MDR Jump
MDR Jump (eigene Schreibweise: MDR JUMP) ist die Popwelle des Mitteldeutschen Rundfunks, dessen Kernzielgruppe insbesondere Personen zwischen 14 und 49 Jahren sind.[1] Produziert wird MDR Jump – wie alle zentralen MDR-Radioprogramme – in der Hörfunkzentrale des Mitteldeutschen Rundfunks in Halle (Saale).
MDR Jump | |
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Hörfunksender (öffentlich-rechtlich) | |
Programmtyp | Hot AC |
Empfang | UKW, DAB, Kabel, Satellit und Livestream |
Empfangsgebiet | Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen |
Sendestart | 1. Januar 2000 |
Sendeanstalt | Mitteldeutscher Rundfunk |
Intendant | Karola Wille |
Programmchef | Ulrich Manitz |
Liste von Hörfunksendern |
Programm
Stationvoice von MDR Jump ist Jan Garcia. Das aktuelle Jinglepaket wurde vom Unternehmen jamXmusic produziert, die Musik-Claims des Senders lauten: „Echte Abwechslung für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen“ sowie „Der beste Musikmix“. Gespielt werden vornehmlich die Hits von den 2000ern bis zur Gegenwart, dazu kommen einzelne Titel aus den 1980er und 1990er Jahren.
In allen Sendestrecken gibt es neben viel Musik auch informierende und journalistische Wortbeiträge, zudem wird auch regionalen Themen Beachtung geschenkt. Journalistisches Herzstück des Programms ist „MDR Jump – Die Themen des Tages“, ein Format mit Beiträgen zu regionalen, nationalen und weltweiten Themen vom jeweiligen Tag. Hierbei greift MDR Jump auf ARD-Korrespondenten und Reporter des MDR zurück.
Programmschema
Das Programm von MDR Jump wird Montag bis Freitag von 5:00 Uhr bis 0:00 Uhr sowie am Wochenende und Feiertags von 6:00 Uhr bis 0:00 Uhr ausgestrahlt. In der restlichen Zeit wird die ARD-Popnacht von SWR 3 übernommen. Bei der Sendung „In The Mix“ (Samstagabend) wird das Programm nicht moderiert. Hier läuft Musik nonstop, unterbrochen nur durch stündliche Nachrichten und halbstündlichen Service (Verkehr und Wetter).
Montag bis Freitag
- Sarah von Neuburg und Lars-Christian Karde) 5 Uhr: MDR Jump Morningshow (mit
- 10 Uhr: MDR Jump – Bei der Arbeit (Boulevard und Stars, Musik, Service; mit Bernadette Hirschfelder, Anny Cammerer oder Matthias Karpe)
- 14 Uhr: MDR Jump – Die Feierabendshow (Tipps, Trends, Comedy; mit Nora Sanne und Timo Close)
- 19 Uhr: MDR Jump am Abend – die Themen des Tages (Informationen und Zeitgeschehen; mit Matthias Rohrschneider oder Felix Schmutzer)
- 20 Uhr: MDR Jump am Abend (Musik und Stars; mit Felix Schmutzer, Fabian Hamm, Anny Cammerer, Matthias Karpe oder Lars Wohlfarth)
- Donnerstag: MDR Jump – Made in Germany ab 22 Uhr bis 0 Uhr
- Freitag: MDR Jump – Die Trends der Woche (mit Lars Wohlfarth)
- 0 Uhr: ARD-Popnacht
Sonnabend
- 6 Uhr: MDR Jump am Morgen (mit Anny Cammerer, Timo Close oder Fabian Hamm)
- 10 Uhr: MDR Jump am Wochenende (14 Uhr Moderatorenwechsel) (mit Anny Cammerer, Lars Wohlfarth, Fabian Hamm, Felix Schmutzer, Bernadette Hirschfelder, Sissy Metzschke, Timo Close oder Matthias Karpe)
- 18 Uhr: MDR Jump Dance Night (mit Felix Schmutzer oder Lars Wohlfarth)
- 21 Uhr: MDR Jump In The Mix
- 0 Uhr: ARD-Popnacht
Sonntag
- 6 Uhr: MDR Jump am Sonntagmorgen (mit Anny Cammerer, Timo Close oder Fabian Hamm)
- 10 Uhr: Friede, Freu(n)de, Eierkuchen (mit Sissy Metzschke)
- 14 Uhr: MDR Jump am Sonntagnachmittag
- 18 Uhr: MDR Jump am Sonntagabend – die Pendlershow (mit Fabian Hamm, Matthias Karpe, Felix Schmutzer oder Lars Wohlfarth)
- 22 Uhr: MDR Jump – Rockchannel
- 0 Uhr: ARD-Popnacht
Die Sendungen am Wochenende werden in der Regel von Bernadette Hirschfelder, Timo Close, Anny Cammerer, Fabian Hamm, Matthias Karpe, Felix Schmutzer, Sissy Metzschke und Lars Wohlfarth im Wechsel moderiert. Sie kommen auch als Vertretung für die Sendungen unter der Woche zum Einsatz.
Für das Verlesen der Verkehrsmeldungen ist montags bis freitags von 5:00 Uhr bis 12:30 Uhr der Redakteur Fabian Magerhans aus dem Verkehrszentrum zuständig, außerhalb dieser Zeit übernehmen dies die Moderatoren selbst.
Hörerzahlen
Die Zuhörerakzeptanz von MDR Jump drückt sich in den Erhebungsauswertungen der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e. V. (agma) in der Media-Analyse Audio (ma Audio) aus. Demnach hören täglich bundesweit 1,05 Millionen Menschen MDR Jump, davon 915.000 im MDR-Sendegebiet Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (ma 2021 Audio).[2]
Community
Im November 2008 brachte der Sender eine Online-Community an den Start. Innerhalb eines halben Jahres haben sich 10.000 Hörer angemeldet. Seit Anfang 2009 gab es von Sonntag bis Freitag ab 20 Uhr eine vierstündige Radiosendung, die sich hauptsächlich mit den Themen der Community beschäftigte. Ab dem 29. August 2011 wurde die „Community-Show“ nur noch am Donnerstagabend ausgestrahlt. Im Jahr 2014 wurde die Sendung aus dem Programm genommen. Der Sender ist bei Facebook aktiv und hat dort über 330.000 Fans. Bei Instagram, Google+ und Twitter postet der Sender Inhalte aus dem Programm, sowie aus den Bereichen: Musik, Boulevard, besser Leben und Comedy mit sendereigenen Accounts. Die Einträge und Postings werden von der sendereigenen Onlineredaktion moderiert. Bei YouTube ist MDR Jump ebenfalls vertreten, hier werden vor allem Interviews mit Stars auf dem Kanal veröffentlicht.
Geschichte
Vorläufer von MDR Jump war die nach der Gründung des MDRs im Januar 1992 als Pop- und Servicewelle mit Produktion in Leipzig auf Sendung gegangene Welle MDR Life. Sie orientierte sich im Vergleich zu ähnlichen Angeboten westdeutscher ARD-Anstalten zu diesem Zeitpunkt deutlich stärker an Format und Aufbereitung von Privatsendern. Diese gab es im MDR-Life-Sendegebiet bis zum Juli 1992 nicht. Somit blieb dem Programm ein halbes Jahr ohne private Konkurrenz. Erster Programmchef war Niels N. von Haken. In dieser Zeit konnte eine große Hörerschaft aufgebaut werden, die auch noch einige Zeit nach Start der Privatprogramme bestand. Spätestens ab 1997/1998 aber verlor der Sender massiv an Hörern. Das Programm wurde einige Male mit dem Ziel der Steigerung der Hörerzahl reformiert, der Erfolg blieb jedoch aus. Im Jahr 1999 fiel schließlich auch unter dem Eindruck, dass mit dem Namen „MDR Life“ ein bestimmtes Image fest verbunden war, die Entscheidung, das Programm einzustellen und die MDR-Popwelle völlig neuzustarten. Letzter amtierender Programmchef von MDR Life, der den Übergang zu Jump FM organisierte, war Frank-Georg Kneib, der auf den zwischenzeitlichen Programmchef Jürgen Vogel gefolgt war. Der letzte gespielte Titel von MDR Life am 31. Dezember 1999 war The Final Countdown von Europe.
Am 1. Januar 2000 wurde der Neubeginn unter dem Namen Jump FM schließlich umgesetzt. Programmchef wurde der damals auch für das Jugendprogramm Sputnik verantwortliche Michael Schiewack. Der erste Song, der auf Jump FM gespielt wurde, war Gimme All Your Lovin von Martay feat. ZZ-Top in der Programmstrecke „In the Mix“. Um sechs Uhr morgens begann das moderierte Programm mit der Morgensendung „Jump FM Quickstart“. Aufgrund einer Klage des Berliner Senders Jam FM (wegen Ähnlichkeiten in der Aussprache und der daraus hervorgehenden Verwechslungsgefahr) musste der Name wenige Wochen nach Sendestart in Jump verkürzt werden. Das hatte zur Folge, dass binnen kürzester Zeit sämtliche Jingles überarbeitet werden mussten. Einige Tage lang gaben die Moderatoren im Programm „Der Sender, der bis auf Weiteres nur noch ‚Jump‘ heißt“ als Sendernamen aus. Zu diesem Zeitpunkt sendete Jump ein Musikprogramm, das auch aus aktuellen Pop-, Dance- und Rockhits bestand. Ab 2003 spezialisierte man sich zunehmend auf Modern Rock und German Rock/Pop. Diese Musikrichtung wurde mit der Einführung der beim Patentamt registrierten Wortmarke „Rockenberg“[3] untermauert. Unter dem Namen „Die neue Jump Morningshow mit Rockenberg & Sunny“ ging ab 2006 Moderator Jörg Spranger als „Tino Rockenberg“ auf Sendung. Die Morgensendung mit Rockenberg gab es insgesamt fünf Jahre – allerdings mit wechselnden Co-Moderatorinnen.
Im Gegensatz zu dem vom MDR für Jugendliche veranstalteten Programm MDR Sputnik setzte die Welle Jump bis zum 29. August 2011 kaum auf informierende oder journalistische Wortbeiträge. Prägender Bestandteil des Programms war chartsorientierte (Rock-)Musik. Daneben spielten unterhaltende Moderationen und Eigenwerbung eine Rolle. Ein Programmschema mit festen Sendungen gab es bis auf die „Morningshow“ und einige wenige wechselnde Programmelemente nicht. Laut einer Studie der Thüringer Landesmedienanstalt lag der informierende Wortanteil bei 13 Prozent, was vergleichsweise gering war und sogar unter dem Wert der Privatsender lag.[4]
Im März 2011 verließ Schiewack den Sender.[5] Von März bis zum 22. September 2011 war MDR-Hörfunkdirektor Johann-Michael Möller kommissarisch auch Programmchef von Jump. Möller war maßgebend verantwortlich für die Programmreform vom 29. August 2011, mit der das Programm auch begann, das MDR-Signet im Namen zu tragen.
Am 23. September 2011 hat MDR-Hörfunkdirektor Möller den gebürtigen Dresdner Ulrich Manitz zum Wellenchef des Senders ernannt.[6] Manitz startete seine journalistische Laufbahn bei Tageszeitungen, bevor er im Dresdner Büro des Deutschlandfunks erste Hörfunkerfahrungen sammelte. 1999 wechselte er nach Sachsen-Anhalt und verantwortete dort als Programmdirektor private Hörfunkangebote (unter anderem Radio Brocken). Zuletzt war er in leitender Funktion in Rheinland-Pfalz bei RPR1 tätig. Anfang 2010 wechselte er zum MDR nach Halle, wo er zunächst in der Hörfunkdirektion für Programmentwicklung zuständig war.
Weblinks
Einzelnachweise
- MDR Jump AS&S ard-werbung.de
- ma 2021 Audio: MDR-Hörfunk erreicht täglich 3,22 Millionen Menschen in Mitteldeutschland mdr.de
- DPMAregister | Marken - Registerauskunft. In: dpma.de. register.dpma.de, abgerufen am 3. Dezember 2015.
- internet + Design GmbH & Co KG: TLM – Pressemeldungen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: tlm.de. 3. Dezember 2015, archiviert vom Original am 3. Januar 2016; abgerufen am 3. Dezember 2015.
- Bernd Reiher und Ralf Julke: Die scheinbaren Rekorde des MDR: Der Abschied von Jump-Chef Michael Schiewack und die ratlose Radiozukunft. l-iz.de, 14. März 2011, archiviert vom Original am 2. Juli 2011; abgerufen am 3. Dezember 2015.
- MDR JUMP: Ulrich Manitz neuer Wellenchef. (Nicht mehr online verfügbar.) In: mdr.de. 23. September 2011, archiviert vom Original am 22. Dezember 2015; abgerufen am 3. Dezember 2015.