Pferd (Wappentier)
Das Pferd ist ein häufig auftretendes Wappentier.
Es wird in der natürlichen Form als Gemeine Figur verwendet. Grundhaltung ist springend und nach rechts sehend. Liegend oder steigend sowie nach links sehend ist möglich, aber selten. Die Tingierung entspricht den zugelassenen heraldischen Farben, wobei silber oder schwarz die bevorzugte ist. Das sind, wie in der realen Welt, Schimmel oder Rappen. Hier ist auch das Zebra möglich. Weitere Überlegungen stehen im Artikel Sachsenross#Andere Pferdewappen.
Das Pferd ist auch als Wappenträger anzutreffen. Beispiele sind die Wappen von Burkina Faso und Königreich Lesotho. Auch im Wappen von Botswana sind zwei Zebras Schildhalter. Im Wappen von Uruguay und Venezuela ist es vertreten und gilt als Symbol der Freiheit. Näher ist das niederländische Emmen. In Deutschland liegt Osterholz-Scharmbeck.
Ein Pferd ohne Zaumzeug und Sattel wird als lediges Pferd beschrieben.
Alle Teile, wie Sattel, Hufe, Mähne, Zaumzeug oder Satteltasche, müssen blasoniert werden. Oft wird auch ein Reiter wie St. Georg auf das Pferd gesetzt, der lanzenschwingend, fahnenschwingend oder mit dem Drachen kämpfend das Wappenbild vervollständigt. Dieser hat oft einen erwähnenswerten üppigen Umhang. Er kann auch im Harnisch stecken und einen der möglichen Helme auf dem Kopf haben. Oft ist der Reiter ein Schildträger, auf dem Teile des Wappens wiederholt werden.
Viele heraldische Pferde haben es zu Ruhm und Eigennamen gebracht. Bekannt sind das Niedersachsenpferd, das Welfenross oder der Tomsker Schimmel. Teile des Pferdes werden selten verwendet. Aber das Vorderteil findet sich bisweilen im Wappen.
Eine Besonderheit ist das Pferd mit zwei Flügeln in Schulternähe. Es wird Flügelpferd oder Pegasus genannt. Es ist im Wappen des Templerordens als Zeichen der Armut abgebildet. Ursprünglich waren zwei Reiter auf dem Pferd, die über die Zeit durch zwei Flügel ersetzt wurden (Überlieferung). Ähnlich diesem ist das Windpferd im Wappen der Mongolei. Es ist stark stilisiert, in Gold und nach links fliegend.
Das Seepferd besteht aus einem Pferdevorderteil und einem Fischschwanz. Ein Pferd mit einem menschlichen Vorderteil ist ein Zentaur.
Redend ist das Wappen von Roßhaupten.
- Wappen von Althegnenberg (Bayern)
- Pferd, freigelassen, springt über ein Salzfass: Freilassing (Bayern)
- Wappen von Haibach (Niederbayern) mit Zaumzeug
- wie auch in Oberstdorf (Allgäu)
- Wappen von Bad Rappenau (Baden-Württemberg)
- Wappen von Orsenhausen (Baden-Württemberg)
- Wappen von Stutensee (Baden-Württemberg)
- Wappen von Stuttgart (Baden-Württemberg)
- Wappen von Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern)
- Wappen von Berne (Niedersachsen)
- Wappen von Filsum (Niedersachsen)
- Westfalen: Westfälisches Wappen 1918–1946
- Wappen von Helpup (Nordrhein-Westfalen)
- Wappen von Herne (Nordrhein-Westfalen)
- Wappen von Pferdsfeld (Rheinland-Pfalz)
- Wappen von Schillingen (Rheinland-Pfalz) mit Drachenschwanzoss
- Wappen von Roßwein (Sachsen)
- Wappen von Schilda (Brandenburg)
- Wappen von Greußen (Thüringen, mit St. Martin)
- Wappen von Hengsberg (Steiermark)
- Wappen von Bargen (Kanton Bern, mit Pegasospferd)
- Wappen von Bellach (Kanton Solothurn)
- Wappen von Dottikon (Kanton Aargau)
- Wappen von Füllinsdorf (Kanton Basel-Landschaft)
- Wappen von Seuzach (Kanton Zürich)
- Wappen von Hafling (Südtirol, Namensgeber der Pferderasse)