Westallgäu
Das Westallgäu ist eine Teilregion des Allgäus und besteht heute aus großen Teilen des Landkreises Lindau im Südwesten des Regierungsbezirks Schwaben in Bayern und aus den östlichen Teilen des Landkreises Ravensburg im Südosten von Baden-Württemberg (Ehemaliger eingegliederter Landkreis Wangen).
Geografie
Das Westallgäu erstreckt sich nördlich unter anderem bis zu den Städten Wangen im Allgäu, Leutkirch im Allgäu, Kißlegg und Isny im Allgäu. Im Osten grenzt das Westallgäu an den Landkreis Oberallgäu, und im Süden an das österreichische Bundesland Vorarlberg. Im Südwesten grenzt das Westallgäu mit der Stadt Lindau an den Bodensee und somit indirekt an den Schweizer Kanton St. Gallen. Im Nordosten grenzt das Westallgäu an den Landkreis Unterallgäu und im Nordwesten an den Landkreis Biberach. Früher wurden weite Teile des Gebietes als Niederallgäu beziehungsweise Unterallgäu bezeichnet.[1] Teil des Westallgäus ist auch die Adelegg, ein Ausläufer der Alpen. Der Schwarze Grat ist mit 1118 m der höchste Punkt. Das Westallgäu gehört zu den sonnenreichsten Regionen Deutschlands.[2]
Orte im Westallgäu
Bayerisches Westallgäu
Das heutige Bayerische Westallgäu war bis 1806 auch als Außervorarlberg bekannt und umfasste die damaligen Gerichte Kellhöfe, Altenburg, Simmerberg und Grünenbach, die weitestgehend der heutigen Definition des Bayerischen Westallgäus entsprechen.[3]
Orte des Westallgäus in Bayern:
- Gestratz
- Grünenbach
- Hergensweiler
- Heimenkirch
- Hergatz
- Lindenberg im Allgäu (Zusatz „im Allgäu“ seit 11. August 1914 wegen der Stadterhebung[4])
- Maierhöfen
- Oberreute
- Opfenbach
- Röthenbach (Allgäu)
- Scheidegg
- Sigmarszell
- Stiefenhofen
- Weiler-Simmerberg
- Wohmbrechts heute Ortsteil von Hergatz
Oftmals wird aufgrund der geografischen und sprachlichen Nähe Oberstaufen zum Westallgäu gezählt.[5] Lindau gehört nicht zum Landschaftsbegriff des Allgäus, wird aber häufig so vermarktet.
Württembergisches Allgäu
Welche Gemeinden des heutigen Landkreises Ravensburg zum Allgäu zu rechnen sind, ist umstritten. Umstritten ist die Zugehörigkeit zum Allgäu bei Kißlegg und Wangen im Allgäu:[6][7]
- Argenbühl
- Isny im Allgäu (Zusatz „im Allgäu“ seit 1973)
- Leutkirch im Allgäu (Zusatz „im Allgäu“ seit 1974)
- Wangen im Allgäu (Zusatz „im Allgäu“ seit 1936)
Wangen erhielt den Namensbestandteil „im Allgäu“ am 3. November 1936. Begründet wurde diese Ergänzung mit der Förderung des Fremdenverkehrs, einem Propagandamittel des NS-Regimes (siehe Kraft durch Freude).[8]
Weblinks
- westallgäu.de, Internetseite Bayerisches Westallgäu
- wuerttembergisches-allgaeu.eu, Internetseite Württembergisches Allgäu
Einzelnachweise
- Ulrich Craemer: Das Allgäu. Wesen und Werden eines Landschaftsbegriffs. Verlag der Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1954, S. 36 ff. (Forschungen zur deutschen Landeskunde 84, ISSN 0375-6343).
- (Scheidegg 2007 / Lindenberg im Allgäu 2006)
- Günter Fichter: Als das Westallgäu zu Bayern kam – Umorientierung und Neubeginn. In: Jahrbuch des Landkreises Lindau 2005.
- Günter Fichter: Lindenberger Chronik. Lindenberg 1989, S. 63.
- Podcast: Der Allgäuer Dialekt Interview mit Manfred Renn
- Walter Jahn: Das Allgäu. Materialien und Anleitungen zu analytischen und synoptischen Raumbetrachtung. Blutenburg-Verlag, München 1979, div. Seiten
- Ulrich Crämer: Das Allgäu – Werden und Wesen eines Landschaftsbegriffs, Forschungen zur Deutschen Landeskunde. Verlag der Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1954.
- Rainer Jensch: Stadtchronik Wangen im Allgäu. Kunstverlag Fink, ISBN 978-3-89870-872-2, S. 543.