Wim Wenders
Wilhelm Ernst „Wim“ Wenders[1] (* 14. August 1945 in Düsseldorf) ist ein deutscher Regisseur und Fotograf. Zusammen mit anderen Autorenfilmern des Neuen Deutschen Films gründete er 1971 den Filmverlag der Autoren. Mit Filmen wie Paris, Texas oder Der Himmel über Berlin erreichte er ab den 1980er Jahren weltweite Bekanntheit. Wenders sieht sich als „der Reisende und dann erst Regisseur oder Fotograf“.[2] Von 1991 bis 1996 war Wenders Vorsitzender der Europäischen Filmakademie und war seitdem bis Ende 2020 deren Präsident.[3] Außerdem war er von 2002 bis 2017 Professor für Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.[4]
Leben
Herkunft und Ausbildung
Wim Wenders wurde als Sohn des Chirurgen Heinrich Wenders in einem konservativen römisch-katholischen Elternhaus geboren. Der niederländische Vorname Wim kam in der Familie seiner Mutter vor, wurde von den deutschen Behörden jedoch als undeutsch abgelehnt.[5] Vier Jahre später kam sein Bruder Klaus zur Welt.
Der Vater wurde Chefarzt am St.-Josefs-Hospital (heute St.-Clemens-Hospital) in Oberhausen-Sterkrade.[6] Dort besuchte Wenders das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Vorher hatte er das Schloss-Gymnasium in Düsseldorf-Benrath besucht.
Vorübergehend wollte er Priester werden, was er unter dem Einfluss des Rock ’n’ Roll jedoch verwarf.[6] Populäre Musik wurde später ein wichtiges Gestaltungsmittel seiner Filme und besonders seiner Roadmovies. Für Wenders ist „ein Road-Movie ohne Musik praktisch undenkbar“.[2] In seinen Dokumentarfilmen Buena Vista Social Club und Viel passiert – Der BAP Film nimmt Musik die Hauptrolle ein. Nach dem Abitur 1963 studierte er zunächst zwei Semester Medizin in München, dann ein Semester Philosophie in Freiburg und schließlich ein Semester Soziologie in Düsseldorf. Dann brach er seine Studien ab, um sich auf die Aquarellmalerei zu konzentrieren, mit der er sich bis dahin nur nebenbei befasst hatte. 1966 wechselte Wenders erneut Ort und Berufswunsch. Er zog nach Paris und bewarb sich am Institut des hautes études cinématographiques (IDHEC).
Da er dort abgelehnt wurde, arbeitete er als Radierer im Atelier des deutschen Künstlers Johnny Friedlaender in Montparnasse. Nebenbei ging er in die Cinémathèque française, wo er sich bis zu fünf Filme am Tag ansehen konnte. Nach einem Jahr hatte er über tausend Filme gesehen. Darüber hinaus sei, wie Wenders im Dokumentarfilm Wim Wenders, Desperado von 2020 erklärt, während er die Wirkungsstätten seiner Jugend aufsucht, der Kinosaal im Filminstitut beheizt gewesen, im Gegensatz zu seiner winzig kleinen Studentenwohnung in Paris.[7] Wenders ließ der Kontemplation Taten folgen und machte in Düsseldorf ein dreimonatiges Praktikum bei United Artists. Die gleichgültige Behandlung der Filme dort schockierte ihn. Seine Frustration verarbeitete er mit dem Essay Verachten, was verkauft wird.
1967 wurde er an der gerade gegründeten Hochschule für Fernsehen und Film in München aufgenommen. Neben seinem Studium schrieb er Filmkritiken für die Zeitschriften FilmKritik, Twen und Der Spiegel sowie für die Süddeutsche Zeitung. 1970 drehte er den zweieinhalbstündigen Abschlussfilm Summer in the City auf 16-mm-Film und in Schwarzweiß. Kameramann war Robby Müller. Unüblich an dem Film war neben seiner Länge auch die Synchronisation der Stimmen in indirekter Rede, was wegen der Unachtsamkeit des Tonaufnehmers notwendig geworden war. Wegen der unautorisierten Übernahme von Musiktiteln kann der Film nicht verliehen werden, er wird nur auf Festivals gezeigt.
Autorenfilm
1971 gründete Wenders mit anderen Autorenfilmern des Neuen Deutschen Films den Filmverlag der Autoren. Zu seinem Frühwerk zählen die Romanadaptionen Die Angst des Tormanns beim Elfmeter von Peter Handke und Der scharlachrote Buchstabe von Nathaniel Hawthorne. Letztere empfindet der Regisseur selbst als misslungen und hat aus dieser schmerzlichen Erfahrung gelernt, „nie mehr einen Film zu machen, bei dem ich nicht genau weiß, ob ich es überhaupt in mir habe, diese Geschichte zu erzählen“.[8] Anschließend gelang ihm mit Alice in den Städten 1973 der künstlerische Durchbruch. Im Lauf der Zeit erhielt den internationalen Kritikerpreis der FIPRESCI-Jury in Cannes. Mit Der amerikanische Freund nach einer Vorlage von Patricia Highsmith wurde er auch in den USA bekannt. 1976 machte er sich mit einer eigenen Produktionsfirma unabhängig; mit der Road Movies Filmproduktion in Berlin produzierte er später auch Filme anderer Regisseure. In den frühen Filmen wie der Road-Movie-Trilogie Alice in den Städten, Falsche Bewegung und Im Lauf der Zeit stellen Züge einen zentralen Gegenstand der Handlung dar. Außerdem begeben sich die auftretenden Figuren in diesen Filmen auf ausgedehnte Spaziergänge, ob in der Abendsonne (Die linkshändige Frau) oder in hügeligen Weinbergen (Falsche Bewegung), um sich über das Leben und das Schreiben tiefschürfend zu unterhalten.
Auf Einladung von Francis Ford Coppola kam Wenders 1977 in die Vereinigten Staaten, um für dessen Produktionsfirma Zoetrope einen Film über den Krimiautor Dashiell Hammett zu drehen. Als junger Mensch haderte Wenders mit seiner deutschen Identität, was mit ein Grund war, weshalb er seinen Lebensmittelpunkt in die USA verlegte.[7] Aufgrund von Streitigkeiten über das Drehbuch und die Besetzung verzögerte sich die Fertigstellung, erst 1982 kam Hammett ins Kino. In der Zwischenzeit drehte Wenders Nick’s Film – Lightning Over Water (1980), einen halbdokumentarischen Film über die letzten Monate des krebskranken Regisseurs Nicholas Ray. Der Film Der Stand der Dinge (1982) handelt von den Schwierigkeiten des Filmemachens, darin verarbeitete er so manchen selbst durchlebten Konflikt, dem er bei den Dreharbeiten zu Hammett ausgesetzt war.
Im selben Jahr inszenierte Wenders für die Salzburger Festspiele in der Felsenreitschule Über die Dörfer von Peter Handke.
Im 18-minütigen essayistischen Kurzdokumentarfilm Reverse Angle von 1982 erläutert Wenders, während er in einem Bildband des Malers blättert, welche Bedeutung Edward Hopper für ihn als Inspirationsquelle besitzt und die Parallelen zwischen Malerei und Filmemachen. Außerdem habe Wenders zur damaligen Zeit, wie er in dem Kurzdokumentarfilm schildert, über den Roman Meine Freunde (Mes Amis) des französischen Autors Emmanuel Bove „nach Tagen voller Blindheit den Sinn und die Lust am friedlichen Sehen“ wiederentdeckt.
Nach einer Vorlage von Sam Shepard erschien 1984 der Film Paris, Texas, der im selben Jahr bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes die Goldene Palme erhielt. Erst nach einem langwierigen Streit mit dem Filmverlag der Autoren über die Verleihrechte, der auch vor Gericht ausgetragen wurde, kam der Film 1985 schließlich in die deutschen Kinos. Zuvor konnte das deutsche Publikum den Film nur auf dem Festival Internationale Hofer Filmtage sehen, auf dem Wenders bereits seine ersten Werke gezeigt hatte und dem er seitdem die Treue hält. Neben Der Himmel über Berlin (1987) war Paris, Texas einer der kommerziell erfolgreichsten Filme von Wenders.
1989 begann Wenders mit den Dreharbeiten zu seinem ambitionierten Science-Fiction-Projekt Bis ans Ende der Welt. Bereits seit 1977 in Planung, wurde der Film nach anderthalbjährigen Dreharbeiten 1991 fertiggestellt. Die ursprüngliche 280-Minuten-Fassung, die für den Kinostart in Deutschland auf 180 und in den USA auf 158 Minuten gekürzt wurde, erhielt mittelmäßige Kritiken. Auch mit seinen nachfolgenden Filmen In weiter Ferne, so nah! (1993), Lisbon Story (1994), Am Ende der Gewalt (1997) und The Million Dollar Hotel (2000) konnte er nur teilweise an seine früheren Erfolge anknüpfen.
Ein Welterfolg wurde die Musiker-Dokumentation Buena Vista Social Club (1999), die eine Oscar-Nominierung und den Europäischen Filmpreis erhielt und ein Revival der kubanischen Son-Musik in Gang setzte.
Wim Wenders war 2003 eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Filmakademie.
Er gilt als Freund der Düsseldorfer Band Die Toten Hosen. 2000 drehte er das Musikvideo zu Warum werde ich nicht satt? aus dem Album Unsterblich. 2004 beteiligte sich die Band am Soundtrack zu Land of Plenty mit dem Lied Stand up!.
2008 war Wenders mit dem Spielfilm Palermo Shooting bereits zum neunten Mal im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes vertreten. In dem Drama spielen Campino, Dennis Hopper und Giovanna Mezzogiorno die Hauptrollen.
Der Tanz-Film Pina, eine Hommage an die Choreografin Pina Bausch und ihr Tanztheater Wuppertal, war Wenders’ erster 3D-Film. Der Film war 2012 für den Oscar als beste Dokumentation nominiert. Premiere hatte er im Februar 2011 auf der 61. Berlinale, er lief dort im Wettbewerbsprogramm außer Konkurrenz. Im selben Jahr gab es für Pina den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Dokumentarfilm, während Wenders als bester Regisseur nominiert war.[9]
Bei den 65. Internationalen Filmfestspielen von Berlin 2015 war Wenders mit seinem neuen Film Every Thing Will Be Fine im Wettbewerb außer Konkurrenz vertreten. Das stille Drama war sein erster Spielfilm in 3D. Bei den Dreharbeiten für den Dokumentarfilm Pina hatte er gemerkt, dass durch diese Technik die Präsenz der Darsteller gesteigert werden könne, weswegen er sie auch bei einem Spielfilm verwendet habe.[10]
Das Salz der Erde wurde 2014 und 2015 mit einigen Preisen ausgezeichnet, darunter der Spezialpreis in der Sektion Un Certain Regard bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2014.[11] Außerdem gewann der Film einen César als Bester Dokumentarfilm. Am 15. Januar 2015 nominierte die US-Filmakademie Das Salz der Erde für einen Oscar als besten Dokumentarfilm.[12]
Wenders führte am 8. Dezember 2015 Regie bei der Direktübertragung der Eröffnungsfeierlichkeiten des außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit vom Petersplatz und dem Petersdom mit der Öffnung der Heiligen Pforte. Die in der Verantwortung des Vatikanischen Fernsehens stehende Übertragung wurde von Fernsehstationen in aller Welt übernommen.[13]
Nach 3 Amerikanische LP's (1969), Die Angst des Tormanns beim Elfmeter (1971), Falsche Bewegung (1975) und Der Himmel über Berlin (1987) folgte mit Die schönen Tage von Aranjuez (2016) die fünfte Zusammenarbeit von Peter Handke und Wim Wenders. Der Film, auf Französisch mit Reda Kateb und Sophie Semin gedreht, hatte im Wettbewerb der 73. Internationalen Filmfestspielen von Venedig am 1. September 2016 seine Weltpremiere. 2016 verfilmte Wenders Submergence nach der gleichnamigen Liebesgeschichte von Jonathan M. Ledgard.[14]
2020 begann Wim Wenders mit den Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm über den Architekten Peter Zumthor.[15]
Lehrtätigkeiten
Seit 1993 hat Wenders eine Honorarprofessur an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München.[3]
Ab 2002 lehrte er an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg.[16] Nach dem Sommersemester 2017 beendete er seine Professur.[4]
Engagement
Wenders unterstützte die Aktion Deine Stimme gegen Armut und kündigte im Juni 2007 als Redner bei dem G8-Konzert die Toten Hosen an.[17]
Im Herbst 2012 gründete Wim Wenders die Wim-Wenders-Stiftung in Düsseldorf. Damit wurde ein rechtlich verbindlicher Rahmen geschaffen, um das filmische, fotografische, literarische und künstlerische Lebenswerk von Wim Wenders zusammenzuführen und es für die Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen. Ein weiterer Aspekt der Stiftungsarbeit ist die Förderung filmischer Erzählkunst. In Zusammenarbeit mit der Wim-Wenders-Stiftung schreibt die Film- und Medienstiftung NRW seit 2014 einmal jährlich das Wim-Wenders-Stipendium aus. Damit sollen junge Filmemacher unterstützt werden.[18]
In einem offenen Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin plädierte Wenders zusammen mit anderen Mitgliedern der Europäischen Filmakademie für die Freilassung des inhaftierten ukrainischen Filmemachers Oleh Senzow.[19]
Sonstiges
Im Juni 2017 debütierte Wenders mit seiner ersten Operninszenierung am Berliner Schillertheater, der zweiten Bühne der Berliner Staatsoper. Wenders wählte sich als Musikdrama Georges Bizets „Les pêcheurs de perles“ (Die Perlenfischer) aus.[20] Während einer Schaffenskrise 1978 in San Francisco hatte er die Arie des Nadir täglich in einer Bar mit einer Opernmusik-Jukebox[21] gehört und war davon tief berührt[22] und getröstet gewesen.[20]
Aus Anlass seines 75. Geburtstags am 14. August 2020 drehten Filmemacher Eric Friedler und Campino den Dokumentarfilm Wim Wenders, Desperado über Wenders und sein jahrzehntelanges Schaffen. In dem Dokumentarfilm äußern sich Patti Smith, Andie MacDowell, Werner Herzog und Francis Ford Coppola über Wenders.[23]
Ehrungen
1989 war Wenders Vorsitzender der Jury der Internationalen Filmfestspiele von Cannes. Im August 2008 hatte er den Juryvorsitz bei den 65. Internationalen Filmfestspielen von Venedig.
2005 wurde Wim Wenders als erster Filmschaffender überhaupt Träger des Ordens Pour le Mérite, dessen Anzahl auf 80 Mitglieder beschränkt ist.[24]
Im August 2014 erhielt Wenders für sein „genreübergreifendes und vielseitiges Werk als Filmemacher, Fotograf und Autor“ den Goldenen Ehrenbären der 65. Internationalen Filmfestspiele von Berlin 2015. Diese Ehrung war mit einer „Hommage“ aus zehn seiner Spiel- und Dokumentarfilme verbunden, die bei der Berlinale 2015 gezeigt wurde.[25]
In seiner Geburtsstadt Düsseldorf wurde 2018 ein Gymnasium nach ihm benannt.[26]
Für sein Lebenswerk wurde er zum Düsseldorfer des Jahres 2020 gewählt.[27]
Privatleben
Der Schriftsteller Peter Handke zählt zu Wenders’ frühesten Freunden. Er lernte Handke während seiner Studienzeit nach einer Aufführung von dessen Stück Publikumsbeschimpfung im Theater von Oberhausen kennen.[28] Beide Künstler inspirierten sich gegenseitig und darüber hinaus arbeiteten sie für mehrere Filme zusammen, beginnend mit dem zehnminütigen Musikfilm 3 Amerikanische LP’s [sic!] (1969) und Die Angst des Tormanns beim Elfmeter (1971).
Wenders ist in dritter Ehe verheiratet. Seine beiden ersten Ehepartnerinnen waren die Schauspielerin Edda Köchl (1968–1974) und die Sängerin Ronee Blakley (1979–1981).[29] Außerdem hatte er Beziehungen mit den Schauspielerinnen Lisa Kreuzer und Solveig Dommartin.[29] Seit 1993[30] ist er mit der Fotografin Donata Wenders verheiratet, mit der er vorübergehend vorwiegend in Los Angeles und in einer Zweitwohnung in Berlin lebte.[31]
Obwohl Wenders gern Kinder gehabt hätte, blieb ihm dies aufgrund seiner Unfruchtbarkeit, die durch eine Krankheit in den Nachkriegsjahren entstand, verwehrt.[32]
Wim Wenders wuchs katholisch auf, trat jedoch 1968 aus der Kirche aus und konvertierte in den 1980er Jahren zum Protestantismus. Er bezeichnet sich als „ökumenischen Christen“.[33][34][35]
Arbeitsweise
Wim Wenders dreht sowohl Spiel- als auch Dokumentarfilme. In seinen Anfängen als Filmemacher war Wenders „ein reiner Bildermacher. Ich wollte eigentlich ursprünglich Maler werden. Ich habe meine ersten Kurzfilme sozusagen als Fortsetzung der Malerei mit anderen Mitteln gesehen.“ Erst „im Lauf der Zeit“ entwickelte er sich „immer mehr zu einem Erzähler“. Ein weiterer wichtiger Einfluss war für ihn das US-amerikanische Kino, doch erst während seines 15-jährigen Aufenthaltes in den USA wurde ihm bewusst, dass „meine Welt wirklich mehr das europäische Kino war“.[2]
Wenders sieht sich in erster Linie als „der Reisende und dann erst Regisseur oder Fotograf“. Das Unterwegssein war er von Kindheit an gewohnt und lernte es zu lieben, daher wurde für ihn das Roadmovie zum Medium seiner Wahl und zum Namen seiner beiden Filmproduktionsfirmen.[2] Da er nicht ohne Musik auf Reisen ging, bilden Bewegung, intensiv wahrgenommene Bilder und Musik die Grundlage für seine Filme. Das Unterwegssein prägte auch seine Faszination für Landschaften und Orte, für deren Merkmale und Besonderheit Wenders sich besonders interessiert. In diesem Zusammenhang spricht Wenders oft vom Ortssinn, das Bedeutungspotential von Landschaften und Orten: „Wir schulden ihnen Respekt, denn sie haben eine tiefere Bedeutung für uns als nur schlicht vorhanden zu sein. Sie begleiten uns stumm. Sie formen unser Leben und unsere Geschichte. Sie sind unsere Bühne.“[36] In Bezug auf seinen Filmklassiker Paris, Texas von 1984 kann Wenders kaum erklären, wie dieses Projekt zu einem fertigen Abschluss kam, da sein Team und er damals ohne konventionelles Drehbuch arbeiteten und stattdessen mit Risikofreude intuitiv und jeden Drehtag aufs Neue spontan die Filmhandlung weiterdachten.[7] Aus finanziellen Gründen musste Wim Wenders mitten in den Dreharbeiten von Paris, Texas eine Woche lang mit einem verkleinerten Filmteam arbeiten, das lediglich aus Kamera- und Tonmann bestand, ohne Ausstatter und Beleuchter, weshalb das Team unentwegt bangte, dass das Filmprojekt vielleicht abgebrochen werden muss, bis wieder frisches Geld aus Deutschland in die USA überwiesen wurde.[7] Die etlichen Unterbrechungen nutzte Wenders dafür, an der Geschichte von Paris, Texas weiterzuschreiben. Trotz des steigenden Drucks auf seine Person habe Wim Wenders, wie sich Kameramann Robby Müller in dem Dokumentarfilm Wim Wenders, Desperado von 2020 erinnert, diesen nie an seine Mitarbeiter weitergegeben, sondern blieb stets von ausgeglichener Ruhe beseelt. Von der freien Arbeitsweise von Wenders war Regisseur Francis Ford Coppola, mit dem Wenders zwischen 1978 und 1982 den Kriminalfilm Hammett realisierte, anfangs tief irritiert, als Wenders in das bereits abgenommene Drehbuch kurzerhand ohne Rücksprache weitere neue Figuren einbaute. Darum musste sich Wenders stellenweise an die stringente und kalkuliertere Arbeitsweise von Produzent Coppola anpassen. Nach inhaltlichen Konflikten zwischen Wenders und Coppola kam hinterher bezogen auf Hammett ein völlig anderer Spielfilm heraus als ursprünglich geplant.[7]
Als Filmemacher ist er immer für alle technischen Neuerungen offen geblieben, in jüngster Zeit gegenüber dem digitalen Kino, so dass er nach dem 3D-Dokumentarfilm Pina (2011) auch seinen ersten 3D-Spielfilm Every Thing Will Be Fine (2015) gedreht hat. In seinen fotografischen Arbeiten blieb er dagegen dem analogen Medium treu und wurde darüber hinaus ein Verfechter der Analogfotografie.[37] In dem Dokumentarfilm Wim Wenders, Desperado kann man sehen, wie Filmemacher Wenders während der Dreharbeiten zum Kurzfilm Two or Three Things I Know about Edward Hopper auf einem Bürgersteig aus der Haut fährt und ruft, da ein von ihm dirigierter Oldtimer vor der Kamera nicht die Straße entlangfährt, wie es sich Regisseur Wenders vorstellte. Solche emotionalen Ausbrüche während der Arbeit seien in den letzten Jahren häufiger vorgekommen, entsprächen jedoch, wie seine Ehefrau Donata Wenders im Dokumentarfilm versichert, nicht dem eigentlichen Wesen von Wim Wenders.[7]
Filmografie
- 1967: Schauplätze (Kurzfilm, gilt als verschollen)
- 1968: Same Player Shoots Again (Kurzfilm)
- 1968: Victor I. (Kurzfilm)
- 1968: Klappenfilm (Kurzfilm)
- 1968: Silver City Revisited (Kurzdokumentarfilm des Stadtbilds von München mit tonlosen Konzertaufnahmen der Rolling Stones)
- 1969: Polizeifilm (Fernsehkurzfilm)
- 1969: Alabama (2000 Light Years) (Kurzfilm)
- 1969: Drei amerikanische LPs (Fernsehkurzfilm, mit Peter Handke)
- 1970: Summer in the City
- 1972: Die Angst des Tormanns beim Elfmeter
- 1973: Der scharlachrote Buchstabe
- 1974: Alice in den Städten
- 1975: Falsche Bewegung
- 1976: Im Lauf der Zeit
- 1977: Der amerikanische Freund
- 1977: Ein Haus für uns (Fernsehserie, Folgen: Aus der Familie der Panzerechsen und Die Insel)
- 1978: Die linkshändige Frau (Produzent)
- 1980: Nick’s Film – Lightning Over Water
- 1982: Hammett
- 1982: Chambre 666 (Fernsehfilm)
- 1982: Der Stand der Dinge
- 1982: Reverse Angle (Fernsehfilm)
- 1984: Paris, Texas
- 1984: I played It for You
- 1985: Tokyo-Ga
- 1987: Der Himmel über Berlin
- 1989: Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten (über den japanischen Modeschöpfer Yōji Yamamoto)
- 1990: Red Hot and Blue
- 1991: Bis ans Ende der Welt
- 1992: Arisha, der Bär und der steinerne Ring (Kurzfilm)
- 1993: In weiter Ferne, so nah!
- 1994: Lisbon Story
- 1995: Jenseits der Wolken (zusammen mit Michelangelo Antonioni)
- 1995: Die Gebrüder Skladanowsky
- 1997: Am Ende der Gewalt
- 1998: Willie Nelson at the Teatro
- 1999: Buena Vista Social Club
- 2000: Un matin partout dans le monde
- 2000: The Million Dollar Hotel
- 2002: Viel passiert – Der BAP Film
- 2002: Ten Minutes Older: The Trumpet
- 2002: U2: The Best of 1990–2000
- 2003: Other Side of the Road
- 2003: The Soul of a Man
- 2004: Land of Plenty
- 2004: Edgar G. Ulmer – Der Mann im Off (Dokumentarfilm, als Mitwirkender)
- 2005: Don’t Come Knocking
- 2007: Invisible Crimes
- 2007: War in Peace
- 2008: Palermo Shooting
- 2008: Person to Person
- 2009: Il Volo (Kurzfilm)
- 2010: Kampagne gegen Missbrauch „Sprechen hilft!“ (Kurzfilm)
- 2010: If Buildings Could Talk (3D-Dokumentarkurzfilm über das Rolex Learning Center)
- 2011: Pina (3D-Dokumentarfilm)
- 2012: Ver ou Não Ver
- 2014: Cathedrals of Culture: The Berlin Philharmonic (Kompilationsfilm)
- 2014: Das Salz der Erde (Dokumentarfilm)
- 2015: Every Thing Will Be Fine
- 2015: Direktübertragung der Eröffnungsfeierlichkeiten des außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit (Regie)[13]
- 2016: Die schönen Tage von Aranjuez (Les beaux jours d’Aranjuez)
- 2017: Grenzenlos (Submergence)
- 2018: Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes (Pope Francis: A Man of His Word, Dokumentarfilm)
- 2020: Two or Three Things I Know about Edward Hopper (Kurzfilm)[38]
- 2020: Veränderung (Kurzfilm)[39]
Filmpreise
- 1975: Preis der deutschen Filmkritik für Alice in den Städten
- 1975: Filmband in Gold für Falsche Bewegung
- 1976: Internationale Filmfestspiele von Cannes – FIPRESCI-Preis für Im Lauf der Zeit
- 1978: Filmband in Gold (Regie), Filmband in Silber (Produktion) für Der amerikanische Freund
- 1981: Filmband in Silber (Produktion) für Nick’s Film – Lightning Over Water
- 1982: Internationale Filmfestspiele von Venedig: Goldener Löwe für Der Stand der Dinge
- 1983: Filmband in Gold (Kamera) für Der Stand der Dinge
- 1983: Filmband in Silber (Produktion) für Der Stand der Dinge
- 1984: Internationale Filmfestspiele von Cannes – Goldene Palme, Preis der Ökumenischen Jury und FIPRESCI-Preis für Paris, Texas
- 1985: British Academy Film Award in der Kategorie Beste Regie für Paris, Texas
- 1985: Bodil-Award in der Kategorie Bester europäischer Film für Paris, Texas
- 1985: David di Donatello – René Clair Award für Paris, Texas
- 1985: Filmband in Silber (Produktion) für Paris, Texas
- 1987: Internationale Filmfestspiele von Cannes – Beste Regie für Der Himmel über Berlin
- 1988: Europäischer Filmpreis – Beste Regie für Der Himmel über Berlin
- 1988: Filmband in Gold (Produktion) für Der Himmel über Berlin
- 1989: Independent Spirit Awards – Bester ausländischer Film für Der Himmel über Berlin
- 1992: Filmpreis der Stadt Hof[40]
- 1993: Internationale Filmfestspiele von Cannes – Großer Preis der Jury für In weiter Ferne, so nah!
- 1994: Bayerischer Filmpreis (Regie) für In weiter Ferne, so nah!
- 1998: Filmband in Gold (Regie) für Am Ende der Gewalt
- 1999: Europäischer Filmpreis – Bester Dokumentarfilm für Buena Vista Social Club
- 2000: Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Dokumentarfilm für Buena Vista Social Club
- 2000: Goldene Kamera – Bester nationaler Film für Buena Vista Social Club
- 2000: Silberner Bär der Berlinale für The Million Dollar Hotel
- 2011: Deutscher Filmpreis – Bester Dokumentarfilm für Pina
- 2011: Deutscher Dokumentarfilmpreis für Pina
- 2012: Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Dokumentarfilm für Pina
- 2014: Internationale Filmfestspiele von Cannes – Spezialpreis der Jury in der Sektion Un Certain Regard für The Salt of the Earth
- 2014: Hans-Vogt-Filmpreis
- 2015: Goldener Ehrenbär der Berlinale
- 2015: César in der Kategorie Bester Dokumentarfilm für Das Salz der Erde
- 2015: Oscar-Nominierung für Das Salz der Erde
Ehrungen
- 1977: Deutscher Kritikerpreis
- 1989: Ehrendoktorwürde der Universität Sorbonne
- 1990: Verdienstkreuz 1. Klasse
- 1995: Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg (Schweiz)
- 2004: Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
- 2004: Helmut-Käutner-Preis der Stadt Düsseldorf
- 2004: Premio Robert Bresson
- 2004: Master of Cinema Award des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg.
- 2005: Ehrendoktorwürde der katholischen Universität Löwen (Belgien)
- 2005: Pour le mérite für Wissenschaft und Künste [24]
- 2006: Großes Verdienstkreuz mit Stern
- 2008: Sergei-Paradschanow-Gedenktaler für das Lebenswerk auf dem Filmfestival „Goldene Aprikose“
- 2010: Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin
- 2010: Herbert-Strate-Preis der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und der HDF Kino e.V.
- 2012: Bayerischer Filmpreis, Ehrenpreis des Ministerpräsidenten[41]
- 2012: Ehrenring der Stadt Wuppertal
- 2015: Goldener Ehrenbär der Berlinale [42]
- 2015: Verdienstorden des Landes Berlin
- 2016: Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland
- 2016: Max-Herrmann-Preis des Vereins der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin
- 2017: Douglas Sirk Preis
- 2017: Hans-Ehrenberg-Preis
- 2017: Helena Vaz da Silva European Award von Europa Nostra.[43]
- 2018: Zurich Film Festival – A Tribute to … Award[44]
- 2018: Menschen in Europa-Award[45]
- 2019: Erster Ehrenpreis für den Film über Papst Franziskus, Kirchliches Filmfestival Recklinghausen[46][47]
- 2021: Filmfestival Max Ophüls Preis – Ehrenpreis[48]
- 2021: Sarajevo Film Festival – Preis für Lebenswerk[49]
Ausstellungen (Auswahl)
- 2001: Bilder von der Oberfläche der Erde / Pictures from the Surface of the Earth. Hamburger Bahnhof, Berlin.[50]
- 2010: Places, strange and quiet. Museu de Arte de São Paulo, São Paulo
- 2012: Places, strange and quiet. Sammlung Falckenberg, Hamburg
- 2013: Wim Wenders Photographs. Fundación Sorigué, Lleida.[51]
- 2014: Places, strange and quiet. Kunstforeningen, GL Strand, Kopenhagen
- 2015: Wim Wenders. America. Kuratiert von Anna Bernardini, Villa Menafoglio Litta Panza, Varese, 16. Januar – 29. März 2015.[52]
- 2015: 4Real & True2. Wim Wenders. Photographien. Landschaften. Kuratiert von Beat Wismer, Museum Kunstpalast, Düsseldorf
- 2015: time capsules. by the side of the road. Wim Wenders’ recent photographs. BlainSouthern, Berlin.[53]
- 2015: In broad daylight even the sounds shine. Wim Wenders scouting in Portugal. Kuratiert von Anna Duque y González de Durana und Laura Schmidt, Reservatório da Mãe d'Água das Amoreiras, Lissabon.[54]
- 2016: Der Raum zwischen den Personen kann die Decke tragen. Sammlung Ivo Wessel, Weserburg Museum für moderne Kunst, Bremen.
- 2017: Instant Stories. Wim Wenders’ Polaroids. The Photographers’ Gallery London.
- 2018: Wim Wenders. Early Works 1964-1984. Blain|Southern London.
- 2018: Leiko Ikemura im Dialog mit Donata und Wim Wenders, Stiftung Brandenburger Tor/ Max Liebermann Haus, Berlin.[55]
- 2018: Wim Wenders. Sofort Bilder. Kuratiert von Felix Hoffmann und Anna Duque y González, C/O Berlin, Berlin.[56]
- 2019: Wim Wenders. Frühe Photographie 60er-80er Jahre. Kuratiert von Anna Duque y González, Filmarchiv Austria im Metro Kino Kulturhaus, Wien.[57][58]
- 2019: (E)Motion. Installation Cinématographique Monumentale. Grand Palais, Paris
Publikationen
-- chronologisch --
- Tokyo Ga. Ein Reisetagebuch. Verlag der Autoren 1985; Galrev-Verlag 1986, ISBN 3-925230-02-5, 63 S., 9 farbige und 1 s/w Fototafeln.
- Written in the West. Photographien aus dem amerikanischen Westen. Schirmer/Mosel, München 1987, ISBN 3-88814-800-6, 100 S., 62 farbige Tafeln.
- mit Peter Handke: Der Himmel über Berlin. Ein Filmbuch. 1. Auflage, 1987; 10. Auflage, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2005, ISBN 3-518-02406-X, 172 S.
- Michael Töteberg (Hrsg.): Die Logik der Bilder. Essays und Gespräche. Verlag der Autoren, Frankfurt a. M. 1988, 152 S., ISBN 3-88661-094-2.
- Peter-Klaus Schuster (Hrsg.): Bilder von der Oberfläche der Erde. Schirmer/Mosel, München 2001, ISBN 3-8296-0029-1, 136 S., 24 Panoramen, 32 farbige Tafeln, gebunden.
- Laura Schmidt und Matt Watkins (Hrsg.): Places, strange and quiet. Hatje-Cantz-Verlag, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7757-3148-5.
- 4 Real & True 2. Wim Wenders. Landschaften. Photographien. Schirmer/Mosel, München 2015, ISBN 978-3-8296-0696-7.[59] Ausstellungskatalog zur Ausstellung im Museum Kunstpalast, Ehrenhof, April 2015.
- Annette Reschke (Hrsg.): Wim Wenders: Die Pixel des Paul Cézanne und andere Blicke auf Künstler. Verlag der Autoren, Frankfurt a. M. 2015, ISBN 978-3-88661-369-4.
Literatur
-- alphabetisch --
Film
- Volker Behrens (Hrsg.): Man of Plenty – Wim Wenders. Schüren Verlag, Hamburg 2005, ISBN 3-89472-407-2.
- Peter Buchka: Augen kann man nicht kaufen. Wim Wenders und seine Filme. Hanser, München 1983, 140 S., 185 Abb., ISBN 3-446-13104-3.
- Horst Fleig: Wim Wenders. Hermetische Filmsprache und Fortschreiben antiker Mythologie. transcript, Bielefeld 2005, 310 S., zahlr. Abb., ISBN 3-89942-385-2.
- Jörn Glasenapp: Wim Wenders (= Film-Konzepte, Bd. 50). Edition text + kritik, München 2018. ISBN 978-3-86916-655-1.
- Jörn Glasenapp (Hg.): Kontinuität im Wandel. Begegnungen mit dem Filmemacher Wim Wenders. Edition text + kritik, München 2021. ISBN 978-3-96707-562-5.
- Norbert Grob: Wenders. Edition Filme, Berlin 1991. ISBN 3-89166-130-4.
- Robert Phillip Kolker, Peter Beicken: The Films of Wim Wenders. Cinema as Vision and Desire. Cambridge University Press 1993, 198 S., ISBN 0-521-38976-3.
- Thomas Kroll: Der Himmel über Berlin – Säkulare Mystagogie? Wim Wenders’ Spielfilm als Herausforderung für die Praktische Theologie. LIT, Münster 2008, 712 S., ISBN 3-8258-7322-6.
- Dinara Maglakelidze: Wandern durch Deutschland auf der Suche nach Identität, Einklang mit der Traditionen. In: Nationale Identitäten in den westdeutschen und georgischen Autorenfilmen. VDM-Verlag, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-9006-1, S. 86–92, 97–100.
- Simone Malaguti: Wim Wenders’ Filme und ihre intermediale Beziehung zur Literatur Peter Handkes. Peter Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-58064-6.
- Laura Schmidt, Wim Wenders, Donata Wenders (Hrsg.): pina. The Film and the Dancers. Schirmer/Mosel-Verlag, München 2012, ISBN 978-3-8296-0623-3.
- Peter Schwartzkopff (Hrsg.): Sam Shepard und Wim Wenders: Don’t Come Knocking. Das Buch zum Film. Mit Fotos von Wim und Donata Wenders, Schwartzkopff Buchwerke, Berlin 2005, ISBN 3-937738-39-8.
- Sebastiano Toma: Der Himmel über Berlin. Graphic Novel, Jacoby & Stuart, Berlin 2015, 200 S., zahlr. Abb., ISBN 978-3-942787-53-6.
- Michael Wedel: Kreuzungen und Kollisionen: Wim Wenders’ Polizeifilm. In: Hermann Kappelhoff, Christine Lötscher, Daniel Illger (Hg.): Filmische Seitenblicke: Cinepoetische Exkursionen ins Kino von 1968. Berlin: De Gruyter 2018 (Cinepoetics 7), S. 69–86.
- Wim Wenders: Die Zeit mit Antonioni. Chronik eines Films. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-88661-162-0.
- Wim Wenders, Donata Wenders: Buena Vista Social Club. Schirmer/Mosel-Verlag, München 1999, ISBN 3-88814-611-9.
- Wim Wenders, Donata Wenders (Hrsg.): The Heart is a Sleeping Beauty. The Million Dollar Hotel – A Film Book. Schirmer/Mosel-Verlag, München 2000, ISBN 3-88814-986-X.
- Reinhold Zwick: Der Blick der Engel. Wim Wenders’ spirituell anregendes Kino. In: Herder Korrespondenz 60, 2005, S. 38–43.
Fotografie
- Anna Bernardini (Hrsg.): Wim Wenders. America. Silvana Editoriale, Mailand 2015, ISBN 978-88-366-3062-2, Ausstellungskatalog.
- Peter Friese: Junge Sammlungen 03. Ausstellungskatalog von Der Raum zwischen den Personen kann die Decke tragen. Sammlung Ivo Wessel, Weserburg Museum für moderne Kunst, Bremen 2016, ISBN 978-3-946059-04-2.
- Stefania Ricci (Hrsg.): Off Scene. Wim and Donata Wenders. Polistampa Editoriale, Florenz 2004, ISBN 88-8304-764-8.
- Peter-Klaus Schuster (Hrsg.): Bilder von der Oberfläche der Erde. Photographien von Wim Wenders. Schirmer/Mosel-Verlag, München 2006, ISBN 3-8296-0252-9.
- Wim Wenders: Written in the West. Photographien aus dem amerikanischen Westen. Schirmer/Mosel-Verlag, München 1987, ISBN 3-88814-254-7.
- Wim Wenders: Einmal. Bilder und Geschichten. Verlag der Autoren, Frankfurt a. M. 1994. 4. Auflage, Schirmer/Mosel-Verlag, München 2015, ISBN 978-3-8296-0710-0, Inhaltsverzeichnis.
- Wim Wenders, Heiner Bastian (Hrsg.): Wim Wenders. Journey to Onomichi. Schirmer/Mosel-Verlag, München 2010, ISBN 978-3-8296-0453-6.
- Wim Wenders, Beat Wismer (Hrsg.): 4Real & True2. Wim Wenders. Landschaften. Photographien. Schirmer/Mosel-Verlag, München 2015, ISBN 978-3-8296-0696-7.
- Wim Wenders: Written in the West – Revisited. Überarbeitete Neuauflage, Schirmer/Mosel-Verlag, München 2015, ISBN 978-3-8296-0709-4.
- Wim Wenders: Sofort Bilder. Schirmer/Mosel-Verlag, München 2017, ISBN 978-3-829608-16-9.
Filme über Wenders
- Von einem der auszog – Wim Wenders’ frühe Jahre. Dokumentarfilm, Deutschland, 2007, 96 Min., Regie: Marcel Wehn, Filmseite.
- Kennwort Kino: Wim Wenders. Reisender durch Raum und Zeit. Dokumentation, Deutschland, 2015, 30 Min., (online 53 Min.), Buch und Regie: Maik Platzen und Achim Forst, Produktion: 3sat, Erstsendung: 8. August 2015, 00:55 Uhr, online-Video mit Bonus-Material in der 3sat-Mediathek.
- Wim Wenders, Desperado. Dokumentarfilm von Eric Friedler und Campino. Deutschland 2020, 120 Minuten.[60]
Weblinks
- Offizielle Website von Wim Wenders
- Neue Road Movies
- Wim-Wenders-Stiftung
- Wissenschaftliche Literatur (Open Access) zu Wim Wenders auf mediarep.org.
Datenbanken
- Literatur von und über Wim Wenders im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Wim Wenders in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Wim Wenders in der Internet Movie Database (englisch)
Bio- und Filmografien
- Wim Wenders bei filmportal.de
- Biografie mit kurzen Filmbeschreibungen. In: Senses of cinema, (englisch)
- Margarete Prowe: Biografie. In: filmszene.de, August 2005
- Themenseite Wim Wenders. In: Deutsche Welle
Interviews
- Isabelle Hofmann: Wim Wenders: „Ich glaube an einen Gott, der uns mit freundlichen Augen beobachtet“. In: KulturPort.de, 14. Juni 2012
- Timo Stein: Wim Wenders: „Ich habe diese Körperlichkeit innig geliebt“. In: Cicero Online. 2011, über seinen 3D-Film Pina
- Jochen Kürten: Wim Wenders’ Kinolandkarte. In: Deutsche Welle, 20. Mai 2009
- Daniel Weber: On the road. In: NZZ Folio, Themenheft Freiheit, Dezember 2006, Nr. 12 (Wenders über das Unterwegssein in den USA)
- Christina Bylow: Ich wollte immer Amerikaner werden. In: Berliner Zeitung, 2. Oktober 2004
- Ich habe einen Traum. In: Die Zeit, 2. Oktober 2003, Nr. 41 (Wenders über seine Inspirations- und Energiequelle Musik)
Videos
- Pressekonferenz: Wim Wenders, 12. Februar 2015. In: Berlinale 2015, 6:15 Min.
- Der Trost der Fotografie. In: critic.de, Video-Interview, 21. November 2008, 8:16 Min.
- Pressekonferenz anlässlich der Deutschlandpremiere von Jenseits der Wolken. Mit: Michelangelo Antonioni, Wim Wenders, Irène Jacob, Chiara Caselli, Inés Sastre; Köln, 29. Oktober 1995, 10 Min.
- Diskussion anlässlich der Retrospektive von Wim Wenders' 3D-Filmen in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Mit: Marion Ackermann, Wim Wenders, Lisa Gotto; Dresden, 21. November 2018, 67 Min.
Einzelnachweise
- Apa/Dpa: Weltstar des deutschen Films – Wim Wenders wird 70. In: Salzburger Nachrichten, 14. August 2015.
Aussage am 30. November 2008 bei Hörbar Rust auf Radioeins - Jochen Kürten: Wim Wenders' Kinolandkarte. In: Deutsche Welle, 20. Mai 2009, Interview mit Wenders.
- Wim Wenders · Regisseur. In: Akademie der Künste (AdK), aufgerufen am 26. Dezember 2017.
- Katja Weise: Wim Wenders verlässt die HFBK in Hamburg. In: NDR Kultur, 12. Juli 2017 und Interview: „Ich habe nicht im herkömmlichen Sinne unterrichtet.“
- Official Biography. Additional facts. (Memento vom 18. Januar 2015 im Internet Archive). In: wim-wenders.com.
- Margarete Prowe: Happy Birthday, Wim Wenders! Eine Retrospektive zum 60. Geburtstag. In: filmszene.de, August 2005, Biografie.
- Wim Wenders, Desperado, Dokumentarfilm von Eric Friedler und Andreas Frege, 119 Minuten, 2020, NDR Fernsehen + Studio Hamburg Enterprises GmbH
- Louis Lewitan: „Das war meine Rettung“ – Interview mit Wim Wenders: „Mein erster Film ist leider verschüttgegangen.“ In: Zeitmagazin, 30. Oktober 2014, Nr. 45.
- fdi/dpa/dapd: Deutscher Filmpreis für „Vincent will Meer“. In: SpOn, 8. April 2011.
- Paul Katzenberger: „Man kann mit 3D Menschen viel genauer sehen“. In: Süddeutsche.de, 2. April 2015, Interview.
- The Salt of the Earth. In: Internationale Filmfestspiele Cannes, 2014, mit Videos, (englisch).
- Steve Dove: The Salt of the Earth. In: oscar.go.com, 15. Januar 2015, aufgerufen am 26. Dezember 2017.
- In der Übernahme des Bayerischen Fernsehens kündigte die Kommentatorin Andrea Kammhuber (Redaktion „Kirche und Welt“) an, dass bei der vom Vatikanischen Fernsehen an die Fernsehstationen übermittelten Fernsehbilder der Direktübertragung „niemand Geringerer als Wim Wenders Regie führt.“
- Drehstart für Submergence. In: Neue Road Movies, 12. April 2016.
- Wim Wenders über Geburtstage und seinen neuen Film von dpa auf der Internetseite der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf www.faz.net (Frankfurter Allgemeine Zeitung), 9. September 2020, abgerufen am 10. September 2020
- Volker Behrens: Fatih Akin wird Professor. In: Hamburger Abendblatt, 11. Oktober 2005.
- Rückblick G8-Konzert in Rostock 2007. (Memento vom 12. Oktober 2007 im Internet Archive). In: Deine Stimme gegen Armut, 2007.
- Nachwuchsförderung. In: Wim Wenders Stiftung, aufgerufen am 26. Dezember 2017.
- Anastassia Boutsko: Oleg Sentsov: "Ich bin kein Leibeigener". Abgerufen am 22. Juli 2014.
- Manuel Brug: „Die Perlenfischer“. Wim Wenders inszeniert die Oper, die ihn rettete. In: Die Welt, 25. Juni 2017.
- Georg Kasch: „Die Perlenfischer“ mit staunender Naivität. In: Berliner Morgenpost, 25. Juni 2017.
- Georg Rudiger: Operndebüt. Wim Wenders inszeniert „Die Perlenfischer“ in Berlin. In: Stuttgarter Zeitung, 25. Juni 2017.
- Toten-Hosen-Chef Campino ist Co-Regisseur neuer Dokumentation über Wim Wenders Meldung in den News auf der Homepage des deutschen Musikmagazins Rolling Stone www.rollingstone.de (Rolling Stone), 8. Juli 2020
- Peter Busmann: Laudatio auf Wim Wenders. In: Pour le Mérite, 29. Mai 2006, (PDF; 8 S., 44 kB).
- Pressemitteilung: Berlinale 2015: Hommage und Goldener Ehrenbär für Wim Wenders. In: berlinale.de, 21. August 2014, aufgerufen am 26. Dezember 2017.
- Christoph Schroeter: Schule in Düsseldorf-Oberbilk mit neuem Namen: Wim-Wenders-Gymnasium jetzt für alle sichtbar. Abgerufen am 31. August 2018.
- Gregor Mayntz: Auszeichnung für Filmregisseur: Wim Wenders ist „Düsseldorfer des Jahres“. In: RP Online. 20. März 2021, abgerufen am 1. April 2021.
- Martin Rosefeldt: Von einem der auszog – Wim Wenders' frühe Jahre. (Memento vom 9. November 2013 im Internet Archive). In: arte, 19. Februar 2007.
- Wim Wenders. Leben & Werk. In: kino.de, 2010, aufgerufen am 26. Dezember 2017.
- Holger Lodahl und Dagmar Haas-Pilwat: Düsseldorf. Wim Wenders feiert mit seinen 500 Freunden. In: Rheinische Post, 18. April 2015.
- ap: Wim Wenders ist Mitglied des Ordens „Pour le mérite“. In: Rheinische Post, 20. Juli 2005.
- Berliner Morgenpost: Regisseur Wim Wenders hätte gern eigene Kinder gehabt. Abgerufen am 20. November 2019.
- Wim Wenders: "Papst Franziskus hat eine unglaubliche Herzlichkeit" | Willkommen Österreich. Abgerufen am 11. März 2021 (deutsch).
- Über Glaube, Verantwortung und den Papst - Ein Gespräch mit Regisseur Wim Wenders. Abgerufen am 11. März 2021 (deutsch).
- Wim Wenders und Bischof Jung im Gespräch. Abgerufen am 11. März 2021 (deutsch).
- Wim Wenders: A Sense of Place. Hrsg.: Daniel Bickermann. Verlag der Autoren, Frankfurt/Main 2005, ISBN 3-88661-276-7, S. 66.
- Video-Interview: Der Trost der Fotografie. In: critic.de, 21. November 2008, 8:16 Min.
- Carola Padtberg, DER SPIEGEL: Wim Wenders über Edward Hopper: „Ohne ihn hätte ich das so nicht gemacht“ - DER SPIEGEL - Kultur. Abgerufen am 22. März 2020.
- "VERÄNDERUNG". Abgerufen am 16. Mai 2020.
- Annerose Zuber: Wim Wenders zum 75. Geburtstag: Hof gratuliert dem Preisträger. In: Bayerischer Rundfunk. 14. August 2020, abgerufen am 17. März 2021.
- Bayerischer Filmpreis 2011: Ehrenpreis des Ministerpräsidenten geht an Regisseur Wim Wenders. In: Bayerische Staatskanzlei, 14. Dezember 2011.
- Hommage 2015 und Goldener Ehrenbär für Wim Wenders. (Memento vom 7. Dezember 2014 im Internet Archive). In: Berlinale 2015, 12. Februar 2015.
- Pressemitteilungen: German film director Wim Wenders wins Helena Vaz da Silva European Award 2017. In: Europa Nostra, 15. Juli 2017 und
Film director Wim Wenders received Helena Vaz da Silva European Award in Lisbon. In: Europa Nostra, 26. Oktober 2017, abgerufen am 26. Dezember 2017. - Zurich Film Festival: A Tribute to … Award geht an deutschen Regisseur Wim Wenders. Artikel vom 19. Juli 2018, abgerufen am 19. Juli 2018.
- Menschen in Europa - Wim Wenders. MiE 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018.
- Medienhaus Bauer / Marler Zeitung 25. März 2019, S. 14
- WDR3, 25. März 2019; Nachrichten; 8 Uhr
- Wim Wenders erhält Max Ophüls-Ehrenpreis. In: sr.de. 11. Dezember 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020.
- Sarajevo-Filmfestival: Preis für Lebenswerk an Wim Wenders. In: ORF.at. 14. August 2021, abgerufen am 14. August 2021.
- Ausstellung: Wim Wenders: Bilder von der Oberfläche der Erde. In: Hamburger Bahnhof, 20. September bis 4. November 2001.
- Wim Wenders Photographs. In: Fundació Sorigué, Octubre 2013 — Marzo 2014, mit vielen Fotos, (portugiesisch).
- FAI - Fondo Ambiente Italiano: La Mostra: Wim Wenders. America. In: wimwendersvillapanza.it, 2015, mit Kurzvideo, abgerufen am 26. Dezember 2017.
- Wim Wenders. In: Blain|Southern, aufgerufen am 26. Dezember 2017.
- „In broad daylight even the sounds shine.“ Wim Wenders scouting in Portugal. In: Wim Wenders’ Stiftung, 2015.
- Leiko Ikemura im Dialog mit Donata und Wim Wenders. Stiftung Brandenburger Tor, abgerufen am 9. April 2018.
- Wim Wenders. Sofort Bilder. C/O Berlin, abgerufen am 15. August 2018.
- Wim Wenders. Frühe Photographien. Filmarchiv Austria, abgerufen am 12. Januar 2019.
- Das Erzählen wird niemals sterben. Wiener Zeitung, abgerufen am 12. Januar 2019.
- Foto-Ausstellungsbesprechung von Freddy Langer: Gefesselt von geheimer Gewalt. In: FAZ, 23. April 2015, Seite R 6.
- Peter Zander: "Wim Wenders, Desperado": "Schau dir Wims Filme an, du Depp." In: Berliner Morgenpost. 14. Juli 2020, abgerufen am 15. Juli 2020