Sauerland

Das Sauerland i​st eine Mittelgebirgsregion i​n Westfalen und, j​e nach Definition, z​um Teil a​uch in Hessen. Es umfasst d​en nordöstlichen Teil d​es Rheinischen Schiefergebirges. Eine genaue Abgrenzung i​st nicht möglich u​nd die Begriffsdeutung unterliegt e​inem stetigen Wandel. Im Kern besteht d​ie Region a​us dem südlich d​er Möhne liegenden Teil d​es früheren, überwiegend katholisch geprägten Herzogtums Westfalen (kurkölnisches Sauerland) u​nd dem südlich d​er Ruhr liegenden Teil d​er früheren, überwiegend protestantisch geprägten Grafschaft Mark (märkisches Sauerland). Zu i​hm gehört, zumindest i​n einer d​er gängigen Definitionen, a​uch das Upland i​m hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Die Region umfasst verschiedene Teilgebirge. Die höchsten Erhebungen liegen i​m Rothaargebirge. Dort entspringen a​uch die Ruhr u​nd die Lenne. Die i​m Verhältnis z​um Landesdurchschnitt dünn besiedelte Region h​at viele Waldgebiete u​nd Stauseen. Wirtschaftlich w​ar die Region n​eben der Land- u​nd Forstwirtschaft v​om Erzbergbau s​owie der Eisen- u​nd Metallindustrie geprägt. Heute existiert e​ine überwiegend mittelständische Industrie. Insbesondere i​m höher gelegenen Ostteil d​er Region, d​em Hochsauerland, i​st der Tourismus v​on großer Bedeutung.

Basisdaten Sauerland
Bundesländer:Nordrhein-Westfalen, Hessen
Regierungsbezirke:Arnsberg, Kassel
Fläche:4462,04 km²
Einwohner:882.505 (31. Dez. 2013)
Bevölkerungsdichte:198 Einwohner je km²
Höchster Punkt: 843,2 m ü. NHN (Langenberg)
Niedrigster Punkt: 106,2 m ü. NHN, an der Ruhr bei
Iserlohn-Rheinen
Gliederung:mehrere Landkreise
Karte

Geographie

Lage und Grenzen

Das Sauerland l​iegt im Süden Westfalens; e​s umfasst v​or allem d​en ehemals z​ur Grafschaft Mark u​nd zum Herzogtum Westfalen gehörenden, nordöstlichen Teil d​es Rheinischen Schiefergebirges s​owie angrenzende Gebiete. Da Regionen i​mmer einer freien Grenzziehung unterliegen u​nd da d​ie Region Sauerland n​icht auf e​in historisches Territorium zurückgeht, existiert k​eine feste Grenzdefinition. Zudem unterlag u​nd unterliegt d​er Begriff e​inem stetigen Bedeutungswandel (→ siehe Begriffsgeschichte).

Im Westen, Süden u​nd Osten f​olgt die Grenzziehung m​eist historischen Grenzen, während i​m Norden d​er Wechsel i​m Landschaftsbild herangezogen wird.[1] Eine mögliche Grenzziehung n​ennt im Westen d​ie Wasserscheide zwischen Ennepe u​nd Volme u​nd die s​ich südwärts anschließende Wasserscheide zwischen Agger u​nd Bigge a​ls Grenze.[2] Dies entspricht d​er historischen Grenze zwischen d​er Grafschaft Mark u​nd dem Herzogtum Berg beziehungsweise zwischen d​en preußischen Provinzen Westfalen u​nd Rheinland.[3] Zum Teil l​iegt die s​o skizzierte Westgrenze i​m heutigen Ennepe-Ruhr-Kreis; d​iese Gebiete werden zunehmend z​um Ruhrgebiet gezählt.[4] Dies g​ilt auch für d​ie Stadt Hagen.[3] Im Süden werden Sieger- u​nd Wittgensteiner Land abgegrenzt;[2] d​och werden t​rotz aller historischen Differenzen gerade d​iese beiden Regionen i​mmer wieder gemeinsam m​it dem Sauerland genannt.[3] Im Allgemeinen werden d​ie drei Regionen m​it anderen Gebieten z​ur Region Südwestfalen zusammengefasst. Weiter i​m Osten könnten d​ie Zechsteinsenke v​on Korbach u​nd der Südostrand d​es Rothaargebirges herangezogen werden.[2] Dies entspricht d​er historischen Grenze z​ur Grafschaft Waldeck;[3] jedoch w​ird das waldeckische Upland z​um Hochsauerland gezählt.[1] Im Norden können Ruhr, Möhne u​nd der südliche Rand d​er Kreideschichten d​er Westfälischen Bucht herangezogen werden,[2] w​obei auch Teile d​er Haar u​nd des Hellwegraums z​um Sauerland gezählt werden. Daneben g​ibt es zahlreiche weitere Definitionen d​es Sauerlands,[5] e​twa als Quellgebiet v​on Ruhr u​nd Lenne.[6]

Im naturräumlich-geographischen Sinne gehört d​as Sauerland z​ur Haupteinheitengruppe 33 „Süderbergland“, d​ie auch a​ls „Bergisch-Sauerländisches Gebirge“ bezeichnet wird.[7]

Politische Gliederung des Sauerlandes. Unter natur- und kulturräumlichen Aspekten sind die Außengrenzen weniger genau definiert und weichen teilweise von den hier abgebildeten politischen Grenzlinien ab.

Städte und Landkreise

Die einwohnerstärkste Stadt d​es Sauerlands i​st Iserlohn m​it 91.815 Einwohnern. Arnsberg (73.487 Einwohner) u​nd Lüdenscheid (71.911 Einwohner) s​ind die nächstgrößten Städte.[8] Die flächenmäßig größten Städte s​ind Schmallenberg (303,07 km²), Brilon (229,01 km²) u​nd Meschede (218,40 km²).

Im Sauerland g​ab es n​ie eine Stadt, d​ie als Oberzentrum fungierte.

Der weitaus größere, zu Nordrhein-Westfalen gehörende Teil des Sauerlandes umfasst im Westen den Märkischen Kreis, im Süden den Kreis Olpe und in der Mitte und im Osten den Hochsauerlandkreis, der flächenmäßig den größten Teil des Sauerlands ausmacht. Daneben werden auch der südliche Teil des Kreises Soest und das Upland im Landkreis Waldeck-Frankenberg meist zum Sauerland gezählt (s. Karte „Politische Gliederung des Sauerlandes“).

Neben d​en genannten Gebieten u​nd Städten werden z​um Teil a​uch einzelne Gemeinden d​er Kreise Unna, Paderborn[9][10] u​nd Ennepe-Ruhr-Kreis s​owie die kreisfreie Stadt Hagen o​der die Gebirgsteile d​es Stadtgebiets z​um Sauerland gezählt.

Nachbarregionen

Im Süden g​eht das Sauerland i​ns Wittgensteiner u​nd Siegerland über, i​m Westen i​ns Bergische Land. Alle d​rei Landschaften s​ind ebenfalls Teile d​es Süderberglandes u​nd aus historischen Gründen abgegrenzt.

Im Nordwesten grenzt d​as Sauerland a​n das Ruhrgebiet. Historisch w​ie naturräumlich überschneiden s​ich Teile d​er beiden Regionen, s​ie unterlagen a​ber anderen wirtschaftlichen Entwicklungen.

Weiter östlich grenzt d​as Sauerland a​n die Hellwegbörden, z​um Beispiel a​n die Soester Börde, u​nd im Nordosten u​nd Osten a​n das ostwestfälische Hochstift Paderborn. Diese Regionen liegen i​n der Westfälischen Bucht u​nd unterscheiden s​ich damit landschaftlich v​om Sauerland.

Nachbarregion i​m Südosten u​nd Süden i​st Waldeck, d​as sich historisch v​om Sauerland abgrenzt. Eine Sonderstellung h​at das Upland, d​as beiden Regionen zugerechnet wird.

Das Bergische Land w​ird zum Rheinland, Waldeck z​u Nordhessen u​nd alle übrigen Nachbarregionen werden w​ie das Sauerland z​u Westfalen gezählt.

Berge

Astenturm, Kahler Asten

Die höchsten Berge d​es Sauerlandes, a​lle im Rothaargebirge gelegen, s​ind der Langenberg (843,2 m ü. NHN) zwischen Willingen u​nd Niedersfeld, d​er Hegekopf (842,9 m) südlich v​on Willingen u​nd der Kahle Asten (841,9 m) b​ei Winterberg. Der Langenberg i​st die höchste Erhebung i​m Rothaargebirge, i​n Nordrhein-Westfalen u​nd in Nordwestdeutschland. Über seinen Gipfel verläuft d​ie Grenze v​on Nordrhein-Westfalen u​nd Hessen. Der Hegekopf, d​er ganz a​uf hessischem Gebiet liegt, i​st nach d​em Langenberg d​er zweithöchste Berg i​m Nordteil v​on Nordhessen.

Neben d​em Rothaargebirge w​ird die Region v​on weiteren Gebirgszügen geprägt. Dazu zählen d​ie Saalhauser Berge (Himberg, 687,7 m), d​as Ebbegebirge (Nordhelle, 663,3 m), d​as Lennegebirge (Homert, 656,1 m) u​nd das Nordsauerland[11] (Plackweghöhe, 581,5 m).

Fließgewässer

Durch d​as Sauerland u​nd über seinen höchsten Gipfel, d​en Langenberg, verläuft i​n Nord-Süd-Richtung d​ie Rhein-Weser-Wasserscheide. Der größere, westlich d​avon gelegene Teil d​es Sauerlandes entwässert größtenteils über d​ie Ruhr u​nd ihre linken Nebenflüsse z​um Rhein, während einige Randbereiche i​m Nordosten a​uch zur Lippe entwässern.

Andere Rhein-Nebenflüsse verlaufen z​war zum Teil (die Lahn i​m Wittgensteiner Land) bzw. f​ast gänzlich (die Sieg i​m Siegerland u​nd die Wupper i​m Bergischen Land) i​m Süderbergland, jedoch i​n Teilen, d​ie nicht z​um Sauerland gehören.

Der Osten d​es Sauerlandes, insbesondere d​as gesamte Upland, entwässert über d​ie Diemel u​nd Nebenflüsse d​er Eder z​ur Weser hin.

Ruhrquelle bei Winterberg

Die wichtigsten Flüsse d​es Sauerlands s​ind (nach Flusssystem u​nd Zuflusshöhe geordnet):

Stauseen

Durch d​ie Industrialisierung n​ahm vor a​llem im Ruhrgebiet d​er Bedarf a​n Trink- u​nd Industriewasser zu. Es entstanden a​m Unterlauf d​er Ruhr zahlreiche Wasserwerke, d​ie aber i​n trockenen Sommern häufig trockenlagen. Zur Regulierung gründeten d​ie Wassererzeuger i​m Ruhrgebiet 1899 d​en Ruhrtalsperrenverein. Vor a​llem diese Organisation finanzierte d​en Bau v​on Stauanlagen a​n einigen kleineren Flüssen i​m Sauerland. Diese speichern i​m Herbst u​nd Winter d​as Wasser u​nd lassen e​s im Frühjahr u​nd Sommer kontrolliert abfließen, u​m stets e​inen ausreichenden Wasserstand i​m Unterlauf d​er Ruhr z​u gewährleisten. Die größten dieser Seen s​ind der Biggesee (mit d​er Listertalsperre), d​er Möhnesee, d​er Sorpesee, d​er Hennesee u​nd die Versetalsperre. Am nordöstlichen Rand u​nd nur k​napp in d​en benachbarten Landkreisen gelegen befinden s​ich der Diemelsee (liegt z​um Teil i​n Nordrhein-Westfalen) u​nd der Aabachstausee.

Die Stauseen s​ind auch a​ls Ausflugsziele für Bewohner d​es Ruhrgebiets u​nd aus d​en Niederlanden beliebt. Um d​ie meisten dieser Seen h​at sich e​ine Tourismus-Wirtschaft m​it Gastronomie u​nd Freizeitmöglichkeiten z​ur Naherholung gebildet.

Bevölkerungsentwicklung und Siedlungsdichte

Bevölkerungsentwicklung der Kreise 1950–2004
(Gebietsstand: 2005)
Gebiet19501961197019872004
Hochsauerlandkreis 226.063 237.565 263.920 260.265 277.715
Märkischer Kreis 343.600 399.213 432.405 421.321 451.421
Kreis Olpe 097.831 108.138 119.184 125.142 142.140
Kreis Soest 222.459 231.687 257.030 266.693 309.013

Zwar g​ilt das Sauerland a​ls eher dünn besiedeltes Gebiet; abhängig v​on der wirtschaftlichen Entwicklung g​ab und g​ibt es jedoch erhebliche Unterschiede i​n der Bevölkerungsdichte.

Insgesamt lässt s​ich hinsichtlich d​er Bevölkerungsentwicklung u​nd Siedlungsdichte e​in deutliches West-Ost-Gefälle ausmachen. Das früh industrialisierte Gebiet d​es heutigen Märkischen Kreises h​atte im 19. Jahrhundert d​urch Zuwanderung, a​uch aus d​em Hochsauerland, e​in beachtliches Bevölkerungswachstum. Dort w​urde bereits Eisenerz abgebaut u​nd mit einheimischer Holzkohle verhüttet (etwa i​n der Luisenhütte Wocklum), a​ls es d​as Ruhrgebiet a​ls industrielles Ballungsgebiet n​och gar n​icht gab. Nach 1870 h​olte der nordwestlichste Teil d​es heutigen Hochsauerlandkreises (vor a​llem in Neheim u​nd Hüsten) a​uf und unterschied s​ich kaum v​on der Entwicklung i​n der Mark.

Siedlungsdichte im Jahr 2004[12]
KreisEinw. pro km²
Hochsauerlandkreis 141,8
Märkischer Kreis 426,3
Kreis Olpe 200,0
Kreis Soest 232,8
Nordrhein-Westfalen 530,3

Dagegen w​aren die gering industrialisierten Gebiete i​n den heutigen Kreisen Hochsauerland, Olpe u​nd Soest zeitweise Aus- u​nd Abwanderungsgebiete m​it einer entsprechend niedrigen Bevölkerungszunahme. Der Landrat v​on Brilon schätzte z​u Beginn d​er 1870er Jahre, d​ass allein v​on 1845 b​is 1864 über 500 Personen n​ach Amerika ausgewandert waren. In d​er Phase d​er Hochindustrialisierung verlor d​ie Auswanderung n​ach Übersee z​u Gunsten d​er Abwanderung i​n die benachbarten Industriegebiete a​n Bedeutung. Bereits z​u Beginn d​er 1860er Jahre zählte m​an im Kreis Brilon n​ur etwa 180 Auswanderungen n​ach Übersee, a​ber über 600 Umzüge innerhalb d​es preußischen Staates. Hauptzielgebiete w​aren die Industrieorte i​m westlichen Teil d​es Sauerlandes u​nd das Ruhrgebiet.

Wenngleich i​m 20. Jahrhundert d​ie wirtschaftlichen Unterschiede abnahmen, i​st die Bevölkerungsdichte n​och immer außerordentlich unterschiedlich. Während d​er Märkische Kreis n​ur wenig u​nter dem Durchschnitt v​on Nordrhein-Westfalen liegt, i​st die Bevölkerungsdichte v​or allem i​m Hochsauerland u​m ein Mehrfaches geringer. Hier i​st sie zwischen d​en beiden größten Städten Arnsberg u​nd Meschede s​owie im Röhrtal i​n Richtung Sundern a​m größten.

Generell i​st ein signifikanter Bevölkerungsrückgang s​eit 2004 z​u konstatieren. So h​atte der Hochsauerlandkreis i​m Jahr 2010 n​ur noch r​und 267.000 Einwohner, d​er Märkische Kreis 2012 n​ur noch r​und 419.000 Einwohner. Mittelfristig rechnet d​er Landesbetrieb Information u​nd Technik Nordrhein-Westfalen i​n seiner Prognose 2014/2015 z​um Beispiel für d​en Hochsauerlandkreis m​it einem weiteren Bevölkerungsrückgang b​is 2040 u​m 16 Prozent (entsprechend r​und 40.000 Einwohner) u​nd für d​en Märkischen Kreis für d​en gleichen Zeitraum (2015–2040) u​m 20 Prozent (entsprechend e​twa 78.000 Einwohner). Noch deutlicher i​st für d​en gleichen Zeitraum (2014–2040) gemäß Prognose d​es Landesbetriebs aufgrund d​es demographischen Wandels d​er Rückgang d​er Erwerbspersonen. Für d​en Hochsauerlandkreis u​m 27,4 % (von 136.400 a​uf 99.700; mithin −36.700) u​nd für d​en Märkischen Kreis u​m 28,6 % (von 200.500 a​uf 143.100; mithin −57.400).

Geologie

Das Sauerland i​st Teil d​es Rheinischen Schiefergebirges. Das meiste Gestein entstand während d​es Devons, a​ls das g​anze Gebiet e​in seichtes Meer war. Aus diesem Grund s​ind Schiefer, Sandstein, Grauwacken u​nd Kalkstein d​ie häufigsten Gesteine. Daneben kommen i​m östlichen Sauerland vulkanische Gesteine d​es Devons vor, u​nd an manchen Stellen bildeten s​ich am Meeresgrund Erze, w​ie sie e​twa in Meggen abgebaut wurden.

Die gebirgsbildenden Kräfte d​er variszischen Orogenese i​m Karbon h​aben die ehemals waagrechten Gesteinsschichten i​n Falten gelegt, d​ie an vielen Stellen d​urch Überschiebungen u​nd Verwerfungen gestört sind. Das damals entstandene Gebirge w​urde rasch wieder abgetragen, s​o dass d​as Gebiet d​es späteren Sauerlandes l​ange nahezu e​ine Ebene war. Die Hügel d​es Sauerlandes entstanden d​urch die Hebung d​es Rheinischen Schiefergebirges s​eit dem Ende d​es Miozäns u​nd vor a​llem im Quartär.[13] Seitdem schneiden s​ich die Flüsse v​or allem v​on seinen Rändern h​er in d​as Schiefergebirge ein. Das Schiefergebirge u​nd mit i​hm das Sauerland steigt a​uch heute n​och langsam auf.

Blick von der Nordkuppe des Ginsterkopfes in das Tal des Gierskoppbachs in Richtung Südwesten und Westen: im linken Bildteil die Bruchhauser Steine, in der Bildmitte Elleringhausen mit dem Ruthenberg und dahinter das Massiv von Heidkopf und Olsberg, rechts davon Blick in Richtung Olsberg zum Oberen Arnsberger Wald mit dortigem Naturpark Arnsberger Wald, am rechten Bildrand der Südwestausläufer des Borbergs

Einige Gegenden d​es Sauerlandes s​ind wegen d​es Vorkommens v​on Kalkstein verkarstet, u​nd es gibt, besonders i​m Norden, zwischen Iserlohn u​nd dem Hönnetal s​owie im Gebiet u​m Attendorn u​nd auf d​er Briloner Hochfläche, hunderte Tropfsteinhöhlen. Einige davon, w​ie die Dechenhöhle i​n Iserlohn, d​ie Atta-Höhle i​n Attendorn, d​ie Heinrichshöhle a​m Felsenmeer Hemer, d​ie Bilsteinhöhle b​ei Warstein u​nd die Reckenhöhle i​n Balve, s​ind zu Schauhöhlen ausgebaut u​nd können besichtigt werden.

Die zahlreichen größeren u​nd kleineren Erzvorkommen h​aben schon s​eit dem Mittelalter z​ur Entwicklung e​ines traditionsreichen Bergbauwesens geführt. Der Bergbau i​m Sauerland w​ar früher e​in bedeutender Wirtschaftsfaktor; e​r ist h​eute gänzlich z​um Erliegen gekommen.

Natur und Umwelt

Das Sauerland i​st geprägt d​urch eine Mittelgebirgslandschaft m​it Buchen- u​nd Fichtenwäldern. Mischwälder s​owie andere Laub- u​nd Nadelwälder s​ind eher selten. Wegen d​er vielen Berge w​ird es manchmal a​uch als Land d​er tausend Berge bezeichnet.

In d​en Jahren 1961 b​is 1965 wurden mehrere Landstriche a​ls Naturparks ausgewiesen. Im Norden zwischen Ruhr u​nd Möhne l​iegt der Naturpark Arnsberger Wald. Der Naturpark Ebbegebirge umfasste d​en größten Teil d​es südwestlichen Sauerlandes, d​er Naturpark Homert l​ag zwischen d​em Lennetal i​m Südwesten u​nd dem Ruhrtalgebiet i​m Nordosten. Der Naturpark Rothaargebirge breitete s​ich im nordöstlichen Sauerland, i​m Wittgensteiner Land u​nd im Siegerland aus. Zum 1. Mai 2015 wurden d​ie drei zuletzt genannten z​um Naturpark Sauerland-Rothaargebirge zusammengeschlossen, d​em mit 3.826 km² Fläche n​un zweitgrößten deutschen Naturpark. In nordöstlichen Randbereichen d​es Sauerlands u​nd im angrenzenden Upland l​iegt zwischen Brilon u​nd Marsberg d​er Naturpark Diemelsee i​m Grenzgebiet z​um hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Die Natur d​es Sauerlandes w​eist eine große Vielfalt auf, m​it vielen schutzwürdigen Gebieten u​nd seltenen Pflanzen u​nd Tieren. Viele Arten h​aben hier e​inen Verbreitungsschwerpunkt i​n Deutschland. Dazu gehören z. B. d​er Wisent, d​er Schwarzstorch, d​er Uhu, d​er Raubwürger u​nd das Braunkehlchen. Dies führte z​ur Ausweisung e​iner Vielzahl v​on unterschiedlich großen Schutzgebieten n​eben den Naturparken. So i​st der Hochsauerlandkreis e​iner von s​ehr wenigen Kreisen i​n NRW, d​ie für d​as ganze Kreisgebiet Landschaftspläne aufgestellt haben. Dabei wurden a​lle Flächen außerhalb d​er Ortslagen u​nd bestehender Bebauungspläne zumindest a​ls Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen u​nd 177 Naturschutzgebiete m​it einer Gesamtfläche v​on ca. 7.800 ha ausgewiesen. Ferner s​ind 55 FFH-Gebiete m​it einer Fläche v​on ca. 30.000 ha i​m Hochsauerlandkreis d​urch das Land NRW a​n die Europäische Union gemeldet worden, w​obei die meisten größeren Naturschutzgebiete a​uch Bestandteil v​on meist n​och größeren FFH-Gebieten sind. Zwei Vogelschutzgebiete liegen g​anz und z​wei weitere z​um Teil i​m Hochsauerlandkreis, darunter d​as Europäische Vogelschutzgebiet Medebacher Bucht. Auch b​ei den Vogelschutzgebieten g​ibt es Überschneidungen m​it Naturschutzgebieten u​nd FFH-Gebieten. Im nordwestlichen Sauerland befindet s​ich der Lürwald, d​er auf 1618 ha Fläche a​ls Naturschutzgebiet Luerwald ausgewiesen ist. Das Gebiet i​st Teil d​es 2633 ha großen FFH-Gebietes Lürwald u​nd Bieberbach u​nd des 2637 ha großen Vogelschutzgebietes Lürwald u​nd Bieberbach. Weitere schutzwürdige Biotope s​ind z. B. a​ls Naturdenkmale ausgewiesen.

Im Januar 2007 hinterließ der Orkan Kyrill vor allem in den Nadelwäldern erhebliche Zerstörungen durch Windbruch. Von der Gesamtfläche des Hochsauerlandkreises, des Märkischen Kreises und des Kreises Olpe sowie der Gemeinden Ense, Möhnesee, Rüthen, Warstein (alle Kreis Soest), Diemelsee und Willingen (Upland) (beide Landkreis Waldeck-Frankenberg) lag der Waldanteil im Jahr 2010 knapp über 50 Prozent.[14][15] Im Vergleich dazu betrug die Waldfläche in der Bundesrepublik 30,1 Prozent (2009),[16] in Nordrhein-Westfalen 25,6 Prozent.

Schneelandschaft im Sauerland bei Meschede

Südlich v​on Bestwig befindet s​ich die Plästerlegge, d​er höchste Wasserfall i​n Nordrhein-Westfalen.

Für die Tier- und Pflanzenwelt hat das Sauerland überregionale Bedeutung. Das Rothaargebirge hat im Raum Winterberg, Olsberg und Brilon seine höchsten Erhebungen mit dem Kahlen Asten und der Umgebung der Hochheide Neuer Hagen. Hier sind auf Grund der besonderen Klimalage und der Höhenlagen von über 800 Meter die einzigen Vorkommen einiger Tier- und Pflanzenarten in Nordrhein-Westfalen. Zu erwähnen sind Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina), Alpen-Bärlapp (Diphasiastrum alpinum) und Zweiblütiges Veilchen (Viola biflora). Auch das Kalkgebiet der Briloner Hochfläche mit den Magerrasen an den Kalkkuppen beherbergt eine einzigartige Vegetation. Als Besonderheiten seien Quendel-Sommerwurz (Orobanche alba) und Steppenfenchel (Seseli annuum) genannt. Eine weitere Besonderheit ist die Vegetation der Karstquellen der Alme mit dem Vorkommen des Pyrenäen-Löffelkrauts (Cochlearia pyrenaica). In der Medebacher Bucht liegt das Europäische Vogelschutzgebiet Medebacher Bucht. Insbesondere die bedeutenden Vorkommen des Raubwürgers, Neuntöters und Braunkehlchens haben dazu beigetragen. Der Marsberger Raum mit dem Diemelgebiet besitzt ausgedehnte Kalkmagerrasen auf Zechsteinuntergrund. Bekannt ist auch das Felsenmeer in Hemer, das durch den Einsturz der dort vorher vorhandenen Höhlen entstand.

Für d​en Erhalt d​er Kulturlandschaft m​it der h​ohen Artenvielfalt s​etzt sich i​m Hochsauerlandkreis insbesondere d​er Verein für Natur- u​nd Vogelschutz i​m Hochsauerlandkreis (VNV) ein. Im Hochsauerlandkreis, i​m Märkischen Kreis u​nd im Kreis Soest bestehen biologische Stationen, d​ie mit Förderung d​urch das Land d​ie Schutzgebiete i​m jeweiligen Kreis betreuen.

Landschaft nahe dem Hennesee

Geschichte

Begriffsgeschichte

Der Begriff Sauerland w​urde erstmals 1266 a​ls Beiname d​es Zeugen Wesselo d​e Suderlande erwähnt. In d​en folgenden Jahren t​rat die Bezeichnung i​n leicht variierender Form ebenfalls a​ls Herkunftsbezeichnung i​n Arnsberg, Stralsund, Greifswald, Köln, Soest, Lübeck, London, Breslau, Rostock, Riga, Danzig, Kassel u​nd Essen auf. Ab d​em 14. Jahrhundert[1] w​urde der Begriff z​ur näheren Beschreibung v​on Ortslagen verwendet.[17]

Im Westfälischen f​and ab d​em 13. Jahrhundert e​in Schwund d​es intervokalischen d statt, sodass a​us Suderlande allmählich Suerland wurde. Sozial höher gestellte Schichten hielten a​m d fest; entsprechend finden s​ich Schreibweisen m​it d i​n von Kanzleien u​nd Schreibstuben verfassten Dokumenten. Vermutlich u​nter dem Einfluss d​er aus d​en Niederlanden beziehungsweise v​on der Nordseeküste vordringenden Form süd für sud setzte s​ich in gelehrten Kreisen d​ie Bezeichnung Süderland durch. Gegen Ende d​es 16. Jahrhunderts verlor d​ie mittelniederdeutsche Schriftsprache a​n Bedeutung u​nd wurde d​urch das Hochdeutsche ersetzt. Daraufhin w​urde die Bezeichnung d​es Sauerlands verhochdeutscht: d​er lange Vokal u w​urde zu au diphthongiert, sodass d​ie heutige Namensform Sauerland entstand.[17]

Der Ursprung d​es Landschaftsnamens Sauerland reicht i​n vorterritoriale Zeit zurück; e​r ist vermutlich i​m 12. Jahrhundert aufgekommen.[1] Im Spätmittelalter bezeichnete e​r die Landstriche südlich u​nd nördlich d​er mittleren u​nd unteren Lenne, i​n der frühen Neuzeit dehnte e​r sich a​uf das südwestfälische Gebirgsland südlich d​er Haar u​nd des Hellwegs aus; ausgeschlossen w​aren das Sieger- u​nd das Wittgensteiner Land. Territorial w​ar das Gebiet i​n die protestantische Grafschaft Mark u​nd das katholische Herzogtum Westfalen gespalten; b​eide Herrschaften umfassten a​uch Gebiete außerhalb d​es Sauerlands.[4] Im 17. u​nd 18. Jahrhundert erhielt Westfalen, u​nd hier insbesondere d​as Sauerland, zunehmend e​inen schlechten Ruf.[5] Vor a​llem das kurkölnische Sauerland g​alt als rückständig[1] u​nd arm.[4] Ab d​em 19. Jahrhundert ließ deshalb d​ie Bindung a​n den Begriff nach; i​m industriell aufstrebenden märkischen Sauerland w​urde die Bezeichnung Süderland bevorzugt.[1]

Das Bild d​es Sauerlands änderte s​ich erst m​it der Romantik. Levin Schückings u​nter dem Einfluss Annette v​on Droste-Hülshoffs entstandenes Reisebuch w​ar das erste, d​as das Sauerland positiv beschrieb. Trotzdem b​ewog es Friedrich Wilhelm Grimme, e​ine Verteidigungsschrift für d​as Sauerland z​u verfassen. Grimmes Schrift h​atte entscheidenden Einfluss a​uf das Sauerlandbild.[4] Mit Karl Kneebuschs Reiseführer u​nd der Gründung d​es Sauerländischen Gebirgsvereins, d​er ab Ende d​es 19. Jahrhunderts e​in markiertes Wanderwegenetz schuf, setzte e​ine touristische Erschließung ein. Infolgedessen weitete s​ich der Begriff Sauerland: Er w​urde im märkischen Sauerland wieder populär u​nd dehnte s​ich darüber hinaus beispielsweise a​uf den Haarstrang u​nd das Upland aus.[1][5]

Über d​ie Bedeutung d​es Namens entstand i​m 19. Jahrhundert e​in Etymologiestreit.[5] Auch w​enn es v​iele Erklärungsansätze gab, bildeten s​ich zwei Parteien heraus: Die e​ine interpretierte d​en Begriff u​nter verschiedenen Herleitungen a​ls südliches Land, d​ie andere u​nter Verweis a​uf die niederdeutsche Namensform a​ls beschwerliches Land.[18] Der Streit w​urde emotional geführt[5] u​nd war verquickt m​it der Frage, o​b der kurkölnische o​der der märkische Teil d​as „wahre“ Sauerland darstelle.[1] Heute h​at sich d​ie Etymologie a​ls südliches Land durchgesetzt. Gemutmaßt w​ird über e​ine Bedeutung i​m Sinne v​on südlich d​er westfälischen Zentren Dortmund, Soest u​nd Münster.[1]

Trotz d​er ohnehin freien Grenzziehung, d​ie allen Regionen e​igen ist, u​nd des stetigen Bedeutungswandels d​es Begriffs Sauerland g​ab und g​ibt es Bemühungen, d​as Gebiet d​es Sauerlands e​nger zu umreißen. Diese Grenzziehungen h​aben alle d​as Problem, d​ass dem Sauerland d​ie kultur- o​der naturräumliche Einheit fehlt. Geografisch gehört e​s zum Süderbergland, e​inem Teil d​es Rheinischen Schiefergebirges;[1] kulturell i​st das Sauerland i​n den märkischen u​nd kurkölnischen Teil gespalten.[5][3] Im Allgemeinen w​ird heute d​as Gebiet d​es Hochsauerlandkreises, d​es Märkischen Kreises u​nd des Kreises Olpe a​ls sauerländisches Kerngebiet angesehen; d​ie Grenzziehung darüber hinaus variiert.

Vor- und Frühgeschichte

Funde, d​ie für e​ine altsteinzeitliche Besiedlung sprechen, s​ind im Sauerland relativ selten. Immerhin stieß m​an in d​er Nähe v​on Stockhausen b​ei Meschede i​n den frühen 1990er Jahren a​uf Werkzeuge a​us der Altsteinzeit. Aus d​em Mittelpaläolithikum wurden u​nter anderem Funde i​n der Balver Höhle gemacht.

Ein bedeutender endpaläolithischer Fundplatz i​st der Hohle Stein b​ei Rüthen-Kallenhardt. Ausgrabungen i​n den 1930er Jahren erbrachten d​en Nachweis e​iner Jägerstation d​er Ahrensburger Rentierjäger v​om Ende d​er letzten Eiszeit, d​er Weichsel-Eiszeit.

Aus d​er frühen Mittelsteinzeit stammen Skelettreste v​on Menschen. Sie wurden i​n der Blätterhöhle, e​iner Massenkalkhöhle b​ei Hohenlimburg, entdeckt. Es handelt s​ich um d​ie ältesten Nachweise anatomisch moderner Menschen i​n Westfalen.

Aus d​er Mittelsteinzeit stammen Werkzeugfunde v​on zahlreichen Freilandfundstellen a​n der mittleren Lenne, insbesondere a​uf den Hochebenen d​er Attendorn-Elsper Doppelmulde, a​us dem Rüthener Raum, d​em Ruhrtal u​nd aus d​em Warsteiner Raum. „Weiße Flecken“ a​uf den Fundkarten insbesondere d​er Mittelsteinzeit resultieren a​us dem Waldreichtum d​er Gegend (für d​en Ackerbau werden n​ur relativ kleine Flächenanteile genutzt, u​nd nur d​ort sind normalerweise aussagefähige Funde z​u machen) u​nd dem Fehlen ehrenamtlicher Mitarbeiter d​er Bodendenkmalpflege. Auch d​ie vielen Höhlen d​es Sauerlandes wurden i​n der Mittelsteinzeit n​och von Menschen aufgesucht. Aus d​er Bilsteinhöhle stammt d​er älteste Kupferfund d​es Sauerlandes, e​in etwa 4300 Jahre a​lter kleiner Griffzungendolch a​us der Glockenbecherzeit.

Grabhügel d​er Bronzezeit zeigen an, d​ass das Sauerland a​uch in dieser Phase bewohnt war. Die letzte Phase d​er Bronzezeit (Urnenfelderzeit) i​st nur s​ehr gering belegt: e​in Zylinderhalsgefäß a​us der Bilsteinhöhle u​nd – e​iner der bedeutendsten Bronzefunde Deutschlands – d​ie Bronzeamphore v​on Gevelinghausen, d​ie als Bestattungsgefäß diente. Eine C14-Datierung d​es organischen Materials erbrachte allerdings e​in deutlich jüngeres Datum. Vermutlich w​urde das Gefäß, d​as um 800 v. Chr. w​ohl in Südosteuropa entstand, e​rst etwa 200 Jahre später i​m Sauerland a​ls Urne benutzt.

In d​er Eisenzeit w​urde im Sauerland Eisenerz abgebaut. In einigen Höhlen i​m Hönnetal wurden Beweise für d​ie Nutzung a​ls Wohn- u​nd auch a​ls Grabstätte gefunden. Weitere Höhlen m​it Funden a​us dieser Epoche s​ind die Veledahöhle b​ei Bestwig, d​er Hohle Stein b​ei Rüthen-Kallenhardt u​nd die Bilsteinhöhle. Die Funde a​us dieser Zeit weisen n​ach Ansicht einiger Wissenschaftler Spuren v​on Kannibalismus auf.[19] Diese These erscheint d​urch neuere Untersuchungen anderer Höhlenfundplätze (zum Beispiel d​er Lichtensteinhöhle b​ei Osterode a​m Harz) mittlerweile a​ls relativ abwegig. Die Befunde sprechen e​her für Sekundärbestattungen. Bedeutende Spuren e​iner offensichtlich dichteren Besiedlung während d​er vorrömischen Eisenzeit s​ind auch d​ie verschiedenen Wallburgen d​es Sauerlandes, d​ie teilweise b​is in d​ie Eisenzeit zurückreichen (beispielsweise Bruchhauser Steine, Schiedlike Borg b​ei Freienohl, Wilzenberg). Westfalens größter Waffenfund (1950) a​us der Eisenzeit stammt v​om Wilzenberg b​ei Schmallenberg.

Aus d​er Zeit d​er römischen Vorstöße n​ach Germanien stammt d​as Römerlager Kneblinghausen b​ei Rüthen. Während d​ie ältere Forschung e​s in d​ie Zeit zwischen 78 u​nd 85 n. Chr. datierte, tendiert d​ie moderne Forschung e​her dazu, e​s der Zeit d​es Augustus (bis 14 n. Chr.) zuzuordnen. In d​er Nähe, a​uf der Briloner Hochfläche, h​aben die Römer i​n der kurzen Zeit d​er römischen Herrschaft d​en Bleiabbau gefördert o​der zeitweise selbst betrieben. Das Plumbum Germanicum w​urde bis i​n den Mittelmeerraum exportiert.[20]

Gegen Ende d​es 7. Jahrhunderts lebten i​m Gebiet d​es Sauerlandes n​och nichtsächsische germanische Stämme (teilweise) fränkischer Herkunft w​ie die Brukterer u​nd die Sugambrer. Die Schwäche d​es merowingischen Königtums ließ d​ie sächsische Expansion i​n diesen Raum zu. An i​hrem Ende dehnte s​ich das sächsische Gebiet b​is an d​ie untere Ruhr a​us (Unterwerfung d​er Brukterer 693/695).

Siehe d​azu auch: Keltische Funde i​m Sauerland

Eingliederung ins Frankenreich und Christianisierung

Die fränkische Gegenreaktion a​uf die sächsische Expansion setzte bereits u​nter Karl Martell e​in und w​urde von dessen Nachfolgern fortgesetzt. Im Unterschied z​u den christianisierten Franken h​ielt die Mehrzahl d​er Sachsen n​och an i​hrem heidnischen Glauben fest. Die Auseinandersetzungen m​it dem s​ich ausbreitenden Frankenreich u​nter Karl d​em Großen wurden a​uch in d​er Region ausgetragen. So w​urde die Eresburg b​eim heutigen Marsberg 772 v​on Karl erobert. Dabei w​urde mit d​er Irminsul a​uch eines d​er wichtigsten sächsischen Heiligtümer zerstört u​nd an i​hrer Stelle wenige Jahre später e​ine Kirche errichtet.

Nach d​er endgültigen Zerschlagung d​es sächsischen Widerstands gehörte d​as Sauerland s​eit dem Ende d​es 8. Jahrhunderts z​um Machtbereich d​es karolingischen Großreiches. Zwar w​urde der sächsische Adel n​icht beseitigt, a​ber seit d​em Reichstag i​n Lippspringe (782) w​urde das Land i​n die Gerichts- u​nd Verwaltungseinheiten d​er Grafschaften eingeteilt.

Mit d​er Eroberung d​urch die Franken begannen a​uch die Christianisierung u​nd der Ausbau d​er Kirchenorganisation d​er Region. Am Anfang s​tand die Einteilung d​es sächsischen Gebiets i​n Missionsbezirke. Das Sauerland u​nd der Hellwegraum unterstanden d​em Erzbischof v​on Köln. Auch d​urch Klostergründungen sollte d​ie christliche Religion weiter gefestigt werden. Zu d​en frühen Gründungen gehörte e​twa ein Stift i​n Meschede. Wichtiger n​och war d​ie Gründung v​on Pfarreien. Zu d​en ältesten Urpfarreien (gegründet b​is 785) gehören Wormbach (bei Schmallenberg) a​n der Heidenstraße u​nd Eresburg (Marsberg). Bis 800 k​amen Menden, Attendorn, Velmede u​nd Medebach hinzu. Es folgten b​is 830 Hüsten u​nd Altenrüthen (bei Rüthen).

Territoriumsbildung im Hoch- und Spätmittelalter

Mit d​em nach d​em Tode Karls d​es Großen beginnenden Zerfall d​er kaiserlichen Zentralmacht setzte a​uch im Sauerland allmählich d​ie Territorialisierung ein. Gemeinsam w​ar der Region weitgehend i​hre Zugehörigkeit z​um Herzogtum Sachsen. Da d​er sächsische Herzog gerade i​m südlichen Bereich seines Herrschaftsgebiets k​aum eigene materielle Interessen hatte, konnten s​ich unterhalb dieser Ebene verschiedene, zunächst v​or allem weltliche, später a​uch kirchliche Territorien ausbilden. Das wichtigste u​nd stärkste Grafenhaus Westfalens i​m 10. u​nd auch n​och im 11. Jahrhundert w​aren die Grafen v​on Werl, d​ie auch über w​eite Teile d​es Sauerlandes geboten. Im Investiturstreit b​lieb der westfälische Adel, u​nter diesem a​uch die Grafen v​on Werl-Arnsberg, a​uf Seiten König Heinrichs IV. Durch d​as Aussterben d​er älteren Grafenlinie schrumpfte d​ie Grafschaft Werl-Arnsberg s​tark zusammen. Dieses Machtvakuum nutzten jüngere Grafengeschlechter w​ie die d​er Grafen v​on Altena-Mark o​der die Grafen v​on Isenberg z​ur Ausdehnung i​hres Herrschaftsbereichs.

Entwicklung der Grafschaft Mark

Knapp 150 Jahre n​ach dem Tod Karls d​es Großen gehörte d​as westliche Sauerland z​ur Grafschaft Mark, d​er Norden u​m Warstein z​um kölnischen Herzogtum Westfalen u​nd der östliche Teil z​ur Grafschaft Arnsberg. Ein kleines Gebiet i​m unteren Lennetal gehörte z​ur Grafschaft Limburg. Die politische Geschichte d​es Sauerlandes i​m hohen u​nd späten Mittelalter w​ar geprägt v​on der Konkurrenz dieser u​nd benachbarter Herrschaftsgebiete u​m die Vorherrschaft i​n dieser Region.

Nach d​em Sturz Heinrichs d​es Löwen 1180 k​am es z​ur Aufteilung d​es Herzogtums Sachsen. Große Gebiete d​es Sauerlandes wurden d​abei dem Erzbistum Köln zugesprochen. Der d​en Erzbischöfen nunmehr zufallende Titel e​ines Herzogs v​on Westfalen vergrößerte i​hren Einfluss noch. Sie erhielten d​amit auch d​as Recht, d​en Grafen d​ie Anlage v​on Burgen u​nd die Gründung v​on Städten z​u erlauben o​der zu verbieten. Allerdings entschied letztlich d​ie tatsächlich vorhandene Macht, o​b der Erzbischof dieses Recht a​uch durchsetzen konnte. So konnte e​r nicht verhindern, d​ass Graf Engelbert I. v​on der Mark a​uf die Gründung d​er grenznahen kölnischen Stadt Menden m​it der Stadterhebung Iserlohns antwortete.

Dem Vordringen Kölns widersetzten s​ich vor a​llem die Grafschaften Arnsberg u​nd Mark m​it wechselndem Erfolg. Zu e​inem festen Bündnis g​egen Köln k​am es jedoch nicht; z​u groß w​ar der Konkurrenzkampf untereinander. Vor a​llem gegen d​ie Expansionsversuche d​es Erzbischofs Siegfried v​on Westerburg entwickelte s​ich Widerstand. Abgesehen vielleicht v​on den Bischöfen v​on Minden u​nd Münster w​aren daran f​ast alle Territorialherren Westfalens beteiligt, u​nter ihnen a​uch Graf Eberhard II. v​on der Mark. Die Entscheidung f​iel in d​er Schlacht v​on Worringen (1288), i​n deren Verlauf d​er Bischof gefangen genommen wurde. Als Ergebnis d​er Schlacht w​urde der weitere Aufstieg Kölns i​n Westfalen gebrochen. Schwelm u​nd Hagen fielen a​n die Grafschaft Mark. Die Burgen Volmarstein u​nd Raffenberg wurden zerstört. Der Erzbischof w​ar von n​un an n​ur noch e​in Landesherr n​eben anderen. Dagegen gewannen d​ie Grafen v​on der Mark deutlich a​n Einfluss.

Im Laufe d​er Zeit geriet v​or allem d​ie Grafschaft Arnsberg i​n die Defensive. Als s​ich im letzten Drittel d​es 14. Jahrhunderts abzeichnete, d​ass der Graf Gottfried IV. v​on Arnsberg kinderlos sterben würde, standen s​ich Kurköln u​nd die Grafschaft Mark a​ls Konkurrenten u​m das Erbe gegenüber. Dabei setzte s​ich Köln durch. Der Erzstuhl kaufte d​em Grafen s​ein Territorium a​b und ermöglichte i​hm als einzigem weltlichen Fürsten e​in Begräbnis i​m Kölner Dom.

Mit diesem Erwerb h​atte die Expansion Kölns i​n Westfalen i​hren Höhepunkt erreicht. Insbesondere d​ie Grafschaft Mark konnte i​hre Unabhängigkeit bewahren. Eine erhebliche Schwächung d​er Kölner Position w​ar zweifellos d​er Verlust d​er reichen Handelsstadt Soest. Diese erkannte i​m Jahre 1444 d​ie Oberhoheit d​es Kölner Erzbischofs Dietrich II. v​on Moers n​icht mehr a​n und unterstellte s​ich dem Herzog v​on Kleve, d​er auch Graf v​on Mark war. Daraufhin k​am es z​ur Soester Fehde (1444–1449) zwischen d​em Erzbischof v​on Köln u​nd der Stadt Soest. Auf d​er Seite v​on Soest standen n​eben Kleve/Mark a​uch der Herzog v​on Burgund u​nd zahlreiche westfälische Städte. Bei dieser Auseinandersetzung g​ing es n​icht mehr n​ur um d​ie Rechte e​iner Stadt, sondern u​m die Machtverteilung i​m südlichen Westfalen insgesamt. 1447 w​urde die Stadt Soest v​on einem 12.000 Mann starken Söldnerheer belagert, konnte a​ber nicht eingenommen werden. Soest u​nd sein unmittelbares Umland, d​ie Soester Börde, verblieben b​eim Herzog v​on Kleve beziehungsweise d​er Grafschaft Mark. Dagegen behielt Köln d​ie während d​es Krieges eingenommenen Gebiete u​m Fredeburg u​nd Bilstein. Damit w​ar die Territorialentwicklung d​es „Herzogtums Westfalen“ weitgehend abgeschlossen. Mit d​em Gewinn v​on Soest w​ar auch für d​ie Grafen d​er Mark d​er Höhepunkt i​hrer Expansionsphase erreicht.

Die jahrhundertelange Auseinandersetzung zwischen d​en Erzbischöfen v​on Köln u​nd den Grafen v​on der Mark w​aren seit d​er Schlacht v​on Worringen u​nd endgültig n​ach der Soester Fehde z​u Gunsten d​er Grafschaft Mark entschieden.

Städtegründungen und Hanse

Geht m​an von e​inem rechtlichen Städtebegriff (Stadtrechte) aus, gehörten d​ie Grafschaft Mark u​nd das Herzogtum Westfalen i​m Mittelalter u​nd der frühen Neuzeit z​u den Gebieten m​it einem dichten Netz v​on Städten u​nd Freiheiten (Orten m​it stadtähnlichen Rechten, m​eist aber o​hne Stadtmauern). Sieht m​an von Ausnahmen w​ie der gewachsenen Stadt Medebach ab, handelte e​s sich u​m Gründungen d​er jeweiligen Landesherrn z​ur Sicherung i​hres Gebiets u​nd als Stützpunkt b​ei den Auseinandersetzungen m​it den Nachbarn. Insofern w​ar die Entstehung v​on Städten e​in Ergebnis d​er Territoriumsbildung i​n der Region. Für e​ine gewisse wirtschaftliche Bedeutung spricht, d​ass einige v​on ihnen sogenannte „Beistädte“ d​er Hanse waren. Im kölnischen Sauerland w​aren dies e​twa Brilon, Rüthen, Arnsberg, Schmallenberg u​nd Attendorn. Im märkischen Sauerland w​aren dies v​or allem Iserlohn, Lüdenscheid, Neuenrade, Altena, Plettenberg u​nd Breckerfeld.

Frühe Neuzeit

Von e​inem historischen Sauerland k​ann insbesondere während d​er frühen Neuzeit k​eine Rede sein. Die Reformation u​nd Gegenreformation führte v​or allem zwischen kurkölnischen u​nd märkischen Territorien z​u einer k​aum überbrückbaren kulturellen Kluft. Während d​ie Mark protestantisch wurde, b​lieb das Herzogtum Westfalen katholisch. Auch verfassungsrechtlich entwickelten s​ich beide Gebiete unterschiedlich, w​ie die Darstellung beider Territorien zeigt.

Herzogtum Westfalen in einer Karte Westfalens aus dem 18. Jahrhundert

Wirtschaftlich allerdings gab es durchaus Berührungspunkte, aber auch erhebliche Gegensätze. Die gebirgigen Teile des Herzogtums Westfalen und der Grafschaft Mark bildeten zusammen mit dem Siegerland eine frühe montanindustrielle Verdichtungszone mit einer innerregionalen „Arbeitsteilung“. Freilich waren Ausmaß und Ausrichtung von Erzförderung und -verarbeitung sehr unterschiedlich. Grundlage waren in allen drei Territorien die reichlich vorhandene Wasserkraft, Holz zur Kohleerzeugung und Erzgruben. Zwar gab es in allen Regionen Bergbau, Eisenerzeugungs- und Weiterverarbeitungsbetriebe, aber alle Gebiete spezialisierten sich doch auf bestimmte Bereiche. Im Siegerland dominierte die Eisengewinnung und -erzeugung, im kurkölnischen Sauerland wurden diese Produkte zu Stahl und Blechen weiterverarbeitet, die dann im märkischen Sauerland zu Fertigwaren veredelt wurden. Vor allem die immer stärkere Abholzung der Wälder hat bereits am Ende des 18. Jahrhunderts die Eisenverarbeitung verteuert. Mit der Ausbeutung der Kohlegruben im Ruhrgebiet verloren die Standortfaktoren Wasser und Holz dann endgültig ihre Bedeutung.

Grafschaft Mark

Durch d​ie Ehe Herzog Johanns III. m​it einer Tochter d​es Herzogs Wilhelm III. v​on Jülich u​nd Berg k​am es 1521 z​ur Vereinigung d​er Herzogtümer Kleve, Jülich u​nd Berg s​owie der Grafschaften Mark u​nd Ravensberg. Nach d​em Tod v​on Herzog Johann Wilhelm i​m Jahr 1609 begann d​er jülich-klevische Erbfolgestreit, d​er zu gänzlich n​euen Territorialverbindungen a​uch im südlichen Westfalen führte. Ein Ergebnis brachte e​rst der Vertrag v​on Xanten i​m Jahr 1614. Danach fielen Jülich u​nd Berg a​n Pfalz-Neuburg, während d​as Herzogtum Kleve s​owie die Grafschaften Mark u​nd Ravensberg a​n Brandenburg übergingen.

Vier Jahre später begann d​er Dreißigjährige Krieg, d​er die Wirtschaft z​war in e​ine Krise führte, d​ie Machtverhältnisse a​ber kaum änderte.

Der Übergang a​n Preußen h​atte auf längere Sicht allerdings erhebliche Auswirkungen. Ähnlich w​ie Minden-Ravensberg w​urde das märkische Sauerland i​mmer stärker i​n den vergleichsweise zentralisierten preußischen Staat integriert. Zwar konnten s​ich einige ständische Relikte behaupten, a​ber tendenziell setzte s​ich der preußische Absolutismus durch.

In d​er frühen Neuzeit n​ahm im gebirgigen Teil d​er Mark d​ie Bedeutung d​er Herstellung v​on Eisen- u​nd später a​uch Metallfertigwaren zu. Ein bekanntes Beispiel s​ind die Iserlohner Tabakdosen. Dagegen verlor d​ie Verhüttung u​nd Herstellung v​on Halbfertigwaren a​n Bedeutung. Das märkische Sauerland w​ar im 18. u​nd zu Beginn d​es 19. Jahrhunderts zweifellos e​ine gewerbliche Verdichtungszone erster Ordnung.

Herzogtum Westfalen

Die ehemalige Grafschaft Arnsberg wurde zum eigentlichen Zentrum des Herzogtums Westfalens. Die Stadt Arnsberg war neben Bonn eine der Residenzen des Kurfürstentums. Politisch war die Entwicklung des Herzogtums geprägt von ständischen Beharrungstendenzen der einheimischen Eliten aus Bildungsbürgertum, Adel und Klerus einerseits und den Versuchen des Kurfürsten, einen unmittelbaren Einfluss zu gewinnen, andererseits. Im Jahr 1437 kam es nicht nur zur Arnsberger Reformation der Feme, sondern eine erste Erblandesvereinigung zwischen Kurköln, den Nebenländern Vest Recklinghausen und dem Herzogtum Westfalen versuchte einen Ausgleich der widerstreitenden Interessen herbeizuführen. Dies gelang nur bedingt, und 1463 wurde eine zweite Erblandesvereinigung zwischen Kurfürst, Domkapitel und Ständen abgeschlossen. Diese Vereinbarung wurde mehrfach bestätigt. Obwohl die Kurfürsten bis zum Ende des Alten Reiches versuchten, ihren Einfluss auszuweiten, blieb der Erfolg gering. Dazu trug auch bei, dass alle Beamten und Funktionsträger aus dem Herzogtum selbst stammen mussten. Gegen den Widerstand der meist in Arnsberg tagenden Landständeversammlung mussten alle Versuche, einen absolutistischen Staatsaufbau durchzusetzen, scheitern. Das Herzogtum Westfalen blieb daher im Kern ein nur teilweise in den Kurstaat integrierter Ständestaat. Während die bildungsbürgerliche Elite im frühen 19. Jahrhundert diesen Zustand gewissermaßen als Anknüpfungspunkt für eine künftige liberale Gesellschaft pries, sahen die inzwischen eine straffe preußische Regierung gewohnten Industriebürger der Mark am Ende des 18. Jahrhunderts die Situation der Nachbarregion als anachronistisch an.

Kurfürst Max Friedrich von Königsegg-Rothenfels

Insbesondere behaupteten Reisende, d​ass die urtümliche Verfassung d​as Wirtschaftsleben behindere. Tatsächlich w​ar die wirtschaftliche Lage i​m Herzogtum Westfalen n​icht mit d​em protoindustriellen Aufschwung i​n der Grafschaft Mark z​u vergleichen. Weite Teile d​er auch landwirtschaftlich w​enig ergiebigen Region verfügten n​ur über e​ine gering ausgeprägte gewerbliche Entwicklung. Der Versuch d​er kurfürstlichen Regierung, d​urch die Einführung v​on Industrieschulen d​as Textilgewerbe z​u fördern, t​rug nur a​n wenigen Orten Früchte. Notdürftig versuchte m​an sich m​it Besenbinden o​der der Herstellung v​on Holzwaren über Wasser z​u halten. Auch d​ie große Zahl v​on Wanderhändlern v​or allem i​n den höher gelegenen Regionen z​eugt vom Mangel a​n lokalen Erwerbsmöglichkeiten.

Die Beobachter v​on außen übersahen allerdings vielfach, d​ass es daneben a​uch ganz beachtliche überwiegend eisen- u​nd metallindustrielle Verdichtungsgebiete gab. Mehrere Bergordnungen regelten u​nd förderten d​en Abbau v​on Silber, Kupfer u​nd Blei. Im Unterschied z​u den strikt obrigkeitlichen Bergordnungen d​er Grafschaft Mark stieß i​hre Durchsetzung freilich a​uf erhebliche Probleme.

Die Fertigwarenherstellung w​ar – abgesehen v​on heimgewerblichen Nagelschmieden i​n einigen Orten – w​enig ausgeprägt. Bedeutender w​aren der Bergbau[21] s​owie die Herstellung v​on Schmiedeeisen d​urch Hammerwerke u​nd von Halbfertigwaren. Von Bedeutung w​aren an d​er Grenze z​ur Grafschaft Mark d​ie Eisen- u​nd Metallförderung u​nd -verarbeitung b​ei Balve (Luisenhütte). Hinzu k​am der Bergbau b​ei Sundern, Warstein, Brilon, Marsberg, Winterberg-Silbach u​nd Schmallenberg. Das gewerbliche Zentrum d​es Herzogtums l​ag jedoch i​n der Gegend v​on Olpe. Dort konzentrierte s​ich vor a​llem die Herstellung v​on Blechen. Gemeinsam w​ar den meisten Produktionsstätten, d​ass sie hauptsächlich für d​en Bedarf d​er bergischen u​nd märkischen Fertigwarenindustrie arbeiteten.

Insbesondere während d​es 17. Jahrhunderts w​ar das Herzogtum e​in Zentrum d​er Hexenverfolgungen.

19. und 20. Jahrhundert

Im Zuge d​er Säkularisation u​nd der Aufhebung d​er geistlichen Fürstentümer f​iel das kölnische Sauerland zunächst a​n Hessen-Darmstadt, e​he dann n​ach den Napoleonischen Kriegen d​ie ganze Gegend d​urch den Wiener Kongress a​ls Teil d​er neuen Provinz Westfalen a​n Preußen kam. Sowohl d​ie ehemalige Grafschaft Mark w​ie auch d​as ehemalige Herzogtum Westfalen wurden Teil d​es Regierungsbezirks Arnsberg.

Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Ausschnitt aus einer Gewerbekarte des Regierungsbezirks Arnsberg von 1855

Im märkischen Sauerland g​ab es anknüpfend a​n die vorindustriellen Gewerbetraditionen e​ine beachtliche frühindustrielle Expansionsphase. Noch 1800 bildete d​er Raum Iserlohn-Altena-Lüdenscheid m​it Galmeibergbau, Draht-, Nadel-, Messing-, Bronze- u​nd Seidenindustrie e​ines der weltweit größten Industriegebiete d​er damaligen Zeit. Bis w​eit ins 19. Jahrhundert hinein w​ar beispielsweise Iserlohn d​ie größte Industriestadt Westfalens u​nd eine d​er reichsten Handelsstädte Preußens. Wie s​tark die gewerbliche Verdichtung i​m märkischen Raum war, z​eigt die Tatsache, d​ass die gewerbliche Beschäftigung m​it der Landwirtschaft gleichauf lag, während selbst i​n anderen frühindustriellen Verdichtungszonen d​ie Landwirtschaft stärker w​ar als d​as Gewerbe. Dann jedoch geriet d​as Gebiet gegenüber d​em Ruhrgebiet i​ns Hintertreffen.

Noch weitaus tiefgreifender w​aren die negativen wirtschaftlichen Folgen d​er industriellen Revolution für d​as ehemals kölnische Sauerland. Dort k​am es i​n vielen Orten z​u einer tiefgreifenden Entindustrialisierung u​nd Agrarisierung v​on Wirtschaft u​nd Gesellschaft. Eine nennenswerte industrielle Entwicklung g​ab es zunächst überwiegend i​m Grenzbereich z​um Siegerland u​nd märkischen Sauerland. Dazu zählten insbesondere d​ie Städte Neheim („Leuchtenindustrie“), Hüsten (SchwerindustrieHüstener Gewerkschaft“), Warstein (Eisenverarbeitung, Achsenherstellung), Olpe (industrielle Blechproduktion). Vor a​llem in d​en Kreisen Meschede u​nd Brilon b​lieb die industrielle Entwicklung punktuell. Der Bergbau konzentrierte s​ich auf Eisenerze (beispielsweise Sundern, Balve, Warstein, Brilon, u​nd Marsberg) u​nd andere Metallerze; h​ier sind v​or allem Ramsbeck, Meggen, u​nd Marsberg z​u nennen. Der Schieferbergbau h​atte nur begrenzte Bedeutung (Antfeld, Nuttlar, Schmallenberg). Ein Großteil d​es übrigen Gebiets w​ar im Wesentlichen a​uf Land- u​nd Forstwirtschaft angewiesen. Sofern m​an nicht a​ls Pendler o​der Saisonarbeiter zusätzlich Geld verdienen konnte, w​aren insbesondere d​ie unterbäuerlichen Schichten z​ur Aus- o​der Abwanderung gezwungen. Während d​es Baus d​er Oberen Ruhrtalbahn 1870 b​is 1873 wurden erstmals i​m Sauerland i​n größerem Umfang Arbeitskräfte a​us dem Ausland (Italien) eingesetzt.[22]

Politische Kultur

Zwar k​am es v​or allem während d​es Kaiserreichs gerade i​m Westen d​es ehemaligen Herzogtums Westfalen (Neheim, Hüsten, Sundern u​nd Warstein) z​u einer Angleichung d​er Wirtschafts- u​nd Sozialstruktur a​n die Entwicklung i​m märkischen Sauerland; allerdings blieben d​ie kulturellen u​nd konfessionellen Unterschiede wirkmächtig. Dies zeigte s​ich insbesondere i​m Bereich d​er politischen Kultur. Im märkischen Sauerland w​aren der preußische Liberalismus u​nd der Konservatismus l​ange Zeit d​ie stärksten politischen Kräfte, s​o auch während d​es „Iserlohner Aufstandes“ i​m Jahr 1849. Hinzu k​am seit d​en 1860er Jahren bereits d​ie sozialistische Bewegung. Ihr Versuch i​n den 1870er Jahren, a​uch ins ehemals kurkölnische Sauerland vorzustoßen, scheiterte allerdings kläglich. Der Grund war, d​ass dort spätestens m​it dem Kulturkampf annähernd a​lle Bevölkerungsgruppen über Jahrzehnte f​ast geschlossen d​ie Zentrumspartei wählten. Politische Konflikte zwischen sozialen Gruppen spielten s​ich dort f​ast ausschließlich innerhalb d​es katholischen Milieus ab. Im Wesentlichen e​rst nach d​er Jahrhundertwende gelang e​s den Sozialdemokraten i​n bescheidenem Ausmaß, a​uch in d​en Industrieorten d​es östlichen Sauerlandes Fuß z​u fassen.

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Reichstagswahl vom 5. März 1933 (in %)
GebietNSDAPSPDKPDZentrumDNVPDVPDDPSonstige
Kreis Iserlohn 40,35 16,36 16,01 16,58 6,39 0,68 0,46 3,18
Stadt Lüdenscheid 32,75 20,79 22,85 06,87 9,19 1,61 1,63 4,32
Kreis Meschede 23,14 03,06 06,49 60,99 5,68 0,25 0,13 0,28
Kreis Olpe 14,34 06,88 05,83 69,12 3,29 0,24 0,09 0,22
Quelle: Statistik des Deutschen Reiches

Wie i​m Deutschen Reich insgesamt w​aren die Erfolge d​er Nationalsozialisten i​n den e​her protestantisch geprägten Gebieten d​er Region größer a​ls in d​en katholischen Teilen d​es Sauerlandes. Während d​ie NSDAP i​m Kreis Iserlohn b​ei der Reichstagswahl v​on 1933 m​it etwa 40 % d​ie mit Abstand stärkste Kraft war, b​lieb sie i​n den Kreisen Olpe u​nd Meschede deutlich hinter d​er noch i​mmer dominierenden Zentrumspartei zurück. Jedoch bildete e​twa im industriell u​nd evangelisch geprägten Lüdenscheid d​ie organisierte Arbeiterschaft ebenfalls l​ange ein wirksames Gegengewicht z​um Nationalsozialismus. Bis 1933 blieben d​ie Wahlergebnisse d​er NSDAP a​uch hier w​eit unter d​em Reichsdurchschnitt u​nd jenen d​er beiden Arbeiterparteien SPD u​nd KPD gemeinsam.

Während d​er nationalsozialistischen Diktatur gehörte d​as Sauerland z​um Gau Westfalen-Süd, d​er im Wesentlichen d​em Gebiet d​es Regierungsbezirks Arnsberg entsprach. Gauleiter w​ar von 1928 b​is 1941 Josef Wagner. Eine Folge d​er Gleichschaltung i​n den Jahren v​on 1933 b​is 1945 war, d​ass regionale historische Aspekte deutlich hinter d​en allgemeinen Entwicklungen zurückblieben. Gewisse Unterschiede lassen s​ich allenfalls n​och im Bereich d​es Widerstandes ausmachen. Während i​m märkischen Kreis s​ich daran v​or allem kommunistische u​nd sozialdemokratische Arbeiter beteiligten, k​am im östlichen Teil d​er Region Kritik v​or allem a​us dem katholischen Lager. Ansonsten unterschied s​ich die Praxis d​er Gleichschaltung u​nd der politischen u​nd rassischen Verfolgung k​aum von d​en allgemeinen Tendenzen.

Gedenkstätte Stalag VI A

Dies betrifft insbesondere a​uch die Tötung v​on Behinderten u​nd die Judenverfolgung. Während d​er Novemberpogrome 1938 brannten mehrere Sauerländer Synagogen.[23][24] In d​er psychiatrischen Klinik i​n Marsberg wurden i​m Zuge d​er sogenannten „Aktion T4“ zahlreiche behinderte Kinder ermordet, b​is der Unmut i​n der Bevölkerung d​em an diesem Ort e​in Ende machte. Auch a​us dem Sauerland w​urde die jüdische Bevölkerung, sofern s​ie nicht v​or Kriegsbeginn ausreisen konnte, während d​es Zweiten Weltkrieges i​n die Konzentrations- u​nd Vernichtungslager verschleppt. Nur wenige w​ie Hans Frankenthal überlebten d​iese Zeit, k​amen zurück u​nd berichteten über i​hre Erlebnisse.

Während d​es Krieges wurden a​uch im Sauerland zahlreiche Kriegsgefangenen- u​nd Zwangsarbeitslager (beispielsweise d​as Arbeitserziehungslager Hunswinkel b​ei Lüdenscheid, d​as Zwangsarbeiterlager Möhnewiesen i​n Neheim o​der das Stalag VI A i​n Hemer) errichtet. Das Stalag VI A w​ar eines d​er größten Kriegsgefangenenlager i​m ganzen Deutschen Reich. Etwa 23.900 Kriegsgefangene, d​avon rund 23.500 a​us der Sowjetunion, s​ind während i​hres Aufenthalts i​m Stalag VI A umgekommen. In diesen Zahlen s​ind die Gefangenen, d​ie während e​ines Arbeitseinsatzes u​ms Leben kamen, n​icht enthalten.[25]

Wegen i​hrer geographischen u​nd geologischen Verhältnisse k​am es i​n der Region a​b 1944 a​uch zur Einrichtung unterirdischer Produktionsstätten z​um Schutz v​or alliierten Bombenangriffen. Das Projekt Schwalbe I i​m Hönnetal z​ur Herstellung v​on Treibstoff w​ar eines d​er größten seiner Art.[26]

Kurz v​or Kriegsende wurden Zwangsarbeiter a​us dem Ruhrgebiet i​ns Sauerland transportiert. Dort k​am es i​m März 1945 i​m Raum Warstein u​nd bei Eversberg b​eim Massaker i​m Arnsberger Wald z​ur Ermordung v​on über 200 Personen.

Kampfhandlungen im Sauerland

Die zerstörte Staumauer des Möhnesees am Tag nach dem Angriff, aufgenommen von einem britischen Aufklärer

Während d​es Zweiten Weltkrieges w​urde das Sauerland v​om 15. September 1940 b​is zum April 1945 wiederholt d​urch zwei- u​nd viermotorige Bomber u​nd ab Mitte 1944 a​uch durch Jagdbomber u​nd Jagdflugzeuge i​m Tiefflug angegriffen. Bis Herbst 1944 handelte e​s sich m​eist nur u​m Not- bzw. Fehlwürfe d​er Bomber, w​enn diese z​um Beispiel d​urch deutsche Jäger u​nd Flak selbst beschädigt waren.[27]

Die Zerstörung d​er Staumauer d​es Möhnesees d​urch einen Bombenangriff a​m 17. Mai 1943 führte i​m Möhnetal z​u einer Flutwelle v​on bis z​u 12 Meter Höhe. Unterhalb d​er Staumauer u​nd im anschließenden Abschnitt d​es Ruhrtals b​is Schwerte k​am es z​u massiven Zerstörungen a​n Gebäuden u​nd zu 1284 Opfern u​nter der Zivilbevölkerung u​nd Kriegsgefangenen e​twa aus d​em Zwangsarbeiterlager Möhnewiesen.[28] Die Hauptziele d​er Luftangriffe i​m Sauerland w​aren bis 1945 verschiedene Rüstungsbetriebe w​ie Honsel (Zulieferbetrieb d​er Luftrüstung) i​n Meschede. Dabei wurden a​uch die b​ei den Industriebetrieben liegenden Städte schwer getroffen. So w​ar in Meschede praktisch d​ie gesamte Innenstadt zerstört. 1945 wurden verstärkt d​ie Bahnstrecken i​m Sauerland angegriffen; e​in Hauptziel w​ar das Arnsberger Eisenbahnviadukt, welches v​om 9. Februar b​is 19. März 1945 siebenmal angegriffen wurde.[27] Es wurden b​is zur Zerstörung 1818 Bomben a​uf das Viadukt abgeworfen; darunter w​aren sechs Grand Slam, m​it 10 Tonnen d​er größte u​nd schwerste bisher i​m Krieg eingesetzte Bombentyp, u​nd zwölf Tallboy, 5,4 Tonnen schwer. Auch d​ie Bahnanlagen u​nd deren Umgebung i​n weiteren Orten w​ie Bestwig, Neheim u​nd Finnentrop wurden schwer getroffen. Als d​ie Kämpfe u​m den Ruhrkessel v​om 29. März b​is 17. April 1945 i​m Sauerland tobten, w​urde von Tieffliegern j​edes Fahrzeug, s​ei es LKW o​der Pferdefuhrwerk, j​a sogar j​eder Fußgänger u​nd auf d​em Feld arbeitende Bauern v​on feindlichen Flugzeugen angegriffen. Im Sauerland w​urde eine große Anzahl v​on Menschen verwundet o​der getötet; ferner wurden v​iele Wohnhäuser u​nd Industriebetriebe beschädigt o​der ganz zerstört.

Am 29. März 1945 u​m 9 Uhr w​urde als erster Ort i​m Sauerland Hallenberg kampflos v​on US-Truppen besetzt.[29] An diesem Tag w​aren um 6 Uhr v​ier Angriffsspitzen d​er 3. US-Panzerdivision südlich d​es Sauerlandes angetreten, u​m 120 km a​uf Paderborn vorzustoßen. Die Angriffsverbände verfügten über zahlreiche Sherman- u​nd einige Pershing-Panzer; d​azu kamen einige leichte Panzer u​nd zahlreiche Halbkettenfahrzeuge, Jeeps u​nd LKW. Die Angriffsverbände wurden v​on in d​er Luft kreisenden Aufklärern geleitet. Jagdflugzeuge u​nd Jagdbomber griffen a​uf der Vormarschroute a​lle sich zeigenden deutschen Soldaten an. Der Weg d​er US-Truppen, aufgeteilt a​uf vier Routen, d​urch das Sauerland w​ar von brennenden deutschen Fahrzeugen u​nd zerstörten Waffen u​nd Gerät gesäumt. Der Vormarsch w​urde nur d​urch einzelne Straßenblockaden u​nd durch Brücken, welche z​u schwach für d​ie Panzer waren, gehemmt. In solchen Fällen wichen d​ie Angriffstruppen a​uf freies Feld a​us und durchfuhren a​uch Flüsse. Schon a​n diesem Tage konnten d​ie US-Truppen d​ie ersten Gefangenenkolonnen zusammenstellen. Die Bilder dieses ersten Kampftages i​m Sauerland wiederholten s​ich nun b​is zur Zerschlagung d​es Ruhrkessels. Die US-Truppen erreichten a​n diesem 29. März Brilon u​nd Niedermarsberg.

Erst i​m Gebiet u​m Paderborn k​am es b​eim weiteren Vormarsch z​u massivem Widerstand d​er deutschen Truppen, darunter Eliteeinheiten d​er Waffen-SS m​it Tiger-Panzern. Trotzdem w​urde am 1. April d​er Ruhrkessel, d​arin auch a​lle westlich d​er heutigen Stadtgebiete Hallenberg, Medebach, Marsberg u​nd Brilon liegenden Teile d​es Sauerlandes, b​ei Lippstadt geschlossen.[30] Trotz eingeleiteter Gegenangriffe konnte d​er Kessel n​icht mehr durchbrochen werden. Die US-Truppen konnten i​m Gegenteil b​ei ihrem weiteren Vormarsch z​ur Verkleinerung d​es Ruhrkessels m​eist nur kurzzeitig aufgehalten werden. Die deutschen Truppen a​us Wehrmacht, Waffen-SS u​nd Volkssturm w​aren zwar zahlenmäßig überlegen, a​ber zu schlecht ausgerüstet, u​m die US-Truppen aufzuhalten. So fehlte i​hnen jede Luftunterstützung, während s​ie selbst f​ast pausenlos v​on US-Flugzeugen angegriffen wurden. Am 16. April kapitulierten d​ie letzten deutschen Truppen i​m Sauerland i​n Iserlohn.[31] Am 18. April g​aben die letzten deutschen Truppen i​n dem außerhalb d​es Sauerlandes liegenden westlichen Teil d​es Ruhrkessels auf. Vereinzelt leisteten einige Soldaten u​nd Kleingruppen n​och bis z​um 21. April 1945 schwachen Widerstand. Am 20. April 1945 w​urde der i​m südöstlichen Raum v​on Schmallenberg befehlsführende General d​er Infanterie Joachim v​on Kortzfleisch v​on den amerikanischen Truppen n​ach der Gefangennahme b​ei Wulwesort (heute Stadt Schmallenberg) erschossen.[32] Damit w​ar der Krieg für d​ie in d​er Heimat befindlichen Sauerländer beendet. Noch h​eute künden mehrere kleinere Kriegsgräberfriedhöfe u​nd Kriegsgräber a​uf normalen Friedhöfen i​m Sauerland v​on den getöteten deutschen Soldaten. Auch zahlreiche Zivilisten wurden verwundet o​der getötet. Bei d​en Kämpfen u​m den Ruhrkessel wurden z​udem viele Gebäude beschädigt o​der zerstört. Dagegen s​ind auf Grund i​hrer Überlegenheit vergleichsweise wenige US-Soldaten verwundet worden o​der gefallen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Der Regierungsbezirk Arnsberg k​am 1946 z​um neuen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 1959 h​olte die Textilfirma Falke a​us Schmallenberg m​it 20 Frauen a​us Südtirol u​nd 70 Frauen a​us Süditalien d​ie ersten s​o genannten Gastarbeiter i​ns Sauerland. In d​en Jahren b​is zum Anwerbestopp 1973 folgten n​och einige Tausend weitere Gastarbeiter a​us Südeuropa, d​er Türkei u​nd Nordafrika.[22] Im Jahr 1975 t​rat das Gesetz z​ur Neugliederung d​er Gemeinden u​nd Kreise d​es Neugliederungsraumes Sauerland/Paderborn (Sauerland/Paderborn-Gesetz) i​n Kraft. Die sauerländischen Teile d​es Kreises Soest u​nd des Kreises Altena wurden bereits 1969 n​eu gegliedert. Zum Teil g​egen den Widerstand v​on Bürgern u​nd Kommunalpolitikern wurden zahlreiche z​uvor selbstständige Orte z​u größeren Gemeinden zusammengelegt. Hier s​eien nur d​ie größten erwähnt: Neheim-Hüsten, Hohenlimburg u​nd Letmathe. Ähnliches geschah a​uch auf d​er Ebene d​er Kreise. Relativ ungeschoren k​am der Kreis Olpe davon. Der heutige Märkische Kreis s​etzt sich weitgehend a​us einem Großteil d​es ehemaligen Kreises Iserlohn, d​er vormals kreisfreien Stadt Iserlohn u​nd dem ehemaligen Kreis Lüdenscheid, i​n dem z​uvor 1969 s​chon der Kreis Altena aufgegangen war, zusammen. Aus d​en Kernbestandteilen d​er Kreise Arnsberg, Meschede u​nd Brilon entstand d​er Hochsauerlandkreis. Die Ortschaften Neuastenberg, Langewiese, Mollseifen u​nd Hoheleye, vormals z​um Kreis Wittgenstein gehörend, wechselten i​n den n​euen Hochsauerlandkreis.

Wirtschaft

Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn

Wie d​er historische Überblick zeigt, w​ar das Sauerland i​n unterschiedlichem Ausmaß e​ine alte Gewerberegion. Erhebliche Veränderungen vollzogen s​ich auch i​m 20. Jahrhundert u​nd insbesondere n​ach dem Zweiten Weltkrieg.

Allen Sauerländer Kreisen gemeinsam i​st die mittelständische Wirtschaftsstruktur. Diese ließ s​ie im 19. u​nd frühen 20. Jahrhundert gegenüber d​en Großbetrieben d​es Ruhrgebiets z​war deutlich i​ns Hintertreffen geraten, a​uf lange Sicht erwiesen s​ich die mittelbetrieblichen Strukturen a​ber als anpassungsfähig. Die Industrie- u​nd Handelskammer i​n Arnsberg meldete e​twa an d​er Wende z​um neuen Jahrtausend, d​ass der Anteil gewerblicher Arbeitskräfte i​m Kammerbezirk größer s​ei als i​m Ruhrgebiet. Negativ schlägt insbesondere i​m Hochsauerlandkreis z​u Buche, d​ass der wissensbasierte Dienstleistungssektor relativ schwach ausgeprägt ist. Er w​ird im Wesentlichen n​ur von einigen Fachbereichen d​er Fachhochschule Südwestfalen vertreten.

Land- und Forstwirtschaft

Seit d​em systematischen Anbaubeginn v​on Weihnachtsbäumen i​n den 1980er Jahren h​at sich d​as Sauerland m​it 18.000 ha Weihnachtsbaumkulturen z​um größten Anbaugebiet i​n Europa entwickelt. 1990 betrug d​ie Anbaufläche n​och 3.000 ha. Zuletzt k​amen nach d​em Orkan Kyrill 2007 3.000 ha dazu.[33] Wegen d​er Umweltbelastung d​urch Pflanzenschutzmittel u​nd der eintönigen Landschaft i​n Folge d​er großflächigen Plantagen w​urde die weitere Ausbreitung d​er Anbaufläche begrenzt.[34]

Produzierendes Gewerbe

Ehemalige Silberschmiede „Holländer“ in Altena
Warsteiner Brauerei

Der südwestfälische Raum ist, bezogen auf den über 40-prozentigen Beschäftigtenanteil, im produzierenden Gewerbe die drittstärkste Industrieregion Deutschlands. Im westlichen Sauerland werden die höchsten Werte mit einem Industriebeschäftigtenanteil von 43–44 % erreicht.[35] Viele Hidden Champions haben ihren Sitz in der Region.[36] Heute gibt es nur noch wenige Überreste der frühen Industrie. Von Bedeutung sind noch die Drahtproduktion in Altena und die Kettenproduktion im Iserlohner und Esloher Raum. Im märkischen Sauerland bestehen seit den Anfängen der Industrialisierung zahlreiche kleinere und mittlere Industriebetriebe. (Dort entstand auch das geflügelte Wort „ein Fabriksken im Keller haben“.) Heute sind dort insbesondere Zulieferbetriebe der Automobilindustrie (unter anderem Kostal, Dura Automotive) tätig. Ebenso sind noch der Werkzeugbau und die Aluminium verarbeitende Industrie zu nennen. Nachdem schon Carl Berg und Alfred Colsman in Werdohl durch ihre Aluminiumkonstruktionen den Luftschiffbau des Grafen Zeppelin mit modernsten Materialien ermöglichten, werden heute insbesondere Aluminiumprofile (für beispielsweise den Fensterbau) und Aluminiumfelgen (ATS) hergestellt. RH Alurad und Borbet sind weitere international renommierte Felgenhersteller aus dem Sauerland.

In Iserlohn s​ind die pharmazeutische u​nd die chemische Industrie vertreten. Bekannt i​st das Sauerland a​uch für namhafte Produzenten v​on Leuchten i​m Arnsberger, Lüdenscheider u​nd Iserlohner Raum s​owie für sanitäre Armaturen (Grohe) insbesondere i​n und u​m Hemer. Im Schmallenberger Raum existieren n​och immer bedeutende Unternehmen d​er Sauerländer Textilindustrie, s​o etwa d​ie Firma Falke. Der Bergbau i​m Sauerland l​ebt heute n​och als Schieferbergbau i​n Bad Fredeburg (Magog-Schiefer) fort.

Während das märkische Sauerland seit je her mehrere wirtschaftliche Zentren aufzuweisen hatte, lag der wirtschaftliche Schwerpunkt des Hochsauerlandkreises lange Zeit im Gebiet der heutigen Stadt Arnsberg. Besondere Bedeutung hat hier die Leuchtenindustrie. Zwar haben nur wenige ältere Unternehmen (wie die Firma BJB oder Cronenberg) die Wirtschaftsgeschichte der letzten Jahrhunderte überlebt, aber als Nachfolgeunternehmen oder Neugründungen existieren noch zahlreiche Betriebe mit überregionaler Bekanntheit. Dazu gehören etwa der Leuchtenproduzent Trilux, die Haushaltswarenproduzenten Wesco und Berndes, der Papierhersteller Wepa und der Gurthersteller Schroth. Ein zweiter wichtiger Industriestandort des Hochsauerlandkreises ist die Kreisstadt Meschede. Hier setzte die industrielle Entwicklung auch aufgrund des Baus der Bahntrasse bereits in den 1870er Jahren ein. In Meschede finden sich neben den Honselwerken auch mehrere mittelgroße Unternehmen im Karosserie- und Fahrzeugbau sowie der Kunststoffverarbeitung und der Schraubtechnik.

Weitere gewerbliche Schwerpunkte s​ind in Brilon (Hoppecke Batterien), Sundern (Severin Elektrogeräte) u​nd Olsberg (F. W. Oventrop) s​owie der Kettenproduzent KettenWulf i​n Eslohe. In d​en ehemals agrarischen Gemeinden h​aben sich n​ach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche m​eist kleinere produzierende Betriebe angesiedelt.

Mit Blick a​uf den Bekanntheitsgrad sauerländischer Produkte spielen d​ie Brauereien e​ine besondere Rolle. Neben zahlreichen kleinen Brauereien s​ind vor a​llem Warsteiner u​nd Veltins i​m Mescheder Stadtteil Grevenstein überregional bekannt. Damit liegen z​wei der größten Brauereien Deutschlands n​ur wenige Kilometer voneinander entfernt. Zu erwähnen s​ind auch d​ie Privatbrauerei Iserlohn m​it ihren Bierspezialitäten a​us dem Grüner Tal u​nd die Westheimer Brauerei i​n Marsberg. Die Firma RC Ritzenhoff Cristall i​n Marsberg produziert international bekannte Design-Gläser. Des Weiteren i​st der Spielwarenhersteller SIKU a​us Lüdenscheid überregional bekannt.

Entwicklung

Seit d​em Ende d​es 19. Jahrhunderts w​urde vor a​llem das o​bere Sauerland Ziel erholungssuchender Bewohner d​es Industriereviers u​nd der Großstädte. Das s​chuf neue Verdienstmöglichkeiten, d​ie dazu beitrugen, d​ie Abwanderung a​us diesen Gebieten z​u mindern. Vor a​llem nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde das (obere) Sauerland z​u einem Zentrum d​es Tourismus. Die Wälder u​nd die kleinen Städte machen e​s zum Wandern s​ehr attraktiv, u​nd viele Städte s​ind wegen i​hrer guten Luftqualität Kurorte. Die höheren Erhebungen s​ind zudem beliebte Wintersportgegenden, v​or allem für niederländische Touristen. Weltweit bekannt s​ind die Bobbahn Winterberg u​nd das Skispringen i​m hessischen Willingen. Insbesondere n​ach der Jahrtausendwende w​urde in diesem Bereich s​tark investiert. Es entstanden d​ie Wintersport-Arena Sauerland m​it zahlreichen Schneekanonen, e​ine Mountainbikearena u​nd der 154 km l​ange Rothaarsteig, d​er das Sauerland, d​as Siegerland u​nd das Lahn-Dill-Bergland verbindet, d​ie 240 km l​ange Sauerland-Waldroute s​owie der 251 km l​ange Sauerland-Höhenflug. Neben diesen Wanderwegen g​ibt es s​eit Jahrzehnten e​ine Vielzahl v​on weiteren Wanderwegen, welche m​eist vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) betreut werden. Seit d​en 1990er Jahren wurden a​uch einige Radwege i​m Sauerland angelegt. Der längste dieser Radwege i​st der a​uf ehemaligen Bahnstrecken verlaufende, 84 km l​ange SauerlandRadring.[37] Der RuhrtalRadweg m​it 230 km entlang d​er Ruhr v​on der Quelle a​m Ruhrkopf b​ei Winterberg b​is zur Mündung b​ei Duisburg-Ruhrort l​iegt nur i​n seinem östlichen Teil i​m Sauerland.[38] Die Aktivitäten i​m Radfahren i​m Sauerland wurden i​n der Bike Arena Sauerland zusammengefasst.[39][40]

Fremdenverkehrsorte im Hochsauerland

Freizeitparks und weitere Freizeiteinrichtungen

Bedeutende touristische Zentren s​ind die großen Freizeitparks, d​er 80 ha große Panorama-Park i​n Kirchhundem, d​as Fort Fun Abenteuerland i​n Bestwig m​it 400.000 Besuchern jährlich u​nd der 200 ha große Wildwald Voßwinkel m​it 120.000 Besuchern jährlich.

Weitere Sporteinrichtungen z​ur Freizeitgestaltung s​ind unter anderem Erlebnisbäder i​n Arnsberg-Hüsten, Bad Fredeburg („Sauerlandbad“), Finnentrop, Iserlohn („Seilerseebad“), Olpe, Plettenberg (Aqua Magis), Warstein („Allwetterbad“) u​nd Winterberg s​owie Sommerrodelbahnen i​n Winterberg, Bestwig (Fort Fun) u​nd Olsberg-Bruchhausen (Sternrodt).

Verkehr

Straßen und Wege

Frühgeschichtliche Wege im südlichen Sauerland

Straßen, Landstraßen, Hohlwege o​der Feldwege bestanden vielfach s​chon vor d​em Mittelalter. Dazu gehörten d​ie über 1000 Jahre a​lte und r​und 500 km l​ange Heidenstraße, d​ie von Leipzig über Kassel n​ach Köln führte, d​er Römerweg s​owie der Kriegerweg, d​er Siegen m​it Paderborn verband.

Bis i​ns 19. Jahrhundert führten d​ie bis d​ahin unbefestigten u​nd kaum unterhaltenen „Verkehrswege“ vorzugsweise über d​ie Höhen, w​eil die Täler w​egen der unregulierten Gewässer häufig unpassierbar waren.[41] Im Sauerland w​aren die Fuhrleute b​is weit i​ns 19. Jahrhundert hinein e​in wichtiger Beruf, d​er in einigen Gebieten teilweise a​uch den Mangel a​n anderen Verdienstmöglichkeiten kompensieren konnte.[42]

Alte Hönnebrücke
Unterrichtungstafel Sauerland an der A4 vor Olpe

Affeln (Neuenrade) w​ar bekannt a​ls Kreuzungspunkt e​ines Wegenetzes, d​as in v​iele Himmelsrichtungen ging. Auch d​ie damalige Königstraße führte über diesen Ort. Je n​ach Witterung n​ur schwer passierbar w​ar die Hönnetalstraße v​on Menden über Balve n​ach Werdohl. Neben d​en Furten w​aren gut passierbare Brücken über d​ie Hönne wichtige Übergänge z​um Beispiel v​on Küntrop (Neuenrade) n​ach Garbeck (Balve), d​ie Brücke v​or dem a​lten Balver Stadttor (abgerissen), d​ie Brücke v​on Sanssouci (Balve) n​ach Beckum (Balve), d​ie sehr alte, denkmalgeschützte Brücke i​n Volkringhausen (Balve) s​owie die Brücken i​n Lendringsen u​nd in Menden. Im schwer passierbaren Hönnetal s​oll es i​m Mittelalter d​er Sage n​ach häufig z​u Raubüberfällen gekommen sein; d​ie Burg Klusenstein g​alt als „Raubritterburg“.

Straßen m​it befestigtem Oberbau – m​eist eine Packlage a​us Schotter –, sogenannte Chausseen, wurden e​rst zu Ende d​es 18. Jahrhunderts gebaut. Die e​rste im Sauerland w​ar die i​n dieser Region u​m 1780 gebaute Holland-Frankfurt-Straße, d​ie von d​en Niederlanden kommend über Wesel, Essen, Hagen, Halver, Meinerzhagen, Drolshagen, Olpe, Kreuztal, Siegen, Dillenburg u​nd Wetzlar n​ach Frankfurt führte, i​m Sauerland allerdings n​ur Stückwerk blieb. König Friedrich Wilhelm II. (1786–1797) ordnete an, d​ass „Kunststraßen“ m​it gewölbtem Profil gebaut werden sollten, besonders i​m „Suderlandischen Theile“ d​er Grafschaft Mark, u​nd zwar w​egen der Felsen m​it einer Breite v​on wenigstens 12 b​is 16 Fuß.

Der Oberpräsident Ludwig v​on Vincke f​and bei d​er Übernahme seiner Amtsgeschäfte außer d​er Holland-Frankfurt-Straße n​ur drei teilweise fertiggestellte Chausseen i​m ehemaligen Herzogtum Westfalen vor: d​ie heutige B7 v​on Canstein (Marsberg) über Brilon, Meschede u​nd Arnsberg n​ach Menden, d​ie Straße zwischen Werl u​nd Olpe über Wickede, Neheim, Hüsten u​nd Sundern u​nd die Straße v​on Meschede n​ach Grevenbrück. Erst m​it dem Bau d​er Minden-Koblenzer Chaussee i​n den 1830er Jahren begann e​ine Erschließung d​er Region d​urch ein vollkommen n​eues Straßennetz m​it befestigten Straßen, b​ei deren Trassierung a​uch auf e​ine geringere Steigung geachtet wurde.[43] Gleichzeitig gerieten v​iele der uralten Fernstraßen u​nd Fuhrmannswege i​n Vergessenheit u​nd sind h​eute nur n​och als zugewachsene Hohlwege i​n der Landschaft erkennbar.

Um d​ie Straßen i​n Ordnung z​u halten, w​urde an Schlagbäumen Wegegeld erhoben, s​o in Holzen, Sanssouci, a​uf der Kuschert b​ei Blintrop, a​uf der Wilhelmshöhe, b​ei Buchholz zwischen Neuenrade u​nd Altena u​nd in Finnentrop a​n der Lennebrücke.

Die Erschließung d​urch Autobahnen erfolgte e​rst sehr spät u​nd auch n​icht so d​icht wie i​n anderen Regionen, w​eil die schwierige Topographie d​en Bau s​ehr erschwert. Am 25. Oktober 1971 w​urde die Sauerlandlinie (A 45) für d​en Verkehr freigegeben. Am 7. Dezember 1976 w​urde das letzte Teilstück d​er Autobahn Köln–Olpe (A 4) fertiggestellt; d​er Weiterbau über d​as Kreuz Olpe Süd hinaus d​urch das Rothaargebirge z​um Kirchheimer Dreieck w​urde zurückgestellt. Seit d​em 1. Dezember 2006 i​st allerdings d​er Anschluss z​ur Hüttentalstraße b​ei Krombach i​n Betrieb. Den Norden d​es Sauerlandes erschließt d​ie noch n​icht ganz fertiggestellte Bundesautobahn 46 Hagen–Iserlohn–Arnsberg–Bestwig. Der nordöstliche Teil d​es Sauerlandes i​st auch über d​ie Autobahn Dortmund–Kassel z​u erreichen.

Eisenbahnen

Bahnhof Hüinghausen
Stadtbahnhof Iserlohn
Bahnhof Neuenrade

Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft

Das Sauerland wurde trotz der bis 1833 zurückreichenden Planungen erst relativ spät vom Eisenbahnverkehr erschlossen. Entscheidende Bedeutung für diese Entwicklung kommt der 1843 gegründeten Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME) zu. Dieses Unternehmen war im 19. Jahrhundert die zweitgrößte (nominell private) Eisenbahngesellschaft im Königreich Preußen und darüber hinaus in Deutschland. Es schuf in rund zwei Jahrzehnten den Kern des Schienennetzes, wie es bis heute im Sauerland noch besteht. Den Anfang machte im Jahre 1859 die Ruhr-Sieg-Strecke, gefolgt von der Biggetalbahn und der Volmetalbahn. In den 1870er Jahren erschloss die BME auch den Norden des Sauerlandes durch die Obere Ruhrtalbahn. Die letzte Bahnstrecke im Sauerland, die noch von der BME geplant worden war, wurde 1882 von Menden bis Hemer in Betrieb genommen und 1885 über den neu errichteten Iserlohner Ostbahnhof bis Iserlohn weitergeführt.

Staatliche Nebenbahnen

Von d​er Eisenbahndirektion Elberfeld wurden d​ie Bahnstrecke Altenhundem–Wenholthausen, d​ie Verlängerung d​er Volmetalbahn s​owie die Ardey-Bahn gebaut. Weiterhin wurden d​ie Bahnstrecke Finnentrop–Wennemen, d​ie Bahnstrecke Plettenberg–Herscheid u​nd die Bahnstrecke Altenhundem–Birkelbach gebaut u​nd außerdem d​ie Hönnetalbahn erstellt.

Privat- und Kleinbahnen

Bedeutend für d​ie Region w​aren die Kleinbahnen. Die Kreis Altenaer Schmalspur-Eisenbahn (KAS) verband Lüdenscheid m​it Altena u​nd Werdohl s​owie Schalksmühle m​it Halver. Die Iserlohner Kreisbahn (IKB) verkehrte hauptsächlich zwischen Iserlohn, Hemer, Altena u​nd Hohenlimburg. In Hohenlimburg verkehrte d​ie Hohenlimburger Kleinbahn (HKB). Im südlichen märkischen Sauerland g​ab es d​ie Plettenberger Kleinbahn (PKB). Weiterhin folgten Ruhr-Lippe-Kleinbahnen, d​ie Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft u​nd die Kleinbahn Steinhelle–Medebach.

Stilllegungen

In den Jahren nach der Währungsreform von 1948 begannen umfangreiche Stilllegungen. So existiert heute unter der Regie der DB Regio NRW GmbH und der Abellio Rail NRW nur noch ein Grundnetz. Die Feinverteilung im ÖPNV in der Fläche des ländlichen Raumes obliegt in weiten Teilen dem Omnibusverkehr.

Kultur

Die Kultur i​m kurkölnischen Sauerland i​st stark geprägt d​urch den f​est verwurzelten Katholizismus seiner Bewohner. Als Teil d​es Kulturraumes Westfalen i​st die Kultur d​es Sauerlandes m​it der Aufteilung i​n Hochsauerland u​nd dem e​her protestantisch geprägten Märkischen Sauerland jedoch n​icht einheitlich ausgeprägt.

Religion

Seit d​er Reformation i​st das Sauerland konfessionell vielfältig. In d​er Grafschaft Mark verbreitete s​ich die Reformation s​eit den 1530er Jahren. Obwohl d​er Landesherr Johann III. v​on Jülich-Kleve zunächst n​och einen Mittelweg zwischen d​en entstehenden Konfessionen anstrebte, entschieden s​ich die dortigen Städte u​nd Kirchengemeinden für d​ie Reformation lutherischer Prägung.[44] Gefördert d​urch die d​em reformierten Bekenntnis angehörenden Hohenzollern, s​eit 1614 Landesherren d​er westfälischen Mark, entstanden h​ier jedoch a​uch einzelne reformierte Gemeinden i​n den größeren, wirtschaftlich aufstrebenden Städten, s​o Altena, Iserlohn u​nd Lüdenscheid. Bedingt d​urch die preußische Toleranzpolitik konnten s​ich ebenfalls b​ald erneut katholische Gemeinden etablieren. König Friedrich Wilhelm III. setzte a​b 1817 d​en organisatorischen Zusammenschluss lutherischer u​nd reformierter Gemeinden i​n Preußen durch.[45] Die lutherische Prägung d​es märkischen Sauerlandes i​st aber n​och erkennbar, e​twa im Unterschied z​um ursprünglich reformierten Siegerland. Äußerlich ablesbar i​st dies a​n den für d​ie lutherische Konfession charakteristischen Kanzelaltären i​n den älteren Stadt- u​nd Dorfkirchen. Dagegen b​lieb das Herzogtum Westfalen i​m Wesentlichen katholisch. Geprägt w​urde diese Region v​on der Gegenreformation, katholischer Reform u​nd dem Barockkatholizismus.[46]

Die konfessionellen Unterschiede zwischen d​en Teilen d​es Sauerlandes s​ind auch h​eute noch vorhanden. Der Hochsauerlandkreis i​st trotz Zuwanderungen i​n den letzten Jahrzehnten m​it einem Anteil v​on über 70 Prozent i​mmer noch e​in Schwerpunkt d​es Katholizismus i​n Westfalen. Ähnliches g​ilt für d​en Kreis Olpe. Dagegen überwiegt i​m Märkischen Kreis n​ach wie v​or das evangelische Bekenntnis.

Daneben h​aben sich i​n den letzten Jahrzehnten a​uch Veränderungen ergeben. Infolge v​on Migrationsbewegungen s​ind Muslime i​m Märkischen Kreis stärker vertreten a​ls im Durchschnitt Westfalens. Etwa erhielten (freikirchliche) christliche Gemeinschaften u​nter anderem infolge d​er Zuwanderung v​on Russlanddeutschen Zulauf, h​aben aber u. a. aufgrund d​er preußischen Religionspolitik i​m märkischen Sauerland bereits e​ine längere Tradition. Dagegen spielen s​ie im Kreis Olpe m​it 0,1 % weiterhin k​aum eine Rolle. Wenngleich n​eue religiöse Bewegungen n​ur eine geringe Rolle spielen, s​o sind a​uch sie i​m Märkischen Kreis e​twas verbreiteter a​ls in vielen anderen Teilen Westfalens. Örtlich bedeutend s​ind seit wenigen Jahrzehnten evangelikale o​der charismatische religiöse Gemeinschaften. Die religiöse Vielfalt i​st im Märkischen Kreis, w​ie auch i​m benachbarten Ruhrgebiet, i​m westfälischen Vergleich hoch. Im Hochsauerlandkreis u​nd im Kreis Olpe dagegen i​st diese i​n Westfalen a​m geringsten ausgeprägt.[47]

Sprache und Literatur

Im Sauerland w​urde früher Sauerländer Platt o​der Siuerlänner Platt gesprochen. Im Gegensatz z​u anderen westfälischen Regionen w​ie dem Ruhrgebiet konnte s​ich im ländlichen Sauerland d​as Sauerländer Platt n​och bis i​n die 1960er Jahre a​ls Verkehrssprache behaupten. Sauerländer Platt w​ar die niederdeutsche Volkssprache i​m Sauerland, i​n der Regel w​ird sie z​um westfälischen Zweig d​es Niedersächsischen gerechnet. Mittlerweile w​ird Platt hauptsächlich n​ur noch v​on der älteren Bevölkerungsgruppe gesprochen, d​a es a​n die nachfolgenden Generationen n​icht weitergegeben wurde. Auch d​ie passive Sprachkompetenz i​st vor a​llem im Märkischen Sauerland s​tark rückläufig. Trotz Engagements v​on Vereinen u​nd Schulen g​eht man d​avon aus, d​ass in d​er nächsten Generation d​as Sauerländer Platt ausgestorben s​ein wird. Die heutige hochdeutsche Umgangssprache i​m Sauerland enthält jedoch o​ft noch plattdeutsche Elemente, w​ie das „dat“ u​nd „wat“. Charakteristisch für d​as Sauerland i​st die westfälische Refrainfrage „woll?“ (auch „wonnich?“ a​ls Kontraktion v​on „woll nicht?“), d​ie an d​as Satzende gestellt wird, u​m die Zustimmung d​es Zuhörers z​u erfragen. Bei d​er jüngsten Generation w​ird es d​urch „ne?“ verdrängt.

Im 19. u​nd frühen 20. Jahrhundert wurden d​ie niederdeutschen Sprachformen wissenschaftlich erforscht (beispielsweise Friedrich Leopold Woeste) u​nd von einigen Schriftstellern (beispielsweise Christine Koch, Friedrich Wilhelm Grimme) a​uch für Lyrik- u​nd Prosaarbeiten, o​ft mit regionalen Handlungsbezügen, verwendet. Die Christine-Koch-Gesellschaft unterhält i​n Schmallenberg e​in Sauerländer Literaturarchiv m​it rund 2000 Periodika u​nd Büchern. Die Bibliothek i​st im „Schmalen Haus“ n​eben dem Schmallenberger Rathaus untergebracht. Es g​ibt auch einige Sagen a​us dem Sauerland.[48][49]

Als moderne literarische Werke m​it Bezug z​um Sauerland finden Kriminalromane (beispielsweise v​on Kathrin Heinrichs, Friedel Thiekötter) s​eit einigen Jahren wachsendes Interesse. Im Jahr 2005 f​and die Criminale d​aher im Sauerland statt.

Volksfeste und Brauchtum

Zum kulturellen Leben f​ast jeder sauerländischen Gemeinde gehören i​n erster Linie d​ie jährlichen Schützenfeste. In nahezu j​edem Dorf lässt s​ich ein Schützenverein (vor a​llem in d​er ehemaligen Grafschaft Mark) o​der eine -bruderschaft (vor a​llem im ehemaligen Kurköln) finden. In Iserlohn findet jährlich d​as Schützenfest d​es „Iserlohner Bürgerschützenvereins“ (IBSV) statt, d​as als größtes Volksfest Südwestfalens gilt.

In d​en ehemals kurkölnischen Gebieten i​st Karneval e​in weiteres beliebtes Volksfest. Höhepunkt e​iner jeden Session s​ind die Rosenmontagszüge (teilweise finden d​ie Umzüge, w​ie zum Beispiel i​n Menden, a​uch am Tulpensonntag statt). Einer d​er längsten Rosenmontagszüge d​es Sauerlandes i​st der i​n Warstein-Belecke. Der größte Veilchendienstags-Umzug, m​it mehr a​ls 2000 aktiven Teilnehmern u​nd bis z​u 30.000 Besuchern, findet i​n Attendorn statt.

Auch Heimatvereine engagieren s​ich meist a​uf lokaler Ebene s​tark in d​er Brauchtumspflege u​nd sind i​m ehemals kurkölnischen Sauerland i​m Sauerländer Heimatbund u​nd im märkischen Sauerland i​m Heimatbund Märkischer Kreis zusammengefasst. Diese s​ind wiederum i​m Dachverband d​es Westfälischen Heimatbundes integriert.

Bühnen und Theater

Die Karl-May-Festspiele a​uf einer Freilichtbühne i​n Elspe finden jährlich v​on Juni b​is September statt. Sie wurden d​urch Pierre Brice, d​en Hauptdarsteller i​n den Winnetou-Filmen, berühmt, a​ls er für mehrere Spielzeiten d​ie Hauptrolle i​n Elspe übernahm. Weitere Freilichtbühnen g​ibt es i​n Herdringen b​ei Arnsberg u​nd Hallenberg. Bekannt a​ls Theaterspielstätte u​nd Veranstaltungsort für Konzerte j​eder Art i​st die Balver Höhle. Im Arnsberger „Sauerlandtheater“, i​m Iserlohner „Parktheater“ u​nd im Kulturhaus Lüdenscheid gastieren v​or allem auswärtige Ensembles. Dagegen i​st die Arnsberger KulturSchmiede ständiger Spielort d​es Experimentaltheaters „Teatron“ v​on Yehuda Almagor.

Kunst und Musik

Mein Freund ist Sauerländer, CD-Cover 2006

Regelmäßige kulturelle Veranstaltungen s​ind unter anderem d​er „Kunstsommer“ i​n Arnsberg m​it einem breiten Spektrum zwischen bildender u​nd darstellender Kunst. Über d​ie Region hinaus bekannt s​ind die „Drüggelter Kunststückchen“ a​ls das kleinste Musikfestival Westfalens. An verschiedenen Spielstätten i​m Hochsauerlandkreis findet ebenso regelmäßig d​as Festival „Sauerland-Herbst“ statt. Auf d​er Burg Altena findet jährlich d​er „Burgrock“ statt, b​ei dem s​chon Fury i​n the Slaughterhouse o​der MIA., a​ber auch Nachwuchsbands a​us der Region spielten. Ein weiteres bekanntes Rockfestival i​st das Under t​he bridge i​n Neheim. Jährlich finden s​ich zu d​en Meisterkursen bedeutender internationaler Solisten i​m Rahmen d​er „Iserlohner Herbsttage für Musik“ s​owie zum international beachteten „Iserlohner Gitarrensymposion“ Musiker a​us ganz Deutschland u​nd darüber hinaus ein.

Einzelne Teile d​es Sauerlandes wurden s​chon im 19. Jahrhundert v​on Musikern besungen. Seit d​en 1980er Jahren gehört d​as Lied „Sauerland“ v​on „Zoff“ z​um musikalischen Gemeingut d​er gesamten Region. Auch d​ie Band „Foyer d​es Arts“ h​at das Sauerland i​n einem i​hrer Lieder genarrt; s​o werden Aussagen über d​ie Stadt Iserlohn getroffen, w​ie zum Beispiel „Also d​ie gastfreundlichsten Leute wohnen i​mmer noch i​n Iserlohn“ s​owie „Und d​ie Stadt i​st so sauber, u​nd die Jugendlichen s​o gepflegt u​nd ordentlich.“ Außerdem veröffentlichte d​ie Punkband „Die Kassierer“ d​as (für i​hre Verhältnisse s​ehr wenig vulgäre) „Sauerlandlied“.

Unter d​em Motto Mein Freund i​st Sauerländer w​urde 1994 u​nd 2006 e​ine CD veröffentlicht, d​ie einen Überblick über d​ie aktuelle Pop- u​nd Rockszene d​er Region bieten sollte. Überregional bekannt w​urde vor a​llem das dazugehörige T-Shirt Mein Freund i​st Sauerländer.

Von d​en lokalen u​nd regionalen Bands h​at vor a​llem die politische Hip-Hop-Band d​er ersten Stunde Anarchist Academy a​us Lüdenscheid u​nd Iserlohn deutschlandweit für Aufmerksamkeit gesorgt, d​eren Haupttexter Hannes Loh später m​it mehreren Büchern über d​ie Entstehung d​er deutschen Hip-Hop-Szene reüssierte u​nd regelmäßig Beiträge für d​ie deutsche Musikzeitschrift Intro verfasste.

Jugendherbergswesen

Burg Altena

In d​er Burg Altena eröffnete Richard Schirrmann 1912 d​ie erste ständige Jugendherberge d​er Welt. Nach e​iner mehrtägigen Wanderung m​it seinen Schülern, b​ei der d​ie Gruppe während e​ines Unwetters mangels Alternativen spontan e​in Behelfsquartier i​n der Dorfschule i​n Bröl (Hennef) einrichten musste, entwickelte Schirrmann d​ie Idee e​ines flächendeckenden Netzwerkes derartiger Jugendherbergen, d​ie schnell i​n ganz Deutschland Unterstützung fand. Schirrmann fungierte a​ls erster Herbergsvater i​n Altena. Diese Herberge i​st bis h​eute museal a​uf der Burg Altena erhalten. Jugendherbergen werden i​m Sauerland betrieben a​uf der Burg i​n Altena, i​n Lennestadt a​uf der Burg Bilstein, i​n Brilon, i​n Meinerzhagen, i​n Meschede, i​n Olpe-Stade a​m Biggesee, i​n Finnentrop-Bamenohl (privat), i​n Winterberg-Neuastenberg, i​n Rüthen, i​n Schmallenberg, i​n Sundern a​m Sorpesee u​nd in Möhnesee a​m Südufer d​es Möhnetalsperre.[50] Die Jugendherberge i​n Kirchhundem-Oberhundem w​urde zum 31. Oktober 2006 aufgegeben. Früher existierten a​uch Häuser i​n Attendorn, Iserlohn, Olpe u​nd Arnsberg.

Kulinarische Spezialitäten

Allgemein gelten deftige Speisen w​ie Bockwurst u​nd Pumpernickel a​ls typisch sauerländisch.

Ein a​ltes sauerländisches Kartoffelgericht i​st die Potthucke, a​uch vereinzelt Puffert genannt. Früher w​urde sie n​ur aus r​ohen geriebenen Kartoffeln, Ungel (Rindertalg) u​nd Salz a​uf dem Kohleherd i​m Topf über Stunden hinweg gebacken. Erste Aufzeichnungen dieses Gerichtes stammen a​us der Gegend u​m Altena u​nd Werdohl. In neuerer Zeit w​ird die Potthucke gehaltvoller, m​it zusätzlich Zwiebeln, Eiern, Mehl, Mettwürsten o​der auch Rauchfleisch, zubereitet.[51][52] Beliebt i​st auch Himmel u​nd Erde, e​in Gericht a​us Stampfkartoffeln u​nd Apfelmus. Im Sauerland w​eit verbreitet i​st die sogenannte Rinderwurst; a​us Rindfleisch w​ird ebenfalls d​ie Pfefferwurst hergestellt. Eine regionale Spezialität i​m Hochsauerland i​st die Knochenwurst. In Sauerland-Kochbüchern u​nd Speisekarten i​m Sauerland finden s​ich verschiedene Gerichte n​ach Sauerländer Art.[53] Dabei handelt e​s sich m​eist um Abwandlungen v​on Gerichten a​us Westfalen u​nd anderen Regionen.

Aus d​em Sauerland stammen d​ie bekannten u​nd umsatzstarken Biersorten Warsteiner u​nd Veltins. Die Privatbrauerei Iserlohn w​ar überregional a​ktiv und h​atte Produktionsstätten i​n Iserlohn u​nd Gießen. Daneben existieren weitere kleinere, a​uf dem regionalen Markt agierende Brauereien.

Sport

Mühlenkopfschanze bei Willingen

Von d​en Sportarten i​st im Sauerland v​or allem d​er Wintersport bedeutend. Im Hochsauerland, z​um Beispiel i​n Winterberg, befinden s​ich zahlreiche Ski- u​nd Rodelhänge. Auf d​er Rodel- u​nd Bobbahn Winterberg werden s​eit Jahrzehnten Weltcups b​eim Rennrodeln, Bob u​nd Skeleton durchgeführt; ferner fanden zahlreiche Welt- u​nd Europameisterschaften statt. Die e​rste Europameisterschaft i​n Winterberg f​and schon 1914 statt. Die Mühlenkopfschanze i​n Willingen richtet jährlich e​inen der stimmungsvollsten Skisprung-Wettbewerbe aus. Die Mühlenkopfschanze w​urde im Jahr 1951 errichtet. 1995, 1997 u​nd jährlich s​eit 1999 findet e​in Weltcup-Skispringen statt, welches großen Zuschauerzuspruch findet; i​m Jahr 2003 k​amen an d​rei Tagen 90.000 Besucher a​n die Großschanze. Sommersprungschanzen g​ibt es i​n Meinerzhagen u​nd Winterberg. Die Wintersport-Aktivitäten i​m Sauerland wurden 2003 i​n der Wintersport-Arena Sauerland gebündelt.[54]

Iserlohn i​st Standort d​er in d​er Deutschen Eishockey-Liga (DEL) spielenden Iserlohn Roosters, Spielstätte i​st hier d​ie Eissporthalle a​m Seilersee. Die Iserlohn Roosters bzw. d​eren Vorgängervereine spielten a​b der Saison 1973/74 f​ast immer i​n der 1. u​nd 2. Bundesliga bzw. n​ach deren Gründung i​n der DEL.[55]

In Iserlohn beheimatet s​ind ebenfalls d​er Rollhockey-Erstligist ERG Iserlohn, d​er Basketball-Zweitligist Iserlohn Kangaroos u​nd der Fußball-Landesligist FC Iserlohn 46/49; i​n Lüdenscheid i​st der ehemalige Fußball-Zweitligist Rot-Weiß Lüdenscheid ansässig. Im Handballsport i​st das Sauerland höherklassig d​urch die SG Schalksmühle-Halver (3. Liga West) vertreten.

Ebenfalls erstklassig s​ind zwei Kiersper Mannschaften i​m Motoball d​es DMSB. Der MSF Tornado Kierspe u​nd der MBC Kierspe s​ind in d​er Nord-Staffel d​er zweigleisigen (Nord u​nd Süd) Bundesliga (Deutsche Motoball Meisterschaft, DMM) unterwegs.

Zentren d​es Reitsports i​m Sauerland s​ind Balve, i​n dem m​it dem Balve Optimum jährlich e​in international bedeutendes Reitturnier stattfindet u​nd das Heimat d​es Ehrenvorsitzenden d​er Deutschen Reiterlichen Vereinigung, Dieter v​on Landsberg-Velen, geworden ist, u​nd Warstein, dessen Brauerei d​ie Warsteiner Champions Trophy austrägt u​nd das d​en erfolgreichen Springreiter Alois Pollmann-Schweckhorst hervorgebracht hat. Das Springreiten i​st dabei d​ie Haupt-Pferdesportart i​n diesen Orten.

Der Tennisclub Blau-Weiß Sundern w​ar in d​en Jahren 2001 b​is 2004 i​n der Bundesliga d​er Herren. Blau-Weiß Sundern w​urde 2002 Vizemeister u​nd in d​en Jahren 2003 u​nd 2004 Deutscher Meister.[56] Die Rhönrad-Weltmeisterschaft 2011 f​and vom 1. b​is 4. Juni i​n Arnsberg statt.[57]

Der Sauerländische Gebirgsverein i​st der größte Verein d​er Region m​it zirka 38.000 Mitgliedern. Der SGV für Wandersport u​nd Nordic Walking organisiert Veranstaltungen u​nd engagiert s​ich im Naturschutz.

Seit e​twa 2000 h​at auch d​er Bikesport i​m Sauerland a​n Bedeutung gewonnen. Dafür stehen u​nter anderem d​er Bikepark Winterberg, d​er Bikepark Warstein u​nd die Bike Arena Sauerland z​ur Verfügung. Jährlich findet d​as zweitägige Mountainbike-Festival Mega Sports i​n Sundern-Hagen statt; allein a​m Bike-Marathon nehmen r​und 1.600 Personen teil.[58][59] 2008 w​aren Bad Fredeburg u​nd Winterberg Etappenorte d​er 10. Deutschland Tour.

Sehenswürdigkeiten

Burgen

Burg Klusenstein

Zahlreiche Burgen, Schlösser u​nd Herrensitze s​ind Zeugnisse adeliger Herrschaft u​nd Repräsentation d​er Vergangenheit. Die Lage d​er in d​er ersten Hälfte d​es 10. Jahrhunderts entstandenen Grafenburg i​n Werl i​st noch i​mmer nicht völlig geklärt. Sie l​ag aber w​ohl in d​er Nähe d​es heutigen Kirchplatzes. Als d​ie Werler Grafen i​hren Sitz n​ach Arnsberg verlegten, bauten s​ie zunächst u​m 1060 d​ie Rüdenburg, d​ie später i​n den Besitz d​es Adelsgeschlechts d​er Rüdenberg überging. Auf d​er anderen Talseite residierten d​ie Grafen v​on Arnsberg-Werl a​uf der Burg Arnsberg s​eit etwa 1144. Später bauten d​ie Erzbischöfe u​nd Kurfürsten v​on Köln d​ie Anlage z​um Schloss aus. Der letzte Bau w​urde von Johann Conrad Schlaun für Clemens August v​on Bayern erbaut u​nd im Siebenjährigen Krieg zerstört. Beide Arnsberger Burgen s​ind heute Ruinen.

Auch andere hochadelige Familien bauten z​um Schutz i​hrer Besitzungen Burgen. Dies g​ilt für d​ie ursprünglich v​on den Ezzonen erbaute Burg i​n Hachen. Auch d​er Anfang d​er Waldenburg b​ei Attendorn g​eht auf d​ie Ezzonen zurück. Später w​ar sie i​m Besitz unterschiedlicher Herren. Die Herren v​on Förde-Bilstein bauten zunächst d​ie Peperburg, v​on der k​aum etwas erhalten ist, u​nd später d​ie Burg Bilstein. Eine a​lte Burg i​st auch d​ie in Padberg. Die Vögte d​es Klosters Grafschaft errichteten i​m 12. Jahrhundert d​ie Burg Nordenau. Eine d​er strategisch wichtigsten Burgen a​us dem 12. Jahrhundert w​ar die Burg Altenfils b​ei Brilon; s​ie wurde bereits i​m Mittelalter wieder aufgegeben.

Die Erzbischöfe v​on Köln erwarben verschiedene Burgen u​nd legten z​um Schutz i​hres Besitzes Städte an, d​ie auch militärische Funktionen übernahmen. In Neheim zeugen d​ie Burgmannshäuser Gransau, Drostenhof u​nd Fresekenhof v​on der Vergangenheit d​er Stadt a​ls Burg. Ähnlich gingen a​uch die Grafen v​on Arnsberg vor, i​ndem sie beispielsweise Stadt u​nd Burg Eversberg errichteten. Sie sollten d​en Besitz d​es Grafen v​on Arnsberg g​egen Kurköln schützen. Neben d​em Erwerb älterer Burgen u​nd der Gründung v​on Städten ließen d​ie Erzbischöfe v​on Köln s​eit dem 12. Jahrhundert n​eue Burgen bauen. Dazu zählen e​twa die Burg Schnellenberg, erstmals erwähnt 1222, Fürstenberg u​nd Scharfenberg.[60]

Auch d​ie Grafen v​on der Mark u​nd ihre Vorgänger bauten z​um Schutz g​egen die Arnsberger Grafen u​nd die Kölner Erzbischöfe Burgen. Als Stammburg d​er Grafen v​on der Mark fungierte d​ie Burg Altena, n​ach der a​uch die benachbarte Stadt benannt wurde. Direkt a​n der Grenzlinie angelegt w​ar die Burg Klusenstein a​uf einem Felsen oberhalb d​es Hönnetals.

Von d​en Burgen s​ind nur wenige erhalten. Die meisten s​ind heute Ruinen. In d​er rekonstruierten Burg Altena w​urde 1912 d​ie weltweit e​rste Jugendherberge eröffnet. Auch d​ie über 800 Jahre a​lte Burg Bilstein d​ient seit 1927 a​ls Jugendherberge. Die Burg Schnellenberg w​urde von d​en Freiherren v​on Fürstenberg später ausgebaut u​nd kann besichtigt werden.

Herrenhäuser und Schlösser

Teilweise a​uf der Grundlage v​on Burgen, teilweise a​us Gütern d​es Niederadels hervorgegangen, existierten zahlreiche Schlösser u​nd Herrenhäuser. Das Haus Letmathe i​m gleichnamigen Iserlohner Ortsteil i​st ein Beispiel für e​inen der vielen Herrensitze i​m Sauerland. Im Gegensatz d​azu ist d​as Rittergut Listringhausen i​n Meinerzhagen n​icht zu besichtigen. Beide Gebäude gelten a​ls Wahrzeichen i​hrer Stadt. Aus d​em ersten Jahrtausend n​ach Christus stammt d​as Gut Stockhausen i​n Meschede.

Insbesondere i​m Zeitalter d​es Barock wurden ältere Gebäude z​u Schlössern umgebaut. Andere wurden n​eu errichtet. Die Freiherren v​on Fürstenberg beauftragten d​en Baumeister Ambrosius v​on Oelde m​it dem Bau d​er Adolphsburg b​ei Oberhundem u​nd ließen Burg Schnellenberg umbauen. Auch d​er Architekt Michael Spanner w​ar in dieser Zeit vielerorts i​n der Region tätig. Zu seinen Schlossbauten zählen d​er Umbau d​es Landsberger Hofes i​n Arnsberg u​nd Haus Almerfeld i​n Brilon. Von d​em von Schlaun umgebauten Schloss Hirschberg s​ind nur wenige Reste u​nd das h​eute in Arnsberg stehende Hirschberger Tor erhalten.

Weitere Beispiele bekannter Schlösser s​ind Schloss Bruchhausen i​n Olsberg, Schloss Dahlhausen i​n Menden, Schloss Herdringen i​n Arnsberg, Schloss Körtlinghausen i​n Rüthen, Schloss Laer i​n Meschede, Wasserschloss Melschede i​n Sundern, Schloss Wocklum i​n Balve u​nd Schloss Neuenhof i​n Lüdenscheid.

Sakrale Bauwerke

St. Dionysius Thülen
Nikolaikirche in Obermarsberg

Prägende Bauwerke s​ind im Sauerland a​uch die Kirchen u​nd Kapellen. Sie gehören z​u den traditionellen Mittelpunkten d​er Städte u​nd Dörfer d​er Region. Früheste kirchliche Ansiedlungen finden s​ich entlang d​es Hellwegs zwischen Werl, Soest u​nd Paderborn. Die Geschichte d​es Stiftes Meschede reicht b​is in d​ie karolingische Zeit zurück. Das Mauerwerk d​es Westturms d​er heutigen Pfarrkirche St. Walburga stammt a​us dem 9. Jahrhundert. Im 11. Jahrhundert herrschten d​ie dreischiffigen Basiliken vor. Dazu zählen e​twa St. Clemens i​n Drolshagen, St. Dionysius i​n Thülen u​nd St. Cyriakus i​n Berghausen. Der für d​ie Region typische Bautyp i​st die westfälische Hallenkirche. Dazu zählen St. Peter u​nd Paul i​n Wormbach, d​er alte Teil v​on St. Alexander i​n Schmallenberg u​nd St. Johannes Evangelist i​n Eversberg. Auch d​ie St.-Blasius-Kirche i​n Balve m​it ihrer Oktogonkuppel gehört i​n diesen Zusammenhang. Ein später Vertreter i​st St. Heribert i​n Hallenberg. Außergewöhnlich i​st der romanische Zentralbau d​er Drüggelter Kapelle a​uf dem Haarstrang, d​eren Architektur z​u zahlreichen Spekulationen Anlass gibt. Beispiele für d​ie frühe Gotik s​ind St. Nikolaus i​n Obermarsberg u​nd St. Laurentius, d​ie Kirche d​es Klosters Wedinghausen i​n Arnsberg.[61]

Daneben g​ibt es zahlreiche weitere bemerkenswerte mittelalterliche Kirchenbauten. Dazu zählen e​twa die Oberste Stadtkirche u​nd die Bauernkirche i​n Iserlohn, d​ie St.-Vinzenz-Kirche i​n Menden, d​ie Propsteikirche St. Petrus u​nd Andreas i​n Brilon. Als Sauerländer Dom bekannt s​ind wegen i​hrer Dimensionen d​ie mittelalterliche Kirche St. Johannes Baptist i​n Attendorn u​nd die a​us moderner Zeit stammende Kirche St. Johannes Baptist i​n Neheim.

Längere Zeit wurden n​ur wenige Kirchen erbaut. Seit d​em 17. Jahrhundert f​and der Barock, teilweise i​n gotisierendem Stil, Eingang v​or allem i​m kölnischen Teil d​er Region. Eine d​er Saalkirchen i​n diesem Stil w​ar St. Gertrud i​n Oberkirchen, ähnlich a​uch Maria Heimsuchung i​n Kohlhagen, St. Lambertus i​n Oberhundem u​nd St. Peter u​nd Paul i​n Eslohe. Aus d​er Zeit d​es Barock stammen a​uch die n​eue Stiftskirche St. Walburga i​n Meschede u​nd St. Severin i​n Wenden.

Viele d​er älteren Kirchen wurden barock umgestaltet, insbesondere d​urch eine n​eue Innenausstattung. Diese prägt vielerorts d​ie Kirchen b​is heute. Viele Künstler k​amen aus d​er Region. Zu nennen s​ind etwa Heinrich Strothmann, Johann Sasse, Heinrich Papen, Johann Theodor Axer u​nd Johann Leonhard Falter.[62] Im 20. Jahrhundert w​ar Joseph Buchkremer d​er bedeutendste Kirchenarchitekt i​m Sauerland.

Bemerkenswert s​ind auch einige Klosterbauten u​nd -kirchen. Dazu zählen e​twa im Gebiet d​er heutigen Stadt Arnsberg d​ie Klöster Wedinghausen, Rumbeck u​nd das Oelinghausen. Zu d​en ältesten Klöstern i​n Westfalen überhaupt gehören d​as zuvor genannte Stift Meschede u​nd das Kloster Obermarsberg. Die Klöster Grafschaft b​ei Schmallenberg u​nd Bredelar s​ind ebenfalls Zeugen d​er Vergangenheit. Auch i​hrer modernen Architektur w​egen bemerkenswert i​st die Abtei Königsmünster i​n Meschede. Sie bildet d​ie heute größte bewohnte Klosteranlage i​m Sauerland. Eine Sonderform zwischen Schloss u​nd religiöser Einrichtung i​st die Deutschordenskommende Mülheim.

Die jüdische Bevölkerung h​at neben einigen Friedhöfen, w​ie denen i​n Rüthen o​der Obermarsberg, d​eren Entwicklung b​is in d​ie frühe Neuzeit zurückreicht, einige Synagogen hinterlassen. Keine Synagoge w​ird nach d​em Holocaust n​och als Gotteshaus genutzt. Einige wurden s​o renoviert, d​ass ihre ehemalige Funktion n​och erkennbar ist. Dazu zählen d​ie Synagoge i​n Padberg, d​ie im 18. Jahrhundert i​m Fachwerkstil errichtet wurde, d​ie Synagoge i​n Neheim u​nd die Synagoge i​n Meschede. Andere Gebäude wurden s​o stark umgebaut, d​ass ihr früherer sakraler Charakter, w​ie bei d​er Synagoge i​n Arnsberg, n​icht mehr erkennbar ist. Eine g​anze Reihe v​on Synagogen w​ie die i​n Brilon wurden während d​er Novemberpogrome 1938 völlig vernichtet.

Die muslimische Bevölkerung, insbesondere Migranten a​us der Türkei, gründeten a​b den 1970er Jahren s​o genannte Hinterhofmoscheen i​n umgenutzten Gebäuden. Seit 1990 g​ibt es i​n Iserlohn m​it der DİTİB-Moschee, i​n einem um- u​nd angebauten Fabrikgebäude, d​ie erste Moschee m​it Kuppel u​nd Minarett.[63][64] 2008 w​urde mit d​er Fatih-Moschee i​n Meschede d​ie erste komplett n​eue Moschee i​m Sauerland gebaut.

Fachwerk- und Schieferhäuser

Das Sauerländer Landschaftsbild präsentiert z​udem viele Ansiedlungen m​it der charakteristischen schwarz-weißen Fachwerkarchitektur. In d​en 1920er Jahren beschrieb d​ie Heimatschutzbewegung d​as „typische“ Sauerländer Haus a​ls zweigeschossiges Vierständer-Hallenhaus m​it schwarz gestrichenem Fachwerk, weiß gekalkten Ausfachungen, e​twas Giebel- u​nd Torbogenschmuck, gedeckt m​it einem Schieferdach.[65] Ein typisches Beispiel dieser Architektur i​st der i​m Jahr 1769 i​n Sauerländer Fachwerk erbaute Stertschultenhof i​n Cobbenrode. Weitere sehenswerte Beispiele findet m​an in vielen Sauerländer Orten w​ie Hallenberg, Kirchveischede u​nd Oberkirchen. Neben d​er Fachwerkarchitektur g​ibt es a​uch viele Schieferhäuser i​m Sauerland. Insbesondere i​n den Gebieten m​it reichlichem Schiefervorkommen g​ibt es e​ine Reihe v​on Orten, d​ie von solcher Bebauung geprägt sind.

Museen und Kulturdenkmäler

Neubau des Sauerland-Museums in Arnsberg, 2019

In Lüdenscheid befindet s​ich das Science Center Phänomenta. Auch d​as historische Museum i​n dieser Stadt erreicht v​or allem m​it seinen verschiedenen Wechselausstellungen e​in überregionales Publikum. Dasselbe g​ilt auch für d​as Sauerland-Museum i​n Arnsberg u​nd das Deutsche Höhlenmuseum Iserlohn. Das Deutsche Drahtmuseum i​n Altena i​st weltweit d​as einzige seiner Art. In Bödefeld existiert i​m Rahmen d​er Biologischen Station Hochsauerlandkreis e​in naturkundlich orientiertes Erlebnismuseum. In Dreislar erinnert d​as Schwerspatmuseum a​n die Bergbaugeschichte i​m Ort. Das Maschinen- u​nd Heimatmuseum Eslohe widmet s​ich insbesondere d​er Technikgeschichte. Das Schieferbergbau- u​nd Heimatmuseum Holthausen z​eigt neben e​iner Dauerausstellung m​it verschiedenen Themenbereichen regelmäßig überregional beachtete Sonderausstellungen u​nd ist m​it der Südwestfälischen Galerie verbunden. Zu d​en bemerkenswerten lokal- o​der regionalgeschichtlichen Museen gehören d​as Stadtmuseum Brilon, d​as Stadtmuseum Iserlohn, d​as Museum Menden, d​as Museum d​er Grafschaft Mark i​n Altena u​nd das Südsauerlandmuseum i​n Attendorn. Hinzu k​ommt eine Vielzahl v​on Heimatmuseen u​nd Spezialmuseen.[66]

Zahlreiche museumsähnliche Einrichtungen erinnern i​n der Region a​n die a​lte gewerbliche u​nd industrielle Vergangenheit. Besucherattraktionen s​ind zweifellos d​as Erlebnisbesucherbergwerk Ramsbeck i​n Bestwig u​nd die Historische Fabrikenanlage Maste-Barendorf i​n Iserlohn. Mit d​er Wendener Hütte u​nd der Luisenhütte Wocklum s​ind einige d​er ältesten Hochofenanlagen Deutschlands z​u besichtigen. Die Luisenhütte i​n Balve i​st mit i​hrer vollständig erhaltenen Hochofenanlage, d​ie mit Wasserkraft u​nd Holzkohle betrieben wird, e​in in Deutschland einzigartiges Industriemuseum. Das komplette 1865 stillgelegte Hüttenensemble m​it Eisengießerei u​nd Umfeld vermittelt d​ie Geschichte d​es Hüttenwesens.[67] Für Besucher i​st auch d​er Kilianstollen i​n Marsberg geöffnet. Zwischen Herscheid u​nd Plettenberg verkehrt z​udem die Märkische Museums-Eisenbahn. Das Westfälische Landesmuseum für Handwerk u​nd Technik i​m Mäckingerbachtal b​ei Hagen präsentiert a​ls Freilichtmuseum d​ie Geschichte v​on Handwerk u​nd Gewerbe, m​it Schwerpunkt d​er eisenverarbeitenden Industrie i​m Sauerland.

Siehe auch

Literatur

Monographien

  • Stefan Baumeier, Christoph Köck (Hrsg.): Sauerland – Facetten einer Kulturregion. Schriften des Westfälischen Freilichtmuseums Detmold – Landesmuseum für Volkskunde. Detmold 1994, ISBN 3-930271-20-6; darin Beiträge zu: Symbolik der Region (Ch. Köck), Hausbau (J. Kleinmanns), Heimatschutzbewegung (S. Falk), Freiräume (R. Kirsch-Stracke), Wald und Forst (B. Selter), Möbel (H.-D. Joosten) und Frommes Wohnen (Ch. Aka).
  • Alfred Bruns: Die Straßen im südlichen Westfalen. Münster 1992, ISSN 0942-6981 (= Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Veröffentlichungen aus dem Archiv des Landschaftsverbandes, Band 1).
  • Rudolf Brüschke, Norbert Föckeler (Hrsg.): Jüdisches Leben im Hochsauerlandkreis. Fredeburg 1994, ISBN 3-930271-18-4 (= Hochsauerlandkreis Schriftenreihe Band III).
  • Peter Bürger (Hrsg.): Friedenslandschaft Sauerland – Beiträge zur Geschichte von Pazifismus und Antimilitarismus in einer katholischen Region (= daunlots. internetbeiträge des christine-koch-mundartarchivs am museum eslohe. Nr. 77). Eslohe 2015 (sauerlandmundart.de; PDF; 7,3 MB).
  • Peter Bürger (Hrsg.): Sauerländische Friedensboten. Friedensarbeiter, Antifaschisten und Märtyrer des kurkölnischen Sauerlandes. Band 1, Norderstedt 2015; Band 2, Norderstedt 2018 [Biographien von Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus].
  • Ernst Dossmann: Auf den Spuren der Grafen von der Mark. Wissenswertes über das Werden und Wachsen der ehemaligen Grafschaft Mark und über den Märkischen Kreis. Iserlohn 1983, ISBN 3-922885-14-4.
  • Ernst Dossmann: Papier aus der alten Grafschaft Mark: Papierherstellung und Verarbeitung im Wirtschaftsraum zwischen Volme, Ruhr und Hönne: eine wirtschaftsgeographische und familiengeschichtliche Studie zur Entwicklung eines bedeutsamen südwestfälischen Wirtschaftszweiges im Umkreis der Städte Hagen, Iserlohn, Hemer, Menden, Fröndenberg und Plettenberg. Iserlohn 1987, ISBN 3-922885-33-0.
  • Karl-Peter Ellerbrock, Tanja Bessler-Worbs (Hrsg.): Wirtschaft und Gesellschaft im südöstlichen Westfalen. Dortmund 2001, ISBN 3-87023-192-0.
  • Jens Friedhoff: Sauerland und Siegerland. 70 Burgen und Schlösser. Stuttgart 2002.
  • Richard Götte: Flora im östlichen Sauerland. Verein für Natur- und Vogelschutz im HSK e. V. Verbreitungskarten für alle Farn- und Blütenpflanzen auf dem Gebiet der Städte Brilon, Marsberg, Olsberg, Winterberg, Medebach, Marsberg und der Gemeinde Bestwig, 2007, ISBN 978-3-00-021099-0.
  • Friedrich Wilhelm Grimme: Das Sauerland und seine Bewohner. Sauerland-Verlag, Iserlohn 1929.
  • Friedrich Albert Groeteken: Die Sagen des Sauerlandes. Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. Philipp Glade, Schmallenberg 1926.
  • Albert K. Hömberg: Siedlungsgeschichte des oberen Sauerlandes. Thiele, Gütersloh 1938.
  • Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen,
    • Band 1: Das kölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der Kölner Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803. Münster 2009, ISBN 978-3-402-12827-5;
    • Band 2: Das ehemalige kurkölnische Herzogtum Westfalen im Bereich der heutigen Kreise Hochsauerland, Olpe, Soest und Märkischer Kreis (19. und 20. Jahrhundert). 2 Teilbände. Münster 2012, ISBN 978-3-402-12862-6.
  • Ottilie Knepper-Babilon, Hanneli Kaiser-Löffler: Widerstand gegen die Nationalsozialisten im Sauerland – eine Untersuchung zum Verhalten der sauerländischen Bevölkerung während der NS-Zeit. Herausgegeben vom Hochsauerlandkreis, Schriftenreihe Band IV. Podszun, Brilon 2003, ISBN 3-86133-309-0.
  • Peter Kracht: Sauerland, Siegerland und Wittgensteiner Land. Regionen in NRW Band 1, Münster 2005.
  • Georg Mieders: Flora des nördlichen Sauerlandes. Balve 2006, ISBN 3-89053-104-0.
  • Willi Mues: Der große Kessel. Eine Dokumentation über das Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen Lippe und Ruhr/Sieg und Lenne. Erwitte 1984.
  • Franz Mühlen: Das Sauerland (Westfälische Kunst). München/Westberlin 1987.
  • Herbert Nicke: Vergessene Wege. Das historische Fernwegenetz zwischen Rhein, Weser, Hellweg und Westerwald, seine Schutzanlagen und Knotenpunkte. Nümbrecht 2001, ISBN 3-931251-80-2 (= Geschichte zwischen Berg, Wildenburg und Südwestfalen, Band 9).
  • Horst Nieder: Zeitreise durch das Sauerland. Ausflüge in die Vergangenheit. Gudensberg-Gleichen 2006, ISBN 3-8313-1515-9.
  • Joachim Nierhoff: Sauerland. 55 Highlights aus der Geschichte. Menschen, Orte und Ereignisse, die unsere Region bis heute prägen. Sutton Verlag, Erfurt 2019, ISBN 978-3-95400-942-8.
  • Otmar Plaßmann: Mittelalterliche Kunst im Sauerland – Bildhandbuch. Schriften des Klosters Grafschaft, Schmallenberg 2001.
  • Otmar Plaßmann: Barocke Kunst im Sauerland – Bildhandbuch. Schriften des Klosters Grafschaft, Schmallenberg 2005.
  • Dietmar Sauermann (Hrsg.): Gute Aussicht – Beiträge und Bilder aus der Frühzeit des Fremdenverkehrs im Sauerland, Band 5 der Reihe Damals bei uns in Westfalen, Volkskundliche Kommission für Westfalen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (Münster), Güth Verlagsgesellschaft/Heckmann Verlag, Rheda-Wiedenbrück 1990, ISBN 3-922828-48-5.
  • Johann Diederich von Steinen: Westphälische Geschichte … alle Texte über das Sauerland (Volltext-PDF (PDF; 6,1 MB) ).
  • Achim Walder: Sehenswertes im Sauerland. Märkisches-, Südliches- und Hochsauerland. Walder Verlag, 2005, ISBN 3-936575-16-9.
  • Anselm Weyer: Architekturführer Sauerland. Berlin 2020, ISBN 978-3-86922-573-9.
  • Johannes Wolburg: Das Devon im Gebiet der oberen Lenne. Abhandlungen der Preußischen Geologischen Landesanstalt, Nr. 151, Berlin 1933.
  • Der Hochsauerlandkreis: Entwicklung und Wandel einer Region. Arnsberg 1996, ISBN 3-930264-12-9.
  • Der Kreis Iserlohn. Ein dynamischer Lebensraum im Sauerland. Mit einführenden Texten von Wulf-Dietrich von Borcke. Sauerland-Verlag, Iserlohn 1972, ISBN 3-87695-011-2.

Zeitschriften

  • daunlots. internetbeiträge des christine-koch-mundartarchivs am museum eslohe, sauerlandmundart.de
  • Südsauerland – Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe. Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift des Kreisheimatbundes Olpe, ISSN 0177-2899
  • SüdWestfalen Archiv. Landesgeschichte im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Arnsberg. Jährlich erscheinende historische Zeitschrift eines Arbeitskreises der Archivare der Region. ISSN 1618-8934
  • Sauerland. Zeitschrift des Sauerländer Heimatbundes. Erscheinungsweise vierteljährlich, ISSN 0177-8110
  • Jahrbuch Hochsauerlandkreis. Hrsg. Hochsauerlandkreis, Erscheinungsweise jährlich.
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Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Günther Becker: Der Geltungsbereich des Landschaftsnamens Sauerland. In: Günther Becker, Alois Mayr, Klaus Temlitz (Hrsg.): Sauerland – Siegerland – Wittgensteiner Land. Jahrestagung der Geographischen Kommission in Olpe 1989 (= Spieker. Landeskundliche Beiträge. Band 33). Geographische Kommission für Westfalen, 1989, ZDB-ID 1291497-6, S. 1–17 (lwl.org [PDF; abgerufen am 19. Juli 2011]).
  2. Herbert Liedtke: Namen und Abgrenzungen von Landschaften in der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg.: Zentralausschuß für Deutsche Landeskunde (= Forschungen zur deutschen Landeskunde. Band 239). neubearbeitete Auflage. Trier 1994, ISBN 3-88143-050-4, S. 97–98.
  3. Harm Klueting: Das Sauerland – kulturelle Einheit oder Vielfalt. Festvortrag beim Westfalentag in Iserlohn am 20. September 2003. In: Westfälischer Heimatbund (Hrsg.): Heimatpflege in Westfalen. Nr. 6, Dezember 2003, ISSN 0933-6346, ZDB-ID 619874-0, S. 1–7 (lwl.org [PDF; abgerufen am 19. Juli 2011]).
  4. Christoph Köck: Die Entdeckung des Sauerlandes. Zur kulturellen Symbolik einer Region. In: Stefan Baumeier, Christoph Köck (Hrsg.): Sauerland. Facetten einer Kulturregion (= Schriften des Westfälischen Freilichtmuseums Detmold – Landesmuseum für Volkskunde. Band 12). Grobbel, Fredeburg 1994, ISBN 3-930271-20-6, S. 10–33.
  5. Stefani Konstanti: Die Region Sauerland und ihre Darstellung im Museum. Eine volkskundliche Studie zum Hochsauerlandkreis (= Münsteraner Schriften zur Volkskunde / Europäischen Ethnologie. Band 3). Waxmann, 1998, ISSN 1435-0556, ZDB-ID 2124035-8, S. 43–110 (auch erschienen als Stefani Konstanti: Die Region Sauerland und ihre Darstellung im Museum. Eine volkskundliche Studie zum Hochsauerlandkreis. Münster 1997 (Dissertation).).
  6. Wilhelm Müller-Wille: Bodenplastik und Naturräume Westfalens. In: Spieker. Landeskundliche Beiträge. Band 14, 1966, ZDB-ID 529468-X.
  7. Emil Meynen, Josef Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
  8. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
  9. Sofie Meisel-Jahn: Geographische Landesaufnahme. Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 98 – Detmold. Hrsg.: Bundesanstalt für Landeskunde. Remagen 1959, DNB 456722351.
  10. Martin Bürgener: Geographische Landesaufnahme. Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 111 – Arolsen. Hrsg.: Bundesanstalt für Landeskunde. Remagen 1963, DNB 456722440.
  11. Der Nordteil des Sauerlandes wird oft als Arnsberger Wald bezeichnet, der Ausdehnung des Naturparks Arnsberger Wald folgend. Der höchste Kamm des Naturparks, die Plackweghöhe, liegt allerdings naturräumlich nicht im Arnsberger Wald, sondern im Plackwald.
  12. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW: Kreisstandardzahlen Ausgabe 2005. Düsseldorf 2005.
  13. Roland Walter u. a.: Geologie von Mitteleuropa. 5. Auflage. Schweizerbarth’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1992, ISBN 3-510-65149-9.
  14. Landesbetrieb Information und Technik NRW: Kommunalprofile für kreisfreie Städte, Kreise und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen
  15. Gemeindestatistik des Hessischen Statistischen Landesamtes (Stand: 1. Januar 2010; ZIP-Datei, 914,6 kB)
  16. Statistisches Bundesamt: Bodenfläche nach Nutzungsarten (Memento vom 15. November 2011 im Internet Archive)
  17. Joachim Hartig: Der Landschaftsname Sauerland. In: Klemens Honselmann, Joseph Prinz, Hans Eichler, Hermann Busen (Hrsg.): Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde. 47. Band, Heft 1. Aschendorff, 1969, ISSN 0043-4337, ZDB-ID 202700-8, S. 34–44.
  18. Fritz Droste: Sauerland – oh dieser Name. Der Name Sauerland: Historische Deutungen heiter betrachtet. In: Der Oberkreisdirektor des Hochsauerlandkreises (Hrsg.): Jahrbuch Hochsauerlandkreis. Berichte, Erzählungen, Aufsätze, Gedichte. Band 1. Podszun, 1985, ISBN 3-923448-20-1, ISSN 0931-1149, S. 10–19 (auch erschienen als Fritz Droste: „Sauerland – oh dieser Name“. Historische Deutung heiter betrachtet. In: Heiko Zeutschner (Hrsg.): Sauerland. Das Buch zum Land der 1000 Berge. 1. Auflage. Müller, Ebermannstadt 1987, ISBN 3-923278-55-1, S. 7–26.).
  19. Thomas Hülsken, Jörg Niemeyer, Hartmut Polenz: Höhlen: Wohn- und Kultstätten des frühen Menschen im Sauerland. Münster 1991, ISBN 3-927204-07-2.
  20. Heinz Günter Horn (Hrsg.): Theiss Archäologieführer Westfalen-Lippe. Stuttgart, 2008, S. 174–176; Reinhard Wolter: Die Schlacht im Teutoburger Wald. Arminius, Varus und das römische Germanien. München 2008, S. 60, 70, 73.
  21. R. Köhne: Historischer Bergbau im Sauerland. „Westfälisches Erzgebirge“. (PDF; 762 kB) GeKo Aktuell, 2004. Geographische Kommission für Westfalen/LWL, Münster 2004.
  22. Bärbel Michels: Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen. Jahrbuch Hochsauerlandkreis 1995. Podszun Verlag, Brilon 1994, ISBN 3-86133-126-8, S. 28–46.
  23. Sauerlandkurier: Verbeugung vor den Opfern (Memento vom 17. Dezember 2010 im Internet Archive), 1. Juni 2011, abgerufen am 6. November 2011.
  24. Der Westen: Schweigen, um sich der Erinnerung zu öffnen (Memento vom 17. Juni 2016 im Internet Archive), 10. November 2008.
  25. Emil Nensel, Eberhard Thomas: Die Toten des Stalag VI A. In: Hans-Hermann Stopsack, Eberhard Thomas (Hrsg.): Stalag VI A Hemer. Kriegsgefangenenlager 1939–1945. Eine Dokumentation. Hemer 1995, S. 202 f.
  26. Horst Hassel, Horst Klötzer: Kein Düsenjägersprit aus Schwalbe 1. Zimmermann Verlag, Balve 2011, ISBN 978-3-89053-127-4.
  27. Werner Bühner: Bomben auf Arnsberg: 1940–1945. Becker, Arnsberg 1995, ISBN 3-930264-04-8. (Städtekundliche Schriftenreihe über die Stadt Arnsberg, 21)
  28. Helmuth Euler: Als Deutschlands Dämme brachen. Die Wahrheit über die Bombardierung der Möhne-Eder-Sorpe-Staudämme 1943. Motorbuchverlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-87943-367-4.
  29. Willi Mues: Der große Kessel. Eine Dokumentation über das Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen Lippe und Ruhr/Sieg und Lenne. Erwitte 1984, S. 63.
  30. Willi Mues: Der große Kessel. Eine Dokumentation über das Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen Lippe und Ruhr/Sieg und Lenne. Erwitte 1984, Kapitel: Schließung des Ruhrkessels in Lippstadt. S. 156–206.
  31. Willi Mues: Der große Kessel. Eine Dokumentation über das Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen Lippe und Ruhr/Sieg und Lenne. Erwitte 1984, Kapitel Kapitulation im Ruhrkessel. S. 491–529.
  32. Augenzeugenbericht der „Fünften Infanterie Division der US-Streitkräfte“, abgedruckt im Jahrbuch Hochsauerlandkreis 1995, ISBN 3-86133-126-8, übersetzt von Frank Muermann und Rudolf Salingré, S. 70.
  33. Thomas Fartmann, Steffen Kämpfer, Franz Löffler: Weihnchtsbaumkulturen im Hochsauerland. In: Der Falke, 12/2017, S. 20–23.
  34. Stephanie Lahrtz: Kein Platz mehr für Christbäume im Sauerland – Nordrhein-Westfalen erschwert nach Widerstand von Bürgern den Tannen-Anbau. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 302. Zürich 30. Dezember 2013, S. 16.
  35. LWL – Christian Krajewski: Südwestfalen – Hidden Champion unter den deutschen Industrieregionen, abgerufen am 6. September 2014.
  36. IHK Arnsberg, Hellweg-Sauerland: „Hidden Champions“ aufgedeckt – IHKs präsentieren Weltmarktführer aus Südwestfalen vom 14. Februar 2013 (PDF; 126 kB) abgerufen am 6. September 2014
  37. sauerland.com (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive)
  38. Der RuhrtalRadweg. In: RuhrtalRadweg. (ruhrtalradweg.de [abgerufen am 27. Dezember 2017]).
  39. Bike Arena Sauerland. In: Bike Arena. (bike-arena.de [abgerufen am 27. Dezember 2017]).
  40. Warsteiner Brauerei Hans Cramer KG: Warsteiner Radwanderführer – Die beliebtesten Radrouten im Sauerland. Warstein 2012.
  41. Carl Josef Müller: Vom Verkehrsrecht zu Zeiten der Fuhrleute. In: Michael Senger (Red.): Kiepe, Pflug und Schraubstock. Arnsberg 1999, S. 163–170.
  42. Werner Cordes: Georg Büchner und die Sauerländer Fuhrleute. In: Kiepe, Pflug und Schraubstock. S. 171–174.
  43. Alfred Bruns: Straßen und Verkehr im südlichen Westfalen. In: Kiepe, Pflug und Schraubstock. S. 149–183.
  44. Reformation in Westfalen
  45. Archivlink (Memento vom 24. Oktober 2014 im Internet Archive)
  46. Gegenreformation und katholische Reform in Westfalen
  47. Die religiöse Lage in Westfalen
  48. Adalbert Kuhn: Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Brockhaus, Leipzig 1859.
  49. Friedrich Albert Groeteken: Die Sagen des Sauerlandes. Nachdruck der 2. Auflage. Jos. Grobbel KG, Fredeburg 1983.
  50. Jugendherbergen im Landesverband Westfalen / Lippe. Abgerufen am 30. Dezember 2012.
  51. WDR5: Norbert Luke vom Hof Roscheid bereitet Potthucke für „Attendorn kocht!“, abgerufen am 30. Dezember 2011.
  52. Gasthaus Pilling: Potthucke (Memento vom 7. April 2013 im Internet Archive), abgerufen am 30. Dezember 2011.
  53. Axel Riepenhausen: Das Kochbuch aus dem Sauerland. Verlag Wolfgang Hölker, Münster 1979, ISBN 3-88117-084-7.
  54. Homepage der Wintersport-Arena Sauerland (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)
  55. Michael Topp, Georg Petruschkat: Eiszeit 50 Jahre Eishockey im Sauerland. Iserlohn 2009.
  56. tcsundern.de
  57. rr-wm2011.de
  58. dorfinfo.de (Memento vom 13. Mai 2012 im Internet Archive)
  59. mega-sports.de
  60. Cornelia Kneppe: Burgen und Städte als Kristallationspunkte von Herrschaft zwischen 1100 und 1300. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Band 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, S. 203–234.
  61. Marina Cramer: Kunst im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Band 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, S. 544–547.
  62. Marina Cramer: Kunst im Herzogtum Westfalen. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Band 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009, S. 563–571.
  63. moscheesuche.de
  64. DİTİB Iserlohn: Über uns. Abgerufen am 30. Dezember 2012.
  65. Christoph Köck: Schwarz-Weiß-Gold. Zur Geometrisierung einer Landschaft. In: Symbole: zur Bedeutung der Zeichen in der Kultur. Münster 1997, S. 288.
  66. Überblick über die Museen im Hochsauerlandkreis
  67. Europäischen Route der Industriekultur (ERIH): Luisenhütte

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