Großlöbichau
Großlöbichau ist eine Gemeinde im thüringischen Saale-Holzland-Kreis und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Dornburg-Camburg. Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Großlöbichau und Kleinlöbichau.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Saale-Holzland-Kreis | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Dornburg-Camburg | |
Höhe: | 260 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,24 km2 | |
Einwohner: | 743 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 119 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 07751 | |
Vorwahl: | 03641 | |
Kfz-Kennzeichen: | SHK, EIS, SRO | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 74 032 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfstr. 21d 07751 Großlöbichau | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Dieter Plog | |
Lage der Gemeinde Großlöbichau im Saale-Holzland-Kreis | ||
Lage
Großlöbichau liegt im Tal des Gembdenbaches unmittelbar östlich von Jena in Richtung Bürgel an der Bundesstraße 7. Das Tal wird nach Süden durch die bewaldeten Anhöhen der Wöllmisse und nach Norden durch den Höhenzug des Jenzig begrenzt. Die östliche Verlängerung wird im Gemeindegebiet von den Bewohnern als Gleisberg bezeichnet und setzt sich bis zum Dorlberg als nordöstliche Gemeindegrenze fort.
Geschichte
Am 18. März 1001 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt.[2] Im Jahre 1836 hatte der Ort, damals auch Löwichowe genannt, 209 Einwohner in 46 Häusern[3]. Im Jahre 1833 wurde der Ort vom Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg an das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach übergeben.[3]
Am 1. März 1951 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Kleinlöbichau eingegliedert.
Sehenswürdigkeiten
Denkmale
Ein Gedenkstein auf dem Friedhof erinnert seit 1948 an die 30 ermordeten KZ-Häftlinge eines Todesmarsches, den die SS am 11. April 1945 durch den Ort getrieben hat. Sie hatten sich versteckt, wurden aufgespürt und anschließend erschossen.[4][5] Seit Anfang der 1980er Jahre erinnert eine Todesmarsch-Stele gegenüber dem Ortseingang nördlich der Bundesstraße 7 unterhalb des Steinbruches an die Opfer der NS-Herrschaft.[6]
Kirche
Weblinks
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 102.
- Jonathan C. Zenker: Historisch-topographisches Taschenbuch von Jena und seiner Umgebung besonders in naturwissenschaftlicher u. medicinischer Beziehung. Friedrich Frommann, Jena 1836, S. 129.
- Mike Schmeitzner, Andreas Weigelt, Klaus-Dieter Müller, Thomas Schaarschmidt: Todesurteile sowjetischer Militärtribunale gegen Deutsche (1944–1947): Eine historisch-biographische Studie. In: Schriften des Hannah-Arendt-Instituts. Band 56. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-647-36968-6, S. 245, Erich Herold (google.de).
- Der Todesmarsch der Häftlinge des KZ Buchenwald durch den SHK. (PDF; 1 MB) In: Webseite. Stadt Bürgel, 12. November 2017, S. 7–8, abgerufen am 12. Februar 2018.
- Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 211.