Caroline-Schlegel-Preis
Der Caroline-Schlegel-Preis der Stadt Jena wurde im Jahr 2000 als literarischer Wettbewerbspreis erstmals ausgeschrieben. Äußerer Anlass war die Wiedereröffnung des Romantikerhauses in Jena als Literaturmuseum im selben Jahr. Er wird seit 2002 alle drei Jahre für den deutschsprachigen Raum als Haupt- und/oder Förderpreis für Essayistik und Feuilleton ausgeschrieben. Der Hauptpreis ist mit 5.000 Euro, der Förderpreis mit 2.500 Euro dotiert, die von privater Seite zur Verfügung gestellt werden.
Namensgebung
Der Preis erinnert an die Jenaer Autorin und Übersetzerin Caroline Schlegel (1763–1809), um die sich an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert der als „Jenaer Romantik“ bekannte Kreis von Schriftstellern und Publizisten gruppierte. Caroline war Zeitzeugin der Mainzer Republik und spielte in Jena eine bedeutsame kulturelle, politische und gesellschaftliche Rolle. „Ihre Briefe zeichnen ein scharf konturiertes, lebendiges Bild eines Lebensentwurfes, der für den Ausbruchsversuch einer literarischen Jugendbewegung aus den Fesseln einer bürgerlichen Existenz steht. Diese Zeugnisse gehören zum Besten, was die deutsche Briefliteratur zu bieten hat.“ (Wortlaut der Präambel)[1]
Kriterien und Jury
In Anlehnung an das Wirken der Namenspatronin sollen herausragende Leistungen im Bereich Essay gewürdigt werden, die sich durch hohes sprachlich-stilistisches Niveau auszeichnen. Im Jahr 2008 gehörten der unabhängigen Jury die Schriftsteller Gisela Kraft und Gert Neumann sowie der Literaturwissenschaftler Klaus Manger an, 2011 sowie 2014 und 2017 die Journalistin und Autorin Dorothee Schmitz-Köster, die Berliner Germanistin und Preisträgerin 2005 Sonja Hilzinger sowie der Jenaer Literaturwissenschaftler Stefan Matuschek.
Preisträger
- 2020 Hauptpreis: Asal Dardan für ihren Essay Neue Jahre; Förderpreis: Lara Rüter für ihren Essay Oh, just remember, remember, remember
- 2017 Hauptpreis: Christoph Dieckmann für seinen Essay Mein Abendland. Die Ostverbindung; Förderpreis: Ronya Othmann für ihren Essay Eine Blume, grün, rot und gelb
- 2014 Hauptpreis: Andreas Dorschel für seinen Essay Ein verschollen geglaubter Brief der Korinther an Paulus; Förderpreis: Nancy Hünger
- 2011 Hauptpreis: Ina Hartwig für ihren Essay Die absolute Freiheit der Sinne; Förderpreise: Christina Müller-Gutowski und Nadja Mayer
- 2008 Hauptpreis: Thomas Hürlimann für seinen Essay Über die Treppe aus seinem Buch Der Sprung in den Papierkorb; Förderpreis: Dietmar Ebert
- 2005 Hauptpreis: Sonja Hilzinger
- 2002 Hauptpreis: Burkhard Spinnen für seinen Essay Skandal; Förderpreis: Kai Agthe
- 2000 Förderpreis Essay: Juli Zeh; Förderpreis Journalistik/Feuilleton: Steffen Kopetzky
Anmerkungen
- romantikerhaus-jena.de: Grundsätze des Caroline-Schlegel-Preises der Stadt Jena. Abgerufen am 2. Februar 2021.