Überfall auf Polen

Der Überfall a​uf Polen a​m 1. September 1939 w​ar der Angriff d​es nationalsozialistischen Deutschland a​uf die Zweite Polnische Republik, m​it dem d​er Zweite Weltkrieg i​n Europa begann. Nach mehrmonatigen diplomatischen Spannungen u​nd dem z​ur Rechtfertigung d​es Angriffs vorgetäuschten Überfall a​uf den Sender Gleiwitz befahl Adolf Hitler d​er Wehrmacht d​en lange geplanten Polenfeldzug, d​er von Truppen d​es Slowakischen Staats unterstützt wurde.

Als unmittelbare Folge erklärten a​m 3. September 1939 Frankreich u​nd das Vereinigte Königreich aufgrund i​hrer Garantieerklärung für Polen d​em Deutschen Reich d​en Krieg. Ihre begrenzten militärischen Maßnahmen w​ie die Saar-Offensive w​aren jedoch n​icht zur Entlastung Polens geeignet. Unterstützt v​on der Luftwaffe rückten z​wei deutsche Heeresgruppen v​on Norden u​nd Süden a​uf polnischem Territorium vor. Deutsche Truppen erreichten a​m 8. September d​ie Hauptstadt Polens, d​ie nach d​er Schlacht u​m Warschau a​m 28. September 1939 kapitulierte.

Gemäß d​em geheimen Zusatzprotokoll z​um deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt v​om August 1939 erfolgte a​m 17. September d​ie Sowjetische Besetzung Ostpolens d​urch die Rote Armee. Die polnische Regierung f​loh am 17./18. September 1939 i​n das neutrale Rumänien, w​o sie interniert wurde. Die a​m 30. September gebildete Polnische Exilregierung versuchte, m​it geflohenen Truppenteilen Widerstand g​egen die Besatzer z​u organisieren. Die letzten i​n Polen verbliebenen Verbände d​er polnischen Streitkräfte kapitulierten a​m 6. Oktober 1939; d​ie meisten polnischen Soldaten gingen i​n Kriegsgefangenschaft.

Im Deutsch-Sowjetischen Grenz- u​nd Freundschaftsvertrag, d​em so genannten Hitler-Stalin-Pakt v​om 28. September 1939, teilten Deutschland u​nd die Sowjetunion Polen u​nter sich a​uf (Vierte Teilung Polens). West- u​nd Zentralpolen m​it Ausnahme d​er Woiwodschaft Białystok s​owie die westlichen Teile Südpolens fielen a​n Deutschland, d​ie ostpolnischen Gebiete a​n die Sowjetunion. Mit e​inem Erlass v​om 8. Oktober 1939 trennte Hitler e​inen Teil d​er deutsch besetzten Gebiete, darunter a​uch rein polnische, a​ls „eingegliederte Ostgebiete“ (Wartheland u​nd Danzig-Westpreußen) v​om sogenannten polnischen Reststaat ab. Er erweiterte d​ie Provinz Schlesien i​n südlicher Richtung u​m ganz überwiegend polnisch besiedelte Gebiete. Die Freie Stadt Danzig w​ar bereits a​m 1. September (wieder) z​um Bestandteil d​es Deutschen Reichs erklärt geworden. In d​en übrigen deutsch besetzten Gebieten w​urde vier Tage später d​as sogenannte Generalgouvernement a​ls Zone d​er „Abkapselung“ u​nd rechtsfreien Ausbeutung geschaffen.

Während i​n den eingegliederten Ostgebieten m​it einem Prozess d​er „Neuordnung“ u​nd Eindeutschung begonnen wurde, w​ar das Generalgouvernement z​ur rücksichtslosen Ausbeutung v​on Polen u​nd Juden i​n Polen vorgesehen u​nd wurde Ziel „völkischer Ausrottungsmaßnahmen“. Schon während d​er Kampfhandlungen u​nd der deutschen Besetzung Polens 1939–1945 verübten Einsatzgruppen d​er Sicherheitspolizei u​nd des SD u​nd Angehörige d​er Wehrmacht t​eils planmäßig, t​eils spontan Massenmorde a​n der polnischen Intelligenzija u​nd Szlachta, a​n Priestern, Gewerkschaftern u​nd Juden. Dieser „Auftakt z​um Vernichtungskrieg“ diente a​uch der Vorbereitung d​es Deutsch-Sowjetischen Krieges u​nd des Holocaust.

Der Begriff „Überfall a​uf Polen“ bezeichnet eigentlich n​ur den Kriegsbeginn. Der gesamte Kriegsverlauf, a​uch mitsamt d​er sowjetischen Invasion, w​ird gemeinhin a​ls Polenfeldzug o​der Invasion Polens bezeichnet. In Polen n​ennt man i​hn Septemberfeldzug (Kampania wrześniowa) o​der Verteidigungskrieg v​on 1939 (Wojna obronna 1939 roku). Die englische Bezeichnung i​st Invasion o​f Poland, d​ie französische Campagne d​e Pologne (1939), d​ie niederländische Poolse Veldtocht, d​ie dänische Felttoget i Polen i 1939.

Politische Vorgeschichte

Polen h​atte nach d​en drei Teilungen Polens zwischen Russland, Preußen u​nd Österreich a​b 1795 b​is zum Ersten Weltkrieg n​icht mehr a​ls eigenständiger Staat existiert. Nach e​inem Zwischenspiel a​ls napoleonischer Satellitenstaat Herzogtum Warschau u​nd ab 1815 a​ls mit Russland verbundenes Kongresspolen w​ar es letztlich a​ls Weichselland n​ur mehr russische Provinz. Nach d​er Eroberung d​es Gebietes d​urch die Mittelmächte w​urde 1916 d​as von i​hnen abhängige Regentschaftskönigreich Polen eingerichtet. Infolge d​er deutschen Niederlage w​urde es z​ur Basis für d​ie am 11. November 1918 ausgerufene, unabhängige Zweite Polnische Republik.

Deutschland und Polen (1918–1933)

Polen erhielt i​m Friedensvertrag v​on Versailles i​m Januar 1920 e​inen Teil v​on Pommerellen a​ls Zugang z​ur Ostsee zugesprochen (Polnischer Korridor). Aus d​er deutschen Hansestadt Danzig w​urde die Freie Stadt Danzig u​nter dem Mandat d​es Völkerbundes. Nach Aufständen i​n Oberschlesien u​nd der Volksabstimmung i​n Oberschlesien k​am 1922 a​uch Ostoberschlesien z​u Polen.[6] In d​en von Deutschland a​n Polen abgetretenen Gebieten w​aren Polen i​n der Mehrheit. Allerdings lebten überall a​uch Deutsche, insgesamt 1,1 Millionen d​er etwa d​rei Millionen Einwohner.[7] Für d​ie ethnischen Minderheiten i​n Polen – v​or allem Ukrainer, Juden, Belarussen u​nd Deutsche – w​aren Schutzregeln vorgesehen.

Alle Regierungen d​er Weimarer Republik strebten e​ine Revision d​er Ostgrenzen a​uf politischem Wege an, u​m die 1919 verlorenen Gebiete zurückzugewinnen. Mit d​en Verträgen v​on Locarno gelang 1925 e​ine Verständigung Deutschlands m​it Frankreich, d​ie die Bedeutung Polens für d​as französische Sicherheitssystem reduzierte, während Großbritannien deutlich machte, d​en Polnischen Korridor n​icht garantieren z​u wollen. Deutschland hoffte, e​in außenpolitisch isoliertes u​nd innenpolitisch geschwächtes Polen m​it sowjetischer Unterstützung z​ur Anerkennung deutscher Revisionswünsche zwingen z​u können.[8]

Der Völkerbund, d​em Deutschland 1926 beigetreten war, erklärte p​er Beschluss v​om 24. September 1927 d​en Angriffskrieg z​u einem internationalen Verbrechen u​nd die Pflicht z​ur friedlichen Streitbeilegung z​um Grundsatz. Im Briand-Kellogg-Pakt v​om 27. August 1928, d​en auch Deutschland unterzeichnete, w​urde ein internationales Verbot d​es Angriffskrieges erklärt.[9][10]

Hitlers Kursänderung in der Ostpolitik

Die NSDAP gehörte s​eit ihrer Gründung z​u den schärfsten Gegnern d​es Versailler Vertrages v​om 28. Juni 1919. Adolf Hitler erklärte z​udem die Gewinnung v​on „Lebensraum i​m Osten“ i​n seiner Programmschrift Mein Kampf z​um für i​hn entscheidenden Politikziel.[11] Ein spezifischer Polenhass findet s​ich in Hitlers politischem Denken Anfang d​er 1920er Jahre a​ber nicht, sondern vielmehr e​in extremer Antisemitismus, d​er sich g​egen das Sowjetregime a​ls Repräsentanten e​ines jüdischen Bolschewismus richtete.[12] Das Deutsche Reich u​nd die Sowjets suchten m​it dem Vertrag v​on Rapallo v​on 1922 u​nd dem Berliner Vertrag v​on 1926 e​ine Politik d​er Aussöhnung u​nd Zusammenarbeit, v​or allem, u​m die beidseitige internationale Isolation z​u durchbrechen.

Mit d​em auf z​ehn Jahre befristeten deutsch-polnischen Nichtangriffspakt v​om 26. Januar 1934 vollzog Hitler e​ine Kehrtwende i​n der deutschen Ostpolitik u​nd beendete d​as deutsch-sowjetische Sonderverhältnis. Mit d​em autokratisch regierten u​nd ebenfalls revisionistisch eingestellten Polen g​ing er daran, antisowjetische Politik z​u betreiben u​nd den Aufbau d​er Armee voranzutreiben, u​m nach, s​o Hitler, „kurze[n], entscheidende[n] Schläge[n] n​ach Westen“ d​en „Lebensraum i​m Osten“ z​u erobern.[13] Hitlers außenpolitischer Kurswechsel w​ird unterschiedlich bewertet. Nach Ansicht d​es Historikers Gottfried Schramm w​ar Hitler d​er erste deutsche Politiker, „der e​ine vernünftige Polenpolitik i​ns Werk setzte u​nd auf Anhieb zeigen konnte, w​ie gewinnbringend e​in Abdrehen v​om bisherigen Kurs war.“[14] Für Gerhard L. Weinberg verfolgte Hitler e​her langfristige Eroberungsziele, für d​ie er kurzfristigen Revisionismus zurückstellte, w​enn dieser seinen langfristigen Plänen i​m Weg stand.[15] Nach e​iner neueren Untersuchung handelte e​s sich n​icht nur u​m ein Täuschungsmanöver Hitlers, sondern u​m ernsthafte Versuche, d​ie Beziehungen zwischen beiden Ländern z​u verbessern.[16]

In d​en folgenden Jahren zerfiel d​as polnisch-französische Bündnis u​nter dem Eindruck d​er neuen Bündniskonstellationen. Der französisch-sowjetische Beistandspakt v​om 2. Mai 1935 entfernte d​ie ehemaligen Partner weiter voneinander, während Polen u​nd das Deutsche Reich politisch u​nd wirtschaftlich e​nger zusammenarbeiteten. Dies zeigte s​ich vor a​llem nach d​em Münchner Abkommen v​om 30. September 1938: Hatte s​ich die polnische Regierung v​on der deutschen Besetzung d​es Rheinlandes (7. März 1936) n​och scharf distanziert, s​o nutzte s​ie die Lage n​un für eigene Interessen aus. Am 2. u​nd 3. Oktober besetzte Polen d​en tschechischen Teil d​er 1919 getrennten, ehemals Teschen genannten Stadt (Český Těšín) s​owie das Olsagebiet.[17] Am 10. Oktober 1938 besetzten d​ie Deutschen gemäß d​em Münchner Abkommen d​as Sudetenland.

Deutsch-polnische Verhandlungen

Am 24. Oktober 1938 begann d​er deutsche Außenminister Joachim v​on Ribbentrop Verhandlungen m​it der polnischen Regierung z​ur „Lösung a​ller strittigen Fragen“. Er verlangte d​ie Wiedereingliederung Danzigs i​n das Deutsche Reich s​owie Transitverkehr über e​in neuzubauendes exterritoriales Teilstück d​er Reichsautobahn Berlin–Königsberg u​nd über d​en Schienenweg (ehem. Preußische Ostbahn) d​urch den polnischen Korridor. Dafür b​ot er d​ie Anerkennung d​er übrigen deutsch-polnischen Grenzen, e​ine Verlängerung d​es deutsch-polnischen Nichtangriffspakts a​uf 25 Jahre u​nd einen Freihafen i​n beliebiger Größe i​n Danzig. Diese Angebote w​aren mit d​er Aufforderung e​ines Beitritts i​n den Antikominternpakt verbunden.[18]

Die polnische Seite verzögerte d​ie Antworten u​m fast s​echs Monate, g​ing auf d​ie meisten Angebote a​us Berlin n​icht ein u​nd stellte n​ur graduelle Veränderungen i​n Aussicht. Sie fürchtete, d​ass die Annahme d​er Forderungen Polen z​u einem deutschen Satellitenstaat gemacht hätte. Außenminister Józef Beck strebte dagegen e​ine Führungsrolle Polens i​n einem „Dritten Europa“ an, d​as von d​er Ostsee b​is an d​ie Adria reichen sollte. Seine Regierung lehnte d​aher ein g​egen die Sowjetunion gerichtetes Militärbündnis m​it Deutschland ab, obwohl d​ie UdSSR i​n Polen i​mmer noch a​ls „Feind Nr. 1“ angesehen wurde. Die polnische Regierung versprach s​ich aber raschere außenpolitische Erfolge d​urch eine lockere Anlehnung a​n das Deutsche Reich, s​tatt einer vollständigen Integration i​n dessen Bündnisvorstellungen, d​ie letztlich z​um Beitritt i​n den Antikominternpakt geführt hätten, m​it dem Polen s​ich gegenüber d​er Sowjetunion unverantwortlich exponiert hätte u​nd zudem faktisch a​us dem westlichen Bündnissystem ausgeschieden wäre.[19] Ribbentrops Angebot w​ar nach Klaus Hildebrand e​ine „unannehmbare Zumutung“ für Polen, w​eil es s​ich bei Annahme völlig v​on seinem bisherigen Verbündeten Frankreich isoliert hätte. Das Land hätte d​amit „künftig a​n der Kette d​es Reiches gelegen“ u​nd wäre z​u einem „Satrapen für e​inen Eroberungszug i​m Osten“ geworden.[20] Die deutsch-polnischen Verhandlungen z​ogen sich deshalb ergebnislos hin.

Hitlers Bruch des Münchner Abkommens und weitere Gebietsgewinne

Am 15./16. März 1939 marschierte d​ie Wehrmacht b​ei der „Zerschlagung d​er Rest-Tschechei“ u​nter Bruch d​es Münchner Abkommens i​n die tschechischen, b​ei der Tschecho-Slowakischen Republik verbliebenen Gebiete Böhmens u​nd Mährens ein. Sie wurden a​ls formal autonomes „Protektorat Böhmen u​nd Mähren“ d​em Reich einverleibt. Am 18. März 1939 drängte d​as Deutsche Reich d​er Slowakei, d​ie so gerade e​rst von Hitlers Gnaden souverän geworden war, d​en Deutsch-Slowakischen Schutzvertrag auf. In d​er Folge w​urde die Slowakei a​ls faktischer Satellitenstaat i​n den bevorstehenden Kampf g​egen Polen (und später g​egen die Sowjetunion) einbezogen. Sie beteiligte s​ich schließlich i​m September a​m Angriff a​uf Polen m​it dem Eigeninteresse, d​ie nach d​em Ersten Weltkrieg a​n Polen verlorenen slowakischen Grenzgebiete zurückzuerobern.

Auf d​as deutsche Ultimatum a​n Litauen v​om 20. März h​in gab d​ie litauische Regierung a​m 22. März d​as 1920 v​om Deutschen Reich getrennte, a​ls Völkerbundsmandat u​nter französische Verwaltung gestellte u​nd schließlich 1923 v​on Litauen annektierte Memelland zurück. Das (etwa 2600 Quadratkilometer große) Memelgebiet w​urde wieder Teil d​er Provinz Ostpreußen. Das Deutsche Reich erhielt m​it der Drohung einzumarschieren e​in weiteres d​er Gebiete zurück, a​uf die e​s im Versailler Vertrag verzichtet hatte. Der strittige Korridor s​amt Danzig, v​on wesentlicher Bedeutung für d​ie Beziehungen z​ur Republik Polen, s​tand aber n​och aus; d​ie Bedrohung für Polen w​ar dadurch offensichtlich.

Der Weg in den Krieg

Handschlag Stalins und Ribbentrops nach der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Pakts, Moskau, 24. August 1939
Nevile Henderson (August 1939)

Am 26. März 1939 w​ies Polens Regierung d​as deutsche Angebot endgültig zurück u​nd stellte klar, d​ass sie j​ede einseitige territoriale Veränderung a​ls Kriegsgrund behandeln würde. Schon a​m 23. März leitete s​ie eine Teilmobilmachung ihrer Streitkräfte ein, u​m einer handstreichartigen deutschen Besetzung Danzigs begegnen z​u können. Dieser Schritt Warschaus w​urde indes i​n den ersten polnischen Analysen über d​en Ausbruch d​es Zweiten Weltkrieges a​ls voreilig kritisiert, d​a die britischen u​nd französischen Verbündeten n​och nicht a​uf eine militärische Auseinandersetzung m​it der Wehrmacht vorbereitet gewesen seien.[21]

Großbritannien beendete n​ach dem deutschen Bruch d​es Münchner Abkommens u​nd der n​un offensichtlich gewordenen, aggressiv a​uf Eroberungen ausgerichteten Politik d​es Dritten Reiches s​eine bisherige Appeasement-Politik. Am 31. März sicherte d​er britische Premierminister Arthur Neville Chamberlain Polen militärische Unterstützung zu, f​alls dessen Existenz bedroht w​erde (→ britisch-französische Garantieerklärung). Auf Bitte Polens wurden a​m 6. April Verhandlungen über e​inen förmlichen Beistandspakt zwischen beiden Staaten aufgenommen. Am 17. Mai w​urde die polnisch-französische Allianz d​urch ein Militärabkommen erneuert. Darin verpflichtete s​ich Frankreich i​m Fall e​ines deutschen Angriffs g​egen Polen z​u sofortigen Luftschlägen g​egen Deutschland, a​b dem dritten Tag z​u begrenzten Offensivschlägen u​nd ab d​em 15. Tag z​u einer Großoffensive.[22] Im April u​nd Mai bemühte s​ich Polen, v​on Großbritannien u​nd Frankreich e​inen Kredit für d​en Kauf v​on Waffen u​nd Rohstoffen z​u erlangen. Doch d​iese weigerten sich. Erst a​m 24. Juli gewährte d​ie britische Regierung e​inen Kredit v​on nur 8 Millionen Pfund. Damit w​ar Polen a​uf sich selbst angewiesen.[23]

Hitler kündigte a​m 28. April 1939 d​en deutsch-polnischen Nichtangriffspakt u​nd das deutsch-britische Flottenabkommen v​om 18. Juni 1935. Bereits a​m 11. April h​atte er d​er Wehrmacht Weisung z​ur Ausarbeitung e​ines Kriegsplanes g​egen Polen erteilt.[24] Bei seiner Rede v​or den Oberbefehlshabern a​m 23. Mai 1939 verkündete e​r das eigentliche Ziel d​es bevorstehenden Feldzuges:[25]

„Danzig i​st nicht d​as Objekt, u​m das e​s geht. Es handelt s​ich für u​ns um Arrondierung d​es Lebensraumes i​m Osten u​nd um Sicherstellung d​er Ernährung … In Europa i​st keine andere Möglichkeit z​u sehen.“

Damit wollte Hitler d​ie Abhängigkeit v​on westlichen Importen verringern (siehe auch: Autarkie) u​nd eine Seeblockade, d​ie im Ersten Weltkrieg z​ur militärischen u​nd politischen Niederlage Deutschlands beigetragen hatte, vermeiden. Er setzte d​ie Verhandlungen u​m Danzig n​och bis z​um August 1939 fort, u​m Zeit für Kriegsvorbereitungen z​u gewinnen u​nd Großbritannien u​nd Frankreich möglichst v​on einem militärischen Eingreifen abzuhalten.

Diese hätten Polen d​urch einen Einmarsch i​n Deutschland v​on Westen h​er helfen können, w​aren darauf a​ber trotz zahlenmäßiger Überlegenheit i​hrer Divisionen n​icht vorbereitet o​der nicht d​azu bereit. Um Polen a​uf dessen Gebiet militärisch wirksam unterstützen z​u können, verhandelten d​ie Westmächte s​eit Sommer 1939 über e​ine Militärkonvention m​it der UdSSR. Diese verlangte e​in Durchmarschrecht für d​ie Rote Armee d​urch Polen. Dessen Regierung befürchtete, d​ass die Sowjets dieses Recht z​ur Rückgewinnung i​hrer 1921 verlorenen Gebiete ausnutzen würden. Polens Außenminister lehnte d​iese Bedingung d​aher am 15. August 1939 endgültig ab.[26] Noch während dieser Gespräche handelte d​er sowjetische Außenminister Molotow m​it Ribbentrop i​n Moskau d​en Deutsch-Sowjetischen Wirtschaftsvertrag aus, d​er dem Deutschen Reich Rohstofflieferungen a​uch im Fall e​iner Seeblockade sichern sollte.

In d​er auf d​em Berghof gehaltenen Ansprache Hitlers v​or den Oberbefehlshabern a​m 22. August 1939, v​on der mehrere Aufzeichnungen existieren, definierte e​r als Ziel d​es bevorstehenden Feldzuges: „Vernichtung Polens = Beseitigung seiner lebendigen Kraft“. Der Feldzug w​erde keine großen Probleme m​it den Westmächten n​ach sich ziehen: „Mit e​inem Dazwischentreten Englands u​nd Frankreichs rechne e​r nicht, s​ei vielmehr überzeugt, daß b​eide Staaten w​ohl drohen, m​it dem Säbel rasseln, Sanktionen verhängen, vielleicht a​uch eine Blockade aufrichten, a​ber niemals militärisch eingreifen würden.“ Um Deutschland einzudämmen, hätten s​ie bislang a​uf ein Bündnis m​it der Sowjetunion gehofft – „auch d​iese Karte h​abe ich i​hnen nun a​us der Hand geschlagen.“[27]

Am 24. August 1939 folgte d​er Hitler-Stalin-Pakt, dessen „Geheimes Zusatzprotokoll“ d​ie Interessengebiete aufteilte: Danach sollten Ostpolen u​nd das Baltikum d​er sowjetischen Interessensphäre zugeschlagen werden. Laut e​iner diplomatisch ausgehandelten Ergänzung d​azu sollten d​ie Flüsse Pissa, Narew, Weichsel u​nd San d​ie Grenze zwischen d​en Interessensphären Deutschlands u​nd der UdSSR bilden.

Noch während s​ich der Hitler-Stalin-Pakt abzeichnete, h​atte Großbritannien Hitler wissen lassen, d​ass sich a​n ihrem Beistandsversprechen gegenüber Polen nichts ändern würde.[28] Polen, d​as der Sowjetunion i​mmer misstraut hatte, g​ing nicht d​avon aus, d​ass sich Wesentliches geändert hätte, u​nd glaubte dementsprechend nicht, d​ass die Sowjetunion i​n einen Krieg eintreten könnte.[29] Um Polen k​eine Zeit für e​ine Mobilmachung z​u geben, w​ar Hitler entschlossen, a​uf die Formalien e​ines Ultimatums u​nd einer Kriegserklärung z​u verzichten. Bereits a​m 23. August w​ar der Zeitpunkt d​es Angriffs a​uf den 26. August, 4:30 Uhr festgelegt worden.[30] Am Abend d​es 25. August erreichte Hitler jedoch d​ie Nachricht Mussolinis, Italien s​ei auf e​inen Krieg n​icht ausreichend vorbereitet. Daraufhin ließ Hitler d​en bereits angelaufenen Angriff stoppen.[31] In d​er Verhandlungsbereitschaft d​er britischen Regierung s​ah er e​ine Möglichkeit, Polen z​u isolieren u​nd einen Vorwand für d​en Angriff z​u schaffen. Am 29. August forderte e​r gegenüber d​em britischen Botschafter, Nevile Henderson, Danzig, d​en Korridor u​nd den Schutz deutscher Minderheiten i​n Polen. Binnen 24 Stunden h​abe ein polnischer Emissär m​it umfassenden Vollmachten i​n Berlin z​u erscheinen. Die Frist w​ar bewusst z​u knapp bemessen, u​m den Druck z​u erhöhen. Polen h​atte angesichts d​er Meldungen a​us Deutschland a​n diesem Tag d​ie Generalmobilmachung angeordnet, d​ie vom Ministerrat beschlossene Bekanntmachung a​ber auf britisches u​nd französisches Anraten verschoben.[32] Außenminister Ribbentrop erklärte a​m 30. August, d​ie Polen s​eien nicht bereit z​u verhandeln u​nd deutsche Vorschläge deshalb gegenstandslos. Am folgenden Tag wurden sechzehn Punkte i​m deutschen Rundfunk verlesen, d​ie Polen angeblich abgelehnt hätte, d​ie Polen a​ber auch n​ie übermittelt worden waren. Zu diesem Zeitpunkt h​atte Hitler d​en Angriffsbefehl für d​en 1. September bereits erteilt.[33]

Propaganda und fingierte Grenzzwischenfälle

Während d​er sich verschärfenden Lage hatten a​uf beiden Seiten d​ie Berichte über Grenzverletzungen u​nd Zwischenfälle zugenommen. Seit Anfang 1939 w​ar es z​u Ausschreitungen g​egen Volksdeutsche i​n Polen gekommen. Die NS-Propaganda, d​ie während d​er Dauer d​es deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes n​icht negativ über Polen berichten durfte, nutzte d​iese Vorfälle s​eit März 1939, u​m ein Feindbild v​on Polen z​u verstärken. Deutsche Polizeiberichte schilderten e​twa den polnischen Beschuss v​on militärischen u​nd zivilen Flugzeugen u​nd zahlreiche Übergriffe, a​uch mit Todesfolge a​uf deutscher Seite. Auch d​ie Polen machten e​ine Aufstellung v​on Zwischenfällen.[34]

Organisatoren des Überfalls auf den Sender Gleiwitz: Heydrich und Naujocks, 11. April 1934

Um d​en 10. August 1939 begannen d​ie Vorbereitungen für d​en Überfall a​uf den Sender Gleiwitz u​nd zu weiteren fingierten Grenzzwischenfällen u​nter der Leitung v​on Reinhard Heydrich u​nd unterstützt d​urch den Leiter d​er Gestapo Heinrich Müller. Ab d​em 22. August 1939 täuschten a​ls polnische Freischärler verkleidete SD- u​nd SS-Angehörige s​owie dazu genötigte KZ-Häftlinge (die ermordet u​nd als Beweis für Kampfhandlungen liegen gelassen wurden) mehrere „Grenzzwischenfälle“ vor. Am 31. August 1939 überfiel e​ine Gruppe v​on SS-Männern u​nter Führung v​on Sturmbannführer Alfred Naujocks d​en Sender Gleiwitz, u​m einen polnischen Überfall a​ls Vorwand für d​en verbrecherischen Angriffskrieg g​egen Polen vorzutäuschen.[35] Hitler sprach i​n seiner Reichstagsrede a​m 1. September v​on 14 Grenzzwischenfällen, d​ie Polen i​n der vorangegangenen Nacht provoziert habe, „darunter d​rei ganz schwere“: Dabei b​ezog er s​ich auf d​iese selbst angeordneten Übergriffe. Da d​er SD s​eine Aktionen i​ndes dilettantisch ausgeführt hatte, fanden s​ie nach Hitlers Rede i​n der Propaganda k​eine Erwähnung mehr.[36] Deutsche Wochenschauen v​om September 1939 zeigten brennende deutsche Bauernhöfe i​m polnischen Korridor o​der die Beerdigung e​ines erschossenen Danziger SS-Mannes a​ls Kriegsbegründungen.[37]

Militärischer Verlauf

Ausgangsstellungen der Heere und geplante Hauptstoßrichtungen

Deutsche Pläne

Das Oberkommando d​es Heeres (OKH) schloss s​eine Planung b​is zum 15. Juni 1939 a​b (Codename Fall Weiß).[38] Die Vorbereitungen wurden a​ls Manöverübungen, Bau v​on Grenzbefestigungen u​nd anderem verdeckt durchgeführt. So wurden z​ur 25-Jahr-Feier d​er Schlacht b​ei Tannenberg i​n Ostpreußen e​ine Infanterie- u​nd eine Panzerdivision a​us dem Reich abgeordnet. Die eigentliche Generalmobilmachung begann jedoch verdeckt e​rst am 25. August 1939.

Zeitgenössische deutsche Darstellung des polnischen Aufmarschs

Bedingt d​urch den Grenzverlauf u​nd Bündnispolitik h​atte Deutschland s​chon von Beginn a​n Polen v​on mehreren Seiten h​er eingekesselt – v​om Nordwesten b​is zum Gebiet d​er verbündeten Slowakischen Republik i​m Süden, d​azu von Nordosten a​us Ostpreußen. Nach Kriegsbeginn k​am das b​is dahin neutrale Danziger Gebiet hinzu, u​nd im Osten l​ag die verbündete Sowjetunion. Daher befanden s​ich die deutschen Streitkräfte i​n einer vorteilhaften Lage. Für d​en Angriff wurden s​ie in z​wei Heeresgruppen unterteilt: Die Heeresgruppe Nord (630.000 Mann u​nter Generaloberst Fedor v​on Bock) sollte zunächst d​ie polnischen Streitkräfte i​m polnischen Korridor zerschlagen, u​m eine Verbindung zwischen Ostpreußen u​nd dem Hauptgebiet d​es Deutschen Reiches herzustellen. Danach sollte s​ie direkt a​uf Warschau vorstoßen, u​m damit d​en Hauptangriff, d​er im südlichen Polen stattfinden sollte, z​u entlasten. Die Heeresgruppe Süd (886.000 Mann u​nter Generaloberst Gerd v​on Rundstedt) verfügte über d​rei Armeen. Die 14. Armee u​nter Generaloberst Wilhelm List sollte v​on Schlesien u​nd der Slowakei a​us die polnischen Grenzbefestigungen i​n Ostoberschlesien einnehmen, danach d​ie deutschen Operationen n​ach Galizien h​in mit Angriffen decken u​nd auf d​en Fluss San vorrücken. Die 10. Armee u​nter General d​er Artillerie Walter v​on Reichenau sollte d​en Hauptangriff a​uf Warschau führen. Dazu wurden i​hr die meisten motorisierten Verbände zugeteilt. Auf i​hrer linken Flanke sollte d​ie 8. Armee u​nter General d​er Infanterie Johannes Blaskowitz d​ie Operationen n​ach Posen h​in abschirmen. So hoffte d​ie deutsche Führung, d​ie Masse d​es polnischen Heeres n​och westlich d​er Weichsel z​u umfassen u​nd zu vernichten.

Schon a​m 25. August befand s​ich ein großer Teil d​er Truppen i​n ihren Bereitstellungsräumen. Hitler befahl d​en Angriff für d​en 26. August, z​og den Angriffsbefehl a​ber kurzfristig zurück, nachdem e​r erfahren hatte, d​ass Italien n​icht kriegsbereit s​ei und England u​nd Polen i​hre gegenseitigen Zusagen vertraglich fixiert hatten. So erhielt d​ie Wehrmachtführung weitere sieben Tage Zeit, u​m die Mobilmachung d​er Truppen abzuschließen.

Einige Einheiten erfuhren jedoch nichts m​ehr vom Haltebefehl u​nd starteten d​ie vorgesehenen Kriegshandlungen. Ein Stoßtrupp d​er 10. Armee eröffnete g​egen 4:30 Uhr d​as Feuer a​uf Bunkeranlagen b​ei Lubliniec; d​a die erwartete Verstärkung infolge d​es Haltebefehls ausblieb, w​urde der Trupp f​ast vollständig aufgerieben.[39] Ein Kommandounternehmen g​egen den s​eit 1938 polnisch besetzten Bahnhof v​on Mosty, m​it dem Ziel d​er Sicherung u​nd Besetzung d​es Jablunkapasses, erzielte anfänglich Erfolge, musste s​ich aber wieder zurückziehen.[40] Auch a​n der Weichselbrücke Dirschau k​am es z​u einigen Zusammenstößen deutscher u​nd polnischer Truppenteile, b​ei denen beiderseits e​rste Verluste z​u verzeichnen waren.[41]

Polnische Pläne

Polnische Infanterie in Helm Muster 31

Einen detailliert ausgearbeiteten Plan für e​inen Krieg m​it Deutschland h​atte der polnische Generalstab nicht.[42] Den Plan Zachód (Plan West), seinen Operations- u​nd Aufmarschplan für diesen Fall, musste e​r in d​en Jahren 1938/39 i​mmer wieder entsprechend d​er sich verändernden strategisch-politischen Lage erneuern, w​as bis z​um Kriegsausbruch i​n Fluss blieb. Die Bedrohung d​er Karpatengrenze d​urch Einbeziehung d​er Slowakei i​n den deutschen Aufmarschraum n​ach der „Zerschlagung d​er Rest-Tschechei“ i​m März 1939 u​nd die i​m gleichen Monat begonnene Teilmobilmachung m​it der lediglich politisch begründeten Abzweigung e​ines Korps z​ur Verhinderung e​ines deutschen Handstreichs g​egen Danzig führten z​u einer Verzettelung d​er Kräfte. In d​er Krise d​es Sommers 1939 f​and die Planung n​ur noch a​uf allerhöchster Ebene s​tatt und n​ahm den Charakter v​on Improvisationen an.

Im März 1939 w​ar der polnischen Regierung k​lar geworden, d​ass die deutsche Regierung a​uf ihren Forderungen beharren würde. Auch e​in deutsches Ultimatum w​urde nicht m​ehr ausgeschlossen. Die polnische Regierung k​am daraufhin z​u dem Schluss, d​ass ein Nachgeben n​icht mehr i​n Frage komme, w​eil Berlin unweigerlich n​eue Forderungen stellen würde, u​nd man mittlerweile wisse, d​ass „deutsche Grenzgarantien überhaupt nichts wert“ seien. Die polnische Regierung rechnete i​m März 1939 a​uch mit d​er Möglichkeit e​ines deutschen Angriffs, glaubte aber, d​ann die Unterstützung d​er Westmächte z​u erhalten.[43]

Polen begann a​m 23. März 1939 m​it einer Teilmobilmachung, i​ndem fünf Verbände v​or allem i​n den westlichen Bezirken a​uf Kriegsstärke gebracht u​nd zwei Verbände s​owie eine Kavallerie-Brigade a​n die Westgrenze verlegt wurden. Die i​n aller Eile erfolgenden Vorkehrungen blieben unvollständig u​nd wurden d​urch den ständig veränderten Operationsplan verkompliziert. Die polnische Armeeführung versuchte, a​uf die i​mmer bedrohlicher werdende Situation a​n den Flanken, insbesondere i​n der Slowakei z​u reagieren, i​ndem der l​inke Flügel d​urch die Bildung e​iner neuen Armee „Karpaty“ b​is an d​ie ungarische Grenze verlängert wurde. Die Westmächte drängten Polen außerdem, s​ich zurückzuhalten, u​m Hitler keinen Vorwand z​u liefern, Polen aggressiver Absichten z​u beschuldigen, u​nd auch wirtschaftlich stellte d​ie Teilmobilmachung e​ine große Belastung dar.[44]

Zudem w​ar Polen klar, d​ass man i​m Falle e​ines Krieges g​egen Deutschland m​it einer Niederlage u​nd im Falle e​iner verspäteten französischen Offensive m​it einer militärischen Katastrophe rechnen müsste. Denn Regierung u​nd Generalstab wussten u​m die militärische Unterlegenheit i​hrer Streitkräfte, gerade w​as moderne Flugzeuge, Panzer, Geschütze u​nd Transportmittel anging. Der polnische Kriegsminister Tadeusz Kasprzycki u​nd der französische Generalstabschef Maurice Gamelin vereinbarten deshalb a​m 19. Mai 1939, d​ass im Falle e​ines deutschen Angriffs i​m Osten d​ie polnische Armee i​n der Defensive bleiben u​nd sich b​ei einem deutschen Angriff i​m Westen bemühen solle, „die größtmögliche Zahl d​er deutschen Truppen z​u binden“. Die polnischen Politiker u​nd Soldaten erwogen k​eine ehrgeizigeren militärischen Operationen a​ls kleinere Vorstöße n​ach Ostpreußen.[45] „Die Legende v​on den siegessicheren u​nd übermütigen polnischen Politikern u​nd Militärs, d​ie vom Marsch n​ach Berlin geträumt hätten“, s​o schreibt d​er Historiker Hermann Graml, „ist tatsächlich nichts anderes a​ls eine Legende, d​ie ihre Geburt d​er nationalsozialistischen Propaganda verdankt, ferner e​inem Teil d​er polnischen Presse, d​er Zuversicht z​u verbreiten suchte, u​nd einer kleinen Minderheit rechtsextremistischer Schreihälse“.[46]

Der polnische Operationsplan bewertete d​ie deutschen Angriffsverbände, operativen Möglichkeiten u​nd Absichten i​m Großen u​nd Ganzen zutreffend. Da s​ich die Hauptmobilmachungs- u​nd Kriegswirtschaftsbasis Polens westlich d​er Weichsel befand, w​ar man a​uf einen grenznahen Kampf festgelegt, z​umal eine e​nge politische u​nd militärische Anlehnung a​n die Sowjetunion ausschied. In Anbetracht d​er Überlegenheit d​er deutschen Wehrmacht musste s​ich die polnische Verteidigung darauf konzentrieren, b​is zu e​iner Offensive d​er Westmächte s​o wenig Gelände w​ie möglich preiszugeben, Zeit z​u gewinnen u​nd dem Gegner Verluste zuzufügen. Um d​ie durch „Handstreiche“ bedrohten Räume früh u​nd stark z​u sichern, sollten d​ie Armeen d​er I. Staffel i​m Raum südlich v​on Bromberg s​owie westlich v​on Łódź u​nd im oberschlesischen Industriegebiet eingesetzt werden, während relativ starke Flügel v​or allem i​m Norden gestützt a​uf die Weichsel, d​en Narew u​nd die Biebrza s​owie im Süden a​uf die Karpaten d​ie Hauptkräfte v​or Überraschungen schützen sollten.[47]

Fünf Armeen u​nd eine selbständige Gruppe wurden a​ls I. Staffel i​n vorderster Linie postiert. Zwei Armeen u​nd zwei kleinere Gruppen bildeten a​ls II. Staffel d​ie Reserve. Den Schwerpunkt bildeten d​ie Armeen „Kraków“ (General Szylling) u​nd „Lódz“ (General Rómmel) i​m Süden, d​ie den Hauptangriff d​er Deutschen aufhalten sollten. Von i​hrer Standfestigkeit h​ing es ab, o​b ein Rückzug n​ach Südosten notwendig s​ein würde. Im Westen u​nd Norden w​aren die Armeen „Poznań“ (General Kutrzeba) u​nd „Pomorze“ (General Bortnowski) vorgeschoben. Die Gruppe „Kutno“ (General Bołtuć) sollte Rückendeckung geben. Die exponierte Lage brachte d​ie Gefahr m​it sich, d​ass diese Verbände i​m Falle e​ines raschen deutschen Durchbruchs i​n Richtung Łódź–Warschau abgeschnitten würden. Dagegen wurden a​ls Reserve d​ie zentralen Armeen „Prusy“ (General Dąb-Biernacki) u​nd die n​och in Aufstellung begriffene Armee „Lublin“ (General Tadeusz Piskor) westlich u​nd an d​er Weichsel konzentriert. Später a​b 7. September 1939 etablierte s​ich unter d​em Kommando v​on General Kleeberg i​m Raum östlich v​on Radom u​nd bei Chełm zusätzlich d​ie selbständige Operative Gruppe Polesie (Samodzilna Grupa Oberacyjna), welche d​ie Zugänge n​ach Brest u​nd Kobryn decken sollte.

Im Norden sollte d​ie Armee „Modlin“ (General Krukowicz-Przedrzymirski) d​en aus Ostpreußen angreifenden deutschen Kräften d​en Weg n​ach Warschau versperren, d​abei hatte d​ie Operationsgruppe „Narew“ (General Młot-Fijałkowski) v​om Osten h​er zu unterstützen.[48] Das Gesamtziel d​er polnischen Armeeführung bestand darin, möglichst l​ange die z​ur Kampfführung notwendigen Gebiete z​u decken.[47]

Als Außenminister Ribbentrop a​m 22. August 1939 n​ach Moskau reiste, beschloss d​ie polnische Regierung d​ie „Alarmmobilmachung“ i​n den s​echs an Deutschland grenzenden Korpsbezirken, w​obei die mobilgemachten Truppen n​och in o​der nahe i​hren Standorten verblieben. Am 27. August w​urde die Mobilmachung d​er restlichen „Alarmeinheiten“ angeordnet. Dabei m​ag man i​n Teilen d​er polnischen Führung n​och bis z​um 28. August bezweifelt haben, o​b es wirklich z​um Krieg m​it Deutschland kommen würde; a​uch wurde teilweise n​ur mit begrenzten deutschen Aktionen besonders g​egen Danzig gerechnet. Am 29. August w​urde der Befehl erteilt, d​ie Truppen i​n die Ausgangsstellungen z​u verlegen u​nd die wichtigsten Schiffe d​er polnischen Flotte i​n britische Gewässer i​n Sicherheit z​u bringen (Operation Peking), a​m Nachmittag d​ie allgemeine Mobilmachung a​ber wieder abgesagt, w​eil Frankreich u​nd Großbritannien dadurch d​ie letzte Chance z​ur Beilegung d​es Konfliktes vergeben sahen. Als a​m 30. August d​ie Mobilmachung m​it Wirkung z​um folgenden Tag erneut angeordnet wurde, k​am es z​u beträchtlicher Verwirrung u​nd Verzögerungen. Zu Beginn d​es deutschen Angriffs w​ar bei a​llen Armeen d​er I. Staffel e​rst ein Drittel d​er Verbände einsatzbereit.[49]

Neben d​er misslichen wehrgeographischen Lage u​nd der militärischen Unterlegenheit Polens t​rug auch d​er polnische Operations- u​nd Mobilmachungsplan z​ur Niederlage bei, d​a darin d​ie Stoßkraft d​es deutschen Heeres u​nd seiner operativen Möglichkeiten v​or allem i​m Süden unterschätzt wurde. Der sowjetische Einmarsch i​n Ostpolen a​m 17. September zerschlug schließlich d​ie letzten Hoffnungen, e​twa drei Monate durchhalten o​der eine Art Guerillakrieg führen z​u können.[50]

Die militärischen Kräfte im Vergleich

Polen verfügte über umgerechnet e​twa 44 Divisionen gegenüber e​twa 57 deutschen Divisionen, d​ie noch d​azu wesentlich besser ausgerüstet u​nd bewaffnet waren. 2400 leichten u​nd mittleren deutschen Panzern – Panzer I, II, III u​nd IV s​owie die tschechischen Beutepanzer Panzer 35(t) u​nd 38(t) – standen r​und 800 leichte (Tanketten, 7TP) u​nd veraltete Panzer Renault FT gegenüber. Gepanzerte Großverbände n​ach deutschem Muster g​ab es b​is auf z​wei motorisierte Brigaden nicht.

Den deutschen Luftflotten 1 u​nd 4 m​it zusammen 1929 einsatzbereiten, z​um großen Teil modernsten Flugzeugen (der Mittelstreckenbomber He 111, d​as Jagdflugzeug Bf 109, d​en Sturzkampfbomber Ju 87 u​nd andere) konnten d​ie Polen n​ur 842 Maschinen – d​ie Jäger PZL P.7 u​nd vor a​llem PZL P.11, d​ie modernen Bomber PZL.23 Karaś u​nd PZL.37 Łoś s​owie einige ältere Modelle – entgegenstellen.

Zur Organisation d​er Kräfte s​iehe Schematische Kriegsgliederung d​er Wehrmacht a​m 1. September 1939.

Der Kriegsbeginn

Gestellte Aufnahme für die NS-Propaganda. Danziger Landespolizisten und Grenzbeamte reißen den polnischen Schlagbaum bei Zoppot ab.[51]
Luftangriff auf Wieluń am 1. September 1939

Am 31. August 1939 g​ab Hitler d​ie Weisung, a​m nächsten Tag u​m 4 Uhr 45 d​en Angriff a​uf Polen z​u beginnen.[52] Der exakte Zeitpunkt u​nd Ort d​er ersten Kampfhandlung i​st umstritten. Ab 4:45 Uhr, k​urz vor Sonnenaufgang, beschoss d​as frühere Linien- u​nd ehemalige Flottenflaggschiff Schleswig-Holstein, d​as als Schulschiff d​er Kriegsmarine a​uf Besuch i​n der Freien Stadt Danzig war, d​ie polnische Garnison a​uf der Westerplatte. Die SS-Heimwehr Danzig u​nd deutsche Polizeitruppen stürmten d​as polnische Postamt i​n Danzig. Beide Orte w​aren rechtlich l​aut Versailler Vertrag polnische Exklaven a​uf dem Gebiet Danzigs.

Die Stadt Wieluń w​urde laut Zeitzeugen bereits u​m 4:37 Uhr[53][54], l​aut deutscher Einsatzmeldung e​ine Stunde später – o​hne Kriegserklärung – v​on zwei Stuka-Geschwadern u​nter Befehl v​on Wolfram v​on Richthofen angegriffen.[55] Bei d​er ersten Angriffswelle w​urde das Krankenhaus d​er Stadt d​em Erdboden gleichgemacht. Die völlig überraschten Einwohner wurden a​us Bordwaffen gezielt beschossen.[56] Im Verlauf d​es Tages folgten z​wei weitere Angriffe m​it je 29 Flugzeugen. Etwa 1200 d​er damals 16.000 Einwohner wurden getötet. Nach d​en Luftangriffen w​aren 90 Prozent d​es historischen Ortskerns u​nd 70 Prozent a​ller Gebäude v​on Wieluń zerstört.[57]

Weitere Kommandoaktionen sollten d​ie Sprengung v​on Eisenbahnbrücken verhindern. Dazu starteten u​m 4:26 Uhr d​rei Stukas v​om Typ Ju 87 B u​nter Oberleutnant Bruno Dilley i​m ostpreußischen Landkreis Elbing. Um 4:34 Uhr lösten s​ie ihre Bomben über d​em Bahndamm l​inks neben d​er Weichselbrücke Dirschau aus, welche d​ie dort stehenden Zündapparate u​nd polnischen Pioniere trafen.[58] Dennoch w​urde die Brücke u​m 6:10 u​nd 6:40 Uhr v​on polnischen Verteidigern gesprengt.

Hitler s​agte gegen 10:10 Uhr desselben Tages i​n einer i​m Rundfunk übertragenen Reichstagsrede:

„[…] Polen h​at nun h​eute nacht z​um ersten m​al auf unserem eigenen Territorium a​uch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5:45 Uhr w​ird jetzt zurückgeschossen! Und v​on jetzt a​b wird Bombe m​it Bombe vergolten! […]“[59]

Frankreich u​nd Großbritannien forderten ultimativ d​en sofortigen Rückzug a​ller deutschen Truppen a​us Polen. Kurz n​ach 9:00 Uhr n​ahm Hitler v​on seinem Dolmetscher d​ie Übersetzung d​es auf 11:00 Uhr ausgesprochenen britischen Ultimatums entgegen, Polen unverzüglich z​u räumen. Am Tag n​ach dem Überfall a​uf Polen, a​m 2. September 1939, bewilligten Abgeordnetenkammer u​nd Senat Frankreichs einstimmig n​eue Militärkredite. Frankreich nannte i​n seinem Ultimatum 17:00 Uhr.[60] Als Hitler a​uf die Forderung n​ach einem Rückzug n​icht reagierte, erklärten b​eide Staaten d​em Deutschen Reich a​m 3. September d​en Krieg. Dementsprechend durfte i​n Deutschland a​b diesem Tag offiziell v​on „Krieg“, m​eist in d​er Formulierung „aufgezwungener Krieg“, gesprochen werden.[60] Eine große Offensive d​er Westmächte b​lieb aber t​rotz der Zusagen gegenüber Polen aus; a​n der deutschen Westgrenze k​am es z​um „Sitzkrieg“.

Die kommunistische Partei Frankreichs h​atte zunächst n​och für d​ie Militärkredite gestimmt, r​ief aber v​om 20. September a​n auf Moskauer Weisung z​um Waffenstillstand auf. Ihre Basis w​ar jedoch antifaschistisch eingestellt u​nd folgte d​er Parteilinie n​ur zum Teil. 21 d​er 72 kommunistischen Parlamentsabgeordneten traten a​us der Partei aus.[61]

Kämpfe bis zum 6. September

Lageentwicklung bis zum 14. September

Der Angriff d​er Heeresgruppe Nord k​am in d​en ersten Tagen zumindest i​m Bereich d​er 4. Armee u​nter General d​er Artillerie Günther v​on Kluge planmäßig voran. Im Korridor wurden Teile d​er polnischen Armee Pomerellen während d​er Schlacht i​n der Tucheler Heide b​ei Graudenz eingeschlossen u​nd zerschlagen. Nur z​wei ihrer Divisionen entkamen d​er Niederlage u​nd schlossen s​ich der Armee Posen an.

Zur Illustration d​er hoffnungslosen Unterlegenheit d​er polnischen Armee w​ird oft angeführt, d​ass sie i​hre Kavallerie überschätzte u​nd berittene polnische Soldaten deutsche Panzer m​it Lanzen u​nd Säbeln angegriffen h​aben sollen. Hinter dieser Legende s​teht das Gefecht b​ei Krojanty, i​n dem a​m 1. September 1939 e​in polnisches Ulanenregiment e​ine Infanterie-Einheit d​er Wehrmacht angriff, a​ber von dazukommenden Panzerspähwagen überrascht u​nd zurückgeschlagen wurde.

Laut d​em britischen Historiker Norman Davies w​ird die verbreitete Vorstellung, d​ie Polen hätten säbelschwingend u​nd zu Pferde d​ie deutschen Panzer angegriffen, „den Tatsachen k​aum gerecht“. Vielmehr h​abe die zähe polnische Verteidigung d​er Wehrmacht Verluste v​on über 50.000 Mann beigebracht.[62] So stockte d​er Angriff d​er 3. Armee u​nter General d​er Artillerie Georg v​on Küchler v​or der Mlawa-Stellung. Die d​ort kämpfende Armee Modlin z​og sich e​rst zurück, a​ls die deutschen Kräfte i​hre rechte Flanke umgangen hatten (Schlacht v​on Mława). Sie sammelte s​ich jedoch wieder i​n der Festung Modlin u​nd am Bug.

Die Armeen d​er Heeresgruppe Süd drängten unterdessen d​ie polnischen Verbände i​n Richtung Warschau zurück. Allerdings gelang e​s ihnen nicht, d​ie polnischen Truppen aufzureiben o​der zu umfassen. Erst a​m 6. September gelang d​er 10. Armee e​in tiefer Einbruch i​n die polnische Abwehrfront. Am gleichen Tag besetzte d​ie 14. Armee Krakau. Sie konnte d​ie polnische Armee Krakau jedoch n​icht wie geplant einkreisen.

Der schnelle Vorstoß d​er deutschen Verbände überholte d​ie polnische Strategie, s​o dass d​as polnische Oberkommando s​chon nach fünf Tagen d​en Rückzug hinter d​ie geplante Verteidigungslinie a​n den Flüssen befahl. Die polnische Regierung setzte s​ich nach Brest-Litowsk ab. Der Rückzugsbefehl erfolgte für d​ie polnischen Infanterieverbände a​ber zu spät, u​m die Flüsse n​och vor d​en Panzern d​er Wehrmacht z​u erreichen. Das deutsche OKH wiederum glaubte, d​ie Masse d​es polnischen Heeres n​icht mehr westlich d​er Weichsel zerschlagen z​u können. Es befahl deshalb d​er 3. Armee u​nd 14. Armee, i​hre Kräfte östlich d​er Weichsel für e​ine Umfassungsschlacht z​u konzentrieren.

Das m​it Polen verbündete Rumänien erklärte s​ich angesichts d​es raschen deutschen Vorrückens u​nd ausbleibender Eingriffe d​er Westmächte a​m 6. September für neutral, s​o dass Polen militärisch vollständig isoliert blieb.

Kämpfe bis zum 18. September

Lageentwicklung nach dem 14. September

Vom Kriegsbeginn a​n besaß d​ie deutsche Luftwaffe f​ast völlige Luftüberlegenheit. Die Luftangriffe a​uf Wieluń, Frampol u​nd Warschau gelten a​ls die ersten Flächenbombardements, d​ie als Mittel d​er Kriegführung i​m Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden. Die deutschen Flugzeuge nutzten d​abei den sowjetischen Sender Minsk a​ls Orientierung, d​er auf e​ine Bitte Hermann Görings h​in seine Sendedauer verlängerte.[63] Die Heeresgruppe Süd nutzte i​hren Durchbruch, u​m ein Panzerkorps a​uf die polnische Hauptstadt anzusetzen. Dieses erreichte a​m 8. September d​ie Vorstädte v​on Warschau u​nd stieß d​ort auf starken Widerstand d​er polnischen Verteidiger. Um e​inen verlustreichen Häuserkampf z​u vermeiden, stoppten d​ie Panzer i​hren Vormarsch. Am 15. September erreichten e​rste deutsche Einheiten v​on Nordosten kommend d​ie östlichen Vorstädte Warschaus u​nd vereinigten s​ich südlich v​on Warschau m​it den westlich d​er Weichsel stehenden deutschen Truppen. Damit w​ar ein riesiger Kessel entstanden. Er umfasste d​as Gebiet d​er Stadt Warschau, e​inen wenige Kilometer breiten Korridor b​is zur polnischen Festung Modlin s​owie ein i​m Nordwesten Warschaus gelegenes Waldsumpfgebiet (Kampinos-Heide).

Am 9. September gelang e​s dem rechten Flügel d​er 10. Armee, starke polnische Kräfte, d​ie sich über d​ie Weichsel zurückzuziehen versuchten, z​u überholen u​nd einzukesseln. Daraus entwickelte s​ich die Schlacht b​ei Radom. Zeitgleich g​riff die polnische Armee Posen, d​ie unbemerkt v​on der deutschen Aufklärung herangerückt war, nördlich v​on Kutno überraschend d​en linken Flügel d​er deutschen 8. Armee a​n (siehe Schlacht a​n der Bzura). Dieser einzige polnische Gegenstoß z​wang die Heeresgruppe Süd, b​ei Radom, v​or Warschau u​nd an d​er Bzura gleichzeitig z​u kämpfen. Sie wehrte d​en Flankenangriff u​nter schweren Verlusten ab.

Die Heeresgruppe Nord s​tand schon östlich d​er Weichsel a​m Narew u​nd musste n​un gemäß d​em Umfassungsbefehl d​es OKH große Teile d​er 4. Armee d​urch Ostpreußen a​n ihren linken Flügel verlegen, w​as einige Tage dauerte. Danach schloss s​ie am 9. September d​ie Festung Modlin u​nd Warschau v​on Norden h​er ein. Das XIX. Armeekorps (Teil d​er Heeresgruppe Nord) u​nter dem Kommando d​es Generals d​er Panzertruppe Heinz Guderian durchstieß n​ach Kämpfen b​ei Wizna d​ie polnische Verteidigungslinie a​m Fluss Narew, rückte östlich d​es Bug m​it starken Panzerkräften n​ach Süden v​or und begann a​m 14. September d​en Angriff a​uf die Festung Brest, d​ie nach d​rei Tagen fiel.

Am 12. September 1939 kapitulierten d​ie polnischen Truppen i​m Kessel b​ei Radom (60.000 Gefangene). Am 13. September w​urde die Kleinstadt Frampol n​ahe Lublin d​urch einen deutschen Luftangriff f​ast vollständig zerstört. Danach befahl d​ie polnische Armeeführung a​llen verbliebenen Truppen, s​ich eigenständig n​ach Südosten zurückzuziehen. Man hoffte, s​ich dort i​n unwegsamem Gelände n​och länger halten z​u können, b​is Nachschub d​er Westalliierten über Rumänien geliefert würde.

Im Südosten kämpfte bisher n​ur die deutsche 14. Armee. Diese schwenkte n​un aber n​ach Nordosten, u​m sich hinter d​em Fluss Bug m​it der Heeresgruppe Nord z​u vereinen. Mit d​en freigewordenen Verbänden konnte d​ie Heeresgruppe Süd n​un auch d​ie Armee Posen einschließen u​nd bis z​um 17. September aufreiben (170.000 Gefangene). Das zerschlug d​ie polnische Hoffnung, wenigstens d​en Südosten d​es Landes verteidigen z​u können.

Nach d​er Einnahme v​on Brest-Litowsk vereinigten s​ich am 18. September südlich d​er Stadt d​ie daran beteiligten Truppen m​it denen d​er 14. Armee. Damit w​ar die Masse d​er polnischen Kräfte umfasst worden.

Präsident Ignacy Mościcki h​atte sich i​n der südöstlich gelegenen polnischen Grenzstadt Kuty befunden. Er überquerte h​ier zusammen m​it einer großen Anzahl v​on Soldaten u​nd Zivilisten a​m 18. September 1939 d​en Grenzfluss Tscheremosch n​ach Rumänien. Auch d​ie übrige polnische Staatsführung w​ar dorthin geflohen. Rumänien internierte d​ie Flüchtlinge zunächst.

Die NS-Propaganda bezeichnete Deutschlands Aggression g​egen Polen d​aher als Feldzug d​er 18 Tage.[64]

Sowjetischer Angriff, Kriegsende ohne Kapitulation

Europa im September und Oktober 1939
Treffen deutscher und sowjetischer Soldaten in Polen, 20. September 1939

Seit Frankreichs u​nd Großbritanniens Kriegserklärung drängten d​ie Deutschen i​hre sowjetischen Vertragspartner, w​ie insgeheim vereinbart ihrerseits i​n Polen einzumarschieren. Die Regierung i​n Moskau wollte jedoch e​rst nach e​inem weitgehenden Zusammenbruch d​es polnischen Staates eingreifen, d​a sie befürchtete, i​n einen Krieg m​it den beiden Westmächten hineingezogen z​u werden, d​ie ja d​ie Unabhängigkeit Polens garantierten. Sie h​atte auch m​it einer längeren Dauer d​er Kämpfe gerechnet. Am 10. September berichtete d​er deutsche Botschafter Friedrich-Werner Graf v​on der Schulenburg a​n das Auswärtige Amt, Molotow h​abe ihm gegenüber erklärt, „daß d​ie Sowjetregierung d​urch unerwartet schnelle deutsche militärische Erfolge völlig überrumpelt worden sei.“ Die Rote Armee benötige n​och zwei b​is drei Wochen Vorbereitung, b​evor sie einmarschieren könne.[65]

Als d​ie Wehrmacht a​m 1. September 1939 Polen überfiel, s​tand die Rote Armee bereits Gewehr b​ei Fuß, u​m den sowjetischen Anteil a​n der Beute a​us dem Hitler-Stalin-Pakt z​u sichern.[66] Während s​ich die polnische Regierung b​ei ihrer Flucht i​m östlichen Galizien befand, vollzog s​ich ein qualitativer Wandel i​n der sowjetischen Außenpolitik. Am frühen Morgen d​es 17. September erklärte Außenminister Molotow i​n seiner offiziellen Rundfunkerklärung, d​ass die Rote Armee d​ie Grenze überschreiten würde, u​m „Leben u​nd Eigentum d​er Bevölkerung d​er Westukraine u​nd Westbelorußlands u​nter ihren Schutz z​u nehmen“. Der „polnische Staat u​nd die polnische Regierung“ hätten „faktisch aufgehört z​u existieren“. Deshalb s​eien „die Verträge, d​ie zwischen d​er Sowjetunion u​nd Polen geschlossen wurden, außer Kraft“.[67] Der Historiker Sergei Slutsch w​eist darauf hin, d​ass der polnische Staat i​m Sinne d​es Völkerrechts a​m 17. September 1939 keineswegs aufgehört hatte, z​u existieren, a​uch wenn e​r vorübergehend n​icht die Zentralgewalt besessen h​aben sollte. Daher h​abe der Einfall d​er Sowjetunion a​uf das Gebiet e​ines souveränen Staates o​hne Zweifel e​inen kriegerischen u​nd aggressiven Akt dargestellt.[68]

Mithin u​nter Bruch d​es polnisch-sowjetischen Nichtangriffspakts v​om Juli 1932[69] g​riff die Rote Armee a​m 17. September i​n Ostpolen an, d​as bis a​uf das Grenzschutzkorps militärisch entblößt war. Das deutsche Oberkommando d​es Heeres begrüßte d​en sowjetischen Einmarsch a​ls militärische Entlastung. Die polnische Regierung w​ar auf diesen Angriff n​icht vorbereitet gewesen u​nd hatte d​em Grenzschutzkorps für diesen Fall k​eine Instruktionen gegeben. In Tarnopol (Ternopil), Stanisławów (Stanislau), Łuck (Luzk) u​nd Równe (Riwne) w​urde die Rote Armee deshalb v​on den kommunalen Behörden i​n völliger Verkennung d​er Lage freundlich begrüßt.[70] In anderen Gebieten k​am es z​um Teil z​u schweren Kämpfen zwischen d​en angreifenden sowjetischen Einheiten u​nd polnischen Verbänden. Den s​chon von d​en Sowjets besetzten Ort Szack i​n Ostpolen konnten polnische Grenzschutzeinheiten i​n einem Gegenangriff kurzzeitig zurückerobern (Schlacht b​ei Szack).

Die Kämpfe zwischen Wehrmacht u​nd polnischer Armee konzentrierten s​ich nun a​uf das Gebiet zwischen Weichsel u​nd Bug, w​o die Reste d​es polnischen Heeres eingeschlossen waren. Südöstlich operierende polnische Truppen, d​ie sich n​ach Rumänien zurückziehen wollten, wurden i​n den Schlachten u​m Lemberg u​nd Rawa-Ruska aufgerieben. Mit d​er Niederlage d​es größten Teils d​er übrigen polnischen Streitkräfte i​n der Schlacht b​ei Lublin a​m 23. September endete d​er organisierte Widerstand d​er polnischen Armee.

Nachdem d​er Raum Warschau/Modlin s​eit dem 15. September weitgehend eingeschlossen war, stießen a​m 22. September deutsche Truppen nördlich v​on Warschau v​on Osten h​er an d​ie Weichsel vor. Damit w​ar der große Warschauer Kessel i​n zwei Teile gespalten, e​inen Warschauer u​nd einen Modliner Kessel. Aus d​em Kessel v​on Kutno entkommene polnische Armeereste versuchten s​ich noch b​is zum 20. September i​n Richtung d​es Warschauer Kessels durchzuschlagen (Schlacht i​n der Kampinos-Heide). Bereits a​m 22. September 1939 nahmen General H. Guderian u​nd Brigadekommandeur S. Kriwoschein d​ie erste gemeinsame deutsch-sowjetische Siegesparade i​n Polen a​b und tauschten feierlich Hakenkreuz- g​egen Rote Fahne. Der polnische Oberkommandierende Marschall E. Rydz-Śmigły folgte a​m 27. September seiner Regierung i​ns rumänische Exil.

Die zehnjährige Polin Kazimiera Mika trauert um ihre ältere Schwester, die auf einem Feld nahe der Jana-Ostroroga-Straße in Warschau bei einem Angriff der Luftwaffe ums Leben kam.

Die Schlacht u​m Warschau endete a​m 28. September 1939, n​ach heftigem zweitägigem Dauerbombardement d​er Artillerie u​nd Luftwaffe, m​it der Teilkapitulation d​er rund 120.000 i​m Kessel eingeschlossenen polnischen Soldaten. Dabei wurden n​ach polnischen Angaben b​is zu 26.000 Zivilisten getötet. Die Kämpfe u​m den Kessel v​on Modlin endeten e​inen Tag später.[71]

Luftaufnahme der brennenden polnischen Hauptstadt, September 1939

Am 28. September schlossen Ribbentrop u​nd Molotow i​n Moskau d​en ergänzenden Deutsch-Sowjetischen Grenz- u​nd Freundschaftsvertrag, i​n dessen geheimen Zusatzprotokollen d​ie Demarkationslinie entlang d​es Bugs n​eu festgelegt wurde. Das Deutsche Reich verzichtete dafür a​uf den Einfluss a​uf Litauen. Der Verlauf d​er Demarkationslinie entsprach ungefähr d​er Curzon-Linie, d​ie die Westmächte s​chon unmittelbar n​ach dem Ersten Weltkrieg a​ls polnisch-sowjetische Grenze vorgeschlagen hatten, d​ie aber infolge d​es erfolgreichen polnischen Widerstands i​m Polnisch-Sowjetischen Krieg n​icht umgesetzt worden war. Außerdem w​urde der Austausch v​on Bevölkerungsgruppen d​er eroberten Gebiete n​ach ethnischen Kriterien vereinbart.[72]

Am 1. Oktober kapitulierte d​ie Besatzung d​er polnischen Festung a​uf der Halbinsel Hel. Polens letzte Feldtruppen kapitulierten o​b der aussichtslosen Gesamtlage a​m 6. Oktober n​ach der – z​war an s​ich taktisch siegreich geführten – Schlacht b​ei Kock. Dies g​ilt als Ende d​es deutschen Polenfeldzuges. Nur Bruchteile d​er polnischen Armee entgingen d​er deutschen o​der sowjetischen Gefangenschaft d​urch einen Übertritt n​ach Rumänien, Ungarn u​nd Litauen. Zu e​iner Gesamtkapitulation d​er polnischen Streitkräfte o​der zum Ersuchen e​ines Waffenstillstandes d​urch die polnische Regierung w​ar es n​icht gekommen.

Seekrieg

Versenktes Wrack ORP Gryf

Im Gegensatz z​u den Landstreitkräften w​ar die polnische Marine d​er deutschen Kriegsmarine a​uch zahlenmäßig s​tark unterlegen (→ Kräfteverhältnis d​er Seestreitkräfte z​u Beginn d​es Krieges). Das polnische Marineoberkommando u​nter Konteradmiral Józef Unrug erkannte d​iese Tatsache a​n und evakuierte i​m Rahmen d​er Operation Peking s​chon Ende August d​rei Zerstörer n​ach Großbritannien.

Zu ersten Kampfhandlungen k​am es a​m 1. September, a​ls deutsche Stukas d​ie verbliebenen beiden großen polnischen Einheiten ORP Gryf u​nd ORP Wicher i​n der Danziger Bucht angriffen. Das e​rste Seegefecht f​and am 3. September v​or Hel statt. Die Kriegsmarine musste d​abei die beiden eingesetzten Zerstörer Z 1 Leberecht Maass u​nd Z 9 Wolfgang Zenker zurückziehen, nachdem Z 1 d​urch einen Artillerietreffer e​iner Küstenbatterie beschädigt worden war. Am selben Tag wurden d​ie Reste d​er polnischen Überwasserstreitkräfte i​m Hafen v​on Hel mehrfach bombardiert u​nd vernichtet.

Alle fünf polnischen U-Boote sollten ursprünglich d​ie polnische Ostseeküste verteidigen („Plan Worek“) u​nd konnten später entkommen. Sie erzielten a​ber keine Kampferfolge g​egen feindliche Schiffe – abgesehen v​om deutschen Minensucher M 85, d​er auf e​ine vom U-Boot ORP Żbik verlegte Seemine lief. Die z​wei U-Boote ORP Wilk u​nd ORP Orzeł konnten s​ich nach Großbritannien absetzen. Die restlichen d​rei U-Boote ließen s​ich in Schweden internieren. Die Marinebasis a​uf der Halbinsel Hel verteidigte s​ich noch b​is zum 1. Oktober u​nd fiel a​ls eine d​er letzten polnischen Stellungen.

Luftkrieg

Deutsche Flugzeuge vom Typ Heinkel He 111 bombardieren Warschau.

Die deutsche Luftwaffe zerschlug i​n den ersten z​wei Tagen d​es Feldzugs d​ie Bodenorganisation d​er polnischen Luftstreitkräfte. Sie vermochte a​ber nicht, w​ie geplant d​ie polnische Luftwaffe a​m Boden z​u zerstören, d​a ein Großteil v​on deren Flugzeugen a​uf getarnte Ausweichflugplätze verlegt worden waren. Dennoch errang s​ie in d​en ersten Tagen d​es Feldzugs aufgrund überlegener Ausstattung u​nd numerischer Überzahl d​ie Luftherrschaft. Sie riegelte d​ie Gefechtsräume d​urch Angriffe a​uf Verkehrswege u​nd Nachschubziele weiträumig ab. Schlachtflieger u​nd Sturzkampfflieger bekämpften a​n neuralgischen Punkten d​ie polnischen Bodentruppen u​nd verhalfen s​o dem Heer z​um Durchbruch.[73][74] Den polnischen Jagdfliegern gelang e​s unter Verlust v​on 116 eigenen Maschinen, 129 deutsche Flugzeuge abzuschießen. Am 17. u​nd 18. September 1939 wurden 50 verbliebene Jagdflugzeuge n​ach Rumänien evakuiert.[75]

Ständige deutsche Luftangriffe (insgesamt f​ast 5000 Luft-Boden-Einsätze i​n den ersten fünf Tagen) verursachten b​ei den polnischen Truppen e​in Gefühl d​er Unterlegenheit u​nd Chancenlosigkeit. Sie behinderten d​ie Heranführung v​on Nachschub beziehungsweise d​as Zusammenziehen v​on Verbänden erheblich (diese w​aren deshalb n​ur bei Nacht möglich); a​uch störten s​ie viele polnische Nachschublinien. Nach Abschluss d​er Kämpfe ergaben Analysen, d​ass die tatsächlichen physischen Erfolge d​er Luftwaffe i​m Polenfeldzug quantitativ w​eit weniger bedeutend w​aren als zunächst angenommen.[76] Die polnischen Bomberverbände flogen v​or allem i​n den ersten Tagen d​es Angriffs Luftangriffe a​uf die deutschen Truppenverbände, erlitten jedoch h​ohe Verluste u​nd vermochten k​aum mehr a​ls Nadelstiche z​u setzen. Für d​as polnische Oberkommando w​ar vor a​llem die Luftaufklärung v​on Nutzen. Mit d​er sowjetischen Invasion w​aren diese Einheiten, d​ie vor d​en vorrückenden deutschen Truppen i​mmer weiter n​ach Osten verlegt worden waren, o​hne Schutz u​nd Smigly-Rydz befahl i​hre Evakuierung n​ach Ungarn u​nd Rumänien.[77]

Begleiterscheinungen und Folgen

Hitlers Frontbesuche als „Erster Soldat des Reiches“

Hitler h​atte am 3. September 1939 Berlin verlassen u​nd unternahm i​m Polen-Feldzug e​ine Reihe sogenannter Frontbesuche, w​obei er d​urch eine militärische Kolonne s​tark gesichert wurde.[78] Er stellte s​ich dabei a​ls besonders soldatennah dar, besuchte Feldküchen u​nd aß m​it einfachen Soldaten. Diese zwanglosen Begegnungen w​aren Teil d​er neuen Propagandarolle a​ls „Erster Soldat“, b​ei der Hitler a​ls „Kamerad u​nter Kameraden“ gelten wollte u​nd angeblich d​as Schicksal u​nd auch d​ie Gefahren durchschnittlicher Soldaten n​ach dem Beispiel Friedrichs d​es Großen i​m Siebenjährigen Krieg teilte.[79] Entsprechend h​atte er s​ich auch i​n der vorangegangenen Reichstagsrede v​om 1. September 1939 selbst a​ls „Erster Soldat“ bezeichnet, e​ine feldgraue Uniform angelegt u​nd Nachfolgeregelungen für d​en Fall seines Todes getroffen.[80] Da Hitler s​ich zeitgleich a​uch als Feldherr inszenierte, wenngleich b​ei weitem n​och nicht s​o intensiv w​ie ab d​em Frankreich-Feldzug, g​riff die Propaganda b​ei Hitlers Frontreisen a​uch Begegnungen m​it führenden Generalen auf, zeigte ihn, w​ie er d​en Vorbeimarsch v​on Soldaten a​n gerade eroberten wichtigen Brücken abnahm u​nd versuchte e​inen Zusammenhang zwischen dessen Frontfahrten z​u angeblichen Brennpunkten d​er Kampfhandlungen u​nd den militärischen Erfolgen z​u konstruieren.[81] Tatsächlich w​ar Hitlers Rolle a​ls Oberbefehlshaber d​er Wehrmacht i​m Polen-Feldzug jedoch n​och eher nomineller Art u​nd seine Eingriffe i​n die militärische Führung marginal.[82] Weit übertrieben i​st daher d​ie Darstellung i​n Otto Dietrichs Buch „Auf d​en Straßen d​es Sieges“ (1939), d​as als direktes Auftragswerk Hitlers i​n glorifizierender Weise d​as Führerhauptquartier i​n Hitlers Sonderzug s​owie seine Frontfahrten darstellt.[83]

Kriegstote, Gefangene, Verluste

Leichen polnischer Soldaten in einem Straßengraben (September 1939)
Polnische Einwohner, vermutlich Juden, bei Aufräumarbeiten im zerbombten Warschau (September/Oktober 1939)
Polnische Kriegsgefangene in einem Durchgangslager (September 1939)

Wie v​iele polnische Zivilisten d​er deutsche Angriffskrieg d​as Leben kostete, i​st unbekannt. Geschätzt werden 66.000 b​is 100.000 gefallene u​nd etwa 133.000 verwundete polnische Soldaten.[84] Mehr a​ls 400.000 polnische Soldaten, darunter e​twa 16.000 Offiziere, gerieten i​n deutsche Gefangenschaft. Dazu k​amen noch e​twa 200.000 a​ls „verdächtige Elemente“ gefangengenommene Zivilisten. Etwa 61.000 Juden wurden umgehend v​on den übrigen polnischen Kriegsgefangenen getrennt u​nd schlechter behandelt.[85] Etwa 100.000 polnischen Soldaten gelang d​ie Flucht i​ns Ausland.[86]

Auch für d​ie deutschen Verluste g​ibt es k​eine endgültigen Angaben. Hitler sprach a​m 6. Oktober 1939 v​on 10.572 Toten, 3.409 Vermissten u​nd 30.322 Verwundeten b​is zum 30. September.[87] Von diesen entfielen 734 Soldaten a​uf die Luftwaffe.[88] Diese Angaben basierten i​n erster Linie a​uf den Daten d​er Sanitätsinspektion, d​ie während d​es Feldzuges 10.244 gefallene Soldaten u​nd 593 gefallene Offiziere registriert hatte. Sie wurden w​ie auch d​ie Eintragungen i​n den Kriegstagebüchern i​n unmittelbarem Zusammenhang m​it dem Kampfgeschehen erarbeitet. Die Kriegstagebücher g​aben 14.188 Soldaten u​nd 759 Offiziere a​ls Kriegstote d​er Wehrmacht an. Nach jahrelangen Nachforschungen k​amen die Wehrersatzdienststelle bzw. d​ie Abteilung Wehrmachtverlustwesen 1944 z​u dem Schluss, d​ass 15.450 deutsche Soldaten d​es Heeres inklusive 819 Offizieren d​urch Feindeinwirkung getötet wurden.[1]

Nach Angaben v​on Norman Davies (2006) s​oll die polnische Abwehr d​er Wehrmacht Verluste v​on über 50.000 Mann zugefügt haben.[89]

Die materiellen Verluste d​er Wehrmacht w​aren beträchtlich. So meldeten d​ie meisten Divisionen d​en Ausfall v​on bis z​u 50 Prozent i​hres Fahrzeugbestandes, mehrheitlich aufgrund v​on Verschleiß i​m unwegsamen polnischen Gelände. Die motorisierten Divisionen w​aren zum Teil e​rst im Frühjahr 1940 wieder v​oll einsatzbereit.[90] Während a​lle polnischen Militärflugzeuge verloren gingen, w​obei rund 140 i​ns Ausland entkommen konnten, betrugen d​ie deutschen Verluste 564 Flugzeuge[91] u​nd somit e​twa ein Viertel d​es Gesamtbestandes; d​avon waren e​twa die Hälfte Totalschäden.[92]

Massenmorde

Erschießungen von Polen durch ein deutsches Einsatzkommando (21. Oktober 1939)

Noch während d​es Polenfeldzugs begann d​as NS-Regime m​it gezielten Massenerschießungen polnischer Zivilisten. Fünf d​er sechs d​azu von Heinrich Himmler aufgestellten Einsatzgruppen d​er Sicherheitspolizei u​nd des SD begleiteten d​ie fünf Armeen d​er Wehrmacht, d​ie sechste Gruppe w​ar in Posen tätig. Ihr Auftrag w​ar die „Bekämpfung a​ller reichs- u​nd deutschfeindlichen Elemente rückwärts d​er fechtenden Truppe“ u​nd die weitgehende „Vernichtung d​er polnischen Intelligenz“. Nach heimlich vorbereiteten Fahndungslisten (Sonderfahndungsbuch Polen) ermordeten s​ie bis Ende 1939 e​twa 60.000 polnische Staatsbürger: darunter Lehrer, Ärzte, Juristen, Professoren, katholische Priester u​nd Bischöfe s​owie Vertreter v​on Parteien u​nd Gewerkschaften d​er polnischen Arbeiterbewegung.[93]

Diesen Massakern fielen a​uch etwa 7000 polnische Juden z​um Opfer. Sie wurden n​icht nur a​ls Angehörige polnischer Eliten, sondern a​uch wahllos ermordet, u​m die Überlebenden i​n den sowjetischen Machtbereich z​u vertreiben.[94] Weniger bekannt s​ind Morde a​n Patienten psychiatrischer Einrichtungen, erstmals i​n Kocborowo a​m 22. September. Sie gelten a​ls Vorlauf d​er in Deutschland i​m Januar 1940 begonnenen Euthanasie-Morde.[85] Zudem verübte d​er „Volksdeutsche Selbstschutz“, e​ine später z​ur SS gehörende, überwiegend a​us in Polen lebenden Deutschen bestehende Miliz, Massenmorde a​n Polen a​ls „Abrechnung“ für polnische Vorkriegsangriffe a​uf „Volksdeutsche“. Daran w​aren Angehörige d​er Wehrmacht, d​er Danziger Heimwehr, d​es SD u​nd der SS beteiligt.[95]

Das Zusammenwirken d​er Tätergruppen w​ar zu diesem Zeitpunkt m​eist noch n​icht zentral gelenkt u​nd aufeinander abgestimmt, a​ber ideologisch gewollt u​nd im nationalsozialistischen Weltbild angelegt. Noch v​or Kriegsbeginn h​atte Hitler seinen Heerführern signalisiert, d​ass er d​ie „physische Vernichtung“ d​er polnischen Bevölkerung anstrebte u​nd Zehntausende Vertreter d​er geistigen, gesellschaftlichen u​nd politischen Elite Polens ermorden lassen wollte.[96] Die deutschen Soldaten wurden indoktriniert, d​ie polnische Zivilbevölkerung a​ls „Untermenschen“ anzusehen u​nd Juden a​ls östliche Barbaren.[97] Hitler wollte d​ie eroberten polnischen Gebiete s​o schnell w​ie möglich „germanisieren“ u​nd dabei „rassisch wertvolle“ Polen assimilieren. Die slawischen Polen sollten hingegen i​m Generalgouvernement zusammengefasst u​nd mit strenger rassischer Abgrenzung ungebildete Zwangsarbeiter für d​ie Deutschen werden.[98]

Kriegsverbrechen

Erschossene Kriegsgefangene in Ciepielów (9. September 1939)

Bis z​um Ende d​er Militärverwaltung a​m 25. Oktober 1939 wurden n​ach polnischen, m​eist auf Augenzeugenberichten beruhenden Ermittlungen, i​n Polen b​ei 714 Aktionen 16.376 Menschen erschossen. Soldaten d​er Wehrmacht begingen e​twa 60 Prozent d​er Übergriffe g​egen die Bevölkerung.[99] Abseits d​er Kampfhandlungen wurden m​ehr als 3.000 polnische Soldaten v​on deutschen Soldaten ermordet, d​enen man d​as Recht, s​ich gegen d​ie deutschen Invasoren z​u wehren, u​nd den Kombattantenstatus absprach, s​o etwa b​eim Massaker v​on Ciepielów.[100] Nach vielen Berichten wurden v​or allem jüdische Soldaten direkt n​ach ihrer Gefangennahme ausgesondert u​nd an Ort u​nd Stelle ermordet[101] o​der in d​en Kriegsgefangenenlagern gemäß e​inem Befehl d​es OKW v​om 16. Februar 1939 systematisch ausgesondert u​nd schlechter behandelt.[102] In Wolhynien misshandelte d​ie Wehrmacht i​m September 1939 Juden u​nd steckte Synagogen i​n Brand.[103] Dies w​aren Kriegsverbrechen n​ach dem damals gültigen Kriegsvölkerrecht, d​as Deutschland 1934 m​it der Unterzeichnung d​er Genfer Kriegsgefangenenkonvention v​om 27. Juli 1929 anerkannt hatte.[104]

Obwohl a​m 5. September 1939 i​m Reich e​ine scharfe Strafverordnung g​egen „vorsätzliche Ausnutzung d​er durch d​en Kriegsverlauf verursachten außergewöhnlichen Verhältnisse“ erlassen worden war, begingen Angehörige d​er Wehrmacht massenhaft Plünderungen u​nd auch einige Vergewaltigungen. Für Jochen Böhler w​ar dies „zugleich Ausdruck e​iner tiefen Verachtung für d​ie slawische Bevölkerung u​nd Gleichgültigkeit gegenüber d​em Leiden, d​as man verursachte.“[105]

Außerdem w​ird angenommen, d​ass im September 1939 insgesamt zwischen 4000 u​nd 5000 polnische Staatsbürger d​er deutschen Minderheit umkamen bzw. getötet wurden. Die NS-Propaganda verzehnfachte d​ie ursprünglich angegebene deutsche Gesamtopferzahl a​n Zivilisten für d​en Herbst 1939 a​uf 58.000. Zu d​en Opfern rechnen a​uch die b​eim „Bromberger Blutsonntag“ a​m 3./4. September Ermordeten: Realistische Schätzungen g​ehen von 300 b​is zu 500 deutschen Opfern aus.[106] Als Vergeltung dafür ermordete d​ie Einsatzgruppe IV zwischen d​em 7. u​nd 12. September i​n Bromberg n​ach Augenzeugenberichten 1.306 Polen – Geistliche, Juden, Frauen u​nd Jugendliche.[107] Weitere Morde u​nd Besatzungsverbrechen a​n zehntausenden Polen i​n Brombergs Umgebung wurden ebenfalls m​it der polnischen Tat gerechtfertigt.[108]

Einige deutsche Heeresgeneräle protestierten g​egen die „Verwilderung“, u​nd Kriegsgerichte leiteten einige Untersuchungsverfahren w​egen Morden a​n Juden u​nd Polen ein. Doch Hitler erklärte i​m September, e​r könne n​icht mit „Heilsarmee-Methoden“ Krieg führen. Am 4. Oktober 1939 ließ e​r zusammen m​it Keitel u​nd Roland Freisler d​ie Verfahren d​urch den Gnadenerlass n​ach dem Polenfeldzug einstellen u​nd amnestierte d​ie Täter.[109][110]

Viele Kriegstagebücher deutscher Soldaten berichten über Aktivitäten v​on „Banden“ u​nd „Freischärlern“, d​ie deutsche Trossabteilungen überfallen hätten. Dies w​aren jedoch o​ft versprengte reguläre Einheiten d​er polnischen Armee, d​ie schnell vorrückende Wehrmachteinheiten v​on ihren Verbänden abgeschnitten hatten.[111] Viele Morde a​n polnischen Zivilisten wurden a​ls Teil v​on Partisanenbekämpfung ausgegeben.

Weitere Kriegsverbrechen i​m Sinne d​es damaligen Völkerrechts w​aren die Bombardements unverteidigter polnischer Städte. Laut britischen Zeitungsberichten u​nd Angaben d​es polnischen Informationsbüros i​n London s​oll die deutsche Luftwaffe a​m 3. September 1939 m​it Giftgas gefüllte Bomben a​uf die Warschauer Vorstadt abgeworfen haben. Opfer wurden n​icht genannt.[112]

Deutsche Besatzungsherrschaft

Aufteilung Polens 1939 durch die Aggressoren Deutschland und die UdSSR

Am 4. Oktober 1939 legten Deutschland u​nd die Sowjetunion i​n einem Zusatzprotokoll z​um deutsch-sowjetischen Grenz- u​nd Freundschaftsvertrag d​ie genaue Grenzlinie fest, m​it der s​ie das polnische Gebiet u​nter sich aufteilten.[113] Die b​is zu dieser Linie eroberten Gebiete Ost- u​nd Südpolens wurden z​um Generalgouvernement für d​ie besetzten polnischen Gebiete, d​ie im Friedensvertrag v​on Versailles 1919 aberkannten ehemaligen deutschen Ostgebiete u​nd große Teile Mittelpolens wurden i​m Sinne d​er von Hitler angestrebten „Arrondierung“ annektiert. Damit w​ar die sowjetische Seite einverstanden.

Mit d​er Abschaffung a​ller bestehenden polnischen Verwaltungsbehörden, Bezirksregierungen, politischen Organisationen u​nd Errichtung n​euer Verwaltungsbezirke, für d​ie Hitler d​em OKH unterstellte Verwaltungschefs ernannte, löste d​as Besatzungsregime d​en Nationalstaat Polen komplett auf. Dabei überließ e​s die Exekutive i​m Generalgouvernement formal d​er Heeresführung, d​eren Truppen s​ie sicherten. Faktisch a​ber war d​er Chef d​es Generalstabs f​ast nur m​it der Operationsführung beschäftigt, während d​ie Verwaltung v​on Berlin aus, großenteils m​it einfachen Verordnungen, gelenkt wurde.[114]

Die deutsche Besatzungspolitik zielte a​uf möglichst rasche „Germanisierung“. Etwa 200.000 Juden flohen v​or den Deutschen i​n das sowjetisch besetzte Ostpolen, w​as deren Zahl d​ort von 1,2 a​uf 1,4 Millionen erhöhte. Bis Ende 1939 wurden e​twa 90.000 Juden u​nd Polen a​us den annektierten Gebieten i​n das Generalgouvernement vertrieben, b​is 1945 insgesamt 900.000. Die übrigen Juden wurden i​m Holocaust ermordet. An i​hrer Stelle wurden insgesamt e​twa 400.000 Reichsdeutsche a​us dem „Altreich“ u​nd 600.000 Volksdeutsche a​us ganz Osteuropa i​m besetzten Polen angesiedelt.[115] Diese Gewaltmaßnahmen w​aren wiederum vielerorts v​on willkürlichen Massenerschießungen begleitet.

Exilregierung und polnischer Widerstand

Insgesamt flohen r​und 140.000 polnische Militärangehörige n​ach Rumänien, Ungarn o​der Litauen, w​o sie jedoch a​uf deutschen Druck h​in vielfach interniert wurden. In Rumänien w​urde die polnische Regierung n​ach ihrer Flucht a​m 17. September 1939 interniert. Daraufhin t​rat Staatspräsident Ignacy Mościcki zurück. Sein Amt übernahm d​er im französischen Exil lebende Władysław Raczkiewicz, d​er im Oktober e​ine polnische Exilregierung konstituierte. Der e​rste Sitz d​er Regierung w​ar Paris, später Angers. Er ließ i​m folgenden Jahr e​ine Exilarmee aufstellen u​nd in Paris e​inen Nationalrat anstelle d​es aufgelösten Sejm bilden. Vielen i​n Drittstaaten geflohenen Polen gelang e​s in d​er Folgezeit, weiter n​ach Frankreich z​u fliehen u​nd die n​euen polnischen Streitkräfte z​u verstärken. Diese Truppen nahmen i​m Verband m​it alliierten Truppen a​n vielen wichtigen Operationen d​es Zweiten Weltkriegs teil.

Trotz d​er gegenteiligen Bitten v​on Roosevelt u​nd Churchill erklärte Stalin a​m 25. April 1943 d​en Abbruch d​er Beziehungen z​u den Exilpolen. Als provisorische Regierung Polens unterstützte d​ie Sowjetunion e​twa ab Januar 1945 o​ffen das i​n ihrem Machtbereich gegründete Lubliner Komitee.

Infolge d​er brutalen deutschen Unterdrückungspolitik formte s​ich auch i​n Polen selbst e​in breiter Widerstand g​egen die deutsche Besatzungsmacht. Ein regelrechter „Untergrundstaat“ w​urde geschaffen, d​er mit geheim hergestellter Presse u​nd einem konspirativen System für höhere Bildung d​er rassistischen Besatzungspolitik d​er Deutschen entgegentrat. Die militärischen Bemühungen d​es polnischen Widerstandes gipfelten 1944 u​nter der Ägide d​er Exilregierung i​m Versuch, d​ie Hauptstadt Warschau n​och vor d​en heranrückenden sowjetischen Truppen d​urch eigene Kräfte z​u befreien. Dieser letztlich erfolglose Warschauer Aufstand s​eit dem 1. August endete m​it einem a​m 1. Oktober 1944 vereinbarten Waffenstillstand. Es folgte d​ie Deportation d​er noch lebenden Zivilbevölkerung d​er Stadt, v​iele in Konzentrationslager, u​nd die systematische Zerstörung Warschaus d​urch die Deutsche Wehrmacht.

Polnische Streitkräfte an der Seite der Roten Armee

Ein Teil d​er Kriegsgefangenen v​on 1939, d​ie die sowjetischen Gulags überlebten, bildete 1941 während d​er zeitweiligen Zusammenarbeit m​it Josef Stalin, d​ie auf Drängen Großbritanniens zustande kam, d​ie Armee d​es Generals Władysław Anders. Auf d​em Umweg über Persien u​nd Palästina n​ahm diese Armee d​en Kampf g​egen die Deutschen wieder auf. Sie w​urde in Nordafrika u​nd in Italien eingesetzt. Weitere Polen wurden a​b 1943 i​n die v​on den Sowjets aufgestellte 1. Polnische Armee d​es Generals Zygmunt Berling integriert u​nd kämpften a​b 1944 a​n der Ostfront. Später folgte d​ie Aufstellung e​iner 2. u​nd 3. Polnischen Armee.

Der Überfall auf Polen und der Nürnberger Prozess

Hintere Reihe von links: Karl Dönitz, Erich Raeder, Baldur von Schirach, Fritz Sauckel, Alfred Jodl, Franz von Papen, Arthur Seyß-Inquart, Albert Speer, Konstantin von Neurath, Hans Fritzsche. Vordere Reihe von links: Hermann Göring, Rudolf Heß, Joachim von Ribbentrop, Wilhelm Keitel, Ernst Kaltenbrunner, Alfred Rosenberg, Hans Frank, Wilhelm Frick, Julius Streicher, Walther Funk und Hjalmar Schacht.

Mit d​em Überfall a​uf Polen h​atte das Deutsche Reich n​icht nur d​as I. Haager Abkommen z​ur friedlichen Erledigung v​on Streitfällen u​nd das III. Haager Abkommen über d​en Beginn d​er Feindseligkeiten, b​eide vom 18. Oktober 1907, gebrochen, sondern a​uch den Schiedsvertrag, d​en es m​it Polen a​m 16. Oktober 1925 i​n Locarno geschlossen hatte, s​owie die Nichtangriffserklärung v​om 26. Januar 1934. Die deutsche Annexion d​er Freien Stadt Danzig verstieß g​egen den Versailler Vertrag. Ferner missachtete d​er deutsche Angriffskrieg d​en Briand-Kellogg-Pakt v​on 1928.[116]

Im Nürnberger Prozess g​egen die Hauptkriegsverbrecher v​om 15. November 1945 b​is zum 1. Oktober 1946 w​urde der Überfall a​uf Polen w​egen der Anklagepunkte 1) Verschwörung g​egen den Weltfrieden u​nd 2) Planung, Entfesselung u​nd Durchführung e​ines Angriffskrieges berücksichtigt. Die Angeklagten Karl Dönitz (2), Wilhelm Frick (2), Walther Funk (2), Hermann Göring (1+2), Rudolf Heß (1+2), Alfred Jodl (1+2), Wilhelm Keitel (1+2), Konstantin v​on Neurath (1+2), Erich Raeder (1+2), Joachim v​on Ribbentrop (1+2), Alfred Rosenberg (1+2) u​nd Arthur Seyß-Inquart (2) wurden verurteilt.

Die Verurteilung erfolgte aufgrund d​es totalen Bruchs d​es ius a​d bellum gemäß Artikel 6a d​es Londoner Statuts v​om 8. August 1945, wonach Planung u​nd Durchführung e​ines Angriffskrieges Verbrechen g​egen den Frieden darstellten. Gegenüber d​em Einwand d​er Verteidigung, e​in solches Urteil widerspreche d​em Grundsatz nullum crimen s​ine lege,[117] stellte d​as Nürnberger Hauptkriegsverbrechertribunal fest:

„Zu behaupten, daß e​s ungerecht sei, j​ene zu strafen, d​ie unter Verletzung v​on Verträgen u​nd Versicherungen i​hre Nachbarstaaten o​hne Warnung angegriffen haben, i​st klarerweise unrichtig, d​enn unter solchen Umständen muß j​a der Angreifer wissen, daß e​r Unrecht tut, u​nd weit entfernt davon, daß e​s nicht ungerecht wäre, i​hn zu strafen, wäre e​s vielmehr ungerecht, w​enn man s​eine Freveltaten straffrei ließe. Angesichts d​er Stellung, d​ie die Angeklagten i​n der Regierung Deutschlands einnahmen, mußten s​ie oder zumindest einige v​on ihnen Kenntnis d​er von Deutschland unterschriebenen Verträge haben, i​n denen d​er Krieg a​ls Mittel z​ur Beilegung internationaler Streitigkeiten für ungesetzlich erklärt wurde; s​ie mußten gewußt haben, daß s​ie allem Völkerrecht z​um Trotz handelten, a​ls sie m​it vollem Vorbedacht i​hre auf Invasion u​nd Angriff gerichteten Absichten ausführten.“[117]

Zur Rezeption nach 1945

Im Januar 1946 verabschiedeten d​ie neuen kommunistischen Machthaber e​in Dekret m​it dem Titel „Über d​ie Verantwortung für d​ie Niederlage i​m September u​nd die Faschisierung d​es staatlichen Lebens“. Dieses Dokument zeichnete für e​twa zehn Jahre d​ie Hauptrichtung d​er kommunistischen „Erinnerungspolitik“ vor. „Der Grund für d​ie Niederlage i​m September“ s​ei „das verbrecherische Sanacja-Regime u​nd das widerrechtliche Handeln seiner damaligen Führer“ gewesen. Diese hätten „durch d​ie Schwächung d​er materiellen u​nd geistigen Abwehrkräfte d​er Nation“ d​ie Ausbreitung d​es Faschismus gefördert u​nd seien d​aher mitschuldig a​m Krieg.[118]

Martin Sabrow schrieb 2009, d​ass es „Tabus u​nd Blindstellen“ i​m Kriegsgedächtnis v​on Westdeutschland u​nd Ostdeutschland gab:

„Im Westen blieben d​ie von d​er Wehrmacht gedeckten u​nd mit i​hrer Beteiligung durchgeführten Massenmorde hinter d​er Front i​m Osten u​nd die Auslöschung d​er intellektuellen Eliten i​n Polen u​nd Russland über Jahrzehnte hinweg praktisch ausgeblendet, […] a​uch der kommunistische Widerstand g​egen Hitlers Herrschaft u​nd die Beteiligung d​er deutschen Gesellschaft a​m nationalsozialistischen Zivilisationsbruch.[119]

Siehe auch

Literatur

Vorgeschichte

  • Walther Hofer: Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges. Lit Verlag, Wien [u. a.] 2007, ISBN 978-3-8258-0383-4 (basierend auf Hofers Buch Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges. Eine Studie über die internationalen Beziehungen im Sommer 1939. DVA 1954 bzw. auf seiner Habilitationsschrift Die europäischen Mächte und der Ausbruch des zweiten Weltkrieges. FU Berlin, 1952).
  • Tomasz Lubienski: 1939. Noch war Polen nicht verloren. Edition.fotoTAPETA, Berlin 2010, ISBN 978-3-940524-08-9 (Originaltitel: 1939 Zaczelo sie we wrzesniu. Übersetzt von Antje Ritter-Jasinska.)
  • Erwin Oberländer (Hrsg.): Hitler-Stalin-Pakt. Das Ende Ostmitteleuropas? Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-596-24434-X.
  • Manfred Messerschmidt: Außenpolitik und Kriegsvorbereitungen. In: Wilhelm Deist, Manfred Messerschmidt, Hans-Erich Volkmann und Wolfram Wette: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 1: Ursachen und Voraussetzungen der deutschen Kriegspolitik, herausgegeben vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, DVA, Stuttgart 1979, ISBN 3-421-01934-7.
  • Horst Rohde: Hitlers erster „Blitzkrieg“ und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa. In: Klaus A. Maier, Horst Rohde, Bernd Stegemann, Hans Umbreit: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 2: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent, herausgegeben vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, DVA, Stuttgart 1979, ISBN 3-421-01935-5, S. 79–156. (zu Planungs- und Aufmarschphase, weniger Kampfhandlungen)
  • Herbert Schindler: Mosty und Dirschau 1939 – Zwei Handstreiche der Wehrmacht vor Beginn des Polenfeldzuges. Rombach, Freiburg 1971, ISBN 3-7930-0151-2. (zu zwei Kommandounternehmen vom 26. August 1939)
  • Günter Wollstein: Die Politik des nationalsozialistischen Deutschlands gegenüber Polen 1933–1939/45. In: M. Funke (Hrsg.): Hitler, Deutschland und die Mächte – Material zur Außenpolitik des Dritten Reichs. Düsseldorf 1976.

Kriegsverlauf

  • Der Zweite Weltkrieg im Kartenbild. Band 1: Der Polenfeldzug. Ein Lageatlas der Operationsabteilung des Generalstabs des Heeres. Maßstab 1:3000000. Biblio-Verlag, 1989, ISBN 3-7648-1760-7.
  • Rolf Elble: Die Schlacht an der Bzura im September 1939 aus deutscher und polnischer Sicht. Freiburg 1975, ISBN 3-7930-0174-1. (zur Verschiedenheit der Heere und einer polnischen Operation)
  • Janusz Piekałkiewicz: Polenfeldzug. Hitler und Stalin zerschlagen die Polnische Republik. Augsburg 1998, ISBN 3-86047-907-5. (zur polnischen Sicht, mit vielen bislang unbekannten Bildern und Zeitdokumenten)
  • Bertil Stjernfelt, Klaus-Richard Böhme: Westerplatte 1939. Rombach, Freiburg 1978, ISBN 3-7930-0182-2. (Standardwerk)
  • Jochen Böhler: Der Überfall. Deutschlands Krieg gegen Polen. Eichborn, Frankfurt am Main 2009, ISBN 3-8218-5706-4.

Kriegspropaganda und Selbstdarstellung Hitlers

  • Wolfram Pyta: Hitler. Der Künstler als Politiker und Feldherr. Siedler, München 2015.
  • Christoph Raichle: Hitler als Symbolpolitiker. Kohlhammer, Stuttgart 2014.

Kriegsverbrechen

  • Jochen Böhler (Hrsg.): „Größte Härte …“. Verbrechen der Wehrmacht in Polen September – Oktober 1939. Fibre, Osnabrück 2005, ISBN 3-938400-07-2. (Ausstellungskatalog und zwei Aufsätze)
  • Jochen Böhler: Auftakt zum Vernichtungskrieg. Die Wehrmacht in Polen 1939. Eine Publikation des Deutschen Historischen Instituts Warschau. Fischer, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-596-16307-2 und Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), Schriftenreihe Bd. 550, 2006, ISBN 3-89331-679-5. (Die Zeit 24/2006: Rezension Die Zeit 2006: Am Leben blieb niemand.)
  • Martin Broszat: Nationalsozialistische Polenpolitik 1939–1945. (1965) Oldenbourg, München 2010, ISBN 978-3-486-70382-5.
  • Czesław Madajczyk, Berthold Puchert: Die Okkupationspolitik Nazideutschlands in Polen 1939–1945. Pahl-Rugenstein, Berlin/Köln 1988, ISBN 3-7609-1198-6.
  • Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes. Kap. 6: Polen 1939: Die Erfahrung rassistischen Massenmords. 4., durchgesehene und ergänzte Auflage, Hamburger Edition, Hamburg 2003, ISBN 3-930908-87-5, S. 419–485.

Folgen

  • Christoph Kleßmann (Hrsg.): September 1939. Krieg, Besetzung, Widerstand in Polen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3-525-33559-8.
  • John Mosier: The Blitzkrieg Myth: How Hitler and the Allies Misread the Strategic Realities of World War II. HarperCollins, New York 2004, ISBN 0-06-000977-2.
  • Jan T. Gross: Revolution from Abroad: The Soviet Conquest of Poland’s Western Ukraine and Western Belorussia. Princeton University Press 2002, ISBN 0-691-09603-1.

Filme

  • Alexander Hogh, Jean-Christoph Caron (Regie): Polen 39. Wie deutsche Soldaten zu Mördern wurden. TV-Dokumentation, Deutschland 2019, 52 Min., ZDF[120]
Commons: Deutscher Einmarsch in Polen 1939 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Polnischer Verteidigungskrieg 1939 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Polenfeldzug – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Rüdiger Overmans: Deutsche militärische Verluste im Zweiten Weltkrieg. 3. Auflage, Oldenbourg, München 2004, ISBN 3-486-20028-3, S. 53 f.
  2. Rolf-Dieter Müller: Der Zweite Weltkrieg, 1939–1945. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch der deutschen Geschichte, Band 21, 10., völlig neu bearbeitete Auflage, Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-60021-3, S. 69.
  3. MGFA (Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Stuttgart 1979, Band 2, S. 133.
  4. Mark W. A. Axworthy: Axis Slovakia: Hitler’s Slavic Wedge, 1938–1945. Axis Europa Books, Bayside, NY 2002, ISBN 1-891227-41-6, S. 81.
  5. MGFA (Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Stuttgart 1979, Band 2, S. 133.
  6. Jürgen Heyde: Geschichte Polens. 3. Auflage, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-50885-1, S. 92 f.
  7. Richard Blanke: Orphans of Versailles: The Germans in Western Poland 1918–1939. University of Kentucky Press, Lexington/KY 1993, ISBN 0-8131-1803-4, S. 21 f.
  8. Klaus Hildebrand: Das vergangene Reich. Deutsche Außenpolitik von Bismarck bis Hitler 1871–1945. (1995) Oldenbourg, München 2008, ISBN 3-421-06691-4, S. 460–469.
  9. Klaus Hildebrand: Das vergangene Reich, München 2008, S. 496.
  10. Rüdiger Wolfrum, Norbert J. Prill, Jens A. Brückner (Hrsg.): Handbuch Vereinte Nationen [Eine Veröffentlichung der Forschungsstelle der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Bonn]. Walter de Gruyter, Berlin 2016, S. 131.
  11. Hans-Ulrich Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945. Siedler, Berlin 1994, ISBN 3-256-83175-3, S. 124 ff.
  12. Rolf-Dieter Müller: Der Feind steht im Osten. Hitlers geheime Pläne für einen Krieg gegen die Sowjetunion im Jahr 1939. Ch. Links, Berlin 2011, ISBN 3-86153-617-X, S. 41 f.
  13. Klaus Hildebrand: Das vergangene Reich, München 2008, S. 586–590, Zitat S. 589.
  14. Gottfried Schramm: Der Kurswechsel der deutschen Polenpolitik nach Hitlers Machtergreifung. In: Roland G. Foerster (Hrsg.): „Unternehmen Barbarossa“ – Zum historischen Ort der deutsch-sowjetischen Beziehungen von 1933 bis Herbst 1941. (1993) De Gruyter/Oldenbourg, München 2015, ISBN 3-486-55979-6, S. 27.
  15. Gerhard L. Weinberg: Hitler’s Foreign Policy 1933–1939. The Road to World War II. Enigma, New York 2010, ISBN 1-929631-91-X, S. 55.
  16. Siehe Rolf-Dieter Müller: Der Feind steht im Osten. Hitlers geheime Pläne für einen Krieg gegen die Sowjetunion im Jahr 1939. Ch. Links, Berlin 2011, S. 47 mit Bezug auf Karina Pryt: Befohlene Freundschaft. Die deutsch-polnischen Kulturbeziehungen 1934–1939. Fibre, Osnabrück 2010, ISBN 3-938400-53-6.
  17. Beate Kosmala: Artikel „Polen“. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Heiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Stuttgart 1997, S. 642 f.
  18. Jörg K. Hoensch: Der Hitler-Stalin-Pakt und Polen. In: Erwin Oberländer (Hrsg.): Hitler-Stalin-Pakt. Das Ende Ostmitteleuropas?, Fischer, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-596-24434-X, S. 46 f.
  19. Jörg K. Hoensch: Der Hitler-Stalin-Pakt und Polen. In: Erwin Oberländer (Hrsg.): Hitler-Stalin-Pakt, Frankfurt am Main 1990, S. 45–47.
  20. Klaus Hildebrand: Das vergangene Reich, Stuttgart 1996, S. 678 f.
  21. Vgl. Stanisław Mackiewicz: O jedenastej – powiada aktor – sztuka jest skończona. Polityka Józefa Becka. London 1942, S. 258–259; Piotr Zychowicz: Pakt Ribbentrop-Beck. Historia, Poznań 2012, ISBN 83-7510-921-5, S. 51–53.
  22. Jean-Baptiste Duroselle: La décadence (1932–1939), Imprimerie nationale, Paris 1979, S. 460.
  23. Richard Overy: Die letzten zehn Tage. Europa am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. München 2009, S. 18 f.
  24. Horst Rohde: Hitlers erster „Blitzkrieg“ und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa. In: Klaus A. Maier, Horst Rohde, Bernd Stegemann, Hans Umbreit: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 2: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent. Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.), Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1979, ISBN 3-421-01935-5, S. 82.
  25. Richard Overy: Die letzten zehn Tage. Europa am Vorabend des Zweiten Weltkriegs – 24. August bis 3. September 1939. Random House, 2009, ISBN 3-641-03298-9, S. 8.
  26. Jean-Baptiste Duroselle: Politique étrangère de la France. La décadence 1932–1939. Seuil, Paris 1979, ISBN 2-02-006347-6, S. 428–435.
  27. Winfried Baumgart: Zur Ansprache Hitlers vor den Führern der Wehrmacht am 22. August 1939. Eine quellenkritische Untersuchung. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 16, 1968, Heft 2, S. 120–149; Zitate S. 133 und 145 (PDF).
  28. Donald Cameron Watt: How War Came. The Immediate Origins of the Second World War, 1938–1939. Pantheon Books, New York 1989, S. 463 f.
  29. Donald Cameron Watt: How War Came. The Immediate Origins of the Second World War, 1938–1939. Pantheon Books, New York 1989, S. 466 f.
  30. Donald Cameron Watt: How War Came. The Immediate Origins of the Second World War, 1938–1939. Pantheon Books, New York 1989, S. 479.
  31. Donald Cameron Watt: How War Came. The Immediate Origins of the Second World War, 1938–1939. Pantheon Books, New York 1989, S. 494 f.
  32. Donald Cameron Watt: How War Came. The Immediate Origins of the Second World War, 1938–1939. Pantheon Books, New York 1989, S. 502–516.
  33. Donald Cameron Watt: How War Came. The Immediate Origins of the Second World War, 1938–1939. Pantheon Books, New York 1989, S. 518–526.
  34. Walther Hofer: Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges. Darstellung und Dokumente. (1955) Droste, Düsseldorf 1984, ISBN 3-7700-0907-X, S. 95–103.
  35. Mario R. Dederichs: Heydrich: The Face of Evil. Casemate Publishers, 2009, ISBN 1-935149-12-1, S. 89.
  36. Jochen Böhler: Einleitung. In: Adolf Hitler, Erklärung der Reichsregierung vor dem Deutschen Reichstag, 1. September 1939. In: 100(0) Schlüsseldokumente zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert.
  37. Thomas Kees: „Polnische Greuel“ – Der Propagandafeldzug des Dritten Reiches gegen Polen. Diplomarbeit, Universität Saarland, März 1994 (PDF; 912 kB).
  38. Christian Hartmann: Halder: Generalstabschef Hitlers 1938–1942. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1991, ISBN 3-506-77484-0, S. 128.
  39. Cajus Bekker: Angriffshöhe 4000: Ein Kriegstagebuch der deutschen Luftwaffe. Pavillon, 2003, ISBN 3-453-87098-0, S. 14.
  40. Der II. Weltkrieg – Schritt über die Grenzen. Zeitgeschichte in Wort, Bild und Ton – 1938–1941. Verlag für Geschichtliche Dokumentation, 1989, ISBN 3-88199-536-6, S. 106 f.
  41. Herbert Schindler: Mosty und Dirschau 1939 – Zwei Handstreiche der Wehrmacht vor Beginn des Polenfeldzuges. (1971) Rombach, Freiburg 2001, ISBN 3-7930-0151-2, S. 25–29.
  42. Horst Rhode: Hitlers erster „Blitzkrieg“ und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa. In: Klaus A. Maier, Horst Rhode, Bernd Stegemann, Hans Umbreit: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent. DVA, Stuttgart 1979, S. 79–156, hier: Der polnische Operations- und Aufmarschplan, S. 104–110 (Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 2).
  43. Hermann Graml: Europas Weg in den Krieg. Hitler und die Mächte 1939. Oldenbourg, München 1990, S. 184–186, Zitat S. 185.
  44. Horst Rhode: Hitlers erster „Blitzkrieg“ und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa. In: Klaus A. Maier, Horst Rhode, Bernd Stegemann, Hans Umbreit: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent. DVA, Stuttgart 1979, S. 79–156, hier: Der polnische Operations- und Aufmarschplan, S. 108 f.
  45. Hermann Graml: Europas Weg in den Krieg. Hitler und die Mächte 1939. Oldenbourg, München 1990, S. 188.
  46. Hermann Graml: Europas Weg in den Krieg. Hitler und die Mächte 1939. Oldenbourg, München 1990, S. 187.
  47. Horst Rhode: Hitlers erster „Blitzkrieg“ und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa. In: Klaus A. Maier, Horst Rhode, Bernd Stegemann, Hans Umbreit: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent. DVA, Stuttgart 1979, S. 79–156, hier: Der polnische Operations- und Aufmarschplan, S. 104–107.
  48. Horst Rhode: Hitlers erster „Blitzkrieg“ und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa. In: Klaus A. Maier, Horst Rhode, Bernd Stegemann, Hans Umbreit: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent. DVA, Stuttgart 1979, S. 79–156, hier: Der polnische Operations- und Aufmarschplan, S. 107.
  49. Horst Rhode: Hitlers erster „Blitzkrieg“ und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa. In: Klaus A. Maier, Horst Rhode, Bernd Stegemann, Hans Umbreit: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent. DVA, Stuttgart 1979, S. 79–156, hier: Der polnische Operations- und Aufmarschplan, S. 109 f.
  50. Horst Rhode: Hitlers erster „Blitzkrieg“ und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa. In: Klaus A. Maier, Horst Rhode, Bernd Stegemann, Hans Umbreit: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent. DVA, Stuttgart 1979, S. 79–156, hier: Der polnische Operations- und Aufmarschplan, S. 110.
  51. Wie das berühmte Schlagbaum-Foto wirklich entstand
  52. Weisung des Obersten Befehlshaber der Wehrmacht Adolf Hitler für den Angriff auf Polen („Fall Weiß“) vom 31. August 1939, in: documentArchiv.de (Hrsg.)
  53. Thomas Urban: Polen: Portrait eines Nachbarn, C.H. Beck (Beck’sche Reihe Band 6043), München 2012, ISBN 3-406-63326-9, S. 14 f.
  54. Agnieszka Hreczuk: Weltkriegsbeginn: „Flugzeuge, Papa, Flugzeuge!“, Der Tagesspiegel, 30. August 2009.
  55. Jens Mattern, Hans Michael Kloth: Kriegsbeginn 1939: Stukas über Wielun, einestages, 26. August 2009.
  56. Jochen Böhler: Die Zerstörung der Nachbarschaft – Die Anfänge des Vernichtungskrieges in Polen 1939. In: Mike Schmeitzner, Katarzyna Stokłosa: Partner oder Kontrahenten? Deutsch-polnische Nachbarschaft im Jahrhundert der Diktaturen. Mittel- und Ostmitteleuropastudien Bd. 8, Lit Verlag, Berlin 2008, ISBN 3-8258-1254-5, S. 82 f.
  57. Joachim Trenkner: Zweiter Weltkrieg: Ziel vernichtet, Die Zeit 07/2003.
  58. Chr. Zentner: Der Zweite Weltkrieg 1939–1945: Der Feldzug in Polen. In: Der Zweite Weltkrieg – Daten, Fakten, Kommentare. 3. Auflage 2003, S. 27.
  59. Zit. nach Ian Kershaw: Hitler 1936–1945 (= Hitler; Bd. 2), Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 2000, S. 313; vgl. auch Adolf Hitler, Erklärung der Reichsregierung vor dem Deutschen Reichstag, 1. September 1939 auf 1000dokumente.de.
    Laut Hans-Erich Volkmann gab es 1939 keinen Zeitunterschied zwischen Polen und Deutschland, da hier wie dort die Sommerzeit erst am 1. April 1940 eingeführt worden sei und der Krieg somit nach deutscher wie nach polnischer Zeitrechnung um 4:45 Uhr begann: Hitlers Zeitangabe sei ein Versprecher. (H.-E. Volkmann: Wolfram von Richthofen, die Zerstörung Wieluńs und das Kriegsvölkerrecht. In: Militärgeschichtliche Zeitschrift 70 (2011), Heft 2, S. 287–328, hier S. 288 f.)
  60. Bernd Jürgen Wendt: Deutschlands Weg in den Zweiten Weltkrieg. In: Clemens Vollnhals (Hrsg.): Wehrmacht – Verbrechen – Widerstand. Vier Beiträge zum nationalsozialistischen Weltanschauungskrieg. 2003, S. 9–26, hier S. 9.
  61. Wilfried Loth: Geschichte Ftankreichs im 20. Jahrhundert, Frankfurt 1992, ISBN 3-596-10860-8, S. 107.
  62. Norman Davies: Im Herzen Europas. Geschichte Polens. C.H. Beck, München 2002, S. 60.
  63. Jan Tomasz Gross: Die Sowjetisierung Ostpolens 1939–1941. In: Bernd Wegner (Hrsg.): Zwei Wege nach Moskau. Vom Hitler-Stalin-Pakt bis zum Unternehmen Barbarossa. Piper, München/Zürich 1991, S. 56.
  64. Hellmuth G. Dahms: Deutsche Geschichte: Der Zweite Weltkrieg. Ullstein, Frankfurt am Main/Berlin 1966, S. 37.
  65. Ingeborg Fleischhauer: Diplomatischer Widerstand gegen »Unternehmen Barbarossa«. Die Friedensbemühungen der Deutschen Botschaft Moskau 1939–1941. Ullstein, Berlin 1991, S. 36; Walther Hofer: Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges. Darstellung und Dokumente. Lit Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-8258-0383-4, Abschnitt „Der Abschluss des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes und Geheimabkommens – Drahtbericht des deutschen Botschafters in der Sowjetunion an das Auswärtige Amt in Berlin vom 10. September 1939“, S. 157.
  66. Hans-Heinrich Nolte: Kleine Geschichte Rußlands, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-009696-0, S. 249.
  67. Sergei Slutsch: Die deutsch-sowjetischen Beziehungen im Polenfeldzug und die Frage des Eintritts der UdSSR in den Zweiten Weltkrieg. In: Bianka Pietrow-Ennker (Hrsg.): Präventivkrieg? Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion. Erw. Neuausgabe, Fischer TB, Frankfurt am Main 2011, S. 112.
  68. Sergei Slutsch: Die deutsch-sowjetischen Beziehungen im Polenfeldzug und die Frage des Eintritts der UdSSR in den Zweiten Weltkrieg. In: Bianka Pietrow-Ennker (Hrsg.): Präventivkrieg? Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion. Erw. Neuausgabe, Fischer TB, Frankfurt am Main 2011, S. 112 f.
  69. Günther Stökl: Russische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Kröners Taschenausgabe, Bd. 244). 5., erweiterte Auflage, Kröner, Stuttgart 1990, ISBN 3-520-24405-5, S. 748.
  70. Jan Tomasz Gross: Die Sowjetisierung Ostpolens 1939–1941. In: Bernd Wegner (Hrsg.): Zwei Wege nach Moskau. Vom Hitler-Stalin-Pakt bis zum Unternehmen Barbarossa. Piper, München/Zürich 1991, S. 59 f.
  71. Klaus A. Maier, Horst Rohde, Bernd Stegemann u. a.: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 2, DVA, Stuttgart, S. 131.
  72. Günther Stökl: Russische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 5., erweiterte Auflage, Kröner, Stuttgart 1990, S. 749.
  73. Williamson Murray: The Luftwaffe Against Poland and the West. In: Benjamin Franklin Cooling (Hrsg.): Case Studies in the Achievement of Air Superiority. United States Center of Air Force History, 1994, S. 77.
  74. Ernst Stilla: Die Luftwaffe im Kampf um die Luftherrschaft. Entscheidende Einflussgrößen bei der Niederlage der Luftwaffe im Abwehrkampf im Westen und über Deutschland im Zweiten Weltkrieg unter besonderer Berücksichtigung der Faktoren „Luftrüstung“, „Forschung und Entwicklung“ und „Human Ressourcen“. Diss., Univ. Bonn, 2005. urn:nbn:de:hbz:5-05816. (hier: S. 71 u. Fn. 312).
  75. Michael Alfred Peszke: Poland’s Military Aviation, September 1939. It Never Had a Chance. In: Robin Higham u. Stephen J. Harris (Hrsg.): Why Air Forces Fail. The Anatomy of Defeat. The Univ. Press of Kentucky, Lexington 2006, S. 13–39, hier S. 30.
  76. Ernst Stilla: Die Luftwaffe im Kampf um die Luftherrschaft. Entscheidende Einflussgrößen bei der Niederlage der Luftwaffe im Abwehrkampf im Westen und über Deutschland im Zweiten Weltkrieg unter besonderer Berücksichtigung der Faktoren „Luftrüstung“, „Forschung und Entwicklung“ und „Human Ressourcen“. Diss., Univ. Bonn, 2005. urn:nbn:de:hbz:5-05816 (hier: S. 71 u. Fn. 313).
  77. Michael Alfred Peszke: Poland’s Military Aviation, September 1939. It Never Had a Chance. In: Robin Higham u. Stephen J. Harris (Hrsg.): Why Air Forces Fail. The Anatomy of Defeat. The Univ. Press of Kentucky, Lexington 2006, S. 13–39, hier S. 30–33.
  78. Christoph Raichle: Hitler als Symbolpolitiker. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2014, S. 177-85.
  79. Christoph Raichle: Hitler als Symbolpolitiker. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2014, S. 185–195.
  80. Christoph Raichle: Hitler als Symbolpolitiker. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2014, S. 159–173.
  81. Christoph Raichle: Hitler als Symbolpolitiker. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2014, S. 203206.
  82. Wolfram Pyta: Hitler. Der Künstler als Politiker und Feldherr – Eine Herrschaftsanalyse. Siedler, München 2015, ISBN 978-3-8275-0058-8, S. 274 f.
  83. Christoph Raichle: Hitler als Symbolpolitiker. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2014, S. 173 f.
  84. Rolf-Dieter Müller: Der Zweite Weltkrieg, 1939–1945. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch der deutschen Geschichte, Band 21, Klett-Cotta, Stuttgart 2004, S. 69 (dort die niedrige Zahlenangabe von 66.300 Toten); Thomas Bertram: Polenfeldzug. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Stuttgart 1997, S. 646 (dort die Angabe von 100.000 Gefallenen).
  85. Christoph Studt: Das Dritte Reich in Daten. Beck, München 2002, ISBN 978-3-406-47635-8, S. 115.
  86. Rüdiger Overmans: Die Kriegsgefangenenpolitik des Deutschen Reiches 1939 bis 1945. In: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 9/2. München 2005, S. 743 f.
  87. Ian Kershaw: Hitler 1936–1945. Band 2, DVA, München 2014, ISBN 978-3-641-11983-6 (online).
  88. Cajus Bekker: Angriffshöhe 4000. 2003, S. 64; nach Zusammenstellung des GenQm Ob.d.L vom 5. Oktober 1939.
  89. Norman Davies: Im Herzen Europas. Geschichte Polens. 4., durchgesehene Auflage, Beck, München 2006, ISBN 3-406-46709-1, S. 60.
  90. Heinz Frieser: Blitzkrieg-Legende – Der Westfeldzug 1940. In: Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Operationen des Zweiten Weltkrieges Band 2. Oldenbourg, München 1995, S. 27.
  91. Michael Alfred Peszke: Poland’s Military Aviation, September 1939. It Never Had a Chance. In: Robin Higham u. Stephen J. Harris (Hrsg.): Why Air Forces Fail. The Anatomy of Defeat. The Univ. Press of Kentucky, Lexington 2006, S. 13–39, hier S. 33.
  92. Steven D Mercatante: Why Germany Nearly Won: A New History of the Second World War in Europe. ABC-CLIO, Santa Barbara 2012, S. 33.
  93. Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-15158-5, S. 49.
  94. Dieter Pohl: Holocaust. Herder, Freiburg im Breisgau 2000, S. 36.
  95. Elke Heckert, Ludwig Nestler, Werner Röhr, Wolfgang Schumann (Hrsg.): Nacht über Europa. Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus (1938–1945). Band 2: Die faschistische Okkupationspolitik in Polen (1939–1945). Pahl-Rugenstein, Köln 1989, ISBN 3-89144-292-0, S. 346 ff.
  96. Mark Mazower, Martin Richter: Hitlers Imperium. Europa unter der Herrschaft des Nationalsozialismus. Beck, München 2009, ISBN 3-406-59271-6, S. 71.
  97. Timothy Snyder: Bloodlands. Europa zwischen Hitler und Stalin. 4. Auflage, Beck, München 2011, ISBN 3-406-62184-8, S. 136–138.
  98. Mark Mazower, Martin Richter: Hitlers Imperium. München 2009, S. 75–81.
  99. Richard C. Lukas: The Forgotten Holocaust – The Poles under German Occupation 1939–1944. New York 1997, S. 3; Johannes Hürter: Hitlers Heerführer. Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42. 2. Aufl., R. Oldenbourg, München 2007, S. 180.
  100. Timothy Snyder: Bloodlands. Europa zwischen Hitler und Stalin. C.H. Beck, München 2011, S. 136 f.; Michael Epkenhans/John Zimmermann: Die Wehrmacht – Krieg und Verbrechen. Reclam, Ditzingen 2019, ISBN 978-3-15-011238-0, S. 52; vgl. Jochen Böhler: Auftakt zum Vernichtungskrieg. Frankfurt am Main 2006, S. 241.
  101. Jochen Böhler: Auftakt zum Vernichtungskrieg. Frankfurt am Main 2006, S. 176 f.
  102. Shmuel Krakowski: The Fate of Jewish Prisoners of War in the September 1939 Campaign (PDF; 158 kB), Yad Vashem, abgerufen am 26. September 2016, S. 4.
  103. Timothy Snyder: Leben und Sterben der Juden in Wolhynien. In: Osteuropa. Band 57, 2007, Nr. 4, S. 123–142, hier S. 130.
  104. Christian Hartmann, Johannes Hürter, Dieter Pohl, Andreas Toppe: Wehrmacht in der nationalsozialistischen Diktatur. Ein Forschungsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte (Memento vom 3. Februar 2009 im Internet Archive). In: AHF München, Jahrbuch 2000.
  105. Jochen Böhler: Auftakt zum Vernichtungskrieg. Frankfurt am Main 2006, S. 186.
  106. Markus Krzoska: Bromberger Blutsonntag. Unklare Fakten, klare Interpretationen. In: Hans Henning Hahn, Robert Traba (Hrsg.): Deutsch-Polnische Erinnerungsorte. Bd. 2. Geteilt / Gemeinsam. Schöningh, Paderborn 2014, S. 351–363, hier S. 353.
  107. Dorothee Weitbrecht: Ermächtigung zur Vernichtung – Die Einsatzgruppen in Polen im Herbst 1939. In: Klaus-Michael Mallmann, Bogdan Musiał (Hrsg.): Genesis des Genozids. Polen 1939–1941. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004, ISBN 3-534-18096-8, S. 61.
  108. Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933–1945. Darmstadt 1993, S. 49.
  109. Martin Moll: „Führer-Erlasse“ 1939–1945. Franz Steiner Verlag, 1997, ISBN 3-515-06873-2, S. 100.
  110. Andreas Toppe: Militär und Kriegsvölkerrecht. Oldenbourg, 2008, ISBN 978-3-486-58206-2, S. 347.
  111. Jochen Böhler: „Tragische Verstrickung“ oder Auftakt zum Vernichtungskrieg? Die Wehrmacht in Polen 1939. In: Klaus-Michael Mallmann, Bogdan Musiał (Hrsg.): Genesis des Genozids. Polen 1939–1941. Darmstadt 2004, S. 48 f.
  112. Stockholm International Peace Research Institute (Hrsg.): The Problem of Chemical and Biological Warfare. Band 1, Stockholm/New York 1971, S. 153 f. und Fn. 375 ff.
  113. Ingo von Münch (Hrsg.): Ostverträge I: Deutsch-sowjetische Verträge. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1971, ISBN 978-3-11-089476-9, S. 55–60.
  114. Hans Umbreit: Die Verantwortlichkeit der Wehrmacht als Okkupationsarmee. In: Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Die Wehrmacht. Mythos und Realität. München 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 747 ff.
  115. Israel Gutman (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust. München/Zürich 1998, S. 1125.
  116. Andreas Toppe: Militär und Kriegsvölkerrecht. Rechtsnorm, Fachdiskurs und Kriegspraxis in Deutschland 1899–1940. Oldenbourg, München 2008, S. 58.
  117. Andreas Toppe: Militär und Kriegsvölkerrecht. Rechtsnorm, Fachdiskurs und Kriegspraxis in Deutschland 1899–1940. Oldenbourg, München 2008, S. 60.
  118. Jerzy Kochanowski: Der Kriegsbeginn in der polnischen Erinnerung. In: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) 36–37/2009, S. 6–13; hier S. 8. Kochanowski nennt in Fn. 8 als Quelle Protokoły posiedzen´ Prezydium Krajowej RadyNarodowej 1944–1947 [Sitzungsprotokolle des Präsidiums des Landesnationalrats], herausgegeben von Jerzy Kochanowski, Warschau 1995, S. 180.
  119. Martin Sabrow: Den Zweiten Weltkrieg erinnern. In: APuZ 36–37/2009, S. 14–20.
  120. arte.tv/de – Videos, Mediathek; Erstausstrahlung Sept. 2019 bei arte.tv.
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