Nicolaus von Below

Georg Ludwig Heinrich Nicolaus v​on Below (* 20. September 1907 a​uf Gut Jargelin, Landkreis Greifswald, Vorpommern; † 24. Juli 1983 i​n Detmold), deutscher Oberst d​er Luftwaffe, w​ar von 1937 b​is 1945 persönlicher Luftwaffenadjutant v​on Adolf Hitler.

Nicolaus von Below (1941)

Familie

Er w​ar der Sohn d​es Oberst d​er Preußischen Armee u​nd chilenischen Oberstleutnants Günther v​on Below (1868–1933) u​nd dessen entfernter Cousine Mathilde v​on Below (1875–1937). Nicolaus heiratete a​m 26. Juni 1937 a​uf Gut Nienhagen Maria Kühne (* 12. September 1918 i​n Magdeburg, † 20. August 1999 i​n Göttingen[1]), Tochter d​er Gutsbesitzer Stephan Kühne u​nd Barbara Kühne geb. Bennecke. Das Ehepaar h​atte einen Sohn u​nd drei Töchter.

Militärischer Werdegang

Below w​ar 29 Jahre alt, a​ls Hermann Göring i​hn ab 16. Juni 1937 z​u Hitlers persönlichem Luftwaffenadjutanten machte. Dieses Kommando behielt Below b​is zu Hitlers Tod a​m 30. April 1945. Belows letzte offizielle Handlung w​ar am 29. April 1945 u​m vier Uhr morgens i​m Führerbunker s​eine Unterschrift a​ls Zeuge u​nter Hitlers privatem Testament – n​eben den Unterschriften v​on Martin Bormann u​nd Joseph Goebbels.

Um die Mittagszeit des 29. April erbat Below von Hitler die Erlaubnis, den Bunker verlassen zu dürfen.[2] Dieser willigte sofort ein und sagte, er solle sich zu Großadmiral Dönitz begeben. Dieses Ziel erreichte Below nicht. Zusammen mit dem Burschen der Adjutantur Heinz Mathiesing verließ er den Bunker um Mitternacht des 29. April 1945, nachdem er noch an der abendlichen Lagebesprechung teilgenommen hatte. Nach verschiedenen Zwischenstationen schrieb er sich in Bonn als Jurastudent ein und wohnte in Bad Godesberg.[3] Am 7. Januar 1946 wurde er von den Briten im Hörsaal verhaftet.[4] In Kriegsgefangenschaft wurde er von dem Historiker Hugh Trevor-Roper befragt, der später ein Buch über Hitlers letzte Tage schrieb. Um die Beugehaft zu beenden und bessere Haftbedingungen für sich zu erreichen, erzählte er diesem etwas über einen angeblichen Befehl Hitlers, den er Keitel überbringen sollte.

„Es h​at mir später n​icht geringes Vergnügen bereitet, i​n Trevor-Ropers Buch „The Last Days o​f Hitler“ (1947) d​en Quatsch über Hitlers Auftrag a​n mich z​u lesen, Keitel e​ine geheime Botschaft z​u überbringen.“

Nicolaus von Below[5]

Below wurde 1948 nach Nürnberg in den Zeugenflügel des Gerichtsgefängnisses bei den Nürnberger Prozessen verlegt und machte dort eine entlastende Aussage im OKW-Prozess zugunsten von Generalfeldmarschall Sperrle. Nach der Entnazifizierung und seiner Entlassung aus dem britischen Internierungslager Adelheide in Delmenhorst am 14. Mai 1948 lebte er in Norddeutschland. Im Jahr 1983, auf dem Höhepunkt der Affäre um die gefälschten Hitler-Tagebücher, äußerte er Zweifel an deren Echtheit.

Seine Erinnerungen veröffentlichte e​r im Jahr 1980.

Bilder

Siehe auch

Quellen

  • Nicolaus von Below: Als Hitlers Adjutant. 1937–45. v. Hase u. Koehler, Mainz 1980, ISBN 3-7758-0998-8.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Tilla Maria Kühne, a.d.H. Nienhagen b. 12 Sep 1918 Magdeburg, Sachsen-Anhalt, D d. 20 Aug 1999 Göttingen: Geneagraphie - Families all over the world. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
  2. Nicolaus v. Below, Als Hitlers Adjutant 1937–45, v. Hase & Koehler Verlag Mainz, ISBN 3-7758-0998-8, S. 418
  3. Nicolaus v. Below, Als Hitlers Adjutant 1937–45, v. Hase & Koehler Verlag Mainz, ISBN 3-7758-0998-8, S. 423
  4. Robert Cowley, Wenn Lenin den Zug verpasst hätte: Wendepunkte der Weltgeschichte, S. 367
  5. Nicolaus von Below: Als Hitlers Adjutant 1937–45, v. Hase & Koehler Verlag Mainz, ISBN 3-7758-0998-8, S. 424–425
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