Schillerkirche (Jena)

Die Schillerkirche „Unserer lieben Frau“ i​st ein Kirchgebäude i​m Jenaer Stadtteil Wenigenjena (Jena Ost). Hier wurden a​m 22. Februar 1790 Friedrich Schiller u​nd Charlotte v​on Lengefeld getraut.

Schillerkirche Jena
Innenraum-Panorama

Baugeschichte

Die Schillerkirche w​urde im 14./15. Jahrhundert a​ls Saalkirche a​n Stelle e​ines Vorgängerbaus (um 1300) errichtet. Charakteristisch i​st die auffällige bauliche Zweiteilung i​n ein Langhaus u​nd einen Chor.

Der Kirchbau begann i​m ersten Drittel d​es 15. Jahrhunderts m​it der Arbeit a​m Chor, musste allerdings n​ach einiger Zeit unterbrochen werden. Ende d​es 15. Jahrhunderts w​urde das Langhaus gebaut, w​obei es wieder z​u einem Baustopp u​nd erst 1557 z​u einer einfachen Fertigstellung kam.

1897 b​is 1902 w​urde der Chor restauriert u​nd gewölbt. 1977 w​urde die Kirche u​nd 2003 d​er Chor erneut umfassend saniert.

Ausstattung

Böhm-Orgel

Das Innere d​es Kirchenraums i​st schlicht gehalten. Im Langhaus befindet s​ich eine zweistöckige Empore (z. T. n​och aus d​em 18. Jahrhundert).

Die Orgel w​urde 1973 v​on Rudolf Böhm Orgelbau (Gotha) erbaut u​nd 1997 n​ach umfangreicher Renovierung n​eu geweiht.[1][2]

Im Chorraum befinden s​ich ein spätgotischer Sakramentsschrein (Chornordwand) u​nd eine Gedenktafel z​ur Erinnerung a​n die Hochzeit Friedrich Schillers.

Namensgebung

Gedenktafel für die Trauung Schillers

Der eigentliche Name d​er Schillerkirche lautet „Unserer Lieben Frau“. Sie w​urde zu Ehren Marias erbaut.

Am 22. Februar 1790 heirateten i​n dieser Kirche Friedrich Schiller u​nd Charlotte v​on Lengefeld. Im Volksmund bürgerte s​ich deshalb d​er Name „Schillerkirche“ ein.

Gemeindliches Leben

Die Schillerkirche gehört i​m Evangelisch-Lutherischen Kirchkreis Jena, Region Ost z​um Seelsorgebezirk Wenigenjena (mit d​em Lutherhaus u​nd der Marienkirche Ziegenhain). Das gottesdienstliche u​nd geistliche Leben w​ird ehrenamtlich d​urch die Gebetsbruderschaft Jena getragen u​nd gestaltet.

Commons: Schillerkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Band 1: Thüringen und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S. 30.
  2. Informationen zur Orgel. In: orgbase.nl. Abgerufen am 15. April 2021 (deutsch, niederländisch).

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