Heizkraftwerk Wuppertal-Elberfeld
Das Heizkraftwerk Wuppertal-Elberfeld ist ein stillgelegtes, Steinkohlebefeuertes Heizkraftwerk in der Kabelstraße in Wuppertal-Elberfeld. Es wurde im Jahr 1900 eingeweiht und war damals das zweite errichtete Elektrizitätswerk in der damals selbstständigen Stadt Elberfeld. Seitdem wurde das Kraftwerk mehrfach modernisiert und umgebaut.
Heizkraftwerk Wuppertal-Elberfeld | |||
---|---|---|---|
Lage | |||
| |||
Koordinaten | 51° 14′ 54″ N, 7° 7′ 10″ O | ||
Land | Deutschland | ||
Daten | |||
Typ | Heizkraftwerk | ||
Primärenergie | Fossile Energie | ||
Brennstoff | Steinkohle | ||
Leistung | 100 Megawatt elektrisch 201 Megawatt Fernwärme | ||
Betreiber | Wuppertaler Stadtwerke | ||
Betriebsaufnahme | 1900 | ||
Stilllegung | 2018 | ||
Feuerung | Wirbelschichtfeuerung | ||
Schornsteinhöhe | 198 m |
Betrieb
Im Jahr 1969 wurde auf den Betrieb mit Erdgas umgestellt. Aufgrund von steigenden Gaspreisen wurde dies jedoch unwirtschaftlich und so wurde bei einer umfassenden Modernisierung im Jahr 1989 die Feuerung wieder auf Steinkohle umgestellt.[1] Gleichzeitig wurde der 198 Meter hohe Kamin neu errichtet und der ältere, weniger als halb so hohe Kamin abgetragen.[2]
Seit dem Umbau ist der Kraftwerksschornstein das höchste Bauwerk in Wuppertal und die Feuerung bestand aus einer modernen Wirbelschichtfeuerung. So konnten bis zu 100 MW in Form elektrischer Energie erzeugt und zusätzlich bis zu 201 MW in das städtische Fernwärmenetz einspeist werden. Die Kühlung erfolgte mit Wasser aus der Wupper.
Das Kraftwerk wurde bedarfsabhängig gefahren und die Leistung an die Nachfrage nach Elektrizität und Wärme angepasst. So lief es in den Sommermonaten oft unter Teillast mit nur einem Kessel, da relativ wenig Fernwärme benötigt wurde.
Am 7. Juli 2018 wurde das Kraftwerk mit Inbetriebnahme der neuen Fernwärmetrasse offiziell stillgelegt. Die Fernwärmeversorgung wird zukünftig über das Müllheizkraftwerk Wuppertal sichergestellt werden, wofür die Verbindungsleitung zu dem dortigen Fernwärmenetz in Betrieb genommen wurde. Durch die Umstellung sollen pro Jahr etwa 450.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden.[3][4][5]
Horst für Wanderfalken
Im Herbst 2001 wurde mit Unterstützung des Forstbezirks Wuppertal in 100 Metern Höhe am Kamin ein Horst für Wanderfalken angebracht. Dieser Horst wurde seitdem jedes Jahr angenommen und Jungvögel ausgebrütet. Die Wuppertaler Stadtwerke, die der Betreiber des Kraftwerkes sind, haben zwei Webcams eingerichtet, so dass man die Vögel beobachten kann.[6][7]
Weblinks
- Heizkraftwerk Wuppertal-Elberfeld. In: Structurae
- Heizkraftwerke Wuppertal Informationsseite der WSW über das Kraftwerk
Einzelnachweise
- Geschichte der Stromversorgung in Wuppertal und in Deutschland (Memento vom 27. September 2009 im Internet Archive) Geschichte der Energieversorgung in Wuppertal
- Wolfgang Stock: Wuppertaler Straßennamen. Thales Verlag, Essen-Werden 2002, ISBN 3-88908-481-8.
- Stilllegung in diesem Monat. Heizkraftwerk Elberfeld: Ein letzter Besuch. In: Wuppertaler Rundschau, 16. Mai 2018. Abgerufen am 17. Mai 2018.
- Arbeiten an der neuen Fernwärmetrasse haben begonnen. Pressemitteilung der WSW Wuppertaler Stadtwerke. Abgerufen am 18. Mai 2018.
- WSW feiern Samstag das Ende der Kohle-Ära. In: Westdeutsche Zeitung, 7. Juli 2018. Abgerufen am 7. Juli 2018.
- Wanderfalken im Fokus der Webcam (Memento vom 12. Juni 2007 im Internet Archive). Livebilder aus dem Horst am Heizkraftwerk Elberfeld
- Wuppertal: Wanderfalken brüten auf Kraftwerk-Schornstein Die Nachrichten vom 12. April 2007 wdr.de