Neckar-Odenwald-Kreis
Der Neckar-Odenwald-Kreis ist ein Landkreis im Regierungsbezirk Karlsruhe im Norden von Baden-Württemberg. Er gehört zum Verband Region Rhein-Neckar. Sitz des Landratsamtes ist die Große Kreisstadt Mosbach.
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Region: | Rhein-Neckar |
Verwaltungssitz: | Mosbach |
Fläche: | 1.125,95 km2 |
Einwohner: | 143.797 (31. Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 128 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | MOS, BCH |
Kreisschlüssel: | 08 2 25 |
Kreisgliederung: | 27 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Neckarelzer Straße 7 74821 Mosbach |
Website: | |
Landrat: | Achim Brötel (CDU) |
Lage des Neckar-Odenwald-Kreises in Baden-Württemberg | |
Geographie
Lage
Der Neckar-Odenwald-Kreis hat Anteil an drei unterschiedlichen Naturräumen: der Mittelgebirgslandschaft des Odenwaldes, dessen höchste Erhebung, der Katzenbuckel (626,8 m), an der westlichen Kreisgrenze liegt (Gemeinde Waldbrunn), dem sich südlich anschließenden Bauland sowie dem Neckartal, das das westliche Kreisgebiet von Heilbronn kommend nach Norden geologisch durchtrennt. Kurz nach Verlassen des Kreisgebiets fließt der Fluss nach Westen in Richtung Heidelberg/Mannheim weiter, um in Mannheim in den Rhein zu münden.
Geologisch gesehen bildet der Odenwald keine Einheit. Er unterteilt sich in den Kristallinen Odenwald, auch Vorderer Odenwald genannt und den Buntsandstein-Odenwald, der die weitaus größere Fläche einnimmt. Der rote Sandstein ist in allen historischen Gebäuden von Heidelberg über Amorbach bis nach Miltenberg zu finden. Landschaftsprägend im Buntsandstein-Gebirge ist das Neckartal, das den Kleinen Odenwald vom übrigen Odenwald trennt.
Die Landschaft des Baulandes im Südosten wird von Muschelkalkformationen geprägt. Da die Bauern sich dort früher ansiedelten, ist diese Gegend waldärmer.
Das größte Basaltvorkommen ist am Katzenbuckel zu finden. Seine Bergkuppe ist ein vulkanischer Härtling, der Überrest eines nicht mehr aktiven Vulkans.
Nachbarkreise
Der Neckar-Odenwald-Kreis grenzt im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an den Odenwaldkreis (in Hessen), an den Landkreis Miltenberg (in Bayern) sowie an die Landkreise Main-Tauber-Kreis, Hohenlohekreis, Heilbronn und Rhein-Neckar-Kreis (alle in Baden-Württemberg).
Geschichte
Der Neckar-Odenwald-Kreis entstand durch die Kreisreform in Baden-Württemberg am 1. Januar 1973. Damals wurden die meisten Gemeinden der Landkreise Buchen und Mosbach zunächst unter dem neuen Namen Odenwaldkreis vereinigt. Einige Gemeinden der beiden Altkreise kamen auch zu den Nachbarkreisen Heilbronn, Hohenlohekreis, Main-Tauber-Kreis und Rhein-Neckar-Kreis. Da es in Hessen ebenfalls einen Odenwaldkreis gibt (Sitz in Erbach), wurde er am 1. Januar 1974 in Neckar-Odenwald-Kreis umbenannt.[2]
Für das an Bildstöcken an Häusern und Wegen reiche Gebiet zwischen Main, Tauber und Neckar prägte der Heimatschriftsteller Hermann Eris Busse den Namen „Madonnenländchen“. Besonders der Landkreis Buchen, früher zum Bistum Mainz gehörig, war durch die Gegenreformation zu einem Zentrum der Marienverehrung geworden.
Die Altkreise Buchen und Mosbach gehen zurück auf die badischen Bezirksämter, welche im Laufe der Geschichte mehrmals verändert wurden und 1936/39 in Landkreise überführt wurden. Bei der Kreisreform konnte die Stadt Mosbach in den 1970er Jahren den Kreissitz des neuen Landkreises für sich gewinnen. Buchen wurde zur zweitgrößten Stadt des neuen Kreises.
Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Neckar-Odenwald-Kreis noch 27 Gemeinden, darunter sechs Städte (inklusive Mosbach als Große Kreisstadt und größte Stadt im Landkreis). Zwingenberg am Neckar ist die kleinste Gemeinde im Neckar-Odenwald-Kreis.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
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Politik
Der Landkreis wird vom Landrat verwaltet.
Kreistag
Der Kreistag des Neckar-Odenwald-Kreises hat 42 Sitze, dazu kommen häufig Ausgleichssitze. Die Mitglieder werden von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt, jeweils gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen. Nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 hat der Kreistag 50 Mitglieder (8 Ausgleichssitze); insgesamt führte die Wahl zu folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied zu 2014):[4]
Kreistagswahl 2019 | ||||
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Partei/Wählergruppe | Stimmen | Sitze | ||
CDU | 35,3 % (−7,9) | 17 (−3) | ||
FW | 21,7 % (+1,2) | 11 (+2) | ||
SPD | 19,7 % (−5,0) | 10 (−1) | ||
Grüne | 12,6 % (+2,6) | 7 (+2) | ||
AfD | 6,7 % (+6,7) | 3 (+3) | ||
FDP | 3,0 % (+1,4) | 1 (±0) | ||
DCB * | 1,1 % (+1,1) | 1 (+1) |
* DCB: Demokratische Christliche Bürger Walldürn.
Die Wahlbeteiligung lag bei 59,8 % (+7,7 %).
Landrat
Der Landrat wird vom Kreistag für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Lediglich in beschließenden Ausschüssen darf der Landrat in Vorberatungen abstimmen. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Landräte des Neckar-Odenwald-Kreises seit 1973:
- 1973–1981: Hugo Geisert
- 1981–1997: Gerhard Pfreundschuh
- 1997–2005: Detlef Piepenburg (parteilos)
- seit 2005: Achim Brötel (CDU)
Wappen
Blasonierung: gespalten: vorne Silber und Blau schräggerautet, hinten in Rot ein sechsspeichiges silbernes Rad (Wappen-Verleihung 5. November 1975)
Bedeutung: Die Wappenbilder sind das Mainzer Rad des ehemaligen Fürstbistums Mainz und die kurpfälzischen Rauten. Diese Herrschaften teilten sich das überwiegende Kreisgebiet bis Anfang des 19. Jahrhunderts, bevor es an Baden fiel.
Kreispartnerschaften
Der Neckar-Odenwald-Kreis begründete 1991 eine Partnerschaft mit dem damaligen Landkreis Löbau, der später in den Landkreis Löbau-Zittau aufgegangen ist. Heute besteht die Kreispartnerschaft mit dem nach einer weiteren Verwaltungsreform gegründeten Landkreis Görlitz fort. Seit 1997 besteht eine weitere Kreispartnerschaft mit dem Komitat Vas in Ungarn.
Wirtschaft und Infrastruktur
Einkommen, statistisch betrachtet
Das Jahreseinkommen pro Einwohner liegt statistisch bei 16.929 Euro (2004, ergab im Durchschnitt ca. 1.400 im Monat). Im Nachbarkreis Rhein-Neckar-Kreis bei 19.347 Euro. Baden-Württembergischer Durchschnitt sind 19.233 Euro.
(Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg)
Flächennutzung
Die folgende Flächenübersicht zeigt, dass das Landschaftsbild des Neckar-Odenwald-Kreises überwiegend durch die Wald- und Landwirtschaft geprägt wird:
Nutzungsart | Fläche in ha | Fläche in % |
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Siedlungs- und Verkehrsfläche | 12.061 | 10,71 |
Landwirtschaftsfläche | 51.669 | 45,88 |
Waldfläche | 47.443 | 42,12 |
Wasserfläche | 761 | 0,68 |
Übrige Nutzungsarten | 658 | 0,58 |
Bodenfläche insgesamt | 112.625 | 100,00 |
Ansässige Unternehmen
Der Wirtschaftsstandort Neckar-Odenwald-Kreis bietet insgesamt rund 40.000 Arbeitsplätze. Neben der Bundeswehr an den Standorten Hardheim, Neckarzimmern und Walldürn gehören zu den größten Arbeitgebern im Neckar-Odenwald-Kreis:
- Die Johannes-Diakonie Mosbach mit insgesamt rund 2600 Mitarbeitern betreut und begleitet etwa 3200 Menschen mit Behinderung an mehr als 30 Standorten in verschiedenen badischen Städten und Gemeinden. Die vielfältigen Angebote konzentrieren sich dabei auf die Johannes-Diakonie Mosbach und den Schwarzacher Hof.
- Das Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis ist nach der Verwaltungsreform zum 1. Januar 2005 auf rund 900 Beschäftigte angewachsen und gehört damit ebenfalls zu den größten Arbeitgebern des Landkreises.
- Das Braun-Werk (Scherfolienrasierer, Epiliergeräte und IR-Ohrthermometer) in Walldürn dient als Produktionsstätte für den gesamten Rasiererbereich des Unternehmens und beschäftigt ca. 1100 Mitarbeiter.
Weitere Weltunternehmen wie die Getrag (Getriebebau, Rosenberg), Honeywell International (Armaturen, Mosbach), die Fibro (Normalien, Haßmersheim) haben Standorte im Neckar-Odenwald-Kreis. Der Fruchtsafthersteller Erwin Dietz GmbH (Marke: Dietz Fruchtsäfte) mit Produktion, Lager und Verwaltung in Osterburken, gehört unter dem Karlsberg-Verbund zu den größten Getränkeherstellern Deutschlands.
Besonders stark sind mittelständische Unternehmen vertreten, die in ihrem Bereich oft Weltmarktführer sind: Unternehmen wie die AZO GmbH (Automatisierte Zuführsysteme zum Rohstoffhandling) und die Fa. Bleichert (Förderanlagen) in Osterburken, die Maschinenfabrik Gustav Eirich und die Grammer Interior Components GmbH in Hardheim, die Fa. Mosca (Verpackungsmaschinen) in Waldbrunn, KWM Weishaar (Blechbearbeitung für die Druckmaschinen- und Computerindustrie, Klima und Reinraumtechnik, Automobilindustrie, den Maschinen- und Schienenfahrzeugbau) und MAG Hüller Hille in Mosbach sowie die Scheuermann & Heilig GmbH (Präzisionsteile in den Bereichen Federn-, Stanz-, Biege- und Montagetechnik) in Buchen gehören mit jeweils mehreren Hundert Beschäftigten ebenfalls zu den größten Arbeitgebern im Landkreis.
Interkommunale Gewerbegebiete
Vier Interkommunale Gewerbegebiete im Neckar-Odenwald-Kreis bieten über 130 Hektar großzügige Gewerbeflächen für Industrie, Dienstleister und Handwerker – Der Regionale Industriepark Osterburken (RIO)[Weblink 1], der Verbands-Industriepark Walldürn (VIP)[Weblink 2], das Interkommunale Gewerbegebiet Odenwald bei Buchen (IGO)[Weblink 3] und das Interkommunale Gewerbegebiet Elz-Neckar in Obrigheim (TECH.N.O.).
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises (WiNO)[Weblink 4] berät, fördert, unterstützt bei allen Fragen der Ansiedlung oder Betriebserweiterung. Die WiNO wird vom Landkreis getragen.
Medien
Als Tageszeitungen erscheinen im Neckar-Odenwald-Kreis Lokalausgaben (Mosbacher Nachrichten und Nordbadische Nachrichten im Raum Buchen) der in Heidelberg ansässigen Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) sowie die Lokalausgabe Buchen/Walldürn der Fränkischen Nachrichten (FN). Geschäftsstellen der RNZ sind in Mosbach, Buchen und Walldürn zu finden. Seit dem 1. Juni 2006 gibt es alle Lokalausgaben der RNZ auch als E-Paper-Ausgabe. Die Geschäftsstellen der Fränkischen Nachrichten im Neckar-Odenwald-Kreis befinden sich in Buchen und Walldürn.
Seit November 2009 berichtet Nokzeit – eine privat und ehrenamtlich betriebene Internet-Zeitung – aus dem Neckar-Odenwald-Kreis und den angrenzenden Gebieten.
Der Südwestrundfunk (SWR) unterhält an den Standorten Buchen und Mosbach ein Korrespondentenbüro, das zum Odenwaldbüro zusammengefasst ist. Ein Korrespondent berichtet über Land und Leute – nicht nur in SWR 4 Kurpfalz Radio.
In Donebach betrieb die Media Broadcast GmbH den Sender Donebach, einen Langwellensender, ehemals zur bundesweiten Verbreitung des Deutschlandfunks auf 153 kHz. Die beiden Sendetürme waren nach dem Berliner Fernsehturm die zweithöchsten Bauwerke Deutschlands. Der Sendebetrieb wurde am 31. Dezember 2014 eingestellt. Die Sprengung der Türme wurde am 2. März 2018 durchgeführt.
Die Kreismedienzentren in Mosbach und Buchen verleihen an Lehrende und Multiplikatoren (Schulen, Kindergärten, Kirchen und Vereine) traditionelle Medien wie 16-mm-Filme, Dias und Videos sowie elektronische Medien wie z. B. DVD-Filme und CD-Roms. Träger der Kreismedienzentren ist der Neckar-Odenwald-Kreis.
Straßenverkehr
Das Kreisgebiet wird lediglich am äußersten Südosten von der A 81 Stuttgart–Würzburg berührt, durch die der Landkreis in das europäische Wegenetz eingebunden ist. Ansonsten erschließen folgende Bundesstraßen und mehrere Landes- und Kreisstraßen das Kreisgebiet.
- B27 Heilbronn – Mosbach – Tauberbischofsheim
- B37 Heidelberg – Mosbach
- B47 Walldürn – Amorbach – Erbach
- B292 Sinsheim – Mosbach – Osterburken
Schienenverkehr und ÖPNV
Der Neckar-Odenwald-Kreis liegt im Geltungsbereich des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN). Bei der Benutzung der im öffentlichen Personennahverkehr eingesetzten Busse und Bahnen gelten die Tarifbestimmungen des VRN. Im Übergangsbereich zu den benachbarten Landkreisen Heilbronn und Hohenlohekreis werden tarifliche Regelungen des Verkehrsverbundes Heilbronner-Hohenloher-Haller-Nahverkehr anerkannt.
Das im Linien- und Bahnverkehr erbrachte Fahrplanangebot wird durch ein vom Neckar-Odenwald-Kreis eingerichtetes Ruftaxi-Angebot ergänzt.
Wichtige Eisenbahnknotenpunkte im Kreisgebiet sind Mosbach-Neckarelz, Seckach und Osterburken. Die Linie S1 der S-Bahn RheinNeckar führt seit 2003 über die Neckartalbahn und die Bahnstrecke Neckarelz–Osterburken stündlich von Homburg kommend über Heidelberg, Neckarelz und Seckach nach Osterburken. Von Osterburken aus besteht über die Frankenbahn Anschluss in Richtung Würzburg und Stuttgart.
In Seckach schließt die Bahnstrecke Seckach–Miltenberg an, die über Buchen und Walldürn ins bayrische Miltenberg führt. In südlicher Verlängerung der Neckartalbahn von Mosbach-Neckarelz aus wird außerdem der Eisenbahnknoten Bad Friedrichshall Hauptbahnhof erreicht.
Den Neckar-Odenwald-Kreis durchzog ab 1862 zunächst als Ost-West-Verbindung die Odenwaldbahn der Badischen Staatsbahn von Heidelberg über Meckesheim und Neckarelz bis Mosbach, die 1866 über Osterburken in Richtung Würzburg fortgesetzt wurde. Von Südwesten her von Richtung Heilbronn erreichte 1869 auch die Württembergische Staatsbahn den Bahnhof Osterburken über die Untere Jagstbahn. Der Weg entlang des Neckars wurde von der Badischen Staatsbahn erst ab 1879 durch die Neckartalbahn Neckargemünd–Neckarelz–Jagstfeld genutzt, da entlang des Neckars auch hessisches Territorium befahren werden musste.
Buchen und Walldürn erhielten 1887 durch die Madonnenlandbahn von Seckach her einen Anschluss, der 1899 bis ins bayerische Miltenberg verlängert wurde. Dazu kam 1911 noch die Abzweigung Walldürn–Hardheim. Im Odenwald wurde 1905 eine Schmalspurbahn von Mosbach nach Mudau durch das Großherzogtum Baden erbaut, der so genannte Odenwaldexpress. Dieser wurde jedoch jahrzehntelang von der Firma Vering & Waechter betrieben, bis 1931 die Deutsche Reichsbahn an ihre Stelle trat. Vering & Waechter nahm 1908 auch die Schefflenztalbahn zwischen Oberschefflenz und Billigheim in Betrieb. Die Gemeinde Hüffenhardt ist Endpunkt der Krebsbachtalbahn von Neckarbischofsheim, die 1902 durch die Badische Lokal-Eisenbahnen AG erstellt wurde und die seit August 2009 ohne regelmäßigen Verkehr ist.
60 Kilometer Bahnstrecke wurden im Personenverkehr stillgelegt:
- 1945: Obrigheim–Neckarelz (5 km)
- 1954: Walldürn–Hardheim (10 km)
- 1965: Oberschefflenz–Billigheim (9 km)
- 1971: Aglasterhausen–Obrigheim (8 km)
- 1973: Mosbach–Mudau (28 km in Meterspur)
- 2009: Neckarbischofsheim–Hüffenhardt (1 km)
99 Kilometer sind noch in Betrieb.
Tourismus
Alle Städte und Gemeinden im Neckar-Odenwald-Kreis sind Mitglied der am 22. Juli 1998 gegründeten Touristikgemeinschaft Odenwald e. V. (TGO), die ihren Sitz im Landratsamt in Mosbach hat.[6]
Unterkünfte
Der Neckar-Odenwald-Kreis bietet in den verschiedensten Beherbergungsstätten nahezu 5500 Unterkünfte. Zu den herkömmlichen rund 80 Hotels, Gasthöfen und Pensionen stehen im Feriendorf Waldbrunn unmittelbar am Katzenbuckel insgesamt 193 Ferienhäuser auf einer Fläche von 16 ha zur Verfügung. Neben Kultur- und Wohlfühlangeboten ist in der Ferienregion Odenwald auch der Urlaub auf dem Bauernhof möglich. Die Jugendherbergen in Mosbach-Neckarelz und Walldürn bieten Quartier für 140 bzw. 102 Gäste. Einen Urlaub in freier Natur für bis zu 1500 Personen bieten die acht Camping- und Wohnmobilstellplätze.
Campingplätze
Ob inmitten des Odenwaldes oder direkt am Neckar – Campingplätze stehen in Binau (Fortuna Camping am Neckar), Obrigheim (Waldcamping Germania), Neckargerach (Zur alten Fähre), Limbach-Krumbach (Odenwald-Camping Grimm OHG) und in Neckarzimmern (Cimbria M. Gerz) sowie Wohnmobilstellplätze in Buchen, Hardheim, Mosbach, Neunkirchen, Osterburken, Schwarzach und Walldürn zur Verfügung.
Gesundheitseinrichtungen
Die medizinische Grundversorgung im Neckar-Odenwald-Kreis wird durch die Neckar-Odenwald-Kliniken, das Krankenhaus Hardheim und das Geriatriezentrum St. Josef Walldürn sichergestellt. Die Neckar-Odenwald-Kliniken umfassen die Gesundheitseinrichtungen, die sich in der Trägerschaft des Landkreises Neckar-Odenwald befinden. Im Einzelnen sind dies die bisher als Regiebetrieb geführten Kreiskrankenhäuser in Buchen und Mosbach, die Geriatrische Rehabilitationseinrichtung Mosbach und das Kreisaltersheim Hüffenhardt. Diese Einrichtungen wurden zum 11. Juli 2007 in eine gemeinnützige GmbH umgegründet und zusammengefasst. Die Neckar-Odenwald-Kliniken gGmbH befindet sich weiterhin in 100-prozentiger Trägerschaft des Landkreises. Das Krankenhaus Hardheim und das Geriatriezentrum St. Josef werden von einem Krankenhaus-Zweckverband betrieben, dem Hardheim, Höpfingen, Walldürn und aus dem benachbarten Main-Tauber-Kreis Königheim und Külsheim angehören. Die Notfallversorgung wird durch den DRK Kreisverband Mosbach e.V., sowie durch den Malteser-Hilfdienst sichergestellt. Rund um die Uhr besetzte Rettungswachen in Buchen (Odenwald), Hardheim, Osterburken, Mosbach und Obrigheim-Mörtelstein, sowie eine unter der Woche tagsüber besetzte Rettungswache in Oberneudorf stellen die gesetzlich festgelegte Hilfsfrist von 15 Minuten sicher. Ergänzt wird die Notfallrettung im Kreis durch zahlreiche Helfer-vor-Ort Systeme der DRK Kreisverbände Buchen und Mosbach.[7]
Senioreneinrichtungen
Der Neckar-Odenwald-Kreis verfügt über ein vielfältiges Angebot für alle Interessen, Bedürfnisse und Lebenslagen von Senioren.
Der Seniorenratgeber, der vor allem beim Landratsamt, in den Gemeindeverwaltungen sowie bei den Wohlfahrtsverbänden erhältlich ist, bietet wertvolle Hinweise und nennt wichtige Ansprechpartner in folgenden Bereichen:
- Wohnformen, Wohnangebote und Wohnberatung
- allgemeine soziale und pflegerische Beratung
- medizinisch-therapeutische Versorgung
- ambulante, soziale, pflegerische, hauswirtschaftliche und ergänzende Dienstleistungen und Betreuungsangebote
- teilstationäre und stationäre Angebote (Tages-, Kurzzeitpflege, Pflegeheime), auch für spezielle Zielgruppen und Erkrankungsformen
- bürgerschaftliches Engagement, Vereinigungen, Selbsthilfegruppen und Interessengemeinschaften
- Bildung, Kultur, Aktivitäten und Sport
Anbieter sind gemeinnützige Vereine, Kommunen, Kirchen, Träger der freien Wohlfahrtspflege sowie private Dienstleister. Derzeit gibt es im Neckar-Odenwald-Kreis innerhalb der Altenhilfe rund 80 Seniorenvereinigungen, rund 40 Selbsthilfegruppen, zwölf ambulante Pflegedienste, vier Tagesbetreuungsgruppen für Demenzkranke, sechs ambulante Hospizgruppen, 16 „betreute“ Wohnanlagen, zwei Tagespflegeeinrichtungen, 30 Pflegeheime (mit integrierter Kurzzeitpflege), drei Krankenhäuser, zwei psychiatrische Fachkliniken, zwei geriatrische Reha-Einrichtungen sowie ein flächendeckendes Netz an Beratungsstellen, Ärzten und Therapeuten.
Bildungseinrichtungen
Schulen
Grund- und Hauptschulen sind in allen Städten und nahezu in allen Gemeinden des Neckar-Odenwald-Kreises vor Ort. In den Zentralorten Mosbach und Buchen sind mehrere Grund- und Hauptschulen vorhanden, die deshalb auch einen Eigennamen führen. In Mosbach sind dies die Wilhelm-Stern-, die Kurfürstin-Amalia- und die Waldsteige-Grundschule, sowie die Lohrtalschule und die Müller-Guttenbrunn-Schule als Grund- und Hauptschulen. In Buchen befinden sich die Wimpina- und die Jakob-Mayer-Grundschule, sowie die Karl-Trunzer-Hauptschule.
Realschulen sind in Buchen (Abt-Bessel-Realschule), Hardheim (Walter-Hohmann-Realschule), Mosbach (Pestalozzi-Realschule), Obrigheim, Osterburken und Walldürn (Konrad-von-Dürn-Realschule) zu finden. Außerdem sind den meisten Hauptschulen Werkrealschulen angegliedert.
Gymnasien als weiterführende Schulen können im Neckar-Odenwald-Kreis an fünf Standorten besucht werden. Allgemeinbildende Gymnasien sind das Auguste-Pattberg-Gymnasium und das Nicolaus-Kistner-Gymnasium Mosbach, das Burghardt-Gymnasium in Buchen, das Eckenberg-Gymnasium in Adelsheim sowie das Ganztagsgymnasium in Osterburken. Die Fachhochschulreife bzw. die allgemeine Hochschulreife (Abitur) können außerdem auf dem Biotechnischen (BTG) und Ernährungswissenschaftlichen (EG) Gymnasium der Augusta-Bender-Schule Mosbach, auf dem Technischen Gymnasium der Zentralgewerbeschule Buchen oder der Kreisgewerbeschule Mosbach, auf dem Wirtschaftlichen Gymnasium der Ludwig-Erhard-Schule in Mosbach und der Frankenlandschule in Walldürn, sowie auf dem Sozialwissenschaftlichen Gymnasium der Hauswirtschaftlichen Schule Buchen erworben werden.
Privatschulen für Erziehungshilfe in Walldürn (Nardini-Schule) und Seckach (St. Bernhard-Schule) mit den Bildungsgängen Grund-, Haupt- und Förderschulen ergänzen das schulische Angebot im Neckar-Odenwald-Kreis. Dazu kommen die privaten sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren der Johannes-Diakonie in Mosbach:
- Johannesbergschule Mosbach (Förderschwerpunkte geistige Entwicklung und körperlich u. motorische Entwicklung),
- Schulkindergarten „Kleckse“ in Mosbach (mit Außengruppen) für geistigbehinderte oder körperbehinderte Kinder,
- Klinikschule Mosbach (Kinder- und Jugendpsychiatrie) an der Diakonie-Klinik Mosbach (für Schüler in längerer Krankenhausbehandlung),
- Schwarzbachschule in Schwarzach (Förderschwerpunkte geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung sowie emotionale und soziale Entwicklung)
- Schulkindergarten „Vogelnest“ in Schwarzach (mit Außengruppen) für geistigbehinderte oder körperbehinderte Kinder
Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren mit dem Förderschwerpunkt Lernen wurden für Schüler, die aus verschiedenen Gründen nicht so schnell lernen können, in Aglasterhausen (Gebrüder-Grimm-Schule), Buchen (Meister-Eckehart-Schule), Osterburken (Astrid-Lindgren-Schule) und in Mosbach (Hardbergschule) eingerichtet.
Der Neckar-Odenwald-Kreis ist Schulträger des Ganztagsgymnasiums Osterburken sowie folgender beruflichen Schulen:
- Kreisgewerbeschule Mosbach,
- Ludwig-Erhard-Schule (Kaufmännische Schule) Mosbach,
- Augusta-Bender-Schule (Landwirt-, Sozial- und Hauswirtschaftliche Schule) Mosbach,
- Zentralgewerbeschule Buchen,
- Hauswirtschaftliche Schule Buchen,
- Kreislandwirtschaftsschule Buchen,
- Frankenlandschule (Kaufmännische Schule) in Walldürn,
und folgender sonderpädagogischer Bildungs- und Beratungszentren:
- Schule für Sprachbehinderte Buchen,
- Alois-Wißmann-Schule Buchen (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung),
- Schulkindergarten Pusteblume für geistig-, körper- und sprachbehinderte Kinder in Buchen.
Duale Hochschule
In Mosbach befindet sich die Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach mit einer Außenstelle in Bad Mergentheim. In einem Dualen Studium, in dem je zur Hälfte von der Hochschule und von einem Unternehmen in der Wirtschaft ausgebildet wird, werden zahlreiche Studiengänge aus den Bereichen Wirtschaft und Technik angeboten. Dabei können auch Studiengänge belegt werden, die von vorneherein international ausgerichtet sind. Es können die Abschlüsse Bachelor of Engineering im Bereich Technik, Bachelor of Arts im Bereich Wirtschaft und Bachelor of Science im Bereich der informatikorientierten Studiengänge erlangt werden.
Musikschulen
Die Musikschulen Mosbach, Buchen, Walldürn und Hardheim bieten ein breit gefächertes Unterrichtsangebot von der musikalischen Früherziehung bis hin zum Einzel- und Gruppenunterricht für Schüler, Jugendliche und Erwachsene.
Erwachsenenbildung
Die Erwachsenenbildung im Neckar-Odenwald-Kreis wird vor allem durch die Volkshochschulen Mosbach und Buchen gepflegt. Sie bieten vielfältige Kurse und Seminare aus allen Lebens- und Bildungsbereichen, vom Hobby bis zur beruflichen Qualifikation an. Die Volkshochschule Mosbach bietet in Zusammenarbeit mit der Pestalozzi-Realschule Mosbach regelmäßig eine Abendrealschule an. Finanziell getragen werden die Volkshochschulen vor allem durch die Gemeinden und den Neckar-Odenwald-Kreis.
Daneben bündelt das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg weitere überbetriebliche und öffentliche Kurse und Lehrgänge regionaler Bildungsanbieter im Neckar-Odenwald-Kreis in dem Programmheft Fit durch Fortbildung.
Sport- und Freizeiteinrichtungen
Der Neckar-Odenwald-Kreis bietet zahlreiche Sport- und Freizeitmöglichkeiten in naturbelassener Atmosphäre. Der Tourismus hat sich zu einem wichtigen Standbein der Wirtschaft entwickelt. Um die Angebote zu bündeln, zu verbessern und weiter auszubauen hat der Landkreis 1998 die Touristikgemeinschaft Odenwald (TGO) gegründet. Mitglied der TGO sind neben den Gemeinden des Neckar-Odenwald-Kreises auch Städte und Gemeinden der benachbarten Kreise (Heilbronn, Rhein-Neckar und Bergstraße) sowie der Hotel- und Gaststättenverband Neckar-Odenwald und die Anbietergemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof.
Golfplätze
Eingebettet in Wald und Wiesen entstanden in der reizvollen Lage des Neckar-Odenwald-Kreises drei Golfanlagen in Mudau (1993 – Golfclub Mudau, 92 ha), Ravenstein (1997 – Golfclub Kaiserhöhe, 112 ha) und in der Nähe von Walldürn (1987 – Golfclub Glashofen-Neusaß, 86 ha)
Jede Golfanlage bietet neben einem 18-Loch-Platz einen Kurzplatz, überdachte Driving Range, Putting Grün, Übungsbunker sowie ein Clubhaus mit Bewirtung.
Hochseilgärten
Die Hochseilgärten auf dem Waldgelände in Walldürn-Rippberg (Forest Jump) und in Mudau-Steinbach (Eventure Park) sind eine Kombination von Naturseilgärten, bei denen die Übungen zwischen lebenden Bäumen angebracht werden, und frei gebauten Anlagen. Neben der erlebten Natur geht es um wertvolle Erfahrungen im Hinblick auf Teamwork, Kommunikation, Kooperation, Sozialkompetenz, Selbstvertrauen, Grenzerfahrungen, kreative Problemlösung und natürlich auch um viel Spaß.
Wildparks und Tiergehege
Der Wildpark Schwarzach ist Teil des Naturparks Neckartal-Odenwald und des UNESCO-Geoparks. Der Wildpark beherbergt ca. 400 exotische und einheimische Tiere auf einer Fläche von etwa fünf Hektar. Ob beim Bewundern zahlreicher Jungtiere, dem Füttern der Tiere, einer Fahrt mit der kleinen Park-Eisenbahn oder beim Spielen auf dem großen Spielplatz – ein Aufenthalt im Wildpark ist für Kinder ein interessantes Erlebnis.
Die Greifenwarte auf der Burg Guttenberg in Neckarmühlbach zeigt Flugvorführungen freifliegender Eulen, Adler und Geier. Im Geierhof, dem Eulengraben und auf dem Adlerring können etwa 100 Greifvögel und Eulen aus nächster Nähe bestaunt werden. Die freie Anbindehaltung, ohne störende Gitter, ermöglicht einen ungewohnten Blickkontakt zu den Vögeln.
Weitere Tier- bzw. Wildgehege sind in Walldürn im Marsbachtal, im Hasenwald in Hettingen, in Mudau-Hesselbach, in Neckargerach und in Binau zu finden.
Lehr- und Erlebnispfade
Der Naturpark Neckartal-Odenwald e. V. hat in Zusammenarbeit mit den Naturparkgemeinden und den Forstämtern insgesamt 40 Lehr- und Erlebnispfade mit unterschiedlicher Thematik und direkter Begegnung mit der Natur angelegt.
Ein Geologischer Lehrpfad in Waldbrunn zu finden. Im ehemaligen Steinbruch am Katzenbuckelsee beginnt der Weg der Kristalle, der die Entstehungsgeschichte des Katzenbuckels erläutert.
Einen Einblick in das vielfältige Beziehungsgefüge der Lebensgemeinschaft Wald verschaffen die Waldlehrpfade in Adelsheim, Buchen, Eberstadt, Fahrenbach, Hettigenbeuern, Hettingen, Mosbach, Neckargerach, Rosenberg, Waldbrunn, Waldkatzenbach und Walldürn. Auf den Rundwanderungen informieren Schautafeln unter anderem über die Baumarten des heimischen Waldes, die verborgene Welt des Waldbodens, das nächtliche Leben des Waldes, der Pilze und Mikroorganismen und die komplexen Zusammenhänge des Ökosystems Wald.
Der Weinlehrpfad in Neckarzimmern veranschaulicht die lange Tradition des Weinbaus im Neckartal und gibt einen Überblick über die vielfältigen Rebsorten, die angebaut werden.
Bachlehrpfade entlang der Seckach in Seckach-Zimmern und durch das Trienzbachtal in Elztal-Dallau erläutern den Lebensraum im Bach und am Bachufer. Eine Archimedische Schraube und andere Stationen gehören zum interaktiven Angebot des Lehrpfads in Zimmern.
Die Landwirtschaftlichen Lehrpfade in Hüffenhardt-Kälbertshausen und zwischen Neckarzimmern und Mosbach-Neckarelz informieren über naturkundliche, biologische, tier- und pflanzenökologische Bereiche. Der Binauer Apfelgarten und der Obstbaumweg in Seckach-Großeicholzheim stellen viele regionaltypische Apfelsorten sowie die Vielfalt an heimischen Obstsorten von Apfel-, Birne, Zwetschgen und Kirschbaum vor.
Der Limeslehrpfad nördlich von Walldürn begleitet den obergermanischen Limes auf 2,2 km. Auf den Spuren der Römer können Geschichtstafeln über die Zeit der Römer im Odenwald, Fundamente des Wachturms Steinernes Haus und die Teilrekonstruktion einer Palisade besichtigt werden. Auch auf dem Limeslehrpfad in Mudau, wo der heutige Odenwaldlimes teilweise verläuft, sind zahlreiche Überreste der Limesanlage sowie die Kastelle in Schloßau und Scheidental zu sehen.
Flugplätze
Im Neckar-Odenwald-Kreis bestehen verschiedene Möglichkeiten, um in die Lüfte aufzusteigen.
Der Flugplatz Walldürn ist als Verkehrslandeplatz klassifiziert und wird vom Flugsportclub Odenwald Walldürn, Bau- und Betriebs GmbH Flugplatz Walldürn betrieben.
Der Flugplatz Mosbach-Lohrbach ist ebenfalls als Verkehrslandeplatz klassifiziert und wird von der Sigmund Flugtechnik betrieben. Hier kann mit Helicopter, Motorsegler, Segelflugzeug, Ballon, Ultraleichtflugzeug oder mit Motorgleitschirm gestartet werden.
Das Segelfluggelände Schreckhof auf dem Hamberg nordwestlich von Mosbach ist in zwei unterschiedliche Ebenen aufgeteilt. Das obere Landefeld liegt diagonal zur Startbahn auf dem oberen Plateau und dient hauptsächlich für den Motorseglerbetrieb. Die Landung erfolgt über den niedrigeren Wald. Der Segelflugbetrieb findet auf dem unteren Landefeld statt. Der Flugplatz wird von der Fliegergruppe Mosbach e. V. betrieben.
Der Flugplatz in Osterburken (Ortsteil Schlierstadt) dient ausschließlich dem Fallschirmspringen. Hier kann das Fallschirmspringen erlernt oder bei einem Tandemsprung einfach nur genossen werden. Zwei Cessna-Flugzeuge bringen die Fallschirmspringer auf eine Absetzhöhe von bis zu 4000 Meter.
Histotainmentpark Adventon
Neben dem ehemaligen Hofgut Marienhöhe des Fürsten zu Leiningen mit Herrenhaus, Brunnenhäuschen und Maschinenhalle entsteht in Osterburken seit 2004 eine mittelalterliche Stadt, der Histotainmentpark Adventon. Auf über 40 Hektar wird mit den Mitteln der experimentellen Archäologie ein Museumspark mit Mittelalterlichem Markt, Kinderfest, Festival der Spielleute, Bogenturnier, Ritterspiele, Workshops, Deutschlands erste Messe für Reenactment und Histotainment, uvm. errichtet. In Kursen kann mittelalterliches Handwerk und Kampftechniken mit Schwert, Schild und Langstock erlernt werden. An allen Wochenenden und Feiertagen von April bis Oktober finden Veranstaltungen mit zusätzlichen themenspezifischen Highlights statt.
Behörden und Gerichte
Das Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises hat seinen Sitz in Mosbach mit Außenstelle in Buchen. In Mosbach ist ein Landgericht sowie die Staatsanwaltschaft und eine Polizeidirektion ansässig. Amtsgerichte befinden sich in Adelsheim, Buchen und Mosbach, die zum Landgerichtsbezirk Mosbach gehören. Zum Landesgerichtsbezirk gehören insgesamt acht Notariate. Davon liegen fünf Notariate mit Adelsheim, Aglasterhausen, Buchen, Mosbach und Walldürn im Neckar-Odenwald-Kreis.
Die Justizvollzugsanstalt in Adelsheim für männliche Jugendstrafgefangene wurde 1974 neu erbaut. 1979 kam das Gerichtsgefängnis in Mosbach als Außenstelle der JVA hinzu.
Geschäftsstellen der Bundesagentur für Arbeit Tauberbischofsheim befinden sich in Mosbach und Buchen, die im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Neckar-Odenwald-Kreis geführt werden (Neckar-Odenwald-Arbeitsgemeinschaft – kurz: NOA).
Das Finanzamt hat seinen Sitz in Mosbach mit einer Außenstelle in Walldürn.
Bundeswehr
Die Bundeswehr ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor im Neckar-Odenwald-Kreis und zählt zusammen mit der Johannes-Diakonie und dem Landkreis zu den größten Arbeitgebern. Die Bundeswehrstandorte sind Hardheim, Neckarzimmern und Walldürn.
Hardheim ist mit Unterbrechung seit 1966 Garnisonsgemeinde. In der Carl-Schurz-Kaserne waren unter anderem das Panzerflugabwehrkanonenbataillon 12, das 3. Instandsetzungsbataillon 12 und die Drohnenbatterie 12, die leichte Flugabwehrraketenbatterie 300, das Sanitätszentrum, ein Materiallager und Teile des Bundeswehrdienstleistungszentrums Ellwangen stationiert. Am 26. Oktober 2011 wurde bekannt, dass der Standort im Rahmen der Bundeswehrstrukturreform geschlossen wird. Nachdem im Frühjahr 2016 die letzten Soldaten die Carl-Schurz Kaserne verlassen hatten und die Gebäude zwischenzeitlich als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge diente, werden seit Oktober 2017 wieder vier Gebäude durch die Bundeswehr für eine Spezialeinheit in Kompaniestärke des in Calw beheimateten Kommandos Spezialkräfte (KSK) genutzt. Damit ist die Kaserne in Hardheim bundesweit der bislang einzige Bundeswehrstandort, dessen 2011 verkündete Schließung zumindest teilweise rückgängig gemacht wurde.[8]
Die Nibelungenkaserne in Walldürn beheimatet das Logistikbataillon 461. Außerdem sind Teile der Standortverwaltung Ellwangen dort untergebracht. Ein Munitionsdepot befindet sich im Stadtteil Altheim. Auch dieses wird im Jahre 2017 geschlossen.
In Neckarzimmern befindet sich eine Ausbildungswerkstatt der SKB (AusbWkst) und die Luftwaffeninstandhaltungsgruppe 11. Nach einer Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums soll die Luftwaffeninstandhaltungsgruppe 11 voraussichtlich im Jahr 2009 aufgelöst und nach Erding bzw. Landsberg verlegt werden. Zwischen der AusbWkst und der Kreisgewerbeschule Mosbach (GSM) besteht eine enge Kooperation. Daher ist Mosbach einer der Standorte landesweit, an dem der Beruf Elektroniker für Geräte und Systeme mit der Fachrichtung Funktechnik ausgebildet wird. In Neckarzimmern ist eine Außenstelle des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Bruchsal eingerichtet.
Kunst und Kultur
Limes
Der Neckar-Odenwald-Kreis wird von zwei römischen Limes-Anlagen durchzogen – dem Neckar-Odenwald-Limes und dem Obergermanisch-Raetischen Limes. Beide verlaufen von Norden nach Süden und von beiden sind gut restaurierte Reste von Kastellen, Wachttürmen, Schanzen, Siedlungen und Römerstraßen erhalten. Der Neckar-Odenwald-Limes liegt westlicher und durchschneidet den Naturpark Neckartal-Odenwald von Mudau-Schloßau bis nach Mosbach-Bergfeld. Der Obergermanisch-Raetische Limes berührt den Neckar-Odenwald-Kreis nordöstlich von Walldürn und erstreckt sich im Neckar-Odenwald-Kreis bis nach Osterburken. Er wurde im Jahr 2005 als Bodendenkmal zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Besonders sehenswert am Obergermanisch-raetischen Limes sind der Limeslehrpfad nördlich von Walldürn und das Römermuseum Osterburken, ein Zweigmuseum des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg.
Burgen und Schlösser
Die Burgenstraße, die zu den traditionsreichsten Ferienstraßen Deutschlands zählt, führt durch das Neckartal an folgenden Burgen und Schlösser des Neckar-Odenwald-Kreises vorbei:
- Burg Zwingenberg (Zwingenberg)
- Burg Guttenberg (Haßmersheim-Neckarmühlbach)
- Burg Hornberg (Neckarzimmern)
- Minneburg (Neckargerach)
- Burg Dauchstein (Binau)
Abseits der Burgenstraße sind im Neckar-Odenwald-Kreis folgende Burgen und Schlösser vorhanden:
- Burg Lohrbach (Mosbach-Lohrbach)
- Burgruine Schweinberg (Hardheim)
- Schloss Hardheim
- Schloss Neuburg (Obrigheim)
- Schloss Waldleiningen (Mudau)
Museen
Zur Bewahrung des kulturellen Erbes bestehen im Neckar-Odenwald-Kreis rd. 40 Museen, Heimatstuben und sonstige Sammlungen. Als Ansprechpartner und Berater beschäftigt der Neckar-Odenwald-Kreis als einer von zwei Landkreisen in Baden-Württemberg einen Museumsbeauftragten. Als überregional bedeutsam ist vor allem das Odenwälder Freilandmuseum Gottersdorf zu nennen. Ein gemeinsamer „Museumsführer“ für die Odenwald-Kreise (Neckar-Odenwald-Kreis, Odenwaldkreis, Landkreis Miltenberg) enthält eine Vielzahl von Heimatmuseen mit der Darstellung der verschiedenen Lebens-, Arbeits- und Berufsbereiche. Auch die Geschichte des römischen Grenzwalls „Limes“ ist anhand örtlich vorhandener Ausgrabungen und Relikte in den Museen Osterburken und Elztal-Neckarburken interessant dargestellt.
KZ-Gedenkstätte
Die KZ-Gedenkstätte in Mosbach-Neckarelz in der Comenius-Förderschule vermittelt zusammen mit dem Geschichtslehrpfad „Goldfisch“ Eindrücke über den Alltag der KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, die bei Neckarelz in der unterirdischen Rüstungsproduktion eingesetzt waren.
Theater
Das umfangreichste Theaterangebot im Neckar-Odenwald-Kreis bietet die Badische Landesbühne Bruchsal (BLB) mit ihren Spielorten in Buchen, Hardheim, Mosbach, Mudau, Osterburken und Walldürn.
Kulturtage
Jährlich werden eigene Kulturtage des Landkreises – die Neckar-Odenwald-Tage – abwechselnd in den verschiedenen Städten und Gemeinden veranstaltet. Die Neckar-Odenwald-Tage finden Ende September bis Anfang Oktober statt.
Mit den sechs themenspezifischen Veranstaltungen Historikertag, Kreisseniorentag, Frauenveranstaltung, Kinder- und Jugendtag, Gesundheitstag und Kreiserntedankfest werden ganz unterschiedliche Personenkreise angesprochen.
Neckar und Elz live
Die „Neckar und Elz live“ ist eine regionale Verbraucher- und Wirtschaftsmesse auf dem Messplatz in Mosbach-Neckarelz. Die Messe findet seit 1998 jährlich im April an vier Tagen statt. Auf dem rund 7.500 m² großen Gelände sind etwa 160 Aussteller unterschiedlichster Branchen vertreten.
Natürlich Mobil
Im Rahmen des Aktionstages in Baden-Württemberg „Mobil ohne Auto“ findet im Neckartal seit 1999 jährlich am dritten Sonntag im Juni auf einer der längsten Sperrstrecken (34 km) in Baden-Württemberg „Natürlich Mobil“ statt. An diesem Tag wird die B 27 zwischen Mosbach und Heilbronn für den Autoverkehr gesperrt. Die Besucher haben die Möglichkeit die Strecke alternativ mit Fahrrad, Inline-Skates, Bus, Bahn oder dem Schiff zurückzulegen. Die beteiligten Landkreise, Kommunen, Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) sowie die örtlichen Vereine und Firmen organisieren entlang der Strecke ein abwechslungsreiches Programm mit Spiel, Spaß und Sport für die ganze Familie.
Schützenmarkt Buchen
Der Buchener Schützenmarkt ist das traditionelle Volksfest der gesamten Region. Er findet alljährlich in der ersten Septemberwoche als bedeutender Verkaufs- und Vergnügungsmarkt statt. Veranstaltet wird der Schützenmarkt vom ältesten Buchener Verein, dem Schützenverein, der im Jahr 1822 als Bürgergarde gegründet wurde.
Frühlingsfest Mosbach
Das Frühlingsfest in Mosbach findet seit 1974 jährlich am Muttertagswochenende statt und hat inzwischen Traditionsstatus erreicht. Neben einem großen Fuhrpark der Schausteller findet in den Straßen und Gassen der Innenstadt ein reges „Markttreiben“ statt. Die Gewerbetreibenden bauen Stände vor ihren Geschäften auf, die Gastronomen und Vereine bewirten die Besucher mit unterschiedlichsten Köstlichkeiten. Als Festplatz hat sich der Marktplatz etabliert. Die dort aufgebaute Showbühne steht für diverse Auftritte regionaler und überregionaler Bands zur Verfügung. Veranstaltet und vermarktet wird das Frühlingsfest von der Werbegemeinschaft Mosbach Aktiv e. V.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2020[9])
Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaften und Gemeindeverwaltungsverbände
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Kfz-Kennzeichen
Am 1. Januar 1973 wurde dem baden-württembergischen Odenwaldkreis (jetzt Neckar-Odenwald-Kreis) das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Mosbach gültige Unterscheidungszeichen MOS zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Buchen Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren MA (?) bis ZZ und den Zahlen von 1 bis 99 sowie mit den Buchstabenpaaren AP bis AZ, BP bis BZ, CP bis CZ, DP bis DZ und EP bis EZ mit den Zahlen von 100 bis 999.
Seit dem 25. Februar 2013 ist in Zusammenhang mit der Kennzeichenliberalisierung auch das Unterscheidungszeichen BCH (Buchen (Odenwald)) erhältlich.
Literatur
- Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden). Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe. Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2.
- Rudolf Landauer, Reinhart Lochmann: Spuren jüdischen Lebens im Neckar-Odenwald-Kreis. Herausgegeben vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis, 2008, ISBN 978-3-00-025363-8 (200 Seiten, 284 Fotos).
- Karl Heinz Neser: Politisches Leben im Neckar-Odenwald-Kreis – gestern und Heute. Vlg. Regionalkultur, Heidelberg 2005 (128 Seiten).
- Landesvermessungsamt Ba-Wü: Freizeitkarte Naturpark Neckartal-Odenwald – Mosbach. Maßstab 1:30 000. F 514, ISBN 3-89021-607-2, 2005. Die Anschlusskarte in Richtung Westen (Eberbach bis Ludwigshafen) heißt: Freizeitkarte Naturpark Neckartal-Odenwald – Mannheim-Heidelberg. F 513, ISBN 3-89021-606-4.
- Roswitha Gräfen-Pfeil: Schefflenz, Kunstpark Seckach, ISBN 3-929295-87-3.
- Kreisarchiv des Neckar-Odenwald-Kreises (Herausgeber): Die Römer auf dem Gebiet des Neckar-Odenwald-Kreises – Grenzzone des Imperium Romanum. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2009, ISBN 978-3-89735-524-8.
- Gabriele Klempert: Neckar, Odenwald und Bauland – Geschichte und Kultur im Neckar-Odenwaldkreis. Langewiesche Verlag, Königstein 2012, ISBN 978-3-7845-4870-8 (208 Seiten, 400 farb. Fotos).
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 484 ff.
- Datenbank Zensus 2011, Neckar-Odenwald-Kreis, Alter + Geschlecht
- Neckar-Odenwald-Kreis: Kreistagswahl 2019, Endgültiges Wahlergebnis und Kreistagswahl 2014, Endgültiges Wahlergebnis; Mannheimer Morgen (morgenweb.de), 26. Mai 2019: Ergebnis der Kreistagswahl 2019 im Neckar-Odenwald-Kreis; abgerufen 14. Juli 2019.
- Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung 2015
- Neckar-Odenwald-Kreis: Tourismus. Online auf neckar-odenwald-kreis.de. Abgerufen am 30. Oktober 2014.
- DRK strukturiert Rettungsdienst neu. Abgerufen am 6. September 2016.
- , abgerufen am 9. Februar 2018
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).