Wurster Nordseeküste
Wurster Nordseeküste (niederdeutsch Wuster Noordseeküst) ist eine zum 1. Januar 2015 gebildete Gemeinde im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven. Sie hat eine Fläche von 181,76 km² und rund 17.000 Einwohner. Damit ist sie nach der Stadt Cuxhaven und der ebenfalls am 1. Januar 2015 neu gebildeten Stadt Geestland die Kommune mit der dritthöchsten Einwohnerzahl im Landkreis Cuxhaven.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Cuxhaven | |
Höhe: | 6 m ü. NHN | |
Fläche: | 181,73 km2 | |
Einwohner: | 17.101 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 27639 | |
Vorwahlen: | 04705, 04741, 04742 | |
Kfz-Kennzeichen: | CUX | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 52 061 | |
Gemeindegliederung: | 8 Ortschaften | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Westerbüttel 13 27639 Wurster Nordseeküste | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Marcus Itjen (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Wurster Nordseeküste im Landkreis Cuxhaven | ||
Geografie
Lage
Wurster Nordseeküste liegt in der Landschaft Land Wursten an der Nordseeküste zwischen Bremerhaven und Cuxhaven. Sie besteht im Wesentlichen aus Marschland.
Gemeindegliederung
Wurster Nordseeküste ist eine Einheitsgemeinde und setzt sich aus den folgenden Ortschaften und Ortsteilen zusammen:
- Cappel
- Dorum
- Dorum-Neufeld (niederdeutsch Dorum-Neefeld)
- Midlum (niederdeutsch Millm)
- Kransburg (niederdeutsch Kraansborg)
- Misselwarden
- Niederstrich (niederdeutsch Nedderstreek)
- Oberstrich (niederdeutsch Overstreek)
- Mulsum (niederdeutsch Mulsen)
- Lewing (niederdeutsch Lewen)
- Wierde
- Nordholz (niederdeutsch Noordholt)
- Cappel-Neufeld (niederdeutsch Cappel-Neefeld)
- Deichsende (niederdeutsch Dieksenn)
- Scharnstedt (niederdeutsch Scharnst)
- Spieka (niederdeutsch Spiek)
- Spieka-Neufeld (niederdeutsch Spieker-Neefeld)
- Wanhöden
- Wursterheide (niederdeutsch Wusterheid)
- Padingbüttel (niederdeutsch Padingbüddel)
- Altendeich (niederdeutsch Olendiek)
- Rotthausen (niederdeutsch Rotthusen)
- Wremen (niederdeutsch Wreem)
- Hofe
- Hülsing (niederdeutsch Hülsen)
- Rintzeln (niederdeutsch Ritzeln)
- Schottwarden
Nachbargemeinden
Kreisstadt Cuxhaven | ||
Gemeinde Wanna (Samtgemeinde Land Hadeln) | ||
Stadt Geestland |
(Quelle:[2])
Geschichte
Bildung der Einheitsgemeinde
Die Einheitsgemeinde wurde am 1. Januar 2015 aus den Gemeinden Cappel, Dorum, Midlum, Misselwarden, Mulsum, Nordholz, Padingbüttel und Wremen gebildet.[3] Die Samtgemeinde Land Wursten, der alle Gemeinden außer Nordholz angehörten, wurde zum selben Termin aufgelöst. Hintergrund der Fusion war die Finanzschwäche der Gemeinden; es waren Liquiditätskredite in Höhe von 36,8 Millionen Euro aufgelaufen. Alle beteiligten Gemeinden hatten dem Zusammenschluss zugestimmt, der eine Senkung der Verwaltungskosten ermöglichen soll. Das Land Niedersachsen hatte zudem eine Zins- und Tilgungshilfe in Höhe von 27,6 Millionen Euro zugesagt. Die Verwaltung der neuen Gemeinde befindet sich teils in Dorum, teils in Nordholz.
Religion
Die meisten konfessionell gebundenen Einwohner gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an. Die Gemeinden gehören zur Landeskirche Hannover. Die römisch-katholischen Christen gehören zum Dekanat Bremerhaven des Bistums Hildesheim. Die zuständige Pfarrei ist St. Marien, Cuxhaven. Daneben leben noch Angehörige von Freikirchen, islamische und konfessionslose Einwohner in der Gemeinde.
Politik
Rat
Der Rat der Gemeinde Wurster Nordseeküste besteht aus 32 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 15.001 und 20.000 Einwohnern.[5] Die 32 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. Januar 2015.
Stimm- und sitzberechtigt im Rat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.
Die erste Kommunalwahl vom 2. November 2014 ergab das folgende Ergebnis:[6][7]
- CDU: 14 Sitze
- SPD: 11 Sitze
- Wählerinitiative Wurster Liste: 2 Sitze
- Bürgerfraktion Wurster Nordseeküste: 2 Sitze
- Grüne: 1 Sitz
- DIE LINKE: 1 Sitz
- Alternative für Deutschland: 1 Sitz
Bürgermeister
Hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Wurster Nordseeküste ist Marcus Itjen (parteilos). Die CDU unterstützte Itjens Kandidatur.[8] In der Wahl am 2. November 2014 kam keiner der vier Kandidaten auf die erforderliche Mehrheit. Bei der Stichwahl am 16. November 2014 wurde der von der CDU unterstützte Kandidat mit 67,08 % der Stimmen gewählt. Sein Gegenkandidat Sven Behncke (SPD) erhielt 32,91 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,45 %.[9] Itjen trat sein Amt am 1. Januar 2015 an.
Bei der Kommunalwahl am 12. September 2021 wurde Marcus Itjen wiedergewählt. Itjen erreichte dabei 67,17 % der Stimmen, sein Gegenkandidat Frank Chrzanowski 32,83 %.
Wappen
Das Kommunalwappen der Gemeinde Wurster Nordseeküste wurde aus einer Kombination der Wappen der Ortschaften Dorum, Nordholz und Wremen entworfen.
Blasonierung: „Gespalten, vorne am Spalt in Gold ein halber rot-bewehrter schwarzer Adler, hinten über grünem Schildfuß, darin ein aufrecht stehendes goldenes Kleeblatt, ein silberner Wellenbalken, in Rot eine silberne Tanne.“[10] | |
Wappenbegründung: Der halbe Adler, der sich in vielen friesischen Wappen findet, weist auf die Bedeutung des freien friesischen Land Wursten hin. Die Tanne als Sinnbild für Holz und Wald verweist auf den Ortsnamen der ehemaligen Gemeinde Nordholz, die mit der Samtgemeinde Land Wursten zur neuen Einheitsgemeinde zusammengeschlossen wurde. Der silberne Wellenbalken soll auf den Strand und den Badetourismus hinweisen. Das goldene Kleeblatt im grünen Schildfuß symbolisiert die fruchtbaren Marschen im Gemeindegebiet. |
Flagge
Flaggenbeschreibung: „In zwei gleichbreiten Bahnen von grün (oben) und weiß (unten) gestreift; in der Mitte das Wappen der Gemeinde Wurster Nordseeküste.“[10]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel enthält das Wappen und die Umschrift „Gemeinde Wurster Nordseeküste, Landkreis Cuxhaven“.[10]
Gemeindepartnerschaften
Es besteht eine Gemeindepartnerschaft mit Ploeren in Frankreich, die von der Samtgemeinde Land Wursten im Jahr 2005 begründet wurde. Mit der Auflösung der Samtgemeinde übernahm die Gemeinde Wurster Nordseeküste diese Partnerschaft.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Luftschiff- und Marinefliegermuseum Aeronauticum in Nordholz
- Wremer Sielhafen
- Hafen in Dorum-Neufeld
- Hafen in Spieka-Neufeld
- Leuchtturm „Kleiner Preuße“
- Leuchtturm „Obereversand“
- Galerieholländermühle in Midlum
- Kirche in Midlum
- Kirche in Mulsum
- St.-Katharinen-Kirche in Misselwarden
- St.-Matthäus-Kirche in Padingbüttel
- St.-Urbanus-Kirche in Dorum
- Willehadi-Kirche in Wremen
Museen
- Museum für Wattenfischerei
- Kurioses Muschelmuseum Wremen
- Deichmuseum Land Wursten
Kulinarische Spezialitäten
- Krabben- und Fischspezialitäten
Verkehr
- Straßenverkehr
- Die Anschlussstelle Nordholz an der Bundesautobahn 27 befindet sich auf dem Gemeindegebiet.
- Schienenverkehr
- Die Gemeinde hat Bahnhöfe und Haltepunkte in den Ortschaften Wremen, Dorum und Nordholz an der Bahnstrecke Bremerhaven–Cuxhaven.
- ÖPNV
- Durch das Gebiet "Wurster Nordseeküste" fahren viele Regionalbuslinien, die hauptsächlich auf den Schülerverkehr ausgerichtet sind. Das Anruf-Sammel-Taxi bietet eine sinnvolle Ergänzung im ÖPNV-Angebot, da es an allen Tagen der Woche (auch in den Schulferien) geordert werden kann.
- Flugverkehr
- Der Flughafen Cuxhaven-Nordholz oder auch SEA-AIRPORT ist ein kombinierter Marinefliegerstützpunkt und Zivilflugplatz für Flüge zu den Inseln in der Nordsee. Zudem ist neben dem Marinefliegerstützpunkt der Sonderlandeplatz Nordholz-Spieka ansässig.
Sagen und Legenden
Land Wursten:
- Vom Bau des Wurster Seedeichs
- Das Adlerwappen
- Der starke Friese
- Die Teufelsscheune
- Alle Schuld rächt sich auf Erden
- Vom Kind und der Katz
- Knechtsand
(Quelle:[12])
Weitere Sagen und Legenden siehe unter den Ortschaften der Einheitsgemeinde:
Weblinks
- Website der Gemeinde „Wurster Nordseeküste“
- Gesetzentwurf (PDF; 67 kB), vom Landtag angenommen am 7. November 2012
Einzelnachweise
- Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2020 (Hilfe dazu).
- Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. (Nicht mehr online verfügbar.) In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original am 11. Dezember 2019; abgerufen am 1. Juli 2021.
- Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Wurster Nordseeküste, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 26/2012. Hannover 8. November 2012, S. 428 (Digitalisat [PDF; 454 kB; abgerufen am 1. Juli 2021]).
- Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 1. Juli 2021.
- Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, abgerufen am 1. Juli 2021.
- Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2014. In: Website Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO). 2. November 2014, abgerufen am 1. Juli 2021.
- Rat der Gemeinde Wurster Nordseeküste. In: Website Gemeinde Wurster Nordseeküste. Abgerufen am 1. Juli 2021.
- Marcus Itjen wird Bürgermeister. In: Website Cuxhavener Nachrichten – Niederelbe-Zeitung. 16. November 2014, abgerufen am 1. Juli 2021.
- Gesamtergebnis Bürgermeister-Stichwahl 2014. In: Website Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO). 16. November 2014, abgerufen am 1. Juli 2021.
- Gemeinde Wurster Nordseeküste (Hrsg.): Hauptsatzung der Gemeinde Wurster Nordseeküste. § 2 Hoheitszeichen, Dienstsiegel. 20. Januar 2015, S. 1 (Digitalisat [PDF; 77 kB; abgerufen am 1. Juli 2021]).
- Eintrag über die Partnergemeinde. In: Website Gemeinde Wurster Nordseeküste. Abgerufen am 1. Juli 2021.
- Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 125–132.