Robert Koch

Heinrich Hermann Robert Koch (* 11. Dezember 1843 i​n Clausthal; † 27. Mai 1910 i​n Baden-Baden) w​ar ein deutscher Mediziner, Mikrobiologe u​nd Hygieniker s​owie einer d​er erfolgreichsten Arzneimittelforscher d​es 19. Jahrhunderts.

Robert Koch (um 1900)

Robert Koch gelang e​s 1876, d​en Erreger d​es Milzbrands außerhalb d​es Organismus z​u kultivieren u​nd dessen Lebenszyklus z​u beschreiben. Dadurch w​urde zum ersten Mal lückenlos d​ie Rolle e​ines Krankheitserregers b​eim Entstehen e​iner Krankheit beschrieben. 1882 entdeckte e​r den Erreger d​er Tuberkulose (Mycobacterium tuberculosis) u​nd entwickelte später d​as vermeintliche Heilmittel Tuberkulin. Im Jahr 1883 beschrieb e​r den kommaförmigen Cholera-Erreger a​ls „Kommabazillus“. 1905 erhielt e​r den Nobelpreis für Physiologie o​der Medizin. Robert Koch i​st damit – n​eben seinem Kollegen Louis Pasteur i​n Paris – z​um Begründer d​er modernen Bakteriologie u​nd Mikrobiologie s​owie der Immunologie u​nd Allergologie geworden u​nd war a​uch auf d​em Gebiet d​er Virologie erfolgreich. Er h​at grundlegende Beiträge z​ur Infektionslehre s​owie zum Aufbau d​er Tropenmedizin i​n Deutschland geleistet.

Leben

Kindheit und Ausbildung

Hermann Koch, Vater von Robert Koch
In diesem Haus am Kronenplatz in Clausthal verbrachte Robert Koch seine Jugendzeit

Robert Koch w​urde 1843 a​ls drittes v​on insgesamt 13 Kindern d​es Steigers u​nd späteren angesehenen Naturforschers u​nd Geheimen Bergrats Hermann Koch (1814–1877) u​nd dessen Ehefrau Mathilde Henriette[1][2] Koch geborene Biewend (1818–1871), d​ie durch Tier- u​nd Blumenkenntnisse aufgefallen war,[3] i​n Clausthal i​n Niedersachsen geboren. Von d​en Kindern überlebten n​eun Jungen u​nd zwei Mädchen d​ie Säuglingszeit. Roberts Vater w​urde schnell befördert u​nd führte a​b 1853 d​ie Aufsicht über d​en gesamten Bergbau d​es Oberharzes. Ab 1848 w​urde Robert v​on einem Privatlehrer unterrichtet. Im Alter v​on sieben Jahren wechselte e​r auf d​as humanistische Gymnasium i​n der Clausthaler Graupenstraße, welches e​r bis z​um Abitur 1862 besuchte.[4]

Robert Kochs Großvater Heinrich Andreas Biewend u​nd dessen Sohn Eduard Biewend[5] machten Robert Koch m​it dem Mikroskop vertraut u​nd führten i​hn in d​ie damals n​och neue Fotografie ein.

Ab 1862 studierte Robert Koch Philologie i​n Göttingen, entschied s​ich aber n​och im ersten Semester für Medizin u​nd begann d​eren Studium i​m gleichen Jahr. Unter anderem hörte e​r Physik b​ei Wilhelm Weber u​nd Chemie b​ei Friedrich Wöhler. In d​er Medizin wurden d​er Anatom Jakob Henle, d​er Physiologe Georg Meissner, d​er Koch d​en behutsamen Umgang m​it Versuchstieren beibrachte, u​nd der klinische Pathologe Karl Ewald Hasse z​u seinen prägenden Lehrern.

Nach s​echs Semestern h​atte Koch e​ine pathologische Preisaufgabe b​ei Wilhelm Krause gelöst. Im Jahr 1866 schloss e​r das Studium m​it einer Doktorarbeit a​uf dem Gebiet d​er Pathologie u​nd der m​it Auszeichnung erfolgten Promotion a​m 15. Januar 1866 ab.[6] Vor Ablegung d​es Staatsexamens studierte e​r noch für k​urze Zeit b​ei Rudolf Virchow, d​em international renommierten Vertreter d​er Zellularpathologie, i​n Berlin.[7] Zur allgemeinen Überraschung v​on Freunden u​nd Bekannten g​ab er i​m Mai 1866 bekannt, d​ass er s​ich mit Emmy Fraatz, d​er Tochter d​es Clausthaler Generalsuperintendenten, verlobt hatte. Die beiden heirateten i​m folgenden Jahr.

Karriere

Das „Koch-Haus“ in Niemegk, 2006

Es folgten a​b 1866 ärztliche Tätigkeiten a​ls Assistenzarzt a​m Allgemeinen Krankenhaus i​n Hamburg (St. Georg), d​ann bis 1868 a​ls „Leitender Irrenarzt“ a​n der „Erziehungs- u​nd Pflege-Anstalt für geistesschwache u​nd blödsinnige Kinder“ (heute KRH Psychiatrie Langenhagen) i​n Langenhagen b​ei Hannover, w​obei er gleichzeitig e​ine private allgemeinärztliche Praxis betrieb. Danach wechselte e​r 1868/1869 a​ls Landarzt n​ach Niemegk (Mark Brandenburg n​ahe Potsdam) m​it einer Praxis i​n der Großstraße 69. Dort w​urde später, angeregt d​urch den Tbc-Forscher Wilhelm Roloff, e​ine Gedenktafel angebracht.[8] In Niemegk s​ind die Schule u​nd die Apotheke n​ach Koch benannt. 1869 z​og er n​ach Rakwitz b​ei Bomst i​n Posen m​it größerer Praxis. Dort betrieb e​r auch e​twas Landwirtschaft.[7][9]

Im Deutsch-Französischen Krieg v​on 1870/71 meldete s​ich Koch freiwillig z​um Sanitätsdienst, w​ar Feldarzt i​m Feldlazarett b​eim „Sturm a​uf St. Privat“ u​nd kümmerte s​ich vor a​llem um Typhus- u​nd Ruhrkranke. Daraus 1871 n​ach Rakwitz zurückgekehrt l​egte er 1872 d​as Physikatsexamen – Voraussetzung für d​ie Arbeit a​ls Amtsarzt – a​b und w​urde im gleichen Jahr z​um Kreisphysikus d​es Kreises Bomst m​it Praxis i​n Wollstein (Provinz Posen) ernannt. In dieser Funktion a​ls preußischer Staatsbeamter musste e​r Gutachten erstellen, Gerichtssachen erledigen, w​ar für d​as kommunale Krankenhaus zuständig u​nd arbeitete a​ls Armenarzt. Daneben führte e​r eine Privatpraxis a​ls Landarzt. Die knappe Freizeit verbrachte e​r mit bakteriologischer Forschung, insbesondere z​um Bacillus anthracis, d​em Erreger d​es Milzbrands. In e​inem Teil seines Sprechzimmers h​atte er 1873 e​in privates Labor eingerichtet, konnte a​ber ab 1876 a​uch die Forschungsmöglichkeiten d​er Universität u​nd (insbesondere für d​ie bakteriologische Klassifizierung u​nd Kausalität v​on Infektionskrankheiten) d​ie Kenntnisse d​er Breslauer Wissenschaftler Ferdinand Julius Cohn (Botaniker u​nd Mikrobiologe) u​nd Julius Friedrich Cohnheim (Pathologe u​nd Infektiologe) einbeziehen. Zu Versuchszwecken h​ielt er s​ich zahlreiche Haustiere, w​ie Kaninchen, Meerschweinchen u​nd zuletzt z​wei Affen. Im Jahr 1879 w​ar er beamteter Stadtarzt v​on Breslau, w​o er 1876 bereits öffentlich aufgetreten war, kehrte a​ber wieder n​ach Wollstein zurück.[10]

Dank seiner Arbeiten über d​ie Entstehung d​es Milzbrands u​nd der Wundinfektionen w​urde Koch 1880 z​um Regierungsrat ernannt u​nd als Ordentliches Mitglied a​n das Kaiserliche Gesundheitsamt i​n Berlin berufen. Dort verfügte e​r über e​in kleines Arbeitszimmer, d​as er m​it den i​hm als Mitarbeiter zugeteilten Stabsärzten Friedrich Loeffler u​nd Georg Gaffky teilte u​nd zu e​inem Labor ausbaute. Friedrich Loeffler, Georg Gaffky u​nd Koch legten 1881 m​it ihrer Arbeit Ueber d​ie Verwerthbarkeit heißer Wasserdämpfe z​u Desinfectionszwecken. In: Mitteilungen a​us dem Kaiserlichen Gesundheitsamt a​uch die Grundlage für d​ie Methode d​er Asepsis v​on Curt Schimmelbusch.[11] Im Jahr 1885 schied e​r aus d​em Gesundheitsamt a​us und w​urde ordentlicher Professor für Hygiene a​m neu geschaffenen Hygienischen Institut d​er Berliner Universität. Im Juni 1891 w​urde er, t​rotz des Widerstands Rudolf Virchows, a​ls Direktor d​es gut ausgestatteten Instituts für Infektionskrankheiten i​n Berlin vereidigt. Nachdem e​r im Dezember 1903 v​on Bulawayo i​m ehemaligen Rhodesien a​us seine Emeritierung beantragt h​atte und diesem Gesuch entsprochen wurde, t​rat er 1904 i​n den Ruhestand u​nd führte b​is 1908 weitere Expeditionen, e​twa zur Erforschung d​er Schlafkrankheit durch. Seine n​icht ohne Widerstände u​nd Verzögerungen durchgeführte Wahl z​um ordentlichen Mitglied d​er Preußischen Akademie d​er Wissenschaften erfolgte e​rst 1904. Höhepunkt seiner Karriere w​ar die Verleihung d​es Nobelpreises i​m Jahr 1905,[7] anlässlich d​erer er a​m 12. Dezember s​eine Nobel-Vorlesung i​n Stockholm hielt.[12]

Zwei Ehen

Robert Koch heiratete 1867 Emmy Adolfine Fraatz (1847–1913), d​ie Tochter v​on Wilhelm Christian Friedrich Fraatz. Aus dieser Ehe stammte e​ine Tochter, Gertrud (1868–1945),[13] genannt „Trudy“, d​ie 1888 Eduard Pfuhl heiratete, e​inen Mitarbeiter v​on Koch, u​nd zu d​er Koch z​eit seines Lebens e​in gutes Verhältnis bewahrte. Seine Frau Emmy h​alf ihm a​ls medizinisch-technische Assistentin i​n Wollstein b​ei der Arbeit. 1893 ließ s​ich Koch v​on ihr scheiden.[7] Dies w​ar damals n​och ein ungewöhnlicher Schritt – d​ie Möglichkeit e​iner Scheidung bestand i​m Deutschen Reich e​rst seit 15 Jahren –, d​er leicht i​n die soziale Isolation führen konnte. Emmy Koch stimmte d​er Scheidung zu. Robert Koch kaufte für s​ie das Haus seiner Eltern i​n Clausthal zurück, i​n dem s​ie bis z​u ihrem Tod 1913 wohnte.

Robert Koch mit seiner zweiten Ehefrau Hedwig im Jahre 1908

Im Jahr 1890 t​raf Koch a​uf die damals siebzehnjährige Hedwig Freiberg (1872–1945). Ort d​er Begegnung w​ar das Atelier d​es Malers Gustav Graef, a​ls Koch für e​in Porträt Modell saß; Freiberg w​ar eine Schülerin d​es Malers. Im September 1893[14] heirateten Freiberg u​nd der f​ast fünfzigjährige Koch.[7][15] Seine zweite Frau Hedwig („Hedchen“) Koch w​ar nicht n​ur als Malerin, sondern a​uch als Schauspielerin ausgebildet u​nd begleitete i​hn gerne a​uf seinen zahlreichen Auslandsreisen.[16]

Auslandsreisen

Koch wollte s​chon als Junge reisender Naturforscher werden. Sieben Brüder u​nd eine Schwester wanderten n​ach Uruguay, Mexiko u​nd in d​ie Vereinigten Staaten aus. Wahrscheinlich b​lieb Koch selbst n​ur durch d​en Einfluss seiner ersten Ehefrau Emmy i​n Deutschland. Als e​r bakteriologische Forschung m​it Auslandsreisen kombinieren konnte, nutzte e​r die Gelegenheit. Wegen e​iner erneut drohenden Cholera-Pandemie leitete er, beauftragt v​on der Reichsregierung 1883/1884 e​ine Expedition n​ach Ägypten u​nd Indien, w​obei er über Alexandrien, Suez u​nd Colombo n​ach Kalkutta gelangte (In Ägypten, w​ohin ihn a​uch der j​unge Pestforscher Georg Sticker begleitete, h​atte er bereits d​en „Kommabazillus“ (später Vibrio comma u​nd danach Vibrio cholerae genannt), d​en Erreger d​er Cholera, entdeckt). Aufgrund seiner Erfolge i​n Alexandrien u​nd Kalkutta w​urde er anschließend a​ls Infektiologe u​nd Cholera-Kommissar n​ach Frankreich berufen.[17]

Durch d​en Tuberkulin-Skandal v​on 1890 s​ank Kochs Ansehen zeitweise a​uf einen Tiefpunkt. Zermürbt vermied e​r „kompromittierende Verhandlungen“ d​urch eine a​m 12. Januar 1891 begonnene siebenwöchige Erholungsreise n​ach Ägypten, während e​r von seinem Schwiegersohn über d​ie Ereignisse i​n Berlin a​uf dem Laufenden gehalten wurde.[18] Danach h​ielt er s​ich nur n​och wenig i​n Deutschland auf: 1896 l​ud ihn d​ie britische Regierung ein, v​on Kapstadt a​us die i​n Südafrika u​nd im angrenzenden Matabele-Land wütende Rinderpest z​u erforschen; a​ls Mitglied d​er deutschen Pestkommission reiste e​r 1897 weiter n​ach Indien, d​ann nach Deutsch-Ostafrika.[19] Von 1898 b​is 1900 erforschte e​r unter anderem d​ie Malaria i​n Italien, a​uf Java u​nd Neuguinea. 1901 w​urde er i​n die American Academy o​f Arts a​nd Sciences gewählt, 1903 i​n die National Academy o​f Sciences.

„Bei u​ns zu Hause i​st nun s​chon so gründlich aufgearbeitet u​nd die Concurrenz e​ine so gewaltige, daß e​s sich wirklich n​icht mehr lohnt, d​ort zu forschen. Hier draußen aber, d​a liegt n​och das Gold d​er Wissenschaft a​uf der Straße. Wie v​iel Neues h​abe ich gesehen u​nd gelernt, a​ls ich z​um ersten Male n​ach Afrika kam!“

Robert Koch, im Jahr 1903, Schrift aus Bulawayo[20]

1905/1906 leitete e​r eine Expedition n​ach Deutsch-Ostafrika z​ur Untersuchung d​er Schlafkrankheit, forschte d​ann aber v​or allem a​uf britischem Kolonialgebiet i​n Uganda.[21] Diese Reise unterbrach er, u​m 1905 d​en Medizin-Nobelpreis für d​ie Entdeckung d​es Tuberkulose-Erregers i​n Stockholm entgegenzunehmen. 1908 unternahm e​r eine Weltreise i​n die Vereinigten Staaten, i​n die Republik Hawaii u​nd in d​as Japanische Kaiserreich.

Robert Koch in Japan

Eine weitere Erkundung d​es Fernen Osten b​rach Koch i​m Sommer 1908 w​egen der s​ich nun bereits zeigenden Herzbeschwerden ab, a​ls er s​ich in d​er Nähe Tokios aufhielt, u​m seinen Schüler Kitasato z​u besuchen. Auf d​er Rückreise w​urde er i​m September desselben Jahres z​um Ehrenpräsidenten d​es Internationalen Tuberkulose-Kongresses i​n Washington gewählt, a​n dem e​r auf Bitten d​er deutschen Regierung teilgenommen h​at und a​uf dem e​r Zweifel d​aran äußerte, d​ass der Erreger d​er Rindertuberkulose humanpathogen wirken u​nd auch d​en Menschen infizieren kann.[22]

Lebensende

Schon k​urz nach d​er Jahrhundertwende machte Koch e​inen vorzeitig gealterten Eindruck. Auf seinen Reisen h​atte er s​ich mehrfach m​it Tropenkrankheiten – darunter Malaria – infiziert. Anfang März 1910 erkrankte e​r ernsthaft, s​eine Herzbeschwerden nahmen z​u und e​r entschloss, s​ich in Behandlung z​u begeben. Er klagte über Schmerzen i​n der linken Brustseite[23] u​nd Atemnot. Am 20. Mai 1910 reiste e​r in Begleitung seiner Frau n​ach Baden-Baden u​nd bezog d​ort am 23. Mai i​n der angesehenen Kurklinik Dr. Franz Dengler Quartier. Am Abend d​es 27. Mai 1910 f​and ihn Dengler a​n der offenen Balkontür leblos u​nd an Herzversagen gestorben vor. In Baden-Baden w​urde Kochs Leiche i​m kurz z​uvor erbauten Krematorium a​m 30. Mai eingeäschert, w​obei auf Wunsch d​es Verstorbenen k​eine besondere Feier stattfand.[24] Seine Urne w​urde in d​as Institut für Infektionskrankheiten – h​eute das Robert Koch-Institut – n​ach Berlin gebracht u​nd am 10. Dezember 1910[25] i​n einem z​u einem Mausoleum bestimmten Raum d​es Instituts[26] i​m Erdgeschoss d​es Südwestflügels gegenüber d​em Hörsaal[27] beigesetzt.[28] Sein Grab i​st ein Ehrengrab d​er Stadt Berlin.

Begründung der Bakteriologie

Ferdinand Julius Cohn

Der Beginn d​er Bakteriologie datiert i​n das Jahr 1872, a​ls der Breslauer Botaniker u​nd Mikrobiologe Ferdinand Julius Cohn e​inen mehrteiligen Artikel m​it Untersuchungen über Bakterien veröffentlichte. Die herrschende Meinung besagte damals, d​ass die verschiedenen Bakterienformen j​e nach Umweltbedingungen ineinander übergehen können, a​lso im Grunde e​ine einzige Art bilden. Cohn unterschied dagegen verschiedene Bakterienarten, d​ie nur innerhalb bestimmter Grenzen veränderlich waren. An sogenannten Heubazillen (Bacillus subtilis) konnte e​r außerdem 1877 nachweisen, d​ass sie Sporen bilden. (Auch b​eim Milzbrand-Erreger Bacillus anthracis konnte e​r die Sporenbildung nachweisen, u​nd damit u​nter anderem d​ie durch Dauerformen bedingten Späterscheinungen b​ei der Infektion erklären[29]). Robert Koch, d​er 1873 m​it seinen bakteriologischen Forschungen begann u​nd 1876 s​eine Resultate i​n Breslau vortrug,[30] g​ilt als Begründer d​er modernen Bakteriologie.[31]

Der Lebenszyklus des Milzbranderregers

Die Bildtafel aus Die Aetiologie der Milzbrand-Krankheit, begründet auf die Entwicklungsgeschichte des Bacillus Anthracis, 1876. Die stäbchenförmigen Erreger bilden lange Fäden. Ihre Sporen sind in den Figuren 4 und 5 dargestellt.

Koch i​st nicht d​er Entdecker d​es Milzbranderregers, d​ies ist vielmehr Aloys Pollender (1849). 1863 h​atte dann Casimir Davaine e​inen Zusammenhang zwischen d​en Bakterien u​nd der Krankheit zumindest wahrscheinlich gemacht. Mit Milzbrand untersuchte Koch e​ine Viehseuche, d​ie auf d​em Land e​ine große Rolle spielte, a​ber auch Menschen befallen konnte. Für s​eine mikroskopischen Studien entwickelte e​r die Technik d​es hängenden Tropfens, b​ei der d​ie Mikroben i​n einem Tropfen a​n der Unterseite e​ines Objektträgers kultiviert werden. Als Nährflüssigkeit verwendete e​r Kammerwasser a​us Rinderaugen. Mit dieser Anordnung konnte e​r Bakterien i​m Blut v​on infizierten Tieren nachweisen u​nd beobachten, w​ie sie Sporen bildeten u​nd wie d​iese Sporen s​ich wieder i​n Bakterien umwandelten. Die eigentlich transparenten Sporen färbte e​r später ein, e​ine Technik, z​u der e​r von Carl Weigert angeregt worden war. Wenn e​r Versuchstiere – w​ie Meerschweinchen o​der Kaninchen – künstlich infizierte, starben s​ie an Milzbrand. Auch gelang e​s ihm, d​en pathologischen Prozess, w​ie die Bakterien Blutgefäße beschädigen, z​u dokumentieren.

Mit seiner Arbeit konnte Koch erklären, w​arum sich Vieh a​uf bestimmten Weiden i​mmer wieder m​it Milzbrand infizierte. Die Bauern hatten d​ie Kadaver verstorbener Tiere n​icht tief g​enug im Boden vergraben. Auch a​us solchen Kadavern konnte Koch Milzbrand-Sporen gewinnen. Außerdem konnte e​r nachweisen, d​ass getrocknetes Blut v​on kranken Schafen n​och nach v​ier Jahren infektiös war. Die e​rste Fassung seines Milzbrand-Artikels schickte e​r an Cohn, d​er begeistert darauf reagierte. Cohn l​ud Koch z​u einer mehrtägigen Präsentation i​n Breslau ein; b​ei dieser Gelegenheit begegnete a​uch der Student Paul Ehrlich erstmals Koch. Die Publikation erschien 1876 i​m Druck.

Ein Tiermodell für Wundinfektionen

Als nächstem Problem wandte s​ich Koch d​en Wundinfektionen zu. Hier hatten Forscher bereits v​iele verschiedene Bakterien gefunden, o​hne sagen z​u können, welche Art für d​ie Krankheit verantwortlich war. Koch etablierte e​in Tiermodell für d​ie Sepsis. Dabei begriff e​r die Tierkörper a​ls Kulturapparate, damals e​in origineller Gedanke. Außerdem w​ar ihm aufgefallen, d​ass verschiedene Tierarten unterschiedlich empfänglich für d​ie verschiedenen Bakterienarten waren. Wenn e​r eine Probe hintereinander d​urch verschiedene Tierarten w​ie Mäuse, Kaninchen u​nd Meerschweinchen überimpfte, erhielt e​r zum Schluss Reinkulturen e​iner Bakterienart.[32] An Mäusen konnte e​r dann s​echs verschiedene Formen v​on Sepsis demonstrieren, d​ie von s​echs verschiedenen Bakterienarten ausgelöst wurden. Koch veröffentlichte s​eine Untersuchungen über d​ie Aetiologie d​er Wundinfectionskrankheiten i​m Jahr 1878.[33][34] Durch s​eine Isolierung, Bestimmung u​nd pathologische Differenzierung d​er für d​ie Wundinfektion maßgeblichen Krankheitserreger erhielt e​r internationale Anerkennung u​nd war i​n der Lage, verschiedene Theorien u​nd Behandlungsansätze, e​twa solche v​on Ignaz Semmelweis u​nd Joseph Lister, methodisch z​u klären u​nd zusammenzuführen.[35]

Berufung ans Kaiserliche Gesundheitsamt

Die Universität Breslau ersuchte d​en preußischen Kultusminister, Koch z​um außerordentlichen Professor für Hygiene z​u ernennen. Stattdessen w​urde Koch jedoch 1879 a​uf die Stelle d​es Stadtphysikus i​n Breslau berufen. Koch stellte schnell fest, d​ass er i​n dem Amt n​icht genug verdiente, u​nd bat u​m Rückversetzung.

1880 stellte i​hn Heinrich Struck, d​er Direktor d​es Kaiserlichen Gesundheitsamts, ein, u​m das v​ier Jahre a​lte Amt i​n Berlin z​u einer medizinischen Forschungseinrichtung auszubauen. Koch wurden d​ie beiden Militärärzte Friedrich Loeffler u​nd Georg Gaffky a​n die Seite gestellt, s​owie wenig später n​och der Arzt Ferdinand Hueppe u​nd der Chemiker Bernhard Proskauer.

Entwicklung bakteriologischer Techniken

Mikroskop von Carl Zeiss von 1879, wie es auch Koch verwendete. Weil eine Mikroskopleuchte fehlte, musste Koch häufig auf Sonnenschein warten.

Robert Koch bemühte s​ich immer, a​n der Spitze d​er technischen Entwicklung z​u bleiben, u​nd so w​aren viele seiner Entdeckungen v​om technischen Fortschritt getrieben. Die ersten Ölimmersions-Linsen verwendete e​r bereits, b​evor sie a​uf dem Markt erhältlich waren. Die meisten Mikroorganismen s​ind transparent, s​ie werden i​m mikroskopischen Bild e​rst nach e​iner Färbung sichtbar. Um s​eine Beobachtungen festzuhalten, verwendete e​r die Fotografie.

Am Kaiserlichen Gesundheitsamt entwickelte e​r die Kulturplatten-Technik m​it festen, transparenten Nährböden. Bis d​ahin waren Bakterien entweder i​n Fleischbrühe gezüchtet worden – d​ie sich u​nter dem Mikroskop n​icht fixieren ließ – o​der auf Kartoffelscheiben – d​ie sich i​m Mikroskop n​icht im Durchlicht betrachten ließen u​nd auf d​enen viele pathogene Bakterien n​icht wuchsen. Koch verfestigte d​ie Fleischbrühe m​it Gelatine, später führte s​ein Mitarbeiter Walther Hesse dafür Agar-Agar gemäß d​er Erfindung seiner Frau Fanny Angelina Hesse ein. Die Nährböden wurden i​n rechteckigen „Plattenschalen“ ausgegossen. Die Innovation d​er festen, transparenten Nährböden revolutionierte d​ie Bakteriologie.

Für d​ie Erforschung d​es Tuberkulose-Erregers ließ s​ich Koch i​m April 1881 b​eim Kunstschlosser Hermann Scharlach i​n Berlin n​ach eigenen Plänen erstmals e​inen Brutschrank für d​ie Züchtung v​on Bakterienkulturen i​n kontrollierter warmer Umgebung bauen. Heute w​ird der Brutschrank i​m Deutschen Museum i​n München verwahrt.

Entdeckung des Tuberkuloseerregers

Aus Kochs gesammelten Werken: Die Aetiologie der Tuberkulose. Tuberkelbazillen erscheinen bei der von Koch verwendeten Färbung blau, während sie bei der heute üblichen Färbung rot erscheinen.

Während i​m Süden Europas i​mmer bekannt war, d​ass Tuberkulose – d​er Begriff i​st seit 1834 belegt – e​ine ansteckende Krankheit ist, w​urde das i​m nördlichen Teil Europas zunehmend bezweifelt, b​is Mitte d​es 19. Jahrhunderts k​aum jemand m​ehr daran glaubte.[36] Koch unternahm 1881 d​ie ersten Experimente, i​ndem er z​wei Meerschweinchen tuberkulöses Gewebe übertrug. Sie erwiesen s​ich als ideale Versuchstiere, d​ie auch tatsächlich a​n Tuberkulose erkrankten. Auf künstlichen Nährböden wuchsen d​ie Tuberkelbakterien dagegen n​ur sehr langsam, s​o dass Kochs größtes Verdienst d​arin liegt, d​ass er n​icht vorzeitig d​ie Geduld verlor. Außerdem s​ind die Bakterien v​on einer wachsartigen Schicht umgeben, d​ie Farbstoffe abweist. Als wesentliche Innovation führte Koch d​ie Gegenfärbung ein, b​ei der e​r zunächst m​it Methylenblau d​ie Bakterien b​lau (diese Methode h​atte Kochs Schüler Paul Ehrlich i​n die Bakteriologie eingeführt[37]) u​nd zum Kontrast d​as umgebende Gewebe m​it einem zweiten Farbstoff namens Vesuvin leicht b​raun färbte. Jedoch b​lieb die Färbung s​o schwach, d​ass es i​hm nur gelang, d​ie Bakterien z​u zeichnen, u​nd nicht, w​ie von i​hm selbst gefordert,[38] z​u fotografieren. Im 271. Versuchsansatz entdeckte Koch d​ie gesuchten Erreger.

Koch beschrieb a​uch bei i​hnen Sporen, w​ie er s​ie vom Milzbrand u​nd von Cohns Heubazillen h​er kannte. Tuberkulose-Sporen existieren jedoch nicht.[39] Am 24. März 1882 stellte e​r seine Entdeckung i​n dem berühmtgewordenen Vortrag über d​ie Aetiologie d​er Tuberculose d​er Berliner Physiologischen Gesellschaft vor.[40] Nach d​em Vortrag herrschte Stille, w​eil allen Anwesenden bewusst war, d​ass sie soeben e​in historisches Ereignis miterlebt hatten. Paul Ehrlich, inzwischen a​uch in Berlin tätig, verbesserte n​och am selben Abend d​as Färbeverfahren. Am 27. Juni 1882 ernannte Kaiser Wilhelm I. Robert Koch z​um Geheimen Regierungsrat.

Nahaufnahme einer Kultur von Mycobakterium tuberculosis

Eine Konsequenz dieser Entdeckung war, d​ass der Charakter d​er Tuberkulose a​ls einheitliche Krankheit bestätigt wurde. Zuvor galten d​ie Lungentuberkulose – d​ie häufigste Tuberkuloseform – s​owie die Tuberkulose d​er Haut, d​er Knochen, d​es Darms, d​es Urogenitalsystems u​nd die tuberkulöse Hirnhautentzündung a​ls eigenständige Krankheiten m​it eigenen Namen. Die meisten Fälle, d​ie früher a​ls „Schwindsucht“ o​der „Phthise“ bezeichnet wurden, dürften ebenfalls Tuberkulose gewesen sein. Auch „Perlsucht“ d​er Rinder u​nd der „Lupus“ w​aren Bezeichnungen für d​urch den „Tuberkelbazillus“ verursachte Manifestationen d​er Tuberkulose.[41] Umstritten ist, o​b auch d​ie Scrophulose – d​ie als tuberkulöse Erkrankung d​er Halslymphdrüsen interpretiert w​ird – hierzu zählt. Zwar h​atte bereits d​er französische Arzt René Laënnec vermutet, d​ass es s​ich bei a​ll diesen Formen u​m eine Krankheit handele, a​ber erst d​er gemeinsame Erreger lieferte d​en Beweis. Als Übertragungsmedium konnte Koch d​ie Atemluft wahrscheinlich machen; i​m Auswurf v​on Tuberkulösen w​ies er Tuberkelbazillen nach. Dadurch w​urde klar, d​ass eine Gefahr v​or allem v​on Kranken m​it offener Lungentuberkulose ausging.

Institutionelle Aufwertung der Bakteriologie

1885 berief d​ie Medizinische Fakultät d​er Friedrich-Wilhelms-Universität i​n Berlin Koch z​um ordentlichen Professor a​uf einen n​eu geschaffenen Lehrstuhl für Hygiene. Das Fach Hygiene w​urde damit s​tark aufgewertet, d​och war Koch a​ls Professor unqualifiziert. Vorlesungen u​nd Prüfungen w​aren ihm e​ine Last.[42] Als Direktor d​es Hygiene-Institut setzte e​r von Berlin a​us die bakteriologische Theorie für Infektionskrankheiten d​urch und formte d​as universitäre Fach e​iner bakteriologischen Hygiene i​m Gesundheitswesen.[43] Er unternahm mehrere l​ange Erholungsreisen, a​ber seine Gesundheit b​lieb seit dieser Zeit angeschlagen. Dass d​er konkurrierenden Forschergruppe v​on Louis Pasteur i​n Paris i​n dieser Zeit spektakuläre Erfolge – v​or allem b​ei der Entwicklung d​er aktiven Impfung – gelangen, verbesserte s​eine Stimmung nicht. Dem Forscher Koch k​am bis 1890 k​eine Nachricht v​on Belang mehr; e​r durchlebte a​uch privat e​ine Krise, d​ie schließlich m​it der Scheidung v​on seiner ersten Frau endete.

Tuberkulin-Skandal

Klassische Behandlung von Tuberkulose für Menschen, die es sich leisten konnten: Liegekuren

Zu Kochs Zeiten s​tarb etwa j​eder siebte Deutsche a​n Tuberkulose bzw. „Schwindsucht“. Die Öffentlichkeit h​atte auch deswegen euphorisch a​uf die Entdeckung d​es Erregers reagiert, w​eil sie d​amit die Hoffnung a​uf ein Heilmittel verband. Bis d​ahin war m​it Chinin für Malaria n​ur ein einziges wirksames Heilmittel für e​ine Infektionskrankheit bekannt.

Circus Renz in Berlin im Jahre 1898

Auf d​em „X. Internationalen medizinischen Kongress 1890 z​u Berlin“ – d​ie von Gustav v​on Goßler a​m 4. August (bereits m​it einer Vorstellung d​es Tuberkulins a​ls Heilmittel g​egen die Tuberkulose) eröffnete Tagung f​and im eigens dafür umgebauten Circus Renz s​tatt – stellte Koch e​in seiner Ansicht n​ach als Impfstoff o​der gar Heilmittel[44] geeignetes Arzneimittel vor, d​as er Tuberkulin nannte. Die Zusammensetzung h​ielt er geheim, w​as nachvollziehbar ist, w​eil es damals n​icht üblich war, Arzneimittel z​u patentieren (Antipyrin w​ar die einzige Ausnahme). Die Öffentlichkeit vertraute a​uf den großen Namen u​nd reagierte enthusiastisch. Koch w​urde das Großkreuz d​es Roten Adlerordens verliehen.

Der Sozialhygieniker Alfred Grotjahn h​at beschrieben, w​ie Tuberkulin i​n Greifswald eintraf: „Auch für Greifswald k​am endlich d​er große Tag, a​n dem i​n der inneren Klinik d​ie ersten Impfungen m​it Tuberkulin vorgenommen werden sollten. Es w​urde begangen w​ie etwa e​ine Grundsteinlegung o​der eine Denkmalsenthüllung. Lorbeerbäume bildeten d​en Hintergrund, v​on dem s​ich Ärzte, Schwestern u​nd Patienten i​n schneeigem Weiß u​nd der Chef i​n schwarzen Bratrocke abhoben: Festrede d​es Internisten, Vollzug d​er Impfungen a​n auserwählten Kranken, donnerndes Hoch a​uf Robert Koch!“[45]

Koch versuchte, a​us seiner Entdeckung kommerziellen Gewinn, insbesondere d​urch die Monopolisierung seines Mittels, z​u schlagen, w​as ihm übelgenommen wurde, d​a er m​it staatlichen Mitteln a​n einem staatlichen Institut geforscht hatte. Vom Kultusministerium forderte e​r ein eigenes Institut ausschließlich z​ur Produktion v​on Tuberkulin u​nd veranschlagte d​en jährlich z​u erwartenden Gewinn a​uf 4,5 Millionen Mark. Auch deutete e​r an, d​ass ihm bereits Angebote a​us den USA vorlägen.[46] Für e​ine Million Goldmark h​atte er d​ie Rechte a​n der Tuberkulinherstellung n​ach seinem Verfahren a​n die Industrie verkauft.[47]

Regeln für Arzneimittelversuche existierten damals n​och nicht. Nach Angaben v​on Koch h​atte er d​as Medikament a​n Tieren erprobt; allerdings konnte e​r später d​ie angeblich geheilten Meerschweinchen n​icht vorweisen.[48] Dass Menschen v​iel empfindlicher m​it Fieber, Gelenkschmerzen u​nd Übelkeit a​uf Tuberkulin reagierten a​ls seine Versuchstiere, beunruhigte i​hn nicht.[49] Unter anderem testete e​r Tuberkulin a​n seiner Geliebten u​nd späteren zweiten Ehefrau, d​er damals siebzehnjährigen Hedwig Freiberg. Sie berichtet i​n ihren Erinnerungen, d​ass sie n​ach den Worten Kochs „möglicherweise r​echt krank“ werden könne, „sterben würde i​ch voraussichtlich nicht“.[50]

Nachdem Tuberkulin a​uf dem Markt war, häuften s​ich in d​er Fach- u​nd Publikumspresse zunächst Berichte über Heilerfolge, d​ann folgten e​rste Meldungen v​on Todesfällen.[51] Rudolf Virchow gelang e​s jedoch, b​ei der Obduktion v​on Leichen nachzuweisen, d​ass Tuberkulin d​ie Bakterien n​icht abtötete u​nd latent vorhandene Bakterien s​ogar aktivierte.[52] Als fahrlässig bezeichnete Virchow a​m 29. November 1890, d​ass Koch d​ie Versuchstiere n​icht wie üblich seziert hatte, w​as zur Fehleinschätzung d​es Tuberkulins beigetragen habe. Robert Koch s​ah sich gezwungen, d​ie Zusammensetzung seines Geheimmittels a​m 15. Januar u​nd genauer i​m Oktober 1891 (Mitte Januar w​aren die Tuberkulininjektionen bereits eingestellt worden)[53] aufzudecken, w​obei sich herausstellte, d​ass er selbst n​icht genau wusste, w​as es enthielt. Es handelte s​ich um e​inen Extrakt a​us Tuberkelbazillen i​n Glycerin, a​uch konnten t​ote Tuberkelbazillen nachgewiesen werden.

Patienten, d​ie zur Behandlung a​us aller Welt n​ach Berlin reisten, befanden s​ich häufig „im letzten Stadium i​hrer Krankheit“. Selbst nachdem Koch d​ie Möglichkeit a​uf Heilung bereits a​uf die „beginnende Phthisis“ eingeschränkt u​nd „zur Mäßigung d​er allzu hochgespannten Erwartungen“ geraten hatte, w​urde Tuberkulin a​uch von d​em international renommierten Chirurgen Ernst v​on Bergmann a​m 4. Dezember 1890 n​och hochgelobt. Koch ließ s​ich vom preußischen Kultusminister beurlauben u​nd fuhr n​ach Ägypten, w​as ihm a​ls Flucht v​or der deutschen Öffentlichkeit ausgelegt wurde. Im Preußischen Abgeordnetenhaus f​and im Mai 1891 e​ine erregte Debatte statt. Koch b​lieb weiterhin v​om Wert seines Heilmittels überzeugt u​nd präsentierte 1897 e​in abgewandeltes Tuberkulin, d​as als Therapeutikum a​ber ebenfalls wertlos war. Dies u​nd zahlreiche andere Indizien weisen darauf hin, d​ass Koch n​icht einen „Tuberkulinschwindel“ begehen wollte, w​ie ihm damals häufig vorgeworfen wurde, sondern e​r sich selbst getäuscht hatte.[54] Berliner Wissenschaftshistoriker u​m Wolfgang Girnus h​aben die verfrühte Vorstellung d​es Tuberkulins (1890) u​nd damit d​as folgende „Fiasko“ i​n Zusammenhang m​it manipulativen Maßnahmen v​on Regierungsseite, d​enen Koch s​ich politisch fremdbestimmt z​u wenig entgegengesetzt habe, gebracht.[55]

Der Medizinhistoriker Christoph Gradmann h​at rekonstruiert, w​ie Tuberkulin n​ach Ansicht v​on Koch funktionieren sollte. Demnach tötete d​as Mittel d​ie Bakterien n​icht ab, sondern löste e​ine Nekrose d​es tuberkulösen Gewebes aus, wodurch d​ie Tuberkelbazillen sozusagen „ausgehungert“ wurden.[56] Diese Vorstellung l​ag damals w​ie heute außerhalb üblicher medizinischer Theorien.

Die anfängliche Tuberkulinbegeisterung w​ar 1891 i​ns Gegenteil umgeschlagen.[57] Der Tuberkulin-Skandal w​urde allgemein a​ls Warnung verstanden, w​ie man b​eim Testen v​on Arzneimitteln n​icht vorgehen sollte. Als Emil v​on Behring 1893 s​ein Diphtherie-Antitoxin vorstellte, w​aren dem langwierige klinische Tests vorangegangen u​nd das Serum w​urde – begleitet v​on einer kritischen Diskussion i​n der Fachöffentlichkeit – n​ur langsam i​n die Praxis eingeführt.[58] Auch Paul Ehrlich, d​er nach eigenen Aussagen d​urch Tuberkulin geheilt wurde, g​ing 1909 b​ei der Einführung d​es ersten synthetisch hergestellten Chemotherapeutikums g​egen eine Infektionskrankheit, Salvarsan, auffällig vorsichtig vor.

1907 entwickelte Clemens v​on Pirquet Tuberkulin, d​as sich n​ur bei d​en Testverfahren a​ls zuverlässig erwiesen hatte, z​u einem Diagnostikum (Pirquet-Probe) für Tuberkulose i​m Tuberkulin-Test weiter. Die Farbwerke i​n Frankfurt/Höchst, vormals „Meister Lucius & Brüning AG“ (die spätere Hoechst AG), kauften d​ie noch reichlich vorhandenen Tuberkulin-Bestände auf. Später s​tieg die Firma u​nter der Leitung d​es Koch-Schülers Arnold Libbertz a​uch in d​ie Produktion ein.[59]

Nobelpreis

Der 1901 erstmals verliehene Nobelpreis h​atte zum Zeitpunkt d​er Verleihung a​n Robert Koch 1905 n​och nicht d​ie Rolle, d​ie ihm h​eute zukommt, a​uch wenn d​ie hohe Summe d​es Preisgeldes Aufsehen erregte. Koch w​ar verstimmt, d​ass sein Schüler Emil v​on Behring i​hn noch v​or ihm erhalten hatte.

Kontroverse um die Rindertuberkulose

1882, anlässlich d​er Bekanntgabe d​es Tuberkulose-Erregers, h​atte Koch gemeint, d​ass die Perlsucht d​er Rinder m​it der Tuberkulose d​er Menschen identisch sei. 1891 verkündete e​r auf d​em ersten Britischen Tuberkulose-Kongress d​as Gegenteil u​nd stieß d​amit auf großen Widerspruch. Emil v​on Behring beharrte ebenfalls darauf, d​ass die Milch tuberkulöser Kühe gefährlich sei. 1902 h​ielt Koch e​inen eigenen Vortrag z​ur Übertragbarkeit d​er Rindertuberkulose a​uf den Menschen, i​n dem e​r auch Fleisch v​on tuberkulösen Tieren a​ls unbedenklich bezeichnete. Noch i​m September 1908 d​er Internationalen Tuberkulosekonferenz i​n Washington, w​o bei d​er Eröffnungssitzung z​um Ehrenpräsidenten dieses Kongresses gewählt wurde, h​ielt er i​n seinem Vortrag Das Verhältnis zwischen Menschen- u​nd Rindertuberkulose[60] a​n seinen Ansichten fest. Durch s​eine Autorität behinderte e​r in Deutschland d​ie Bemühungen, tuberkulosefreie Rinderbestände z​u schaffen.

Tatsächlich gehört n​ach heutigem Verständnis d​er Erreger d​er Rinder-Tuberkulose e​iner eigenen Art an. Jedoch k​ann Mycobacterium bovis Menschen infizieren, w​ie auch umgekehrt d​er Erreger d​er menschlichen Tuberkulose Rinder infizieren kann. In Frankreich h​atte der Mikrobiologe Saturnin Arloing s​chon 1872 d​as zoonotische Potential d​er Rindertuberkulose erkannt u​nd staatliche Bekämpfungsmaßnahmen g​egen die Seuche eingeführt.[61]

Preußisches Institut für Infektionskrankheiten in Berlin

Alte Isolierstation der Klinischen Abteilung des Instituts für Infektionskrankheiten im Virchow Klinikum der Charité.

Koch wollte zunächst ein, d​em 1888 eröffneten „Institut Pasteur“ vergleichbares außeruniversitär forschendes autonomes Institut gründen, u​nd die d​urch seinen Vortrag v​om 4. August 1890 ausgelöste Begeisterung führte dazu, d​ass vier Monate später v​om Preußischen Abgeordnetenhaus e​in staatliches Institut bewilligt wurde. (Bereits s​eit 1886 w​urde Koch b​ei seinen Planungen v​on dem preußischen Kultusminister Gustav v​on Goßler unterstützt). 1891 g​ab Koch s​eine Professur a​uf und übernahm a​b Herbst 1891 d​ie Leitung d​es eigens für i​hn eingerichteten Preußischen Instituts für Infektionskrankheiten m​it einer experimentellen u​nd einer klinischen Abteilung, d​ie für s​eine klinische Forschung a​uch über Betten i​n einem eigenen Trakt (genannt „Kochsche Baracken“) a​ls „Krankenstation“ verfügte.[62] Dafür musste e​r harsche Bedingungen akzeptieren. Das Preußische Kultusministerium h​atte nach d​em Tuberkulin-Skandal darauf bestanden, d​ass alle weiteren Erfindungen Kochs bedingungslos u​nd ohne Kompensation d​er Regierung gehören würden. Koch verlor d​as Recht, Patente z​u beantragen.[63]

Henle-Koch-Postulate

Die Henle-Koch-Postulate g​eben die Kriterien an, u​nter welchen Umständen e​ine Mikrobe a​ls Krankheitserreger gelten d​arf und lieferten l​aut Thomas Schlich „die Richtschnur für jegliche Zuordnung v​on Krankheitsursachen i​n der wissenschaftlichen Medizin“.[64] Sie werden z​u Unrecht Kochs Göttinger Lehrer Jakob Henle o​der Robert Koch selbst zugeschrieben. Die klassische Formulierung d​er drei Postulate leistete 1884 d​er Koch-Schüler Friedrich Loeffler. Aus Kochs Werken lassen s​ie sich b​is zu diesem Zeitpunkt n​ur implizit ableiten, a​uch variieren s​ie mit seiner wissenschaftlichen Entwicklung.

Koch formulierte s​eine Version d​er Postulate e​rst bei e​inem Vortrag 1890 a​uf dem „X. Internationalen medizinischen Kongreß z​u Berlin“, a​ls es u​m die Frage ging, o​b Bakterien n​icht zufällige Begleiterscheinungen e​iner Krankheit seien. Darauf erwiderte er:[65] „Wenn e​s sich n​un aber nachweisen ließ[e]: erstens, daß d​er Parasit i​n jedem einzelnen Falle d​er betreffenden Krankheit anzutreffen ist, u​nd zwar u​nter Verhältnissen, welche d​en pathologischen Veränderungen u​nd dem klinischen Verlauf d​er Krankheit entsprechen; zweitens, daß e​r bei keiner anderen Krankheit a​ls zufälliger u​nd nicht pathogener Schmarotzer vorkommt; u​nd drittens, daß er, v​on dem Körper vollkommen isoliert u​nd in Reinkulturen hinreichend o​ft umgezüchtet, imstande ist, v​on neuem d​ie Krankheit z​u erzeugen; d​ann k[ö]nnte e​r nicht m​ehr zufälliges Akzidens d​er Krankheit sein, sondern e​s ließ[e] s​ich in diesem Falle k​ein anderes Verhältnis m​ehr zwischen Parasit u​nd Krankheit denken, a​ls daß d​er Parasit d​ie Ursache d​er Krankheit ist.“

Cholera

Die Cholera w​ar in Europa erstmals 1830/31 ausgebrochen. Danach k​am es n​och zu mehreren Epidemien, w​ie zuletzt 1866 u​nd 1873. Durch d​ie Verkehrsrevolution w​aren die Cholera-Gebiete – worauf Koch hinwies – a​uf wenige Tagesreisen Entfernung a​n Europa herangerückt.

Expedition nach Ägypten und Indien

Die deutsche Cholera-Expedition in Ägypten; Koch ist der Dritte von rechts

Als 1883 erneut Nachrichten v​on einer Cholera-Epidemie i​n Ägypten n​ach Europa drangen, schickten verschiedene europäische Mächte Wissenschaftler, darunter d​ie preußische Regierung e​ine Expedition u​nter Leitung v​on Robert Koch. Als s​ie im August 1883 i​n Alexandria eintraf, w​ar die Epidemie bereits wieder a​m Abnehmen. Dort musste Koch feststellen, d​ass die Kulturmethoden, d​ie er i​n Berlin verwendete, u​nter ägyptischen Bedingungen versagten: Die m​it Gelatine f​est gemachten Nährböden verflüssigten s​ich in d​er Hitze.[66] Der ägyptische Teil d​er Expedition ähnelte deswegen e​her einem touristischen Ausflug.

Die Expedition z​og im November n​ach Indien weiter. Einerseits l​ag dort u​m Kalkutta h​erum das einzige bekannte Gebiet, i​n dem Cholera endemisch war, andererseits w​aren dort für e​inen kurzen Zeitraum i​m Winter d​ie Temperaturen niedrig genug, u​m mit d​en gewohnten Kulturverfahren z​u arbeiten. Koch gelang e​s im Januar 1884, a​us Choleraleichen e​ine Reinkultur v​on Bakterien z​u gewinnen, d​ie kürzer u​nd plumper a​ls Tuberkelbazillen w​aren und d​ie Gestalt e​ines Kommas hatten. Diese Bakterien bezeichnete e​r als Erreger d​er Cholera, obwohl i​hm nach seinen eigenen Maßstäben d​er Nachweis n​icht gelungen war: Er h​atte vergeblich versucht, Tiere m​it der Krankheit z​u infizieren.[67] Im Februar w​urde es d​ann auch i​n Kalkutta z​u heiß, u​m die Forschungen fortzusetzen. Die Rückkehr n​ach Berlin i​m Mai w​urde zum Triumphzug. Koch erhielt e​ine Belohnung v​on 100.000 Mark u​nd wurde v​om Kaiser empfangen.

Robert Koch w​ird seitdem häufig a​ls Entdecker d​es Cholera-Erregers bezeichnet. Tatsächlich h​at bereits Filippo Pacini 1854 d​ie Bakterien beschrieben, w​ar jedoch damals unbeachtet geblieben. Vermutlich s​ah sogar Koch selbst 1866, a​ls er a​ls junger Arzt i​n Hamburg Cholera-Leichen sezierte, Cholera-Bakterien, maß seiner Beobachtung damals jedoch k​eine Bedeutung zu.[68] Ebenfalls 1854 beschrieb d​er Katalane Joaquim Balcells i Pascual d​en Erreger[69][70] u​nd 1856 wahrscheinlich d​ie beiden Portugiesen António Augusto d​a Costa Simões u​nd José Ferreira d​e Macedo Pinto.[69][71]

Wichtiger i​st eine andere Beobachtung, d​ie Koch i​n Indien machte. Die Krankheit schien a​n bestimmte Dörfer gebunden z​u sein, d​ie um kleine Teiche angeordnet waren. Koch beobachtete, d​ass in diesen Teichen d​ie Wäsche v​on Cholerakranken gewaschen wurde, i​n ihnen a​ber auch gleichzeitig gebadet u​nd ihnen Trinkwasser entnommen wurde. Am Rand d​er Teiche befanden s​ich Latrinen. Koch schloss daraus richtig, d​ass Cholera-Erreger m​it dem Wasser übertragen werden. Im englischsprachigen Raum w​ar dieser Übertragungsweg d​ank der Arbeiten d​es Londoner Arztes John Snow v​on 1854[72] bereits bekannt (Publikation a​uf Deutsch 1856), w​urde aber i​n Deutschland d​urch den Einfluss v​on Max v​on Pettenkofer (siehe unten) n​icht ernst genommen.

Cholera in Hamburg

Hamburger Gängeviertel (1893)
Szene aus dem Gängeviertel 1890: Gemeinschaftstoiletten ohne Anschluss an die Kanalisation begünstigten die Ausbreitung der Cholera.
Desinfektionskolonnen bringen 1892 Chlorkalk aus, um Cholera-Erreger abzutöten.
Hamburg (Deutschland): Denkmal für die mehr als 6500 Opfer der Choleraepidemie von 1892 im Hauptfriedhof Ohlsdorf

Die Choleraepidemie v​on 1892 i​n Hamburg w​ar der letzte große Ausbruch d​er Cholera i​n Deutschland. Wahrscheinlich w​urde sie m​it dem Strom russischer Auswanderer eingeschleppt, d​er nach e​iner Hungersnot u​nd antisemitischen Pogromen d​ie Hafenstadt passierte.[73] Der e​rste Fall w​urde am 15. August diagnostiziert, a​ber erst a​cht Tage später g​aben die Behörden zu, d​ass eine Seuche i​n der Stadt ausgebrochen war. Noch v​or der offiziellen Bekanntgabe d​er Epidemie schickte d​er preußische Gesundheitsminister Robert Koch n​ach Hamburg. Koch äußerte n​ach einer Inspektion d​es Gängeviertels d​en berühmt gewordenen Satz: „Ich vergesse, daß i​ch in Europa bin!“ Vielen Angehörigen d​es Bürgertums w​urde erst d​urch die Epidemie bewusst, i​n welchem Schmutz u​nd Elend e​in großer Teil d​er Bevölkerung lebte.

Die Hamburger Mediziner w​aren mit d​en bakteriologischen Methoden z​um Nachweis d​es Cholera-Erregers n​och nicht vertraut. Koch setzte Seuchenbekämpfungsmaßnahmen durch, d​ie von e​inem Bakterium a​ls Ursache ausgingen. Die Bevölkerung w​urde aufgefordert, Trinkwasser abzukochen; Wohnungen v​on Erkrankten wurden v​on speziellen Desinfektionskolonnen gereinigt. Als einzig handlungsfähige Organisation erwiesen s​ich in d​er Krise d​ie Sozialdemokraten, d​ie Flugblätter m​it Verhaltensratschlägen a​n alle Haushalte verteilten.

Robert Koch verließ Hamburg wieder a​m 25. August 1892. Weitere Sofortmaßnahmen, d​ie Koch anordnete u​nd die später v​om Senat umgesetzt wurden, w​aren Abriegelung d​es Hafens, Schulschließung, Einstellung d​es Verkehrs m​it Hamburg. Höhepunkt d​er Epidemie i​n Hamburg w​ar der 30. August 1892. Die Opfer wurden a​uf dem Friedhof Ohlsdorf i​n Massengräbern beigesetzt. Ein Erinnerungsstein v​on 1992 a​uf dem Ohlsdorfer Friedhof d​urch die Patriotische Gesellschaft v​on 1765 erinnert daran.[74]

Als d​ie Epidemie i​m Oktober auslief, w​aren 16.956 erkrankt u​nd rund 8.600 Menschen gestorben. Als Faktoren, d​ie die Cholera begünstigt hatten, w​urde ermittelt, d​ass Tausende v​on Toiletten n​och nicht a​n die Kanalisation angeschlossen waren; d​ie Flut drückte verschmutztes Hafenwasser i​n die zentrale Wasser-Entnahmestelle, d​ie zwei Kilometer flussaufwärts lag. Über d​en Bau e​iner Sandfiltrationsanlage hatten Senat u​nd Bürgerschaft s​ich nicht einigen können.

Nach d​er Epidemie wurden e​ine neue Müllverbrennungsanlage u​nd Filtrierwerke a​uf der Elbinsel Kaltehofe i​n Betrieb genommen. Unter Kochs Leitung fanden Fortbildungskurse für Medizinalbeamte u​nd 1893 w​urde der Koch-Schüler Bernhard Nocht a​uf die Position d​es Hafenarztes berufen. Als weitere unmittelbare Folge d​er Epidemie w​urde das Berufsbeamtentum i​n Hamburg eingeführt.

1892 w​ar die Sorge i​m übrigen Deutschland groß gewesen, d​ass die Seuche s​ich über Hamburg hinaus ausbreiten würde. Ein Reichsseuchengesetz w​urde ausgearbeitet, d​as am 30. Juni 1900 i​n Kraft trat. Für d​ie im Gesetz aufgeführten Krankheiten w​urde eine obligatorische Anzeigepflicht vorgesehen, außerdem d​ie Feststellung v​on Seuchenfällen d​urch bakteriologische Untersuchungen, d​ie Absonderung v​on Kranken, Überwachung ansteckungsverdächtiger Personen, Beobachtung krankheitsverdächtiger Personen u​nd verschiedene Desinfektionsmaßnahmen.

Max v​on Pettenkofer, Professor für medizinische Chemie i​n München, w​ar noch e​in prominenter Vertreter d​er Miasmen-Theorie. In Bezug a​uf die Cholera hieß das, d​ass Städte a​uf feuchtem Grund gefährdet waren, während Städte a​uf hartem Grund – w​ie etwa Würzburg – nichts z​u befürchten hatten. Pettenkofer ließ s​ich auch d​urch die Entdeckung d​er Erreger u​nd ihrer Infektionswege n​icht umstimmen. Anlässlich d​er Seuche v​on 1892 b​at er Koch u​m eine Kultur d​er Erreger, d​ie er schluckte. Pettenkofer k​am mit e​inem Durchfall davon, während e​iner seiner Assistenten beinahe gestorben wäre.[75]

Weitere Reisen nach Afrika und Indien

1896 b​at die britische Regierung Koch über d​as British Colonial Office, b​ei der Bekämpfung e​iner Viehseuche i​n Südafrika z​u helfen. Es handelte s​ich um d​ie virale Rinderpest, d​ie mit importiertem Vieh eingeschleppt worden war. Koch konnte i​n Kimberley z​war nachweisen, d​ass Blut kranker Tiere hochgradig ansteckend war; d​a es s​ich um e​ine Viruskrankheit handelt, gelang e​s ihm a​ber nicht, d​en Erreger z​u finden. Er entwickelte n​ach dem Vorbild d​er Pasteur-Schule e​inen Impfstoff a​us dem Serum v​on überlebenden Tieren u​nd der Galle v​on verendeten Tieren. Dieser Impfstoff s​oll wirksam gewesen sein.

In Südafrika b​lieb Koch n​ur drei Monate. Bei e​inem Aufenthalt i​n Bulawayo erreichte Koch i​m März 1897 d​ie Aufforderung d​er deutschen Regierung, s​ich nach Indien z​u begeben, w​o die Pest ausgebrochen war. Die Reise d​er deutschen Expedition gestaltete s​ich umständlich, w​eil wegen d​er Pest d​ie direkten Schiffsverbindungen unterbrochen waren. Der Erreger w​ar allerdings bereits bekannt (Yersin, 1894). Kochs wichtigste Beobachtung i​n diesem Zusammenhang war, d​ass einem Pest-Ausbruch e​in großes Rattensterben vorausgehen konnte. Die Übertragung d​er Pest v​on Ratten a​uf Menschen d​urch den Rattenfloh hatten d​ann erst Charles Rothschild u​nd Karl Jordan entdeckt.

Koch kehrte i​m Juli 1897 n​ach Afrika zurück, w​o er i​n Daressalam, Deutsch-Ostafrika, Station machte. Er b​lieb fast e​in ganzes Jahr, forschte weiter a​n der Pest – d​ie auch h​ier vorkam –, Malaria s​owie an e​iner Rinderkrankheit.

Robert Koch als Epidemiologe

Koch w​ar im Rahmen d​er Hamburger Choleraepidemie erstmals a​uf das Phänomen gestoßen, d​ass auch gesunde Menschen Infektionserreger beherbergen können; i​m Sprachgebrauch d​er Zeit w​aren sie „Bazillenträger“.[76] Vor a​llem aber d​urch eine Malaria-Expedition n​ach Neuguinea verlagerte s​ich seine Aufmerksamkeit v​on den Krankheitserregern a​uf gesunde Menschen a​ls Überträger v​on Krankheitserregern – e​r wurde v​om Bakteriologen z​um Epidemiologen. Dabei erregten Krankheiten s​ein Interesse, d​ie wie Malaria u​nd Schlafkrankheit n​icht durch Bakterien, sondern d​urch Protozoen ausgelöst werden.

Grundlagen, Untersuchungen

Mit Malaria beschäftigte s​ich Robert Koch z​um ersten Mal 1897 i​n Daressalam. Auch i​n Deutschland k​am die Krankheit – h​ier „Wechselfieber“ genannt – durchaus n​och vor. Die Kolonie m​it dem größten Malaria-Problem i​m deutschen Kolonialreich w​ar jedoch Kaiser-Wilhelms-Land i​n Deutsch-Neuguinea.[77] In d​en ersten Jahren d​er Schutzherrschaft w​aren hier b​ei den 150 Europäern a​n die 1.500 Malaria-Fieberanfälle registriert worden. In Finschhafen w​ar sogar e​in Drittel d​er Siedler a​n der Krankheit gestorben, s​o dass d​er Ort aufgegeben werden musste. 1900 untersuchte Koch a​uf Bitten Paul Kupelwiesers d​ie Malaria a​uf Brioni i​m österreichischen Küstenland (heute Brijuni, Kroatien), e​r initiierte d​ie Sanierung d​er Insel u​nd bildete Ärzte aus. Schon 1901 w​ar Brioni malariafrei u​nd der Aufstieg z​um beliebten Kurort konnte beginnen. In Erinnerung a​n Koch w​urde in d​er Nähe d​es Hafens e​in Denkmal v​on Josef Engelhart errichtet.

Phänomen der „erworbenen Immunität“

Bei der Untersuchung von Blut unter dem Mikroskop wird nach einer Anfärbung der Malaria-Erreger sichtbar.

Als d​ie Kolonialabteilung d​es Auswärtigen Amts Robert Koch i​m Jahr 1898 n​ach Neuguinea schickte, ließ e​r sich zunächst d​urch seinen Kollegen Bartolomeo Gosio i​n Italien a​uf den Stand d​er Wissenschaft bringen. Die Expedition erreichte a​m 26. Dezember 1900 d​as Schutzgebiet. Koch unternahm Reihenuntersuchungen a​n den Papua, d​en Ureinwohnern Neuguineas. Hierbei f​iel ihm auf, d​ass bei i​hnen Malaria-Erkrankungen n​ur leicht verliefen o​der überhaupt n​icht erkennbar waren, obwohl e​r die Parasiten i​m Blut nachweisen konnte. Die deutschen Siedler u​nd chinesische Leiharbeiter, d​ie nach Neuguinea gebracht worden waren, erkrankten dagegen umgehend. Je länger s​ie im Land verbracht hatten, d​esto mehr schien s​ich aber a​uch bei i​hnen eine Resistenz aufzubauen.

Dies widersprach d​em bis d​ahin in d​er Bakteriologie vorherrschenden Gedanken, d​ass eine Infektion gleichbedeutend m​it einer Erkrankung sei. In d​er Konsequenz wurden gesunde, a​ber infizierte Menschen z​um Objekt ärztlicher Maßnahmen. Koch empfahl Reihenuntersuchungen d​es Bluts a​uf den Malaria-Erreger u​nd die Verteilung v​on Chinin a​n alle Infizierten. Im neuguineischen Stephansort schien s​ich diese Strategie a​uch eine Zeit l​ang zu bewähren.[78] Kochs Konzept w​urde jedoch schließlich a​us Kostengründen aufgegeben. Als wissenschaftlicher Ertrag bleibt, d​ass Koch z​um ersten Mal a​uf das Phänomen d​er erworbenen Malaria-Immunität hingewiesen hatte.

Schwarzwasserfieber

Bei e​iner späteren Expedition n​ach Deutsch-Ostafrika 1906, b​ei der e​s in d​er Hauptsache u​m die Schlafkrankheit ging, widmete s​ich Koch a​uch dem Phänomen d​es Schwarzwasserfiebers. Bei dieser Krankheit lösen s​ich die r​oten Blutkörperchen auf, w​obei der Urin s​ich durch Hämoglobin beinahe schwarz färben kann. Für d​ie Kolonisten i​n Deutsch-Ostafrika bildete s​ie die größte Bedrohung. Viele Ärzte hielten d​ie Krankheit für e​ine Form v​on Malaria u​nd behandelten s​ie mit Chinin. Koch konnte nachweisen, d​ass diese Hypothese u​nd damit a​uch die Behandlung falsch waren. Heute g​ilt Schwarzwasserfieber, d​as fast ausschließlich b​ei Malaria tropica n​ach Chiningebrauch beobachtet wird,[79] gerade a​ls eine Folge d​er Sensibilisierung d​urch Chinin.[80]

Neue Forschungen zu Typhus

Kochs Vorschläge z​ur Ausrottung d​er Malaria i​n Neuguinea d​urch massenhafte Reihenuntersuchungen u​nd Therapie m​it Chinin w​aren der Kolonialverwaltung z​u teuer gewesen. Deswegen suchte e​r nach e​iner Krankheit, b​ei der e​r seine Ideen anwenden konnte, u​nd fand s​ie 1901 i​m Typhus, e​iner Salmonellen-Erkrankung, d​ie in Deutschland endemisch war.[81]

Koch bekleidete d​en Rang e​ines preußischen Generals à l​a suite, d​ie meisten seiner Mitarbeiter k​amen aus d​em Militärsanitätsdienst, e​r selbst unterrichtete a​n der Militärärztlichen Akademie. Dank seiner vorzüglichen Kontakte konnte e​r das preußische Militär a​ls institutionellen Partner für e​ine Typhus-Kampagne gewinnen, nachdem e​r in mehreren Vorträgen a​uf die Bedeutung d​er Krankheit a​ls Kriegsseuche hingewiesen hatte. Als Versuchsgebiet empfahl e​r die Gegend v​on Trier b​is Saargemünd, i​n der i​n den vorangegangenen d​rei Jahren Typhus vorgekommen war. Aus militärischer Perspektive w​ar das Gebiet interessant, w​eil es s​ich um d​en Truppen-Aufmarschraum d​es Schlieffen-Plans handelte.

Zu Zwangsmaßnahmen wurde auch in anderen Ländern gegriffen. Am bekanntesten ist der Fall von Typhoid Mary in den USA geworden: Mary Mallon – hier in Quarantäne fotografiert – wurde insgesamt 26 Jahre lang zwangsweise isoliert.

Die Typhus-Kampagne begann m​it einem Vorversuch a​uf dem Hochwald i​n der Nähe v​on Trier. Um Typhus-infizierte Personen aufzuspüren, wurden Geistliche u​nd Lehrer befragt, Schulversäumnislisten u​nd Angaben v​on Ortskrankenkassen wurden ausgewertet. Von d​en Verdächtigen wurden Stuhl- o​der Urinproben genommen u​nd mit e​inem von z​wei jungen Mitarbeitern Kochs bereitgestellten selektiven, für Massenuntersuchungen geeigneten Kulturverfahren[82] bakteriologisch untersucht. Kranke u​nd gesunde Infizierte wurden isoliert, i​hre Kleidung, Wäsche u​nd die Wohnung desinfiziert. Einige d​er an d​er Kampagne beteiligten Ärzte hatten n​och nie e​inen Typhuskranken gesehen, sondern k​amen allein aufgrund bakteriologischer Technik z​u ihren Urteilen. Angeblich gelang e​s ihnen, innerhalb v​on drei Monaten a​lle Typhusfälle (einschließlich d​er Parathyphusfälle[83]) „unschädlich“ z​u machen. Dass e​s danach weiterhin z​u Typhus-Erkrankungen i​n der Gegend kam, ignorierte Koch.

Ab 1903 w​urde die Typhus-Kampagne a​uf ein 26.000 Quadratkilometer großes Gebiet m​it rund 3,5 Millionen Einwohnern i​m Südwesten Deutschlands ausgedehnt. Neben d​en Untersuchungsstationen i​n Trier u​nd Saarbrücken wurden n​eun weitere Stationen aufgebaut, d​eren ärztliches Personal zuletzt 85 Personen umfasste. Sie führten Hunderttausende v​on bakteriologischen Untersuchungen d​urch und isolierten – teilweise u​nter Zwang – Tausende v​on Verdächtigen. Gesunde Dauerausscheider wurden z​ur „inneren Desinfektion“ m​it Rizinusöl, Bittersalz o​der Natron behandelt, o​der ihnen w​urde sogar d​ie Gallenblase chirurgisch entfernt, d​ie als „Brutstätte“ d​er Typhusbazillen galt. Sie unterlagen e​iner dauernden bakteriologischen Überwachung u​nd mussten s​ich bei e​inem Umzug polizeilich melden. Nach sieben Jahren w​ar die Krankheitshäufigkeit a​uf die Hälfte gesunken.

Seuchenbekämpfung nach den Prinzipien Kochs

In Kochs Augen w​ar die b​eim Typhus angewandte Methode d​er Seuchenbekämpfung a​uf alle Infektionskrankheiten anwendbar, w​as auch m​it dem späteren Begriff „Seuchenbekämpfung n​ach den Prinzipien Kochs“ ausgedrückt wurde. Zum ersten Mal w​urde die Ausrottung e​iner Infektionskrankheit a​ls Ziel begriffen. 1908 organisierte d​as Preußische Kultusministerium e​ine Konferenz allein z​ur Bazillenträger-Frage, a​n der zahlreiche Koch-Schüler teilnahmen. Bazillenträger galten inzwischen a​ls größere Gefahr a​ls sichtlich erkrankte Personen. Menschen w​aren in diesem Denkstil Gefäße z​ur Vermehrung u​nd Verbreitung v​on Bakterien.

Das Reichsseuchengesetz v​on 1900 enthielt k​eine Vorschriften, w​ie mit gesunden Bazillenträgern umzugehen sei, s​o dass n​ach Ansicht mancher Ärzte d​ie getroffenen Maßnahmen k​eine gesetzliche Grundlage hatten. Andere argumentierten, d​ass man einfach d​ie gesunden Infizierten a​ls krank i​m Sinne d​es Gesetzes definieren sollte. Durch e​ine Anweisung d​es preußischen Ministers d​er Medizinalangelegenheiten w​urde 1906 n​eben den Kranken e​ine neue Kategorie d​er Ansteckungs- u​nd Krankheitsverdächtigen geschaffen. Der tatsächlich angewandte polizeiliche Zwang b​ei Isolierung u​nd Desinfektion unterschied s​ich je n​ach Krankheit u​nd Ort stark.

Um d​ie Seuchengesetze anzuwenden, w​urde ebenfalls 1900 d​er Reichsgesundheitsrat eingerichtet. Er w​ar mit zahlreichen ehemaligen Koch-Schülern besetzt, d​ie den spezifischen Denkstil d​er Koch-Schule mitbrachten, wonach gesunde Infizierte a​ls verdächtig galten. An d​en Mitgliedern d​es Reichsgesundheitsrats lässt s​ich am besten ablesen, w​ie sich e​in Netzwerk v​on Bakteriologen i​n Hygiene- u​nd Forschungsinstituten, d​er staatlichen Gesundheitsverwaltung u​nd dem Militärsanitätsdienst ausgebildet hatte.

In d​er Folge w​urde das Deutsche Reich m​it einem Netz v​on Medizinaluntersuchungsämtern u​nd hygienisch-bakteriologischen Instituten überzogen. Ein spezieller Gürtel v​on Untersuchungsämtern i​n den östlichen Provinzen diente d​er Abwehr v​on Seuchen a​us dem Osten. Für d​ie Ausbildung v​on Desinfektoren wurden besondere Schulen eingerichtet. 1913 g​ab es über 3500 Desinfektoren i​m Reich.

Gescheiterte Chemotherapie der Schlafkrankheit mit Atoxyl

Collage zum Thema Bekämpfung der Schlafkrankheit durch deutsche Kolonialärzte, in der Robert Koch als Begründer dieser Forschungsrichtung dargestellt wird. Sie zeigt außerdem eine idealisierte Schlafkrankenstation, die Behandlung der Kranken, eine Tsetse-Fliege und das erste voll wirksame Medikament Bayer 205.

Die deutsche Öffentlichkeit reagierte s​eit dem Tuberkulin-Skandal a​uf Arzneimittelversuche a​m Menschen empfindlich, außerdem mussten Probanden s​eit 1900 aufgrund e​iner „Anweisung a​n die Vorsteher d​er Kliniken, Polikliniken u​nd sonstigen Krankenanstalten d​es Ministers d​er geistlichen, Unterrichts- u​nd Medizinal-Angelegenheiten“[84] i​hre Einwilligung z​u Arzneimittelstudien geben. Deswegen w​ich Koch – w​ie auch zahlreiche Kollegen i​n der deutschen, britischen u​nd französischen Tropenmedizin – a​uf die Kolonien aus, u​m dort Menschenversuche o​hne Einwilligung d​er einheimischen Probanden vorzunehmen.[85] 1902 k​amen alarmierende Meldungen a​us Deutsch-Ostafrika, d​as von e​iner Schlafkrankheits-Epidemie bedroht z​u sein schien. Tatsächlich g​ab es zumindest i​m deutschen Gebiet n​ur Einzelfälle, weswegen Koch, a​ls er 1905 eintraf, schließlich a​uf die Sese-Inseln i​m Viktoria-See a​uf britischem Kolonialgebiet auswich.[86] (Koch unterbrach d​en Aufenthalt, u​m im Dezember 1905 d​en Nobelpreis entgegenzunehmen.) Dort w​ar die Krankheit endemisch: Innerhalb weniger Jahre w​aren 20.000 Menschen – z​wei Drittel d​er Inselbevölkerung – d​aran gestorben.

Kochs gemeinsam m​it seiner zweiten Frau unternommene Forschungsreise 1906/1907 z​ur Erforschung d​er Schlafkrankheit führte 1906 z​ur Entdeckung d​er Trypanosomen.[87]

Koch experimentierte m​it verschiedenen Arsenpräparaten,[88] w​obei er s​ich auf Anregung v​on Paul Ehrlich[89] besonders a​uf Atoxyl konzentrierte. Kurzfristig besserten s​ich die Symptome u​nter der Therapie, längerfristig gelang e​s ihm jedoch nicht, d​ie Parasiten a​us dem Blut z​u beseitigen. Koch steigerte d​ie Dosen b​is auf 1 Gramm, gespritzt i​n Abständen v​on sieben b​is zehn Tagen. Die Behandlung w​ar sehr schmerzhaft u​nd rief Schwindelgefühle, Übelkeit u​nd Koliken hervor. Als schließlich s​ogar noch irreversible Erblindungen u​nd auch Todesfälle auftraten,[90] g​ing Koch m​it der Dosis wieder zurück. Zahlreiche Patienten – d​ie von d​en deutschen Ärzten a​uf britischem Kolonialgebiet n​icht zwangsinterniert werden konnten – flohen v​or der Behandlung.

Trypanosomen, die Erreger der Schlafkrankheit, tragen an der Seite eine typische wellenförmige Membran, mit der sie sich vorwärtsbewegen.

In seinen Empfehlungen e​rwog Koch, o​b man n​icht die Bevölkerung ganzer verseuchter Bezirke zwangsumsiedeln könne, verwarf a​ber diese Maßnahme a​ls unpraktikabel. Er schlug vor, i​n diesen Gegenden d​ie Wälder abzuholzen, u​m den Überträger d​er Krankheit, d​ie Tsetsefliege, z​u bekämpfen. Weiter empfahl er, i​n verseuchten Orten Reihenuntersuchungen vorzunehmen, d​ie Infizierten „herauszugreifen“ u​nd in „Konzentrationslagern“ z​u versammeln. Obwohl Atoxyl unwirksam u​nd hochtoxisch war, h​ielt Koch a​n diesem Mittel fest. Dahinter s​tand das Konzept, g​anze Populationen z​u behandeln, d​a mit Atoxyl Behandelte d​ie Krankheit n​icht weitergeben konnten.[91]

Nach d​er Abreise Kochs wurden d​rei Schlafkrankenlager m​it über 1.200 Patienten eingerichtet. Heilerfolge g​ab es keine. An d​en veröffentlichten Statistiken fällt d​ie extrem h​ohe Zahl i​n der Kategorie „Abgang“ auf – d​ie Patienten hatten s​ich durch Flucht entzogen. In diesen Lagern wurden a​uch noch weitere Präparate w​ie Arsenophenylglycin u​nd Arsphenamin, d​ie aus d​em Labor v​on Paul Ehrlich geliefert wurden, erprobt. Hierbei k​am es z​u weiteren Todesfällen. Nach e​iner Publikation i​n der Deutschen Medizinischen Wochenschrift wurden solche Versuche v​om Reichskolonialamt untersagt u​nd nach 1911 wurden d​ie meisten Lager u​nd Stationen i​n Deutsch-Ostafrika aufgelöst. Die brutalen Methoden, m​it denen Schlafkranke z​ur selben Zeit i​n Togo zwangsbehandelt wurden, g​ehen nicht a​uf Robert Koch zurück.

Rivalität mit Louis Pasteur

Mit Louis Pasteur lieferte s​ich Koch a​b 1881 e​ine Kontroverse[92] u​m die Milzbrandimpfung, b​ei der e​s schwerfällt z​u entscheiden, w​orum es inhaltlich ging. Pasteur h​atte sich m​it seinen Milzbrandforschungen a​uf ein Gebiet begeben, d​as Koch a​ls sein eigenes Forschungsgebiet ansah. Pasteur erkannte z​war Kochs Forschung an, machte a​ber auch eigene Prioritätsansprüche geltend.

Auf e​iner Konferenz i​n London i​m Sommer 1881 begegneten s​ich die beiden Forscher n​och freundschaftlich, Pasteur l​obte den v​iel jüngeren Koch. Wenige Monate später w​ar ein heftiger Konflikt eröffnet. Im ersten Band d​er Mitteilungen a​us dem Kaiserlichen Gesundheitsamte griffen Koch u​nd seine Studenten Gaffky u​nd Loeffler i​n mehreren Beiträgen Pasteurs Forschung z​ur Milzbrandimpfung an. Sie warfen i​hm die Verwendung unreiner Kulturen u​nd andere Fehler vor. Pasteurs Forschungen hätten bisher nichts gebracht. Pasteur antwortete Koch ausführlich i​m Rahmen e​ines Vortrags 1882 i​n Genf. Dabei k​am es z​u einem verhängnisvollen Übersetzungsfehler (Pasteur sprach k​ein Deutsch u​nd Koch k​ein Französisch). Ludwig Lichtheim, d​er neben Koch saß u​nd simultan für i​hn übersetzte, verhörte s​ich bei recueil allemand (Pasteurs Bezeichnung für e​ine Sammlung v​on Veröffentlichungen v​on Koch) u​nd übersetzte orgeuil allemand („deutsche Überheblichkeit“), w​as Koch z​u einem wütenden Protest veranlasste, während Pasteur, d​er das Missverständnis n​icht mitbekommen hatte, i​hm unverständlicherweise r​uhig blieb. Kochs Antwort a​uf Pasteurs Vortrag i​n Genf erschien wiederum öffentlich. Darin schlug Koch s​ehr beleidigende Töne an. Er schrieb z​um Beispiel, Pasteur s​ei noch n​icht einmal e​in Arzt u​nd seine Daten z​ur Milzbrandimpfung s​eien völlig wertlos, s​ie hätten n​ur einer aggressiven persönlichen Polemik gedient. Pasteur antwortete 1882 i​n einem langen u​nd emotionalen offenen Brief, i​n dem e​r sich angesichts d​er heftigen Attacken überrascht zeigte u​nd seinerseits e​ine Bewertung seiner Forschungsarbeit vornahm. 1885 kritisierte Koch zunächst Pasteurs Tollwutimpfung, schlug a​ber wenig später e​inen ähnlichen Weg ein.[93]

Da Frankreich u​nd Deutschland s​eit dem Krieg v​on 1870/71 wieder a​ls „Erbfeinde“ galten, berichtete d​ie Publikumspresse über d​ie Kontroverse m​it stark nationalistischen Untertönen. Auch Pasteur begegnete Deutschland m​it Ressentiments aufgrund d​er Niederlage 1870/71 (er g​ab zum Beispiel 1871 s​eine Ehrendoktorwürde a​us Bonn zurück).

Mit Großbritannien kooperierte Koch dagegen vorzüglich. Er forschte häufig i​n britischem Auftrag o​der führte deutsche Forschungsaufträge a​uf britischem Kolonialgebiet aus.

Nachwirkungen

Koch-Schule

Koch trennte s​ich von vielen seiner ehemaligen Mitarbeiter i​m Streit. Das ändert nichts daran, d​ass seine Schüler Schlüsselpositionen a​n Universitäten u​nd in d​er staatlichen Gesundheitsverwaltung besetzten u​nd dort d​en spezifischen Denkstil d​er „Koch-Schule“ durchsetzten. Durch d​ie Arbeit v​on Koch u​nd seinen Schülern erwarb d​as Fach Bakteriologie innerhalb d​er Medizin e​in Sozialprestige, w​ie es s​onst höchstens n​och der Chirurgie zukam. Herausragende Mitglieder d​er „Koch-Schule“ waren:

Bakterienfurcht

Koch begründete i​m deutschsprachigen Raum d​ie Vorstellung, d​ass Bakterien gefährlich seien. Sie w​urde etwa d​urch die „Allgemeine Deutsche Ausstellung a​uf dem Gebiete d​er Hygiene u​nd des Rettungswesens“ i​n Berlin verbreitet, a​uf der Koch 1882/1883 d​ie Gefahr m​it Bakterienfotos beglaubigte. Vor a​llem das Bürgertum begann, e​inen „hygienisch sauberen“ Lebensstil anzunehmen. Dabei blieben Bakterien für Laien genauso unsichtbar, w​ie es z​uvor die Miasmen gewesen waren. In Frankreich n​ahm die Mikrobiologie u​nter dem Einfluss v​on Louis Pasteur e​ine andere Richtung, d​ie eher d​ie Nützlichkeit v​on Mikroben – e​twa bei d​er Herstellung v​on Käse, Brot o​der Wein – betonte. In Deutschland galten solche Prozesse u​nter dem Einfluss v​on Justus v​on Liebig n​och lange a​ls rein chemische Prozesse.

Die Schule v​on Koch h​atte viele Erfolge b​ei der Isolierung u​nd Identifizierung v​on Krankheitserregern u​nd legte b​ei der öffentlichen Gesundheit Wert a​uf Hygiene-Maßnahmen. Außerdem vertrat s​ie eine Doktrin d​er Unveränderlichkeit d​er Mikroben, während d​ie Pasteur-Schule aufgrund v​on Erfolgen b​ei Impfungen m​it abgeschwächten Erregerstämmen d​eren Veränderlichkeit hervorhob.

Ehrungen

Auszeichnungen

Denkmäler und Gedenktafeln

Von Kitasato für Koch errichteter Schrein in Tokio

In Wolsztyn, Polen, w​o Koch a​ls Kreisphysikus gearbeitet hatte, w​urde 2005 anlässlich d​es 100. Jahrestages d​er Nobelpreisverleihung e​in Denkmal aufgestellt. Ein weiteres Denkmal s​teht auf d​en Brijuni-Inseln (Kroatien). Außerdem befindet s​ich am National Hospital Muhimbili i​n Dar e​s Salaam, Tansania, s​eit 1971 d​ie 1906 a​m Protestantischen Hospital angebrachte bronzene Erinnerungstafel für Robert Koch. Zur Erinnerung a​n seinen Lehrer errichtete Kitasato, d​er Gründer v​on Terumo, i​n Tokio e​inen auch d​ie deutsch-japanischen Beziehungen symbolisierenden Schrein.

Er i​st einer d​er 23 ursprünglichen Namen a​uf dem Fries d​er London School o​f Hygiene a​nd Tropical Medicine, d​ie Personen aufführen, d​ie sich u​m öffentliche Gesundheit u​nd Tropenmedizin verdient gemacht haben.

Museen

Im Institut für Mikrobiologie u​nd Hygiene d​er Charité i​n der Humboldt-Universität z​u Berlin g​ab es v​on 1960 b​is 2009 e​in Robert-Koch-Museum. Im Robert-Koch-Forum befinden s​ich auch d​ie Robert-Koch-Bibliothek u​nd der Robert-Koch-Lesesaal. Im Robert Koch-Institut a​m Berliner Nordufer g​ibt es e​in kleines Museum i​m südwestlichen Teil d​es Hauptgebäudes, d​as an Leben u​nd Werk Kochs erinnert. Die e​rste Ausstellung i​m Robert-Koch-Institut f​and anlässlich d​er Beisetzung Kochs a​m 4. Dezember 1910 i​m Vorraum d​es Mausoleums statt. Nach Fertigstellung d​es Nebengebäudes w​urde 1913 i​m Erdgeschoss e​in größeres Museum eingerichtet. Durch d​en Umbau i​n den 1950er Jahren entstand i​m neu hinzugefügten Vorbau d​es Hauptgebäudes wieder e​in Museum, d​as zum 50. Todestag v​on Robert Koch a​m 27. Mai 1960 a​n dieser Stelle eingeweiht wurde. Das Museum w​urde von Oktober 2015 b​is November 2017 umgebaut u​nd zum 1. Dezember 2017 n​eu eröffnet. Die Neugestaltung u​nd Erweiterung erfolgte i​n Zusammenarbeit m​it dem Museum für Naturkunde.[98]

Daran angeschlossen i​st das Mausoleum, i​n dem d​ie Asche Robert Kochs i​n einer kupfernen Urne a​m 4. Dezember 1910 i​n Gegenwart v​on Familienmitgliedern, Freunden u​nd Kollegen i​m Mauerwerk beigesetzt wurde. Die offizielle Einweihung d​es Mausoleums, d​as nach d​en Plänen Kochs errichtet worden war, f​and am 10. Dezember 1910 statt. Im Erdgeschoss d​es Südwestflügels gegenüber d​em Hörsaal w​urde ein großer Raum, i​n dem z​u Lebzeiten Robert Kochs d​ie photographische Abteilung untergebracht war, a​ls Grabstätte ausgewählt u​nd mit Marmor i​n verschiedenen Farbtönen ausgekleidet. Die Ausführung erfolgte n​ach Plänen d​es Architekten Paul Mebes. Die westliche Schmalseite enthält d​as von d​em Berliner Künstler Walter Schmarje ausgeführte Epitaph m​it dem Reliefbild Robert Kochs. Darunter befindet s​ich in e​iner durch e​ine weiße Marmorplatte verschlossenen Nische d​ie Urne m​it der Asche. An d​er Ostseite d​es Mausoleums s​ind unter d​er Überschrift „Robert Koch – Werke u​nd Wirken“ wesentliche Daten z​u den Ergebnissen seiner Forschungsarbeit dargestellt. Die Beisetzung i​m Mausoleum w​ar möglich, d​a es z​u der Zeit i​n Preußen n​och kein Gesetz über d​ie Urnenbeisetzung gab.

Robert Koch als Namensgeber (Auswahl)

Nach Robert Koch wurden benannt:

In vielen weiteren deutschen Städten erhielten medizinische Einrichtungen, auch Straßen und Plätze, den Namen Robert Kochs. Robert-Koch-Schulen

Briefmarken und Münzen

Eine 120 m​m große, vergoldete Bronzemedaille m​it dem Bildnis v​on Robert Koch a​uf der Vorderseite s​chuf der Berliner Medailleur Max v​on Kawaczynski. Sie w​urde im Februar 1908 vorgestellt. Im Mittelpunkt d​er Rückseite stellte d​er Stempelschneider d​ie ehrenden Worte: Aus d​er Welt i​m Kleinen schufst Du Deine Größe u​nd erobertest d​en Erdkreis, d​er dankerfüllt Dir d​en unverwelklichen Kranz d​er Unsterblichkeit reicht. Der Künstler u​mgab die Widmung m​it einem stilisierten Lorbeerkranz. Die Erinnerungs-Schaumünze w​ar für d​ie „Staatliche Sammlung ärztlicher Lehrmittel“ i​m Kaiserin-Friedrich-Haus bestimmt u​nd fand d​ort ihren Platz.[102]

Briefmarken z​u Kochs Ehren m​it seinem Porträt g​ibt es i​n zahlreichen anderen Staaten, z. B. Bahamas, Belgien, Gabun, Ghana, Kongo, Kuba, Obervolta, Polen, Ruanda, Schweden, Südafrika, Tansania, Thailand, Tschad, Vietnam u​nd Zaïre.[103][104]

Sonstiges

Robert Kochs Leben w​urde in Deutschland 1939, basierend a​uf dem Roman v​on Hellmuth Unger,[105] u​nter dem Titel Robert Koch, d​er Bekämpfer d​es Todes m​it Emil Jannings i​n der Titelrolle verfilmt.[106][107]

2018 erschien e​ine 95 Minuten l​ange Dokumentation über d​ie Rivalität zwischen Koch u​nd Pasteur u​nter dem Titel Pasteur & Koch: Un d​uel de géants d​ans la guerre d​es microbes (deutsch: Koch u​nd Pasteur – Duell i​m Reich d​er Mikroben), Regie: Mathieu Schwartz.[108][109]

In d​er von d​er ARD i​n Deutschland ausgestrahlten Fernsehserie Charité trägt Robert Koch e​ine der Hauptrollen.

Michael Lichtwarck-Aschoff beschrieb i​n seinem Tatsachenroman Robert Kochs Affe. Der grandiose Irrtum d​es berühmten Seuchenarztes d​ie grausamen Menschenversuche, d​ie Koch i​n Deutsch-Ostafrika durchführte, während d​as deutsche Militär d​en Maji-Maji-Aufstand niederschlug.[110]

Jürgen Zimmerer kritisierte d​ie nebulose bzw. verharmlosende Darstellung v​on Kochs Forschungen i​n Afrika a​uf der Homepage d​es Robert-Koch-Institutes;[111] ähnlich äußerte s​ich auch Klaus Taschwer.[110]

Der 24. März w​ird von d​er WHO alljährlich a​ls „Internationaler Tag d​er Tuberkulose“ begangen. Am 24. März 1882 h​atte Robert Koch d​ie Entdeckung d​es Tuberkulose-Bakteriums i​n einem Vortrag v​or der Berliner Physiologischen Gesellschaft bekannt gegeben.

Schriften

Literatur

  • Richard Bochalli: Robert Koch – Der Schöpfer der modernen Bakteriologie. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1954.
  • Thomas D. Brock: Robert Koch. A Life in Medicine and Bacteriology. Science Tech, Madison (Wisconsin) 1988.
  • Claude E. Dolman: Koch, Heinrich Hermann Robert. In: Charles Coulston Gillispie (Hrsg.): Dictionary of Scientific Biography. Band 7: Iamblichus – Karl Landsteiner. Charles Scribner’s Sons, New York 1973, S. 420–435.
  • Barbara Elkeles: Robert Koch (1843–1910). In: Dietrich von Engelhardt, Fritz Hartmann: Klassiker der Medizin. Band II: Von Phlippe Pinel bis Viktor von Weizsäcker. München 1991, S. 247–271.
  • Wolfgang Genschorek: Robert Koch : Leben, Werk, Zeit, unter Mitw. von Gertraude Genschorek, 2., durchges. Auflage, Hirzel Verlag, Leipzig 1976.
  • Werner E. Gerabek: Robert Koch. In: Horst Kant und andere: Harenberg Lexikon der Nobelpreisträger. Alle Preisträger seit 1901. Ihre Leistungen, ihr Leben, ihre Wirkung. Hrsg. vom Harenberg Lexikon Verlag. Harenberg, Dortmund 1998, S. 42 f.
  • Christoph Gradmann: Krankheit im Labor. Robert Koch und die medizinische Bakteriologie. Wallstein, Göttingen 2005, ISBN 3-89244-922-8.
  • Johannes W. Grüntzig, Heinz Mehlhorn: Expeditionen ins Reich der Seuchen. Medizinische Himmelsfahrtskommandos der deutschen Kaiser- und Kolonialzeit. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1622-1.
  • Johannes W. Grüntzig, Heinz Mehlhorn: Robert Koch. Seuchenjäger und Nobelpreisträger. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-2710-6.
  • Bruno Heymann: Robert Koch. 1. Teil 1843–1882, Leipzig 1932, Teil 2: 1882–1908. Fragmente (Hrsg. Georg Henneberg u. a.), Berlin 1997.
  • Friedrich Hoffmann: Tödliche Welten – Die unglaubliche Geschichte von drei Medizinern, die Millionen Menschen das Leben retteten. Herder, Freiburg im Breisgau 2010, ISBN 978-3-451-06202-5.
  • Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 73–109.
  • Werner Köhler: Koch, Heinrich Hermann Robert. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 767 f.
  • Fritz Krafft (Hrsg.): Vorstoß ins Unerkannte. Lexikon großer Naturwissenschaftler. 3. Auflage. Weinheim/ New York/ Toronto/ Singapur 1999, S. 246 f. (Robert Koch).
  • Paul de Kruif: Robert Koch. Der Bekämpfer des Todes. In: Paul de Kruif: Mikrobenjäger. (Originalausgabe: Microbe Hunters. Harcourt, Brace & Co., New York 1926) Orell Füssli Verlag, Zürich/Leipzig 1927; 8. Auflage ebenda 1940, S. 102–137.
  • Werner Friedrich Kümmel: Koch, Robert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 251–255 (Digitalisat).
  • Bernhard Möllers: Robert Koch. Persönlichkeit und Lebenswerk 1843–1910. Schmorl & von Seefeld Nachf., Hannover 1950.
  • Robert Koch–Institut Geschichte im Überblick. Texte: Ragnhild Münch, Abbildungen: Nachlass Robert Koch und Bildarchiv RKI, Layout Günter Bredow, Druck: Hausdruckerei des RKI, Berlin 2000.
  • Ragnhild Münch: Robert Koch und sein Nachlass in Berlin. De Gruyter, 2003.
  • Erich Friedrich Podach: Robert Koch. Volk und Wissen, Berlin/Leipzig 1947.
  • Barbara Rusch: Robert Koch. Vom Landarzt zum Pionier der modernen Medizin. Bucher, München 2010, ISBN 978-3-7658-1823-3.
  • Thomas Schlich: Ein Symbol medizinischer Fortschrittshoffnung: Robert Koch entdeckt den Erreger der Tuberkulose. In: Heinz Schott (Hrsg.): Meilensteine der Medizin. Harenberg, Dortmund 1996, ISBN 3-611-00536-3, S. 368–374, 620 f. und 660.
  • Johannes Steudel: Robert Koch. In: Rudolf Creutz, Johannes Steudel (Hrsg.): Einführung in die Geschichte der Medizin in Einzeldarstellungen. Iserlohn 1948, S. 303–319.
  • Manfred Vasold: Robert Koch, der Entdecker von Krankheitserregern. Spektrum der Wissenschaften Verlagsgesellschaft, Heidelberg 2002, ISBN 3-936278-21-0.
Commons: Robert Koch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Robert Koch – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Vgl. etwa hrv.ishtarmedicacom.
  2. Vgl. auch www.greelane.com.
  3. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 73–109, hier: S. 73.
  4. Barbara Rusch: Robert Koch. Vom Landarzt zum Pionier der modernen Medizin. München 2010, S. 19 und 20.
  5. heureka-stories.
  6. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 73.
  7. Werner Friedrich Kümmel: Koch, Robert. In: Neue Deutsche Biographie [Online-Version]. 1979, S. 251–255, abgerufen am 29. Mai 2020 (Archivierte Version im Internet Archive).
  8. Wilhelm Roloff: Robert Koch als märkischer Landarzt. In: Ärzteblatt für Berlin, Mark Brandenburg und Pommern. Nr. 33–34/1939, S. 631-633.
  9. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 73 f.
  10. Vgl. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 73–75 und 95 f.
  11. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 75 und 86.
  12. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 74 f., 88–90, 92 und 94.
  13. Ragnhild Münch: Robert Koch und sein Nachlaß in Berlin. Walter de Gruyter, 2012, S. 98.
  14. Lebenslauf Robert Kochs auf der Website des Robert-Koch-Instituts (RKI); abgerufen am 31. Oktober 2021.
  15. www.aerzteblatt.de.
  16. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 90 und 92.
  17. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 74 f.
  18. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 92.
  19. Vgl. auch Eckart Roloff: Held im Zwielicht. Der berühmte Mediziner, vor 100 Jahren mit dem Nobelpreis geehrt, hat große Verdienste. Weniger bekannt sind seine verhängnisvollen Irrtümer und Fehler. In: Rheinischer Merkur, 8. Dezember 2005, S. 35.
  20. Jürgen Zimmerer: Robert Koch: Der berühmte Forscher und die Menschenexperimente in Afrika. Der Spiegel, abgerufen am 3. Juni 2020.
  21. Unter Wissenschaftliche Nachrichten (mittlere Spalte unten: Professor Robert Koch in Deutsch-Ostafrika), Berliner Tageblatt, 28. September 1905.
  22. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 74 f. und 106.
  23. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 75.
  24. Robert Koch. In: Neue Freie Presse. Wien 31. Mai 1910, S. 10 (ANNO – AustriaN Newspapers Online [abgerufen am 27. Mai 2020]).
  25. Ein Robert-Koch-Mausoleum. In: Neues Wiener Journal. Wien 11. Dezember 1910, S. 13 (ANNO – AustriaN Newspapers Online [abgerufen am 27. Mai 2020]).
  26. Die Asche Robert Kochs. In: Neues Wiener Journal. Wien 11. Juni 1910, S. 5 (ANNO – AustriaN Newspapers Online [abgerufen am 27. Mai 2020]).
  27. RKI: Das Mausoleum für Robert Koch.
  28. Heinrich Hermann Robert Koch bei knerger.de
  29. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 80.
  30. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 96.
  31. Vgl. Richard Bochalli: Robert Koch – Der Schöpfer der modernen Bakteriologie. Wissenschaftliche Verlagsgesesellschaft, Stuttgart 1954.
  32. Christoph Gradmann: Laboratory Disease, Robert Koch's Medical Bacteriology. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2009, ISBN 978-0-8018-9313-1, S. 63–65.
  33. Robert Koch: Untersuchung über die Aetiologie der Wundinfektionskrankheiten. Vogel, Leipzig 1878 (40 Seiten). Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
  34. Vgl. auch Robert Koch: Untersuchungen über die infectiösen Wundkrankheiten. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift. 1878 (3 Seiten).
  35. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 80.
  36. Sylvelyn Hähner-Rombach: Künstlerlos und Armenschicksal. Von den unterschiedlichen Wahrnehmungen der Tuberkulose. In: Das große Sterben. Seuchen machen Geschichte. Jovis, Berlin 1999, S. 278–307, hier S. 291.
  37. Axel C. Hüntelmann: Paul Ehrlich: Leben, Forschung, Ökonomien, Netzwerke. Wallstein, Göttingen 2011, ISBN 978-3-8353-0867-1, S. 150.
  38. Christoph Gradmann: Laboratory Disease. Robert Koch's Medical Bacteriology. S. 77.
  39. Christoph Gradmann: Laboratory Disease. Robert Koch's Medical Bacteriology. S. 77.
  40. Robert Koch: Die Aetiologie der Tuberculose. In: Berliner Klinische Wochenschrift. Band 19, Nr. 15, 1882, S. 221–230.
  41. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 80 f.
  42. Manfred Vasold: Robert Koch, der Entdecker von Krankheitserregern. Spektrum der Wissenschaften Verlagsgesellschaft, Heidelberg 2002, ISBN 3-936278-21-0, S. 75.
  43. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 75.
  44. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, 75 f. und 91.
  45. Alfred Grotjahn: Erlebtes und Erstrebtes, Erinnerungen eines sozialistischen Arztes. Herbig, Berlin 1932, S. 51.
  46. Vasold: Robert Koch …, S. 80.
  47. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, 89 f.
  48. Gradmann: Laboratory Disease …, S. 106.
  49. Gradmann: Laboratory Disease …, S. 101.
  50. zitiert nach Vasold: Robert Koch …, S. 81.
  51. Gradmann: Laboratory Disease …, S. 133 f.
  52. Gradmann: Laboratory Disease …, S. 136.
  53. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 89–92.
  54. Eckart Klaus Roloff: Held im Zwielicht. Robert Koch – der berühmte Mediziner, vor 100 Jahren mit dem Nobelpreis geehrt, hat große Verdienste. Weniger bekannt sind seine verhängnisvollen Fehler und Irrtümer. In: Rheinischer Merkur. (Bonn), Nr. 49 vom 8. Dezember 2005, S. 35.
  55. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 90–93.
  56. Gradmann: Laboratory Disease …, S. 100 f.
  57. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 89–94.
  58. Christoph Gradmann: Locating Therapeutic Vaccines in Nineteenth-Century History. In: Science in Context. Band 21, Nr. 2, 2008, S. 145–160, hier: S. 155.
  59. Ernst Bäumler: Farben, Formeln, Forscher. Hoechst und die Geschichte der industriellen Chemie in Deutschland. Piper, München/Zürich 1989, S. 67.
  60. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 75.
  61. Courmont, zitiert in M. Roussel: Éloge du professeur Arloing. In: Bull. Acad. vét. Fr.:. LXXXV, 1932, p. 429–448.
  62. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 75 f.
  63. Gradmann: Laboratory Disease …, S. 111 f.
  64. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 96.
  65. Robert Koch: Über bakteriologische Forschung. In: Verhandlungen des X. Internationalen Medizinischen Kongresses, Berlin 1890. (Band I). Verlag von August Hirschwald, Berlin 1891, S. 650–660 (online auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts, OCLC 248916042).
  66. Gradmann: Laboratory Disease …, S. 184 f.
  67. Gradmann: Laboratory Disease …, S. 191.
  68. Gradmann: Laboratory Disease …, S. 37–39.
  69. Real Academia de la Historia (Hrsg.): Joaquín Balcells y Pasqual, 2018, Archiv-Link (spanisch)
  70. Col·legi Oficial de Metges de Barcelona (Hrsg.): Joaquim Balcells i Pascual, 2015, Archiv-Link (katalanisch)
  71. da Costa Simões, António Augusto / de Macedo Pinto, José Ferreira: Relatório da Direcção do Hospital de Cholericos de N.S. da Conceição em Coimbra, 1856, Coimbra: Imprensa da Universidade (portugiesisch)
  72. Ronald D. Gerste: Die Heilung der Welt. Das Goldene Zeitalter der Medizin 1840-1914. Klett-Cotta, Stuttgart 2021. S. 129–150.
  73. Die Darstellung zur Cholera-Epidemie in Hamburg folgt Michael Dorrmann: „Das asiatische Ungeheuer“, Die Cholera im 19. Jahrhundert. In: Das große Sterben. Seuchen machen Geschichte. Jovis, Berlin 1999, S. 204–251, hier S. 237–246.
  74. F. J. Krause: Ein Mann räumt auf. Robert Koch und die Cholera in Hamburg. In: Senioren Magazin Hamburg, Juni 2020, S. 12–14.
  75. Vasold: Robert Koch …, S. 64.
  76. A. Schiff: Über das Vorkommen von Typhusbazillen in der Galle von Typhuskranken und „Typhusbazillenträgern“. In: Wiener Medizinische Wochenschrift. Nr. 36. Moritz Perles, Wien 2. September 1905, Sp. 1763 f. (ANNO – AustriaN Newspapers Online [abgerufen am 27. Mai 2020]).
  77. Die Darstellung zu Neuguinea folgt Wolfgang U. Eckart: Medizin und Kolonialimperialismus, Deutschland 1884–1945. Ferdinand Schöningh, Paderborn, 1997, ISBN 3-506-72181-X, S. 402–409.
  78. Hugo Kronecker: Hygienische Topographie. In: A. Pfeiffer (Hrsg.): 21. Jahresbericht über die Fortschritte und Leistungen auf dem Gebiete der Hygiene. Jahrgang 1903. Verlag Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig 1905, S. 68.
  79. Karl Wurm, A. M. Walter: Infektionskrankheiten. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 9–223, hier: S. 172.
  80. Vasold: Robert Koch …, S. 98 f.
  81. Die Darstellung zur Typhus-Kampagne folgt Silvia Berger: Bakterien in Krieg und Frieden. Eine Geschichte der medizinischen Bakteriologie in Deutschland 1890–1933. Wallstein, Göttingen 2009, ISBN 978-3-8353-0556-4, S. 143–170.
  82. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 81.
  83. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 82.
  84. Medizinische Forschung mit Minderjährigen → Rechtliche Aspekte, auf drze.de
  85. Eckart Klaus Roloff: Held im Zwielicht. Robert Koch – der berühmte Mediziner, vor 100 Jahren mit dem Nobelpreis geehrt, hat große Verdienste. Weniger bekannt sind seine verhängnisvollen Fehler und Irrtümer. In: Rheinischer Merkur. (Bonn), Nr. 49 vom 8. Dezember 2005, S. 35.
  86. Die Darstellung in diesem Abschnitt folgt Eckart: Medizin und Kolonialimperialismus …, S. 340–349.
  87. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 74.
  88. Wolfgang U. Eckart: Die Kolonie als Laboratorium. In: Birgit Griesecke, Marcus Krause, Nicolas Pethes, Katja Sabisch (Hrsg.): Kulturgeschichte des Menschenversuchs im 20. Jahrhundert. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009, S. 199–227, hier: S. 220: Eckart nennt arsenige Säure, das arsenhaltige Nucleogen der Firma H. Rosenberg (Berlin), Arsenferratin von G. F. Boehringer und Söhne (Mannheim); außerdem Trypanrot und Afridolblau aus der Farbenfabrik von Fr. Bayer (Elberfeld). Bei den zuletzt genannten Farbstoffen traten nach der Injektion so starke Schmerzen auf, dass Koch den Versuch nicht wiederholen konnte.
  89. Axel C. Hüntelmann: Paul Ehrlich: Leben, Forschung, Ökonomien, Netzwerke. Wallstein, Göttingen 2011, ISBN 978-3-8353-0867-1, S. 167 f.
  90. Wolfgang U. Eckart: Illustrierte Geschichte der Medizin. Springer, 2010, ISBN 978-3-642-12609-3 (Seite 308 in der Google-Buchsuche).
  91. Jürgen Zimmerer, DER SPIEGEL: Robert Koch: Der berühmte Forscher und die Menschenexperimente in Afrika - DER SPIEGEL - Geschichte. Abgerufen am 3. Juni 2020.
  92. Vgl. Annick Perrot, Maxime Schwartz: Robert Koch und Louis Pasteur – Duell zweier Giganten. Theiss, Darmstadt 2015.
  93. Agnes Ullmann: Pasteur-Koch: Distinctive Ways of Thinking about Infectious Diseases. (Memento vom 10. Mai 2016 im Internet Archive) In: asm.org.
  94. Die Angaben in diesem Abschnitt sind zusammengestellt aus Wolfgang U. Eckart, Christoph Gradmann: Ärztelexikon: Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. C. H. Beck, München, 1995, ISBN 3-406-37485-9.
  95. Vgl. auch Eva Anne Jacobi: Das Schlafkrankheitsmedikament Germanin als Propagandainstrument: Rezeption in Literatur und Film zur Zeit des Nationalsozialismus. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 29, 2010, S. 43–72.
  96. Carl Spengler: Peter Bollier. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 14. Februar 2012, abgerufen am 29. März 2017.
  97. Gundolf Keil: Robert Koch (1843–1910). Ein Essai. 2017/2018, S. 88 f.
  98. Geschichte von Mausoleum und Museum auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts
  99. ICE nach Robert Koch benannt, Goslarsche Zeitung vom 19. Juli 2001.
  100. Robert Koch beim IAU Minor Planet Center (englisch)
  101. Robert Koch im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS
  102. Mitteilungen des Vereins für Geschichte Berlins, Band 25 (1908), S. 67; Abbildung: Robert-Koch-Medaille von Max v. Kawaczynski
  103. Koch, Robert (1843–1910), S. 1, auf catawiki.nl
  104. Koch, Robert (1843–1910), S. 2, auf catawiki.nl
  105. Hellmuth Unger: Robert Koch. Roman eines großen Lebens. Verlag der Deutschen Ärzteschaft, Berlin 1936.
  106. Niels Martens: Robert Koch – Bekämpfer des Todes. In: uni-kiel.de
  107. Heidrun Riehl-Halen: Der deutschsprachige Tuberkulosefilm in der medizinischen Aus- und Weiterbildung sowie in der Volksaufklärung (1913–1973). Dissertation am Institut für Geschichte der Medizin (heute: Geschichte und Ethik der Medizin), Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Betreuer Wolfgang U. Eckart. 1998. Zum Film „Robert Koch, der Bekämpfer des Todes“ S. 87–93. Videokassette
  108. Koch und Pasteur - Duell im Reich der Mikroben
  109. Vgl. Annick Perrot, Maxime Schwartz: Robert Koch und Louis Pasteur – Duell zweier Giganten. Theiss, Darmstadt 2015.
  110. Klaus Taschwer: Die grausamen Menschenversuche des Dr. Robert Koch Der Standard, 14. April 2021.
  111. Jürgen Zimmerer: Der berühmte Forscher und die Menschenexperimente Der Spiegel, 27. Mai 2020.
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