Eichenring
Der Eichenring ist eine im Osten von Scheeßel gelegene Sandrennbahn (ca. drei Kilometer vom Ortskern entfernt). Auf der Bahn werden Rennen mit speziellen Motorrädern ausgetragen.
Geschichte
Der Eichenring wurde zuerst im Jahre 1951 auf einer ehemaligen Pferderennbahn in Appel bei Helvesiek (ca. 10 Kilometer nördlich von Scheeßel) fertiggestellt und hatte eine Länge von 850 Metern. Betrieben wurde die Rennbahn vom Motor-Sport-Club Scheeßel, der sich noch im gleichen Jahr zum Motor-Sport-Club Eichenring (kurz: MSC Eichenring) umbenannte. Lage: 53° 14′ 20″ N, 9° 31′ 7″ O
Im Jahre 1963 konnte die Bahn in Appel nicht mehr die Anforderungen des internationalen Verbandes erfüllen. Aus diesem Grunde wurde auf einem großen Stück Ackerland in der Nähe von Scheeßel der heutige Eichenring mit einer Länge von zunächst 1000 Metern errichtet und schon im nächsten Jahr mit dem Endlauf zur Europameisterschaft 1964 eingeweiht. Lage: 53° 9′ 34″ N, 9° 31′ 21″ O
In den folgenden Jahren wurde das Stadion zu einem der modernsten in ganz Europa ausgebaut und die Bahn zu einer Langsandbahn von 1300 Metern verlängert. Aus diesem Grunde wurden noch viele Finalläufe von Meisterschaften – auch internationale – (z. B. Deutsche Meisterschaften, Europameisterschaften, Weltmeisterschaften) auf dem Eichenring ausgetragen.
Freiluftkonzerte
Im Jahr 1973 wurde auf dem Eichenring Neuland betreten: In dem Motorradstadion dröhnten nicht die Motoren, sondern Gitarren und Schlagzeuge. Unter dem Titel Es rockt in der Heide fand zum ersten Mal ein großes Freiluftkonzert statt. Zu dieser Veranstaltung kamen so namhafte Musiker und Gruppen wie Chicago, Chuck Berry und Golden Earring. Das Konzert war sogar so erfolgreich, dass im Jahr 1977 eine Neuauflage durchgeführt werden sollte. Jedoch konnte der Veranstalter des Freiluftkonzerts von 1977 (First Rider Open Air) die Bands nicht bezahlen, so dass viele der im Vorfeld des Festivals angekündigten Gruppen erst gar nicht nach Scheeßel kamen. Dies wiederum führte bei vielen der angereisten Musikfans zu einer solchen Verärgerung, dass am Ende viele Verletzte und eine abgebrannte Bühne zu Buche standen.
Durch diese Ereignisse schien das Kapitel Rockmusik für Scheeßel für immer beendet zu sein. Dieser Eindruck erhärtete sich zusätzlich, als im Jahre 1992 nochmals ein Rockkonzert (Internationales Biker- und Rockfestival) abgesagt werden musste. Wie sich herausstellte, waren die Veranstalter des geplanten Konzertes unseriös und alle Ankündigungen nur „Lug und Trug“.
Umso erstaunlicher ist es, dass seit Ende der 1990er Jahre Scheeßel wieder Heimat eines großen Freiluft-Musikfestivals ist: Im Jahre 1997 wurde auf dem Eichenring erstmals das Hurricane-Festival veranstaltet. Dieses Festival wird seitdem jährlich von immer mehr Musikbegeisterten besucht.
Im Jahr 2004 wurde sogar noch ein weiteres Festival auf dem Eichenring veranstaltet. Das Lovefield-Festival war aus dem nahen Elsdorf nach Scheeßel umgezogen. Allerdings stellte sich dies nur als ein kurzes „Gastspiel“ heraus, da das Lovefield-Festival schon im nächsten Jahr nach Hamburg verlegt wurde.