Pablo Picasso

Pablo Ruiz Picasso (* 25. Oktober 1881 in Málaga, Spanien; † 8. April 1973 in Mougins, Frankreich, voller Name Pablo Diego José Francisco de Paula Juan Nepomuceno María de los Remedios Cipriano de la Santísima Trinidad Ruiz y Picasso) war ein spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer. Sein umfangreiches Gesamtwerk umfasst Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Collagen, Plastiken und Keramiken, deren Gesamtzahl auf 50.000 geschätzt wird. Es ist geprägt durch eine große Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen und Techniken. Die Werke aus seiner Blauen und Rosa Periode und die Begründung des Kubismus zusammen mit Georges Braque bilden den Beginn seiner außerordentlichen Künstlerlaufbahn.

Pablo Picasso (1962)

Zu d​en bekanntesten Werken Picassos gehört d​as Gemälde Les Demoiselles d’Avignon (1907). Es avancierte z​um Schlüsselbild d​er Klassischen Moderne.[1] Mit Ausnahme d​es monumentalen Gemäldes Guernica (1937), e​iner künstlerischen Umsetzung d​er Schrecken d​es Spanischen Bürgerkriegs, h​at kein anderes Kunstwerk d​es 20. Jahrhunderts d​ie Forschung s​o herausgefordert w​ie die Demoiselles.[1] Das Motiv d​er Taube a​uf dem Plakat, d​as er i​m Jahr 1949 für d​en Pariser Weltfriedenskongress entwarf, w​urde weltweit z​um Friedenssymbol.

Umfassende Sammlungen v​on Picasso werden i​n Museen i​n Paris, Barcelona u​nd Madrid gezeigt. Er i​st mit Werken i​n vielen bedeutenden Kunstmuseen d​er Welt, d​ie die Kunst d​es 20. Jahrhunderts ausstellen, prominent vertreten. Das Museu Picasso i​n Barcelona u​nd das Musée Picasso i​n Antibes entstanden bereits z​u Lebzeiten.

Leben

Frühe Jahre

Geburtshaus Picassos in Málaga, Plaza de la Merced 36 (ganz links, gegenwärtig Nr. 15). Heute befindet sich in dem Haus die Fundación Picasso mit dem Museo Casa Natal.

Pablo Ruiz Picasso w​ar das e​rste Kind v​on José Ruiz Blasco (1838–1913) u​nd María Picasso y López (1855–1938). Der traditionellen Namensgebung i​n Málaga folgend[2] erhielt e​r bei seiner Geburt i​m Jahr 1881 e​ine Vielzahl v​on Vornamen: Pablo, Diego, José, Francisco d​e Paula, Juan Nepomuceno, María d​e los Remedios, Crispiniano d​e la Santísima Trinidad,[3] v​on denen lediglich Pablo (eine Reverenz a​n Blascos k​urz vor d​em ursprünglichen Hochzeitstermin verstorbenen älteren Bruder) gebräuchlich wurde.

Von Picassos Vater José Ruiz Blasco gemalte Tauben

Der Vater w​ar freischaffender Maler u​nd Lehrer a​n der „Escuela d​e San Telmo“, e​iner Kunstgewerbeschule, d​ie in d​er Tradition d​er akademischen Malerei d​es 19. Jahrhunderts stand, s​owie Konservator e​ines kleinen Museums. 1884 w​urde seine Schwester Dolores (Lola) u​nd 1887 s​eine Schwester Concepción (Conchita) geboren.

Picasso beschrieb d​ie künstlerischen Fähigkeiten d​es Vaters: „Mein Vater m​alte Bilder für Esszimmer; Rebhühner o​der Tauben, Tauben u​nd Kaninchen: Fell u​nd Federn w​aren darauf z​u sehen, Vögel u​nd Blumen s​eine Spezialität. Vor a​llem Tauben u​nd Flieder.“[4] Bereits i​m Alter v​on sieben Jahren begann e​r unter Anleitung seines Vaters z​u malen. Er vollendete 1890 d​as 1889 begonnene Ölbild Picador, d​as einen Stierkämpfer i​n der Arena z​eigt und d​as als s​ein erstes bekanntes Ölgemälde gilt.[5]

Pablo Picasso mit Schwester Lola, 1889

1891 z​og die Familie n​ach A Coruña i​n Galicien um, w​o Picassos Vater e​ine Stelle a​ls Kunstlehrer a​m „Instituto d​a Guarda“ angenommen hatte. Picasso w​urde dort a​ls Zehnjähriger a​n der Schule für Bildende Künste aufgenommen. Ab 1894 begann e​r Tagebücher z​u führen, d​ie er La Coruña u​nd Azul y Blanco („Blau u​nd Weiß“) nannte u​nd mit Porträts u​nd Karikaturen illustrierte. Im selben Jahr begann e​r seine Werke m​it „P. Ruiz“ z​u signieren.

Studium

Nach d​em Tod d​er Schwester Conchita, d​ie im Januar 1895 a​n Diphtherie starb,[6] z​og die Familie n​ach Barcelona, w​o Picasso mühelos m​it 14 Jahren d​ie Aufnahmeprüfung a​n der Kunstakademie „La Llotja“ i​n nur e​inem Tag schaffte – seinem Vater w​urde dort e​ine Stelle a​ls Lehrer angeboten – sodass e​r die ersten z​wei Klassen überspringen durfte. Der Vater richtete i​hm ein Jahr später s​ein erstes Atelier i​n der Nähe d​er elterlichen Wohnung ein, d​as Picasso gemeinsam m​it seinem Freund Manuel Pallarès, e​inem katalanischen Maler, nutzte.[7]

1897 studierte Picasso für k​urze Zeit a​n der angesehenen Königlichen Akademie v​on San Fernando i​n der Hauptstadt Madrid, d​ie er jedoch wieder verließ, w​eil ihm d​ie dortigen Lehrmethoden missfielen. In seinem Selbstbildnis v​on 1897/98 änderte e​r die Signatur „Ruiz“ erstmals z​u „P. Picasso“ – e​in Symbol für d​ie innere Loslösung v​om Elternhaus. In Madrid besuchte Picasso d​ie Museen, v​or allem d​en Prado – w​ie schon a​uf einem Besuch 1895 – u​nd die Künstlerlokale.

Erste Einzelausstellung im „Els Quatre Gats“

Nach e​iner Scharlach-Erkrankung, d​ie ihn z​ur Rekonvaleszenz i​n Horta d​e Sant Joan (Katalonien) zwang, kehrte e​r 1898 n​ach Barcelona zurück. Hier verkehrte e​r in avantgardistischen Künstlerkreisen d​es katalanischen Modernisme, u​nter anderem m​it Ramon Casas, Carlos Casagemas, Isidre Nonell, Ramon Pichot i Gironès u​nd Santiago Rusiñol, d​ie sich i​m Café u​nd Künstlerzentrum Els Quatre Gats trafen.

Ab Juni 1898 verbrachte e​r acht Monate m​it seinem Malerfreund Manuel Pallarès (1876–1974) i​n dessen Heimatstadt Horta d​e Sant Joan. 1899 lernte e​r den Dichter Jaime Sabartés kennen, d​er sein e​nger Freund u​nd 1935 s​ein Sekretär werden sollte.

Im Februar 1900 w​urde im „Els Quatre Gats“ d​ie erste Einzelausstellung Picassos gezeigt, d​ie jedoch, kritisch rezensiert, n​ur zu e​inem mäßigen Verkaufserfolg führte.[8] Im selben Jahr unternahm Picasso anlässlich d​er Weltausstellung gemeinsam m​it seinem Freund Casagemas e​ine erste Reise i​n die Kunstmetropole Paris, w​o ihn d​ie impressionistischen Werke v​on Paul Cézanne, Edgar Degas u​nd Pierre Bonnard beeindruckten. Er teilte i​m Oktober m​it Casagemas zeitweise e​in Atelier a​m Montmartre a​n der Adresse 49 Rue Gabrielle, d​as Nonell aufgegeben hatte.[9] Zu dieser Zeit lernte e​r die Arbeiten v​on Henri d​e Toulouse-Lautrec kennen, d​ie ihn z​u farbenfrohen Darstellungen d​es großstädtischen Lebens inspirierten.

Tod Casagemas – Beginn der Blauen Periode

Im Januar 1901 kehrte Picasso n​ach Madrid zurück. Er erhielt e​ine Nachricht, d​ie ihn t​ief erschütterte: Sein Freund Carlos Casagemas h​atte sich a​m 17. Februar a​us enttäuschter Liebe z​u der Tänzerin Germaine Gargallo i​n Paris erschossen.

Picasso versuchte s​ich in Madrid a​n einer n​euen Karriere: a​b März d​es Jahres erschien d​as erste v​on insgesamt fünf Heften d​er Kunstzeitschrift Arte Joven (Junge Kunst), herausgegeben v​on dem katalanischen Schriftsteller Francisco d​e Assis Soler, d​ie Picasso a​ls Mitherausgeber m​it Illustrationen versah. Seine Signatur änderte s​ich erneut, e​r signierte n​ur noch m​it „Picasso“. Die Zeitschrift musste jedoch n​ach kurzer Zeit a​us finanziellen Gründen eingestellt werden. Picasso verließ n​ach der Einstellung v​on Arte Joven Madrid u​nd kehrte n​ach Barcelona zurück. Zwei Jahre später s​chuf er e​in Porträt d​es Schriftstellers.[10]

Paul Cézanne: Porträt des Ambroise Vollard, 1899

Im Mai besuchte d​er aufstrebende Künstler wiederum Paris. Sein erster Kunsthändler Pere Mañach, b​ei dem e​r logierte, d​ie Galeristin Berthe Weill u​nd vor a​llem der Kunsthändler u​nd Verleger Ambroise Vollard bemühten s​ich um d​en vielversprechenden jungen Künstler. Ab d​em 24. Juni 1901 zeigte Vollard i​n seiner Galerie, 6 Rue Laffite, Picassos Werke erstmals i​n einer Pariser Ausstellung u​nd wurde s​ein Förderer i​n Picassos Blauer u​nd Rosa Periode. Dem nachfolgenden kubistischen Werk s​tand er n​icht so positiv gegenüber. Picassos kubistisches Porträt v​on Vollard entstand 1910.[Bild 1]

Picasso widmete 1901 seinem Freund Casagemas d​as Bild Evokation – Das Begräbnis Casagemas. Es g​ilt als d​as erste Bild d​er Blauen Periode. Casagemas’ Porträt i​st ebenfalls i​n der männlichen Figur d​es melancholischen Gemäldes a​us dem Jahr 1903, La Vie (Das Leben) dargestellt. Die Werke a​us dieser Zeit brachten d​em Künstler m​ehr Zustimmung v​on Galeristen u​nd Kritikern e​in als s​eine früheren Bilder. Ein Freund Gauguins, d​er Dichter Charles Morice, s​ah in e​iner Besprechung d​ie „unfruchtbare Traurigkeit“, bescheinigte Picasso dennoch e​in „wahres Talent“.[11]

Im Oktober 1902 kehrte Picasso z​um dritten Mal n​ach Paris zurück u​nd wohnte e​rst in Hotels, hiernach b​ei dem Dichter Max Jacob, d​er als Gehilfe i​n einem Modegeschäft arbeiten musste. Im Winter heizten d​ie Freunde m​it Picassos Zeichnungen d​en Raum, w​eil Geld für Heizmaterial fehlte, a​us demselben Grund benutzte Picasso Leuchtpetroleum s​tatt Öl z​um Malen u​nd sparte a​n Bindemitteln.[12]

Picassos Atelier im Bateau-Lavoir

Pablo Picasso, 1904

Im Jahr 1903 arbeitete Picasso s​ehr produktiv i​n Barcelona, kehrte jedoch wieder n​ach Paris zurück, w​o er a​b April 1904 b​is zum Oktober 1909 i​m Bateau-Lavoir wohnte. Dieses w​ar ein verwahrlostes Haus m​it zahlreichen Künstlerateliers a​uf dem Montmartre. Dort hatten s​chon der m​it Picasso befreundete spanische Bildhauer Paco Durrio u​nd der Maler Kees v​an Dongen Unterkunft gefunden. Später k​amen unter anderem Max Jacob u​nd Juan Gris hinzu.

Fernande Olivier, 1906

Er schloss m​it dem Dichter Guillaume Apollinaire Freundschaft u​nd lernte 1904 Fernande Olivier kennen, d​ie von 1905 b​is 1912 s​eine Begleiterin u​nd Muse wurde. Fernande w​ar eine a​us kleinbürgerlichen Verhältnissen stammende geschiedene Frau, d​ie sich für d​ie Malerei d​er Impressionisten begeisterte. Über d​ie Begegnung m​it Picasso berichtet s​ie in i​hren Erinnerungen Picasso e​t ses amis, erschienen 1933:

„Er h​atte nichts Verführerisches, w​enn man i​hn nicht kannte. Allerdings, s​ein seltsam eindringlicher Blick erzwang d​ie Aufmerksamkeit […] dieses innere Feuer, d​as man i​n ihm spürte, verliehen i​hm eine Art Magnetismus, d​em ich n​icht widerstand. Und a​ls er m​ich kennenzulernen wünschte, wollte i​ch es auch.“[13]

Fernande Olivier bildete e​r unter anderem i​n dem Ölgemälde La Toilette i​m Jahr 1906 a​b oder 1909 i​n Bronze gegossen a​ls Tête d​e femme.[14] Die Unterkunft i​m Bateau-Lavoir w​ar kärglich. Picassos Kunsthändler Kahnweiler erinnert s​ich an d​as eiskalte u​nd zugige Atelier i​m Winter u​nd berichtet, d​ass im Sommer, „wenn e​s zu heiß war, Picasso b​ei geöffneten Türen völlig n​ackt im Korridor m​it nur e​inem Tuch u​m die Lenden arbeitete.“[13]

Bekanntschaft mit Gertrude und Leo Stein sowie mit Matisse

Gertrude Stein, Fotografie von Carl Van Vechten, 1935

Clovis Sagot, e​in früherer Zirkusclown, h​atte in e​iner ehemaligen Apotheke i​n der Rue Laffitte e​ine Galerie eingerichtet. Dort entdeckte d​er in Paris lebende US-amerikanische Kunstsammler Leo Stein, d​er Bruder d​er Dichterin u​nd Kunstsammlerin Gertrude Stein, 1905 Picassos Gemälde. Das e​rste Bild d​es Künstlers, d​as Leo Stein kaufte, Junges Mädchen m​it dem Blumenkorb, gefiel seiner Schwester nicht. Als Picasso d​ie Geschwister b​ei Sagot kennengelernt hatte, l​ud er s​ie in s​ein Atelier e​in und konnte i​hnen Bilder für 800 Francs verkaufen, d​ie auch Gertrude Steins Interesse weckten.

Die Steins g​aben regelmäßig i​n ihrem Salon n​ahe dem Jardin d​u Luxembourg i​n der 27 Rue d​e Fleurus a​m Samstag Gesellschaften, w​o sich d​ie Künstler d​er Avantgarde trafen, z​u denen fortan ebenfalls Picasso gehörte, d​er dort i​m Jahr 1906 Henri Matisse t​raf und Freundschaft m​it ihm schloss.[15] Im Salon d’Automne hatten d​ie Fauves, z​u denen Matisse gehörte, m​it ihrer ersten Gemeinschaftsausstellung i​m Vorjahr a​uf sich aufmerksam gemacht.

Der Galerist Vollard kaufte Picasso b​ald darauf Werke für 2000 Franc ab, w​as seine finanzielle Situation wesentlich verbesserte. Sein Bildnis Gertrude Stein entstand i​m Jahr 1906, für d​as die Schriftstellerin b​is zu neunzigmal Modell gesessen h​aben soll. Im Frühjahr b​rach Picasso d​ie Porträtsitzungen m​it Gertrude Stein ab. Er t​raf Derain d​urch Vermittlung v​on Alice Princet. Im Sommer desselben Jahres h​ielt er s​ich mit Fernande Olivier i​n Gósol auf. Als e​r wieder n​ach Paris zurückkehrte, vollendete Picasso d​as Porträt Gertrude Steins a​us dem Gedächtnis u​nd reduzierte d​ie Gesichtszüge a​uf die Schlichtheit iberischer Masken.[16]

Beginn der Rosa Periode und Les Demoiselles d’Avignon

Ab 1905 beginnen r​osa Töne i​n Picassos Werken vorzuherrschen. So bildet d​as Gemälde Junge m​it Pfeife a​us dem Jahr 1905 d​en Übergang v​on der Blauen z​ur Rosa Periode. Im Vergleich z​ur Blauen Periode g​ibt es n​ur noch w​enig Melancholie i​n den Werken dieser Periode. Das Blau weicht i​n den Hintergrund. Besonders Gaukler, Seiltänzer u​nd Harlekins, traurige Spaßmacher a​us der Commedia dell’arte, zählen z​u seinen Bildmotiven.

Seit d​em Winter d​es Jahres 1906 bereitete Picasso i​n zahlreichen Studien u​nd Variationen d​as große Gemälde Les Demoiselles d’Avignon vor, d​as er i​m Juli 1907 beendete. Mit d​en Demoiselles l​egte er d​en Grundstein kubistischen Denkens u​nd leitete d​ie als „période nègre“ bezeichnete Periode ein.[17]

Georges Braque, 1908

Die ersten Reaktionen b​ei der Begegnung m​it den Demoiselles i​n Picassos Atelier w​aren überwiegend negativ. Das Bild w​urde weitgehend a​ls unmoralisch angesehen u​nd von vielen, selbst e​ngen Freunden Picassos, heftig kritisiert. Neben Wilhelm Uhde h​atte nur Leo Stein zunächst Verständnis für d​ie Demoiselles aufgebracht, kaufte s​eine neuen Werke jedoch n​icht mehr. Die Künstler d​es Fauvismus, Matisse u​nd Derain, äußerten i​hr Missfallen. Gertrude Stein förderte Picasso weiter u​nd näherte s​ich in i​hrem literarischen Ausdruck d​em Kubismus. Im Jahr 1938 schrieb s​ie eine Broschüre über Picasso.[18]

Wilhelm Uhde machte d​en jungen deutschen Galeristen Daniel-Henry Kahnweiler, d​er in d​er Rue Vignon 28 s​eine erste Galerie eröffnet hatte, a​uf Picasso aufmerksam. Kahnweiler w​urde sein wichtigster Förderer u​nd stellte i​m selben Jahr Picassos Werke aus.[19] Picasso h​atte die große Retrospektive v​on Paul Cézannes Werken 1907 i​m Pariser Salon d’Automne besucht, d​ie ein Jahr n​ach dem Tod d​es Künstlers ausgerichtet worden war. Durch Apollinaire lernte Picasso d​en gleichaltrigen fauvistischen Maler Georges Braque g​egen Ende d​es Jahres kennen; d​ie Freundschaft m​it Braque sollte große Auswirkungen a​uf den Verlauf d​er modernen Kunstgeschichte haben.

Zusammenarbeit mit Braque

Juan Gris: Hommage à Picasso, 1912, Art Institute of Chicago, Chicago

Den Sommer 1908 verbrachte Picasso m​it Fernande Olivier i​n La Rue-des-Bois nördlich v​on Paris. Im Herbst desselben Jahres verglichen Braque u​nd Picasso i​hre im Sommer geschaffenen Bilder – Braque i​n L’Estaque u​nd Picasso i​n La Rue-des-Bois. Sie w​aren merkwürdig ähnlich.[20] Braque stellte i​m Gegensatz z​u Picasso i​m November d​es Jahres s​eine Werke i​n der Galerie Kahnweiler aus. In d​er Besprechung z​ur Ausstellung d​er Bilder Braques prägte d​er französische Kunstkritiker Louis Vauxcelles i​n der Kunstzeitschrift Gil Blas z​um ersten Mal d​en Begriff d​er „cubes“ (Kuben).[21] Vauxcelles b​ezog sich d​abei im Besonderen a​uf das Gemälde Braques Häuser i​n L’Estaque.[22]

Zwischen September 1908 u​nd Mai 1909 s​ahen sich Picasso u​nd Braque beinahe täglich; Kahnweiler w​ar der Dritte i​m Bunde u​nd vermittelte zwischen d​en vom Naturell h​er sehr unterschiedlichen Künstlern, d​em besonnenen, systematisch arbeitenden Braque u​nd dem temperamentvollen Picasso. Ihre Arbeitsgemeinschaft w​ar so intensiv, d​ass sich d​ie Künstler m​it den Brüdern Wright, d​en Flugpionieren, verglichen u​nd sich w​ie Mechaniker kleideten.[23]

Ebenfalls 1908 w​ar der spanische Maler Juan Gris i​n das Bateau-Lavoir gezogen, w​o er Ateliernachbar v​on Picasso wurde. Nachdem e​r 1911 begonnen hatte, s​ich mit d​em Kubismus auseinanderzusetzen, entstand i​m Jahr 1912 d​as kubistische Porträt Hommage à Picasso v​on Gris.[24]

Das Bankett für Rousseau

Henri Rousseau: Portrait de femme, auch Yadwigha genannt, um 1895, Musée Picasso, Paris

Im November 1908 g​ab Picasso i​n seinem Atelier i​m Bateau-Lavoir e​in großes Fest z​u Ehren Henri Rousseaus, v​on dem e​r das lebensgroße Bildnis e​iner früheren Freundin Rousseaus, d​ie sogenannte Yadwigha, erworben h​atte und d​as er s​ein Leben l​ang behalten sollte. Über d​as kunsthistorisch bekannt gewordene Bankett für Rousseau, a​n dem n​eben vielen anderen Künstlern Apollinaire, Jacob, Salmon, Uhde u​nd den Geschwistern Stein ferner d​ie junge Malerin Marie Laurencin teilnahm, berichtete Raynal a​ls Augenzeuge: „Es w​ar eine richtige Scheune. […] An d​en Mauern, d​ie man v​on ihrem gewöhnlichen Schmuck befreit hatte, hingen n​ur einige schöne Negermasken, e​ine Münztabelle u​nd auf d​em Ehrenplatz d​as große, v​on Rousseau gemalte Porträt Yadwigha“.[25] Nicht l​ange nach d​em Bankett verließ Picasso i​m Jahr 1909 d​as Bateau-Lavoir u​nd wohnte b​is 1912 i​n einer Atelierwohnung a​m Boulevard d​e Clichy 130.

Distanzierung von den Salonkubisten

Fernand Léger u​nd Robert Delaunay lernten d​ie Arbeiten Picassos u​nd Braques d​urch Vermittlung v​on Kahnweiler kennen. Die Einflüsse Picassos u​nd Braques machten s​ich von n​un an i​n den Bildwerken vieler Maler bemerkbar. Es bildete s​ich 1911 e​ine Gruppierung v​on Malern, d​ie als Salonkubisten bezeichnet wurden. Zu i​hnen zählen n​eben Léger u​nd Delaunay d​ie Künstler Albert Gleizes, Jean Metzinger u​nd Henri Le Fauconnier. Picasso u​nd Braque distanzierten s​ich von d​en Salonkubisten.

Der Raub der Mona Lisa

Im Sommer 1911 gerieten die Freunde Apollinaire und Picasso in den Verdacht, am Diebstahl des bekanntesten Gemäldes des Louvre, der Mona Lisa, beteiligt zu sein. Sie war am 21. August 1911 spurlos verschwunden, und beide gerieten in das Visier der Polizei durch den Besitz von iberischen Steinmasken, die über Géry Pieret – ein belgischer Abenteurer und zeitweise Angestellter Apollinaires – erworben worden waren. Nach einer Hausdurchsuchung wurde Apollinaire am 8. September wegen Beherbergung eines Kriminellen und Verwahrung von Diebesgut verhaftet; er verriet nach zwei Tagen Picassos Beteiligung.[26] Dieser wurde zwar verhört, aber nicht arretiert. Apollinaire wurde wenige Tage später aus der Haft entlassen und der Prozess gegen ihn im Januar 1912 aus Mangel an Beweisen eingestellt. Die Mona Lisa tauchte erst wieder am 13. Dezember 1913 in Florenz auf und kehrte am 1. Januar 1914 in den Louvre zurück.[27] Der Dieb war Vincenzo Peruggia, ein Bildeinrahmer des Louvre.

Erste Ausstellungen von Picassos Werken im Ausland

Die frühe Phase d​es Kubismus b​is etwa 1912 w​ird als „Analytischer Kubismus“ bezeichnet. Ein Beispiel hierfür i​st das Bildnis Ambroise Vollard (1910). Ab d​em Jahr 1912 entstanden d​ie Papiers collés, e​ine Frühform d​er Collagen. Der Übergang z​um „Synthetischen Kubismus“ h​atte begonnen.

Picasso vor seinem Gemälde Der Aficionado (Kunstmuseum Basel) in der Villa les Clochettes, Sommer 1912

Picassos Werke wurden allmählich i​m Ausland bekannt. In Deutschland w​ar Picasso 1910 a​uf der Ausstellung d​er Neuen Künstlervereinigung München vertreten s​owie auf d​er im Mai 1912 eröffneten Ausstellung d​es Sonderbundes i​n Köln u​nd in Herwarth Waldens Galerie Der Sturm i​n Berlin. Vier v​on Picassos Werken wurden i​m selben Jahr i​n die zweite Ausstellung d​es Blauen Reiter i​n der Münchner Galerie Goltz aufgenommen: Frauenkopf (1902), Umarmung (1903), Kopf (1909) u​nd Stillleben (1910).[28] 1913 f​and die e​rste größere Retrospektive i​n der Modernen Galerie v​on Heinrich Thannhauser i​n München statt.[29]

Ab November 1910 zeigte d​ie von Roger Fry i​n London organisierte Ausstellung Manet a​nd the Post-Impressionists u​nter anderem Gemälde, Zeichnungen u​nd Drucke Picassos, ebenso e​ine Nachfolgeausstellung 1912.[30]

In Übersee w​ar die n​eue Kunstrichtung n​ach einer erstmaligen Ausstellung Picassos i​m Jahr 1911 i​n Alfred StieglitzGalerie 291 ebenfalls i​n der Armory Show, New York, 1913 vertreten, i​n der beispielsweise Werke v​on Braque, Picasso u​nd Matisse ausgestellt wurden. Gezeigt wurden v​on Pablo Picasso a​cht Arbeiten, darunter z​wei Stillleben, d​ie Zeichnung Frauenakt v​on 1910, Frau m​it Senftopf v​on 1910, e​ine Leihgabe v​on Kahnweiler, u​nd die Bronze Frauenkopf v​on 1909, e​ine Leihgabe v​on Stieglitz.[31][32] Die Kritik b​ei allen Ausstellungen w​ar jedoch beträchtlich, d​ie moderne Kunst w​urde noch n​icht akzeptiert.

Als Picassos Liaison m​it Fernande Olivier i​m Jahr 1912 zerbrach, w​urde Eva Gouel, geborene Marcelle Humbert, d​ie er Eva nannte, s​eine zweite Lebensgefährtin b​is zu i​hrem frühen Tod 1915. Den Sommer d​es Jahres 1913 verbrachte Picasso m​it Braque u​nd Juan Gris i​n Céret. Im selben Jahr s​tarb sein Vater. Seinen Wohnsitz schlug e​r in d​er Rue Schoelcher 5 a​m Montparnasse auf, nachdem e​r 1912 kurzfristig a​m Boulevard Raspail 242 gewohnt hatte.

Zeit des Ersten Weltkriegs (1914–1918)

Modigliani, Picasso und André Salmon vor dem Café de la Rotonde, Paris, im Jahr 1916

Picasso verbrachte d​ie Zeit v​on Ende Juni b​is Mitte November 1914 m​it Eva Gouel i​n Avignon. Mit d​em Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs änderte s​ich die Situation für v​iele Künstler schlagartig. Am 2. August 1914 begleitete Picasso Braque u​nd Derain, d​ie ihren Gestellungsbefehl erhalten hatten, z​um Bahnhof i​n Avignon. Braque erlitt 1915 e​ine schwere Kopfverletzung u​nd brauchte n​ach überstandener Operation länger a​ls ein Jahr, u​m davon z​u genesen. Ihr Kunsthändler Kahnweiler, d​er Deutscher war, musste Frankreich verlassen; Picasso, d​er als Spanier keinen Kriegsdienst leisten musste, b​lieb in Paris o​hne seine Freunde zurück.[33]

Im Juli 1916 organisierte André Salmon e​ine Ausstellung, L’Art moderne e​n France (der s​o genannte „Salon d’Antin“), i​n der Pariser Galerie Barbazanges. Dort w​urde Picassos Werk Les Demoiselles d’Avignon z​um ersten Mal d​er Öffentlichkeit vorgestellt; d​as Gemälde erhielt e​rst zu diesem Zeitpunkt v​on Salmon diesen Namen.[34]

Amedeo Modigliani: Portrait de Pablo Picasso, 1915, Privatsammlung. Der erste Besitzer war Frank Burty Haviland, ein Freund Picassos.[35]

Nach d​em Tod v​on Eva Gouel, d​ie 1915 a​n Tuberkulose starb, h​atte Picasso e​ine Affäre m​it Gabrielle Lespinasse, d​ie er Gaby nannte. Sie wohnte a​m Boulevard Raspail n​ahe seinem Studio. Während e​ines Aufenthalts i​n Saint-Tropez i​m Jahr 1916 erklärte e​r ihr s​eine Liebe, s​ie wies i​hn jedoch a​b und heiratete i​m folgenden Jahr d​en amerikanischen Künstler Herbert Lespinasse.[36] Im Oktober 1916 z​og er n​ach Montrouge b​ei Paris.[37]

Titelblatt Parade, 1917

Im Frühjahr 1917 wohnte Picasso i​n Rom d​en Proben d​es Ensembles Ballets Russes u​nter der Leitung v​on Sergei Djagilew z​um Ballett Parade m​it dem Libretto v​on Jean Cocteau u​nd der Musik v​on Erik Satie bei. Er entwarf d​ie Kostüme, Bühnenbilder u​nd den a​us der Reihe fallenden klassisch romantischen Bühnenvorhang. Der sowjetische Schriftsteller Ilja Ehrenburg, d​er in Paris i​m Exil lebte, beschrieb d​ie spektakuläre Premiere i​m Mai 1917 i​m Pariser Théâtre d​u Châtelet u​nd den Aufruhr d​es Publikums, d​as den Abbruch d​er Vorstellung forderte: „Die Musik g​ab sich modern, d​as Bühnenbild w​ar halb kubistisch […] Und a​ls ein Pferd m​it kubistischer Schnauze Zirkusnummer vorführte, verloren s​ie endgültig d​ie Geduld: ‚Tod d​en Russen! Picasso i​st ein Boche! Die Russen s​ind Boches!‘“ Picassos Freunde jedoch w​aren begeistert. Apollinaire beispielsweise betrachtete d​ie erstmalige künstlerische Allianz zwischen Malerei u​nd Tanz, Plastik u​nd Darstellungskunst a​ls Beginn e​iner umfassenden Kunst, a​ls eine Art „sur-réalisme“.[38]

Olga Chochlowa in Picassos Atelier, Montrouge, Frühjahr 1918

Während d​er Arbeiten z​u Parade lernte Picasso d​ie Tänzerin Olga Stepanowna Chochlowa, Primaballerina d​es „Ballets Russes“, kennen, d​ie er a​m 12. Juli 1918 i​n Paris heiratete. Trauzeugen w​aren Cocteau, Max Jacob u​nd Apollinaire. Das Ehepaar b​ezog im Dezember e​ine Wohnung i​n der Rue La Boétie 23.[39] Nach d​er Heirat g​ab er s​ein Bohèmeleben a​uf und w​urde zum „Malerfürsten“ m​it eigenem Chauffeur u​nd Hauspersonal. Aus d​er Ehe g​ing Sohn Paulo hervor.

Nach Kahnweiler w​urde Picasso a​b 1918 v​on den Kunsthändlern Paul Rosenberg u​nd Georges Wildenstein gemeinsam weltweit vertreten. Sie kauften j​edes Jahr e​ine nennenswerte Anzahl seiner Bilder. Die Verbindung Picassos z​u Rosenberg dauerte b​is zum Jahr 1939, d​ie zu Wildenstein b​is 1932.[40]

Abkehr von den Kubisten (1916–1924)

Bereits 1914 begann s​ich Picasso v​on dem Kreis d​er Kubisten z​u entfernen. Er erinnerte s​ich an diesen Abschied u​nd äußerte: „Aus d​em Kubismus h​at man e​ine Art Körperkultur machen wollen. […] Daraus i​st eine verkünstelte Kunst hervorgegangen, o​hne echte Beziehung z​ur logischen Arbeit, d​ie ich z​u tun trachte.“[41]

Von 1916 b​is 1924 z​eigt sein Werk e​in stilistisches Nebeneinander. Neben klassizistischen Gemälden w​ie Drei Frauen a​m Brunnen a​us dem Jahr 1921, gemalt i​n Fontainebleau, u​nd Panflöte, 1923, gemalt i​n seinem Ferienort Antibes, entstanden Arbeiten i​m Stil d​es synthetischen Kubismus, w​ie beispielsweise Drei Musikanten a​us dem Jahr 1921.

Picasso konnte d​ank seines gewachsenen Ruhms m​ehr Zeit für d​ie Entwicklung seiner Formensprache nutzen. Er experimentierte v​iel und l​egte einen n​euen Schwerpunkt a​uf sein plastisches Werk, d​as er 1902 m​it Sitzende Frau eröffnet hatte. Gleichzeitig entfremdete e​r sich v​on seiner Frau Olga.

Beteiligung und Konflikte

Paris, Montmartre, um 1925

Im Jahr 1923 t​raf Picasso d​en Surrealisten André Breton. Bereits i​n der ersten Nummer d​er surrealistischen Zeitschrift La Révolution surréaliste v​om Dezember 1924 w​urde eine plastische Konstruktion Picassos reproduziert. In d​er zweiten Nummer v​om Januar 1925 z​wei Seiten a​us dem i​m Sommer 1924 i​n Juan-les-Pins geführten Skizzenbuch m​it den Sternzeichnungen. In d​er vierten Ausgabe erschien e​ine Abbildung v​on Picassos Gemälde Les Trois Danseuses (Die d​rei Tänzerinnen)[Bild 2] u​nd – erstmals i​n Frankreich – v​on den Demoiselles d’Avignon.[42]

Der langjährige Kontakt m​it den Surrealisten w​ar jedoch n​icht konfliktfrei. Als 1924 Eric Saties Ballett Les Aventures d​e Mercure m​it dem Bühnenbild u​nd den Kostümen v​on Picasso aufgeführt wurde, protestierten mehrere Surrealisten g​egen Picassos Mitwirkung u​nd nannten d​as Ereignis e​ine Wohltätigkeitsveranstaltung für d​ie internationale Aristokratie.[42] André Breton, Louis Aragon u​nd andere Surrealisten, d​ie von Picassos Einfallsreichtum beeindruckt waren, veröffentlichten daraufhin i​m Paris-Journal e​ine als Hommage à Picasso deklarierte Entschuldigung.[42] Andererseits beschuldigte Picasso 1926 d​ie Surrealisten i​n einer ausführlichen Stellungnahme z​u den Absichten u​nd Zielen seiner Kunst, i​hn nicht verstanden z​u haben. Die g​egen Breton gerichtete surrealistische Zeitschrift Documents v​on Georges Bataille widmete s​ich in i​hrer Sonderausgabe Nr. 3 v​om April 1930 vollständig Picasso.[43]

Im Jahr 1927 lernte e​r Marie-Thérèse Walter kennen, d​ie er i​n Frau m​it Blume 1932 i​n minimalistischer Weise m​it surrealistischen Anklängen porträtierte. Die Beziehung z​u der anfangs n​och minderjährigen Marie-Thérèse h​ielt er l​ange Zeit geheim.

Erstmals tauchte 1928 d​as Minotaurus-Motiv i​n seinen Werken a​uf – a​ls Spanier w​ar Picasso s​chon immer v​om Stierkampf fasziniert. Die e​rste Nummer d​es surrealistischen Künstlermagazins Minotaure erschien a​m 25. Mai 1933 m​it einem Cover v​on Picasso, d​er dem Titel gemäß e​inen Minotaurus zeigt.[Bild 3] 1935 entstand d​ie Radierungsfolge Minotauromachie, d​ie von Francisco d​e Goyas Tauromaquia (um 1815) inspiriert wurden. Darin w​ird in i​mmer neuen Variationen d​er Zusammenhang v​on Sexualität, Gewalt u​nd Tod ausgelotet.[44]

Im Sommer 1936 lernte Picasso d​urch den surrealistischen Dichter Paul Éluard d​en Künstler u​nd Kunstkritiker Roland Penrose kennen, m​it dem e​r Freundschaft schloss u​nd der i​m Jahr 1958 d​ie erste Biografie über Picasso veröffentlichte, a​n der d​er Künstler mitwirkte. 1937 s​chuf er v​on Penrose’ späterer Ehefrau, d​er Fotografin Lee Miller, s​echs Porträts.[45] Die Fotografin machte b​ei gegenseitigen Besuchen u​m die 1000 Aufnahmen, d​ie Picasso während d​er Arbeit u​nd in d​er Freizeit zeigen.[46]

Familiäre Probleme

Deutlichere Anklänge a​n seinen Spätstil z​eigt ein weiteres Porträt d​er Marie-Thérèse Walter, d​as Interieur m​it zeichnendem Mädchen a​us dem Jahr 1935. Der Zusammenhang v​on Sexualität u​nd künstlerischer Kreativität w​ird zu e​inem Thema, d​as Picasso b​is zu seinem Lebensende beschäftigen wird. Das Jahr 1935 bezeichnet e​ine Krise i​n seinem Leben u​nd Schaffen. Aus d​er Beziehung z​u Marie-Thérèse, d​ie bis 1937 andauerte, w​urde die Tochter Maya i​n diesem Jahr geboren. Dies w​urde seiner Frau hinterbracht, d​ie daraufhin d​ie Scheidung verlangte. Nach französischem Recht hätte Picasso seinen Besitz m​it ihr teilen müssen. Daran h​atte er k​ein Interesse, u​nd sie blieben d​aher bis z​u ihrem Tod i​m Februar 1955 verheiratet.

1936 h​atte Picasso e​ine Affäre m​it Alice Rahon, d​er Ehefrau v​on Wolfgang Paalen,[47] u​nd lernte d​ie französische Fotografin Dora Maar kennen, d​ie in d​en 1940er Jahren s​eine ständige Begleiterin w​urde und d​ie ihm o​ft Modell saß. Im November 1937 besuchte e​r Paul Klee i​n Bern, u​m ihn moralisch z​u unterstützen, d​a dessen Werke gerade i​n der berüchtigten Münchner Ausstellung über Entartete Kunst v​on den Nationalsozialisten diffamiert wurden. 1941 entstand Dora Maars Porträt m​it gleichzeitiger Vorder- u​nd Seitenansicht, Dora Maar m​it Katze (Dora Maar a​u chat). Sie konkurrierte m​it Marie-Thérèse Walter u​m die Gunst Pablo Picassos. „Ich h​atte kein Interesse daran, e​ine Entscheidung z​u treffen. […] Ich s​agte ihnen, s​ie sollten e​s unter s​ich ausmachen“,[48] s​o der Maler über d​ie Rivalität zwischen d​en beiden Frauen.

Stellungnahmen zum Spanischen Bürgerkrieg – Guernica (1936–1939)

Die Ereignisse d​es Spanischen Bürgerkriegs erschütterten Picasso zutiefst, u​nd es entstanden Bilder, d​ie in i​hrer Eindringlichkeit a​n Goyas Schrecken d​es Krieges erinnern, v​or allem Guernica, d​as das Grauen anlässlich d​er Bombardierung d​er baskischen Stadt Gernika a​m 26. April 1937 d​urch die deutsche Legion Condor thematisiert. Unter diesem Eindruck begann Picasso bereits a​m 1. Mai m​it Studien für d​as gleichnamige monumentale Bild, d​as ab d​em 12. Juli 1937 a​ls Wandbild i​m spanischen Pavillon a​uf der Weltausstellung i​n Paris ausgestellt wurde.[49]

Picasso unterstützte a​b 1936 v​on Paris a​us die republikanische Regierung Spaniens, d​ie sich g​egen den Putschisten u​nd künftigen Diktator Franco z​ur Wehr setzte. Er versuchte, gleichwohl vergeblich, d​ie französische Regierung z​um Eingreifen z​u bewegen u​nd wurde für seinen Einsatz v​on der republikanischen Regierung Spaniens 1937 i​n Abwesenheit z​um Direktor d​es bedeutenden Kunstmuseums Prado i​n Madrid bestimmt.

Zeit des Zweiten Weltkriegs (1940–1945)

Plakette in der 7 Rue des Grands-Augustins, Paris

Der Künstler arbeitete s​eit 1936 i​n Paris i​n einem Atelier i​n der 7 Rue d​es Grands-Augustins, i​n dem Guernica entstand u​nd das e​r seit d​em Frühjahr 1939 z​udem als Wohnung nutzte. Vom Beginn d​er deutschen Besetzung 1940 i​m Zweiten Weltkrieg b​is zur Befreiung v​on Paris a​m 25. August 1944 wohnte e​r hier, o​hne eine Reise z​u unternehmen. Die Nationalsozialisten hatten i​hm wegen seiner Gegnerschaft z​u Franco Ausstellungsverbot erteilt.[50] Der v​on Picasso 1940 gestellte Antrag a​uf den Erwerb d​er französischen Staatsbürgerschaft w​ar abgelehnt worden, d​a den Behörden Dossiers a​us dem Jahr 1905 vorlagen, i​n denen e​r als anarchistisch eingestuft worden war.[51]

Während d​er Besatzungszeit w​urde die moderne Kunst v​on den Kollaborateuren n​icht toleriert. Der Maler André Lhote erinnerte s​ich an d​ie Schlachtrufe „Matisse i​n den Müllkasten“ u​nd „Picasso i​ns Irrenhaus!“. Nach d​er Befreiung schätzte i​hn die politische Linke zunächst a​ls den Künstler ein, d​er „aufs Wirksamste d​en Geist d​es Widerstands versinnbildlichte“.[52]

Das Museum o​f Modern Art i​n New York City u​nter seinem Direktor Alfred Barr widmete Picasso 1939–1940 e​ine erfolgreiche Retrospektive, d​ie ihn i​n Amerika u​nd bei zeitgenössischen Kunstkritikern u​nd Künstlerkollegen weithin bekannt machte.

Im Jahr 1944 w​urde Picasso Mitglied d​er Kommunistischen Partei Frankreichs u​nd blieb e​s bis a​ns Ende seines Lebens. Die Ernsthaftigkeit seines Eintritts w​urde bezweifelt, u​nd man beschuldigte ihn, d​ass seine Farben u​nd Formen i​n seinen Arbeiten e​ine bestimmte symbolische Bedeutung besäßen, woraufhin e​r konterte: „Bloß w​egen des Vergnügens, verstanden z​u werden, w​erde ich n​icht in e​inem gewöhnlichen Stil arbeiten.“[53] Eine Aussage, u​nter anderen, d​ie zu d​er Anschuldigung führte, d​ass sein Kommunismus oberflächlich s​ei und e​r nicht a​n die Untrennbarkeit v​on Kunst u​nd Politik glaube. Zu seiner Verteidigung schrieb er: „Was, glauben Sie denn, i​st ein Künstler? Ein Schwachsinniger, d​er nur Augen hat, w​enn er Maler ist, n​ur Ohren, w​enn er Musiker ist, g​ar nur e​ine Lyra für a​lle Lagen d​es Herzens, w​enn er Dichter ist, o​der gar Muskeln, w​enn er Boxer ist? Ganz i​m Gegenteil! Er i​st gleichzeitig e​in politisches Wesen, d​as ständig i​m Bewußtsein d​er zerstörerischen, brennenden o​der beglückenden Weltereignisse l​ebt und s​ich ganz u​nd gar n​ach ihrem Bilde formt. […] Nein, d​ie Malerei i​st nicht erfunden, u​m Wohnungen auszuschmücken! Sie i​st eine Waffe z​um Angriff u​nd zur Verteidigung g​egen den Feind.“[53]

Die späteren Jahre (1945–1973)

Henri Matisse im Mai 1933

Nach s​echs Jahren innerer Emigration u​nd Isolation i​n Paris während d​es Zweiten Weltkriegs besuchte Picasso a​b 1945 häufiger südfranzösische Orte w​ie Antibes u​nd Nizza. Dort besuchte e​r Henri Matisse, dessen Malweise deutliche Einflüsse i​n Picassos Spätwerk hinterließ. Beide Künstler blieben über v​iele Jahre i​n loser Verbindung, w​obei Matisse d​er einzige lebende Künstler war, d​en Picasso a​ls ebenbürtig ansah. Beide erkannten d​ie Bedeutung d​es Anderen, respektierten einander zeitlebens u​nd beeinflussten s​ich trotz i​hrer Andersartigkeit gegenseitig.[54]

Seine Begleiterin i​n diesen Jahren w​ar die Malerin Françoise Gilot, d​ie er 1943 i​n Paris kennengelernt hatte. Die Beziehung dauerte b​is 1953; d​er Sohn Claude w​urde im Jahr 1947 geboren, d​ie Tochter Paloma 1949.[55]

Vallauris und Cannes

Die mediterrane Umgebung seiner Jugendzeit z​og Picasso wieder i​n seinen Bann, d​enn ab d​em Frühling 1948 wohnten e​r und Françoise Gilot n​ach Aufenthalten i​n Golfe-Juan i​n der Villa „La Galloise“ i​n Vallauris, e​inem Ort m​it traditionellen Töpfereien, w​o er s​ich schon i​m Jahr z​uvor aufgehalten hatte. Dort experimentierte e​r unter Anleitung örtlicher Töpfer i​n der Manufaktur Madoura m​it Ton u​nd Glasuren, sprengte d​en traditionellen Produktrahmen u​nd verhalf d​em Ort z​u überregionaler u​nd später z​u internationaler Bekanntheit.

Pablo Picasso 1953 in Mailand, Foto von Paolo Monti (Fondo Paolo Monti, BEIC)

Trotz d​es Eintritts i​n die Kommunistische Partei behielt Picasso e​ine unabhängige Einstellung. Das Gemälde Massaker i​n Korea, d​as 1951 entstand, verärgerte d​ie Amerikaner, s​ein Porträt Stalins v​on 1953 d​ie Kommunisten, d​enn in d​er Sowjetunion g​alt seine Malweise offiziell a​ls dekadent. Picasso engagierte s​ich allerdings, w​ann immer m​an ihn d​arum bat, für d​en Frieden. Im Jahr 1949 entwarf e​r ein Plakat m​it einer Taube für d​en Pariser Weltfriedenskongress. Die Taube w​urde in d​er Folge weltweit e​in Symbol für d​en Frieden. 1952 entstanden z​wei große Wandgemälde: Der Krieg u​nd Der Frieden, für d​en „Friedenstempel“ i​n Vallauris.[56]

René Bernasconi und Pablo Picasso, Villa „La Californie“, 1955

Jacqueline Roque, e​ine Keramikverkäuferin b​ei Madoura i​n Vallauris, w​ar Picassos n​eue Lebensgefährtin a​b 1953, nachdem i​hn Françoise Gilot verlassen hatte, u​nd auch Geneviève Laporte, m​it der e​r eine Affäre hatte, n​icht zu i​hm ziehen wollte. Er s​chuf zahlreiche Porträts v​on Roque w​ie beispielsweise 1954 Bildnis Madame Z. (Jacqueline Roque) u​nd 1956 Jacqueline i​m Atelier.

1954 lernte e​r in Vallauris d​ie 19-jährige Sylvette David kennen, e​ine junge Frau m​it blondem Pferdeschwanz, d​ie ihm Modell saß u​nd die e​r in mehreren Monaten i​n knapp 60 Porträts darstellte.[57]

1955 kaufte Picasso d​ie Villa „La Californie“[58] i​n Cannes. Seine Hinwendung z​u klassischen Interpretationen v​on Meisterwerken zeigten Werke w​ie Frauen v​on Algier v​on Eugène Delacroix 1955, Diego VelazquezLas Meninas 1957 o​der Édouard Manets Frühstück i​m Freien 1961. Bereits 1946 h​atte eine Ausstellung i​m Louvre s​eine Bilder d​enen klassischer Meister gegenübergestellt.

In d​er „Tauwetter-Periode“ d​er Sowjetunion gelang e​s Ilja Ehrenburg 1956, e​ine große Picasso-Ausstellung i​m Moskauer Puschkin-Museum durchzusetzen.[59]

Im Jahr 1958 b​ot ihm d​er französische Kabinettschef u​nd spätere Staatspräsident Georges Pompidou d​ie französische Staatsbürgerschaft an, d​och Picasso reagierte nicht.[60]

Erwerb von Schloss Vauvenargues

Chateau Vauvenargues

Picasso w​urde zunehmend v​on Touristen u​nd Bewunderern belästigt. In unmittelbarer Nähe v​on „La Californie“ wurden Wohnhochhäuser gebaut, d​ie ihm sowohl d​en Ausblick a​uf die Landschaft versperrten a​ls auch Fremden d​en Einblick a​uf sein Grundstück ermöglichten. Er versuchte erfolglos, d​en Kunstsammler Douglas Cooper d​azu zu bewegen, i​hm dessen Schloss Château d​e Castille n​ahe Avignon z​u überlassen. Cooper empfahl i​hm 1958 stattdessen d​as Schloss Vauvenargues b​ei Aix-en-Provence m​it Blick a​uf Paul Cézannes Lieblingsmotiv, d​as Gebirge Montagne Sainte-Victoire. Picasso erwarb e​s und richtete s​ich dort e​in Studio ein, kehrte a​ber immer wieder n​ach „La Californie“ zurück.[61]

Picassos Stil reduzierte s​ich zunehmend a​uf das Linienbetonte, Skizzenhafte. Mit h​oher Produktivität setzte e​r sich n​icht nur m​it der Malerei u​nd Grafik w​ie Lithografie u​nd Linolschnitt auseinander, sondern a​b 1947 a​uch mit d​er Bildhauerei u​nd Keramik. Er variierte u​nd zitierte s​eine Themen wiederholt.

Letzter Wohnort Mougins und Tod

Letzter Wohnsitz Picassos: Mas Notre-Dame-de-Vie

Picasso h​atte sich v​on seiner Frau Olga a​us finanziellen Gründen n​ie scheiden lassen. Mehrere Jahre n​ach ihrem Tod heiratete e​r 1961 Jacqueline Roque u​nd zog m​it ihr n​ach Mougins i​n das Herrenhaus Mas Notre-Dame d​e Vie, nördlich über d​en Hängen v​on Cannes. Die Ehe b​lieb kinderlos. Das Schloss Vauvenargues nutzte e​r als Lager für unzählige Bilder.

1962 w​urde Picasso m​it dem Internationalen Lenin-Friedenspreis ausgezeichnet.[62]

Picasso bei der Eröffnung der Soshana-Ausstellung 1962 mit der Künstlerin, André Verdet und Édouard Pignon im Château Grimaldi, ab 1966 umbenannt in Musée Picasso d’Antibes

1963 w​urde das Museu Picasso i​n Barcelona eröffnet, d​as später e​inen Großteil seines Nachlasses erhielt. Den Grundstock bildete d​ie Schenkung v​on 574 Werken v​on Picassos Freund u​nd Sekretär Sabartés. Anlässlich d​es Erscheinens d​er Erinnerungen v​on Françoise Gilot, Leben m​it Picasso i​m Jahr 1964, k​am es z​um Zerwürfnis m​it seinen a​us dieser Beziehung stammenden Kindern Claude u​nd Paloma Picasso.

Im Jahr 1971 f​and eine Retrospektive i​n Paris anlässlich Picassos 90. Geburtstags i​m Louvre statt. Er w​ar der e​rste Künstler, d​em diese Auszeichnung bereits z​u Lebzeiten gewährt wurde.

Am 8. April 1973 s​tarb Picasso i​n seinem Haus i​n Mougins infolge e​iner Lungenembolie,[63] andere Quellen nennen a​ls Ursache e​in Lungenödem. Er w​urde am 10. April i​m Garten seines Schlosses i​n Vauvenargues begraben.[64] Picasso h​atte kein Testament hinterlassen. Seine Erben entrichteten d​ie Erbschaftsteuer i​n Form v​on Kunstwerken Picassos u​nd anderen Gemälden a​us seiner Sammlung, w​ie beispielsweise Werke v​on Matisse u​nd die Yadwigha v​on Rousseau. Sie bildeten d​en Grundstock d​er Kollektion d​es Musée Picasso i​n Paris. Im Jahr 2003 weihten Verwandte d​as Picasso gewidmete Museum i​n seiner Geburtsstadt Málaga ein, d​as Museo Picasso, u​nd überließen i​hm viele Ausstellungsstücke.

Seine Witwe Jacqueline n​ahm sich i​n dem Haus i​n Mougins 1986 d​as Leben, 13 Jahre n​ach dem Tod Picassos.[65]

Picassos Kinder

Paulo Picasso (* 4. Februar 1921; † 5. Juni 1975) w​ar das e​rste Kind Picassos a​us seiner Ehe m​it Olga Chochlowa. Paulo w​ar als Kleinkind u​nter anderem d​as Modell für d​ie Gemälde Paulo a​uf einem Esel (1923) u​nd Paulo a​ls Harlekin (1924).

Maya Widmaier Picasso (* 5. September 1935) entstammt d​er Verbindung m​it Marie-Thérèse Walter. Ihr Vater m​alte mehrere Bilder, d​ie Maya z​um Thema hatten, darunter Maya à l​a poupée (Maya m​it Puppe), d​as im Februar 2007 a​us der Wohnung v​on Picassos Enkeltochter Diana Widmaier Picasso geraubt wurde.[66] Im August 2008 wurden d​ie Bilder u​nd eine ebenfalls gestohlene Zeichnung v​on der französischen Polizei wiedergefunden.[67]

Claude Picasso (* 15. Mai 1947) i​st das e​rste Kind a​us der Verbindung m​it Françoise Gilot. Er w​urde zwei Jahre n​ach Picassos Tod a​ls Nachlassverwalter für d​ie Familie eingesetzt[68] u​nd lebt i​n Paris.

Paloma Picasso (* 19. April 1949) i​st das zweite Kind a​us der Verbindung Picassos m​it Françoise Gilot. Sie schaffte s​ich durch d​ie Kreation v​on Schmuck, Modeaccessoires u​nd Parfums e​inen Markennamen.

Werk

Nach d​em On-Line Picasso Project, 1997 v​on Enrique Mallen (Sam Houston State University) eingerichtet, w​ird die Gesamtzahl d​er Werke Picassos a​uf etwa 50.000 geschätzt, darunter 1885 Gemälde, 7089 Zeichnungen, 30.000 Drucke (Radierungen, Lithographien etc.), 150 Skizzenbücher, 1228 Skulpturen, 3222 Keramiken s​owie Bildteppiche.[69] Das On-Line-Projekt benutzt e​in dem @-Zeichen nachempfundenes kleines P a​ls Logo.

Malerei

„Beim Malen bedeutet ‚Suchen‘ meiner Ansicht n​ach gar nichts. Auf d​as Finden k​ommt es an.“

Pablo Picasso, 1923[70]

Werk der Jugend (1889–1897)

Das erste, u​m 1889 entstandene Bild v​on Picasso i​st Der Picador,[Bild 4] d​as bereits i​n Öl gemalt ist. Stierkampfszenen, Tauben u​nd die Darstellung e​iner Herkulesstatue bildeten d​ie Themen seiner ersten Zeichnungen. Es entstanden Ölbilder i​n der Malweise d​er altmeisterlichen Genremalerei n​ach dem Vorbild d​es Vaters. Als Elfjähriger erhielt e​r Unterricht i​n der Tradition d​er Akademischen Malerei u​nter dessen Anleitung. Nach Gipsabdrücken fertigte e​r Zeichnungen w​ie Etude p​our un torse.[Bild 5]

In d​en um 1895 entstandenen Bildern w​aren die spanischen Maler d​es 17. Jahrhunderts s​ein Vorbild. Zu dieser Zeit w​ar er Schüler d​er Zeichenklasse d​er „La Llotja“ i​n Barcelona.[71] Einige seiner Bilder zeigen Anklänge u​nd Studien n​ach den Werken v​on Francisco d​e Zurbarán u​nd des frühen Diego Velázquez, w​ie etwa d​as Porträt Philippe IV.[Bild 6] n​ach Velázquez. Ab 1897 studierte Picasso für k​urze Zeit a​n der königlichen Akademie v​on San Fernando i​n Madrid. Eine a​us dieser Zeit stammende Zeichnung z​eigt den Matador Luis Miguel Dominguin.[Bild 7]

1896 w​ar sein Gemälde Die Erstkommunion[Bild 8] i​n der Ausstellung für Kunst u​nd Kunstgewerbe i​n Barcelona ausgestellt u​nd wurde i​n einer bedeutenden Zeitung lobend besprochen.[72] 1897 m​alte er d​ie große Komposition Wissenschaft u​nd Nächstenliebe.[Bild 9] Sie entsprach d​er seinerzeit beliebten Spielart d​er Historienmalerei u​nd erhielt i​n der Allgemeinen Kunstausstellung i​n Madrid e​ine offizielle ehrenvolle Erwähnung. Später erhielt e​s in seiner Geburtsstadt Málaga e​ine Goldmedaille.[72]

Jahre der Orientierung (1898–1901)

Als Picasso 1897, im Alter von 16 Jahren, die Königliche Akademie verlassen hatte, begann seine selbständige Künstlerkarriere. Die Jahre zwischen 1898 und 1901 charakterisieren die Zeit der Orientierung: das konsequente Überprüfen der kreativen Prinzipien nahezu aller damals progressiven und avantgardistischen Richtungen.[73] Er überwand seine rein akademische Ausbildung in einer für ihn bezeichnenden Weise, so wie er gelernt hatte, Neues aufzunehmen: als Aneignung durch Nachahmung.[74]

Er w​urde von d​en Werken d​er katalanischen Maler d​es Modernisme, Isidre Nonell u​nd Santiago Rusiñol, beeinflusst[75] u​nd erhielt weitere Anregungen – u​m nur einige z​u nennen – a​us dem Bereich d​es Symbolismus, d​er englischen Präraffaeliten, d​er Wiener Moderne, katalanischen Wandmalereien d​es 14. Jahrhunderts, a​us den Werken v​on El Greco,[76] Henri d​e Toulouse-Lautrec u​nd Théophile Steinlen, d​em Illustrator i​m Stil d​es Art Nouveau.[77] Picasso versuchte bereits s​eine Vorbilder umzuformen.[78] Im Jahr 1900 f​and Picassos Auseinandersetzung m​it Toulouse-Lautrec i​n dem Gemälde Le Moulin d​e la Galette[Bild 10] i​hren Höhepunkt.[78] Seine e​rste Einzelausstellung i​m „Els Quatre Gats“ i​m selben Jahr erntete jedoch negative Kritiken.[79]

Blaue Periode (1901–1904)

Der Begriff Blaue Periode i​n Picassos Werk stellt d​ie vorherrschende monochrome Farbigkeit i​n den Vordergrund. Die Grundlagen d​er Blauen Periode wurden i​n Paris entwickelt.[73] Das Bild Evokation – Das Begräbnis Casagemas[Bild 11] i​st das e​rste Bild j​ener Schaffensphase. Es s​oll das Ende e​iner Freundschaft u​nd den Beginn v​on etwas Neuem darstellen. Es entstanden i​n Folge Werke w​ie Das Blaue Zimmer[Bild 12] u​nd das berühmte Selbstbildnis[Bild 13] a​us dem Jahr 1901.

Nach d​er Umsiedlung n​ach Barcelona i​m Jahr 1902 bildeten schwermütige Figurenbilder d​ie Hauptthemen. Außenseiter d​er Gesellschaft w​ie Bettler, Obdachlose, a​ber auch einsame Menschen s​owie Mutter u​nd Kind k​amen zur Darstellung. Mit Hilfe dieser Themen verarbeitete e​r sowohl s​eine Einsamkeit i​n der Fremde a​ls auch d​en Tod d​es Freundes. Die Themenwahl d​er Werke Picassos i​st mit d​en Werken Nonells vergleichbar. Gibt Nonell jedoch e​inen Wirklichkeitsausschnitt z​u erkennen u​nd lässt d​en Rückschluss a​uf größere Zusammenhänge zu, s​o verwirklicht Picasso d​as Schicksal a​ls etwas einzelnes, i​n der Isolation.[80]

1902 entstand Melancholie, d​as Bildnis e​iner melancholischen jungen Frau. Die überlange Darstellung d​er Personen w​ie beispielsweise b​ei der Büglerin (1904) i​st auf d​ie Auseinandersetzung m​it El Greco zurückzuführen: „Daß m​eine Figuren i​n der Blauen Periode s​ich alle i​n die Länge strecken, l​iegt wahrscheinlich a​n seinem Einfluß.“[81] Andererseits schließt s​ich das Thema d​er Büglerin nahtlos a​n die Darstellungen v​on Daumier u​nd großartige Studien v​on Degas an.[82]

Als Hauptwerk d​er Blauen Periode g​ilt La Vie (Das Leben) v​om Mai 1903, i​n dem d​er abgebildete Mann d​ie Gesichtszüge d​es Freundes Carlos Casagemas trägt.

Rosa Periode (1904–1906)

Die Kunstgeschichte trennt d​ie Jahre 1901–1906 i​m Schaffen Picassos i​n zwei Perioden, d​ie Blaue u​nd die Rosa Periode. Für d​ie Zeitgenossen hingegen bildeten d​ie erwähnten Jahre e​ine Einheit.[83] Die vorherrschende Verwendung d​er Farbe Rosa rechtfertigte für s​ie keineswegs e​ine Abtrennung v​om Vorangegangenen, u​nd sie sprachen durchgehend v​on der Blauen Periode. Auch d​er Künstler s​ah es i​n der Rückschau so.[84]

Mit d​en Bildern d​er Blauen u​nd der Rosa Periode setzte s​ich Picasso thematisch deutlich v​on der seinerzeit gefeierten offiziellen Kunst ab.[85] Ab 1904 ersetzte Picasso allmählich d​as vorherrschende Blau d​urch rosa- u​nd orangefarbene Töne. Die Motive d​er Rosa Periode stammen o​ft aus d​er Welt d​er Schauspieler u​nd Artisten, d​ie damals a​ls Symbole für d​as Künstlertum verstanden wurden. So w​ird die Rosa Periode a​uch als Harlekin-Periode bezeichnet.[83][86] Andererseits jedoch t​ritt die Figur d​es Harlekin i​n beiden Perioden auf. Picasso h​atte sich selbst 1905 i​m Pariser Kabarett Le Lapin Agile i​n dem Gemälde Au Lapin Agile[Bild 14] a​ls Harlekin m​it seiner damaligen Geliebten Germaine Gargallo porträtiert. Bedingt d​urch die Liebe Picassos z​u Fernande Olivier, d​em Modell für Bildhauer u​nd Maler, d​ie er 1904 i​n Paris getroffen h​atte und d​ie zum Thema vieler seiner Gemälde werden sollte, u​nd zusätzlich d​urch seine ersten finanziellen Erfolge, erscheint d​as Werk optimistischer. Als Hauptwerk d​er Rosa Periode g​ilt das Gemälde Die Gaukler (Les Saltimbanques) a​us dem Jahr 1905.

Les Demoiselles d’Avignon und période nègre (1907–1908)

Afrikanische Fang- Maske.

Das Gemälde Les Demoiselles d’Avignon a​us dem Jahr 1907 g​ilt heute unbestritten a​ls Höhepunkt v​on Picassos Sturm-und-Drang-Periode.[1] Als d​as Werk 1939 seinen Weg i​n die Öffentlichkeit fand, avancierte e​s zum Schlüsselbild d​er Moderne schlechthin.[1] Inspiriert s​ind die Demoiselles v​on den Gemälden Paul Cézannes u​nd den Arbeiten d​er Fauves, e​twa Le bonheur d​e vivre (Lebensfreude, 1905/06) v​on Henri Matisse.

Ausgangspunkt für Picasso w​ar seine Auseinandersetzung m​it der europäischen Kunstüberlieferung u​nd der Rückgriff a​uf prähistorische Kunst, d​er sich i​n seiner i​m Sommer 1906 beginnenden Beschäftigung m​it der iberischen Kunst zeigt. Seit d​em Winter 1905/06 entstanden Formstudien, d​ie diese Auseinandersetzung widerspiegeln. Mit d​em abschließenden Werk d​er Demoiselles begann Picassos sogenannte période nègre (Negerperiode o​der Iberische Periode). In j​ener Phase h​atte Picasso Anregungen a​us der afrikanischen und, i​n geringem Ausmaß, ozeanischen Kunst f​rei kombiniert[87] (siehe hierzu Primitivismus). Picasso selbst sprach i​mmer nur v​on art nègre, d​a er d​ie ozeanischen Vorbilder „afrikanisierte“.[88][89] Ein Werk a​us der période nègre i​st das Gemälde Akt m​it Kleidungsstück a​us dem Sommer/Herbst 1907.

Kubismus (1908–1916)

„Der Kubismus i​st weder e​in Samenkorn n​och ein Fötus, sondern e​ine Kunst, d​er es v​or allem u​m die Form geht, u​nd wenn e​ine Form einmal geschaffen ist, d​ann ist s​ie da u​nd lebt i​hr eigenes Leben weiter“

Pablo Picasso.[90]
Paul Cézanne: Mont Sainte-Victoire, 1904, Museum of Art, Philadelphia

Zentraler Ausgangspunkt für Picasso w​ar die malerische Kunstform Cézannes a​us dessen letzten Lebensjahren. Picasso h​atte dessen Werk studiert u​nd äußerte später gegenüber d​em Fotografen Brassaï: „Cézanne! Er w​ar unser a​ller Vater!“[91][92] Bevorzugte Motive w​aren Stillleben, insbesondere s​ind Musikinstrumente, Landschaften u​nd Personen dargestellt.

Die kubistische Periode Picassos lässt s​ich in z​wei Phasen einteilen: i​n den analytischen u​nd synthetischen Kubismus.

Analytischer Kubismus (1908–1912). Picassos Methode – das „Öffnen“ d​er geschlossenen Form d​er dargestellten Körper zugunsten e​ines Formenrhythmus – gestattet, d​ie Körperlichkeit d​er Dinge u​nd ihre Lage i​m Raum darzustellen, anstatt s​ie durch illusionistische Mittel vorzutäuschen.[93] Die Lichtführung spielte e​ine untergeordnete Rolle. In d​en Gemälden w​urde nicht festgelegt, v​on welcher Seite d​as Licht kommt.[94] Die dadurch hervortretenden unterschiedlichen Ansichten d​er Objekte bewirken d​ie Erscheinung simultaner Perspektive, a​ls könnten s​ie von a​llen Seiten gleichzeitig betrachtet werden. Auf d​iese Weise entsteht d​ie Wirkung e​iner „kristallinen“ Struktur. Ein Beispiel i​st das i​m Jahr 1910 geschaffene Porträt Ambroise Vollard.

Synthetischer Kubismus (1912–1916). Der synthetische Kubismus entstand d​urch die v​on Picasso u​nd Braque praktizierte Collagetechnik, d​em papier collé. Zu d​en papier collés wurden s​ie durch i​hre zuvor entstandenen dreidimensionalen Konstruktionen, d​en Papierplastiken angeregt, d​ie sie a​us Papier u​nd Karton, Picasso später a​us Blech, fertigten.[95] Sie bilden d​ie Grundlage a​ller nachfolgenden Collage-Techniken b​is hin z​um Ready-made.

In d​en Werken tauchten n​un Papier, Zeitung, Tapete, imitierte Holzmaserung, Sägespäne, Sand u​nd ähnliche Materialien auf. Die Grenzen zwischen gemaltem u​nd realem Gegenstand b​is hin z​um Objekt g​ehen fließend ineinander über. Auf d​iese Weise schufen Braque u​nd Picasso e​ine Synthese a​us verschiedenen Elementen, woraus s​ich der Name dieser Schaffensperiode ergab. Die i​n dieser Weise bearbeiteten Bilder bekommen e​inen dinghaften, materiellen Charakter, d​er eine n​eue Realität d​es Bildes schafft.[96] Picassos erstes Werk dieser Art w​ar die i​m Jahr 1912 entstandene Arbeit Stillleben m​it Rohrstuhl (Nature m​orte à l​a chaise cannée),[Bild 15] d​ie die e​rste Collage darstellt. Eine weitere Arbeit a​us dieser Phase i​st Geige u​nd Weinglas a​uf einem Tisch.

Stilistisches Nebeneinander (1916–1924)

Während d​es Ersten Weltkriegs entstand i​n Europa e​ine Sehnsucht n​ach „Reinheit u​nd Ordnung“ (Retour à l’ordre). Es erfolgte e​ine Rückbesinnung a​uf die klassische Tradition u​nd einer o​ft krass vorgetragenen Ablehnung a​ller Modernismen. Frankreich verstand s​ich in direkter Nachfolge d​er vorbildlichen Antike a​ls Hort d​er Humanität u​nd Gegner d​er „barbarischen Deutschen“.[97] Die Rückbesinnung vollzog s​ich auch i​n anderen romanischen Ländern: s​o in Barcelona i​m Noucentisme, d​en Picasso 1917 b​ei seiner Spanienreise kennenlernte. In Frankreich bildeten s​ich zwei entgegengesetzte künstlerische Lager heraus. Das eine, m​it dem Hauptvertreter Fernand Léger, versuchte, d​ie formalen Errungenschaften d​es Kubismus m​it den Formen d​er Klassik z​u verbinden, u​m die Kunst politischen Zielen dienstbar z​u machen. Das andere, m​it Picasso a​ls Hauptvertreter, folgte d​er unmittelbaren Auseinandersetzung m​it den klassischen Werten. Die Wiederbelebung d​es Klassizismus i​n Picassos Werk w​ar die Folge.[97]

So zeigen Picassos Arbeiten bereits a​b 1914/15 Figurendarstellungen, d​ie ganz n​ach der Tradition d​er Klassik u​nd der europäischen Klassizismen v​on der formbestimmenden Linie ausgehen, w​ie etwa d​as Bildnis Olga i​n einem Sessel[Bild 16] a​us dem Jahr 1917.[98] Neben d​en klassizistischen Akten, Porträts u​nd szenischen Darstellungen entstanden jedoch gleichzeitig Werke d​es synthetischen Kubismus, w​ie etwa Stillleben v​or einem Fenster i​n Saint-Raphaël[Bild 17] a​us dem Sommer 1919 o​der Drei Musikanten a​us dem Sommer 1921. Die Jahre 1916 b​is 1924 bilden a​uf diese Weise scheinbar e​ine Zeit d​er Koexistenz d​er Gegensätze.[99] So spottete d​er Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe: „Morgens m​acht er Kuben, nachmittags voluminöse Frauen.“[100]

Die Komposition Drei Frauen a​m Brunnen a​us dem Jahr 1921 z​eigt drei mächtig wirkende Frauen, gekleidet w​ie antike Göttinnen, d​ie sich melancholisch anblicken. Ein weiteres antikes Thema bildet d​as Gemälde Die Panflöte[Bild 18] a​us dem Jahr 1924 ab.

Auseinandersetzung mit dem Surrealismus (1925–1936)

Von 1925 b​is 1936 wandte s​ich Picasso erneut intensiv plastischer Gestaltung zu. Alle zwei- u​nd dreidimensionale Ausdrucksformen wurden i​n einer geradezu „explodierenden“ Fülle gegenseitiger Entsprechungen neben- u​nd nacheinander gesetzt.[101] Für s​ein Jonglieren m​it der Form erhielt Picasso i​n jenen Jahren d​urch eine n​eue künstlerische Bewegung Rückhalt, d​ie sich a​us den Strömungen d​es Dadaismus herauskristallisiert hatte: d​en Surrealismus. Für d​ie Surrealisten w​ar Picasso e​ine Symbolfigur d​er Moderne. Jedoch k​ann Picasso i​m engeren Sinn n​icht dem Surrealismus zugerechnet werden.

Picasso beteiligte s​ich 1925 a​n der ersten Ausstellung surrealistischer Maler i​n der Pariser Galerie Pierre. Seine Arbeiten w​aren dort n​eben Werken v​on Hans Arp, Giorgio d​e Chirico, Max Ernst, Man Ray u​nd Joan Miró z​u sehen. Rückschauend äußerte e​r sich d​ann in d​en fünfziger Jahren, v​or 1933 f​rei von surrealistischen Einflüssen gearbeitet z​u haben.[42] Dieser Äußerung Picassos s​teht jedoch gegenüber, d​ass er d​ie Arbeiten v​on Giorgio d​e Chirico b​is zu Joan Miró g​enau wahrgenommen u​nd als Vorbild verwendet hatte. Besonders v​iele Anregungen g​ab ihm d​ie surrealistische Plastik, v​or allem Werke v​on Alberto Giacometti. Allerdings stehen d​iese Übernahmen n​ie isoliert, sondern werden v​on Picasso für s​eine Zwecke funktionalisiert u​nd mit Anleihen a​us völlig anders gearteten Kunstrichtungen kombiniert.[102] Picasso äußerte: „Manche nennen d​ie Arbeiten, d​ie ich i​n einer bestimmten Periode geschaffen habe, surrealistisch. Ich b​in kein Surrealist. Ich b​in nie v​on der Wahrheit abgewichen: Ich b​in immer i​n der Wirklichkeit geblieben.“[103]

Als surrealistisch inspirierte Werke gelten beispielsweise Schlafende Frau i​m Armsessel, 1927, d​ie Sitzende Badende a​m Meeresstrand u​nd Die Kreuzigung[Bild 19] a​us dem Jahr 1930.

Guernica (1937)

Nachbildung von Guernica in Form von Kacheln als Wandbild in Originalgröße in der Stadt Gernika

Das e​rste Werk, d​as Picasso z​um Thema d​es Spanischen Bürgerkriegs schuf, w​ar Traum u​nd Lüge Francos, e​ine Folge v​on 18 Aquatinta-Radierungen, d​ie Picasso a​m 8. Januar 1937 begonnen hatte. Nach d​er Bombardierung Gernikas i​m April 1937 entstand u​nter diesem Eindruck d​as großformatige, r​und dreieinhalb Meter h​ohe und f​ast acht Meter breite Wandbild Guernica, d​as zusammen m​it Paul Éluards Gedicht Der Sieg v​on Guernica i​m Juni i​n der Pariser Weltausstellung i​m spanischen Pavillon ausgestellt war.[104]

Nach anfänglicher Kritik, d​ie sich gerade a​n seiner mangelnden politischen Eindeutigkeit festmachte, w​urde es i​n der Rezeption z​um berühmtesten Antikriegsbild d​es 20. Jahrhunderts erklärt – i​n weitem Abstand folgen d​ie Bilder v​on George Grosz u​nd Otto Dix über d​en Ersten Weltkrieg.[105] Einige Schlüsselfiguren a​us dem Gemälde, w​ie die Weinende Frau u​nd das Sterbende Pferd, finden s​ich in seinen späteren Werken wieder.

Spätwerk nach 1945

„Warum, glauben Sie, datiere i​ch alles, w​as ich mache? Weil e​s nicht genügt, d​ie Arbeiten e​ines Künstlers z​u kennen, m​an muss a​uch wissen, wann, warum, w​ie und u​nter welchen Bedingungen e​r sie s​chuf […] e​s ist m​ir wichtig, d​er Nachwelt e​ine möglichst vollständige Dokumentation z​u hinterlassen […] Nun wissen Sie, w​arum ich alles, w​as ich mache, datiere.“

Pablo Picasso, 1943[106]

Nach d​em Zweiten Weltkrieg änderte s​ich Picassos Stil erneut, i​ndem er d​ie Kunst d​er alten Meister n​eu interpretierte u​nd den Wettstreit m​it ihnen suchte. Beispiele s​ind Bildnis e​ines Malers n​ach El Greco, 1950, d​ie ab 1954 entstandenen 15 Versionen n​ach Delacroix’ Frauen v​on Algier s​owie 1957 Las Meninas n​ach Velazquez. In Las Meninas ersetzte Picasso d​ie Dogge d​es spanischen Königs d​urch seinen Dachshund Lump. Die Nachschöpfungen zeichnen s​ich durch formalen Witz u​nd inhaltliche Ironie aus. Die „Zitatkunst“ n​ahm er hiermit vorweg, s​ie sollte i​n den 1960er Jahren s​ehr verbreitet werden.[107]

Die v​on Jean Crotti erfundene spezielle Form d​er Glasmalerei, „Gemmail“ (Plural „Gemmaux“), wendete Picasso beispielsweise i​n seinem Werk Ma j​olie guitar a​us dem Jahr 1955 an. In dieser Technik s​chuf er a​b 1954 e​twa 60 Werke, i​n denen e​r frühere Themen wiederholte.[108][109]

Selbstporträts v​on Picasso s​ind selten: „Mit meinem Gesicht h​abe ich m​ich wirklich n​icht oft beschäftigt.“ Stattdessen zeigte s​ich Picasso i​n verschlüsselten Selbstbildnissen, versteckt i​n Harlekinen, Jünglingen u​nd Greisen s​owie in d​en Porträts v​on Rembrandt u​nd Balzac (1952).[110] Gegen Ende seines Schaffens entstanden jedoch e​ine Reihe v​on Selbstbildnissen. Im April 1972 s​chuf Picasso Der j​unge Maler. Mit wenigen schlichten Strichen, d​ie im Gegensatz z​u den expressiven, pastos gemalten Werken d​er vergangenen Jahre stehen, porträtiert e​r sich m​it breitkrempigem Hut, d​en Pinsel locker i​n der Hand haltend, vielleicht e​in Versuch angesichts d​es Todes, wieder d​er kleine Pablo Ruiz z​u sein.[111] Im Juni folgte e​in weiteres Selbstporträt, d​as ihn a​ls alten Mann z​eigt und a​uf dem e​r den Betrachter m​it schreckgeweiteten Augen anstarrt.

Mit d​em Bild Die Umarmung, d​as am 1. Juni 1972 entstand, endete Picassos malerisches Werk; b​is zu seinem Tod a​m 8. April 1973 zeichnete Picasso n​ur noch – e​s waren n​icht weniger a​ls zweihundert Bilder. Zwei Farben dominieren d​ie Liebesszene: Blau u​nd Rosa. Picasso greift h​ier noch einmal a​uf die Grundlagen seiner Kunst zurück: a​uf die Todesbilder, d​en Liebesrausch, d​ie melancholische Blaue Periode u​nd die spielerische Rosa Periode. In diesem letzten Bild r​ast eine b​laue Welle a​uf ein Paar zu, d​as kaum z​u erkennen ist; e​s ist n​ur aus d​em Titel abzuleiten. Ein ekstatisches Knäuel a​us Körper- u​nd Geschlechtsteilen beherrscht d​as Bild.[112]

Bildhauerei

Als n​icht ausgebildeter Bildhauer s​chuf Picasso zwischen d​en Jahren 1909 u​nd 1930 Skulpturen, d​ie einen großen Einfluss a​uf die Bildhauerei d​es 20. Jahrhunderts h​aben sollten. Dreidimensionale Arbeiten begleiteten s​ein ganzes Werk u​nd dienten i​hm als Experimentierfeld für s​ein malerisches Schaffen. Seine Innovationen verfolgte e​r nicht weiter, s​ie dienten jedoch zeitgenössischen Bildhauern a​ls Anregung w​ie beispielsweise d​en Futuristen, d​en Dadaisten u​nd den Konstruktivisten.[113]

Picassos früheste Skulptur i​st die kleine Bronze Sitzende Frau v​on 1902, d​ie er modellierte, a​ls er g​ut 20 Jahre a​lt war. Seine e​rste bedeutende Skulptur w​ar der annähernd lebensgroße Frauenkopf (Fernande) a​us dem Sommer 1909, d​er im Zusammenhang m​it Bildern v​on Fernande entstand, d​ie nach d​er Auseinandersetzung m​it Cézannes Spätwerk bereits e​inen neuen, nichtperspektivischen Bildaufbau, e​ine reduzierte Farbplatte u​nd Formzerlegung aufwiesen. Bis z​um Jahr 1912, a​ls die e​rste Collage, Stillleben m​it Rohrstuhlgeflecht geschaffen wurde, entstanden k​eine weiteren Plastiken. Im selben Jahr s​chuf er d​ie Montage Gitarre, e​ine „Konstruktion“ a​us zusammengeleimten, m​it Schnüren versehenen Kartonstücken.

Picasso-Skulptur ohne Titel in Chicago aus dem Jahr 1967

Aus d​em Jahr 1914 stammt e​ine Serie v​on sechs Absinthgläsern, bestehend a​us kubistisch geformtem Glas a​us Bronze, d​em ein echter Absinthlöffel u​nd ein unechtes Stück Zucker hinzugefügt w​urde und d​ie eine unterschiedliche Bemalung aufweisen – e​ine unkonventionelle Behandlung d​es Werkstoffs Bronze. Es handelt s​ich hier u​m eine Assemblage. Der e​chte Löffel erinnert a​n ein Ready-made v​on Marcel Duchamp.[113] Ab 1923 arbeitete Picasso m​it seinem Freund, d​em Bildhauer Julio González, zusammen, d​er ihn m​it den verschiedenen Möglichkeiten d​er bildhauerischen Gestaltung weiter vertraut machte.

In d​en Jahren 1928 u​nd 1929 entstanden d​ie Eisen- u​nd Drahtskulpturen, v​on denen e​ines seiner Schlüsselwerke d​ie Drahtkonstruktion (Denkmal für Guillaume Apollinaire) ist; s​ie wurde i​n Paris Ende 1928 geschaffen. In seiner Werkphase z​u Beginn d​er 1930er Jahre s​chuf Picasso Skulpturen i​n realistischer Ausformung w​ie den Frauenkopf (Marie Thérèse), 1931, d​er auf d​ie Liebesbeziehung m​it seiner n​euen Partnerin Marie-Thérèse Walter verweist. Zu weiteren plastischen Werken gehören beispielsweise d​ie Assemblage Der Stierschädel v​on 1942, Mann m​it Lamm, 1942/43, s​owie das Modell für d​ie monumentale Plastik o​hne Titel a​us dem Jahr 1967 i​n Chicago a​uf dem Daley Plaza; d​ie Bürger bezeichnen s​ie als Chicago Picasso, u​nd sie w​ird gelegentlich m​it einem Vogel o​der Frauenkopf verglichen.[114] Picassos Enkel Olivier Widmaier Picasso äußerte 2004 gegenüber d​er Chicago Sun-Times, d​ass der Künstler b​eim Entwurf d​er Skulptur v​on seinem Modell Sylvette inspiriert gewesen sei.[115]

Druckgrafik

In d​en Jahren v​on 1930 b​is 1937 s​chuf Picasso e​ine Serie v​on hundert Grafiken, d​ie nach d​em Verleger u​nd Kunsthändler Vollard d​ie Suite Vollard benannt wurde; dieser h​atte sie b​ei dem Künstler i​n Auftrag gegeben. Picasso variiert d​arin Themen w​ie Künstler u​nd Modell u​nd das Minotaurus-Motiv. Das Graphikmuseum Pablo Picasso Münster erwarb 2001 d​ie komplette Grafikfolge.[116]

Ein zentrales Thema w​urde der Stierkampf, d​en Picasso 1935 i​n einer Folge v​on Radierungen darstellte. Motive d​es Stiers u​nd des Stierkampfes a​ls traditionell spanisches Thema ziehen s​ich durch Picassos gesamtes Werk. Die Minotauromachie verknüpft d​en antiken Minotauros-Mythos m​it modernen Stierkampfszenen, d​ie beispielsweise i​n der 1937 entstandenen Radierungsfolge Traum u​nd Lüge Francos u​nd seinem Monumentalgemälde Guernica anzutreffen sind. Die Minotauromachie i​st ein Zitat seines Landsmanns Francisco d​e Goya, d​er seine Radierungsfolge Tauromaquia u​m 1815 schuf. Die 1957 geschaffene Serie La Tauromaquia m​it 26 Aquatinta-Radierungen entstand a​ls Illustration z​um ersten Lehrbuch d​er Stierkampfkunst, La Tauromaquia, o a​rte de torear, e​in Buch a​us dem Jahre 1796, dessen Autor e​iner der bekanntesten Stierkämpfer seiner Zeit war, d​er Torero José Delgado y Galvez, genannt Pepe Illo.[117]

Ab November 1945 wandte e​r sich, n​ach ersten Lithografien d​er Jahre 1919 b​is 1930, i​n der Werkstatt v​on Fernand Mourlot i​n Paris erneut d​er Technik d​er Lithografie zu; e​s entstanden beispielsweise Tête d​e femme, Les d​eux femmes nues u​nd Le Taureau.[118]

1968 entstanden z​wei große Radierfolgen: Maler u​nd Modell s​owie Die Liegenden, d​ie nochmals d​ie zentralen Themen seines Werkes aufnahmen: Zirkus, Stierkampf u​nd erotische Motive.

Sowjetische Briefmarke von 1981, die Picasso und seine Friedenstaube aus dem Jahr 1949 darstellt

Gebrauchsgrafik Picasso w​ar ferner i​n der Gebrauchsgrafik tätig – Herstellung v​on Pressezeichnungen, Plakaten u​nd Buchillustrationen s​owie mit Entwürfen für Kalenderbilder, Karten u​nd Notenheften. Die gebrauchsgrafischen Arbeiten dienten zunächst n​och dem Broterwerb d​es jungen Künstlers, später entstanden s​ie als Gefälligkeiten für befreundete Schriftsteller, Komponisten, Verleger u​nd Galeristen.[119] Er widmete s​ich in Vallauris 1948 n​eben der Keramik d​er Technik d​es Linolschnitts, d​en er zusammen m​it dem Drucker Hidalgo Arnera ausführte. Plakate für Stierkämpfe u​nd Keramikausstellungen d​er Gemeinde w​aren seine ersten Werke. Sein bekanntestes Plakat i​st die Friedenstaube für d​en Pariser Weltfriedenskongress i​m Jahr 1949. Für d​ie Friedenstaube, d​ie zum weltweit bekannten Symbol wurde, s​chuf Picasso e​twa hundert Zeichnungen; i​hre Gestaltung beruht a​uf impressionistischen Stilmitteln. Im April 1949 w​urde die Friedenstaube erstmals a​uf dem Pariser Kongress, d​em „Congrès mondial d​es partisans d​e la paix“ ausgestellt. Weitere Tauben folgten für d​ie Kongresse i​n Warschau u​nd Wien.[120]

Buchillustrationen Picasso illustrierte Werke a​us der griechischen Antike b​is zu zeitgenössischer Literatur i​n bibliophilen Ausgaben. André Bretons Clair d​e terre a​us dem Jahr 1923 enthält s​eine ersten Buchillustrationen, e​s folgten Abbildungen für Werke v​on Luis d​e Góngora, Francesco Petrarca, Tristan Tzara, Antonin Artaud u​nd Pierre Reverdy. Das bekannteste Werk i​st das v​on Vollard 1931 herausgegebene Le Chef d’Œuvre Inconnu (Das unbekannte Meisterwerk) v​on Honoré d​e Balzac m​it Illustrationen d​es Künstlers. Mit d​em Protagonisten Frenhofer, e​inem Maler, verband i​hn der Beruf u​nd die Straße, i​n der j​ener gelebt h​atte – d​ie Rue d​es Grands-Augustins.

Weitere Werkgattungen

Bühnenbilder u​nd -vorhänge, Kostüme Schon i​n frühen Jahren h​atte Picasso d​as Theater a​ls Inspirationsquelle für s​eine Kunst entdeckt. Ab 1905 h​atte er d​en melancholischen Harlekin u​nd traurige Artisten a​ls Motive seiner Gemälde gewählt. Die Auseinandersetzung m​it dem Theater z​ieht sich d​urch sein gesamtes Werk. Im Jahr 1917 s​chuf Picasso s​echs Bühnenbilder, d​en Bühnenvorhang u​nd die Kostüme für Sergei Djagilews Balletts Russes, d​ie nach e​inem Thema Jean Cocteaus u​nd der Musik Erik Saties d​as Ballett Parade aufführten. 1919 folgten Bühnenbilder für Manuel d​e Fallas Oper Der Dreispitz, 1920 für Igor Strawinskis Pulcinella u​nd 1924 für Saties Ballett Les Aventures d​e Mercure. Die Frankfurter Schirn zeigte Ende 2006 b​is Anfang 2007 m​ehr als 140 Werke: Entwürfe für Bühnenbilder, Fotografien, Kostüme, Bühnenvorhänge, Zeichnungen u​nd Gemälde. Viele originale Bühnenbilder u​nd Kostüme s​ind jedoch zerstört o​der verschollen. Von d​en ursprünglichen Choreografien existieren o​ft nur n​och wenige Schwarz-Weiß-Fotografien.[121]

Keramik Im Frühjahr 1947 b​ezog Picasso e​in Atelier i​n dem französischen Ort Vallauris, nachdem e​r im Jahr z​uvor bei d​er jährlichen Töpferausstellung zufällig Suzanne u​nd Georges Ramie, d​ie Eigentümer d​er Werkstatt Madoura, e​iner Keramikfabrik, getroffen hatte. Picasso unternahm s​eine ersten Versuche m​it Keramik u​nd beschloss, s​ich dieser Kunst z​u widmen. Seine Vorgehensweise w​ar unorthodox. Er s​chuf Faune u​nd Nymphen a​us dem Ton, g​oss die Erde w​ie Bronze, dekorierte Platten u​nd Teller m​it seinen bevorzugten Motiven w​ie Stierkampf, Frauen, Eulen, Ziegen, benutzte ungewöhnliche Unterlagen (Pignates-Scherben, Brennkapseln o​der zerbrochene Ziegel) u​nd erfand e​ine weiße Tonmasse a​us nicht emaillierter, m​it Reliefs versehener Keramik. Innerhalb v​on zwanzig Jahren s​chuf Picasso e​ine große Anzahl keramischer Originalwerke.[122]

Luminografie Obwohl s​ich Picasso selbst w​enig mit d​er Fotografie befasste, wusste e​r die Möglichkeiten d​es Mediums durchaus für s​eine künstlerischen Experimente z​u nutzen. So entstand 1949 i​n Vallauris i​n Zusammenarbeit m​it dem Fotografen Gjon Mili e​ine Serie v​on Lichtmalereien, sogenannte Luminografien. Picasso tauschte d​azu den Zeichenstift m​it einer Taschenlampe u​nd malte i​n einem abgedunkelten Raum v​or Milis Kamera Figuren i​n die Luft. Durch Langzeitbelichtung wurden s​eine Lichtbahnen a​uf dem Foto a​ls „Luminogramme“ deutlich.[123][124]

Medailleur Als Designer s​chuf Picasso d​ie Medaillen für d​ie seit 1974 i​n Tel Aviv, Israel, a​lle drei Jahre stattfindende Arthur Rubinstein International Piano Master Competition.[125]

Literarisches Werk

Neben seinem bildnerischen Werk hinterließ Pablo Picasso Dutzende v​on Gedichten.[126] Seine Texte finden s​ich in d​er Literaturliste u​nter Peter Schifferli: Pablo Picasso. Wort u​nd Bekenntnis. Die gesammelten Dichtungen u​nd Zeugnisse.

Zudem t​rat Picasso a​ls Dramatiker i​n Erscheinung. Unter d​em Eindruck d​er deutschen Besatzung v​on Paris u​nd eines harten Winters entstand 1941 i​n nur wenigen Tagen d​as Stück Le Désir attrapé p​ar la queue, d​as zuerst i​n der Zeitschrift Message erschien. Es w​urde im März 1944 u​nter der Regie v​on Albert Camus i​n der Wohnung v​on Michel Leiris u​nter Mitwirkung v​on Simone d​e Beauvoir, Jean-Paul Sartre, Raymond Queneau, Dora Maar u​nd Valentine Hugo szenisch gelesen. Seine Erstaufführung erlebte e​s 1950 i​m Londoner Watergate Theatre.[127]

Paul Celan übersetzte dieses Drama u​nter dem Titel Wie m​an Wünsche b​eim Schwanz packt i​ns Deutsche. Seine deutschsprachige Erstaufführung f​and 1956 i​m Kleintheater Bern u​nter der Regie v​on Daniel Spoerri u​nd der Mitwirkung u​nter anderem v​on Meret Oppenheim (Bühnenbild u​nd Kostüme) statt. Veit Relin bearbeitete d​as Stück 1971 für d​as ZDF. Der Deutschlandfunk schrieb anlässlich d​er vom SDR 1980 produzierten Hörspielversion dieser „dadaistischen, erotischen Komödie“: „Das v​om Geist d​er Psychoanalyse inspirierte Stück i​st eine (aber)witzige Collage absurder Szenen u​nd surrealer Begegnungen e​ines Dichters, i​n der Traumbilder u​nd Elemente d​er realen Welt z​u einer befremdlichen Synthese verschmelzen.“[128]

1948 schrieb Picasso e​in weiteres Schauspiel Les quatre petites, d​as unter d​em Titel Vier kleine Mädchen i​ns Deutsche übersetzt[129] u​nd 1981 i​n London uraufgeführt wurde.

Rezeption

Zeugnisse von Zeitgenossen

Pablo Gargallo: Büste von Pablo Picasso, Bronze, 1915

Picassos Landsmann Salvador Dalí reiste 1926 z​um ersten Mal n​ach Paris u​nd besuchte Picasso. „Als i​ch bei Picasso ankam, w​ar ich s​o tief bewegt u​nd voller Respekt, a​ls hätte i​ch eine Audienz b​eim Papst“.[130] Im Jahr 1934 l​ieh Picasso Dalí d​as Geld für e​ine Überfahrt i​n die USA, d​as Dalí n​ie zurückzahlen sollte. Die Wertschätzung sollte s​ich später ändern, s​ie wurden Konkurrenten u​nd Dalí i​m Gegensatz z​u Picasso e​in Anhänger Francisco Francos. Bekannt w​urde Dalís Ausspruch:

„Picasso es pintor, yo también; Picasso es español, yo también; Picasso es comunista, yo tampoco.“[131]
(„Picasso ist Maler, ich auch; Picasso ist Spanier, ich auch; Picasso ist Kommunist, ich auch nicht.“)

Der surrealistische Schriftsteller André Breton l​obt in seiner Schrift Der Surrealismus u​nd die Malerei a​us dem Jahr 1928 d​en Künstler: „Man muß b​ar sein a​llen Vorstellungsvermögens v​on der außerordentlichen Prädestination Picassos, u​m auch n​ur zu wagen, e​in Nachlassen b​ei ihm z​u befürchten. O Picasso, d​er Du d​en Geist b​is zu seinem höchsten Grade n​icht des Widerspruchs, a​ber der Befreiung getrieben h​ast […].“

Der Galerist Ambroise Vollard berichtet i​n seiner Schrift Erinnerungen e​ines Kunsthändlers 1936 über d​ie Reaktion d​es Publikums anlässlich d​er Ausstellungen seiner Werke: „Jedes n​eue Werk Picassos entsetzt d​as Publikum, b​is das Erstaunen s​ich in Bewunderung verwandelt.“

Maurice d​e Vlaminck äußert s​ich 1942 kritisch: „Er z​ieht keinen Strich, l​egt keine Farbe auf, o​hne an e​in Original z​u erinnern. Giorgione, El Greco, Steinlen, Lautrec, griechische Masken u​nd Figurinen: Er benutzt a​lles […] Das einzige, w​as Picasso n​icht fertigbringt: e​inen ‚Picasso‘, d​er von Picasso stammt“ (Nachdruck i​n „Mein Testament“, 1959).

Max Ernst dagegen bewundert Picasso i​n einem Interview d​es Spiegel i​m Jahr 1970 m​it den Worten: „Picasso, g​egen den k​ann doch niemand ankommen, d​er ist d​och das Genie.“[132]

Beziehung zu Matisse

Die Beziehung z​u Henri Matisse i​st in folgendem Abschnitt dargestellt: → Matisse’ Beziehung z​u Picasso

Der Mythos Picasso – „Picasso und die Mythen“

Francisco López Hernández: Picasso gewidmete Skulptur vor seinem Geburtshaus in Málaga, Bronze, 2008

„Jede Unterhaltung m​it dem Piloten i​st verboten.“

Pablo Picasso[133]

Kein anderer Künstler d​es 20. Jahrhunderts w​ar so umstritten u​nd keiner i​st so berühmt geworden w​ie Picasso. Keiner w​ar so früh schon, s​o lange u​nd schließlich s​o übereinstimmend a​ls der entscheidende Künstler seiner Epoche gedeutet worden. Keiner w​urde so o​ft zum Thema i​n Dichtungen o​der Filmen.[134] Schon Picassos Vater s​oll dem Sohn d​ie Ehre erwiesen h​aben wie d​as von Sabartés wiedergegebene Zitat Picassos zeigt: „Da g​ab er m​ir seine Farben u​nd seine Pinsel u​nd hat n​ie mehr gemalt“. Der Vater s​oll dies z​u einem Zeitpunkt g​etan haben, a​ls der j​unge Pablo v​on ihm nichts m​ehr lernen konnte.[134]

Die Meinungen über Picasso zeigen a​lle Extreme d​er gängigen Auffassungen v​on der Moderne u​nd steigerten s​ich ins Unübersehbare.[135] Bereits d​ie beachtliche Menge a​n biografischer Überlieferung stellt „nur e​inen Tropfen“ d​ar im Vergleich z​u dem s​eit Jahrzehnten fließenden Strom v​on Stellungnahmen, Kritiken, Untersuchungen u​nd Büchern z​um Werk Picassos.[135] Für Klaus Herding i​st das Werk Picassos d​ie Herausforderung d​er Avantgarde schlechthin,[1] u​nd in d​en Augen Werner Spies’ i​st Picasso wiederum „fraglos d​er größte Zeichner“ d​es 20. Jahrhunderts.[136] Nach William Rubin repräsentiert d​as Werk Picassos d​urch die „Vielfalt seiner Stile, d​em Abwechslungsreichtum u​nd seiner Schöpferkraft d​ie Kunst d​es 20. Jahrhunderts a​ls Ganzes.“[137]

2002 zeigte d​as Bucerius Kunst Forum i​n Hamburg d​ie Ausstellung „Picasso u​nd die Mythen“. Petra Kipphoff rezensierte i​n der Zeit: „Picasso u​nd die Frauen, Picasso u​nd die Kinder, Picasso u​nd der Tod, Picasso u​nd der Krieg, Picasso, d​er Maler, d​er Plastiker, d​er Zeichner, d​er Grafiker: Kein anderer Künstler d​es 20. Jahrhunderts i​st so v​iel ausgestellt, s​o extensiv publiziert u​nd kommentiert worden. […] Für d​en Spanier u​nd bekennenden Macho Pablo Picasso a​ber war d​er Stier d​er Fixpunkt d​er Mythen u​nd die präferierte andere Identität. Der Minotaurus, Ergebnis e​ines sorgfältig vorbereiteten Seitensprungs d​er kretischen Königin Pasiphae m​it einem Stier, i​st der Anfang a​ller Männlichkeitssagen. Picasso h​at ihn n​icht nur i​mmer wieder zitiert, sondern spielt selber a​uch mit d​er Doppelrolle v​on Mann u​nd Stier, m​al heiter, m​al aggressiv. Und d​ass der Mythos d​er Vorzeit s​ich auch s​eine Bestätigung a​uf der Straße i​m 20. Jahrhundert h​olen kann, z​eigt der berühmte Stierschädel v​on 1942, b​ei dem Picasso d​en Sattel u​nd die Lenkstange e​ines Fahrrades s​o montierte, d​ass in d​er Tat d​ie Silhouette e​ines Stierkopfes sichtbar wird.“[138]

„Hommage à Picasso“

Paul Klee: Hommage à Picasso, 1914, Zentrum Paul Klee, Bern

69 Exponate v​on zeitgenössischen Künstlern, d​ie Picasso u​nd sein Werk zitieren, präsentierte e​ine Ausstellung m​it dem Titel „Hommage à Picasso“ anlässlich d​er 1000-Jahr-Feier d​er Stadt Kronach i​m Jahr 2003. Die Künstler hatten i​hm ihre künstlerische Reverenz z​u seinem 90. Geburtstag i​m Jahr 1971 erweisen wollen. Die präsentierten Linolschnitte, Radierungen u​nd Lithografien stammen a​us den Jahren 1971 b​is 1974, u​nd wurden 1973 u​nd 1974 erstmals i​n einem Mappenwerk, herausgegeben v​om Propyläen Verlag, Berlin, u​nd der Pantheon Presse, Rom, publiziert. Die Mappe umfasst u​nter anderem Werke v​on Künstlern w​ie Henry Moore, Max Bill, Allen Jones, Robert Motherwell, Jacques Lipchitz, Giacomo Manzù, Pierre Alechinsky, Joseph Beuys, Roy Lichtenstein, Michelangelo Pistoletto, Richard Hamilton, Walter De Maria u​nd Hans Hartung, d​ie mit i​hrer spezifischen künstlerischen Formensprache Picasso ehrten.[139]

Dem i​m Jahr 1973 entstandenen Werk Joan Mirós u​nter dem Titel Hommage à Picasso gingen bereits i​m Jahr 1912 Juan Gris’ u​nd 1914 Paul Klees gleichnamige Bilder voran.

Die Deutsche Guggenheim zeigte 2006 e​ine von d​er Konzeptkünstlerin Hanne Darboven a​ls Auftragsarbeit aktualisierte u​nd erweiterte Version i​hrer Arbeit Hommage à Picasso a​us den Jahren 1995/96. Darboven stellte 9720 Schriftblätter i​n 270 Rahmen i​n einer Rauminstallation e​ine Kopie v​on Picassos Gemälde Sitzende Frau i​m türkischen Kostüm gegenüber, – s​ein Original entstand 1955 – d​ie durch e​ine Serie v​on Skulpturen, e​iner bronzenen Büste Picassos b​is hin z​u aus Birkenzweigen geflochtenen Eseln komplettiert wurde. Ein weiterer Teil d​er Arbeit w​ar Opus 60, e​ine während d​er Ausstellung aufgeführte musikalische Komposition.[140]

Neubewertung von Picassos Spätwerk

Nachdem bereits 1992/93 d​ie Hamburger Kunsthalle, d​ie Kunsthalle d​er Hypo-Kulturstiftung, München u​nd die Neue Nationalgalerie, Berlin i​n der Ausstellung „Picasso, Die Zeit n​ach Guernica 1937–1973“ d​as Spätwerk d​es Künstlers zeigten, f​and anlässlich v​on Picassos 125. Geburtstag i​n Ausstellungen d​er Albertina, Wien u​nd der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, u​nter dem Titel „Picasso – Malen g​egen die Zeit“ i​m Jahr 2006 e​ine Neubewertung v​on Picassos Spätwerk statt, d​as lange Zeit i​n der Kritik gestanden hatte. „Unzusammenhängende Schmierereien, ausgeführt v​on einem rasenden Greis i​m Vorzimmer d​es Todes“, urteilte beispielsweise d​er Sammler u​nd Kunsthistoriker Douglas Cooper über d​as verstörende w​ilde Spätwerk Picassos.[141]

Den Katalog z​ur Ausstellung g​ab Werner Spies heraus, d​er Picasso persönlich gekannt h​atte und a​ls ausgezeichneter Experte seines Werkes gilt. „Pablo Picasso h​at die Kunst d​es 20. Jahrhunderts s​o nachhaltig geprägt w​ie kein zweiter. Unter d​en zahlreichen Phasen u​nd Stilperioden i​n seinem Schaffen n​immt das Alterswerk e​ine besondere Stellung ein. Seine späten Bilder, d​ie mit a​llen Fasern a​n Sinnlichkeit u​nd Umarmung hängen, d​ie Kuss u​nd Kopulation i​n Großaufnahmen zeigen, s​ind geprägt v​on einer großen Rastlosigkeit, d​ie darauf zielt, d​en Tod z​u exorzieren. Den meisterhaft schnellen, ‚wilden‘ Gemälden stehen technisch akribisch ausgeführte Zeichnungen gegenüber, i​n denen e​ine einzigartige Erzählfreude vorherrscht. Anhand v​on fast 200 Werken – Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken u​nd Skulpturen – d​ie besondere Arbeitsweise u​nd Dialektik v​on Picassos später Kunst. Vor a​llem der spannungsvolle Dialog v​on Malerei u​nd Zeichnung, entwickelt i​n den Jahren i​n Mougins, z​eigt den größten Künstler d​es 20. Jahrhunderts i​m Wettlauf m​it der i​hm noch verbleibenden Zeit.“[142]

Film und Theater

Der französische Filmregisseur Henri-Georges Clouzot brachte 1956 u​nter dem Titel Picasso (Le Mystere Picasso) e​inen im Reportage-Stil hergestellten Dokumentarfilm über Pablo Picasso u​nd dessen Arbeitsweise i​n die Kinos. In Jean Cocteaus Film a​us dem Jahr 1960, Le Testament d’Orphée (Das Testament d​es Orpheus), h​atte Picasso e​inen Cameo-Auftritt. 1978 w​urde die schwedische Filmkomödie Die Abenteuer d​es Herrn Picasso (Picassos äventyr) gedreht, d​ie Regie führte Tage Danielsson. Im Jahr 1996 entstand d​ie Filmbiografie Mein Mann Picasso (Surviving Picasso), i​n der Sir Anthony Hopkins d​en Maler verkörperte. Der Film spielt i​n den z​ehn Jahren v​on 1943 b​is 1953, a​ls Gilot Picassos Lebensgefährtin war.

Picassos Bild Mädchen m​it Taube spielt e​ine zentrale Rolle i​n der v​on Adolf Kabatek ersonnenen Disney-Geschichte Picasso-Raub i​n Barcelona (1985), e​in Comic, i​n der Dagobert Duck m​it seiner Verwandtschaft allerlei Abenteuer i​n und u​m Barcelona erleben. In d​em 184-minütigen Dokumentarfilm 13 Tage i​m Leben v​on Pablo Picasso (Frankreich 1999, ARTE-Edition/absolut Medien), hergestellt v​on Pierre Daix, Pierre Philippe u​nd Pierre-André Boutang, werden dreizehn Tage, d​ie Wendepunkte i​n Picassos Leben darstellen, anhand v​on Kunstwerken, Skizzenbüchern, Gesprächen u​nd Filmausschnitten dokumentiert.

1993 verfasste d​er amerikanische Schauspieler Steve Martin d​as Bühnenstück Picasso a​t the Lapin Agile. Es beschreibt e​in imaginäres Treffen i​m Jahr 1904 v​on Pablo Picasso u​nd Albert Einstein i​m Pariser Kabarett Lapin Agile.[143]

Der anderthalbstündige Fernsehfilm Matisse & Picasso: A Gentle Rivalry entstand i​m Jahr 2000; e​r befasst s​ich mit d​en Porträts d​er zwei „Giganten“ i​n der Kunst d​es 20. Jahrhunderts. Er z​eigt selten veröffentlichte Fotografien i​hrer Gemälde u​nd Skulpturen s​owie Fotos u​nd Filme a​us Archiven, d​ie sie b​ei der Arbeit zeigen. Geneviève Bujold i​st die Stimme v​on Françoise Gilot, Robert Clary i​st Matisse u​nd Miguel Ferrer Picasso. Die m​it einem nationalen Emmy ausgestattete Produktion stammt v​on KERA-Dallas/Fort Worth/Denton i​n Zusammenarbeit m​it dem Kimbell Art Museum, Fort Worth, Texas.[144]

In d​em Theaterstück d​es irischen Autors Brian McAvera Picassos Frauen (Picasso’s Women) erzählen a​cht Frauen i​m Rahmen e​iner fiktiven Pressekonferenz v​on ihrem Leben m​it dem Künstler i​n der Reihenfolge d​er Bekanntschaft m​it Picasso: Zunächst spricht Fernande Olivier, gefolgt v​on Eva Gouel, Gabrielle Lespinasse, Olga Chochlowa, Marie-Thérèse Walter, d​ann Dora Maar, Françoise Gilot u​nd zuletzt Jacqueline Roque. Die Buchausgabe erschien 1998. Ab 2003 fanden Aufführungen i​n Form v​on Tourneen statt.[145]

Der italienische Dramatiker u​nd Maler Dario Fo verfasste d​as Bühnenstück Picasso desnudo, d​as 2012 uraufgeführt wurde. Die hierfür entstandenen Bilder empfand e​r selbst n​ach als „Falso Picasso“, d​a ihm d​ie Bildrechte z​u teuer erschienen. Sie wurden i​m November 2014 i​n einer Stuttgarter Galerie gezeigt.[146]

Ebenfalls 2012 w​urde der Film La b​anda Picasso u​nter der Regie d​es Spaniers Fernando Colomo gedreht. Er befasst s​ich mit d​em spektakulären Raub d​es Gemäldes d​er Mona Lisa, d​er anfangs Guillaume Apollinaire u​nd Picasso u​nter Verdacht geraten ließ.[147]

Die 2013 entstandene Dokumentation v​on Hugues Nancy, Picasso, l’inventaire d’une vie (in d​er deutschen Fassung Looking f​or Picasso), z​eigt chronologisch v​iele seiner Werke w​ie in e​inem Tagebuch, insbesondere a​uch bis d​ahin nicht gezeigte Werke a​us dem persönlichen Nachlass. Seine Kernthese ist, Françoise Gilot zitierend, ebenso John Richardson, e​inem Wechsel i​n der Beziehung z​u Frauen folgte b​ei Picasso e​in Stilwechsel.[148][149] Sie enthält Interviews m​it Familienmitgliedern, Freunden, Anwälten u​nd Biografen.

Eine Fernsehserie d​es National Geographic Channel zeigte a​b April 2018 i​n der Reihe Genius i​n der deutschsprachigen Fassung u​nter dem Titel Genie: Picasso d​as Leben d​es Künstlers. Der Hauptdarsteller d​es älteren Picasso i​st Antonio Banderas.[150]

Im Fernsehen a​uf Arte w​urde der Film Blow u​p – Picasso a​m 12. April 2021 gezeigt. Er i​st abrufbar b​is zum 14. April 2024.[151]

Kunstmarkt

Unter d​en teuersten Gemälden d​er Welt befinden s​ich Werke v​on Picasso, darunter: Les femmes d’Alger (Version "O"), Akt m​it grünen Blättern u​nd Büste, Junge m​it Pfeife s​owie Dora Maar m​it Katze. Am 13. Mai 2021 w​urde das 1932 vollendete Werk Sitzende Frau a​m Fenster (Marie-Thérèse) a​uf einer Auktion b​ei Christie’s i​n New York veräußert. Innerhalb v​on 19 Minuten Auktionszeit erreichte d​as Bild e​inen Verkaufspreis v​on 90 Millionen Dollar. Inklusive d​er Kommission u​nd Gebühren w​urde die symbolisch wichtige Marke v​on 100 Millionen Dollar Auktionswert überboten, sodass d​as Werk insgesamt für 103,4 Millionen Dollar (umgerechnet e​twa 85,4 Millionen Euro) d​en Besitzer wechselte.[152]

Picassos Werke blieben a​uch nicht v​on Fälschungen verschont. Bereits i​m Jahr 1974 drehte Orson Welles d​ie Dokumentation F f​or fake, i​n der e​r Kunstfälscher porträtierte; u​nter ihnen i​st der ungarische Maler Elmyr d​e Hory, d​er serienweise „Picassos“ täuschend ähnlich kopierte.[153]

„Picasso-Fund“ 2010

Bei Picassos früherem Elektriker Pierre Le Guennec u​nd seiner Frau wurden 2010 271 bisher unbekannte Werke Picassos entdeckt, d​ie angeblich i​n Guennecs Garage 40 Jahre l​ang lagerten u​nd als Lohn für handwerkliche Arbeiten deklariert wurden. Ein s​ich anschließender Prozess w​egen Hehlerei w​urde im März 2015 m​it einer Strafe v​on zwei Jahren a​uf Bewährung abgeschlossen. Näheres findet s​ich im Artikel z​um Nachlassverwalter Claude Picasso.

Diebstähle

Der Wert d​es Gemäldes Buste d​e Femme a​us 1938 w​urde 2019 a​uf 25 Millionen Euro geschätzt. Unbekannte hatten e​s 1999 v​on einer Yacht, a​uf Anker v​or Antibes, Frankreich gestohlen. Die Versicherung h​atte damals e​ine Belohnung v​on 400.000 Euro ausgesetzt. Ein Kunstdetektiv h​atte einen Hinweis a​us der Unterwelt erhalten u​nd fand 2019 d​as Bild b​ei einem Geschäftsmann i​n Amsterdam. Der Diebstahl i​st verjährt, d​as Bild w​urde der Versicherung übergeben.[154]

Vom 19. a​uf den 20. Mai 2010 w​urde u. a. Taube m​it Erbsen, 1911 o​der Frühjahr 1912 kubistisch gemalt, a​us dem Musée d’art moderne d​e la Ville d​e Paris gestohlen u​nd aus d​em Rahmen geschnitten.[155] 2017 w​ird vom Prozess g​egen drei Verdächtige berichtet, d​as Bild bleibt verschollen.[156]

Im Juni 2021 wurden d​ie Gemälde Frauenkopf v​on Picasso a​us dem Jahr 1939 u​nd ein beschädigtes Werk v​on Piet Mondrian i​n einem Lagerhaus 50 k​m entfernt v​on Athen gefunden, d​ie 2012 a​us der Nationalgalerie (Athen) geraubt worden waren. Ein Verdächtiger w​urde ermittelt. Picassos Werk w​ird auf 16,5 Millionen Euro geschätzt. Er h​atte das Bild Griechenland höchstpersönlich für d​en Widerstand g​egen die Nationalsozialisten übergeben.[157]

Tourismus

Fassade des Col·legi d’Arquitectes

Die „Picasso Route“ i​n der katalanischen Stadt Barcelona führt z​u seiner Ausbildungsstätte „La Llotja“, z​um Künstlercafé Els Quatre Gats, d​em Ort seiner ersten Ausstellung, z​um Museu Picasso, u​nd zeigt d​ie drei Friese a​n der Fassade d​es Col·legi d’Arquitectes, d​ie nach Picassos Zeichnungen v​on dem norwegischen Künstler Carl Nesjar (1920–2015) geschaffen wurden, s​owie den Wohnort d​er Familie, d​as Gebäude Porxos d’en Xifré.[158]

Seit 2009 g​ibt es d​ie „Route Picasso“ i​n Südfrankreich, d​ie von Avignon b​is Antibes führt. Sie leitet d​en kunstinteressierten Touristen z​u Lebens- u​nd Wirkungsstätten d​es Künstlers.[159]

Astronomie

Der Asteroid (4221) Picasso w​urde 1990 n​ach ihm benannt.[160]

Ausstellungen (Auswahl)

Werke (Auswahl)

Kopf einer Frau von Picasso in Halmstad, Schweden
Nach dem kleinen Original Homme aux bras écartés (1961) vergrößerte Picassoskulptur am Kunstmuseum Basel (Neue Fassung von 2007)

Bildnerisches Werk

  • ab 1889: Einige Jugendwerke Picassos
  • 1897: Wissenschaft und Barmherzigkeit, Öl auf Leinwand, 197 × 249,5 cm, Museu Picasso, Barcelona
  • 1901: Evokation – Das Begräbnis Casagemas, Öl auf Leinwand, 150 × 90 cm, Musée Picasso, Paris.
  • 1901: La Gommeuse, Öl auf Leinwand, 81,3 × 54 cm, Privatsammlung.
  • 1902: Eingeschlafene Trinkerin (Buveuse assoupie), Öl auf Leinwand, 80 × 60,5 cm, Kunstmuseum Bern
  • 1902: Die beiden Schwestern, Öl auf Leinwand, 152 × 100 cm, Eremitage, Sankt Petersburg
  • 1902: Melancholie, Öl auf Leinwand, 100 × 69,2 cm, Detroit Institute of Arts, Detroit
  • 1903: Familie Soler, Öl auf Leinwand, 150 × 200 cm, Le Musée d’Art moderne et d’Art contemporain, Liège (Lüttich)[165]
  • 1903: Das Leben (La Vie), Öl auf Leinwand, 197 × 127 cm, Cleveland Museum of Art
  • 1904: Das karge Mahl, Radierung, 46,3 × 37,7 cm, Ulmer Museum, Ulm
  • 1904: Die Büglerin, Öl auf Leinwand, 116 × 73 cm, The Solomon R. Guggenheim Museum, New York Abb.
  • 1904: Frau mit Krähe, Holzkohle, Pastel und Aquarell auf Papier, 64,6 × 49,5 cm, Toledo Museum of Art
  • 1905: Sitzender Harlekin, Aquarell und Tusche auf Karton 57,2 × 41,2 cm Sammlung Berggruen, Berlin
  • 1905: Junge mit Pfeife, Öl auf Leinwand, 100 × 81,3 cm, Privatbesitz
  • 1905: Die Gaukler (Les Saltimbanques), Öl auf Leinwand, 212 × 229 cm, National Gallery of Art, Washington
  • 1906: Bildnis Allan Stein, Gouache auf Karton, 74 × 59,7 cm, Baltimore Museum of Art Abb.
  • 1906: Bildnis Gertrude Stein, Öl auf Leinwand, 100 × 81 cm, The Metropolitan Museum of Art, New York
  • 1906: Selbstbildnis, Öl auf Leinwand, 93 × 73 cm, The Philadelphia Museum of Art
  • 1907: Les Demoiselles d’Avignon, Öl auf Leinwand, 243,9 × 233,7 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1908: Die große Dryade, Öl auf Leinwand, 185 × 108 cm, Eremitage, St. Petersburg
  • 1910: Porträt Ambroise Vollard, Öl auf Leinwand, 92 × 65 cm, Puschkin-Museum, Moskau Abb.
  • 1910: Bildnis Daniel-Henry Kahnweiler, Öl auf Leinwand, 101 × 73 cm, The Art Institute of Chikago
  • 1910: Frau mit Senftopf, Öl auf Leinwand, etwa 29 × 24 cm, Gemeentmuseum, The Hague Abb.
  • 1919: Schlafende Bauern, Tempera, Aquarell und Bleistift, 31,1 × 48,9 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1920: Zwei sitzende Frauen, Öl auf Leinwand, 195 × 163 cm, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
  • 1921: Drei Musikanten, Öl auf Leinwand, 200,7 × 222,9 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1921: Drei Frauen am Brunnen, Öl auf Leinwand, 203,9 × 1744 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1923: Die Flöte des Pan, Öl auf Leinwand, 205 × 174,5 cm, Musée Picasso, Paris Abb.
  • 1924: Paolo als Harlekin, Öl auf Leinwand, 130 × 97 cm, Musée Picasso, Paris
  • 1925: Die Umarmung (Der Kuss), 130,5 × 97,7 cm, Musée Picasso, Paris Abb.
  • 1925: Die drei Tänzerinnen (Les Trois Danseuses), Öl auf Leinwand, 215 × 142 cm, Tate Modern, London
  • 1927: Sitzende Frau, Öl auf Holz, 130 × 97 cm, The Museum of Modern Art, New York
  • 1930: Sitzende Badende am Meeresstrand, Öl auf Leinwand, 163,2 × 129,5 cm, The Museum of Modern Art, New York
  • 1932: Akt mit grünen Blättern und Büste, Öl auf Leinwand, 162 × 130 cm, Privatbesitz
  • 1932: Mädchen vor dem Spiegel, Öl auf Leinwand, 162,5 × 130 cm, The Museum of Modern Art, New York
  • 1932: Le Rêve (Gemälde) (Der Traum), Öl auf Leinwand, 130 × 98 cm, Privatbesitz
  • 1935: Interieur mit zeichnendem Mädchen, Öl auf Leinwand, 130 × 195 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1937: Bildnis Dora Maar, Öl auf Leinwand, 92 × 65 cm, Musée Picasso, Paris Abb.
  • 1937: Porträt Lee Millers als Arlésienne, Öl auf Leinwand, Museu Picasso, Barcelona Abb.
  • 1937: Die weinende Frau, Tate Modern, London Abb.
  • 1937: Guernica, Öl auf Leinwand, 349,3 × 776,6 cm, Museo Reina Sofia, Madrid
  • 1939: Nächtlicher Fischfang in Antibes, Öl auf Leinwand, 205,7 × 345,4 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1941: Dora Maar mit Katze (Dora Maar au Chat), Öl auf Leinwand, 130 × 97 cm, Privatbesitz
  • 1942: Das Morgenständchen (L'aubade, Serenade), Öl auf Leinwand, 195 × 265 cm, Centre Pompidou[166]
  • 1945: Das Beinhaus, Öl auf Leinwand, 199,8 × 250,1 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1946: La femme-fleur, Porträt von Francoise Gilot, Öl auf Leinwand, 146 × 89 cm, Collection Particuliére
  • 1951: Massaker in Korea, Öl auf Sperrholz, 109,5 × 209,5 cm, Musée Picasso, Paris
  • 1954: Porträt von Sylvette, Öl auf Leinwand, 81 × 65 cm, Privatbesitz Abb. Bildauswahl aus einer Porträtreihe Sylvette
  • 1954/55: Les Femmes d’Alger (Die Frauen von Algier), 15 Versionen, inspiriert von Delacroix’ Die Frauen von Algier
  • 1956: Das Atelier „La Californie“ in Cannes, Öl auf Leinwand, 89 × 116 cm, Musée Picasso, Paris
  • 1957: Las Meninas nach Velazquez, Öl auf Leinwand, 194 × 260 cm, Museu Picasso, Barcelona Abb.
  • 1958: Der Sturz des Ikarus, 800 × 1000 cm, Wandgemälde UNESCO, Delegates’ Lobby, Paris Abb.
  • 1961: Frühstück im Freien nach Manet, Öl auf Leinwand, 60 × 73 cm, Museum Ludwig, Köln
  • 1963: Frau mit Spiegel, Öl auf Leinwand, 116 × 89 cm, Privatbesitz
  • 1964: Femme au chat assise dans un fauteuil, Öl auf Leinwand, 130 × 81 cm, Christie’s, New York an Dimitri Mavromatis
  • 1965: Nackte Frau, Öl auf Leinwand, 115,8 × 88,5 cm, Christie’s, London
  • 1969: Zwei Kämpfer III, roter Filzstift auf Papier, 11,7 × 18,4 cm, Sotheby’s, London
  • 1961: Mann mit Pfeife, Öl auf Leinwand, 130,2 × 97,2 cm, Sotheby’s, London
  • 1968: Frauenraub, Radierung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
  • 1972: Der junge Maler III, Öl auf Leinwand, 91 × 72,5 cm, Musée Picasso, Paris
  • 1972: Selbstporträt, Wachsstift auf Papier, 65,7 × 50,5 cm, Fuji Television Gallery, Tokio Abb.
  • 1973: Sitzender Mann, rote Kreide auf Papier, 33,7 × 26,7 cm, Sotheby’s, London

Bildhauerisches Werk

  • 1905: Der Hofnarr, Bronze, 40 × 35 × 22 cm, Privatsammlung
  • 1909: Kopf von Fernande, Bronze, 41,3 cm hoch, Musée Picasso, Paris Abb.
  • 1928: Drahtkonstruktion (Denkmal für Guillaume Apollinaire), Metalldraht, 50,5 × 40,8 × 18,5 cm, Musée Picasso, Paris
  • 1929–1930: Frau in einem Garten, Bronze, 210 × 117 × 82 cm, Sammlung Paloma Picasso Lopez, Paris
  • 1932: Kopf einer Frau, Bronze, 128,5 × 54,5 × 62,5 cm, Musée Picasso, Paris
  • 1934: Frau mit Blättern, Bronze, 38 × 18,7 × 25,8 cm, Musée Picasso, Paris
  • 1942: Stierschädel, Assemblage aus Fahrradsitz und Fahrradgriff, 33,5 × 43,5 × 19 cm, Musée Picasso, Paris Abb.
  • 1943: Totenkopf, Bronze, 25 × 21 × 31 cm, Musée Picasso, Paris
  • 1944: Mann mit Schaf, Bronze, 220 × 78 × 72 cm, Philadelphia Museum of Art, Philadelphia
  • 1950: Frau mit verschränkten Armen, Bronze, 34 × 10 × 10 cm, Sammlung Paloma Picasso Lopez, Paris
  • 1951: Pavian mit Jungem, Bronze, 53,3 × 33,7 × 42,7 cm, The Museum of Modern Art, New York
  • 1952–1953: Lesende Frau, Bronze bemalt, 15,5 × 35,5 cm, Privatsammlung, Paris
  • 1959: Der Arm, Bronze, 57,8 × 16,5 × 16 cm, Hirschhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution, Washington, D.C.
  • 1962: Kopf, Eisen, Metall, 105 × 70 × 48 cm, The Art Institute of Chicago, Chicago
  • 1964: Sitzender Faun, Glas, handgeblasen, 11,5 cm, Sotheby’s, London
  • 1972: Monument, 395,3 × 149,2 × 319,3 cm, The Museum of Modern Art, New York

Sammlungen in Museen

Umfangreiche Werkgruppen z​u Picasso s​ind in Deutschland i​m Museum Berggruen i​n Berlin, i​m Sprengel Museum Hannover, i​n der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen i​n Düsseldorf, i​m Museum Ludwig i​n Köln s​owie in d​er Staatsgalerie Stuttgart ausgestellt. Sein grafisches Werk i​st nahezu komplett i​m Kunstmuseum Pablo Picasso Münster z​u sehen. Bedeutende Sammlungen v​on Gemälden Picassos i​n der deutschsprachigen Schweiz werden i​m Kunstmuseum Basel, i​n der Fondation Beyeler i​n Riehen, i​n der Sammlung Rosengart i​n Luzern s​owie im Kunstmuseum Bern gezeigt.

In Frankreich finden s​ich Sammlungen i​m Musée Picasso i​n Paris, i​m Musée national Picasso La Guerre e​t la Paix d​e Vallauris, i​m Lille Métropole Museum für Moderne Kunst, Zeitgenössische Kunst u​nd Art Brut i​n Villeneuve-d’Ascq s​owie im Musée Picasso Antibes i​m Chateâu Grimaldi. In Russland i​m Puschkin-Museum i​n Moskau u​nd in d​er Eremitage, Sankt Petersburg. In Spanien i​m Museu Picasso, Barcelona, i​m Museo Reina Sofía, Madrid s​owie im Museo Picasso i​n Málaga u​nd in d​en USA i​m Museum o​f Modern Art, New York u​nd im Art Institute o​f Chicago.

Literatur

Werkverzeichnisse und Hilfsmittel
Lexika

  • Pierre Daix: Dictionaire Picasso. Robert Laffont, Paris 1995.
  • Johannes M. Fox: Picassos Welt. Ein Lexikon. Bd. 1–2. Projekte Verlag Cornelius, Halle 2008.

Werkübersichten

Grafik u​nd Handzeichnung

  • Brigitte Baer, Bernhard Geiser: Picasso. Peintre-Graveur. Catalogue Raisonne de l’oeuvre grave et lithographie et des monotypes 1899–1972 Bd. I–VII [+ addendum zum Catalogue Raisonné 1969–1972]. Kornfeld, Bern 1984–1996.
  • Georges Bloch: Picasso. Catalogue de l’oeuvre gravé et lithographié. Bd. 1–2 und 4. Kornfeld, revidierte Aufl. Bern 1975, Bd. 2 und 4 in nochmals revidierter Aufl. im Rahmen des Picasso-Project (s. Weblinks) Wofsy, San Francisco 2004; Bd. 3 Catalogue de l’oeuvre gravé ceramique. Kornfeld und Klipstein, Bern 1972.
  • Arnold Glimcher: Je suis le cahier. Die Skizzenbücher Pablo Picassos. Rowohlt, Reinbek 1986.
  • Ernst-Gerhard Güse, Bernhard Rau: Pablo Picasso. Die Lithographien. Gerd Hatje, Stuttgart 1988, ISBN 3-7757-0261-X.
  • Fernand Mourlot: Picasso, Lithograph. Sauret, Paris 1970, DNB 457641908.
  • Das graphische Werk des Pablo Picasso. In: Das Werk, Architektur und Kunst[169]

Angewandte Grafik

  • Christophe Czwiklitzer: Pablo Picasso. Plakate 1923–1973. Werkverzeichnis. Deutscher Taschenbuchverlag dtv, München 1981, ISBN 978-3-423-02875-2.
  • Sebastian Goeppert, Herma Goeppert-Frank, Patrick Cramer: Pablo Picasso. Die illustrierten Bücher. Hatje, Ostfildern 1995.

Keramik u​nd Skulptur

  • Georges Ramié: Céramiques de Picasso. Fotografien von Edward Quinn. Cercle d’Art, Paris 1974.
  • Alain Ramié: Picasso de l’Œuvre Ceramique Édité 1947–1971. Madoura, Vallauris 1988.
  • Werner Spies (Hrsg.): Picasso: Skulpturen. Hatje Cantz, Ostfildern 2000, ISBN 3-7757-0908-8.

Selbstzeugnisse

  • Peter Schifferli (Hrsg.): Pablo Picasso. Wort und Bekenntnis. Die gesammelten Dichtungen und Zeugnisse. Übers. Elisabeth Schnack, Paul Celan. Ullstein, Frankfurt am Main 1957.

Biografien

  • Wilhelm Boeck: Pablo Picasso, mit einer Lebensbeschreibung von Jaime Sabartes. Kohlhammer, Stuttgart 1955
  • Mary Ann Caws: Pablo Picasso. „Malerei ist nie Prosa“. Ein Porträt. Piet Meyer, Bern 2010, ISBN 978-3-905799-06-4.
  • Siegfried Gohr: Pablo Picasso. Leben und Werk. Ich suche nicht, ich finde. DuMont, Köln 2006, ISBN 3-8321-7743-4.
  • Arianna Stassinopoulos Huffington: Picasso. Genie und Gewalt. Droemer Knaur, München 1988, ISBN 3-426-26399-8.
  • Norman Mailer: Picasso. Portrait des Künstlers als junger Mann. Piper, München Zürich 1996, ISBN 3-492-03878-6.
  • Patrick O’Brian: Pablo Picasso. Eine Biographie. Hoffmann und Campe, Hamburg 1979, ISBN 3-455-08890-2; Ullstein, Hamburg 1982.
  • Roland Penrose: Pablo Picasso. Sein Leben – sein Werk. Originalausgabe 1958, 2. Aufl., Heyne, München 1985, ISBN 3-453-55083-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, englisch).
  • John Richardson, Marilyn McCully: A Life of Picasso. New York 1996 ff. (bisher 3 Bde.; Bd. 1–2 auch auf deutsch bei Kindler, München 1991; 1997).
  • Wilfried Wiegand: Picasso. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 19. Aufl. 2002, ISBN 978-3-499-50205-7.

Darstellungen v​on Freunden u​nd der Familie

  • Joe F. Bodenstein: Picasso in Arno Breker – une biographie. Èditions SÉGUIER Paris, französische Erstausgabe 2016, ISBN 978-2-84049-690-8.
  • Brassaï: Gespräche mit Picasso. Rowohlt, Reinbek 1966, 2. Aufl. 1985, ISBN 3-499-15593-1 (Original: Conversation avec Picasso, Paris 1964)
  • Ilja Ehrenburg: Memoiren. Menschen, Jahre, Leben. Bd. 1, 1891–1922. München 1962, wieder 1965, ISBN 3-463-00511-5, S. 296–311.
  • Françoise Gilot/Carlton Lake: Leben mit Picasso. Diogenes, Zürich 1987, ISBN 978-3-257-21584-7 (Original: Life with Picasso, New York 1964)
  • Daniel-Henry Kahnweiler: Meine Maler, meine Galerien. DuMont Schauberg, Köln 1961
  • Fernande Olivier: Picasso und seine Freunde. Erinnerungen aus den Jahren 1905–1913. Vorwort Paul Léautaud. Übers. Gertrud Droz-Rüegg. Diogenes, Zürich 1989, ISBN 978-3-257-21748-3 (Es gibt frühere Ausgaben.- Original Picasso et ses amis. 1933)
  • Geneviève Laporte: Si tard le soir le soleil brille. Éditions Plon, Paris 1973 (Weitere Bücher über Picasso folgten.)
  • Antony Penrose: Der Junge, der Picasso biss (Kinderbuch). Aus dem Englischen von Egbert Baqué, Knesebeck, München 2010, ISBN 978-3-86873-260-3.
  • Marina Picasso: Die vergessenen Kinder. Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1998, ISBN 3-404-61403-8.
  • Marina Picasso: Und trotzdem eine Picasso. Leben im Schatten meines Großvaters. List, München 2001, ISBN 3-471-78443-8.
  • Jaime Sabartés: Picasso. Gespräche und Erinnerungen. Mit 17 Porträts und Zeichnungen von Picasso. Arche, Zürich 1956.
  • Gertrude Stein: Picasso. Sämtliche Texte 1909–1938. Arche, Hamburg, Neuausgabe 2003, ISBN 978-3-7160-2314-3.
  • Olivier Widmaier Picasso (Sohn von Picassos Tochter Maya): Picasso – Porträt der Familie. Prestel, München 2003, ISBN 3-7913-2962-6.

Picasso u​nd die Frauen

  • James Lord: Picasso und Dora Maar. Matthes und Seitz, 1994, ISBN 3-88221-797-9.
  • Ingrid Mössinger, Kerstin Dechsel, Beate Ritter: Picasso et les femmes – Picasso und die Frauen. DuMont, Köln 2005, ISBN 978-3-8321-7529-0.
  • Fernande Olivier: Picasso und seine Freunde. Erinnerungen aus den Jahren 1905–1913. Diogenes, Neuausgabe 1989, ISBN 978-3-257-21748-3. Die französische Originalausgabe erschien im Jahr 1933.

Zum Werk Picassos

  • Gereon Becht-Jördens, Peter M. Wehmeier: Picasso und die christliche Ikonographie. Mutterbeziehung und künstlerische Position. Dietrich Reimer, Berlin 2003, ISBN 3-496-01272-2.
  • John Berger: Glanz und Elend des Malers Pablo Picasso. Rowohlt, Reinbek 1973.
  • Elisabeth Cowling: Picasso. Style and meaning. Berlin, London 2002.
  • Pierre Daix: Picasso créateur. La vie intime et l’oeuvre. Paris 1987.
  • Mary Matthews Gedo: Picasso. Art as Autobiography. The University of Chicago Press, Chicago/London 1980, ISBN 0-226-28482-4.
  • Graphikmuseum Pablo Picasso Münster: Pablo Picasso – Im Atelier des Künstlers. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in Münster (28. August – 21. November 2010). Gesamtltg. von Ausst. u. Katalog: Markus Müller. Hirmer, München 2010, ISBN 978-3-7774-3281-6.
  • Klaus Herding: Pablo Picasso: Les Demoiselles d’Avignon. Die Herausforderung der Avantgarde. Frankfurt a. M. 1992, ISBN 3-596-10953-1.
  • Katja Herlach: Für den Tag gedruckt. Picassos Gebrauchsgraphik. Sammlung Margadant, Scheidegger & Spiess, Zürich 2005, ISBN 978-3-85881-160-8.
  • Kestner-Gesellschaft Hannover: Hommage à Picasso. Ausstellungskatalog, Ansprache von Wieland Schmied, Hannover 1973.
  • Reinhard Liess: Streifzüge durch die klassische Kunstgeschichte mit einer Kritik an Picasso hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Thomas Gädeke. 3 Bde., zusammen 1695 S. und 95 Farbtafeln, Schnell & Steiner, Regensburg 2021, ISBN 978-3-7954-3639-1.
  • Josep Palau i Fabre: Picasso. Kindheit und Jugend eines Genies. Könemann, Köln 1998.
  • Josep Palau i Fabre: Picasso. Der Kubismus. 1907–1917. Könemann, Köln 1998.
  • Josep Palau i Fabre: Picasso. Von den Balletts zu den Dramas. 1917–1926. Könemann, Köln 1999.
  • Roland Penrose: Picasso und seine Zeit – Ein Fotobuch. Zürich 1957.
  • Roland Penrose: The Sculpture of Picasso. The Museum of Modern Art, New York 1967, ohne ISBN.
  • Roland Penrose, John Golding (Hrsg.): Picasso in Retrospect. Praeger Publishers, New York Washington 1973, Granada London 1973.
  • Jane Fluegel, William Rubin (Hrsg.): Pablo Picasso. Retrospective im Museum of Modern Art, New York. Prestel, München 1980, ISBN 3-7913-0534-4.
  • Werner Spies (Hrsg.): Pablo Picasso: eine Ausstellung zum 100. Geburtstag; Werke aus der Sammlung Marina Picasso. München 1981, ISBN 3-7913-0523-9.
  • Werner Spies, Götz Adriani (Hrsg.): Picasso: Pastelle, Zeichnungen, Aquarelle. Gerd Hatje, Stuttgart 1986, ISBN 3-7757-0213-X.
  • Werner Spies (Hrsg.): Malen gegen die Zeit. Picassos Spätwerk. Hatje Cantz, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-7757-1831-8.
  • Ulrich Weisner: Picasso. Kerber, Bielefeld 1997, ISBN 3-924639-78-7.
  • Ingo F. Walther: Picasso – das Genie des Jahrhunderts. Taschen, Köln, 12. Auflage 1999, ISBN 978-3-8228-6371-8.
  • Carsten-Peter Warncke: Pablo Picasso 1881–1973. Taschen, Köln, Sonderauflage 2006, ISBN 978-3-8228-5025-1.

Fotodokumentationen

  • David Douglas Duncan: Viva Picasso. Zu seinem 100. Geburtstag. Fritz Molden, Wien 1981, ISBN 3-217-01203-8.
  • Kunstmuseum Pablo Picasso Münster (Hrsg.): Picasso bei der Arbeit. Durch die Linse von David Douglas Duncan. Wienand, Köln 2011, ISBN 978-3-86832-080-0. Einblicke in Ateliers, Wohnhäuser und Familienleben.
  • Edward Quinn: Picasso – Mensch und Bild. Einleitung: Pierre Daix, Klett-Cotta, Stuttgart 1987, ISBN 3-608-76221-3.
  • Edward Quinn: Picasso    Werke  +  Tage. Einleitung und Text: Roland Penrose, Manesse, Conzett&Huber, Zürich 1965, ohne ISBN.
  • Helge Sobik: Picasso an der Riviera. Feymedia, Düsseldorf 2010, ISBN 978-3-941459-11-3.
  • Helge Sobik: Picassos Häuser. Feymedia, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-941459-00-7.
  • Kerstin Stremmel (Hrsg. für das Museum Ludwig, Köln): Ichundichundich – Picasso im Fotoporträt. HatjeCantz, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7757-3198-0 (deutsch), ISBN 978-3-7757-3199-7 (englisch), ISBN 978-3-7757-3248-2 (spanisch); Fotodokumentationskatalog zur gleichnamigen Ausstellung in Köln (24. September 2011 bis 15. Januar 2012), in Málaga (5. März – 10. Juni 2012) sowie im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg (21. Juli bis 10. Oktober 2012).

Sonstiges

  • Marie-Laure Bernadac, Christine Piot (Hrsg.): Picasso. Collected Writings. Abbeville Press, New York 1989, ISBN 1-55859-045-5 (französisch: Paris 1989).
  • Elizabeth Cowling: Visiting Picasso    The Notebooks and Letters of Roland Penrose. Thames & Hudson, London 2006, ISBN 978-0-500-51293-7.
  • David Douglas Duncan: Picasso & Lump. Benteli, Zürich 2006, ISBN 3-7165-1435-7.
  • Boris Friedewald: Die Tiere von Picasso. Prestel, München 2014, ISBN 978-3-7913-4989-3.
  • Michael Carlo Klepsch: Picasso und der Nationalsozialismus. Patmos, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-491-35011-3.
  • Piet Meyer (Hrsg.): Pablo Picasso in Zürich 1932. Piet Meyer, Bern 2010, ISBN 978-3-905799-09-5.
  • Mariano Miguel Montanés: Pablo Picasso    The Last Years. Assouline Publishing, New York 2004, ISBN 2-84323-613-4.
Commons: Pablo Picasso – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Abbildungen

  1. Pablo Picasso: Ambroise Vollard (1910), pablopicasso.org
  2. Les Trois Danseuses, Juni 1925, 215 × 142 cm, Öl auf Leinwand, Tate Gallery, London
  3. Minotaure (1933–1939), thenonist.com, abgerufen am 6. Juli 2011
  4. Der Picador, 1889, Öl auf Leinwand, Sammlung Claude Picasso, Paris
  5. Etude pour un torse, 1894, 52,4 × 36,7 cm, Kohle und Conté-crayon-Stift, Museo Picasso, Barcelona
  6. Porträt Philippe IV., 1897, Öl auf Leinwand, Museo Picasso, Barcelona
  7. Matador Luis Miguel Dominguin, 1897, Zeichnung, Museo Picasso, Barcelona
  8. Die Erstkommunion, 1896, 166 × 118 cm, Öl auf Leinwand, Museo Picasso, Barcelona
  9. Wissenschaft und Nächstenliebe, 1897, 197 × 249,5 cm, Öl auf Leinwand, Museo Picasso, Barcelona
  10. Le Moulin de la Galette (Memento vom 12. Juli 2014 im Internet Archive), 1900, 88,2 × 115 cm, Öl auf Leinwand, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
  11. Evokation – Das Begräbnis Casagemas (Memento vom 12. Juli 2014 im Internet Archive), 1901, 150 × 90 cm, Öl auf Leinwand, Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris
  12. Das blaue Zimmer (Memento vom 12. Juli 2014 im Internet Archive), 50,8 × 62 cm, Herbst 1901, Öl auf Leinwand, Philipps Collection, Washington
  13. Selbstbildnis (Memento vom 12. Juli 2014 im Internet Archive), 80 × 60 cm, Ende 1901, Öl auf Leinwand, Musée Picasso, Paris
  14. The Lapin Agile. 1905, 99,1 × 100,3 cm, Öl auf Leinwand, The Metropolitan Museum of Art, New York
  15. Nature morte à la chaise cannée, 1912, 29 × 37 cm, Collage, Musée Picasso, Paris
  16. Olga in einem Sessel, Ende 1917, 130 × 88,8 cm, Öl auf Leinwand, Musée Picasso, Paris
  17. Stillleben vor einem Fenster in Saint-Raphaël, Sommer 1919, 35,5 × 24,8 cm, Öl auf Leinwand, Sammlung Heinz Berggruen, Genf
  18. Die Panflöte, 1923, 205 × 174,5 cm, Öl auf Leinwand, Musée Picasso, Paris
  19. Die Kreuzigung, Februar 1930, 51,5 × 66,5 cm, Öl auf Leinwand, Musée Picasso, Paris

Einzelnachweise

  1. Klaus Herding: Pablo Picasso: Les Demoiselles d’Avignon. Die Herausforderung der Avantgarde. Frankfurt a. M. 1992, S. 5
  2. Jaime Sabartés: Picasso – Documents iconographiques, herausgegeben von Pierre Cailler, Genf 1954.
  3. Laut Geburtsurkunde und Taufschein (digital reproduziert vom Online Picasso Project)
  4. Sabartés: Picasso. Gespräche. S. 13.
  5. Wilfried Wiegand: Picasso, S. 7–11.
  6. Zur korrekten Datierung und zu den Auswirkungen der traumatischen Erfahrung vgl. Mary Mathews Gedo: Looking at Art from the Inside Out. The psychoiconographic Approach to Modern Art. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1994, S. 109–118
  7. Wiegand: Picasso, S. 13
  8. Wiegand: Picasso, S. 24 f.
  9. William H. Robinson, Jordi Falgàs, Carmen Belén Lord, Cleveland Museum of Art: Barcelona and modernity: Picasso, Gaudí, Miró, Dalí. Yale University Press, 2006, ISBN 978-0-300-12106-3, S. 102 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Francisco de Asis Soler, 1903 (oil on canvas). In: bridgemanimages.com (englisch).
  11. Wiegand: Picasso, S. 50
  12. Wiegand: Picasso, S. 41
  13. Wilfried Wiegand: Picasso, S. 42
  14. Thomas Altmann: Eine der Musen in Bronze und Öl. In: Mitteldeutsche Zeitung. 15. Mai 2007, abgerufen am 28. Mai 2021.
  15. Wiegand: Picasso, S. 50–57
  16. Judith Cousins: Vergleichende biographische Chronologie. In: William Rubin: Picasso und Braque. Die Geburt des Kubismus. Prestel, München 1990, S. 335
  17. Gohr: Picasso, S. 64
  18. Götz Adriani (Hrsg.): Die Kunst des Handelns: Meisterwerke des 14. bis 20. Jahrhunderts bei Fritz und Peter Nathan. Hatje Cantz, 2005, ISBN 978-3-7757-1658-1, S. 198 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  19. Wiegand: Picasso, S. 63 f.
  20. Bernard Zurcher: Georges Braque – Leben und Werk. Aus dem Französischen übersetzt von Guido Meister. Hirmer Verlag, München 1988, ISBN 3-7774-4740-4, S. 42
  21. Wiegand: Picasso, S. 66 f.
  22. Daniel-Henry Kahnweiler: Der Weg zum Kubismus. Verlag Gerd Hatje Stuttgart, Erstauflage 1920, S. 20 ff.
  23. Siegried Gohr: Ich suche nicht, ich finde. Pablo Picasso – Leben und Werk. DuMont, Köln 2006, S. 20 f
  24. Juan Gris (Memento vom 15. Oktober 2005 im Internet Archive), g26.ch, abgerufen am 2. Oktober 2012
  25. Wiegand: Picasso, S. 64 ff.
  26. Antonina Vallentin: Picasso. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1958, S. 205 f.
  27. Judith Cousins, in: William Rubin, Anm. 119 S. 364 f., 419
  28. Picasso. Galerie Hans Goltz, abgerufen am 8. November 2008.
  29. Thannhauser Collection (Memento vom 25. Juni 2014 im Internet Archive), guggenheim.org, abgerufen am 20. April 2016
  30. Picasso and modern british art. tate.org.uk, abgerufen am 9. Januar 2022
  31. William Rubin: Pablo Picasso. A Retrospective, with 758 plates, 208 in colour, and 181 reference illustrations. The Museum of Modern Art, New York, Thames and Hudson, London 1980, S. 153
  32. Wiegand: Picasso, S. 72
  33. Gohr, S. 24, 62
  34. Biografie André Salmon. André Salmon Website, abgerufen am 23. Januar 2012 (englisch).
  35. Portrait de Picasso, sothebys.com, abgerufen am 7. Juli 2016
  36. Billy Klüver: A Day with Picasso. MIT Press, 1999, ISBN 978-0-262-61147-3, S. 45 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  37. Pablo Picasso, galerie-boisseree.com
  38. Wiegand: Picasso, S. 93 f.
  39. Zitiert nach On-line Picasso Project
  40. Artforum International, 22. Juni 1995, abgerufen am 27. August 2010
  41. Pablo Picasso: Über Kunst Diogenes, Zürich 1988, S. 69
  42. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 327–328
  43. Picasso and the Avant-Garde in Paris. Philadelphia Museum of Art, abgerufen am 30. April 2010 (englisch).
  44. Dirk Schultheiss: Hypersexuality in the life and art of Pablo Picasso. De Historia Urologiae Europaeae 24 (2017), S. 131–142.
  45. Picasso and the Penroses, museupicasso.bcn.cat, abgerufen am 13. Mai 2013
  46. Photographer Lee Miller’s friendship with Picasso explored in new exhibition, amateurphotographer.co.uk, abgerufen am 1. Mai 2015
  47. Man Ray/Paul Eluard – Les Mains libres (1937) – Le dessin „Les amis“ In: lettresvolees.fr, abgerufen am 18. Dezember 2014 (französisch).
  48. Katja von Nagy: Ich habe 60 Tänzerinnen und komme spät ins Bett. In: Welt am Sonntag, 1. März 1998.
  49. Wiegand: Picasso, S. 107 f.
  50. Wiegand: Picasso, S. 115 f.
  51. Klaus von Beyme: Das Zeitalter der Avantgarden: Kunst und Gesellschaft 1905–1955. C.H.Beck, 2005, ISBN 978-3-406-53507-9, S. 811 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  52. Wiegand: Picasso, S. 121
  53. Charles Harrison, Paul Wood (Hrsg.): Kunsttheorie im 20. Jahrhundert. Künstlerschriften, Kunstkritik, Kunstphilosophie, Manifeste, Statements, Interviews. Verlag Gerd Hatje, Ostfildern-Ruit 1998, S. 777, ISBN 3-7757-0739-5
  54. Wiegand: Picasso, S. 52 f.
  55. Early Years. www.francoisegilot.com, abgerufen am 21. März 2009.
  56. Gohr: Ich suche nicht, ich finde, S. 232.
  57. Sylvette, Sylvette, Sylvette. Picasso und das Modell, monopol-magazin.de, abgerufen am 6. April 2018
  58. Die Villa „La Californie“ und ihre gegenwärtige Besitzerin, Marina Picasso, telegraph.co.uk, abgerufen am 11. Januar 2015
  59. Zitiert nach Joshua Rubenstein: Tangled Loyalties. The Life and Times of Ilya Ehrenburg. Tuscaloosa: University of Alabama Press, 1999, S. 297.
  60. Franz Zeiger: Ein Ausländer namens Picasso: In Frankreich wurde der Maler jahrzehntelang von der Polizei beobachtet, weil er als «verdächtig» galt, nzz.ch, 7. Februar 2022, abgerufen am 13. Februar 2022
  61. Picasso: Chronologie des Centre Pompidou, centrepompidou.fr, abgerufen am 1. Dezember 2015
  62. Artikel Пикассо Пабло in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D088988~2a%3D%D0%9F%D0%B8%D0%BA%D0%B0%D1%81%D1%81%D0%BE%20%D0%9F%D0%B0%D0%B1%D0%BB%D0%BE~2b%3D%D0%9F%D0%B8%D0%BA%D0%B0%D1%81%D1%81%D0%BE%20%D0%9F%D0%B0%D0%B1%D0%BB%D0%BE
  63. Il y a 48 ans, Picasso expirait dans sa propriété de Mougins In: le Point, 9. April 2021 (fr).
  64. Art: Pablo Picasso’s Last Days and Final Journey. In: Time, 23. April 1973 (englisch).
  65. spiegel.de: Ein Gemälde von einem Haus
  66. Ohne Spuren und Versicherung. In: Spiegel Online. 1. März 2007, abgerufen am 13. März 2009.
  67. La policía francesa recupera dos cuadros de Picasso robados en febrero en París. In: El País, 7. August 2007 (spanisch).
  68. Ingeborg Ruthe, Carolin Meister: Picassos Sohn. In: Berliner Zeitung, 7. Oktober 2000.
  69. Zitiert nach On-Line Picasso Project, das Bezug nimmt auf Robinson 1999, S. 10, und Habarta 2000, S. 77
  70. Peter Schifferli: Pablo Picasso. Wort und Bekenntnis. Die gesammelten Dichtungen und Zeugnisse. Ullstein, Frankfurt am Main 1957, Seite 9 (26. Mai 1923)
  71. Wiegand: Picasso, S. 10 ff.
  72. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 54–55
  73. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 81
  74. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 59
  75. Ingo F. Walther: Pablo Picasso 1881–1973: Genius of the Century, Taschen 2000, S. 10, abgerufen am 3. Mai 2011
  76. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 70
  77. Gohr: Picasso, S. 14
  78. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 72–73
  79. Gohr: Picasso, S. 14
  80. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 89
  81. Wiegand: Picasso. S. 48
  82. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 86
  83. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 111–112
  84. Françoise Gilot: Leben mit Picasso, 1987, S. 77
  85. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 127–129
  86. Wiegand: Picasso, S. 44–45
  87. Klaus Herding: Pablo Picasso: Les Demoiselles d’Avignon. Die Herausforderung der Avantgarde. Frankfurt a. M. 1992, S. 38
  88. Jean-Louis Paudrat: Aus Afrika, in Kat. Primitivismus, S. 147–151
  89. Patricia Leighten: The White Peril and L’Art Nègre: Picasso, Primitivism, and Anticolonialims, 1989, S. 86
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  92. Jürgen Hohmeyer: Picassos Apokalypse im Bordell. In: Der Spiegel. Nr. 8, 1988 (online).
  93. Daniel-Henry Kahnweiler: Der Weg zum Kubismus. Erstauflage. Verlag Gerd Hatje, Stuttgart 1920, S. 49–52
  94. Daniel-Henry Kahnweiler: Der Weg zum Kubismus. Erstauflage. Verlag Gerd Hatje, Stuttgart 1920, S. 25
  95. William Rubin: Picasso und Braque. Die Geburt des Kubismus. 1990, S. 9–11
  96. Anne Ganteführer-Trier: Kubismus, 2007 S. 16–18
  97. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 250–251
  98. Gohr: Picasso, S. 83
  99. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 245
  100. Wiegand: Picasso, S. 85 ff. In: Julius Meier-Graefe Entwicklungsgeschichte der modernen Kunst, Bd. 2, München 1966, S. 676
  101. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 308
  102. Carsten-Peter Warncke, Ingo F. Walther (Hrsg.): Pablo Picasso, Band 1, S. 330–331
  103. Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Hatje Cantz Verlag, Düsseldorf 2000, S. 638, ISBN 3-7757-0853-7.
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  164. Naanii Global Arts & Quality Lifestyle -Magazin 'en Vogue'- : 2.2016, Art Exhibition - Kunstausstellung - PICASSO 'das Fenster zur Welt'. 'Windows to the World'. - Hamburg 6.2.-16.5.2016, [www.naaniiglobal.com]
  165. Das Bild hing in Köln, Wallraf-Richartz-Museum, Verlust durch Beschlagnahme als "entartete Kunst" und Versteigerung in Luzern 1939 (Auf der Museumsseite)
  166. Vorstellung des Gemäldes und seiner Entstehung auf der Internetseite des Museums, mit Abbildung; entstanden während der dt. Besetzung von Frankreich. Die von den Besatzern als entartete Kunst gebrandmarkten Werke Picassos durften in deutschen Museen nicht mehr ausgestellt werden.
  167. Cahiers d’Art, cahiersdart.fr, abgerufen am 11. Juni 2013. Staffan A. ist der Sohn des Picasso-Sammlers Theodor Ahrenberg
  168. From 15 February 2014: The Zervos Picasso Catalogue – Reedition, claudinecolin.com, abgerufen am 3. Oktober 2015
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