Stuttgart Scorpions
Die Stuttgart Scorpions sind ein Verein für American Football aus Stuttgart. Nach dem sportlichen Abstieg aus der German Football League in der Saison 2021 wird man 2022 voraussichtlich in der GFL2 Süd antreten.
Stuttgart Scorpions | |
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Stadt: | Stuttgart, Baden-Württemberg |
Gegründet: | 1982 |
Teamfarben: | rot-weiß |
Cheftrainer: | Dennis Oppermann |
Liga (2022): | GFL2 Süd |
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Größte Erfolge | |
Vizemeister, German-Bowl-Teilnahme | 2007 |
Meister GFL Süd | 1998, 2007 |
Aufstiege in die GFL | 1985, 1991, 1994 |
Stadion | |
Name: | |
Adresse: | Guts-Muths-Weg 4 70597 Stuttgart-Degerloch |
Eigentümer: | Stadt Stuttgart |
Spielbelag: | Naturrasen |
Kapazität: | 11.408 |
Kontakt | |
Anschrift: | Georgiiweg 10a 70597 Stuttgart |
Internet: | stuttgart-scorpions.de |
Datenstand | |
7. Januar 2020 |
Geschichte
Die Stuttgart Scorpions wurden 1982 von Harold Kienitz als zweiter Footballclub in Stuttgart nach den bereits 1980 gegründeten Stuttgart Stallions ins Leben gerufen. Später kamen noch die Büsnau Bats dazu.
1985 gelang den Scorpions der Aufstieg in die 1. Bundesliga, wo sie zwei Jahre verblieben. Nach dem Abstieg 1987 wurden die Scorpions 1990 Meister der zweiten Bundesliga-Süd, konnten infolge einer Ligareform jedoch nicht aufsteigen. Dafür organisierten die Scorpions in Leipzig das erste American-Football-Spiel in der damals noch existierenden DDR und gewannen vor über 11.000 Zuschauern gegen den Erstligisten Badener Greifs.
1991 gelang den Scorpions der erneute Aufstieg in die erste Liga. Zudem erlebten 4000 Zuschauer im Waldaustadion den ersten Stuttgarter Allstarbowl gegen eine Collegeauswahl unter der Leitung von Ex-NFL-Coach Sam Rutigliano (Cleveland Browns, zweimal NFL Coach of the Year Award). 1992 konnte die erste Klasse nicht gehalten werden.
In der zweiten Bundesliga-Mitte 1993 wurden die Scorpions hinter den Frankfurt Gamblers, die sie einmal knapp schlagen konnten, Vizemeister. Die Gamblers scheiterten an der Aufstiegsrelegation, wechselten aber 1994 in eine Europaliga, womit die Scorpions den erneuten Aufstieg ins Oberhaus schafften, die heutige German Football League. Dort sind sie seit 1995 durchgehend vertreten, nur die Braunschweig Lions sind ein Jahr länger dabei.
Nachdem Harold Kienitz Ende 1996 als Vorsitzender zurückgetreten war, landeten die Scorpions 1997 auf dem letzten Platz der GFL-Süd. In zwei Relegationsspielen gegen den damaligen Zweitligameister Saarland Hurricanes schafften sie jedoch souverän den Klassenerhalt.
In der Saison 1998 wurden die Scorpions überraschend Meister der Süd-Gruppe der Bundesliga und bezwangen die Kiel Baltic Hurricanes im Play-off-Viertelfinale, bevor sie gegen die Hamburg Blue Devils vor 4200 Zuschauern im Halbfinale ausschieden.
In der Saison 2001 erreichten die Scorpions nach einem Sieg über die Düsseldorf Panther das Play-offs-Halbfinale, was ihnen in der Saison 2002 durch einen Viertelfinalsieg gegen die Cologne Crocodiles abermals gelang. In der Saison 2006 erreichten die Scorpions das Halbfinale durch einen Sieg gegen die Dresden Monarchs, mussten sich dort aber den Braunschweig Lions geschlagen geben.
Der German Bowl XXIX, die 29. Ausgabe des Endspiels der höchsten deutschen Footballliga, wurde 2007 an das Stuttgarter Gazi-Stadion auf der Waldau vergeben, die Heimspielstätte der Scorpions unter dem Fernsehturm. In der Saison 2007 wurden die Scorpions zum zweiten Mal nach 1998 Meister der GFL-Süd und schlugen die Hamburg Blue Devils im Play-offs-Viertelfinale. Durch einen dramatischen Halbfinalsieg gegen die Berlin Adler erreichten die Scorpions 2007 erstmals das Finale um den German Bowl. Dort hatten zuletzt kaum Süd-Mannschaften gespielt, der letzte Süd-Sieg datierte gar von 1993. Das Finale verloren die Scorpions am 6. Oktober 2007 vor heimischer Kulisse und 8152 Zuschauern gegen die Braunschweig Lions mit 27:6.
In der Saison 2008 belegten die Scorpions den zweiten Platz in der Gruppe Süd, nachdem sie diese lange angeführt hatten, und empfingen im Viertelfinale wieder die Berlin Adler, schieden diesmal aber nach einem 6:9 aus den Play-offs aus.
In der Saison 2009 belegten die Scorpions den dritten Platz in der Gruppe Süd und schieden im Viertelfinale bei den Kiel Baltic Hurricanes aus den Play-offs aus.
In der Saison 2010 belegten die Scorpions den vierten Platz in der Gruppe Süd und verloren im Viertelfinale wieder bei den Kiel Baltic Hurricanes, dem späteren German-Bowl-Sieger, nur knapp mit 21:23.
In der Saison 2011 belegten die Scorpions den dritten Platz in der Gruppe Süd. Im Viertelfinale bei den Mönchengladbach Mavericks führten die Scorpions im zweiten Viertel mit 17:6, musste sich am Ende aber mit 17:43 geschlagen geben.
Im Jahr 2019 debütierte Jakob Johnson, der aus Stuttgart stammt und in seiner Jugend für die Scorpions spielte, für die New England Patriots in der National Football League (NFL).
Nachdem die Saison 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie ausfiel, begann die Saison 2021 für Stuttgart abseits des Feldes mit Kontroversen. Die neue European League of Football hatte beschlossen, in Stuttgart ein Team an den Start gehen zu lassen, und ursprünglich war vorgesehen, dass dafür die Scorpions "umziehen" würden,[1] so wie es die Wroclaw Panthers getan hatten und wie es für die ELF 2022 die österreichischen Vertreter Tirol Raiders und Vienna Vikings tun sollten. Letztlich war aber die Mehrheit der Vereinsmitglieder dagegen[2] und so trat ein neugegründetes Team "Stuttgart Surge" in der Konkurrenzliga an, während die Scorpions für die GFL meldeten.[3] Allerdings gelang es der Surge unter Head Coach Martin Hanselmann etliche Spieler – sogar einige, die erst für die ausgefallene Saison 2020 nach Stuttgart gewechselt waren "abzuwerben"[4] und folglich war letztlich ein kaum konkurrenzfähiges Team auf dem Platz.[5] Somit war klar, dass es in dieser Saison wohl nur gegen den Abstieg gehen würde und die einzige realistische Hoffnung für Stuttgart, den Klassenerhalt zu sichern, bestand darin, die Frankfurt Universe, welche ebenfalls große Teile ihres Kaders Richtung ELF (in dem Fall an die Frankfurt Galaxy) verloren hatte, auf die Plätze zu verweisen. Zwar gelang dies im einzigen Aufeinandertreffen der beiden Teams (anders als sonst üblich war aufgrund von Corona der Spielplan verkürzt worden, so dass einige Teams im Süden nur ein- anstatt zweimal aufeinander trafen) durch einen 55:20 Heimsieg der Stuttgarter[6], doch blieb dies auch der einzige Saisonsieg bei zehn Spielen insgesamt, von denen neun verloren gingen. Allerdings gelang den Frankfurtern in ihrem letzten Spiel der Saison unerwartet ein Auswärtssieg bei den ersatzgeschwächten Marburg Mercenaries.[7][8] Nichtsdestotrotz wären die Stuttgarter weiterhin in der Tabelle vor den Frankfurtern gewesen, da bei gleicher Bilanz in der GFL der direkte Vergleich zählt – und jenen hatte Stuttgart ja für sich entschieden. Allerdings war das geplante Heimspiel der Frankfurter gegen die Allgäu Comets nicht zustande gekommen, da den Allgäuern kurzfristig die Covid-19-Infektion eines Frankfurter Spielers bekannt geworden war. Infolgedessen sagte man seitens der Comets das Spiel ab.[9] Der AFVD wertete dies letztlich als nicht-abgesprochene Spielabsage seitens der Comets und wertete das Spiel als Sieg der Frankfurter, wodurch deren Bilanz bei zwei Siegen und acht Niederlagen besser war als die der Scorpions. Ein Einspruch der Comets war letztlich erfolglos.[10] Dadurch am "grünen Tisch" auf den letzten Platz durchgereicht – die endgültige Entscheidung, dass Spiel nicht zu wiederholen fiel erst nach dem letzten Saisonspiel der Stuttgarter – hätte Stuttgart in der Relegation gegen den Meister der GFL2 Süd, die Straubing Spiders antreten müssen, jedoch gelang es nicht, einen spielfähigen Kader für die Relegationsspiele zu organisieren, so dass Stuttgart die Relegation absagte und somit den Weg in die zweite Liga geht.[11][12][13] Auch den Stuttgart Surge erging es in der ELF sportlich wenig schmeichelhaft, denn mit einer Bilanz von zwei Siegen und acht Niederlagen fand sich dieses Team ebenfalls auf dem letzten Platz wieder.
Verein
Von 1982 bis 1996 leitete Harold Kienitz den Verein, auf den Klaus Mecherlein († 28. März 2008), Rolf Pommer, Hans-Joachim Scherb und Kurt Paulus als Vorsitzende folgten. Im November 2008 übernahm Ute Zielke die Leitung des Vereins und hatte dieses Amt bis 2011 inne. 2011 übernahm der damals 24-jährige Markus Würtele das Ruder und führt den Verein bis ins Jahr 2017. Im September 2018 wurde Volker Lässing erster Vorsitzender des Vorstandes, ehe die Mitglieder im März 2021 Roland Pellegrino zum neuen Vorstandsvorsitzenden wählten. 1999 gründeten die Scorpions einen eigenen Verein, den ASC Stuttgart Scorpions, um die Unabhängigkeit von anderen Sportvereinen zu erhalten.
Die Stuttgart Scorpions sind für ihre ambitionierte Jugendarbeit bekannt. Die Scorpions-Jugend gehört daher seit langem zu den erfolgreichsten deutschen Jugendmannschaften und ist fünffacher deutscher Jugend-Vizemeister. 1988 gewann die Scorpions-Jugend mit ihrem damaligen Quarterback Patrick Faifr den Panda-Bowl (Turnier der besten sechs deutschen Jugendmannschaften) durch einen Final-Sieg gegen die Berlin Adler.
Stadion
Die Stuttgart Scorpions tragen ihre Heimspiele im Gazi-Stadion auf der Waldau in Stuttgart-Degerloch unterhalb des Fernsehturms aus. Das Gazi-Stadion auf der Waldau fasst ca. 11.500 Zuschauer.
Titel
- 1. Mannschaft:
- 1990: Meister 2. Bundesliga-Süd
- 1991: Meister 2. Bundesliga-Süd
- 1998: Meister 1. Bundesliga-Süd (heute: GFL-Süd)
- 2007: Meister GFL-Süd und Vizemeister GFL
- Jugend:
- 1988: Gewinn des Panda-Bowl
- 1992: Deutscher Vizemeister
- 1999: Deutscher Vizemeister
- 2001: Deutscher Vizemeister
- 2007: Deutscher Vizemeister
- 2008: Deutscher Vizemeister
Teams im ASC Stuttgart Scorpions
- Stuttgart Scorpions, Herren-Tackle-Football
- Junior Scorpions, Jugend-Tackle-Football
- Flag Scorpions, Junior-Flag-Football
- Flag Pack, Senior-Flag-Football
- Stuttgart Scorpions Sisters, Damen-Football
Weblinks
- stuttgart-scorpions.de: Website der Stuttgart Scorpions
Einzelnachweise
- https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.zwist-zwischen-football-ligen-gfl-und-elf-die-stuttgart-scorpions-zwischen-zwei-fronten.664d9982-ce16-4cad-bcc3-3ac2b04a849a.html
- https://www.stuggi.tv/2021/04/krach-mit-folgen-bei-den-stuttgart-scorpions-jetzt-geht-ein-neues-team-an-den-start/
- https://www.regio-tv.de/mediathek/video/stuttgart-surge-startet-in-der-european-league-of-football/
- https://bnn.de/sport/regionalsport/vier-karlsruher-ex-footballer-suchen-ihr-glueck-im-elf-team-stuttgart-surge
- https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.stuttgart-scorpions-so-kannibalisieren-sich-football-teams.cec09fe9-ef4f-4d79-971e-fb6a9c3789b0.html
- https://stuttgart-scorpions.de/ueberzeugende-leistung-bringt-ersten-saisonsieg-ein/
- https://www.mercenaries.de/news/3217/21/Mercenaries-verlieren-in-den-Schlusssekunden-gegen-Universe.html
- https://www.frankfurt-universe.de/index.php/gfl/510-universe-gewinnt-bei-den-mercenaries
- https://www.allgaeu-comets.de/frankfurter-spieler-positiv-getestet-comets-sagen-auswartsspiel-ab
- https://gfl.info/2021/09/wertung-gegen-allgaeu-comets-bleibt-bestehen/
- https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.abstieg-der-stuttgart-scorpions-fusstritte-gegen-das-sportliche-fairplay.9ef10953-8524-477c-a995-37048e89585d.html?reduced=true
- https://gfl.info/2021/09/stuttgart-scorpions-koennen-nicht-zur-relegation-antreten/
- https://stuttgart-scorpions.de/stuttgart-scorpions-koennen-nicht-zur-relegation-antreten/