte deutscher Militärgeschichte. Ludwigsburg 1984, S. 305–346 (Darstellung der Entwicklung und Hintergründe).
  • Bernd Ulrich: Stalingrad. Beck, München 2005, ISBN 3-406-50868-5.
  • Wolfram Wette, Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Stalingrad. Mythos und Wirklichkeit einer Schlacht. Fischer, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-596-19511-4.

Belletristik

  • Wilhelm Adam: Der schwere Entschluss, Verlag der Nation, Berlin, 6. Auflage 1965.
  • Heinrich Gerlach: Die verratene Armee. Der Stalingrad-Roman. Bechtermünz-Verlag, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-6633-0.
  • Wassili Grossman: Wende an der Wolga. Dietz Verlag, Berlin 1958.
  • Wassili Grossman: Leben und Schicksal. Roman (russ. Жизнь и судьба, 1959). Claassen Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-546-00415-2.
  • Walter Kempowski: Das Echolot. Ein kollektives Tagebuch. Januar und Februar 1943. 4 Bände. Knaus, München 1993, ISBN 3-8135-2099-4.
  • Alexander Kluge: Schlachtbeschreibung. Walter, Olten/Freiburg im Breisgau 1964. Andere Auflage: Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-11193-0.
  • Walter Naumann: Stalingrad muß gehalten werden... Ein Roman, entstanden in der Kriegsgefangenschaft im Ural. Hrsg. von Eva Krack, Günter Leikauf, Carla Raschke. Erschienen in „Erzählen ist Erinnern“, Schriftenreihe des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Band 113. Kassel 2013. ISBN 978-3-936592-34-4.
  • Wiktor Nekrassow: Stalingrad. 3. Auflage. Aufbau-Taschenbuchverlag, Berlin 2003, ISBN 3-7466-1842-8.
  • Theodor Plievier: Stalingrad. Parkland-Verlag, Köln 2003, ISBN 3-89340-074-5.
  • Luitpold Steidle: Entscheidung an der Wolga, Union Verlag, Berlin 1969.
  • Fritz Wöss: Hunde, wollt ihr ewig leben Belle Époque Verlag, Tübingen 2017, ISBN 978-3-945796-82-5. (Erstveröffentlichung Herbst 1957; 1959 verfilmt)
  • Konstantin Simonow: Tage und Nächte. Verlag Volk und Welt, Berlin 1948 (deutschsprachige Ausgabe), L.N. 302, 410/179/81 ´, 6. Auflage 1981

Filme über die Schlacht von Stalingrad

Dokumentarfilme

  • 1949 Die Schlacht um Stalingrad, UdSSR (Mosfilm)[49]
  • 1972 Dokumentarfilm Lettres de Stalingrad von Jacqueline Veuve
  • 2002 Dokumentarfilm Stalingrad des RBB von Regisseur Christian Klemke und Co-Autor Jan N. Lorenzen
  • 2006 Dokumentarfilm Stalingrad von Sebastian Dehnhardt unter Leitung von Guido Knopp
  • 2006 Dokumentarfilm Die Schlacht um Stalingrad. Großbritannien 2006, deutsche Synchronisation im Auftrag von N 24 im Jahr 2010. Gezeigt in N 24 am 29. Dezember 2014, 22:05 – 23:05 Uhr. (Ablauf vom September 1942 bis Januar 1943, Scharfschützen, Häuserkampf, Ausweichen in Kanalisation, sowjetische Gegenoffensive, Kessel, sowjetischer Durchbruch am Don)

Filmische Umsetzung
Die Schlacht um Stalingrad wurde in mehreren Filmen – teilweise propagandistisch – umgesetzt. Um Objektivität bemühte Filme, die sich mit der Grausamkeit des Krieges allgemein befassen, sind:

Zeitzeugen i​m Film

  • 2008 Stalingrad – Wolgograd. Begegnungen in der Schicksalsstadt. Reportage. Hanse TV im Auftrag von NDR und rbb. Wiederholung gezeigt in BR-alpha am 3. Februar 2010, 19:30 bis 20:15. (Zeitzeuge Horst Zank, der in sowjetische Kriegsgefangenschaft kam und überlebte, besucht seine alten Stellungen an Don und Wolga, die sowjetischen Kriegsdenkmäler, die deutsch-russische Kriegsgräberstätte Rossoschka und tauscht sich mit russischen Veteranen und der russischen Bevölkerung aus über den Frieden als Lehre aus der Vergangenheit.)
  • Stille Nacht in Stalingrad. In: ZDFzeit. Gezeigt im ZDF-Fernsehen am 11. Dezember 2012, von 20:15 bis 21:00 Uhr. (Ablauf der Ereignisse, Russische und deutsche Zeitzeugen, Stalingradmadonna, betroffene Familienangehörige. Teilweise filmische Rekonstruktionen.)
Commons: Schlacht von Stalingrad – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Schlacht

Mahnmale

Rezeption

Einzelnachweise

  1. Torsten Diedrich: Stalingrad 1942/43. Reclam, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-15-011162-8, S. 149;
  2. Richard Overy: Russlands Krieg. Rowohlt Verlag, 2004, ISBN 3-498-05032-X, S. 286; Torsten Diedrich: Stalingrad 1942/43. Reclam, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-15-011162-8, S. 149.
  3. Wolfram Wette, Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Stalingrad. Mythos und Wirklichkeit einer Schlacht. erweiterte Neuausgabe zugleich 5. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-596-19511-4, S. 15.
  4. Aleksandr Michailowitsch Samsonow: Stalingradskaja Bitwa. Isdvo Akademii Nauk, Moskau 1960, S. 257.
  5. Richard Overy: Russlands Krieg. Rowohlt Verlag, 2004, ISBN 3-498-05032-X, S. 249.
  6. Zit. n. Janusz Piekałkiewicz: Stalingrad. Anatomie einer Schlacht. München 1977, S. 217.
  7. Piekałkiewicz: Stalingrad. S. 217.
  8. Janusz Piekałkiewicz: Stalingrad. Anatomie einer Schlacht. München 1977, S. 201.
  9. Matthew Cooper: Die Luftwaffe 1933–1945: Eine Chronik. Motorbuchverlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01017-8, S. 259.
  10. Matthew Cooper: Die Luftwaffe 1933–1945: Eine Chronik. Motorbuchverlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01017-8, S. 264.
  11. Heinz Schröter: Stalingrad. Bis zur letzten Patrone. Kleins Druck- und Verlagsanstalt, 1945, S. 121.
  12. Otto Heinrich Kühner: Wahn und Untergang, 1939–1945. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1957, S. 164.
  13. Matthew Cooper: Die Luftwaffe 1933–1945: Eine Chronik. Motorbuchverlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01017-8, S. 264.
  14. Bernd Ulrich: Stalingrad. C. H. Beck, München 2005, S. 90.
  15. So bei: Manfred Griehl, Joachim Dressel: Heinkel He 177-277-274. Eine luftfahrtgeschichtliche Dokumentation. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1989, S. 81.
  16. Bernd Wegner: Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942/43. In: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 6: Der globale Krieg – Die Ausweitung zum Weltkrieg und der Wechsel der Initiative 1941 bis 1943. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990, S. 1048.
  17. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. DVA, Stuttgart 2000, S. 715f.
  18. welt.de
  19. Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 5., aktualisierte und erweiterte Auflage. dtv, Stuttgart 2007, S. 746.
  20. Antony Beevor: Stalingrad. Goldmann Verlag, München 2001, ISBN 3-442-15101-5, S. 454.
  21. Vgl. Antony Beevor: Der Zweite Weltkrieg. München 2014, S. 457.
  22. Dr. Mark Felton: Stalingrad Holdouts - German Resistance After the Surrender. Abgerufen am 5. Dezember 2021 (englisch).
  23. Hellbeck: Die Stalingrad Protokolle. 2012, S. 276.
  24. Auszüge aus dem Kriegstagebuch der 6. Armee:
  25. Rolf-Dieter Müller: Der letzte deutsche Krieg. 1939–1945. Stuttgart 2005, S. 174.
  26. Wolfram Wette, Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Stalingrad. Mythos und Wirklichkeit einer Schlacht. erweiterte Neuausgabe zugleich 5. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-596-19511-4, S. 15.
  27. Jochen Hellbeck: Die Stalingrad-Protokolle. Sowjetische Augenzeugen berichten aus der Schlacht. S. Fischer, Frankfurt am Main 2012, S. 13 und S. 19.
  28. Rolf-Dieter Müller Der letzte deutsche Krieg. 1939–1945. Stuttgart 2005, S. 176.
  29. Wolfgang U. Eckart: Krankheit und Verwundung im Kessel von Stalingrad, in: Wolfgang U. Eckart und Alexander Neumann (Hrsg.): Medizin im Zweiten Weltkrieg. Militärmedizinische Praxis und medizinische Wissenschaft im „Totalen Krieg“, Schöningh Paderborn 2006, S. 69–92, ISBN 978-3-506-75652-7, Eckart: Medizin im Zweiten Weltkrieg.
  30. Torsten Diedrich: Stalingrad 1942/43. Reclam, Stuttgart 2018, S. 149.
  31. Manfred Hettling: Täter und Opfer? Die deutschen Soldaten in Stalingrad. In: Archiv für Sozialgeschichte. 35 (1995), S. 518f.
  32. Bernd Wegner: Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942/43. In: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 6: Der globale Krieg – Die Ausweitung zum Weltkrieg und der Wechsel der Initiative 1941 bis 1943. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990, S. 1063.
  33. Bernd Wegner: Der Mythos "Stalingrad" (19. November 1942–2. Februar 1943). In: Gerd Krumeich, Susanne Brandt (Hrsg.): Schlachtenmythen. Ereignis – Erzählung – Erinnerung. Böhlau, Köln 2003, S. 184.
  34. Nikolai Krylow: Stalingradskij Rubez Stalingrad – Die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkrieges. Pahl-Rugenstein, Köln 1981, ISBN 3-7609-0624-9, S. 1.
  35. Michael Salewski: Kriegswenden: 1941, 1942, 1944. In: Mitteilungen der gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen. 2 (2005), S. 97f.
  36. Bernd Wegner: Der Krieg gegen die Sowjetunion 1942/43. In: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 6: Der globale Krieg – Die Ausweitung zum Weltkrieg und der Wechsel der Initiative 1941 bis 1943. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990, S. 1102.
  37. Jürgen Förster: Zähe Legenden. Stalingrad, 23. August 1942 bis 2. Februar 1943. In: Stig Förster, Markus Pöhlmann, Dierk Walter (Hrsg.): Schlachten der Weltgeschichte. Von Salamis bis Sinai. dtv, München 2004, ISBN 3-423-34083-5, S. 325–337, hier S. 335; Jörg Echternkamp: Die 101 wichtigsten Fragen. Der Zweite Weltkrieg. C. H. Beck, München 2010, S. 42.
  38. Jürgen Förster: Zähe Legenden. Stalingrad, 23. August 1942 bis 2. Februar 1943. In: Stig Förster, Markus Pöhlmann, Dierk Walter (Hrsg.): Schlachten der Weltgeschichte. Von Salamis bis Sinai. dtv, München 2004, S. 337.
  39. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 978-3-540-29925-7, S. 183 (englisch, 992 S., link.springer.com [ONLINE; abgerufen am 1. November 2017] Originaltitel: Named in commemoration of the fierce battle for the city.).
  40. Umstrittene Gedenkaktion in Russland: Wolgograd wird kurzzeitig wieder Stalingrad heißen. auf: Focus Online. 31. Januar 2013.
  41. Stalingrad-Denkmal am Hauptfriedhof. auf: limburg.de
  42. Heeresgeschichtliches Museum / Militärhistorisches Institut (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum im Wiener Arsenal. Verlag Militaria, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-69-6, S. 142.
  43. Abbildung der Ehrenurkunde unter https://alliance.rusarchives.ru/scroll-us-president-franklin-d-roosevelt-city-stalingrad-17-may-1944
  44. Warren F. Kimball: Stalingrad und das Dilemma der amerikanisch-sowjetischen Beziehungen. In: Jürgen Förster (Hrsg.): Stalingrad. Ereignis - Wirkung - Symbol. München 1992, S. 332.
  45. Philip M. H. Bell: Großbritannien und die Schlacht von Stalingrad. In: Jürgen Förster (Hrsg.): Stalingrad. Ereignis - Wirkung - Symbol. München 1992, S. 350 ff.
  46. Zit. n. Bell: Großbritannien und die Schlacht von Stalingrad. S. 353 f.
  47. Zit. n. Bell: Großbritannien und die Schlacht von Stalingrad. S. 350.
  48. siehe Via Stalingrado in Italien (engl.)
  49. Die Stalingrader Schlacht – Teil 1 in der Internet Movie Database (englisch), Die Stalingrader Schlacht – Teil 2 in der Internet Movie Database (englisch)
  50. Klassiker des deutschen Fernsehspiels. Stalingrad. Informationen zur Fernsehsendung. Die Krimihomepage, abgerufen am 10. April 2020.
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