Kabinett Kretschmann II
Das Kabinett Kretschmann II bildete vom 12. Mai 2016 bis zum 11. Mai 2021 die Landesregierung von Baden-Württemberg.
Kabinett Kretschmann II | |
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Landesregierung von Baden-Württemberg | |
Ministerpräsident | Winfried Kretschmann |
Wahl | 2016 |
Legislaturperiode | 16. |
Bildung | 12. Mai 2016 |
Ende | 12. Mai 2021 |
Dauer | 5 Jahre und 0 Tage |
Vorgänger | Kabinett Kretschmann I |
Nachfolger | Kabinett Kretschmann III |
Zusammensetzung | |
Partei(en) | Bündnis 90/Die Grünen und CDU |
Repräsentation | |
Landtag | 90/143 |
Oppositionsführer | Andreas Stoch (SPD), zuvor Jörg Meuthen und Bernd Gögel (AfD) |
Winfried Kretschmann führte in seiner zweiten Amtszeit als Ministerpräsident eine grün-schwarze Koalition aus Bündnis 90/Die Grünen und CDU, die in Folge der Landtagswahl 2016 gebildet wurde. Es handelte sich bei der auch „Kiwi“-Koalition genannten Regierung um die erste Koalition der Grünen mit der CDU als Juniorpartner auf Landesebene.
Der Koalitionsvertrag datiert auf den 9. Mai 2016 und trägt den Titel „Baden-Württemberg gestalten: Verlässlich. Nachhaltig. Innovativ.“[1] Der Entwurf wurde am 2. Mai vorgestellt. Am 6. Mai stimmten der CDU-Landesparteitag in Ludwigsburg und am 7. Mai 2016 die Grüne Landesdelegiertenkonferenz in Leinfelden-Echterdingen jeweils mit großen Mehrheiten der Koalitionsvereinbarung zu.[2]
Roland Muschel, Redakteur der Südwest Presse, deckte im Juli 2016 auf, dass Grüne und CDU parallel geheime Nebenabsprachen getroffen haben, die im Widerspruch zum offiziellen Koalitionsvertrag stehen: Laut diesem stehen, mit Blick auf die Schuldenbremse und einen ausgeglichenen Etat, alle „finanzwirksamen Maßnahmen“ unter einem Haushaltsvorbehalt. Notfalls soll von teueren Vorhaben Abstand genommen werden. Gemäß den Nebenabsprachen gilt dieser Haushaltsvorbehalt jedoch nicht für 43 besondere Vorhaben, für die quasi eine Umsetzungs- und Finanzierungsgarantie vereinbart wurde. Dazu gehören etwa ein Sanierungsprogramm für Verkehrswege, Hochbau und Hochschulen oder Maßnahmen zur Digitalisierung. Die Umsetzung der aufgeführten Projekte ginge im Zweifelsfall zulasten von Vorhaben, die nicht auf der Geheimliste stehen.[3] Für seinen investigativen Bericht erhielt Roland Muschel 2017 den 3. Preis beim Wächterpreis der deutschen Tagespresse.
Die Kabinettsliste wurde am 10. Mai 2016 vorgestellt.[4] Die Wahl des Ministerpräsidenten und die Vereidigung der Minister fand am 12. Mai 2016 statt.[5]
Kabinett
Wahl des Ministerpräsidenten
Kretschmann wurde am 12. Mai 2016 vom Landtag zum Ministerpräsidenten gewählt.
Wahl des Ministerpräsidenten - 2016 | |||
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57,75 % | 1,41 % | 40,14 % | 0,7 % |
Kretschmann | sonstige | Nein | Enthaltung |
142 Abgeordnete gaben ihre Stimme ab, eine Grünen-Abgeordnete fehlte erkrankt. 82 Abgeordnete stimmten für Winfried Kretschmann, 57 Abgeordnete stimmten mit Nein. Es gab eine Enthaltung und zwei Stimmen mit anderen Namensnennungen, die im Plenarprotokoll aber nicht vermerkt wurden.[6] Damit hatten mindestens sieben Abgeordnete aus dem Regierungslager dem Ministerpräsidenten ihre Stimme verweigert.[7]
Weblinks
- Hörisch, Felix und Stefan Wurster (Hrsg.; 2021): Kiwi im Südwesten - Eine Bilanz der zweiten Landesregierung Kretschmann 2016 - 2021. Springer VS, Wiesbaden. https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-34991-2
- Die Landesregierung im Überblick
Einzelnachweise
- Koalitionsvertrag zwischen Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg und der CDU Baden-Württemberg, abgerufen am 10. Mai 2016.
- Baden-Württemberg: Grüne besiegeln Kiwi-Koalition in Stuttgart, Der Spiegel, abgerufen am 23. August 2020
- Roland Muschel: Geheime Nebenabsprachen bei grün-schwarzer Koalition, swp.de, 16. Juli 2016; abgerufen 11. Februar 2021
- Grün-Schwarz in BW stellt Kabinettsliste vor: Das sind die neuen Minister, SWR, abgerufen am 10. Mai 2016
- Grün-Schwarze Partnerschaft und Konkurrenz, Deutschlandfunk, 12. Mai 2016
- Plenarprotokoll 16/2 vom 12. Mai 2016, S. 16 (PDF) Landtag von Baden-Württemberg, abgerufen am 9. März 2021.
- Landtag wählt Kretschmann wieder stimme.de, 12. Mai 2016, abgerufen am 9. März 2021.