Fernmeldeturm Koblenz
Der Fernmeldeturm Koblenz (auch Fernmeldeturm Kühkopf oder Koblenz 10) steht im Stadtwald von Koblenz auf dem Gipfel des Kühkopfs. Der 265,5 Meter hohe Fernmeldeturm ist nach dem SWR-Sender Koblenz das zweithöchste Bauwerk im Hunsrück und das dritthöchste Bauwerk in Rheinland-Pfalz.
Fernmeldeturm Koblenz Koblenz 10 | |||||||
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Basisdaten | |||||||
Ort: | Kühkopf bei Koblenz | ||||||
Land: | Rheinland-Pfalz | ||||||
Staat: | Deutschland | ||||||
Höhenlage: | 384 m ü. NHN | ||||||
Verwendung: | Fernmeldeturm, Rundfunksender | ||||||
Zugänglichkeit: | Sendeturm öffentlich nicht zugänglich | ||||||
Besitzer: | Deutsche Funkturm | ||||||
Turmdaten | |||||||
Bauzeit: | 1974–1976 | ||||||
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Gesamthöhe: | 265,5 m | ||||||
Daten zur Sendeanlage | |||||||
Letzter Umbau (Antenne): | Juli 2008 | ||||||
Letzter Umbau (Sender): | August 2008 | ||||||
Wellenbereich: | UKW-Sender | ||||||
Rundfunk: | UKW-Rundfunk | ||||||
Sendetypen: | DVB-T, DAB, Kabelkopfstelle, Mobilfunk, Richtfunk, Amateurfunkdienst | ||||||
Positionskarte | |||||||
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Geschichte
Die Planungen Anfang der 1970er Jahre verglichen drei verschiedene Typen für den Fernmeldeturm Koblenz: einen Fernmeldeturm für eine rein fernmeldetechnische Nutzung, einen Fernmeldeturm mit Aussichtsplattform sowie einen mit zusätzlichem Restaurant. Die unterschiedlichen Entwürfe wurden mit 13,247 Mio., mit 15,268 Mio. bzw. mit 24,601 Mio. Mark veranschlagt. Das Bundespostministerium entschied sich gegen die Mehrkosten, die durch die Aussichtsplattform und das Restaurant entstehen, da sich kein Kostenträger fand. Das Bedürfnis für einen Aussichtsturm so weit Abseits des Stadtzentrums konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden. Der endgültige Vorentwurf wurde bis Mai 1972 erarbeitet.[1]
Der erste Spatenstich erfolgte am 16. April 1974. Das Richtfest wurde am 13. Dezember 1975 gefeiert. Die Baukosten betrugen 11,5 Mio. DM, zusätzlich kamen nochmal 11 Mio. DM für die Installation der Fernmeldetechnik hinzu. Der Turm, der sich im Besitz der Deutschen Funkturm befindet und in dem bis 2005 Asbestrückstände entfernt wurden, ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Dieser Turm dient vor allem dem Ausbau des Richtfunknetzes für Telefon- und Datenverbindungen sowie der Übertragung von Fernsehsignalen zwischen den Fernsehstudios und den Fernsehsendern. Des Weiteren ist er Sendestandort für die Mobilfunknetze und bedeutender Einspeisepunkt für das Kabelfernsehen. Die 1985 montierte Spitze des Turms strahlt die Radioprogramme RPR1 und bigFM für die Region Koblenz ab. Seit 2002 wird Digitalradio über den Sender auf dem Kühkopf verbreitet. Im Fernmeldeturm ist auch das Amateurfunk-Fonierelais DB0ZK (2 m und 70 cm) untergebracht. Das 2 m-Band-Amateurfunkrelais wurde im August 2017 modernisiert, so dass nun auch Verbindungen in FM und Digitalmodus C4FM abgewickelt werden können.
Am 14. Juli 2008 wurde eine neue Antennenanlage auf dem Fernmeldeturm installiert, die seit dem 26. August 2008 die Region Koblenz mit DVB-T Fernsehsignalen versorgt und den Turm dabei um 5,70 Meter erhöhte.[2]
Beschreibung
Der von 1974 bis 1976 als vertikale Kragarmkonstruktion ursprünglich 255 Meter hohe Fernmeldeturm fällt durch seine schlichte Form auf. Der Turmfuß ist wegen der besonders hoch liegenden Gründungssohle stark ausgestellt und birgt im inneren vier Geschosse für Aufenthalts- und Lagerräume. Das Fundament des so genannten Sonderturms hat einen Durchmesser von 28 Metern mit einer Gründungstiefe von vier Metern. Im Schaft befindet sich ein Aufzug und eine Stahlbetontreppe mit 784 Stufen bis zum Turmkorb.[1]
Die relativ breite, im Durchmesser 40 Meter, doppelstöckige Turmkanzel in 150 Meter Höhe wird durch einen sich nach oben verjüngenden Betonschaft durchstoßen und wirkt damit wie ein riesiger Zahnstocher. Der Schaftdurchmesser am unteren Kopfansatz beträgt nur 5,6 Meter. Stahlfachwerke, die mittels Zugdiagonalen im unteren Betriebsgeschoss sitzen, dienen der Turmkanzel als Tragwerk.[3]
Frequenzen und Programme
Analoges Radio (UKW)
Der erste landesweite private Radiosender wurde am 30. April 1986[4] mit dem Start von RPR1 an diesem Standort aufgeschaltet. Ihm folgte am 9. Dezember 1991 mit RPR Zwei eine zweite landesweite Senderkette. Dieses Programm wurde jedoch im August 2003 wieder eingestellt. Seitdem sendet bigFM auf den Frequenzen von RPR Zwei.
Frequenz (MHz) |
Programm | RDS PS | RDS PI | Regionalisierung | ERP (kW) |
Antennen- diagramm rund (ND)/gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/vertikal (V) |
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101,5 | RPR1 | RPR1._KO, _RPR1.__ |
D4A8 (regional), D3A8 |
Rheinland/Region Koblenz | 40 | ND | H |
104,0 | bigFM | _bigFM__ | D3A9 | Rheinland-Pfalz | 40 | D (120°) | H |
Digitales Radio (DAB+)
Das Digitalradio (DAB+) wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt. Seit dem 16. November 2011 wird dabei der DAB+ Sendestandard verwendet, die Ausstrahlung im DAB Sendestandard auf Kanal 12A wurde abgeschaltet. Am 29. August 2012 erfolgte die Aufschaltung des Bundesmuxx auf Kanal 5C mit 10 kW ERP Sendeleistung. Am 3. Dezember 2015 wechselte der Block 11A des SWR zum eigenen Standort Dieblich-Waldesch.
Digitales Fernsehen (DVB-T)
Seit dem 26. August 2008 wird vom Fernmeldeturm Koblenz das digitale Antennenfernsehen (DVB-T) mit drei öffentlich-rechtlichen Multiplex-Kanälen für die Region Koblenz abgestrahlt.[5] Die horizontale Polarisation wird beibehalten, Antennen müssen nicht gedreht werden. Die heutigen digitalen Ausstrahlungen laufen im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.
Kanal | Frequenz (MHz) |
Multiplex | Programme im Multiplex[6] | ERP (kW) |
Antennendiagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
Modulations- verfahren |
FEC | Guard- intervall |
Bitrate (MBit/s) |
SFN |
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E56 | 754 | ARD Digital (SWR) | 50 | ND | H | 16-QAM (8-k-Modus) |
2/3 | 1/4 | 13,27 | Kühkopf (Koblenz), Bad Marienberg (Marienberger Höhe), Heckenbach-Schöneberg (Ahrweiler), Ginsterhahn-Linzer Höhe (Linz) | |
E33 | 570 | ARD regional (SWR Rheinland-Pfalz) | 50 | ND | H | 16-QAM (8-k-Modus) |
2/3 | 1/4 | 13,27 | Kühkopf, Marienberger Höhe, Heckenbach-Schöneberg, Ginsterhahn-Linzer Höhe | |
E28 | 530 | ZDFmobil | 50 | ND | H | 16-QAM (8-k-Modus) |
2/3 | 1/4 | 13,27 | Kühkopf, Marienberger Höhe, Heckenbach-Schöneberg, Ginsterhahn-Linzer Höhe |
Digitales Fernsehen (DVB-T2 HD)
Am 8. November 2017 wurde auf den neueren Standard DVB-T2 HD umgeschaltet. Seit diesem Zeitpunkt sind auch Privatsender vom Sender Kühkopf empfangbar. Gleichzeitig endete die Ausstrahlung über den alten DVB-T Standard.[7]
DVB-T2 Kanäle seit 8. November 2017:[8]
Kanal | Frequenz (MHz) |
Multiplex | Programme im Multiplex[9] | ERP (kW) |
Antennendiagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
Modulations- verfahren |
FEC | Guard- intervall |
Bitrate (MBit/s) |
SFN |
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E23 | 490 | ARD Digital (SWR) | H | ||||||||
E33 | 570 | ARD regional (SWR Rheinland-Pfalz) | H | ||||||||
E28 | 530 | ZDF | H | ||||||||
E31 | 554 | RTL GroupMedia Broadcast, freenet TV |
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H | |||||||
E47 | 682 | ProSiebenSat.1 MediaMedia Broadcast, freenet TV |
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H | |||||||
E25 | 506 | Gemischt privat Media Broadcast, freenet TV |
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H |
Siehe auch
Literatur
- Dietrich Elias (Hrsg.): Jahrbuch des elektrischen Fernmeldewesens, Verlag für Wissenschaft und Leben Georg Heidecker 1974, ISBN 3-87862-125-6, Seiten 20–24.
Weblinks
Einzelnachweise
- Erwin Heinle: Fernmeldetürme in der Bundesrepublik Deutschland. In: Jahrbuch des elektrischen Fernmeldewesens. 1974, S. 20–24
- http://www.swr.de/dvbt/infoarchiv17.html
- Kai Eckart: Den Wolken entgegen – Die höchsten Türme Deutschlands, Herbert Utz Verlag München 1997, ISBN 3-89675-902-7, Seite 48
- (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- http://www.swr.de/dvbt/infoarchiv20.html
- http://www.swr.de/dvbt/programmangebot.html
- Empfangsgebiete von DVB-T2 HD
- Senderstandorte und Kanäle Nov. 2017. Abgerufen am 18. Oktober 2017.
- http://www.swr.de/dvbt/programmangebot.html