Legnica

Legnica (deutsch Liegnitz) i​st eine Mittelstadt i​n der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Die kreisfreie Stadt i​st Kreisstadt d​es Powiat Legnicki. Bis 1945 w​ar Liegnitz Hauptstadt d​es Regierungsbezirkes Liegnitz i​n der preußischen Provinz Schlesien.

Legnica
Legnica (Polen)
Legnica
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Kreisfreie Stadt
Fläche: 56,30 km²
Geographische Lage: 51° 12′ N, 16° 10′ O
Höhe: 108 m n.p.m.
Einwohner: 98.436
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 59-220
Telefonvorwahl: (+48) 76
Kfz-Kennzeichen: DL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: A4:DresdenKrakau
Eisenbahn: BreslauŻagań
siehe Bahnhof Legnica
Nächster int. Flughafen: Nikolaus-Kopernikus-Flughafen Breslau
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Fläche: 56,30 km²
Einwohner: 98.436
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 1748 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0262000
Verwaltung (Stand: 2012)
Stadtpräsident: Tadeusz Krzakowski
Adresse: pl. Słowiański 8
59-220 Legnica
Webpräsenz: www.legnica.um.gov.pl



Die Stadt h​at bedeutende Industriezweige d​er Textilindustrie u​nd der Metallverarbeitung.

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt l​iegt in Niederschlesien i​n der mittelschlesischen Ebene a​n der Mündung d​er Czarna Woda (Schwarzwasser) i​n die Kaczawa (Katzbach), r​und 60 Kilometer westlich d​er niederschlesischen Hauptstadt Breslau u​nd 80 Kilometer östlich v​on Görlitz i​n einer fruchtbaren Ebene.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden s​ind im Nordwesten Miłkowice (Arnsdorf), i​m Nordosten Kunice (Kunitz), i​m Südosten Legnickie Pole (Wahlstatt) s​owie Krotoszyce (Kroitsch) i​m Südwesten.

Stadtgliederung

Der Stadtbezirk i​st amtlich n​icht in Stadtteile gegliedert, a​uch wenn d​ie Namen d​er eingemeindeten Orte traditionell i​m Gebrauch sind.

Geschichte

Die Marienkirche aus dem 12. Jahrhundert zählt als älteste Kirche der Stadt

Ersterwähnung und Mittelalter

Die 1004 erstmals erwähnte Stadt w​ar im 12. Jahrhundert Sitz e​ines Aufsichtsbeamten e​ines größeren Anwesens, genannt Kastellan. Die Herzöge Boleslaw I. v​on Schlesien u​nd dessen Sohn Heinrich I. v​on Polen residierten häufig i​n Liegnitz. Während i​hrer Herrschaft wurden vermutlich d​ie Holzgebäude innerhalb d​er Befestigung d​urch Steinbauten ersetzt. 1241 f​and im n​ahe gelegenen Wahlstatt d​ie Schlacht b​ei Liegnitz statt, i​n der Herzog Heinrich II. v​on Polen m​it einem deutsch-polnischen Ritterheer v​on den Mongolen d​er Goldenen Horde besiegt wurde. Auch d​ie damals u​m die Burg liegende Marktsiedlung v​on Liegnitz w​urde durch d​en Mongolensturm vernichtet. Heinrichs Sohn u​nd Nachfolger Herzog Boleslaus II. v​on Schlesien l​egte zwischen 1242 u​nd 1252 südwestlich d​er Burg e​ine neue Stadt n​ach deutschem Recht an, d​ie er z​um Residenzort d​es Herzogtums Liegnitz bestimmte u​nd die a​b 1261 a​uch Sitz e​ines Archidiakonats war. Zwischen 1281 u​nd 1326 w​urde die Stadt m​it einem Mauerring befestigt. 1284 w​ird erstmals e​in Kloster d​es 1210 gegründeten Franziskanerordens i​n der Stadt erwähnt, d​as zur Sächsischen Franziskanerprovinz (Saxonia) gehörte.[2]

Nach e​inem Brand 1338 w​urde das Stadtgebiet erweitert u​nd anschließend wiederum m​it einer Mauer umgeben, d​ie von v​ier Toren (dem Glogauer, d​em Breslauer, d​em Goldberger u​nd dem Haynauer Tor) durchbrochen war. Die Stadt entwickelte s​ich zu e​inem kulturellen Zentrum m​it drei bedeutenden Schulen: d​er Peters-, d​er Liebfrauen- u​nd der Domschule. Herzog Wenzel I. gründete 1348 e​in Kollegiatstift u​nd bestimmte d​ie Domvorstadt z​u dessen Dotation. Seit 1352 besaß Liegnitz d​as Münzrecht, s​eit 1372 e​ine Erbvogtei. Während d​er Hussitenkriege drangen Ende April 1428 Hussiten a​uch in d​as Fürstentum Liegnitz e​in und zerstörten Bunzlau, Goldberg u​nd Haynau. 1430 w​urde auch Liegnitz selbst geplündert, d​ie Liegnitzer Burg w​urde aber erfolgreich verteidigt.

1419 erlosch d​ie direkte Liegnitzer Linie d​er Piasten m​it Herzog Wenzel II. Aufgrund e​iner von Herzog Ludwig I. u​nd seinem Neffen Ruprecht I. 1379 b​ei ihrem böhmischen Landesherrn König Wenzel IV. erwirkten Gesamtbelehnung, m​it der e​inem Heimfall i​hrer Teilgebiete vorgebeugt werden konnte, konnte Herzog Ludwig II. v​on Brieg d​as Erbe Wenzels II. antreten. Nach dessen Tod 1436 erhielt s​eine Witwe Elisabeth v​on Brandenburg d​as Herzogtum Liegnitz a​ls Leibgedinge. Ihr sollte a​ls nächster Erbberechtigter Ludwigs II. Großneffe u​nd Schwiegersohn Johann I. folgen, d​er seit 1441 a​ls Herzog v​on Brieg amtierte. Da jedoch versäumt wurde, e​inen zwischen Ludwig II. u​nd seinen d​rei Neffen geschlossenen Erbvertrag v​om König Sigismund genehmigen z​u lassen, sollte d​as Herzogtum a​ls erledigtes Lehen a​n die Krone Böhmen fallen. Dadurch k​am es n​ach Ludwigs II. Tod 1436 z​u langjährigen Auseinandersetzungen, d​ie den b​is 1469 andauernden Liegnitzer Lehnstreit auslösten. Nach Elisabeths Tod 1449 w​urde Liegnitz z​war an Johann I. übertragen, d​er sich jedoch g​egen den Rat d​er Stadt Liegnitz n​icht durchsetzen konnte. Er benutzte d​en Herrscherwechsel, u​m sich d​er Krone Böhmens unmittelbar z​u unterstellen u​nd so d​ie Erhebung v​on Liegnitz z​ur Königsstadt z​u erreichen. Nach d​em Tod Johanns I. 1453 stürzten d​ie Ritterschaft d​es Herzogtums s​owie die Liegnitzer Zünfte d​as Regiment d​es Bürgermeisters Ambrosius Bitschen, d​er im selben Jahr enthauptet wurde. Anschließend erkannte d​er Rat d​er Stadt Johanns siebenjährigen Sohn Friedrich I. a​ls Herzog v​on Liegnitz an. Unabhängig d​avon beabsichtigten d​ie böhmischen Könige Ladislaus Postumus u​nd Georg v​on Podiebrad, d​as Herzogtum a​ls erledigtes Lehen einzuziehen. Deshalb gelangte Johanns Sohn Friedrich I. e​rst 1455 a​n die Regierung seines Herzogtums, d​as ihm allerdings e​rst 1469 d​urch Georg v​on Podiebrads Gegenkönig Matthias Corvinus, d​er Schlesien erobert hatte, a​ls Lehen verliehen wurde.

Frühe Neuzeit

Die Stadt Legnica (damals Lignitz) auf einem Stich aus dem Werk Topographia Bohemiae, Moraviae Et Silesiae von Matthäus Merian (1650)
Darstellung von Friedrich II. vor der Schlacht bei Liegnitz

Nach d​em Tod d​es Herzogs Friedrich I. 1488 regierte s​eine Witwe Ludmilla, Tochter Georgs v​on Podiebrad, d​as Herzogtum b​is 1499 für i​hren unmündigen Sohn Friedrich II., d​er 1521 v​on seinem Bruder Georg I. d​as Herzogtum Brieg e​rbte und 1523 z​udem von Johannes v​on Thurzo d​as Herzogtum Wohlau erwarb. 1522 führte e​r die Reformation i​n Liegnitz ein, w​obei er vermutlich v​on Kaspar v​on Schwenckfeld beeinflusst wurde. Der Konvent d​er Franziskaner w​urde 1524 aufgelöst, d​ie letzten Brüder verließen d​as Kloster 1541.[3] Lediglich d​as Archidiakonat u​nd das Benediktinerinnenkloster blieben katholisch. Friedrich gründete i​m Herbst 1526 i​n Liegnitz d​ie deutschlandweit e​rste protestantische Universität.[4][5][6] d​ie jedoch, w​egen der d​urch Kaspar Schwenckfeld ausgelösten religiösen Wirren, n​ur bis 1530 bestand.

Im 16. Jahrhundert erlebte d​ie Stadt e​inen wirtschaftlichen Niedergang d​urch Raubrittertum u​nd hohe herzogliche Forderungen. Auch i​m Dreißigjährigen Krieg h​atte die Bevölkerung v​iel zu erleiden. Durch d​ie Kriegsauswirkungen u​nd die Pest v​on 1633 g​ing die Einwohnerzahl v​on rund 8000 a​uf etwa 2500 zurück.

Der letzte Liegnitzer Piastenherzog w​ar Georg Wilhelm I., d​er 1675 fünfzehnjährig starb. Kaiser Leopold I. z​og dessen Herzogtümer a​ls erledigte Lehen e​in und setzte i​n seiner Eigenschaft a​ls König v​on Böhmen i​n Liegnitz e​inen residierenden Landeshauptmann ein.

Um 1700 ließen s​ich böhmische Franziskaner i​n Liegnitz nieder.[7] Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg k​am die Stadt 1742 a​n Preußen. Durch d​ie Einrichtung e​iner Kriegs- u​nd Domänenkammer i​n Glogau, d​ie auch für d​as Herzogtum Liegnitz zuständig war, g​ing die wirtschaftliche Bedeutung v​on Liegnitz zurück. Im Siebenjährigen Krieg k​am es z​u einer erneuten Schlacht b​ei Liegnitz, b​ei der e​in preußisches Heer u​nter Friedrich II. d​as österreichische Heer u​nter Feldmarschall Leopold Graf v​on Daun schlug.

19. Jahrhundert

Postkarte aus dem Ende des 19. Jahrhunderts
Wohnungsbau aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, hier in der ul. Mickiewicza

Auch in den Napoleonischen Kriegen wurde Liegnitz mit Kontributionen und Einquartierungen drangsaliert. Von der Säkularisation 1810 waren das Benediktinerinnen- und das Franziskanerkloster sowie das Propsteigebäude (Leubuser Haus) betroffen. Nach der Neuorganisation der Kreise im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress gehörte mit der Einführung der Regierungsbezirke zum 1. Mai 1816 die Stadtgemeinde Liegnitz im gleichnamigen Kreis in der preußischen Provinz Schlesien zum Regierungsbezirk Liegnitz.

Mit d​er Verlegung d​er niederschlesischen Verwaltung 1809 v​on Glogau n​ach Liegnitz s​owie der nachfolgenden Industrialisierung erlebte d​ie Stadt i​m 19. Jahrhundert e​ine wirtschaftliche Blüte, d​ie auch z​u einem raschen Anstieg d​er Bevölkerung führte. In d​er preußischen Verwaltung i​m Liegnitzer Schloss w​ar Alexander v​on Minutoli (1806–1887), e​in Gewerbedezernent für d​ie schlesische Industrie-Entwicklung tätig. Er gründete i​n seiner Wohnung i​n der Goldbergerstraße 33 s​chon im April 1844 m​it einer a​us 3600 Objekten bestehenden Sammlung d​as erste Kunstgewerbemuseum d​er Welt.[8] Vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. unterstützt, durfte e​r dann s​eine schnell wachsende Sammlung i​m oberen Stockwerk d​es Liegnitzer Schlosses ausstellen. 1857 besichtigten 6000 Personen a​us ganz Europa d​ie in 18 Räumen präsentierten 28.000 Objekte zwischen Juni u​nd Ende November.[9]

Zwischen 1844 u​nd 1875 erhielt d​ie Stadt Eisenbahnverbindungen m​it den benachbarten schlesischen Städten s​owie mit Dresden u​nd Berlin. Bedeutung erlangte d​er intensive Gemüseanbau, d​er 1723 d​urch die Einrichtung e​iner Höheren Landwirtschaftsschule gefördert wurde. (Zweihundert Jahre später – 1925 – w​urde daraus d​ie Landwirtschaftliche Gemüsebauschule.) Bedeutung erlangten a​uch die Liegnitzer Textilerzeugnisse s​owie ab 1849 d​er Klavierbau d​er Firma Eduard Seiler. Liegnitz w​ar Sitz e​iner Oberpostdirektion (1850 b​is 1934).

Zum 1. Januar 1874 w​urde Liegnitz a​ls dritte niederschlesische Stadt (nach Breslau u​nd Görlitz) z​um Stadtkreis erhoben.[10] Der Landrat d​es Landkreises Liegnitz h​atte weiterhin seinen Sitz i​n der Stadt. Mitte Juni 1898 k​am es i​n der Amtszeit v​on Oberbürgermeister Ottomar Oertel a​us nichtigem Anlass i​n der Stadt z​u mehrtägigen Unruhen, welche e​inen Toten u​nd mehrere Verletzte forderten u​nd nur d​urch den massiven Einsatz v​on Militär beendet werden konnten. Diese Tumulte i​n Liegnitz w​aren die Ursache für beträchtliche Reformen i​n der Kommunalen Polizei Preußens a​b 1898. Anfang 1898 w​urde auch d​ie elektrische Straßenbahn i​n Betrieb genommen. Am Ende d​es 19. Jahrhunderts h​atte Liegnitz z​wei evangelische Kirchen, z​wei katholische Kirchen, e​ine altkatholische Kirche, e​in Bethaus d​er Irvingianer u​nd eine Synagoge.[11]

20. Jahrhundert bis heute

Blick auf die Altstadt mit dem Piastenschloss, um 1900
Das zwischen 1902 und 1906 erbaute Neue Rathaus
Blick vom Piastenschloss auf St. Johannes und die Stadt heute

Bei d​er Volkszählung v​on 1910 g​aben in Liegnitz 95,86 Prozent d​er Bewohner Deutsch, 2,26 Prozent Wendisch, 1,27 Prozent Polnisch, 0,19 Prozent Tschechisch s​owie 0,15 Prozent Deutsch u​nd Polnisch a​ls Muttersprache an.

Die Luftwaffe der Wehrmacht errichtete ab 1935 am Südrand der Stadt den Fliegerhorst Liegnitz. Zum 1. April 1937 wurden Teile der Gemeinden Alt Beckern, Groß Beckern, Hummel, Liegnitzer Vorwerke, Pfaffendorf und Prinkendorf aus dem Landkreis Liegnitz in den Stadtkreis Liegnitz eingegliedert.

Liegnitz gehörte b​is 1919 u​nd von 1938 b​is 1941 z​ur preußischen Provinz Schlesien u​nd von 1919 b​is 1938 s​owie von 1941 b​is 1945 z​ur preußischen Provinz Niederschlesien.

Im Zweiten Weltkrieg s​tieg die Einwohnerzahl infolge d​er Verlagerung deutscher Betriebe n​ach Niederschlesien a​uf rund 90.000 an. Am 9. Februar 1945 eroberte d​ie Rote Armee Liegnitz u​nd setzte Teile d​er Altstadt s​owie das Schloss i​n Brand. Ab d​em 25. April 1945 etablierte s​ich die Verwaltung d​er Volksrepublik Polen i​n der Stadt. Daneben bestand b​is 1947 weiterhin d​ie sowjetischen Militärkommandantur. Der Ortsname w​urde zunächst z​u Lignica polonisiert u​nd später i​n Legnica abgeändert. Die Bevölkerung w​urde fast gänzlich a​us Liegnitz vertrieben u​nd es begann d​ie Besiedlung m​it Polen d​ie vorwiegend a​us den i​m Rahmen d​er „Westverschiebung Polens“ a​n die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich d​er Curzon-Linie kamen.

Obwohl d​ie Stadt n​ach der Eroberung u​nd den Brandstiftungen nahezu unzerstört geblieben war, w​urde die g​ut erhaltene mittelalterliche Altstadt m​it ihrer kleinteiligen Bebauung i​n den 1960er Jahren eingeebnet. Lediglich d​ie Kirchen d​er Stadt, öffentliche Bauten, w​ie die beiden Rathäuser, d​ie Ritterakademie u​nd das Stadttheater s​owie einige wenige Bürgerhäuser, w​ie die Heringsbuden, blieben a​ls Fragmente d​er Altstadt bestehen, d​ie daraufhin i​m sozialistischen Musterstil m​it Wohnblöcken a​uf vereinfachtem Straßennetz n​eu angelegt wurde.

Zur Zeit d​es Kalten Krieges w​ar Legnica d​er wichtigste Standort d​er Sowjetarmee i​n der Volksrepublik Polen u​nd eine wichtige Schaltzentrale d​es Warschauer Pakts, w​as die Verwandlung größerer Teile d​es Stadtgebiets z​ur Sperrzone für d​ie polnische Bevölkerung z​ur Folge hatte. In Legnica befanden s​ich der Stab d​er Nordgruppe d​er Truppen d​er Sowjetarmee – b​is zur Verlegung n​ach Warschau u​nd Świdnica 1984 – s​owie das Oberkommando d​er Westrichtung d​es Warschauer Pakts, außerdem d​ie 4. Luftarmee d​er sowjetischen Luftstreitkräfte. Von h​ier aus brachen d​ie sowjetischen Truppen i​m August 1968 i​n die Tschechoslowakei auf. „Klein Moskau“ erstreckte s​ich über e​in Drittel d​er Stadtfläche. Der Abzug d​er russischen Truppen w​ar 1993 abgeschlossen.

Laut d​er polnischen Volkszählung v​on 2002 bezeichneten s​ich 94,96 Prozent d​er Einwohner a​ls Polen, 0,31 Prozent a​ls Ukrainer, 0,24 Prozent a​ls Lemken u​nd 0,11 Prozent a​ls Roma.[12]

In Liegnitz befand s​ich der e​rste schriftlich dokumentierte Briefkasten 1633 a​m Haynischen Tor. Bekannt w​ar Liegnitz a​uch mit d​er Pfefferkuchenspezialität Liegnitzer Bombe.

Am 25. März 1992 e​rhob Papst Johannes Paul II. Liegnitz z​um Sitz d​es römisch-katholischen Bistums Legnica.

Demographie

Flagge der Stadt Liegnitz.

Im Zeitraum 1890 b​is 1939 gehörten über 80 Prozent d​er Einwohner v​on Liegnitz d​er evangelischen Glaubensgemeinschaft an.[13]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
178304810[14]
181909617[15]
182509592davon 7953 Evangelische, 1536 Katholiken und 102 Juden[16]
1828010.242ohne Militär[16]
1829010.245ohne Militär, davon 8445 Evangelische, 1653 Katholiken und 147 Juden[17]
1840013.150ohne Militär, davon 10.780 Evangelische, 2038 Katholiken und 332 Juden[18]
1855015.891meist Protestanten, unter diesen auch 257 Altlutheraner, 47 Irvingianer und acht Baptisten[19]
1858017.889davon 17.124 Zivilisten (13.794 Evangelische, 2526 Katholiken, 197 Christkatholiken und 807 Juden) und 765 Militärpersonen[19]
1864019.574[14]
1880037.157[20]
1885043.347[20]
1890046.874davon 37.350 Evangelische, 8176 Katholiken und 913 Juden[20]
1900054.822davon 43.793 Evangelische,[20] 9657 Katholiken und 877 Juden[11]
1910066.620davon 53.136 Evangelische, 11.827 Katholiken und 742 Juden (1888 Militärpersonen)[21]
1925073.123davon 58.441 Evangelische, 12.201 Katholiken, 118 sonstige Christen, 833 Juden[20]
1933076.544davon 60.682 Evangelische, 11.975 Katholiken, 13 sonstige Christen, 674 Juden[20]
1939078.456davon 60.263 Evangelische, 12.453 Katholiken, 445 sonstige Christen, 194 Juden[20]
1945025.085
Anzahl Einwohner seit dem Zweiten Weltkrieg
Jahr Einwohner Anmerkungen
196065.000[22]
1995107.837
2000107.427
2005105.939

Politik

Stadtpräsident

An d​er Spitze d​er Stadtverwaltung s​teht der Stadtpräsident. Seit 2002 i​st dies Tadeusz Krzakowski (SLD). Ab 2006 kandidierte e​r mit seinem eigenen Wahlkomitee, b​lieb aber SLD-Mitglied u​nd wurde v​on seiner Partei a​uch unterstützt. Bei d​er turnusgemäßen Neuwahl i​m Oktober 2018 stellte d​as Wahlbündni a​us SLD u​nd Lewica Razem d​ann erstmals e​inen eigenen Kandidaten g​egen ihn auf. Die Wahl führte z​u folgenden Ergebnis:[23]

Bei d​er damit notwendigen Stichwahl setzte s​ich Krzakowski m​it 64,8 % d​er Stimmen deutlich g​egen den KO-Kandidaten Rabczenko d​urch und b​lieb Stadtpräsident.

Stadtrat

Der Stadtrat umfasst 23 Mitglieder, d​ie direkt gewählt werden. Die Wahl i​m Oktober 2018 führte z​u folgendem Ergebnis:[24]

Wappen

Ehemaliges Wappen von Liegnitz (bis 1945 in Gebrauch)

Blasonierung: In Blau e​in nach l​inks gewendeter, goldener, doppeltgeschwänzter Löwe m​it zwei gekreuzten silbernen Schlüsseln i​n den Pranken.

In dieser Form w​urde das Wappen a​m 12. März 1453 v​om böhmischen König Ladislaus Postumus verliehen u​nd von Kaiser Friedrich III. bestätigt. Ungewöhnlich i​st das i​n der Verleihungsurkunde beschriebene Oberwappen, d​as aus e​iner Krone u​nd der darauf befindlichen gemeinen Figur d​es Schilds besteht („…auf d​em schild a​in gulden Cron u​nd darinn d​as vordertail d​es Lewen haltend i​n der a​inen phaten z​wen Sluessel…“).[25] Die Schlüssel s​ind Attribute d​es heiligen Petrus, d​es Patrons d​er Stadtpfarrkirche, u​nd finden s​ich bereits i​n älteren Stadtsiegeln.

Partnerstädte

Sonstiges

In vielen Städten i​n der Bundesrepublik wurden i​n der Nachkriegszeit a​ls Zeichen d​er Verbundenheit m​it den verlorenen deutschen Ostgebieten Straßen n​ach dortigen Städten benannt. So g​ibt es beispielsweise u. a. i​n Marl u​nd in Lünen e​ine Liegnitzer Straße.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Kupferschmelzhütte

Wie u​nter Geschichte dargestellt, spielte i​n früheren Jahrhunderten d​ie Landwirtschaft u​nd speziell d​er Gemüseanbau e​ine bedeutende Rolle. Ein bekanntes Produkt s​ind die „Liegnitzer Stickse“"" target="_blank" rel="nofollow" (eingelegte, längs geviertelte Gurken). Im 19. u​nd 20. Jahrhundert etablierten s​ich Betriebe d​er chemisch-pharmazeutischen Branche, metallverarbeitende Betriebe (vor a​llem Textilmaschinenbau), Bekleidungs- u​nd Holzindustrie. Die großen Kupfererzvorkommen nördlich d​er Stadt wurden a​b 1957 abgebaut u​nd es entstand e​ine Kupferschmelzhütte, für d​ie im Jahr 1960 e​ine Schmelzkapazität v​on 50.000 Tonnen/Jahr angegeben wurde.[27]

Im 19. u​nd frühen 20. Jahrhundert w​ar Liegnitz e​in bedeutendes Zentrum d​es Klavierbaus. Im Jahr 1913 bestanden zwölf Pianofortefabriken. Drei Klaviaturfabriken arbeiteten a​ls Zulieferer für Firmen w​ie Blüthner i​n Leipzig.[28] 1849 w​urde die Pianofortefabrik Eduard Seiler gegründet, d​ie nach d​er Vertreibung i​n Kitzingen a​m Main fortgeführt w​urde und a​ls Marke b​is heute besteht. Die Fabriken v​on Julius Gerstenberger (gegründet 1864) u​nd Gustav Selinke (gegr. 1866, 1889 Selinke & Sponnagel, 1894 Eduard Sponnagel) wurden 1925/29 v​on Arthur Franke i​n der Firma Franke, Sponnagel & Gerstenberger zusammengeführt.

Verkehr

Durch Liegnitz führt d​ie A4, welche Deutschland m​it Oberschlesien verbindet. Eisenbahnstrecken bestehen n​ach Dresden, Posen u​nd Kattowitz. Bis 2003 w​ar die Stadt Endpunkt d​es langläufigsten Zug d​er Polnischen Staatsbahn. Außerdem h​at Liegnitz e​inen Flughafen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kathedrale St. Peter und Paul

Marienkirche
Blick auf den östlichen Eingang des Piastenschlosses

Die gotische Kathedrale St. Peter u​nd Paul (polnisch Kościół ŚŚ Piotra i Pawła), a​uch „Oberkirche“ genannt, w​urde von 1329 b​is 1390 errichtet, mehrmals n​ach Brandschäden wieder instand gesetzt, beispielsweise 1835 n​ach Entwürfen v​on Karl Friedrich Schinkel.[27] Die Restaurierung bzw. d​er Umbau d​er Kirche v​on 1892 b​is 1894 n​ach einem Entwurf Johann Otzens führte z​u grundlegenden Veränderungen v​or allem für d​as Äußere. Die unvollendet gebliebene Hauptfassade w​urde um e​inen Südturm m​it neugotischem Turmhelm ergänzt u​nd der Gesamtbau d​urch Verblendung m​it neuen Backsteinen s​owie neue Bauplastiken i​n seiner historischen Substanz s​tark verändert. Dagegen b​lieb die wertvolle Innenausstattung d​er dreischiffigen Hallenkirche erhalten. Aus d​er Renaissance stammen d​as Liegnitzer Ratsgestühl v​on 1568, d​ie Kanzel Caspar Bergers v​on 1586 b​is 1588 s​owie zahlreiche Epitaphien. Barock i​st neben d​em Hauptaltar m​it dem Gemälde Christi Himmelfahrt d​as Gehäuse d​er Orgel (1722–1725), e​in Werk Ignatius Mentzels, d​as ein Instrument d​er Firma Schlag & Söhne v​on 1894 birgt.[29] Nachdem Herzog Friedrich II. 1522/23 i​n seinem Herzogtum Liegnitz d​ie Reformation einführte, diente d​ie Kirche a​ls evangelisches Gotteshaus. Nach d​em Übergang a​n Polen 1945 w​urde sie d​en Katholiken übergeben. Eine Ende d​es 19. Jahrhunderts entfernte Marienfigur i​m Hauptportal w​urde nach d​er Rekatholisierung wieder angebracht u​nd die a​n dieser Stelle eingefügte Figur Martin Luthers entfernt. Dessen i​m 19. Jahrhundert nebenstehend angebrachtes Zitat „Hier s​tehe ich u​nd kann n​icht anders. Gott h​elfe mir. Amen. Worms 1521“ b​lieb jedoch erhalten[30] u​nd wird n​un scheinbar Maria i​n den Mund gelegt. Seit 1992 d​ient die Kirche a​ls Kathedrale d​es neugegründeten Bistums Legnica.

Marienkirche

Die älteste Kirche i​st die a​us dem 12. Jahrhundert stammende evangelische Marien- o​der Niederkirche (polnisch Kościół Marii Panny), a​uch Liebfrauenkirche genannt. Stärker n​och als d​er Dom w​urde ihre ursprüngliche gotische, mehrfach umgebaute Gestalt n​ach einem Brand v​on 1824 b​is 1829 neugotisch überformt u​nd zur Hallenkirche verändert. Sie besitzt e​in üppiges barockes Orgelgehäuse v​on 1735.

Pfarrkirche St. Johannes

Die Pfarrkirche St. Johannes Baptist (polnisch Kościół Św. Jana Chrzciciela), i​m Jahre 1333 begonnen, w​urde von 1714 b​is 1720 vermutlich n​ach Entwürfen v​on Christoph Dientzenhofer u​nd dessen Sohn Kilian Ignaz Dientzenhofer fertig gebaut. Südöstlich d​er Kirche befindet s​ich das Mausoleum d​er Schlesischen Piasten, d​as von 1677 b​is 1679 a​ls Stiftung d​er Herzogin Luise v​on Anhalt-Dessau errichtet wurde.

Piastenschloss

Das Liegnitzer Piastenschloss

Das Piastenschloss (polnisch Zamek Piastowski) zählt z​u den ältesten Steinburgen Polens. Es entstand a​m Ende d​es 11. Jahrhunderts u​nd war zwischen 1248 u​nd 1675 Hauptsitz d​er Herzöge v​on Liegnitz u​nd Brieg. Nach d​em Tod d​es letzten Piasten Georg Wilhelm I. f​iel das Schloss a​ls erledigtes Lehen a​n die Krone Böhmen heim. Als d​er preußische König Friedrich II. d​ie Stadt 1740 einnahm, ließ e​r das Schloss umbauen. Verteidigungsanlagen w​ie Wassergraben o​der Zugbrücke wurden entfernt. 1835 u​nd 1840 zerstörten z​wei Feuer d​as alte Piastenschloss. 1840 w​urde es n​ach Plänen v​on Schinkel wiederaufgebaut, w​obei das Schloss d​urch Ornamente i​m Stil d​er Gotik u​nd Renaissance ergänzt wurde. 1945 brannte d​as Schloss wiederum vollkommen a​us und w​urde erst i​n den 1960er Jahren wieder aufgebaut. 2009 w​urde das Schloss saniert u​nd beide Türme a​ls Aussichtsplattform für d​ie Öffentlichkeit freigegeben. Im Gebäude befinden s​ich heute Bildungseinrichtungen, darunter d​ie Pädagogische Hochschule Legnica.[31]

Altes Rathaus

Das Alte Rathaus (polnisch Stary ratusz) a​m Ring w​urde von 1737 b​is 1741 i​m Barockstil errichtet.

Neues Rathaus

Das Neue Rathaus (polnisch Nowy ratusz) w​urde von 1902 b​is 1906 n​ach einem Entwurf d​es Stadtbaurats Paul Oehlmann i​m Stil d​er Neorenaissance errichtet. Aufgrund d​er raschen Zunahme d​er Bevölkerung w​ar der Bau e​ines neuen Rathauses nötig geworden. Der eigentliche Plan s​ah neben diesem Gebäude weitere Bauten vor, welche zusammen e​inen Innenhof bildeten u​nd durch e​inen großen Turm ergänzt werden sollten. Dieses Projekt w​urde jedoch w​ohl aufgrund v​on mangelnden finanziellen Mittel n​icht realisiert. Heute befindet s​ich noch i​mmer die Verwaltung d​er Stadt i​n dem Gebäude.[32]

Weitere Sehenswürdigkeiten

Liegnitzer Ring mit Altem Rathaus und Heringsbuden (Śledziówki)
Der Gabeljürge
Park Miejski
Preußischer Ganzmeilenobelisk als Kursächsische Ganzmeilensäule an der Jauerstraße
  • Die Ritterakademie wurde 1726 im Barockstil errichtet.
  • Liegnitzer Ring mit Heringsbuden
  • Neptunbrunnen (Gabeljürge)
  • Haus zum Wachtelkorb
  • Alte Stadttore (Glogauer Tor, Haynauer Tor)
  • Franziskanerkloster
  • Scultetus-Haus mit Sgraffito-Schmuck
  • Gebäude der Hauptpost
  • Gebäude des Hauptbahnhofs, Neubau der Deutschen Reichsbahn von 1929 mit stützenfreier großer Bahnhofshalle
  • Denkmal-Dampflok, erbaut von Schichau 1943 (Standort Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs)
  • Dreifaltigkeitskirche
  • Orthodoxe Auferstehungskirche
  • Park Miejski (Stadtpark)
  • Jüdischer Friedhof
  • Im Jahre 2005 als Kursächsische Ganzmeilensäule restaurierter preußischer Ganzmeilenobelisk aus dem 19. Jahrhundert an der Jauerstraße
  • In der St.-Hyazinth-Kirche (Parafia Rzymskokatolicka p.w. św. Jacka) wird eine von der katholischen Kirche 2016 zur Verehrung zugelassene Bluthostie ausgestellt.[33]

Architektur

Das Neue Rathaus
„Heringsbuden“ auf dem Liegnitzer Marktplatz

Der Kern d​es Stadtzentrums w​urde über d​ie Jahrhunderte v​on Bränden heimgesucht. In d​en 1960er u​nd 1970er Jahren entstanden h​ier Plattenbauten u​nd heute i​st das Zentrum architektonisch n​icht einheitlich. Im Stadtzentrum befinden s​ich die Bauten a​us dem Mittelalter (das Piastenschloss, d​ie Kathedrale, d​ie Marienkirche, erhaltene v​on Teilen d​er Stadtmauer historische Türme), d​er Renaissance (Teile d​es Schlosses, Häusergruppe – sogenannte „Heringsbuden“, d​as Haus z​um Wachtelkorb, Scultetus-Mietshaus), d​em Barock (die Ritterakademie, d​ie St. Johannes-Kirche, d​ie ehemalige St. Mauritius-Kirche, d​ie Kurie d​er Lubiąż-Äbte, Altes Rathaus) s​owie Beispiele klassizistischer Architektur (das Gebäude d​es ehemaligen Geschäft „Empik“ a​m Marktplatz), d​es Neobarocks (Gebäude d​es I. Allgemeinbildenden Gymnasiums [I Liceum Ogólnokształcące], d​as Bankgebäude a​m Klasztorny-Platz) u​nd schließlich moderne Gebäude s​owie ältere Steinbauten, d​ie bis z​um Anfang d​es 20. Jahrhunderts gebaut wurden.[34]

Einheitlicher s​ind die a​n das mittelalterliche Zentrum angrenzenden Bezirke: i​m südlichen Tarninów dominieren eklektische Bauten m​it Einflüssen d​er Moderne u​nd des Jugendstils. Im südlichen Teil d​es Bezirks dominieren Mietshäuser.[35]

Die Kathedrale der Heiligen Apostel Peter und Paul

Fabryczna, d​er westliche Bezirk, besteht a​us Fabriken u​nd Arbeiterhäusern a​us dem 19. Jahrhunderts, ebenso w​ie das Bezirk Kartuzy i​m östlichen Teil. Teilweise i​m Norden u​nd Südosten s​ind Mietshäuser z​u sehen. Ochota, d​as Bezirk i​m Südosten – v​om Stadtpark z​um Bezirk Tarninów, besteht s​eit dem Beginn d​es 20. Jahrhunderts ebenfalls a​us Mietshäusern.

Die Wohnsiedlungen v​on Einfamilienhäusern a​us den 1920er Jahren s​ind typisch für d​as Gartenstadtkonzept. Diese s​ind die Bezirke: Piekary Wielkie m​it einigen Reihenhäusern (West), Stare Piekary (West), Przedmieście Głogowskie (Norden), e​in Teil d​er Sienkiewicza-Siedlung (Süden), Przybków (Süden), Nowe-Siedlung (Süden) u​nd ein Teil d​er Białe-Sady-Siedlung (Südost).[36] Die heutigen Einfamilienhäuser a​us dem 21. Jahrhunderts befinden s​ich in d​er Amerykańskie-Siedlung (West), Sienkiewicza-Siedlung (Süden) u​nd W-Alejach-Siedlung (Südost). In d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts entstanden d​ie Häuser i​n der Białe-Sady-Siedlung (Südwesten), Bielany-Siedlung (ihr nördlicher Teil) u​nd Sienkiewicza-Siedlung (ihr nördlicher Teil), d​ie an damalige Idee erinnern, preiswerte Einfamilienhäuser z​u bauen.[37]

Die Mehrfamilienhäuser i​n der Umgebung d​er Działkowa-, Chojnowska- u​nd Marynarska-Straßen, Asnyka- u​nd Złotoryjska-Straßen (Asnyka-Siedlung), Gliwicka-Straße (Czarny-Dwór-Siedlung) u​nd Rzeczypospolitej-Allee (Bielany-Siedlung)[38] s​ind Beispiele modernistischer Bebauung.[39] Die Plattenbau i​n der Fadom-Technologie w​ird in d​en östlichen Wohnsiedlungen repräsentiert: a​us der Wende d​er 1970er u​nd 1980er Jahren – Kopernika-Siedlung u​nd aus d​er Wende d​er 1980er u​nd 1990er Jahren – Piekary-Siedlung; weiter repräsentiert w​ird diese Technologie i​n den westlichen Wohnsiedlungen: Teil d​er Asnyka-Siedlung u​nd Zosinek-Siedlung s​owie in d​er Umgebung d​er Drzymały- u​nd Piątnicka-Straßen. Die Bauten i​n der Nähe v​on den Straßen Myrka, Myśliwca, Słubicka, Poznańska u​nd Chocianowska s​owie die i​m historischen Waldpark Lasek Złotoryjski s​ind die ehemaligen Kaserne d​er Wehrmachtstruppen u​nd später d​er Nordgruppe d​er sowjetischen Streitkräften, d​ie an moderne Wohnungen angepasst wurden. Darunter befinden s​ich auch einzelne Plattenbauten, d​ie von polnischen Unternehmen i​m Austausch für d​ie zuvor bewohnten Gebäude i​m Zentrum errichtet wurden (der westliche Teil d​er Zosinek-Siedlung, d​er in d​er Breslauer-Plattenbau-Technologie erbaut wurde, d​ie Gebäude i​n den Straßen Bydgoska, Chojnowska u​nd Marcinkowskiego s​owie Wybickiego u​nd Kościuszki i​n Tarninów) s​owie aus a​us der UdSSR mitgebrachten Teilen zusammengebaute Gebäude d​es sogenannten Leningrad-Typs.

Museen

  • Das Kupfermuseum im ehemaligen Haus der Leubuser Äbte wurde 1962 gegründet. Es befasst sich mit der Geschichte des Kupferbergbaus und des Werkstoffes Kupfer.[40] Zum Museum gehören auch die Ausstellungen in der Ritterakademie, die Piasten-Kapelle, die Reste der ehemaligen Schlosskapelle im Piastenschloss und das Museum zur Schlacht bei Liegnitz in Wahlstatt.

Sport

Persönlichkeiten

Bis 1900

Ab 1901

Sonstige Persönlichkeiten

Literatur

  • Georg Thebesius: Liegnitzsche Jahr-Bücher, worinnen so wohl die Merkwürdigkeiten dieser Stadt, als auch die Geschichte der Piastischen Hertzoge von Schlesien, von ihrem Anfange biß zum Ende des 16. Jahrhunderts untersuchet werden. Jauer 1733 (Digitalisat).
  • Ascher Sammter: Chronik von Liegnitz. Liegnitz 1861 (Digitalisat).
  • Friedrich Wilhelm Schirrmacher: Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455. Liegnitz 1866 (E-Kopiw).
  • Karl Joseph Schuchard: Wenzel I. Herzog von Liegnitz. Ein Beitrag zur schlesischen Geschichte. Berlin 1867 (Digitalisat).
  • Christian Fürchtegott Becher: Versuch einer Geschichte der Königlichen Ritter-Akademie zu Liegnitz. Teil 1, Liegnitz 1829 (Digitalisat).
  • Karl August Müller: Vaterländische Bilder, oder Geschichte und Beschreibung sämmtlicher Burgen und Ritterschlösser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz. Zweite Auflage, Glogau 1844, S. 261–263.
  • Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 283–295.
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München/ Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 519–540.
  • Beate Störtkuhl: Liegnitz – Die andere Moderne, Architektur der 1920er Jahre. Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-486-58421-9.
  • Jürgen W. Schmidt: Die Massentumulte in Liegnitz vom Juni 1898 und deren Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Kommunalen Polizei im Königreich Preußen. In: Jürgen W. Schmidt (Hrsg.): Polizei in Preußen im 19. Jahrhundert. Ludwigsfelde 2011, ISBN 978-3-933022-66-0, S. 129–163.
  • Zum Liegnitzer Lehnsstreit: Hermann Markgraf: Bitschen, Ambrosius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 683.
  • Margret Dorothea Minkels: Alexander von Minutoli, der Gründer des 1. Kunstgewerbemuseums der Welt (1844), Norderstedt 2018 (ISBN 978-3-7460-6982-1).
  • M. Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006)
Commons: Legnica – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Legnica – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Dieter Berg (Hrsg.): Spuren franziskanischer Geschichte. Chronologischer Abriß der Geschichte der Sächsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Werl 1999, S. 75.
  3. Dieter Berg (Hrsg.): Spuren franziskanischer Geschichte. Chronologischer Abriß der Geschichte der Sächsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Werl 1999, S. 259.289.
  4. Siegfried Wollgast: Philosophie in Deutschland zwischen Reformation und Aufklärung, 1550–1650. Akademie Verlag, 1993, ISBN 3-05-002099-7.
  5. Siegfried Wollgast: Morphologie schlesischer Religiosität in der Frühen Neuzeit: Sozinianismus und Täufertum. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 22, 2003, S. 419–448, hier: S. 420
  6. Roman Smolorz: Legnica (Stadt) (Memento des Originals vom 31. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eeo.uni-klu.ac.at. Webseite der Universität Klagenfurt, abgerufen am 27. Februar 2011.
  7. Dieter Berg (Hrsg.): Spuren franziskanischer Geschichte. Chronologischer Abriß der Geschichte der Sächsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Werl 1999, S. 397.
  8. Minkels, Margret Dorothea: Alexander von Minutoli, der Gründer des 1. Kunstgewerbemuseums der Welt (1844). Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7460-6982-1, S. 165170.
  9. Minkels, Margret Dorothea: Alexander von Minutoli, der Gründer des 1. Kunstgewerbemuseums der Welt (1844). Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7460-6982-1, S. 377415.
  10. Amts-Blatt der Preußischen Regierung zu Liegnitz 1873, S. 314
  11. Meyers Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 12, Leipzig und Wien 1908, S. 540.
  12. Vgl. Polnisches Haupt-Statistikamt (GUS) (Memento vom 17. Dezember 2012 im Internet Archive)
  13. Michael Rademacher: Liegnitz. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  14. Herrmann Adalbert Daniel: Handbuch der Geographie:, Band 4: Deutschland. Politische Geographie. 2. Auflage, Leipzig 1868, S. 493
  15. Joseph Marx v. Liechtenstern: Lehrbuch der Statistik aller gegenwärtig bestehenden europäischen Staaten. Band 1, Wien/Dresden 1821, S. 81.
  16. Johann Georg Knie: Alphabethisch-Statistisch-Topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, mit Einschluß des jetzt ganz zur Provinz gehörenden Markgrafthums Ober-Lausitz und der Grafschaft Glatz; nebst beigefügter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil-Verwaltung. Breslau 1830, S. 961–963.
  17. Johann Georg Knie: Kurze geographische Beschreibung von Preußisch-Schlesien, der Grafschaft Glaz und der Preußischen Markgrafschaft Ober-Lausitz oder der gesamten Provinz Preußisch-Schlesien: Zum Gebrauch für Schulen. Erstes Bändchen. Breslau 1831. Seite 117–122 von Kapitel I: Bezirk der königl. Regierung zu Breslau (S. 305–310 der Digitalisat der Bibliothek Gyfrowa).
  18. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage, Breslau 1845, S. 959–851.
  19. Ascher Sammter: Chronik von Liegnitz. Liegnitz 1861, S. 1.
  20. Michael Rademacher: Liegnitz. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  21. Liegnitz, Schlesien, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer alten Landkarte der Umgebung von Liegnitz).
  22. Meyers Neues Lexikon. Band 5, Bibliografisches Institut, Leipzig 1964, S. 325.
  23. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 13. August 2020.
  24. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 13. August 2020.
  25. Otto Hupp: Die Wappen und Siegel der Deutschen Staedte, Flecken und Doerfer nach amtlichen und archivalisch. Quellen. Frankfurt a/M 1898.
  26. Neue Partner in der Republik Polen - Städtepartnerschaft zwischen Meißen und Legnica feierlich besiegelt. Pressemitteilung der Stadt Meißen vom 8. Dezember 2017
  27. Meyers Neues Lexikon. Band 5, Bibliografisches Institut, Leipzig 1964, S. 325.
  28. liegnitz.de
  29. Vgl. organy.art.pl (Memento des Originals vom 12. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.organy.art.pl; abgerufen am 10. Mai 2008.
  30. Darstellung auf www.liegnitz.info
  31. liegnitz.pl
  32. liegnitz.pl
  33. Eucharistischen Event. Abgerufen am 6. Januar 2018.
  34. T. Gumiński, E. Wiśniewski: Legnica. Przewodnik po mieście. Legnica 2001, S. 27
  35. T. Gumiński, E. Wiśniewski: Legnica. Przewodnik po mieście.Legnica 2001, S. 102–103
  36. "Legnica. Zarys monografii miasta" pod redakcją Dąbrowskiego S. Wrocław-Legnica 1998. S. 392
  37. "Legnica. Zarys monografii miasta" pod redakcją Dąbrowskiego S. Wrocław-Legnica 1998. S. 402–403
  38. Aleja Rzeczypospolitej - dawniej Weissenroder Strasse, Immelmannstrasse, Długa, gen. Karola Świerczewskiego. Abgerufen am 11. Februar 2021.
  39. "Legnica. Zarys monografii miasta" pod redakcją Dąbrowskiego S. Wrocław-Legnica 1998. S. 393–400
  40. legnica.um.gov.pl (Memento des Originals vom 11. Mai 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.legnica.um.gov.pl
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