Landkreis Aurich
Der Landkreis Aurich mit Sitz in Aurich befindet sich im äußersten Nordwesten Niedersachsens. Mit etwa 190.000 Einwohnern, die sich auf rund 1287 Quadratkilometer verteilen, ist der Landkreis sowohl nach Einwohnerzahl als auch nach Fläche der größte Landkreis der Region Ostfriesland, die aus den Landkreisen Aurich, Leer und Wittmund sowie der kreisfreien Stadt Emden besteht. Aurich ist nach Einwohnern der neuntgrößte Landkreis Niedersachsens (der zehntgrößte unter Einberechnung der Region Hannover).
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bestandszeitraum: | 1885– |
Bundesland: | Niedersachsen |
Verwaltungssitz: | Aurich |
Fläche: | 1.287,35 km2 |
Einwohner: | 190.178 (31. Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 148 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | AUR, NOR |
Kreisschlüssel: | 03 4 52 |
Kreisgliederung: | 24 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Fischteichweg 7–13 26603 Aurich |
Website: | |
Landrat: | Olaf Meinen (parteilos) |
Lage des Landkreises Aurich in Niedersachsen | |
Der Landkreis entstand im Zuge der niedersächsischen Kreisreform 1977 aus dem früheren Landkreis Aurich (Ostfriesland) und dem Landkreis Norden. Er hat heute 24 kreisangehörige Städte und Gemeinden. Elf dieser Gemeinden haben sich zu zwei Samtgemeinden zusammengeschlossen. Vier Kommunen haben Stadtrecht: Aurich, Norden, Norderney und Wiesmoor. Die drei Orte Hage, Marienhafe und Pewsum (Gemeinde Krummhörn) sind stadtähnliche Siedlungen mit Marktrecht, sogenannte Flecken.
Überregional bekannt ist der Landkreis Aurich vor allem als Feriengebiet mit den drei Inseln Juist, Norderney und Baltrum sowie Küstenbadeorten wie Norddeich und Greetsiel. Gemessen an der Zahl der Übernachtungen ist Aurich der tourismusstärkste Landkreis Niedersachsens.
Geografie
Lage
Das Kreisgebiet umfasst den nordwestlichen Bereich Deutschlands mit den vorgelagerten Ostfriesischen Inseln Juist, Norderney und Baltrum.
Der Landkreis bildet das Zentrum der historischen Landschaft Ostfriesland.
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Osten beginnend an die Landkreise Wittmund und Leer sowie an die kreisfreie Stadt Emden. Im Westen und Norden bildet die Nordseeküste eine natürliche Grenze.
Geschichte
Landkreise wurden in Ostfriesland im Zuge der preußischen Kommunalreform von 1885 eingeführt. Sie lösten dabei die vorherige Ämterstruktur ab, die Preußen zunächst aus der hannöverschen Zeit übernommen hatten. Der Kreis Aurich wurde 1885 gemäß der neuen Kreisordnung für die Provinz Hannover aus dem alten Amt Aurich und der selbständigen Stadt Aurich gebildet.[2] Daneben bestanden in Ostfriesland seit 1885 die Landkreise Emden, Leer, Norden, Weener und Wittmund (zu dem bis zum 1. April 1919 auch die Stadt Wilhelmshaven als Exklave gehörte) sowie die kreisfreie Stadt Emden. Der Kreis Aurich war von der preußischen Kreisreform des Jahres 1932 nicht betroffen.
In den 1930er Jahren kam es im Landkreis Aurich zu einer Reihe von Gemeindefusionen, bei denen unter anderem die beiden neuen Gemeinden Middels und Ihlowerhörn entstanden.[3] Am 1. April 1951 wurde aus mehreren Gemeinden und Gutsbezirken der Landkreise Aurich und Wittmund eine vergrößerte Gemeinde Wiesmoor gebildet, die dem Landkreis Aurich zugeordnet wurde.[4] Die Fläche des Landkreises Aurich wuchs hierdurch von 627,1 km² auf 653,2 km².[5][6]
Bei der niedersächsischen Gemeindereform wurden am 1. Juli 1972 aus ursprünglich 64 Gemeinden größere Einheitsgemeinden gebildet.[7] Am 1. Januar 1973 wechselten die Gemeinden Boekzetelerfehn, Hatshausen, Iheringsfehn und Neuefehn vom Landkreis Aurich in den Landkreis Leer, wo sie in die Gemeinden Moormerland bzw. Neukamperfehn eingegliedert wurden.[8] Der Landkreis Aurich umfasste seitdem auf einer Fläche von 628,4 km² die Stadt Aurich sowie die vier Einheitsgemeinden Großefehn, Ihlow, Südbrookmerland und Wiesmoor.[9]
Der Landkreis Aurich in seiner heutigen Ausdehnung entstand am 1. August 1977 im Zuge der niedersächsischen Kreisreform durch den Zusammenschluss des alten Landkreises Aurich (Ostfriesland) mit dem Landkreis Norden. Der Zusatz (Ostfriesland) entfiel bei der Fusion. Zum Kreissitz wurde Aurich bestimmt, in Norden verblieb lediglich eine Außenstelle der Kreisverwaltung mit Ämtern, die von Bürgern im Allgemeinen stärker frequentiert werden, wie Sozialamt und Straßenverkehrsamt. Noch heute sind vor allem in der Lokalpolitik gelegentlich gewisse Trennungslinien zwischen den ehemaligen Landkreisen zu beobachten. Es wird zuweilen noch stets von den Altkreisen Aurich und Norden gesprochen.
Die drei Gemeinden der Samtgemeinde Dornum (Dornum, Dornumersiel und Nesse) wurden am 1. November 2001 zur Einheitsgemeinde Dornum zusammengeschlossen.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl des Landkreises Aurich wurde 1977 durch die Eingliederung des Landkreises Norden deutlich erhöht.
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Politik
Der Landkreis Aurich gilt als eine der Hochburgen der SPD in Deutschland. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte die Partei im Wahlkreis Aurich/Emden, zu dem der Landkreis sowie die Stadt Emden zählen, mit 55,9 Prozent der Stimmen das beste Zweitstimmenergebnis in Deutschland. Im Kreistag hat die SPD die Mehrheit, in vielen Gemeinderäten stellt sie ebenfalls allein die Mehrheit oder ist Teil einer Mehrheitsgruppe. Mehrere Bürgermeister gehören ebenfalls der SPD an. In jüngerer Zeit haben sich aber vermehrt parteilose Kandidaten bei den Bürgermeister-Wahlen durchsetzen können, darunter auch in der Kreisstadt Aurich.
Kreistag
Dem Kreistag des Landkreises Aurich gehören 58 gewählte Abgeordnete und der Landrat an. Die Abgeordneten werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021.
Die letzte Kommunalwahl vom 12. September 2021 ergab das nachstehende Ergebnis (mit den Ergebnissen der vorherigen Wahlen):
Parteien und Wählergemeinschaften | Stimmen 2021[13] |
Sitze 2021 |
Stimmen 2016[14] |
Sitze 2016 |
Stimmen 2011[15] |
Sitze 2011 |
Stimmen 2006[16] |
Sitze 2006 |
Stimmen 2001[17] |
Sitze 2001 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 42,46 % | 24 | 39,71 % | 23 | 45,22 % | 26 | 47,14 % | 28 | 49,9 % | 31 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 22,31 % | 13 | 24,85 % | 14 | 23,62 % | 14 | 28,27 % | 17 | 27,6 % | 17 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 10,52 % | 6 | 8,51 % | 5 | 12,46 % | 7 | 5,73 % | 3 | 5,3 % | 3 |
FW | Freien Wähler – Wählergemeinschaften im Landkreis Aurich (FW) | 4,75 % | 3 | 4,53 % | 3 | 9,15 % | 5 | 10,78 % | 6 | – | – |
FDP | Freie Demokratische Partei | 4,71 % | 3 | 3,72 % | 2 | 1,91 % | 1 | 3,69 % | 2 | 2,7 % | 1 |
AfD | Alternative für Deutschland | 3,31 % | 2 | 6,08 % | 4 | – | – | – | – | – | – |
Linke | Die Linke | 2,77 % | 1 | 3,27 % | 2 | 3,08 % | 2 | 3,47 % | 2 | 1,4 % | – |
AWG | Auricher Wählergemeinschaft | 1,69 % | 1 | 1,90 % | 1 | – | – | – | – | – | – |
UWG | UWG | 1,47 % | 1 | – | – | – | – | – | – | – | – |
S.W.K. | Soziale Wählergemeinschaft Krummhörn (SWK) | 1,37 % | 1 | 0,99 % | 1 | 1,18 % | 1 | 0,26 % | – | – | – |
GFA | Gemeinsam Für Aurich | 1,31 % | 1 | 2,14 % | 1 | 2,43 % | 2 | – | – | – | – |
MOIN | MOIN | 1,11 % | 1 | – | – | – | – | – | – | – | – |
BfB | BfB | 1,08 % | 1 | – | – | – | – | – | – | – | – |
LtB | Liste „tom Brook“ | – | – | 1,90 % | 1 | – | – | – | – | – | – |
Ezb. | Einzelbewerber Roß | – | – | 0,95 % | 1 | – | – | – | – | – | – |
KLG | Krummhörner-Liste-Greetsiel-KLG | – | – | 0,28 % | – | 0,37 % | – | 0,38 % | – | – | – |
Gesamt | 58 | 58 | 58 | 58 | 59 | ||||||
Wahlbeteiligung in Prozent | 58,39 | 56,67 | 53,26 | 58,5 | 60,0 |
- Die Linke: 2001 als PDS angetreten.
- Neben den gewählten Kreistagsabgeordneten gehört der Landrat dem Kreistag an.
Landrat
Der Landrat ist seit 2003 der Hauptverwaltungsbeamte des Landkreises Aurich und wird alle acht Jahre in einer Direktwahl von den Wahlberechtigten des Landkreises in einer Mehrheitswahl gewählt. Bei der letzten Landratswahl vom 26. Mai 2019 setzte der sich der parteilose Olaf Meinen im ersten Wahlgang mit 53,5 Prozent der Stimmen gegen den bisherigen Amtsinhaber Harm-Uwe Weber (SPD) durch, der nur 32 Prozent der Stimmen für sich verbuchen konnte. Der ebenfalls parteilose Bernd Iken errang 14,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,4 Prozent.[18]
Bisherige Landräte
- 1893–1904: Lümko Iderhoff
- 1920–1933: Wilhelm Barkhausen (1875–1933)
- 1944–1945: Gotwin Krieger (NSDAP); Landrat und Regierungspräsident
- 1946–1949: Wilhelm Hansen (CDU)
- 1949–1952: August Knippert (SPD)
- 1952–1962: Heinz Neier (CDU)
- 1962–1964: Robert Onnen (SPD)
- 1964–1968: Heinz Neier (CDU)
- 1968–1977: Hermann Hildebrand (SPD)
- 1977–2002: Hinrich Swieter (SPD)
- 2003–2011: Walter Theuerkauf (SPD) (erster direkt gewählter Landrat im Landkreis Aurich)
- 2011–2019: Harm-Uwe Weber (SPD)
- seit November 2019 Olaf Meinen (parteilos)
Ehemalige Oberkreisdirektoren
Der Oberkreisdirektor war bis 2003 der Hauptverwaltungsbeamte, während der ehrenamtliche Landrat nur repräsentative Aufgaben wahrnahm.[19]
- 1945–1955 Robert Onnen (SPD)
- 1955–1986 Friedrich Schuver
- 1986–1993 Hilko Schaumburg
- 1993–2003 Walter Theuerkauf (SPD)[20]
Abgeordnete in Landtag und Bundestag
Der Bundestagswahlkreis Aurich – Emden umfasst die Stadt Emden und den Landkreis Aurich. Bei der Bundestagswahl 2017 wurde der Sozialdemokrat Johann Saathoff direkt gewählt. Über Listenplätze der Parteien zog kein Kandidat der Parteien aus dem Wahlkreis in den Bundestag ein.[21]
Bei Landtagswahlen ist das Gebiet des Landkreises Aurich dreigeteilt. Der Wahlkreis Aurich befindet sich komplett auf Kreisgebiet. Hinzu kommen die Wahlkreise Emden/Norden (mit der Stadt Emden) und der Wahlkreis Wittmund/Inseln, der den Landkreis Wittmund sowie aus dem Auricher Kreisgebiet die Kommunen Wiesmoor, Dornum, Norderney, Juist und Baltrum umfasst. Abgeordnete aus der Region sind seit der Landtagswahl in Niedersachsen 2017 Matthias Arends (Emden/Norden, SPD), Wiard Siebels (Aurich, SPD) und Jochen Beekhuis (Wittmund/Inseln, SPD). Über die Landesliste zog zusätzlich Hillgriet Eilers (FDP) in den niedersächsischen Landtag ein.[22]
Beteiligungen
Die Auricher Kreisverwaltung verfügt über eine Reihe von privatrechtlich organisierten Betrieben und hält Anteile an Unternehmen. Die Ubbo-Emmius-Klinik gGmbH ist zu 100 Prozent im Besitz des Landkreises und betreibt zwei Krankenhäuser in Aurich und Norden. Zu 25 Prozent ist der Kreis an der Behindertenhilfe Norden gGmbH beteiligt. Zu 100 Prozent beteiligt ist der Kreis zudem an der Kreisvolkshochschule und der Musikschule, zu 87,75 Prozent am Rettungsdienst des Landkreises. Zu zwei Dritteln gehört dem Kreis die Kreisbahn Aurich. Außerdem besitzt der Kreis Anteile an Tourismus-Förderunternehmen.[23]
Wappen
Das Wappen des Landkreises Aurich zeigt auf einem von Blau und Rot gespaltenen Schild eine gekrönte goldene Harpyie, einen weiblichen Unheilsdämon mit Flügeln und Krallen aus der griechischen Mythologie, in der Heraldik als „Jungfrauenadler“ bekannt. Die Figur ist oben zwischen Flügel und Kopf beseitet von je einem goldenen Sporenrädlein, unten zwischen Flügel und Fuß von je einer steigenden goldenen Eichel. Die Darstellung ist nachempfunden dem ehemaligen Wappen der Cirksena-Familie, einer Adelsfamilie aus Greetsiel.
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Landkreis Aurich ist wesentlich durch einige mittelständische Unternehmen, Landwirtschaft und Tourismus geprägt.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Aurich Platz 340 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Zukunftsrisiken“. Der Landkreis zählte damit zu den strukturschwächsten Gebieten Niedersachsens.[24]
Straßenverkehr
Durch den Landkreis Aurich führen 7,2 Kilometer der von Emden nach Bottrop verlaufenden A 31.[25] Des Weiteren gibt es im Landkreis 93,5 Kilometer Bundesstraßen, und zwar im Zuge der B 72, der B 210 und der B 436. Die Landesstraßen mit den Nummern 1 bis 8, 12, 14, 25–27 und 34 verlaufen ganz oder teilweise im Landkreis Aurich. Insgesamt gibt es 179,4 Kilometer Landesstraßen. Der Landkreis als Straßenbaulastträger ist für 393,7 Kilometer Kreisstraßen verantwortlich.
Bahnverkehr
Die Preußische Staatsbahn eröffnete im Jahre 1883 die Eisenbahnstrecke von Emden bis zur damaligen Kreisstadt Norden und von dort weiter nach Jever und Wilhelmshaven/Oldenburg. Ab Abelitz wurde gleichzeitig mit dem Bau der Strecke Emden – Norden eine Nebenbahn in die damalige Bezirkshauptstadt Aurich gelegt. Eine Weiterführung von Norden bis Norddeich folgte im Jahre 1892, die Verlängerung bis Norddeich Mole, die einen direkten Anschluss zu den Fährschiffen nach Norderney, Juist und Baltrum ermöglichte, wurde 1895 vollendet.
Aktuell (2017) werden die vier Bahnstationen Marienhafe, Norden, Norddeich und Norddeich Mole an der elektrifizierten Bahnstrecke aus Rheine regelmäßig im Schienenpersonennah- und fernverkehr bedient. Neben einem alle zwei Stunden verkehrenden Regionalexpress, der in Leer abzweigt und die Bahnhöfe über Oldenburg und Bremen mit Hannover verbindet, verkehren ebenfalls im Zweistundentakt Intercity-Züge der Linie 35 über Münster, Duisburg und Düsseldorf nach Köln und teilweise darüber hinaus in Richtung Koblenz/Stuttgart/Konstanz. Zudem bestehen einzelne Intercity-Verbindungen auf der Linie 56 Norddeich Mole – Bremen – Hannover – Magdeburg – Leipzig/Berlin. Ab Norden schafft eine Busverbindung Anschluss an die Züge von Esens nach Wilhelmshaven sowie zu den Küstenbadeorten und Fährhäfen in den Landkreisen Aurich und Wittmund. Die vorgenannte Bahnverbindung Norden–Esens ist heute, nach Abbau eines Teiles der Gleise, nur noch bis Dornum befahrbar. Seit 1987 betreibt der Verein Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland hier einen Museumseisenbahnverkehr. Darüber hinaus gibt es reelle Chancen, dass langfristig die Strecke wieder durchgehend bis Wilhelmshaven befahrbar gemacht wird. Im Jahre 2009 schlossen dazu die Anrainerkommunen einen Vertrag zur Sicherung der Trasse, nachdem ein von ihnen in Auftrag gegebenes Gutachten zur Reaktivierung überwiegend positiv ausfiel.[26]
Fast 15 Jahre nach Stilllegung wurde die Strecke von Abelitz nach Aurich im Jahre 2008 wiedereröffnet,[27] nicht zuletzt nachdem der Windenergieanlagenhersteller Enercon gegenüber der Stadt Aurich deutlich gemacht hatte, dass weitere Investitionen in den Standort von einem Anschluss an das Eisenbahnnetz abhängig sind.[28] Hier findet heute vor allem Güterverkehr zum Emder Hafen statt. Eine Reaktivierung des Personenverkehrs ist zurzeit nicht vorgesehen. Aurich bleibt somit weiterhin eine der wenigen Kreisstädte in Deutschland ohne Anschluss an den Schienenpersonenverkehr.
In der Vergangenheit gab es darüber hinaus weitere Schienenverbindungen im Landkreis: Auf der Insel Juist betrieb die AG Reederei Norden-Frisia ab 1898 eine Pferdebahn und am 27. Juli 1899 nahm die Kreisbahn Emden–Pewsum–Greetsiel ihren Betrieb auf. Von Aurich aus führten die Strecken der Kreisbahn Leer-Aurich-Wittmund GmbH (ursprünglich Kreisbahn Wittmund-Aurich-Leer GmbH), an der drei Kreise beteiligt waren, 1899 nach Wittmund (mit der 1909 vollendeten Abzweigung Ogenbargen – Esens – Bensersiel) und 1900 über Großefehn nach Leer. Ihre Spuren sind heute, nach Abbau der Anlagen, nur noch vereinzelt auszumachen.
Gesundheitswesen
Krankenhaus | Sitz | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 |
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Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) (bis Ende 2004: Kreiskrankenhaus Aurich) | Aurich | 309 | 309 | 309 | 309 | 309 | 309 | 296 | 296 | 296 | 296 |
Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) (bis Ende 2004: Kreiskrankenhaus Norden) | Norden | 277 | 269 | 258 | 258 | 258 | 258 | 258 | 258 | 258 | 258 |
Allergie- und Hautklinik Norderney (AHK), ab 2006: Krankenhaus Norderney | Norderney | 90 | 89 | 89 | 81 | 81 | 81 | 81 | 81 | 71 | 71 |
Dr.-von-Halem Krankenhaus (kommunal), ab 2006 mit der AHK fusioniert zu Krankenhaus Norderney | Norderney | 25 | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
Gesamt | 701 | 667 | 656 | 648 | 648 | 648 | 635 | 635 | 625 | 625 |
In den vom Landkreis Aurich betriebenen Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) waren 2012 insgesamt 1.270 Mitarbeiter (darunter 136 Ärzte) beschäftigt und versorgten rund 23.915 stationäre Patienten und 2.007 psychiatrische Patienten.
In einem Bürgerentscheid sprachen sich die Bürger des Landkreises 2017 mehrheitlich für die Schaffung einer auch für Emden zuständigen Zentralklinik in Georgsheil aus[29]. Die ebenfalls notwendige Zustimmung in Emden erfolgte erst 2019, nachdem sie 2017 zunächst versagt wurde.[30]
Sport
In Halbemond befindet sich das größte Stadion Ostfrieslands, das Motodrom Halbemond mit einer Kapazität von 50.000 Plätzen. Es wurde eigens zur Speedway-Weltmeisterschaft 1983 gebaut. Der Handball-Drittligist (Regionalligist) OHV Aurich ist der am höchstklassigsten spielende Handball-Verein im Landkreis.
Kultur
Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2020)[31]
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Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
* Sitz der Samtgemeindeverwaltung
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- Nordseeinsel Memmert (5,17 km², unbewohnt)
Ehemalige Gemeinden
Die folgende Liste enthält alle ehemaligen Gemeinden des Landkreises Aurich und alle Eingemeindungen:[3][32][33][34]
Schutzgebiete
Im Landkreis befinden sich neben Landschaftsschutzgebieten und Naturdenkmalen 15 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).
Siehe auch:
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis Aurich (Ostfriesland) bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen AUR zugewiesen. Es wird im Landkreis Aurich durchgängig bis heute ausgegeben.
Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Norden Kennzeichen mit den Buchstabengruppen AA bis SZ und den Zahlen von 100 bis 999.
Seit dem 15. November 2012 ist auch das Unterscheidungszeichen NOR (Norden) erhältlich.
Weblinks
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Kreisordnung für die Provinz Hannover (1884)
- Michael Rademacher: Aurich. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Gesetz über die Bildung der Gemeinde Wiesmoor, Landkreis Aurich vom 28. März 1951
- Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
- Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1953
- Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Emden - Norden - Aurich - Wittmund vom 23. Juni 1971
- Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden in den Räumen Leer und Aschendorf-Hümmling vom 20. November 1972
- Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1975
- Datenbank Zensus 2011, Kreis Aurich, Alter + Geschlecht
- Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972
- Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1977
- landkreis-aurich.de Ergebnis der Kommunalwahl 2021
- landkreis-aurich.de Ergebnis der Kommunalwahl 2016
- landkreis-aurich.de (Memento vom 4. September 2014 im Internet Archive) Ergebnis der Kommunalwahl 2011
- landkreis-aurich.de (Memento vom 4. September 2014 im Internet Archive) Ergebnis der Kommunalwahl 2006
- nls.niedersachsen.de Ergebnis der Kommunalwahl 2001
- Emder Zeitung: Olaf Meinen wird Aurichs neuer Landrat
- Glossar: Landkreis Aurich – Landrat (Memento vom 18. August 2016 im Internet Archive), abgerufen am 1. Januar 2017
- Auricher Landrat feierte seinen 65. Geburtstag, abgerufen am 1. Januar 2017
- Nordwest-Zeitung: Bundestagswahl: Diese Abgeordneten vertreten unsere Region. In: NWZonline. (nwzonline.de [abgerufen am 29. September 2017]).
- Emder Zeitung vom 16. Oktober 2017: Landesweit stärkster SPD-Wahlkreis in Ostfriesland. Abgerufen am 23. Oktober 2017.
- Ostfriesischer Kurier, 10. Januar 2008, S. 10
- Zukunftsatlas 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
- Datenspiegel 2009, hrsg. vom Landkreis Aurich
- Norden.de Reaktivierung der Küstenbahn Ostfriesland
- Der kurze Weg zum Hafen (PDF; 1,3 MB)
- taz.de Eine Stadt setzt auf die Schiene
- NDR vom 12. Juni 2017
- https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Emder-stimmen-bei-zweiter-Wahl-fuer-Zentralklinik,zentralklinik120.html
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Gemeindeverzeichnis Landkreis Aurich
- territorial.de: Landkreis Aurich
- Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen: Provinz Hannover. Verlag des Preußischen Statistischen Landesamts, 1930.