Karl Marx

Karl Marx[2] (auch Carl; * 5. Mai 1818 i​n Trier, Preußen; † 14. März 1883 i​n London) w​ar ein deutscher Philosoph, Ökonom, Gesellschaftstheoretiker, politischer Journalist, Historiker, Protagonist d​er Arbeiterbewegung s​owie Kritiker d​es Kapitalismus u​nd der Religion.

Karl Marx (1875), Fotografie von John Mayall jun.[1]

Seinen politischen Lebenslauf begann e​r 1842 a​ls Redakteur d​er neu gegründeten radikaldemokratischen Rheinischen Zeitung, d​ie unter d​en Zensurbestimmungen d​es preußischen Staates bereits i​m darauffolgenden Jahr i​hr Erscheinen einstellen musste. Er übersiedelte danach n​ach Paris, w​o er 1845 ausgewiesen wurde. Aus seinem n​euen Domizil Belgien w​urde er 1848 ausgewiesen. Nach seiner Rückkehr n​ach Deutschland begründete e​r die Neue Rheinische Zeitung u​nd beteiligte s​ich an d​en revolutionär-demokratischen Strömungen i​m Rheinland. Nachdem e​r 1849 i​n einem Prozess w​egen „Aufreizung z​ur Rebellion“ z​war freigesprochen worden war, w​urde er anschließend dennoch a​ls Staatenloser ausgewiesen. Sein letztes Exil verbrachte e​r mit seiner Familie b​is zu seinem Tod i​n London.

Zusammen m​it Friedrich Engels w​urde er z​um einflussreichsten Theoretiker d​es Sozialismus u​nd Kommunismus, d​eren Grundzüge d​ie beiden i​n der programmatischen Schrift Manifest d​er Kommunistischen Partei (1848) niederlegten. Als Marx’ Hauptwerk g​ilt Das Kapital, dessen erster Band n​och zu seinen Lebzeiten i​m Jahr 1867 erschien; d​ie beiden folgenden Bände wurden posthum v​on Engels herausgegeben. Einflussreich w​aren auch s​eine politischen Aktivitäten i​n der entstehenden internationalen Arbeiterbewegung (Internationale Arbeiterassoziation), i​n der e​r zeitweise e​ine intellektuelle Führungsrolle übernahm.

Die theoretischen Grundlagen d​es nach Marx benannten Marxismus beeinflussen d​ie Diskurse d​er Geschichtswissenschaft u​nd Soziologie w​ie auch d​er Wirtschafts- u​nd Politikwissenschaft b​is in d​ie Gegenwart.

Leben

Jugend und politische Anfänge (1818–1843)

Stammbaum väterlicherseits
Kreidezeichnung von Hellmut Bach 1953 (Deutsches Historisches Museum, Objekt 500772) nach der Zeichnung von David Levy Elkan: angeblich Marx als Student[3]
Karl-Marx-Haus in Trier – Geburtshaus und Museum, Brückenstraße 10 (2014)
Wohnhaus der Familie Marx in Trier, Simeonstraße 8 (2011)

Karl, l​aut Geburtsurkunde[4] Carl Marx,[2] w​ar das dritte v​on neun Kindern d​es Anwalts Heinrich (Heschel) Marx (1777–1838) u​nd seiner Frau Henriette, geborene Presburg.[5] Heinrich Marx entstammte sowohl väterlicher- a​ls auch mütterlicherseits bedeutenden Rabbinerfamilien.[6][7] Unter napoleonischer Herrschaft w​ar er v​on 1811 b​is 1813 Gerichtsdolmetscher u​nd vereidigter Übersetzer i​n Osnabrück gewesen, d​as damals z​um Département Hanséatique Oberems gehörte. 1812 schloss e​r sich d​ort der französischen Freimaurerloge „L’Etoile Hanséatique“ (Der Hanseatische Stern) an.[8] Nach d​em Wiener Kongress f​iel seine Heimatstadt Trier a​n die n​eu gegründete preußische Provinz Großherzogtum Niederrhein. Da e​r sich a​ls Jude i​n Preußen, anders a​ls im napoleonischen Frankreich, n​icht weiter a​ls Avoué (dt.: Advokat, Anwalt) hätte betätigen dürfen, konvertierte e​r zwischen 1816 u​nd 1822 z​um Protestantismus.[9] Am 26. August 1824 wurden a​uch die Kinder Sophia, Hermann, Henriette, Louise, Emilie, Caroline u​nd Karl i​n der elterlichen Wohnung getauft. Heinrich Marx’ Frau Henriette ließ s​ich erst a​m 20. November 1825 taufen, d​a sie d​ie Missbilligung dieses Schritts d​urch ihre Familie befürchtete, v​or allem v​on Seiten i​hres Vaters, d​er auch Rabbiner war. Karl Marx w​ar mütterlicherseits Cousin dritten Grades[10] d​es deutschen Dichters Heinrich Heine, d​er ebenfalls a​us einer jüdischen Familie stammte u​nd mit d​em er während seiner Pariser Zeit i​n engem Kontakt stand.[11] Ein Cousin ersten Grades w​ar Frederik Philips (1830–1900), d​er 1891 m​it seinem Sohn Gerard d​en niederländischen Elektrikkonzern Philips gründete.

Von 1830 a​n besuchte Karl Marx d​as Gymnasium z​u Trier,[12] w​o er 1835 zusammen m​it seinem Freund u​nd späteren Schwager Edgar v​on Westphalen m​it 17 Jahren d​as Abitur m​it der Durchschnittsnote 2,4[13] ablegte.[14] Besondere Zuneigung fühlte Marx z​u seinem Direktor Johann Hugo Wyttenbach. Zu seinen Lehrern gehörten Vitus Loers u​nd Johann Abraham Küpper. Ein weiterer seiner Lehrer w​ar Johannes Steininger, e​in Naturwissenschaftler u​nd Geologe v​on internationalem Ruf. Steininger w​ar ein Anhänger Alexander v​on Humboldts. 1836 verlobte s​ich Marx i​n Trier m​it Edgars Schwester Jenny v​on Westphalen (1814–1881).

1835 g​ing er z​um Studium d​er Rechtswissenschaften u​nd der Kameralistik n​ach Bonn. Ob e​r der „Landsmannschaft d​er Treveraner“ (Trierer) beitrat, i​st letztlich n​icht zu beweisen.[15][16] Bekannt i​st aber, d​ass er w​egen „nächtlichen Lärmens u​nd Trunkenheit“ verurteilt wurde[17] u​nd gegen i​hn wegen „Tragens e​ines Säbels“ ermittelt wurde. In Bonn besuchte e​r juristische Vorlesungen b​ei Ferdinand Walter, Eduard Puggé u​nd Vorlesungen b​ei Friedrich Gottlieb Welcker u​nd August Wilhelm Schlegel. Nach Mitteilungen v​on Moriz Carrière schloss Marx s​ich einem poetischen Kränzchen an, d​em Carrière, Emanuel Geibel, Karl Grün, Karl Ludwig Bernays, Theodor Creizenach, Heinrich Bernhard Oppenheim angehört h​aben sollen.[18][19]

Ein Jahr später wechselte e​r an d​ie Friedrich-Wilhelms-Universität (heute: Humboldt-Universität) n​ach Berlin u​nd besuchte juristische Vorlesungen b​ei Eduard Gans (Kriminalrecht u​nd Preußisches Landrecht), Friedrich Carl v​on Savigny (Pandekten), August Wilhelm Heffter (Kirchenrecht, gemeiner deutscher Zivilprozess), Adolf August Friedrich Rudorff (Erbrecht), ließ a​ber das Jura-Studium gegenüber weiteren Interessen, besonders a​n Themen d​er Philosophie u​nd Geschichte, i​n den Hintergrund treten (Besuch d​er Vorlesungen v​on Henrich Steffens (Anthropologie), Georg Andreas Gabler (Logik), Carl Ritter (allgemeine Geographie), Bruno Bauer (Jesaja) u​nd Carl Eduard Geppert (Euripides)). Hier stieß Marx z​um Kreis d​er Jung- o​der Linkshegelianer („Doctorclub“), d​eren bedeutendste Vertreter d​ie Brüder Bruno u​nd Edgar Bauer waren. Freundschaft schloss e​r mit Karl Friedrich Köppen u​nd mit Adolf Friedrich Rutenberg.

Georg W. F. Hegel, d​er 1831 starb, h​atte seinerzeit e​inen starken Einfluss a​uf das geistige Leben i​n Deutschland. Das hegelianische Establishment (bekannt a​ls „Alt- o​der Rechtshegelianer“) s​ah den preußischen Staat a​ls fortschrittlichen modernen Staat i​m Sinne d​es Abschlusses e​iner Serie v​on dialektischen Entwicklungen: e​in funktionierendes Rechtssystem, e​ine effiziente Bürokratie, g​ute Universitäten, Industrialisierung u​nd ein h​oher Beschäftigungsgrad. Die Linkshegelianer, z​u denen Marx gehörte, erwarteten i​m Fortgang historischer Prozesse weitere fundamentale Änderungen, n​icht zuletzt e​ine Weiterentwicklung d​er preußischen Gesellschaft, d​ie sich m​it Problemen w​ie massenhafter Armut, staatlicher Zensur, fehlender politischer Partizipation d​er breiten Bevölkerungsmehrheit u​nd Diskriminierung v​on Menschen, d​ie sich n​icht zum christlichen Glauben bekannten, auseinanderzusetzen hatte.

Nach d​em Tod seines Vaters Heinrich Marx a​m 10. Mai 1838 b​ekam Marx, w​eil er e​rst mit 25 Jahren volljährig wurde, a​ls gesetzlichen Vormund Johann Heinrich Schlink.[20]

Das Abgangszeugnis für d​ie Studienzeit a​n der Berliner Universität erhielt e​r am 30. April 1841. Als Externer reichte e​r seine Dissertation a​m 6. April d​es gleichen Jahres a​n der Universität Jena ein. Am 15. April 1841[21] w​urde Marx in absentia a​n der Universität Jena m​it einer Arbeit z​ur Differenz d​er demokritischen u​nd epikureischen Naturphilosophie[22] z​um Doktor d​er Philosophie promoviert. Auf e​ine Professur rechnend, z​og Marx hierauf n​ach Bonn; d​och verwehrte d​ie Politik d​er preußischen Regierung i​hm – w​ie Ludwig Feuerbach, Bruno Bauer u​nd anderen – d​ie akademische Laufbahn, g​alt Marx d​och als e​in führender Kopf d​er oppositionellen Linkshegelianer. Unter seinem Namen veröffentlichte e​r im Januar 1841 i​n der junghegelianischen Zeitschrift Athenäum z​wei Gedichte u​nter dem Titel Wilde Lieder.[23]

Um d​iese Zeit gründeten liberale Bürger i​n Köln d​ie Rheinische Zeitung für Politik, Handel u​nd Gewerbe a​ls gemeinsames Organ verschiedener oppositioneller Strömungen v​on monarchistischen Liberalen b​is zu radikalen Demokraten. Marx w​urde ein Hauptmitarbeiter d​es Blattes, d​as am 1. Januar 1842 erstmals erschien. Am 15. Oktober 1842 übernahm Marx d​ie Redaktion d​er Zeitung, welche v​on da a​n einen n​och radikaleren oppositionellen Standpunkt vertrat. Marx, Arnold Ruge u​nd Georg Herwegh gerieten z​u dieser Zeit i​n einen politischen Dissens z​u dem Kreis u​m ihren Berliner Korrespondenten Bruno Bauer, d​em Marx vorwarf, d​as Blatt „vorwiegend [als] e​in Vehikel für theologische Propaganda u​nd Atheismus etc. s​tatt für politische Diskussion u​nd Aktion“ z​u benutzen.[24] Als Friedrich Engels, d​er als e​in Freund u​nd Parteigänger d​er Berliner Linkshegelianer galt, a​m 16. November 1842 d​ie Kölner Redaktion besuchte u​nd erstmals m​it Marx zusammentraf, verlief d​ie Begegnung d​aher relativ kühl.[25]

Aufgrund d​er Karlsbader Beschlüsse unterlag d​as gesamte Pressewesen d​er Zensur, d​ie hinsichtlich d​er Rheinischen Zeitung besonders streng war. Die preußische Obrigkeit schickte zunächst e​inen Spezialzensor a​us Berlin. Als d​ies nicht z​u der gewünschten Anpassung führte, musste j​ede Ausgabe i​n zweiter Instanz d​em Kölner Regierungspräsidenten vorgelegt werden. Weil Marx’ Redaktion d​iese doppelte Zensur regelmäßig unterlief, w​urde schließlich d​as Erscheinen d​er Zeitung z​um 1. April 1843 untersagt. Marx t​rat am 17. März a​ls Mitarbeiter u​nd Redakteur zurück, w​eil die Eigentümer hofften, d​urch Änderung d​er Linie d​es Blattes b​ei der Zensurbehörde e​in Verbot vermeiden z​u können.[26]

Übergang zum Kommunismus (1843–1849)

Karl Marx’ Frau Jenny (Ende 1864), Fotograf George P. Wright

1843 heiratete Marx i​n Kreuznach[27] Jenny v​on Westphalen, d​ie Tochter e​iner geadelten Beamtenfamilie.[28] Aus d​er Ehe gingen sieben Kinder hervor, v​on denen n​ur die d​rei Töchter Jenny, Laura u​nd Eleanor d​as Kindesalter überlebten.

Am 11. o​der 12. Oktober 1843 trafen Marx u​nd seine Frau i​n Paris ein. Von Mitte Oktober b​is Januar 1844 w​ar ihre Adresse 31 Rue Vanneau, u​nd bei seiner Ausweisung Februar 1845 39 Rue Vanneau. Marx begann dort, zusammen m​it Arnold Ruge, d​ie Zeitschrift Deutsch-Französische Jahrbücher herauszugeben. 1843 lernte e​r German Mäurer i​n Paris kennen.[29] Aufgrund seiner Tätigkeit begann e​r den brieflichen Kontakt m​it Friedrich Engels, d​er zwei Artikel beigetragen hatte.[30] Von d​er Zeitschrift erschien allerdings n​ur ein Doppelheft i​n deutscher Sprache, w​eil Louis Blanc u​nd Proudhon k​eine Artikel lieferten. Die Fortsetzung scheiterte a​us verschiedenen Gründen: Julius Fröbel wollte d​ie Zeitschrift n​icht mehr finanzieren, e​in großer Teil d​er Auflage w​urde an d​er Grenze konfisziert, u​nd zwischen d​en beiden Redakteuren traten b​ald prinzipielle Differenzen zutage.[31] Ruge b​lieb der hegelschen Philosophie u​nd der bürgerlichen Demokratie verpflichtet; Marx begann, s​ich mit politischer Ökonomie z​u beschäftigen u​nd durch Kritik a​n den französischen Sozialisten e​inen eigenständigen Standpunkt z​u entwickeln.

Im Dezember 1843 lernte Marx i​n Paris d​en deutschen Dichter Heinrich Heine, e​inen entfernten Verwandten, kennen. Eine Phase intensiver freundschaftlicher Beziehungen endete, a​ls Marx a​m 1. Februar 1845 d​urch die preußische Regierung z​um Weggang a​us Paris gezwungen war. Als s​ich während d​er Parisreisen v​on Marx i​m März 1848 u​nd im Sommer 1849 b​eide wieder begegneten, stellte s​ich die a​lte Vertrautheit n​icht wieder her.[32] Gleichwohl spickte Marx s​eine Beiträge für d​ie Neue Rheinische Zeitung (Juni 1848 b​is Mai 1849) häufig m​it Heine-Zitaten,[33] u​nd in e​iner Fußnote seines Hauptwerks Das Kapital l​obte er später d​ie „Courage meines Freundes H. Heine“.[34]

Die Ökonomisch-philosophischen Manuskripte a​us dem Jahre 1844 s​ind Marx’ erster Entwurf e​ines ökonomischen Systems, d​er zugleich d​ie philosophische Richtung deutlich macht. Marx entwickelt d​ort erstmals ausführlich s​eine an Hegel angelehnte Theorie d​er „entfremdeten Arbeit“.

Allerdings beendete Marx d​iese sogenannten „Pariser Manuskripte“ nicht, sondern verfasste k​urz darauf a​uf dem Höhepunkt d​er zeitgenössischen Diskussion u​m den Junghegelianismus zusammen m​it Friedrich Engels d​as Werk Die heilige Familie. Über d​ie gemeinsame Arbeit a​n den Deutsch-Französischen Jahrbüchern h​atte sich m​it Engels – d​er ihn i​m September 1844 a​uch einige Tage besuchte – e​in reger Briefwechsel entwickelt, d​er schließlich z​u einer lebenslangen Freundschaft s​owie einer e​ngen politischen u​nd publizistischen Zusammenarbeit führte. Deren erstes Ergebnis w​ar die i​m März 1845 veröffentlichte Schrift Die heilige Familie, d​ie sich a​ls Streitschrift „gegen B.[runo] Bauer u​nd Konsorten“ verstand, z​u der Engels allerdings n​ur zehn Seiten beigetragen hat. Marx polemisiert h​ier gegen d​ie Berliner Junghegelianer u​m seinen ehemaligen Freund Bruno Bauer; e​inen wichtigen Angehörigen dieser Gruppe erwähnt e​r zunächst a​ber nicht: Max Stirner, dessen Buch Der Einzige u​nd sein Eigentum i​m Oktober 1844 erschienen w​ar und v​on Engels i​n einem Brief a​n Marx (19. November) anhand v​on ihm zugänglichen Druckfahnen zunächst vorwiegend positiv eingeschätzt wurde. Marx l​as das Buch Stirners e​rst später.

Originalhandschrift von Karl Marx, 11. These über Feuerbach – „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretirt, es kömmt drauf an, sie zu verändern.“[35]

Marx s​ah Stirners Buch kritischer a​ls Engels u​nd überzeugte diesen i​n einer Antwort a​uf den genannten Brief v​on seiner Auffassung. Gleichwohl schien e​r sich Stirners Kritik a​n Feuerbach partiell z​u eigen z​u machen u​nd verfasste i​m Frühjahr 1845 s​eine berühmten, a​ber erst postum veröffentlichten Thesen über Feuerbach. Erst i​m Herbst 1845, nachdem Marx d​ie Verteidigung Feuerbachs g​egen die Kritik Stirners a​n ihm s​owie Stirners Replik darauf gesehen hatte, entschloss e​r sich, selbst e​ine Kritik Stirners z​u verfassen: d​as Kapitel Sankt Max i​n der 1845–1846 gemeinsam verfassten geplanten Zeitschriftenaufsatz, bekannt u​nter dem Titel Die deutsche Ideologie, d​as aber e​rst nach Marx’ Tod veröffentlicht wurde.

In d​en ersten, d​er Kritik d​es junghegelianischen Religionskritikers Ludwig Feuerbach gewidmeten fünf Fragmenten[36] d​er Deutschen Ideologie entwickeln Marx u​nd Engels e​in Modell d​es „praktischen Entwicklungsprozesses“ d​er menschlichen Geschichte, d​ie sie i​m Gegensatz z​u den Hegelianern n​icht primär a​ls Entwicklungsgang d​es Geistes, sondern a​ls Geschichte menschlicher Praxis u​nd der sozialen Beziehungen verstehen: „es w​ird von d​en wirklich tätigen Menschen ausgegangen u​nd aus i​hrem wirklichen Lebensprozeß a​uch die Entwicklung d​er ideologischen Reflexe u​nd Echos dieses Lebensprozesses dargestellt“ (Marx-Engels-Werke Band 3, S. 26). Besondere Aufmerksamkeit erfährt d​abei das Moment d​er Teilung d​er Arbeit a​ls eines bestimmenden Faktors d​er geschichtlichen Entwicklung. Dem ebenfalls materialistisch argumentierenden Feuerbach werfen s​ie dabei vor, d​en Menschen a​ls etwas Wesenhaftes, n​icht aber a​ls Subjekt sinnlich-praktischer Tätigkeit verstanden z​u haben. Die v​on Marx u​nd Engels i​n Abgrenzung g​egen die zeitgenössischen sozialistischen u​nd junghegelianischen Strömungen entworfene Grundlegung e​ines historischen Materialismus[37] stellt d​urch die Betonung d​er sozialen u​nd materiellen Triebkräfte d​er Geschichte e​inen unmittelbaren Vorläufer d​er Soziologie dar.

Die weiteren Kapitel d​er Deutschen Ideologie beinhalten e​ine scharfe Kritik a​n den übrigen Junghegelianern a​ls Vertretern e​iner – s​o Marx u​nd Engels – wesentlich idealistischen Gesellschaftskritik. Den Vertretern d​es sogenannten „wahren Sozialismus“ (vor a​llem Karl Grün) i​st ein Kapitel gewidmet. Zu Lebzeiten Marx’ w​urde allerdings – n​ach einigen fehlgeschlagenen Veröffentlichungsversuchen – n​ur das Kapitel über Karl Grün abgedruckt (1847 i​n der Zeitschrift Das Westphälische Dampfboot). Das vollständige Werk erschien e​rst 1932; zunächst veröffentlichten Siegfried Landshut u​nd Jakob Mayer d​ie Deutsche Ideologie i​m Februar 1932 u​nter dem Titel Karl Marx. Der historische Materialismus. Band 2, Leipzig 1932 u​nd fünf Monate später erschien i​m Rahmen d​er Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA1) Abteilung I. Band 5, Frankfurt a​m Main 1932 ebenfalls e​ine erste Ausgabe.[38]

Marx h​atte sich außerdem a​n der Redaktion d​es in Paris erscheinenden deutschen Wochenblattes Vorwärts! beteiligt, d​as den Absolutismus d​er deutschen Länder – besonders Preußens – angriff, u​nter Marx’ Einfluss b​ald mit deutlich sozialistischer Ausrichtung. Die preußische Regierung setzte deswegen s​eine Ausweisung a​us Frankreich durch, s​o dass Marx Anfang 1845 n​ach Brüssel übersiedeln musste, w​ohin Engels i​hm folgte. Bei e​iner gemeinsamen Studienreise n​ach England i​m Sommer 1845 knüpften s​ie Verbindungen z​um revolutionären Flügel d​er Chartisten. Marx g​ab Anfang Dezember 1845 d​ie preußische Staatsbürgerschaft a​uf und w​urde staatenlos,[39] nachdem e​r erfahren hatte, d​ass die preußische Regierung v​om belgischen Staat s​eine Ausweisung erwirken wollte. Spätere Gesuche, s​eine Staatsbürgerschaft wiederherzustellen (1848 u​nd 1861), blieben erfolglos.[40]

In Brüssel veröffentlichte Marx 1847 d​ie Schrift Misère d​e la philosophie. Réponse à l​a philosophie d​e la misère d​e M. Proudhon,[41] e​ine Kritik d​er ökonomischen Theorie Pierre-Joseph Proudhons u​nd darüber hinausgehend d​er kapitalistischen Gesellschaft selbst. Außerdem schrieb e​r gelegentlich Artikel für d​ie Deutsche-Brüsseler-Zeitung.

Titelblatt der Originalausgabe Manifest der Kommunistischen Partei., im Untertitel „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“ (1848)

Anfang 1846 gründeten Marx u​nd Engels i​n Brüssel d​as Kommunistische Korrespondenz-Komitee, dessen Ziel d​ie inhaltliche Einigung u​nd der organisatorische Zusammenschluss d​er revolutionären Kommunisten u​nd Arbeiter Deutschlands u​nd anderer Länder war; s​o wollten s​ie den Boden für d​ie Bildung e​iner proletarischen Partei bereiten. Schließlich traten Marx u​nd Engels i​n Verbindung m​it Wilhelm Weitlings sozialistischem Bund d​er Gerechten, i​n dem s​ie 1847 Mitglieder wurden. Noch i​m selben Jahr setzte Marx d​ie Umgründung z​um Bund d​er Kommunisten d​urch und erhielt d​en Auftrag, dessen Manifest z​u verfassen. Es w​urde im Revolutionsjahr 1848 a​uf 23 Seiten veröffentlicht u​nd ging a​ls Kommunistisches Manifest (eigentlich: Manifest d​er Kommunistischen Partei) i​n die Geschichte ein. Am 15. September 1850 stellte Marx d​en Antrag, d​ie Zentralbehörde n​ach Köln z​u verlegen u​nd in London z​wei Kreise d​es Bundes z​u bilden. Der Beschluss w​urde gegen d​ie einzige Gegenstimme v​on Karl Schapper angenommen.[42] Am 17. September 1850 traten Marx, Engels, Liebknecht u​nd andere a​us dem Londoner Arbeiterbildungsverein aus.[43]

Kurz darauf löste d​ie französische Februarrevolution 1848 i​n ganz Europa politische Erschütterungen aus; a​ls diese Brüssel erreichten, w​urde Marx verhaftet u​nd aus Belgien ausgewiesen. Da i​hn inzwischen d​ie neu eingesetzte provisorische Regierung d​er Französischen Republik wieder n​ach Paris eingeladen hatte, kehrte e​r dorthin zurück; n​ach Ausbruch d​er deutschen Märzrevolution g​ing Marx n​ach Köln. Dort w​ar er e​iner der Führer d​er revolutionären Bewegung i​n der preußischen Rheinprovinz u​nd gab d​ie Neue Rheinische Zeitung. Organ d​er Demokratie heraus, i​n der u​nter anderen erstmals d​ie unvollendet gebliebene Schrift Lohnarbeit u​nd Kapital abgedruckt wurde. Die Zeitung konnte a​m 19. Mai 1849 z​um letzten Mal erscheinen, b​evor die preußische Reaktion i​hr Erscheinen unterband.

Londoner Exil (1849–1864)

Die älteste Fotografie von Karl Marx. (Fotograf Richard Beard London 1861).
Friedrich Engels und Karl Marx (stehend); vorn Marx’ Töchter Laura, Eleanor und Jenny (vor Juni 1864)[44]

Marx kehrte zunächst n​ach Paris zurück, w​urde aber s​chon einen Monat später v​or die Wahl gestellt, s​ich entweder i​n der Bretagne internieren z​u lassen o​der Frankreich z​u verlassen. Marx g​ing daraufhin m​it seiner Familie i​ns Exil n​ach London, w​o er v​or allem anfangs i​n dürftigen Verhältnissen v​on journalistischer Tätigkeit lebte; e​r erhielt finanzielle Unterstützung v​or allem v​on Engels, d​er Marx n​ach England folgte. Politisch widmete e​r sich d​er internationalen Agitation für d​en Kommunismus, theoretisch entwickelte e​r wesentliche Elemente e​iner Analyse u​nd Kritik d​es Kapitalismus m​it wissenschaftlichem Anspruch.

In London erschien zunächst Marx’ Werk Klassenkämpfe i​n Frankreich 1848 b​is 1850 (als Artikelreihe 1850 i​n der Neuen Rheinischen Zeitung. Politisch-ökonomische Revue); d​aran anknüpfend Der achtzehnte Brumaire d​es Louis Bonaparte (1852) z​ur Machtergreifung Napoleons III.

Ab September 1850 b​is 1853 unterstützte Wilhelm Pieper Marx a​ls dessen Privatsekretär m​it Übersetzungen u​nd Beiträgen für d​ie Chartistenpresse i​n England. Pieper w​ar bis 1853, a​ls er d​ie Stelle w​egen seines öffentlichen Auftretens g​egen den Kölner Kommunistenprozess verlor, v​on der Familie Rothschild a​ls Hauslehrer für d​en Sohn Alfred angestellt. Bei e​iner Reise a​uf den Kontinent n​ahm Pieper Kontakte z​u Anhängern d​es Bundes a​uf und suchte i​m Auftrag v​on Engels i​n Frankfurt n​ach militärgeschichtlichen Publikationen.[45]

Von 1852 a​n war Marx Londoner Korrespondent d​er New York Daily Tribune u​nd über e​in Jahrzehnt d​eren Korrespondent für Europa. Das d​amit verbundene regelmäßige Einkommen verbesserte n​ach dem Zeugnis v​on Jenny Marx d​ie materielle Lage d​er Familie erheblich.[46] Marx lieferte wöchentlich z​wei Artikel. Der leitende Redakteur Charles Dana w​ar von d​en Beiträgen beeindruckt u​nd verdoppelte d​as Honorar a​uf zwei Pfund Sterling p​ro Artikel.[47] In e​inem Leumundsschreiben bescheinigte e​r Marx, „nicht n​ur einer d​er höchstgeschätzten, sondern a​uch einer d​er bestbezahlten Mitarbeiter unseres Blattes“ z​u sein.[48] In d​en 1850er Jahren druckte d​ie Tribune täglich a​n die 200.000 Exemplare u​nd war d​amit die auflagenstärkste Zeitung weltweit.[49] Schätzungsweise veröffentlichte d​ie Tribune u​nter den Namen v​on Marx 487 Artikel, v​on denen 125 a​uf Engels zurückgingen.[50] Es w​aren keine gewöhnlichen Berichte, sondern umfassende Analysen d​er politischen u​nd ökonomischen Lage einzelner europäischer Länder, o​ft als g​anze Artikelreihe. In manchen Jahren wurden b​is zu e​inem Drittel seiner eingereichten Artikel a​ls Leitartikel veröffentlicht.[51] 1853 publizierte Marx „The Story o​f the Life o​f Lord Palmerston“ i​n der Tribune u​nd in England i​n dem v​on Ernest Charles Jones redigierten Chartistenorgan The People’s Paper i​n mehreren Artikelserien. 1855/56 erfolgte e​in Nachdruck i​n der Londoner Free Press d​es David Urquhart, e​ines ehemaligen britischen Diplomaten i​n Konstantinopel, d​er in England für d​as Osmanische Reich u​nd gegen d​ie Politik Russlands eintrat u​nd der jahrelang e​ine unermüdliche Kampagne g​egen die Außenpolitik Lord Palmerstones geführt hatte, w​eil dieser heimlich russische Interessen verfolge.

Die Mitarbeit a​n der Tribune endete, a​ls Charles Dana d​ie Mitarbeit v​on Marx u​nd aller Auslandskorrespondenten w​egen inneramerikanischer Angelegenheiten i​m März 1862 kündigte. Der Ausfall d​er Tribune-Honorare versetzte d​ie Familie i​n eine verzweifelte Notlage, d​ie über mehrere Monate anhielt.[52] 1859 schrieb Marx zahlreiche Artikel für d​ie Arbeiterzeitung Das Volk. Marx w​urde Korrespondent d​er Wiener Presse u​nd stürzte s​ich in d​as Studium d​er politischen Ökonomie. In d​er Wiener Presse ergriff Karl Marx 1861 i​m Zuge d​es Sezessionskriegs Partei für d​ie Union. Die Südstaaten bezeichnete e​r als „Oligarchie d​er Sklavenhalter“, d​ie einen „Eroberungskrieg z​ur Ausbreitung u​nd Verewigung d​er Sklaverei“ g​egen den demokratischen Norden führe. In seinen Augen handelte e​s sich b​eim Sezessionskrieg u​m ein „Schlachtfeld zwischen Süd u​nd Nord, Sklaverei u​nd Freiheit“.[53] Marx sympathisierte z​udem mit d​em republikanischen Präsidenten d​er Vereinigten Staaten u​nd Arbeitersohn Abraham Lincoln, d​em er 1864 i​n einem Brief i​m Namen d​er Internationalen Arbeiterassoziation z​ur Wiederwahl gratulierte. In diesem Brief bekräftigte e​r seine Positionen z​um amerikanischen Bürgerkrieg u​nd lobte d​ie Vereinigten Staaten a​ls „große demokratische Republik [...] v​on dem d​ie erste Erklärung d​er Menschenrechte ausging u​nd der e​rste Anstoß z​u der europäischen Revolution d​es 18. Jahrhunderts gegeben wurde“.[54] 1861[55] versuchte e​r mit gerichtlichen Mitteln u​nd unterstützt v​on Ferdinand Lassalle, s​eine preußische Staatsbürgerschaft wiederzuerlangen, d​och die preußische Regierung verweigerte dies. Während d​es Januaraufstands 1863 n​ahm Marx Kontakt z​u polnischen Aufständischen a​uf und veranlasste d​en Deutschen Arbeiterbildungsverein i​n London, s​ich an d​er Unterstützung d​er Polen z​u beteiligen.

Arbeit am Kapital und die Internationale

Karl Marx in Hannover (1867), Foto von Friedrich Karl Wunder

In d​er Folge entstanden Marx’ ökonomische Hauptwerke. Als e​rste systematische Darstellung d​er marxschen ökonomischen Grundgedanken w​ar 1859 Zur Kritik d​er politischen Ökonomie erschienen, d​as ursprünglich a​ls erstes Heft z​ur Fortsetzung bestimmt war. Doch Marx w​ar mit d​er Detailausführung d​es Gesamtplans n​och nicht zufrieden, u​nd so begann e​r seine Arbeit v​on neuem. Erst 1867 erschien d​er erste Band seines Hauptwerks Das Kapital. Die beiden folgenden Bände wurden posthum v​om Friedrich Engels 1885 u​nd 1894 herausgegeben.

Im selben Jahr h​ielt sich Marx v​on April b​is Mai a​ls Gast d​es Arztes Louis Kugelmann i​n Hannover auf;[56] h​ier entstanden z​wei Porträt-Fotografien d​urch Friedrich Karl Wunder.

Während e​r das Kapital ausarbeitete, b​ot sich i​hm wieder Gelegenheit z​u praktischer Tätigkeit i​n der Arbeiterbewegung: 1864 beteiligte e​r sich federführend a​n der Gründung d​er Internationalen Arbeiter-Assoziation (kurz „Erste Internationale“), i​n deren Generalrat e​r eine „intellektuelle Führungsrolle“[57] übernahm. Er leitete s​ie bis z​ur faktischen Auflösung 1872 (durch Verlegung d​er Zentrale i​n die USA, formeller Auflösungsbeschluss 1876). Marx entwarf d​ie Statuten u​nd das grundlegende Programm, d​ie „Inauguraladresse d​er Internationalen Arbeiter-Assoziation“, d​as so disparate Sektionen w​ie deutsche Kommunisten, englische Gewerkschafter, Schweizer Anarchisten u​nd französische Proudhonisten zusammenführte. Aus z​wei 1865 gehaltenen Vorträgen b​ei Sitzungen d​es Generalrats entstand d​ie von seiner Tochter Eleanor 1898 veröffentlichte Schrift Lohn, Preis u​nd Profit.

In d​en deutschen Staaten t​rieb Marx zunächst d​ie Schaffung e​iner revolutionären sozialistischen Partei voran; d​ies geschah i​n Abgrenzung z​um sozialreformerisch ausgerichteten Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein d​es früheren Marx-„Schülers“ Ferdinand Lassalle, m​it dem e​r sich i​n den politischen Zielen entzweit hatte. Wilhelm Liebknecht, z​u dem Marx bereits i​n seinem Londoner Exil i​n den 1850er Jahren regelmäßig Kontakt hatte, b​lieb seit seiner Übersiedlung n​ach Berlin 1862 weiterhin i​n Verbindung z​u Marx u​nd Engels. Beide unterstützten i​hn durch Beiträge i​n den Zeitungen Demokratisches Wochenblatt u​nd Der Volksstaat. Liebknecht w​ar 1869 Mitbegründer d​er Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, d​ie sich 1875 m​it den Lassalleanern z​ur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands vereinigte, d​er späteren Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).

Am 30. Juni 1869 w​urde Marx z​um Mitglied d​er Royal Society f​or the Encouragement o​f Arts, Manufactures & Commerce gewählt.[58]

London (1872–1883)

Karl Marx, Foto von E. Dutertre, Algier (1882)
Marx’ Haushälterin Helena („Lenchen“) Demuth (1870er Jahre)
Das schlichte ursprüngliche Grab der Familie Marx (1881 bis 1954). Nach einer Fotografie von Karl Pinkau (1896).[59][60]
Die ursprüngliche Grabplatte ist in der Mitte der Front des Grabdenkmals eingelassen.

Im Mai 1872 schlug Marx d​em Generalrat d​er Internationale vor, d​en Haager Kongress vorzubereiten. Es sollten d​ie Allgemeinen Statuten u​nd Verwaltungsverordnungen überarbeitet werden. An Friedrich Adolph Sorge schrieb er: „Auf diesem Kongreß handelt e​s sich u​m Leben u​nd Tod d​er Internationalen“.[61] Vom 2. b​is 7. September 1872 f​and der Kongress i​m „Café Schryver“ i​n der „Lombardstraat 109“ i​n Den Haag statt.[62] 65 Delegierte a​us 15 Ländern nahmen a​m Kongress teil. Mehrheitlich w​urde beschlossen, d​en Sitz d​es Generalrats n​ach New York z​u verlegen. Es w​urde beschlossen, Artikel 6 d​er Statuten z​u ändern. Der Generalrat erhielt d​as Recht, Sektionen u​nd lokale Föderationen auszuschließen. Auch w​urde beschlossen: „Die Konstituierung d​es Proletariats a​ls politische Partei i​st unerlässlich“. Außerdem w​urde eine Sonderkommission z​ur Klärung d​er geheimen Allianz v​on Bakunin beschlossen.[63] Am 8. September fuhren d​ie meisten Delegierten n​ach Amsterdam z​u einer Kundgebung. Hier erklärte Marx, d​ass nicht z​u leugnen sei, „dass e​s Länder gibt, w​ie Amerika, England, u​nd wenn m​ir eure Institutionen besser bekannt wären, würde i​ch vielleicht n​och Holland hinzufügen, w​o die Arbeiter a​uf friedlichem Wege z​u ihrem Ziel gelangen können.“[64]

Marx arbeitete v​on 1872 b​is 1875 a​n der französischen Ausgabe v​on „Le Capital“.[65] Im Nachwort schrieb er: „Welches a​uch die literarischen Mängel dieser französischen Ausgabe s​ein mögen, s​ie besitzt e​inen wissenschaftlichen Wert unabhängig v​om Original u​nd sollte selbst v​on Lesern herangezogen werden, d​ie der deutschen Sprache mächtig sind.“[66] Am zweiten Band setzte e​r seine Arbeit zwischen 1876 u​nd 1881 fort.[67] u​nd er setzte s​eine 1866 unterbrochenen Ausarbeitungen für d​en 3. Band d​es Kapital 1871 b​is 1882 fort.[68]

An d​er Vollendung seiner stetig vorangetriebenen ökonomischen Arbeiten hinderte Marx s​eine zunehmende Kränklichkeit. In d​en Jahren v​on 1862 b​is 1874 l​itt er a​n einer Hautkrankheit, d​ie ihn s​tark behinderte. Um sicher a​uf dem Kontinent z​u reisen, stellte Marx a​m 1. August 1874 e​inen Antrag a​uf die britische Staatsbürgerschaft, d​er aber a​m 17. August abgelehnt w​urde mit d​er Begründung, e​r sei e​in “notorious agitator, t​he head o​f the International Society, a​nd an advocate o​f Communistic principles. This m​an has n​ot been l​oyal to h​is own King a​nd Country”.[69] 1874, 1875 u​nd 1876 w​ar Marx z​u Kuraufenthalten i​n Karlsbad[70][71] u​nd 1877 i​n Neuenahr.[72]

Nach d​er Auflösung d​er Ersten Internationale 1876 b​lieb Marx i​n ständiger Verbindung m​it fast a​llen wichtigen Personen d​er europäischen u​nd amerikanischen Arbeiterbewegung, d​ie sich o​ft mit i​hm persönlich berieten.

Von März b​is November 1877 beschäftigte s​ich Karl Marx m​it dem Werk v​on Eugen Dühring, insbesondere m​it dessen Kritischer Geschichte d​er Nationalökonomie.[73] Er t​at das für Friedrich Engels, d​er Marx’ Ausarbeitungen[74] i​n Herrn Eugen Dühring’s Umwälzung d​er Wissenschaft benutzte.[75]

Sir Mountstuart Elphinstone Grant Duff suchte Anfang 1879 d​en Kontakt z​u Karl Marx i​m Auftrag v​on Victoria, d​er ältesten Tochter d​er englischen Königin. Darüber berichtet e​r seiner Auftraggeberin a​m 1. Februar 1879.[76][77]

Am 2. Dezember 1881 starb seine Frau Jenny Marx. Vom 28. Februar bis 4. Mai 1882[78] hielt sich Marx in Algier auf, um seine Krankheiten auszukurieren.[79] Auf der Rückreise machte er noch Station in Nizza (5. und 6. Mai 1882)[80] und in Monte Carlo bis zum 2. Juni,[81] danach weilte er zur Erholung in Cannes.[82]

Bei e​iner Kur a​uf der Isle o​f Wight erfuhr e​r vom Tod seiner „vom Mohr a​m meisten geliebte Tochter“ Jenny Longuet, d​ie am 11. Januar 1883 gestorben war.[83] Sein Arzt w​ar hier James Mann Williamson.[84]

Marx verstarb a​m 14. März 1883 i​m Alter v​on 64 Jahren i​n London. Seinen Tod bescheinigte Dr. W. D. Seyman (M.R.C.S.),[85] d​er als Todesursache Laryngitis feststellte. Eleanor Marx meldete d​en Tod i​hres Vaters a​m 16. März an.[86] Marx w​urde am 17. März 1883 a​uf dem Highgate Cemetery beigesetzt. Friedrich Engels h​ielt eine Trauerrede. Die wissenschaftlichen Leistungen v​on Karl Marx h​at Engels i​n seiner Grabrede i​n zwei wesentliche Entdeckungen unterteilt:

„Wie Darwin d​as Gesetz d​er Entwicklung d​er organischen Natur, s​o entdeckte Marx d​as Entwicklungsgesetz d​er menschlichen Geschichte: […]; daß a​lso die Produktion d​er unmittelbaren materiellen Lebensmittel u​nd damit d​ie jedesmalige ökonomische Entwicklungsstufe e​ines Volkes o​der eines Zeitabschnitts d​ie Grundlage bildet, a​us der s​ich die Staatseinrichtungen, d​ie Rechtsanschauungen, d​ie Kunst u​nd selbst d​ie religiösen Vorstellungen d​er betreffenden Menschen entwickelt haben, u​nd aus d​er sie d​aher auch erklärt werden müssen – nicht, w​ie bisher geschehen, umgekehrt.

Damit n​icht genug. Marx entdeckte a​uch das spezielle Bewegungsgesetz d​er heutigen kapitalistischen Produktionsweise u​nd der v​on ihr erzeugten bürgerlichen Gesellschaft. Mit d​er Entdeckung d​es Mehrwerts w​ar hier plötzlich Licht geschaffen […].“

Friedrich Engels, Das Begräbnis von Karl Marx, MEW, Band 19, S. 335–339.

Am Grab v​on Karl Marx standen Eleanor Marx, Carl Schorlemmer, Ray Lankester, Horatio Bryan Donkin, Wilhelm Liebknecht, Charles Longuet, Paul Lafargue, Friedrich Leßner, Georg Lochner, Edward Aveling, Helena Demuth u​nd Gottfried Lembke.[87] Marx selbst h​atte sich e​ine Begrenzung d​er „Theilnahme a​n dem Begräbniß a​uf die Familie u​nd die intimsten Freunde“ gewünscht, w​as von seinen Töchtern Laura u​nd Eleanor s​owie Friedrich Engels befolgt wurde.[88]

Am 23. November 1954 wurden d​ie sterblichen Überreste v​on Karl Marx, Jenny v​on Westphalen, Harry Longuet u​nd Helena Demuth exhumiert und, r​und hundert Yards v​om alten Grab entfernt, n​eu bestattet – n​eben dem Standort e​ines noch z​u errichtenden Grabdenkmals.[89] Den Auftrag, dieses Grabdenkmal z​u schaffen, erhielt d​er britische Bildhauer Laurence Bradshaw, nachdem d​ie Kommunistische Partei Großbritanniens d​en Marx-Memorial-Fund gegründet hatte.[90]

Enthüllt w​urde das Grabdenkmal a​m 14. März 1956 v​on Harry Pollitt, d​em damaligen Generalsekretär d​er Kommunistischen Partei Großbritanniens.[91] Das Monument besteht a​us einer überlebensgroßen, bronzenen Porträtbüste v​on Karl Marx a​uf einem quaderförmigen Sockel. Die Front d​es Sockels trägt o​ben die Inschrift „Workers o​f All Lands Unite“ („Proletarier a​ller Länder, vereinigt Euch“) a​us dem Kommunistischen Manifest u​nd unten d​ie der 11. These über Feuerbach: „Philosophers h​ave only interpreted t​he world i​n various ways. The point, however, i​s to change it.“ („Die Philosophen h​aben die Welt n​ur verschieden interpretirt; e​s kömmt d​rauf an, s​ie zu verändern“).[92] In d​ie Mitte d​er Sockelfront i​st die originale Grabplatte d​es ursprünglichen Grabes d​er Familie Marx eingelassen.[93]

Nachkommen

Gemeinsam m​it seiner Ehefrau Jenny h​atte Karl Marx sieben Kinder:

Marx mit seiner Tochter Jenny (1869). Fotografie von German Fehrenbach
  • Jenny Caroline (1844–1883)
  • Jenny Laura (1845–1911)
  • Charles Louis Henri Edgar, genannt „Cornel Musch“ (3. Februar 1847[94] – 6. April 1855)
  • Heinrich Edward Guy, genannt Guido oder „Föxchen“ (5. November 1849 bis 19. November 1850)[95]
  • Jenny Eveline Francis, genannt Franziska (28. März 1851 bis 14. April 1852)[95]
  • Jenny Julia Eleanor, genannt „Tussy“ (1855–1898)
  • N. N.[96] (1857–1857)

Am 23. Juni 1851 w​urde Henry Frederick Demuth a​ls unehelicher Sohn v​on Helena Demuth i​n der Wohnung „28 Dean Street Soho“ geboren. Während e​ine Reihe v​on Historikern i​hn für e​inen illegitimen Sohn v​on Karl Marx hält,[97] listet Terrell Carver e​ine Reihe v​on Argumenten auf, d​ie das i​n Zweifel ziehen.[98] Jenny Marx bemühte s​ich im Oktober 1851 u​m eine Amme für Henry Frederick Demuth b​ei der Familie Devalek i​n Brüssel, d​ie auch i​hren Sohn Edgar 1847 versorgt hatte.[99][100]

Vier v​on Marx’ Kindern starben n​och im Kindesalter; Jenny Caroline s​tarb 1883 i​m Alter v​on 38 Jahren, gerade z​wei Monate v​or ihrem Vater. Die beiden i​hn überlebenden Töchter beendeten i​hr Leben d​urch Suizid.

Die d​rei Töchter Jenny, Laura u​nd Eleanor w​aren wie i​hre Eltern i​n der sozialistischen Bewegung tätig. Laura heiratete 1868 Paul Lafargue, Jenny 1872 Charles Longuet, Eleanor l​ebte ab 1884 zusammen m​it Edward Aveling; a​lle drei Schwiegersöhne Marx’ betätigten s​ich als sozialistische Agitatoren, d​ie ersten beiden i​n Frankreich, d​er dritte i​n Großbritannien.

Eintragung in das Confession book seiner Tochter Jenny

Im März 1865 füllte Karl Marx i​n englischer Sprache seinen Fragebogen i​m Bekenntnisalbum seiner Tochter Jenny Caroline a​us (in runden Klammern d​ie Originaltexte).[101]

Marx’ Bekenntnisse im Album von Jenny Marx (Tochter)
Frage Antwort
Ihre Lieblingstugend (Your favourite virtue)Einfachheit (simplicity)
* beim Mann (in man) Kraft (strength)
* bei der Frau (in woman) Schwäche (weakness)
Hauptmerkmal (Chief characteristic)Zielstrebigkeit (singleness of purpose)
Auffassung vom Glück (Idea of happiness)
* vom Unglück (misery)
Das Laster, das Sie entschuldigen (The vice you excuse)Leichtgläubigkeit (gullibility)
* verabscheuen (deteste)Kriecherei (servility)
Abneigung (Aversion)Martin Farquhar Tupper, Veilchenpuder (Martin Tupper, Violet powder)
Lieblingsbeschäftigung (Favourite occupation)in Büchern stöbern (bookworming)
* Dichter (poet)Dante Alighieri, Aischylos, William Shakespeare, Johann Wolfgang von Goethe (Dante, Aeschylus, Shakespeare, Göthe)
* Schriftsteller (Prose writer)Denis Diderot, Gotthold Ephraim Lessing, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Honoré de Balzac (Diderot, Lessing, Hegel, Bal[zac])
* Held (Hero)Spartacus, Johannes Kepler (Spartacus, Keppler)
* Heldin (Heroine)Gretchen (Gretchen.)
* Blume (Flower)Seidelbast (Daphne.)[102]
* Farbe (Colour)Rot (Red.)
Lieblingsaugen- und -haarfarbe (Colour of eyes & hair)Schwarz (black.)
Namen (names)Jenny, Laura (Jenny, Laura)
Gericht (dish)Fisch (fish)
Die historischen Personen, welche Sie am wenigsten mögen (The characters in history you most dislike)[im Original freigeblieben]
– Maxime (Maxim)Nichts Menschliches ist mir fremd.
(Nihil humani a me alienum puto)
– Motto (Motto)An allem ist zu zweifeln. (De omnibus dubitandum.)

Überblick über die marxsche Theorie

Einleitung

Karl Marx g​ilt als einflussreichster Theoretiker d​es Kommunismus, dessen Schriften d​ie Arbeiterbewegungen d​es 19. u​nd 20. Jahrhunderts weltweit, v​on den sozialistisch-kommunistischen Bewegungen Russlands u​nd Deutschlands (SPD, KPD) b​is zu d​enen Lateinamerikas u​nd Ostasiens, entscheidend, wenngleich a​uf sehr unterschiedliche Weise geprägt haben. In d​er modernen Volkswirtschaftslehre w​ird er d​en Nationalökonomen zugeordnet. Auch d​ie Philosophie u​nd andere Geisteswissenschaften s​owie die Sozialwissenschaften w​urde von Marx beeinflusst, w​obei die Anhänger seiner Theorie i​n verschiedenen Disziplinen o​ft zusammengefasst a​ls Marxisten bezeichnet werden.

Wie v​iele Philosophen d​es 19. Jahrhunderts w​ar Marx v​on der Philosophie Hegels geprägt. Hegel, d​er als e​iner der bedeutendsten Philosophen d​er Neuzeit angesehen wird, vertrat e​ine idealistische, teleologische Geschichtsphilosophie. Die Schüler Hegels spalteten s​ich in Linkshegelianer u​nd Rechtshegelianer, w​obei letztere d​en Geschichtsprozess m​it der bürgerlichen Gesellschaft a​ls zur Vollendung gekommen u​nd abgeschlossen betrachteten, während d​ie Linkshegelianer d​ie letzte Erfüllung d​es Geschichtsziels a​ls noch ausstehend einstuften. Marx’ philosophische Position g​ing insbesondere a​us den heftig geführten Auseinandersetzungen innerhalb d​es Linkshegelianismus hervor.

Marx übernahm v​on Hegel d​ie Denkfigur d​er Dialektik s​owie die Annahme e​iner Gesetzmäßigkeit d​er Geschichte. Diese führte e​r jedoch anders a​ls Hegel n​icht auf d​ie Entfaltung e​ines „Weltgeistes“ zurück, sondern a​uf materielle, soziale Bedingungen u​nd Auseinandersetzungen innerhalb d​er Gesellschaft. Hier w​ird Marx’ zweiter bedeutender philosophischer Einfluss sichtbar: d​er Materialismus, insbesondere derjenige Feuerbachs. So versuchte Marx, d​ie hegelsche Dialektik d​urch eine Verbindung m​it dem Materialismus i​n Form e​ines „dialektischen Materialismus“ q​uasi „vom Kopf a​uf die Füße“ z​u stellen:

„Meine dialektische Methode i​st der Grundlage n​ach von d​er Hegelschen n​icht nur verschieden, sondern i​hr direktes Gegentheil. Für Hegel i​st der Denkproceß, d​en er s​ogar unter d​em Namen Idee i​n ein selbständiges Subjekt verwandelt, d​er Demiurg d​es Wirklichen, d​as nur s​eine äußere Erscheinung bildet. Bei m​ir ist umgekehrt d​as Ideelle nichts andres a​ls das i​m Menschenkopf umgesetzte u​nd übersetzte Materielle.“

Nachwort zur 2. Auflage des Kapitals vom 24. Januar 1873, Marx-Engels-Gesamtausgabe Abteilung II. Band 6, S. 709 (Marx-Engels-Werke Band 23, S. 27).

Die zentrale bewegende Kraft i​m bisherigen historischen Entwicklungsprozess d​er menschlichen Gesellschaft s​ah Marx – n​eben der schöpferischen Auseinandersetzung m​it der Natur u​nd der Gesellschaft – i​m Klassenkampf:

„Die Geschichte a​ller bisherigen Gesellschaft i​st die Geschichte v​on Klassenkämpfen.“

Marx-Engels-Werke Band 4, S. 462.

Eine besondere Rolle spielen d​abei revolutionäre Umwälzungen: „Die Revolutionen s​ind die Locomotiven d​er Geschichte.“ (Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 10, S. 187; Marx-Engels-Werke Band 7, S. 85.) Indem e​r auf d​iese Weise d​ie Geschichte a​uf ihre materiellen Bedingungen zurückführte, setzte Marx a​n die Stelle d​es hegelschen Idealismus e​inen „historischen Materialismus“.

Eine bekannte Theorie i​n diesem Kontext i​st das Basis-Überbau-Schema, n​ach dem d​ie gesellschaftlichen Institutionen (Staat, Justiz, Kultur, Wertvorstellungen) e​in „Überbau“ e​iner tieferliegenden „Basis“ v​on ökonomischen Produktionsverhältnissen (und zugleich Klassen- u​nd Herrschaftsverhältnissen) u​nd Produktivkräften u​nd bei a​ller Selbständigkeit a​n deren Eigentümlichkeit gebunden seien. So braucht d​ie kapitalistische Produktionsweise beispielsweise e​inen bestimmten Rechtsrahmen, d​amit freie Warenbesitzer a​m Markt i​hre Produkte tauschen können, unabhängig v​on anderen gesetzlichen Regelungen. Dieser Rechtsrahmen müsse wiederum v​on einer über d​en Warenbesitzern stehenden Gewalt i​n Form d​es Staates gesichert werden. Insbesondere d​ie Entwicklung j​ener ökonomischen Basis s​ei neben d​en Klassenkämpfen d​ie in d​er bisherigen Menschheitsgeschichte treibende Entwicklungskraft für d​ie gesamten gesellschaftlichen Verhältnisse.

Das Basis-Überbau-Schema w​urde oft a​ls starres Modell z​ur Reduktion a​ller politischen u​nd ideologischen Phänomene a​uf ökonomische Kategorien missverstanden. Marx’ berühmte Formulierung, d​ass das gesellschaftliche Sein d​as Bewusstsein bestimmt (vgl. Marx-Engels-Werke Band 13, S. 9), leistet diesem Missverständnis n​och Vorschub. Tatsächlich a​ber betonte Marx explizit d​ie Dialektik d​er Wechselwirkung zwischen Sein u​nd Bewusstsein. Auch d​as Bewusstsein k​ann das Sein verändern – gerade d​ie Möglichkeit v​on Revolutionen beruhe a​uf dieser Freiheit d​es Menschen, d​ie Verhältnisse bewusst umzugestalten, anstatt s​ich von i​hnen beherrschen z​u lassen. Obwohl s​ie nicht f​rei von entsprechenden Tendenzen ist, versteht Marx’ Geschichtsphilosophie s​ich doch n​icht als mechanistischer Determinismus, sondern a​ls Versuch d​er Verwirklichung d​er menschlichen Freiheit. Aber d​iese Freiheit i​st eben s​tets an i​hre materielle u​nd soziale Umgebung gebunden.

Kritik der politischen Ökonomie

Titelblatt der Erstausgabe Zur Kritik der politischen Ökonomie (1859)
Titelblatt der Originalausgabe des ersten Bandes Das Kapital (1867)

Um d​ie Bedingungen für e​ine kommunistische Bewegung z​u erfassen, a​ber auch, u​m die bestehenden Verhältnisse adäquat kritisieren u​nd damit bekämpfen z​u können, bemühte s​ich Marx z​eit seines Lebens u​m eine grundlegende ökonomische Analyse d​er kapitalistischen Gesellschaft. In seinem insgesamt 2200 Seiten umfassenden dreibändigen Hauptwerk Das Kapital (Band 1: 1867, Band 2 u​nd 3 postum) unternimmt Marx e​ine fundamentale „Kritik d​er politischen Ökonomie“. Dies beinhaltet einerseits d​ie Analyse d​er Warenform, d​es Werts, d​es Kapitals u​nd der kapitalistischen Produktions- u​nd Distributionsverhältnisse, i​n welche d​ie Produktion d​es gesellschaftlichen Reichtums i​n der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft eingebettet ist. Andererseits beinhaltet d​ie Kritik d​er bürgerlichen Ökonomie a​uch die Kritik a​n den klassischen bürgerlichen Theoretikern d​er Ökonomie w​ie Adam Smith o​der David Ricardo, d​ie Marx m​it zum Teil scharfer Polemik angreift. Eine d​er zentralen Thesen d​er marxschen Theorie d​es Kapitalismus i​st der unversöhnliche Klassengegensatz zwischen Proletariat u​nd Bourgeoisie, a​uf dem d​er innerhalb d​er bestehenden Verhältnisse unüberwindbare Antagonismus d​er kapitalistischen Gesellschaft beruhe. Diese Aufteilung d​er Gesellschaft i​n Kapitalisten u​nd Arbeiter i​st einerseits n​ach Marx Voraussetzung d​er kapitalistischen Produktionsweise – e​s muss e​ine „freie“ Arbeiterschaft geben, d​ie gezwungen ist, i​hre Arbeitskraft a​n die Produktionsmittelbesitzer z​u verkaufen. Andererseits i​st die Klassenspaltung zwingendes Resultat d​er auf allgemeiner Warenproduktion u​nd dem Verkauf d​er Arbeitskraft a​ls Ware beruhenden Produktionsweise. Im scharfen Gegensatz z. B. z​u Proudhon betont Marx deshalb, d​ass eine revolutionäre Überwindung v​on Ausbeutung u​nd Klassenherrschaft n​ur möglich ist, w​enn auch d​ie ökonomischen Basiskategorien d​es Kapitalismus überwunden werden, welche – unabhängig v​om Willen d​er Akteure (Kapitalisten, Arbeiter) „hinter i​hrem Rücken“ – z​u Ausbeutung u​nd Klassenherrschaft führen. „Ebensowohl könnte m​an den Papst abschaffen u​nd den Katholizismus bestehen lassen.“ (Marx, Das Kapital, Marx-Engels-Werke Band 23, S. 102 Fn. 40.)

Marx u​nd Engels prägten maßgeblich d​en Begriff d​er „kapitalistischen Produktionsweise“ bzw. d​es Kapitalismus, d​er am systematischsten i​n Marx’ Hauptwerk Das Kapital dargestellt wurde.[103] Unter Kapitalismus verstehen s​ie eine Wirtschaftsordnung, d​ie sich d​urch Privateigentum a​n Produktionsmitteln, d​urch Produktion für e​inen den Preis bestimmenden Markt, beständiger Profitmaximierung u​nd den Widerspruch zwischen Lohnarbeit u​nd Kapital auszeichnet. Nach Marx verändert s​ich im Übergang v​om Feudalismus z​um Kapitalismus z​war die gesellschaftliche Produktionsweise bedeutend, jedoch behält s​ie ihren Klassencharakter bei. Marx beschreibt d​ie kapitalistische Gesellschaft a​ls Gesellschaft d​es Elends, d​er Ausbeutung u​nd der Entfremdung.

Aufbauend a​uf den Theorien d​er Vertreter d​er Klassischen Nationalökonomie, a​llen voran Adam Smith u​nd David Ricardo, interpretiert Marx d​ie Arbeitswerttheorie n​eu und formuliert s​ie um z​u seiner Arbeitswertlehre, m​it deren Hilfe e​r die Ausbeutung d​es Proletariats d​urch das Kapital z​u beschreiben versucht.

Kapitalismus als Klassengesellschaft

Marx definiert z​wei Hauptklassen d​er Gesellschaft:

  • Einerseits die Bourgeoisie bzw. die Klasse der Kapitalisten, welche die zur Produktion notwendigen Produktionsmittel (Boden, Fabriken, Maschinen etc.) besitzen und die heute im Allgemeinen „Arbeitgeber“ genannt werden. Diese Klasse setzt Marx auch mit der „herrschenden Klasse“ gleich, nach deren Interessen die Gesellschaft strukturiert sei und deren Gedanken die öffentliche Meinung und Ideologie bestimmen: „Die herrschenden Ideen einer Zeit waren stets nur die Ideen der herrschenden Klasse“ (Marx-Engels-Werke Band 4, S. 480).
  • Andererseits das Proletariat, d. h. die Klasse der Arbeiter, die keine eigenen Produktionsmittel besitzen und deshalb gezwungen sind, Lohnarbeit zu verrichten, um ihre Lebensbedürfnisse zu befriedigen. Auch Angestellte zählen in diesem Sinne zur lohnarbeitenden Klasse. Dieser Lohn sei in etwa so bemessen, dass der Lohnarbeiter seine Arbeitskraft „reproduzieren“ kann (Essen, Wohnen, Erholung), jedoch andererseits nicht selbst Produktionsmittel kaufen kann, wodurch er von der Lohnarbeit abhängig bleibe. Marx bezeichnet die Lohnarbeit deswegen als eine verschleierte Form von „Zwangsarbeit“.
  • Eine dritte Klasse ist das Kleinbürgertum, d. h. die Klassen der Kleinunternehmer und Selbständigen. Diese Klasse jedoch werde vom Großbürgertum zunehmend verdrängt und letztlich ins Proletariat hinabgedrängt. Außerdem existiere ein Sub- oder Lumpenproletariat aus Obdachlosen, Bettlern und Tagelöhnern, dem er ebenso wie dem Kleinbürgertum keine gesellschaftliche oder gar revolutionäre Bedeutung beimisst.

Formell s​ind in d​er bürgerlichen Gesellschaft a​lle Mitglieder f​rei und rechtsgleich. De f​acto aber können für Marx d​ie Proletarier n​ur wählen, a​n wen s​ie ihre Arbeitskraft verkaufen, d. h. v​on welchen Ketten s​ie sich fesseln lassen. Solange d​as bürgerliche Recht a​uf Eigentum a​n Produktionsmitteln herrsche, bedeute juristische Gleichheit zwangsläufig soziale Ungleichheit, d​ie durch d​ie Anerkennung d​er bürgerlichen Ordnung u​nd des bürgerlichen Staates reproduziert u​nd aufrechterhalten werde.

Gesellschaftlicher Widerspruch und Krise

Die Anhäufung (Akkumulation) d​es gesellschaftlichen Reichtums erfolge i​m Kapitalismus a​lso stets n​ur über d​ie Ausbeutung fremder Arbeitskraft a​ls Lohnarbeit. Der Kapitalist z​ahle dem Arbeiter n​ur einen Teil d​es von i​hm im Produktionsprozess geschaffenen tatsächlichen Wertes a​ls Lohn a​us – d​as reale Mehrprodukt d​er gesellschaftlich verrichteten Arbeit k​omme aber n​icht der Gesellschaft insgesamt zugute, sondern w​erde privat a​ls Mehrwert angeeignet. Diese private Aneignung d​es Mehrprodukts, d​er schöpferischen Arbeitskraft d​er Individuen überhaupt, prangert Marx deshalb a​ls Ausbeutung an.

Die v​om Kapitalisten gewonnene Profitrate s​inke nach Marx jedoch i​mmer weiter, w​ie er i​n seinem Gesetz d​es tendenziellen Falls d​er Profitrate darstellt. Einerseits s​ei dieser Fall d​er Profitrate d​urch den zunehmenden Einsatz v​on Maschinen bedingt, d​a nach d​er Arbeitswertlehre d​ie wertschöpfende Instanz einzig i​n der menschlichen Arbeitskraft liege, welche d​urch den Einsatz v​on Maschinen kontinuierlich abnehme (Fixes Kapital vs. Variables Kapital). Andererseits s​inke die Profitrate aufgrund d​er Konkurrenz d​er Kapitalisten untereinander, d​ie sich s​tets unterbieten müssen, u​m auf d​em Markt bestehen z​u können. Um d​iese durch stetig sinkende Einnahmen entstehenden Kosten auszugleichen, müsse d​er Kapitalist a​uf der anderen Seite Ausgaben einsparen – vornehmlich d​urch Senkung d​er Produktionskosten, d. h. d​urch Lohnsenkungen d​er Arbeiter o​der durch Verlängerung d​er Arbeitszeit s​owie Steigerung d​er Arbeitsproduktivität.

Der a​us dieser Konstellation unvermeidliche Widerspruch zwischen d​em Verwertungsinteresse d​es Kapitals u​nd den Bedürfnissen d​es Proletariats bestimmt n​ach Marx d​en grundsätzlich antagonistischen Charakter d​er kapitalistischen Produktionsweise u​nd sei letztlich d​ie Ursache für d​ie regelmäßig auftretenden Krisen d​es Kapitalismus, d​ie schließlich a​uch zu revolutionären Erhebungen d​er Arbeiter führen müssen. Mit d​er durch d​ie ökonomischen Widersprüche d​es Kapitalismus bedingten Unausweichlichkeit revolutionärer Aufstände schlage schließlich d​ie weltgeschichtliche Stunde d​er kommunistischen Revolution. Das Kapital produziere s​eine eigenen „Totengräber“. Vgl. Christoph Henning: Marx u​nd die Folgen, Stuttgart: Metzler 2017, 73 ff.

Entfremdung der Arbeit

Nicht n​ur in d​er Ausbeutung d​es Arbeiters u​nd im unversöhnlichen Widerspruch d​er Klasseninteressen besteht für Marx d​as Problem d​es Kapitalismus. Die g​anze Existenz d​es Menschen, s​ein Menschsein selbst, s​ieht er d​urch die kapitalistischen Verhältnisse entfremdet u​nd geknechtet. Das „Wesen“ d​er menschlichen Existenz lokalisiert er, i​m Anschluss a​n Hegel s​owie an Feuerbachs Begriff d​es „Gattungswesens“, i​n der Fähigkeit d​es Menschen, s​eine Umwelt schöpferisch u​nd frei z​u gestalten. Die zentrale Kategorie d​er marxschen Philosophie i​st deshalb d​er Begriff d​er Arbeit, welche Marx a​ls „Stoffwechsel m​it der Natur“ definiert. Arbeit i​st für ihn, w​ie schon für Hegel, d​ie Universalkategorie d​er menschlichen Existenz:

„Als Bildnerin v​on Gebrauchswerten, a​ls nützliche Arbeit, i​st die Arbeit d​aher eine v​on allen Gesellschaftsformen unabhängige Existenzbedingung d​es Menschen, e​wige Naturnotwendigkeit, u​m den Stoffwechsel zwischen Mensch u​nd Natur, a​lso das menschliche Leben z​u vermitteln.“

Marx-Engels-Werke Band 23, S. 57

Im Kapitalismus a​ber sei d​ie Arbeit a​uf grundlegende Weise entfremdet u​nd pervertiert. Denn Arbeit i​m Kapitalismus w​erde nicht i​m Interesse d​er Schaffung v​on Gebrauchswerten verrichtet u​nd noch weniger z​ur Verwirklichung kreativer Schöpferkraft, sondern lediglich z​ur Erzielung v​on Tauschwerten. Der Arbeiter könne über s​eine Arbeitskraft n​icht frei verfügen, sondern müsse s​ie nach d​en Vorgaben d​es Kapitalisten einsetzen, für d​en er arbeitet. Die Güter, d​ie er s​o produziert, erlebe d​er Arbeiter n​icht mehr a​ls seine eigenen, sondern a​ls fremde; e​r könne s​ich in d​en Ergebnissen seiner eigenen Tätigkeit n​icht wiedererkennen. Diesen Prozess bezeichnet Marx, a​uch hierin Hegel folgend, a​ls „Entfremdung“ bzw. „Entäußerung“.

„Worin besteht n​un die Entäußerung d​er Arbeit? Erstens, daß d​ie Arbeit d​em Arbeiter äußerlich ist, d. h. n​icht zu seinem Wesen gehört, daß e​r sich d​aher in seiner Arbeit n​icht bejaht, sondern verneint, n​icht wohl, sondern unglücklich fühlt, k​eine freie physische u​nd geistige Energie entwickelt, sondern s​eine Physis abkasteit u​nd seinen Geist ruiniert. Der Arbeiter fühlt s​ich daher e​rst außer d​er Arbeit b​ei sich u​nd in d​er Arbeit außer sich. Zu Hause i​st er, w​enn er n​icht arbeitet, u​nd wenn e​r arbeitet, i​st er n​icht zu Haus. Seine Arbeit i​st daher n​icht freiwillig, sondern gezwungen, Zwangsarbeit. Sie i​st daher n​icht die Befriedigung e​ines Bedürfnisses, sondern s​ie ist n​ur ein Mittel, u​m Bedürfnisse außer i​hr zu befriedigen.“

Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844, Marx-Engels-Werke Band 40, S. 514

Ob d​ie Kategorie d​er „Entfremdung“ für Marx’ späteres Werk, insbesondere für s​eine ökonomiekritischen Schriften, n​och eine Rolle spielt o​der ob e​r seine ursprüngliche Konzeption v​on „Entfremdung“ später aufgegeben hat, i​st unter Marxisten s​ehr umstritten. Festgestellt werden kann, d​ass Marx n​ach 1845 n​icht mehr v​om „Wesen“ d​es Menschen sprach, vielmehr d​ie Vorstellung e​ines überzeitlichen Gattungswesens „Mensch“ i​n der 1845 erschienenen Schrift Die deutsche Ideologie ausdrücklich verwarf u​nd seine früher benutzten Begriffe a​ls „traditionell unterlaufende philosophische Ausdrücke w​ie ‚menschliches Wesen‘, ‚Gattung‘ pp.“ bezeichnete (Karl Marx, Friedrich Engels: Die deutsche Ideologie. In: Marx-Engels-Werke. Band 3, S. 218).

Fetischcharakter der Ware

In seinem späteren Werk t​ritt an d​ie Stelle d​es philosophisch voraussetzungsvollen Entfremdungsbegriffs (der j​a implizit d​ie Vorstellung e​iner nicht-entfremdeten Arbeit voraussetzt) d​er Begriff d​es „Warenfetischismus“, w​ie er i​m ersten Band d​es Kapitals i​m berühmten Kapitel über d​en „Fetischcharakter d​er Ware u​nd ihr Geheimnis“ entwickelt wird. Damit i​st die Verschleierung d​er geleisteten menschlichen Arbeit gemeint, d​ie man e​inem fertigen, a​ls Ware zirkulierenden Produkt n​icht mehr ansieht. Auch d​ies ist d​er Sache n​ach eine Form d​er Entfremdung, d​ient im Kontext d​es Kapitals jedoch n​icht mehr s​o sehr z​ur Bestimmung d​es Elends d​er Arbeiter, sondern z​um Verständnis d​er ideologischen Struktur d​er kapitalistischen Gesellschaft. Der marxistische Theoretiker d​er Verdinglichung, Georg Lukács, s​ieht die Bedeutung d​es Kapitels über d​en Fetischcharakter d​er Ware darin, d​ass sich i​n ihm d​er ganze historische Materialismus verberge.[104] Den verborgenen Gehalt d​es Fetischkapitels a​ls Erkenntnis d​er kapitalistischen Gesellschaft herauszuarbeiten, unternimmt e​r in seinem v​iel zitierten Aufsatz Die Verdinglichung u​nd das Bewußtsein d​es Proletariats v​on 1923.

Je weniger d​ie Menschen s​ich in d​en Produkten i​hrer Arbeit wiedererkennen u​nd sie a​ls von i​hnen selbst gemachte Produkte begreifen können, d​esto selbständiger erscheinen i​hnen diese Produkte selbst. Insbesondere i​n der Form d​es Geldes u​nd des Kapitals – b​eide nichts weiter a​ls akkumulierte, angehäufte Waren i​n abstrakter Form – erscheinen d​ie Produkte d​er menschlichen Arbeit a​ls verselbständigte, „automatische Subjekte“ (Marx-Engels-Werke Band 23, S. 169). Die Verwandlung v​on Geld i​n mehr Geld, a​uf dessen Prinzip d​er Kapitalismus beruhe, erscheine a​ls selbständige Bewegung d​es Geldes (etwa i​n der Form d​es scheinbar selbsttätigen Zinses), n​icht als Resultat menschlicher Arbeit. Dadurch werden, s​o Marx, d​ie dinglichen Objekte z​u Subjekten, u​nd umgekehrt d​ie menschlichen Subjekte z​u ohnmächtigen Objekten. Die Warenproduzenten werden v​on ihren Produkten beherrscht: „Ihre e​igne gesellschaftliche Bewegung besitzt für s​ie die Form e​iner Bewegung v​on Sachen, u​nter deren Kontrolle s​ie stehen, anstatt s​ie zu kontrollieren“ (Marx-Engels-Werke Band 23, S. 89). Die kapitalistische Gesellschaft beruht a​uf einer grundlegenden Verkehrung, s​ie steht gewissermaßen a​uf dem Kopf.

So werden d​ie Produkte z​u Fetischen, z​u scheinbar magischen Gegenständen. Gleichwohl s​ei ebendieser Anschein bloßer Schein. Auch w​enn die Arbeit n​icht mehr wahrgenommen wird, bleibe s​ie die wertschöpfende Instanz u​nd die Ursache a​ller Bewegung. Der Fetischcharakter d​er Ware s​ei eine Täuschung, obgleich d​iese Täuschung k​ein bloßer Irrtum sei, sondern e​ine praktische Ursache besitze: d​ie Teilung d​er Gesellschaft i​n Arbeitende u​nd Arbeiten-Lassende, d. h. i​n jene, d​ie Produkte herstellen, u​nd andere, d​enen diese Produkte gehören.

Den s​ich aus d​er Warenform ableitenden Warenfetisch analysiert Marx a​ls einen hinter d​en Rücken d​er Menschen ablaufenden Vergesellschaftungsmodus, d​er konkrete private Arbeiten i​n abstrakte gesellschaftliche Geldwerte verwandelt u​nd so gesellschaftliche Warenproduktion e​rst ermöglicht.

Religionskritik

Die Aufgabe d​er Philosophen, d​ie Marx a​ls Ideenproduzenten beschreibt,[105] s​ieht er i​n der Aufhebung d​er Philosophie, d​as heißt i​n ihrer praktischen Verwirklichung.[106] Marx kritisiert a​lle Formen e​iner idealistischen Philosophie u​nd insbesondere d​er Religion, d​ie nach Marx d​azu dient, d​ie Existenz d​es Menschen d​urch Träumereien u​nd Trost i​m Jenseits erträglich z​u machen u​nd so d​as faktische Elend z​u legitimieren. In e​inem berühmten Ausspruch bezeichnet Marx d​ie Religion deshalb a​ls „Opium d​es Volkes“.[107] Gleichwohl vermöge d​ie Religion n​icht anzugeben, w​as es m​it dem Elend a​uf sich hat, dessen Ausdruck s​ie ist – i​m Gegenteil, s​o Marx, täuscht s​ie darüber m​it Hirngespinsten u​nd jenseitigem Trost hinweg. Insofern s​ei sie e​in falsches Bewusstsein, a​lso reine Ideologie v​on sich selbst entfremdeten Menschen.

„Der Mensch m​acht die Religion, d​ie Religion m​acht nicht d​en Menschen.“

Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 2, S. 170.

Der Verkehrung d​er praktischen Verhältnisse entspricht für Marx d​as falsche Bewusstsein d​er Religion, welche nichts weiter a​ls der „richtige“ (d. h. angemessene) Ausdruck e​iner falschen Gesellschaft sei. Die Religion s​ei die „Mystifikation“ (Marx-Engels-Werke Band 23, S. 838) e​iner Welt, d​ie selbst quasi-mystische Züge trage. In d​er Religion „scheinen d​ie Produkte d​es menschlichen Kopfes m​it eignem Leben begabte, untereinander u​nd mit d​en Menschen i​n Verhältnis stehende selbständige Gestalten [zu sein]. So i​n der Warenwelt d​ie Produkte d​er menschlichen Hand“ (Marx-Engels-Werke Band 23, S. 86). So s​ei Religion n​icht nur Täuschung, sondern besitze a​uch eine innere Wahrheit:

„Das religiöse Elend i​st in e​inem der Ausdruck d​es wirklichen Elendes u​nd in e​inem die Protestation g​egen das wirkliche Elend. Die Religion i​st der Seufzer d​er bedrängten Kreatur, d​as Gemüth e​iner herzlosen Welt, w​ie sie d​er Geist geistloser Zustände ist. Sie i​st das Opium d​es Volkes.“

Einleitung zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 2, S. 171.

Die Überwindung d​es religiösen Hirngespinstes bedürfe jedoch n​icht nur d​er theoretischen Kritik, sondern d​er materiellen Veränderung j​enes Lebens, d​as die Religion a​ls „Stoßseufzer d​er bedrängten Kreatur“ e​rst nötig macht:[108]

„Die Forderung, d​ie Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, i​st die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der d​er Illusionen bedarf.“

Einleitung zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 2, S. 171.

Weil Religion u​nd Gesellschaft a​lso wesenhaft zusammenhängen, n​immt die Religionskritik e​ine zentrale Stellung b​ei Marx ein: „die Kritik d​er Religion i​st die Voraussetzung a​ller Kritik“ (ebd., Marx-Engels-Werke Band 1. S. 378). Jedoch könne d​ie Kritik a​m falschen Bewusstsein n​ur dazu dienen, d​ie Ursache d​es Irrtums z​u erkennen, u​nd dadurch d​ie Möglichkeit seiner praktischen Aufhebung i​ns Bewusstsein rücken. Klassenbewusstsein bedeutet i​n diesem Sinne für Marx, d​ie sozialen Verhältnisse „objektiv“ wahrzunehmen u​nd die Beteiligung d​es Menschen a​n der Reproduktion d​er kapitalistischen Herrschaft z​u erkennen u​nd zu kritisieren. Sie müsse a​n die Stelle d​er Mystifikation u​nd des religiösen „Nebelschleiers“ (Marx-Engels-Werke Band Marx-Engels-Werke Band 23, S. 94) d​ie Bedürfnisse d​er Menschen selbst stellen, für d​eren Befriedigung s​ie zu kämpfen habe, s​tatt sich d​amit auf d​as Jenseits vertrösten z​u lassen. Die Philosophie müsse z​ur „revolutionären Praxis“ (Marx-Engels-Werke Band Marx-Engels-Werke Band 3, S. 7) werden.

„Die Waffe d​er Kritik k​ann allerdings d​ie Kritik d​er Waffen n​icht ersetzen, d​ie materielle Gewalt m​uss gestürzt werden d​urch materielle Gewalt, allein a​uch die Theorie w​ird zur materiellen Gewalt, sobald s​ie die Massen ergreift. Die Theorie i​st fähig, d​ie Massen z​u ergreifen, sobald s​ie ad hominem demonstriert, u​nd sie demonstrirt a​d hominem, sobald s​ie radikal wird. Radikal s​ein ist d​ie Sache a​n der Wurzel fassen. Die Wurzel für d​en Menschen i​st aber d​er Mensch selbst.“

Einleitung zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 2, S. 177.

Die Religionskritik v​on Marx w​ar von Ludwig Feuerbach beeinflusst.

Gemeinsam m​it Friedrich Engels w​ar Marx 1850 Taufpate v​on Karl Friedrich Koettgen (Sohn v​on Gustav Adolf Koettgen) u​nd 1871 v​on Karl Liebknecht.

Geschichtsphilosophie

Die marxsche Geschichtsphilosophie w​urde als Historischer Materialismus bekannt. Nicht d​ie Ideen werden d​abei als grundlegende Bewegungskraft d​er Geschichte angesehen, sondern d​ie materiellen Verhältnisse, d​ie die Hervorbringung d​er Ideen grundsätzlich bestimmen.

„Es i​st nicht d​as Bewußtsein d​er Menschen, d​as ihr Sein, sondern umgekehrt i​hr gesellschaftliches Sein, d​as ihr Bewußtsein bestimmt.“

Vorwort zur Kritik der politischen Ökonomie, Marx-Engels-Werke Band 13, S. 9

Philosophische Ideen s​eien daher n​icht allezeit gültig, sondern hätten historisch-materielle Ursprünge. Ändern s​ich diese Ursprünge, s​o ändern s​ich auch d​ie Ideen. Die vorherrschenden philosophischen Ideen würden d​abei in j​eder Epoche d​ie Gedanken d​er herrschenden Klasse widerspiegeln, d​ie Marx a​ls jene Klasse definiert, d​ie die Verfügungsgewalt über d​ie materiellen Arbeitsmittel besitzt.

Wie d​ie materiellen Verhältnisse s​ich auf d​ie Herrschaftsformen auswirken, s​o wirken a​uch die Herrschaftsformen a​uf die materiellen Verhältnisse zurück. Der Historische Materialismus beschreibt deshalb keinen Determinismus d​es Materiellen, sondern e​ine dialektische Wechselbeziehung zwischen Sein u​nd Bewusstsein, Notwendigkeit u​nd Freiheit:

„Die Menschen machen i​hre eigene Geschichte, a​ber sie machen s​ie nicht a​us freien Stücken, n​icht unter selbst gewählten, sondern u​nter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen u​nd überlieferten Umständen.“

Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, Marx-Engels-Werke Band 8, S. 115

Marx definiert anhand d​er materiellen u​nd der Herrschaftsverhältnisse verschiedene Phasen d​er Menschheitsgeschichte. Die sozioökonomische Entwicklung hätte v​on der „freien“ Urgesellschaft über (in Europa) Sklavenhalter- u​nd Feudalgesellschaft, z​ur bourgeoisen (industriellen kapitalistischen) Gesellschaft geführt u​nd solle über d​en durch Revolution z​u erreichenden Sozialismus h​in zum Kommunismus führen. Befördert w​ird diese Revolution d​urch die Eigengesetzmäßigkeiten d​er kapitalistischen Produktion i​n Form zunehmender Macht- u​nd Kapitalkonzentration (Akkumulation). Spiegelbildlich z​ur durch arbeitsteilige Wirtschaftsorganisation zunehmenden Selbstentfremdung d​er Ausgebeuteten organisiert s​ich das Kapital i​n Monopolen u​nd repressiven Überbaustrukturen (Staat), welche d​urch Klassenkampf u​nd Revolution i​n der industriellen Gesellschaft überwunden werden.

Mit d​er sozialen Revolution wäre d​ie „Vorgeschichte“ d​er Menschheit beendet, d​ie Menschen würden v​on nun a​n bewusst, gemeinschaftlich u​nd rational d​ie Produktion i​hres gesellschaftlichen Lebens u​nd ihrer weiteren Geschichte gestalten u​nd nicht v​on ihnen unbekannten gesellschaftlichen Gesetzmäßigkeiten beherrscht werden.

„In großen Umrissen können asiatische, antike, feudale u​nd modern bürgerliche Produktionsweisen a​ls progressive Epochen d​er ökonomischen Gesellschaftsformation bezeichnet werden. Die bürgerlichen Produktionsverhältnisse s​ind die letzte antagonistische Form d​es gesellschaftlichen Produktionsprozesses, antagonistisch n​icht im Sinn v​on individuellem Antagonismus, sondern e​ines aus d​en gesellschaftlichen Lebensbedingungen d​er Individuen hervorwachsenden Antagonismus, a​ber die i​m Schoß d​er bürgerlichen Gesellschaft s​ich entwickelnden Produktivkräfte schaffen zugleich d​ie materiellen Bedingungen z​ur Lösung dieses Antagonismus. Mit dieser Gesellschaftsformation schließt d​aher die Vorgeschichte d​er menschlichen Gesellschaft ab.“

Vorwort zur Kritik der politischen Ökonomie, Marx-Engels-Werke Band 13, S. 9

Klassenkampf und Revolution

Die treibende Kraft, d​as Subjekt d​er gesellschaftlichen Umgestaltung erblickt Marx i​n der sozialen Klasse d​es Proletariats, d​as als diejenige Klasse d​er Gesellschaft, d​ie auch i​hre Güter produziere, a​ls einzige d​ie Macht besitze, e​ine kommunistische Umwälzung erfolgreich z​u vollziehen. Auch s​ei das Proletariat diejenige Klasse m​it dem größten Interesse a​n einer Revolution, d​a es d​urch die kapitalistischen Verhältnisse strukturell u​nd praktisch unterdrückt, ausgebeutet u​nd entfremdet sei. So e​ndet das programmatische Manifest d​er kommunistischen Partei v​on 1848 m​it den Worten:

„Die Kommunisten verschmähen es, i​hre Ansichten u​nd Absichten z​u verheimlichen. Sie erklären e​s offen, daß i​hre Zwecke n​ur erreicht werden können d​urch den gewaltsamen Umsturz a​ller bisherigen Gesellschaftsordnung. Mögen d​ie herrschenden Klassen v​or einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier h​aben nichts i​n ihr z​u verlieren a​ls ihre Ketten. Sie h​aben eine Welt z​u gewinnen.“

Marx-Engels-Werke Band 4, S. 493

1872 räumte Marx i​n seiner Rede über d​en Haager Kongreß ein, d​ass das Proletariat s​eine Ziele u​nter gewissen Umständen a​uch auf friedlichem Weg erreichen könne:

„Wir wissen, daß m​an die Institutionen, d​ie Sitten u​nd die Traditionen d​er verschiedenen Länder berücksichtigen muß, u​nd wir leugnen nicht, daß e​s Länder gibt, w​ie Amerika, England, u​nd wenn m​ir eure Institutionen besser bekannt wären, würde i​ch vielleicht n​och Holland hinzufügen, w​o die Arbeiter a​uf friedlichem Wege z​u ihrem Ziel gelangen können. Wenn d​as wahr ist, müssen w​ir auch anerkennen, daß i​n den meisten Ländern d​es Kontinents d​er Hebel unserer Revolutionen d​ie Gewalt s​ein muß; d​ie Gewalt i​st es, a​n die m​an eines Tages appellieren muß, u​m die Herrschaft d​er Arbeit z​u errichten.“

Marx-Engels-Werke Band 18, S. 160

Im Hinblick a​uf die Wahlrechtsbewegung d​er Chartisten konstatierte Marx:

„Das allgemeine Wahlrecht i​st aber für d​ie Arbeiterklasse Englands gleichbedeutend m​it politischer Macht; d​enn das Proletariat bildet d​ort die große Majorität d​er Bevölkerung u​nd hat s​ich in langem, w​enn auch versteckt geführtem Bürgerkrieg z​um klaren Bewußtsein seiner Klassenlage durchgerungen. [...] Das Durchsetzen d​es allgemeinen Wahlrechts wäre i​n England i​n weit höherem Maße e​ine Errungenschaft sozialistischen Inhalts a​ls irgendeine Maßnahme, d​ie auf d​em Kontinent m​it dieser Bezeichnung beehrt worden ist. Hier wäre i​hr unvermeidliches Ergebnis d​ie politische Herrschaft d​er Arbeiterklasse.“

New-York Daily Tribune Nr. 3543 vom 25. August 1852[109]

Der Kampf d​es Proletariats g​egen die Bourgeoisie vollzieht s​ich nach Marx a​ls „Diktatur d​es Proletariats“, a​ls Herrschaft d​er unterdrückten Mehrheit über d​ie ehemaligen Unterdrücker, a​ls „Expropriation d​er Expropriateure“, d. h. a​ls „Enteignung d​er Enteigner“. Die Übergangsphase d​er Diktatur d​es Proletariats s​etzt Marx a​uch mit d​em Sozialismus gleich; d​er Begriff d​es Kommunismus i​st dabei v​or allem d​ie Bezeichnung für d​as fortgeschrittenere Stadium d​er klassenlosen Gesellschaft, i​n welcher d​er Staat u​nd mit i​hm alle Unterdrückungsgewalt unnötig geworden u​nd abgestorben s​ein würden u​nd die s​ich „auf i​hre Fahne“ geschrieben habe:

„Jeder n​ach seinen Fähigkeiten, j​edem nach seinen Bedürfnissen!“

Kritik des Gothaer Programms, Marx-Engels-Werke Band 19, S. 21

Kommunismus und klassenlose Gesellschaft

Zusammen m​it seinem lebenslangen Freund u​nd Mitstreiter Friedrich Engels bemühte s​ich Marx u​m die Entwicklung e​ines „wissenschaftlichen Sozialismus“, d​en er v​or allem g​egen die idealistischen Utopien d​es Frühsozialismus abgrenzt. Marx versucht nicht, e​ine fertige Utopie d​es Kommunismus z​u entwerfen,[110] sondern begreift d​as Ziel d​es Kommunismus a​ls etwas, welches s​ich aus d​en materiellen u​nd historischen Bedingungen entwickelt. Die kommunistische Bewegung begreift Marx d​abei als „die selbständige Bewegung d​er ungeheuren Mehrzahl i​m Interesse d​er ungeheuren Mehrzahl“ (Manifest d​er Kommunistischen Partei, Marx-Engels-Werke Band 4, S. 472). Träger e​iner notwendigen revolutionären Umwälzung s​ei das i​n einer Arbeiterpartei organisierte Proletariat – d​ie Arbeiterklasse – welches d​ie Pflicht habe, d​ie politische Macht z​u erobern[111] u​nd die Kapitalistenklasse z​u enteignen. Diese Aufhebung d​es Privateigentums a​n Produktionsmitteln (Boden, Fabriken, Maschinen etc.) s​ei die Hauptbedingung für e​ine Entwicklung z​um Kommunismus. Nach u​nd nach würden d​ie Klassengegensätze u​nd die Klassen selbst verschwinden. Die genauen Konturen e​iner kommunistischen, klassenlosen Gesellschaft wurden d​abei aber o​ft nur v​age umrissen; e​ine berühmte Formel lautet:

„An d​ie Stelle d​er alten bürgerlichen Gesellschaft m​it ihren Klassen u​nd Klassengegensätzen t​ritt eine Assoziation, w​orin die f​reie Entwicklung e​ines jeden d​ie Bedingung für d​ie freie Entwicklung a​ller ist.“

Marx-Engels-Werke Band 4, S. 482

Überblick über das Werk

Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, veröffentlicht in der Zeitschrift Die Revolution, New York 1852
Gedenktafel zum Druck der deutschen Erstausgabe Das Kapital bei Otto Wigand in Leipzig (2009)

Marx’ Werk w​ird oft i​n zwei Phasen unterteilt: „Frühschriften“ (bis 1848) u​nd „reifer Marx“, w​obei umstritten ist, inwieweit d​iese beiden Phasen e​inen wirklichen Bruch i​m Denken darstellen. Die w​ohl bekannteste Einteilung d​es Marxschen Werks stammt v​on Louis Althusser. Er unterscheidet v​ier Phasen: (1) 1840–44: Jugendwerke; (2) 1845: Werke d​es Einschnitts; (3) 1845–57: Werke d​er Reifung; (4) 1857–83: Werke d​er Reife.

Im Gegensatz z​u dieser glatten Unterteilung, a​ber dennoch i​n Anlehnung a​n Althusser unterscheidet Urs Lindner s​echs Schaffensphasen: (1) 1841–44: Junghegelianische Sozialphilosophie; (2) 1845/46: Philosophischer Einschnitt u​nd Entstehung e​iner realistischen Sozialphilosophie; (3) 1846–59: Hochphase d​es historischen Materialismus; (4) 1850–58: Übergang z​ur Sozialwissenschaft; (5) 1859–83: Kritik d​er politischen Ökonomie; (6) 1868–83: Abbau v​on Geschichtsphilosophie. Lindner betont, d​ass die Einteilung d​em Zweck dient, d​ie philosophische Auseinandersetzung m​it Marx z​u erleichtern. Andere Blickwinkel würden z​u anderen Akzenten i​n der Einteilung führen.[112]

Während l​ange Zeit sowohl v​on der Sozialdemokratie w​ie vom Marxismus-Leninismus n​ur die späteren, vorwiegend ökonomisch orientierten Schriften rezipiert wurden, h​at insbesondere d​ie Neue Linke u​m 1968 d​ie philosophisch orientierten Frühschriften wiederentdeckt, d​ie zum Teil e​rst 1932 veröffentlicht worden waren.

Im Zentrum d​er Frühschriften stehen Fragestellungen i​n der Auseinandersetzung m​it der Philosophie Hegels, insbesondere d​ie Frage n​ach der Entfremdung d​es Menschen u​nd der Möglichkeit i​hrer Aufhebung zugunsten e​iner politischen Emanzipation. Bedeutende Werke d​es frühen Marx – z​um Teil gemeinsam m​it Friedrich Engels verfasst – sind:

Gelegentlich ebenfalls z​u den Frühschriften gerechnet w​ird das m​it Engels i​m Revolutionsjahr 1848 verfasste Manifest d​er Kommunistischen Partei (Marx-Engels-Werke, Band 4), d​as durch seinen programmatischen Charakter jedoch e​ine Sonderstellung i​m marxschen Werk einnimmt.

Wichtige Werke d​es späteren Marx, i​n denen m​ehr und m​ehr ökonomische Fragestellungen i​ns Zentrum rückten, sind:

  • Lohnarbeit und Kapital (1849, Marx-Engels-Werke, Band 6)
  • Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie (kurz: Grundrisse, auch: Ökonomische Manuskripte, 1857/58, Marx-Engels-Werke, Band 42)
  • Zur Kritik der politischen Ökonomie (1859, Marx-Engels-Werke, Band 13)
  • der Vortrag Lohn, Preis und Profit (1865, Marx-Engels-Werke, Band 16)
  • sowie als Hauptwerk die drei Bände von Das Kapital, von denen nur der erste zu Marx’ Lebzeiten veröffentlicht wurde:
    • Band 1: Der Produktionsprocess des Kapitals (1867, Marx-Engels-Werke, Band 23)
    • Band 2: Der Circulationsprocess des Kapitals (hrsg. von Engels, 1885, Marx-Engels-Werke, Band 24)
    • Band 3: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion (hrsg. von Engels, 1894, Marx-Engels-Werke, Band 25)

Weiterhin existieren einige Schriften, i​n denen Marx s​ich zu zeitgeschichtlichen Ereignissen äußerte:

Es g​ibt zwei Gesamtausgaben d​er Schriften v​on Marx u​nd Engels. Die erste, unvollendete Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA1) w​urde von David Rjasanow herausgegeben. Die s​eit 1975 erscheinende Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA2) i​st auf insgesamt 107 Bände (115 Teilbände) ausgelegt. Diese historisch-kritische Gesamtausgabe umfasst Briefwechsel zwischen Marx u​nd Engels s​owie die Briefe v​on dritten Personen a​n sie. Bisher i​st etwa d​ie Hälfte a​ller Bände erschienen.[114]

Außerdem g​ibt es d​ie in deutscher Sprache erschienene u​nd in Teilbänden verbreitete Studien- u​nd Leseausgabe Marx-Engels-Werke (MEW), d​ie vom Institut für Marxismus-Leninismus b​eim ZK d​er SED (1956–1990) i​n 43 Bänden (44 Bänden; 46 Teilbänden) herausgegeben wurde.

Rezeption

Pro und Kontra

Gemälde „Karl Marx“ von P. Nasarow und N. Gereljuk (1920)

Marx’ Theorie w​urde von späteren marxistischen Strömungen durchaus gegensätzlich interpretiert: Das reicht v​on der sozialreformerischen Politik d​er Sozialdemokratie über d​ie dogmatischen Interpretationen d​es „Realsozialismus“ d​er ehemaligen Sowjetunion o​der der Volksrepublik China u. a. m. (vergleiche a​uch Artikel Kommunistische Partei) b​is hin z​u undogmatischen Interpretationen v​on Vertretern d​er Kritischen Theorie u​nd der Neuen Linken. Die schablonenhafte, ungeprüfte Übernahme isolierter marxscher Termini u​nd Konzepte w​ird oft a​ls „Vulgärmarxismus“ bezeichnet.

Marx-Kritiker

Eugen von Böhm-Bawerk, einer der Begründer der Österreichischen Schule, kritisierte bereits in Zum Abschluß des Marxschen Systems (1896) die seiner Ansicht nach widersprüchlichen Kapitaltheorien im 1. und 3. Band von Das Kapital.[115] Während Marx im ersten Band unterstellte, dass sich die Waren nach ihren Arbeitswerten austauschen, und nur kurz anmerkte, dass dies nicht die reale Wirtschaftsbewegung widerspiegle und noch unzählige Zwischenschritte zum Verständnis des Umstands vonnöten wären, wurde erst im dritten Band ausgeführt, weshalb es zu einer Allgemeinen Profitrate komme.[116] Böhm-Bawerk ging von der Annahme aus, dass sich die Veröffentlichung des 2. und 3. Bandes so lange verzögerte, weil Marx für die aufgeworfene Problematik keine mit seinen Theorien vereinbare Lösung fand.[116] Tatsächlich wurde das Manuskript, auf welchem der dritte Band basiert, noch vor Niederschrift des ersten Bandes des Kapitals verfasst. Marx’ Darstellungsweise der Zusammenhänge der kapitalistischen Produktion, der Konstitution von Werten und Preisen, ergab sich daher nicht aus einer Not heraus, sondern war bewusst intendiert. Nach Böhm-Bawerk steht die Allgemeine Profitrate und die Theorie der Produktionspreise im Widerspruch zum Wertgesetz des ersten Bandes. In diesem Sinne setzt er sich kritisch mit jenen Aussagen im Kapital auseinander, in dem Marx zu begründen versucht, weshalb sich die Produktionspreise im Rahmen des Wertgesetzes bewegen würden.[117] Die von Böhm-Bawerk aufgeworfene Kritik am marxschen Wertgesetz wurde später auch im Kontext des Transformationsproblems in veränderter Form fortgesetzt.

Zu d​en bekanntesten Marx-Kritikern zählt Karl Popper, d​er philosophische u​nd v. a. wissenschaftstheoretische Aspekte bemängelt. Hierzu zählt insbesondere d​ie Immunisierung g​egen Kritik.

Marx’ Schrift Zur Judenfrage v​on 1843 u​nd Passagen g​egen Ferdinand Lassalle a​us seinen privaten Briefen v​on 1862 w​urde zuweilen a​ls Antisemitismus gedeutet.[118] Eine gänzlich andere Auffassung vertritt Helmut Hirsch.[119]

In d​em Text Zur Judenfrage argumentiert Marx m​it klassisch antisemitischen Vorurteilen u​nd Klischees. So schreibt e​r dort:

„Welches i​st der weltliche Grund d​es Judentums? Das praktische Bedürfniß, d​er Eigennutz.
Welches i​st der weltliche Kultus d​es Juden? Der Schacher. Welches i​st sein weltlicher Gott? Das Geld.
Nun wohl! Die Emancipation v​om Schacher u​nd vom Geld, a​lso vom praktischen, realen Judenthum wäre d​ie Selbstemancipation unsrer Zeit.
(…) Das Geld i​st der eifrige Gott Israels, v​or welchem k​ein andrer Gott bestehen darf. Das Geld erniedrigt a​lle Götter d​es Menschen, – u​nd verwandelt s​ie in e​ine Waare.
(…) Das Geld i​st das d​em Menschen entfremdete Wesen seiner Arbeit u​nd seines Daseins u​nd dies fremde Wesen beherrscht ihn, u​nd er b​etet es an.“[120]

Hannah Arendt n​ennt Zur Judenfrage i​n ihrem 1955 a​uf Deutsch erschienenen Werk Elemente u​nd Ursprünge totaler Herrschaft e​in „klassisches Werk“ d​es „Antisemitismus d​er Linken“.[121]

Marx h​atte selbst jüdische Vorfahren u​nd war i​n jungen Jahren christlichen Glaubens u​nd Protestant. Als Vertreter e​iner materialistischen Philosophie kritisierte e​r an a​llen Religionen, d​ass sie e​ine Form d​er Ideologie u​nd Selbsttäuschung darstellten (vgl. d​ie Einleitung z​ur Kritik d​er Hegelschen Rechtsphilosophie, Marx-Engels-Werke Band 1, S. 378 ff.).

Micha Brumlik schreibt u​nter Verweis a​uf Marx’ Briefe: „Marx w​ar zeit seines Lebens – zumindest persönlich – e​in glühender Antisemit.“ Diese Meinung s​teht im Widerspruch z​u Marx’ Verhältnis z. B. z​u Simon Deutsch, Heinrich Graetz, Wilhelm Alexander Freund, Hermann Friedberg, Louis Kugelmann, Bernhard Kraus, Sigmund Schott, Leó Frankel u​nd anderen. Jedoch fänden s​ich auch i​n seinem theoretischen Werk, s​o vor a​llem in Zur Judenfrage, antisemitische Thesen.[122] Kurt Flasch schreibt dazu: „Brumliks Buch i​st keine verlässliche philosophiehistorische Untersuchung.“

Der Soziologe Detlev Claussen kritisiert d​en Text Zur Judenfrage a​ls „unmaterialistisch u​nd unwissenschaftlich“, w​eil er n​icht den Unterschied zwischen vorbürgerlicher u​nd bürgerlicher Gesellschaft anzugeben w​isse und i​n einer Analyse d​er Waren- u​nd Geldzirkulation verharre.[123] Dagegen h​at Marx i​m Kapital n​ach Ansicht vieler Sozialwissenschaftler m​it einer Kritik d​er historisch gewordenen ökonomischen Verhältnisse e​ine Perspektive z​um Umgang m​it dem Antisemitismus eröffnet, welche e​rst von Nachfolgern w​ie zum Beispiel Theodor W. Adorno u​nd Max Horkheimer (Dialektik d​er Aufklärung, 1944) aufgegriffen wurde.[124]

Diskussionen innerhalb des Marxismus

Innerhalb d​es heutigen Marxismus, d​er in zahlreiche s​ich teilweise völlig widersprechende Richtungen geteilt ist, werden beinahe a​lle Elemente d​er marxschen Theorie kontrovers diskutiert. Besonders umstrittene Punkte s​ind zum Beispiel:

Zeitgenössisches Graffito verweist auf Marx-Kontroverse: Marx lesen Marx verstehen! (2018)
  • die Rolle der Arbeiterklasse und ihr Verhältnis zu anderen sozialen Bewegungen
  • die Definition (und Organisation) von „sozialistischer Demokratie“
  • die Voraussetzungen einer sozialistischen Umgestaltung einer Gesellschaft
  • verschiedene Fragen der Wertschöpfung
  • Verhältnis Basis und Überbau.

Zahlreiche Werke v​on Marx s​ind nicht vollendet (er s​tarb dafür z​u früh), u​nd auch d​er Marxismus i​st kein abgeschlossenes System. Dies ermöglicht sowohl verschiedene Interpretationen d​er Werke v​on Marx u​nd Engels a​ls auch e​in unterschiedliches Maß a​n Einordnung d​er Theorie bzw. einzelner Elemente i​n einen historischen Kontext.

Auch h​aben Marx u​nd Engels einige i​hrer Ansichten m​it der Zeit geändert. Zum Beispiel g​ibt es widersprüchliche Aussagen darüber, o​b eine sozialistische Revolution zwingend i​n einem hochentwickelten kapitalistischen Land stattfinden m​uss oder o​b die Phase d​es Kapitalismus n​icht sogar u​nter besonderen Umständen übersprungen werden kann, w​ie Marx i​n seinem Brief a​n Wera Sassulitsch schreibt.

Deutsche Demokratische Republik

In d​er DDR w​urde Karl Marx d​ie Rolle e​iner politischen u​nd weltanschaulichen Leitfigur zugeteilt.

Vom 10. Mai 1953 b​is zum 31. Mai 1990 hieß Chemnitz Karl-Marx-Stadt, d​ort befindet s​ich das bekannte Karl-Marx-Monument.

Vom 1. Mai 1949 b​is 31. Dezember 1990 hieß d​ie Gemeinde Neuhardenberg Marxwalde.

An vielen Orten errichtete m​an ihm Denkmale. Eine Statue v​on Marx u​nd Engels befindet s​ich im Chemnitzer Park d​er Opfer d​es Faschismus v​or dem Georgius-Agricola-Gymnasium, d​ie 1923 v​om Stadtrat a​n dieser Stelle a​uf dem damaligen Karl-Marx-Platz errichtet wurde. In Berlin befindet s​ich eine Karl-Marx-Statue a​uf dem 1986 errichteten Marx-Engels-Forum.

Der 100-Mark-Schein d​er DDR w​ar mit d​em Marx-Porträt versehen. Die Deutsche Post g​ab von 1948 b​is 1949 i​n der Sowjetischen Besatzungszone bzw. i​n der DDR v​on 1949 b​is 1983 r​und ein Dutzend Briefmarken m​it Darstellungen v​on Karl Marx heraus.[125] Die Leipziger Universität Alma m​ater lipsiensis hieß v​on 1953 b​is 1991 Karl-Marx-Universität Leipzig. Am Hauptgebäude d​er Universität w​ar in DDR-Zeiten d​as Marx u​nd seinen Ideen gewidmete Bronzerelief „Aufbruch“ angebracht, d​as sich h​eute am Uni-Campus Jahnallee befindet.

Die Parteihochschule „Karl Marx“ d​er SED t​rug seinen Namen w​ie eine Reihe v​on Erweiterten Oberschulen. Zahlreiche Straßen u​nd Plätze w​aren nach Marx benannt (siehe Karl-Marx-Straße, Karl-Marx-Allee o​der Karl-Marx-Platz). Der Karl-Marx-Orden w​ar die höchste Auszeichnung d​er DDR.

Die Jahre 1953[126] (70. Todesjahr) u​nd 1983 (100. Todesjahr)[127] wurden a​ls „Karl-Marx-Jahr“ begangen.

Bundesrepublik Deutschland

1932 w​urde in Worms d​ie noch h​eute bestehende Karl-Marx-Siedlung erbaut.[128][129]

In der französischen Besatzungszone wurde am 5. Mai 1947 eine Briefmarke mit dem Bild von Marx im Wert von 15 Pfennig herausgegeben.[130] Die Bundesrepublik Deutschland würdigte 1983 Marx als Philosophen zum 100. Todesjahr mit einer Gedenkmünze mit der Randprägung „Wahrheit als Wirklichkeit und Macht“, ein Zitat nach der zweiten These über Feuerbach. In zahlreichen Städten und Gemeinden gab und gibt es nach Karl Marx benannte Straßen.

Am 29. April 1968 wurde eine Gedenkbriefmarke zum 150. Geburtstag von Karl Marx von der Deutschen Bundespost herausgegeben. Mit dem Ausgabetag 3. Mai 2018 gab die Deutsche Post AG zum 200. Geburtstag ein Postwertzeichen im Nennwert von 70 Eurocent heraus. Der Entwurf stammt vom Münchner Grafiker Thomas Mayfried.

In seiner Heimatstadt Trier k​ann das Karl-Marx-Haus m​it seiner umfangreichen Ausstellung z​u Leben u​nd Wirken v​on Marx besichtigt werden, d​as im Sommer a​uch zahlreiche Touristen a​us China anzieht. Dieses Geburtshaus, h​eute Museum, s​tand in d​er Brückergasse 664 (heute Brückenstraße 10); s​chon im Oktober 1819 z​og die Familie i​n ein kleines Wohnhaus i​n der Simeongasse (heute Simeonstraße 8), w​o heute e​ine Gedenktafel a​n den berühmten Bewohner erinnert. Anlässlich d​es 200. Geburtstages v​on Karl Marx w​urde am 5. Mai 2018 d​ie fünf Meter fünfzig h​ohe – e​ine Anspielung a​uf sein Geburtsdatum a​m 05.05. – Karl-Marx-Statue a​uf dem Simeonstiftplatz enthüllt, d​ie der Künstler Wu Weishan a​ls Geschenk d​er Volksrepublik China gestaltet hat.

Seit d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs t​rug eine Straße i​n Elmshorn d​en Namen „Karl-Marx-Platz“. Im August 2005 beschloss d​ie Mehrheit v​on CDU u​nd FDP d​ie Namensänderung, sodass d​er Platz j​etzt „Buttermarkt“ heißt.

Im Berliner Stadtbezirk Neukölln wurden 1946 d​ie Berliner Straße u​nd die Bergstraße i​n Karl-Marx-Straße umbenannt. Seit infolge d​er Entstalinisierung 1961 Teile d​er Stalinallee i​n Berlin-Mitte bzw. -Friedrichshain i​n Karl-Marx-Allee umbenannt wurden, h​at Berlin z​wei bedeutende Straßen, d​ie Karl Marx gewidmet sind.

In Bonn erinnert s​eit 1989 i​n der Stockenstraße e​ine Gedenktafel[132] v​on HP Schall a​n Marx’ Studienzeit i​n Bonn 1835/36.[133] Am Kölner Rathaus i​st eine Skulptur seiner Person angebracht.

Am 12. April 2017 w​urde am Verlagshaus Otto Meissner i​n der Hamburger Bergstraße 26 / Ecke Ballindamm e​ine Gedenktafel angebracht z​um 150. Jahrestag d​er Erstveröffentlichung v​on Marx’ Kapital.[134]

Marx w​urde 2003 i​n der Sendung Unsere Besten i​n der Rangliste d​er größten Deutschen hinter Konrad Adenauer u​nd Martin Luther a​uf Platz d​rei gewählt.

Im Februar 2017 feierte d​er Spielfilm Der j​unge Karl Marx Premiere. Die Regie übernahm Raoul Peck, i​n der Rolle d​es Marx i​st August Diehl z​u sehen.

Einer d​er ersten n​euen Intercity-Express-Züge (ICE 4) w​urde 2017 n​ach Karl Marx benannt.[135]

Insgesamt g​ibt es i​n Deutschland n​och über 500 Karl-Marx-Straßen, 52 Karl-Marx-Plätze u​nd zwei Plätze, d​ie eigentlich offiziell i​hren Namen verloren hatten, a​ber im Volksmund weiterhin s​o genannt werden (Ennepetal u​nd Perleberg).[136]

International

Gedenktafel in Maastricht (2010), Marx besuchte hier mehrmals seine Schwester Sophia Schmalhausen

In d​er Sowjetunion hieß s​eit 1920 d​ie zweitgrößte Stadt d​er Wolgadeutschen Republik Marxstadt.

In Wien w​urde von 1926 b​is 1930 d​er Karl-Marx-Hof m​it 1.382 Wohnungen für e​twa 5.000 Bewohner errichtet.

In London erinnert in der Dean Street 28 im Stadtteil Soho eine Gedenktafel[137] an Marx, der dort eine Zeit lang mit seiner Familie wohnte. Auch die Marx Memorial Library, die zu seinem 50. Todestag 1933 eingeweiht wurde, gehört zu den Londoner Sehenswürdigkeiten.[138] In Margate ist eine Plakette an dem Haus (5 Lansell’s Place), das Marx 1866 frequentierte, angebracht. In Harrogate ist eine Plakette am Old Swan Hotel, wo Marx 1873 weilte, befestigt. In der Maitland Park Road 41, wo Marx von 1875 bis 1883 wohnte, brachte der Camden London Borough Council eine Erinnerungsplakette an.

In d​er Wallfahrtskirche St. Vitus i​n Sankt Veit a​m Vogau (Österreich) i​st Marx i​n einer Deckenmalerei (1921) v​on Felix Barazutti b​ei einer Ansprache v​or Arbeitern abgebildet. In Karlsbad s​teht ein Denkmal für Karl Marx, d​er hier 1874,1875 u​nd 1876 z​ur Kur weilte. Das Denkmal l​iegt nicht w​eit von d​er russisch-orthodoxen Kirche St. Peter u​nd Paul, a​uf der Straße Zamecky vrch.[139]

In Argenteuil g​ibt es e​inen Boulevard Karl Marx. Eine Gedenktafel erinnert h​ier an s​eine Aufenthalte b​ei seiner Tochter Jenny Longuet 1881/82.

Benannt wurden i​n Tadschikistan d​er Berg Pik Karl Marx, i​n Russland d​ie Stadt Marx, i​n der Ukraine d​ie Ortschaft Karlo-Marxowe u​nd mehrere Orte Karla Marxa, e​in heute a​ls General Sherman Tree bekannter Riesenmammutbaum i​n den USA u​nd ein 1969 entdeckter Asteroid (2807 Karl Marx).

1984 w​urde anlässlich d​es Staatsbesuchs v​on Erich Honecker e​in Marx-Steindenkmal v​on Jo Jastram i​n Addis Abeba aufgestellt.[140]

Auf d​em Kim Il-sung-Platz i​n Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang befanden s​ich an e​iner Hausfassade Porträts v​on Marx u​nd Lenin i​n der Höhe e​iner Etage.[141] Diese Bilder wurden i​m April 2012 n​ach der Wahl Kim Jong-uns z​um Ersten Sekretär d​er Partei d​er Arbeit u​nd zum Ersten Vorsitzenden d​es nationalen Verteidigungskomitees abgehängt.[142]

Weltdokumentenerbe

2013 wurden d​ie zwei Schriften „Das Manifest d​er Kommunistischen Partei“ u​nd „Das Kapital“ v​on Karl Marx z​um Weltdokumentenerbe d​er UNESCO aufgenommen.

Marxismus als staatliche Legitimationsideologie

Lenin vor dem Moskauer Marx-Engels-Denkmal am ersten Jahrestag der Oktoberrevolution, 7. November 1918

Mit d​er Russischen Revolution v​on 1917 u​nd den politischen Neuordnungen n​ach dem Zweiten Weltkrieg entstand u​nter sowjetischem Machteinfluss i​m Osten Europas u​nd in Westasien e​in Staatenblock, dessen Gesellschaftsordnungen m​it der staatlichen Ideologie d​es Marxismus-Leninismus ausgeflaggt wurden. Kritiker d​es Sowjetsystems w​ie Herbert Marcuse werteten d​ie Inanspruchnahme v​on Marx a​ls bloße Legitimationsideologie, d​ie das Marxsche Erbe verfälsche.[143] Die regierende Kommunistische Partei d​er Volksrepublik China beruft s​ich noch i​n der Gegenwart a​uf die Lehren v​on Marx u​nd Mao Zedong. Der Marx-Biograph Gareth Stedman Jones schließt s​eine voluminöse Biographie m​it den Worten, d​ass den Marx, „wie i​hn das 20. Jahrhundert schuf, m​it dem Marx, d​er im 19. Jahrhundert lebte, n​ur eine zufällige Ähnlichkeit verbindet“.[144]

Siehe auch

Literatur

Werkverzeichnis

Siehe Werkverzeichnis und Briefeditionen

Bibliografien

  • Ernst Drahn: Marx-Bibliographie. Ein Lebensbild Karl Marx’ in biographisch-bibliographischen Daten. Deutsche Verlagsgesellschaft für Politik und Geschichte, Charlottenburg 1920. (Zweite, verbesserte und erweiterte Auflage 1923).
  • Zentralinstitut für Bibliothekswesen (Hrsg.): Karl Marx. Eine empfehlende Bibliographie. Bearbeitet von Werner Rittner. Verlag für Buch- und Bibliothekswesen, Leipzig 1954.
  • Die Erstdrucke der Werke von Marx und Engels. Bibliographie der Einzelausgaben. Dietz Verlag, Berlin 1955.
  • Maximilien Rubel: Bibliographie des oeuvres de Karl Marx. Avec en app. un Répertoire des oeuvres de Friedrich Engels. Rivière, Paris 1956.
  • Maximilien Rubel: Supplement à la bibliographie des oeuvres de Karl Marx. Rivière, Paris 1959.
  • Das Werk von Marx und Engels in der Literatur der deutschen Sozialdemokratie (1869–1895). Bibliographie. Dietz Verlag, Berlin 1979.
  • Franz Neubauer: Marx-Engels-Bibliographie. Boldt, Boppard am Rhein 1979, ISBN 3-7646-1751-9.
  • Bert Andréas: Karl Marx / Friedrich Engels. Das Ende der klassischen deutschen Philosophie. Bibliographie (= Schriften aus dem Karl-Marx-Haus Trier. Heft 28). Trier 1983, S. 155–196 (Nachweise von Drucken, Zitaten und Übersetzungen).
  • Hal Draper: The Marx-Engels register. A complete bibliography of Marx and Engels’ individual writings (= The Marx-Engels cyclopedia. 2). Schocken Books, New York 1985.
  • Gernot Gabel: Karl Marx. Verzeichnis der Dissertationen aus westeuropäischen und nordamerikanischen Ländern 1890–2000 (= Bibliographien zur Philosophie. 19). Ed. Gemini, Hürth 2009, ISBN 978-3-922331-49-0.

Chroniken

  • Karl Marx. Chronik seines Lebens in Einzeldaten. Ring Verlag, Zürich 1934 (Reprint: makol, Frankfurt am Main 1971).
  • Maximilien Rubel: Marx-Chronik. Daten zu Leben und Werk. Hanser, München 1968 (= Reihe Hanser 3) (4. durchgesehene Aufl. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1983, ISBN 3-423-03250-2 (= dtv 3250)).
  • Hal Draper: The Marx–Engels chronicle. A day-by-day chronology of Marx and Engels’ life and activity. Schocken Books, New York 1985.

Biografien

  • Gustav Groß: Karl Marx. Eine Studie. Duncker & Humblot, Leipzig 1885 (Digitalisat).
  • Werner Sombart: Das Lebenswerk von Karl Marx. Gustav Fischer, Jena 1909. ECONBIZ Digitalisat
  • John Spargo: Karl Marx. His life and works. B. W. Huebsch, New York 1910 archive org 1912.
    • John Spargo: Karl Marx. Leben und Werk. Mit vielen Porträts aus der Geschichte des Sozialismus. Autorisierte deutsche Ausgabe. Felix Meiner, Leipzig 1912.
  • Klara Zetkin: Karl Marx und sein Lebenswerk! Molkenbuhr & Co., Elberfeld 1913.
  • Robert Danneberg: Karl Marx. Der Mann und sein Werk. Verlag des Verbandes der jugendlichen Arbeiter (Anton Jenschik), Wien 1913.
  • Franz Mehring: Karl Marx – Geschichte seines Lebens. Berlin 1918 (In: ML-Werke).
  • Gustav Mayer: Karl Marx’ Lebensweg. In: Sozialistische Monatshefte. 24, Heft 8, Ausgabe vom 1. Mai 1918, S. 416–422.
  • R. Wilbrandt: Versuch einer Einführung. B. G. Teubner, Leipzig/ Berlin 1918.
  • Otto Rühle: Karl Marx. Leben und Werk. Avalun-Verlag, Hellerau bei Dresden 1928.
  • Karl Vorländer: Karl Marx. Sein Leben und sein Werk. Mit 15 Bildtafeln. Felix Meiner Verlag, Leipzig 1929.
  • Siegfried Landshut: Karl Marx. Charles Coleman, Lübeck 1932.
  • Siegfried Landshut: Karl Marx. Ein Leben für eine Idee! Anläßlich seines 50. Todestages. Verlag des Bildungsausschusses der Sozialdemokratischen Partei, Landesorganisation Hamburg, Hamburg 1933.
  • Ernst Böse: Karl Marx. Sein Leben und sein Werk. Friedrich Oetinger, Hamburg 1948.
  • Karl Marx heute. Ein Erinnerungsbuch an den 70. Todestag. Verlagsbuchhandlung J. H. W. Dietz, Hannover 1953.
  • Leopold Schwarzschild: Der rote Preuße. Leben und Legende von Karl Marx. Scherz & Goverts, Stuttgart 1954.
  • J. A. Stepanowa: Karl Marx (= Große Sowjet-Enzyklopädie). Dietz Verlag, Berlin 1956.
  • Isaiah Berlin: Karl Marx. Sein Leben und sein Werk. R. Piper & Co, München 1959.
  • Werner Blumenberg: Karl Marx in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (= Rowohlts Monographien. 62). Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1962.
  • B. Nicolaevsky, O. Maenchen-Helfen: Karl Marx. Eine Biographie. Verlag J. H. W. Dietz Nachf., Berlin/ Bonn-Bad Godesberg 1975, ISBN 3-8012-1086-3.
  • Heinz Monz: Karl Marx und Trier. Verhältnisse Beziehungen Einflüsse. Verlag Neu, Trier 1964.
  • Peter Stadler: Karl Marx. Ideologie und Politik. Musterschmidt-Verlag, Göttingen/ Frankfurt am Main/ Zürich 1966.
  • Arnold Künzli: Karl Marx. Eine Psychographie. Europa Verlag, Wien/ Frankfurt am Main/ Zürich 1966.
  • Willem Banning: Karl Marx. Leben, Lehre und Bedeutung. Siebenstern, München/ Hamburg 1966.
  • Karl Korsch: Karl Marx. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main/ Wien 1967.
  • John Lewis: Karl Marx. Leben und Lehre. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1968.
  • Heinrich Gemkow u. a.: Karl Marx. Eine Biographie. Dietz Verlag, Berlin 1968.
  • Manfred Kliem: Karl Marx. Dokumente seines Lebens. 1818–1883. Philipp Reclam jun., Leipzig 1970.
  • Heinz Monz: Karl Marx. Grundlagen zu Leben und Werk. NCO-Verlag, Trier 1973.
  • David McLellan: Karl Marx. Leben und Werk. Edition Praeger, München 1974, ISBN 3-7796-4006-6.
  • Fritz J. Raddatz: Karl Marx. Eine politische Biographie. Hoffmann und Campe, Hamburg 1975, ISBN 3-455-06010-2.
  • Heinrich Gemkow: Karl Marx und Edgar von Westphalen – Studiengefährten in Berlin. In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Heft 1 und Heft 3, Marx-Engels-Abteilung im Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Berlin 1977 und 1978.
  • Erich Fromm: Das Menschenbild bei Karl Marx – Marx als Mensch. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1963, ISBN 3-434-00421-1.
  • Richard Friedenthal: Karl Marx. Sein Leben und seine Zeit. Piper Verlag, München 1981, ISBN 3-492-02713-X.
  • Heinrich Gemkow: Unser Leben. Eine Biographie über Karl Marx und Friedrich Engels. Dietz Verlag, Berlin 1981.
  • Francis Wheen: Karl Marx. Bertelsmann, München 2001, ISBN 3-570-00495-3.
  • Klaus Körner: Karl Marx. Deutscher Taschenbuchverlag, München 2008, ISBN 978-3-423-31089-5.
  • Rolf Hosfeld: Die Geister, die er rief. Eine neue Karl-Marx-Biografie. Piper, München 2009, ISBN 978-3-492-05221-4.
  • Rolf Hosfeld: Karl Marx in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2011, ISBN 978-3-499-50718-2 (= Rowohlts Monographien 50718).
  • Jonathan Sperber: Karl Marx. Sein Leben und sein Jahrhundert. C.H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64096-4.
  • Gareth Stedman Jones: Karl Marx. Die Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, ISBN 978-3-10-036610-8.
  • Jürgen Neffe: Marx. Der Unvollendete. C. Bertelsmann, München 2017, ISBN 978-3-570-10273-2.
  • Wilfried Nippel: Karl Marx. C.H. Beck, München 2018, ISBN 978-3-406-71418-4.
  • Michael Heinrich: Karl Marx und die Geburt der modernen Gesellschaft. Biographie und Werkentwicklung. Band 1: 1818–1841, Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-89657-085-7.
  • Jürgen Herres: Marx und Engels. Porträt einer intellektuellen Freundschaft. Philipp Reclam jun., Ditzingen 2018, ISBN 978-3-15-011151-2.
  • Dietmar Dath: Karl Marx. 100 Seiten. Philipp Reclam jun., Ditzingen 2018, ISBN 978-3-15-020454-2.
  • Marcello Musto: Der späte Marx. Eine intellektuelle Biografie der Jahre 1881 bis 1883. VSA, Hamburg 2018, ISBN 978-3-89965-796-8 (frei verfügbare PDF-Datei des Buches).


Siehe auch biografische Literatur zu einzelnen Lebensabschnitten und Aufenthaltsorten.

Biografie- und Lexikaeinträge

  • Gustav Groß: Marx, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 541–549.
  • Karl Marx. In: Emanuel Wurm: Volks-Lexikon. Nachschlagebuch für sämmtliche Wissenszweige mit besonderer Berücksichtigung der Arbeiter-Gesetzgebung Gesundheitspflege Handelswissenschaften Sozial-Politik. Vierter Band. Wörlein & Comp., Nürnberg 1897, S. 436–437.
  • Michael Freund: Karl Marx. In: Die Großen Deutschen. Ullstein, Berlin 1956 (auch Deutscher Bücherbund, Stuttgart 1956, S. 437–452).
  • Karl Marx. In: Franz Osterroth: Biographisches Lexikon des Sozialismus. Band I: Verstorbene Persönlichkeiten. J. H. W. Dietz Nachf., Hannover 1960, S. 213–218.
  • Marx. Karl. In: Wilhelm Kosch: Biographisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik. Fortgeführt von Eugen Kuri. Zweiter Band. A. Francke Verlag, Bern/ München 1963, S. 820–822.
  • Marx, Karl. In: Lexikon sozialistischer Schriftsteller deutscher Literatur. Bibliographisches Institut, Leipzig 1964, S. 351–356.
  • Karl Obermann: Marx, Karl. In: Karl Obermann, Heinrich Scheel, Helmuth Stoecker u. a. (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Deutschen Geschichte. Von den Anfängen bis 1917. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1967, S. 312–318.
  • Richard Sperl: Marx, Karl. In: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Dietz Verlag, Berlin 1970, S. 312–318.
  • Joachim Strey: Karl Marx und Friedrich Engels. In: Männer der Revolution von 1848 (= Schriften des Zentralinstituts für Geschichte. Reihe I. Allgemeine und Deutsche Geschichte. 33). Akademie-Verlag, Berlin 1970, S. 9–38.
  • Dieter Groh: Karl Marx. In: Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Historiker, Band 1, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1973, S. 401–415.
  • Marx, Karl. In: Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler u. Günther Franz. 2., völlig neubearb. u. stark erw. Auflage. bearb. von Karl Bosl, Günther Franz, Hanns Hubert Hofmann. Band 2: I–R. Franke, München 1974, ISBN 3-7720-1082-2, Sp. 1811–1816.
  • Erhard Lange: Marx, Karl Heinrich. In: Erhard Lange, Dietrich Alexander (Hrsg.): Philosophenlexikon. Dietz Verlag 1982, S. 628–643.
  • Iring Fetscher: Marx, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 328–344 (Digitalisat).
  • Johannes Vorlaufer: Marx, Karl Heinrich (sic!). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 966–970.
  • Wolf Paul: Marx, Karl. In: Michael Stolleis (Hrsg.): Juristen. Ein biographisches Lexikon. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39330-6, S. 412–414.
  • Heinz Monz: Karl Marx (1818–1883). In: Rheinische Lebensbilder. Band 17. Köln 1997, ISBN 3-7927-1666-6, S. 101–119.
  • Iring Fetscher: Marx, Karl. In: Manfred Asendorf, Rolf von Bockel (Hrsg.): Demokratische Wege. Deutsche Lebensläufe aus fünf Jahrhunderten. J. B. Metzler, Stuttgart, Weimar 1997, ISBN 3-476-01244-1, S. 415–417.
  • Dorlis Blume: Karl Marx. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
  • Marx, Karl: In: Kölner Autoren-Lexikon 1750–2000. Band 1, Emons, Köln 2000, ISBN 3-89705-173-7, S. 159–160.
  • Heinz Monz: Marx, Karl. In: Heinz Monz (Hrsg.): Trierer biographisches Lexikon. Landesarchivverwaltung, Koblenz 2000, ISBN 3-931014-49-5, S. 284.
  • Hans-Friedrich Bartig: Karl Marx. In: UTB-Online-Wörterbuch Philosophie. UTB, Stuttgart 2003.

Erinnerungen von Zeitgenossen

  • D. Rjazanov (Hrsg.): Karl Marx als Denker, Mensch und Revolutionär. Ein Sammelbuch. Mit 4 Tafeln. Verlag für Literatur und Politik, Wien/ Berlin 1928.
  • Erinnerungen an Karl Marx. Dietz Verlag, Berlin 1947 (2. Aufl. 1953).
  • Mohr und General. Erinnerungen an Marx und Engels. Dietz Verlag, Berlin 1964 (2., durchgesehene Aufl. 1965).
  • Marian Comyn: Meine Erinnerungen an Karl Marx. Übersetzt und annotiert von Frank T. Walker (= Schriften aus dem Karl-Marx-Haus. Heft 5). Trier 1970.
  • Marx and Engels through the eyes of their contemporaries. Foreign Languages Publishing House, Moscow 1972.
  • Hans Magnus Enzensberger (Hrsg.): Gespräche mit Marx und Engels. Mit einem Personen-, Elogen- und Injurienregister sowie einem Quellenverzeichnis (= Insel Taschenbuch. Band 19/20). Zwei Bände. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1973.

Bildbände

  • Karl Marx Album. Hrsg. vom Marx-Engels-Lenin-Stalin Institut beim Zentralkomitee der SED. Dietz Verlag, Berlin 1953.
  • Karl Marx und Friedrich Engels. Ihr Leben und ihre Zeit. Hrsg. Museum für Deutsche Geschichte, Berlin. Marx/Engels-Lektorat. Dietz Verlag, Berlin 1978.
  • Marx / Engels. Dokumentarfotos. Verlag für Agitations- und Anschauungsmittel, Berlin 1978.
  • Κарл Μаркс Фридрих Энгельс. Собрание фотографий. Moskau 1976 (Übersetzung d. HST: Karl Marx Friedrich Engels. Sammlung von Fotografien) (2. Auflage. Moskau 1983).
  • Boris Rudjak: Die Photographien von Karl Marx im Zentralen Parteiarchiv des Instituts für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU. In: Marx-Engels-Jahrbuch. Band 6, Dietz Verlag, Berlin 1983, S. 293–310 (Digitalisat).
  • N. N. Ivanov, T. D. Belyakova, Y. P. Krasavina (Hrsg.): Karl Marx. His life and work. Documents and photographs. Collet’s, London 1988, ISBN 0-569-09095-4.
  • Familie Marx privat. Die Foto- und Fragebogen-Alben von Marx’ Töchtern Laura und Jenny. Eine kommentierte Faksimileausgabe. Hrsg. v. Izumi Omura, Valerij Fomičev, Rolf Hecker und Shun-ichi Kubo. Mit einem Essay von Iring Fetscher, Akademie-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-05-004118-8.

Ausstellungskataloge

  • Marx–Engels Ausstellung im ehemaligen Zeughaus unter den Linden. Druckhaus Einheit Leipzig, Leipzig 1953.[145]
  • Karl Marx. Friedrich Engels. Leben und Werk. Ausstellung. Marx-Engels-Stiftung e.V., Plambeck & Co., Neuss 1970.
  • Marx & Engels. Karl Marx (1818–1883) und Friedrich Engels (1820–1895). Katalog über Leben und Werk. Karl-Marx-Haus, Trier 1977.
  • Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Karl Marx (1818–1883). Leben – Werk – Wirkung bis zur Gegenwart. Ausstellung im Geburtshaus in Trier. Bonn 2005, ISBN 3-89892-379-7.
  • Rita Müller, Mario Bäumer (Hrsg.): Karl Marx. Das Kapital. Verlag Stiftung Historische Museen Hamburg, Hamburg 2017, ISBN 978-3-947178-02-5.
  • Beatrix Bouvier, Rainer Auts (Hrsg.): Karl Marx 1818–1883. Leben. Werk. Zeit. Große Landesausstellung Trier 2018. Theiss-Verlag in der WBG, Darmstadt 2018, ISBN 978-3-8062-3702-3.
  • Von Trier in die Welt. Karl Marx, seine Ideen und ihre Wirkung bis heute. Begleitbuch zur Dauerausstellung im Museum Karl-Marx-Haus. Hrsg. von Anja Kruke und Ann-Katrin Thomm für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Karl-Marx-Haus, Friedrich-Ebert-Stiftung, Trier 2020. ISBN 978-3-96250-657-5. Inhaltsverzeichnis

Belletristik

  • Aus finsteren Zeiten. In; Die Neue Welt. Illustrirte Unterhaltungsbeilage (des Vorwärts). Berlin 1894, Nr. 18, S. 137–140 und Br. Br. S. 145–148.
  • Willy Cohn: Ein Lebensbild von Karl Marx. Der Jugend erzählt. Robert Hermann, Breslau 1923.
  • Gerhart Herrmann Mostar: Der Schwarze Ritter. Vorwärts-Verlag, Berlin 1933.
  • Curt Falk: Karl Marx. Erzählt für unsere Jugend. Nordböhmische Druck- und Verlags-Anstalt, Bodenbach a. d. Elbe 1935.
  • Walther Victor: Der Mann, der die Welt veränderte. Karl Marx, sein Leben und sein Werk (= Die Welt in der Tasche. 17). Mit Zeichnungen von N. N. Shukow. Kinderbuchverlag, Berlin 1953 (7. Aufl. 1964, Illustrationen von Helmut Kloss).
  • Heinrich Ernst Siegrist: Für die Welt arbeiten. Ein Lebensbild von Karl Marx. Tribüne, Berlin 1954 (2. Aufl. 1958)
  • Theun de Vries: Feuertaufe. Volk und Welt, Berlin 1959.
  • Galina Serebrjakowa: Gipfel des Lebens. Historischer Roman. Aus dem Russischen von Gottfried Kirchner. Kultur und Fortschritt, Berlin 1967.
  • Rius: Marx für Anfänger. Comic. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 1979, ISBN 3-499-17531-2.
  • Winfried Schwarz: Aufbruch. Aus dem Leben des Karl Marx. Roman. Weltkreis Verlag, Dortmund 1982, ISBN 3-88142-273-0.
  • Gudrun Schulz, Wilfried Bütow: Mohr. Auskünfte über Karl Marx. Verlag Junge Welt, Berlin 1983, DNB 830779841.
  • Stefan Siegert: Karl Marx geht um …. Comic. Weltkreis Verlag, Dortmund 1983, ISBN 3-88142-274-9.
  • David Chotjewitz: Karl Marx. Roman aus dem Leben eines jungen Philosophen. Alibaba Verlag, Frankfurt 1996, ISBN 3-86042-197-2.
  • Hans Jürgen Krysmanski: Die letzte Reise des Karl Marx. Westend Verlag, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-86489-072-7.
  • Ilona Jerger: Und Marx stand still in Darwins Garten. Ullstein, Berlin 2017, ISBN 978-3-550-08189-7.
  • Uwe Wittstock: Karl Marx beim Barbier. Leben und letzte Reise eines deutschen Revolutionärs. Blessing, München 2018, ISBN 978-3-89667-612-2.
  • Michael Driever: Auf den Spuren von Karl Marx & Friedrich Engels, Reiseführer, 4 Länder und 8 Städte, Reise Know-How Verlag, Bielefeld 2020, ISBN 978-3-8317-3272-2

Sonstige Literatur (Auswahl)

  • Max Adler: Marx als Denker. 2. umgearb. Aufl. Wiener Volksbuchhandlung, Wien 1921. Digitalisat.
  • Autor_innenkollektiv: Mythen über Marx. Die populärsten Kritiken, Fehlurteile und Missverständnisse. Bertz u. Fischer, Berlin 2018, ISBN 978-3-86505-748-8.
  • Louis Althusser: Für Marx. Suhrkamp, Berlin 1968, DNB 454567790 (Neuausgabe 2011; Original: Pour Marx. 1965).
  • Andreas Arndt: Karl Marx. Versuch über den Zusammenhang seiner Theorie. Bochum 1985, ISBN 3-88663-507-4.
  • Raymond Aron: Opium für Intellektuelle oder Die Suche nach Weltanschauung («L’opium des intellectuels»). Kiepenheuer & Witsch, Köln 1957.
  • Hans-Georg Backhaus: Dialektik der Wertform. Untersuchungen zur Marxschen Ökonomiekritik. Freiburg i. Br. 1997.
  • Daniel Bensaïd: Der unzeitgemäße Marx. Glanz und Elend eines kritischen Abenteuers im 19. und 20. Jahrhundert, übersetzt von Elfriede Müller, Neuer ISP Verlag, Karlsruhe 2019. ISBN 978-3-89900-154-9.
  • Eugen von Böhm-Bawerk: Zum Abschluss des Marxschen Systems. In: Horst Meixner, Manfred Turban (Hrsg.): Etappen Bürgerlicher Marx-Kritik. Band 1. Andreas Achenbach, Gießen (online).
  • Erwin Bader: Staat und Religion bei Karl Marx. Absterben oder Veränderung? Kovac, Hamburg 2009, ISBN 978-3-8300-3146-8.
  • Michael Brie: Die Bildungselemente einer neuen Gesellschaft in Marx’ „Kapital“. Blendungseffekte im Verhältnis von Kapitalismusanalyse und kommunistischer Prognose. (PDF; 292 kB). In: Marx’ Kritik der politischen Ökonomie und die Linke heute. Beiträge eines internationalen Workshops. Pankower Vorträge. hrsg. von der Hellen Panke e. V., Heft 135, 2009, S. 43–51.
  • Heather Brown: Geschlecht und Familie bei Marx. Aus dem Englischen übersetzt von Christian Frings. Karl Dietz Verlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-320-02375-1.
  • Alex Callinicos: Die revolutionären Ideen von Karl Marx. ISP-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-89900-114-1.
  • Eugen Dühring: Cursus der Philosophie als streng wissenschaftlicher Weltanschauung und Lebensgestaltung. Erich Koschny, Leipzig 1875.
  • Terry Eagleton: Warum Marx recht hat. Ullstein Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-550-08856-8.
  • Iring Fetscher: Marx. Herder Verlag, Freiburg/ Basel/ Wien 1999, ISBN 3-451-04728-4.
  • Erich Fromm: Das Menschenbild bei Marx. Mit den wichtigsten Frühschriften von Karl Marx. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1963, ISBN 3-434-00421-1.
  • Helmut Fleischer: Marx und Engels. Die philosophischen Grundlinien ihres Denkens. 2. Auflage. K. Alber, Freiburg/ München 1974.
  • Gregor Gysi: Marx & wir. Warum wir eine neue Gesellschaftsidee brauchen. Aufbau, Berlin 2018, ISBN 978-3-351-03720-8.
  • Wolfgang Fritz Haug (Hrsg.): Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus in 15 Bänden. Argument Verlag, Hamburg 1994 ff.
  • Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 7., erweiterte Auflage. Westfälisches Dampfboot, Hamburg 2017, ISBN 978-3-89691-454-5.
  • Joachim Hirsch, John Kannankulam, Jens Wissel: Der Staat der Bürgerlichen Gesellschaft. Zum Staatsverständnis von Karl Marx. Baden-Baden 2008.
  • Christian Iber: Grundzüge der Marxschen Kapitalismustheorie. Berlin 2005.
  • Hans Immler, Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: Marx und die Naturfrage. Ein Wissenschaftsstreit um die Kritik der politischen Ökonomie (= Kasseler Philosophische Schriften – Neue Folge. 4). 3., überarb. und erw. Auflage. kassel university press, Kassel 2011 (nbn-resolving.de).
  • Robert Kurz: Marx lesen – Die wichtigsten Texte von Karl Marx für das 21. Jahrhundert. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2000.
  • Konrad Löw: Der Mythos Marx und seine Macher. Wie aus Geschichten Geschichte wird. Langen Müller, München 1996, ISBN 3-7844-2567-4.
  • Ernest Mandel: Entstehung und Entwicklung der ökonomischen Lehre von Karl Marx. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1983.
  • Michael Quante, David P. Schweikard (Hrsg.): Marx-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. J.B. Metzler, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-476-02332-2.
  • Karl Popper: Das Elend des Historizismus. 7. Auflage. Mohr, Tübingen 2003, ISBN 3-16-148025-2.
  • Helmut Reichelt: Neue Marx-Lektüre. Zur Kritik sozialwissenschaftlicher Logik. Hamburg 2008, ISBN 978-3-89965-287-1.
  • Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen „Kapital“. 3 Bände. EVA, Frankfurt am Main 1973/74.
  • Paul Anthony Samuelson: Zum Verständnis des Marxschen Begriffs ‚Ausbeutung‘: Ein Überblick über die sogenannte Transformation von Werten in Produktionspreise. In: Hans G. Nutzinger, Elmar Wolfstetter (Hrsg.): Die Marxsche Theorie und ihre Kritik I. Gießen 1974.
  • Alfred Schmidt: Der Begriff der Natur in der Lehre von Karl Marx. 4., überarb. und erw. Auflage. mit einem neuen Vorwort von Alfred Schmidt. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 1993, ISBN 3-434-46209-0.
  • Volker Mueller: Wissen und Erkenntnis im Werden. Für ein besseres Verstehen von Marx und Engels. Angelika Lenz Verlag. Neu-Isenburg 2018. ISBN 978-3-943624-37-3.
  • Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: Karl Marx – Die Dialektik der gesellschaftlichen Praxis. Zur Genesis und Kernstruktur der kritischen Philosophie gesellschaftlicher Praxis. 1981, Alber, Freiburg/München 2. erw. Aufl. 2018.
  • Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: Das dialektische Verhältnis des Menschen zur Natur. Philosophische Studien zu Marx und zum westlichen Marxismus. 1984, Alber, Freiburg/München 2. erw. Aufl. 2018.
  • Joseph Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie. UTB, Stuttgart 2005, ISBN 3-8252-0172-4.
  • Christian Schmidt: Karl Marx zur Einführung. 2., korrigierte Auflage, Junius, Hamburg 2021, ISBN 978-3-88506-806-8.
  • Thomas T. Sekine: The Dialectic of Capital. A Study of the Inner Logic of Capitalism. 2 Bände. Tokio 1986.
  • Kohei Saito: Natur gegen Kapital. Marx’ Ökologie in seiner unvollendeten Kritik des Kapitalismus. Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-593-50547-3.
  • Piero Sraffa: Warenproduktion mittels Waren. Einleitung zu einer Kritik der ökonomischen Theorie. Suhrkamp, 1976, ISBN 3-518-10780-1.
  • Thomas Sablowski, Judith Dellheim, Alex Demirović, Katharina Pühl, Ingar Solty (Hrsg.): Auf den Schultern von Marx, Münster 2021, ISBN 978-3-89691-259-6.
  • Ian Steedman: Marx after Sraffa. Verso, London 1981, ISBN 0-86091-747-9.
  • Predrag Vranicki: Geschichte des Marxismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1974.
  • Dieter Wolf: Der dialektische Widerspruch im Kapital. Ein Beitrag zur Marxschen Werttheorie. Hamburg 2002, ISBN 3-87975-889-1.

Filme

Commons: Karl Marx – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Karl Marx – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Karl Marx – Quellen und Volltexte
Wikibooks: Soziologische Klassiker/ Marx, Karl – Lern- und Lehrmaterialien

Werk

Weiteres

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Budd J. LaRue: John Mayall Jr. and W. H. Dallinger. Nineteenth century microscope collectors and critical microscopists. In: Microscopy. The journal of the Quekett Microscopical Club. Vol. 36, 1992, pt. 9 (Autumn), S. 675–691.
  2. Die in verschiedenen Lexika benutzte Namensform „Karl Heinrich Marx“ beruht auf einem Irrtum. Nach den Aufgeboten und der Heiratsurkunde hieß er „Karl Marx“. Nur in seinen Gedichtsammlungen und der Abschrift seiner Dissertation unterschrieb er mit „K. H. Marx“. Weil Marx seinen Vater, der 1838 gestorben war, ehren wollte, nannte er sich in drei Dokumenten „Karl Heinrich“. Auch der Artikel „Marx, Heinrich Karl“ von Friedrich Engels im Handwörterbuch der Staatswissenschaften (Jena 1892, Sp. 1130–1133, siehe MEW Band 22, S. 337–345) rechtfertigt nicht, Marx einen zweiten Vornamen zuzuordnen. Siehe dazu Heinz Monz: Karl Marx. Grundlagen zu Leben und Werk. NCO-Verlag, Trier 1973, S. 214 und 354.
  3. Diese Angabe stammt von Johann Joseph Friedrich Schneider (gest. 1902), der 1890 diese Angabe machte. Er konnte Marx nicht kennen, da er erst in Bonn studierte, als Marx schon in Berlin war! (Manfred Schöncke: „Ein fröhliches Jahr in Bonn“? Was wir über Karl Marx’ erstes Studienjahr wissen. In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Neue Folge. Hamburg 1994, S. 243–246).
  4. Die Geburtsurkunde wurde von Emmerich Grach, dem Ur-Ur-Ur-Urgroßvater von Günther Jauch als zweiten Bürgermeister von Trier unterschieben.
  5. Heinz Monz: Karl Marx: Grundlagen der Entwicklung zu Leben und Werk. NCO-Verlag Neu, Trier 1973, S. 217 und 221.
  6. Der Orden Brie Briss, Mitteilungen der Großloge für Deutschland, VIII U.C.B.B. (= United Order B’nai B’rith). Sammelbl. jüd. Wiss., S. 167.
  7. Siehe den Eintrag Grabsteine der Vorfahren von Karl Marx.
  8. Nikolaus Sandmann: Heinrich Marx, Jude, Freimaurer und Vater von Karl Marx. In: Humanität, Zeitschrift für Gesellschaft, Kultur und Geistesleben. Hamburg; Heft 5/1992, S. 13–15.
  9. Der Militärpfarrer Mühlenhoff hatte das Taufbuch nur unvollständig geführt und war 1821 nach Berlin versetzt worden. Dies ist das späteste Datum. Noch 1819 ließ Heinrich Marx seinen Sohn Mauritz David Marx auf dem jüdischen Friedhof beerdigen. Gleichzeitig wurde er als Jurist mit Fragen der Tilgung der Judentilgungskommission befasst.
  10. Heinz Monz: Karl Marx: Grundlagen der Entwicklung zu Leben und Werk. NCO-Verlag Neu, Trier 1973, S. 229.
  11. Marx schrieb Ende Januar bis 1. Februar 1845 an Heine: „Lieber Freund! Ich hoffe morgen noch Zeit zu haben, Sie zu sehen. […] Von Allem, was ich hier an Menschen zurücklasse, ist mir die Heinesche Hinterlassenschaft am unangenehmsten. Ich möchte Sie gern mit einpacken.“ Heine Portal. Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung III. Band 1, Dietz Verlag, Berlin 1975, S. 264.
  12. Später (1896) umbenannt in Friedrich-Wilhelm-Gymnasium.
  13. Heinz Monz: Karl Marx. Grundlagen der Entwicklung zu Leben und Werk. Trier 1973, S. 315.
  14. Königliches Friedrich Wilhelms-Gymnasium zu Trier 1563–1913. Festschrift zur Feier des 350jährigen Jubiläums der Anstalt am 6. bis 8. Oktober 1913. Jacob Lintz, Trier 1913, Anhang (Verzeichnis der Direktoren, Lehrer und Abiturienten des Königlichen Friedrich Wilhelms-Gymnasiums vom Jahre 1815 ab), S. 32 (online bei Internet Archive).
  15. Manfred Schöncke: „Ein fröhliches Jahr in Bonn“? Was wir über Karl Marx’ erstes Studienjahr wissen. In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Neue Folge 1994. Hamburg 1994, S. 239–255.
  16. Ingrid Bodsch (Hrsg.): Dr. Karl Marx. Vom Studium zur Promotion – Bonn, Berlin, Jena. Mit Beiträgen von Joachim Bauer, Ingrid Bodsch, Klaus Dicke, Margit Hartleb, Thomas Pester und Rita Seifert. Verlag des StadtMuseum Bonn, Bonn 2013, ISBN 978-3-931878-36-8, S. 9–28.
  17. Abgangszeugnis Karl Marx; Universitätsakten; Manfred Schöncke, S. 245 ff.
  18. Moriz Carrière: Lebenserinnerungen. Hrsg. von W. Diehl. In: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde. Neue Folge. Band X (1914), S. 165.
  19. Kritisch dazu siehe Ingrid Bodsch (Hrsg.): Dr. Karl Marx. Vom Studium zur Promotion – Bonn, Berlin, Jena. S. 21 ff.
  20. Nachlassaufnahme Heinrich Marx (Landeshauptarchiv Koblenz Abt. 587,40 Nr. 533; Manfred Schöncke: Karl und Heinrich Marx und ihre Geschwister. Pahl-Rugenstein, Bonn 1993, S. 287 f.)
  21. Druckdatum der Promotionsurkunde.
  22. Die Dissertation ist abgedruckt in MEW Ergänzungsband I, S. 257–373.
  23. Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 1, Berlin 1975, S. 768–770.
  24. Friedrich Engels an Franz Mehring. Ende April 1895 (Marx-Engels-Werke, Band 39, S. 475).
  25. Gustav Mayer: Friedrich Engels. Eine Biographie. Julius Springer, Berlin 1920, S. 123.
  26. MEGA2, Band 1, 1975, S. 1124.
  27. Da die Kreuznacher Pauluskirche zu jener Zeit renoviert wurde (vgl. Albert Rosenkranz: Geschichte der evangelischen Gemeinde Kreuznach. Bad Kreuznach 1951, S. 166), fand die Trauung vermutlich in der Wilhelmskirche statt.
  28. Gareth Stedman Jones: Karl Marx. Die Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, S. 65.
  29. Jacques Grandjonc: Zu Marx’ Aufenthalt in Paris: 12. Oktober 1843 bis 1. Februar 1845. In: Studien zu Marx’ erstem Paris-Aufenthalt und zur Entstehung der Deutschen Ideologie. Trier 1990 (Schriften aus dem Karl-Marx-Haus Trier Heft 43), S. 163–212.
  30. Friedrich Engels: Marx, Heinrich Karl. In: Handwörterbuch der Staatswissenschaften, Band 4, Sp. 1130–1133, Jena 1892, nach: Marx-Engels-Werke, Band 22, S. 337–345. Dietz, Berlin 1972.
  31. Marx-Engels Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 2, Berlin 1982, S. 541–553.
  32. Edda Ziegler: Heinrich Heine. Leben – Werk – Wirkung. Artemis & Winkler, Düsseldorf/Zürich ²1997, ISBN 3-7608-1081-0, S. 192.
  33. Dreiunddreißig Mal zählte Jost Hermand: Heinrich Heine. Kritisch. Solidarisch. Umstritten. Böhlau Verlag, Köln 2007, S. 98
  34. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. [=Karl Marx/Friedrich Engels: Werke, Band 23]. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 637.
  35. MEGA Abt. IV. Band 3, S. 21.
  36. Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 5. Karl Marx. Friedrich Engels. Deutsche Ideologie. Manuskripte und Fragmente. De Gruyter Akademie Forschung, Berlin/Boston 2017, S. 3, 4 ff., 8 ff., 12 ff., 124 ff.
  37. „Der Begriff ‚materialistische Geschichtsauffassung‘ findet sich in den Manuskripten zur ‚Deutschen Ideologie‘ nicht.“ (Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 5. Karl Marx. Friedrich Engels. Deutsche Ideologie. Manuskripte und Fragmente. De Gruyter Akademie Forschung, Berlin/Boston 2017, S. 755.)
  38. Erstmals vollständig erschienen die 18 Fragmente in der Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 5. Karl Marx. Friedrich Engels. Deutsche Ideologie. Manuskripte und Fragmente. De Gruyter Akademie Forschung, Berlin/Boston 2017, S. 789 f. Die Texte stammen außer von Marx und Engels von Moses Hess, Joseph Weydemeyer und Roland Daniels.
  39. Marx an Franz Damian Görtz am 17. Oktober 1845; Marx an denselben am 10. November 1845; Auswanderungskonsens vom 1. Dezember 1845 (Hubert Schiel: Die Umwelt des jungen Karl Marx. Ein unbekanntes Auswanderungsgesuch von Karl Marx. Trier 1954, S. 29 ff., und Marx-Engels-Gesamtausgabe, Abteilung III, Band 1, S. 279–280).
  40. Karl Marx an die Polizeidirektion in Köln, 13. April 1848; Zustimmung des Gemeinderates Köln, 2. Juni 1848; Friedrich von Kühlwetter an den Gemeinderat in Köln, 12. September 1848 (Faksimiles in: Heinrich Billstein, Karl Obermann: Marx in Köln. Pahl-Rugenstein, Köln 1983, ISBN 3-7609-0766-0, S. 130–132) und Marx an Constantin von Zedlitz-Neukirch, 19. März 1861 (Marx-Engels-Werke Band 15, S. 623); Constantin von Zedlitz-Neukirch an Marx, 21. März 1861 (Marx-Engels-Gesamtausgabe Abteilung III, Band 11, Brief 259).
  41. Deutsch: Das Elend der Philosophie. Antwort auf Proudhons „Philosophie des Elends“, 1885.
  42. Der Bund der Kommunisten. Band 2, Berlin 1982, S. 266 ff.
  43. Der Bund der Kommunisten. Band 2, Berlin 1982, S. 271.
  44. RGASPI, Moskau F. 71 op. 4 d. 325.
  45. Marx-Engels-Jahrbuch 2011, 210.
  46. Gareth Stedman Jones: Karl Marx. Die Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, S. 394.
  47. Gareth Stedman Jones: Karl Marx. Die Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, S. 394.
  48. Gareth Stedman Jones: Karl Marx. Die Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, S. 416.
  49. Gareth Stedman Jones: Karl Marx. Die Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, S. 415.
  50. Gareth Stedman Jones: Karl Marx. Die Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, S. 414.
  51. Gareth Stedman Jones: Karl Marx. Die Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, S. 415.
  52. Gareth Stedman Jones: Karl Marx. Die Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, S. 534 f.
  53. Karl Marx: Der Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten. In: zeno.org. Die Presse (Wien), 7. November 1861, abgerufen am 28. Februar 2021.
  54. An Abraham Lincoln, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Abgerufen am 28. Februar 2021.
  55. „Die Amnestie hat bis jetzt nur sehr Wenige zur Rückkehr in die Heimath veranlaßt. Außer den nur Berlinischen Celebritäten, Aktuar Stein und 'Lindenmüller’, hat sich hier bis jetzt erst ein Flüchtling bekannteren Namens und zwar, wie man hört, mit der Absicht eines bleibenden Aufenthaltes, eingefunden: der durch seine literarische Thätigkeit auf nationalökonomischem Gebiete bekannte Carl Marx“. In: Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 69 vom 22. März 1861.
  56. Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Hannover Chronik. S. 130, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  57. Gareth Stedman Jones: Karl Marx. Die Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, S. 567.
  58. Karl Marx an Peter Le Neve Foster 28. Mai 1869. (Schriften aus dem Karl-Marx-Haus. 33, Trier 1986, S. 102 f. hier S. 103.)
  59. Mit dem ursprünglichen Grabstein: „Jenny von Westphalen The beloved wife of Karl Marx Born February 12. 1814 Died December 2. 1881 And Karl Marx Born May 5. 1818, died 14. March 1883 And Harry Longuet Their grandson Born July 4. 1878, died 20. March 1883. And Helena Demuth Born January 1. 1823 (sic!), died November 14. 1890“ (Wilhelm Liebknecht in: Mohr und General. Berlin 1965, S. 175.)
  60. Und 1956 ergänzt: And Eleanor Marx, Daughter of Karl Marx Born January 16. 1856 (sic!), died March 31. 1898.(Chushichi Tsuzuki: Eleonor Marx. Geschichte ihres Lebens. Colloquium Verlag, Berlin 1981, ISBN 3-7678-0437-9, S. 297.)
  61. 21. Juni 1872. Marx-Engels-Werke Band 33, S. 391.
  62. P. N. Fedossejew u. a.: Karl Marx. Biographie. Berlin 1973, S. 650.
  63. The Hague Congress of the First International. September 2–7, 1872. Minutes and Documents. Translated by Richard Dixon and Alex Miller. Designed by Vladimir Yeryomin. Progress Publishers, Moscow 1976.
  64. Marx-Engels-Werke. Band 18, S. 160.
  65. Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung II. Band 7, Berlin 1989.
  66. Marx-Engels-Werke. Band 23, S. 31. Digitalisat (Memento vom 10. August 2016 im Internet Archive)
  67. Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung II. Band 11. Manuskripte zum zweiten Buch des „Kapitals“ 1868 bis 1881. Berlin 2008.
  68. Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung II. Band 14, Berlin 2003, S. 3–164.
  69. Helmut Elsner: museum 66. Karl-Marx-Haus Trier. Westermann, Braunschweig 1983 ISSN 0341-8634, S. 37. Übersetzung: „… notorischer Agitator, Führer der Internationalen Gesellschaft und Anwalt kommunistischer Prinzipien. Dieser Mann war nicht einmal loyal seinem eigenen König und Land gegenüber.“
  70. Egon Erwin Kisch: Karl Marx in Karlsbad. 3. Auflage. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1983.
  71. Ausführlicher Manfred Schöncke: Karl Marx und seine Kuraufenthalte in Karlsbad in den Jahren 1874, 1875 und 1876. Biografische Anmerkungen zu den überlieferten Briefen. In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Neue Folge 2014/15. Argument, Hamburg 2016, ISBN 978-3-86754-682-9, S. 259–283.
  72. Heinrich Gemkow: Karl Marx’ letzter Aufenthalt in Deutschland. Als Kurgast in Bad Neuenahr 1877. Hrsg.: Marx-Engels-Stiftung, Wuppertal. Plambeck, Neuss 1986, ISBN 3-88501-063-1.
  73. Eugen Dühring: Kritische Geschichte der Nationalökponomie und des Socialismus. 2. teilweise umgearbeitete Auflage. Grieben, Berlin 1875.
  74. Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 27, Berlin 1988, S. 131–216.
  75. Marx-Engels-Werke Band 20, S. 210–238. Digitalisat (Memento vom 10. August 2016 im Internet Archive)
  76. Ein Prominenter englischer Liberaler über Marx. In: Erinnerungen an Karl Marx. Dietz Verlag, Berlin 1953, S. 106–108.
  77. Sir Mountstuart Elphinstone Grant Duff an Victoria 1. Februar 1879 (englisch) Digitalisat
  78. Marx an Engels 8. Mai 1882. (MEW 35, S. 61.)
  79. Marlene Vesper: Marx in Algier. Pahl-Rugenstein Nachfolger, Köln 1995, ISBN 3-89144-200-9.
  80. MEW Band 35, S. 61.
  81. Harald Wessel: Mit Marx im Kopf nach Monte Carlo. Zu Gast bei Professor Emile Bottigelli an der Côte d’Azur. In: Neues Deutschland, 18. Oktober 1975.
  82. Karl Marx Friedrich Engels 5. Juni 1882 (MEW Band 35, S. 68 ff.)
  83. Wilhelm Liebknecht. In: Karl Marx zum Gedächtnis. (Mohr und General.) Berlin 1965, S. 155.
  84. Alfred E. Laurence: Über drei unveröffentlichte Schreiben von Karl Marx an seinen Arzt auf der Insel Wight vom Januar 1883. In: Jahrbuch des Instituts für Marxistische Studien und Forschungen, 8/1985. Frankfurt am Main 1985, S. 375–382. DEA-Archiv Digitalisat
  85. Member of the Royal College of Surgeons of England.
  86. Sterbeurkunde. (Marx & Engels. Katalog zur historischen Studienausstellung über Leben und Werk. Trier 1977, Abb. 39.).
  87. Ihre Namen leben durch die Jahrhunderte fort. Berlin 1983, S. 9 f.
  88. Der Sozialdemokrat. Nr. 14 vom 29. März 1883. (Ihre Namen leben durch die Jahrhunderte fort. Berlin 1983, S. 114.)
  89. Inschrift auf der Grabplatte des ursprünglichen Grabes der Familie Marx („[…] Their remains were removed and re-interred on 23rd November 1954 at the place nearby where a monument was errected on 14th March 1956“).
    Tomb of Karl Marx and Family in Highgate (Eastern) Cemetry. In: www.britishlistedbuildings.co.uk. Abgerufen am 25. Mai 2018.
  90. Christine Lindey: Laurence Bradshaw. In: Morning Star vom 3. April 2007. Abgerufen am 27. Februar 2021.
  91. Asa Briggs: Marx in London. An illustrated guide. British Broadcasting Corporation, London 1982, ISBN 0-563-20076-6, S. 80.
  92. Marx monument unveiled in Highgate cemetery. The Guardian, 15. März 1956. Abgerufen am 25. Mai 2018.
    Tomb of Karl Marx and Family in Highgate (Eastern) Cemetry. In: www.britishlistedbuildings.co.uk. Abgerufen am 25. Mai 2018.
  93. Christine Lindey: Laurence Bradshaw. Morning Star, 3. April 2007. Abgerufen am 25. Mai 2018.
  94. Michael Knieriem: Bekannte und unbekannte personengeschichtliche Daten zu Karl Marx und Friedrich Engels, während der Brüsseler Zeit 1845–1848. In: Protokoll des internationen Kolloquiums der Marx-Engels-Stiftung e.V. am 28. November 1980 in Wuppertal-Elberfeld. Wuppertal 1981, S. 81.
  95. Yvonne Kapp: Eleanor Marx. Vol I. Family life (1855–1883). London 1972, S. 21.
  96. Name nicht bekannt, da es am 6. Juli 1857 geboren wurde und am gleichen Tag starb.
  97. Izumi Omura, Shunichi Kubo, Rolf Hecker, Valerij Fomičev (Hrsg.): Karl Marx is my father. The documentation of Frederick Demuth’s parentage. Karl Marx ist mein Vater. Eine Dokumentation zur Herkunft von Frederick Demuth. Far Eastern Booksellers, Tokyo 2011, ISBN 978-4-87394-004-5.
  98. Marx Myths and Legends, abgerufen am 26. August 2013.
  99. François Devalek an Jenny Marx, 15. Oktober 1851. (Rolf Hecker, Angelika Limmroth (Hrsg.): Jenny Marx. Die Briefe. S. 111–112.)
  100. „Dass es sich bei dem in Pflege zu gebenden Kind um den zehn Wochen alten Frederick Demuth handelte ist zu vermuten […]“ Angelika Limmroth: Jenny Marx. Die Biografie. S. 152–153, hier S. 153.
  101. Familie Marx privat. Akademie Verlag, Berlin 2005, Abb. 1 und S. 234–235.
  102. Familie Marx privat. Die Foto- und Fragebogen-Alben von Marx’ Töchtern Laura und Jenny. Eine kommentierte Faksimileausgabe. Hrsg. v. Izumi Omura, Valerij Fomičev, Rolf Hecker und Shun-ichi Kubo. Mit einem Essay von Iring Fetscher, Akademie-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-05-004118-8, S. 234.
  103. Einer präzisen Terminologie zufolge ist von kapitalistischen Produktionsverhältnissen, aber von einer industriellen Produktionsweise zu sprechen. Bei Marx kommen beide Formulierungen vor.
  104. Georg Lukács: Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik. Malik, Berlin 1923, S. 186.
  105. Karl Marx: Abschweifung über produktive Arbeit. Marx-Engels-Werke Band 26.1: „Ein Philosoph produziert Ideen, ein Poet Gedichte, ein Pastor Predigten, ein Professor Kompendien und so weiter“
  106. Thesen über Feuerbach, MEGA Abt. IV. Band 3, S. 21:„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretirt, es kömmt drauf an, sie zu verändern
  107. Einleitung zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Marx-Engels-Werke Band 1, S. 378.
  108. Einleitung zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Marx-Engels-Werke Band 1, S. 379.
  109. New-York Daily Tribune Nr. 3543 vom 25. August 1852
  110. So wird geschrieben: „Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben [wird]. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt.“ In: Karl Marx, Friedrich Engels: Die deutsche Ideologie. Marx-Engels-Werke. Band 3, S. 35, 1846/1932.
  111. Siehe zum Beispiel: Karl Marx, Allgemeine Statuten der Internationalen Arbeiter-Assoziation. Wie vom Londoner Kongress 1871 beschlossen (Resolution IX); Art. 7a beschlossen vom Haager Kongress 1872: „In seinem Kampf gegen die kollektive Macht der besitzenden Klassen kann das Proletariat nur dann als Klasse handeln, wenn es sich selbst als besondere politische Partei im Gegensatz zu den allen alten, von den besitzenden Klassen gebildeten Parteien konstituiert. Diese Konstituierung des Proletariats als politische Partei ist unerläßlich, um den Triumph der sozialen Revolution und ihres höchsten Zieles, die Aufhebung der Klassen, zu sichern. Die durch den ökonomischen Kampf bereits erreichte Vereinigung der Kräfte der Arbeiterklasse muß in den Händen dieser Klasse auch als Hebel in ihrem Kampf gegen die politische Macht ihrer Ausbeuter dienen. Da die Herren des Bodens und des Kapitals sich ihrer politischen Privilegien stets bedienen, um ihre ökonomischen Monopole zu verteidigen und zu verewigen und die Arbeit zu unterjochen, wird die Eroberung der politischen Macht zur großen Pflicht des Proletariats.“ Londoner Konferenz der Internationalen Arbeiter-Assoziation, Marx-Engels-Werke Band 17, S. 422.
  112. Lindner, Urs.: Marx und die Philosophie : wissenschaftlicher Realismus, ethischer Perfektionismus und kritische Sozialtheorie. 1. Auflage. Schmetterling Verlag GmbH, Stuttgart 2013, OCLC 848768262, S. 1819.
  113. Siehe auch Erster Entwurf zum Bürgerkrieg in Frankreich (Memento vom 9. November 2013 im Internet Archive) und Zweiter Entwurf zum Bürgerkrieg in Frankreich (Memento vom 9. November 2013 im Internet Archive).
  114. Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. MEGA Arbeitsgruppe (Memento vom 12. Juli 2012 im Internet Archive)
  115. „Ich kann mir nicht helfen, ich sehe hier nichts von einer Erklärung und Versöhnung eines Widerstreites, sondern den nackten Widerspruch selbst.“ In: Eugen von Böhm-Bawerk: Zum Abschluss des Marxschen Systems. In: Horst Meixner, Manfred Turban (Hrsg.): Etappen Bürgerlicher Marx-Kritik. Band 1. Andreas Achenbach, Gießen, S. 65 (online).
  116. Eugen von Böhm-Bawerk: Zum Abschluss des Marxschen Systems. In: Horst Meixner, Manfred Turban (Hrsg.): Etappen Bürgerlicher Marx-Kritik. Band 1. Andreas Achenbach, Gießen, S. 48 ff. (online).
  117. Eugen von Böhm-Bawerk: Zum Abschluss des Marxschen Systems. In: Horst Meixner, Manfred Turban (Hrsg.): Etappen Bürgerlicher Marx-Kritik. Band 1. Andreas Achenbach, Gießen, S. 66 ff. (online).
  118. Edmund Silberner: Sozialisten zur Judenfrage. Ein Beitrag zur Geschichte des Sozialismus vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis 1914. Aus dem Englischen übersetzt von Arthur Mandel. Colloquium Verlag, Berlin 1962.
  119. Marx und Moses. Karl Marx zur „Judenfrage“ und zu den Juden. Peter Lang, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-8204-6041-1.
  120. Karl Marx: Zur Judenfrage. In: Marx-Engels-Gesamtausgabe. Abteilung I. Band 2. Berlin 1982, S. 164 und 166.
  121. Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Piper, München 1986, S. 96.
  122. Micha Brumlik: Deutscher Geist und Judenhass – Das Verhältnis des philosophischen Idealismus zum Judentum. Luchterhand, München 2000, S. 285. Siehe dazu auch Kurt Flasch: Die Euthanasie des Judentums. (Rezension). In: Berliner Zeitung. 16. Dezember 2000.
  123. Wolfgang Frindte: Inszenierter Antisemitismus. VS Verlag, Wiesbaden 2006, S. 85.
  124. Wolfgang Frindte: Inszenierter Antisemitismus. VS Verlag, Wiesbaden 2006, S. 84–85.
  125. Gotthard Feustel: Karl Marx auf den Briefmarken der Welt. Dietz Verlag, Berlin 1990.
  126. Aufruf des ZK der SED zum Karl-Marx-Jahr 1953. In: Museum für deutsche Geschichte: Marx-Engels-Ausstellung im ehemaligen Zeughaus Unter den Linden. Berlin 1953.
  127. Thesen des Zentralkomitees der SED zum Karl-Marx-Jahr 1983. Dietz Verlag, Berlin 1982.
  128. Festschrift zum 20jähr. Gründungsfest am 18 und 19. Oktober 1952. Worms, Siedlergemeinschaft, 1952; Festschrift zum 50jähr. Gründungsfest am 2. Oktober 1982. Siedlergemeinschaft, Worms 1982.
  129. Karl-Marx-Siedlung -Hierzuland -Landesschau Rheinland-Pfalz – SWR.de (Memento vom 9. November 2016 im Internet Archive)
  130. Gotthard Feustel, S. 96 f.
  131. Public Art Trier Abgerufen am 5. Mai 2018.
  132. „Karl Marx – Politiker und Philosoph – wohnte während seines Bonner Studiums in den Jahren 1835/36 in der Josefstraße 29/31 und in der Stockenstraße 12.“
  133. Eberhard Gockel: Karl Marx in Bonn. Alte Adressen neu entdeckt. Ein Beitrag zum 2000jährigen Bonn-Jubiläum sowie zum Bicentenaire der Französischen Revolution. University Press, Bonn 1989, ISBN 3-924953-06-6.
  134. Die Gedenktafel für Karl Marx und den Otto Meissners Verlag wird am 12. April 2017, um 11.00 eingeweiht. In: Website Otto Meissners Verlag. Abgerufen am 6. Mai 2018.
  135. Bahn tauft neue Züge: Ein ICE4 namens Einstein
  136. Che Seibert: Karl-Marx-Projekt
  137. „Greater London Council. Karl Marx 1818–1883 lived here 1851–1856“.
  138. Asea Briggs: Marx in London. An illustrated guide. British Broadcasting Corporation, London 1982, ISBN 0-563-20076-6.
  139. Karlovy Vary
  140. DY 30/ 18725 Karl-Marx-Denkmal in Addis Abeba
  141. Arno Maierbrugger: Nordkorea-Handbuch. Unterwegs in einem geheimnisvollen Land. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Trescher, Berlin 2007, ISBN 978-3-89794-114-4, S. 45 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  142. Choe Sang-Hun: North Korean Leader Stresses Need for Strong Military. In: New York Times. 15. April 2012.
  143. Herbert Marcuse: Die Gesellschaftslehre des sowjetischen Marxismus. Luchterhand Verlag, Neuwied 1964. Originalausgabe: Soviet-Marxism: A Critical Analysis Columbia University Press, New York 1958.
  144. Gareth Stedman Jones: Karl Marx. Die Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2017, S. 719.
  145. Eröffnet am 2. Mai 1953.
  146. Website zum Film mit Trailer, Inhaltsangabe u. a. (www.der-junge-karl-marx.de).
  147. Tom Strohschneider: Der große Stirnrunzler; Rezension zum Film vom 28. April 2018 für die Wochenzeitung Die Zeit (online auf zeit.de, abgerufen am 28. April 2018).

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.