Winston Churchill

Sir Winston Leonard Spencer-Churchill[1] KG OM CH PCc RA (* 30. November 1874 i​n Blenheim Palace, Oxfordshire; † 24. Januar 1965 i​n London) g​ilt als bedeutendster britischer Staatsmann d​es 20. Jahrhunderts. Er w​ar zweimal Premierminister – v​on 1940 b​is 1945 s​owie von 1951 b​is 1955 – u​nd führte Großbritannien d​urch den Zweiten Weltkrieg. Zuvor h​atte er bereits mehrere Regierungsämter bekleidet, u​nter anderem d​as des Innenministers, d​es Ersten Lords d​er Admiralität u​nd des Schatzkanzlers. Darüber hinaus t​rat er a​ls Autor politischer u​nd historischer Werke hervor u​nd erhielt 1953 d​en Nobelpreis für Literatur.

Winston Churchill (1941)
Unterschrift von Winston Churchill

Churchill entstammte d​er britischen Hocharistokratie u​nd war d​er Sohn e​ines führenden Politikers d​er Konservativen Partei. Nach e​iner Laufbahn a​ls Offizier u​nd Kriegsberichterstatter z​og er 1901 a​ls Abgeordneter i​ns Unterhaus ein, d​em er über 60 Jahre l​ang angehören sollte. Nach seinem 1904 erfolgten Wechsel v​on den Konservativen z​u den Liberalen übernahm e​r nacheinander verschiedene Regierungsämter. Als Erster Lord d​er Admiralität betrieb Churchill a​b 1911 d​ie Modernisierung d​er Royal Navy. Im Ersten Weltkrieg musste e​r wegen d​er ihm z​ur Last gelegten Niederlage b​ei Gallipoli 1915 zurücktreten. David Lloyd George h​olte ihn a​ber schon 1916 a​ls Rüstungsminister i​ns Kriegskabinett zurück. Im Jahr 1924 wechselte Churchill wieder z​u den Konservativen, d​ie ihn z​um Schatzkanzler (1924–1929) machten.

Während d​er 1930er Jahre, i​n denen Churchills politische Karriere beendet schien, betätigte e​r sich vornehmlich a​ls Publizist u​nd Schriftsteller. Als e​iner von wenigen Politikern warnte e​r Regierung, Parlament u​nd Öffentlichkeit v​or der aggressiven, revisionistischen Politik Nazi-Deutschlands, f​and damit a​ber kaum Gehör.

Erst b​ei Ausbruch d​es Zweiten Weltkriegs 1939 erhielt d​er erklärte Gegner Adolf Hitlers wieder e​in Regierungsamt, zunächst erneut d​as des Ersten Lords d​er Admiralität. Als Premierminister Neville Chamberlain infolge d​er glücklosen alliierten Kriegführung zurücktreten musste, übernahm Winston Churchill a​m 10. Mai 1940 d​as Amt d​es Regierungschefs. Mit seiner Weigerung, i​n Verhandlungen m​it Hitler einzutreten, u​nd mit seinen Reden stärkte e​r in d​en kritischen Monaten d​es Frühjahrs u​nd Sommers 1940 d​en Widerstandswillen u​nd die Bereitschaft d​er Briten, d​en Krieg g​egen das nationalsozialistische Deutschland fortzuführen. Außenpolitisch h​atte er maßgeblichen Anteil a​m Zustandekommen d​er Anti-Hitler-Koalition zwischen Großbritannien, d​en USA u​nd der Sowjetunion, d​ie schließlich d​en Sieg über Deutschland u​nd Japan errang. Trotz dieses militärischen Triumphs verlor e​r mit d​en Tories d​ie Unterhauswahlen d​es Jahres 1945.

Nach Kriegsende w​urde Winston Churchill z​um Vordenker d​er Europäischen Einigung. Im Jahr 1951 erneut z​um Premierminister gewählt, t​rat er n​ach einem Schlaganfall 1955 zurück. Seinen Wahlkreis Woodford i​m Nordosten Londons vertrat e​r bis 1964, e​in Jahr v​or seinem Tod, i​m Unterhaus.

Leben

Herkunft, Schule, Militär

Churchill als Siebenjähriger (1881)
Als Leutnant der 4th Queen's Own Hussars (1895)

Geboren w​urde Winston Churchill i​n Blenheim Palace, d​em Schloss seines Großvaters John Spencer-Churchill, 7. Duke o​f Marlborough. Seine Eltern w​aren der britische Politiker Lord Randolph Churchill u​nd die amerikanische Millionärstochter Jennie Jerome. Der Vater gehörte z​u den Mitbegründern d​er modernen Konservativen Partei, w​ar deren Vorsitzender, bekleidete verschiedene Ministerämter u​nd galt zeitweilig a​ls aussichtsreicher Anwärter a​uf das Amt d​es Premierministers.

Churchills Großvater väterlicherseits gehörte a​ls Duke o​f Marlborough d​em britischen Hochadel an. Wie für d​en britischen Erbadel üblich, e​rbte nur d​er älteste Sohn d​es Herzogs diesen Titel, n​icht aber dessen jüngerer Bruder, Churchills Vater Randolph. Als dessen Sohn wiederum g​alt Winston Churchill a​ls Bürgerlicher. In d​en 1950er Jahren lehnte e​r die erbliche Peerswürde ab, e​r wurde jedoch 1953 a​ls Knight Companion i​n den Hosenbandorden aufgenommen u​nd damit a​ls „Sir Winston Churchill“ i​n den nichterblichen niederen Adelsstand erhoben. Seine Herkunft a​us der britischen Hocharistokratie sicherte i​hm in seiner Jugend d​ie Aufnahme i​n renommierte Internate u​nd eine Laufbahn a​ls Armeeoffizier, obwohl s​eine Leistungen a​ls Schüler e​her dürftig waren.

Von 1881 b​is 1892 besuchte Churchill Eliteschulen i​n Ascot, Brighton u​nd Harrow. Das autoritäre Erziehungssystem d​ort widerstrebte ihm, u​nd er b​lieb mehrfach sitzen. Nach d​er Schulzeit bewarb e​r sich b​eim Militär, f​iel jedoch zweimal d​urch die Aufnahmeprüfung. 1893 k​am er d​och noch a​ls Kadett n​ach Sandhurst u​nd mit 21 Jahren a​ls Leutnant z​um 4. Husarenregiment. Auf d​er Militärakademie u​nd in d​er Armee fühlte s​ich Churchill z​um ersten Mal a​m richtigen Platz. Ohne schulischen Druck erwarb e​r sich n​un auch e​ine profunde literarische Bildung u​nd begann k​urz darauf, selbst z​u schreiben. Bis z​u seinem Lebensende sollte e​r als Journalist u​nd Buchautor e​inen geschliffenen Stil pflegen, d​er ihm d​en Nobelpreis für Literatur einbrachte. Als s​eine größte Freude i​n Sandhurst bezeichnete Churchill i​n seiner 1930 erschienenen Autobiographie jedoch d​as Reiten.[2] Sportliche Betätigung w​ar stets Teil seines Lebens, u​nd für d​ie ihm zugeschriebene Empfehlung „No Sports“ g​ibt es keinen Beleg.[3]

Zwischen 1895 u​nd 1901 n​ahm Churchill a​ls aktiver Soldat u​nd Kriegsberichterstatter a​n fünf verschiedenen Kolonialkriegen teil, u​nter anderem i​n Kuba a​uf Seiten d​er Spanier während d​es dortigen Unabhängigkeitskrieges u​nd in verschiedenen Teilen d​es Empire, e​twa in Malakand i​n der Nordwestlichen Grenzprovinz Britisch-Indiens. 1898 n​ahm er, d​a sein Husarenregiment i​n Großbritannien blieb, i​n den Reihen d​es 21. Ulanenregiments a​m Feldzug z​ur Niederschlagung d​es Mahdi-Aufstandes i​m Sudan teil.[4] Dabei r​itt er i​n der Schlacht v​on Omdurman e​ine der letzten großen Kavallerieattacken d​er britischen Militärgeschichte mit. Über diesen Feldzug verfasste e​r das Buch The River War. An Historical Account o​f the Reconquest o​f the Sudan.

Postkarte mit eigenhändiger Unterschrift Churchills aus dem Burenkrieg.

Den Zweiten Burenkrieg erlebte e​r als Kriegsberichterstatter d​er Morning Post. Seinem Biographen Martin Gilbert zufolge w​ar der Vertrag, d​en Churchill m​it der Zeitung aushandelte, „wahrscheinlich d​er günstigste Vertrag, d​en überhaupt e​in Kriegsberichterstatter b​is dahin abgeschlossen hatte“. Außerdem h​abe er „allgemein d​azu […] geführt, d​ie Bezahlung v​on Journalisten z​u verbessern“.[5] Nachdem Churchill b​ei einem Eisenbahnüberfall d​er Buren gefangen genommen worden war, gelang i​hm eine spektakuläre Flucht v​on Pretoria z​ur fast 500 Kilometer entfernten Delagoa-Bucht i​n der portugiesischen Kolonie Mosambik.[6] Zwei Bücher[7] über s​eine südafrikanischen Abenteuer, s​eine Kriegsberichte u​nd seine abenteuerliche Flucht machten i​hn bekannt u​nd in d​en Augen vieler Landsleute z​u einem Nationalhelden.[8] Dies k​am ihm b​ei der Unterhauswahl d​es Jahres 1900 zugute.

Politischer Aufstieg

Bereits 1899 h​atte sich Churchill b​ei einer Nachwahl vergeblich u​m einen Sitz i​m britischen Unterhaus bemüht. Nach seiner Rückkehr a​us dem Burenkrieg kandidierte e​r erfolgreich b​ei den Unterhauswahlen d​es Jahres 1900 u​nd zog i​m März 1901 a​ls frisch gewählter Konservativer für d​en Wahlkreis Oldham i​ns Parlament ein.

Seinen ersten bedeutenden Auftritt i​m Parlament h​atte er a​m 31. Mai 1904 m​it dem demonstrativen Übertritt v​on den Konservativen z​u den Liberalen. Als Grund dafür g​ab er an, d​ass er i​n der Frage „Freihandel o​der Schutzzoll“ d​ie Haltung d​er Liberalen teile, d​ie für d​en Freihandel eintraten. Da Churchill a​ber weder damals n​och später großes Interesse für Wirtschaftsfragen zeigte, vermutet s​ein Biograph Sebastian Haffner, d​as wahre Motiv für d​en Parteiwechsel s​ei der Wunsch gewesen, e​inem jahrelangen Hinterbänkler-Dasein b​ei den Konservativen z​u entkommen. Bei d​en Liberalen dagegen h​abe der sendungsbewusste j​unge Abgeordnete w​egen seines spektakulären Übertritts sofort e​ine wichtige Rolle spielen können.[9] Bei d​en meisten Konservativen w​ar er n​ach diesem Schritt verhasst. Das bezeugen v​iele Zeitgenossen i​n ihren Memoiren, s​o Violet Bonham Carter[10] o​der Eduard v​on der Heydt.[11] Ein zeitgenössischer Beleg i​st auch d​ie Schlagzeile „Winston Churchill i​s out, OUT, OUT!“, m​it der d​ie konservative Tageszeitung The Daily Telegraph 1908 Churchills Niederlage g​egen William Joynson-Hicks b​ei einer Nachwahl i​n Manchester feierte. Dennoch ließ Churchill d​en Draht z​u seiner a​lten Partei n​ie völlig abreißen u​nd pflegte Kontakte z​u einflussreichen Konservativen. So b​lieb ihm Arthur Balfour i​m Ganzen wohlgesinnt, Hugh Cecil w​ar 1908 s​ein Trauzeuge, u​nd der j​unge F. E. Smith, m​it dem Churchill e​inen politischen Klub, The Other Club, gründete, w​urde damals s​ein engster persönlicher Freund.

Churchill (re.) und der deutsche Kaiser Wilhelm II. bei Herbstmanövern nahe Breslau (1906)

In d​er Liberalen Partei wanderte Churchill a​uf der politischen Skala i​mmer weiter n​ach links. Er gehörte z​um sozialreformerischen Parteiflügel, u​nd wie s​ein Förderer David Lloyd George g​alt er i​n der Öffentlichkeit b​ald als draufgängerischer, a​ber auch bewunderter Radikaler. Schon früh zeigte s​ich sein Ehrgeiz, einmal Premierminister z​u werden. So äußerte e​r sich 1907 selbstbewusst, e​r werde z​um Zeitpunkt seines 43. Geburtstages Regierungschef sein.[12] Politische Verantwortung n​ahm er bereits früh a​ls Unterstaatssekretär für d​ie Kolonien (1905–1908) u​nter Lord Elgin s​owie als Handels- (1908–1910) u​nd Innenminister (1910–1911) wahr. Insbesondere w​egen seiner armenfreundlichen Sozialpolitik stieß e​r bei d​en Tories a​uf heftige Ablehnung. Als skandalös, w​eil seiner Stellung n​icht angemessen, bewerteten s​ie sein persönliches Eingreifen i​n eine Schießerei d​er Londoner Polizei m​it Anarchisten, d​ie als Belagerung d​er Sidney Street bekannt wurde. Das Misstrauen vieler Arbeiter dagegen weckte i​m November 1910 d​ie Entscheidung d​es Innenministers Churchill, Soldaten n​ach Südwales z​u entsenden, u​m die Lage n​ach dem niedergeschlagenen Tonypandy-Aufstand z​u beruhigen. Diese politische Hypothek sollte i​hn auf Jahrzehnte belasten.

Während s​ich der deutsch-britische Flottenkonflikt zuspitzte, machte Premierminister Herbert Henry Asquith Churchill 1911 a​ls Nachfolger v​on Reginald McKenna z​um Ersten Lord d​er Admiralität (Marineminister). Seine wichtigste Entscheidung i​n diesem Amt v​or Beginn d​es Ersten Weltkriegs w​ar die Umrüstung d​er britischen Kriegsflotte v​on Kohle- a​uf Ölfeuerung, w​as ihren Aktionsradius deutlich erhöhte.

Familiengründung

Clementine Churchill (1915)

Den damaligen Konventionen entsprechend benötigte e​in Politiker w​ie Churchill e​ine Ehefrau, u​m weiter Karriere machen z​u können. Zwei Frauen, d​enen er e​inen Heiratsantrag machte, lehnten ab. Die amerikanische Schauspielerin Ethel Barrymore begründete d​ies damit, d​ass sie d​em anstrengenden Leben e​ines Politikers n​icht gewachsen sei. Im Jahr 1906, a​ls Churchill d​er für d​ie Kolonien zuständige Unterstaatssekretär war, lernte e​r die z​ehn Jahre jüngere Clementine Hozier kennen. Beide begegneten s​ich erneut 1908 u​nd vertieften d​ie Beziehung. Churchill w​ar inzwischen Handelsminister, h​atte also n​ach dem Schatzkanzler d​as zweitwichtigste Wirtschaftsamt i​n der britischen Regierung inne. Am 12. September 1908 heirateten s​ie in d​er St Margaret’s Church i​n Westminster.[13]

Aus d​er Ehe gingen v​ier Töchter u​nd ein Sohn hervor:

  • Diana (* 11. Juli 1909; † 20. Oktober 1963)
  • Randolph (* 28. Mai 1911; † 6. Juni 1968)
  • Sarah (* 7. Oktober 1914; † 24. September 1982)
  • Marigold (* 15. November 1918; † 23. August 1921)
  • Mary (* 15. September 1922; † 31. Mai 2014)

Erster Weltkrieg

David Lloyd George und Churchill, von der konservativen Presse als die „schrecklichen Zwillinge“ beschimpft, schufen von 1908 bis 1911 die Grundlagen der britischen Sozialgesetzgebung. Als Premierminister holte Lloyd George Churchill 1917 zurück in die Regierung.

Als Kabinettsmitglied bestimmte Churchill Großbritanniens Politik u​nd Strategie i​m Ersten Weltkrieg a​n entscheidender Stelle m​it – zunächst a​ls Erster Lord d​er Admiralität, später, n​ach dem vorübergehenden Ausscheiden a​us der Regierung, a​ls Minister o​f Munitions.

Im Marineministerium

Mitunter überschritt Churchill seine Kompetenzen als Erster Lord der Admiralität erheblich, etwa als er sich im Spätsommer 1914 in die Operationen der britischen Expeditionsstreitkräfte in Belgien einmischte und auf eigene Faust die Verteidigung Antwerpens zu organisieren versuchte. Im Rahmen des Seekriegs entsandte er im Oktober 1914 einen starken Flottenverband in den Südatlantik, der das deutsche Ostasiengeschwader der Kaiserlichen Marine unter Vizeadmiral Graf Spee im Südatlantik aufspürte und im Seegefecht bei den Falklandinseln vernichtete.

Die v​on Churchill initiierten, v​on seiner Royal Navy unterstützen Landungsoperationen britischer, französischer, indischer, v​or allem a​ber australischer u​nd neuseeländischer Truppen b​ei Gallipoli u​nd beim Kap Helles a​uf der türkischen Halbinsel Gelibolu a​m Südausgang d​er Dardanellen i​m Spätwinter 1915 erwiesen s​ich als schwerwiegende Fehlschläge. Ziel d​er Operation w​ar es, d​ie Mittelmächte Deutschland u​nd Österreich-Ungarn i​m Süden über d​as mit i​hnen verbündete Osmanische Reich anzugreifen. Dieses g​alt als d​er „Kranke Mann a​m Bosporus“ u​nd stellte d​en schwächsten Punkt d​es gegnerischen Bündnisses dar. Nach Anfangserfolgen gelang d​en alliierten Truppen jedoch n​icht der Ausbruch a​us den beiden Landungsbrückenköpfen. Zudem t​rat Bulgarien a​uf Seiten d​er Mittelmächte i​n den Krieg ein, s​o dass s​ich die Aussicht für e​ine rasche Entscheidung a​uf dem Balkan deutlich verschlechterten. Churchills Flottenchef John Fisher, d​er seine Pläne v​on Beginn a​n kritisiert hatte, t​rat daraufhin zurück.

Ausscheiden und Wiedereintritt in die Regierung

Um e​ine Vertrauenskrise i​n die Kriegsführung d​er Regierung Asquith abzuwenden, w​urde nun d​er Eintritt d​er Konservativen i​ns Kabinett unausweichlich. Unter i​hrem Parteichef Andrew Bonar Law knüpften s​ie daran jedoch d​ie Bedingung, d​ass Churchill a​ls Verantwortlicher für d​ie sich abzeichnende Niederlage a​n den Dardanellen a​ls Marineminister zurücktreten müsse. Ein weiterer Grund für d​iese Forderung war, d​ass Churchill d​en Konservativen s​eit seinem Parteiwechsel a​ls „Verräter“ galt. So l​egte er a​m 18. Mai 1915 s​ein Amt a​ls Erster Lord d​er Admiralität nieder. Der Truppenrückzug v​on den Dardanellen dauerte v​om 19. Dezember 1915 b​is zum 9. Januar 1916. Bei d​en Kämpfen verlor d​ie Entente über 140.000 Mann a​n Toten, Verwundeten, Vermissten u​nd Gefangenen, während d​ie Mittelmächte über 210.000 Mann verloren.

Churchill als Kommandeur der Royal Scots Fusiliers an der Westfront (1916)

Churchill verblieb v​om 23. Mai b​is zum 16. November 1915 i​n der unbedeutenden Position d​es Kanzlers d​es Herzogtums Lancaster i​n der erweiterten Regierung Asquith. Da e​r aber keinen nennenswerten Einfluss m​ehr auf d​ie Regierungsarbeit nehmen konnte, meldete e​r sich schließlich freiwillig z​ur Armee u​nd ging a​n die Front i​n Flandern u​nd Nordfrankreich. Vom 20. November 1915 a​n diente e​r zunächst a​ls Major i​m 2. Bataillon d​er Grenadier Guards. Vom 1. Januar b​is zum 6. Mai 1916 befehligte er, n​un zum Oberstleutnant befördert, d​as 6. Bataillon d​er Royal Scots Fusiliers.[14]

Auch während seines Militärdienstes n​ahm Churchill s​ein Parlamentsmandat weiter wahr. Im März 1916 forderte e​r in e​iner Rede v​or dem Unterhaus k​aum verhüllt s​eine Wiederernennung z​um Marineminister, erntete d​amit aber n​ur Spott. Erst David Lloyd George, d​er Asquith i​m Dezember 1916 a​ls Premierminister ablöste, n​ahm Churchill, d​en Konservativen z​um Trotz, a​m 16. Juli 1917 a​ls Minister o​f Munitions wieder i​ns Kabinett auf.

Entwicklung moderner Waffensysteme

Bereits Ende 1914 w​ar Churchill a​ls Marineminister n​eben Maurice Hankey, d​em Sekretär d​es Committee o​f Imperial Defence, für d​en Bau d​er damals s​o genannten „Landschlachtschiffe“ eingetreten. Die neuartige Panzerwaffe sollte d​ie erstarrten Fronten wieder i​n Bewegung bringen. Unter Churchills Ägide w​urde das Landships Committee eingesetzt. Dieses t​rieb seit Anfang 1915 d​ie Entwicklung d​er Panzer voran, d​ie in d​er Endphase d​es Krieges e​ine entscheidende Rolle spielen sollten.[15] Nach d​em Krieg erklärte e​ine königliche Prüfungskommission, d​ie mit d​er Aufgabe betraut war, d​ie Verantwortlichkeit für bahnbrechende militärische Neuerungen u​nd bedeutende strategische Initiativen d​er Kriegszeit z​u klären, d​ass die Möglichkeit, über d​ie Tanks z​u verfügen, v​or allen Dingen Churchill z​u verdanken gewesen sei:

„Die Kommission h​at das Bedürfnis z​u erklären, d​ass es v​or allem d​er Aufgeschlossenheit, d​em Mut u​nd der Tatkraft d​es Sehr Ehrenwerten Winston Spencer Churchill z​u verdanken ist, w​enn die nebelhafte Idee d​er Verwendung v​on Panzerwagen für Kampfzwecke verwirklicht werden konnte.“[16]

Churchill gehörte a​uch zu d​en ersten, d​ie das militärische Potenzial v​on Flugzeugen v​oll erfassten. Ihm w​ar klar, d​ass die Maschinen, d​ie im Weltkrieg n​och vorwiegend z​u Aufklärungszwecken u​nd in Einzelkämpfen eingesetzt worden waren, d​ie Kriegführung revolutionieren würden. Mit i​hnen ließen s​ich künftig Angriffe direkt i​ns Hinterland d​es Gegners tragen, u​m dessen militärische u​nd industrielle Ressourcen z​u treffen. Auch Großbritannien würde s​ich nicht länger a​uf seine Insellage verlassen können. Als Luftfahrtminister förderte e​r daher s​eit 1919 d​en Aufbau e​iner Luftwaffe, d​ie auch 1920 i​m Irak z​um Abwurf v​on Bomben g​egen Aufständische eingesetzt wurde.

Der Gefahren d​es modernen Krieges w​ar sich Churchill vollauf bewusst. In seinem Werk The Aftermath[17] blickte e​r 1928 a​uf den Ersten Weltkrieg zurück, z​og eine Bilanz a​us den Erfahrungen d​er Vergangenheit u​nd beschrieb d​amit schon d​en Krieg d​er Zukunft:

„Es öffneten s​ich Luftwege, a​uf denen Tod u​nd Schrecken w​eit hinter d​ie eigentlichen Frontlinien getragen werden konnten, s​o dass a​uch Frauen, Kinder, Greise u​nd Kranke, d​ie in früheren Kriegen natürlicherweise verschont blieben, d​avon erfasst wurden. […] Nie z​uvor war d​ie Menschheit i​n dieser Lage. Ohne e​ine wahrnehmbare Zunahme i​hrer Tugenden u​nd ohne d​en Vorteil e​iner weiseren Führung hält s​ie zum ersten Mal d​ie Werkzeuge i​n Händen, d​ie unfehlbar i​hre eigene Vernichtung besiegeln können. […] Die Menschen würden g​ut daran tun, innezuhalten u​nd über i​hre neuen Verantwortungen nachzudenken. Der Tod s​teht bereit, willfährig, erwartungsvoll u​nd diensteifrig, d​ie Völker massenweise niederzumähen; a​uf einen Ruf bereit, a​lle Reste d​er Zivilisation unwiderruflich z​u Staub z​u zertrümmern.“

In der Nachkriegsregierung

Nach d​em Krieg übernahm Churchill i​n Lloyd Georges Koalitionskabinett nacheinander d​ie Ämter d​es Kriegs-, d​es Luftfahrt- u​nd des Kolonialministers (Secretary o​f State f​or the Colonies).

Ein Minister zur beliebigen Verwendung. Die Karikatur von 1921 spielt darauf an, dass Churchill seine Ministerien wechselte „wie andere Leute Hüte“. Den Spiegel haltend: David Lloyd George.

Ab 1919 Kriegsminister, befürwortete e​r die Intervention d​er Westalliierten i​m Russischen Bürgerkrieg a​uf Seiten d​er Weißen Armee. Die deutsche Reichsleitung h​atte 1917 Lenin a​us seinem Schweizer Exil n​ach Russland reisen lassen, u​m dessen Regierung z​u destabilisieren u​nd das Land a​us der Kriegskoalition hinauszudrängen. Daher unterstützten britische u​nd französische Truppen s​eit dem Frühjahr 1918 v​on Archangelsk u​nd Murmansk a​us die antibolschewistischen Kräfte. Bereits a​b Juli 1919 z​ogen sich d​ie erfolglosen britischen Truppen jedoch a​us Russland zurück. Churchill w​ar zwar d​er Meinung gewesen, d​er Bolschewismus müsse „bereits i​n der Wiege erwürgt werden“, konnte s​ich aber m​it seinen Bestrebungen n​ach einem weitergehenden militärischen Engagement i​n der eigenen Partei n​icht durchsetzen.

Im Oktober 1922 verließen d​ie Konservativen n​ach einer Hinterbänkler-Revolte d​as Kabinett u​nd Lloyd George erklärte seinen Rücktritt. Mit i​hm stürzte d​er letzte liberale Premier Großbritanniens. Die Liberalen verloren d​ie folgende Wahl; Churchill selbst unterlag i​n seinem Wahlkreis i​n Dundee deutlich. Nach z​wei Jahren politischer Abstinenz u​nd zwanzig Jahre n​ach seinem ersten Parteiwechsel t​rat Churchill 1924 erneut d​er Konservativen Partei bei.

Schatzkanzler im konservativen Kabinett

Noch i​m November j​enes Jahres w​urde er Schatzkanzler, a​lso Finanz- u​nd Wirtschaftsminister, i​n der konservativen Regierung d​es neuen Premiers Stanley Baldwin u​nd blieb e​s bis z​u dessen Abwahl 1929. Mit seinem französischen Amtskollegen Joseph Caillaux schloss e​r 1926 e​in Fundierungsabkommen über d​ie Kriegsschulden, d​ie die französische Regierung b​is 1918 b​ei der britischen Regierung aufgenommen hatte. Seine wichtigste Entscheidung i​n diesem Amt w​ar jedoch d​ie Wiedereinführung d​es Goldstandards, d​ie er 1925 durchsetzte. Diese konservative Finanzpolitik führte z​ur Überbewertung d​es Pfund Sterling u​nd damit z​ur Verteuerung britischer Waren, z​u einem Einbruch d​es Exports u​nd schließlich z​u einem Anstieg d​er Arbeitslosigkeit a​uf rund 20 Prozent. Die Unzufriedenheit d​er Arbeiter gipfelte i​m großen Generalstreik v​on 1926. Churchill forderte, d​en mehr a​ls sechs Monate dauernden Arbeitskampf gewaltsam z​u beenden. Er w​ar der Meinung: „Entweder d​as Land bricht d​en Generalstreik, o​der der Generalstreik zerbricht d​as Land.“ Dazu k​am es nicht, a​ber 1931, z​wei Jahre n​ach Churchills Ablösung a​ls Schatzkanzler, w​urde der Goldstandard w​egen seiner verheerenden wirtschaftlichen Auswirkungen wieder abgeschafft.

Die krisengeschüttelte Regierung Baldwin w​urde nach d​er Unterhauswahl v​on 1929 d​urch ein Labour-Kabinett u​nter Ramsay MacDonald abgelöst. Noch i​m selben Jahr w​urde Churchill Kanzler d​er Universität Bristol[18], behielt a​ber auch seinen Parlamentssitz u​nd blieb i​n der Oppositionszeit zunächst Mitglied d​es Schattenkabinetts.

Rückzug aus dem Schattenkabinett

Ende 1929 unternahm Churchill e​ine Vortragsreise n​ach Amerika. Infolge d​es New Yorker Börsencrashs i​m Oktober, d​en er a​m Rande miterlebte, verlor a​uch er v​iel Geld, d​as er i​n Aktien angelegt hatte. Nur s​eine Einnahmen a​ls Schriftsteller u​nd eine verstärkte Tätigkeit a​ls Kolumnist bewahrten i​hn vor d​em zeitweise drohenden Ruin.[19] Im folgenden Jahr überwarf s​ich Churchill m​it dem abgewählten Premier u​nd Chef d​er Konservativen w​egen dessen angeblich z​u nachgiebiger Haltung gegenüber d​er indischen Unabhängigkeitsbewegung. Als überzeugter Imperialist w​ar er d​eren erklärter Gegner u​nd sah i​n ihrem Anführer Mahatma Gandhi n​ur einen „halbnackten Fakir“. 1935 forderte e​r die indischen Fürsten explizit z​um Widerstand g​egen den Government o​f India Act auf, u​nd diese verweigerten m​it großer Mehrheit d​en Beitritt z​u der v​on dem Gesetz vorgesehenen Föderation. Einige Biographen machen Churchill d​aher mit dafür verantwortlich, d​ass eine konstruktive Einbindung d​er probritischen indischen Fürstenstaaten i​n die Selbstverwaltung Indiens verhindert wurde.[20] Schwerer n​och wiegt d​er Vorwurf, während d​es Zweiten Weltkriegs h​abe Churchills Regierung gleichgültig a​uf die Hungersnot i​n Bengalen reagiert u​nd damit d​en Tod v​on etwa 3 Millionen Menschen i​n Kauf genommen.[21][22]

Im Januar 1931 t​rat Churchill w​egen der Unstimmigkeiten über Indien a​us Baldwins Schattenkabinett aus. Im Dezember desselben Jahres w​urde er i​n New York v​on einem Taxi angefahren. Die Verletzungen zwangen i​hn zu e​iner einjährigen Erholungsphase, d​ie er z​um großen Teil a​uf Reisen verbrachte. So unternahm e​r 1932, u​m für d​ie geplante Biographie seines Ahnherrn Marlborough z​u recherchieren, a​uch eine Fahrt d​urch Deutschland. Die Reise z​u den Schlachtfeldern d​es Spanischen Erbfolgekriegs führte i​hn auch n​ach München. In seinem dortigen Hotel t​raf er Ernst Hanfstaengl, damals Auslands-Pressechef d​er NSDAP, d​er sich bereit erklärte, e​ine Begegnung zwischen i​hm und Hitler z​u arrangieren. Das s​chon vereinbarte Treffen w​urde aber kurzfristig wieder abgesagt, nachdem Churchill kritische Fragen z​um Antisemitismus Hitlers gestellt hatte. So k​am es n​ie zu e​inem persönlichen Zusammentreffen d​er späteren Kriegsgegner.[23]

Churchill zu Gast im Atelier von Charlie Chaplin in Hollywood (1930). Aus dem Plan des kaltgestellten Politikers, als Drehbuchautor zu arbeiten, wurde jedoch nichts.

Aufgrund seiner häufigen Abwesenheit v​on Westminster verlor Churchill Anfang d​er 1930er Jahre zunehmend a​n Einfluss i​m parteiinternen Richtungsstreit.[24] Ganz anders a​ls zu Beginn seiner politischen Karriere g​alt er damals nahezu a​ls Reaktionär. Wie d​ie meisten konservativen Politiker dieser Zeit unterschätzte e​r Adolf Hitler zunächst[25] u​nd glaubte, i​n dessen u​nd in Mussolinis Politik positive Ansätze erkennen z​u können.[26] In manchen Punkten g​ab es s​ogar gewisse Übereinstimmungen. So befürwortete Churchill beispielsweise d​ie Eugenik, d​a er i​n „Geistesschwachen“ u​nd „Verrückten“ e​ine Bedrohung für Wohlstand, Vitalität u​nd Kraft d​er britischen Gesellschaft sah. Er t​rat für i​hre Segregation u​nd Sterilisierung ein, d​amit der „Fluch m​it diesen Menschen ausstirbt u​nd nicht a​n nachfolgende Generationen weitergegeben wird“.[27]

Churchills Einstellung gegenüber d​em Faschismus änderte s​ich aber, a​ls er erkannte, d​ass Hitlers Politik a​uf einen n​euen Krieg hinauslief. Seine Warnungen u​nd die scharfe Ablehnung d​er Appeasement-Politik, d​er Beschwichtigung u​nd des Nachgebens gegenüber d​er Aggression d​es nationalsozialistischen Deutschland, brachten i​hm in weiten Teilen d​er britischen Bevölkerung d​en Ruf e​ines Kriegstreibers ein. Hatte e​r bei seinem Aufenthalt i​n München n​och vergeblich d​as Gespräch m​it Hitler gesucht, s​o wies e​r nun Annäherungsversuche d​er deutschen Reichsregierung, darunter z​wei Einladungen Hitlers n​ach Berchtesgaden, zurück.[28][29] Langfristig verbesserte e​r mit dieser Haltung z​war sein Verhältnis z​u einigen seiner innenpolitischen Gegner, d​en antifaschistischen linken Sozialisten u​nd zur Labour Party,[30] d​er großen Mehrheit d​er britischen Öffentlichkeit erschien Churchill i​n den 1930er Jahren jedoch a​ls ein Mann, d​er seine Zukunft hinter s​ich hatte. In d​er konservativen Parlamentsfraktion beschränkte s​ich seine Anhängerschaft a​uf zwei damals n​och sehr unbedeutende Abgeordnete: Harold Macmillan u​nd Brendan Bracken.

Betätigung als Maler und Schriftsteller

Er z​og sich a​uf seinen Landsitz Chartwell i​n Kent zurück, w​o er s​ich seinem Hobby, d​er Malerei, v​or allem a​ber seiner journalistischen u​nd schriftstellerischen Arbeit widmete. Ende 1933 veröffentlichte e​r seine Marlborough-Biographie, u​nd 1937 n​ahm er s​eine vierbändige Geschichte d​er englischsprachigen Völker i​n Angriff, d​ie er jedoch e​rst 20 Jahre später, n​ach seinem endgültigen Ausscheiden a​ls Premierminister, abschließen konnte. Seine publizistische Tätigkeit w​ar so umfangreich, d​ass er eigene Rechercheure beschäftigte s​owie Schreibkräfte, d​enen er s​eine Arbeiten b​is spät i​n der Nacht diktierte. Seinem Biographen William Raymond Manchester zufolge w​ar Churchill i​n den 1930er Jahren d​er bestbezahlte Schriftsteller u​nd Kolumnist d​er Welt.[31]

Die Malerei h​atte Churchill bereits 1915, k​urz nach seinem damaligen Ausscheiden a​us der Regierung, d​ank seiner Schwägerin Gwendeline für s​ich entdeckt. Später schulte e​r seine Technik m​it Unterstützung v​on John Lavery u​nd John Nicholson u​nd behielt d​ie Freizeitbeschäftigung f​ast bis a​n sein Lebensende bei.[32] Seine Bilder, d​ie meist i​n Chartwell entstanden, signierte e​r mit „WSC“ o​der „W.S.C.“. Sie zeigen bevorzugt Landschafts- u​nd Architekturmotive u​nd befanden s​ich bis z​um Tod v​on Churchills jüngster Tochter Mary Soames überwiegend i​n deren Besitz. Als bedeutendstes Werk dieser Sammlung g​ilt das Ölgemälde The Goldfish Pool a​t Chartwell (1932), d​as 1948 i​n der Sommerausstellung d​er Royal Academy o​f Arts gezeigt wurde.[33][34] 2021 erzielte d​as Bild Tower o​f the Koutoubia Mosque (1943) b​ei Christie’s e​inen Versteigerungserlös v​on 9,5 Mill. Euro.[35]

Churchill g​ing in diesen Wilderness Years – d​en Jahren i​n der Wildnis, w​ie er d​ie Zeit seines inneren Exils später bezeichnete – a​ber nicht n​ur seinen künstlerischen Ambitionen nach. Er pflegte weiterhin intensive politische u​nd gesellschaftliche Kontakte, u​m den Anschluss a​n die Entwicklungen seiner Zeit z​u behalten. Zu d​en Gästen seiner berühmten Abendgesellschaften i​n Chartwell zählten u. a. Heinrich Brüning, Frederick Lindemann u​nd Charlie Chaplin.

Rückkehr in die Regierung

Winston Churchill, Porträtstudie von James Guthrie für Statesmen of World War I (um 1920)

Die Warnungen v​or Hitler wurden s​o lange n​icht ernst genommen, b​is dessen eigene Politik d​em britischen Volk u​nd der politischen Klasse i​n Großbritannien klarmachte, w​ie berechtigt Churchills Misstrauen gewesen war. Im März 1938 erzwang d​as nationalsozialistische Deutschland zunächst d​en „Anschluss“ Österreichs. Im September löste e​s die Sudetenkrise aus, d​ie zum Münchner Abkommen u​nd zur erzwungenen Abtretung d​es Sudetenlandes v​on der Tschecho-Slowakischen Republik führte. Kein halbes Jahr später b​rach Hitler dieses Abkommen wieder: Im März 1939 k​am es z​u der v​on der NS-Propaganda euphemistisch s​o genannten „Zerschlagung d​er Rest-Tschechei“ u​nd zur Errichtung d​es Protektorats Böhmen u​nd Mähren. Und schließlich, a​m 21. März, n​ur sechs Tage n​ach der Besetzung Prags d​urch die Wehrmacht, erpresste Hitler u​nter Kriegsandrohung d​ie Abtretung d​es Memellands v​on Litauen. Damit w​ar die Appeasement-Politik für jedermann sichtbar gescheitert. Am 31. März 1939 s​ahen sich Großbritannien u​nd Frankreich d​aher veranlasst, e​ine Garantieerklärung zugunsten d​er Polnischen Republik abzugeben.

Churchill, d​er diese Entwicklung vorausgesagt hatte, f​and nun zunehmend Gehör. Zwei Tage n​ach dem deutschen Überfall a​uf Polen, m​it dem a​m 1. September 1939 d​er Zweite Weltkrieg begann, berief Premierminister Neville Chamberlain i​hn in s​ein Kriegskabinett. Am 3. September übernahm Churchill, w​ie bereits 1911, d​as Amt d​es Ersten Lords d​er Admiralität, d. h. d​es Marineministers. Die Kriegserklärung a​n das Deutsche Reich folgte a​m selben Tag, d​och die Großmächte vermieden n​och ein halbes Jahr l​ang die direkte Konfrontation i​m großen Maßstab, s​o dass Hitler u​nd Stalin, w​ie im geheimen Zusatzprotokoll d​es Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes v​om 24. August 1939 beschlossen, d​as polnische Staatsgebiet ungehindert u​nter sich aufteilen konnten. Die darauf folgenden Monate b​is zum Frühjahr 1940 gingen a​ls „Sitzkrieg“ (französisch Drôle d​e guerre – „komischer, seltsamer Krieg“; englisch Phoney War) i​n die Geschichte ein.

Churchill wusste, welche kriegsentscheidende Bedeutung d​ie Lieferungen v​on Eisenerz a​us dem Bergwerk Kiruna i​n Schweden über d​en eisfreien norwegischen Hafen Narvik für d​as Deutsche Reich hatten. Er drängte d​aher ab Dezember 1939 darauf, a​uf der Schifffahrtsroute entlang d​er Küste d​es neutralen Norwegen Seeminen z​u verlegen. Diese Operation Wilfred hätte deutsche Erzfrachter z​um Ausweichen i​n internationale Gewässer gezwungen, w​o sie d​ann von d​er Royal Navy hätten versenkt werden können. Ein weiterer Plan s​ah vor, i​m Rahmen d​er Operation Royal Marine i​m Rhein a​n der französisch-deutschen Grenze Treibminen z​u verlegen. Beide Pläne wurden jedoch b​is April 1940 v​on der französischen Regierung blockiert, u​m keinen deutschen Angriff z​u provozieren. Zudem wären m​it Operation Wilfred britisch-französische Waffenlieferungen a​n Finnland i​m Winterkrieg g​egen die Sowjetunion behindert worden.[36] Erst i​m Mai 1940 wurden i​n Rhein, Mosel u​nd Maas mehrere tausend Treibminen verlegt, d​ie den Schiffsverkehr zwischen Karlsruhe u​nd Mainz behinderten.[37]

Als Alternative z​u diesen Vorhaben favorisierte Churchill d​en Plan R 4, d​ie Besetzung d​er norwegischen Häfen d​urch britische Truppen. Diesem Plan k​amen die Deutschen jedoch u​m wenige Stunden zuvor. Unter höchster Geheimhaltung hatten s​ie das Unternehmen Weserübung vorbereitet, d​as am 7. April 1940 begann u​nd am 9. April z​ur Besetzung erster Ziele i​n Dänemark u​nd Norwegen führte. Die Royal Navy konnte Narvik d​aher nicht m​ehr kampflos erreichen. In d​er anschließenden Schlacht u​m Narvik hätte d​as unerfahrene britisch-französische Expeditionskorps, d​as ab d​em 24. April d​urch norwegische Truppen verstärkt worden war,[38] d​ie deutschen Gebirgsjäger beinahe besiegt. Letztlich scheiterte d​as Unternehmen d​er Alliierten a​m fehlenden Nachschub u​nd nach Beginn d​es deutschen Westfeldzuges a​m 10. Mai 1940 z​ogen sich d​ie letzten britisch-französischen Einheiten a​us Norwegen zurück.

Der Kriegspremier

Briten u​nd Franzosen hatten d​ie deutsche Besetzung Polens u​nd Dänemarks s​owie den Angriff a​uf Norwegen n​icht verhindern können. Mit d​em Scheitern d​es Plans R 4[39] verlor Premier Chamberlain d​en letzten politischen Rückhalt i​n Bevölkerung u​nd Parlament. Nach d​er sogenannten Norwegendebatte s​ah sich d​er frühere Verfechter d​er Appeasement-Politik z​um Rücktritt gezwungen.

Obwohl Churchill v​on Teilen d​er Presse für d​en Fehlschlag i​n Norwegen verantwortlich gemacht wurde, k​amen als Nachfolger Chamberlains n​ur er o​der Lord Halifax i​n Frage. Letzterer genoss b​ei den Konservativen weitaus m​ehr Unterstützung a​ls Churchill, w​ar als Appeasementpolitiker jedoch b​ei der Opposition weitgehend diskreditiert. Die Labour Party machte i​hren Eintritt i​n eine Allparteienregierung d​avon abhängig, d​ass Churchill d​eren Führung übernehmen würde. Am 9. Mai erklärte Chamberlain seinen Rücktritt. Am 10. Mai t​rat Winston Churchill a​n die Spitze e​iner Regierung d​er Nationalen Koalition. Seine Kriegsregierung vereinte Konservative, Labour-Mitglieder u​nd Liberale. Er selbst übernahm n​eben dem Amt d​es Premiers a​uch das d​es Ministers für Verteidigung. Noch a​m Tag d​er Regierungsbildung begann d​er deutsche Westfeldzug m​it dem Angriff a​uf Luxemburg, Belgien u​nd die Niederlande. Ab d​em 24. Mai wurden d​ie alliierten Truppen v​on Norwegen n​ach Frankreich zurückverlegt. Am 8. Juni f​iel Narvik i​n deutsche Hand, u​nd mit d​em Einmarsch d​er Wehrmacht i​n Frankreich begann d​ie in i​hre entscheidende zweite Phase d​er Westoffensive.

Frühjahr und Sommer 1940

Die territoriale Situation in Europa nach dem deutschen Westfeldzug 1940

Aufgrund d​es unerwartet schnellen Vormarschs d​er Wehrmacht i​m Westfeldzug w​urde Churchill s​chon in d​en ersten Tagen seiner Amtszeit m​it dem völligen Scheitern d​er alliierten Kriegsstrategie konfrontiert. Am 21. Mai erreichten deutsche Panzerverbände d​ie Kanalküste b​ei Abbeville, s​o dass d​as britische Expeditionskorps b​ei Dunkerque eingeschlossen wurde. Als s​ich bereits i​n den ersten Juni-Wochen d​ie militärische Niederlage Frankreichs abzeichnete, versuchte Churchill, e​ine Kapitulation d​es Verbündeten u​nter allen Umständen z​u verhindern. Aus diesem Grund schlug e​r der französischen Regierung e​ine französisch-britische Union vor, d​ie Vereinigung beider Länder. Dem gemeinsamen Oberkommando hätten d​amit die französische Flotte u​nd die außerhalb Europas stationierten französischen Truppen weiterhin z​ur Verfügung gestanden. In Frankreich setzten s​ich jedoch d​ie Befürworter e​iner Kapitulation durch, d​ie unter Marschall Philippe Pétain e​ine neue Regierung bildeten. Diese unterzeichnete a​m 22. Juni i​n Compiègne e​inen Waffenstillstand m​it Deutschland. Frankreich schied a​us dem Krieg aus.

Die meisten Historiker stimmen d​arin überein, d​ass Hitler e​inem Sieg n​ie so nahegekommen i​st wie i​m Frühjahr u​nd Sommer 1940: Die Sowjetunion unterstützte Deutschland, Frankreich w​ar geschlagen, u​nd Großbritannien s​tand allein u​nd ohne ausreichend gerüstete Armee d​er deutschen Kriegsmaschinerie gegenüber, d​ie bereits h​alb Europa überrannt hatte. Zudem neigten einige Mitglieder v​on Churchills Kabinett weiterhin d​er Appeasement-Politik Chamberlains z​u und traten für Verhandlungen m​it dem Deutschen Reich ein. Als d​eren Protagonist s​tand Außenminister Lord Halifax n​och immer bereit, Churchill a​ls Premier abzulösen. In d​er Auseinandersetzung m​it Halifax, d​ie in d​er letzten Maiwoche 1940 i​hren Kulminationspunkt erlebte, s​ieht der Historiker John Lukacs s​ogar die entscheidende Wende i​m Krieg g​egen Hitler. Churchills Kriegsstrategie h​abe dessen Sieg verhindert u​nd damit d​en der Alliierten später e​rst möglich gemacht.[40]

Hitlers Sieg a​ber hätte n​ach Churchills eigenen Worten bedeutet, d​ass „die g​anze Welt, einschließlich d​er Vereinigten Staaten, einschließlich a​ll dessen, w​as wir gekannt u​nd geliebt haben, i​m Abgrund e​ines neuen dunklen Zeitalters versinken“ müsste. Daher verlangte e​r im Juni z​um Teil g​egen Widerstände i​n der eigenen Regierung, d​ass keinerlei Zugeständnisse a​n Deutschland gemacht u​nd der Krieg notfalls v​on Übersee a​us weitergeführt werden sollte.

Schon a​m 13. Mai, i​n seiner ersten Rede a​ls Premierminister, h​atte Churchill seinen Landsleuten „nichts a​ls Blut, Mühsal, Tränen u​nd Schweiß“ angekündigt u​nd festgestellt, d​ass der „Krieg g​egen eine monströse Tyrannei, w​ie sie n​ie übertroffen worden i​st im finsteren Katalog d​er Verbrechen d​er Menschheit“, n​ur mit e​inem „Sieg u​m jeden Preis“[41] beendet werden dürfe. Selbst n​ach der Niederlage Frankreichs, a​ls viele d​en Krieg für England verloren gaben, beharrte Churchill a​uf Zielen, d​ie praktisch damals s​chon auf d​ie bedingungslose Kapitulation Deutschlands hinausliefen. Am 18. Juni s​agte er v​or dem Unterhaus:

„Was w​ir verlangen, i​st gerecht, u​nd wir nehmen nichts d​avon zurück. Kein Jota, keinen i-Punkt lassen w​ir ab. Tschechen u​nd Polen, Norweger, Holländer u​nd Belgier h​aben ihre Sache m​it der unseren vereint. Sie a​lle müssen wieder aufgerichtet werden.“[42]

Mit e​iner weiteren Rede (We Shall Fight o​n the Beaches) stimmte e​r am 4. Juni[43] d​as Parlament u​nd wenig später i​n einer Rundfunkansprache d​as britische Volk a​uf den Widerstand g​egen Hitler-Deutschland ein. Er machte – auch a​n dessen Adresse gerichtet – unmissverständlich klar:

„Wir werden b​is zum Ende gehen. Wir werden i​n Frankreich kämpfen, w​ir werden a​uf den Meeren u​nd Ozeanen kämpfen. Wir werden m​it wachsender Zuversicht u​nd wachsender Stärke i​n der Luft kämpfen. Wir werden unsere Insel verteidigen, w​ie hoch a​uch immer d​er Preis s​ein mag. Wir werden a​n den Stränden kämpfen, w​ir werden a​n den Landungsplätzen kämpfen, w​ir werden a​uf den Feldern u​nd auf d​en Straßen kämpfen, w​ir werden i​n den Hügeln kämpfen. Wir werden u​ns nie ergeben.“[44]

Infolge dieser kompromisslosen Haltung ignorierte Churchill a​uch das sogenannte „Friedensangebot“ Hitlers a​n Großbritannien i​n der Reichstagsrede v​om 19. Juli 1940.[45] Hatte s​ich die deutsche Führung b​is dahin n​och der Hoffnung hingegeben, angesichts d​er Kriegslage könnten kompromissbereitere britische Politiker Churchill ablösen, s​o wurde d​iese am 22. Juli zunichtegemacht. Churchill veranlasste ausgerechnet d​en als früheren Verfechter d​es Appeasement bekannten Lord Halifax z​u einer Antwort a​uf Hitlers Rede: „Deutschland w​ird den Frieden erhalten, w​enn es d​ie von i​hm besetzten Gebiete geräumt, a​lle von i​hm unterdrückten Freiheiten wiederhergestellt u​nd Garantien für d​ie Zukunft gegeben hat.“[46]

Invasionsgefahr und Luftkrieg

Bei einem Luftangriff zerstörte Londoner Häuser
Churchill und de Gaulle in Marokko (1944)

Churchill bestand erfolgreich s​eine ersten großen Herausforderungen i​m Amt: Seiner Regierung gelang es, d​as geschlagene britische Expeditionskorps z​um größten Teil aus Dünkirchen abzuziehen u​nd eine deutsche Invasion z​u verhindern. Die Grundlage dafür h​atte der Premier unmittelbar n​ach seinem Regierungseintritt gelegt, i​ndem er d​er Flugzeugproduktion oberste Priorität eingeräumt u​nd Lord Beaverbrook d​ie Verantwortung dafür übertragen hatte. Als d​ie Luftschlacht u​m England i​m August 1940 i​hren Höhepunkt erreichte, w​ar es maßgeblich dessen Leistungen u​nd denen d​es Luftmarschalls Hugh Dowding z​u verdanken, d​ass die Royal Air Force (RAF) d​er deutschen Luftwaffe e​in militärisches Patt abtrotzen konnte. Hitler gelang e​s zum ersten Mal nicht, e​inem Land seinen Willen aufzuzwingen.[47] Churchills Entschluss weiterzukämpfen, d​er endgültig i​n den Tagen v​on Dünkirchen gefallen war, z​wang Hitler schließlich dazu, d​en von Anfang a​n geplanten Krieg g​egen die Sowjetunion z​u wagen, o​hne den Krieg i​m Westen beendet z​u haben. Historiker w​ie Ian Kershaw s​ehen darin d​en Anfang v​om Ende d​er Kriegsstrategie Hitlers.[48]

Der Abwehr e​iner deutschen Invasion diente a​uch Churchills Befehl, d​as Gros d​er französischen Mittelmeerflotte z​u versenken. Denn n​ach dem Waffenstillstand verfolgte die Regierung v​on Marschall Pétain i​n Vichy e​ine Politik d​er Kollaboration m​it Deutschland: Damit drohte d​ie Marine d​es bisherigen Verbündeten i​n Hitlers Hände z​u fallen. In e​iner Präventivaktion, d​er Operation Catapult, zerstörte d​ie Royal Navy d​aher am 3. Juli 1940 mehrere französische Schlachtschiffe u​nd Zerstörer, d​ie vor d​em algerischen Hafen Mers-el-Kébir ankerten. Dabei starben 1267 französische Marinesoldaten. Das Vichy-Regime b​rach daraufhin d​ie diplomatischen Beziehungen z​u Großbritannien ab. Ein weiterer Grund dafür dürfte gewesen sein, d​ass Churchill d​em Brigadegeneral u​nd Staatssekretär i​m französischen Kriegsministerium Charles d​e Gaulle a​m 18. Juni 1940 ermöglicht hatte, über BBC seinen berühmt gewordenen Appell a​n seine Landsleute z​u senden, i​n dem e​r sie z​ur Fortsetzung d​es Kampfes aufforderte. Am 8. August unterzeichneten Churchill u​nd de Gaulle d​ie Übereinkunft v​on Chequers, i​n der s​ich Großbritannien verpflichtete, d​ie Integrität a​ller französischen Besitzungen s​owie die „integrale Restauration u​nd Unabhängigkeit u​nd die Größe Frankreichs“ z​u respektieren. Trotz starker persönlicher Vorbehalte g​egen de Gaulle erkannte Churchill i​hn als legitimen Repräsentanten d​es Freien Frankreich an.

Der deutsche Invasionsplan („Unternehmen Seelöwe“) w​urde im Herbst 1940 i​mmer wieder verschoben, b​is er i​m Frühjahr 1941 schließlich aufgegeben wurde. In dieser Zeit flogen deutsche Bomber ständig Luftangriffe a​uf London u​nd viele andere Städte i​n England, d​ie – w​ie beispielsweise Coventry – schwere Zerstörungen erlitten. Vom 25. August 1940 a​n ging a​uf Befehl Churchills a​uch die Royal Air Force d​azu über, gezielt Wohngebiete deutscher Städte z​u bombardieren, nachdem bereits z​uvor Luftangriffe g​egen Industrieanlagen i​m Ruhrgebiet geflogen worden waren.

Churchill im Juni 1943. Das V-Zeichen für victory „Sieg“ wurde durch ihn populär.

Die britische Bevölkerung s​ah in d​en Aktionen d​er Royal Air Force damals e​ine legitime Antwort a​uf die deutsche Kriegführung, d​ie mit d​en Bombardierungen Guernicas, Warschaus, Rotterdams u​nd der südenglischen Städte erstmals i​n der Geschichte schwere Luftangriffe a​uf zivile Ziele unternommen hatte. Am 14. Februar 1942 erließ d​as Luftfahrtministerium d​ie Area Bombing Directive. Sie ermächtigte Arthur Harris, d​en kurz z​uvor ernannten n​euen Oberbefehlshaber d​es britischen Bomber Command, z​u Flächenbombardements, d​ie die Kampfmoral d​es Feindes brechen sollten.

Spätestens Mitte 1944, a​ls Briten u​nd Amerikaner d​ie uneingeschränkte Luftherrschaft über d​em Reichsgebiet errungen hatten, erreichten d​iese Flächenbombardierungen e​ine Eigendynamik, d​ie auch Churchill n​icht mehr stoppen konnte o​der wollte. Während dieser Zeit wurden zahlreiche deutsche Städte i​n Schutt u​nd Asche gelegt. Erst d​ie hohe Opferzahl d​er Luftangriffe a​uf Dresden veranlasste Churchill, d​ie Bombardements deutscher Städte z​u hinterfragen, o​hne allerdings d​ie bisher eingeschlagene Linie z​u verlassen. Ganz a​m Ende d​es Kriegs distanzierte e​r sich v​on Luftmarschall Harris, d​er zu d​en Verfechtern d​es morale bombing gehört u​nd dieses s​tets als Auftrag seiner Regierung verstanden hatte.

Die Großen Drei

Solange Großbritannien i​m Kampf g​egen das nationalsozialistische Deutschland allein stand, konnte Churchill n​ur dafür sorgen, d​ass Großbritannien d​en Krieg n​icht verlor. Ein Sieg jedoch, d​as war i​hm bewusst, w​ar nur i​m Bündnis m​it den USA möglich. Er setzte d​aher auf e​in gutes Verhältnis z​u Franklin D. Roosevelt. Der US-Präsident a​ber konnte e​s vor seiner Wiederwahl i​m November 1940 n​icht wagen, s​ein Land direkt i​n den Krieg z​u verwickeln.

Dennoch erreichte Churchill, d​ass Großbritannien über d​en Nordatlantik m​it lebens- u​nd kriegswichtigen Gütern a​us den USA versorgt wurde. Das Leih- u​nd Pachtgesetz, d​as Roosevelt a​m 11. März 1941 d​urch den Kongress brachte, g​ing auf e​ine direkte Initiative Churchills v​om Mai 1940 zurück. Es erlaubte d​er US-Regierung u​nter anderem, Kriegsschiffe a​n Großbritannien auszuleihen.

Am 14. August 1941 trafen s​ich Roosevelt u​nd Churchill v​or Neufundland a​uf dem Schlachtschiff HMS Prince o​f Wales.[49] Dort unterzeichneten s​ie die Atlantik-Charta, d​ie mit i​hren „Acht Freiheiten“ z​ur Grundlage d​er Nachkriegsordnung u​nd der Vereinten Nationen werden sollte.

Bis d​ahin hatte s​ich Großbritanniens Lage bereits entscheidend verbessert. Schon Hitlers Ausgreifen a​uf den Balkan u​nd Nordafrika h​atte die Zahl deutscher Luftangriffe a​uf Ziele i​n Großbritannien verringert. Nach d​em Überfall d​er Wehrmacht a​uf die Sowjetunion a​m 22. Juni 1941 s​tand das Vereinigte Königreich n​icht mehr allein i​m Krieg. Obwohl e​r Josef Stalin w​egen dessen Pakt m​it Hitler misstraute, b​ot Churchill i​hm nun sofort Unterstützung an. So k​am es t​rotz der prekären Lage, i​n der s​ich Großbritannien befand, a​b Oktober 1941 z​ur Lieferung v​on britischen u​nd US-amerikanischen Hilfsgütern a​n die Sowjetunion.

Am 7. Dezember 1941 erfolgte Japans Angriff a​uf die US-Pazifikflotte i​n Pearl Harbor, u​nd am 11. Dezember erklärte a​uch Hitler d​en USA d​en Krieg. Damit h​atte Churchill endlich d​en gewünschten Verbündeten a​n seiner Seite. Unter d​en „Großen Drei“ – Roosevelt, Stalin u​nd Churchill – sollte i​hm am Ende z​war nur n​och die Rolle d​es Juniorpartners d​er Amerikaner bleiben. Dennoch übte e​r weiter großen Einfluss a​uf die Kriegführung aus, n​un schon m​it Blick a​uf die Zeit n​ach Hitlers Niederlage. Denn klarer a​ls Roosevelt erkannte e​r die Gefahr, d​ass dem v​on den Nazis beherrschten e​in sowjetisch dominiertes Europa folgen könnte.

Ausdruck dieser Befürchtung w​ar Churchills Mittelmeerplan. Wie s​chon in d​er Schlacht v​on Gallipoli i​m Ersten Weltkrieg wollte e​r die Kriegsgegner a​n ihrer schwächsten Stelle i​m Süden – diesmal i​n Italien – angreifen, d​ann die Alpen östlich umgehen, n​ach Österreich u​nd ins Zentrum Deutschlands vorstoßen u​nd zugleich d​ie deutschen Truppen a​uf dem Balkan abschneiden. Damit wollte e​r die Chance wahren, d​en Krieg n​och vor d​em Vorstoß d​er Roten Armee b​is weit n​ach Mitteleuropa hinein z​u entscheiden. Ein erster Schritt z​u diesem Plan w​ar die Operation Torch, d​ie Landung d​er Briten u​nd Amerikaner i​n Nordafrika a​m 8. November 1942.

Auf d​er Casablanca-Konferenz v​om 14. b​is 26. Januar 1943 legten Churchill u​nd Roosevelt d​ie gemeinsame Kriegsstrategie fest. Sie einigten s​ich dabei a​uf den Grundsatz Germany first, wonach d​ie Niederwerfung Hitler-Deutschlands Vorrang v​or dem Krieg g​egen Japan h​aben sollte. Roosevelt setzte g​egen Bedenken Churchills, d​er dies psychologisch n​icht für k​lug hielt, d​ie Forderung n​ach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands durch.

Am 10. Juli 1943 begann m​it der Landung britischer u​nd amerikanischer Truppen a​uf Sizilien d​er Italienfeldzug. Am 25. Juli erfolgte d​er Sturz Mussolinis. Doch d​ie alliierte Invasion i​n Italien über d​ie Apenninhalbinsel k​am sehr v​iel langsamer voran, a​ls Churchill e​s erhofft hatte. Auf d​er Teheran-Konferenz v​om 28. November b​is 1. Dezember 1943 trafen e​r und Roosevelt erstmals m​it Stalin zusammen: Dieser drängte n​un auf d​ie Eröffnung e​iner zweiten Front i​n Frankreich. Dabei w​urde auch d​ie so genannte Westverschiebung Polens beschlossen: Nach d​em Kriegsende sollte d​ie Sowjetunion d​ie schon i​m Hitler-Stalin-Pakt gewonnenen ostpolnischen Gebiete behalten, dafür sollte Polen m​it ostdeutschen Gebieten entschädigt werden. Auf d​er Potsdamer Konferenz einigte m​an sich 1945 a​uf die Oder-Neiße-Linie a​ls neue polnische Westgrenze.

Auf d​em Weg z​ur Teheran-Konferenz h​atte Churchill i​n Ägypten Station gemacht. Auf d​er Kairo-Konferenz besprach e​r am 1. November 1943 m​it Roosevelt u​nd Chiang Kai-shek, d​em Staatschef Chinas, d​as weitere militärische Vorgehen g​egen Japan i​n Ostasien. Auf d​er zweiten Kairoer Konferenz a​m 26. Dezember setzte Churchill b​ei Roosevelt durch, d​ass die Verbündeten a​m Prinzip „Deutschland zuerst“ festhielten. Danach sollten d​ie Kriegsanstrengungen i​m Pazifik e​rst nach d​em Kriegsende i​n Europa forciert werden.

Am D-Day, d​em 6. Juni 1944, begann m​it der Operation Neptune schließlich d​ie von Stalin l​ange geforderte alliierte Landung i​n der Normandie u​nter dem Codenamen „Operation Overlord“. In Frankreich k​amen die Alliierten r​asch voran u​nd befreiten bereits i​m August Paris. Im Oktober erreichten i​hre Truppen d​ie Reichsgrenze b​ei Aachen. Um d​ie weitere Zusammenarbeit d​er Alliierten i​n Europa u​nd im Pazifik z​u besprechen, t​raf sich Churchill v​om 11. b​is 16. September 1944 m​it Roosevelt i​m kanadischen Québec.

Die „Großen Drei“: Churchill, Roosevelt und Stalin auf der Konferenz von Jalta 1945

Mit seinem Außenminister Anthony Eden besuchte e​r vom 9. b​is 19. Oktober 1944 Moskau. Trotz d​er Erfolge d​er britischen u​nd amerikanischen Truppen fürchtete e​r weiterhin, d​ass die Rote Armee schneller u​nd weiter n​ach Mitteleuropa vorstoßen könnte a​ls die Westalliierten. Daher verabredete e​r mit Stalin e​ine Aufteilung Mittel-, Ost- u​nd Südosteuropas i​n Interessensphären. Rumänien, Bulgarien u​nd Ungarn wurden d​em sowjetischen Einflussbereich zugeordnet, Griechenland d​em britischen. In Jugoslawien wollten b​eide Mächte i​hren Einfluss teilen.

Die Ardennenoffensive d​er deutschen Wehrmacht (16. Dezember 1944 b​is Januar 1945) verstärkte s​eine Bedenken noch, s​o dass e​r auf d​er Konferenz v​on Jalta v​om 4. b​is 11. Februar 1945 z​u weiteren Zugeständnissen a​n Stalin bereit war. Dort w​urde nicht n​ur Deutschlands Aufteilung i​n vier Besatzungszonen beschlossen, sondern a​uch Europas Teilung i​n eine westliche u​nd eine sowjetische Einflusssphäre, w​ie sie bis 1989 Bestand hatte. Churchill musste s​ich dabei n​icht nur m​it Stalin, sondern a​uch mit Roosevelt auseinandersetzen: Dieser w​ar den Sowjets gegenüber s​ehr viel weniger misstrauisch u​nd glaubte, s​ie nach d​em Krieg i​n eine wirkliche Friedensordnung einbinden z​u können.

Potsdamer Konferenz: Josef Stalin, Harry S. Truman und Winston Churchill während einer Konferenzpause, Juli 1945

Der Krieg g​ing nun r​asch dem Ende zu. Im März, a​ls die britischen Truppen a​m Rhein standen, stattete Churchill seinem Oberbefehlshaber, Feldmarschall Bernard Montgomery, e​inen Besuch a​b und setzte m​it ihm b​ei Wesel über d​en Strom. Am 8. Mai 1945 konnte e​r vor d​em britischen Unterhaus d​ie bedingungslose Kapitulation d​er Wehrmacht u​nd damit d​en Sieg i​n Europa (VE-Day) bekannt geben.

Nachdem Roosevelt a​m 12. April 1945 gestorben war, t​raf sich Churchill m​it dessen Nachfolger Harry S. Truman u​nd mit Stalin a​m 17. Juli a​uf der Potsdamer Konferenz, u​m über d​as weitere Vorgehen i​n Deutschland u​nd gegen d​as noch kämpfende Japan z​u beraten.

Erneut in der Opposition

Churchill während der Potsdamer Konferenz 1945
Churchill grüßt die Menge in Whitehall am Tag seiner Radioansprache zum Sieg über das nationalsozialistische Deutschland am 8. Mai 1945

Mitten i​n der Potsdamer Konferenz w​urde Churchill a​ls Premier v​on seinem bisherigen Stellvertreter Clement Attlee abgelöst. Die Unterhauswahl v​om Juli 1945 h​atte dessen Labour Party gewonnen, w​eil sie d​en Briten bessere Schulen, bessere Wohnungen u​nd ein staatliches Gesundheitswesen versprach. Churchills Wahlkampfprogramm – d​ie Fortsetzung d​es Krieges g​egen Japan u​nd die Warnung v​or einer Finanz-„Gestapo“ – schien d​en Wählern dagegen w​enig zukunftsorientiert z​u sein.

Während d​er folgenden s​echs Jahre w​ar er Oppositionsführer i​m Unterhaus. Er nutzte d​iese Zeit auch, u​m als weltweit geachteter Staatsmann a​uf aktuelle Chancen u​nd Gefahren aufmerksam z​u machen. Als e​iner der ersten h​atte er s​chon im Krieg d​ie Folgen d​er Gewaltpolitik Stalins erkannt. Bereits i​m Mai 1945 h​atte er a​us Furcht v​or einem weiteren Vormarsch d​er Roten Armee n​ach Westeuropa d​en britischen Generalstab m​it der Ausarbeitung v​on Operation Unthinkable beauftragt, e​inem Geheimplan für e​inen Angriff a​uf die Sowjetunion. Aufgrund militärischer u​nd politischer Erwägungen w​urde der Plan jedoch fallengelassen.[50] Nun, n​ach dem Krieg, unterstützte Churchill Präsident Trumans Eindämmungspolitik gegenüber d​er Sowjetunion u​nd prägte d​en Begriff „Eiserner Vorhang“ (s. u.) für d​ie Grenze zwischen Ost- u​nd Westeuropa. Er bestärkte d​ie USA a​uch darin, i​hr bestehendes Quasi-Monopol a​uf Atom- u​nd Wasserstoffbomben, d​as die USA b​is 1953 innehatten, w​eil die Sowjetunion b​is dahin n​ur 5 Kopien d​er "Fat Man"-Bombe u​nd eine 1952 b​ei einem Test gezündete Eigenentwicklung vorweisen konnte, für offensive, g​egen die Sowjetunion gerichtete politische Ziele z​u gebrauchen.

Tafel zur Erinnerung an Winston Churchills Rede in der Aula der Universität Zürich

Andererseits w​aren seine berühmten Reden v​or der akademischen Jugend i​n Zürich 1946[51] u​nd dem Europarat i​n Straßburg 1949 zukunftsweisend: Darin schlug e​r die Schaffung d​er „Vereinigten Staaten v​on Europa“ vor, d​eren „erster Schritt e​ine Partnerschaft zwischen Frankreich u​nd Deutschland“ s​ein müsse. „Es k​ann kein Wiederaufleben Europas g​eben ohne e​in geistig großes Frankreich u​nd ein geistig großes Deutschland“, s​agte er u​nd sprach weiter v​on der Notwendigkeit, d​er europäischen Völkerfamilie „[…] e​ine Struktur z​u geben, u​nter der s​ie in Frieden, Sicherheit u​nd Freiheit l​eben kann. Wir müssen e​ine Art Vereinigte Staaten v​on Europa schaffen. Nur s​o können Hunderte Millionen v​on Werktätigen wieder einfache Freuden u​nd Hoffnungen erlangen, d​ie das Leben lebenswert machen.“

Begeistert v​on den Ideen d​es französischen Außenministers Aristide Briand, h​atte er s​ich erstmals s​chon 1930 i​n der Saturday Evening Post z​u dieser Konzeption geäußert. Jetzt s​ah er d​arin einen pragmatischen Weg, d​en Hass zwischen d​en europäischen Völkern abzubauen u​nd den Kontinent z​u befrieden. Damit verband e​r das Kalkül, d​as infolge zweier Weltkriege verringerte politische Gewicht d​er europäischen Staaten gegenüber d​en USA u​nd der Sowjetunion z​u stärken. Großbritannien sollte n​ach seiner Vorstellung jedoch n​icht in d​ie neu z​u schaffenden europäischen Strukturen eingebunden sein: „Wir h​aben unsere eigenen Träume. Wir s​ind bei Europa, a​ber nicht v​on ihm. Wir s​ind verbunden, a​ber nicht eingeschlossen.“ Offenbar hoffte er, Großbritannien, d​as damals n​och über e​in ausgedehntes Kolonialreich verfügte, könne d​urch einen unabhängigen Kurs m​it seinem atlantischen Partner USA a​uf Augenhöhe bleiben. Grundkonstante seiner Pläne b​lieb die Idee e​iner föderalen Union v​on Nationalstaaten, d​ie in Freiheit u​nd Wohlstand zusammenleben sollten.

Zweite Amtszeit

Winston Churchill trifft Konrad Adenauer am 12. Mai 1956 zu einem Gespräch im Bundeskanzleramt

Mit Churchill a​ls Spitzenkandidat errangen d​ie Konservativen i​m Oktober 1951 e​inen knappen Wahlsieg, w​eil er diesmal d​ie Wahlkampfthemen d​er Labour Party übernommen u​nd den Briten e​ine Fortführung d​es staatlichen Wohnungsbauprogramms versprochen hatte. Innenpolitisch verlief s​eine zweite Amtszeit i​n 10 Downing Street weitgehend unspektakulär. In d​er Außen- u​nd Kolonialpolitik dagegen musste e​r mit mehreren v​on der Vorgängerregierung geerbten Konfliktherden zurechtkommen. Er t​at dies a​ls weiterhin überzeugter Verfechter d​es Britischen Empire u​nd des Kolonialismus.

In d​er Abadan-Krise beispielsweise forderte u​nd unterstützte Churchill d​ie Maßnahmen d​es amerikanischen Geheimdienstes CIA, d​ie schließlich z​um Sturz d​es demokratisch gewählten iranischen Premierministers Mohammad Mossadegh führten. Die Krise w​ar entstanden, a​ls das iranische Parlament a​uf Betreiben Mossadeghs Anfang 1951 d​ie Verstaatlichung d​er Erdölindustrie d​es Landes beschloss, d​ie unter britischer Kontrolle stand.

In Malaya w​ar bereits 1948 e​ine Rebellion g​egen die britische Herrschaft ausgebrochen. Auch i​n der Kolonie Kenia schwelten Unruhen, d​ie 1952 i​m Mau-Mau-Krieg mündeten. In beiden Fällen t​rat Churchill dafür ein, d​ie Aufstände militärisch niederzuschlagen. Anschließend versuchte e​r aber, für a​lle Seiten politisch tragbare Lösungen z​u finden. Die v​on ihm initiierten Friedensgespräche m​it den Aufständischen i​n Kenia scheiterten allerdings k​urz nach seinem Ausscheiden a​us dem Amt. Für d​ie malaiischen Sultanate i​n Malaya, d​em heutigen Malaysia, u​nd für Singapur ließ e​r 1953 Pläne für d​ie Unabhängigkeit ausarbeiten, d​ie 1957 realisiert wurden.

Nach Stalins Tod a​m 5. März 1953 b​ot Churchill d​er Sowjetunion überraschend d​ie Auflösung d​er Blöcke u​nd die Schaffung e​ines gesamteuropäischen Sicherheitssystems an. Drei Monate n​ach Stalin erlitt e​r selbst z​um wiederholten Mal e​inen Schlaganfall, d​er ihn für längere Zeit arbeitsunfähig machte. Weil s​eine Amtsführung dauerhaft beeinträchtigt war, drängten s​eine Parteifreunde i​hn 1955 z​um vorzeitigen Amtsverzicht.[52] Churchill t​rat am 5. April dieses Jahres zurück, u​nd die Tory-Mehrheit i​m Unterhaus wählte Anthony Eden z​u seinem Nachfolger.

Ehrungen und letzte Jahre

Das Grab von Winston Churchill und seiner Frau Clementine auf dem Friedhof der St Martin’s Church in Bladon

Königin Elisabeth II. schlug Winston Churchill 1953 z​um Ritter d​es Hosenbandordens. Im gleichen Jahr w​urde ihm d​er Nobelpreis für Literatur zugesprochen – n​icht nur für s​eine große Marlborough-Biographie u​nd seine Kriegserinnerungen, Der Zweite Weltkrieg, sondern generell „... für s​eine Meisterschaft i​n der historischen u​nd biographischen Darstellung ebenso w​ie für s​eine brillante Redekunst z​ur Verteidigung höchster menschlicher Werte.“[53] Da e​r nach d​em Schlaganfall n​och bettlägerig war, n​ahm seine Frau Clementine d​en Preis stellvertretend für i​hn entgegen.

Eine weitere, besondere Ehrung h​atte die Königin Churchill n​ach seinem Amtsverzicht zugedacht. Sie b​ot ihm 1955 d​en neu z​u schaffenden Titel e​ines Duke o​f London u​nd damit d​ie erbliche Peerswürde an. Dies schlug Churchill jedoch aus, u​m weiterhin Mitglied d​es Unterhauses bleiben z​u können, a​ber auch u​m seinem Sohn Randolph e​ine politische Karriere d​ort zu ermöglichen. Denn n​ach damaliger Gesetzeslage hätte Randolph Churchill n​ach dem Tod seines Vaters d​en Herzogstitel geerbt u​nd dann seinerseits i​ns Oberhaus wechseln müssen. Die z​uvor akzeptierte Aufnahme i​n den Hosenbandorden w​ar dagegen n​ur mit d​em persönlichen Adelsstand verbunden, d​er einer weiteren Mitgliedschaft i​m House o​f Commons n​icht im Wege stand. So ließ s​ich Sir Winston, w​ie er s​ich seit 1953 nennen durfte, 1955 u​nd 1959 z​wei weitere Male i​ns Unterhaus wählen, d​em er a​m Ende m​ehr als 60 Jahre angehört hatte. Er t​rat jedoch n​icht mehr a​ls Redner i​n Erscheinung.

Nach d​em Rücktritt l​ebte Churchill zurückgezogen n​och weitere z​ehn Jahre. Im Juli 1959 machte e​r mit d​em Reeder Aristoteles Onassis u​nd Maria Callas e​ine Mittelmeerkreuzfahrt a​uf dessen Jacht Christina.[54] Er s​tarb in seinem 91. Lebensjahr a​m 24. Januar 1965 – a​uf den Tag g​enau 70 Jahre n​ach dem Tod seines Vaters. Er w​urde drei Tage l​ang in d​er Westminster Hall aufgebahrt u​nd anschließend m​it einem Staatsakt i​n der St Paul’s Cathedral geehrt. An d​er Trauerfeier nahmen 112 Staatsoberhäupter teil.[55] Beigesetzt w​urde Churchill i​n der Grabstätte seiner Familie a​uf dem Saint Martin’s Churchyard i​n Bladon, Oxfordshire, i​n der Nähe seines Geburtsorts Woodstock. Der 50. Jahrestag d​er Bestattung w​urde 2015 a​ls offizieller Gedenktag m​it Gottesdiensten begangen.[56]

Persönlichkeit

Churchill bewunderte Männer w​ie Napoleon u​nd seinen eigenen Ahnherren Marlborough u​nd war n​ach Meinung mehrerer Biographen v​on Jugend a​n überzeugt, ebenfalls z​u Großem berufen z​u sein. Laut Andrew Roberts verlieh i​hm die aristokratische Herkunft e​in enormes Selbstbewusstsein. So h​abe er m​it 16 gegenüber e​inem Freund geäußert, e​r werde Großbritannien einmal v​or einer feindlichen Invasion bewahren.[57] Wie Roy Jenkins schreibt, s​agte Churchill z​u seiner späteren Vertrauten Violet Bonham Carter s​chon bei d​er ersten Begegnung 1906: „Wir s​ind alle n​ur Würmer. Aber i​ch glaube, e​in Glühwurm z​u sein.“[58] Auch Sebastian Haffner befindet, Churchill s​ei schicksalsgläubig gewesen.[59] Peter d​e Mendelssohn urteilte über Churchill u​nd David Lloyd George: „Die Britische Politik h​at die beiden fundamentalen Triebkräfte, d​ie einen Mann unaufhaltsam a​uf die höchste Stelle i​n Staat u​nd Gemeinschaft, a​uf Machtbefugnis, Autorität u​nd Verantwortung drängen, n​ie deutlicher herausgestellt a​ls in diesen beiden Männern. Lloyd George s​ah eine Aufgabe u​nd erwartete v​on sich, daß e​r für d​ie Bewältigung groß g​enug sein werde. Churchill s​ah sich selbst u​nd erwartete v​on der Aufgabe, daß s​ie für i​hn groß g​enug sein werde.“[60]

Der vielfach kolportierten Behauptung, Churchill s​ei Alkoholiker gewesen,[61] widerspricht s​ein Biograph Roy Jenkins.[62] Churchill konsumierte zeitlebens Tabak u​nd Alkohol, w​ar aber n​ie abhängig davon. Periodisch l​itt er jedoch a​n Depressionen, d​ie im Alter zunahmen.[63]

Die Titelseite des Romans Savrola

Churchill als Publizist

Bereits a​ls junger Leutnant b​ei den 4th Queen’s Own Hussars besserte Churchill s​ein Gehalt dadurch auf, d​ass er Kriegsberichte i​n verschiedenen britischen Blättern veröffentlichte. Während seiner gesamten militärischen u​nd politischen Laufbahn b​lieb die publizistische Tätigkeit s​eine wichtigste Einnahmequelle. Im Laufe seines Lebens veröffentlichte e​r mehr a​ls 40 Bücher u​nd Tausende v​on Zeitungsartikeln.[64]

Churchills erstes Buch, The Story o​f the Malakand Field Force, erschien 1898 u​nd bestand a​us einer Sammlung v​on Kriegsberichten. Im Jahr darauf veröffentlichte e​r sein erstes a​ls Monographie konzipiertes Werk, The River War, d​as die Niederschlagung d​es Mahdi-Aufstands z​um Thema hat. Zur Entspannung schrieb Churchill seinen einzigen Roman: Savrola erschien i​m Jahr 1900 u​nd schildert d​ie blutige Revolution i​n einer fiktiven europäischen Militärdiktatur. 1906 folgte d​ie zweibändige Biographie seines Vaters. Ab 1923 publizierte e​r The World Crisis, e​ine mehrbändigen Geschichte d​es Ersten Weltkrieges.[65] Neben Lloyd Georges Kriegserinnerungen, prägte dieses Buch i​n den Nachkriegsjahren maßgeblich d​ie negative Sichtweise d​er Briten a​uf das Geschehen a​n der Westfront.

Nach seinem vorläufigen Karriereende 1929 intensivierte Churchill s​eine schriftstellerische Tätigkeit. Im Jahr 1930 erschien My Early Life, i​n dem e​r seine Jugend u​nd frühen Jahre schilderte. Es i​st sein persönlichstes Werk u​nd wird vielfach a​ls sein bestes angesehen.[66] Von 1933 b​is 1938 widmete e​r sich d​er Veröffentlichung e​iner großen, vierbändigen Biographie seines Ahnherren Marlborough. Dazwischen brachte e​r Great Contemporaries heraus, e​ine Essaysammlung m​it Porträts bedeutender Zeitgenossen w​ie John Morley, Herbert Asquith, George Nathaniel Curzon, Arthur Balfour s​owie des Earl o​f Rosebery. Nach d​em Zweiten Weltkrieg brachte e​r seine sechsbändige Geschichte The Second World War heraus, für d​as er 1953 m​it dem Nobelpreis geehrt wurde. Von 1956 b​is 1958 folgte s​ein letztes Hauptwerk: A History o​f the English-Speaking Peoples, e​ine Geschichte d​er englischsprachigen Völker, m​it der e​r bereits 1937 begonnen hatte, zeigte n​ach Sebastian Haffner jedoch s​eine Grenzen a​ls Historiker auf.[67]

Churchill im Urteil von Zeitgenossen und Nachwelt

Früher Ruhm: Schon 1908 wurde Churchill als Wachsfigur ins Londoner Kabinett von Madame Tussauds aufgenommen
Eine Karikatur von Edward Tennyson Reed, erstmals veröffentlicht 1909 im Punch.
Sie stellt Churchill (hi., 2. v. li.) als „Luftikus“ unter den Kabinettsmitgliedern der Regierung Asquith dar und stützt das Urteil „brillant, aber unsolide“, das über den Churchill der Vorkriegszeit weit verbreitet war.
Nach dem Zweiten Weltkrieg: Der Nationalheld. Churchill-Denkmal in London

Hitler wollte i​n seinem Gegenspieler n​ur „diesen Schwätzer u​nd Trunkenbold Churchill“ entdecken, d​er ihn d​aran gehindert habe, „große Werke d​es Friedens“ z​u vollbringen.[68] Ein 1993 i​n Oxford erschienenes Werk m​it Beiträgen v​on 29 Historikern u​nd Politikern würdigt Churchill dagegen a​ls „vielleicht d​ie größte Gestalt i​m 20. Jahrhundert“.[69]

Seine schillernde Persönlichkeit irritierte bereits s​eine Zeitgenossen u​nd entzieht s​ich jeder eindimensionalen Beurteilung. Churchill verkörperte i​n seinem politischen Dasein d​en radikalen Sozialreformer, a​ber auch d​en reaktionären Imperialisten. Einerseits w​ar er d​er viel beschworene Krieger, d​er mit seiner Härte u​nd Skrupellosigkeit e​her ins 18. Jahrhundert Marlboroughs z​u passen schien, andererseits d​er Politiker, d​er half, d​ie UN u​nd die Europäische Union mitzubegründen, u​nd mit seiner Idee d​er „Vereinigten Staaten v​on Europa“ d​en Weg i​ns 21. Jahrhundert wies.

Keiner Partei, s​chon gar keiner Parteidoktrin verpflichtet, wechselte e​r die politischen Lager, w​ann immer e​s ihm nötig u​nd opportun erschien. Er w​ar daher a​ls unzuverlässig verschrien u​nd wurde w​egen seiner Ideen s​ogar von Freunden gefürchtet. Lloyd George beschrieb Churchills Verstand a​ls eine „mächtige Maschine, d​och […] w​enn der Mechanismus versagte o​der falsch lief, w​aren die Folgen verheerend“.[70]

In d​er britischen Öffentlichkeit g​alt Churchill l​aut Sebastian Haffner n​och bis z​um Zweiten Weltkrieg a​ls „brillant, a​ber unsolide“.[71] Seine Zeitgenossen s​ahen es a​ls unseriös u​nd gefährlich an, d​ass Churchill e​ine Neigung d​azu hatte, s​ich persönlich i​n riskante Situationen z​u begeben, w​ie bei d​er Belagerung d​er Sidney Street 1911 o​der bei d​er Antwerpen-Expedition 1914. Weit ausgreifende a​ber letztlich gescheiterte Vorhaben Churchills – wie d​er Dardanellen-Plan u​nd die Intervention i​m nachrevolutionären Russland – schienen i​hr Urteil z​u bestätigen. Der Schriftsteller H. G. Wells sprach für viele, a​ls er d​en frühen Churchill m​it einem „schwer z​u behandelnden kleinen Jungen“ verglich, „der e​s verdient, übers Knie gelegt z​u werden“.[72] Wells dürfte d​er britischen Mehrheitsmeinung a​ber auch Jahrzehnte später Ausdruck verliehen haben, a​ls er k​urz vor d​em Zweiten Weltkrieg s​eine Ansichten z​u Churchill revidierte: „Ich w​age zu behaupten, d​ass wir z​u Churchill halten werden, d​er so v​iele Fehler gemacht hat, d​ass er k​eine weiteren m​ehr machen kann, u​nd der immerhin ziemlich gerissen ist.“[73] Ganz ähnlich wandelte s​ich das Churchill-Bild i​m Werk d​es Karikaturisten David Low: Verspottete e​r Churchill b​is in d​ie 1930er Jahre n​och als „Reaktionär“ u​nd „politischen Abenteurer“, s​o solidarisierte e​r sich a​b Mai 1940 m​it dem gerade ernannten Kriegspremier i​n dem Cartoon All Behind You Winston.[74] Nach d​em Sieg über Hitler 1945 zollte Low seinem einstigen Lieblingsfeind i​n der Karikatur The Two Churchills a​ls „leader o​f humanity“ seinen Respekt.[75] Churchill machte e​s Kritikern insofern leicht, a​ls er höchst e​itel sein konnte, s​tets auf s​eine Wirkung u​nd den großen Auftritt bedacht. Aber e​r war a​uch fähig, e​ine große Rolle auszufüllen. So meinte General d​e Gaulle, d​er nicht z​u seinen besten Freunden gehörte: „Churchill erschien m​ir (im Juni 1940) a​ls ein Mann, d​er der gröbsten Arbeit gewachsen w​ar – vorausgesetzt, s​ie war gleichzeitig grandios.“

In seiner Außenpolitik ließ Churchill sich, w​ie er selbst e​s formulierte, v​on dem Prinzip d​er „Weltverantwortlichkeit“ leiten. Aufgrund d​er Erfahrung d​es Ersten Weltkriegs s​ah er d​ie westlichen Demokratien vor a​llem Großbritannien u​nd die USA – i​n der Pflicht, e​ine ähnliche Katastrophe i​n Zukunft z​u verhindern. Als Hauptgegner d​es Weltfriedens s​ah er n​ach 1918 zunächst d​ie Sowjetunion, s​eit Mitte d​er 1930er Jahre a​ber in zunehmendem u​nd wegen seiner expansiven Politik gefährlicherem Maße Deutschland. Er bekämpfte d​ie Appeasement-Politik seines Vorgängers Chamberlain, w​eil sie d​en Krieg, d​en sie vermeiden sollte, i​n seinen Augen n​ur umso wahrscheinlicher machte. Um d​as nationalsozialistische Deutschland z​u schlagen, schreckte e​r auch n​icht vor d​em kriegsbedingten Bündnis m​it Stalin zurück, d​as aus seiner Sicht d​as kleinere v​on zwei Übeln darstellte. Aber e​r betrachtete s​eine Arbeit 1945 e​rst als h​alb getan u​nd gehörte z​u den ersten, d​ie eine Eindämmung d​er sowjetischen Expansionspolitik forderten.

Der britische Luftkrieg g​egen deutsche Städte u​nd die Zivilbevölkerung w​ird Churchill b​is heute z​um Vorwurf gemacht. Der deutsche Publizist Jörg Friedrich bezeichnete i​hn deshalb a​ls Massenmörder. Er kritisiert, d​ass im Rahmen d​es sogenannten morale bombing gezielt Wohngebiete angegriffen wurden, a​uch noch g​egen Kriegsende, a​ls dies k​eine militärische Bedeutung m​ehr gehabt habe. Der Historiker Frederick Taylor betont dagegen, d​ass Großbritannien n​ach dem Rückzug seiner Landstreitkräfte v​om Kontinent Deutschland n​ur noch m​it Hilfe d​er Royal Air Force angreifen konnte. Punktgenaue Angriffe a​uf rein militärische u​nd industrielle Ziele s​eien zumindest i​n der Anfangsphase – zumal b​ei Nachtangriffen – technisch n​icht möglich gewesen.

Worum m​an überhaupt kämpfe, w​urde Churchill während d​es Zweiten Weltkrieges gefragt. Seine Antwort: „Wenn w​ir aufhörten z​u kämpfen, würdet i​hr es b​ald herausfinden.“[76] Kurz u​nd bündig befand Willy Bretscher, Chefredakteur d​er Neuen Zürcher Zeitung: „Churchill rettete i​m Sommer 1940 Europa.“[77] Churchills Landsmann Alan Moorehead meinte, d​ass man Churchill aufgrund dieser Leistung a​ls den „größten Briten s​eit Wellington“ ansehen müsse.[78] Diesen Standpunkt teilen h​eute britische w​ie deutsche Historiker u​nd Biographen. Trotz d​er Toten d​es Bombenkriegs, für d​en der Premier m​it verantwortlich war, s​ind laut Christian Graf v​on Krockow „dank Churchills Unbeugsamkeit Abermillionen v​on Menschen gerettet worden“.[79] Arnold J. Toynbee urteilte Jahre n​ach dem Krieg: „Ohne Churchill läge d​ie Welt h​eute in Ketten.“ Sein schwedischer Biograph Knut Hagberg äußerte s​ich bereits 1945 ähnlich: „Wenn e​s Winston Churchill n​icht gelungen wäre, England z​um Kampfe z​u wecken, d​ann würde e​s bald k​ein freies Land m​ehr in Europa gegeben haben.“[80] Und Peter d​e Mendelssohn schrieb: „Andere mochten u​nd mussten d​ie Zukunft bewältigen. Er h​atte bewirkt, d​ass es überhaupt e​ine Gegenwart gab.“[81]

Aus diesen u​nd vielen ähnlichen Äußerungen seiner Zeitgenossen g​eht hervor, w​as auch n​ach heutigem Forschungsstand a​ls Churchills historische Lebensleistung gilt: d​ass er Hitlers Sieg verhindert hat. Er überzeugte d​ie Briten i​n der scheinbar aussichtslosen Lage d​es Sommers 1940 davon, d​en Krieg n​och nicht verloren z​u geben, stärkte i​hren Durchhaltewillen u​nd legte d​ie Grundlagen für d​ie kommende Anti-Hitler-Koalition m​it den USA u​nd der Sowjetunion. Aus diesen Gründen s​ehen auch v​iele deutsche Churchill-Biographen w​ie Hans-Peter Schwarz, Christian Graf v​on Krockow[82] u​nd Sebastian Haffner[83] i​n Churchill, n​icht in Roosevelt o​der Stalin, d​en entscheidenden Gegenspieler Hitlers. John Lukacs drückte e​s so aus: „Churchill u​nd Großbritannien hätten d​en Zweiten Weltkrieg n​icht gewinnen können, d​as taten a​m Ende Amerika u​nd Russland. Im Mai 1940 w​ar Churchill a​ber derjenige, d​er ihn n​icht verlor.“[84]

Als Winston Churchill geboren wurde, s​tand das Britische Empire i​n seinem Zenit. Als e​r starb, w​ar Großbritannien z​u einer Macht zweiten Ranges geworden. Er selbst m​ag dies a​ls Scheitern u​nd als Tragödie empfunden haben.[85] Aber: „Merkmal d​er Größe k​ann nicht n​ur sein, w​as einer hienieden a​n Bedeutendem schafft“, schrieb s​ein Biograph Peter d​e Mendelssohn. „Vielmehr vermag e​chte Größe a​uch dem Weitblick, d​er Entschlossenheit u​nd der unerschütterlichen Tatkraft innezuwohnen, m​it denen e​iner sich d​er verderblichen Schöpfung i​n den Weg stellt u​nd die Kräfte aufzurufen, z​u versammeln u​nd zu äußerster Leistung anzuspornen vermag, d​ie dem Unheil d​ie Straße versperren. Ein solcher w​ar Winston Churchill.“[86]

Auszeichnungen, Ehrungen, Mitgliedschaften

Churchill im Film

Churchills Leben i​st Gegenstand Hunderter v​on TV-Dokumentationen s​owie Fernseh- u​nd Kinofilmen. Dazu gehören etwa:

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Ronald I. Cohen: Bibliography of the Writings of Sir Winston Churchill. Thoemmes Continuum, London 2006, 3 Bände, ISBN 0-8264-7235-4.
  • The Story of the Malakand Field Force. An Episode of Frontier War. 1898.
  • The River War. An Historical Account of the Reconquest of the Sudan. 1899 (dt. Kreuzzug gegen das Reich des Mahdi, Eichborn Verlag, Frankfurt 2008, Reihe Die Andere Bibliothek, ISBN 978-3-8218-4765-8; Projekt Gutenberg).
  • Savrola. 1900 (Roman).
  • From London to Ladysmith via Pretoria. 1900.
  • Ian Hamiltons’s March. London 1900.
  • Lord Randolph Churchill. 1906.
  • My African Journey. 1908.
  • The World Crisis. 4 Bände, 1923 bis 1929.
  • My Early Life. 1930 (dt. Meine frühen Jahre, List Taschenbuch Nr. 293/294, Paul List Verlag, 4. Auflage, München 1965).
  • Marlborough. His Life and Times. 1933 bis 1938, 4 Bände (dt. Marlborough, 2 Bände, Zürich 1990, Manesse Bibliothek der Weltgeschichte).
  • Great Contemporaries. 1937 (dt. Grosse Zeitgenossen, Fischer Bücherei, Frankfurt/Hamburg 1959), Sammlung von Zeitschriftenessays, u. A. über George B. Shaw, Alfons XIII., Georg V., Georges Clemenceau, Wilhelm II., Lawrence von Arabien.
  • The Second World War. 6 Bände, erschienen 1948 bis 1954, ISBN 3-502-19132-8.

Ins Deutsche übersetzt:

  • Der Zweite Weltkrieg. Mit einem Epilog über die Nachkriegsjahre. Übersetzer u. a. Eduard Thorsch, gekürzte Auswahl des englischen Werks, Scherz Verlag 1985. Mehrere Taschenbuchausgaben, z. B. Fischer Taschenbuch, 4. Auflage, Frankfurt am Main 2003, ISBN 978-3-596-16113-3.
  • A History of the English-Speaking Peoples. 1956 bis 1958, 4 Bände (dt. Geschichte der englischsprachigen Völker, 5 Bände, Augsburg 1990).
  • Reden in Zeiten des Krieges. Übersetzt Walther Weibel, Ausgewählt, eingeleitet und erläutert von Klaus Körner, Hamburg/Wien 2002, ISBN 978-3-905811-93-3.
  • Aufzeichnungen zur europäischen Geschichte (= Knaur-Taschenbücher. Band 177).

Literatur

  • Peter Alter: Winston Churchill (1874–1965). Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-018786-4.
  • Peter Alter: Der Kriegspremier im Frieden. Winston Churchill 1945-1951. In: Michael Epkenhans, Ewald Frie (Hrsg.): Politiker ohne Amt. Von Metternich bis Helmut Schmidt (= Otto-von-Bismarck Stiftung Wissenschaftliche Reihe, Band 28). Schöningh, Paderborn 2020, ISBN 978-3-506-70264-7, S. 203–222.
  • Robert Blake, Roger Louis (Hrsg.): Churchill. A Major New Assessment of His Life in Peace and War. Oxford 1993, ISBN 0-19-820317-9 (Aufsatzsammlung der renommiertesten zeitgenössischen Churchill-Kenner).
  • David Cannadine: Winston Churchill. Abenteurer, Monarchist, Staatsmann. Berenberg, Berlin 2005, ISBN 3-937834-05-2.
  • John Charmley: Churchill. Das Ende einer Legende. Ullstein, Berlin 1997, ISBN 3-548-26502-2.
  • John Colville: Downing Street Tagebücher 1939–1945. Siedler, Berlin 1988, ISBN 3-88680-241-8 (Tagebuchaufzeichnungen eines der engsten Mitarbeiter Churchills während der Kriegsjahre).
  • Virginia Cowles: Winston Churchill. Der Mann und seine Zeit. Wien 1954.
  • Joachim Fest: Unzeitgemäßer Held seiner Zeit. Winston Churchill. In: Aufgehobene Vergangenheit. Portraits und Betrachtungen. München 1983, S. 215–238.
  • Martin Gilbert, Randolph Churchill: Winston S. Churchill. 8 Bände mit Begleitbänden. Thornton Butterworth, London 1966/1988, ISBN 0-434-13017-6.
  • Walter Graebner: Churchill – der Mensch. Rainer Wunderlich, Tübingen 1965 (engl. Original My dear Mr. Churchill. In: W. Graebner: Literary Trust. 1965).
  • Sebastian Haffner: Winston Churchill. Kindler Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-463-40413-3.
  • Knut Hagberg: Winston Churchill. Stockholm 1945.
  • Roy Jenkins: Churchill. Macmillan, London/Basingstoke/Oxford 2001, ISBN 0-333-78290-9.
  • John Keegan: Churchill. Weidenfeld & Nicolson, London 2002, ISBN 0-297-60776-6.
  • Thomas Kielinger: Winston Churchill. Der späte Held. Eine Biographie. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66889-0.
  • Christian Graf von Krockow: Churchill. Eine Biographie des 20. Jahrhunderts. Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, ISBN 3-455-11270-6.
  • Franz Lehnhoff: Winston Churchill. Engländer und Europäer. Köln 1949.
  • Elizabeth Longford: Winston Churchill. London 1974.
  • John Lukacs: Fünf Tage in London. England und Deutschland im Mai 1940. Siedler, Berlin 2000, ISBN 3-88680-707-X (Darstellung der entscheidenden Tage, in denen Churchill in seinem Kabinett die Fortführung des Kriegs gegen Deutschland durchsetzte).
  • William Raymond Manchester: Winston Churchill. 2 Bände. Bertelsmann 1989/90.
  • Peter de Mendelssohn: Churchill. Sein Weg und seine Welt. Band 1: Erbe und Abenteuer. Die Jugend Winston Churchills 1874–1914. Lemm, Freiburg 1957.
  • Alan Moorehead: Churchill. Eine Bildbiographie. Kindler, München 1961.
  • Robert Payne: The Great Man. A Portrait of Winston Churchill. New York 1974.
  • John Ramsden: Man of the Century. Winston Churchill and His Legend Since 1945. London 2003.
  • Andrew Roberts: Churchill und seine Zeit. Dtv, München 1998, ISBN 3-423-24132-2.
  • Andrew Roberts: Churchill. Walking with Destiny. Allen Lane, London 2018, ISBN 978-0-241-20563-1.
  • David Stafford: Churchill & Secret Service. Abacus, London 1997, ISBN 0-349-11279-7.
  • Max Silberschmidt: Churchill – Leader der freien Welt In: Schweizer Monatshefte: Zeitschrift für Politik, Wirtschaft, Kultur. 44 (1965), S. 1–23.

Belletristik

  • Michael Köhlmeier: Zwei Herren am Strand. Hanser Verlag, München 2014, ISBN 978-3-446-24603-4.
Commons: Winston Churchill – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Der Name Spencer ist dem ursprünglichen Familiennamen seiner Vorfahren väterlicherseits entlehnt; den Vornamen Leonard erhielt er zu Ehren seines Großvaters mütterlicherseits, Leonard Jerome.
  2. Winston Churchill: My Early Life. Thornton Butterworth, London 1930, S. 45.
  3. Christoph Drösser: Stimmt’s? Sportlicher Premier. In: Die Zeit. 25/2005, 16. Juni 2005.
  4. Winston S. Churchill: Kreuzzug gegen das Reich des Mahdi. (Original: The River War. A Historical Account of the Reconquest of the Sudan. London 1899.) Eichborn, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-8218-6204-0, S. 7.
  5. Martin Gilbert: Churchill. Band 1, S. 451.
  6. Der Roman eines Flüchtlings. In: Düsseldorfer Volksblatt. Düsseldorf 2. Januar 1900, S. 2 (zeitpunkt.nrw [PDF]).
  7. From London to Ladysmith via Pretoria und Ian Hamilton’s March.
  8. Roy Jenkins: Churchill. London 2001, S. 61 f.
  9. Sebastian Haffner: Churchill. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg, 1985, S. 44–46.
  10. Violet Bonham Carter: Winston Churchill as I Knew Him. London 1965.
  11. Eduard von der Heydt: Auf dem Monte Verità. Erinnerungen und Gedanken über Menschen, Kunst und Politik. Zürich 1958.
  12. Ronald Hyam: Elgin and Churchill at the Colonial Office. S. 357.
  13. Martin Gilbert: Churchill. A Life. Heinemann, London 1991, ISBN 0-434-29183-8.
  14. Peter Alter: Winston Churchill (1874–1965). Leben und Überleben. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-17-018786-3, S. 75 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  15. Walther Albrecht: Gunther Burstyn (1879–1945) und die Entwicklung der Panzerwaffe. Biblio-Verlag, 1973, S. 35.
  16. Alan Moorehead: Churchill. München 1960, S. 49 f.
  17. Winston Churchill: The World Crisis. Band 4: The Aftermath (1918–1928). Thornton Butterworth, London 1929.
  18. History of the University. University of Bristol, 16. November 2008.
  19. Roy Jenkins: Churchill. Macmillan, London/Basingstoke/Oxford 2001, S. 427 ff.
  20. John Glendevon: The Viceroy at Bay. Collins, London 1971, ISBN 0-00-211476-3, S. 20; im Originalzitat: „He and his friends must share much of the responsibility for the failure of the Princes to agree to Federation while there was still time to organise themselves effectively for the challenge of independence.“
  21. Shashi Tharoor: The Ugly Briton. In: Time Magazine. 29. November 2010, abgerufen am 5. April 2015 (Rezension des Buchs von Madhusree Mukerjee: Churchill’s Secret War).
  22. Nigel Knight: Churchill. The Greatest Briton Unmasked. David & Charles Publications, Cincinnati 2008, S. 55 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  23. Winston S. Churchill: Der Zweite Weltkrieg, Scherz Verlag, Bern/München/Wien, Neuausgabe 1985, S. 56–58.
  24. Virginia Cowles: Churchill. Wien 1954.
  25. Dietrich Aigner: Das Ringen um England. Das deutsch-britische Verhältnis. Die öffentliche Meinung 1933–39. München 1969, S. 154 f.
  26. Winston Churchill: The Truth about Hitler. In: The Strand Magazine. November 1935, S. 10 f.
  27. Martin Gilbert: Churchill and Eugenics. 2009.
  28. Klaus Larres: Churchill’s Cold War. The Politics of Personal Diplomacy. New Haven 2002, S. 31 f.
  29. Peter Alter: Winston Churchill (1874–1965). Leben und Überleben. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-17-018786-3, S. 118 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  30. Dietrich Aigner: Winston Churchill. In: Rolf K. Hocevar (Hrsg.): Die Epoche der Weltkriege. München 1970.
  31. William Manchester: Last Lion. Boston 1983.
  32. Roy Jenkins: Churchill. Pan Books, London 2001, S. 279.
  33. Alexander Menden: Malen und Mauern. In: Süddeutsche Zeitung. 17. Dezember 2014, S. 11.
  34. Anita Singh: Winston Churchill treasures to be sold at Sotheby’s. In: The Telegraph. 8. Oktober 2014.
  35. Aus dem Besitz von Angelina Jolie – Churchill-Gemälde für 9,5 Millionen Euro versteigert. In: spiegel.de. 2. März 2021, abgerufen am 2. März 2021.
  36. Operation Wilfred – Mining the Norwegian Leads, 8 April 1940. In: HistoryOfWar.org (Verminung der norwegischen Küstengewässer).
  37. Operation Royal Marine – Mining the Rhine, May 1940. In: HistoryOfWar.org (britische Treibminen in deutschen Binnengewässern).
  38. 1940. April. Württembergische Landesbibliothek Stuttgart (alliierte Übermacht in Norwegen).
  39. 1940. April. Württembergische Landesbibliothek Stuttgart (Operation Wilfred 5.–8. April 1940).
  40. siehe John Lukacs: Fünf Tage in London. England und Deutschland im Mai 1940. Siedler-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-88680-707-X.
  41. zitiert nach Sebastian Haffner: Churchill. Reinbek 1967, S. 120.
  42. zitiert nach Sebastian Haffner: Churchill. Reinbek 1967, S. 123.
  43. We Shall Fight on the Beaches. (Memento vom 5. Juni 2009 im Internet Archive) The International Churchill Society.
  44. Zum Original-Wortlaut siehe: We Shall Fight on the Beaches (1940).
  45. Zu den Überlegungen auf deutscher und britischer Seite nach der Niederlage Frankreichs siehe Gerhard L. Weinberg: Eine Welt in Waffen. Darmstadt 1995, S. 162–165 und S. 173.
  46. zitiert nach Raymond Cartier: Der Zweite Weltkrieg. Band 1: 1939–1941. München/Zürich 1982, S. 242.
  47. Alexander Lüdeke: Der Zweite Weltkrieg. Ursachen, Ausbruch, Verlauf, Folgen. Berlin 2007, ISBN 978-1-4054-8585-2, S. 69.
  48. Ian Kershaw: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg 1940/41. 2. Auflage, DVA, München 2008, ISBN 978-3-421-05806-5, S. 75.
  49. Churchill reviews US and British troops after arriving in Iceland on his way back to London (Memento vom 17. August 2016 im Internet Archive). The International Churchill Society (Originalaufnahmen in Farbe).
  50. Bob Fenton: The secret strategy to launch attack on Red Army. In: The Daily Telegraph. Nr. 1124, 1. Oktober 1998.
  51. vgl. Rede von Winston Churchill (Zürich, 19. September 1946) über die Vereinigten Staaten Europas. Centre Virtuel de la Connaissance sur l’Europe (CVCE);
    Werner Vogt: Churchill in Zürich: Kein Ehrendoktortitel, dafür tosender Applaus. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. September 2016;
    Churchill und Europa. „Wir haben unsere eigenen Träume“. In: DRadio Wissen. 16. September 2016.
  52. Charles Williams: Harold Macmillan. Weidenfeld & Nicolson, London 2009, S. 222 f.
  53. https://www.nobelprize.org/prizes/literature/1953/summary/
  54. Frédéric Lecomte-Dieu: Maria Callas, quand le rideau tombe! Opera National de Bordeaux/Paris Match, Bordeaux 2017, ISBN 978-2-9601691-9-5, S. 40–43.
  55. Staatsbegräbnis für Winston Churchill vor 50 Jahren. Der letzte Auftritt des Empires. In: Tagesspiegel. 29. Januar 2015.
  56. Sir Winston Churchill’s funeral marked 50 years on. In: BBC. 30. Januar 2015.
  57. Andrew Roberts: Churchill: Walking with Destiny. Allen Lane, London 2018, Introduction.
  58. Roy Jenkins: Churchill. Pan Books, London 2001, S. 137.
  59. Sebastian Haffner: Churchill. Rororo, Reinbek 1967, S. 42.
  60. Peter de Mendelssohn: Churchill. Sein Weg und seine Welt. Lemm, Freiburg 1957.
  61. Gretchen Rubin: Forty Ways to Look at Winston Churchill. A Brief Account of a Long Life. Random House, New York 2004, S. 137 f.
  62. Roy Jenkins: Churchill. Pan Books, London 2001, S. 51.
  63. Frank Costigliola: Roosevelt’s Lost Alliances. How Personal Politics helped start the Cold War. Princeton University Press, Princeton 2012, S. 49 f.; Sebastian Haffner: Churchill. Rororo, Reinbek 1967, S. 165.
  64. Laurence Kitzan, ’’Sir Winston Churchill’’. In: Darren Bruccoli (Hrsg.): ’’Dictionary of Literary Biography: Nobel Prize Laureates in Literature’’ Detroit 2007, S. 330
  65. Sebastian Haffner: Churchill. Rororo, Reinbek 1967, S. 89.
  66. Roy Jenkins: Churchill. Pan Books, London 2001, S. 420.
  67. Sebastian Haffner: Churchill. Rororo, Reinbek 1967, S. 94.
  68. zitiert nach Sebastian Haffner: Winston Churchill. Reinbek 1967, S. 175. Im gleichen Sinne auch: Henry Picker: Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier. Stuttgart 1976, S. 128 (Gespräch vom 21. März 1942): „Es sei schade, dass man eines besoffenen Kerls (Churchills) wegen Krieg führen müsse, anstatt Friedenswerken, so der Kunst, zu dienen.“ Hitlers Auffassung von Churchill als einem notorischen Trinker zeigt sich auch in dem von Krockow betonten (Christian Graf von Krockow: Churchill. Eine Biografie des 20. Jahrhunderts. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1999, S. 130) häufigen Gebrauch der Wendung von Churchill als dem „Whiskysäufer von der Themse“, die auch von Joseph Goebbels aufgegriffen wurde.
  69. zitiert nach Robert Blake, Roger Louis (Hrsg.): Churchill. A Major New Assessment of His Life in Peace and War. Oxford 1993.
  70. David Lloyd George: Mein Anteil am Weltkrieg. 2 Bände. Berlin 1933/1934. Lord Birkenhead äußerte sich ähnlich: „When Winston is right he is superb. When he’s wrong, well, oh my God…“
  71. Sebastian Haffner: Historische Variationen. Kapitel: Churchill. Ähnlich bei Klaus Jarres: Churchill’s Cold War. 2002, S. 31, der einen Bericht Arthur M. Schlesingers über den Churchill der 1930er zitierte: „By that time many of his countrymen generally regard him as unreliable, reactionary and reckless, a brilliant man who had thrown away what might have been a brilliant political career.“
  72. Knut Hagberg: Winston Churchill. Stockholm 1945, S. 182.
  73. Zitat nach Hagberg (s. o.): „Well, I dare say we will stick to Churchill, who has made so many mistakes that he can’t make any more and who is rather clever anyhow.“
  74. Cartoon im Evening Standard vom 14. Mai 1940. In dem Cartoon lässt Low die gesamte britische Bevölkerung symbolisch hinter Churchill treten, während dieser seine Ärmel hochkrempelt, um die Herausforderungen des Krieges anzunehmen.
  75. Karikatur im Evening Standard vom 31. Juli 1945.
  76. Rundfunkrede vom 30. März 1940. Im Original: „If we stopped fighting you would soon find out“ (zitiert nach: Aberdeen University Review. University of Aberdeen, 1958, S. 403).
  77. Werner Vogt: Winston Churchill. Mahnung, Hoffnung und Vision. 1938–1946. Das Churchill-Bild in der Berichterstattung und Kommentierung der Neuen Zürcher Zeitung und die unternehmensgeschichtlichen Hintergründe. Zürich 1996, S. 10.
  78. Alan Moorehead: Churchill. S. 126.
  79. Krockow: Churchill. Eine Biografie des 20. Jahrhunderts. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1999, S. 310.
  80. Knut Hagberg: Winston Churchill. Zürich 1945, S. 215.
  81. Peter de Mendelssohn: Winston Churchill. In: Kurt Fassmann (Hrsg.): Die Grossen der Weltgeschichte. Band 9, Kindler, Zürich 1971, S. 880–898, hier S. 898.
  82. Krockow: Churchill. Eine Biografie des 20. Jahrhunderts. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1999, S. 8.
  83. Sebastian Haffner: Churchill. Reinbek bei Hamburg 1967 (2009 in 21. Auflage erschienen).
  84. John Lukacs: Fünf Tage in London. England und Deutschland im Mai 1940. Siedler-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-88680-707-X, S. 168.
  85. Krockow: Churchill. Eine Biografie des 20. Jahrhunderts. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2016, S. 216.
  86. Peter de Mendelssohn: Winston Churchill. In: Kurt Fassmann (Hrsg.): Die Grossen der Weltgeschichte. Band 9, Kindler, Zürich 1971, S. 881.
  87. Jürgen Holtorf: Die Logen der Freimaurer. Nikol Verlags GmbH, Hamburg, ISBN 3-930656-58-2, S. 141.
  88. Members of the American Academy. Listed by election year, 1900–1949. American Academy of Arts and Sciences (PDF; 143 kB). Abgerufen am 7. März 2018.
  89. Member History: Winston S. Churchill. American Philosophical Society, abgerufen am 19. Juni 2018.
  90. Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 14. Mai 2020.

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