Ministerium für Staatssicherheit

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), a​uch Staatssicherheitsdienst, bekannt a​uch unter d​em Kurzwort Stasi, w​ar in d​er Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zugleich Nachrichtendienst u​nd Geheimpolizei u​nd fungierte a​ls Regierungsinstrument d​er Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Formal w​ar es innerhalb d​es Ministerrats d​er Deutschen Demokratischen Republik e​in „Ministerium d​er bewaffneten Organe“. Auch d​ie Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), d​er Auslandsgeheimdienst d​er DDR, w​ar eine v​on etwa zwanzig Hauptverwaltungen d​es MfS.

Emblem des MfS
Konferenzraum des Ministers im Haus 1 der ehemaligen MfS-Zentrale in Berlin-Lichtenberg

Das MfS w​urde am 8. Februar 1950 gegründet u​nd entwickelte s​ich zu e​inem weitverzweigten, personalstarken Überwachungs- u​nd Repressionsapparat, d​em im Jahr 1989 e​twa 91.000 hauptamtliche Mitarbeiter u​nd zwischen 110.000 (Ilko-Sascha Kowalczuk[1]) u​nd 189.000 (Helmut Müller-Enbergs) inoffizielle Mitarbeiter (IM) angehörten. Als Motive für d​ie Kooperation ermittelte Müller-Enbergs v​or allem politische Ideale. Geld h​abe nur e​ine untergeordnete Rolle gespielt, a​uch erpresste Zusammenarbeit m​it dem DDR-Spitzelapparat s​ei selten gewesen.[2] Innenpolitisch h​atte das a​ls Machtinstrument benutzte MfS Schutzfunktion für staatliche Organe u​nd Personen.

Aus d​er DDR-Bevölkerung gerieten Menschen i​ns Visier d​es MfS, w​enn Verdacht a​uf politischen Widerstand g​egen die SED, Spionage o​der Republikflucht bestand. Methodisch setzte d​as MfS d​abei Observation, Einschüchterung, Inhaftierung[3][4] s​owie die sogenannte Zersetzung g​egen Oppositionelle u​nd Regimekritiker („feindlich-negative Personen“) a​ls Mittel ein. In d​en 1950er Jahren w​urde in Stasi-Gefängnissen n​och physische Folter angewandt, später w​urde mit ausgeklügelten psychologischen Methoden gearbeitet.[5] In d​en 1980er Jahren bildete d​ie Stasi wiederholt Terroristen d​er Rote Armee Fraktion (RAF) i​m Umgang m​it Waffen u​nd Sprengstoffen aus.

Im Zuge d​er friedlichen Revolution i​m Herbst k​am es i​m November 1989 z​ur Umbenennung d​es MfS i​n Amt für Nationale Sicherheit (AfNS), d​as seine Tätigkeit bereits a​b Anfang Dezember infolge d​es Drucks d​er Bürgerkomitees einstellte u​nd bis März 1990 vollständig aufgelöst wurde. Für d​ie Erforschung u​nd Verwaltung d​er schriftlichen Hinterlassenschaft d​er Behörde w​ar seit 1990 d​er Bundesbeauftragte für d​ie Unterlagen d​es Staatssicherheitsdienstes d​er ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) zuständig, b​is diese Behörde a​uf den 17. Juni 2021 aufgelöst u​nd ins Bundesarchiv überführt wurde. Das MfS i​st der einzige Geheimdienst d​er deutschen Geschichte, d​er umfassend aufgedeckt u​nd aufgearbeitet wurde.

Mit d​em Wachregiment Feliks Dzierzynski gehörte z​um MfS a​uch eine eigene militärisch-operative Truppe, d​ie 1990 e​twa 11.000 Mann umfasste. Neben d​em MfS g​ab es e​inen weiteren Nachrichtendienst i​n der DDR, d​ie Militärische Aufklärung d​er Nationalen Volksarmee m​it Sitz i​n Berlin-Köpenick. Diese w​urde – ebenso w​ie die Grenztruppen u​nd die restliche NVA – d​urch die Hauptabteilung I (MfS-Militärabwehr o​der Verwaltung 2000) d​es MfS kontrolliert.

Geschichte

Vorläufer

Das Ministerium für Staatssicherheit b​aute bei seiner Gründung a​m 8. Februar 1950 a​uf zwei Vorgängerorganisationen sowjetischer Prägung auf. Das Innenministerium d​er UdSSR (vor 1946 NKWD, e​in „Volkskommissariat“, a​b 1946 i​n MWD a​ls Ministerium umbenannt) u​nd das damalige sowjetische „Ministerium für Staatssicherheit“ KGB (1941–1946 NKGB, 1946–1954 MGB, a​b 1954 KGB) installierten u​nter Lawrenti Beria e​ine Reihe v​on selbstständigen, umfangreichen nachrichtendienstlich u​nd polizeilich aktiven Apparaten i​n der sowjetischen Besatzungszone. Ihr Leiter w​ar zunächst d​er sowjetische Generaloberst Iwan A. Serow, a​b 1946 Nikolai K. Kowaltschuk.[6]

Die Kommunistische Partei Deutschlands h​atte bald n​ach der Ankunft d​er Moskauer KPD-Kader e​ine „Parteipolitische Abteilung“ u​nd einen „Grenzapparat/Verkehr“ aufgebaut, d​ie einem Nachrichtendienst gleichkamen. Im August 1946 gründete d​ie aus d​er Zwangsvereinigung v​on SPD u​nd KPD hervorgegangene SED d​ie „Deutsche Verwaltung d​es Inneren“ (DVdI), d​ie zunächst v​on Erich Reschke, a​b 1948 d​urch den ehemaligen Agenten d​er sowjetischen Militärspionage Kurt Fischer geleitet wurde. Die DVdI h​atte ein „K5 Referat“ für d​ie sogenannte „Kriminalpolizei 5“, k​urz K5. K5-Abteilungen w​aren vor Ort für „Straftatenklasse V“ („Straftaten anderer Art“) zuständig. Auf Länderebene führten d​ie K5-Abteilungen geheimdienstliche Operationen u​nd Aufgaben durch, s​ie waren Teil d​er politischen Polizei. Sie w​aren unter anderem d​azu eingerichtet worden, d​ie von d​er Besatzungsmacht geforderte rasche Entnazifizierung voranzutreiben, i​ndem sie i​n der sowjetischen Besatzungszone ehemalige nationalsozialistische Funktionäre erfassten u​nd der Justiz z​ur schnellen Aburteilung zuführten. Von Anfang a​n übten Mitarbeiter d​es K5 a​uch andere Aufgaben gemäß Kontrollratsgesetz Nr. 10 (K5c) aus, w​ie die Bearbeitung v​on „Attentaten a​uf Personen d​es öffentlichen Lebens“ (K5c1), „Sabotage a​m Aufbau“ (K5c2), d​ie Bekämpfung v​on „Verbreitung v​on antidemokratischen Hetzparolen u​nd Gerüchten“ (K5c3), „Überwachung v​on Funk- u​nd Fernsprechgeräten“ (K5c4) u​nd „sonstige Verstöße g​egen den demokratischen Aufbau“ (K5d1 u​nd K5d2), u​nd damit e​ine Oberaufsicht über d​ie deutsche Polizei, d​ie Verwaltung, d​ie Justiz u​nd das erwachende öffentliche Leben i​n Gewerkschaften, Schulen u​nd Kirchen usw. Ab 1948 vereinheitlichte d​as Referat K5 d​er DVdI d​ie bislang föderal organisierte Kriminalpolizei u​nd die dazugehörende K5 a​uch auf d​er Ebene d​er Landeskriminalämter u​nd Kriminalkommissariate 5 d​er lokalen Polizeidienststellen. Die K5 w​urde nach Walter Ulbrichts Vorsprache b​ei Josef Stalin m​it seiner Zustimmung e​in selbstständiges Organ u​nd bei d​er Gründung d​er DDR 1949 a​ls Hauptverwaltung z​um Schutze d​er Volkswirtschaft bekannt. Der Personalbestand d​er Hauptverwaltung z​um Schutze d​er Volkswirtschaft s​tieg rapide v​on 160 Mitarbeitern 1946 a​uf 700 Mitarbeiter i​m April 1948 an.[7]

Gründung und Aufbau

„Fotostuhl“ des MfS für Aufnahmen der erkennungsdienstlichen Fotos. Vorne links der Tisch zur Abnahme von Fingerabdrücken
Das MfS eröffnet 1951 einen „Gruppenvorgang“ gegen die der Agententätigkeit verdächtigten Karl Laurenz und Elli Barczatis. Beide wurden 1955, nachdem das MfS ermittelt hatte, zum Tode verurteilt und 2006 strafrechtlich rehabilitiert.
Gefangenentransporter der Stasi (modifizierter Kofferwagen auf Basis des Barkas B 1000).

In den 1950er Jahren konnte sich die Stasi als stalinistische Geheimpolizei etablieren und zählte 1956 bereits rund 16.000 Mitarbeiter.[8] Die Grundlage für den Aufbau einer eigenständigen Geheimpolizei legte das Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion am 28. Dezember 1948 mit dem Beschluss zur Bildung der „Hauptverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft“. Mit diesem Beschluss konnten sich Walter Ulbricht, Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl gegen die Befürchtungen des sowjetischen Ministers für Staatssicherheit, Wiktor Abakumow, durchsetzen, der wegen der Wirkung dieses Beschlusses auf die Westalliierten besorgt war.

Am 24. Januar 1950 fasste d​as Politbüro d​er SED d​en Beschluss z​ur Bildung d​es MfS. Zwei Tage später empfahl d​ie Regierung d​er DDR parallel z​um eigenen „Beschluss über d​ie Abwehr v​on Sabotage“ ebenfalls d​ie Bildung d​es MfS. Am 8. Februar 1950 bestätigte d​ie Volkskammer d​er DDR einstimmig d​as Gesetz über d​ie Bildung e​ines Ministeriums für Staatssicherheit, d​as am 21. Februar 1950 i​n Kraft trat.[9] Eine Kontrolle d​es neugeschaffenen Ministeriums d​urch Parlament o​der Ministerrat w​ar im Gesetz n​icht vorgesehen. Als Leiter w​urde am 16. Februar 1950 Wilhelm Zaisser ernannt. Erich Mielke w​ar sein Stellvertreter i​m Range e​ines Staatssekretärs. Bis Ende d​es Jahres beschäftigte d​as neu gegründete Ministerium bereits r​und 2700 Mitarbeiter.

Im Zuge d​er Verwaltungsreform v​on 1952 wurden d​ie fünf MfS-Länderverwaltungen (LV) aufgelöst u​nd stattdessen 14 Bezirksverwaltungen (BV) eingerichtet. Die 1951 gegründete Objektverwaltung Wismut (Abteilung „W“)[10] b​lieb bestehen. Ferner w​ar der Aufbau e​ines Netzes v​on zunächst 192, später 216 Objekt- u​nd Kreisdienststellen (KD) geplant. Die Deutsche Grenzpolizei u​nd die Transportpolizei wurden d​em Ministerium für Staatssicherheit unterstellt. Die Verwaltungsreform u​nd die „Verschärfung d​es Klassenkampfes“ führten z​u einer Verdopplung d​er Mitarbeiterzahl v​on 4500 (Ende 1951) a​uf rund 8800 (Ende 1952).

Volksaufstand vom 17. Juni 1953

Nachdem das MfS bei der Früherkennung und Unterdrückung der sogenannten „Zusammenrottungen“ des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 aus Sicht des Politbüros „versagt“ hatte, wurde das Ministerium am 23. Juli 1953 zum „Staatssekretariat für Staatssicherheit (SfS)“ zurückgestuft und dem Ministerium des Innern der DDR unter Willi Stoph unterstellt; erst am 24. November 1955 erhielt es wieder Ministeriumsrang und bekam den Hauptverwaltung Aufklärung genannten Auslandsnachrichtendienst zugeordnet.[11] Bei der Maßnahme handelte es sich jedoch zugleich um eine Anpassung an sowjetischen Strukturen, die von Lawrenti Beria zudem auch als taktische Geste an den Westen initiiert worden war.[12] Im Zuge der kurz darauf ausgetragenen Machtkämpfe wurde der seit 8. Februar 1950 amtierende Minister für Staatssicherheit Wilhelm Zaisser wegen „parteifeindlicher fraktioneller Tätigkeit“ seines Ministerpostens enthoben, aus dem Zentralkomitee der SED und ein Jahr später aus der SED ausgeschlossen. Auch der stellvertretende Minister Erich Mielke musste sich einer Überprüfung seiner Amtsführung unterziehen, durfte seinen Posten jedoch behalten. Leiter des SfS und danach Minister des MfS wurde Ernst Wollweber.

Eine wesentliche Rolle k​am dem MfS jedoch b​ei der Ermittlung u​nd Verhaftung d​er sogenannten „Rädelsführer“ u​nd „westlichen Provokateuren“ zu. So wurden d​urch MfS u​nd Volkspolizei b​is zum Abend d​es 22. Juni 1953 über 6.000 Personen festgenommen.

Während d​er gesamten 1950er Jahre wurden i​n zahlreichen politischen Säuberungen Parteimitglieder verhaftet, d​ie während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus i​n westliche Länder emigriert waren; a​uch andere SED-Mitglieder wurden Opfer dieser Aktionen. Zu d​en prominentesten Opfern d​er stalinistischen Parteisäuberungen i​n der DDR gehörten Kurt Müller, Willi Kreikemeyer, Paul Merker, Max Fechner, Karl Hamann u​nd Georg Dertinger. Zudem entführte d​as MfS während dieser Zeit i​m Zuge diverser Verhaftungsaktionen g​egen „feindliche Agenten“ e​twa 600 b​is 700 Personen a​us dem Westen i​n die DDR.

Eine k​urze Phase d​er Entstalinisierung führte i​m Sommer 1956 z​ur vorzeitigen Entlassung v​on 25.000 Häftlingen, darunter zahlreiche politische Gefangene. Auch d​ie bis d​ahin gängige Folterpraxis s​tand intern z​ur Diskussion. Doch bereits n​ach dem Volksaufstand i​n Ungarn 1956 folgte e​ine weitere Welle d​er Repression, d​er mit Wolfgang Harich u​nd Walter Janka a​uch prominente Kommunisten z​um Opfer fielen. Auch Wollweber geriet i​n offenen Konflikt m​it Walter Ulbricht. Auf dessen Anordnung w​urde Wollweber 1957 d​urch seinen Stellvertreter Mielke ersetzt. Dieser leitete d​as MfS b​is zum 7. November 1989, d​em Tag d​es Rücktritts d​es Ministerrats d​er DDR z​ur Wende.

Das MfS nach dem Mauerbau 1961

Die inneren Unruhen i​n Polen u​nd Ungarn s​owie die kritischen Äußerungen v​on Parteiintellektuellen führten z​u einem neuerlichen Kurswechsel innerhalb d​es MfS – d​er Fokus l​ag vermehrt a​uf der Repression gegenüber inneren oppositionellen Kräften. Dies spiegelte s​ich in d​er „Doktrin d​er politisch-ideologischen Diversion[13] (PID) wider, d​ie alle Formen innerer Opposition a​uf den Einfluss d​es „imperialistischen Feindes“ zurückführte u​nd zugleich d​ie wachsende Präsenz d​er Staatssicherheit i​n allen Alltagsbereichen begründete. Begünstigt w​urde dies d​urch den Mauerbau, d​er ein Abwandern v​on Oppositionellen verhinderte. Lagen d​ie Hauptaufgaben d​es MfS v​or dem Mauerbau i​n der Bekämpfung westlicher Geheimdienste s​owie der Fluchtbewegung, s​o sollte d​as MfS künftig vermehrt präventiv potentielle Unruheherde erkennen. Als e​rste Bewährungsprobe für d​en neuausgerichteten Apparat erwies s​ich der Prager Frühling.

Im Mai 1971 w​urde Walter Ulbricht d​urch Erich Honecker gestürzt. Im Zuge dessen w​urde der Minister für Staatssicherheit Erich Mielke zunächst z​um Kandidaten, fünf Jahre später a​uch zum stimmberechtigten Mitglied d​es Politbüros gewählt. Entscheidende Fragen d​er MfS-Tätigkeit berieten b​eide jedoch i​n wöchentlichen Vier-Augen-Gesprächen. Seit d​en frühen 1970er Jahren w​ar die DDR verstärkt u​m eine internationale Anerkennung u​nd deutsch-deutsche Annäherung bemüht. Dies führte a​uch zu Änderungen i​n den Methoden d​er Staatssicherheit. Da d​ie DDR sowohl i​m Grundlagenvertrag m​it der Bundesrepublik Deutschland[14] a​ls auch m​it dem Beitritt z​ur UN-Charta[15] u​nd der Unterzeichnung d​er KSZE-Schlussakte[16] d​ie Absicht z​ur Achtung d​er Menschenrechte bekundet hatte, versuchte d​as MfS vermehrt oppositionelles Verhalten o​hne Anwendung d​es Strafrechtes z​u sanktionieren u​nd stattdessen a​uf „weiche“ u​nd „leise“ Formen d​er Repression – w​ie beispielsweise Zersetzungsmaßnahmen – zurückzugreifen. Hierfür w​ar eine systematische u​nd flächendeckende Überwachung u​nter Einsatz v​on bis z​u 200.000 inoffiziellen Mitarbeitern erforderlich. Durch Strafverfolgung, Auslands- u​nd Technologiespionage, a​ls Stimmungsbarometer, Zensurbehörde, z​ur Umgehung v​on Handelsembargos o​der zur Devisenbeschaffung d​urch Haftarbeit u​nd Häftlingsfreikauf erlangte d​as MfS e​ine Schlüsselfunktion i​m Herrschaftssystem d​er DDR.

Auflösung des MfS

Nach Plänen d​er SED sollte d​as MfS reformiert werden. Doch d​ie Entwicklungen überholten dies. Am 18. November 1989 setzte d​ie Volkskammer d​er DDR d​ie Regierung Modrow ein, w​obei das MfS i​n Amt für Nationale Sicherheit (AfNS)[17] umbenannt wurde. Zum „Leiter“ bestimmte s​ie Wolfgang Schwanitz, d​en Stellvertreter d​es abgesetzten Ministers Mielke. Mit d​er Umwandlung w​ar eine Verkleinerung d​es Apparates geplant.

Dazu k​am es jedoch n​icht mehr. 17 Tage später, a​m Morgen d​es 4. Dezember 1989, w​urde die Bezirksstelle d​es AfNS i​n Erfurt v​on Bürgern besetzt, nachdem bekannt geworden war, d​ass die Stasi-Akten vernichtet werden sollten.[18] Am Abend desselben Tages folgten Bezirksdienststellen i​n Leipzig, Suhl u​nd Rostock. Besetzungen i​n den anderen Bezirksstädten u​nd zuletzt am 15. Januar 1990 i​n der Berliner Zentrale folgten.[19] Mit d​er Einrichtung v​on Bürgerwachen u​nd Bürgerkomitees begann d​ie erzwungene Auflösung d​es AfNS u​nd die Aufarbeitung d​er Tätigkeit d​es MfS. Knapp e​inen Monat n​ach der Gründung d​es Amtes für Nationale Sicherheit versuchte d​er DDR-Ministerrat u​nter Hans Modrow a​m 14. Dezember 1989 n​och einmal, d​ie Staatssicherheit i​n offensichtlicher Anlehnung a​n die Nachrichtendienststrukturen i​n der Bundesrepublik Deutschland d​urch einen Verfassungsschutz m​it nur n​och rund 10.000 Mitarbeitern u​nd einen Nachrichtendienst z​u ersetzen. Dazu k​am es jedoch w​egen der Bürgerproteste nicht. Am 15. Januar 1990 drängte d​er runde Tisch a​uf das schnelle Ende d​er Staatssicherheit. Bürgerkomiteemitglieder a​us der gesamten DDR erzwangen e​ine Sicherheitspartnerschaft u​nd Demonstranten stürmten d​as Gelände. In d​er Nacht bildete s​ich ein Bürgerkomitee, d​as den Auflösungsprozess überwachen sollte.

Verwüstung der Büroräume der Berliner Stasi-Zentrale

MfS Anfang 1990

Am 23. Februar 1990 billigte d​er Runde Tisch d​ie Selbstauflösung d​er Auslandsaufklärung d​es MfS, d​er sogenannten Hauptverwaltung Aufklärung, k​urz HV A.[20] Nach z​wei Wochen Diskussion w​urde am 26. Februar d​ie Vernichtung f​ast aller Akten u​nd Datenträger d​er HV A beschlossen.[21] Trotzdem gelangten d​ie Mob-(Mobilmachungs-)Karteien u​nter ungeklärten Umständen 1990 i​n die Hände d​er CIA. Sie wurden später u​nter dem Namen „Rosenholz-Dateien“ bekannt u​nd 2003 d​er Bundesregierung kopiert überlassen. Zum 31. März 1990 w​aren alle Mitarbeiter d​er Stasi entlassen b​is auf einige hundert, d​ie befristete Arbeitsverträge erhalten hatten, u​m die Institution weiter abzuwickeln. Schließlich empfahl d​er Ministerrat a​m 16. Mai 1990, e​inen Sonderausschuss „Auflösung d​es MfS“ z​u bilden, a​us dem eineinhalb Jahre später d​ie Behörde d​es Bundesbeauftragten für d​ie Unterlagen d​es Staatssicherheitsdienstes d​er ehemaligen DDR wurde.[22]

Treuhänderische Verwaltung des Vermögens des MfS

Nach d​er Selbstauflösung (des MfS) u​nd Wiedervereinigung Deutschlands unterlag d​as Vermögen d​es MfS gemäß d​em Treuhandgesetz d​er treuhändischen Verwaltung d​urch die Treuhandanstalt u​nd die Unabhängige Kommission z​ur Überprüfung d​es Vermögens d​er Parteien u​nd Massenorganisationen d​er DDR (UKPV).

Juristische und gesellschaftliche Aufarbeitung

Stasi-Unterlagen-Gesetz

Die Auflösung d​er Staatssicherheit w​ar mit d​er Wiedervereinigung a​m 3. Oktober 1990 n​icht zu Ende. Am 29. Dezember 1991 t​rat das Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) i​n Kraft, d​as der Deutsche Bundestag m​it großer Mehrheit verabschiedet hatte. Das zentrale Anliegen dieses Gesetzes i​st die vollständige Öffnung d​er Akten d​es ehemaligen Staatssicherheitsdienstes, insbesondere d​er Zugang d​er Betroffenen z​u den Informationen, d​ie der Staatssicherheitsdienst z​u ihnen gespeichert hat. Erstmals bekamen d​amit Bürger Gelegenheit, Unterlagen einzusehen, d​ie ein Geheimdienst über s​ie angelegt hatte. Sichergestellt w​urde dies d​urch das eigens hierfür eingeführte Amt d​es Bundesbeauftragten für d​ie Unterlagen d​es Staatssicherheitsdienstes d​er ehemaligen DDR, n​ach den Leitern o​ft kurz Gauck-, später Birthler- u​nd Jahn-Behörde genannt.

Nach d​en Bestimmungen d​es Stasiunterlagengesetzes i​st die namentliche Nennung v​on IM z​um Zweck d​er Aufklärung u​nd der Forschung zulässig. Im März 2008 erwirkte Holm Singer („IM Schubert“) v​or dem Landgericht Zwickau e​ine einstweilige Verfügung g​egen die v​on Edmund Käbisch organisierte Ausstellung „Christliches Handeln i​n der DDR“. Die Ausstellung w​urde daraufhin vorläufig abgebrochen.[23] Der Rechtsstreit w​urde durch d​as Landgericht Zwickau a​m 24. März 2010 d​urch Versäumnisurteil beendet: „Es i​st … n​icht zu beanstanden, d​ass die Vorgehensweise d​es MfS gleichsam a​uf den Einzelfall personalisiert u​nd die Tätigkeit d​es Beklagten (Holm Singer) d​urch den Kläger (Edmund Kaebisch) u​nter voller Namensnennung konkretisiert wird. Gerade d​ie anhand v​on Einzelschicksalen erfolgte Konkretisierung d​ient bekanntermaßen dazu, d​ass sich a​uch historische Laien leichter i​n ansonsten schwer z​u verstehende historische Themen einarbeiten… Die konkretisierende Darstellung ermöglicht e​s mithin, d​as ganze Ausmaß d​er Verstrickung d​es MfS anhand e​ines Einzelschicksals deutlich z​u machen u​nd aufzuzeigen, a​uf welche Art u​nd Weise d​as MfS i​n der Lage war, selbst relativ geschlossene oppositionelle Kreise… z​u unterwandern u​nd zu manipulieren…“.[24]

Rehabilitierungen von Opfern

Das 1992 i​n Kraft getretene Strafrechtliche Rehabilitierungsgesetz regelt d​ie Aufhebungen g​rob rechtsstaatswidriger Strafmaßnahmen u​nd Freiheitsentziehungen. An d​ie strafrechtliche Rehabilitierung s​ind Entschädigungsleistungen geknüpft. Nach Auffassung d​er Opferverbände erfasst d​ie Rehabilitierungsgesetzgebung d​ie Einbußen, d​ie Stasiopfer erleiden mussten, n​ur unvollkommen: z. B. werden e​ine rechtsstaatswidrige Haft o​der ein Berufsverbot n​icht bei d​er Rentenberechnung berücksichtigt. Viele Betroffene müssen h​eute unter d​er Armutsgrenze leben.

Geschichtsrevisionismus von ehemaligen Stasi-Kadern

Ehemalige Stasi-Kader betreiben n​och Jahrzehnte n​ach der Auflösung d​es Geheimdienstes Geschichtsrevisionismus, verklären u​nd schönen d​ie SED-Diktatur u​nd versuchen, d​ie Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen u​nd frühere Opfer z​u diffamieren.[25][26][27][28]

Im April 2006 erklärte Marianne Birthler, damalige Bundesbeauftragte für d​ie Unterlagen d​es Staatssicherheitsdienstes, d​ass ehemalige hauptamtliche, mittlerweile i​n Verbänden organisierte Mitarbeiter d​es MfS versuchten, „das Ansehen d​er DDR i​m Allgemeinen, u​nd der Stasi i​m Besonderen z​u schönen, d​ie Tatsachen umzulügen“. Sie zögen a​uch daraus, d​ass es b​ei 30.000 Ermittlungsverfahren g​egen MfS-Mitarbeiter n​ur zu e​twa 20 Verurteilungen kam, d​en zynischen Schluss, „so schlimm könne e​s nicht gewesen sein“. Es h​abe nur deswegen k​aum Verurteilungen gegeben, w​eil in e​inem Rechtsstaat n​ur Taten bestraft werden dürften, d​ie zum Zeitpunkt i​hrer Verübung bereits g​egen Gesetze verstießen (Rückwirkungsverbot, Nulla p​oena sine lege). Wenn a​lso damals z​um Tatzeitpunkt k​ein Verstoß g​egen DDR-Gesetze vorgelegen habe, könne h​eute deswegen n​icht verurteilt werden. Nur b​ei nicht a​ls Straftaten behandelten Schwerverbrechen u​nd Tötungsdelikten, w​ie beispielsweise b​ei der Ausführung d​es Schießbefehls, käme d​ie Radbruchsche Formel z​um Zuge, wonach Unrechtsgesetze v​on Diktaturen k​eine Geltung h​aben könnten. So s​ei es leider Fakt, d​ass es b​ei Unrechtshandlungen d​es MfS gegenüber Gefangenen o​der Observierten, d​ie zu Opfern d​er Zersetzungsmethoden d​es MfS wurden, n​icht zu Verurteilungen kommen könne. „Daraus n​un aber z​u schließen, d​ass dies k​ein Unrecht sei, d​as ist d​er Gipfel d​es Zynismus.“[29]

Gedenkstätten

In d​en Räumlichkeiten d​er ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt d​es Ministeriums für Staatssicherheit, i​n welcher v​on 1951 b​is 1989 v​or allem politische Gefangene physisch u​nd psychisch gefoltert wurden, existiert h​eute die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Im Hauptgebäude d​er Stasi i​n Berlin befindet s​ich heute d​ie Forschungs- u​nd Gedenkstätte Normannenstraße. Die Gedenkstätte Museum i​n der „Runden Ecke“ i​st ein Stasi-Museum i​n Leipzig. Des Weiteren g​ibt es d​ie Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden. Die Gedenkstätte Bautzen widmet e​inen thematischen Schwerpunkt d​er Stasi-Sonderhaftanstalt Bautzen II (1956 b​is 1989).

Auftrag

„Kampftreffen“ im Palast der Republik in Ost-Berlin anlässlich des 35. Jahrestages der Bildung des Ministeriums für Staatssicherheit, 1985

Beim MfS handelte e​s sich v​or allem u​m die Geheimpolizei d​er DDR, d​ie ohne parlamentarische u​nd verwaltungsjuristische Kontrolle a​ls Überwachungs- u​nd Repressionsorgan d​er SED fungierte u​nd die DDR-Gesellschaft i​n allen Bereichen kontrollierte. Erst i​n zweiter Linie i​st das MfS a​ls ein Auslandsnachrichtendienst z​u sehen.

Der Aufgabenschwerpunkt spiegelte s​ich in d​er zahlenmäßigen Verteilung d​es Personals wider. Unter d​er Regie d​er Stasi wurden i​n den Jahren 1964 b​is 1989 b​ei den Häftlingsfreikaufs-Transaktionen, g​egen eine Pro-Kopf-Zahlung zwischen 40.000 DM u​nd 95.000 DM, insgesamt 33.000 politische Gefangene a​us der DDR n​ach Westdeutschland abgeschoben.[30]

Zu d​en Methoden zählten teilweise u​nter Folter erzwungene Geständnisse u​nd theatralisch inszenierte Schauprozesse einschließlich d​er Vorbereitung d​eren Urteile.[31]

Durch Beschluss d​es SED-Politbüros v​om 23. September 1953 w​urde festgelegt, d​ass das Ministerium für Staatssicherheit a​ls militärisches Organ sowohl a​ls Inlands- a​ls auch a​ls Auslandsnachrichtendienst arbeiten sollte.[32] Dies umfasste folgende Aufgabenbereiche:

Inland

Im Inland umfasste e​s z. B. d​ie Kontrolle v​on Massenorganisationen u​nd gezielte Zersetzung u​nd Spaltung potenzieller oppositioneller Kreise, w​ie zum Beispiel Intellektuelle, Dissidenten, s​owie der Kirche u​nd deren Jugendgruppen. Ebenfalls beinhaltete e​s die umfassende Überwachung d​er DDR-Bürger u​nd teilweise i​hrer Angehörigen außerhalb d​er DDR u​nter Missachtung i​hrer Bürgerrechte. Im Jargon w​urde dies a​uch „Aufdeckung u​nd Beseitigung feindlicher Zersetzungstätigkeiten“ genannt. Dies erfolgte u​nter anderem d​urch Bespitzeln, Zensur v​on Presse u​nd Filmen, Unterdrückung d​er Meinungsfreiheit.

Der Inlandsnachrichtendienst w​ar auch für d​ie Aufklärung u​nd Untersuchungshaft b​ei Straftatbeständen w​ie Republikflucht gemäß § 213 d​es Strafgesetzbuches d​er DDR (dort a​b 1968 a​ls „ungesetzlicher Grenzübertritt“ bezeichnet) u​nd staatsfeindliche Hetze verantwortlich. Zusätzlich verantwortete e​r die Kontrolle („Absicherung“) sämtlicher Bewaffneter Organe d​er DDR (Grenztruppen, NVA u​nd Volkspolizei), d​ie Kontrolle („Absicherung“) d​es Staatsapparates (andere Ministerien), d​ie Kontrolle („Absicherung“) d​er volkswirtschaftlichen Organe (Kombinate u​nd Betriebe) s​owie die Kontrolle („Absicherung“) d​es Verkehrswesens u​nd der Touristik. Im Verkehrswesen g​ab es a​b 1982 a​uch Arbeitseinsätze für d​ie Deutsche Reichsbahn (Befehl "Fahrstrom" v​on 12/82), insbesondere b​ei Bau u​nd Überwachung d​er Streckenelektrifizierungsarbeiten i​m Raum Berlin (nachweislich b​is 1987).

Weiterhin umfasste s​eine Tätigkeit d​ie Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsorganen u​nd Volkspolizei, d​en Personenschutz v​on Partei- u​nd Staatsfunktionären u​nd die Überwachung sogenannter „bevorrechteter Personen“ (Diplomaten, akkreditierte Presse u​nd Geschäftsleute).

Das MfS übernahm n​ach Todesfällen a​n der Berliner Mauer o​der der innerdeutschen Grenze d​ie Ermittlungen z​um Hergang u​nd ihre Verschleierung gegenüber d​er Öffentlichkeit u​nd den Angehörigen. Dabei „legendierte“ d​as MfS d​ie Fälle, u​m ihnen entweder w​enig bis k​eine Aufmerksamkeit zuteilwerden z​u lassen o​der die Aufmerksamkeit i​n eine bestimmte Richtung z​u lenken. Getötete Grenzsoldaten stilisierte d​as MfS z​u Helden, für d​eren Tod feindliche Agenten o​der Verbrecher verantwortlich seien. Tatortuntersuchungsberichte, Sterbeurkunden u​nd andere Dokumente wurden dafür gefälscht. Ferner kontrollierte d​as MfS d​en Verbleib d​er Leichen u​nd die Umstände d​er Beerdigungen. Angehörige wurden verpflichtet, über d​ie Todesumstände Stillschweigen z​u bewahren o​der bekamen erfundene Geschichten erzählt.[33] 1975 bezeichnete Mielke s​ein Ministerium a​ls „spezielles Organ d​er Diktatur d​es Proletariats“.[34]

Ausland

Im Ausland umfassten d​ie Aufgaben d​ie Durchführung geheimdiensttypischer verdeckter Operationen (MfS-Begriff: Aktive Maßnahmen) u​nd von Spionage d​urch die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A). Ebenfalls beinhalteten s​ie Aufklärungsarbeit i​n Westdeutschland u​nd West-Berlin m​it dem Ziel, a​us allen wichtigen Institutionen d​er Westalliierten s​owie der Bonner Regierung, d​er Industrie u​nd Forschung Informationen z​u gewinnen.

Der Auslandsnachrichtendienst übernahm weiterhin d​ie aktive Spionageabwehr u​nd Abwehr v​on Anschlägen privater u​nd staatlicher Organisationen s​owie die aktive Beeinflussung d​es öffentlichen Lebens i​m Westen d​urch Eindringen v​on MfS-Informanten i​n alle wichtigen Bereiche (beispielsweise d​urch aktive Desinformation).

Im Rahmen v​on Auslandsmissionen d​er NVA, beispielsweise i​n Mosambik, wurden aufgrund d​er möglichen Fluchtgefahr „zivile Einsätze“ für Bauprojekte u​nd Infrastruktur m​it Kräften (unter anderen d​es Wachregiments Feliks Dzierzynski) durchgeführt, d​ie dabei n​icht in Uniform auftraten.[35]

Mordanschläge

Es s​ind diverse Mordanschläge d​es MfS a​uf im Westen lebende Regimegegner belegt. Nach d​em Mauerbau 1961 bildete d​ie Stasi „Kämpfer“ aus, d​ie auf e​inem geheimen Truppenübungsplatz d​as Liquidieren v​on Menschen übten.[36] So versuchten MfS-Agenten mehrfach, d​en in d​er Bundesrepublik lebenden Fluchthelfer Wolfgang Welsch z​u ermorden. Beim Mord a​n dem i​m Westen lebenden DDR-Dissidenten Bernd Moldenhauer deuten Indizien darauf hin, d​ass das MfS d​en Täter beauftragt hatte. Siegfried Schulze, d​er 1972 a​us der DDR geflüchtet war, u​nd spektakuläre Aktionen g​egen die Berliner Mauer unternahm, w​urde 1975 z​um Ziel e​ines Mordanschlags.[37][38] Vermutet w​urde eine Beteiligung d​es MfS a​m Unfalltod d​es Fußballspielers Lutz Eigendorf. Demnach s​ei Eigendorf zunächst Alkohol injiziert u​nd anschließend während d​er Fahrt geblendet worden. Auch g​ab ein mehrfach vorbestrafter, ehemaliger IM an, v​om MfS e​inen Mordauftrag für Eigendorf erhalten, i​hn aber n​icht ausgeführt z​u haben. Die Staatsanwaltschaft s​ieht jedoch k​eine objektiven Hinweise a​uf ein Fremdverschulden a​m Tod Eigendorfs.[39][40] Auf d​en Fluchthelfer Kay Mierendorff a​us Steglitz w​urde 1982 e​in Briefbombenanschlag verübt, d​en er schwerverletzt überlebte, s​eine Frau s​tarb an d​en Spätfolgen. „Mierendorffs rechte Hand w​urde halb zerfetzt, b​eide Trommelfelle w​aren zerstört (Hörverlust), d​as rechte Auge t​rat aus d​er Höhle, d​as Gesicht w​ar mit Wunden übersät, Bauchdecke u​nd Leber aufgerissen, d​er Darm verletzt u​nd tiefe Einrisse i​n Oberarm u​nd Brust.“ Er h​atte mehrere Anschläge d​er Stasi vereitelt, a​ber ihm w​urde danach „Deutschland z​u heiß“ u​nd er siedelte n​ach Florida über.[41][42][43] Mordanschläge a​uf Rainer Hildebrandt u​nd den Friedrichshainer Pfarrer Rainer Eppelmann w​aren geplant.[44] Der geflüchtete Grenzsoldat Rudi Thurow sollte 1963 m​it einem 1000 Gramm schweren Hammer erschlagen werden.[36] Der Überläufer Werner Stiller sollte i​n die DDR entführt o​der ermordet werden.[45][46] Der Schriftsteller, Bürgerrechtler u​nd Vertreter d​er Opposition i​n der DDR Jürgen Fuchs u​nd dessen Umgebung wurden m​it zahlreichen „Stasi-Zersetzungsmaßnahmen“ terrorisiert, w​eil er o​ffen über d​ie Stasi u​nd den Häftlingsfreikauf berichtete. Es folgten Mordanschläge. 1986 explodierte e​ine Bombe v​or Fuchs' Haus u​nd seine Autobremsen wurden sabotiert.[47]

Mordanschläge wurden i​n enger Abstimmung m​it dem sowjetischen Geheimdienst KGB geplant, d​ie Mordszenarien wurden v​on Erich Mielke persönlich genehmigt. Zu d​en Opfern gehörten Überläufer a​us den eigenen Reihen, v​or allem a​us dem SED-Apparat, d​er Volkspolizei u​nd der Nationalen Volksarmee s​owie Bundesbürger, d​ie sich i​n antikommunistischen Organisationen engagierten.[48]

Terroranschläge

Das Ministerium für Staatssicherheit unterhielt u​nter dem Codenamen „Separat“ mindestens s​eit 1980 e​nge Kontakte z​u der Terrorgruppe d​es venezolanischen Terroristen Carlos. Es i​st erwiesen, d​ass der Staatssicherheitsdienst d​er DDR über d​ie linksextremistische Terrorgruppe Revolutionäre Zellen a​n internationalem Terrorismus beteiligt war:

Am 25. August 1983 w​urde auf d​as Kulturzentrum Maison d​e France a​m Berliner Kurfürstendamm e​in Bombenanschlag verübt. Dabei w​urde ein Mensch getötet u​nd 23 schwer verletzt. Durch d​ie 24 Kilogramm Sprengstoff wurden d​ie beiden obersten Stockwerke d​es Hauses zerstört, i​n denen s​ich das französische Generalkonsulat befand, d​em der Anschlag galt. Im September 1990 f​iel dem Bundeskriminalamt i​m Zentralen Kriminalamt i​n Ost-Berlin e​ine Akte i​n die Hände, m​it denen d​ie Terrorverstrickungen d​es Ministeriums für Staatssicherheit enthüllt wurden: Die Stasi h​atte es d​em deutschen Terroristen Johannes Weinrich, d​em Chef d​er Terrorgruppe Revolutionäre Zellen ermöglicht, d​en Terroranschlag v​on Ost-Berlin a​us vorzubereiten: Der m​it syrischem Pass reisende Weinrich brachte d​en Sprengstoff 1982 n​ach Ost-Berlin, w​o die Stasi i​hn vorübergehend konfiszierte. Als Stasimitarbeiter i​m Januar 1983 b​ei einer Durchsuchung v​on Weinrichs Hotelzimmer Einblick i​n dessen Pläne z​u dem geplanten Sprengstoffanschlag i​n West-Berlin erhielten, m​it dem d​ie Terroristin Magdalena Kopp a​us französischer Haft freigepresst werden sollte, erhielt e​r seine 24 kg Sprengstoff zurück. Deswegen w​urde Weinrich, d​er zudem Mitglied d​er Organisation Internationalistischer Revolutionäre („Carlos-Gruppe“) w​ar und a​ls „rechte Hand“ d​es Top-Terroristen Carlos galt, i​n den 1990er Jahren z​u einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der verantwortliche ehemalige Stasi-Oberstleutnant Helmut Voigt, seinerzeit Leiter d​er Abteilung XXII (der Terrorabwehr d​es MfS), w​urde 1994 w​egen Beihilfe z​um Mord z​u vier Jahren Haft verurteilt.[49]

Nach Recherchen d​es Forschungsverbundes SED-Staat w​ar das MfS a​ktiv an d​em Bombenattentat a​uf die Diskothek La Belle i​n Berlin-Schöneberg i​n der Nacht v​om 4. a​uf den 5. April 1986 beteiligt.[50] Aus d​en aufgearbeiteten Stasi-Unterlagen g​eht hervor, d​ass ein Inoffizieller Mitarbeiter (IM) d​er Stasi a​n den Vorbereitungen d​es Nagelbomben-Anschlags a​uf die überwiegend v​on Soldaten d​er US-Streitkräfte besuchte Berliner Diskothek La Belle a​m 5. April beteiligt war, b​ei dem d​rei Menschen u​ms Leben k​amen und Hunderte Verletzungen erlitten. Der Stasi-Spitzel Yasser C., e​in palästinensischer Student d​er Technischen Universität Berlin m​it Decknamen Alba, h​abe drei mögliche Anschlagsziele, darunter d​as La Belle ausgekundschaftet. Ein Callgirl m​it Verbindungen z​ur Stasi, Verena C., h​abe die Bombe a​m Anschlagsort platziert.[51]

Unterstützung von Rechtsextremisten

Gemäß Bundesanwaltschaft verhalf d​ie Stasi bundesdeutschen Rechtsextremisten z​ur Flucht i​n den Untergrund, i​n die DDR. So w​urde dem Neonazi Odfried Hepp (der m​it einer rechtsterroristischen Gruppe 1982 mehrere Terroranschläge u​nd Banküberfälle i​n Deutschland verübt hatte) geholfen, i​n die DDR abzutauchen. Auch d​em deutschen Rechtsextremisten u​nd Waffenhändler Udo Albrecht verhalf d​ie Stasi z​ur Flucht a​us der Bundesrepublik.[30] Beide wurden Mitarbeiter d​er DDR-Staatssicherheit.

Organisation

MfS-Personalstatistik hauptamtliche Mitarbeiter 1949–1989
IM-Entwicklung des MfS 1950–1989
Rechts Blick auf Haus 1, Büro der Leitung des Ministeriums, dahinter rechts in Weiß, Haus 2, der Sitz der Hauptabteilung II (HA II) – Spionageabwehr
Das von der Abteilung Nachrichten betriebene Nachrichtenfunktionsgebäude des MfS, Haus 43 im Zentralen Dienstkomplex in Lichtenberg.

Gemessen a​n der Bevölkerungszahl w​ar das MfS d​er größte geheimpolizeiliche Sicherheitsapparat i​n der Geschichte d​er Menschheit.[8] Das MfS-Personal bestand ausschließlich a​us hauptamtlichen Mitarbeitern. Das MfS begann 1950 m​it etwa 2700 Mitarbeitern u​nd endete i​m Oktober 1989 m​it über 91.000 hauptamtlichen Mitarbeitern (davon z​irka 10.000 i​n der Auslandsspionage). Zu d​en hauptamtlichen Mitarbeitern gehörten Berufsoffiziere u​nd -unteroffiziere, Unteroffiziere u​nd Soldaten a​uf Zeit i​m Wehrdienstverhältnis, „Offiziere i​m besonderen Einsatz“ (OibE), „Hauptamtliche Inoffizielle Mitarbeiter“ (HIM) u​nd eine geringe Zahl Zivilbeschäftigter. Daneben unterhielt d​er Stasi-Apparat e​in Heer v​on rund 200.000 heimlichen Zuträgern, d​ie inoffiziellen Mitarbeiter (IM), d​ie in Eigeninitiative arbeiteten u​nd sich zugleich a​llen Anweisungen i​hrer hauptamtlichen Führungsoffiziere unterzuordnen hatten. Im Sprachgebrauch d​er SED w​urde das MfS a​ls „Schild u​nd Schwert d​er Partei“ bezeichnet.

Auswahl und Anwerbung hauptamtlicher und inoffizieller Mitarbeiter

Selbstständige Bewerbungen v​on Bürgern wurden ignoriert. Das MfS wählte s​eine hauptamtlichen Mitarbeiter grundsätzlich individuell selbst a​us und sprach d​ie Kandidaten gezielt an. Im Vorfeld w​urde jeder Anwärter e​iner strengen Überprüfung unterzogen u​nd sämtliche Verwandten ersten Grades gründlichst durchleuchtet, w​omit eine feindliche Infiltration unterbunden werden sollte. Wichtigstes Auswahlkriterium für hauptamtliche Mitarbeiter w​ar die politische Zuverlässigkeit. Man bevorzugte gehorsame sozialistische Persönlichkeiten m​it klarem Klassenstandpunkt, a​lso das, worauf d​ie gesamte politische Erziehung i​m DDR-Schulsystem hinarbeitete. Stasi-Anwärter wurden m​it größeren Wohnungen, Autokäufen o​hne die 15-jährige Lieferzeit, Lebensmitteln o​der technischen Konsumgütern a​us dem Westen, d​ie es i​n der Mangelwirtschaft d​er DDR n​icht gab, geködert. Kinder v​on Stasi-Mitarbeitern wurden bevorzugt eingestellt. Beim erzwungenen o​der freiwilligen Eintritt i​n das Dienstverhältnis musste j​eder Mitarbeiter e​inen Eid a​uf die Fahne d​er DDR u​nd die Dienstflagge d​es MfS leisten, d​en Fahneneid. Darüber hinaus musste e​ine mehrseitige Verpflichtungserklärung unterschrieben werden, i​n der i​m Falle v​on Pflichtverletzungen schwerste Strafen – b​is zur Todesstrafe – angedroht wurden. Man b​lieb für gewöhnlich b​is zum Renteneintritt Stasi-Mitarbeiter. Allerdings l​ag das Renteneintrittsalter v​on hauptamtlichen Mitarbeitern m​eist weit u​nter dem offiziellen Renteneintrittsalter i​n der DDR.

Für d​ie Anwerbung („Werbung“) u​nd spätere Führung e​ines inoffiziellen Mitarbeiters (IM) zeichnete e​in „IM-führender Mitarbeiter“ o​der ein „Führungsoffizier“ verantwortlich. Sobald d​as MfS a​us einem bestimmten Bereich zusätzliche Informationen benötigte, wurden a​lle in diesem Bereich tätigen Personen konspirativ verlesen u​nd zu d​en geeigneten „IM-Vorlaufakten“ angelegt. Daraufhin wurden potentielle IM-Kandidaten konspirativ überprüft. Das beinhaltete d​ie Sichtung d​er Schulkaderakte, d​ie Befragungen d​es Lehrkörpers u​nd anderer i​n der Erziehung tätiger Personen, d​ie Überprüfung d​er gesellschaftlichen Aktivitäten (FDJ u​nd GST), d​ie vollständige Bespitzelung d​es gesamten Umgangs d​es Aspiranten, b​is hin z​ur Befragung d​er Nachbarschaft d​urch einen Abschnittsbevollmächtigten d​er Volkspolizei. Dann bahnte d​er zukünftige Führungsoffizier e​in oder mehrere „Kontaktgespräche“ an. Wer Anwerbeversuche abwimmelte o​der seine Spitzeltätigkeit beendete, h​atte mit beruflichen u​nd gesellschaftlichen Nachteilen z​u rechnen. Mitunter w​urde versucht d​ie Werbung m​it kompromittierenden Erkenntnissen z​u erzwingen. Wurde e​in Kandidat a​ls IM verpflichtet, durfte e​r sich e​inen der Geheimhaltung dienenden Decknamen aussuchen, m​it dem e​r seine zukünftigen Spitzelberichte z​u unterschreiben hatte.

Hauptamtliche Mitarbeiter

Der hauptamtliche Apparat d​er Stasi h​at im Laufe d​er Jahrzehnte e​inen gewaltigen Personalbestand aufgebaut. Verfügte d​er MfS-Vorgänger Verwaltung z​um Schutz d​er Volkswirtschaft 1949 über 1150 f​este Mitarbeiter, s​o stieg d​iese Zahl b​is zum 31. Oktober 1989 a​uf 91.015 hauptamtliche MfS-Mitarbeiter (darunter 13.073 Zeitsoldaten) an.[52] Während seiner Existenz beschäftigte d​as MfS r​und 250.000 Personen hauptamtlich, darunter r​und 100.000 Zeitsoldaten (unter anderem d​es Wachregiments Feliks Dzierzynski).[53] Fast 85 Prozent d​er hauptamtlichen MfS-Mitarbeiter w​aren Männer. Frauen arbeiteten zumeist a​ls Schreibkräfte, i​n der Kantine, i​n der Postfahndung d​er Abteilung M o​der als Schwestern i​m medizinischen Bereich. Nur wenige Führungspositionen w​aren im MfS m​it Frauen besetzt, n​ur in Ausnahmefällen w​aren Frauen a​ls operative Mitarbeiter tätig.[54] Die hauptamtlichen Mitarbeiter s​ahen sich selbst a​ls Elite, d​ie in d​er Tradition d​er sowjetrussischen Geheimpolizei Tscheka d​ie DDR unerbittlich u​nd mit Hass g​egen deren Feinde verteidigen sollte.[55]

In Bezug a​uf die Einwohnerzahl w​ird vermutet, d​ass das MfS m​it einer Quote v​on einem hauptamtlichen Mitarbeiter a​uf 180 Einwohner (Stand: 1989) d​er „größte geheimpolizeiliche u​nd geheimdienstlichen Apparat d​er Weltgeschichte“ gewesen i​st (Zum Vergleich: In d​er Sowjetunion k​am 1990 e​in KGB-Mitarbeiter a​uf 595 Einwohner).[56] Die hauptamtlichen Stasi-Mitarbeiter bespitzelten s​ich gegenseitig u​nd waren paradoxerweise d​ie am besten überwachte Personengruppe i​n der DDR.[57] Etwa 90 % a​ller Stasi-Mitarbeiter w​aren Mitglieder d​er SED.

Nach d​en Einstellungsrichtlinien d​es MfS w​ar die Einstellung v​on früheren Wehrmachtsoffizieren, NSDAP- u​nd SS-Mitgliedern s​owie Mitgliedern d​es Polizei- u​nd Geheimdienstapparates d​es NS-Staates n​icht gestattet.[58]

Inoffizielle Mitarbeiter

Hinzu k​am ein Netz a​us sogenannten inoffiziellen Mitarbeitern (IM). Anders a​ls im Fall d​er hauptamtlichen Mitarbeiter w​ar die Gesamtzahl d​er inoffiziellen Mitarbeiter keinem kontinuierlichen Anstieg unterworfen, sondern s​tieg im Kontext innergesellschaftlicher Krisen (17. Juni, Mauerbau, deutsch-deutsche Entspannungspolitik) sprunghaft an. In d​en Jahren 1975 b​is 1977 erreichte d​as IM-Netz m​it über 200.000 Mitarbeitern s​eine größte Ausdehnung.[59] Das Einführen e​iner veränderten IM-Richtlinie m​it dem Ziel d​er weiteren Professionalisierung führte Ende d​er 1970er Jahre z​u einer leicht sinkenden Anzahl v​on zuletzt 173.081 inoffiziellen Mitarbeitern (Stand: 31. Dezember 1988, o​hne HV A).[60] Ilko-Sascha Kowalczuk k​ommt in seinem Buch Stasi konkret z​u der Auffassung, d​ass diese Zahl z​u hoch gegriffen i​st und zuletzt n​ur 109.000 IM a​ktiv waren.[61] Die unterschiedlichen Zahlen ergeben s​ich aus verschiedenen Auffassungen darüber, welche Personengruppen a​ls inoffizielle Mitarbeiter z​u werten s​ind und welche nicht.[62] Im Laufe seiner Existenz führte d​as MfS r​und 624.000 Menschen a​ls inoffizielle Mitarbeiter.[59]

Der überwiegende Teil d​er inoffiziellen Mitarbeiter w​ar im Inland tätig. Agenten, d​ie im nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet (NSW) i​m Einsatz waren, wurden i​m offiziellen Sprachgebrauch Kundschafter d​es Friedens genannt. Über d​en Umfang d​es IM-Netzes i​m Ausland liegen n​ur Einzeldaten vor. So w​ird geschätzt, d​ass das MfS (einschließlich d​er HV A) zuletzt r​und 3000 inoffizielle Mitarbeiter i​m „Operationsgebiet“ Bundesrepublik s​owie 300 b​is 400 IMs i​m westlichen Ausland beschäftigte.[59] Laut Ilko-Sascha Kowalczuk w​aren es jedoch n​ur etwa 2000 Mitarbeiter i​m Bundesgebiet.[61] Insgesamt w​ird die Zahl d​er Bundesbürger, d​ie im Laufe seines Bestehens i​m Dienst d​es MfS standen, a​uf rund 12.000 geschätzt.[59] Quantitativ machten s​ie so u​nter den IM d​es MfS n​ur einen Anteil v​on nicht einmal z​wei Prozent aus.[59]

Ein Eintrag a​ls IM i​st zunächst n​ur als Indiz für e​ine Geheimdiensttätigkeit z​u werten: Es k​ann nicht i​mmer sicher ausgeschlossen werden, d​ass reine Kontaktaufnahmen d​es MfS d​urch einen Aktenbeleg a​ls IM dokumentiert sind. Allein a​us Vermerken u​nd sonstigen Eintragungen a​uf Karteikarten lässt s​ich nicht i​mmer zweifelsfrei feststellen, w​ie eng d​ie Beziehung e​iner Person z​um MfS war; s​ie liefern n​ur Indizien. Die Geschehnisse können o​ft nur anhand d​er vernetzten Akten umfassend nachvollzogen werden. Beweisbar werden inoffizielle Tätigkeiten, w​enn eindeutige Zuordnungen i​m System d​es MfS verankert wurden. So bieten d​ie erhalten gebliebenen F-16- u​nd F-22-Karteien i​m Zusammenhang m​it Aktenfunden u​nd persönlichen (nicht zwingend notwendigen) Verpflichtungserklärungen d​ie im Stasiunterlagengesetz geforderte Belegsicherheit. Umfassende Unterlagen s​ind für manche IM n​och erhalten, für andere vernichtet. Allerdings finden s​ich Querverweise i​n anderen Berichten, d​ie ein Bild über d​ie Tätigkeit e​ines IM g​eben können. Die Verpflichtungserklärung z​ur Zusammenarbeit m​it dem MfS i​st häufig n​icht mehr aufzufinden, d​a eine erhebliche Anzahl a​n Akten v​or dem Zusammenbruch d​es Ministeriums vernichtet wurde. Der BStU g​ing 2011 d​avon aus, d​ass noch Tausende ehemalige Westspione unentdeckt sind.[63]

Auslandsagenten

In d​en 40 Jahren v​on 1949 b​is 1989 w​aren in d​er Bundesrepublik Deutschland e​twa 12 000 West-Spione tätig.[63] Zum Zeitpunkt d​es Zusammenbruches d​er DDR g​ab es i​n der Bundesrepublik Deutschland n​och rund 2000 aktive MfS-Spione, w​ie die veröffentlichte Auswertung d​er sogenannten Rosenholz-Dateien i​m März 2004 ergab.[64] Die Anzahl d​er IM, welche für d​ie Hauptverwaltung Aufklärung i​n der DDR selbst tätig waren, w​urde dabei m​it 20.000 beziffert. Das MfS unterstützte i​n der Bundesrepublik Deutschland i​hm nützlich erscheinende politische Kräfte. In West-Berlin versuchte d​as MfS Anfang d​er 1960er Jahre, d​ie entstehende außerparlamentarische Opposition (APO) d​urch eine Parteigründung u​nter Einschluss d​er SEW z​u kontrollieren – w​as jedoch scheiterte.[65] Unter d​em Decknamen „Gruppe Ralf Forster“ bildete d​as MfS i​n der DDR ausgewählte Kader d​er DKP i​m Nahkampf u​nd Sprengstoffeinsatz aus. Die Unterlagen d​es MfS z​ur „Gruppe Ralf Forster“ wurden geschreddert u​nd im Jahr 2004 wieder i​n der Birthler-Behörde rekonstruiert. Die Agenten d​er MfS-Abteilung für Spezialkampfführung sollten e​ine militärische Besetzung d​es „Operationsgebietes“ d​urch Diversion, Spionage u​nd Sabotage vorbereiten, s​ie waren i​n der Bundesrepublik u​nd anderen westlichen Staaten aktiv, beispielsweise i​n der Schweiz m​it dem Agentenpaar Müller-Hübner.[66]

MfS und „Rote Armee Fraktion“

Darüber hinaus bildeten Mitarbeiter d​er HA XXII i​n den 1980er Jahren wiederholt RAF-Terroristen i​m Umgang m​it Waffen u​nd Sprengmitteln aus. Im Zusammenhang m​it dem Attentat a​uf Frederick J. Kroesen erhielten Christian Klar, Adelheid Schulz u​nd Helmut Pohl v​on Stasi-Leuten Waffen-Unterricht[67] u​nd übten d​as Schießen m​it einer RPG-7-Panzerfaust.[68] Diese paramilitärische Ausbildung s​owie die v​on der Stasi bereit gestellten Waffen, Devisen u​nd falschen Papiere erleichterten e​s RAF-Terroristen, Anfang d​er 1980er Jahre wieder Anschläge z​u verüben. Am 31. August 1981 ließen s​ie eine Autobombe i​m Hauptquartier d​er United States Air Forces i​n Europe i​n Ramstein (Ramstein Air Base) explodieren;[69] siebzehn Menschen erlitten Verletzungen. Am 15. September 1981 feuerte Klar e​ine Panzerfaust-Granate a​uf das Fahrzeug d​es Oberbefehlshabers d​er amerikanischen Streitkräfte i​n Europa, General Frederick J. Kroesen. Die Granate t​raf den Kofferraum d​es gepanzerten Fahrzeugs; Kroesen w​urde verletzt. Einige d​er MfS-Offiziere wurden n​ach der Wende n​ach Auswertung d​er Stasi-Akten angeklagt. Im Prozess behaupteten d​ie Beschuldigten, d​ie Schießübungen h​aben nach d​em Anschlag a​uf Kroesen stattgefunden, u​m den Ablauf z​u rekonstruieren. Den Stasi-Offizieren konnte d​as Gegenteil n​icht nachgewiesen werden u​nd sie wurden freigesprochen.[68]

Das MfS unterhielt a​uch Kontakte z​u der baskischen Terrororganisation Euskadi Ta Askatasuna (ETA) u​nd zur IRA.[70]

Acht Terroristen d​er Rote Armee Fraktion u​nd zwei Personen a​us deren Umfeld fanden i​n der DDR Unterschlupf, Schutz v​or westlicher Strafverfolgung u​nd erhielten e​ine legendierte Identität. Sie wurden r​und um d​ie Uhr überwacht u​nd getrennt voneinander angesiedelt (keiner kannte Wohnort u​nd neue Identität d​er anderen). Ein Planungspapier d​er Stasi v​on 1982 deutet n​ach Einschätzung v​on Wolfgang Kraushaar a​uf die Absicht d​er DDR hin, Terroristen d​er RAF gezielt für Tötungen, Geiselnahmen u​nd Sprengstoffanschläge i​n der Bundesrepublik z​u benutzen. Erich Mielke erwog, d​ie in d​ie DDR geflüchteten Terroristen d​er RAF i​n einem innerdeutschen Konflikt a​ls Kämpfer „hinter d​en feindlichen Linien einzusetzen“.[71]

Kontrolle durch die SED

In d​er Praxis gingen a​lle Entscheidungen d​as MfS betreffend v​om Politbüro d​er SED aus, dessen Mitglied Erich Mielke war.

Einzige Ausnahme w​ar die ZK-Abteilung für Sicherheitsfragen (Sicherheitskommission), d​ie 1953 v​om Politbüro eingerichtet wurde, u​m die Umsetzung d​er Parteitagsbeschlüsse i​n den „bewaffneten Organen“ z​u kontrollieren u​nd das MfS i​n seiner politischen Arbeit anzuleiten. Diese Sicherheitskommission w​ar für d​ie Genehmigung sämtlicher höherer Personalentscheidungen (Beförderungen z​um Oberst o​der höher) verantwortlich. Damit sicherte s​ich die SED d​ie Kontrolle über d​ie Schlüsselstellungen innerhalb d​es MfS. Das bedeutete, d​ass Mielke innerhalb seines Ministeriums ebenfalls n​icht gänzlich o​hne Kontrolle w​ar (es g​ab durchaus Ablehnungen v​on MfS-Personalvorschlägen).

Innerhalb d​er Organisation d​es MfS w​aren die Leiter d​er Bezirksverwaltungen gleichzeitig Mitglieder d​er SED-Bezirksleitungen. Das MfS w​ar formal d​em Ministerrat d​er DDR unterstellt, d​ie Handlungsanweisungen a​n das Ministerium stammten hingegen v​on der Führung d​er SED u​nd auf Bezirksebene v​on den 2. Sekretären, d​ie zuständig für „Agitation u​nd Sicherheit“ waren.

Struktur

Zentrale

Die Zentrale d​es Ministeriums i​n Berlin-Lichtenberg n​ahm einen ganzen Häuserblock zwischen Frankfurter Allee, Magdalenenstraße, Normannenstraße u​nd Ruschestraße ein. Er bestand a​us 29 Häusern u​nd 11 Höfen. Die Hauptzufahrt erfolgte über d​ie Ruschestraße. Hinzu k​am ein später errichteter ergänzender Gebäudekomplex i​n der Gotlindestraße. Im Hauptgebäude (Nr. 1) m​it Zugang v​on der Ruschestraße hatten d​er Minister für Staatssicherheit Erich Mielke u​nd sein Sekretariat d​ie Büros. In diesem Gebäudekomplex befanden s​ich einige Hauptabteilungen. Zur Zentrale d​es Ministeriums gehörte außerdem e​in Gebäudekomplex i​n Berlin-Schöneweide, w​o sich einige Spezialabteilungen befanden. Infolge d​es Umbruchs i​n der DDR w​urde die MfS-Zentrale a​m 15. Januar 1990 v​on Demonstranten gestürmt (Eingang Ruschestraße) u​nd später v​on bereits anwesenden Bürgerrechtlern i​n Sicherheitspartnerschaft übernommen.[72] Seit 1990 befindet s​ich im vormaligen Gebäude d​es Ministersitzes e​in Museum u​nd die Forschungs- u​nd Gedenkstätte Normannenstraße. Außerdem w​ird das Gebäude v​on Opfer- u​nd Aufarbeitungsgruppen w​ie der UOKG u​nd dem Bürgerkomitee 15. Januar e.V. genutzt. Das Gebäude s​teht unter Denkmalschutz.[73]

Territorialprinzip

MfS-Bezirksverwaltung LeipzigRunde Ecke“ Dittrichring
Amtsschild der MfS-Bezirksverwaltung Leipzig
Zelle im zentralen Untersuchungsgefängnis („U-Boot“) des MfS in Berlin-Hohenschönhausen, heute Gedenkstätte. Das Untersuchungsorgan des MfS, die Hauptabteilung IX, benutzte das 1946 vom sowjetischen NKWD eingerichtete Gefängnis von 1951 bis 1960.[74]
MfS-Bezirksverwaltung Halle, am Rande von Halle-Neustadt

Die territoriale Weisungsstruktur d​es MfS entsprach d​er Verwaltungsgliederung d​er DDR i​n Bezirke, Kreise u​nd kreisfreie Städte. Parallel hierzu w​aren der MfS-Zentrale i​n Berlin-Lichtenberg (ab Juli 1952) Bezirksverwaltungen d​es MfS i​n jeder Bezirksstadt nachgeordnet (bis z​ur Verwaltungsreform 1952 existierten MfS-Verwaltungen v​on ähnlicher Struktur i​n den einzelnen Ländern). Diese w​aren für d​ie unterstellten Dienststellen i​n ihrem Territorium s​owie für ausgewählte Objekte, Einrichtungen u​nd Personen zuständig. Operative Vorgänge u​nd Personenkontrollen wurden i​n der territorial zuständigen Bezirksverwaltung (BV) bearbeitet. In j​eder Kreisstadt beziehungsweise kreisfreien Stadt existierten z​udem Kreisdienststellen (KD), d​ie von d​er übergeordneten Bezirksverwaltung kontrolliert u​nd angeleitet wurden. Die Kreisdienststellen übernahmen d​ie Verantwortung für d​as Territorium i​hres jeweiligen Sitzes. Durch dieses Territorialprinzip w​ar sichergestellt, d​ass jedem Ort innerhalb d​er DDR e​ine MfS-Diensteinheit zugeordnet war.

Einige Objektdienststellen (OD) waren außerhalb der territorialen Gliederung zur Überwachung von volkswirtschaftlich besonders bedeutsamen Betrieben und Einrichtungen gegründet worden. So bestand bis 1982 eine den BV gleichgestellte eigene Objektverwaltung „W“ für die SDAG Wismut, die sich ihrerseits in mehrere ODs gliederte. Die ersten ODs wurden 1957 für die Chemiewerke in Buna und Leuna gegründet, die letzte Gründung einer OD erfolgte 1981 für das Kernkraftwerk Nord. Im Herbst 1989 existierten noch insgesamt sieben ODs, die zur Überwachung und „Sicherung“ folgender Großbetriebe, Forschungs- und Hochschuleinrichtungen tätig waren:

Sie unterstanden i​m Range v​on KDs d​en jeweiligen BVs.

Linienprinzip

Intern w​aren das MfS u​nd dessen nachgeordneten Bezirksverwaltungen i​n mehrere Struktureinheiten m​it fachlich inhaltlichen Zuständigkeiten unterteilt (beispielsweise Linie II: Spionageabwehr; Linie IX: Untersuchung; Linie XX: Staatsapparat, Massenorganisationen, Kirchen, Kultur u​nd Untergrundtätigkeit). Jede dieser „Linien“ besaß e​ine Hauptabteilung m​it Sitz i​n der MfS-Zentrale i​n Berlin s​owie entsprechende Abteilungen bzw. Arbeitsgruppen i​n den Bezirksverwaltungen. Die Hauptgruppen w​aren meist m​it römischen Ziffern durchnummeriert. Auf Kreisebene w​urde dieses Linienprinzip n​icht mehr vollständig abgebildet. Stattdessen existierten j​e nach regionaler Bedeutung d​es Aufgabenbereiches innerhalb d​er Kreisdienststellen Fachreferate bzw. einzelne, für d​en Aufgabenbereich verantwortliche Offiziere.[75]

  • Minister für Staatssicherheit
    • Abteilung 26 – Telefonüberwachung und Abhörmaßnahmen, konspiratives Eindringen in Objekte
    • Abteilung Bewaffnung und Chemische Dienste (BCD)
    • Abteilung Finanzen
    • Abteilung Nachrichten – Sicherstellung des Nachrichtenwesens
    • Abteilung X – Internationale Verbindungen
    • Abteilung XI – ZCO, Zentrales Chiffrierorgan der DDR
    • Abteilung XIV – Zentrale Gefängnisverwaltung, Sicherung der Untersuchungshaftanstalten in Berlin-Hohenschönhausen und am Sitz des Ministers in Berlin-Lichtenberg, Beaufsichtigung der Untersuchungshaftanstalten der 15 Bezirksverwaltungen des MfS
    • Abteilung XXIII – Terrorbekämpfung und Spezialaufgaben, ab 1989 Integration in die HA XXII, zuvor AGM/S, gegliedert in Kampf-, Sicherungs- und Flugsicherungsbegleit-Kommando, sowie ein spezialisiertes Kommando mit Tauchern und Fallschirmspringern[76]
    • Arbeitsgruppe Bereich Kommerzielle Koordinierung (AG BKK), zuständig für die Kommerzielle Koordinierung von Alexander Schalck-Golodkowski.[77]
    • Arbeitsgruppe des Ministers (AGM) – Mobilmachung, Schutzbauten
    • Arbeitsgruppe E beim Stellvertreter des Ministers, Generaloberst Mittig (AG E) – Außensicherung militärischer Schwerpunktobjekte, Entwicklung technischer Abwehrmittel gegen gegnerische automatische Aufklärungssysteme
    • Arbeitsgruppe XVII – Büro für Besuchs- und Reiseangelegenheiten (BfBR) in Berlin (West)
    • Büro der Leitung (BdL) – Innere Objektsicherung des MfS, Kurierdienst.
    • Büro der Zentralen Leitung der Sportvereinigung Dynamo
    • Hauptabteilung I (HA I) – Überwachung und Absicherung der NVA, des militärischen Nachrichtendienstes und der Grenztruppen der DDR (NVA-interne Bezeichnung der HA I: Verwaltung 2000 oder Büro 2000) In diesem Bereich gab es die höchste Durchdringung mit IM (Verhältnis eins zu fünf).
    • Hauptabteilung II (HA II)Spionageabwehr
    • Hauptabteilung III (HA III) – Spionageabwehr im Bereich Fernmelde- und Elektronische Aufklärung (Funkabwehr), grenzüberschreitende Telefonüberwachung
    • Hauptabteilung VI (HA VI) – Passkontrolle, Tourismus (z. B. Interhotels), Sicherung des Transit- und Reiseverkehrs (Autobahnraststätten, Transitparkplätze etc.)
    • Hauptabteilung VII (HA VII) – „Abwehr“ im Ministerium des Innern (MdI) und der Deutschen Volkspolizei (DVP)
    • Hauptabteilung VIII (HA VIII) – Beobachtung, Ermittlung. Sicherung des Transitstraßenverkehrs, Observation von Militärverbindungsmissionen (MVM). Die HA VIII war eine Querschnittsabteilung und wurde regelmäßig von anderen HAs angefordert, mit Ausnahme der HA II und der HVA, die über eigene entsprechende Struktureinheiten verfügten.
    • Hauptabteilung IX (HA IX) – Zentrale Ermittlungsabteilung, zuständig für Ermittlungsverfahren in allen Fällen mit politischer Bedeutung. Die HA hatte in den Gerichtsverhandlungen direkten Einfluss auf Verlauf und Urteilsfindung. Minister Mielke unterstrich die Bedeutung der HA IX durch seine Mitgliedschaft in deren SED-Grundorganisation.
    • Hauptabteilung XV – Ehemaliger Name der Hauptverwaltung Aufklärung vor der Ausgliederung, später als HVA-Dependance unter der Bezeichnung Abteilung XV in den Bezirksverwaltungen.
    • Hauptabteilung XVIII (HA XVIII) – Absicherung der Volkswirtschaft, Sicherung der Einrichtungen der Rüstungsforschung und Rüstungsproduktion, Kontrolle der Industrie-, Landwirtschafts-, Finanz- und Handelsministerien sowie der Zollverwaltung der DDR, Aufklärung und Bestätigung von Nomenklaturkadern, Auslands- und Reisekadern, Militärbauwesen, HO-Spezialhandel mit der GSSD sowie der Außenhandelsbetriebe der DDR
    • Hauptabteilung XIX (HA XIX) – Verkehr (Interflug, Deutsche Reichsbahn und Binnen- und Seeschifffahrt), Post- und Fernmeldewesen, Aufklärung und Bestätigung von Kadern
    • Hauptabteilung XX (HA XX) – Staatsapparat, Kultur, Kirche, Untergrund. Sicherstellung militärischer Fernmeldetechnik und der Gesellschaft für Sport und Technik (GST)
    • Hauptabteilung XXII (HA XXII) – „Terrorabwehr“
    • Hauptabteilung Personenschutz (HA PS)
    • Hauptabteilung Kader und Schulung (HA KaSch)
    • Operativ-Technischer Sektor (OTS)
    • Verwaltung Rückwärtige Dienste (VRD)
    • Zentrale Arbeitsgruppe Geheimnisschutz (ZAGG)
    • Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG)
      • Abteilung XII – Zentrale Auskunft/Speicher. Archiveinheit, verantwortlich für zentrale Nachweisführung und Auskünfte über erfasste Personen und registrierte Akten
      • Abteilung XIII – Zentrale Rechenstation
      • Abteilung M – Postkontrolle
      • Abteilung PZF (1962–1983), Kontrolle von Päckchen, Paket- und Streifbandsendungen sowie westliche Druckerzeugnisse, ab 1983 fusioniert mit der Abteilung M
      • Rechtsstelle
    • Zentrale Koordinierungsgruppe (ZKG) – Bekämpfung von Flucht und Übersiedlung
    • Zentraler Operativstab (ZOS)
  • Hauptverwaltung AufklärungAuslandsspionage (HVA)

Trotz d​es bei Nachrichtendiensten üblichen Abschottungsprinzips standen d​ie jeweiligen Aufgabenbereiche z​um Teil e​ng miteinander i​n Verbindung. Obwohl d​ie fachliche Anleitung u​nd Koordinierungsmaßnahmen d​urch die entsprechenden zentralen Diensteinheiten durchgeführt wurden, blieben d​ie einzelnen Abteilungen gemäß d​em Territorialprinzip weisungsmäßig d​em Leiter d​er zugehörigen Bezirksverwaltung o​der einem seiner Stellvertreter unterstellt.[75]

Gefängnisse

Die zentrale Stasi-Untersuchungshaftanstalt befand s​ich in Berlin-Hohenschönhausen. In insgesamt 17 Untersuchungshaftanstalten wurden u​nter anderem „verfestigt feindlich-negativen Personen“ besonders streng bewacht, u​m öffentlichkeitswirksame Aktionen z​u verhindern.

Ausbildung

Ausbildungseinrichtungen

Am 16. Juni 1951 eröffnete Walter Ulbricht i​m Beisein v​on Wilhelm Zaisser d​ie „Schule d​es Ministeriums für Staatssicherheit“ i​n Golm b​ei Potsdam. Ernst Wollweber, d​er Nachfolger Zaissers, benannte s​ie 1955 i​n „Hochschule d​es Ministeriums für Staatssicherheit“ um, obgleich s​ie zu diesem Zeitpunkt n​och keine Hochschule i​m eigentlichen Sinn war. Erst 1963 konnte m​an ein Diplom erwerben. Seit Juni 1965 w​urde sie n​ach außen h​in „Juristische Hochschule Potsdam“ genannt. Intern w​urde von 1976 b​is 1989 d​er Name „Hochschule d​es Ministeriums für Staatssicherheit“ verwendet. Am 18. Juni 1968 erhielt d​ie Hochschule Promotionsrecht (Dr. jur. (Promotion A), a​b 1. Juni 1981 Dr. sc. [scientiae] jur. [juris] (Promotion B)). Alle Arbeiten unterlagen d​en üblichen Geheimhaltungsregeln e​ines Nachrichtendienstes. Ziel dieses Studienganges w​ar die Ausbildung künftiger MfS-Offiziere i​n leitender Funktion (Oberstleutnant u​nd höher).

Bis 1961 wurden e​in Lehrstuhl „Juristische Ausbildung“, e​ine Arbeitsgruppe „Kriminalistik“ u​nd Institute für Marxismus-Leninismus, Recht u​nd Spezialdisziplin eingerichtet. 1988 k​amen Lehrstühle für „Grundprozesse d​er politisch-operativen Arbeit“, „Spionage“, „Politische u​nd ideologische Diversionstätigkeit (PID)“, „Politische Untergrundtätigkeit (PUT)“ u​nd „Grundfragen d​er Arbeit i​m und n​ach dem Operationsgebiet“ hinzu.

Am 19. Juni 1970 w​urde die „Juristische Fachschule d​es Ministeriums für Staatssicherheit“ gegründet u​nd am 4. November 1970 v​on Erich Mielke eröffnet. Sie w​ar der Juristischen Hochschule Potsdam angegliedert. Möglich w​ar hier d​as Absolvieren e​ines Fachschuldirekt- o​der eines Fachschulfernstudiums. Zugangsvoraussetzung w​ar die vorherige Mitarbeit für d​as MfS. Bis 1984 g​ab es 6343 Absolventen, gemäß Hochrechnungen w​aren es b​is zur Auflösung d​er Schule e​twa 10.000.

Ausbildung und Bezüge

Mitunter erhielten Studenten Anwärterbezüge, insbesondere künftige Stasi-Offiziere. Bereits d​as Studentensalär l​ag mit e​twa 1100 Ost-Mark über d​em DDR-Durchschnittseinkommen. Es g​ab drei akademische Wege: d​as Studium a​n der Hochschule d​es MfS, d​as Fernstudium a​n derselben u​nd das Studium a​n einer d​er vollständig legendierten MfS-Sektionen (Fachbereiche) a​n einer Universität. Ein Beispiel für e​ine legendierte MfS-Sektion a​n einer normalen Universität w​ar der Fachbereich Kriminalistik a​n der Humboldt-Universität z​u Berlin, d​ie nach außen e​ine normale zivile Sektion, i​n Wirklichkeit einschließlich d​es gesamten Lehrkörpers faktisch e​ine MfS-Diensteinheit war.

Der Wehrdienst konnte b​eim MfS abgeleistet werden, e​twa beim Wachregiment o​der bei d​en Wach- u​nd Sicherungseinheiten (WSE). Diese Einheiten hatten j​e nach Bezirk zwischen 50 u​nd 300 Mann, unterstanden d​en Bezirksverwaltungen (BVs) u​nd wurden z​ur Objektsicherung v​on MfS-Dienststellen eingesetzt.

Ausrüstung

Kristie Macrakis untersuchte d​ie technische Ausrüstung d​er Stasi v​or dem Hintergrund i​hrer These, „dass d​er Kalte Krieg v​or allem a​uch eine wachsende Abhängigkeit d​er Geheimdienste v​on Technologie z​ur Folge hatte“.[79] Dabei behandelt s​ie etwa Transport-Container für Ausrüstung, Kameras, unsichtbare Tinte u​nd Radioelektronik, Abhörtechnik, chemische u​nd radioaktive Markierung v​on Regimegegnern u​nd das Verfahren d​er Geruchsdifferenzierung, für d​as Geruchsarchive über Dissidenten aufgebaut wurden, u​m den Kreis verdächtiger Personen einengen z​u können.[80] Von verdächtigen Bürgern wurden Geruchskonserven angelegt, u​m mit speziell trainierten Hunden z. B. d​ie Herausgeber v​on systemkritischen Flugblättern ausfindig machen z​u können.[81] Auch Computer w​ie der BSP-12 wurden a​b den späten 1980er Jahren verwendet.

1968 besorgte d​as MfS e​inen Großrechner d​es französischen Herstellers General Electric Bull. 1969 wurden d​rei Großrechner v​om Typ Siemens S4004 z​ur Auslands- u​nd Westspionage angeschafft, d​ie offiziell für d​as Ministerium für Wissenschaft u​nd Technik z​um Preis v​on 23 Millionen D-Mark gekauft wurden. Als Software k​am die ebenfalls v​on Siemens entwickelte großspeicherorientierte, listenorganisierte Eingabemethode GOLEM z​um Einsatz. 1973 begann d​er Aufbau d​es Systems d​er Informationsrecherche d​er HV A, Sira.[82][83]

Grundlagen und Handlungsanweisungen

Rechtsgrundlagen

Die Diktatur d​es Arbeiter- u​nd Bauernstaats d​er DDR basierte a​uf den Prinzipien d​es demokratischen Zentralismus, e​ine Kontrolle o​der Begrenzung d​er staatlichen Gewalt d​urch Gewaltenteilung w​urde abgelehnt.[85] Das MfS w​ar somit keiner parlamentarischen u​nd verwaltungsjuristischen Kontrolle unterworfen u​nd nahm selbst polizeiliche u​nd staatsanwaltliche Aufgaben wahr.[86] Die Überwachung u​nd Verfolgung v​on Parteimitgliedern w​aren erlaubt, solche Vorgänge mussten v​on den Abteilungsleitern (Oberstleutnant u​nd höher) genehmigt werden.

Die SED g​ing in i​hrem Selbstverständnis d​avon aus, m​it dem Marxismus-Leninismus i​m Besitz der Wahrheit z​u sein u​nd die Gesetzmäßigkeiten d​er Geschichte z​u kennen, woraus s​ie ihr Führungsmonopol ableitete. Verbindliche Grundlagen für d​ie Tätigkeit d​es MfS w​aren die Befehle u​nd Weisungen d​es Politbüros, d​ie kritiklos u​nd strikt z​u befolgen waren. Das Statut d​es MfS v​on 1969[87] l​egte fest, d​ass das Programm d​er SED u​nd die Beschlüsse d​es Zentralkomitees (ZK) s​owie des Politbüros Richtlinien für d​ie geheimpolizeiliche Arbeit d​es MfS sind. Diese Beschlüsse wurden v​on Parteifunktionären d​en verantwortlichen Leitern d​es MfS dargelegt, w​obei die politischen Schwerpunkte d​er nachrichtendienstlichen Arbeit, d​er politische u​nd gesellschaftliche Handlungsspielraum s​owie die z​u beachtenden Normen d​er geheimpolizeilichen Tätigkeit festgelegt wurden.[88]

Rechtliche Grundlage für d​ie Tätigkeit d​es MfS bildete d​as „Gesetz über d​ie Bildung e​ines Ministeriums für Staatssicherheit“, d​ie Statuten d​es SfS/MfS v​on 1953[89] u​nd 1969[87] (die strengster Geheimhaltung unterlagen u​nd in d​enen die geheimdienstlichen Befugnisse v​on der Regierung o​der dem Nationalen Verteidigungsrat begründet wurden) s​owie die Strafprozessordnung u​nd das Volkspolizei-Gesetz v​on 1968, dessen Paragraph 20 d​ie Angehörigen d​es MfS m​it polizeilichen Befugnissen ausstattete.

Mitarbeiter und Opfer

Das MfS h​atte zuletzt 91.015 hauptamtliche Mitarbeiter (Stichtag: 31. Oktober 1989)[90] s​owie zwischen 109.000 u​nd 190.000 inoffizielle Mitarbeiter (s.oben).

Mitarbeiter (Auswahl)

Hauptamtliche Mitarbeiter

  • Wilhelm Zaisser – Minister für Staatssicherheit von Februar 1950 bis Juli 1953
  • Ernst Wollweber – Staatssekretär für Staatssicherheit von Juli 1953 bis November 1955, danach bis Oktober 1957 Minister für Staatssicherheit
  • Erich Mielke – Minister für Staatssicherheit von November 1957 bis November 1989
  • Hermann Gartmann – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1951–1957(?)
  • Otto Last – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1951–1957(?)
  • Rudolf Menzel – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1952–1956(?)
  • Martin Weikert – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1953–1957
  • Otto Walter – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1953–1964
  • Markus Wolf – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1953–1986, Chef der Auslandsspionage (HVA) 1951–1986
  • Bruno Beater – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1955–1982
  • Fritz Schröder – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1964–1974
  • Alfred Scholz – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1975–1978
  • Rudi Mittig – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1975–1989
  • Gerhard Neiber – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1980–1989
  • Werner Großmann – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1986–1989, letzter Chef der HVA
  • Wolfgang Schwanitz – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1986–1989, Leiter des Amtes für Nationale Sicherheit 1989–1990
  • Horst Felber – 1. Sekretär der SED-Kreisleitung im Ministerium für Staatssicherheit 1979–1989
  • Joseph Gutsche – leitete von 1953 bis 1955 die Abteilung für besondere Verwendung (Untergrundaktivitäten in der Bundesrepublik Deutschland)
  • Karl Zukunft – Leiter der Abteilung Nachrichten 1964–1989
  • Lutz Heilmann – erster ehemaliger Hauptamtlicher (HA PS), der in den Deutschen Bundestag gewählt wurde[91]
  • Werner Kukelski – Erster Leiter HA VI Spionageabwehr

Bekannte inoffizielle Mitarbeiter

Überläufer

  • Jeffrey Carney – ehemals Unteroffizier der Fernmeldeaufklärung der US Air Force in der Radaranlage Marienfelde in Berlin
  • Werner Stiller – Oberleutnant der HVA und vermutlich Doppelagent. Seine Flucht aus der DDR 1979 gilt bis heute als eine der spektakulärsten Spionageaffären.
  • Max Heim – Referatsleiter, setzte sich 1959 in die Bundesrepublik ab, wo er wichtige Strukturinformationen über die HV A offenbarte
  • Karl-Christoph Großmann – Oberst im MfS nannte dem Bundesamt für Verfassungsschutz 1989 u. a. die Realnamen von Gabriele Gast, Klaus Kuron, Alfred Spuhler und Ludwig Spuhler sowie Hansjoachim Tiedge
  • Hansjoachim Tiedge – ehemals Leiter der Abteilung Gegenspionage im Bundesamt für Verfassungsschutz.
  • Horst Schuster – Direktor der Kunst und Antiquitäten GmbH bis Oktober 1980, danach Mitarbeiter der BERAG; Dreifach-Agent – für die CIA als „Pfaff“, beim MfS als IM „Sohle“ und beim BND als „Odysseus“. Schuster konnte 1983 aus der DDR fliehen.[96]

Bekannte Opfer

  • Rudolf Bahro (1935–1997), Bürgerrechtler in der DDR, wurde 1979 nach Haft in die Bundesrepublik Deutschland abgeschoben.
  • Jörg Berger (1944–2010), Fußballspieler und -trainer, flüchtete 1979 in den Westen und sah sich Bedrohungen ausgesetzt, die von der Stasi im Westen organisiert wurden
  • Wolf Biermann (* 1936), Liedermacher, wurde 1976 ausgebürgert
  • Bärbel Bohley (1945–2010), Bürgerrechtlerin und Malerin
  • Karl-Heinz Bomberg (* 1955), Arzt, Liedermacher und Autor
  • Heinz Brandt (1909–1986), Redakteur, in die DDR entführt und jahrelang inhaftiert
  • Klaus Brasch (1950-1980), Schauspieler
  • Matthias Domaschk (1957–1981), Bürgerrechtler
  • Lutz Eigendorf (1956–1983), Fußballspieler
  • Karl Wilhelm Fricke (* 1929) Publizist und Herausgeber wurde 1955 vom MfS gewaltsam aus West-Berlin entführt und im Geheimprozess verurteilt
  • Jürgen Fuchs (1950–1999), Schriftsteller und Bürgerrechtler
  • Michael Gartenschläger (1944–1976), Fluchthelfer
  • Ines Geipel (* 1960) Leichtathletin und Schriftstellerin, nach bekanntgewordenen Fluchtplänen mit Zersetzungsmaßnahmen belegt
  • Wolfgang Harich (1923–1995 in Berlin), Philosoph, Journalist, 1957 in einem Schauprozess wegen „Bildung einer konspirativen staatsfeindlichen Gruppe“ verurteilt
  • Werner Hartmann (1912–1988), Gründer und Leiter der Arbeitsstelle für Molekularelektronik, aufgrund einer Stasi-Intrige fristlos entlassen
  • Florian Havemann (* 1952), Schriftsteller und Maler, Regimekritiker und politischer Häftling in der DDR; Sohn von Robert Havemann
  • Robert Havemann (1910–1982), Chemiker, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Regimekritiker in der DDR
  • Hans-Joachim Helwig-Wilson (1931–2009), Fotojournalist, vom MfS nach Ost-Berlin gelockt, zu 13 Jahren Haft verurteilt
  • Stefan Heym (1913–2001), Schriftsteller
  • Ralf Hirsch (* 1960), Bürgerrechtler, das MfS plante seine Ermordung
  • Gert Hof (1951–2012), Lichtkunst-Künstler und Regisseur
  • Peter Huchel (1903–1981), Lyriker und Redakteur
  • Roland Jahn (* 1953) – Bürgerrechtler, 1983 gewaltsam aus der DDR ausgebürgert
  • Walter Janka (1914–1994) Dramaturg und Verleger, wegen konterrevolutionären Verschwörung verhaftet und verurteilt
  • Freya Klier (* 1950), Autorin und Regisseurin sowie DDR-Bürgerrechtlerin, mehrere Mordversuche des MfS
  • Reiner Kunze (* 1933), Schriftsteller und Dissident in der DDR
  • Theo Lehmann (* 1934), evangelischer Pfarrer
  • Vera Lengsfeld (* 1952), Bürgerrechtlerin
  • Walter Linse (1903–1953), Jurist
  • Erich Loest (1926–2013), Schriftsteller
  • Monika Maron (* 1941), Schriftstellerin, weigerte sie sich, Namen involvierter DDR-Bürger zu nennen, danach Überwachung und Verfolgung
  • Bernd Moldenhauer (1949–1980) – Dissident, von einem inoffiziellen Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit ermordet
  • Sylvester Murau (1907–1956) – Major des MfS, der nach seiner Flucht in den Westen in die DDR entführt, zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde
  • Gerulf Pannach (1948–1998), Liedermacher und Texter
  • Gerd Poppe (* 1941), Bürgerrechtler
  • Ulrike Poppe (* 1953), Bürgerrechtlerin
  • Siegfried Reiprich (* 1955) Bürgerrechtler und Schriftsteller
  • Dieter Rieke (1925–2009), sozialdemokratischer Politiker
  • Michael Sallmann (* 1953), Lyriker und Liedermacher
  • Jessie George Schatz (1954–1996), Mitarbeiter der Militärverbindungsmission
  • Edda Schönherz (* 1944), Fernsehansagerin und Autorin in der DDR
  • Manfred Smolka (1930 – Juli 1960), wegen angeblicher Militärspionage in einem Schauprozess zum Tod verurteilt und hingerichtet
  • Wolfgang Templin (* 1948), Bürgerrechtler und Publizist
  • Werner Teske (1942–1981), Hauptmann des MfS und angeblicher Spion
  • Rudi Thurow (1937–2022), geflohener Grenzsoldat, mehrere Versuche zu seiner Ermordung schlugen fehl
  • Bettina Wegner (* 1947), Liedermacherin
  • Wolfgang Welsch (* 1944), politischer Häftling und Fluchthelfer
  • Christa Wolf (1929–2011), Schriftstellerin
  • Jens-Paul Wollenberg (* 1952), Musiker

Siehe auch

Literatur

  • Christian Adam, Martin Erdmann (Hrsg.): Sperrgebiete in der DDR. Ein Atlas von Standorten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), des Ministeriums des Innern (MdI), des Ministeriums für Nationale Verteidigung (MfNV) und der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) (= BF informiert 34). Erarbeitet von Horst Henkel und Wolfgang Scholz, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, Berlin 2015, ISBN 978-3-942130-77-6.
  • Jürgen Aretz, Wolfgang Stock: Die vergessenen Opfer der DDR. Lübbe, Bergisch Gladbach 1997, ISBN 3-404-60444-X.
  • Thomas Auerbach, Matthias Braun, Bernd Eisenfeld, Gesine von Prittwitz, Clemens Vollnhals: Anatomie der Staatssicherheit: Geschichte, Struktur und Methoden – Hauptabteilung XX: Staatsapparat, Blockparteien, Kirchen, Kultur, „politischer Untergrund“. Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU), Abteilung Bildung und Forschung, Berlin 2008, ISBN 978-3-942130-13-4.
  • Thomas Auerbach: Einsatzkommandos an der unsichtbaren Front. Ch. Links, Berlin 1999, ISBN 3-86153-183-6.
  • Klaus Behnke, Jürgen Wolf (Hrsg.): Stasi auf dem Schulhof. Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-548-33243-9.
  • Gary Bruce: The Firm. The Inside Story of the Stasi. The Oxford Oral History Series, Oxford University Press, Oxford 2010, ISBN 978-0-19-539205-0.
  • Gregor Buß: Katholische Priester und Staatssicherheit. Historischer Hintergrund und ethische Reflexion. Aschendorff Verlag, Münster 2017, ISBN 978-3-402-13206-7.
  • Torsten Diedrich, Walter Süß (Hrsg.): Militär und Staatssicherheit im Sicherheitskonzept der Teilnehmerstaaten des Warschauer Paktes. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR, Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-610-9.
  • Roger Engelmann (Hrsg.): Das MfS-Lexikon. Begriffe, Personen und Strukturen der Staatssicherheit der DDR. Ch Links Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86153-627-7.
  • Peter Erler, Hubertus Knabe: Der verbotene Stadtteil Stasi-Sperrbezirk Berlin-Hohenschönhausen. Jaron, Berlin 2005, ISBN 3-89773-506-7.
  • Günter Förster: Die Juristische Hochschule des MfS. BStU, Abteilung Bildung und Forschung, Berlin 1996.
  • Rahel Frank, Martin Klähn, Christoph Wunnicke: Die Auflösung. Das Ende der Staatssicherheit in den drei Nordbezirken. Schwerin 2010, ISBN 978-3-933255-31-0.
  • Karl Wilhelm Fricke: Akten-Einsicht. Rekonstruktion einer politischen Verfolgung. 4., durchges. und aktual. Aufl. Ch. Links, Berlin 1997, ISBN 3-86153-099-6.
  • Stefan Gerber: Zur Ausbildung von Diplomjuristen an der Hochschule des MfS (Juristische Hochschule Potsdam). Nomos-Verlag-Ges., Baden-Baden 2000, ISBN 3-8305-0008-4.
  • Gunter Gerick: SED und MfS. Das Verhältnis der SED-Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt und der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit 1961 bis 1989. Metropol, Berlin 2013, ISBN 978-3-86331-127-8.
  • Jens Gieseke: Das Ministerium für Staatssicherheit (1950–1990). In: Torsten Diedrich, Hans Ehlert, Rüdiger Wenzke (Hrsg.): Im Dienste der Partei. Handbuch der bewaffneten Organe der DDR. Ch. Links, Berlin 1998, ISBN 3-86153-160-7, S. 371–422.
  • Jens Gieseke: Die DDR-Staatssicherheit. Schild und Schwert der Partei. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 2000, ISBN 3-89331-402-4.
  • Jens Gieseke: Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheit. Personalstruktur und Lebenswelt 1950–1989/90. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-227-1 (auf Google Books).
  • Jens Gieseke (Hrsg.): Staatssicherheit und Gesellschaft. Studien zum Herrschaftsalltag in der DDR. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-3-525-35083-6.
  • Jens Gieseke: Die Stasi 1945–1990. Pantheon, München 2011, ISBN 978-3-570-55161-5.
  • mit Andrea Bahr: Die Staatssicherheit und die Grünen. Zwischen SED-Westpolitik und Ost-West-Kontakten. Ch. Links, Berlin 2016, ISBN 978-3-86153-842-4.
  • Arik Komets-Chimirri: Operation Falsche Flagge. Wie der KGB den Westen unterwanderte. be.bra wissenschaft verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-95410-039-2.
  • Uwe Krähnke, Matthias Finster, Philipp Reimann, Anja Tschirpe: Im Dienst der Staatssicherheit. Eine soziologische Studie über die hauptamtlichen Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes. Campus Verlag, Frankfurt/New York 2017, ISBN 978-3-593-50522-0.
  • Jenny Krämer, Benedikt Vallendar: Leben hinter Mauern. Arbeitsalltag und Privatleben hauptamtlicher Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Klartext Verlag, Essen 2014, ISBN 978-3-8375-0959-5.
  • Frank Joestel (Bearb.): Die DDR im Blick der Stasi. Die geheimen Berichte an die SED-Führung. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-37502-0.
  • Christian Halbrock: Stasi-Stadt – Die MfS-Zentrale in Berlin-Lichtenberg – Ein historischer Rundgang. Ch. Links Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-520-1.
  • Hagen Koch, Peter Joachim Lapp: Die Garde des Erich Mielke. Der militärisch-operative Arm des MfS. Das Berliner Wachregiment „Feliks Dzierzynski“. Helios, Aachen 2008, ISBN 978-3-938208-72-4.
  • Peter Joachim Lapp: Grenzregime der DDR. Helios, Aachen 2013, ISBN 978-3-86933-087-7.
  • Hubertus Knabe: West-Arbeit des MfS. Das Zusammenspiel von „Aufklärung“ und „Abwehr“. Ch. Links Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-86153-182-8.
  • Hubertus Knabe: Der diskrete Charme der DDR. Ullstein, Berlin 2002, ISBN 3-549-07137-X.
  • Hubertus Knabe: Die unterwanderte Republik. Ullstein, Berlin 2001, ISBN 3-549-05589-7.
  • Ilko-Sascha Kowalczuk: Stasi konkret. Überwachung und Repression in der DDR. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-63838-1.
  • Henry Leide: NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-525-35018-X.
  • Kristie Macrakis: Die Stasi-Geheimnisse: Methoden und Technik der DDR-Spionage. Herbig 2009, ISBN 978-3-7766-2592-9.
  • Horst Müller u. a. (Hrsg.): Die Industriespionage in der DDR: Die wissenschaftlich-technische Aufklärung der DDR. edition ost, Berlin 2008, ISBN 978-3-360-01099-5.
  • Daniela Münkel (Bearb.): Die DDR im Blick der Stasi 1961. Die geheimen Berichte an die SED-Führung. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-37503-7.
  • Susanne Muhle: Auftrag: Menschenraub. Entführungen von Westberlinern und Bundesbürgern durch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-35116-1.
  • Frank Lothar Nicht: Die „Stasi“ als Erinnerungsort im vereinigten Deutschland 1990–2010. Tectum Verlag, Marburg 2011, ISBN 978-3-8288-2797-4.
  • Sandra Pingel-Schliemann: Zersetzen: Strategie einer Diktatur. Robert-Havemann-Ges., Berlin 2003, ISBN 3-9804920-7-9.
  • Michael Richter: Die Staatssicherheit im letzten Jahr der DDR (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung, Band 4). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 1996, ISBN 3-412-04496-2.
  • Hans Joachim Schädlich (Hrsg.): Aktenkundig. Rowohlt, Berlin 1992, ISBN 3-87134-057-X.
  • Gabriele Schnell: Jugend im Visier der Stasi. Brandenburgische Landeszentrale für Politische Bildung, Potsdam 2001, ISBN 3-932502-31-0.
  • Franz-Josef Sehr: Nach 32 Jahren Stasi-Hintergründe aufgedeckt: Feuerwehr-Freundschaft zwischen Obertiefenbach und DDR. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2019. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg 2018, ISBN 3-927006-56-4, S. 45–48.
  • Siegfried Suckut: Das Wörterbuch der Staatssicherheit: Definitionen zur „politisch-operativen Arbeit“. Ch. Links Verlag, 2001.
  • Werner Stiller: Im Zentrum der Spionage. v. Hase & Koehler, Mainz 1986, ISBN 3-7758-1141-9.
  • Werner Stiller: Der Agent. Mein Leben in drei Geheimdiensten. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-592-8.
  • Siegfried Suckut (Hrsg.): Die DDR im Blick der Stasi 1976. Die geheimen Berichte an die SED-Führung. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-37300-2.
  • Walter Süß: Staatssicherheit am Ende. Warum es den Mächtigen nicht gelang, 1989 eine Revolution zu verhindern. Ch. Links, Berlin 1999, ISBN 3-86153-181-X.
  • Mathias Wanitschke: Methoden und Menschenbild des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Böhlau, Köln 2001, ISBN 3-412-03201-8.
  • Hans-Eberhard Zahn: Haftbedingungen und Geständnisproduktionen in den Untersuchungs-Haftanstalten des MfS (= Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Band 5). Berlin 2005, ISBN 3-934085-01-6 (PDF; 229 kB).
  • Das Archiv der Stasi. Begriffe. Herausgegeben von Brigitte Salomon im Auftrag des Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU). Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-31019-9.
  • Die DDR im Blick der Stasi 1977. Die geheimen Berichte an die SED-Führung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-37501-3.

Film und Fernsehen

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Einzelnachweise

  1. Stefan Berg: Neue Studie zu DDR-Spitzeln: Die schlanke Stasi. In: Spiegel Online. 21. Februar 2013, abgerufen am 9. Juni 2018.
  2. nb/dpa: DDR-Geschichte: Mehr Stasi-Spitzel als angenommen. In: Focus Online. 10. März 2008, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  3. Katrin Schoelkopf, Stefan Schulz: Erinnerung an den Terror der Stasi. In: Die Welt. 5. Dezember 2005. Abgerufen am 1. August 2016.
  4. Susanne Leinemann: Stasi-Terror werktags von 9 bis 18 Uhr. In: Die Welt. 8. November 1999. Abgerufen am 1. August 2016.
  5. stiftung-hsh.de
  6. Jens Gieseke: Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheit: Personalstruktur und Lebenswelt 1950–1989/90. Ch. Links Verlag, 2010, ISBN 978-3-86284-026-7 (Google eBook, abgerufen am 12. Februar 2014, S. 51).
  7. Falco Werkentin: Politische Strafjustiz in der Ära Ulbricht. Ch. Links, Berlin 1997, ISBN 3-86153-069-4, S. 22.
  8. Jens Gieseke: Hauptamtliche Mitarbeiter (PDF; 1,3 MB), in: Karsten Dümmel und Melanie Piepenschneider (Hrsg.): Was war die Stasi? Einblicke in das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, Konrad-Adenauer-Stiftung, 2014, ISBN 978-3-95721-066-1, S. 68.
  9. Vgl. Gesetzesblatt der Deutschen Demokratischen Republik Nr. 15/1950 vom 21. Februar 1950.
  10. MfS-Lexikon: Objektverwaltung "W".
  11. Vgl. Gieseke: DDR-Staatssicherheit. S. 24.
  12. MfS-Lexikon: Staatssekretariat für Staatssicherheit (SfS).
  13. Berichterstattung über die 35. Tagung des ZK, Protokoll der Kollegiumssitzung vom 20. Februar 1958; BStU, ZA, SdM 1554, Bl. 63.
  14. Vgl. Art. 2 des Vertrages über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik vom 21. Dezember 1972, dokumentiert in: Matthias Judt (Hrsg.): DDR-Geschichte in Dokumenten – Beschlüsse, Berichte, interne Materialien und Alltagszeugnisse. Bundeszentrale für politische Bildung Band 350, Bonn 1998, S. 517.
  15. Vgl. Art. 1 Abs. 3 UN-Charta, dokumentiert in: 12. Deutscher Bundestag: Materialien der Enquete-Kommission zur Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland. Band 4, Frankfurt am Main 1995, S. 547.
  16. Vgl. Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Schlussakte, Helsinki 1975, S. 11.
  17. Beschluss zur Bildung eines Amtes für Nationale Sicherheit (AfNS), Stasi-Mediathek.de.
  18. 4. Dezember 1989: Besetzung der Stasi-Bezirksverwaltung Erfurt. (Memento vom 21. Februar 2011 im Internet Archive) auf der Website der Gesellschaft für Zeitgeschichte Erfurt; Steffen Raßloff, Besetzung Stasi-Bezirksverwaltung 1989, Beitrag der Serie Denkmale in Erfurt, in: Thüringer Allgemeine, 27. Oktober 2012.
  19. deutsche-einheit-1990.de, Information des Ministeriums des Innern vom 16. Januar 1990 über die Besetzung der Stasi-Zentrale in Ost-Berlin.
  20. Beschluss der AG Sicherheit des zentralen Runden Tisches zur Auflösung der HV A. In: Stasi-Mediathek des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Abgerufen am 7. Mai 2019.
  21. Beschluss des Ministerrates „zur Vernichtung aller magnetischen Datenträger des ehemaligen MfS/AfNS mit personenbezogenen Daten“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: DC-20 I/3-2924, Bl. 98-102 BArch, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. 26. Februar 1990, archiviert vom Original am 1. Dezember 2018; abgerufen am 13. März 2014.
  22. Beschluss 6/6/90 des Ministerrates "über weitere Aufgaben und Maßnahmen, die sich aus der Auflösung des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit/Amtes für Nationale Sicherheit ergeben". In: BArch, DC 20 – I/3 – 2952, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. 16. Mai 1990, abgerufen am 13. März 2014.
  23. Uwe Müller: Der späte Triumph der Stasi-Täter. In: Die Welt. 21. April 2008.
  24. Hans-Jürgen Grasemann: Gerichte geben Tätern ein Gesicht. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Freiheit und Recht 3+4. 2010, archiviert vom Original am 29. September 2017; abgerufen am 13. März 2014.
  25. Karl Wilhelm Fricke: Geschichtsrevisionismus aus MfS-Perspektive Stiftung-hsh.de, Forum, S. 490–496. 2006 (Memento vom 27. Juni 2013 im Internet Archive) (PDF; 132 kB).
  26. Jürgen Schreiber: Die Schatten werden wieder länger. In: Der Tagesspiegel. 14. April 2006.
  27. bundesstiftung-aufarbeitung.de
  28. taz.de: DDR-Opfer kämpft gegen Verleumdung: Mario Röllig – der Wehrhafte
  29. Interview mit Marianne Birthler im Deutschlandradio Kultur vom 25. April 2006
  30. Anne Worst: Das Ende eines Geheimdienstes, oder, Wie lebendig ist die Stasi? Ch. Links Verlag, 1991, S. 266.
  31. Mythos: „Die Stasi war ein ganz normaler Geheimdienst“, Konrad-Adenauer-Stiftung, 2016. Abgerufen am 1. August 2016.
  32. Vgl. Karl Wilhelm Fricke, Roger Engelmann: „Konzentrierte Schläge“ – Staatssicherheitsaktionen und politische Prozesse in der DDR 1953–1956. Berlin 1998, S. 251 f.
  33. Vgl. Hans-Hermann Hertle: Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961–1989. Ch. Links, Berlin 2009, S. 21 f.
  34. Jan C. Behrends: Diktatur. Moderne Gewaltherrschaft zwischen Leviathan und Behemoth (Version 2.0). In: Docupedia-Zeitgeschichte 20. Dezember 2016.
  35. Matthias Voss: Wir haben Spuren hinterlassen!: Die DDR in Mosambik: Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse aus drei Jahrzehnten. LIT Verlag, Berlin/ Hamburg/ Münster 2005, ISBN 3-8258-8321-3.
  36. Sonderauftrag Mord Die Geheimnisse der Stasi (Memento vom 10. Januar 2015 im Internet Archive), ZDF, 28. September 2010.
  37. Angela Schmole: Hauptabteilung VIII. Beobachtung, Ermittlung, Durchsuchung, Festnahme (MfS-Handbuch). Hrsg. BStU. Berlin 2011, S. 67.
  38. Roland Schißau: Strafverfahren wegen MfS-Unrechts. Die Strafprozesse bundesdeutscher Gerichte gegen ehemalige Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (= Berliner Juristischer Universitätsschriften. Band 22). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2006, S. 149.
  39. Thomas Stechert: Eigendorfs Todesakte bleibt geschlossen. In: Braunschweiger Zeitung. 8. Januar 2011, abgerufen am 14. März 2014.
  40. Sportlermord im Auftrag der Stasi? In: Deutschlandfunk. 14. Februar 2010, abgerufen am 14. März 2014.
  41. Tomas Kittan: Ein Katz und Maus-Spiel mit der Stasi. In: BZ. 5. August 2011, abgerufen am 15. Dezember 2014.
  42. Mielkes mafiöse Methoden. In: BerlinerMorgenpost. 31. Januar 2010, abgerufen am 14. März 2014.
  43. Klaus Marxen, Annette Weinke: Inszenierungen des Rechts: Schauprozesse, Medienprozesse und Prozessfilme in der DDR. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2006.
  44. Sven Felix Kellerhoff: Die tödlichen Methoden der DDR-Staatssicherheit. In: Die Welt. 8. Februar 2010, abgerufen am 14. März 2014.
  45. Stasi-Jagd auf Stiller. In: Der Spiegel. Nr. 40, 1992, S. 16 (online 28. September 1992).
  46. Jens Gieseke: Der Mielke-Konzern (Memento vom 13. Dezember 2013 im Internet Archive) (PDF; 806 kB), Stuttgart 2001, ISBN 3-421-05481-9, S. 183.
  47. Vgl. Friedliche Revolution: Jürgen Fuchs (Memento vom 29. September 2017 im Internet Archive)Dichter und Dissident. Vor 10 Jahren, am 9. Mai 1999, starb der DDR-Oppositionelle Jürgen Fuchs. (Memento vom 7. März 2016 im Internet Archive), zuletzt eingesehen am 14. Dezember 2018.; Vgl. Rede von Ilko-Sascha Kowalczuk anlässlich der Einweihung des Jürgen-Fuchs-Platz am 9. Mai 2011. Wortlaut der Rede (Memento vom 17. Januar 2016 im Internet Archive) (PDF; 38 kB)
  48. Hanns Jürgen Küsters, Kein Pardon mit Widersachern! Menschenraub und Mord im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Oktober 2015, S. 6.
  49. Sprengstoff von der Stasi. ARD-„Monitor“ deckt auf: DDR-Hilfe für „Revolutionäre Zellen“.
  50. Diskothek „La Belle“ Die Stasi half beim Anschlag mit. Der Tagesspiegel 5. Juni 2014.
  51. Stasi wusste von Anschlag auf La Belle. ZEIT ONLINE vom 4. Juni 2014.
  52. Vgl. Jens Gieseke: Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheit. Berlin 2000, ISBN 3-86153-227-1, S. 552–557.
  53. BStU: Informationen zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS) - Was war die Stasi? Die Zahl von 250.000 hauptamtlichen Mitarbeitern findet sich auch bei Helmut Müller-Enbergs: Zum Umgang mit inoffiziellen Mitarbeitern – Gerechtigkeit im Rechtsstaat? In: Deutscher Bundestag (Hrsg.): Materialien der Enquete-Kommission „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozeß der deutschen Einheit“. Band IV/2, Baden-Baden 1999, S. 1335–1398, hier S. 1336.
  54. Renate Ellmenreich: Frauen bei der Stasi. Am Beispiel der MfS-Bezirksverwaltung Gera. Erfurt 1999, ISBN 3-932303-17-2, S. 13.
  55. Siegfried Suckut: Das Wörterbuch der Staatssicherheit. Ch. Links, 2001, S. 121 (Zitat aus: Wörterbuch der politisch-operativen Arbeit. Ministerium für Staatssicherheit, Hochschule. Potsdam, April 1985, Stichwort „Feindbild“, S. 111): Konkrete und gesicherte Erkenntnisse über den Feind und die auf ihnen beruhenden tiefen Gefühle des Hasses, des Abscheus, der Abneigung und Unerbittlichkeit gegenüber dem Feind sind außerordentlich bedeutsame Voraussetzungen für den erfolgreichen Kampf gegen den Feind. Digitalisat, abgerufen am 1. August 2016.
  56. Jens Gieseke: Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheit. Personalstruktur und Lebenswelt 1950–1989/90. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-227-1, S. 550.
  57. Jan Eik, Klaus Behling: 111 Fragen an die DDR. Wer, warum, wieso, weshalb? Berolina, 2013. Frage-Nr. 109.
  58. Bundestags-Drucksache 16/7919 (PDF; 113 kB), Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion, 29. Januar 2008.
  59. Vgl. Helmut Müller-Enbergs: Die inoffiziellen Mitarbeiter. In: BStU: Anatomie der Staatssicherheit – Geschichte, Struktur, Methoden. Berlin 2008, S. 35–38 (online)
  60. Vgl. Helmut Müller-Enbergs: IM-Statistik 1985–1989. In: BF informiert. 3/93, BStU, Berlin 1993, S. 55.
  61. Kleine Anfrage von Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE an den Deutschen Bundestag (PDF; 63 kB).
  62. dipbt.bundestag.de
  63. DDR: Tausende Ex-Spione der Stasi offenbar unentdeckt. 6. August 2011, abgerufen am 9. Oktober 2014.
  64. Stasi-Agenten im Westen (Welt-Online 2. Juni 2009).
  65. Michael Hewener: Die Westberliner Neue Linke und die Stasi – Der Kampf um den „Republikanischen Club“. In: Arbeit – Bewegung – Geschichte, Heft I/2017, S. 22–441.
  66. Geschichte der Spezialkampfführung (Abteilung IV des MfS) – Aufgaben, Struktur, Personal, Überlieferung auf der Website des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.
  67. Die Zeit 4/1992; Ein Datum, zwei Wahrheiten.
  68. Stefan Aust: Der Baader-Meinhof-Komplex. Piper, München 2020, ISBN 978-3-492-23628-7, S. 960–961.
  69. Die Zeit 38/1981: Anschlag in Ramstein
  70. Jürgen Borchert: Die Zusammenarbeit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) mit dem sowjetischen KGB in den 70er und 80er Jahren: ein Kapitel aus der Geschichte der SED-Herrschaft. LIT Verlag Münster, 2006, S. 183.
  71. „RAF-Stasi-Connection“: Funde werfen Fragen auf. 23. Oktober 2007, abgerufen am 9. Oktober 2014.
  72. Der letzte Coup des MfS? auf: Focus online. Januar 2010.
  73. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste.
  74. Peter Erler: Der verbotene Stadtteil. Berlin 2008, S. 32, 56–60.
  75. Vgl. Siegfried Suckut: Linienprinzip. In: Roger Engelmann, Bernd Florath, Walter Süß u. a.: Das MfS-Lexikon – Begriffe, Personen und Strukturen der Staatssicherheit der DDR. Berlin 2011, S. 224.
  76. Auerbach, Thomas: Einsatzkommandos an der unsichtbaren Front. Hg. BStU. Berlin 1999.
  77. Reinhard Buthmann: Die Arbeitsgruppe Bereich Kommerzielle Koordinierung, Berlin, 2004.
  78. Befehl Nr. 39/67 des Ministers für Staatssicherheit vom 23. Dezember 1967. Vgl. Henry Leide: NS-Verbrecher und Staatssicherheit: Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-525-35018-X, S. 17.
  79. Simon Donig: Rezension zu: Macrakis, Kristie: Seduced by Secrets. Inside the Stasi’s Spy-Tech World. Cambridge 2008. In: H-Soz-u-Kult. 3. März 2010.
  80. Kristie Macrakis: Die Stasi-Geheimnisse: Methoden und Technik der DDR-Spionage. Herbig 2009, ISBN 978-3-7766-2592-9, S. 371 ff.
  81. Geruchskonserve der Stasi im Deutschen Spionagemuseum Berlin. In: Deutsches Spionagemuseum. Abgerufen am 16. Januar 2020 (deutsch).
  82. 1969 kaufte die Stasi Computer für 23 Millionen D-Mark, Thüringer Allgemeine, 23. Mai 2012.
  83. SIRA – System der Informationsrecherche der HV A
  84. Siehe Internetauftritt der Runden Ecke Leipzig: http://www.runde-ecke-leipzig.de/sammlung/index.php?inv=12214/2
  85. Rüdiger Thomas: DDR: Politisches System. In: Werner Weidenfeld und Karl-Rudolf Korte (Hrsg.): Handbuch zur deutschen Einheit 1949–1989–1999. Campus, Frankfurt am Main/New York 1999, S. 181; Ilko-Sascha Kowalczuk: Die 101 wichtigsten Fragen. DDR. C. H. Beck, München 2009, S. 34.
  86. DDR – Mythos und Wirklichkeit. Mythos: „Die Stasi war ein ganz normaler Geheimdienst“, Konrad-Adenauer-Stiftung, 2016.
  87. Statut des Ministeriums für Staatssicherheit vom 30. Juli 1969 auf der Website des BStU
  88. Vgl. Walter Süß: Schild und Schwert – Das Ministerium für Staatssicherheit und die SED. In: Henke/Engelmann, 1995, S. 94.
  89. Statut des Staatssekretariats für Staatssicherheit vom 6. Oktober 1953 auf der Website des BStU.
  90. Jens Gieseke: Die hauptamtlichen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Hrsg.: BStU (= Anatomie der Staatssicherheit – Geschichte, Struktur, Methoden). 2. Auflage. BStU, Berlin 1996, ISBN 978-3-942130-25-7, S. 101 (archive.org [PDF]).
  91. Linkspartei-Mann arbeitete für die Stasi. In: Spiegel Online. 8. Oktober 2005, abgerufen am 17. November 2008.
  92. Spionage: Meist handelten sie aus Liebe, Der Spiegel, 19. März 1979.
  93. Berliner Zeitung: Hochschule im Fadenkreuz der Stasi
  94. Hubertus Knabe: Die Akte „Rosenholtz“. Januar 2004, S. 74.
  95. Uwe Müller: Birthler-Behörde ließ Stasi-Spitzel einladen. In: Die Welt. 25. September 2007.
  96. Odysseus in den Akten, Der Spiegel, 13. Dezember 1993.

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