Deutscher Alpenverein
Der Deutsche Alpenverein e. V. (DAV) ist die größte nationale Bergsteigervereinigung der Welt und der fünftgrößte nationale Sportfachverband Deutschlands.[3] In diesem sind 356 rechtlich selbstständige Sektionen mit insgesamt 1.385.440 Mitgliedern organisiert und er verfügt über 321 Berg- und Schutzhütten (Stand: 31. Dezember 2020).[2] Der Verein ist Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dort der zuständige Fachverband für das Sport- und Wettkampfklettern, das Bergwandern und Bergsteigen, Hochtourengehen, Eisklettern und Expeditionsbergsteigen sowie das Skibergsteigen. Innerhalb des DAV gibt es eine eigene Jugendorganisation, die „Jugend des Deutschen Alpenvereins“ (JDAV). Präsident des DAV ist seit Oktober 2010 Josef Klenner, der dieses Amt bereits von 2003 bis 2005 ausgeübt hat.
Deutscher Alpenverein (DAV) | |
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Sportart | Bergsteigen |
Gegründet | 9. Mai 1869 |
Gründungsort | München |
Präsident | Josef Klenner [1] |
Vereine | 356 Sektionen[2] |
Mitglieder | 1.385.440 (31. Dezember 2020)[2] |
Verbandssitz | München, Deutschland |
Offizielle Sprache(n) | Deutsch |
Homepage | alpenverein.de |
Geschichte
Der DAV ging aus dem am 9. Mai 1869 gegründeten Bildungsbürgerlichen Bergsteigerverein hervor. Die Gründer waren überwiegend unzufriedene Mitglieder des sieben Jahre zuvor gegründeten Österreichischen Alpenvereins (ÖAV), welche die touristische Erschließung der Alpen nicht nur moralisch und akademisch, sondern aktiv, etwa durch den Bau von Hütten und Wegen, unterstützen wollten.
Treibende Kräfte waren der österreichische Kurat Franz Senn, der Prager Kaufmann Johann Stüdl, der Münchner Student Karl Hofmann und der Mandatar des Österreichischen Alpenvereins in Bayern, Theodor Trautwein. Zur Gründungsversammlung im Gasthaus „Blaue Traube“ in München kamen 36 Männer, und Ministerialrat Gustav von Bezold wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Bereits nach 10 Monaten gab es 22 Sektionen mit 1070 Mitgliedern, 1876 waren es bereits 500 Sektionen. Von 1873 bis 1938 waren der deutsche und der österreichische Zweig zum Deutschen und Österreichischen Alpenverein (DuÖAV) zusammengeschlossen.
Bereits im Kaiserreich entwickelten sich im DuÖAV antisemitische Tendenzen. 1899 wurde die Sektion „Mark Brandenburg“ ausschließlich für „christlich getaufte, deutsche Staatsbürger“ gegründet. 1905 gründete sich die Sektion Wien bereits exklusiv für „arische“ Mitbürger. Die Akademische Sektion Wien nahm 1907 den Arierparagraphen in ihre Satzung auf. Weitere Sektionsgründungen mit diesen Einschränkungen folgten in den darauffolgenden Jahren bis 1921. Einige der ausgeschlossenen Bergsteiger gründeten daraufhin die Sektion Donauland des DuÖAV. Diese wurde 1924 aus dem Gesamtverein ausgeschlossen. Zuvor war bereits 1921, nach der Übernahme des Vorsitzes der Sektion Austria durch Eduard Pichl, der Arierparagraph in 98 von 110 Sektionen eingeführt worden. 1922 schloss die Akademische Sektion Dresden des DuÖAV Juden von der Mitgliedschaft aus. Diese Sachverhalte sind durch den Kulturbeauftragten des DAV, Helmuth Zebhauser, ausführlich aufgearbeitet worden.[4]
1938 wurde der Alpenverein, jetzt nur noch Deutscher Alpenverein (DAV), als „Fachverband Bergsteigen“ in den Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen (NSRL) eingegliedert und Arthur Seyß-Inquart zum „Führer des Deutschen Alpenvereins (DAV)“ bestellt. Mit dem am 10. Oktober 1945 erlassenen Gesetz Nr. 2 des Alliierten Kontrollrates wurde der DAV als Teil des NSRL für aufgelöst erklärt und sein Eigentum beschlagnahmt. Die Neubildung unter dem gleichen oder unter einem anderen Namen wurde verboten. Schon 1945 gründete sich der Österreichische Alpenverein OeAV neu. Der OeAV verwaltete bis zur 1952 erfolgten Wiedergründung des DAV dessen Vermögen und Grundbesitz (Hütten) treuhänderisch.
In der DDR erhielt der DAV keine Neuzulassung. Bergsteiger und Kletterer fanden sich im 1958 gegründeten Deutschen Verband für Wandern, Bergsteigen und Orientierungslauf (DWBO) zusammen. Nach der Wende gründeten sich viele der vor 1945 bestehenden Sektionen neu.
Der DAV ist Gründungsmitglied des multilateralen Abkommens Gegenrecht auf Hütten, das 1978 eingeführt wurde.
1992 trat der Alpenverein dem Deutschen Sportbund bei, zu diesem Zweck wurden erstmals Landesverbände gegründet, die wiederum Mitglied in den Landessportbünden wurden.
Der DAV ist Gründungsmitglied des CAA.
2008 trat der DAV zum Jahresende zusammen mit dem ÖAV und dem VAVÖ aus der UIAA aus.[5] Grund dafür waren Verstimmungen über die Bemühungen der UIAA, Sportklettern als olympische Disziplin zu etablieren.[6][7] Nach einer Neuausrichtung der Verbandsziele der UIAA traten der DAV und der VAVÖ der UIAA im Jahr 2013 wieder bei.[8]
Im Jahr 2017 war der Deutsche Alpenverein Gründungsmitglied des europäischen Dachverbandes European Union of Mountaineering Associations (EUMA).
UIAA-Ehrenmitglieder sind seit 1969 Hans von Bomhard, seit 2003 Fritz März und seit 2008 Pit Schubert.
Vorsitzende und Präsidenten
Eine chronologische Übersicht über alle Vorsitzenden und Präsidenten seit Gründung.[9][10] Bis ins Jahr 1950 gab es nur einen Ersten Vorsitzenden, von 1950 bis 2003 gab es einen Ersten, Zweiten und Dritten Vorsitzenden, seit 2003 gibt es nur noch einen Präsidenten und mehrere Vize-Präsidenten.
Vorsitzender
Amtszeit | Erster Präsident | Sektion |
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1869–1870 | Gustav von Bezold | München |
1871 | Ferdinand von Hochstetter | Wien |
1872–1873 | Burghard Josef Barth von Wehrenalp | Wien |
1874–1876 | Theodor Petersen | Frankfurt am Main |
1877–1879 | Theodor von Sendtner | München |
1880–1882 | Burghard Josef Barth von Wehrenalp | Wien |
1883–1885 | Eduard Richter | Salzburg |
1886–1888 | Karl Alfred von Zittel | München |
1889–1891 | Karl von Adamek | Austria |
1892–1894 | Julius Scholz | Berlin |
1895–1897 | Alexander Riegler | Graz |
1898–1900 | Wilhelm von Burkhard | München |
1901–1906 | Carl Ipsen | Innsbruck |
1907–1909 | Otto von Pfister | München |
1910–1911 | Adolf Ritter von Guttenberg | Austria |
1912–1928 | Reinhold von Sydow | Berlin |
1929–1933 | Robert Rehlen | München |
1934–1938 | Raimund von Klebelsberg | Innsbruck |
1938–1945 | Arthur Seyß-Inquart | Wien |
1. Vorsitzender
Amtszeit | 1. Vorsitzender | Sektion |
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– 1 | – | – |
1950–1958 | Alfred Jennewein | Stuttgart |
1959 | Friedrich Weiß 2 | Schwaben |
1960–1966 | Hans Dütting 3 | Essen |
1967–1974 | Ulrich Mann | Schwaben |
1975–1980 | Reinhard Sander | Frankfurt am Main |
1980–1992 | Fritz März | Hochland |
1992–2003 | Josef Klenner | Beckum |
2. Vorsitzender
Amtszeit | 2. Vorsitzender | Sektion |
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1950–1958 | Albert Heizer | Berggeist |
1959–1964 | Hans von Bomhard | Hochland |
1965–1970 | Hans Faber | Schwaben |
1971–1976 | Heinrich Frank | München |
1977–1979 | Hans Zollner | München |
1979–1985 | Raimund Zehetmeier | München |
1985–1994 | Gerhard Friedl | München |
1994–1998 | Raimund Zehetmeier | München |
1998–1999 | Hans Fröhlich | Prien |
1999–2000 | Herwig Sedlmayer | Bayerland |
2000–2003 | Klaus Strittmatter | Geislingen |
3. Vorsitzender
Amtszeit | 3. Vorsitzender | Sektion |
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1950–1955 | Josef Goubeau | Göttingen |
1956–1960 | Hans Dütting | Essen |
1961–1964 | Hans Faber | Schwaben |
1965–1966 | Ulrich Mann | Schwaben |
1967–1972 | Hans-Jochen Schneider | Dresden/Bayerland |
1973–1978 | Hans Domcke | Ebersberg-Grafing |
1978–1979 | Wilhelm Hällfritzsch | Schwaben |
1979–1984 | Klaus-Jürgen Gran | Osnabrück |
1984–1996 | Carl-Hermann Bellinger | Düsseldorf |
1996–2003 | Ingo Buchelt | Allgäu-Kempten |
Präsidenten seit 2003
Amtszeit | Präsident | Sektion |
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2003–2005 | Josef Klenner | Beckum |
2005–2010 | Heinz Röhle | Oberland |
2010 | Ludwig Wucherpfennig | Hildesheim |
2010– | Josef Klenner | Beckum |
Gliederung
Sektionen
Der DAV mit der Bundesgeschäftsstelle in München ist ein Dachverband für derzeit 356 Sektionen genannte eigenständige Mitgliedsvereine, die alle wiederum eingetragene Vereine sind. Eine Mitgliedschaft im DAV ist für natürliche Personen nur mittelbar über die Sektionen möglich. Die Sektionen sind weitgehend selbstständig, viele davon haben eigene Büros, Schulungs- und Veranstaltungsprogramme sowie Kletter- und Boulderhallen. In größeren Städten gibt es häufig mehrere Sektionen mit zum Teil stark unterschiedlichen Schwerpunkten und Mitgliederzahlen.
Die Sektionen sind auf regionaler Ebene zu Sektionentagen bzw. Sektionenverbänden verbunden. Darüber hinaus gibt es 11 Landesverbände.[11][12]
Die Organe des Dachverbandes sind die Hauptversammlung, das Präsidium und der Verbandsrat.
Jugendorganisation
Die Jugendorganisation des DAV ist die „Jugend des Deutschen Alpenvereins“ (JDAV). Ihr gehören alle DAV-Mitglieder unter 27 Jahren an.
Die JDAV ist in zehn Landesverbände aufgeteilt, die wiederum in Bezirksverbände unterteilt sein können. Neben der Bundesjugendleitung gibt es so auch Landes- und Bezirksjugendleitungen als Vertreter der Jugendlichen. Die Jugendmitglieder der Sektionen wählen Delegierte, die die Mitglieder für die Bundes-, Landes- und Bezirksgremien wählen. Diese vertreten die Interessen der JDAV gegenüber dem Alpenverein und der Öffentlichkeit.
Zur JDAV gehört auch die Jugendbildungsstätte Hindelang.
Hüttenwesen
Vom Deutschen Alpenverein werden (2018) in 208 hüttenbesitzenden Sektionen 321 Alpenvereinshütten betreut, davon sind 195 mit rund 20.500 Gastraumplätzen bewirtschaftet und 65 bewartet. In 67 Fällen handelt es sich um Selbstversorgerhütten oder Biwaklager. 78 Hütten liegen in den deutschen Mittelgebirgen.
Das Brandenburger Haus in den Ötztaler Alpen der Sektion Berlin ist auf 3277 m ü. A. die höchstgelegene Hütte des DAV. Bei der Rappenseehütte, 2091 m ü. NHN im Allgäu, der Sektion Allgäu-Kempten handelt es sich um die größte bewirtschaftete Hütte, die kleinste Selbstversorgerhütte mit vier Matratzenlagern ist die Breitenkopfhütte, 2017 m, im Mieminger Gebirge (Sektion Coburg des DAV). Bereits 1832 wurde die Bochumer Hütte, 1430 m, in den Kitzbüheler Alpen, Tirol, Österreich, erbaut und ist damit die älteste Kategorie-I-Hütte des DAV. Die neuste DAV-Hütte ist das Waltenbergerhaus in den Allgäuer Alpen auf 2084 m. Das alte Waltenbergerhaus wurde 2015 vollständig abgerissen und der Ersatzbau 2017 eröffnet.
Auf den etwa 20.000 Schlafplätzen gibt es jährlich rund 750.000 Übernachtungen, je nach Hütte liegen die Zahlen zwischen 300 und 21.600, der Maximalbetrag pro Übernachtung wurde bei der Hauptversammlung mit 18 Euro festgelegt. Sorgen bereiten dem DAV gut 100 Alpenvereinshütten mit weniger als 1000 Übernachtungen pro Jahr, hier reichen die Einnahmen kaum zur Finanzierung aus (Neuanschaffungen, Wasseraufbereitung, Kläranlage, Energieanlagen). Beispielhaft sind die Bereitstellungskosten von fünf Euro für einen Liter Wasser auf einer Hütte ohne eigene Quelle, die nicht in Relation mit den Einnahmen durch die Gäste stehen (1 l Eistee für 3 € oder kostenlose Toilettenbenutzung).
Der DAV (Hauptverein) selbst betreibt in Österreich vier Alpenhütten. Das bewirtschaftete DAV-Haus Obertauern der Kategorie II in den Radstädter Tauern auf 1735 m ü. A., das Hannoverhaus der Kategorie II in der Ankogelgruppe auf 2565 m ü. A., die Selbstversorgerhütte Klostertaler Umwelthütte der Kategorie I in der Silvretta auf 2366 m ü. A. und die bewirtschaftete Neue Prager Hütte der Kategorie I in der Venedigergruppe auf 2796 m ü. A.
Jährlich werden von den Sektionen 20 Millionen Euro für Baumaßnahmen beantragt, davon können jedoch nur 10 Millionen Euro bereitgestellt werden.[13]
Leistungssport
Der Alpenverein betreut als Sportverband die Nationalmannschaften im Klettern[14] und im Skibergsteigen.[15] Dazu kommen Nachwuchsteams auf der Ebene der Sektionen. Das IOC beschloss am 4. August 2016, dass Sportklettern ab 2020 eine olympische Sportart sein wird.[16]
Für den Leistungssport werden Stützpunkte in Bad Tölz für Klettern und in Bad Reichenhall für Skibergsteigen unterhalten. Außerdem richtet er in beiden Sportarten sowie in Bouldern die in Deutschland stattfindenden internationalen Wettkämpfe aus.
Das Expeditions- und Leistungsbergsteigen wird mit dem „DAV-Expedkader“ gefördert. Je ein Damen- und Herren-Team von Nachwuchsalpinisten wird über jeweils zwei Jahre hinweg ausgebildet.[17][18]
Natur- und Klimaschutz
Bereits 1927 wurde der Naturschutz in die Satzung des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins aufgenommen. Heute setzen sich die Sektionen im Interesse kommender Generationen gleichermaßen dafür ein, Naturzerstörungen zu verhindern, Umweltbelastungen zu vermindern und eine nachhaltige Entwicklung des Alpenraumes zu fördern.
Das Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten, das die Alpinen Vereine (DAV und ÖAV) geschaffen haben, will ein Signal nach innen und außen sein, die Idee eines sanften Tourismus zu fördern und zu verbreiten.
Der Hauptverein ist ein nach § 63 BNatSchG anerkannter Naturschutzverband und Mitglied im Deutschen Naturschutzring.
Auf seiner Hauptversammlung am 29. und 30. Oktober 2021 beschloss der DAV, dass er sowohl als Bundesverband als auch die 356 Sektionen bis 2030 Klimaneutralität erreichen will. Dabei wird das Prinzip „Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren“ verfolgt. Der CO2-Ausstoss im Jahr 2022 soll dabei als Referenzwert für den Erfolg dienen. Pro Tonne CO2-Ausstoss sollen 90 Euro (bzw. 140 Euro ab 2025) in einen internen Klimaschutztopf der jeweiligen Sektion bzw. des Bundesverbandes fließen, aus dem konkrete Klimaschutzmaßnahmen finanziert werden soll. Ab 2030 sollen die dann verbleibenden Emissionen durch Investitionen in externen zertifizierten Projekten kompensiert werden.[19]
Ziele
In der Anfangszeit des DAV waren die Ziele hauptsächlich Erfahrungsaustausch und Erschließung der Alpen durch Wege und Unterkunftshäuser (Berghütten). Derzeit betreibt der DAV rund 320 solcher Alpenvereinshütten genannten Unterkunftshäuser mit etwa 20.000 Übernachtungsmöglichkeiten. Die Hütten sind im Besitz einzelner Sektionen, stehen aber allen Alpinisten offen. Viele Sektionen unterhalten außerdem nichtöffentliche, nur den Sektionsmitgliedern zugängliche Unterkunftshäuser in allen Teilen der Alpen und den deutschen Mittelgebirgen. Des Weiteren betreibt der DAV rund 180 Kletteranlagen bzw. Kletterhallen.
Daneben tritt der DAV auch als Interessensvertreter und Dienstleister für Bergsportler auf, etwa für Versicherungen, Leihausrüstung oder Kartenmaterial.
Mitgliedschaften des Vereins
In den 1980er und 1990er Jahren erfolgte eine verstärkte Hinwendung zum Naturschutz, der im Grundsatzprogramm von 1994 auch als zentrales Ziel aufgenommen wurde. Die touristische Erschließung der Alpen wurde für beendet erklärt, seitdem werden keine weiteren Hütten und Wege mehr gebaut, sondern nur noch die bestehende Infrastruktur instand gehalten oder Gebäude ersetzt. Der DAV ist Mitglied im Club Arc Alpin (CAA), in der European Union of Mountaineering Associations (EUMA)[20] und der Union Internationale des Associations d’Alpinisme (UIAA).
Publikationen
Als für die Mitglieder kostenloses Magazin des Deutschen Alpenvereins erscheint sechsmal jährlich die Zeitschrift Panorama.[21]
Ferner gibt der Deutsche Alpenverein gemeinsam mit dem Österreichischen Alpenverein und dem Alpenverein Südtirol jährlich das Alpenvereinsjahrbuch heraus.[22] Diese drei Vereine sowie zusätzlich der Schweizer Alpen-Club geben ferner das Magazin bergundsteigen heraus.[23] Gemeinsam mit dem Österreichischen Alpenverein werden die Alpenvereinskarten herausgegeben.[24]
Der Bergverlag Rother gibt seit 1951 in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein, dem Österreichischen Alpenverein und dem Alpenverein Südtirol die Taschenbuchreihe Alpenvereinsführer heraus.[25]
Bergreisen und -expeditionen
Seit 1984 tritt der DAV über sein Tochterunternehmen „DAV Summit Club“ auch als kommerzieller Veranstalter von zum Teil sehr anspruchsvollen Bergtouren und Expeditionen auf.
Alpines Museum
Auf der Praterinsel in München unterhält der Verein das Alpine Museum, das sich hauptsächlich mit der Geschichte des Vereins und des Alpinismus im Allgemeinen auseinandersetzt.
Sondermarke
Zum 150-jährigen Jubiläum der Gründung des Deutschen Alpenvereins erschien eine Sondermarke der Deutschen Post am 4. April 2019.[26]
Literatur
- Rainer Amstädter: Der Alpinismus. Kultur, Organisation, Politik. WUV-Universitäts-Verlag, Wien 1996, ISBN 3-85114-273-X.
- Anneliese Gidl: Alpenverein. Die Städter entdecken die Alpen. Der Deutsche und Österreichische Alpenverein von der Gründung bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Böhlau, Wien u. a. 2007, ISBN 978-3-205-77668-0 (Rezension)
- Nicholas Mailänder: Im Zeichen des Edelweiß. Die Geschichte Münchens als Bergsteigerstadt. AS-Verlag, Zürich 2006, ISBN 3-909111-28-9.
- Provisorischer Ausschuss der Sektion München: Aufruf an alle deutschen Alpenfreunde! Gründungsaufrufe DAV 1869. Juni 1869 (historisches-alpenarchiv.org [PDF; 284 kB; abgerufen am 27. August 2010]).
- Helmuth Zebhauser: Alpinismus – quo vadis? (= Alpines Museum des Deutschen Alpenvereins. Schriftenreihe. Band 2). Deutscher Alpenverein, München 1999, OCLC 76368279
Weblinks
- Nicholas Mailänder: Deutscher Alpenverein e. V. (DAV). In: Historisches Lexikon Bayerns
- Website des Deutschen Alpenvereins
- Website über die Geschichte des DAV
- Website der Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV)
- Deutscher Alpenverein im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol (temporär offline)
- Alpinismus im Hitlerstaat (Memento vom 9. August 2014 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Verbandsrat und Präsidium. Deutscher Alpenverein, abgerufen am 8. September 2020.
- Der DAV in Zahlen. Deutscher Alpenverein e. V., abgerufen am 6. Dezember 2021.
- Bestandserhebung 2019. Mitglieder-Statistiken. Deutscher Olympischer Sportbund, 1. November 2019, abgerufen am 14. Januar 2020 (PDF, 533 kB).
- Helmuth Zebhauser: Alpinismus im Hitlerstaat (= Dokumente des Alpinismus. Band 1). Bergverlag Rother, München 1998, ISBN 3-7633-8102-3. Neueres zum Antisemitismus des Vereins: Nicholas Mailänder: Das dunkelste Kapitel unserer Vereinsgeschichte. Die Donaulandaffäre des DÖAV. In: Panorama. Magazin des Deutschen Alpenvereins. 59. Jg., Heft 1, 2007, S. 60–62, siehe Weblinks: Donaulandaffäre.
- UIAA: Circular letter to all UIAA Member Federations. (PDF; 90 kB) abgerufen 10. Januar 2012.
- Jörg Eberlein: Abschied des DAV aus der internationalen Bergsteigerorganisation UIAA. (PDF; 3,4 MB) abgerufen 10. Januar 2012.
- czechclimbing.com Kündigungsschreiben im Wortlaut – ohne Bezugnahme auf die Olympischen Spiele
- Press Release: German and Austrian alpine clubs to rejoin UIAA. (Nicht mehr online verfügbar.) UIAA, 5. Oktober 2013, archiviert vom Original am 8. Dezember 2015; abgerufen am 23. Juni 2018 (englisch).
- DAV-Bibliothek.de: Festschrift 125 Jahre Deutscher Alpenverein (PDF.Datei) Seite 5
- Deutscher Alpenverein (Hrsg.): Die Berge und wir. 150 Jahre Deutscher Alpenverein. Prestel Verlag, 2019, ISBN 978-3-7913-5886-4 (320 S.).
- Sektionentage, Sektionenverbände, Landesverbände, alpenverein.de
- Struktur des DAV, alpenverein.de
- DAV Panorama, Magazin des Deutschen Alpenvereins. ISSN 1437-5923, München, Januar 2013, S. 38 ff.
- DAV: Klettersport
- DAV: Skibergsteigen
- IOC bewilligt fünf neue olympische Sportarten. spiegel.de. Abgerufen am 6. September 2016.
- Expedkader – Ziele und Auswahlkriterien, alpenverein.de
- DAV-Expedkader Geschichte – Förderung ambitionierten Bergsteigens im Wandel der Zeit, alpenverein.de
- DAV-Hauptversammlung beschließt Klimaneutralität bis 2030. Deutscher Alpenverein, 1. November 2021, abgerufen am 22. November 2021.
- Alpenverein.de: Europäischer Bergsport-Dachverband EUMA in München gegründet
- DAV Panorama Archiv. Deutscher Alpenverein, abgerufen am 17. Mai 2021.
- Alpenvereinsjahrbuch BERG 2021. Deutscher Alpenverein, 5. Oktober 2020, abgerufen am 21. Mai 2021 (Beleg beispielhaft für Jahrbuch 2021).
- Herzlich Willkommen auf der Seite des Magazins bergundsteigen. Österreichischer Alpenverein, abgerufen am 21. Mai 2021.
- Die Karten des Alpenvereins. Deutscher Alpenverein, abgerufen am 21. Mai 2021.
- Alpenvereins- und Gebietsführer. Bergverlag Rother, abgerufen am 21. Mai 2021.
- Sonderbriefmarke zum Jubiläum