Fritz Overbeck (Maler)

Fritz Overbeck (* 15. September 1869 in Bremen; † 8. Juni 1909 in Bröcken bei Vegesack) war ein deutscher Maler und Radierer.

Fritz Overbeck: Selbstbildnis, um 1900
Malerin vor der Staffelei, 1905/06
Buchweizenfelder am Weyerberg, um 1897
Radierung Sturm im Moor, 1895

Biografie

Fritz Overbeck (Künstlername, bürgerlicher Name: August Friedrich Overbeck) war der Sohn eines Technischen Direktors des Norddeutschen Lloyds.[1] Nach dem Abitur am Bremer Alten Gymnasium studierte Fritz Overbeck von 1889 bis 1893 an der Düsseldorfer Kunstakademie. Seine Lehrer waren Eugen Dücker (1892/1893),[2] Peter Janssen d. Ä., Olof Jernberg und Carl Ernst Forberg.[3] Otto Modersohn überredete ihn, in die neue Künstlerkolonie Worpswede zu kommen. Dort nahm er sich zunächst 1894 eine Wohnung, bevor er sich 1896 auf dem Weyerberg ein Atelier einrichtete. In dieser Zeit malte er Bilder einsamer Moorlandschaften.

1897 heirateten Fritz Overbeck und seine Schülerin Hermine Rohte. Ihr Sohn, der spätere Botaniker Fritz Theodor Overbeck wurde 1898 geboren, die Tochter Gerda 1903. Um 1900 entwarf Fritz Overbeck im Auftrag des Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck zusammen mit den Worpsweder Künstlern Otto Modersohn und Heinrich Vogeler Stollwerck-Bilder.[4] 1905 zog Fritz Overbeck mit seiner Familie nach Bröcken bei Vegesack. Hier spezialisierte er sich auf Strand- und Dünenlandschaften der Nordseeinseln.

Fritz Overbeck war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[5] Er starb 1909 im Alter von nur 39 Jahren überraschend an einem Hirnschlag. Sein Grab befindet sich auf dem Waller Friedhof in Bremen. In der Nähe seines Hauses im heutigen Vegesacker Ortsteil Schönebeck wurden die Straßen Overbecks Garten und Overbeckstraße nach ihm benannt. Der Overbeckweg in Achim wurde ebenfalls nach Overbeck benannt.

Die Enkelin des Malerpaars, Gertrud Overbeck (1933–2019),[6] engagierte sich für den Erhalt des Lebenswerkes der Großeltern im Verein Freunde der Stiftung Fritz und Hermine Overbeck. Sie wurde im März 2010 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.[7]

Schriften

  • Ein Brief aus Worpswede. in: Kunst für Alle XI (1895/96), S. 20–24.

Museumsbesitz

Ausstellungen

Literatur

  • Katja Pourshirazi (Hrsg.): Fritz Overbeck und Hermine Overbeck-Rohte. Der Briefwechsel. DCV, Esslingen 2020, ISBN 978-3-969120-09-5.
  • Katja Pourshirazi, Antje Modersohn, Gertrud Overbeck (Hrsg.): Otto Modersohn und Fritz Overbeck. Der Briefwechsel, Wienand, Köln 2014, ISBN 978-3-86832-198-2.
  • Rainer Maria Rilke: Worpswede. Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Fritz Overbeck, Hans am Ende, Heinrich Vogeler. Velhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig 1902 (Digitalisat, E-Text); Neuausgabe: Insel Verlag, Frankfurt am Main 1987 und öfter, ISBN 978-3-458-32711-0
  • Sigrid Weltge-Wortmann: Die ersten Maler in Worpswede. Eine Biographie des Künstlerdorfes und der Maler Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Fritz Overbeck, Hans am Ende, Heinrich Vogeler und Paula Modersohn-Becker. Erweiterte Ausgabe. Worpsweder Verlag, Bremen 2003, ISBN 3-922516-00-9.
  • Katja Pourshirazi: Overbeck, Fritz, in: Heike Schlichting (Hrsg.): Lebensläufe zwischen Elbe und Weser, Ein biographisches Lexikon, Bd. 3, Stade 2018, S. 229–231.
Commons: Fritz Overbeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sigrid Weltge-Wortmann: Die ersten Maler in Worpswede. Worpsweder Verlag 1979, S. 54.
  2. Rudolf Theilmann: Die Schülerlisten der Landschafterklassen von Schirmer bis Dücker. In: Wend von Kalnein: Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 147
  3. Sigrid Weltge-Wortmann: Die ersten Maler in Worpswede. Worpsweder Verlag 1979, S. 54.
  4. Goldoni, Maria: "Eine Stollwerck-Serie von Heinrich Vogeler und Franz Eichert" in Tagungsband Esslingen 2002, Arbeitskreis Bild, Druck & Papier.
  5. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Overbeck, Fritz (abgerufen am 4. Dezember 2015)
  6. Home - Overbeck-Museum. overbeck-museum.de, abgerufen am 24. Juni 2020.
  7. Gertrud Overbeck mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, senatspressestelle.bremen.de, abgerufen am 26. April 2011
  8. Mitteilung zur Ausstellung, abgerufen am 26. Juli 2014.
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