Berghaupten
Berghaupten ist eine Gemeinde im Westen des Schwarzwalds in Baden-Württemberg (Deutschland) und gehört zum Ortenaukreis.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 172 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,68 km2 | |
Einwohner: | 2461 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 254 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77791 | |
Vorwahl: | 07803 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 009 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 2 77791 Berghaupten | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Philipp Clever (seit 05.12.2017)[2] | |
Lage der Gemeinde Berghaupten im Ortenaukreis | ||
Geographie
Geographische Lage
Der staatlich anerkannte Erholungsort Berghaupten liegt im Nordwesten des Mittleren Schwarzwalds in 170 bis 438 Meter Höhe im vorderen Kinzigtal in ruhiger Lage etwas abseits der im Tal verlaufenden Bundesstraße 33. Sie ist der Fläche nach die zweitkleinste Gemeinde im Ortenaukreis und ist Portalgemeinde des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Berghaupten gehören das Dorf Berghaupten, die Weiler Heiligenreute, Neuhausen und „Untertal, Mitteltal, Obertal“, die Gemeindeteile Kuhläger und Lindenstraße, die Höfe Bottenbach und Stenglenz (mit Wingerbach) und das Wohngebiet Stiegelmatt (Stiegelmatt- und Dorfbergstraße). Im Gemeindegebiet lagen der in Berghaupten aufgegangene Hof Himmelreich und die in Neuhausen aufgegangene Ortschaft Kohlengrub sowie die abgegangene Ortschaft Mirenbach.[3]
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Ohlsbach, im Osten an die Stadt Gengenbach, im Südwesten an Hohberg und im Nordwesten an die Kreisstadt Offenburg.
Geschichte
Ortsgeschichte
Berghaupten wurde im Jahre 1277 erstmals urkundlich erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten war die Geschichte des Ortes eng mit den Herren von Hohengeroldseck verbunden, bis die Familie 1634 ausstarb. Es folgte eine Zeit der Streitigkeiten zwischen Österreich und dem Bischof von Straßburg. 1697 wurde das Dorf an die Freiherren von Schleys verkauft.
Südlich des Ortes bestand einst die heute abgegangene Burg Berghaupten, während im Ort ein adeliger Landsitz bestand, dessen Besitzer häufig wechselten und der bereits bis zum Erwerb des Ortes durch die Freiherren von Schleiß zum Wasserschloss ausgebaut war. Die Freiherren ließen das baufällige Wasserschloss später abreißen und errichteten an seiner Stelle einen Neubau, der 1831 in den Besitz der Gemeinde kam, die ihn zunächst als Schulhaus nutzte, bevor das Gebäude seinem heutigen Zweck als Rathaus zugeführt wurde.
Von 1755 bis Mitte der 1920er Jahre wurde in Berghaupten Bergbau betrieben. Gefördert wurde Steinkohle von vorzüglicher Qualität. Die Grube kämpfte jedoch ständig mit dem in großen Mengen einbrechenden Wasser, so dass die Förderung nie besonders wirtschaftlich war.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg.[4]
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Politik
Die Gemeinde ist selbständig, gehört aber der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Gengenbach-Ohlsbach-Berghaupten an.
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Berghaupten hat zehn Mitglieder. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis[5].
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
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FW | Freie Wählergruppe Berghaupten | 36,4 | 4 | 33,7 | 3 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 32,3 | 3 | 37,2 | 4 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 25,1 | 2 | 29,1 | 3 | |
ULB | Unabhängige Liste Berghaupten | 6,2 | 1 | 0 | 0 | |
gesamt | 100,0 | 10 | 100,0 | 10 | ||
Wahlbeteiligung | 71,4 % | 62,8 % |
Bürgermeister
- 1977–2001: Hansjörg Bruder
- 2001–2017: Jürgen Schäfer
- seit 5. Dezember 2017: Philipp Clever[6]
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In gespaltenem Schild vorn in Gold ein roter Balken, hinten in Silber auf grünem Dreiberg eine linksgewendete Männerbüste mit schwarzer Mütze und rotem Kragen.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Katholische Pfarrgemeinde St. Georg Berghaupten
In der Gemeinde gibt es die katholische Pfarrgemeinde St. Georg Berghaupten, welche seit 2015 Teil der Kirchengemeinde Vorderes Kinzigtal St. Pirmin ist.[7]
Musik
Das Blasorchester Berghaupten ist seit 1875 aktiv.
Fasend
In Berghaupten wird zur Fastnachtszeit die im schwäbisch/alemannischen Raum typische, traditionsreiche "Fasent/Fasend" gefeiert. Die örtliche Narrenzunft Knerbli besteht aus den Häsfiguren Knerbli-Hexen, Eichel-Spättle und Bergknapp sowie aus den Einzelfiguren Steiger und Burgvogt. Äußerst sehenswert ist der Hexenfeuerflug beim alljährlichen Narrenbaumstellen, bei dem die waghalsigen Hexen mithilfe einer Drahtseilbahn übers Feuer fliegen. Die Berghauptener Fasent kann auf eine alte Tradition seit 1858 zurückblicken. Die Narrenzunft selbst wurde 1972 gegründet und ist Mitglied im Ortenauer Narrenbund.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jedes Jahr Ende August/Anfang September findet ein Internationales Motorrad-Grasbahnrennen und Speedwayrennen statt, auch Kronen-Race-Days genannt.
- Im Frühjahr findet seit 1870 das Jörgenfest – Jahrmarkt – statt. Dies wird zu Ehren des Schutzpatrons und Namensgeber der Gemeinde „St. Georg“ gefeiert.[8]
- Zweimal im Jahr, im März und im September, veranstaltet der Freundes- & Förderkreis für Kinder und Jugendliche in Berghaupten e.V. einen Frühjahrs- bzw. Herbstflohmarkt mit allem Rund ums Baby und Kind. Der Erlös wird in Projekte der örtlichen KiTa und Grundschule investiert.
Marktscheune
Seit 2011 steht an der B33 kurz vor Berghaupten die Naturpark-Marktscheune. Der Regionalmarkt mit Cafe/Restaurant zieht seither viele Besucher an. Außerdem bildet sie das Portal des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.
Wirtschaft und Infrastruktur
Berghaupten ist auf Grund seines milden Klimas und der touristischen Infrastruktur ein staatlich anerkannter Erholungsort. Die Gemarkung bietet ein großes Netz an Wanderwegen. Die 2011 eröffnete Naturpark-Marktscheune liegt direkt an der B33 und bildet das Portal des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Für Gäste gibt es hier die Möglichkeit sich über den Naturpark zu informieren. Berghaupten bildet zusammen mit den Städten und Gemeinden Biberach, Gengenbach, Nordrach, Oberharmersbach und Zell die Ferienlandschaft Mittlerer Schwarzwald Gengenbach/Harmersbachtal.
Persönlichkeiten
- Josef Laubinger (1921–1994), Sinto und Schausteller; Überlebender des Porajmos
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Berghaupten | Startseite. Abgerufen am 19. Dezember 2017 (deutsch).
- Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 325–326
- Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg von 1871 bis 2013 (Memento vom 11. September 2014 im Webarchiv archive.today)
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Vorläufige Ergebnisse der Gemeinderatswahlen 2019
- Philipp Clever ist neuer Bürgermeister. Gemeinde Berghaupten, abgerufen am 20. Oktober 2017. Philipp Clever ist neuer Bürgermeister (Memento des Originals vom 19. Oktober 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Kirchengemeinde Vorderes Kinzigtal St.Pirmin
- Jörgenfest im Frühjahr entlang der Dorfstraße. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 28. April 2016; abgerufen am 28. April 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.