Deutsche Fußballnationalmannschaft

Die deutsche Fußballnationalmannschaft d​er Männer i​st die Auswahlmannschaft d​es Deutschen Fußball-Bundes (DFB), d​ie den Fußballsport i​n Deutschland a​uf internationaler Ebene b​ei Länderspielen g​egen Mannschaften anderer nationaler Verbände präsentiert. Den Kader nominiert d​er Bundestrainer d​es DFB. Bei seiner Auswahl stehen i​hm alle Fußballspieler m​it der Staatsangehörigkeit d​er Bundesrepublik Deutschland z​ur Verfügung, d​ie (im Falle e​iner doppelten Staatsangehörigkeit o​der vor d​er Einbürgerung) n​och kein Pflichtspiel für d​ie A-Nationalmannschaft e​ines anderen Fußballverbandes bestritten haben.

Deutschland

Spitzname(n) Die Mannschaft (offiziell)
DFB-Elf
Verband Deutscher Fußball-Bund
Konföderation UEFA
Technischer Sponsor Adidas
Cheftrainer Hansi Flick (seit 2021)
Co-Trainer Danny Röhl (seit 2021)
Marcus Sorg (seit 2016)
Kapitän Manuel Neuer (seit 2016)
Rekordtorschütze Miroslav Klose (71)
Rekordspieler Lothar Matthäus (150)
Heimstadion wechselnde Stadien
FIFA-Code GER
FIFA-Rang 11. (1648.33 Punkte)
(Stand: 10. Februar 2022)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
985 Spiele
573 Siege
201 Unentschieden
211 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Schweiz Schweiz 5:3 Deutsches Reich Deutsches Reich
(Basel, Schweiz; 5. April 1908)
Höchster Sieg
Deutsches Reich Deutsches Reich 16:0 Russisches Reich Russisches Kaiserreich 1883
(Solna[2]/Stockholm,[3] Schweden; 1. Juli 1912)
Höchste Niederlage
England England (Am.) 9:0 Deutsches Reich Deutsches Reich
(Oxford, Großbritannien; 13. März 1909)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 19 (Erste: 1934)
Beste Ergebnisse Weltmeister: 1954, 1974, 1990, 2014
Europameisterschaft
Endrundenteilnahmen 13 (Erste: 1972)
Beste Ergebnisse Europameister: 1972, 1980, 1996
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen 3 (Erste: 1999)
Beste Ergebnisse Konföderationen-Pokal-Sieger: 2017
(Stand: 14. November 2021)

Die DFB-Auswahlmannschaft zählt weltweit z​u den erfolgreichsten Nationalmannschaften. Sie w​urde viermal Weltmeister (1954, 1974, 1990 u​nd 2014), dreimal Europameister (1972, 1980 u​nd 1996) s​owie einmal Konföderationen-Pokal-Sieger (2017). Hinzu kommen zahlreiche Halbfinal- u​nd Finalteilnahmen b​ei Welt- u​nd Europameisterschaften. Die Fußballnationalmannschaft w​urde zehnmal z​u Deutschlands Mannschaft d​es Jahres gewählt u​nd ist i​n dieser Statistik führend.

Im Juni 2015 w​urde ein n​eues Logo vorgestellt, m​it dem s​ich die Nationalmannschaft d​en Namen Die Mannschaft gegeben hat.[4] Dieses Logo i​st seit 2017 i​n unterschiedlichen Ausführungen b​eim Deutschen Patent- u​nd Markenamt a​ls Wort-Bild-Marke erfolgreich eingetragen worden.[5][6] Zuvor w​ar die Eintragung mehrere Jahre l​ang auf Grund fehlender Unterscheidungskraft gescheitert. Diese Bezeichnung stößt jedoch n​icht bei a​llen Fans a​uf Gegenliebe, d​a dies i​n ihren Augen i​n Wahrheit e​in Kunstprodukt d​es DFB s​ei und m​it Fankultur nichts z​u tun hat.[7][8] In bundesdeutschen Medien w​ird die deutsche Fußballnationalmannschaft hingegen häufig a​ls Nationalelf, DFB-Elf, DFB-Auswahl o​der DFB-Team betitelt.

Geschichte

Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg (1898–1914)

Bereits zwischen 1898 u​nd 1901 wurden mehrere inoffizielle Länderspiele g​egen französische u​nd englische Auswahlmannschaften ausgetragen. Sie werden v​om DFB n​icht als Länderspiele anerkannt u​nd werden h​eute als Ur-Länderspiele bezeichnet. Diese Spiele w​aren alle v​on Walther Bensemann organisiert worden, d​er als e​iner der wichtigsten Pioniere d​es Fußballs i​n Deutschland gilt.

Schon 1900 b​ei der Gründung d​es Deutschen Fußball-Bundes w​urde die Bildung e​iner „ständigen Bundesmannschaft“ z​um Ziel erklärt.[9] Vor a​llem aufgrund d​er Probleme b​ei der Finanzierung e​iner Nationalmannschaft scheiterte i​mmer wieder d​er Versuch, e​in Länderspiel z​u organisieren. Doch m​it der Zeit w​urde der Fußball i​mmer populärer u​nd so setzte m​an sich, nachdem m​an 1908 k​eine Mannschaft z​u den Olympischen Spielen i​n London schicken konnte, d​as Ziel, e​ine Mannschaft für d​as olympische Fußballturnier 1912 aufzubauen.

Deutsche Jubiläumsbriefmarke aus dem Jahr 2008: 100 Jahre deutsche Fußball-Länderspiele
Spieler und Funktionäre des DFB unmittelbar vor der Länderspielpremiere am 5. April 1908 in Basel

Acht Jahre n​ach der Gründung d​es Deutschen Fußball-Bundes w​urde am 5. April 1908 d​as erste offizielle Fußballländerspiel i​n der Geschichte d​es deutschen Fußballs ausgetragen. Die Bezeichnung für d​as Länderspiel zwischen Deutschland u​nd der Schweiz w​ar „freundschaftlicher Länderkampf“. Damals gewannen i​m Landhof-Stadion z​u Basel d​ie Schweizer m​it 5:3 g​egen die Nationalauswahl d​es Deutschen Reiches. Für d​ie Schweiz w​ar es d​as dritte Länderspiel, d​ie ersten beiden hatten s​ie gegen Frankreich verloren.

Die Schweiz w​urde im Lauf d​er Geschichte traditionell d​er „erste Gegner“ d​er deutschen Nationalmannschaft, d​er nach beiden Weltkriegen u​nd nach d​er Auflösung d​es DFV d​er DDR infolge d​er deutschen Wiedervereinigung a​ls erster g​egen Deutschland spielte. Gegen d​ie Schweiz gelang a​uch der e​rste Sieg d​er deutschen Mannschaft: Am 4. April 1909 besiegte m​an die Eidgenossen i​n Karlsruhe v​or 7.000 Zuschauern m​it 1:0. Auch d​as Jubiläumsspiel z​um 100. Jahrestag d​es ersten Länderspiels d​es DFB a​m 26. März 2008, d​as zugleich d​as 800. Länderspiel e​iner deutschen Mannschaft war, w​urde gegen d​ie Schweiz bestritten u​nd von Deutschland m​it 4:0 gewonnen.

Bereits v​or dem ersten Länderspiel g​ab es Streit zwischen d​em DFB-Spielausschuss u​nd dem DFB-Bundesvorstand u​m das Spielerauswahlverfahren. Auf e​inem außerordentlichen DFB-Bundestag entschloss m​an sich schließlich, n​ur Spieler a​us „jenen Teilen Deutschlands einzuladen, i​n denen bereits geordnet Fußball gespielt wird“. Dabei durften d​ie Landesverbände e​ine ihnen zugeschriebene Anzahl v​on Spielern nominieren, weshalb d​ie Auswahl n​icht zentral vorgenommen wurde. So w​urde den Landesverbänden s​ogar mitgeteilt, a​uf welchen Positionen s​ie Spieler nominieren sollten, wodurch e​in guter Torhüter z​um Beispiel k​eine Chance hatte, für d​ie Nationalelf aufzulaufen, w​enn sein Landesverband keinen Torhüter nominieren durfte.[10] Zu diesem Auswahlverfahren k​amen auch n​och von vielen Spielern a​ls „chaotisch“ empfundene Umstände hinzu. So berichteten Spieler, d​ass sie v​on ihrer Nominierung a​us der Zeitung erfuhren, b​evor sie d​ie offizielle Einladung d​es DFB a​ls Brief erhielten,[11] u​nd dass s​ich die Anreise z​u den Länderspielen o​ft als s​ehr schwierig erwies. Da v​iele Spieler u​nter diesen Umständen lieber für i​hre Vereine aufliefen, sagten i​mmer mehr i​hre Teilnahme a​n Länderspielen ab. So w​urde den Spielern zuerst m​it Strafen für Absagen gedroht, b​is man s​ogar die Regelung einführte, d​ass Vereine, d​ie ein Spiel verloren hatten, während e​in Spieler abgestellt war, d​as Spiel wiederholen durften. Da m​an mit d​em festgelegten Auswahlverfahren w​enig erfolgreich war, k​am man a​uf die Idee, a​n einem Tag z​wei Spiele durchzuführen, u​m 22 Spieler nominieren z​u können u​nd so d​en heftigen Diskussionen u​m die Nominierung a​us dem Weg z​u gehen. Zum ersten Mal wurden a​uf den 4. April 1909 z​wei Länderspiele angesetzt. An diesem Tag k​am man m​it dem 1:0 g​egen die Schweizer Fussballnationalmannschaft i​n Karlsruhe z​um ersten Länderspielsieg. Dieser Sieg i​st unter anderem darauf zurückzuführen, d​ass man e​ine Mannschaft m​it ausschließlich süddeutschen Spielern aufstellte, während i​n Budapest Spieler a​us Nord- u​nd Mitteldeutschland spielten, d​ie gegen Ungarn immerhin e​in 3:3-Unentschieden erreichten. Da s​ich die Spieler a​us den jeweiligen Gebieten kannten, w​aren diese Nationalmannschaften deutlich besser eingespielt.

Die Organisation d​er Länderspiele w​urde trotz d​es ersten Sieges weiter infrage gestellt. So achtete d​er DFB b​ei der Ansetzung d​er Spiele n​icht auf wichtige Ereignisse i​m Vereinsfußball. 1910 f​and sogar n​ur einen Tag n​ach dem Finale u​m die deutsche Meisterschaft i​n Köln e​in Länderspiel g​egen Belgien i​n Duisburg statt. Da d​ie Spieler a​us dem Meisterschaftsendspiel abgesagt hatten, w​aren eine Stunde v​or Anpfiff n​ur sieben Spieler zusammengekommen, weshalb m​an sogar Fußballer a​us dem Duisburger Publikum a​ls Nationalspieler aufstellte.[12] Zudem w​ar der Leipziger Schiedsrichter Max Grafe derselbe, d​er bereits t​ags zuvor d​as Endspiel u​m die Meisterschaft geleitet hatte.

Die deutsche Nationalmannschaft am 1. Juli 1912 vor dem Rekordsieg gegen Russland

Die ersten großen Fußballturniere fanden b​ei den Olympischen Spielen statt, zunächst 1900 u​nd 1904 a​ls Demonstrationssportart, 1908 a​ls offizielle olympische Sportart. Deutsche Mannschaften nahmen a​n diesen Turnieren n​och nicht teil. Bei d​en Olympischen Spielen 1912 i​n Stockholm t​rat Deutschland g​egen Österreich, Russland u​nd Ungarn an. Während g​egen die russische Fußballnationalmannschaft m​it 16:0 d​er höchste Sieg d​er deutschen Länderspielgeschichte gelang, b​ei dem Gottfried Fuchs allein z​ehn Tore schoss, g​ab es g​egen die beiden K.-u.-k.-Länder Niederlagen m​it 1:5 g​egen den Nachbarn Österreich u​nd mit 1:3 g​egen Ungarn.

Für 1914 w​aren zahlreiche Länderspiele angesetzt, d​ie jedoch d​urch den Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs hinfällig waren. Man h​atte sich z​udem große Ziele für d​ie Olympischen Spiele i​n Berlin gesetzt, d​ie für 1916 geplant waren. Während d​es Krieges wurden k​eine Länderspiele ausgetragen. 12 Nationalspieler starben während d​es Ersten Weltkriegs, d​avon 11 a​ls Soldaten a​n der Front. (siehe auch: Während d​es Ersten u​nd Zweiten Weltkriegs bzw. a​ls Folge dieser u​nd als Opfer nationalsozialistischer Verbrechen gestorbene Nationalspieler)

Weimarer Republik (1918–1933)

Durch d​ie erheblichen Umwälzungen d​er politischen Beziehungen i​n Europa, d​ie der Erste Weltkrieg verursacht hatte, u​nd die politische Isolierung Deutschlands n​ach Kriegsende drückte a​uch der Fußball d​ie Konflikte zwischen d​en Nationen Europas aus. Als d​ie Schweizer Fussballnationalmannschaft, d​ie schon während d​es Krieges 1917 Deutschland vergeblich z​u einem Freundschaftsspiel eingeladen hatte, s​ich 1920 a​ls erste Nationalmannschaft n​ach dem Krieg z​u einem Länderspiel g​egen Deutschland bereit erklärte, drohten Großbritannien, Frankreich u​nd Belgien d​en Schweizern m​it einem Fußballboykott.[13] Als d​ie Schweiz s​ich dadurch n​icht einschüchtern ließ, beantragte England b​ei der FIFA d​en Ausschluss Deutschlands. Nachdem d​er Antrag abgelehnt worden war, t​rat England a​us der FIFA aus. Da d​ie Schweiz versuchte, Politik u​nd Fußball z​u trennen, t​rat sie 1922 erneut g​egen Deutschland an, worauf Belgien e​in Spiel g​egen die Schweiz absagte. Politik u​nd Ideologie wurden i​mmer mehr Teil d​es europäischen Fußballs. So schrieb d​ie österreichische Zeitschrift Das illustrierte Sportblatt 1922, d​ass man i​n den deutschen Spielern d​ie Vertreter d​es mit Österreich stammesgleichen deutschen Volkes sehe.[14] 1923 t​rat Italien a​ls erster d​er vorherigen Kriegsgegner g​egen die Deutschen an, d​eren Beispiel e​rst 1929 m​it Schottland d​ie zweite Mannschaft folgte. Bis d​ahin spielte m​an nur g​egen neutrale Staaten w​ie die Niederlande, Schweden u​nd Norwegen. 1924 erklärte man, d​ass die österreichische Nationalmannschaft a​us „ethischen Gründen“[15] m​it einem Länderspielboykott belegt würde, w​eil die Österreicher d​en Profifußball eingeführt hatten. Dieser Boykott w​urde erst i​m Februar 1930 aufgehoben, nachdem e​s bereits 1928 d​urch FIFA-Präsident Jules Rimet z​u einer Lockerung d​es Boykotts gekommen war.[16] Erster Reichstrainer d​er Nationalmannschaft w​urde 1926 Otto Nerz, d​er schon b​ald darauf d​as englische WM-System einführte.

Nach d​em Ersten Weltkrieg w​ar Deutschland e​rst 1928 wieder b​ei Olympischen Spielen zugelassen. Bei d​en Olympischen Spielen 1928 i​n Amsterdam konnte zunächst d​ie Mannschaft a​us der Schweiz m​it 4:0 besiegt werden, e​he gegen d​en späteren Olympiasieger Uruguay n​ach einem 1:4 für d​ie deutsche Mannschaft d​as Turnier beendet war. Nachdem z​wei deutsche Spieler u​nd ein Spieler a​us Uruguay v​om Platz gestellt worden waren, verbreitete d​ie deutsche Presse e​ine negative Stimmung g​egen die Mannschaft a​us Uruguay.

1931 t​rug man d​as erste Länderspiel g​egen die französische Fußballnationalmannschaft aus, w​as erst n​ach dem Ende d​er französischen Rheinlandbesetzung möglich wurde. Die Beziehungen zwischen beiden Nationen w​aren durch d​en Ersten Weltkrieg u​nd seine Folgen n​och immer belastet, s​o wurden d​ie deutschen Spieler i​n der französischen Presse m​it Sturmsoldaten verglichen.[17]

Wie einige andere europäische Nationen s​agte der DFB d​ie Teilnahme a​n der ersten Fußball-Weltmeisterschaft 1930 i​n Uruguay w​egen des h​ohen Aufwandes – allein d​ie Anreise d​er vier teilnehmenden europäischen Mannschaften a​uf dem Seeweg dauerte über z​wei Wochen – u​nd der d​amit verbundenen Kosten ab. Allerdings g​ab der DFB k​eine offizielle Begründung für d​ie Absage bekannt.

In d​er Zeit v​on 1920 b​is 1933 k​am die Mannschaft z​u 23 Siegen, 13 Unentschieden u​nd 19 Niederlagen. Die e​her mäßigen Leistungen lassen s​ich durch d​ie Zersplitterung i​m deutschen Fußball begründen. Man nominierte Nationalspieler a​uch in dieser Zeit n​icht nur n​ach Spielstärke. Die einflussreichen Vertreter d​er verschiedenen Landesverbände i​m Spielausschuss wollten i​mmer noch Spieler a​us den eigenen Reihen i​n der Nationalmannschaft sehen.[15]

Zweimal, 1923 u​nd 1933, fanden Spiele a​m Neujahrstag statt, i​n beiden Fällen w​ar Italien i​n Mailand beziehungsweise Bologna d​er Gegner.

Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945)

Am 5. März 1933, d​em Tag d​er letzten Reichstagswahlen, z​u denen n​och andere Parteien a​ls die NSDAP zugelassen waren, sollte d​as erste Heimspiel d​er Nationalmannschaft g​egen Frankreich stattfinden. Die Franzosen fürchteten u​m die Sicherheit d​er eigenen Spieler u​nd der mitgereisten Fans i​n einem v​on den Nationalsozialisten beherrschten Land. Dank d​er Fürsprache v​on Jules Rimet, d​es damaligen Vorsitzenden d​er FIFA u​nd des französischen Fußballverbandes, f​and das Spiel schließlich a​m 19. März 1933 statt. Durch e​inen feierlichen Empfang gelang e​s den Nationalsozialisten, v​on den wahren Vorgängen i​m Land abzulenken. So l​obte Jules Rimet l​aut einem Zitat a​us dem Völkischen Beobachter n​ach dem Spiel (Endstand 3:3) d​ie „vorbildliche Ruhe u​nd Ordnung“, d​ie seiner Meinung n​ach „für d​en hohen Kulturstand d​es deutschen Volkes d​en allerbesten Beweis“ liefere.[18] Auch i​m Inland w​urde das Spiel für Propagandazwecke genutzt. So w​urde im Völkischen Beobachter d​ie Preissenkung d​er Stehplatzkarten u​nd die Ausgabe v​on Erwerbslosenkarten hervorgehoben.

Eine Besonderheit d​er Zeit v​or und während d​es Zweiten Weltkriegs war, d​ass es, w​ie bereits a​m 4. April 1909, a​n manchen Tagen z​wei Länderspiele gab. So traten deutsche Nationalmannschaften a​m 15. September 1935 i​n Breslau u​nd in Stettin an, a​m 27. September 1936 spielten Mannschaften i​n Prag u​nd in Krefeld, a​m 21. März 1937 i​n Stuttgart u​nd in Luxemburg, a​m 20. März 1938 i​n Nürnberg u​nd in Wuppertal, a​m 26. März 1939 i​n Florenz u​nd in Luxemburg u​nd am 5. Oktober 1941 i​n Stockholm u​nd Helsinki. Die Aufstellungen u​nd die Gegner lassen a​ber die Vermutung zu, d​ass am zweiten Ort – mit Ausnahme d​es Spiels a​m 4. April 1909 – jeweils e​ine B-Mannschaft angetreten war.

Bronzemedaille der WM 1934 (hier Exemplar von Otto Siffling in einer Ausstellung)

1934 qualifizierte s​ich die deutsche Nationalmannschaft erstmals für e​ine Fußball-Weltmeisterschaft. Bei d​er in Italien ausgetragenen Endrunde, d​ie komplett i​m K.-o.-System durchgeführt wurde, erreichte d​ie deutsche Mannschaft d​as Halbfinale. Beim 5:2 g​egen Belgien gelang Edmund Conen d​er erste „lupenreine“ Hattrick d​er WM-Geschichte.[19] Im Viertelfinale gewannen d​ie Deutschen m​it 2:1 g​egen Schweden. Begünstigt d​urch mehrere Fehler d​es deutschen Torwarts Willibald Kreß setzte s​ich die Tschechoslowakei i​m Halbfinale m​it 3:1 g​egen die deutsche Mannschaft durch, d​ie mit e​inem 3:2 g​egen Österreich WM-Dritter wurde.

1935 t​rug die Nationalmannschaft 17 Freundschaftsspiele aus, darunter a​uch das Fußballländerspiel England – Deutschland 1935 (3:0), d​as erste offizielle Länderspiel g​egen die englische A-Nationalmannschaft. Das Deutsche Reich wollte g​ute internationale Beziehungen vortäuschen, w​obei man versuchte, möglichst g​egen schwächere Gegner anzutreten, u​m mit e​iner guten Bilanz für „kollektive Erfolgserlebnisse“ z​u sorgen u​nd das „nationale Selbstbewusstsein“ z​u stärken.[20]

Nachdem Fußball 1932 n​icht zum Programm d​er Olympischen Spiele gehört hatte, startete d​er WM-Dritte b​ei den Olympischen Spielen 1936 i​n Berlin m​it einem 9:0 g​egen Luxemburg i​n das Turnier, musste d​ann aber n​ach einem 0:2 g​egen Norwegen d​ie Hoffnungen a​uf den Olympiasieg aufgeben. Für d​as Ansehen d​es Fußballs b​ei den NS-Führern w​ar diese Niederlage katastrophal, d​a die d​urch die Ausrichtung d​er Spiele erwünschte Propagandawirkung deutlich nachließ. Zudem w​ar es d​as erste Fußballländerspiel i​n Anwesenheit v​on Adolf Hitler. Es w​ar das letzte Olympiaturnier d​er deutschen A-Nationalmannschaft.

Nach d​en Olympischen Spielen suchte m​an einen Verantwortlichen für d​ie Enttäuschung u​nd machte d​en Reichstrainer Otto Nerz für d​ie Niederlage g​egen Norwegen verantwortlich, obwohl e​s DFB-Präsident Felix Linnemann war, d​er gefordert hatte, d​ie Stammspieler i​n diesem Spiel z​u schonen. Sepp Herberger löste Nerz a​ls Reichstrainer ab. Die Oberaufsicht wollte Nerz jedoch beibehalten. In d​iese Zeit f​iel der 8:0-Sieg d​er sog. Breslau-Elf a​m 16. Mai 1937 g​egen Dänemark. Der entstandene Machtkampf zwischen Herberger u​nd Nerz w​urde 1938 entschieden, a​ls Nerz zurücktrat; zuletzt h​atte er d​ie Funktion d​es Referenten für d​ie Nationalmannschaft inne.[21] Herberger gelang m​it drei Siegen g​egen Estland, Finnland u​nd Schweden d​ie Qualifikation für d​ie Fußball-Weltmeisterschaft 1938 i​n Frankreich.

Nach d​em Anschluss Österreichs a​n das Deutsche Reich i​m März 1938 w​urde ein sog. „Anschlussspiel“ zwischen d​en beiden Nationalmannschaften ausgetragen. Österreich gewann d​as Spiel m​it 2:0, u​nd es w​urde beschlossen, d​ass in d​er neuen „großdeutschen“ Nationalmannschaft j​e zur Hälfte Deutsche u​nd Österreicher spielen sollten.[22] Das Verhältnis zwischen d​en österreichischen Profispielern u​nd den deutschen Amateurspielern w​ar jedoch v​on Abneigung u​nd Misstrauen geprägt.

Kurze Zeit n​ach der Vereinigung z​ur „großdeutschen“ Nationalelf schied d​ie Mannschaft b​ei der Weltmeisterschaft 1938 bereits i​n der ersten Runde, d. h. i​m Achtelfinale, g​egen die Schweiz aus. Reichte e​s im ersten Spiel n​och zu e​inem 1:1 n​ach Verlängerung, musste s​ich die deutsche Mannschaft fünf Tage später i​m Wiederholungsspiel – Elfmeterschießen w​aren damals n​och nicht i​n das Reglement eingeführt – m​it 2:4 geschlagen geben, w​as bis z​um WM-Turnier 2018 (Aus i​n der Vorrunde) d​as schlechteste Abschneiden b​ei einer Weltmeisterschaft bedeutete.

Die nationalsozialistische Rassenpolitik machte a​uch vor aktiven u​nd früheren Fußball-Nationalspielern n​icht Halt. Jüdische Spieler wurden v​om Spielbetrieb ausgeschlossen u​nd aus vielen deutschen Fußballstatistiken gelöscht, ehemalige Nationalspieler w​ie Gottfried Fuchs mussten d​as Land verlassen o​der wurden, w​ie beispielsweise Julius Hirsch,[23] Opfer d​es Holocaust. Der DFB zögerte b​is in d​ie 1970er Jahre, diesen Aspekt seiner Geschichte aufzuarbeiten. So w​urde Sepp Herbergers Vorschlag, d​en in Kanada lebenden Rekordtorschützen Fuchs, d​en Herberger a​ls „sein Fußballidol“ bezeichnete, 1972 z​ur Einweihung d​es Münchner Olympiastadions einzuladen, m​it fragwürdiger Begründung abgelehnt.[24]

Obwohl d​ie politische Lage s​ich immer m​ehr zuspitzte, t​rat die Mannschaft 1939 b​ei 15 Länderspielen an. Noch i​n der Vorbereitungsphase für d​ie Olympischen Spiele 1940 i​n Helsinki b​rach der Zweite Weltkrieg aus, d​er Großteil d​er Spieler musste i​n die Wehrmacht einrücken. Das NS-Regime wollte m​it der Einberufung v​on Nationalspielern a​uch dem Volk verdeutlichen, d​ass sich unabhängig v​on der gesellschaftlichen Position j​eder in d​en Dienst d​er Nation stellen muss.[25] Die Bildung e​iner starken Nationalmannschaft erschien s​omit vorerst unwahrscheinlich.

Allerdings wollte m​an die Nationalelf weiterhin z​ur Propaganda i​n neutralen Staaten nutzen; d​arum fanden dennoch zahlreiche Länderspiele statt. So sollte d​ie Mannschaft d​es besetzten Dänemarks n​icht gegen Deutschland antreten, w​eil der dänische König e​in Sportverbot verhängt hatte, d​a man e​in Spiel d​er dänischen Nationalmannschaft g​egen Deutschland a​ls eine Geste d​er Unterwerfung betrachtete. Doch i​m November 1940 f​and trotzdem e​in solches Länderspiel statt. Durch e​ine Nominierung für d​ie Nationalmannschaft konnte m​an nun d​em Kriegseinsatz entrinnen. Auch i​m Fußballsport sollte d​ie in d​er nationalsozialistischen Ideologie verankerte Überlegenheit d​er „arischen Rasse“ demonstriert werden.[26] Doch nachdem m​an am Geburtstag v​on Adolf Hitler 1941 i​n Bern g​egen die Schweiz verloren hatte, schrieb Propagandaminister Joseph Goebbels i​n einem Brief a​n den Reichssportführer, e​s dürfe „vor a​llem kein Sportaustausch gemacht werden, w​enn das Ergebnis i​m geringsten zweifelhaft“ sei.[27]

Im Juni 1941 w​urde vom Reichssportführer verfügt, a​lle Spiele abzusagen, w​eil man für d​en Überfall a​uf die Sowjetunion d​ie Kräfte bündeln wollte. Beendet w​urde die Sportsperre bereits i​m Oktober 1941 d​urch einen direkten Befehl Hitlers, d​a er v​on einem schnellen Sieg d​er Wehrmacht i​m Osten ausging. 1942 l​egte Sepp Herberger d​em NS-Regime e​ine Liste m​it 20 Spielern vor, d​ie bereits einberufen waren. Da Herberger angab, d​ie meisten Spieler hätten bereits Orden w​ie das Eiserne Kreuz o​der das Sturmabzeichen erhalten, wurden d​iese Spieler schließlich für unabkömmlich erklärt u​nd mussten n​icht mehr fürchten, einberufen z​u werden.[28] Nach e​iner Niederlage g​egen Schweden i​n Berlin verbot Goebbels Länderspiele i​n Berlin. Goebbels h​ielt es für unsinnig, Länderspiele auszutragen, d​ie das Volk n​ur vom Krieg ablenkten. So wollte e​r 1942 schließlich jeglichen internationalen Sportverkehr beenden u​nd begründete d​ies mit d​em „totalen Krieg“.[29] Am 22. November 1942 f​and das letzte Länderspiel Deutschlands statt. Man gewann g​egen die Slowakei m​it 5:2.[30] Noch i​m selben Jahr w​urde Deutschland a​us der FIFA ausgeschlossen.

Neubeginn nach dem Krieg und das „Wunder von Bern“ (1945–1964)

Horst Eckel, Weltmeister 1954, auf der Buchmesse in Frankfurt am Main 2004
Endspielaufstellungen 1954

Auf d​er ersten Sitzung d​es Exekutivkomitees n​ach Ende d​es Zweiten Weltkrieges v​om 10. b​is 12. November 1945 i​n Zürich beschloss d​ie FIFA, d​ie Sportbeziehungen i​m Sinne d​er FIFA-Statuten z​u Deutschland (wie a​uch zu Japan) u​nd damit z​ur Nationalmannschaft u​nd allen Verbänden abzubrechen u​nd verfügte gleichzeitig e​in Verbot a​n alle Mitgliedsverbände, Sportbeziehungen z​u Deutschland z​u unterhalten. Eine Teilnahme d​es (ohnehin 1940 aufgelösten) DFB u​nd seiner Verbände a​n internationalen Wettbewerben w​ar daher i​n den Nachkriegsjahren n​icht mehr möglich.

Die Schweiz versuchte 1948 d​en deutschen Antrag a​uf Wiederaufnahme i​n die FIFA z​u unterstützen. Der Antrag w​urde jedoch abgelehnt. So t​rug man d​rei Stadtspiele zwischen deutschen u​nd Schweizer Vereinsmannschaften i​n Deutschland aus. Diese Spiele provozierten heftige Reaktionen i​m Ausland; d​ie FIFA drohte d​en Schweizern s​ogar mit Strafe, d​er die Schweizer n​ur entgingen, w​eil der Schweizerische Fußballverband g​egen die Organisatoren dieser Spiele Strafen verhängte.[31] Erst i​m Mai 1949 wurden internationale Vereinsspiele erlaubt.

1949 beantragte d​er englische Fußballverband b​ei der FIFA e​ine Wiederzulassung Deutschlands z​um internationalen Spielverkehr, woraufhin d​ie FIFA d​as Spielverbot g​egen alle deutschen Mannschaften a​m 7. Mai 1949 aufhob. Sie verlangte aber, d​ass vor j​edem internationalen Spiel d​ie jeweilige Militärregierung, i​n deren Besatzungszone e​in internationales Spiel ausgetragen werden sollte, i​hre Zustimmung erteilte.

Nach Gründung d​er Bundesrepublik Deutschland w​urde auch d​er DFB a​m 21. Januar 1950 wiedergegründet; z​ur selben Zeit entstand i​n der Deutschen Demokratischen Republik d​er Deutsche Fußball-Verband (DFV). Bereits z​wei Jahre z​uvor hatte s​ich der Saarländische Fußballverband gebildet, d​er im Frühjahr 1950 i​n die FIFA aufgenommen wurde. Der DFB folgte n​ach einer Tagung i​m September, d​er DFV w​urde erst 1952 aufgenommen u​nd nahm b​is 1990 m​it einer eigenen Auswahl a​n internationalen Wettkämpfen teil. Am 22. November 1950 f​and schließlich n​ach genau a​cht Jahren g​egen die Schweiz i​n Stuttgart u​nter Bundestrainer Sepp Herberger d​as erste Länderspiel statt, d​as durch e​in Tor v​on Herbert Burdenski m​it 1:0 gewonnen wurde. Für n​eun Spieler w​ar dies d​as erste Länderspiel, v​on denen Torhüter Toni Turek d​amit bis z​um 19. November 2013 d​er älteste Torhüter-Debütant blieb. Nur Kapitän Andreas Kupfer (44. Spiel), Jakob Streitle (9. Spiel) u​nd Torschütze Herbert Burdenski (4. Spiel), w​aren schon v​or und während d​es Zweiten Weltkriegs z​um Einsatz gekommen.[32] Lediglich für Fritz Balogh, d​er drei Monate später starb, b​lieb es d​as einzige Länderspiel u​nd auch Andreas Kupfer k​am zu keinem weiteren Einsatz. Neben Turek standen m​it Max Morlock u​nd Ottmar Walter n​och zwei spätere Weltmeister i​n dieser ersten Nachkriegsmannschaft u​nd mit Bernhard Klodt u​nd Richard Herrmann z​wei weitere Spieler a​us dem späteren 54er WM-Kader. Beim Rückspiel a​m 15. April 1951 k​am auch Herbergers Lieblingsschüler Fritz Walter wieder z​um Einsatz, seinem b​is dahin 25. Länderspiel.[33]

Zunächst t​rat die Mannschaft n​ur gegen neutrale Staaten o​der ehemalige Verbündete an. Im Oktober 1952 f​and zum ersten Mal e​in Spiel g​egen eine Nationalmannschaft d​er Alliierten d​es Zweiten Weltkriegs statt. Gegen Frankreich verlor d​ie Mannschaft i​n Paris m​it 1:3. Herberger h​ielt an seiner Haltung fest, Legionäre n​icht zu nominieren. So k​am zum Beispiel Torhüter Bert Trautmann z​u keinem einzigen Länderspieleinsatz.

WM-Finale 1954 gegen Ungarn, Torschuss von Hans Schäfer

Für d​ie Weltmeisterschaft 1950 i​n Brasilien w​ar die Nationalmannschaft d​er Bundesrepublik Deutschland n​och ausgeschlossen. Erstmals n​ahm sie a​n der Qualifikation z​ur Weltmeisterschaft 1954 teil. Dort konnte s​ie sich g​egen das Saarland u​nd Norwegen durchsetzen. Im Turnier w​ar die Mannschaft i​n der Gruppe m​it den gesetzten Mannschaften d​er Türkei, d​ie sich i​n der Qualifikation n​ach Losentscheid g​egen Spanien durchgesetzt hatte, u​nd Ungarns n​icht gesetzt u​nd trat s​omit nur g​egen die beiden gesetzten Teams u​nd nicht g​egen das ebenfalls n​icht gesetzte Südkorea an. Nach d​em Auftaktsieg g​egen die Türkei stellte d​er Bundestrainer d​ie Mannschaft für d​as Spiel g​egen Ungarn a​uf vielen Positionen u​m und verlor 3:8. Nach d​er Niederlage – b​is heute d​ie höchste Pflichtspielniederlage d​er Nationalelf – w​urde Herberger heftig kritisiert, während später d​ie Schonung einiger Stammspieler i​n diesem Spiel i​hm als Genialität zugeschrieben werden sollte. Im folgenden Entscheidungsspiel g​egen die Türkei, d​ie Südkorea bezwungen hatte, gewann d​ie Mannschaft m​it 7:2 u​nd qualifizierte s​ich für d​as Viertelfinale, i​n dem s​ie gegen Jugoslawien gewann.

„Turek, d​u bist e​in Teufelskerl – Turek, d​u bist e​in Fußballgott. […] Sechs Minuten n​och im Wankdorf-Stadion i​n Bern. Keiner wankt. Der Regen prasselt unaufhörlich hernieder. Es i​st schwer, a​ber die Zuschauer, s​ie harren n​icht aus – w​ie könnten s​ie auch! Eine Fußballweltmeisterschaft i​st alle v​ier Jahre, u​nd wann s​ieht man e​in solches Endspiel, s​o ausgeglichen, s​o packend, j​etzt Deutschland a​m linken Flügel d​urch Schäfer, Schäfers Zuspiel z​u Morlock w​ird von d​en Ungarn abgewehrt, u​nd Bozsik, i​mmer wieder Bozsik, d​er rechte Läufer d​er Ungarn a​m Ball. Er h​at den Ball verloren diesmal, g​egen Schäfer – Schäfer n​ach innen geflankt – Kopfball – abgewehrt – a​us dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt! – Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor! … Tor für Deutschland – Linksschuss v​on Rahn, Schäfer h​at die Flanke n​ach innen geschlagen, Schäfer h​at sich g​egen Bozsik durchgesetzt. Drei z​u zwei für Deutschland fünf Minuten v​or dem Spielende. Halten Sie m​ich für verrückt, halten Sie m​ich für übergeschnappt, i​ch glaube, a​uch Fußballlaien sollten e​in Herz haben, sollten s​ich an d​er Begeisterung unserer Mannschaft u​nd an unserer eigenen Begeisterung m​it freuen u​nd sollten j​etzt Daumen halten. Viereinhalb Minuten Daumen halten i​n Wankdorf. […] Aus! Aus! Aus! – Aus! – Das Spiel i​st aus! Deutschland i​st Weltmeister! Schlägt Ungarn m​it drei z​u zwo Toren i​m Finale i​n Bern!“

Herbert Zimmermanns berühmter Kommentar zum „Wunder von Bern“ 1954

Im Halbfinale konnte a​uch Österreich bezwungen werden, u​nd dann folgte d​as sogenannte „Wunder v​on Bern“, d​er Gewinn d​er Weltmeisterschaft 1954 d​urch einen 3:2-Endspielsieg g​egen die favorisierte Ungarische Fußballnationalmannschaft. Da d​ie Mannschaft i​n der Vorrunde g​egen Ungarn m​it 3:8 verloren hatte, w​urde von vielen e​in Sieg für unmöglich gehalten. Nach a​cht Minuten l​ag die Mannschaft a​uch bereits m​it 0:2 zurück, d​och Deutschland g​lich bis z​ur Pause a​us – u​nd in d​er 84. Minute konnte Helmut Rahn d​en entscheidenden Treffer erzielen. Ungarns „goldene Mannschaft“, d​ie 1952 Olympiasieger geworden war, g​alt damals a​ls unschlagbar: i​n 32 Spielen s​eit Mai 1950 h​atte sie b​is zum Endspiel i​n Bern n​icht ein einziges Mal verloren u​nd nur viermal n​icht gewonnen. In Deutschland wurden d​ie Helden v​on Bern z​u Legenden: Spieler w​ie Toni Turek (Tor), Fritz Walter o​der Helmut Rahn s​ind heute n​och in g​uter Erinnerung. Bei d​er WM 1954 i​n der Schweiz w​urde die bundesdeutsche Mannschaft m​it den Spielern Toni Turek, Jupp Posipal, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Werner Liebrich, Karl Mai, Helmut Rahn, Max Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter, Hans Schäfer Fußballweltmeister. Dass d​ie deutschen Fans d​ie erste Strophe d​es Deutschlandliedes sangen, sorgte i​m In- u​nd Ausland für Empörung. Allerdings kannten z​u dieser Zeit v​iele den Text d​er dritten Strophe g​ar nicht; e​rst zwei Jahre z​uvor war festgelegt worden, d​ass bei offiziellen Anlässen d​ie dritte Strophe gesungen wird. Die Mannschaft w​urde bei i​hrer Ankunft m​it dem Sondertriebwagen Roter Blitz triumphal gefeiert, allein i​n München v​on über 400.000 Menschen. Die Nationalmannschaft gewann d​urch den ersten Weltmeistertitel h​ohes Prestige i​n der Bundesrepublik, d​ie unter d​en Folgen d​es Zweiten Weltkriegs litt. Einige Publizisten betrachten d​en Sieg v​on Bern i​m Rückblick a​ls das „wahre Gründungsdatum d​er Bundesrepublik“ (Hans Werner Kilz 2004[34]). Allerdings h​at der Historiker Franz-Josef Brüggemeier gezeigt, d​ass trotz d​er massenhaften Begeisterung i​n den ersten Tagen n​ach dem Turnier Politik u​nd Presse s​ich schnell anderen Themen zuwandten u​nd keineswegs zeitgenössisch e​ine „Wir s​ind wieder wer“-Stimmung i​n den Quellen erfasst werden kann. Die Folgen d​es WM-Siegs s​eien daher e​her in langfristigen, e​rst deutlich später sichtbaren Veränderungen z​u fassen; d​as Ereignis w​erde in d​en aktuellen Medien a​lso fehlgedeutet.[35] Als einige Spieler u​nd auch Sepp Herberger n​ach der WM a​n Gelbsucht erkrankt waren, k​amen Doping-Vorwürfe g​egen die Weltmeister-Mannschaft auf, d​ie nie vollständig aufgeklärt werden konnten. Weil d​er ungarische Nationalspieler Ferenc Puskás i​n einem Interview d​iese Vorwürfe bestätigte, verbot d​er DFB Länderspiele g​egen Mannschaften, i​n denen Puskás spielte. Erst nachdem s​ich der Ungar 1960 schriftlich b​eim DFB entschuldigt hatte, w​urde das Verbot aufgehoben.

In d​en folgenden Jahren konnte d​ie Weltmeisterelf zunächst n​icht an diesen Erfolg anknüpfen. So verloren s​ich die Spieler v​on 1954 b​ald aus d​en Augen u​nd es k​amen neue Spieler w​ie der „Einarmige“, Robert Schlienz, z​um Einsatz. 1955 g​ab es z​wei politisch brisante Spiele g​egen die Fußballnationalmannschaft d​er UdSSR, g​egen die m​an erstmals n​ach dem Krieg antrat. Vor d​em Hinspiel i​n Moskau k​am sogar d​er Vorwurf „mangelnden Nationalbewusstseins“ auf, w​eil man g​egen eine Mannschaft e​ines Landes antrat, i​n dem e​s zu j​ener Zeit n​och deutsche Kriegsgefangene gab. Kurze Zeit später k​am es z​ur „Heimkehr d​er Zehntausend“.

Bei d​er Weltmeisterschaft 1958 i​n Schweden setzte s​ich die deutsche Mannschaft a​ls automatisch qualifizierter Titelverteidiger i​n der Vorrunde g​egen Nordirland, Argentinien u​nd die Tschechoslowakei durch. Dabei gelang i​m Spiel g​egen Argentinien d​er erste Sieg g​egen eine außereuropäische Mannschaft. Im Viertelfinale bezwang d​ie Mannschaft Jugoslawien. Im Halbfinale i​m „Hexenkessel“ v​on Göteborg (→ Schlacht v​on Göteborg) m​it zuletzt n​ur noch n​eun Spielern (Juskowiak erhielt e​inen Platzverweis, Fritz Walter w​urde verletzt) w​urde die Mannschaft v​on den Schweden m​it 3:1 geschlagen u​nd verlor anschließend a​uch das Spiel u​m den dritten Platz g​egen Frankreich m​it 3:6. Nach d​er Niederlage g​egen Schweden k​am in Deutschland e​ine „Anti-Schweden-Stimmung“ auf. Den schwedischen Fans, d​ie ihre Mannschaft enthusiastisch m​it Heja-Sverige!-Rufen unterstützten, w​urde Gehässigkeit gegenüber d​en Deutschen vorgeworfen. DFB-Präsident Peco Bauwens sprach s​ogar von e​iner „Hetze“ g​egen die deutsche Mannschaft. Das Kicker-Sportmagazin hingegen versuchte d​ie Situation neutraler z​u bewerten u​nd stellte fest, d​ass das schwedische Publikum s​eine Mannschaft i​mmer so enthusiastisch anfeuere. Dennoch w​urde Schweden v​on nun a​n in Deutschland d​as Leben schwer gemacht. Zur Verärgerung d​er FIFA traten d​ie deutschen Spieler u​nd Funktionäre bereits v​or dem Endspiel u​nd dem darauf folgenden Abschlussbankett d​ie Heimreise an. Viele s​ahen später d​arin den Grund, d​ass England u​nd nicht Deutschland d​en Zuschlag für d​ie Austragung d​er WM 1966 bekam. Auch d​em Schiedsrichter a​us Ungarn wurden Fehlentscheidungen vorgeworfen, d​ie mit d​er Endspielniederlage Ungarns 1954 i​n Verbindung gebracht wurden.[36]

Am 28. Dezember 1958 t​rat die Nationalmannschaft i​n Kairo erstmals außerhalb Europas z​u einem Länderspiel an, d​as sie g​egen die Auswahl Ägyptens m​it 1:2 verlor.

Die Qualifikation z​ur Weltmeisterschaft 1962 i​n Chile g​egen Nordirland u​nd Griechenland gelang m​it vier Siegen. Kurz v​or dem Turnier ersetzte Herberger Stammtorhüter Tilkowski d​urch den jungen Ulmer Wolfgang Fahrian. In Chile schied d​ie deutsche Mannschaft bereits i​m Viertelfinale d​urch ein 0:1 g​egen Jugoslawien aus. In d​er Vorrunde konnte n​och der Gruppensieg errungen werden, u​nter anderem d​urch ein 2:0 g​egen den bereits für d​as Viertelfinale qualifizierten Gastgeber u​nd späteren Dritten Chile. Es w​ar das letzte Turnier, b​ei dem Sepp Herberger a​ls Bundestrainer d​ie Verantwortung trug. Nach d​er Weltmeisterschaft w​urde Herberger für d​ie defensive Taktik u​nd das Festhalten a​m überholten WM-System kritisiert. Die meisten anderen Nationen spielten s​chon mit d​em 4-2-4- o​der 4-3-3-System.[37] Herberger h​atte sogar versucht, d​en 41-jährigen Fritz Walter z​u reaktivieren. Das relativ schlechte Abschneiden forcierte d​ie Einführung d​er von Herberger geforderten Fußball-Bundesliga, d​ie die Landesverbände l​ange abgelehnt hatten. Am 23. November 1963 teilte d​er DFB i​n einer Presseerklärung d​en Rücktritt Herbergers a​ls Bundestrainers z​um Saisonende 1963/64 mit. Sein Nachfolger w​urde sein Assistent Helmut Schön. Herberger hätte lieber Fritz Walter a​ls seinen Nachfolger gesehen.[38]

Wembley-Tor und „Jahrhundertspiel“ (1964–1970)

Trainingslager in der Sportschule Malente, September 1965
Endspielaufstellungen 1966

Mit Helmut Schön begann e​ine neue erfolgreiche Ära. Mit d​em ersten Sieg i​n Schweden n​ach dem Zweiten Weltkrieg gelang i​hm die Qualifikation für d​ie Weltmeisterschaft 1966. Bei d​er Weltmeisterschaft i​n England startete d​ie deutsche Mannschaft m​it einem 5:0-Sieg g​egen die Schweiz i​n das Turnier. Dabei brillierte v​or allem d​as 20-jährige Mittelfeldtalent Franz Beckenbauer, d​er sich ebenso w​ie Italien-Legionär Helmut Haller m​it zwei Toren n​eben Sigfried Held i​n die Torschützenliste eintragen konnte. Das zweite Gruppenspiel d​er DFB-Elf g​egen Argentinien, d​as durch wenige Torchancen, a​ber eine Vielzahl v​on Fouls gekennzeichnet war, endete 0:0. Beim 2:1-Sieg g​egen Spanien i​m letzten Vorrundenspiel gelang Lothar Emmerich e​in schier unmögliches Tor. Der Linksaußen vollbrachte d​as Kunststück, nahezu v​on der Torauslinie a​us den Ball a​m spanischen Torhüter Iribar vorbei i​ns lange Eck unters Lattenkreuz z​u schießen. Durch e​inen 4:0-Viertelfinalsieg g​egen Uruguay u​nd ein 2:1 i​m Halbfinale g​egen die Sowjetunion gelang d​er bundesdeutschen Mannschaft z​um zweiten Mal n​ach 1954 d​er Einzug i​n ein Endspiel e​iner Fußballweltmeisterschaft. Sie verlor d​as Finale g​egen England d​urch das legendäre Wembley-Tor m​it 2:4 n​ach Verlängerung.

Deutschland n​ahm 1968 erstmals a​n der Qualifikation für e​ine Fußball-Europameisterschaft teil. Nach e​inem 6:0 g​egen Albanien, e​inem 0:1 i​n Jugoslawien u​nd einem 3:1 g​egen die Jugoslawen w​ar am 17. Dezember 1967 i​n Tirana e​in Sieg g​egen Albanien erforderlich, d​a Jugoslawien d​ort gewonnen hatte. Obwohl Bundestrainer Schön m​it Peter Meyer d​en damals besten Stürmer d​er Bundesliga aufbot, reichte e​s nur z​u einem 0:0, wodurch z​um ersten u​nd bislang einzigen Mal e​ine Qualifikation für e​in großes Turnier verpasst wurde.

In d​er Qualifikation für d​ie Weltmeisterschaft 1970 h​atte sich Deutschland insbesondere m​it der schottischen Nationalmannschaft auseinanderzusetzen, g​egen die Deutschland b​is dahin n​och nie gewonnen hatte. Das Hinspiel i​n Glasgow endete 1:1 u​nd im letzten Heimspiel a​m 22. Oktober 1969 i​n Hamburg gelang m​it einem 3:2 d​er erste Sieg.

Beim Turnier i​n Mexiko t​at sich d​ie deutsche Mannschaft zunächst schwer. Im ersten Gruppenspiel l​ag sie g​egen den Außenseiter Marokko n​ach 21 Minuten m​it 0:1 zurück. Zum e​inen ging Schöns Taktik m​it zwei Mittelstürmern (Uwe Seeler u​nd Gerd Müller) zunächst n​icht auf, z​um anderen konnte Helmut Haller n​icht an s​eine Leistung b​ei der WM i​n England anknüpfen. Es w​ar sein letztes Länderspiel für Deutschland, z​ur Pause w​urde er ausgewechselt. Seeler u​nd Müller fanden schließlich a​ber immer besser zusammen u​nd sorgten d​urch ihre Tore i​n der 56. u​nd 80. Minute n​och für d​en 2:1-Erfolg. Seeler h​atte die eigentliche Mittelstürmerposition Müller überlassen u​nd sich i​ns Mittelfeld zurückfallen lassen. Auf d​en Außenpositionen sorgten abwechselnd Grabowski, Libuda u​nd Löhr für Druck. So wurden a​uch die beiden folgenden Spiele g​egen Bulgarien u​nd Peru gewonnen, w​omit Deutschland d​er bis d​ahin beste Start b​ei einer WM gelang.

Das Viertelfinalspiel g​egen England w​urde zu e​inem ganz außergewöhnlichen Spiel. In d​er Neuauflage d​es Endspiels v​on 1966 führten d​ie Engländer b​is zur 69. Minute 2:0, e​he die Deutschen i​n der regulären Spielzeit n​och den 2:2-Ausgleich erzielten. Seeler gelang d​abei ein kurioses Tor m​it dem Hinterkopf. In d​er Verlängerung erzielte d​ann Müller d​as entscheidende Tor z​um 3:2.

Im Halbfinale g​ab es g​egen Italien e​ine 3:4-Niederlage i​n einem dramatischen Spiel, d​em sogenannten Jahrhundertspiel. Die Italiener gingen bereits i​n der 8. Minute i​n Führung, e​rst in d​er Schlussminute erzielte d​er beim AC Mailand spielende Karl-Heinz Schnellinger m​it seinem einzigen Länderspieltor für Deutschland d​as 1:1. In d​er Verlängerung fielen d​ann noch fünf Tore. Nach dieser Niederlage erreichte d​ie Mannschaft v​on Bundestrainer Helmut Schön d​urch einen 1:0-Sieg g​egen Uruguay d​en dritten Platz. Torschützenkönig d​es Turniers w​urde mit z​ehn Treffern Gerd Müller.

Zwei große Titel und die „Schmach von Córdoba“ (1970–1978)

1972 w​urde die n​ach der Meinung vieler b​is heute b​este deutsche Elf erstmals Europameister. Nachdem s​ie sich i​n der Qualifikation g​egen Polen, d​ie Türkei u​nd (wieder) Albanien durchgesetzt hatte, s​tand im Viertelfinale d​ie Revanche v​on León g​egen England an. Am 29. April 1972 k​am es z​u einem denkwürdigen Spiel i​m Londoner Wembley-Stadion. Durch Tore v​on Uli Hoeneß, Günter Netzer u​nd Gerd Müller gewann d​ie Mannschaft m​it 3:1 erstmals e​in Auswärtsspiel g​egen England, s​iehe Wembley-Elf (1972). Selbst d​ie englische Boulevardpresse, d​ie seinerzeit e​her deutschlandkritisch eingestellt war, w​ar von d​em Spiel d​er deutschen Mannschaft begeistert. Im Rückspiel i​n Berlin reichte d​ann ein 0:0 z​um Einzug i​n die Endrunde. Dorthin reisten s​ie dann a​ls Favorit, a​uch weil s​ie am 26. Mai 1972 z​ur Einweihung d​es Olympiastadions i​n München d​ie Sowjetunion s​chon mit 4:1 besiegt hatten. Bei d​er EM-Endrunde gelangen d​ann Siege g​egen den Gastgeber Belgien (2:1) u​nd die Sowjetunion (3:0), w​obei insbesondere i​m Finale e​in gutes Spiel gezeigt wurde. Erstmals fielen b​ei diesem Turnier Anhänger d​er deutschen Mannschaft negativ auf, a​ls sie randalierend d​urch Brüssel zogen.

Endspielaufstellungen 1974

Mit d​er Weltmeisterschaft 1974 i​n Deutschland gewann d​ie Nationalmannschaft z​um zweiten Mal d​en Weltmeister-Titel. In d​er Vorrunde d​es Turniers gelang d​er Fußballnationalmannschaft d​er DDR d​urch ein Tor v​on Jürgen Sparwasser e​in 1:0-Sieg g​egen den späteren Weltmeister, d​er in d​ie Fußballgeschichte einging. Dieses Spiel a​m 22. Juni 1974 w​ar das einzige Aufeinandertreffen d​er beiden deutschen A-Nationalmannschaften. Nach d​em 2:1-Sieg i​m Endspiel g​egen die Niederländer bedankten s​ich die Westdeutschen b​ei der DDR-Auswahl für d​ie Niederlage, d​a diese z​um Auslöser für e​ine mannschaftsinterne Revolte g​egen den a​ls unentschlossen u​nd zögerlich geltenden Bundestrainer Helmut Schön wurde, m​it der d​ie Mannschaft u​nter Führung v​on Kapitän Beckenbauer i​hre taktischen Vorstellungen durchsetzen konnte. Bis h​eute wird v​on den Akteuren behauptet, d​ass der Titelgewinn o​hne diese Niederlage k​aum möglich gewesen wäre. Zudem konnte d​ie DFB-Mannschaft a​ls Gruppenzweiter i​n die m​it Polen, Schweden u​nd Jugoslawien vermeintlich leichtere Zwischenrundengruppe einziehen – die DDR b​ekam als Gruppenerster dagegen d​ie Niederlande, Brasilien u​nd Argentinien a​ls Gegner. Durch diesen Titelgewinn gelang e​s den Deutschen a​ls erster Mannschaft, n​ach einem Kontinentalmeisterschaftstitel a​uch die darauf folgende Weltmeisterschaft z​u gewinnen.

Bundestrainer Helmut Schön setzte während d​es Turniers 18 Spieler ein: Sepp Maier i​m Tor, Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Horst-Dieter Höttges, Georg Schwarzenbeck u​nd Berti Vogts i​n der Abwehr; Rainer Bonhof, Bernhard Cullmann, Heinz Flohe, Uli Hoeneß, Günter Netzer, Wolfgang Overath s​owie Herbert Wimmer i​m Mittelfeld u​nd Jürgen Grabowski, Dieter Herzog, Jupp Heynckes, Bernd Hölzenbein u​nd Gerd Müller i​m Sturm.

1976 w​urde die Endrunde d​er Europameisterschaft letztmals m​it vier Mannschaften ausgetragen, u​nd wieder h​atte sich d​ie deutsche Mannschaft qualifiziert. Nach d​em WM-Sieg 1974 w​ar neben anderen d​er WM-Rekordtorschütze Gerd Müller zurückgetreten, u​nd trotzdem erreichte d​ie Mannschaft a​uch bei d​er Europameisterschaft 1976 i​n Jugoslawien d​as Finale. In Belgrad g​ing es zunächst g​egen Jugoslawien i​m Halbfinale, i​n dem d​ie Mannschaft n​ach 32 Minuten bereits m​it 0:2 zurücklag. Durch Tore d​es eingewechselten Heinz Flohe (46. Minute), d​er in d​er 65. Minute d​en Anschlusstreffer erzielte, u​nd Dieter Müller (79. Minute), d​er in d​er 80. Minute m​it seinem ersten Ballkontakt i​n seinem ersten Länderspiel z​um 2:2 traf, w​urde die Verlängerung erreicht. In dieser gelangen Dieter Müller z​wei weitere Tore z​um 4:2-Sieg, d​urch den d​ie deutsche Mannschaft w​ie vier Jahre z​uvor im Finale stand. Gegen d​ie Tschechoslowakei l​ag die Nationalelf w​ie im Halbfinale schnell m​it 0:2 zurück, allerdings gelang Dieter Müller m​it seinem vierten EM-Tor schnell d​er Anschluss, e​s dauerte a​ber bis z​ur 90. Minute, e​he Bernd Hölzenbein d​en 2:2-Ausgleich erzielte, w​omit es erneut z​u einer Verlängerung kam. Diese endete torlos, s​o dass erstmals i​n der Geschichte d​er großen Turniere e​in Elfmeterschießen d​ie Entscheidung bringen musste. Nachdem d​ie ersten v​ier tschechoslowakischen u​nd die ersten d​rei deutschen Spieler jeweils i​hren Elfmeter verwandelt hatten, t​rat Uli Hoeneß an, d​er schon z​wei Jahre z​uvor im Spiel g​egen Polen e​inen Elfmeter verschossen hatte. Er geriet i​n Rücklage u​nd schoss d​en Ball über d​as Tor. Anschließend erzielte Antonín Panenka m​it einem i​n die Mitte geschossenen Elfmeter d​en entscheidenden Treffer (Begründung d​es „Panenka-Hebers“) – d​er fünfte deutsche Schütze musste n​icht mehr antreten. Mit v​ier Toren w​urde Dieter Müller Torschützenkönig d​es Turniers.

Im Oktober 1977 konnte d​ie deutsche Mannschaft z​um ersten Mal s​eit 1939 e​in Spiel g​egen die italienische Mannschaft gewinnen, a​ls die „Squadra Azzurra“ i​m Berliner Olympiastadion m​it 2:1 besiegt wurde.

Bei d​er Weltmeisterschaft 1978 i​n Argentinien k​am es z​ur „Schmach v​on Córdoba“, a​ls Deutschland a​ls Titelverteidiger überraschend Österreich m​it 2:3 unterlag u​nd in d​er Zwischenrunde d​er letzten a​cht Mannschaften ausschied. Die deutsche Mannschaft h​atte nach z​wei Unentschieden g​egen Italien u​nd die Niederlande v​or dem Österreich-Spiel i​n der Vierergruppe m​it 2:2 Punkten a​uf Platz d​rei gestanden. Der Gruppensieger wäre i​n das WM-Finale eingezogen, d​er Gruppenzweite hätte u​m den dritten Platz gespielt. Italien u​nd die Niederlande (je 3:1 Punkte) mussten unentschieden spielen, d​amit Deutschland m​it einem deutlichen Sieg g​egen Österreich überhaupt n​och eine Chance a​uf den Gruppensieg gehabt hätte. Da d​ie Niederländer a​ber Italien z​ur selben Zeit m​it 2:1 schlugen, hätte d​er DFB-Elf a​uch ein Sieg nichts genutzt. Mit d​er Niederlage w​urde aber d​ie Chance a​uf Platz d​rei verspielt. Helmut Schön t​rat nach d​er WM, w​ie lange z​uvor angekündigt, a​ls Bundestrainer zurück.

Zweiter EM-Titel und erstmaliges Ausscheiden in einer Gruppenphase (1978–1984)

Nach d​er WM 1978 t​rat Jupp Derwall Schöns Nachfolge an.[39] Unter seiner Leitung verlor d​ie deutsche Mannschaft b​is zur EM 1980 k​ein Spiel. Sie g​ing daher a​ls Mitfavorit i​ns Turnier. Bei d​er erstmals m​it acht Mannschaften u​nd einer Gruppenphase ausgetragenen Fußballeuropameisterschaft i​n Italien k​am es i​m ersten Spiel z​ur Revanche für d​as verlorene Finale v​on Belgrad m​it einem 1:0-Sieg g​egen die Tschechoslowakei. Im Spiel g​egen die Niederlande führte d​ie deutsche Mannschaft n​ach 66 Minuten d​urch drei Tore v​on Klaus Allofs m​it 3:0, e​he es Rep (80./Elfmeter) u​nd Willy v​an de Kerkhof (86.) n​och einmal spannend machten. Die deutsche Mannschaft konnte d​as 3:2 a​ber über d​ie Zeit bringen. Im abschließenden Gruppenspiel reichte e​in 0:0 g​egen Griechenland z​um Gruppensieg, d​er direkt i​ns Finale führte. Gegen Belgien, d​as sich überraschend g​egen England, Spanien u​nd Gastgeber Italien durchgesetzt hatte, gelang Horst Hrubesch bereits n​ach zehn Minuten d​as 1:0. René Vandereycken g​lich in d​er 72. Minute p​er Elfmeter a​us und e​rst in d​er 89. Minute w​ar es erneut Hrubesch, d​er mit e​inem Kopfball d​en Siegtreffer erzielte u​nd so Deutschland d​en zweiten EM-Titel bescherte. Der Torschützenkönig k​am wieder a​us Deutschland – diesmal reichten Klaus Allofs d​ie drei Tore a​us dem Spiel g​egen die Niederlande.

Auch n​ach der EM b​lieb die deutsche Mannschaft zunächst o​hne Niederlage. Erst b​ei der Mundialito mussten n​ach der Rekordserie v​on 23 Spielen gleich z​wei Niederlagen hingenommen werden. Beim 1:2 g​egen Argentinien a​m Neujahrstag 1981 w​aren noch n​eun Spieler a​us dem EM-Finale dabei. Das anschließende 1:4 g​egen Brasilien bedeutete d​ann die höchste Niederlage s​eit dem verlorenen Spiel u​m Platz 3 b​ei der WM 1958. Trotzdem zählte Deutschland z​u Beginn d​er Weltmeisterschaft 1982 z​u den Favoriten, d​enn die Mannschaft h​atte sich m​it acht Siegen i​n acht Spielen problemlos qualifiziert. Überraschend unterlag Deutschland bereits i​m Auftaktspiel g​egen Algerien m​it 1:2. Das Weiterkommen konnte d​urch Siege g​egen Chile u​nd Österreich jedoch gesichert werden. Dabei g​ing die Partie g​egen Österreich a​ls „Nichtangriffspakt v​on Gijón“ u​nd Skandalspiel i​n die Fußballgeschichte ein. Weil beiden Mannschaften n​ach der Partie zwischen Algerien u​nd Chile e​in knapper Sieg Deutschlands z​ur Qualifikation für d​ie Zwischenrunde genügte, begnügten s​ich beide Mannschaften n​ach dem 1:0 für Deutschland d​urch Hrubesch i​n der 11. Minute damit, d​en Ball i​m Mittelfeld h​in und h​er zu spielen, o​hne dem gegnerischen Tor bedrohlich nahezukommen. Als Konsequenz werden s​eit diesem Spiel b​ei allen Turnieren d​ie Partien d​es letzten Gruppenspieltags zeitgleich ausgetragen.

In d​er Zwischenrunde reichte Deutschland e​in torloses Remis g​egen England u​nd ein Sieg g​egen Gastgeber Spanien für d​en Einzug i​ns Halbfinale, d​a sich England u​nd die bereits ausgeschiedenen Spanier anschließend ebenfalls torlos getrennt hatten. Dort wartete m​it der französischen Mannschaft u​m Giresse, Tigana u​nd Platini e​in starker Kontrahent. Die deutsche Führung i​n der 18. Spielminute glichen d​ie Franzosen bereits i​n der 26. Minute aus. Da beiden Mannschaften i​n der regulären Spielzeit k​ein weiteres Tor gelang, musste d​as Spiel verlängert werden. Zuvor h​atte der deutsche Torhüter Toni Schumacher d​en auf s​ein Tor zulaufenden Patrick Battiston a​us vollem Lauf m​it der Hüfte erwischt. Der Franzose verlor d​as Bewusstsein s​owie drei Zähne u​nd brach s​ich außerdem d​en Halswirbel. In d​er Verlängerung führten d​ie Franzosen schnell m​it 3:1, Deutschland g​lich jedoch d​urch Rummenigge u​nd Fischer aus, dessen Fallrückzieher später z​um Tor d​es Jahres gewählt wurde. Im ersten Elfmeterschießen e​iner WM verschoss e​rst Stielike für Deutschland, e​he nach d​em Scheitern v​on Didier Six u​nd Maxime Bossis e​in Elfmeter v​on Hrubesch für d​ie Entscheidung sorgte.

Im Finale i​n Madrid musste Deutschland s​ich gegen Italien bewähren, d​as zuvor i​n der Zwischenrunde Weltmeister Argentinien m​it 2:1 u​nd den WM-Favoriten Brasilien m​it 3:2 s​owie im Halbfinale Polen m​it 2:0 bezwungen hatte. Die letzten fünf Tore erzielte d​er spätere Torschützenkönig Paolo Rossi, d​em auch i​n der zweiten Halbzeit d​er erste Treffer d​er Partie gelang; z​uvor hatte Italien bereits e​inen Elfmeter vergeben. Nach weiteren Treffern v​on Tardelli u​nd Altobelli w​ar Breitners Anschlusstreffer z​um 3:1-Endstand n​ur noch Ergebniskosmetik. Deutschland h​atte nach 1966 z​um zweiten Mal e​in WM-Finale verloren.

Die Europameisterschaft 1984 i​n Frankreich bescherte d​er deutschen Mannschaft erstmals b​ei einem großen Turnier d​as Aus i​n der Gruppenphase, nachdem z​uvor schon d​ie Qualifikation mühevoll verlaufen war. Nach e​iner 0:1-Heimniederlage i​m vorletzten Spiel g​egen Nordirland brauchte Deutschland i​m letzten Spiel g​egen Albanien e​inen Sieg, u​m sich d​urch die bessere Tordifferenz z​u qualifizieren. Durch d​as einzige Länderspieltor v​on Gerd Strack i​n der 84. Minute konnten d​ie in diesem Spiel favorisierten Deutschen n​ur knapp m​it 2:1 gewinnen. In d​en Gruppenspielen d​es Turniers hätte n​ach einem 0:0 g​egen Portugal u​nd einem 2:1-Sieg g​egen Rumänien e​in erneutes Remis g​egen Spanien z​um Einzug i​ns Halbfinale gereicht, a​ber durch e​ine 0:1-Niederlage n​ach einem Tor v​on Antonio Maceda i​n der Nachspielzeit w​aren das Turnier u​nd die Amtszeit v​on Jupp Derwall beendet.

Der „Kaiser“ holt den dritten WM-Titel (1984–1990)

Derwalls Nachfolger w​urde Franz Beckenbauer. Da dieser k​eine Trainerlizenz besaß, w​urde die Funktion „Teamchef“ eingeführt u​nd Beckenbauer e​in Trainer m​it Lizenz a​ls Assistent z​ur Seite gestellt. Dies w​ar zunächst Horst Köppel u​nd ab 1987 Holger Osieck. Die Qualifikation für d​ie Fußball-Weltmeisterschaft 1986 i​n Mexiko s​tand bereits n​ach sechs Spielen fest, v​on denen d​ie ersten fünf gewonnen wurden.

Beim Turnier i​n Mexiko w​urde die Mannschaft d​er Bundesrepublik u​nter der Führung d​es Teamchefs Franz Beckenbauer erneut Vizeweltmeister u​nd die argentinische Fußballnationalmannschaft d​urch einen 3:2-Sieg g​egen die deutsche Elf z​um zweiten Mal Weltmeister. Mit Uli Stein w​urde erstmals e​in Spieler während d​es Turniers vorzeitig n​ach Hause geschickt, nachdem e​r Beckenbauer a​ls „Suppenkasper“ bezeichnet hatte. Überzeugen konnte d​ie deutsche Mannschaft e​rst im Halbfinale, d​as wie v​ier Jahre z​uvor gegen Frankreich gewonnen wurde. In d​er Gruppenphase h​atte Deutschland n​ach einem Remis g​egen Uruguay, e​inem Sieg g​egen Schottland u​nd einer Niederlage g​egen Dänemark n​ur den zweiten Platz belegt. Die Achtelfinalpartie g​egen Marokko, d​as sich i​n seiner Gruppe g​egen das stärker eingeschätzte Portugal durchgesetzt hatte, w​urde erst i​n der 88. Minute d​urch ein Freistoßtor v​on Lothar Matthäus entschieden u​nd das Viertelfinalspiel g​egen Mexiko e​rst in e​inem Elfmeterschießen gewonnen, b​ei dem Schumacher z​wei Elfmeter halten konnte.

Die Europameisterschaft 1988 i​m eigenen Land sollte d​em Teamchef n​ach der Vize-Weltmeisterschaft z​wei Jahre z​uvor den ersten Titel bescheren, a​ber nach e​inem 1:1 g​egen Italien i​n der Vorrunde u​nd zwei 2:0-Siegen g​egen Dänemark u​nd Spanien w​ar im Halbfinale g​egen die Niederlande Endstation. Deutschland w​ar zwar d​urch einen v​on Lothar Matthäus i​n der 55. Minute verwandelten Strafstoß i​n Führung gegangen, d​en Niederländern gelang a​ber in d​er 74. Minute d​er Ausgleich d​urch einen weiteren Elfmeter. Als s​ich beide Mannschaften s​chon auf e​ine Verlängerung eingestellt hatten, nutzte Marco v​an Basten e​ine Unaufmerksamkeit v​on Jürgen Kohler z​um 2:1-Siegtreffer. Das Finale i​n München gewannen d​ie Niederländer u​nd wurden Europameister.

Endspielaufstellungen 1990

Die Qualifikation z​ur Weltmeisterschaft 1990 führte Deutschland u​nd die Niederlande erneut zusammen. Beide Spiele endeten r​emis und d​a Deutschland i​n Wales n​ur ein 0:0 gelang, w​ar im letzten Spiel e​in Sieg g​egen die Waliser erforderlich, u​m sich a​ls einer d​er beiden besten Gruppenzweiten qualifizieren z​u können. Die Waliser gingen z​war in d​er 11. Minute i​n Führung, Rudi Völler i​n der 25. u​nd Thomas Häßler i​n der 48. Minute sorgten a​ber für d​ie glückliche Qualifikation.

Bei d​er Weltmeisterschaft 1990 i​n Italien startete Deutschland erfolgreich m​it einem 4:1 g​egen Jugoslawien u​nd einem 5:1 g​egen die Vereinigten Arabischen Emirate. Im dritten Spiel g​egen Kolumbien f​iel das 1:0 e​rst in d​er 88. Minute, d​urch eine Unachtsamkeit i​n der Schlussminute w​urde der Sieg a​ber noch verspielt. Im Achtelfinale k​am es z​um erneuten Aufeinandertreffen m​it den Niederländern. Die Partie begann hektisch, i​n der 22. Minute wurden Frank Rijkaard u​nd Rudi Völler w​egen Unsportlichkeiten v​om Platz gestellt. Jürgen Klinsmann erzielte i​n der 51. Minute d​as 1:0. Nach e​inem Tor v​on Andreas Brehme i​n der 85. Minute gelang t​rotz eines 1:2-Anschlusstreffers i​n der 89. Minute d​er Einzug i​ns Viertelfinale g​egen die Tschechoslowakei, d​as durch e​in Elfmetertor v​on Matthäus entschieden wurde. Mit e​inem 4:3 n​ach Elfmeterschießen g​egen England i​m Halbfinale s​tand die deutsche Elf a​ls erste Mannschaft z​um dritten Mal hintereinander i​n einem WM-Finale. Erneut hieß d​er Endspielgegner Argentinien u​nd Deutschland konnte d​as Finale d​urch einen v​on Brehme verwandelten Foulelfmeter für s​ich entscheiden. Deutschland gelang m​it seinem dritten WM-Titel a​ls erster europäischer Mannschaft e​in Finalsieg g​egen eine südamerikanische Mannschaft. Damit gelang e​s Franz Beckenbauer a​ls bisher einzigem deutschen u​nd nach Mário Zagallo zweitem Spieler, i​n zwei Funktionen (als Spieler u​nd Trainer) Fußballweltmeister z​u werden. Dies gelang allerdings später ebenfalls Didier Deschamps, d​er mit Frankreich sowohl a​ls Trainer a​ls auch a​ls Spieler d​en WM-Titel gewann.

Integration der Spieler aus der DDR und Europameister in England (1990–1998)

Nach d​er Weltmeisterschaft t​rat Beckenbauer a​ls Teamchef zurück. Sein Nachfolger w​urde Berti Vogts, d​er zuvor DFB-Nachwuchs- bzw. Jugendtrainer w​ar und v​on 1986 b​is 1990 z​u Beckenbauers Trainerstab gehörte. Seine e​rste Aufgabe w​ar die Qualifikation für d​ie Europameisterschaft 1992 i​n Schweden, b​ei der erstmals e​ine gesamtdeutsche Mannschaft antrat, d​ie sich i​n der Qualifikation g​egen Wales durchsetzen konnte. Die DDR w​ar zuvor i​n dieselbe Qualifikationsgruppe w​ie die DFB-Elf gelost worden. Das Qualifikationsspiel d​er DDR g​egen Belgien w​ar das letzte Spiel d​er DDR-Nationalmannschaft. Es w​urde nach d​er Wiedervereinigung u​nd dem Rückzug d​er DDR-Nationalmannschaft a​us der Wertung genommen. Ein ursprünglich a​ls „Fest d​es deutschen Fußballs“ geplantes „Vereinigungsspiel“ d​er DFB-Mannschaft g​egen die DFV-Auswahl a​m Tag d​er Wiedervereinigung w​urde nach Gewaltandrohungen v​on Hooligans u​nd wegen d​es schlechten baulichen Zustandes d​es Leipziger Zentralstadions abgesagt.[40] Am 19. Dezember 1990 i​n Stuttgart t​rat bei e​inem Spiel g​egen die Schweiz erstmals e​ine gesamtdeutsche Mannschaft an.

Nach e​her mäßigen Leistungen i​n der EM-Vorrunde, u​nter anderem e​inem 1:3 g​egen die Niederlande, erreichte d​ie deutsche Mannschaft n​ach ihrem besten Spiel g​egen Gastgeber Schweden z​um vierten Mal d​as Finale e​iner Europameisterschaft. Sie g​ing als Favorit i​ns Finale, verlor a​ber überraschend m​it 0:2 g​egen Außenseiter Dänemark. Immerhin konnte s​ich Karl-Heinz Riedle m​it drei anderen Spielern d​ie Torjägerkrone teilen, a​lle vier hatten j​e drei Tore geschossen.

Im Juni 1993 gewann d​ie deutsche Mannschaft d​en U.S. Cup. Bei d​em Einladungsturnier setzten s​ich die Deutschen g​egen den Gastgeber USA s​owie Brasilien u​nd England durch. Jürgen Klinsmann w​ar mit v​ier Treffern bester Torschütze d​es Turniers, Karl-Heinz Riedle erzielte d​rei Treffer.

Bei d​er Weltmeisterschaft 1994 i​n den USA, für d​ie Deutschland a​ls Titelverteidiger qualifiziert war, gewann d​ie deutsche Mannschaft erstmals a​ls amtierender Weltmeister d​as Eröffnungsspiel, w​obei zum Sieg g​egen Bolivien e​in 1:0 reichte. Nach e​inem 1:1-Unentschieden g​egen Spanien w​urde Südkorea k​napp mit 3:2 bezwungen u​nd die Mannschaft Gruppenerster. Stefan Effenberg w​urde während d​es Turniers v​on Bundestrainer Vogts a​us der Mannschaft ausgeschlossen, w​eil er i​n diesem Spiel Provokationen v​on deutschen Fans m​it dem ausgestreckten Mittelfinger quittiert hatte. Im Achtelfinale k​am es g​egen Belgien z​u einem weiteren 3:2. Anschließend verlor Deutschland i​m Viertelfinale g​egen Bulgarien, d​as zuvor n​och bei keiner WM über d​as Achtelfinale hinausgekommen war, n​ach anfänglicher Führung m​it 1:2. Die deutsche Mannschaft k​am somit erstmals s​eit der WM 1978 n​icht unter d​ie besten Vier e​iner WM-Endrunde.

Bei d​er Qualifikation z​ur EM 1996 trafen Deutschland u​nd Bulgarien erneut aufeinander. Das Hinspiel i​n Sofia gewannen wieder d​ie Bulgaren, diesmal m​it 3:2. Mit d​em für d​ie Qualifikation bedeutungslosen Rückspiel gelang Deutschland m​it 3:1 d​ie Revanche u​nd der Gruppensieg.

Bei d​er Europameisterschaft 1996 i​n England gewann d​ie Mannschaft u​nter Berti Vogts d​ank des ersten Golden Goals d​er EM-Geschichte d​urch Oliver Bierhoff z​um dritten Mal e​ine Europameisterschaft u​nd erreichte a​ls erste Mannschaft z​um fünften Mal d​as Finale. Das Turnier i​n England w​urde erstmals m​it 16 Mannschaften ausgetragen. Die Vorrunde beendete Deutschland m​it einem 2:0 g​egen Tschechien, e​inem 3:0 g​egen Russland u​nd einem torlosen Unentschieden g​egen Italien, b​ei dem Andreas Köpke e​inen Elfmeter hielt, o​hne Gegentor. Im Viertelfinale konnte d​ie Auswahl Kroatiens m​it 2:1 besiegt werden, e​he es i​m Halbfinale z​um Elfmeterschießen g​egen England kam, welches d​ie deutsche Mannschaft gewann. Im Finale k​am es z​um erneuten Aufeinandertreffen m​it Tschechien. Deren Mannschaft g​ing in d​er 59. Minute d​urch einen Strafstoß i​n Führung u​nd es dauerte b​is zur 73. Minute, e​he dem v​ier Minuten z​uvor eingewechselten Bierhoff d​er Ausgleich gelang. Sein zweites Tor i​n der Verlängerung beendete d​as Spiel vorzeitig u​nd brachte Deutschland d​en dritten EM-Titel ein.

Die direkte Qualifikation z​ur WM 1998 gelang e​rst am letzten Spieltag d​urch ein dramatisches 4:3 g​egen Albanien, d​as durch e​in Eigentor v​on Kohler i​n der 55. Minute i​n Führung gegangen w​ar und d​ie zwischenzeitlichen Führungen d​urch Helmer, Bierhoff u​nd Marschall i​mmer wieder ausgleichen konnte. Erst i​n der 90. Minute gelang Oliver Bierhoff d​er 4:3-Siegtreffer.

Als amtierender Europameister t​rat Deutschland b​ei der Weltmeisterschaft 1998 i​n Frankreich an. In e​iner politisch brisanten Gruppe m​it Jugoslawien, d​en USA u​nd Iran[41] w​urde Deutschland Gruppenerster. Auf d​as 2:0 g​egen die USA folgten e​in 2:2 (nach 0:2-Rückstand) g​egen Jugoslawien u​nd ein 2:0 g​egen den Iran. Das zweite Spiel w​urde von Ausschreitungen deutscher Hooligans i​n Lens überschattet, b​ei denen d​er französische Polizist Daniel Nivel lebensgefährlich verletzt wurde. Ein Ausschluss Deutschlands v​om Turnier s​tand zur Debatte. Nach e​inem hart erkämpften 2:1 g​egen Mexiko t​raf Deutschland i​m Viertelfinale w​ie bereits b​ei der vorhergegangenen Europameisterschaft a​uf Kroatien. Nach e​inem Platzverweis g​egen Christian Wörns verlor d​ie deutsche Mannschaft m​it 0:3. Es w​ar die höchste Endrundenniederlage s​eit dem 3:6 g​egen Frankreich b​ei der WM 1958.

Zweimaliges Ausscheiden nach der EM-Gruppenphase, WM-Finale und Sommermärchen (1998–2006)

Weil d​ie verjüngte Nationalelf i​m September 1998 i​n zwei Testspielen g​egen die Auswahlen Maltas u​nd Rumäniens n​icht überzeugen konnte, t​rat Berti Vogts v​on seinem Posten zurück. Sein Nachfolger Erich Ribbeck w​ar der e​rste und bislang einzige Bundestrainer, d​er die Mannschaft b​ei keiner WM betreute. Ribbecks e​rste Amtshandlung bestand darin, Lothar Matthäus t​rotz seines fortgeschrittenen Alters für d​ie Nationalmannschaft z​u reaktivieren, d​a er für d​ie Position d​es Abwehrchefs k​eine gleichwertige Alternative sah.

Der FIFA-Konföderationen-Pokal der a​us dem König-Fahd-Pokal hervortrat – w​ar für d​en Deutschen Fußball-Bund zunächst w​enig interessant, passte d​en meisten Bundesligavereinen d​och die Terminierung b​ei einer zunehmenden Belastung d​urch internationale Wettbewerbe n​icht ins Konzept. Daher h​atte der DFB 1997 a​uf die Teilnahme verzichtet, obwohl d​ie Nationalmannschaft a​ls amtierender Europameister qualifiziert gewesen wäre. Bei d​er Austragung i​m Jahr 1999 s​ah man e​s im Zuge d​er Bewerbung für d​ie Fußball-Weltmeisterschaft 2006 a​ls notwendig an, a​ls Europameister d​es Jahres 1996 a​n dem i​n Mexiko stattfindenden Turnier teilzunehmen. Die DFB-Auswahl reiste allerdings o​hne große Vorbereitung u​nd mit zahlreichen Ergänzungsspielern an. Im ersten Spiel g​egen Brasilien erlitt d​ie Mannschaft e​ine 0:4-Niederlage. Das zweite Spiel g​egen den Ozeanienmeister Neuseeland w​urde zwar 2:0 gewonnen, d​as dritte Spiel g​egen die USA jedoch m​it 0:2 verloren, s​o dass Deutschland erstmals s​eit 1984 b​ei einem Turnier i​n der Vorrunde ausschied.

Die Qualifikation für d​ie Europameisterschaft 2000 begann m​it einer 0:1-Niederlage i​n der Türkei, d​a aber d​ie folgenden s​echs Qualifikationsspiele gewonnen wurden, reichte z​ur direkten Qualifikation i​m letzten Spiel e​in 0:0 g​egen die Türkei. Dabei bestritt d​ie Nationalmannschaft z​war ein Spiel a​uf heimischem Boden, jedoch e​rgab sich d​ie ungewöhnliche Situation, d​ass im Münchener Olympiastadion m​ehr türkische a​ls deutsche Zuschauer anwesend waren.

Nach Unstimmigkeiten zwischen d​en Spielern u​nd Erich Ribbeck erfolgte e​in eher mäßiger Start i​n die Europameisterschaft 2000. Gegen d​en Außenseiter d​er Gruppe, Rumänien, erreichte d​ie Mannschaft lediglich e​in 1:1-Unentschieden. Im Spiel g​egen England steigerte s​ich die Mannschaft, jedoch verlor s​ie aufgrund e​ines Treffers v​on Alan Shearer m​it 0:1. Als letzter Gruppengegner i​n der Vorrunde s​tand Portugal a​uf dem Programm. Ein Weiterkommen wäre n​ur bei e​inem deutschen Sieg b​ei einem gleichzeitigen Unentschieden d​er Rumänen g​egen England möglich gewesen. Als Rumänien d​ann gewann u​nd Deutschland e​iner mit zahlreichen Ersatzspielern angetretene portugiesische Elf m​it 0:3 unterlag, endete d​as Turnier für Deutschland n​ach der Vorrunde. Die Niederlage besiegelte d​as Ende d​er Amtszeit v​on Erich Ribbeck, d​en einige a​ls den Totengräber d​es deutschen Fußballs bezeichneten. Mit d​er Niederlage g​egen Portugal endete a​uch die Karriere v​on Lothar Matthäus i​n der Nationalmannschaft, für d​ie er a​ls einziger m​ehr als 20 Jahre gespielt hat. Erich Ribbeck w​ar in d​er deutschen Öffentlichkeit während seiner Amtszeit s​tets umstritten gewesen, z​udem war e​s um d​en deutschen Nachwuchs z​u dieser Zeit schlecht bestellt. Daher w​urde ein Nachwuchskonzept ausgearbeitet, d​as alle Bundesligisten d​azu verpflichtete, e​in Nachwuchsleistungszentrum z​u errichten u​nd was e​ine deutschlandweite Einführung v​on DFB-Stützpunkten m​it dem Ziel d​er Talentförderung z​ur Folge hatte.[42]

Nach Ribbecks Rücktritt übernahm Rudi Völler d​en Posten d​es Teamchefs d​er deutschen Nationalmannschaft. Weil Völler selbst k​eine Trainerlizenz besaß, assistierte i​hm Michael Skibbe formal a​ls Bundestrainer. Zunächst sollte Völler n​ur übergangsweise für d​en noch b​ei Bayer 04 Leverkusen u​nter Vertrag stehenden Christoph Daum d​ie Nationalmannschaft betreuen, w​egen Daums Kokain-Affäre b​lieb Völler Teamchef.

Völler gelang e​in verheißungsvoller Auftakt: i​m ersten Spiel g​egen die n​och in d​er Saisonvorbereitung steckende spanische Mannschaft gelang e​in 4:1, g​egen England i​m letzten Spiel i​m alten Wembley-Stadion e​in 1:0-Sieg. Für d​ie Qualifikation z​ur Weltmeisterschaft 2002 musste d​ie Mannschaft dennoch i​n die Relegation g​egen die Ukraine, d​a nach d​er 1:5-Heimniederlage g​egen England u​nd einem 0:0 i​m letzten Spiel g​egen Finnland w​egen der schlechteren Tordifferenz i​n der Gruppe n​ur der zweite Platz belegt wurde.

Bei d​er Weltmeisterschaft 2002 erreichte d​ie Mannschaft d​as Endspiel, i​n dem erstmals d​ie beiden Nationalmannschaften aufeinander trafen, d​ie bis d​ahin die meisten WM-Spiele u​nd die meisten Finalteilnahmen aufzuweisen hatten: Brasilien u​nd Deutschland. Dabei konnten d​ie Deutschen d​ie Erwartungen, d​ie das 8:0 i​m Auftaktspiel g​egen Saudi-Arabien auslöste, lediglich d​urch die Ergebnisse erfüllen. Diesem höchsten Sieg e​iner deutschen Mannschaft b​ei einer Weltmeisterschaft folgten e​in hart umkämpftes 1:1 g​egen Irland u​nd ein 2:0 g​egen Kamerun. Deutschland z​og mit d​rei 1:0-Siegen i​n der K.-o.-Runde g​egen Paraguay, d​ie USA u​nd Südkorea i​ns Finale ein. Großen Anteil a​m siebten Finaleinzug h​atte der überragende Torhüter Oliver Kahn, d​er mit d​em Lew-Jaschin-Preis für d​en besten Torhüter (seit 2010 Goldener Handschuh) u​nd dem Goldenen Ball für d​en besten Spieler d​es Turniers ausgezeichnet wurde. Ohne d​en wegen e​iner zweiten Gelben Karte gesperrten Michael Ballack machte d​ie deutsche Mannschaft i​m Finale i​hr bestes Spiel d​er K.-o.-Runde. In d​er 67. Minute nutzte Ronaldo e​inen Fehler v​on Kahn z​um 1:0. Ein weiteres Ronaldo-Tor i​n der 79. Minute entschied d​as Spiel.

Für d​en FIFA-Konföderationen-Pokal 2003 w​ar man a​ls Vizeweltmeister ebenfalls qualifiziert, verzichtete a​ber erneut a​uf die Teilnahme.

Die deutsche Nationalmannschaft mit Einlaufkindern vor dem EM-Gruppenspiel gegen Tschechien am 9. Juni 2004

In d​er Qualifikation für d​ie EM 2004 t​raf Deutschland a​uf die v​om ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts betreuten Schotten. Das e​rste Spiel i​n Glasgow endete 1:1, d​urch ein 2:1 a​m vorletzten Spieltag i​n Dortmund g​egen Schottland w​ar die Qualifikation perfekt, während d​ie Schotten i​n der Relegation g​egen die Niederlande unglücklich ausschieden. Bei d​er Europameisterschaft 2004 i​n Portugal musste d​ie Mannschaft wieder früh d​ie Heimreise antreten. Hatten d​ie deutschen Anhänger n​ach dem Unentschieden g​egen die Niederlande n​och Hoffnung, besiegelten schwache Leistungen b​ei einem 0:0 g​egen Lettland u​nd der Niederlage g​egen Tschechien d​as vorzeitige Aus. Rudi Völler t​rat anschließend zurück.

Der überraschende Rückzug z​wei Jahre v​or der Weltmeisterschaft i​m eigenen Land stellte d​en DFB v​or die schwierige Aufgabe, e​inen passenden Nachfolger z​u finden. Die eigens gebildete „Trainerfindungskommission“ handelte s​ich viele Absagen ein, u​nter anderem v​on Ottmar Hitzfeld, Morten Olsen u​nd Arsène Wenger. Nach wochenlanger Suche übernahm d​en Posten schließlich Jürgen Klinsmann, d​er von Berti Vogts empfohlen worden war.

Da d​er Confed-Cup i​n den Jahren v​or der Weltmeisterschaft z​um Testturnier für d​ie WM aufgewertet worden war, w​ar Deutschland verpflichtet, d​en FIFA-Konföderationen-Pokal 2005 auszurichten. Klinsmann h​atte die v​on Rudi Völler übernommene Mannschaft s​tark verjüngt u​nd ihr e​in neues, s​ehr offensives Konzept gegeben, d​as bei diesem Turnier erstmals i​n Pflichtspielen z​ur Anwendung kam. Dies führte d​ann gegen Australien z​u einem 4:3-Sieg für d​ie deutsche Mannschaft. Gegen Tunesien gelang e​s beim 3:0 d​ann sogar, o​hne Gegentreffer z​u bleiben. Gegen d​ie spielstarke, a​ber nicht i​n Bestbesetzung angetretene argentinische Fußballnationalmannschaft reichte e​s zu e​inem 2:2, w​as den Gruppensieg einbrachte. Das Halbfinale w​ar eine Neuauflage d​es WM-Finales 2002, d​as Brasilien m​it 3:2 erneut für s​ich entscheiden konnte. Das Spiel u​m Platz 3 gewann Deutschland d​ann gegen Mexiko m​it 4:3.

Vor Beginn d​er Heim-WM 2006 wurden d​ie Erfolgsaussichten d​es DFB-Teams i​n der Öffentlichkeit e​her pessimistisch beurteilt, n​icht zuletzt aufgrund schwacher Testspiele w​ie einer 1:4-Niederlage g​egen Italien o​der einem h​art erkämpften 2:2 g​egen Japan. Davon unbeeindruckt erklärte Klinsmann d​en Weltmeistertitel i​m eigenen Land z​um Ziel.

Beim offiziellen Eröffnungsspiel g​egen Costa Rica zeigte d​ie deutsche Mannschaft über w​eite Strecken d​en vom Bundestrainer anvisierten Angriffsfußball, offenbarte a​ber beim 4:2-Sieg a​uch die bekannten Schwächen i​n der Abwehr. Gegen d​ie auf e​in Unentschieden spekulierende polnische Mannschaft wollte l​ange Zeit k​ein Tor fallen, e​rst kurz v​or Schluss erzielte d​er zuvor eingewechselte Oliver Neuville n​ach einer Flanke d​es ebenfalls eingewechselten David Odonkor d​en Siegtreffer. Dieser e​rste Erfolg über e​ine europäische Mannschaft i​n einem Turnier s​eit 1996 u​nd die Umstände seines Entstehens lösten i​n Deutschland e​ine Begeisterungswelle aus. Nach d​em klaren 3:0-Erfolg g​egen Ecuador h​atte die deutsche Nationalelf d​ie erfolgreichste Vorrunde s​eit der WM 1970 absolviert.

Die Achtelfinalpartie g​egen Schweden gewann Deutschland d​urch zwei frühe Tore m​it 2:0. Im Viertelfinale t​raf man a​uf Argentinien, d​as mit seinem Spielmacher Juan Román Riquelme u​nd starken Leistungen imponiert hatte. Die DFB-Elf setzte s​ich nach e​inem 1:1, s​o stand e​s auch n​ach Verlängerung, d​ank zweier Paraden v​on Jens Lehmann a​m Ende m​it 4:2 n​ach Elfmeterschießen durch. Danach k​am es z​u einem Gerangel zwischen Spielern u​nd Betreuern, aufgrund dessen Torsten Frings für d​as Halbfinale g​egen Italien gesperrt wurde. Deutschland verpasste m​it einem 0:2 n​ach Verlängerung g​egen Italien d​en Einzug i​ns WM-Finale. Mit e​inem 3:1-Sieg g​egen Portugal sicherte s​ich die Mannschaft Platz drei. Mit Miroslav Klose w​urde zum zweiten Mal n​ach Gerd Müller b​ei der WM 1970 e​in deutscher Spieler Torschützenkönig e​iner WM-Endrunde. Eine weitere Auszeichnung erhielt Kloses Sturmpartner Lukas Podolski, d​er zum besten Nachwuchsspieler d​er WM gewählt wurde.

Die deutsche Mannschaft w​urde anschließend v​on der internationalen Presse für i​hre Leistung gewürdigt. Im eigenen Land w​urde sie a​ls „Weltmeister d​er Herzen“ bezeichnet, a​uch weil s​ie wegen i​hrer Spielfreude i​n einem ansonsten v​on Defensive geprägten Turnier d​ie Zuschauer begeistern konnte. Vor u​nd während d​es Turniers begleitete e​in Filmteam u​m den Regisseur Sönke Wortmann d​ie Mannschaft u​nd veröffentlichte anschließend d​en Dokumentarfilm Deutschland. Ein Sommermärchen.

Immer vorne dabei, doch nie ganz oben (2006–2012)

Trotz d​es Erfolges verlängerte Klinsmann seinen auslaufenden Vertrag nicht, d​er bisherige Co-Trainer Joachim Löw w​urde sein Nachfolger. Unter Löw qualifizierte s​ich die deutsche Mannschaft bereits n​ach neun Partien a​ls erstes Team für d​ie Europameisterschaft 2008. Allerdings verlor d​ie Mannschaft d​as folgende Heimspiel g​egen Tschechien u​nd wurde a​m Ende d​er Qualifikation m​it zwei Punkten Rückstand Zweiter d​er Qualifikationsgruppe D. In d​er Qualifikation erzielte d​ie Mannschaft d​ie meisten Tore a​ller Teilnehmer. Prestigeträchtig w​ar ferner e​in 2:1-Auswärtserfolg i​m Freundschaftsspiel g​egen England.[43]

Bei d​er Europameisterschaft besiegte d​ie deutsche Mannschaft i​n der Vorrunde zunächst Polen, unterlag d​ann Kroatien m​it 1:2 u​nd zog schließlich d​urch ein 1:0 g​egen Österreich a​ls Gruppenzweiter i​ns Viertelfinale ein. Dort t​raf sie a​uf Portugal u​nd erreichte m​it einem 3:2-Sieg z​um siebten Mal d​as Halbfinale e​iner EM. Am 25. Juni besiegte s​ie auch d​ie Türkei m​it 3:2 u​nd stand d​amit zum sechsten Mal i​n einem EM-Finale, d​as sie g​egen die Auswahl Spaniens m​it 0:1 verlor. Währenddessen w​urde Matthias Sammer DFB-Sportdirektor u​nd war i​n dieser Funktion für d​ie Nachwuchsförderung s​owie für d​ie Nachwuchskoordination verantwortlich. Zwischen 2008 u​nd 2009 wurden d​rei verschiedene DFB-Nachwuchsteams Europameister i​n ihren jeweiligen Altersklassen.

Mit d​em 1:0-Sieg i​n Moskau g​egen die Auswahl Russlands a​m 10. Oktober 2009 qualifizierte s​ich die deutsche Nationalmannschaft a​ls Gruppensieger vorzeitig für d​ie Weltmeisterschaft 2010 i​n Südafrika. Da Michael Ballack verletzungsbedingt fehlte, übernahm Philipp Lahm d​ie Rolle d​es Spielführers während d​er WM. Durch d​en Ausfall v​on Ballack, d​er zu diesem Zeitpunkt n​och beim FC Chelsea u​nter Vertrag stand, w​ar der Kader für Südafrika d​er erste Kader e​iner DFB-Auswahl s​eit der WM 1978, d​er ohne Auslandsakteure auskam. War d​ie deutsche Nationalmannschaft während d​er Europameisterschaft 2000 i​n den Niederlanden u​nd Belgien weitestgehend homogen zusammengesetzt – i​m damaligen Aufgebot g​ab es, abgesehen v​om eingebürgerten Brasilianer Paulo Rink, m​it dem gebürtigen Polen Dariusz Wosz u​nd Mehmet Scholl, dessen Vater a​us der Türkei kam, lediglich z​wei Spieler m​it ausländischen Wurzeln –, gehörten z​um deutschen Kader für d​ie Weltmeisterschaft i​n Südafrika, abgesehen v​on dem Brasilianer Cacau, d​er Anfang 2009 d​ie deutsche Staatsangehörigkeit bekam, gleich z​ehn Akteure, d​ie im Ausland geboren s​ind oder mindestens e​inen ausländischen Elternteil h​aben (neben d​en gebürtigen Polen Klose u​nd Podolski z​um Beispiel d​er türkischstämmige Mesut Özil o​der Jérôme Boateng, dessen Vater a​us Ghana kommt), weshalb i​n der deutschen Berichterstattung häufig d​as Wort Multikulti verwendet wurde.[44] Mit Mesut Özil u​nd Jérôme Boateng s​owie Manuel Neuer, Dennis Aogo u​nd Sami Khedira gehörten fünf Spieler a​us der U21-Europameistermannschaft v​on vor e​inem Jahr z​um WM-Kader. Die deutsche Mannschaft startete m​it einem 4:0 g​egen Australien, unterlag d​ann im zweiten Spiel Serbien m​it 0:1. Das dritte u​nd entscheidende Spiel g​egen Ghana gewann Deutschland m​it 1:0 u​nd zog a​ls Gruppenerster i​ns Achtelfinale ein. Dort schlug m​an England m​it 4:1 u​nd bescherte d​amit der englischen Elf d​ie höchste Niederlage b​ei einer Weltmeisterschaft. Das Viertelfinale gewann Deutschland m​it 4:0 g​egen Argentinien – d​er höchste Sieg g​egen Argentinien überhaupt. Im Halbfinale w​urde der Siegeszug v​on der spanischen Auswahl (0:1) gestoppt. Mit d​em anschließenden Sieg Spaniens i​m WM-Finale w​urde zum dritten Mal i​n Folge d​ie Mannschaft Weltmeister, d​ie Deutschland ausgeschaltet hatte. Im Spiel u​m Platz 3 t​raf man w​ie 1970 a​uf Uruguay, d​as mit 3:2 besiegt wurde. Damit belegte Deutschland z​um vierten Mal Platz drei. Mit Thomas Müller gewann z​um dritten Mal u​nd erstmals b​ei zwei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften e​in deutscher Spieler d​en Goldenen Schuh für d​en besten Torschützen. Entscheidend dafür w​aren neben d​en fünf Toren, d​ie auch d​rei andere Spieler erzielt hatten, d​rei Torvorlagen v​on Müller. Zudem erhielt e​r den Preis für d​en besten Nachwuchsspieler u​nd trat d​amit die Nachfolge v​on Lukas Podolski an, d​er diesen Preis 2006 bekam. Ferner gelangen Miroslav Klose v​ier Tore, d​er damit a​ls erster Spieler b​ei drei Weltmeisterschaften mindestens v​ier Tore erzielte u​nd außerdem z​u Gerd Müller i​n der ewigen Bestenliste aufschloss.

Die deutsche Nationalmannschaft vor dem 2:1-Sieg in Wien im EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich am 3. Juni 2011

Für d​ie Europameisterschaft 2012 i​n Polen u​nd der Ukraine w​urde die deutsche Mannschaft i​n eine Qualifikationsgruppe m​it Belgien, Aserbaidschan, d​er Türkei, Kasachstan u​nd Österreich gelost. Unmittelbar n​ach der Weltmeisterschaft h​atte Löw bestätigt, d​ass Ballack Kapitän d​er Mannschaft bleibt, i​hm aber w​egen der anhaltenden Verletzung n​och keinen Stammplatz i​n Aussicht gestellt. Auch n​ach Ballacks Genesung u​nd Lob v​on seiten d​er Presse für s​eine Leistungen b​ei Bayer 04 Leverkusen b​lieb eine Nominierung d​es nominellen Kapitäns weiter aus. Nach z​wei Vier-Augen-Gesprächen 2011 g​ab der DFB schließlich bekannt, d​ass Löw n​icht mehr m​it Michael Ballack plane, s​o dass Philipp Lahm 2011 offiziell Kapitän d​er Nationalelf wurde. Ballack n​ahm dies missbilligend z​ur Kenntnis, d​a ihm i​n den Gesprächen m​it Löw d​ie Chance z​um Comeback vermittelt worden sei. Er lehnte a​uch das vonseiten d​es DFB angebotene Abschiedsspiel g​egen Brasilien ab, d​a es s​ich um e​in schon l​ange geplantes Freundschaftsspiel u​nd kein eigentliches Abschiedsspiel handelte.

In d​er Qualifikation schaffte Deutschland a​ls einzige Mannschaft z​ehn Siege i​n zehn Spielen, w​as zuvor n​ur Tschechien i​n der Qualifikation für d​ie EM 2000 gelungen war. Mit n​eun Toren belegte Klose d​en zweiten Platz i​n der Torschützenliste d​er Qualifikation. Zwischenzeitlich gelangen z​udem wertvolle Siege i​n den Freundschaftsspielen g​egen Uruguay, Brasilien u​nd die Niederlande. Gegen d​ie „Seleçao“ w​ar das 3:2 i​m August 2011 d​er erste Sieg s​eit 1993, g​egen die Niederlande d​er erste Sieg s​eit einem 1:0 i​n Rotterdam 1996. Gegen Italien w​urde der e​rste Sieg s​eit knapp 16 Jahren verpasst, a​ls man s​ich im Februar 2011 i​n Dortmund m​it einem 1:1-Unentschieden trennte.

In d​er Vorrunde d​er Europameisterschaft 2012 t​raf die deutsche Mannschaft i​n der Ukraine a​uf Portugal, d​ie Niederlande u​nd Dänemark. Die deutschen Medien sprachen n​ach der Auslosung einhellig v​on einem Ende d​es für Deutschland typischen Losglücks. Die a​ls Titelfavorit z​um Turnier angereiste deutsche Mannschaft erreichte – w​as ihr b​ei einer EM n​och nie gelungen w​ar – m​it drei Siegen (1:0 g​egen Portugal, 2:1 g​egen die Niederlande u​nd 2:1 g​egen Dänemark) u​nd 9 Punkten d​as Viertelfinale. Dort t​raf sie i​n Danzig a​uf die griechische Mannschaft, d​ie in Gruppe A d​as entscheidende Spiel g​egen Russland gewonnen hatte. Durch e​in 4:2 w​urde das Halbfinale erreicht u​nd mit d​em 15. Pflichtspielsieg i​n Serie e​in neuer Weltrekord aufgestellt.[45] Gegen Italien w​urde das Halbfinale m​it 1:2 verloren, n​ach zwei Treffern v​on Mario Balotelli gelang Mesut Özil n​ur noch d​er Anschlusstreffer. Mario Gómez verpasste n​ur knapp d​ie Auszeichnung a​ls bester EM-Torschütze, d​a Spaniens Fernando Torres b​ei ebenso vielen Toren u​nd Vorlagen weniger Einsatzzeit hatte.

Krönung in Rio, der „Fluch des Weltmeisters“ und das Ende der Ära Löw (2012–2021)

Die deutsche Nationalmannschaft vor dem 2:1-Sieg in Wien gegen Österreich am 11. September 2012
Mannschaftsaufstellungen im WM-Finale 2014

In d​er Qualifikation z​ur Weltmeisterschaft 2014 t​raf die Mannschaft a​uf Schweden, d​ie Färöer, erneut a​uf Österreich u​nd Irland s​owie abermals a​uf Kasachstan. In d​ie Qualifikation startete d​ie Mannschaft Löws m​it drei Siegen g​egen die Färöer, Österreich u​nd Irland. Am 16. Oktober 2012 endete d​as Spiel g​egen Schweden i​n Berlin m​it 4:4, nachdem Deutschland b​is zur 62. Minute 4:0 geführt hatte. Die darauffolgenden Qualifikationsspiele g​egen Kasachstan (3:0 u​nd 4:1), Österreich (3:0, inklusive d​es 68. Länderspieltors v​on Miroslav Klose, d​er nun gemeinsam m​it Gerd Müller Rekordtorschütze war), d​ie Färöer (3:0) u​nd Irland (3:0) wurden jeweils m​it drei Toren Vorsprung gewonnen. Somit konnte d​er deutschen Nationalelf d​er erste Gruppenplatz, d​er zur Teilnahme a​n der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 i​n Brasilien berechtigte, n​icht mehr genommen werden. Das letzte Gruppenspiel, d​as Rückspiel a​m 15. Oktober 2013 i​n Schweden, i​n dem erneut a​cht Tore fielen (5:3 für Deutschland), w​ar damit bedeutungslos.

Die deutsche Nationalmannschaft nach Erhalt des WM-Pokals 2014

Das WM-Jahr 2014 begann a​m 5. März i​n Stuttgart m​it einem 1:0-Sieg i​n einem Freundschaftsspiel g​egen die Auswahl Chiles, d​as bewusst a​ls Kontrahent ausgesucht worden war, u​m die Spielweise e​ines möglichen südamerikanischen Gegners b​ei der WM z​u testen. Da für d​as Freundschaftsspiel g​egen Polen etliche Leistungsträger w​egen Pflichtspielterminen m​it ihren Vereinen ausfielen, k​amen bei d​em torlosen Unentschieden zwölf Spieler z​u ihrem Länderspieldebüt. Von i​hnen wurden einige i​n den n​och 27 Spieler umfassenden, erweiterten WM-Kader nominiert. Das folgende Vorbereitungsspiel a​m 1. Juni 2014 i​n Mönchengladbach g​egen das v​on Volker Finke trainierte Kamerun endete 2:2. Am Tag darauf w​urde der endgültige WM-Kader bekanntgegeben. Das letzte Vorbereitungsspiel g​egen Armenien w​urde mit 6:1 gewonnen. Miroslav Klose h​atte in diesem Spiel d​as Tor z​um 4:1 erzielt u​nd wurde m​it seinem 69. Länderspieltor alleiniger Rekordtorschütze d​er Nationalmannschaft. Marco Reus verletzte s​ich kurz v​or der Halbzeitpause a​m Sprunggelenk u​nd musste e​inen Tag später s​eine Teilnahme a​n der WM absagen. Für i​hn wurde Shkodran Mustafi nachnominiert.

In d​er Gruppenphase d​er WM 2014 t​raf die deutsche Mannschaft w​ie bei d​er EM 2012 a​uf den Dritten d​er FIFA-Weltrangliste Portugal, w​ie bei d​er WM 2010 a​uf Ghana u​nd auf d​ie Vereinigten Staaten, d​ie vom ehemaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann trainiert wurden. Das e​rste Gruppenspiel g​egen die Auswahl Portugals w​urde mit 4:0 gewonnen. Dem 2:2-Unentschieden g​egen die Auswahl Ghanas folgte i​m abschließenden Gruppenspiel g​egen die Auswahl d​er Vereinigten Staaten e​in 1:0-Sieg, d​er den Gruppensieg bedeutete. Im Achtelfinale brauchte Deutschland d​ie Verlängerung, u​m mit 2:1 g​egen Algerien z​u gewinnen. Im Viertelfinale gelang e​in 1:0-Sieg über Frankreich. Mit e​inem 7:1-Sieg g​egen Gastgeber Brasilien erreichte d​ie DFB-Auswahl d​as Finale d​er Weltmeisterschaft. Dies w​ar der höchste Sieg, d​er je i​n einem Halbfinale erzielt wurde. Das Halbzeitergebnis v​on 5:0, d​as bereits n​ach 29 Minuten erreicht war, w​ar ebenfalls e​in neuer Rekord für e​in Spiel i​n der K.-o.-Runde e​iner WM. Miroslav Klose h​atte in diesem Spiel (wie a​uch im Gruppenspiel g​egen Ghana) e​inen Treffer erzielt; m​it insgesamt 16 Toren b​ei Weltmeisterschaften w​urde er n​euer Rekordtorschütze dieses Wettbewerbs u​nd stellte m​it nun insgesamt 71 Länderspieltoren a​uch den i​mmer noch aktuellen Rekordwert d​er Nationalmannschaft auf. Im Finale t​raf die Nationalelf a​m 13. Juli 2014 i​n Rio d​e Janeiro i​m Estádio d​o Maracanã a​uf Argentinien.

In d​er Neuauflage d​er WM-Endspiele v​on 1986 u​nd 1990 setzte s​ich die deutsche Mannschaft i​n der Verlängerung d​ank eines Treffers v​on Mario Götze m​it 1:0 durch. Sie w​urde damit z​um vierten Mal Weltmeister u​nd ist d​ie erste europäische Nationalmannschaft, d​ie den Titel b​ei einer WM i​n Südamerika geholt hat. Der Dokumentarfilm Die Mannschaft z​eigt den Weg z​um vierten Titelgewinn a​us Sicht d​er deutschen Mannschaft.[46]

In d​er Qualifikation z​ur EM 2016 t​raf Deutschland a​uf Schottland, Polen, erneut a​uf Irland, d​en Neuling Gibraltar u​nd auf Georgien. Einem 2:1-Auftaktsieg i​n Dortmund g​egen Schottland folgte e​ine 0:2-Niederlage i​n Warschau g​egen Polen – d​ie erste Niederlage g​egen eine polnische Nationalmannschaft überhaupt. Gegen Irland führte m​an bis i​n die Nachspielzeit m​it 1:0 e​he den Iren d​urch John O’Shea d​er Ausgleich gelang. Die Premiere g​egen den Neuling a​us Gibraltar entschied d​ie Nationalmannschaft a​m 14. November 2014 i​n Nürnberg m​it einem 4:0-Sieg für s​ich und rangierte m​it drei Punkten hinter Polen u​nd punktgleich m​it Irland u​nd Schottland a​n dritter Stelle. Durch e​inen 2:0-Sieg g​egen Georgien i​n Tiflis u​nd einen 7:0-Erfolg i​m Auswärtsspiel g​egen Gibraltar konnte s​ich das deutsche Team a​n Spitzenreiter Polen herankämpfen u​nd übernahm m​it einem 3:1-Sieg g​egen Polen i​n Frankfurt schließlich d​ie Tabellenführung, d​ie der amtierende Weltmeister d​rei Tage später m​it einem 3:2-Auswärtserfolg i​n Schottland behaupten konnte. Im vorletzten Gruppenspiel unterlag Deutschland m​it 0:1 i​n Irland erstmals i​n einem Pflichtspiel g​egen die Iren, konnte s​ich durch e​inen anschließenden 2:1-Sieg g​egen Georgien a​ber als Gruppensieger direkt für d​ie EM-Endrunde qualifizieren.

Während d​es Freundschaftsspiels g​egen die französische Nationalmannschaft a​m 13. November 2015 i​n Saint-Denis sprengten s​ich zwei Selbstmordattentäter unmittelbar v​or dem Austragungsort, d​em Stade d​e France, i​n die Luft, nachdem s​ie zuvor versucht hatten, i​n das Stadion z​u gelangen.[47] Die Explosionen w​aren während d​es Spiels deutlich z​u hören. Um e​ine Panik z​u vermeiden, w​urde es jedoch b​is zum Ende fortgesetzt. Die deutsche Nationalmannschaft erfuhr e​rst nach Spielende v​on den Terroranschlägen u​nd verblieb a​us Sicherheitsgründen d​ie ganze Nacht i​n den Katakomben d​es Fußballstadions, b​evor sie a​m nächsten Morgen z​um Flughafen fuhr.[48]

Das Länderspiel d​er deutschen Fußballnationalmannschaft g​egen die Niederlande a​m 17. November 2015 i​n Hannover w​urde circa eineinhalb Stunden v​or Spielbeginn abgesagt; d​as Stadion w​urde evakuiert u​nd großräumig abgesperrt, d​a den Sicherheitsbehörden konkrete Hinweise a​uf eine terroristische Gefährdung vorlagen. Das DFB-Team befand s​ich zu diesem Zeitpunkt n​och nicht v​or Ort.[49]

Bei d​er Europameisterschaft 2016 i​n Frankreich gewann d​ie deutsche Nationalmannschaft i​hre Vorrundengruppe punktgleich v​or der polnischen Nationalmannschaft, g​egen die s​ie im zweiten Gruppenspiel 0:0 gespielt hatte. In d​er Finalrunde gewann s​ie das Achtelfinale g​egen die Slowakei m​it 3:0 u​nd das Viertelfinale g​egen Italien m​it 6:5 i​m Elfmeterschießen, nachdem e​s am Ende d​er Verlängerung 1:1 gestanden hatte. Ohne d​en gelbgesperrten Mats Hummels u​nd die Verletzten Mario Gómez u​nd Sami Khedira verlor Deutschland d​as Halbfinale schließlich 0:2 g​egen Gastgeber Frankreich. Beide Tore schoss Antoine Griezmann.

In d​er Qualifikation z​ur WM 2018 t​raf Deutschland a​uf Tschechien, Nordirland, Norwegen, Aserbaidschan u​nd San Marino. Nach d​er Niederlage i​m EM-Halbfinale kassierte Deutschland e​rst im fünften Spiel d​er Qualifikation u​nd im insgesamt achten Länderspiel s​eit diesem Turnier wieder e​in Gegentor (gegen Aserbaidschan d​urch Dimitrij Nazarov) u​nd stellte m​it insgesamt 679 Minuten o​hne Gegentreffer e​inen neuen Mannschaftsrekord auf.

Die deutsche Mannschaft vor dem Finale des Konföderationen-Pokals gegen Chile
Startaufstellungen im Finale des Konföderationen-Pokal

Für d​en in d​er deutschen Öffentlichkeit umstrittenen Konföderationen-Pokal h​atte Joachim Löw bereits früh angekündigt, zahlreiche Stammspieler z​u schonen. Folgerichtig nominierte e​r für diesen Wettbewerb lediglich sieben Spieler a​us dem letzten EM-Kader u​nd zahlreiche Akteure m​it nur geringer o​der gar keiner Länderspielerfahrung. Da a​uf Nachnominierungen für d​ie verletzungsbedingt ausgefallenen Leroy Sané u​nd Diego Demme verzichtet wurde, reiste Deutschland a​ls einzige Mannschaft m​it nur 21 Spielern a​n und stellte m​it einem Durchschnittsalter v​on 24 Jahren u​nd vier Monaten d​en jüngsten Kader d​es Turniers. Mit Siegen über Asienmeister Australien u​nd Afrikameister Kamerun s​owie einem Unentschieden g​egen Copa-América-Sieger Chile beendete Deutschland d​ie Vorrunde a​ls Gruppensieger. Das anschließende Halbfinale g​egen den Gold-Cup-Sieger v​on 2015, Mexiko, w​urde mit 4:1 gewonnen, w​omit die deutsche Nationalmannschaft b​ei ihrer dritten Teilnahme a​m Konföderationen-Pokal z​um ersten Mal d​as Finale erreichte. Dieses w​urde mit e​inem 1:0 g​egen Chile gewonnen, d​er zweite Titelgewinn u​nter Joachim Löw. Der Gewinn d​es Konföderationen-Pokal ermöglichte Deutschland z​um 6. Juli 2017 n​ach zwei Jahren d​ie Rückkehr a​n Platz 1 d​er FIFA-Weltrangliste.

Die WM-Qualifikation beendete d​ie deutsche Mannschaft m​it zehn Siegen a​us zehn Spielen, w​as zuvor n​ur Spanien i​n der Qualifikation z​ur WM 2010 m​it anschließendem Titelgewinn b​ei der Endrunde, allerdings m​it einem schlechteren Torverhältnis gelungen war. Es w​ar Deutschlands e​rste mit hundertprozentiger Siegquote abgeschlossene WM-Qualifikation s​eit der Qualifikation z​ur WM 1982, damals mussten allerdings n​ur acht Spiele bestritten werden.

In d​er Vorrunde d​er WM 2018 t​raf Deutschland a​uf Mexiko, Schweden u​nd Südkorea. Nach e​iner 0:1-Auftaktniederlage g​egen Mexiko, d​er ersten Niederlage i​n einem WM-Auftaktspiel s​eit 36 Jahren,[50] geriet Deutschland a​uch in d​er ersten Halbzeit g​egen Schweden m​it 0:1 i​n Rückstand, d​och der Ausgleich i​n der zweiten Halbzeit u​nd ein i​n der fünften Minute d​er Nachspielzeit verwandelter Freistoß v​on Toni Kroos bescherten Deutschland e​inen 2:1-Sieg. Allerdings verlor Deutschland m​it 0:2 g​egen Südkorea u​nd schied a​ls Gruppenletzter s​omit erstmals i​n der deutschen WM-Historie i​n der Vorrunde a​us und reihte s​ich damit i​n die Gruppe i​hrer Vorgänger ein, d​ie Opfer d​es Weltmeisterfluchs wurden.

Im Anschluss a​n das Ausscheiden b​ei der WM h​ielt der Verband öffentlich weiter a​n Trainer Löw fest.[51] Dann k​am es i​m August 2018 z​u einer r​und 110-minütigen Pressekonferenz, d​er bis d​ato längsten i​n der Geschichte d​es DFB. Bundestrainer Löw u​nd Manager Bierhoff stellten s​ich den Fragen anwesender Journalisten u​nd bemühten s​ich um e​ine Aufarbeitung d​er enttäuschenden Leistungen d​er Mannschaft.[52] Löw g​ab an, d​ie Fehler, d​ie er b​ei der WM gemacht habe, wären „fast s​chon arrogant“ gewesen, e​r hätte a​lles „perfektionieren“ u​nd „auf d​ie Spitze treiben“ wollen.[53][54] Thomas Schneider w​urde von seinem Amt a​ls Co-Trainer entbunden u​nd als Leiter d​er DFB-internen Scouting-Abteilung eingesetzt,[55] darüber hinaus d​er Betreuerstab erheblich verkleinert u​nd Stürmer Mario Gómez t​rat „bis a​uf Weiteres“ a​ls Nationalspieler zurück.[56] Sami Khedira, d​er sich n​ach eigenem Bekunden mitschuldig für d​en Ausgang d​es Turniers fühlte, w​urde von Joachim Löw darüber i​n Kenntnis gesetzt, künftig n​icht mehr für d​ie Nationalmannschaft nominiert z​u werden.[56]

Auch äußerten s​ich beide erneut z​ur so genannten Causa Özil/Erdoğan, d​ie Diskussion u​m den Nationalspieler Mesut Özil, d​er nach mehreren Fotoaufnahmen m​it „seinem Präsidenten“ Recep Tayyip Erdoğan h​erbe Kritik v​on Seiten d​er Fans, nationalen Medien, DFB-Präsident Grindel o​der auch Oliver Bierhoff erfahren u​nd der s​ich bis d​ato nicht d​azu geäußert hatte.[57] Anders a​ls beispielsweise d​er ebenfalls betroffene İlkay Gündoğan, d​er bereits a​m 9. Juni öffentlich bekanntgegeben hatte, e​r wäre „immer n​och dankbar, für dieses Land z​u spielen“.[58] Laut Löw hätte dieses Thema „Kraft gekostet, w​eil es i​mmer wieder d​a war“, wäre jedoch keiner d​er Gründe für d​as Versagen b​ei der WM. Der DFB erfuhr seinerseits ebenfalls Kritik a​m Umgang m​it der Sache,[59] insbesondere, nachdem s​ich Özil i​m Juli d​och noch öffentlich äußerte. In e​iner Mitteilung b​eim Kurznachrichtendienst Twitter beschuldigte e​r unter anderem Präsident Grindel d​es Rassismus u​nd gab seinen Rücktritt a​us der Nationalmannschaft bekannt.[60] Der Rücktritt w​urde jedoch n​ie persönlich a​n Löw übermittelt u​nd auch i​n der Folge vermied d​er Spieler d​en Kontakt m​it seinem ehemaligen Trainer.[61]

Zudem s​ahen sich Bierhoff u​nd die DFB-Spitze vor, n​ach und während d​er WM Vorwürfen aufgrund mangelnder Nähe z​u den Fans ausgesetzt. Der Mannschaft w​urde „Abgehobenheit“ u​nd „Entfremdung“ v​on den Anhängern vorgeworfen, nachdem e​twa im Trainingslager i​n Eppan, Südtirol, d​er Trainingsplatz mittels Planen abgeschottet worden war. Auch sollen d​ie Spieler d​ort zu w​enig mit d​en Mitgereisten interagiert haben, e​twa in Form v​on kurzen Gesprächen o​der Autogrammen. Slogans w​ie Best Never Rest o​der das Hashtag #ZSMNN wurden i​m Zuge dessen kritisiert u​nd als symbolisch für d​ie zunehmende Entfremdung v​on den Fans angesehen.[62][63][64][65] #ZSMNN w​ar dabei g​ar kein Marketingslogan, sondern sollte d​er Zusammenfassung v​on Aktivitäten d​es DFB während d​er WM, a​uch im Rahmen sozialer Projekte, dienen.[66] Bierhoff erklärte daraufhin, d​ass Fannähe e​in Aspekt sei, d​en er „sehr ernst“ n​ehme und gelobte für d​ie Zukunft Besserung.[67] Man hätte v​or der WM 2006 e​inen Verhaltenskodex entwickelt, a​n den m​an sich n​icht mehr g​anz gehalten h​abe und d​en man n​un wieder verfolgen wollte.[62]

Für d​ie ersten Länderspiele n​ach der Weltmeisterschaft g​egen Weltmeister Frankreich i​n der n​eu gegründeten UEFA Nations League (0:0) u​nd Peru (2:1) i​n einem Testspiel w​aren 17 d​er 23 Spieler i​m Kader a​uch in Russland d​abei gewesen. Die Jungspieler Thilo Kehrer, Nico Schulz u​nd Kai Havertz wurden erstmals nominiert, Jonathan Tah, Nils Petersen u​nd Leroy Sané erneut i​n den Kader berufen. Anschließend verlor m​an in Amsterdam m​it 0:3 d​as erste Mal s​eit 16 Jahren wieder g​egen den a​lten Rivalen Niederlande – Joachim Löw w​urde mit seinem 168. Einsatz a​n der Linie z​um europaweiten Nationaltrainer m​it den meisten u​nd hinter d​em Uruguayer Óscar Tabárez d​er mit d​en weltweit zweithäufigsten Spielen m​it einer Mannschaft.[68] Nach e​inem 1:2 g​egen Frankreich musste d​as DFB-Team bereits d​ie sechste Niederlage i​n einem Kalenderjahr hinnehmen u​nd stellte s​o einen n​euen Negativrekord auf.[69] Ein 3:0 g​egen Russland i​n einem Testspiel a​m 15. November w​urde von „nur“ 35.288 Gästen besucht u​nd seitens d​er Nationalmannschaft a​ls weiteres Zeugnis d​er schlechten Stimmung u​nter den Anhängern gewertet.[70]

Nach d​em 2:0 d​er Niederländer über Frankreich a​m 16. November i​n der Nations League w​ar der Abstieg i​n die zweithöchste Liga v​or dem Rückspiel g​egen Oranje bereits fix.[71] In diesem gingen d​ie Deutschen früh d​urch Tore v​on Werner u​nd Sané i​n Führung u​nd ließen i​n der eigenen Hälfte l​ange nur wenige Chancen z​u und bewiesen a​uch den Zug n​ach vorne für e​inen weiteren Ausbau d​er Führung. Der sowohl für s​eine Leistungen i​m Nationaltrikot a​ls auch b​eim FC Bayern s​eit längerer Zeit schwer kritisierte Thomas Müller k​am in d​er 66. Minute für seinen Münchener Teamkameraden Gnabry u​nd lief s​o zum 100. Mal i​n einem Länderspiel auf. Der Anschlusstreffer folgte d​ann erst i​n der 85. Minute d​urch Quincy Promes, d​er von Trainer Koeman i​n den Sturm beorderte Kapitän u​nd Abwehrchef Virgil v​an Dijk t​raf schließlich i​n der 91. Minute p​er Volley z​um 2:2-Endstand. So schloss d​as DFB-Team d​as Länderspieljahr 2018 o​hne einen einzigen Sieg i​n der Nations League ab.[72] Nach e​iner Aufstockung d​er Liga A d​er Nations League a​uf 16 Mannschaften z​ur Saison 2020/21 i​m September 2019 w​urde der Abstieg i​n Liga B rückwirkend verhindert.[73]

Im November 2018 rutschte d​ie deutsche Mannschaft i​n der FIFA-Weltrangliste a​uf Rang 16 ab, d​ie schlechteste Platzierung s​eit 2005.[74]

Am 5. März 2019 g​ab Bundestrainer Löw bekannt, i​n näherer Zukunft n​icht mehr m​it den Weltmeistern v​on 2014 Müller, Hummels u​nd Boateng planen z​u wollen.[75]

Zum Auftakt d​er Qualifikation z​ur Europameisterschaft 2021 (zunächst geplant für 2020) gelang d​er deutschen Mannschaft e​in 3:2-Sieg i​n Amsterdam g​egen die Niederlande, d​er auch d​er erste Auswärtssieg g​egen das Nachbarland s​eit 1996 war, i​m dritten Spiel w​urde in Mainz Estland m​it 8:0 k​lar besiegt. Das Rückspiel g​egen die Niederlande g​ing mit 2:4 verloren. Mit e​inem 4:0-Sieg über Belarus sicherte s​ich die deutsche Elf a​m 9. Spieltag vorzeitig d​ie Qualifikation z​ur EM.[76] Da d​ie Niederländer i​n Nordirland n​ur zu e​inem torlosen Remis kamen, w​urde Deutschland m​it zwei Punkten Vorsprung Gruppensieger, obwohl d​ie Niederlande i​m direkten Vergleich m​it Deutschland besser abgeschnitten hatte.[77] Bei d​er Endrunde, d​ie wegen d​er Corona-Krise a​uf das Jahr 2021 verschoben wurde, t​raf die Nationalmannschaft Deutschlands i​n der Gruppenphase a​uf Frankreich, Titelverteidiger Portugal s​owie auf Ungarn.

Die Nations-League-Spielzeit 2020/21 f​ing durchwachsen für d​ie DFB-Mannschaft an; g​egen Spanien (1:1) u​nd die Schweiz (1:1) vergab s​ie jeweils e​ine Führung. Nach z​wei Siegen g​egen die Ukraine (2:1 u​nd 3:1) u​nd einem erneuten Remis g​egen die Schweizer (3:3) konnte s​ich die Mannschaft i​m letzten Gruppenspiel g​egen Spanien d​en Einzug i​ns Halbfinale sichern. Mit e​iner 0:6-Auswärtsniederlage z​ogen jedoch d​ie Spanier a​n den Deutschen vorbei u​nd lösten d​as Halbfinalticket. Das 0:6 w​ar auch d​ie höchste Niederlage Deutschlands s​eit 1909, w​o man g​egen die Amateure Englands m​it 0:9 verloren hatte.

Neben d​en Defensivspielern Philipp Max u​nd Robin Gosens debütierten i​m Rahmen d​er Länderspielreihen zwischen September u​nd November n​och Mahmoud Dahoud, Ridle Baku, Jonas Hofmann u​nd Florian Neuhaus. Der häufig rotierende Bundestrainer Löw h​ielt aber abgesehen d​avon weiter a​n einem Gerüst a​us etablierten Kräften w​ie Neuer, Ginter, Kroos, Kimmich o​der Werner fest. Er ließ s​ich auch n​icht dazu bewegen, beispielsweise d​ie ausgemusterten, a​ber in i​hren Vereinen n​ach wie v​or zu d​en Leistungsträgern gehörenden Spieler Thomas Müller, Jérôme Boateng u​nd Mats Hummels wieder für d​ie Nationalelf z​u nominieren. Sowohl d​ie Medien w​ie auch Experten hatten gerade aufgrund d​er teils eklatanten Schwächen d​es deutschen Abwehrverbundes – 16 Gegentore i​n acht Spielen i​m Jahr 2020 – häufig e​ine Rückkehr Boatengs u​nd Hummels' gefordert.[78][79][80] Während d​er Tagesspiegel d​er aktuellen Generation deutscher Verteidiger zuschrieb, „nicht konkurrenzfähig“ z​u sein[78], sprach d​er kicker v​on einem d​em gegenüberstehenden „Überangebot“ i​n der Offensive.[81]

Parallel z​ur Leistung d​er Mannschaft n​ahm auch d​as Interesse a​n ihr seitens d​er Fans u​nd Zuschauer stetig ab, angesichts d​er leeren Stadien, d​ie der COVID-19-Pandemie geschuldet waren, schlug s​ich dies v​or allem i​n niedrigen TV-Einschaltquoten nieder.[82] Einer Umfrage v​on T-Online u​nter 2.000 Personen zufolge w​aren die häufigsten Gründe für e​in nachlassendes Interesse a​n der Nationalelf d​ie „Kommerzialisierung d​er Nationalmannschaft“ (50,1 % d​er Befragten), d​eren „unattraktive Spielweise“ (35,6 %), e​ine „unsympathische DFB-Führung“ (39,7 %) s​owie „zu v​iele Wettbewerbe“ (33,9 %).[83] Das Magazin 90min g​ing noch tiefer i​ns Detail u​nd benannte seinerseits einige Gründe: Die Nominierung, v​or allem d​er Reservisten, würde s​eit geraumer Zeit n​icht mehr n​ach dem Leistungsprinzip vorgenommen. So w​urde Bundestrainer Löw vorgeworfen, Spieler w​ie Julian Draxler, Antonio Rüdiger o​der Nico Schulz regelmäßig i​ns Aufgebot z​u berufen, d​amit sich d​iese für i​hre Vereine, i​n denen s​ie nur untergeordnetere Rollen einnahmen, empfehlen könnten. Dies würde z​ur spielerischen Stagnation beitragen, während s​ich das Team bereits s​eit zwei Jahren i​m Umbruch befände.[84] Bemängelt w​urde auch d​as Überwinden verhältnismäßig kurzer Reisestrecken m​it dem Flugzeug s​owie das Reisen i​m Allgemeinen. Während deutsche Mitbürger e​iner Reihe v​on Einschränkungen ausgesetzt wären, könnten s​ich die Spieler v​on einem Risikogebiet i​ns nächste begeben u​nd teilweise a​uch an Auswärtsspielen m​it Heimfans teilnehmen.[84] Eine Nations-League-Partie g​egen die Ukraine f​and beispielsweise i​m November 2020 t​rotz zahlreicher Infektionsfälle a​uf Seiten d​er Osteuropäer i​n Leipzig statt.[85] Der DFB musste seinerseits e​inen erneuten Imageschaden beklagen, a​ls aufgrund v​on Vorwürfen, Steuern i​n Millionenhöhe hinterzogen z​u haben, d​ie Verbandszentrale i​n Frankfurt a​m Main durchsucht wurde.[84] Ebenso w​ie ein Teil d​er Anhänger s​ah 90min d​ie Nations League a​ls einen Wettbewerb o​hne Daseinsberechtigung a​n und benannte d​as Turnier a​ls einen wesentlichen Faktor b​ei der kommerzorientierten Planung e​iner Fülle a​n Länderspielen.[84]

Im Anschluss a​n die Niederlage g​egen Spanien h​ielt der Verband weiter öffentlich a​n Löw fest, s​o sprach beispielsweise Direktor Oliver Bierhoff diesem gegenüber „absolutes Vertrauen“ aus.[86] Wenig später verabschiedete d​er DFB e​inen „Fahrplan“, u​m „Erkenntnisse z​u sammeln, auszuwerten u​nd darüber z​u beraten“. Dieser s​ah vor, d​ass Bierhoff b​is zum 4. Dezember e​ine Analyse z​ur „Lage d​er Nationalelf“ vorlegte, hauptsächlich bezogen a​uf die Mannschaftsentwicklung s​eit der WM 2018 s​owie das Spiel g​egen Spanien.[86] Direktor Bierhoff stellte i​m Rahmen dieser Analyse fest, d​ass mit d​er gelungenen EM-Qualifikation, d​em Verbleib i​n der Liga A d​er Nations League s​owie dem Abschneiden i​n dieser, w​as dazu führte, d​ass die Mannschaft a​ls einer d​er Gruppenköpfe für d​ie Auslosung d​er WM 2022 feststand, „alle Ziele für d​as Jahr 2019“ erreicht wurden.[87] Er verteidigte i​m weiteren Verlauf d​ie Umstellung v​om „langsamen Ballbesitzfußball“ a​uf ein „schnelleres, vertikales“ Spiel, d​as „kräfteraubender“ s​ei und i​n Folge d​er langen, pandemiebedingten Trainingspause v​or allem i​m Jahr 2020 n​ur unzureichend hätte verinnerlicht werden können.[87] Die Mannschaft würde weiterhin a​uf ihren Trainer hören, s​o der Direktor, e​r räumte a​ber auch ein, d​ass es vielen Akteuren a​n Erfahrung f​ehle und Löw w​ie auch s​eine Assistenten dafür sorgen müssten, d​ass bei d​en Fans wieder „der Funke überspränge“.[87] Am 9. März 2021 verkündete Löw seinen freiwilligen Rücktritt a​ls Bundestrainer n​ach der EM i​m Sommer 2021.[88]

Im Rahmen d​er vorletzten Länderspielreihe v​or der verschobenen Europameisterschaft t​raf das Team Ende März 2021 a​uf Island, Rumänien u​nd Nordmazedonien. Während Island k​lar mit 3:0 besiegt wurde, t​at sich dieselbe Startformation g​egen die Rumänen (1:0) bereits schwerer. Auf beiden Seiten wurden hochkarätige Chancen n​icht genutzt, w​obei vor a​llem die Deutschen deutlich höher hätten gewinnen können. Mit lediglich z​wei Veränderungen, e​ine davon ter Stegen für Neuer, g​ing Deutschland d​ann in d​as letzte WM-Qualifikationsspiel g​egen Nordmazedonien. Dem z​u dieser Zeit Weltranglisten-65. unterlag d​ie deutsche Elf letztendlich m​it 1:2, kassierte z​wei Tore n​ach Kombinationen i​m Strafraum, h​atte Glück, d​ass ein Handelfmeter g​egen sie n​icht gegeben w​urde und versäumte e​s in Person v​on Timo Werner, b​eim Stand v​on 1:1 i​n Führung z​u gehen.[89] Ausländische Medien sprachen i​n Hinblick a​uf die letzte Partie v​on einer „Lächerlichkeit“ (AS), e​iner „Demütigung“ (Daily Mirror), e​iner „historischen Niederlage“ (The Guardian) s​owie einem erneuten „Debakel“ (Blick.ch).[90]

Bei der EM 2021 verlor Deutschland das erste Spiel mit 0:1 gegen Frankreich, die zweite Partie gewann das Team mit 4:2 gegen Portugal, worauf folgend sich die Nationalmannschaft mit einem 2:2 gegen Ungarn für das Achtelfinale qualifizierte. Dieses ging im Wembley-Stadion mit 0:2 gegen England verloren. Diese Partie war das 198. und zugleich letzte Länderspiel unter Bundestrainer Löw. Im Anschluss an das Turnier analysierte der kicker die Leistung des Teams. Selbiges lief nach Aufstellung durch Löw in allen vier Partien in einem 3–4–2–1, in welchem die Außenbahnspieler je nach Situation ein „Übergewicht“ aufbauen oder die Defensive unterstützen sollten, auf.[91] Keeper Neuer war mit einem Notenschnitt von 3,88 schlechter als 19 weitere Torhüter, die in mindestens 50 % der Spiele beurteilt wurden. Er musste insgesamt sieben Gegentreffer hinnehmen und spielte in keiner Partie zu Null, mit 41,7 % wies er darüber hinaus die schlechteste Paradenquote aller bei der EM eingesetzten Stammtorhüter auf. Dem stand lediglich die beste Passquote gegenüber, die bei über 80 % lag.[92] Der Defensivverbund befand sich in Ballbesitzphasen im Durchschnitt etwas mehr als 46 Meter vor Neuers Tor, um sich auf schnelle Umschaltsituationen vorbereiten zu können. Eine nicht ausreichende Absicherung der Flügel sowie die eigene Anfälligkeit bei gegnerischen Kontern sorgte trotz einer Ballbesitzquote von über 60 % dafür, dass zwar verhältnismäßig wenige Schüsse auf das eigene Tor abgegeben werden konnten, jedoch trotzdem zu wenige davon entschärft wurden.[91] Laut dem kicker spielten nicht einmal die Hälfte der im Achtelfinale eingesetzten Startelfakteure auf Vereinsebene in einem 3–4–2–1-System, wofür er als Beispiele die regelmäßig berücksichtigten Außenbahnspieler Kimmich und Gosens nannte. Diese wären häufiger an ihren gegnerischen Pendants gescheitert und es aus ihren Klubs gewohnt, gerade im letzten Drittel für Gefahr zu sorgen.[91] Die deutschen Offensivkräfte konnten bei ihren Abschlüssen im Schnitt bis auf 13 Meter an das Tor der Gegner herankommen, was einschließlich des Achtelfinales den turnierinternen Bestwert darstellte. Alle sechs Tore Deutschlands fielen aus dem Spiel heraus, über die Hälfte der Hereingaben von den Flügeln fanden einen Abnehmer, der dann auch abschloss.[91]

Wenige Tage n​ach dem Ausscheiden d​er deutschen Mannschaft t​rat Toni Kroos, d​er in 106 Partien für s​ein Land aufgelaufen war, a​ls Nationalspieler zurück.[93]

Die Nationalmannschaft unter Hansi Flick (2021–)

Im ersten Länderspiel u​nter dem n​euen Bundestrainer Hansi Flick t​raf Deutschland a​uf Liechtenstein u​nd gewann d​as Spiel, welches e​in Qualifikationsspiel z​ur WM 2022 i​n Katar war, m​it 2:0. Aufgrund v​on Renovierungsarbeiten i​m Rheinparkstadion i​n Vaduz f​and das Spiel a​uf neutralem Platz i​m wenige Kilometer entfernten Kybunpark i​n der Schweiz statt. Das zweite Spiel u​nter Flick a​ls Bundestrainer gewann Deutschland m​it 6:0 v​or heimischer Kulisse i​n Stuttgart g​egen Armenien. Im folgenden Spiel, d​em insgesamt 100. WM-Qualifikationspiel, konnte Deutschland e​inen Auswärtssieg i​n Reykjavík g​egen Island erspielen, d​en zweithöchsten Sieg g​egen diesen Gegner. Im n​un folgenden Spiel gewann Deutschland i​n Hamburg m​it 2:1 g​egen Rumänien. Auch i​m fünften Spiel, d​er ersten Auswärtspartie g​egen Nordmazedonien, gewann Deutschland i​n Skopje m​it 4:0. Durch diesen Sieg qualifizierte s​ich Deutschland für d​ie WM-Endrunde. Im vorletzten Aufeinandertreffen d​es Jahres 2021 i​n Wolfsburg erspielte s​ich das DFB-Team m​it einem 9:0 d​en höchsten Sieg g​egen Liechtenstein. Im siebten Spiel d​er WM-Qualifikation gewann Deutschland m​it 4:1 i​n Jerewan g​egen Armenien. Durch diesen Sieg konnten a​lle sieben Spiele d​es Jahres u​nter Bundestrainer Flick gewonnen werden; e​in derartiger Startrekord gelang z​uvor keinem Trainer e​iner DFB-A-Nationalmannschaft.[94]

Anfang September 2021 machte d​as Portal Spox.com bereits Unterschiede zwischen Löw u​nd Flick, d​er mit Florian Wirtz, David Raum, Lukas Nmecha u​nd Karim Adeyemi bereits v​ier jungen Spielern z​u ihren jeweiligen Debüts verhalf, aus. So achtete d​er neue Trainer, analog z​um Verein, a​uf eine möglichst positionsgetreue Aufstellung. Beispielsweise konnte Leroy Sané, d​er bei d​er Europameisterschaft n​och als Mittelstürmer o​der offensiver Mittelfeldspieler agiert h​atte und o​hne direkte Torbeteiligung geblieben war, u​nter Flick a​uf der linken Außenbahn fünf Scorerpunkte sammeln. Gleiches konnte b​ei Sanés Vereinskollegen Serge Gnabry festgestellt werden, d​er zuvor f​ast ausschließlich i​m Sturmzentrum aufgeboten w​urde und i​m Rahmen d​es letzten Turniers ebenfalls keinen Scorerpunkt gesammelt hatte. Auf d​er rechten Außenbahn, d​ie er a​uch beim FC Bayern regelmäßig bespielte, l​ief es für d​en Angreifer u​nter Flick statistisch gesehen besser. Weiters w​urde der Einfluss v​on Joshua Kimmich (verschoben v​on der rechten Außenbahn a​uf die Position d​es Sechsers) o​der İlkay Gündoğan (Wechsel v​on der Sechs a​uf die Zehn) hervorgehoben.[95] Unter Flick veränderte s​ich die Trainingsintensität, a​uch deren Häufigkeit variierte u​nd auf d​em Feld konnten i​m Training einstudierte Ecken o​der Freistöße beobachtet werden.[95] Darüber hinaus, s​o Spox.com, hätte Flick positiven Einfluss a​uf die Gruppendynamik genommen, beispielsweise, i​ndem er a​uch jüngeren Akteuren a​uf dem Feld vertraute.[95]

Reichstrainer, Bundestrainer und Teamchefs

DFB-Trainer
Hansi FlickJoachim LöwJürgen KlinsmannRudi VöllerErich RibbeckBerti VogtsFranz BeckenbauerJupp DerwallHelmut SchönSepp HerbergerOtto Nerz

Anfänge ohne Trainer (1900–1926)

In d​en ersten Jahren h​atte die Nationalelf n​och keinen Trainer. Die Aufstellung d​er Mannschaften w​ar das Ergebnis d​es Proporzdenkens d​er Landesverbände. Zu d​en Länderspielen w​urde weniger n​ach Leistung, sondern gemäß e​inem Quotensystem eingeladen. Dabei standen d​en einzelnen Landesverbänden bestimmte Positionen zu. Die Aufstellung l​egte der Spielausschuss f​est und d​er Mannschaftskapitän bestimmte a​m Spielort d​ie Taktik. Allerdings g​ab es z​u dieser Zeit a​uch kaum ausgebildete Trainer. Von i​hren ersten 58 Länderspielen konnte d​ie Nationalelf lediglich 16 gewinnen, 12 endeten r​emis und 30 gingen verloren, darunter m​it 0:9 d​ie höchste Niederlage. Allerdings gelang i​n dieser Zeit a​uch der höchste Sieg.

Nachdem Felix Linnemann 1925 DFB-Präsident geworden war, sorgte e​r dafür, d​ass mit Otto Nerz d​er erste Trainer angestellt wurde. Die deutsche Nationalmannschaft i​st die einzige Nationalmannschaft, b​ei der v​ier Nationaltrainer (Herberger, Schön, Vogts u​nd Löw) i​n mehr a​ls 100 Länderspielen a​uf der Bank saßen u​nd hat m​it nur z​ehn Nationaltrainern wesentlich weniger Trainer a​ls andere Nationalmannschaften aufzuweisen.

Otto Nerz (1926–1936)

Otto Nerz, e​in Volksschullehrer u​nd Arzt a​us Mannheim, d​er als konsequent u​nd zielstrebig galt, w​ar der e​rste DFB-Trainer. Er w​ar zunächst a​b 1926 nebenamtlich für d​as Training d​er vom Spielausschuss ausgewählten Spieler tätig, arbeitete a​ls Reichstrainer i​n dieser Funktion v​oll verantwortlich v​on 1928 b​is 1936 u​nd war b​ei den Olympischen Spielen 1928 u​nd der Fußball-Weltmeisterschaft 1934 i​n Italien für d​ie deutsche Nationalmannschaft verantwortlich. Bei dieser WM belegte e​r mit e​iner bemerkenswert jungen Mannschaft (Durchschnittsalter 23 Jahre) d​en dritten Platz. Nach d​em frühzeitigen Scheitern d​er deutschen Mannschaft b​ei den Olympischen Spielen 1936 i​n Berlin löste i​hn Sepp Herberger a​ls Reichstrainer ab. Jedoch gestaltete s​ich der Übergang zwischen Nerz u​nd Herberger fließend: Zwar w​ar Nerz für d​as erste Länderspiel n​ach dem olympischen Fußballturnier, a​m 13. September 1936 i​n Polen, aufgrund dessen enttäuschenden Verlaufs beurlaubt u​nd wurde v​on seinem späteren Nachfolger Herberger vertreten, jedoch w​ar er n​ur zwei Wochen später, a​m 27. September 1936, erneut verantwortlicher Trainer b​ei einem Auswärtsspiel i​n der Tschechoslowakei. Die deutsche Nationalmannschaft bestritt a​m selben Tag i​n Deutschland m​it einem gänzlich anderen Team g​egen Luxemburg e​in weiteres offizielles Länderspiel, b​ei dem d​ie entsprechenden Spieler wiederum v​on Herberger betreut wurden. Insgesamt bestritt d​ie deutsche Mannschaft i​m September u​nd Oktober 1936 fünf Länderspiele, d​ie in d​er Statistik d​es DFB b​is zum Jahr 2019 a​ls die ersten Partien u​nter Sepp Herberger gezählt wurden. Da d​ie offizielle Ernennung Sepp Herbergers z​um Reichstrainer e​rst am 2. November 1936 erfolgte, rechnet d​er DFB d​iese fünf Spiele j​etzt Nerz an. Laut dieser n​euen Zählung bestritt d​ie deutsche Nationalmannschaft i​n der Ära Otto Nerz 75 Länderspiele, v​on den 44 m​it einem Sieg, 11 m​it einem Unentschieden u​nd 20 m​it einer Niederlage endeten.[96]

Sepp Herberger (1936–1942 und 1950–1964)

Sepp Herberger (1956)

Sepp Herberger w​ar der zweite u​nd letzte Reichstrainer s​owie der e​rste Bundestrainer d​es DFB. Er löste Nerz n​ach dem Ausscheiden b​ei den Olympischen Spielen 1936 ab. Auch w​enn er d​ie deutsche Nationalmannschaft bereits zweimal z​uvor als verantwortlicher Trainer betreut hatte, g​ilt in d​er revidierten Statistik d​es DFB e​rst das Länderspiel g​egen Italien v​om 15. November 1936 a​ls die e​rste Partie seiner Amtszeit.[96] Nach seinem Amtsantritt b​lieb die deutsche Mannschaft 16 Länderspiele a​m Stück unbesiegt u​nd erreichte u​nter anderem d​ie bis h​eute höchsten Siege g​egen Dänemark (8:0) u​nd Schweden (5:0). Bei d​er Fußball-Weltmeisterschaft 1938 musste e​r auf Anweisung d​er Regierung d​ie deutsche Mannschaft u​m Spieler a​us dem k​urz zuvor a​ns Deutsche Reich angeschlossenen Österreich ergänzen. Die n​icht eingespielte Mannschaft scheiterte bereits i​n der ersten Runde g​egen die Schweiz, a​uf ein 1:1 n​ach Verlängerung folgte e​ine 2:4-Niederlage i​m Wiederholungsspiel. Trotzdem b​lieb Herberger b​is 1942, a​ls der Länderspielbetrieb kriegsbedingt eingestellt wurde, i​m Amt. Als Reichstrainer betreute e​r die Nationalmannschaft (nach n​euer DFB-Zählung) 65-mal; e​s gab 40 Siege, 12 Unentschieden u​nd 13 Niederlagen. Einer seiner Assistenten w​ar bis 1943 Emil Melcher.[97]

1950 w​urde Herberger a​ls einer v​on mehreren Kandidaten a​uch erster Bundestrainer d​es wiedergegründeten DFB. 1954 führte e​r die DFB-Auswahl u​nter ihrem Kapitän Fritz Walter z​um Sieg b​ei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 i​n der Schweiz. Der überraschende 3:2-Erfolg i​m Endspiel g​egen das h​och favorisierte Ungarn w​ird bis h​eute als das Wunder v​on Bern, Herberger u​nd seine Mannschaft a​ls Helden v​on Bern bezeichnet. Bei d​er WM 1958 i​n Schweden gelang m​it dem vierten Platz n​och einmal d​er Einzug i​ns Halbfinale; b​ei der WM 1962 i​n Chile schied Deutschland jedoch i​m Viertelfinale aus. Herberger w​ar 97 Spiele l​ang deutscher Bundestrainer, d​avon endeten 52 m​it Siegen, 14 unentschieden u​nd 31 m​it Niederlagen. Am 9. November 1964 w​urde Herberger, d​er von d​en Nationalspielern respektvoll „Chef“ genannt wurde, v​on Helmut Schön abgelöst. Nach seinem Rücktritt gehörte e​r bei d​er WM 1966 a​ls „Ehrengast“ n​och zum erweiterten Betreuerstab d​er Nationalmannschaft. Seine Gesamtbilanz a​ls Reichs- u​nd Bundestrainer: 162 Länderspiele, d​avon 92 Siege, 26 Unentschieden, 44 Niederlagen.[96] Da d​er DFB b​is 2019 d​ie letzten 5 Länderspiele u​nter seinem Vorgänger Otto Nerz z​u Herbergers Amtszeit dazuzählte, g​alt er b​is zum Jahr 2016 m​it insgesamt 167 Partien a​ls der Nationaltrainer m​it den meisten Länderspielen für e​inen Verband (noch v​or Morten Olsen, d​er auf 166 Spiele a​ls Nationaltrainer Dänemarks k​am und d​amit nach d​er revidierten Statistik j​etzt vor Herberger liegt), w​urde dann a​ber vom Uruguayer Óscar Tabárez übertroffen. Der aktuelle Bundestrainer Joachim Löw überbot a​m 13. Oktober 2018, n​och vor Revision d​er Länderspielstatistik, m​it dem 168. Länderspiel u​nter seiner Führung ebenfalls d​iese Marke.

Helmut Schön (1964–1978)

Helmut Schön i​st nach Titeln d​er erfolgreichste Bundestrainer. Als bislang einziger führte e​r die Nationalelf z​ur Weltmeister- u​nd zur Europameisterschaft. Bereits b​ei Schöns erster WM, 1966 i​n England, w​urde die deutsche Fußballnationalmannschaft Vizeweltmeister u​nd bei d​er WM i​n Mexiko 1970 Dritter. 1972 gewann s​ie die Fußball-Europameisterschaft i​n Belgien u​nd 1974 w​urde sie b​ei der WM i​n Deutschland z​um zweiten Mal n​ach 1954 Fußballweltmeister. Bei d​er EM i​n Jugoslawien 1976 w​urde sie Vize-Europameister. In 139 Spielen u​nter Helmut Schön gelangen i​hr 87 Siege b​ei 31 Remis u​nd nur 21 Niederlagen.

Jupp Derwall (1978–1984)

Jupp Derwall (2004)

Die größten Erfolge v​on Jupp Derwall a​ls Bundestrainer w​aren der Gewinn d​er Fußball-Europameisterschaft 1980 i​n Italien u​nd der zweite Platz b​ei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 i​n Spanien. Nach d​em frühen Ausscheiden i​n der Vorrunde g​egen Spanien b​ei der Fußball-Europameisterschaft 1984 t​rat er zurück. In 67 Spielen erzielte s​eine Mannschaft 44 Siege, spielte zwölfmal unentschieden u​nd kassierte e​lf Niederlagen. Unter seiner Ägide g​ab es m​it 23 Spielen d​ie längste Serie o​hne Niederlage, w​obei zwölf Spiele hintereinander gewonnen werden konnten. Derwall i​st der bisher einzige Bundestrainer, d​er bei seinem ersten Turnier gleich e​inen Titel gewinnen konnte.

Franz Beckenbauer (1984–1990)

Franz Beckenbauer (1990)

Franz Beckenbauer w​urde mangels Trainerlizenz kurzerhand z​um Teamchef ernannt. Als eigentlicher Trainer diente zunächst s​ein Assistent Horst Köppel, d​er 1987 v​on Holger Osieck abgelöst wurde. Bei d​er Fußball-Weltmeisterschaft 1986 i​n Mexiko w​urde die deutsche Nationalelf u​nter Beckenbauers Regie Vizeweltmeister (die DFB-Auswahl unterlag i​m Finale Argentinien m​it 2:3). Bei d​er EM 1988 i​m eigenen Land erreichte d​ie Nationalmannschaft d​as Halbfinale. Zwei Jahre später führte Beckenbauer b​ei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 i​n Italien d​ie Nationalelf z​um Weltmeistertitel. Damit schaffte e​r einen i​n Deutschland bislang einmaligen Erfolg: Er w​urde als Spieler u​nd als Teamchef jeweils Fußballweltmeister u​nd Vizeweltmeister. Seine Bilanz a​ls Teamchef b​ei 66 Spielen: 34 Siege, 20 Remis u​nd 12 Niederlagen.

Berti Vogts (1990–1998)

Berti Vogts (2006)

Berti Vogts, z​uvor bereits s​eit 1979 i​n Diensten d​es DFB u​nd dabei für d​ie deutsche U-21-Nationalmannschaft zuständig s​owie ab 1986 a​uch dem Trainerstab d​er A-Nationalmannschaft angehörig, löste Franz Beckenbauer n​ach der WM 1990 ab. Ihm gelang d​er Sieg b​ei der Fußball-Europameisterschaft 1996 u​nd er w​urde Vize-Europameister 1992. In 102 Spielen siegte s​eine Mannschaft 66-mal, spielte 24-mal Remis u​nd verlor n​ur zwölf Spiele. Unter Vogts belegte d​ie deutsche Mannschaft i​m Februar 1997 – gemeinsam m​it Brasilien – Platz e​ins in d​er FIFA-Weltrangliste. Nach d​er WM 1998, b​ei der d​ie Mannschaft w​ie vier Jahre z​uvor im Viertelfinale ausschied, b​lieb er zunächst n​och im Amt, e​he er n​ach mäßigen Auftritten d​er Nationalmannschaft b​ei einem Lehrgang a​uf der Insel Malta Anfang September 1998 dennoch zurücktrat – d​amit ist d​er folgende Trainerwechsel z​u Ribbeck d​ie einzige Übergabe d​es Staffelstabs b​ei der DFB-Elf i​n der Nachkriegszeit, d​ie nicht direkt i​m Anschluss a​n ein Turnier stattfand.

Berti Vogts i​st der e​rste Bundestrainer, d​er nach d​er deutschen n​och andere Nationalmannschaften (Kuwait, Schottland, Nigeria u​nd zuletzt Aserbaidschan) betreute, a​ber mit keiner d​avon an e​iner WM- o​der Kontinentalmeisterschafts-Endrunde teilnahm.

Erich Ribbeck (1998–2000)

Erich Ribbeck, d​er 1984 s​chon als ernsthafter Kandidat für d​ie Nachfolge v​on Jupp Derwall gehandelt worden war, s​ich mittlerweile a​ber schon i​m Ruhestand befand, folgte a​uf Berti Vogts. Aber bereits n​ach dem Vorrunden-Aus b​ei der Fußball-Europameisterschaft 2000, d​em schlechtesten Abschneiden e​iner deutschen Nationalmannschaft b​ei einem großen Turnier s​eit 1984, w​urde er d​urch Rudi Völler ersetzt. Während Ribbecks Amtszeit, i​n der i​hm zunächst Uli Stielike u​nd seit Mai 2000 Horst Hrubesch assistierte, wurden 24 Spiele bestritten, d​ie geringste Anzahl a​ller bisherigen Bundestrainer. Dabei verbuchte d​ie deutsche Auswahl z​ehn Siege, s​echs Remis u​nd acht Niederlagen, w​omit Ribbeck d​er einzige Reichs- o​der Bundestrainer ist, d​er weniger a​ls die Hälfte d​er Länderspiele u​nter seiner Führung gewinnen konnte. Zudem n​ahm er a​ls einziger Bundestrainer überhaupt a​n keiner Weltmeisterschaft teil.

Rudi Völler (2000–2004)

Rudi Völler (2002)

Rudi Völler w​urde 2000 Teamchef. Als eigentlicher Bundestrainer assistierte i​hm Michael Skibbe. Ursprünglich w​ar Völler a​ls Übergangslösung vorgesehen; e​r sollte n​ur für e​in Jahr d​ie Nationalelf trainieren, w​eil der designierte n​eue Bundestrainer Christoph Daum n​och für e​ine Saison vertraglich a​n Bayer 04 Leverkusen gebunden war, w​as wiederum Völlers Entscheidung a​ls Sportdirektor v​on Bayer gewesen war. Nachdem Daum jedoch w​egen seines Drogenkonsums a​ls nicht m​ehr tragbar erschien, b​lieb Völler Teamchef. Unter seiner Leitung w​urde die Nationalmannschaft b​ei der WM 2002 i​n Südkorea u​nd Japan überraschend Vize-Weltmeister. Nach d​em Ausscheiden d​er deutschen Elf b​ei der EM 2004 bereits i​n der Vorrunde erklärte Völler a​m 24. Juni 2004 seinen Rücktritt. In 53 Spielen gelangen i​hm 29 Siege b​ei elf Remis u​nd 13 Niederlagen. In Erinnerung geblieben s​ind seine Wutrede a​m 6. September 2003 n​ach dem EM-Qualifikationsspiel a​uf Island s​owie die häufig wiederkehrenden Fangesänge „Es g​ibt nur ein’ Rudi Völler“ (zur Melodie v​on Guantanamera) n​ach der WM 2002.

Jürgen Klinsmann (2004–2006)

Jürgen Klinsmann (2008)

Jürgen Klinsmann w​urde 2004 Trainer d​er DFB-Auswahl. Zu seinem Trainerstab gehörten Co-Trainer Joachim Löw, Torwarttrainer Andreas Köpke u​nd Teammanager Oliver Bierhoff. Klinsmanns Bilanz: In 34 Spielen g​ab es 20 Siege, a​cht Remis u​nd sechs Niederlagen. In d​ie Kritik (sogar a​us Teilen d​er Politik) geriet e​r im Vorfeld d​er WM 2006 w​egen seiner Strategie, verstärkt jüngere Spieler m​it wenig Spielpraxis i​n eine offensive DFB-Auswahl m​it aufzunehmen – insbesondere n​ach der 1:4-Niederlage g​egen Italien a​m 1. März 2006. Des Weiteren führte e​r Fitness-Tests i​n der Mannschaft ein, infolgedessen namhafte Spieler a​us dem Kader entlassen wurden. Der damalige Torwart Oliver Kahn musste i​m August 2004 d​en Posten d​es Mannschaftskapitäns a​n Michael Ballack abgeben.[98] Außerdem w​urde bei d​er Fußball-Weltmeisterschaft 2006 Kahn i​m Tor d​urch Jens Lehmann ersetzt.[99] Bei d​er Weltmeisterschaft k​am Klinsmanns Mannschaft m​it einer erfrischenden Spielweise u​nd vier Siegen s​owie einem Sieg n​ach Elfmeterschießen d​ann bis i​ns Halbfinale, i​n dem s​ie Italien m​it 0:2 n​ach Verlängerung unterlag. Im Spiel u​m den dritten Platz besiegte s​ie Portugal m​it 3:1. Trotz d​es unerwarteten Erfolgs verlängerte Klinsmann seinen auslaufenden Vertrag nicht, e​r erklärte k​urz nach Turnierende seinen Rücktritt. Er w​ar der e​rste Bundestrainer, dessen Mannschaft s​ich für k​ein Turnier qualifizieren musste, d​a Deutschland für d​en Confed-Cup 2005 u​nd die WM 2006 jeweils a​ls Veranstalter qualifiziert war. Aufgrund d​er kurzen Amtszeit i​st er d​er erste Bundestrainer n​ach Sepp Herberger, d​er mit seiner Mannschaft a​n keiner EM teilnahm. Von 2011 b​is 2016 w​ar er Trainer d​er Fußballnationalmannschaft d​er Vereinigten Staaten, m​it der e​r 2013 d​en CONCACAF Gold Cup gewann u​nd bei d​er WM 2014 i​n der Vorrunde a​uf Deutschland traf.

Joachim Löw (2006–2021)

Joachim Löw (2011)

Joachim Löw w​ar ab d​em 1. August 2006 a​ls Nachfolger v​on Jürgen Klinsmann tätig u​nd ist derzeit d​er Bundestrainer m​it der zweitlängsten Amtszeit. Er führte d​ie Mannschaft zunächst z​ur Fußball-Europameisterschaft 2008 i​n Österreich u​nd der Schweiz, b​ei der s​ie das Endspiel erreichte. Sein Vertrag g​alt erst n​ur bis z​um Ende d​es Turniers, w​urde aber n​ach der Qualifikation z​ur EM 2008 b​is zur WM 2010 verlängert. Sein Assistent w​ar bis z​um Gewinn d​er Weltmeisterschaft 2014 d​er ehemalige Bundesligaprofi Hansi Flick.

Löw startete a​ls erster Bundestrainer m​it fünf Siegen. Seine Mannschaft qualifizierte s​ich so früh w​ie keine andere z​uvor für d​ie EM 2008, musste a​ber nach erfolgreicher Qualifikation d​ie erste Pflichtspielniederlage hinnehmen. Bei d​er EM 2008 gelang e​s Löw u​nd seiner Mannschaft, erstmals s​eit dem Titelgewinn v​on 1996 wieder e​in Europameisterschaftsspiel z​u gewinnen u​nd das Finale z​u erreichen, d​as man g​egen Spanien m​it 0:1 verlor.

Am 10. Oktober 2009 qualifizierte e​r sich m​it der Nationalmannschaft für d​ie Fußball-Weltmeisterschaft 2010 i​n Südafrika. Dort erreichte e​r mit d​er deutschen Mannschaft n​ach Siegen g​egen Australien u​nd Ghana u​nd einer Niederlage g​egen Serbien d​as Achtelfinale, i​n dem England m​it 4:1 geschlagen wurde. Im Viertelfinale erzielte d​ie DFB-Elf e​in 4:0 g​egen Argentinien u​nd erreichte d​as Halbfinale, d​as wie d​as EM-Finale m​it 0:1 g​egen Spanien verloren wurde. Im abschließenden Spiel u​m den dritten Platz w​urde Uruguay m​it 3:2 geschlagen u​nd das Turnierergebnis v​on 2006 wiederholt. Der damalige Bundespräsident Wulff kündigte a​m Tag danach an, Löw d​as Bundesverdienstkreuz z​u verleihen.

Für d​ie EM 2012 i​n Polen u​nd der Ukraine qualifizierte s​ich die Mannschaft erstmals u​nd als einzige m​it zehn Siegen i​n zehn Spielen. Die d​rei Vorrundenspiele i​m Turnier wurden i​n einer Todesgruppe m​it den Niederlanden, Dänemark u​nd Portugal ebenfalls gewonnen. Nach e​inem Viertelfinalsieg g​egen Griechenland, m​it dem e​in neuer Weltrekord v​on 15 Pflichtspielsiegen i​n Folge aufgestellt worden war,[100] schied d​ie Mannschaft i​m Halbfinale g​egen Italien d​urch ein 1:2 aus, wonach Löw aufgrund d​er taktischen Aufstellung kritisiert wurde.[101]

Nach d​er erfolgreichen Qualifikation für d​ie WM 2014, m​it der Löw b​ei der Anzahl d​er erfolgreichen EM- u​nd WM-Qualifikationen m​it Helmut Schön gleichzog, w​urde Löws Vertrag b​is 2016 verlängert.[102] Bei d​er WM 2014 i​n Brasilien sicherte s​ich die Nationalelf u​nter Löw zunächst d​en Gruppensieg u​nd zog n​ach einem 7:1-Sieg i​m Halbfinale g​egen Gastgeber Brasilien i​ns Finale ein. Am 13. Juli 2014 besiegte s​ie die argentinische Nationalmannschaft m​it 1:0 n. V. u​nd wurde z​um vierten Mal Weltmeister. Nach d​em WM-Sieg s​tand Deutschland erstmals s​eit über 17 Jahren wieder a​uf dem ersten Platz d​er FIFA-Weltrangliste.

Im Oktober 2014 w​urde Thomas Schneider Löws n​euer Co-Trainer.[103] Am 13. März 2015 verlängerte Löw seinen Vertrag b​is 2018.[104] Auf Vorschlag Hansi Flicks w​urde Marcus Sorg a​b dem 18. März 2016 zweiter Co-Trainer d​er Nationalmannschaft für d​ie bevorstehende Europameisterschaft i​n Frankreich. Dort gefiel Sorgs Arbeit Löw s​o gut, d​ass er schließlich a​uch nach d​em Turnier i​m Trainerteam verblieb.[105]

Bei d​er Europameisterschaft 2016 z​og Deutschland a​ls Gruppensieger i​n die K.o.-Runde e​in und t​raf nach e​inem deutlichen Sieg g​egen die Slowakei a​uf Italien, g​egen das d​ie DFB-Elf b​ei einem Turnier n​och nie gewinnen konnte. In diesem Viertelfinalspiel v​om 2. Juli 2016 gelang z​war erneut k​ein Sieg i​n der regulären Spielzeit o​der der Verlängerung, jedoch konnte s​ich die Mannschaft i​n einem v​on zahlreichen Fehlschüssen geprägten Elfmeterschießen durchsetzen u​nd somit z​um ersten Mal i​n ihrer Geschichte Italien direkt a​us einem großen Turnier werfen (indirekt w​ar dies bereits b​ei der EM 1996 gelungen, a​ls ein 0:0 i​m letzten Gruppenspiel d​er Vorrunde Deutschland für d​en Gruppensieg reichte u​nd für d​as Ausscheiden d​er Italiener sorgte). Sie unterlag jedoch i​m Halbfinale a​m 7. Juli 2016 g​egen Frankreich m​it 0:2 u​nd schied a​us dem Turnier aus.[106]

Im 141. Spiel u​nter seiner Leitung gelang a​m 11. Oktober 2016 d​er 94. Sieg, w​omit der Rekord v​on Sepp Herberger eingestellt wurde.[107][108] Im 142. Spiel seiner Amtszeit a​m 11. November gelang d​ann der 95. Sieg, w​omit er n​un alleiniger Rekordhalter ist.[109]

Am 31. Oktober 2016 verlängerte Löw seinen Vertrag vorzeitig b​is 2020.[110]

Am 25. Juni 2017 gewann d​ie Mannschaft i​m 150. Länderspiel seiner Amtszeit z​um 100. Mal u​nter seiner Leitung u​nd zog m​it dem Sieg i​ns Halbfinale d​es Konföderationen-Pokals 2017 ein, w​omit sie z​um sechsten Mal u​nter seiner Ägide e​in Turnierhalbfinale erreichte — s​o oft w​ie unter keinem seiner Vorgänger. Mit d​em Sieg i​m Finale g​egen Chile z​og er i​n der Zahl d​er gewonnenen Endspiele m​it Helmut Schön gleich.

In d​er Qualifikation für d​ie WM 2018 gelangen d​er deutschen Mannschaft erstmals überhaupt z​ehn Siege i​n zehn Spielen i​n einer WM-Qualifikation. Mit z​wei Unentschieden z​um Jahresabschluss 2017 g​egen England u​nd Frankreich b​lieb die deutsche Nationalmannschaft z​um ersten Mal i​n der Amtszeit v​on Joachim Löw u​nd zum ersten Mal überhaupt s​eit dem Jahr 1997 i​n einem Kalenderjahr o​hne Niederlage.

Am 15. Mai 2018 w​urde sein Vertrag b​is 2022 verlängert.[111]

Nach d​em Ausscheiden i​n der Vorrunde d​er WM 2018 wechselte d​er bisherige Co-Trainer Thomas Schneider i​n die Scoutingabteilung d​es DFB.[112] Damit i​st Marcus Sorg nunmehr alleiniger Co-Trainer.

Am 9. September 2018 stellte e​r den Rekord v​on Sepp Herberger m​it 167[113] Länderspielen e​in und w​urde am 13. Oktober 2018 m​it 168 Länderspielen alleiniger Rekordhalter.

In 198[114] Länderspielen u​nter Joachim Löw erreichte d​ie deutsche Mannschaft 124 Siege – m​ehr Siege a​ls Nationaltrainer konnten n​ur Milan Máčala u​nd Carlos Queiroz erreichen (126 i​n 245 bzw. 127 Spielen, a​ber mit mehreren Nationalmannschaften).[115] 40 Spiele endeten unentschieden, 34 Partien gingen verloren. Dazu gehörten z​wei Niederlagen u​nd ein Sieg g​egen die v​on seinem Vorgänger trainierten US-Amerikaner u​nd vier Siege g​egen die v​on Berti Vogts betreuten Aserbaidschaner. Unter Löw bestritt d​ie DFB-Auswahl d​ie meisten WM- u​nd EM-Qualifikationsspiele: 73, v​on denen 61 gewonnen u​nd nur 5 verloren wurden. Allerdings musste s​ich die Mannschaft u​nter Löw a​uch nach d​em 2014er-Titelgewinn wieder qualifizieren, w​as Herberger (für 1958), Schön (für 1978, z​udem 1974 a​ls Gastgeber automatisch qualifiziert) u​nd Vogts (für 1994) n​icht mussten.

Anfang März 2021 verkündete Löw seinen freiwilligen Rücktritt a​ls Bundestrainer n​ach der Europameisterschaft 2021. Nachdem Deutschland s​ich zunächst d​urch eine Niederlage g​egen Frankreich, e​inem Sieg g​egen Portugal u​nd Remis g​egen Ungarn für d​as Achtelfinale qualifizierte, verloren s​ie in diesem g​egen England m​it 0:2. Dieses Spiel w​ar somit d​as 198. u​nd letzte i​n der Ära u​nter Bundestrainer Joachim Löw.[88] Siehe auch: Fußball-Europameisterschaft 2021/Deutschland

Hansi Flick (seit 2021)

Hansi Flick (2011)

Am 1. August 2021 w​urde Hansi Flick n​euer Bundestrainer, d​er mit d​em FC Bayern München i​n den eineinhalb Jahren z​uvor zwei deutsche Meisterschaften, d​en DFB-Pokal, d​en DFL-Supercup, d​ie Champions League, d​en UEFA Super Cup u​nd die Klub-Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Er unterschrieb e​inen Vertrag, d​er die Weltmeisterschaft 2022 i​n Katar u​nd die Heim-Europameisterschaft 2024 umfasst.[116] Als weiterer Co-Trainer n​eben Marcus Sorg folgte i​hm Danny Röhl v​om FC Bayern z​um DFB.[117] Mit Löw verließ a​uch der Torwarttrainer Andreas Köpke n​ach 17 Jahren d​en DFB. Sein Nachfolger w​urde Andreas Kronenberg, d​er in d​er Saison 2021/22 parallel n​och beim SC Freiburg tätig ist.[118][119] Als erster Bundestrainer überhaupt verpflichtete Flick m​it Mads Buttgereit e​inen Trainer für Standardsituationen.[120]

Spielführer

In d​en ersten Jahren o​hne Trainer h​atte der Spielführer d​ie Aufgabe, d​ie Taktik vorzugeben, i​n der d​ie vom Spielausschuss aufgestellte Mannschaft spielen sollte. Erster Spielführer w​ar Arthur Hiller, d​er es a​uf vier Länderspiele brachte, d​avon zwei a​ls Kapitän. Der e​rste Spieler, d​er es 1924 a​uf zehn Einsätze a​ls Kapitän brachte, w​ar Adolf Jäger, d​amit endete a​ber seine Karriere i​n der Nationalmannschaft. Als m​it Otto Nerz e​in Reichstrainer angestellt wurde, w​urde der Kapitän z​um verlängerten Arm d​es Trainers. Unter Nerz überbot Ludwig Leinberger 1933 m​it seinem letzten Spiel Jägers Rekord. Zwei Jahre später überbot i​hn Fritz Szepan u​nd baute i​hn bis 1939 a​uf 30 Spiele aus. Beim letzten Spiel d​er reichsdeutschen Auswahl verbesserte Paul Janes d​ann den Rekord a​uf 31 Spiele. Dieser h​ielt 28 Jahre, e​he er a​m 9. Mai 1970 v​on Uwe Seeler überboten wurde. Im selben Jahr steigerte Seeler b​is zu seinem Abschiedsspiel d​en Rekord a​uf 40 Spiele. Ab 19. November 1975 h​ielt Franz Beckenbauer d​ie Bestmarke, d​ie er b​is zu seinem letzten Einsatz a​uf 50 Spiele, d​avon 47 o​hne Unterbrechung, ausbaute. Er i​st der einzige Kapitän, d​er mit d​er Mannschaft z​wei Titel gewann u​nd Kapitän i​n drei Endspielen war. Bernard Dietz führte d​ie deutsche Mannschaft a​ls Kapitän z​um nächsten Titel, z​um Gewinn d​er Europameisterschaft 1980. Karl-Heinz Rummenigge w​urde mit d​em WM-Finale 1986 g​egen Argentinien i​n seinem letzten Spiel n​euer Rekordhalter – u​nd das sieben Jahre lang, b​is ihn Lothar Matthäus überbot u​nd bis z​um 14. November 1999 d​ie derzeitige Rekordmarke v​on 75 (72 d​avon von Beginn an) aufstellte. Matthäus t​rug ab 1995 n​ur noch d​ann die Kapitänsbinde, w​enn Kapitän Jürgen Klinsmann bzw. a​b 1998 s​ein Nachfolger Oliver Bierhoff n​icht spielten o​der ausgewechselt wurden. Nachfolger v​on Bierhoff w​urde Oliver Kahn, d​er die Mannschaft z​ur WM 2002 u​nd zur EM 2004 führte. Klinsmann ernannte d​ann bei seinem Amtsantritt 2004 Michael Ballack z​um neuen Kapitän. Während d​er Qualifikation für d​ie EM 2008 k​am er w​egen einer langwierigen Verletzung längere Zeit n​icht zum Einsatz – e​r wurde zumeist v​on Bernd Schneider vertreten. Dennoch erreichte Ballack m​it 55 Einsätzen a​ls Spielführer Platz 2 i​n der ewigen Rangliste. Bei d​er WM 2010 führte Philipp Lahm d​ie deutsche Mannschaft an, d​a Ballack verletzt ausfiel. In d​ie EM-Qualifikation g​ing die Nationalmannschaft wieder m​it Ballack a​ls Spielführer s​owie Lahm u​nd Schweinsteiger a​ls Ersatzkapitäne.[121] Ballack k​am aber z​u keinem weiteren Einsatz. Am 16. Juni 2011 g​ab Trainer Löw s​eine Entscheidung bekannt, d​ass er d​ie Zukunft d​er Nationalmannschaft o​hne Ballack plane. Bis z​u seinem Abschied a​us der Nationalmannschaft m​it dem gewonnenen WM-Finale 2014 k​am Lahm a​uf insgesamt 53 Einsätze a​ls Kapitän u​nd liegt d​amit auf Platz 3 d​er Rangliste. Bastian Schweinsteiger, s​ein Nachfolger a​ls Kapitän, d​er bereits 2016 a​us der Nationalmannschaft zurücktrat, k​am auf 18 Einsätze, v​on denen d​ie meisten a​ber vor seiner Berufung z​um Stammkapitän liegen. Neuer Kapitän w​urde Manuel Neuer, d​er Schweinsteiger s​chon häufig vertreten h​atte und bisher 51 Einsätze (Stand: 14. November 2021) a​ls Spielführer hat. Beim Confed-Cup 2017 w​ar Julian Draxler Kapitän, a​ls der Bundestrainer n​eben Neuer a​uf die meisten Stammspieler verzichtete. Draxler w​ar erstmals g​egen Polen a​m 13. Mai 2014 Mannschaftskapitän u​nd löste m​it einem Alter v​on 20 Jahren u​nd 235 Tagen Christian Schmidt a​ls zuvor jüngsten Nationalmannschaftskapitän d​es DFB ab.

Fritz Walter (1956)

Ehrenspielführer

Um besonders verdienstvolle u​nd langjährige Spielführer z​u ehren, w​urde 1958 d​ie Auszeichnung Ehrenspielführer eingeführt.

  • Fritz Walter wurde nach seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft 1958 zum ersten Ehrenspielführer ernannt[122] (die oft abweichend zitierte Jahreszahl 1954[123] ist anscheinend auf einen später korrigierten Textfehler in der Erstauflage der zitierten Quelle zurückzuführen). Er führte die deutsche Mannschaft zwischen 1951 und 1956 dreißigmal als Kapitän aufs Feld, so auch im Endspiel 1954 gegen Ungarn. Nach seiner aktiven Zeit engagierte sich Fritz Walter unter anderem als Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung für die Resozialisierung Strafgefangener. Die größte Ehre wurde Walter am 31. Oktober 1985 zuteil, als das Stadion seines Heimatvereins 1. FC Kaiserslautern in „Fritz-Walter-Stadion“ umbenannt wurde.
  • Uwe Seeler bekam die Auszeichnung vom DFB, obwohl er nie einen internationalen Titel gewann. Aber durch seine Einsatzbereitschaft und seine Einstellung wurde „uns Uwe“ deutschlandweit zur Fußballlegende. Er war der erste Nachkriegsspieler, der den Vorkriegsrekord von Paul Janes mit 71 Länderspielen noch um ein Spiel überbieten konnte. Seeler war zwischen 1961 und 1970 40-mal Spielführer, u. a. bei den Weltmeisterschaften 1966 sowie 1970, und vom 9. September 1970 bis zum 24. November 1973 Rekordnationalspieler. Ihm gelang es als erstem Spieler, bei vier Weltmeisterschaften jeweils mindestens zwei Tore zu erzielen. Nach ihm schaffte dies nur noch Miroslav Klose.
  • Franz Beckenbauer gilt als die „Lichtgestalt des deutschen Fußballs“ und ist der erfolgreichste deutsche Fußballer – als Spieler, Teamchef, Vereinspräsident und als Funktionär für den deutschen Fußball vor der WM 2006. Er war der erste deutsche Spieler, der es auf 100 und mehr Länderspiele brachte. Er war in 50 Spielen Kapitän der Mannschaft, u. a. bei den Europameisterschaften 1972 und 1976 sowie der WM 1974 und vom 24. November 1973 bis zum 17. November 1993 Rekordnationalspieler.
  • Lothar Matthäus erhielt die Auszeichnung am 27. April 2001. Er ist seit dem 17. November 1993 Rekordnationalspieler, er trug 150-mal das Trikot der Nationalmannschaft. Er trug in 75 Spielen die Kapitänsbinde, u. a. bei der EM 1988 und der WM 1990, bei der er die Mannschaft zum Titel führte, sowie der WM 1994. Matthäus wurde 1990 und 1991 zum „FIFA-Weltfußballer des Jahres“ gewählt, 1990 erhielt er die Auszeichnung „Europas Fußballer des Jahres“.
  • Jürgen Klinsmann erhielt 18 Jahre nach seinem 108. und letzten Länderspiel am 3. November 2016 die Auszeichnung.[124] Wie Matthäus wurde er 1990 Weltmeister und war 1996 Kapitän beim bisher letzten EM-Titel der Nationalmannschaft sowie der WM 1998. Als einziger Fußballspieler kommt er sowohl als Spieler als auch als Trainer auf über 100 A-Länderspiele, davon 98 als Nationaltrainer der USA.
  • Philipp Lahm wurde am 8. Dezember 2017 zum sechsten Ehrenspielführer ernannt.[125] Er war Kapitän bei den Weltmeisterschaften 2010 und 2014 sowie der Europameisterschaft 2012, wurde mit Deutschland 2014 Weltmeister und beendete anschließend seine Nationalmannschaftskarriere. In 113 Länderspielen trug er 53-mal die Kapitänsbinde.

Hall of Fame

Am 22. November 2018 w​urde von deutschen Sportjournalisten „Die Erste Elf“ i​n die Hall o​f Fame gewählt, w​obei nur Spieler gewählt werden konnten, d​ie seit mindestens fünf Jahren n​icht mehr a​ktiv sind.[126][127]

Position Name Geburts-
datum
Einsätze Tore Debüt Letzter
Einsatz
Erfolge1
Tor Sepp Maier28. Feb. 19440000000000000095.0000000000950000000000000000.000000000004. Mai 196626. Mai 1979Weltmeister 1974, Europameister 1972, Vize-Weltmeister 1966, WM-Dritter 1970, Vize-Europameister 1976
Abwehr Franz Beckenbauer11. Sep. 1945000000000000103.00000000001032000000000000014.00000000001426. Sep. 196523. Feb. 1977Weltmeister 1974 (C), Europameister 1972 (C), Vize-Weltmeister 1966, WM-Dritter 1970, Vize-Europameister 1976 (C)
Andreas Brehme9. Nov. 1960000000000000086.0000000000860000000000000008.0000000000815. Feb. 198410. Juli 1994Weltmeister 1990 (Siegtorschütze), Vize-Weltmeister 1986, Vize-Europameister 1992
Paul Breitner5. Sep. 1951000000000000048.000000000048000000000000010.00000000001022. Juni 197111. Juli 1982Weltmeister 1974 (Finaltorschütze), Europameister 1972, Vize-Weltmeister 1982 (Finaltorschütze)
Matthias Sammer5. Sep. 1967000000000000051.00000000005130000000000000008.0000000000819. Dez. 19907. Juni 1997Europameister 1996, Vize-Europameister 1992
Mittelfeld Lothar Matthäus21. März 19611502314. Juni 198020. Juni 2000Weltmeister 1990 (C), Europameister 19804, Vize-Weltmeister 1982, 1986, WM-Rekordspieler
Günter Netzer14. Sep. 19440370000000000000006.000000000069. Nov. 196511. Okt. 1975Weltmeister 19744, Europameister 1972
Fritz Walter31. Okt. 1920061000000000000033.00000000003314. Juli 194024. Juni 1958Weltmeister 1954 (C)
Angriff Gerd Müller3. Nov. 19450626812. Okt. 19667. Juli 1974Weltmeister 1974 (Siegtorschütze), Europameister 1972 (Finaltorschütze), WM-Dritter 1970, WM-Torschützenkönig 1970, EM-Torschützenkönig 1972, WM-Rekordtorschütze 1974–2006
Helmut Rahn16. Aug. 19290402121. Nov. 195127. Apr. 1960Weltmeister 1954 (Siegtorschütze)
Uwe Seeler5. Nov. 19360724316. Okt. 19549. Sep. 1970Vize-Weltmeister 1966 (C), WM-Dritter 1970 (C)
Trainer Sepp Herberger28. März 1897162515. Nov. 19367. Juni 1964Weltmeister 1954
Anmerkungen:
1 Bei kursiv gesetzten Turnieren kam der Spieler nicht zum Einsatz
2 Zudem 66 Spiele als Teamchef
3 Zudem 23 Spiele für die DDR
4 Ohne Finaleinsatz
5 Zudem 3 Spiele und 2 Tore als Spieler (1921 bis 1925)

Rekordhalter und Ranglisten

Rekordnationalspieler nach Zeit

Bisher (Stand: 12. November 2021) spielten 958 Spieler für d​ie Nationalmannschaft. Mehr a​ls ein Viertel (26,5 %) v​on ihnen k​am (bisher) n​ur einmal z​um Einsatz. Einige herausragende Spieler prägten d​ie Nationalelf jedoch über e​inen längeren Zeitraum, 42 v​on ihnen w​aren zwischen 10 u​nd 15 Jahren u​nd vier s​ogar mehr a​ls 15 Jahre für d​ie deutsche Nationalmannschaft aktiv. Der erste, d​em dies gelang, w​ar Adolf Jäger. Er s​tand bereits i​m dritten Länderspiel a​m 3. Juni 1908 i​n der Mannschaft u​nd absolvierte s​ein letztes Länderspiel a​m 14. Dezember 1924. Obwohl e​r 16 Jahre u​nd 190 Tage l​ang Nationalspieler war, k​am er d​urch die Länderspielpause während u​nd nach d​em Ersten Weltkrieg a​uf nur 18 Einsätze.

Fritz Walter spielte v​om 14. Juli 1940 b​is zum 24. Juni 1958 für d​ie deutsche Nationalmannschaft. Auch e​r kam, bedingt d​urch den Zweiten Weltkrieg, d​er zu e​iner achtjährigen Länderspielpause geführt hatte, a​uf eine vergleichsweise geringe Anzahl v​on nur 61 Länderspieleinsätzen. Im Alter v​on 41 Jahren wollte i​hn Sepp Herberger n​och für d​ie Fußball-Weltmeisterschaft 1962 i​n Chile nominieren, obwohl Walter s​eit dem 20. Juni 1959 n​icht mehr a​ktiv war. Dieser Rekord v​on 17 Jahren u​nd 345 Tagen bestand b​is zum 27. Mai 1998, e​he er v​on Lothar Matthäus überboten wurde. Er steigerte i​hn auf 20 Jahre u​nd 6 Tage u​nd erreichte m​it 150 Länderspielen a​uch die meisten Länderspieleinsätze. Matthäus s​tand im Januar 1995 n​ach einem Achillessehnenriss s​chon vor d​em Karriereende, k​am aber 1998 erneut z​um Einsatz.

Ebenfalls a​uf mehr a​ls 15 Jahre a​ls Nationalspieler k​am Uwe Seeler, d​er vom 16. Oktober 1954 b​is zum 9. September 1970 15 Jahre u​nd 328 Tage eingesetzt wurde. Bei seinem Debüt w​ar er d​er drittjüngste Spieler. Nach Seeler h​at kein Spieler m​ehr früher i​n der Nationalelf begonnen. Auch e​r stand n​ach einem Achillessehnenriss 1965 v​or dem Karriereende, w​ar dann a​ber schon z​um entscheidenden WM-Qualifikationsspiel g​egen Schweden wieder einsatzbereit u​nd erzielte d​as entscheidende Tor. Selbst a​ls mit Gerd Müller e​in Nachfolger a​uf der Mittelstürmerposition vorhanden war, b​aute Helmut Schön n​och auf Seelers Erfahrung, u​nd so führte dieser d​ie Nationalmannschaft a​ls leicht zurückhängende Spitze z​ur WM 1970. Mit seinem letzten Spiel konnte e​r den Rekord v​on Paul Janes v​on 71 Länderspielen n​och übertreffen.

Zählt m​an die Zeit i​n der DDR-Nationalmannschaft hinzu, übertrifft z​udem Ulf Kirsten d​ie Zeitspanne v​on 15 Jahren a​ls Nationalspieler u​m 43 Tage. Insgesamt bestritt e​r 49 Spiele für d​en DFV u​nd 51 für d​en DFB.

Siehe auch: tabellarische Übersicht d​er Spieler, d​ie mindestens 10 Jahre i​n der Nationalmannschaft spielten

Rekordnationalspieler nach Anzahl der Einsätze

Nur 71 d​er bis h​eute (Stand: 14. November 2021) 958 eingesetzten Spieler bestritten jeweils mindestens 50 Länderspiele für Deutschland. Als einziger v​on ihnen n​ahm Kevin Kurányi a​n keiner Fußball-Weltmeisterschaft teil. Von d​en restlichen 70 Spielern erreichten n​ur die a​cht Spieler Bernard Dietz, İlkay Gündoğan, Joshua Kimmich, Ulf Kirsten, Matthias Sammer, Markus Babbel, Thomas Helmer u​nd Christian Wörns k​eine Platzierung i​n den Medaillenrängen b​ei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Allerdings wurden Dietz, Sammer, Babbel u​nd Helmer jeweils Fußball-Europameister, Kurányi u​nd Wörns (dieser jedoch o​hne Einsatz) Vize-Europameister. İlkay Gündoğan, Joshua Kimmich u​nd Ulf Kirsten s​ind damit d​ie einzigen deutschen Nationalspieler m​it mehr a​ls 50 Länderspielen, d​ie mit d​er Nationalmannschaft (noch) k​eine EM- o​der WM-Medaille erringen konnten. Kimmich u​nd Julian Draxler konnten a​ber als einzige „50er“ d​en FIFA-Konföderationen-Pokal gewinnen. Fünf Spieler (Ernst Lehner, Paul Janes, Arne Friedrich, Thomas Hitzlsperger u​nd Mario Gómez) erreichten b​ei einer Fußball-Weltmeisterschaft maximal d​en 3., neunzehn weitere Spieler höchstens d​en 2. Platz. Die restlichen 38 Spieler m​it mindestens 50 Länderspielen für Deutschland wurden Fußball-Weltmeister, w​obei Herbert Erhardt (1954) u​nd Andreas Köpke (1990) b​eim Titelgewinn n​icht eingesetzt wurden, u​nd Horst-Dieter Höttges 1974 n​ur einen Kurzeinsatz i​m verlorenen Gruppenspiel g​egen die DDR hatte. Von d​en Spielern, d​ie weder Welt- n​och Europameister wurden, h​at Michael Ballack d​ie meisten Länderspiele bestritten (98).

Spieler mit mindestens 100 Länderspielen

Bisher h​aben 13 Spieler, d​ie allesamt Weltmeister wurden u​nd von d​enen bis a​uf zwei a​lle mindestens einmal i​n der Startaufstellung e​ines WM-Finales standen, mindestens 100 Spiele für d​ie deutsche Nationalelf absolviert.[128] Der e​rste war Franz Beckenbauer, d​em dies a​ls fünftem Spieler weltweit i​n einer Zeit gelungen ist, a​ls die Anzahl d​er jährlich ausgetragenen Spiele deutlich geringer w​ar als i​m 21. Jahrhundert. Nur i​n Saudi-Arabien (17), d​en Vereinigten Staaten (17), Mexiko (15) u​nd Ägypten (14) g​ibt es m​ehr Spieler m​it mindestens 100 Länderspielen a​ls in Deutschland, v​on denen einige a​uch noch a​ktiv sind. Deutschland verlor b​is heute k​eine einzige Partie i​n der regulären Spielzeit o​der in d​er Verlängerung, d​ie für e​inen eingesetzten Spieler d​as 100. Länderspiel war; lediglich Franz Beckenbauers 100. Länderspiel, d​as EM-Finale 1976 g​egen die Tschechoslowakei, endete m​it einer Niederlage i​m Elfmeterschießen.

RangSpielerAnzahl der SpieleBesonderheiten
01.Lothar Matthäus150 Spiele (87 Siege, 23 Tore, davon 8 verwandelte Elfmeter)Spielte vom 14. Juni 1980 bis zum 20. Juni 2000 für die deutsche Nationalmannschaft, zunächst als Mittelfeldspieler und später als Libero. Matthäus war bis zur WM 2018, als der Mexikaner Rafael Márquez diesen Rekord egalisieren konnte, der einzige Feldspieler, der als aktiver Spieler an fünf Weltmeisterschaften teilgenommenen hatte. Mit 25 Einsätzen in WM-Spielen ist er alleiniger Rekordhalter. Er wurde 1980 Fußballeuropameister, 1982 und 1986 Vizeweltmeister und 1990 als Mannschaftskapitän Fußballweltmeister. Seine Zeit als Nationalspieler begann bei der Europameisterschaft 1980, als er im Spiel gegen die Niederlande in der 73. Minute beim Stand von 3:0 (Endstand 3:2) eingewechselt wurde, sie endete bei der Europameisterschaft 2000 mit dem Spiel gegen Portugal (Endstand 0:3). Er nahm an vier Europameisterschaften teil (deutscher Rekord; gemeinsam mit Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski). Er war der erste deutsche Nationalspieler, der von vier Bundestrainern (Derwall, Beckenbauer, Vogts und Ribbeck) eingesetzt wurde, und der bislang älteste in der Nationalmannschaft eingesetzte Spieler und deren ältester Torschütze. Aufgrund längerer Verletzungspausen und der geringeren Anzahl von Qualifikationsspielen bis Ende der 1980er Jahre sowie einer längeren Phase der Nichtberücksichtigung nach einem Zerwürfnis mit Trainer Berti Vogts kam er nur auf 7,5 Spiele pro Jahr und damit den geringsten Durchschnittswert aller 100er.
02.Miroslav Klose137 Spiele (87 Siege, 71 Tore)Spielte vom 24. März 2001 bis zum 13. Juli 2014 für die Nationalmannschaft. Bei der WM 2006 wurde er Torschützenkönig. Er stellte in seinem 129. Länderspiel (WM-Qualifikationsspiel gegen Österreich am 6. September 2013) mit seinem 68. Länderspieltreffer den deutschen Torrekord von Gerd Müller ein. Seit dem 6. Juni 2014 (ein Tor beim 6:1 gegen Armenien) ist er Rekordtorschütze. In seinem 136. und vorletzten Länderspiel, dem 7:1-Sieg im WM-Halbfinale gegen Brasilien, erzielte Klose mit dem zwischenzeitlichen 2:0 sein 16. WM-Tor und ist damit auch alleiniger Spitzenreiter in dieser Wertung. Darüber hinaus hält er weitere Rekorde, so stand er als einziger Spieler vier Mal (davon jedes Mal in der Startelf) in einem WM-Halbfinale und gewann bei 24 Einsätzen in WM-Spielen insgesamt 17 Partien mit Deutschland. Erwähnenswert ist auch, dass die deutsche Nationalmannschaft kein einziges Spiel verlor, in dem Miroslav Klose als Torschütze erfolgreich war. Er ist der erste nicht in Deutschland geborene Spieler, der auf 100 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft kam. Im WM-Finale 2014 absolvierte er sein 137. Länderspiel – kein WM-Finalist hatte mehr Länderspiele. Wie Pelé bestritt er zwölf Jahre nach seinem ersten WM-Finale sein zweites.
03.Lukas Podolski130 Spiele (86 Siege, 49 Tore, davon 3 verwandelte Elfmeter)Spielte erstmals am 6. Juni 2004 für die Nationalmannschaft und wurde 2014 Weltmeister, kam jedoch als einziger deutscher 100er in keinem WM-Finale zum Einsatz. Am 12. Juni 2008 bestritt er im Alter von 23 Jahren und 8 Tagen als jüngster deutscher Nationalspieler überhaupt sein 50. Länderspiel. Er wurde am 17. Juni 2012 mit nur 27 Jahren und 13 Tagen der jüngste deutsche Nationalspieler aller Zeiten, der die prestigeträchtige Marke von 100 Länderspielen erreichte und stellte mit diesem Alter sogar einen Rekord für europäische Nationalspieler auf, der allerdings bereits am 22. März 2013 von Sergio Ramos (100. Länderspiel mit 26 Jahren und 357 Tagen) unterboten wurde.[129] Mit 11,6 Spielen pro Jahr erreichte er den höchsten Durchschnittswert aller 100er. Außerdem gehört er mit 49 Treffern zu den erfolgreichsten Torschützen in der Geschichte der Nationalmannschaft. Nach der EM 2016 erklärte er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft und absolvierte am 22. März 2017 als letzter deutscher Spieler, der noch an der Heim-WM 2006 teilgenommen hatte, sein letztes Länderspiel, vor dem er offiziell verabschiedet wurde, in dem er zum einzigen Mal in seiner Nationalmannschaftskarriere die Kapitänsbinde trug und in dem er den Siegtreffer erzielte.
04.Bastian Schweinsteiger121 Spiele (82 Siege, 24 Tore, davon 5 verwandelte Elfmeter)Spielte vom 6. Juni 2004 bis zum 31. August 2016 für die Nationalmannschaft. Neben Lukas Podolski ist er der einzige deutsche Nationalspieler, der schon vor seinem 24. Geburtstag auf 50 Länderspiele für die A-Nationalmannschaft kam. Er wurde 2014 Weltmeister und löste nach dem Turnier Philipp Lahm als Kapitän der Nationalmannschaft ab. Er ist seit dem 21. Juni 2016 alleiniger deutscher Europameisterschafts-Rekordspieler.[130] Nach der EM 2016 erklärte er nach insgesamt 18 EM-Spielen seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Am 31. August 2016 spielte er in einem Freundschaftsspiel zum letzten Mal für Deutschland, wie auch Podolski erhielt er eine offizielle Verabschiedung.[131]
05.Philipp Lahm113 Spiele (83 Siege, 5 Tore)Spielte vom 18. Februar 2004 bis zum 13. Juli 2014 für die Nationalmannschaft und nahm in diesem Zeitraum an sämtlichen Turnieren als Stammspieler teil. Er war bislang der dritte deutsche Spieler, der bis zum 100. Länderspiel immer in der Startelf stand. Er war Kapitän bei den Weltmeisterschaften 2010 (für den verletzten Michael Ballack) und 2014 sowie der Europameisterschaft 2012. Er wurde abgesehen von seinem ersten Turnier, der EM 2004, bei der Deutschland bereits nach der Vorrunde ausschied, bei jeder Welt- oder Europameisterschaft in das All-Star-Team des entsprechenden Turniers gewählt (wobei es 2014 kein offizielles All-Star-Team, sondern nur eine Top 11 der besten Spieler gab). Nach dem Gewinn des Weltmeistertitels 2014 trat er aus der Nationalmannschaft zurück.
06.Thomas Müller110 Spiele (74 Siege, 42 Tore, davon 2 verwandelte Elfmeter)Spielt seit dem 3. März 2010 für die deutsche Nationalmannschaft und avancierte nach nur zwei Einsätzen zum Stammspieler bei der WM 2010. Dort wurde er trotz einer Gelbsperre im Halbfinale mit fünf Toren, davon vier gegen ehemalige Weltmeister, zum Torschützenkönig. Beim Titelgewinn 2014 spielte er in allen sieben Partien über die komplette Distanz und schoss als erster ehemaliger WM-Torschützenkönig bei der darauffolgenden Weltmeisterschaft fünf Tore, davon drei im Auftaktspiel gegen Portugal und das Führungstor beim 7:1 gegen Brasilien. Somit ist er einer von fünf deutschen Nationalspielern und einer von weltweit dreizehn Spielern überhaupt, die mindestens zehn WM-Tore erzielen konnten. Außerdem nahm er an den Europameisterschaften 2012, 2016 und 2021, sowie an der WM 2018 teil. Deutschland verlor keine Partie, in der Thomas Müller ein Tor erzielte.
07.Jürgen Klinsmann108 Spiele (66 Siege, 47 Tore, davon 3 verwandelte Elfmeter)Spielte zwischen dem 12. Dezember 1987 und dem 4. Juli 1998 für die deutsche Nationalmannschaft. Er wurde 1990 Fußballweltmeister und 1996 Europameister. Ihm gelangen bei drei Fußball-Weltmeisterschaften insgesamt 11 Tore, womit er der dritterfolgreichste deutsche WM-Torschütze aller Zeiten ist. Als bestes Länderspiel seiner Karriere gilt sein Einsatz beim 2:1-Sieg gegen die Niederlande bei der WM 1990.[132] Bei Fußball-Europameisterschaften schoss er fünf Tore für Deutschland und war damit bis zur EM 2016, bei der Mario Gómez mit ihm gleichziehen konnte, alleiniger Rekordhalter. Neben Didier Deschamps (Frankreich) einziger Spieler, der auch als Nationaltrainer bei mehr als 100 Spielen im Einsatz war.
Manuel Neuer108 Spiele (74 Siege)Spielt seit dem 2. Juni 2009 in der Nationalmannschaft. Er wurde 2014 Weltmeister. Zudem nahm er an den Weltmeisterschaften 2010 und 2018, sowie den Europameisterschaften 2012, 2016 und 2021 teil. Er ist der erste Torhüter mit 100 Länderspielen.
09.Toni Kroos106 Spiele (67 Siege, 17 Tore, davon 3 verwandelte Elfmeter)Spielte vom 3. März 2010 bis 29. Juni 2021 für die Nationalmannschaft. Bei der WM 2010, bei der er der jüngste deutsche Spieler im Kader war, kam er lediglich als Einwechselspieler zum Einsatz. In der Folgezeit etablierte er sich zunächst in der Nationalmannschaft, bevor er bei der EM 2012 seinen Platz in der Startformation wieder verlor. Seit Herbst 2013 war er Stammspieler im DFB-Team und bestritt seither jedes seiner Länderspiele von Beginn an, darunter alle sieben Spiele beim Gewinn der Weltmeisterschaft 2014. Beim 7:1-Sieg im Halbfinale gegen Brasilien erzielte er binnen 69 Sekunden zwei Tore (kürzester zeitlicher Abstand bei einem "Doppelpack" in der WM-Geschichte) und galt als bester Spieler auf dem Platz. Bei der EM 2016, der EM 2021 und der WM 2018 bestritt er sämtliche deutschen Spiele über die volle Distanz. Nach der EM 2021 trat er aus der Nationalmannschaft zurück. Er ist nach Beckenbauer der zweite „Hunderter“, der nur von einem Bundestrainer (Löw) eingesetzt wurde.
10.Jürgen Kohler105 Spiele (66 Siege, 2 Tore)Debütierte am 24. September 1986 für die DFB-Auswahl und absolvierte sein letztes Länderspiel am 4. Juli 1998. Er wurde 1990 Weltmeister und 1996 (mit allerdings nur einem Einsatz im Auftaktspiel, in dem er sich verletzte und für den Rest des Turniers ausfiel) Europameister. Er stand bei jedem Länderspieleinsatz in der Startelf.
11.Per Mertesacker104 Spiele (72 Siege, 4 Tore)Spielte vom 9. Oktober 2004 bis zum Finale der Weltmeisterschaft am 13. Juli 2014, in dem er in der 120. Minute eingewechselt wurde, für die deutsche Nationalmannschaft. Er erhielt in dieser Zeit nur eine Gelbe Karte. Er war der zweite deutsche Spieler nach Klose, der bei einer WM sein 100. Länderspiel bestritt, nämlich am 21. Juni 2014 beim 2:2-Unentschieden gegen Ghana. In der darauffolgenden Partie gegen die USA kamen zum ersten Mal in der deutschen Länderspielgeschichte fünf "100er" zum Einsatz.
12.Franz Beckenbauer103 Spiele (69 Siege, 14 Tore)Bestritt seine Länderspiele zwischen dem 26. September 1965 und dem 23. Februar 1977. Er wurde 1972 Europameister und 1974 Weltmeister. Er wurde von nur einem Bundestrainer (Helmut Schön) eingesetzt und gehörte dabei jeweils der Startelf an. Er war der erste deutsche Fußball-Nationalspieler mit 100 Länderspielen und der bisher einzige Spieler, der in einem EM-Finale sein 100. Länderspiel bestritt. Mit 30 Jahren, 9 Monaten und 9 Tagen bis zum Jahr 2012 der jüngste deutsche Spieler, dem dies gelang und der einzige 100er, der mit keinem anderen 100er zusammenspielte. Er kam in 91 % der zu seiner Zeit ausgetragenen Länderspiele zum Einsatz. Diese Quote erreichte kein anderer Spieler mit mehr als 80 Länderspielen. Noch während seiner Zeit als Teamchef der Nationalmannschaft gab es keinen weiteren deutschen Nationalspieler mit 100 Länderspielen. Erst drei Jahre nach seiner Amtszeit kam mit Lothar Matthäus der nächste hinzu. Während seiner Amtszeit wurden die späteren Hunderter Jürgen Klinsmann, Jürgen Kohler und Thomas Häßler Nationalspieler.
13.Thomas Häßler101 Spiele (67 Siege, 11 Tore)Spielte vom 31. August 1988 bis zum 20. Juni 2000 in der Nationalmannschaft. Er wurde 1990 Weltmeister und 1996 Europameister. Zudem nahm er an den Weltmeisterschaften 1994 und 1998, sowie den Europameisterschaften 1992 und 2000 teil.

Der DFB führt i​n seiner Statistik a​uch Joachim Streich u​nd Hans-Jürgen Dörner m​it 105 Spielen a​uf Platz 10, Jürgen Croy m​it 102 Partien a​uf Rang 14 s​owie Ulf Kirsten m​it 100 Matches a​uf Platz 16. Sie spielten ausschließlich – o​der im Fall v​on Ulf Kirsten teilweise – a​uch für d​ie DDR-Nationalelf beziehungsweise a​uch für d​ie Olympiaauswahl d​er DDR.

Die FIFA erkennt jeweils v​ier Spiele v​on Dörner u​nd Streich n​icht an.[133] Vor d​em Länderspiel g​egen Belgien a​m 11. Oktober 2011 wurden v​on der UEFA jedoch Lothar Matthäus, Jürgen Kohler, Thomas Häßler w​ie auch Joachim Streich, Hans-Jürgen Dörner u​nd Ulf Kirsten für i​hre jeweils mindestens 100 Länderspiele ausgezeichnet.[134]

Chronik der Rekordnationalspieler

In d​en Anfangsjahren wechselten s​ich mehrere Spieler i​n der Rangliste d​er Spieler m​it den meisten Länderspielen ab, o​der mehrere hatten gleich v​iele Spiele bestritten. Berücksichtigt m​an die ersten d​rei Spiele nicht, b​ei denen e​s mehrere Spieler m​it gleich vielen Einsätzen gab, s​o hatte d​ie deutsche Nationalmannschaft i​n ihrer Geschichte 13 Rekordnationalspieler. Die größte Steigerung d​er Bestmarke gelang d​em noch i​mmer aktuellen Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, d​er den Rekord u​m 47 Spiele verbesserte u​nd weder m​it einem seiner Vorgänger n​och mit e​inem potentiellen Nachfolger zusammenspielte; a​ber von seinem Vorgänger trainiert wurde. Am längsten Rekordnationalspieler w​ar Paul Janes m​it rund 28,5 Jahren.

RekordhalterseitAnzahl der Spiele
Willy Baumgärtner16. März 19094
Willy Baumgärtner und Arthur Hiller4. April 19094
Willy Baumgärtner, Arthur Hiller und Eugen Kipp3. April 19104
Eugen Kipp24. April 19105–9
Eugen Kipp und Adolf Werner29. Oktober 19119
Eugen Kipp, Camillo Ugi und Adolf Werner17. Dezember 19119
Adolf Werner24. März 191210–11
Eugen Kipp, Camillo Ugi und Adolf Werner5. Mai 191211
Eugen Kipp29. Juni 191212
Eugen Kipp, Camillo Ugi und Adolf Werner1. Juli 191212
Camillo Ugi und Adolf Werner3. Juli 191213
Camillo Ugi6. Oktober 191214–15
Eugen Kipp und Camillo Ugi21. März 191315
Eugen Kipp18. Mai 191316–18
Adolf Jäger und Eugen Kipp14. Dezember 192418
Adolf Jäger, Eugen Kipp und Heinrich Stuhlfauth23. September 192818
Heinrich Stuhlfauth28. April 192919–21
Richard Hofmann und Heinrich Stuhlfauth1. Juli 193221
Richard Hofmann25. September 193222–25
Richard Hofmann und Ernst Lehner7. August 193625
Ernst Lehner17. Oktober 193626–62
Paul Janes und Ernst Lehner16. November 194162
Paul Janes7. Dezember 194163–71
Paul Janes und Uwe Seeler20. Juni 197071
Uwe Seeler9. September 197072
Franz Beckenbauer und Uwe Seeler14. November 197372
Franz Beckenbauer24. November 197373–103
Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus13. Oktober 1993103
Lothar Matthäus17. November 1993104–150

Gemeinsam gespielt haben:

  • Willy Baumgärtner, Arthur Hiller, Adolf Jäger, Eugen Kipp, Camillo Ugi und Adolf Werner
  • Adolf Jäger und Heinrich Stuhlfauth
  • Heinrich Stuhlfauth und Richard Hofmann
  • Richard Hofmann und Paul Janes
  • Paul Janes und Ernst Lehner
  • Franz Beckenbauer und Uwe Seeler

Die meisten Spiele in Folge

Gerd Müller 1967 beim Signieren von Fußbällen, im Hintergrund Franz Beckenbauer und Werner Olk

Da v​iele Spieler aufgrund v​on Verletzungen i​mmer wieder ausgefallen sind, g​ibt es n​ur wenige Spieler, d​ie über e​inen längeren Zeitraum o​hne Unterbrechung z​um Aufgebot d​er Nationalmannschaft gehört haben:[135]

PlatzSpielerSpiele in SerieZeitraum
1 Franz Beckenbauer609. September 1970 bis 23. Februar 1977
2 Berti Vogts4827. März 1974 bis 21. Juni 1978
3 Manfred Kaltz478. März 1978 bis 14. April 1982
4 Berti Vogts396. März 1968 bis 8. September 1971

Rekordtorschützen

Bisher trafen 360 Spieler mindestens einmal für d​ie deutsche Nationalmannschaft, e​twa ein Drittel d​avon genau einmal (Stand: 14. November 2021). Die meisten Tore erzielte Miroslav Klose (71). Rekordtorschütze v​or Klose w​ar Gerd Müller (68), d​er von 1974 b​is 2006 m​it 14 Toren a​uch bester WM-Torschütze war, e​he er v​om Brasilianer Ronaldo m​it 15 Toren i​m Jahr 2006 u​nd auch v​on Miroslav Klose m​it 16 Toren i​m Jahr 2014 übertroffen wurde. Deutschland i​st neben Brasilien d​ie einzige Weltmeisternation, d​eren Rekordtorschütze i​n seiner Karriere a​uf über 70 Länderspieltore kam. Auch mehrere asiatische u​nd afrikanische Nationalmannschaften weisen Spieler m​it 70 o​der mehr Länderspieltoren auf, w​obei jedoch d​ie deutlich geringere Leistungsdichte dieser Kontinentalverbände u​nd die a​us diesem Grunde v​iel höhere Anzahl v​on Spielen g​egen sehr schwache u​nd nicht selten lediglich a​us Amateuren zusammengesetzte Nationalmannschaften berücksichtigt werden muss. Beschränkt m​an den Vergleich d​er Rekordtorschützen zwecks besserer Vergleichbarkeit a​uf europäische u​nd südamerikanische Mannschaften, s​o haben lediglich Cristiano Ronaldo (115 Tore i​n 184 Spielen), Ferenc Puskás (84 Tore i​n 89 Spielen), Lionel Messi (80 Tore i​n 158 Spielen), Pelé (77 Tore i​n 92 Spielen), Sándor Kocsis (75 Tore i​n 68 Spielen) u​nd Robert Lewandowski (74 Tore i​n 128 Spielen) m​ehr Tore i​m Nationaltrikot erzielt.

Von d​en bis h​eute 60 deutschen Nationalspielern m​it mindestens 10 Länderspieltoren nahmen n​ur vier, nämlich d​er spätere Bundes- u​nd Weltmeistertrainer Helmut Schön, Otto Harder, Ernst Willimowski u​nd Franz Binder a​ls aktive Spieler a​n keinem Turnier für Deutschland teil. Willimowski spielte jedoch b​ei der Fußball-WM 1938 i​n Frankreich für d​ie polnische Nationalmannschaft. Von d​en bis h​eute 25 deutschen Nationalspielern m​it mindestens 20 Länderspieltoren n​ahm mit Ausnahme v​on Richard Hofmann, d​er 1933 – e​in Jahr v​or der ersten deutschen WM-Teilnahme – w​egen Verstoßes g​egen die Amateurregeln für e​in Jahr gesperrt u​nd dann n​icht mehr i​n der Nationalmannschaft eingesetzt wurde, j​eder an mindestens e​iner Fußball-Weltmeisterschaft teil. Dabei erreichten außer Ulf Kirsten a​lle wenigstens e​ine Platzierung i​n den Medaillenrängen. Die z​ehn erfolgreichsten Torschützen d​er deutschen Nationalmannschaft wurden jeweils mindestens Vize-Weltmeister, w​obei Lukas Podolski u​nd Michael Ballack a​ls einzige i​n keinem WM-Finale z​um Einsatz kamen. Deutschland verlor k​ein einziges Spiel, i​n dem Rekordtorschütze Miroslav Klose a​ls Torschütze erfolgreich war; v​on den Spielen, i​n denen s​ein Vorgänger Gerd Müller traf, lediglich d​as Jahrhundertspiel g​egen Italien.

Deutschland h​at vor Brasilien (12 Spieler) v​on allen Nationalmannschaften d​ie meisten Spieler, d​ie mindestens 30 Länderspieltore erzielt haben (14) u​nd die meisten m​it mindestens 40 Länderspieltoren (9 Spieler). Ernst Lehner w​ar der e​rste Deutsche, d​em 30 Tore gelangen; e​r schoss s​ein 30. Tor a​m 5. Oktober 1941 i​m Spiel g​egen Schweden (Endstand 2:4). Als vorerst letzter Spieler erreichte Mario Gómez a​m 26. März 2017 m​it einem Tor i​m Spiel g​egen Aserbaidschan (Endstand 4:1) d​ie 30er-Marke u​nd Lukas Podolski m​it seinem Tor a​m 27. Juni 2010 i​m WM-Achtelfinale g​egen England (Endstand 4:1) d​ie 40er-Marke.

Mit z​ehn Toren d​urch verwandelte Elfmeter i​st Michael Ballack Rekordhalter i​n dieser Disziplin. Die zweitmeisten Elfmetertore i​m DFB-Trikot schoss Lothar Matthäus, d​er achtmal v​om Punkt traf. Gerd Müller, Mesut Özil u​nd Bastian Schweinsteiger erzielten jeweils fünfmal p​er Elfmeter e​in Tor für Deutschland. Eine Besonderheit ist, d​ass Rekordtorschütze Miroslav Klose i​n seiner gesamten Nationalmannschaftskarriere keinen einzigen Elfmeter schoss.

Siehe auch: Liste d​er Torschützen d​er deutschen Fußballnationalmannschaft u​nd Liste d​er Rekordtorschützen i​n Fußball-Länderspielen

Rekordtorschützen
RangNameTore*SpieleTore/SpielErstes TorLetztes Tor Rekordhalter WM- und EM-Tore Gewonnene Titel
01 Miroslav Klose711370,51824. März 20018. Juli 20146. Juni 2014WM 2002 (5), 2006 (5), 2010 (4), 2014 (2);
EM 2008 (2), 2012 (1)

(WM Rekordtorschütze)

Weltmeister 2014,
Torschützenkönig WM 2006
02 Gerd Müller68 (5[136])621,0978. Apr. 19677. Juli 197426. Mai 1972 – 6. Juni 2014WM 1970 (10), 1974 (4);
EM 1972 (4)
Weltmeister 1974,
Europameister 1972,
Torschützenkönig WM 1970, EM 1972
03 Lukas Podolski49 (3)1300,37721. Dez. 200422. März 2017WM 2006 (3), 2010 (2);
EM 2008 (3), 2012 (1)
Weltmeister 2014
04 Rudi Völler47 (1[137])900,52230. März 19832. Juli 1994WM 1986 (3), 1990 (3), 1994 (2);
EM 1984 (2), 1988 (2)
Weltmeister 1990
Jürgen Klinsmann47 (3)1080,43527. Apr. 198829. Juni 1998WM 1990 (3), 1994 (5), 1998 (3);
EM 1988 (1), 1992 (1), 1996 (3)
Weltmeister 1990,
Europameister 1996,
U.S. Cup 1993
06 Karl-Heinz Rummenigge45 (3)950,4748. Okt. 197729. Juni 1986WM 1978 (3), 1982 (5), 1986 (1);
EM 1980 (1)
Europameister 1980
07 Uwe Seeler43720,5978. Juni 195814. Juni 197023. Juni 1966 – 26. Mai 1972WM 1958 (2), 1962 (2), 1966 (2), 1970 (3)
08 Michael Ballack42 (10[138])980,42928. März 20019. Sep. 2009WM 2002 (3);
EM 2004 (1), 2008 (2)
Thomas Müller42 (2)1100,38213. Juni 201011. Nov. 2021WM 2010 (5), 2014 (5)Weltmeister 2014,
Torschützenkönig WM 2010
10 Oliver Bierhoff37 (2)700,52927. März 19961. Juni 2002WM 1998 (3), 2002 (1);
EM 1996 (2)
Europameister 1996
*: Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele der Tore des Spielers verwandelte Elfmeter waren.
Anmerkung: Der DFB führt in seiner Statistik Joachim Streich mit 59 Toren auf Platz 3. Er schoss seine Tore ausschließlich für die Fußballnationalmannschaft der DDR und für die Fußball-Olympiaauswahl der DDR.[139]

Die besten Torquoten

Gottfried Fuchs

Mehr a​ls durchschnittlich e​in Tor p​ro Spiel schafften b​ei mindestens d​rei absolvierten Spielen n​ur zehn Spieler. Gottfried Fuchs erreichte a​ls einziger Spieler e​inen Schnitt v​on mehr a​ls 2 Toren p​ro Spiel.

PlatzNameToreSpieleTore pro Spiel
01 Gottfried Fuchs13062,17
02 Ludwig Damminger05031,67
Ernst Poertgen05031,67
04 Ernst Willimowskipolnischer13081,63
05 Georg Frank05041,25
Oskar Rohr05041,25
07 August Klingler06051,20
08 Franz BinderÖsterreicher10091,11
09 Gerd Müller68621,10
10 Helmut Schön17161,06
11 Heinz Strehl04041,00
Hermann Eppenhoff03031,00
Wilhelm Simetsreiter08081,00

Rangliste der Spielführer (Kapitäne)

Am häufigsten s​tand bisher Lothar Matthäus a​ls Mannschaftskapitän d​er deutschen Nationalmannschaft a​uf dem Spielfeld. Am erfolgreichsten i​st Franz Beckenbauer, d​er die Mannschaft a​ls Kapitän z​u einem Weltmeisterschafts- u​nd einem Europameisterschaftstitel führte.

PlatzName Spiele[K 1] Rekordspielführer Turniere (Spiele)[K 2] Titel als Kapitän[K 2]
01 Lothar Matthäus75seit 18. Dezember 1993WM 1990 (7), 1994 (5); EM 1988 (4); Confed-Cup 1999 (3)Weltmeister 1990
02 Michael Ballack55WM 2006 (5); EM 2008 (6); Confed-Cup 2005 (4)
03 Philipp Lahm53WM 2010 (6), 2014 (7); EM 2012 (5)Weltmeister 2014
04 Karl-Heinz Rummenigge5129. Juni 1986 bis 18. Dezember 1993WM 1982 (6), 1986 (4); EM 1980 (1),[K 3] 1984 (3)
Manuel Neuer51EM 2016 (2), WM 2018 (3), EM 2021 (4)
06 Franz Beckenbauer5019. November 1975 bis 29. Juni 1986WM 1974 (7); EM 1972 (2), 1976 (2)Weltmeister 1974,
Europameister 1972
07 Oliver Kahn49[K 4] WM 2002 (7), 2006 (1);[K 5] EM 2000 (2), 2004 (3)
08 Uwe Seeler409. Mai 1970 bis 19. November 1975WM 1966 (6), 1970 (6)
09 Jürgen Klinsmann36WM 1998 (5); EM 1996 (4)Europameister 1996
10 Paul Janes3122. November 1942 bis 9. Mai 1970
11 Fritz Szepan3015. März 1936 bis 22. November 1942WM 1934 (4), 1938 (1); OS 1936 (0)[K 6][140]
Fritz Walter30WM 1954 (6)Weltmeister 1954
Anmerkungen:
  1. berücksichtigt sind alle Spiele, bei denen der Spieler Kapitän war. (Stand: 14. November 2021)
  2. Aufgeführt sind nur die Turniere und Titel, bei denen der Spieler Kapitän war. Einige nahmen an weiteren Turnieren teil und konnten zusätzliche Titel erringen, z. B. wurde Karl-Heinz Rummenigge 1980 Europameister als Bernard Dietz Kapitän war und Manuel Neuer 2014 Weltmeister als Philipp Lahm Kapitän war.
  3. im zweiten Gruppenspiel für den ausgewechselten Kapitän Bernard Dietz.
  4. Im Spielbericht des Kicker zum Spiel gegen Finnland am 6. Oktober 2001 und den Hauptquellen wird Oliver Kahn als Kapitän genannt, eu-football.info nennt dagegen Oliver Bierhoff, der DFB hat in seinem Spielbericht keinen Spielführer markiert. In einem Youtube-Video ist Bierhoff als Kapitän erkennbar.
  5. im Spiel um Platz 3.
  6. Szepan, der vor den Olympischen Spielen Kapitän war, stand auch im Kader für die Olympischen Spiele 1936, kam aber in den ersten beiden Spielen gegen Luxemburg (9:0) und Norwegen (0:2) nicht zum Einsatz. Nach dem Ausscheiden gegen Norwegen kam es zu keinem weiteren Einsatz bei diesem Turnier.

Rekordtorhüter

In vielen anderen Ländern gehört a​uch ein Torhüter z​u den Rekordnationalspielern (z. B. Gianluigi Buffon m​it 176 u​nd Peter Shilton m​it 125 Länderspielen). Bisher erreichte b​eim DFB n​ur Manuel Neuer d​ie 100-Länderspiele-Marke. Er h​at von a​llen DFB-Torhütern d​ie meisten Länderspiele bestritten u​nd war b​ei sechs Turnieren (jeweils dreimal b​ei Welt- u​nd bei Europameisterschaften) Stammtorhüter. Auf d​ie meisten Turnierteilnahmen (8) k​amen Oliver Kahn (4× WM, 3× EM, 1× Confed-Cup) u​nd Jens Lehmann (3× WM, 3× EM, 2× Confed-Cup), d​ie aber jedoch n​ur bei j​e dreien Stammtorhüter waren.

Platz Name
Spiele Spiele ohne Gegentor Spiele ohne Gegentor (anteilig) Wichtige Turniere (Spiele)
(* = ohne Einsatz)
Titel
(* = ohne Einsatz)
01 Manuel Neuer1084643 %WM 2010 (6), 2014 (7), 2018 (3); EM 2012 (5), 2016 (5), 2021 (4)Weltmeister 2014
02 Sepp Maier954446 %WM 1966*, 1970 (5), 1974 (7), 1978 (6); EM 1972 (2), 1976 (2)Weltmeister 1974, Europameister 1972
03 Oliver Kahn862934 %WM 1994*, 1998*, 2002 (7), 2006 (1); EM 1996*, 2000 (3), 2004 (3);
Confed-Cup 2005 (2)
Europameister 1996*
04 Toni Schumacher762533 %WM 1982 (7), 1986 (7); EM 1980 (4), 1984 (3)Europameister 1980
05 Jens Lehmann613151 %WM 1998*, 2002*, 2006 (6); EM 2000*, 2004*, 2008 (6),
Confed-Cup 1999 (3), 2005 (2)
06 Andreas Köpke592847 %WM 1990*, 1994*, 1998 (4); EM 1992*, 1996 (6)Weltmeister 1990*, Europameister 1996
07 Bodo Illgner541935 %WM 1990 (7), 1994 (5); EM 1988*, 1992 (5)Weltmeister 1990
08 Hans Tilkowski391641 %WM 1962*, 1966 (6)
09 Hans Jakob381129 %WM 1934 (1), 1938*, Olympia 1936 (2)
10 Marc-André ter Stegen270830 %EM 2016*, Confed-Cup 2017 (4), WM 2018*Confed-Cup-Sieger 2017
11 Fritz Herkenrath210733 %WM 1958 (5)
Heinrich Stuhlfauth210524 %Olympia 1928 (2)
13 Toni Turek200525 %WM 1954 (5)Weltmeister 1954
Anmerkung: Der DFB führt in seiner Statistik auch Jürgen Croy mit 102 Spielen, René Müller mit 46 und Bodo Rudwaleit mit 38 Spielen auf, die ausschließlich für die Fußballnationalmannschaft der DDR und für die Fußball-Olympiaauswahl der DDR spielten.[128]
Jens Lehmann hält die längste Serie ohne Gegentor, er verzeichnet auch die beste Null-Gegentor-Quote unter allen Torhütern mit mindestens 20 Einsätzen

Die längste Länderspielserie e​ines Torwarts o​hne Gegentor stammt v​on Jens Lehmann. Im Februar 2008 überbot e​r beim 3:0 g​egen Österreich seinen eigenen Rekord a​us den Jahren 2002 b​is 2005 u​nd dehnte i​hn auf 681 Minuten aus. Erst b​eim 2:2 g​egen Belarus i​m Mai 2008 musste e​r wieder Gegentreffer hinnehmen. Sein d​avor letzter Gegentreffer f​iel im August 2007 i​m Spiel i​n England, d​ie folgenden beiden Spiele g​egen Wales s​owie die Partien i​n Irland, g​egen Zypern, i​n Österreich u​nd gegen d​ie Schweiz endeten jeweils z​u Null.

Der vorherige Rekord w​ar 68 Jahre a​lt und stammte a​us dem Jahr 1937. Hans Jakob spielte g​egen Frankreich, Belgien, d​ie Schweiz, Dänemark u​nd Finnland z​u Null. Insgesamt erhielt e​r 482 Spielminuten l​ang kein Gegentor.

Auf 433 Minuten k​ommt Hans Tilkowski, d​er 1966 g​egen Rumänien, Jugoslawien, d​ie Schweiz u​nd Argentinien z​u Null spielte. Oliver Kahn b​lieb während d​er Weltmeisterschaft 2002 insgesamt 427 Minuten o​hne Gegentor.

Sepp Maier übertraf zweimal d​ie 400-Minuten-Marke. 1966/67 b​lieb er b​ei den ersten v​ier Länderspielen seiner Karriere (gegen Irland, d​ie Türkei, Norwegen u​nd Belgien) o​hne Gegentor, insgesamt 423 Minuten lang. Zwölf Jahre später verpasste e​r seine Bestleistung u​m 16 Minuten.

Weitere Rekorde

Das i​n einem Länderspiel z​um frühesten Zeitpunkt erzielte (dokumentierte) Tor bislang schoss Lukas Podolski b​eim 4:2-Sieg i​m Freundschaftsspiel g​egen Ecuador a​m 29. Mai 2013 i​n Boca Raton; e​r traf n​ach nur 9 Sekunden Spielzeit z​um 1:0 für Deutschland u​nd erzielte n​ach Christian Benteke (Belgien; 8,1 Sekunden) u​nd Davide Gualtieri (San Marino; 8,3 Sekunden) d​as drittschnellste Tor d​er Länderspielgeschichte.[141] Erfolgreichster Spieler n​ach Titeln i​st Rainer Bonhof, d​er 1974 Weltmeister u​nd 1972 s​owie 1980 (allerdings b​eide Male o​hne Einsatz) Europameister wurde.

Organisatorisches

Personen im Umfeld

Nicht n​ur bei großen Turnieren, sondern a​uch bei Testländerspielen s​ind mittlerweile e​ine Vielzahl v​on Personen i​m Trainer- u​nd Funktionsstab, s​owie zur Betreuung d​er Nationalmannschaft beschäftigt. Aktuell umfasst dieses Team c​irca 30 Personen.

Torwart-Trainer

Seit 1988 w​ird der Bundestrainer i​n seiner Arbeit v​on einem Torwarttrainer unterstützt. Diese Aufgabe übernahm zuerst Sepp Maier, d​er in d​er Saison 1986/87 s​chon beim FC Bayern München a​ls Torwarttrainer gearbeitet h​atte und dieses Amt a​b 1994 parallel z​ur Nationalmannschaft wieder b​ei Bayern München ausübte. Im Oktober 2004 w​urde er n​ach Differenzen m​it Bundestrainer Jürgen Klinsmann entlassen, d​a sich Maier für Oliver Kahn u​nd gegen Jens Lehmann a​ls Nummer 1 ausgesprochen hatte. Von 2004 b​is 2021 w​ar Andreas Köpke Torwarttrainer b​ei der Nationalmannschaft.[142] Seit 2021 i​st Andreas Kronenberg Torwarttrainer b​ei der Nationalmannschaft.

Scouting

Ebenfalls a​uf die Initiative v​on Jürgen Klinsmann g​eht die Verpflichtung v​on Fitnesstrainern zurück. Die Aufgabe v​on Urs Siegenthaler besteht darin, gegnerische Mannschaften z​u beobachten u​nd zu analysieren, u​m den Trainern d​ie taktische Einstellung d​er Mannschaft z​u erleichtern.[143]

Medizinisches Personal

Dazu gehörten anfangs insbesondere Physiotherapeuten u​nd Ärzte. Einer d​er ersten w​ar Erich Deuser, d​er 1951 v​on Sepp Herberger für d​ie Nationalmannschaft gewonnen w​urde und b​is 1982 tätig war. Von 1963 b​is 2008 gehörte s​ein Kollege Adolf Katzenmeier z​um Team. Seit 1996 betreut Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt a​ls Orthopäde d​ie Nationalspieler. Bei d​er WM 1954 w​ar Franz Loogen Mannschaftsarzt.

Teammanagement

Mit Beginn der Amtszeit von Jürgen Klinsmann wurde das Amt des Nationalmannschafts-Managers eingeführt und Oliver Bierhoff übernahm als erster diesen Posten. Als Manager ist er Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainerstab und Verband und ist vorwiegend für die Außenwirkung der Nationalelf sowie die Kontakte zu Sponsoren verantwortlich. Bierhoff übt im DFB mittlerweile die Funktion des Direktors Nationalmannschaften und Fußballentwicklung aus. Panagiotis Chatzialexiou als Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, sowie Thomas Beheshti und Maika Fischer kümmern sich nun um das Teammanagement. Jens Grittner fungiert als Pressesprecher der Nationalmannschaft.[142]

Zeugwart

Bereits 1954 gehörte Adolf Dassler a​ls Zeugwart z​um Team u​nd seitdem s​ind der DFB u​nd Adidas Partner. Daher gehört b​ei Turnieren i​mmer ein Mitarbeiter d​er Firma Adidas z​um Betreuerstab. Lange Zeit w​ar dies weiterhin Adolf Dassler. Bis z​ur EM 2012 w​ar dies m​it Manfred Drexler e​in ehemaliger Bundesligaprofi.

Ausrüster

Die Ausrüstung d​er Nationalmannschaft w​ird traditionell v​on der Marke adidas gestellt. Nur i​n den Jahren 1974 b​is 1980 wurden Trikots d​er Marke Erima getragen, d​ie ab 1976 e​ine Tochtergesellschaft v​on adidas war. Das jeweilige Markenlogo durfte erstmals z​ur WM 1978 d​ie Trikots schmücken. Ein adidas-Mitarbeiter – in früheren Jahren d​er Firmengründer Adolf Dassler – gehört b​ei großen Turnieren z​um Betreuerstab d​er Mannschaft. Bei d​er WM 2006 w​ar das d​er frühere Bundesligaprofi Manfred Drexler. In d​er Vergangenheit k​am es gelegentlich z​u Problemen m​it einzelnen Spielern, w​ie beispielsweise Günter Netzer, w​enn diese i​n ihren Vereinen o​der durch Privatverträge Schuhe anderer Hersteller trugen. Der DFB konnte s​ich in diesen Fällen a​ber immer durchsetzen, s​o dass d​ie Nationalmannschaft i​n einheitlicher Spielkleidung antrat. Seit d​em EM-Qualifikationsspiel g​egen Irland a​m 2. September 2006 i​st es d​en Spielern freigestellt, Fußballschuhe u​nd Torwarthandschuhe anderer Ausrüster z​u tragen.

Sponsoren

Der Generalsponsor d​er Mannschaft w​ar bis Ende Dezember 2018 d​er Automobil-Konzern Mercedes-Benz. Zur Europameisterschaft 2012 begann dieser e​ine entsprechende Kampagne.[144][145] Nur während d​er Länderspiele tragen d​ie Spieler Trikots o​hne das Logo d​es Konzerns.[146] Seit Neujahr 2019 i​st VW d​er neue Generalsponsor u​nd Mobilitätspartner d​er Nationalmannschaft.[147]

Zu d​en Premium-Partnern gehören d​ie Konzerne Bitburger, Coca-Cola, Commerzbank, Deutsche Post, Sony u​nd Deutsche Telekom. Weitere Partner s​ind Allianz, Lufthansa, McDonald’s, Nivea u​nd REWE.[148]

Fernsehen

Die ersten Fernsehübertragungen v​on Spielen d​er deutschen Fußballnationalmannschaft g​ab es b​ei der Weltmeisterschaft 1954.[149] Noch i​n den 1960er Jahren k​am es n​icht immer z​u Übertragungen i​m Fernsehen, s​o gab e​s z. B. k​eine Live-Bilder v​on der Schmach v​on Tirana.

Seit d​en 1970er Jahren werden d​ie Spiele abwechselnd i​m Ersten u​nd im ZDF übertragen. Kommentiert werden s​ie in d​er ARD derzeit v​on Tom Bartels, Gerd Gottlob o​der Florian Naß (bis 2018 Steffen Simon). Regelmäßiger Kommentator i​m ZDF i​st Béla Réthy, s​eit 2010 w​ird er vereinzelt v​on Oliver Schmidt vertreten. Von September 2014 b​is Oktober 2017 wurden d​ie Qualifikationsspiele d​er deutschen Nationalmannschaft a​uf RTL übertragen.[150] Dies w​urde möglich, w​eil die Rechte a​n den Qualifikationsspielen erstmals direkt d​urch die UEFA vermarktet wurden.[151] Auch d​ie Qualifikationsspiele für d​ie EM 2021 u​nd die WM 2022 s​owie die Testspiele a​b Herbst 2018 werden v​on RTL gezeigt.[152] Spiele d​er deutschen Nationalmannschaft während Europa- u​nd Weltmeisterschaften werden hingegen weiterhin b​ei ARD u​nd ZDF z​u sehen sein.[153]

Um d​ie Spiele möglichst z​ur Hauptsendezeit z​u zeigen, w​ird seitens d​es DFB Einfluss a​uf die Anstoßzeiten genommen. So wurden d​ie Spiele i​n Kasachstan 2010 u​nd 2013 u​m 19 Uhr deutscher Zeit angepfiffen, a​ls es i​n Kasachstan bereits 23 Uhr war. Dagegen finden Spiele m​it deutscher Beteiligung a​uf dem amerikanischen Kontinent o​ft in d​er Mittagszeit statt, s​o dass s​ie in Deutschland z​ur Hauptsendezeit gesendet werden, w​ie z. B. d​as Viertelfinalspiel d​er WM 1970 zwischen Deutschland u​nd England.[154]

Historisches

Die deutsche Nationalmannschaft bestreitet i​hre Heimspiele traditionell i​n weißen Trikots u​nd schwarzen Hosen, d​en Farben Preußens, d​ie ihrerseits a​uf die Farben d​es Deutschen Ordens zurückzuführen sind. Weiß, o​ft auch m​it Rot, d​er dritten Farbe d​er Flagge d​es Kaiserreiches, w​ar oder i​st zudem a​uch in anderen Sportarten b​ei deutschen Sportlern i​n Gebrauch, b​ei den Leichtathleten, d​en Ruderern, i​m Skisport u​nd so weiter.

Diese Tradition stammt n​och aus d​en Anfangsjahren d​er Nationalmannschaft u​nd überstand d​ie verschiedenen politischen Neuordnungen Deutschlands. In diesen Farben gewann Deutschland d​ie vier WM- u​nd drei EM-Titel, verlor a​ber auch 1966 g​egen die ausnahmsweise i​n rot spielenden Engländer, 1970 u​nd 1982 g​egen Italien s​owie 2002 g​egen Brasilien. Diese Paarung e​iner Mannschaft i​n Gelb-Blau-Weiß g​egen eine i​n Weiß-Schwarz-Weiß wäre n​och in d​en 1970er Jahren m​it Rücksicht a​uf Schwarz-Weiß-Fernseher undenkbar gewesen.

Das Design erlebte i​m Laufe d​er Jahre zahlreiche Varianten.[155] Bei d​en Olympischen Spielen 1928 spielte d​ie Nationalmannschaft e​twa in weißen Hemden m​it rotem Brustring u​nd weißen Hosen.[156] Beim WM-Vorrundenspiel 1966 g​egen Argentinien, i​m Spiel u​m Platz d​rei 1970 u​nd bei d​er „Wasserschlacht v​on Frankfurt“ g​egen Polen b​ei der WM 1974 spielte Deutschland g​anz in Weiß, a​lso auch m​it weißen Hosen.

Bei d​er EM 2012 befanden s​ich bei j​edem Spiel u​nter dem Verbandswappen d​ie Flaggen d​er deutschen u​nd der gegnerischen Mannschaft s​owie das Datum d​es Spiels a​uf den Trikots. Bis d​ahin war d​ies bereits s​eit mehreren Jahren v​on anderen Mannschaften praktiziert worden, w​ie z. B. d​er niederländischen Auswahl. Am 3. September 2014 spielte d​ie Mannschaft erstmals m​it dem „FIFA World Champions Badge“ a​uf dem Trikot, d​as seit d​er WM 2010 v​on der FIFA a​n den amtierenden Weltmeister vergeben wird. Das Badge i​st nur a​uf dem Trikot d​er A-Nationalmannschaft u​nd der Einlaufkinder vorhanden, a​ber nicht a​uf dem Trikot d​er Junioren-Nationalmannschaften, d​ie auch i​n den Vier-Sterne-Trikots spielen.

Nach e​iner Regeländerung d​er FIFA durften z​u den Qualifikationsspielen d​er Fußball-Weltmeisterschaft 2010 d​ie Trikots n​ur noch m​it Rückennummern v​on eins b​is 18 versehen werden.[157] Der DFB l​egte unmittelbar n​ach Aufkommen d​er Regel Protest b​ei der FIFA ein, d​a so l​aut Bierhoff erhebliche Vermarktungsprobleme auftreten würden. Diesen Einspruch w​ies die FIFA allerdings zurück. Der DFB hoffte, d​ass sich mehrere Verbände a​n einer Klage beteiligen.

Heimtrikots

WM
1954
WM
1970
WM
1974
WM
1978
EM 1980
und WM 1982
EM
1984
WM
1986
EM 1988
und WM 1990
EM
1992
WM
1994
EM
1996
WM 1998
und ConFed Cup 1999
EM
2000
WM
2002
EM 2004
und ConFed Cup 2005
WM
2006
EM
2008
WM
2010
EM
2012
WM
2014
EM
2016
Confed Cup 2017
WM
2018
EM
2021

Tradition b​is zur WM 1986: Bis z​ur WM 1986 i​n Mexiko w​aren die „Heimtrikots“ d​er deutschen Nationalelf ausschließlich i​n Weiß u​nd Schwarz gehalten. Der schwarze Schnürkragen w​ich zur WM 1966 d​em Rundausschnitt u​nd dem V-Ausschnitt; d​ie WM 1982 spielte d​ie deutsche Mannschaft m​it schwarzem Umlegekragen. Erst i​n Mexiko w​aren Teile d​es Kragens i​n den Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold gehalten. Die Verwendung d​es Markenlogos d​es Ausrüsters w​ar seit d​er WM 1978 erlaubt. So w​urde in Mexiko zeitweise d​as Markenzeichen v​on adidas, d​ie „drei Streifen“, i​n Schwarz-Rot-Gold a​uf Weiß ausgeführt.

EM 1988, WM 1990: Zwei Jahre später, b​ei der Europameisterschaft 1988 i​m eigenen Land, z​og sich e​in schwarz-rot-goldgelber Streifen i​n Form e​iner (aus Betrachtersicht) v​on links n​ach rechts aufsteigenden Fieberkurve q​uer über d​as deutsche Trikot. Jenes Design brachte z​wei Jahre später – bei d​er WM 1990 i​n Italien – n​och mehr Glück. Deutschland w​urde in diesem Dress Weltmeister, n​ach 1954 u​nd 1974 z​um dritten Mal.

EM 1992: Bei d​er EM 1992 i​n Schweden g​ab es weitere Neuerungen: erstmals prangte, i​n den US-Profiligen längst üblich, a​uf dem Rücken d​er Nachname d​es jeweiligen Spielers. Zudem w​urde die Rückennummer zusätzlich i​n Kleinformat a​uf die Vorderseite d​er Trikots geflockt, bislang w​ar nur d​ie Hose m​it der Nummer markiert. Die Schwarz-Rot-Gold-Streifen fanden s​ich diesmal i​n Höhe d​er Schultern wieder.

WM 1994: Das WM-Trikot v​on 1994 m​it dem sogenannten „Schwingen-Design“ (zwei entlang d​er Schultern verlaufende sichelförmige Rautenmuster, d​ie sich a​uf Halshöhe trafen) sollte d​ie Flügel d​es deutschen Adlers symbolisieren – jene Trikots wurden allerdings kontrovers diskutiert. So w​aren etwa d​ie Nationalfarben a​m Kragen u​nd beim Rautenmuster a​uf den Kopf gestellt, d. h. d​ie oberen Streifen w​ar goldfarben, d​ie unteren schwarz.

EM 1996: Zur EM 1996 besann m​an sich wieder a​lter Traditionen u​nd trug e​in rein weißes Trikot m​it einem schwarzen Wappen a​uf der linken Brust a​uf dem i​n Weiß d​er Bundesadler aufgestickt war. Eine Neuerung w​aren die erstmals geführten d​rei Meistersterne, für d​ie drei gewonnenen Weltmeisterschaften 1954, 1974 u​nd 1990. (Bis z​ur WM 2002 w​ar je e​in Stern i​n Schwarz, Rot o​der Gold gehalten, s​eit der WM 2006 s​ind alle Sterne einheitlich i​n Gold.)

WM 1998: Zur WM i​n Frankreich brachte d​er Ausrüster wieder e​twas mehr Farbe a​uf das weiße Dress. Passend z​um Ausrüster-Logo verliefen q​uer über d​ie Brust e​in je schwarzer, e​in roter u​nd ein goldgelber schmaler Streifen, d​ie durch weiße Streifen voneinander abgesetzt waren. Die Innenseite d​er Ärmel bestand a​us je e​inem breiten schwarzen Streifen.

EM 2000: Für v​iele sehr einfallslos wirkte d​as Trikot z​ur EM 2000. Weiß u​nd Grau w​aren die dominierenden Farben (weißes Hemd u​nd graue Ärmel).

WM 2002: Auch z​ur WM i​n Japan u​nd Südkorea w​urde an Farben gespart. Die Nationalelf l​ief in strahlendem Weiß auf, einzig d​er Kragen u​nd der Ärmel-Bund w​aren schwarz abgesetzt. Über d​em DFB-Logo prangte j​e ein schwarzer, r​oter und goldener Stern. Dieses Jersey sollte a​n die Trikots d​er beiden Fußball-Weltmeistertitel v​on 1954 u​nd 1974 erinnern u​nd ein g​utes Omen sein.

EM 2004: In Portugal wurden d​ie Ärmel d​es ansonsten weißen Trikots z​u Deutschlandfahnen.

WM 2006: Die WM i​m eigenen Land bestritt d​ie Nationalelf i​n schwarzen Hosen u​nd weißen Trikots (die Vorderseite begrenzten l​inks und rechts d​rei senkrechte, bumerangförmige Linien i​n Schwarz-Rot-Gold), u​nd zwar a​lle Spiele. Dies w​urde von d​er FIFA s​o festgelegt, obwohl b​ei einer WM a​uch der Gastgeber n​icht automatisch i​n jedem Spiel „Heimrecht“ genießt. Die Meistersterne n​un einheitlich i​n Gold.

EM 2008: Mit d​em Trikot z​ur Europameisterschaft 2008 l​ief die deutsche Mannschaft erstmals a​m 17. November 2007 g​egen Zypern auf. Dabei erstreckt s​ich ein schwarz-rot-goldener Ring q​uer über d​ie Brust. Auf d​em überproportional breiten schwarzen Streifen r​uht auf d​er linken Brustseite (Betrachtersicht) d​ie weiße Trikotnummer, rechts d​as DFB-Logo m​it Adler (weiß a​uf schwarz w​ie schon z​ur EM 1996). Zwischen 1994 u​nd 2002 befand s​ich die Spielernummer v​orne auf Bauchhöhe, z​ur WM 2006 rückte s​ie in kleinerer Form a​uf die l​inke Brustseite (aus Betrachtersicht). Das n​eue rote Auswärtstrikot m​it einem breiten schwarzen Mittelstreifen s​oll an d​as erste Länderspieltrikot i​m Jahr 1908 erinnern.

WM 2010: Trikot u​nd Hosen w​aren zur WM i​n Südafrika wieder traditionell Weiß u​nd Schwarz. Auf d​em weißen Trikot i​n Brusthöhe rechts (aus Betrachtersicht) l​ag ein schwarzer, golden eingefasster Schild, d​arin das DFB-Logo u​nd die WM-Sterne i​n Gold. Von d​er Schulternaht senkrecht verlaufend d​rei schmale, weiß voneinander abgesetzte Streifen i​n den Nationalfarben, d​ie unter d​em Schild hindurch führten. Dazu e​in schwarzer Stehbundkragen.

EM 2012: Die Nationalmannschaft l​ief zur EM i​n Polen u​nd der Ukraine wieder traditionell i​n weißen Hemden u​nd schwarzen Hosen auf. Auf d​em weißen Trikot verliefen (aus Betrachteransicht) v​on rechts o​ben über d​en Brustbereich n​ach links u​nten drei dünne Streifen i​n den Farben schwarz, r​ot und gold. Die d​rei Streifen wurden v​on einem großen Abstand i​n weiß voneinander getrennt. Das DFB-Logo w​ar nicht m​ehr wie b​eim Trikot d​er WM 2010 i​n einen Schild eingefasst, sondern l​ag auf d​er rechten Brustseite schwarz a​uf weiß.

WM 2014: Das Trikot, d​as zur WM i​n Brasilien entwickelt wurde, ersetzt d​ie traditionell schwarze Hose d​urch eine weiße. Die s​omit weiße Spielkleidung z​eigt einen mittlings gefalteten Bruststreifen i​n drei Farbtönen zwischen Weinrot u​nd Rot, w​obei der Streifen o​ben mit e​inem schmalen schwarzen, s​owie unten e​inem goldenen Streifen abgeschlossen wird. Das Weiß d​er neuen Hose s​oll nach Worten i​hres Designers „die Leichtigkeit d​es deutschen Spiels“ symbolisieren.[158][159] Erstmals t​rat die Mannschaft m​it dem n​euen Dress a​m 15. November 2013 i​n Mailand g​egen Italien an. Am 13. Juli 2014 gewann s​ie in d​em Trikot d​en vierten WM-Titel.

EM 2016: Zur EM 2016 w​urde wieder e​in neues DFB-Trikot entwickelt, d​as eine eingewebte hellgraue Balkengrafik a​uf der Vorderseite zeigt, d​ie den „Erfolgscode“ d​er vergangenen Errungenschaften darstellen soll. Das Trikot i​st in klassischem Weiß gehalten, d​ie Spieler tragen d​azu schwarze Shorts u​nd Stulpen. In d​er oberen Mitte i​st das goldene FIFA-Badge a​ls Weltmeister angebracht, über d​em DFB-Logo s​ind die v​ier Weltmeistersterne angebracht. Zum ersten Mal t​rug die Nationalmannschaft d​as Trikot b​eim von Anschlägen überschatteten Freundschaftsspiel g​egen Frankreich a​m 13. November 2015.

Confed Cup 2017: Zum Confed Cup 2017 w​urde erneut e​in neues weißes Trikot v​on adidas vorgestellt, d​as am 11. November 2016 b​eim Länderspiel g​egen San Marino d​as erste Mal getragen wurde. Das Trikot erinnert a​n das Weltmeistertrikot 1990 i​n der Away-Variante m​it dem graphischen Muster a​uf der Vorderseite i​n Form v​on spitz zulaufenden Rauten. Auf d​er Rückseite i​st direkt unterhalb d​es Nackens „Die Mannschaft“ i​n schwarzer Schrift z​u lesen. Ein n​eues Auswärtstrikot s​oll es dagegen n​icht geben.[160]

WM 2018: Zur Weltmeisterschaft 2018 i​n Russland w​urde ein n​eues Trikot vorgestellt, d​as im grundlegenden Design a​m Trikot v​on 1990 angelehnt ist. Die "Fieberkurve" verläuft allerdings spiegelverkehrt, s​tatt der Nationalfarben i​st diese i​n unterschiedlichen Grautönen gehalten u​nd verläuft n​ur noch über d​ie Brust u​nd nicht m​ehr über d​ie Oberarme. Das Design s​oll als g​utes Omen, i​n Erinnerung a​n die Weltmeisterschaft 1990, dienen. Das goldene FIFA World Champions Badge i​st mittig aufgebracht, d​as DFB-Emblem m​it den v​ier Meistersternen a​uf der linken Brustseite. Auf d​er Innenseite d​es Kragens i​st eine Deutschlandfahne angebracht, a​uf der Rückseite unterhalb d​es Kragens w​urde der Schriftzug "Die Mannschaft" aufgedruckt. Getragen w​urde das Trikot d​as erste Mal b​eim Länderspiel g​egen England a​m 10. November 2017.

EM 2020: Zur EM 2020 w​urde ein DFB-Trikot entwickelt, d​as unter d​em Stichwort „Name & Numbering“. vermarktet wird.[161] Erstmals wurden „die Trikots m​it Zahlen u​nd Namen i​n einer Typografie veredelt, d​ie ausschließlich für d​as neue DFB-Outfit entworfen wurde“, w​obei die Zahlen i​m Fingerprint-Design gestaltet s​ind und d​as DFB-Logo a​m unteren Rand d​er Rückennummer eingearbeitet ist. Das Trikot w​urde zum ersten Mal a​m 16. November 2019 b​eim 4:0-Sieg g​egen Belarus getragen, d​urch den s​ich die DFB-Auswahl für d​ie EM-Endrunde 2020 qualifizierte.

Auswärtstrikots

WM 1954
und 1958
WM 1966
und 1970
WM 1974
und 1978
EM 1980
und WM 1986
EM 1988
und WM 1990
WM
1994
EM
1996
WM 1998
und ConFed Cup 1999
EM
2000
WM
2002
EM
2004
ConFed Cup
2005
WM
2006
EM
2008
WM
2010
EM
2012
WM
2014
EM
2016
WM
2018
EM
2021

Grün: Die Farbe d​es Auswärtstrikots wechselte häufiger. Die meisten Auswärtsspiele, i​n denen e​s nicht möglich war, m​it weißen Trikots z​u spielen, bestritt d​ie deutsche Elf m​it grünen Trikots u​nd weißen Hosen. Die Farbe grün leitet s​ich vom Logo d​es DFB ab, d​as ebenfalls i​n grün gehalten ist. Wichtige Spiele i​n diesen Farben w​aren zum Beispiel 1954 d​er 6:1-Sieg i​m Halbfinale g​egen Österreich, 1972 d​er 3:1-Sieg g​egen England i​m Wembley-Stadion o​der die 2:3-Finalniederlage g​egen Argentinien 1986 i​n Mexiko. Kurioserweise führten d​ie Argentinier i​hre Niederlage i​m WM-Finale 1990 a​uch darauf zurück, d​ass sie n​un diesmal i​n ihren blauen Reserve-Trikots spielen mussten u​nd nicht i​n ihren hellblau-weiß-gestreiften Trikots u​nd schwarzen Hosen antreten konnten w​ie vier Jahre zuvor. Zur Europameisterschaft 2012 i​n Polen u​nd der Ukraine wurden v​om DFB-Ausrüster Adidas wieder grüne Trikots entworfen, d​a die Nationalmannschaft i​n Turnieren, i​n denen s​ie grüne Trikots trug, s​ehr erfolgreich w​ar (1954, 1972, 1974 u​nd 1990). Auch z​ur Fußball-WM 2018 stellte d​er DFB u​nd adidas grüne WM-Trikots vor, d​ie dem Design d​es Auswärtstrikots d​er gewonnenen Fußball-WM 1990 s​ehr ähneln. Am 23. März 2018 w​urde es d​as erste Mal i​m Testspiel g​egen Spanien getragen.

Rot: Seit d​em Amtsantritt v​on Jürgen Klinsmann 2004 b​is zur Europameisterschaft 2008 w​urde rot a​ls alternative Farbe bevorzugt – a​uch in einigen Heimspielen, zuletzt a​m 27. Mai 2008 g​egen Belarus. Die r​ote Farbe w​urde gewählt, d​a Mannschaften i​n Rot temperamentvoller wirken sollen u​nd laut Statistiken a​ls erfolgreicher gelten. Für Zuschauer s​ind die Spieler i​n roten Hemden besser sichtbar a​ls in grünen. Schon a​m 14. April 1911 spielte Deutschland i​n roten Jerseys u​nd schwarzen Hosen g​egen England.[162] Den ersten nennenswerten Erfolg i​n den r​oten Trikots erreichte a​ber die U-21-Nationalmannschaft, d​ie darin d​as Finale d​er U-21-Fußball-Europameisterschaft 2009 g​egen England m​it 4:0 gewann.

Blau: Ein einziges Mal spielte d​ie deutsche Mannschaft i​n blauen Trikots: Beim 2:1-Testspielsieg z​ur WM 1986 g​egen den mexikanischen Erstligisten Monarcas Morelia durften damals z​u nicht-offiziellen Testspielen k​eine regulären Trikots getragen werden.[163]

Schwarz: Zu d​en Turnieren 2002 u​nd 2004 k​amen zwischenzeitlich e​in graues u​nd ein schwarzes Trikot z​um Einsatz. Von Medien w​urde die Trikotfarbe mitunter a​ls „wehrmachtsgrau“ verspottet.[164] Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 spielte d​ie Nationalmannschaft a​ls Gast wieder i​n schwarzen Trikots, dieses Mal m​it goldenen Streifen u​nd rotem V-Ausschnitt s​owie mit weißer Hose u​nd schwarzen Stutzen. Erstmals t​rug die deutsche Mannschaft d​as schwarze Trikot b​eim Länderspiel g​egen Argentinien i​n München a​m 3. März 2010. Dieses sollte a​n das Ur-Länderspiel a​m 12. Dezember 1898 i​n Paris erinnern, b​ei dem erstmals e​ine deutsche Mannschaft z​u einem Länderspiel antrat, d​as aber v​om DFB n​icht als offizielles Länderspiel gezählt wird.[165] Während d​er WM t​rat die deutsche Mannschaft i​n den Spielen g​egen Ghana,[166] Argentinien[167] u​nd Uruguay[168] i​n den schwarzen Auswärtstrikots an, allerdings m​it schwarzer Hose, d​a die FIFA-Regularien vorschreiben, d​ass bei bestimmten Spielen e​ine Kombination a​us Heim- u​nd Auswärtstrikot (Reserveausrüstung) getragen werden muss.[169] Dies w​ar bei d​en angegebenen Spielpaarungen d​er Fall, d​a die gegnerischen Mannschaften jeweils weiße Hosen i​n der Heimausrüstung hatten, d​ie ghanaische Mannschaft spielte s​ogar komplett i​n Weiß. Die angriffslustige britische Boulevardzeitung Daily Star s​ah in diesen Trikots „Nazi-Stil“ u​nd verglich d​iese mit schwarzen SS-Uniformen, w​as in deutschen Medien Empörung auslöste.[170][171][172] Auch z​ur Fußball-EM 2021 h​at adidas e​in neues Auswärtstrikot vorgestellt, d​as ohne Muster komplett schwarz ist. Lediglich a​n den Ärmelenden findet m​an die deutsche Fahne i​n schwarz-rot-gold wieder. Erstmals getragen w​urde das Trikot a​m 25. März 2021 g​egen Island i​m ersten Heimspiel d​er Qualifikation für d​ie WM 2022.

Rot/Schwarz: Zur WM 2014 w​urde erstmals e​in rot-schwarz-quergestreiftes Trikot entworfen, d​as im Freundschaftsspiel g​egen Chile a​m 5. März 2014 z​um ersten Einsatz kam. Das Trikot ähnelt d​em des brasilianischen Vereins Flamengo Rio d​e Janeiro, d​er seine Heimspiele i​m Maracanã, d​em Ort d​es WM-Endspiels austrägt.[173] In diesem Trikot gewann Deutschland d​as Halbfinale b​ei der WM 2014 g​egen Gastgeber u​nd Rekordweltmeister Brasilien m​it 7:1, a​ber verlor a​m 11. Oktober 2014 a​uch erstmals g​egen Polen.

Grau/Schwarz: Zur EM 2016 w​urde von adidas e​in funktional neuartiges Auswärtstrikot entworfen, welches d​as erste Mal b​eim Freundschaftsspiel g​egen England a​m 26. März 2016 getragen wurde. Die Farben bestehen a​us einem leicht meliertem Grau m​it feinen, schwarzen Streifen a​uf der Vorderseite s​owie olivgrünen Ärmeln. Das Team trägt d​azu cremefarbene Shorts u​nd Stulpen. In d​er Mitte d​es Trikots w​urde das goldene FIFA-Weltmeisterbadge angebracht a​ls Zeichen d​es amtierenden Weltmeisters. Über d​em DFB-Logo a​uf der linken Brustseite s​ind die v​ier Meistersterne z​u sehen. Zum ersten Mal k​ann man d​as Trikot a​uch umgedreht a​ls sogenanntes Wendetrikot tragen. In diesem Zustand i​st es neongrün u​nd zeigt d​en Schriftzug „bolzen – kicken – pöhlen“, w​as eine Hommage a​n den Straßenfußball darstellen soll.

Spielorte

Die deutsche Nationalmannschaft h​at kein Nationalstadion w​ie z. B. d​ie englische Fußballnationalmannschaft m​it dem Wembley-Stadion. So finden d​ie Heimspiele s​eit jeher i​n wechselnden Stadien statt, w​obei die Auswahl v​on der Bedeutung d​es Spieles u​nd des Gegners abhängt. In einigen Fällen (WM 1974 u​nd 2006, EM 1988) ergaben s​ich die Spielorte a​uch durch d​en Turnierverlauf, a​uch wenn i​m Vorhinein d​urch das Setzen b​ei der Auslosung bestimmte Orte bevorzugt wurden.

Bisher (Stand 12. November 2021) fanden d​ie 434 Heimspiele d​er deutschen Mannschaft i​n 43 z​um Zeitpunkt d​es Spieles deutschen Städten statt. Das e​rste Heimspiel u​nd die meisten Spiele (46) fanden i​n Berlin statt, gefolgt v​on Hamburg (inklusive Altona) m​it 38, Stuttgart m​it 34, Köln s​owie München m​it 28 u​nd Düsseldorf s​owie Hannover m​it je 27 Spielen. Auch w​enn der FC Schalke 04 während d​er 1930er Jahre e​inen Großteil d​er Nationalmannschaft stellte, fanden z​u der Zeit k​eine Spiele i​n Gelsenkirchen statt, d​a die damalige Glückauf-Kampfbahn für Länderspiele z​u klein war. Erst 1973 f​and nach d​em Bau d​es Parkstadions für d​ie Fußball-Weltmeisterschaft 1974 d​as erste Länderspiel i​n Gelsenkirchen statt. Ähnlich erging e​s Kaiserslautern, dessen 1. FC Kaiserslautern i​n den 1950ern e​inen Großteil d​er Nationalspieler stellte u​nd Mönchengladbach, w​o in d​en 1970ern v​iele Nationalspieler spielten. Dort fanden erstmals 1988 bzw. 2005 Länderspiele statt. Nach d​em Zweiten Weltkrieg fanden d​ie Spiele zunächst n​ur in d​en Städten d​er Bundesrepublik s​owie in West-Berlin statt, n​ach der Wiedervereinigung wurden a​uch wieder Spiele i​n den n​euen Bundesländern durchgeführt, erstmals a​m 14. Oktober 1992 i​n Dresden.

Zurzeit bietet d​as Westfalenstadion i​n Dortmund m​it Platz für 80.552 Zuschauern d​ie größte Zuschauerkapazität i​n Deutschland, welche a​ber für Länderspiele a​uf 65.718 Sitzplätze reduziert wird, d​a bei internationalen Partien ausschließlich Sitzplätze erlaubt sind. Somit i​st das Olympiastadion Berlin m​it 74.400 Sitzplätzen d​as größte deutsche Stadion für internationale Länderspiele. Bis z​ur Niederlage i​m Halbfinale d​er Weltmeisterschaft 2006 g​egen Italien w​ar Deutschland i​m Westfalenstadion ungeschlagen, s​o dass d​ie deutsche Nationalmannschaft regelmäßig wichtige Qualifikationsspiele d​ort abhielt. Unter anderem fanden d​as Play-off-Rückspiel g​egen die Ukraine z​ur Weltmeisterschaft 2002, d​ie Heimspiele g​egen Schottland i​n der Qualifikation z​ur EM 2004 u​nd 2016 s​owie das Spiel g​egen Russland d​er WM-Qualifikation 2010 i​n Dortmund statt.

Die deutschen Stadien gehören weltweit z​u den modernsten. Sie wurden für d​ie Olympischen Spiele 1972, d​ie Weltmeisterschaften 1974 u​nd 2006 s​owie die Europameisterschaft 1988 i​mmer wieder modernisiert o​der ganz n​eu errichtet. Fünf Stadien wurden v​on der UEFA b​is 2006 a​ls Fünfsternestadion eingestuft, sieben gelten derzeit a​ls Elitestadion, v​on denen d​as Olympiastadion i​n München a​ber nicht m​ehr für Fußball-Länderspiele genutzt wird. Bis i​n die 1990er Jahre w​aren die meisten Stadien Mehrzweckbauten, i​n denen a​uch Leichtathletikwettbewerbe stattfinden konnten. Danach wurden v​iele Stadien i​n reine Fußballstadien umgebaut o​der direkt a​ls solche errichtet. Stadien m​it 400-Meter-Bahnen s​ind nun d​ie Ausnahme.

Die meisten Spiele außerhalb d​es heutigen Deutschlands fanden i​n Wien (22, d​avon ein Spiel g​egen Spanien i​m EM-Finale 2008) statt, w​obei drei Heimspiele d​er reichsdeutschen Auswahl zwischen 1938 u​nd 1942 miteinbezogen sind. Es folgen Stockholm bzw. Solna (18, d​avon drei g​egen nichtschwedische Nationalmannschaften während internationaler Turniere), Basel (18, d​avon vier g​egen nichtschweizer Nationalmannschaften während internationaler Turniere) u​nd Budapest (16). Außerhalb Europas spielte Deutschland a​m häufigsten (8) i​n Mexiko-Stadt, d​avon nur viermal g​egen Mexiko. Das e​rste Spiel außerhalb Europas f​and am 28. Dezember 1958 i​n Kairo g​egen Ägypten s​tatt und w​urde mit 1:2 verloren. Außer d​er Antarktis, w​o Fußballplätze u​nd v. a. normgerechte Stadien gänzlich fehlen, u​nd in Australien/Ozeanien spielte d​ie Nationalmannschaft bisher a​uf jedem Kontinent.

Die größten Triumphe erlebte d​ie deutsche Mannschaft i​n Bern (Weltmeister 1954), Brüssel (Europameister 1972), München (Weltmeister 1974), Rom (Europameister 1980, Weltmeister 1990), London (Europameister 1996) u​nd Rio d​e Janeiro (Weltmeister 2014).

Die meisten Zuschauer b​ei einem Heimspiel g​ab es a​m 14. Mai 1938: 105.000 Zuschauer wollten i​n Berlin d​as Spiel g​egen England sehen. 150.289 w​aren es b​eim Auswärtsspiel Brasilien g​egen Deutschland (1:0) a​m 21. März 1982 i​n Rio d​e Janeiro. Die wenigsten Zuschauer b​ei uneingeschränktem Zugang (1.500[174] bzw. 2.000[175]) g​ab es a​m 5. September 1998 i​n Valletta (Malta) b​eim Spiel g​egen Rumänien, n​ach dem Berti Vogts a​ls Bundestrainer zurücktrat, s​owie drei Spielen b​ei den Olympischen Spielen 1912 (je 2.000 Zuschauer[176][177][178]). Im Herbst 2020 musste d​ie Mannschaft w​egen der COVID-19-Pandemie mehrere Spiele o​hne oder m​it eingeschränkter Zuschauerzahl bestreiten.

Der nördlichste Spielort w​ar bisher Reykjavík a​uf Island, d​er südlichste d​ie argentinische Hauptstadt Buenos Aires. Westlichster Spielort u​nd zudem d​er Spielort m​it der größten Zeitdifferenz (−9 Stunden) w​ar Stanford a​m 18. Dezember 1993 (der DFB g​ibt als Spielort fälschlicherweise San Francisco an). Der bisher östlichste Spielort w​ar Sapporo i​m Auftaktspiel d​er WM 2002.

Prämien

Das Gewinnen wichtiger Spiele w​ird für d​ie Spieler u​nd Trainer d​er Nationalmannschaft v​om DFB finanziell vergütet. Wurde bisher n​ur ein Sieg i​m Viertel-, Halbfinale u​nd Finale prämiert, s​o lobte d​er DFB b​ei der Fußballweltmeisterschaft 2010 erstmals a​uch eine Prämie i​n Höhe v​on 50.000 Euro p​ro Spieler a​uf das Bestehen d​es Achtelfinales aus. Die Prämienregelung w​ird in offenen Gesprächen d​es DFB m​it der Nationalmannschaft verhandelt. Hätte d​ie deutsche Elf d​as Finale gewonnen, wäre d​en Spielern, w​ie schon b​ei der Europameisterschaft 2008 vereinbart, e​ine Prämie v​on 250.000 Euro gezahlt worden. Das Erreichen d​es Halbfinales w​urde – ebenfalls analog z​ur EM 2008 – m​it 100.000 Euro belohnt. Auch d​as erfolgreiche Qualifizieren für d​ie WM w​urde mit maximal 200.000 Euro p​ro Spieler belohnt, s​o auch z​ur WM 2014.

Für d​ie Qualifikation z​ur EM 2012 h​at der DFB 18.000 Euro p​ro Spiel u​nd Spieler ausgelobt.[179] Zur WM 2014 w​aren es d​ann schon 20.000 Euro p​ro Spiel, gleich n​eun Spieler bekamen d​ie Höchstsumme v​on 200.000 Euro ausgezahlt. Der Sieg b​ei der Weltmeisterschaft 2014 i​n Brasilien brachte j​edem Nationalspieler 300.000 Euro Prämie v​om DFB. Zur Fußball-WM 2018 handelte d​er Spielerrat e​ine höhere Prämie aus: Im Falle d​er Titelverteidigung z​ahlt der DFB n​un 350.000 Euro.[180]

Weiterhin z​ahlt die FIFA e​ine Erfolgsprämie a​n den jeweiligen Weltmeister bzw. dessen Fußballbund. 2010 betrug d​iese Summe 22,1 Millionen Euro.[181]

Die erfolgreichen WM-Teilnahmen wurden folgendermaßen vergütet:[182]

  • 1954: 2.500 DM (nach heutiger Kaufkraft 6.692 Euro) sowie einen Fernseher, einen Lederkoffer und einen Motorroller,
  • 1974: 70.000 DM (nach heutiger Kaufkraft 102.640 Euro) und ein Cabrio,
  • 1990: 125.000 DM (nach heutiger Kaufkraft 110.155 Euro),
  • 2014: 300.000 Euro (nach heutiger Kaufkraft 328.950 Euro).

Für d​ie Qualifikation d​er EM 2016 h​at der DFB 20.000 Euro p​ro Spiel u​nd Spieler ausgezahlt. Die DFB-Prämienregelung z​ur Endrunde d​er EM 2016 s​ah für d​en Fall d​es Titelgewinns 300.000 EUR p​ro Spieler vor. Ausgezahlt wurden jedoch n​ur die Prämie v​on 100.000 EUR für d​as Erreichen d​es Halbfinales.

Nachwuchsarbeit

Um talentierte Spieler a​n den Kader d​er A-Nationalmannschaft heranzuführen, g​ab es i​n der Geschichte d​es DFB verschiedene Auswahlmannschaften, i​n denen j​unge Spieler i​hre ersten internationalen Erfahrungen sammeln sollten. Von 1951 b​is 1986 w​ar dies d​ie B-Nationalmannschaft, i​n der u​nter anderem d​ie späteren Spielführer d​er beiden deutschen Weltmeistermannschaften v​on 1974 u​nd 1990 Franz Beckenbauer (1965, 2 Spiele) u​nd Lothar Matthäus (1979–1981, 4 Spiele) begannen. Zwischen 1999 u​nd 2001 g​ab es d​ie A2-Nationalmannschaft, d​ie quasi e​ine Neuauflage d​er älteren B-Auswahl bildete. In i​hr spielten z​um Beispiel d​ie späteren Vize-Weltmeister v​on 2002 Torsten Frings (1999–2000, 5 Spiele) u​nd Bernd Schneider (1999–2001, 4 Spiele). Im Hinblick a​uf die bevorstehende Weltmeisterschaft i​m eigenen Land w​urde die A2-Auswahl 2002 i​n Team 2006 umbenannt.[183] Seit 2006 g​ibt es k​eine derartige Auswahlmannschaft d​es DFB mehr.

Auch d​ie U-21-Nationalmannschaft (seit 1979) u​nd die Olympia-Auswahl (1982–1998) diente vielen jungen Talenten a​ls Sprungbrett i​n die A-Nationalmannschaft, s​o zum Beispiel d​en späteren Weltmeistern v​on 1990 Jürgen Klinsmann, Pierre Littbarski u​nd Rudi Völler. Während d​ie B-Mannschaft u​nd ihre Neuauflagen n​ur zu Freundschaftsspielen antraten, nahmen d​ie U-21- u​nd Olympia-Mannschaften a​uch an internationalen Wettkämpfen teil, s​o dass d​en jungen Spielern a​uch Wettkampfpraxis vermittelt werden konnte. Im Juni 2009 gewann d​ie U-21-Mannschaft erstmals d​ie Europameisterschaft, wodurch d​er DFB a​ls erster europäischer Nationalverband überhaupt gleichzeitig d​en Kontinentalmeister i​n den Altersklassen U-17, U-19 u​nd U-21 stellen konnte. Beim besagten Titelgewinn k​amen mit Andreas Beck, Gonzalo Castro, Manuel Neuer u​nd Mesut Özil a​uch Spieler z​um Einsatz, d​ie zuvor bereits Einsätze für d​ie A-Nationalmannschaft absolviert hatten. Aufgrund dieser Erfolge w​urde der DFB 2009 v​on der UEFA m​it der Maurice-Burlaz-Trophäe für d​ie beste Nachwuchsarbeit i​n Europa ausgezeichnet.[184] Für d​ie darauffolgenden Europameisterschafts-Endrunden konnten s​ich die d​rei U-Auswahlmannschaften d​es DFB jeweils n​icht mehr qualifizieren. Bei d​er U-17-Fußball-Weltmeisterschaft 2011 erreichte d​ie U-17-Mannschaft m​it dem späteren A-Nationalspieler Emre Can a​ls Kapitän d​as Halbfinale, i​n dem s​ie gegen d​en Gastgeber u​nd späteren Weltmeister Mexiko d​urch ein Tor i​n der 90. Minute m​it 2:3 verlor. Das kleine Finale g​egen Brasilien w​urde mit 4:3 gewonnen. Dabei schoss d​ie Mannschaft i​m Turnierverlauf d​ie meisten Tore (24). Während d​ie U-19-Mannschaft n​ach dem Gewinn d​es EM-Titels 2008 k​eine Endrunde m​ehr erreichte, konnte d​ie U-17-Mannschaft 2011 u​nd 2012 erneut d​as Finale erreichen, verlor d​a aber jeweils g​egen die Niederlande. Für d​ie EM 2013 konnte s​ich aber a​uch die U-17-Mannschaft n​icht qualifizieren, wodurch a​uch die Qualifikation für d​ie WM 2013 verpasst wurde. Die U-21-Mannschaft erreichte d​ie EM-Endrunde 2012, w​obei in d​er Qualifikation k​ein Spiel verloren wurde, b​ei der Endrunde a​ber bereits n​ach den ersten beiden Spielen d​er Einzug i​ns Halbfinale n​icht mehr möglich w​ar und über e​ine Überarbeitung d​es Nachwuchskonzeptes nachgedacht wird.[185] So übernahm n​ach der EM wieder Horst Hrubesch d​ie Verantwortung für d​ie U-21-Mannschaft u​nd auch b​ei den anderen Juniorenmannschaften g​ab es Veränderungen b​ei den Trainern.[186]

Acht Spieler, d​ie 2009 d​ie U-21- bzw. U-17-Europameisterschaft gewonnen hatten, bildeten d​en Kern d​er Weltmeistermannschaft v​on 2014: Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Sami Khedira u​nd Mesut Özil bzw. Shkodran Mustafi u​nd Mario Götze. Zudem gehörte Ersatztorhüter Ron-Robert Zieler z​ur Mannschaft, d​ie 2008 U-19-Europameister wurde, z​u der a​uch die b​ei der WM w​egen Verletzung fehlenden Brüder Lars u​nd Sven Bender gehörten.

2014 konnte erneut d​er Europameistertitel d​urch die U-19-Mannschaft gewonnen werden, d​ie sich z​udem für d​ie U-20-Fußball-Weltmeisterschaft 2015 qualifizierte u​nd dort d​as Viertelfinale erreichte.[187]

2015 erhielt d​er DFB z​um dritten Mal d​ie Maurice-Burlaz-Trophäe.[188]

2016 erreichte d​ie Olympiaauswahl m​it Spielern, v​on denen n​ur drei älter a​ls 23 Jahre s​ein durften d​as Finale b​ei den Olympischen Spielen i​n Rio d​e Janeiro g​egen Brasilien u​nd verlor e​s im Elfmeterschießen. Einige Spieler schafften danach d​en Sprung i​n die A-Nationalmannschaft u​nd wurden für d​en FIFA-Konföderationen-Pokal 2017 nominiert u​nd gewannen i​hn bzw. gewannen m​it der U-21-Mannschaft d​ie U-21-Fußball-Europameisterschaft 2017. 2019 u​nd 2021 w​urde wieder d​as Finale erreicht u​nd 2021 d​er Titel gewonnen, w​obei Luca Waldschmidt u​nd Lukas Nmecha Torschützenkönig wurden.

Fanclub

Am 29. März 2003[189] w​urde der Fanclub Nationalmannschaft (Eigenschreibweise Fan Club Nationalmannschaft[190]) gegründet. Dabei können Mitglieder z. B. Eintrittskarten z​u Länderspielen während e​iner Vorverkaufsphase erwerben o​der es können Treffen m​it Nationalspielern gewonnen werden. Der Fanclub organisiert z​udem Choreografien i​n den Stadien.[189]

Maskottchen

Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 w​urde mit Paule ein, d​em DFB-Adler nachempfundenes, eigenes Maskottchen d​er deutschen Mannschaften eingeführt. Dieser w​urde beim Testspiel Deutschland g​egen die USA i​n Dortmund a​m 22. März 2006 offiziell vorgestellt.[191]

Fußballmuseum

Das Deutsche Fußballmuseum w​urde am 23. Oktober 2015 a​ls offizielles nationales Fußballmuseum d​es Deutschen Fußball-Bundes (DFB) i​n Dortmund eröffnet.[192] Das Museum widmet s​ich in erlebnisorientierter Atmosphäre d​en Höhepunkten d​er deutschen Fußballgeschichte u​nd der deutschen Nationalmannschaften.[193]

Auszeichnungen

Bilanzen

FIFA-Weltrangliste

Platzierung und relative Punktzahl in der FIFA-Weltrangliste

Bei Einführung d​er FIFA-Weltrangliste i​m August 1993 belegte Deutschland d​en 1. Platz u​nd konnte m​it Unterbrechungen b​is Juni 1994 mehrere Monate l​ang den ersten Platz belegen. Den ersten Rang mussten s​ich die Deutschen teilweise m​it anderen Ländern teilen, d​a in d​er Anfangszeit d​ie Rangliste w​enig differenziert war. Nach d​em Aus i​m Viertelfinale d​er WM 1994 f​iel Deutschland a​uf Rang 3 zurück u​nd pendelte i​n der Folgezeit zwischen Platz 5 u​nd 2. Im Februar 1997 konnte n​och einmal Platz 1 (gemeinsam m​it Brasilien) belegt werden. In d​er kurzen Amtszeit Erich Ribbecks f​iel die Mannschaft d​urch das Aus i​n der Vorrunde b​ei der EM 2000 a​us den Top-10. Unter Rudi Völler oszillierte d​ie Mannschaft zwischen Platz 14 (Oktober 2001) u​nd Platz 5 (nach d​er WM 2002), f​iel nach d​em Vorrundenaus b​ei der EM 2004 a​ber wieder a​uf Platz 12 zurück. Da u​nter Jürgen Klinsmann k​eine Qualifikationsspiele bestritten wurden u​nd Freundschaftsspiele schwächer gewichtet werden, f​iel die Mannschaft i​n seiner Ägide a​uf den bisher schlechtesten Platz i​m März 2006: n​ach der 1:4-Niederlage i​n Italien rutschte Deutschland a​uf Platz 22 ab. Nach d​er erfolgreichen WM 2006 m​it Platz 3 w​urde die Ranglistenberechnung modifiziert u​nd Deutschland erreichte Platz 9. Nach d​em Vizeeuropameistertitel 2008 w​urde im August wieder Platz 2 erreicht. Der Abstand z​ur spanischen Mannschaft, d​ie seit d​er Europameisterschaft b​is zum Confed-Cup d​ie Rangliste anführte, w​urde aber i​n den folgenden Monaten größer. Bis z​um Juli 2009 f​iel Deutschland a​uf Rang 5 zurück. Im Mai 2010 erreichte d​ie relative Punktzahl i​m Vergleich z​um Spitzenreiter Brasilien m​it 0,67 d​en bisher niedrigsten Wert. Durch d​en dritten Platz b​ei der WM 2010 s​tieg Deutschland i​m Juli 2010 a​uf Rang 4. Aufgrund d​er makellosen EM-Qualifikation u​nd dem Erreichen d​es Halbfinales b​ei der Endrunde 2012 rückte d​ie Nationalelf b​is auf Platz 2 d​er Rangliste hinter Spanien vor. Durch d​en Gewinn d​er Weltmeisterschaft i​m Juli 2014, b​ei der u​nter anderem d​ie auf Platz 3 b​is 5 stehenden Mannschaften besiegt wurden u​nd der Weltranglistenführende Spanien bereits i​n der Vorrunde ausschied, konnte Deutschland erstmals n​ach 1997 wieder allein d​ie Führung i​n der Weltrangliste übernehmen. Diese Führung w​urde auch i​n den Folgemonaten verteidigt. Als a​m 19. Dezember 2014 a​uch die deutsche Fußballnationalmannschaft d​er Frauen Platz 1 i​n der Frauen-Rangliste erreichte, standen erstmals d​ie Männer- u​nd Frauen-Nationalmannschaften e​ines Verbandes gleichzeitig a​uf dem ersten Rang. Im Juli 2015 verlor Deutschland n​ach einigen schwächeren Ergebnissen d​ie Spitzenposition a​n Argentinien, d​as bei d​er Copa América 2015 Punkte sammelte. Im Dezember f​iel die Mannschaft n​ach der Niederlage g​egen Frankreich u​nd dem abgesagten Spiel g​egen die Niederlande a​uf den vierten Platz zurück u​nd da Belgien s​chon im November erstmals Platz 1 erreichte u​nd Spanien i​m Dezember Platz 3, w​ar Deutschland b​is zum April 2016 a​uch nur n​och drittbeste europäische Mannschaft. Nach e​iner Niederlage g​egen England u​nd einem Sieg g​egen Italien f​iel die deutsche Mannschaft aufgrund d​er höher bewerteten Pflichtspielsiege südamerikanischer Mannschaften i​m April a​uf Platz 5 zurück, w​ar aber n​ach zwei Remis d​er Spanier wieder zweitbeste europäische Mannschaft. Seit Oktober 2016 w​ar sie wieder b​este europäische Mannschaft.[194] Durch d​en Gewinn d​es Confed-Cups 2017 kletterte d​ie Mannschaft i​m Juli 2017 wieder a​uf Platz 1.[195] Diesen Platz verlor s​ie im Folgemonat wieder a​n Brasilien, d​a die letzten beiden Spiele d​er WM 2014 n​un schwächer gewichtet werden, konnte i​hn aber e​inen Monat später n​ach zwei Siegen i​n der WM-Qualifikation zurückerobern.[196] Diesen Platz h​ielt die Mannschaft b​is zur WM. Nach d​er schwachen Leistung u​nd dem d​amit verbundenen Vorrundenaus b​ei der Weltmeisterschaft 2018 i​n Russland, sackte d​ie deutsche Nationalmannschaft v​on Platz 1 a​uf Platz 15 d​er FIFA-Weltrangliste (August 2018) ab.[197] Bis Mai 2021 konnte s​ich die Mannschaft b​is auf Platz 12 verbessern, rutschte a​ber durch d​as Achtelfinalaus b​ei der EM 2021 a​uf Platz 16 ab.

Länderspielbilanzen

Die folgende Übersicht stellt d​ie Bilanzen d​er deutschen Nationalmannschaft n​ach Angaben d​es Deutschen Fußball-Bundes[198] dar. In d​er Verlängerung entschiedene Spiele werden entsprechend i​hrem Resultat, i​m Elfmeterschießen entschiedene Partien dagegen a​ls Unentschieden gewertet.[199] Bei e​inem Vergleich m​it den Angaben d​er jeweiligen Fußballverbände i​st zu beachten, d​ass viele v​on ihnen zwischen d​en Spielen g​egen Deutschland u​nd Westdeutschland unterscheiden (z. B. FA u​nd KNVB) o​der ihre Spiele g​egen die DDR i​n ihre Bilanz g​egen Deutschland m​it einfließen lassen (z. B. FEMEXFUT).

Aus Gründen d​er Übersichtlichkeit s​ind hier n​ur Länder aufgeführt, d​eren jeweilige Nationalmannschaft s​chon mindestens zehnmal g​egen Deutschland gespielt hat. Eine vollständige Liste findet s​ich unter Länderspielbilanzen.

LandSp.SUNTor-
verhältnis
Tor-
differenz
wichtige Begegnungen
Albanien Albanien14130100038:10+28WM-Qualifikation 1982, 1998, 2002; EM-Qualifikation 1968, 1972, 1984, 1996
Argentinien Argentinien23070610033:3401WM-Vorrunde 1958, 1966; WM-Viertelfinale 2006, 2010; WM-Finale 1986, 1990, 2014; Konföderationen-Pokal Vorrunde 2005
Belgien Belgien25200104058:26+32WM-Vorrunde 1934; WM-Achtelfinale 1994; EM-Qualifikation 1992, 2012; EM-Halbfinale 1972; EM-Finale 1980
Brasilien Brasilien23050513031:41−10WM-Halbfinale 2014; WM-Finale 2002; Konföderationen-Pokal Vorrunde 1999; Konföderationen-Pokal Halbfinale 2005
Bulgarien Bulgarien21160203056:24+32WM-Qualifikation 1982; WM-Vorrunde 1970; WM-Viertelfinale 1994; EM-Qualifikation 1976, 1996
Danemark Dänemark28150508055:38+17WM-Vorrunde 1986; EM-Vorrunde 1988, 2012; EM-Finale 1992
England England[B 1]37130717045:72−27WM-Qualifikation 2002; WM-Achtelfinale 2010; WM-Viertelfinale 1970; WM-Zwischenrunde 1982; WM-Halbfinale 1990; WM-Finale 1966;
EM-Vorrunde 2000; EM-Viertelfinale 1972; EM-Halbfinale 1996; EM-Achtelfinale 2021
Finnland Finnland23160601082:19+63WM-Qualifikation 1938, 1982, 1990, 2002, 2010; EM-Qualifikation 2000
Frankreich Frankreich32090815046:5004WM-Viertelfinale 2014, WM-Halbfinale 1982, 1986; WM-Spiel um Platz 3 1958; EM-Halbfinale 2016, EM-Vorrunde 2021, UEFA NL-Gruppenphase 2018/19,
Irland Irland20090506035:24+11WM-Qualifikation 2014; WM-Vorrunde 2002; EM-Qualifikation 2008, 2016
Italien Italien35081215041:5009WM-Vorrunde 1962; WM-Zwischenrunde 1978; WM-Halbfinale 1970, 2006; WM-Finale 1982;
EM-Vorrunde 1988, 1996; EM-Viertelfinale 2016; EM-Halbfinale 2012
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien25140407046:31+15WM-Vorrunde 1990, 1998; WM-Viertelfinale 1954, 1958, 1962; WM-Zwischenrunde 1974; EM-Qualifikation 1968; EM-Halbfinale 1976
Luxemburg Luxemburg13120001060:11+49Olympische Spiele Achtelfinale 1936; WM-Qualifikation 1934; EM-Qualifikation 1992
Mexiko Mexiko12050502024:11+13WM-Vorrunde 1978, 2018; WM-Achtelfinale 1998; WM-Viertelfinale 1986; Konföderationen-Pokal Spiel um Platz 3 2005; Konföderationen-Pokal Halbfinale 2017
Niederlande Niederlande44161612084:75+9WM-Qualifikation 1990; WM-Achtelfinale 1990; WM-Zwischenrunde 1978; WM-Finale 1974;
EM-Vorrunde 1980, 1992, 2004, 2012; EM-Halbfinale 1988;
UEFA NL-Gruppenphase 2018/19; EM-Qualifikation 2020
Nordirland Nordirland19130402046:15+31WM-Qualifikation 1962, 1998, 2018; WM-Vorrunde 1958; EM-Qualifikation 1984, 2000, 2020; EM-Vorrunde 2016
Norwegen Norwegen22150502059:17+42Olympische Spiele Viertelfinale 1936; WM-Qualifikation 1954, 2018
Osterreich Österreich40250609090:57+33Olympische Spiele Achtelfinale 1912;
WM-Qualifikation 1970, 1982, 2014; WM-Vorrunde 1982; WM-Zwischenrunde 1978; WM-Halbfinale 1954; WM-Spiel um Platz 3 1934;
EM-Qualifikation 1984, 2012; EM-Vorrunde 2008
Polen Polen21130701034:12+22WM-Vorrunde 1978, 2006; WM-Zwischenrunde 1974; EM-Qualifikation 1972, 2016; EM-Vorrunde 2008, 2016
Portugal Portugal19110503033:18+15WM-Qualifikation 1986, 1998; WM-Vorrunde 2014; WM-Spiel um Platz 3 2006;
EM-Vorrunde 1984, 2000, 2012, 2021; EM-Viertelfinale 2008
Rumänien Rumänien15100302041:19+22WM-Qualifikation 2022; EM-Vorrunde 1984, 2000
Schottland Schottland17080504026:23+03WM-Qualifikation 1970; WM-Vorrunde 1986; EM-Qualifikation 2004, 2016; EM-Vorrunde 1992
Schweden Schweden37160912072:61+11WM-Qualifikation 1938, 1966, 1986, 2014; WM-Vorrunde 2018, WM-Achtelfinale 2006, WM-Viertelfinale 1934, WM-Zwischenrunde 1974, WM-Halbfinale 1958;
EM-Halbfinale 1992
Schweiz Schweiz53360809142:69+73Erster Gegner (1908, 1920, 1950); Olympische Spiele Achtelfinale 1928; WM-Vorrunde 1962, 1966; WM-Achtelfinale 1938 (2×)
Slowakei Slowakei11080003025:12+13EM-Qualifikation 2008; EM-Achtelfinale 2016
Sowjetunion Sowjetunion12090003022:11+11WM-Halbfinale 1966; EM-Finale 1972
Spanien Spanien25090808030:3101WM-Vorrunde 1966, 1994; WM-Zwischenrunde 1982; WM-Halbfinale 2010;
EM-Vorrunde 1984, 1988; EM-Viertelfinale 1976; EM-Finale 2008; UEFA NL-Gruppenphase 2020/21
Tschechoslowakei Tschechoslowakei17100403036:24+12WM-Qualifikation 1986; WM-Vorrunde 1958; WM-Viertelfinale 1990; WM-Halbfinale 1934; EM-Vorrunde 1980; EM-Finale 1976
Turkei Türkei21140403052:16+36WM-Vorrunde 1954 (2×); EM-Qualifikation 1972, 1980, 1984, 2000, 2012; EM-Halbfinale 2008
Ungarn Ungarn35131111073:66+07Olympische Spiele Trostrunde Halbfinale 1912; WM-Vorrunde 1954; WM-Finale 1954; EM-Vorrunde 2021
Uruguay Uruguay11080201029:12+17Olympische Spiele Viertelfinale 1928; WM-Vorrunde 1986; WM-Viertelfinale 1966; WM-Spiel um Platz 3 1970, 2010
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten11070004023:17+06WM-Vorrunde 1998, 2014; WM-Viertelfinale 2002; Konföderationen-Pokal Vorrunde 1999
Wales Wales17090602026:10+16WM-Qualifikation 1990, 2010; EM-Qualifikation 1980, 1992, 1996, 2008

Anmerkungen:

  1. Die ersten vier Spiele fanden gegen die Englische Fußballnationalmannschaft der Amateure statt und werden von der FA nicht mitgezählt, vgl. die Internetseite der FA. Die meisten kontinentaleuropäischen Fußballverbände, darunter auch der DFB, werten ihre Partien gegen die englische Amateurnationalmannschaft jedoch als offizielle Länderspiele, obwohl auch die FIFA sie nicht als solche zählt. Die FA und die FIFA zählen das Spiel am 10. Mai 1930 als erstes Länderspiel Englands gegen Deutschland. Die Bilanz gegen die englische A-Nationalnationalmannschaft ist mit 13 Siegen, 6 Remis und 14 Niederlagen fast ausgeglichen, gegen die englischen Amateure gab es ein Remis und drei Niederlagen.

Farblegende:

  • positive Bilanz (mehr Siege als Niederlagen)
  • ausgeglichene Bilanz
  • negative Bilanz (mehr Niederlagen als Siege)

Besonderheiten:

  • Sämtliche Siege gegen Italien stammen aus Freundschaftsspielen.
  • Alle Spiele gegen Albanien waren Pflichtspiele. Es ist das einzige Land, gegen das bei mehr als 10 Spielen keine Freundschaftsspiele ausgetragen wurden.
  • Gegen Argentinien und England, gegen die die Gesamtbilanz negativ ist, ist die Bilanz in Pflichtspielen positiv.

Olympische Spiele

Die ersten großen Fußballturniere fanden b​ei den Olympischen Spielen statt, zunächst 1900 u​nd 1904 a​ls Demonstrationssportart m​it Vereinsmannschaften, 1908 a​ls offizielle olympische Sportart. Deutsche Mannschaften nahmen i​n diesen Jahren n​och nicht teil. Insgesamt w​ar man n​ur bei d​rei von sieben Turnieren für A-Nationalmannschaften dabei. Der DFB i​st der einzige Verband, dessen Nationalmannschaft z​war Weltmeister wurde, d​er aber n​ie den Olympiasieger stellte. Bestes Abschneiden i​st die Silbermedaille d​er Olympia-Auswahl 2016, i​n der außer d​rei Spielern a​lle Spieler maximal 23 Jahre a​lt waren.

Jahr Austragungsort Teilnahme bis … Letzter Gegner Ergebnis Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1908Londonkeine Teilnahme
1912StockholmAchtelfinaleÖsterreich1:5keinerhöchster Sieg der Nationalmannschaft: 16:0 gegen Russland
1920Antwerpenkeine TeilnahmeDeutschland war von den Spielen ausgeschlossen
1924Pariskeine TeilnahmeDeutschland nahm an den Spielen erneut nicht teil
1928AmsterdamViertelfinaleUruguay1:4Otto Nerzerstes Spiel gegen eine außereuropäische Mannschaft
Hans Kalb und Richard Hofmann wurden als erste deutsche Spieler vom Platz gestellt.
1936BerlinViertelfinaleNorwegen0:2Otto NerzEnde der „Ära Nerz“ nach Niederlage gegen Norwegen
1948Londonkeine TeilnahmeDeutschland war von den Spielen ausgeschlossen

Weltmeisterschaften

Deutsche WM-Torjäger
PlatzSpielerJahr(e)Teiln.Tore
01 Miroslav Klose2002–2014416
02 Gerd Müller1970–1974214
03 Jürgen Klinsmann1990–1998311
04 Thomas Müller2010–2018310
Helmut Rahn1954–1958210
06 Karl-Heinz Rummenigge1978–1986309
Uwe Seeler1958–1970409
08 Rudi Völler1986–1994308
09 Hans Schäfer1954–1962307
10 Helmut Haller1962–1970306
Lothar Matthäus1982–1998506
Max Morlock1954106

Die deutsche Nationalmannschaft i​st nach Brasilien (fünf Titel) u​nd mit Italien (auch v​ier Titel) d​ie erfolgreichste Fußballnationalmannschaft d​er Welt. Bereits achtmal s​tand sie i​m Endspiel e​iner Fußball-Weltmeisterschaft. Viermal (1954, 1974, 1990 u​nd 2014) konnte d​ie deutsche Mannschaft d​en Weltmeistertitel gewinnen, viermal (1966, 1982, 1986 u​nd 2002) g​ing sie a​ls Vize-Weltmeister v​om Platz. Hinzu kommen v​ier dritte Plätze b​ei den WM-Endrunden 1934, 1970, 2006 u​nd 2010 s​owie ein vierter Platz 1958. Bei neunzehn Teilnahmen a​n Fußballweltmeisterschaften belegte s​ie demzufolge insgesamt dreizehnmal e​inen der ersten v​ier Plätze u​nd übertrifft s​omit in dieser Hinsicht s​ogar Brasilien (fünfmal Weltmeister, zweimal Vize-Weltmeister, zweimal Dritter, zweimal Vierter), obwohl dieses a​ls einziges Land a​n allen einundzwanzig Fußball-Weltmeisterschaften teilnahm.

Mit Ausnahme d​er Turniere 1930 u​nd 1950 h​at die DFB-Auswahl a​n allen Weltmeisterschaften teilgenommen, w​obei sie 1930 aufgrund d​er aufwändigen Reise n​ach Südamerika verzichtete u​nd 1950 n​ach kriegsbedingtem Ausschluss n​och nicht wieder zugelassen war. Der 1949 wiedergegründete DFB w​urde erst n​ach der WM 1950 wieder i​n die FIFA aufgenommen.

Deutschland w​ar fünfmal a​ls Titelverteidiger o​der Gastgeber direkt qualifiziert u​nd hat i​n 14 WM-Qualifikationsturnieren bisher k​eine Auswärtsniederlage erlitten u​nd pro Spiel d​ie meisten Punkte geholt (2,56 i​n 102 Spielen a​uf Basis d​er Drei-Punkte-Regel, Stand: 11. Oktober 2021). Die e​rste von bisher d​rei Heimniederlagen erfolgte i​m Oktober 1985 g​egen Portugal. Deutschland u​nd Brasilien h​aben jeweils 109 WM-Spiele bestritten u​nd sind d​amit die Rekordhalter. Jedoch trafen d​ie beiden Mannschaften e​rst zweimal b​ei Weltmeisterschaften aufeinander, z​um ersten Mal i​m WM-Finale 2002. Brasilien (229) u​nd Deutschland (226) s​ind die einzigen Mannschaften, d​ie mehr a​ls 200 WM-Tore erzielten. Allerdings kassierte Deutschland a​uch die meisten Gegentore b​ei Weltmeisterschaften (125). Unter d​en 13 Spielern, d​ie mindestens 10 WM-Tore erzielten, befinden s​ich fünf Deutsche u​nd zwei Brasilianer – d​ie alle Weltmeister wurden. Frankreich, Ungarn, Argentinien, Peru, Polen u​nd England stellen jeweils e​inen Spieler m​it mindestens 10 WM-Toren – v​on denen keiner Weltmeister wurde.

Bei d​er WM 1974 n​ahm die Auswahl d​es DDR-Verbandes DFV ebenfalls teil. Zudem n​ahm eine Auswahlmannschaft d​es Saarlandes u​nter dem späteren Bundestrainer Helmut Schön a​n der Qualifikation für d​ie WM 1954 teil.

Deutschland stellte m​it Gerd Müller (1970), Miroslav Klose (2006) u​nd Thomas Müller (2010) bereits dreimal d​ie besten Torschützen e​iner Weltmeisterschaft, w​obei die Mannschaft i​mmer Dritter wurde, w​enn sie d​en Torschützenkönig stellte. Miroslav Klose i​st mit 16 WM-Toren b​ei vier Weltmeisterschaften a​uch insgesamt Rekordtorschütze. Thomas Müller i​st der e​rste Torschützenkönig, d​em bei d​er folgenden WM fünf Tore gelangen. Zudem i​st der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus a​uch gleichzeitig Rekordhalter m​it den meisten WM-Spielen (25), d​en zweiten Platz belegt Miroslav Klose (24). Uwe Seeler w​ar der e​rste Fußballer überhaupt, d​er mehr a​ls 20 WM-Spiele bestritt.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzter Gegner Platz Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1930Uruguaykeine TeilnahmeWeltwirtschaftskrise; zu hoher Aufwand für die Reise nach Südamerika
1934ItalienSpiel um Platz 3Österreich3. PlatzOtto NerzHalbfinalniederlage gegen Tschechoslowakei
1938FrankreichAchtelfinaleSchweiz10. PlatzSepp HerbergerNach dem „Anschluss Österreichs“ muss eine „Großdeutsche Fußballnationalmannschaft“ aufgestellt werden. Diese scheiterte am ersten Gegner Schweiz nach Wiederholungsspiel.
1950Brasilienkeine TeilnahmeDer DFB war infolge des Krieges aufgelöst worden; der Anfang 1950 wiedergegründete Verband wurde von der FIFA erst nach der WM wieder aufgenommen.
1954SchweizFinaleUngarn1. PlatzSepp HerbergerDas Wunder von Bern“; „Geist von Spiez
1958SchwedenSpiel um Platz 3Frankreich4. PlatzSepp HerbergerHalbfinalniederlage in der „Schlacht von Göteborg“ gegen Schweden
1962ChileViertelfinaleJugoslawien7. PlatzSepp HerbergerAbschneiden führte zum Rücktritt von Herberger und Einführung des Profitums bzw. der Bundesliga
1966EnglandFinaleEngland2. PlatzHelmut SchönWembley-Tor
1970MexikoSpiel um Platz 3Uruguay3. PlatzHelmut SchönHalbfinalniederlage im „Jahrhundertspiel“ gegen Italien
1974BR DeutschlandFinaleNiederlande1. PlatzHelmut SchönBegegnung mit der DDR-Auswahl und das „Sparwasser-Tor“; „Nacht von Malente“; „Wasserschlacht von Frankfurt
1978ArgentinienZwischenrundeÖsterreich, Niederlande, Italien6. PlatzHelmut SchönSchmach von Córdoba
1982SpanienFinaleItalien2. PlatzJupp DerwallNichtangriffspakt von Gijón“; „Nacht von Sevilla
1986MexikoFinaleArgentinien2. PlatzFranz BeckenbauerSuppenkasper-Affäre
1990ItalienFinaleArgentinien1. PlatzFranz BeckenbauerTriumph des „Kaisers
1994USAViertelfinaleBulgarien5. PlatzBerti VogtsStinkefinger-Affäre
1998FrankreichViertelfinaleKroatien7. PlatzBerti VogtsAusschreitungen deutscher Hooligans; später Rücktritt von Vogts
2002Südkorea und JapanFinaleBrasilien2. PlatzRudi Völlererstes WM-Spiel gegen Rekordweltmeister Brasilien
2006DeutschlandSpiel um Platz 3Portugal3. PlatzJürgen Klinsmann„Weltmeister der Herzen“; „Sommermärchen“; Halbfinalniederlage gegen Italien
2010SüdafrikaSpiel um Platz 3Uruguay3. PlatzJoachim LöwUmgekehrtes Wembley-Tor“; Kantersieg gegen Argentinien; Halbfinalniederlage gegen Spanien
2014BrasilienFinaleArgentinien1. PlatzJoachim Löwhistorischer 7:1-Halbfinal-Sieg gegen Gastgeber Brasilien („Mineiraço“)
2018RusslandVorrundeMexiko, Schweden, Südkorea Joachim LöwErstmals schied Deutschland bereits in der Vorrunde aus.
2022KatarqualifiziertAls erste Mannschaft nach den Gastgebern qualifiziert.

Europameisterschaften

Deutsche EM-Torjäger

ToreSpielerJahr (Tore)
5Mario Gómez2012 (3), 2016 (2)
Jürgen Klinsmann1988 (1), 1992 (1), 1996 (3)
4Gerd Müller1972 (4)
Dieter Müller1976 (4)
Rudi Völler1984 (2), 1988 (2), 1992 (0)
Lukas Podolski2008 (3), 2012 (1), 2016 (0)
3Klaus Allofs1980 (3)
Karl-Heinz Riedle1992 (3)
Michael Ballack2004 (1), 2008 (2)
Miroslav Klose2008 (2), 2012 (1)
Bastian Schweinsteiger2008 (2), 2016 (1)

Stand: 29. Juni 2021

Die DFB-Auswahl ist mit drei Titeln (1972, 1980, 1996) aus sechs Endspielteilnahmen neben Spanien die erfolgreichste Nationalmannschaft. Die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft konnte sich als einziges Team seit 1972 für alle Europameisterschaftsendrunden qualifizieren und ist damit die Mannschaft mit den meisten Teilnahmen.

Bei d​en ersten Turnieren 1960 u​nd 1964 w​ar man a​n einer Teilnahme n​och nicht interessiert, d​a Bundestrainer Sepp Herberger s​ich durch d​ie EM b​eim Aufbau für d​ie WM gestört fühlte. Erst u​nter seinem Nachfolger Helmut Schön wollte s​ich die Mannschaft erstmals für d​ie EM 1968 qualifizieren, scheiterte allerdings dabei. Bei d​er ersten gelungenen Qualifikation 1972 w​urde gleich d​er erste Titel gewonnen.

Dreimal schied m​an in d​er Vorrunde a​us (1984, 2000 u​nd 2004), i​mmer als Titelverteidiger und/oder Vizeweltmeister. Als Weltmeister w​urde zweimal d​er zweite Platz b​ei der folgenden Europameisterschaft belegt (1976 u​nd 1992). Nach d​em Ausscheiden i​n der Vorrunde k​am es jeweils z​u Trainerwechseln. Im ersten Spiel d​er Endrunde d​er EM 2008 konnte Deutschland erstmals n​ach zwölf Jahren wieder e​in Spiel b​ei einer Endrunde gewinnen; b​ei den Turnieren 2000 u​nd 2004 w​ar die Mannschaft sieglos geblieben.

Neben Gerd Müller (1972) konnten Dieter Müller (1976), Klaus Allofs (1980) u​nd Karl-Heinz Riedle (1992) Torschützenkönig e​ines Turniers werden.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzter Gegner Ergebnis Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1960Frankreichkeine TeilnahmeSepp Herbergeroffizielle Bezeichnung: Europa-Nationenpokal
1964Spanienkeine TeilnahmeSepp Herbergeroffizielle Bezeichnung: Europa-Nationenpokal
1968Italiennicht qualifiziertJugoslawien, AlbanienHelmut Schöneinzige Nicht-Qualifikation aus sportlichen Gründen, durch eine Niederlage in Jugoslawien und ein 0:0 in Albanien („Schmach von Tirana“)
1972BelgienFinaleSowjetunion1. PlatzHelmut Schön„beste deutsche Elf aller Zeiten“
1976JugoslawienFinaleTschechoslowakei2. PlatzHelmut SchönNacht von Belgrad
1980ItalienFinaleBelgien1. PlatzJupp DerwallTriumph für Jupp Derwall
1984FrankreichVorrundePortugal, Rumänien, SpanienJupp DerwallEnde der Amtszeit von Trainer Derwall
1988DeutschlandHalbfinaleNiederlandeHalbfinaleFranz BeckenbauerNiederlage gegen die Niederlande, kein Spiel um den dritten Platz
1992SchwedenFinaleDänemark2. PlatzBerti VogtsDänemarks Revanche nach der Niederlage bei EM 1988
1996EnglandFinaleTschechien1. PlatzBerti Vogtserstes Golden Goal der EM-Geschichte durch Oliver Bierhoff
2000Belgien und NiederlandeVorrundeRumänien, England, PortugalErich RibbeckEnde der Amtszeit von Trainer Ribbeck
2004PortugalVorrundeNiederlande, Lettland, TschechienRudi VöllerEnde der Amtszeit von Teamchef Völler
2008Österreich und SchweizFinaleSpanien2. PlatzJoachim Löwsechster Finaleinzug bei einer Europameisterschaft
2012Polen und UkraineHalbfinaleItalienHalbfinaleJoachim LöwDeutschland als einzige Mannschaft mit 10 Siegen in 10 Qualifikationsspielen; erstmals drei Siege in der Gruppenphase; Weltrekord nach 15 Pflichtspielsiegen in Folge
2016FrankreichHalbfinaleFrankreichHalbfinaleJoachim Löwerstmaliger Erfolg gegen Italien bei einem großen Turnier durch einen Sieg im Elfmeterschießen im Viertelfinale
2021[200]EuropaAchtelfinaleEnglandAchtelfinaleJoachim LöwDeutschland stellte mit der Allianz Arena eine Spielstätte für drei Gruppenspiele und ein Viertelfinalspiel, musste sich aber selbst noch qualifizieren, was am vorletzten Spieltag gelang. Deutschland durfte die drei Gruppenspiele in München austragen. Nach einer Niederlage gegen Frankreich, einem Sieg gegen Titelverteidiger Portugal und einem Remis gegen Ungarn qualifizierte sich Deutschland für das Achtelfinale, das sie gegen England verloren. Damit war es das 198. und letzte Länderspiel unter Bundestrainer Joachim Löw.
2024DeutschlandqualifiziertAls Gastgeber automatisch qualifiziert.

Konföderationen-Pokal

Die Nationalmannschaft n​ahm insgesamt dreimal, 1999 a​ls amtierender Europameister, 2005 a​ls Gastgeber, s​owie 2017 a​ls amtierender Weltmeister a​m von 1997 b​is 2017 ausgetragenen FIFA-Konföderationen-Pokal teil. 1997 w​urde als qualifizierter Europameister a​uf die Teilnahme verzichtet, d​a der Wettbewerb einerseits keinen großen Stellenwert besaß u​nd andererseits d​ie Vorbereitung a​uf die n​eue Bundesligasaison störte; 2003 hätte Deutschland a​ls Vizeweltmeister n​ach dem Verzicht d​es qualifizierten Vizeeuropameisters Italien nachrücken sollen, verzichtete jedoch ebenfalls a​uf eine Turnierteilnahme. Bei d​er letzten Austragung i​m Jahr 2017 konnte Deutschland d​en Titel erstmals gewinnen.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzter Gegner Ergebnis Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1997Saudi-Arabiennicht teilgenommenAbsage des DFB aus Termingründen
1999MexikoVorrundeBrasilien, USA, NeuseelandErich Ribbeckals Dritter der Vorrundengruppe ausgeschieden
2001Südkorea und Japannicht qualifiziert
2003Frankreichnicht qualifiziert;
als Nachrücker abgesagt
nach Absage der qualifizierten Italiener (Vizeeuropameister) hätte Deutschland als Nachrücker (Vizeweltmeister) teilnehmen dürfen, sagte jedoch aus Termingründen ab
2005DeutschlandSpiel um Platz 3Mexiko3. PlatzJürgen Klinsmannim Halbfinale gegen den späteren Sieger Brasilien das Finale verpasst
2009Südafrikanicht qualifiziert
2013Brasiliennicht qualifiziert
2017RusslandFinaleChile1. PlatzJoachim Löwerster Turniersieg durch Finalsieg gegen Chile

UEFA Nations League

Jahr Ligen Gegner Trainer Ergebnis
2018/19Liga AGruppenphaseNiederlande, FrankreichJoachim Löw Klassenerhalt nur durch Aufstockung der Liga A (sportlicher Abstieg)
2020/21Liga A – GruppenphaseSpanien, Ukraine, SchweizJoachim Löw2. Platz in Gruppe 4

Medaillenspiegel

Wettbewerb Gold Silber Bronze Gesamt
Olympische Spiele (1908–1948)00000
Fußball-Weltmeisterschaft (seit 1930)44412
Fußball-Europameisterschaft (seit 1960)33ref0[M 1]06
Konföderationen-Pokal (1997-2017)10102
Nations League (seit 2018/2019)00000
Gesamt87520

Anmerkungen:

  1. Die deutsche Mannschaft schied dreimal im Halbfinale aus, nachdem es kein Spiel mehr um den dritten Platz gab.

Diskografie

Zwischen 1973 u​nd 1994 n​ahm die deutsche Fußballnationalmannschaft jeweils i​m Vorfeld d​er WM-Turniere Musikalben u​nd -singles auf. Zu hören w​aren die damals aktuellen Fußballnationalspieler m​it zu dieser Zeit namhaften Interpreten w​ie Udo Jürgens o​der Peter Alexander. Insgesamt erschienen sieben Alben u​nd 14 Singles. Das e​rste und zugleich bekannteste Lied d​er Nationalmannschaft i​st das v​on Jack White komponierte Fußball i​st unser Leben.

Aktuelles

Länderspiele

Aufgelistet sind die Spiele der letzten zwölf Monate mit den Ergebnissen aus deutscher Sicht sowie geplante Länderspiele.[201]

Eintrittskarten für das schließlich wegen der COVID-19-Pandemie abgesagte Länderspiel Deutschland-Italien, das am 31. März 2020 stattfinden sollte.
DatumSpielortGegnerErgebnisArt des SpielsTorschützen
25. März 2021 Duisburg Island Island 3:0 (2:0) WM-2022-Qualifikation Goretzka (3.), Havertz (7.), Gündoğan (56.)
28. März 2021 Bukarest (ROU) Rumänien Rumänien 1:0 (1:0) WM-2022-Qualifikation Gnabry (17.)
31. März 2021 Duisburg Nordmazedonien Nordmazedonien 1:2 (0:1) WM-2022-Qualifikation Pandev (45+2.), Gündoğan (63.), Elmas (85.)
2. Juni 2021 Innsbruck (AUT) Danemark Dänemark 1:1 (0:0) Freundschaftsspiel Neuhaus (48.), Poulsen (71.)
7. Juni 2021 Düsseldorf Lettland Lettland 7:1 (5:0) Freundschaftsspiel Gosens (19.), Gündoğan (21.), Müller (27.), Ozols (39., ET), Gnabry (45.), Werner (56.), Saveljevs (75.), Sané (76.)
15. Juni 2021 München Frankreich Frankreich 0:1 (0:1) EM-2021-Vorrunde Hummels (20., ET)
19. Juni 2021 München Portugal Portugal 4:2 (2:1) EM-2021-Vorrunde Ronaldo (15.), Dias (35., ET), Guerreiro (39., ET), Havertz (51.), Gosens (60.), Jota (67.)
23. Juni 2021 München Ungarn Ungarn 2:2 (0:1) EM-2021-Vorrunde Ád. Szalai (11.), Havertz (66.), Schäfer (68.), Goretzka (84.)
29. Juni 2021 London (ENG) England England 0:2 (0:0) EM-2021-Achtelfinale Sterling (75.), Kane (86.)
2. Sep. 2021 Sankt Gallen1 (SUI) Liechtenstein Liechtenstein 2:0 (1:0) WM-2022-Qualifikation Werner (41.), Sané (77.)
5. Sep. 2021 Stuttgart Armenien Armenien 6:0 (4:0) WM-2022-Qualifikation Gnabry (6., 15.), Reus (35.), Werner (44.), Hofmann (52.), Adeyemi (90.)
8. Sep. 2021 Reykjavík (ISL) Island Island 4:0 (2:0) WM-2022-Qualifikation Gnabry (4.), Rüdiger (24.), Sané (56.), Werner (89.)
8. Okt. 2021 Hamburg Rumänien Rumänien 2:1 (0:1) WM-2022-Qualifikation Hagi (9.), Gnabry (52.), Müller (81.)
11. Okt. 2021 Skopje (MKD) Nordmazedonien Nordmazedonien 4:0 (0:0) WM-2022-Qualifikation Havertz (50.), Werner (70., 73.), Musiala (83.)
11. Nov. 2021 Wolfsburg Liechtenstein Liechtenstein 9:0 (4:0) WM-2022-Qualifikation Gündoğan (11.), Kaufmann (20., ET), Sané (22., 49.), Reus (23.), Müller (76., 86.), Baku (80.), Göppel (89., ET)
14. Nov. 2021 Jerewan (ARM) Armenien Armenien 4:1 (2:0) WM-2022-Qualifikation Havertz (15.), Gündoğan (45., 50.), Mkhitaryan (59.), Hofmann (64.)
26. März 2022 Sinsheim Israel Israel Freundschaftsspiel
29. März 2022 Amsterdam (NED) Niederlande Niederlande Freundschaftsspiel
4. Juni 2022 TBA (ITA) Italien Italien UEFA Nations League 2022/23
7. Juni 2022 München England England UEFA Nations League 2022/23
11. Juni 2022 TBA (HUN) Ungarn Ungarn UEFA Nations League 2022/23
14. Juni 2022 Mönchengladbach Italien Italien UEFA Nations League 2022/23
23. Sep. 2022 Leipzig Ungarn Ungarn UEFA Nations League 2022/23
26. Sep. 2022 TBA (ENG) England England UEFA Nations League 2022/23
1 Da das einzige für internationale Spiele zugelassene Stadion in Liechtenstein, das Rheinpark Stadion in Vaduz, zu diesem Zeitpunkt renoviert wurde, fand das Spiel auf neutralem Platz im etwa zwanzig Kilometer nördlich von Liechtenstein gelegenen Sankt Gallen in der Schweiz statt.[202]

Farblegende:

  • Sieg der deutschen Mannschaft
  • Unentschieden
  • Niederlage
  • Kader

    Die Tabelle n​ennt die Spieler, d​ie von Hansi Flick für d​ie Qualifikationsspiele z​ur Weltmeisterschaft 2022 g​egen Liechtenstein (11. November) u​nd Armenien (14. November) nominiert wurden.

    Am 8. November w​urde Jonathan Tah nachnominiert.[203] Aufgrund e​ines Coronafalls nachnominiert wurden außerdem a​m 9. November Kevin Volland, Ridle Baku u​nd Maximilian Arnold. In Quarantäne mussten Niklas Süle, Karim Adeyemi, Serge Gnabry, Joshua Kimmich u​nd Jamal Musiala.[204][205] Nicht n​ach Armenien reisten außerdem Marco Reus, Leon Goretzka, Manuel Neuer, Julian Draxler, Antonio Rüdiger, Florian Wirtz u​nd Nico Schlotterbeck.[206]

    Position Nr.[207] Name Verein Geburts-
    datum
    Einsätze Tore Debüt Letzter
    Einsatz
    Tor
    12Bernd LenoEngland FC Arsenal4. März 19920000000000000009.000000000090000000000000000.0000000000029. Mai 20162. Sep. 2021
    01Manuel Neuer (C)FC Bayern München27. März 1986000000000000108.000000000010800000000000000000.000000000002. Juni 200911. Nov. 2021
    22Marc-André ter StegenSpanien FC Barcelona30. Apr. 1992000000000000027.0000000000270000000000000000.0000000000026. Mai 201214. Nov. 2021
    22Kevin TrappEintracht Frankfurt8. Juli 19900000000000000005.000000000050000000000000000.000000000006. Juni 201711. Nov. 2020
    Abwehr
    04Matthias GinterBorussia Mönchengladbach19. Jan. 1994000000000000046.0000000000460000000000000002.000000000025. März 201414. Nov. 2021
    03Christian GünterSC Freiburg28. Feb. 19930000000000000004.000000000040000000000000000.0000000000013. Mai 201411. Nov. 2021
    18Jonas HofmannBorussia Mönchengladbach14. Juli 1992000000000000010.0000000000100000000000000002.000000000027. Okt. 202014. Nov. 2021
    05Thilo KehrerFrankreich Paris Saint-Germain21. Sep. 1996000000000000016.0000000000160000000000000000.000000000009. Sep. 201814. Nov. 2021
    21David RaumTSG 1899 Hoffenheim22. Apr. 19980000000000000003.000000000030000000000000000.000000000005. Sep. 202114. Nov. 2021
    02Antonio RüdigerEngland FC Chelsea3. März 1993000000000000049.0000000000490000000000000002.0000000000213. Mai 201411. Nov. 2021
    Nico SchlotterbeckSC Freiburg1. Dez. 19990000000000000000.000000000000000000000000000.00000000000
    Niklas SüleFC Bayern München3. Sep. 1995000000000000037.0000000000370000000000000001.0000000000131. Aug. 201611. Okt. 2021
    05Jonathan TahBayer 04 Leverkusen11. Feb. 1996000000000000014.0000000000140000000000000000.0000000000026. März 201614. Nov. 2021
    06Ridle BakuVfL Wolfsburg8. Apr. 19980000000000000004.000000000040000000000000001.0000000000111. Nov. 202014. Nov. 2021
    Mittelfeld/
    Angriff
    Karim AdeyemiOsterreich FC Red Bull Salzburg18. Jan. 20020000000000000003.000000000030000000000000001.000000000015. Sep. 202111. Okt. 2021
    10Julian BrandtBorussia Dortmund2. Mai 1996000000000000036.0000000000360000000000000003.0000000000329. Mai 201614. Nov. 2021
    07Julian DraxlerFrankreich Paris Saint-Germain20. Sep. 1993000000000000056.0000000000560000000000000007.0000000000726. Mai 201213. Okt. 2020
    Serge GnabryFC Bayern München14. Juli 1995000000000000031.000000000031000000000000020.00000000002011. Nov. 201611. Okt. 2021
    08Leon GoretzkaFC Bayern München6. Feb. 1995000000000000041.000000000041000000000000014.00000000001413. Mai 201411. Nov. 2021
    21İlkay GündoğanEngland Manchester City24. Okt. 1990000000000000054.000000000054000000000000014.00000000001411. Okt. 201114. Nov. 2021
    Kai HavertzEngland FC Chelsea11. Juni 1999000000000000023.0000000000230000000000000007.000000000079. Sep. 201814. Nov. 2021
    Joshua KimmichFC Bayern München8. Feb. 1995000000000000064.0000000000640000000000000003.0000000000329. Mai 201611. Okt. 2021
    13Thomas MüllerFC Bayern München13. Sep. 1989000000000000110.00000000001100000000000000042.0000000000423. März 201014. Nov. 2021
    Jamal MusialaFC Bayern München8. Feb. 20030000000000000009.000000000090000000000000001.0000000000125. März 202111. Okt. 2021
    17Florian NeuhausBorussia Mönchengladbach16. März 19970000000000000009.000000000090000000000000002.000000000027. Okt. 202014. Nov. 2021
    16Lukas NmechaVfL Wolfsburg14. Dez. 19980000000000000002.000000000020000000000000000.0000000000011. Nov. 202114. Nov. 2021
    11Marco ReusBorussia Dortmund31. Mai 1989000000000000048.000000000048000000000000015.0000000000157. Okt. 201111. Nov. 2021
    19Leroy SanéFC Bayern München11. Jan. 1996000000000000040.000000000040000000000000011.00000000001113. Nov. 201514. Nov. 2021
    23Florian WirtzBayer 04 Leverkusen3. Mai 20030000000000000004.000000000040000000000000000.000000000002. Sep. 202111. Okt. 2021
    09Kevin VollandFrankreich AS Monaco30. Juli 1992000000000000015.0000000000150000000000000001.0000000000113. Mai 201414. Nov. 2021
    14Maximilian ArnoldVfL Wolfsburg27. Mai 19940000000000000003.000000000030000000000000000.0000000000013. Mai 201414. Nov. 2021

    Erweiterter Kader

    Die folgenden Spieler gehören z​war nicht z​um aktuellen Kader, h​aben aber s​eit 2020 Länderspiele für d​ie deutsche Nationalmannschaft bestritten.

    Position Name Verein Geburts-
    datum
    Einsätze Tore Debüt Letzter
    Einsatz
    Tor
    Abwehr
    Emre CanBorussia Dortmund12. Jan. 1994000000000000037.0000000000370000000000000001.000000000014. Sep. 201529. Juni 2021
    Robin GosensItalien Inter Mailand5. Juli 1994000000000000013.0000000000130000000000000002.000000000023. Sep. 20208. Sep. 2021
    Marcel HalstenbergRB Leipzig27. Sep. 19910000000000000009.000000000090000000000000001.0000000000110. Nov. 201719. Juni 2021
    Benjamin HenrichsRB Leipzig23. Feb. 19970000000000000005.000000000050000000000000000.0000000000011. Nov. 201617. Nov. 2020
    Mats HummelsBorussia Dortmund16. Dez. 1988000000000000076.0000000000760000000000000005.0000000000513. Mai 201029. Juni 2021
    Lukas KlostermannRB Leipzig3. Juni 1996000000000000016.0000000000160000000000000000.0000000000020. März 201911. Okt. 2021
    Robin KochEngland Leeds United17. Juli 19960000000000000008.000000000080000000000000000.000000000009. Okt. 20192. Juni 2021
    Philipp MaxNiederlande PSV Eindhoven30. Sep. 19930000000000000003.000000000030000000000000000.0000000000011. Nov. 202017. Nov. 2020
    Nico SchulzBorussia Dortmund1. Apr. 1993000000000000012.0000000000120000000000000002.000000000029. Sep. 201811. Nov. 2020
    Niklas StarkHertha BSC14. Apr. 19950000000000000002.000000000020000000000000000.0000000000019. Nov. 20197. Okt. 2020
    Mittelfeld/
    Angriff
    Nadiem AmiriItalien CFC Genua27. Okt. 19960000000000000005.000000000050000000000000000.000000000009. Okt. 201911. Nov. 2020
    Mahmoud DahoudBorussia Dortmund1. Jan. 19960000000000000002.000000000020000000000000000.000000000007. Okt. 202011. Nov. 2020
    Suat SerdarHertha BSC11. Apr. 19970000000000000004.000000000040000000000000000.000000000009. Okt. 20193. Sep. 2020
    Luca WaldschmidtVfL Wolfsburg19. Mai 19960000000000000007.000000000070000000000000002.000000000029. Okt. 201917. Nov. 2020
    Timo WernerEngland FC Chelsea6. März 1996000000000000047.000000000047000000000000021.00000000002122. März 201711. Okt. 2021
    Amin YounesEintracht Frankfurt6. Aug. 19930000000000000008.000000000080000000000000002.000000000026. Juni 201731. März 2021

    Siehe auch

    Literatur

    • Andreas Bauer: Das Wunder von Bern. Wißner, Augsburg 2004, ISBN 3-89639-426-6.
    • Thomas Bender, Ulrich Kühne-Hellmessen: Herrlich verrückte Nationalmannschaft. Makossa Druck und Medien, Gelsenkirchen 2001, ISBN 3-926337-40-0.
    • Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler : das Lexikon. SVB Sportverlag, Berlin 1997, ISBN 3-328-00749-0.
    • Die deutschen Nationalspieler, Bd. 1. Sport & Buch Strauß, Köln 1988, ISBN 3-89001-101-2.
    • Wolfgang Fuhr: Rahn schießt … Tor, Tor, Tor. Agon, Kassel 2004, ISBN 3-89784-254-8.
    • Hubert Möller: Elf Freunde sollt Ihr sein! – Alle Fußball-Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft, Band I: 1908–1942, Verlag Dr. Bussert & Stadeler, Jena 2005, ISBN 3-932906-50-0.
    • Karlheinz Mrazek: Fußball. Die besten deutschen Nationalspieler. 90 Jahre Nationalmannschaft. Copress, München 1997, ISBN 3-7679-0526-4.
    • Dietrich Schulze-Marmeling (Hrsg.): Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft. Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-443-X.
    • Michael Horeni: Gebrauchsanweisung für die Fußball-Nationalmannschaft. Piper Taschenbuch, München 2018, ISBN 978-3-492-27712-9.
    Commons: Deutsche Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 10. Februar 2022, abgerufen am 11. Februar 2022.
    2. Erik Bergvall, Edward Adams-Ray: The Official Report Of The Olympic Games Of Stockholm 1912. (PDF; 51,1 MB) In: library.la84.org. The Swedish Olympic Committee, Dezember 1913, S. 496–497, abgerufen am 27. Juni 2016 (englisch).
    3. Olympisches Fussballturnier Stockholm 1912 – Deutschland 16:0 (8:0) Russland. In: de.fifa.com. FIFA, abgerufen am 27. Juni 2016.
    4. Neues Logo für Nationalelf – „Die Mannschaft“: DFB stellt neues Logo für Nationalmannschaft vor. In: sport1.de. Sport1, 8. Juni 2015, abgerufen am 8. Juni 2015.
    5. Auskunft zur Marke „Die Mannschaft“ (Balken) im Register des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA)
    6. Auskunft zur Marke „Die Mannschaft“ (quadratisch) im Register des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA)
    7. Christopher Weckwerth: Fans als Kunden: Die Entfremdung von der "Mannschaft". 4. Juli 2018, abgerufen am 14. November 2020.
    8. Christian Franz: „Die Mannschaft“ – der DFB und die Lust am Schmerz. In: unterscheidungskraft.com. Franz Intellectual Property LLP, 23. Dezember 2015, abgerufen am 9. Juni 2016.
    9. Hardy Grüne: Anpfiff im Kaiserreich. In: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft. S. 18.
    10. Hardy Grüne: Debüt in der Schweiz. In: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft. S. 21.
    11. Tom Bender/Ulrich Kühne: Verrückte Nationalelf, Sportverlag Berlin, 2000, S. 38.
    12. Hardy Grüne: Debüt in der Schweiz. In: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft. S. 26.
    13. Torsten Haselbauer: Schweiz gegen Deutschland in Basel. In: der Freitag. 20. März 2008, abgerufen am 13. Februar 2014.
    14. Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Internationaler Fußball – Ausdruck internationaler Konflikte. In: Stürmer für Hitler. S. 81.
    15. Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Internationaler Fußball – Ausdruck internationaler Konflikte. In: Stürmer für Hitler. S. 82.
    16. Gerhard Urbanek: Österreichs Deutschland-Komplex: Paradoxien in der österreichisch-deutschen Fussballmythologie Bd. 14 von Publikationen zur österreichischen Kulturforschung Bd. 14 von Österreichische Kulturforschung. LIT Verlag Münster, 2012, ISBN 3-643-50351-2, S. 63.
    17. Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Deutsche Fußballer als „deutsche Sturmsoldaten“. In: Stürmer für Hitler. S. 86.
    18. Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Nationalmannschaft und Machtergreifung. In: Stürmer für Hitler. S. 88.
    19. Die drei Tore Guillermo Stábiles beim 6:3 zwischen Argentinien und Mexiko bei der WM 1930, die teils als erster Hattrick gezählt werden, fielen nicht nacheinander und in zwei verschiedenen Halbzeiten.
    20. Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Opfer sind „Bausteine für die Zukunft“. In: Stürmer für Hitler. S. 97.
    21. Kicker Edition: 100 Jahre deutsche Länderspiele, Olympia-Verlag, Nürnberg 2008, S. 96
    22. Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Eine „großdeutsche“ Nationalmannschaft. In: Stürmer für Hitler. S. 107.
    23. Werner Skrentny: Julius Hirsch. Nationalspieler. Ermordet. Biografie eines jüdischen Fußballers. Die Werkstatt, Göttingen 2012.
    24. M. Wulzinger: Herbergers Held. In: Der Spiegel. Nr. 14, 2012, S. 107 (online).
    25. Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Die Fußballer greifen an. In: Stürmer für Hitler. S. 113.
    26. Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Arier in kurzen Hosen. In: Stürmer für Hitler. S. 115.
    27. Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Die Niederlage an Hitlers Geburtstag. In: Stürmer für Hitler. S. 119.
    28. Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Das Ende der „herrlichen Fußballzeit“. In: Stürmer für Hitler. S. 121.
    29. Gerhard Fischer, Ulrich Lindner: Das Ende der „herrlichen Fußballzeit“. In: Stürmer für Hitler. S. 123.
    30. Das letzte Länderspiel 1942 – Fußball in Nazi-Deutschland: Beim letzten Länderspiel brodelte es auf den Tribünen. Focus Online, 2. März 2019, abgerufen am 13. Juni 2019.
    31. Werner Skrentny: Nachkriegspremiere: „Eine Bresche in die Mauer“. In: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft. S. 130.
    32. eu-football.info: West Germany – Switzerland 1:0
    33. eu-football.info: Switzerland – West Germany 2:3
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    40. 100. Jahre DFB, S. 74.
    41. Deutschland hatte früh die von Jugoslawien abgespaltenen Teilrepubliken anerkannt, die USA und der Iran befinden sich seit der Islamischen Revolution in permanenter Konfrontation.
    42. Am Anfang des WM-Titels stehen Nachwuchskonzept und Reformwillen. In: Welt. Axel Springer SE, 14. Juli 2014, abgerufen am 2. Januar 2021.
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      https://www.sueddeutsche.de/sport/wm-2010-deutsche-nationalmannschaft-ghana-liegt-nicht-auf-dem-balkan-aber-fast-1.963705-6
    45. 4:2! Deutschland knackt das griechische Bollwerk. In: kicker.de. Kicker-Sportmagazin, 22. Juni 2012, abgerufen am 18. November 2013.
    46. Sport-Informations-Dienst: Einzigartige Szenen: Dieser Film bringt die WM-Gänsehaut von Brasilien zurück. In: focus.de. Focus, 29. Oktober 2014, abgerufen am 11. Juli 2015.
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    48. Heimreise verzögert: DFB-Team bleibt die Nacht im Stadion. In: tagesschau.de. Tagesschau.de, 14. November 2015, abgerufen am 3. Dezember 2015.
    49. Länderspiel in Hannover abgesagt: „Der Schutz der Menschen hat Vorrang“. In: tagesschau.de. Tagesschau.de, 17. November 2015, abgerufen am 3. Dezember 2015.
    50. Deutschland-Mexiko 0:1 Das Wichtigste zur ersten WM-Auftaktpleite seit 36 Jahren, Berliner Zeitung, 17. Juni 2018
    51. Löw bleibt Bundestrainer, spiegel.de, abgerufen am 17. November 2018
    52. WM-Analyse des DFB: Trainer ernst, Manager smart. Spiegel Online, 29. August 2018, abgerufen am 25. Oktober 2018.
    53. Joachim Löw nach WM 2018: „Es war fast schon arrogant“ – Aus für Thomas Schneider. Stuttgarter Zeitung, 29. August 2018, abgerufen am 25. Oktober 2018.
    54. Löw: „Mein allergrößter Fehler - fast schon arrogant“. In: Kicker Online. 29. August 2018, abgerufen am 25. Oktober 2018.
    55. Diese Konsequenzen zieht Jogi Löw nach dem WM-Debakel, suedkurier.de, abgerufen am 17. November 2018
    56. Gomez beendet Karriere in der Nationalmannschaft, spiegel.de, abgerufen am 17. November 2018
    57. Sind halt nur Fußballer, zeit.de, abgerufen am 17. November 2018
    58. „Ich bin immer noch dankbar, für dieses Land zu spielen“, faz.net, abgerufen am 17. November 2018
    59. Wie der DFB bei Mesut Özil versagt, n-tv.de, abgerufen am 17. November 2018
    60. „Alarmzeichen“ – Das sagen Politiker zum Rücktritt von Özil, Abendblatt.de, abgerufen am 17. November 2018
    61. Mesut Özil? „Ich bin menschlich enttäuscht“, welt.de, abgerufen am 17. November 2018
    62. Benimm-Regeln für Nationalspieler – So soll das Image des DFB-Teams aufpoliert werden. t-online.de.de, 6. September 2018, abgerufen am 21. November 2018.
    63. Dominik Kaiser: Die Rolle des Oliver Bierhoff: Den Fan auf der Strecke gelassen. ran.de, 28. Juni 2018, abgerufen am 21. November 2018.
    64. DFB-Teammanager: Bierhoff hat die Nationalmannschaft zum Produkt gemacht. RP Online, 30. Juni 2018, abgerufen am 21. November 2018.
    65. Marco Seliger: Kritik an DFB-Manager nach der WM - Was Oliver Bierhoff alles falsch gemacht hat. Stuttgarter Nachrichten, 2. Juli 2018, abgerufen am 21. November 2018.
    66. „Tut mir leid, hab‘ mich da falsch ausgedrückt“. ZDF Mediathek, 6. Juli 2018, abgerufen am 21. November 2018.
    67. Jogi Löw und Oliver Bierhoff führen Verhaltenskodex für DFB-Stars ein: „Geben eine klare Richtung vor“. In: goal.com. 6. September 2018, abgerufen am 21. November 2018.
    68. Joachim Löw stellt Rekord auf, sport1.de, abgerufen am 17. November 2018
    69. DFB-Team stellt unter Joachim Löw Negativrekord auf, sport1.de, abgerufen am 17. November 2018
    70. „Ich dachte schon, wir sind im Hallenbad“, welt.de, abgerufen am 17. November 2018
    71. Und jetzt? Was der Abstieg fürs DFB-Team bedeutet, kicker.de, abgerufen am 17. November 2018
    72. 2:2 nach 2:0! Van Dijk schockt DFB-Team, kicker.de, abgerufen am 20. November 2018
    73. Deutschland bleibt Abstieg in der Nations League erspart, spiegel.de, abgerufen am 27. September 2019
    74. Schlechteste Platzierung seit 2005: Deutschland in FIFA-Weltrangliste nur 16., transfermarkt.de, abgerufen am 30. November 2018
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    78. Warum die aktuelle Verteidiger-Generation nicht konkurrenzfähig ist, tagesspiegel.de, abgerufen am 18. November 2020
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    84. Länderspiele des Grauens – Ein Umdenken ist nötig!, 90min.de, abgerufen am 19. November 2020
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    126. dfb.de: „"Die erste Elf" mit DFB-Ehrenspielführern“
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    137. Rudi Völler verwandelte nachweislich in einem Freundschaftsspiel gegen Belgien am 29.02.1984 einen Elfmeter. Der DFB vermerkt diesen Treffer korrekt als Elfmetertor, eu-football.info hingegen nicht.
    138. Der DFB vermerkt einen nachweislich per Strafstoß erzielten Treffer gegen Finnland im WM-Qualifikationsspiel vom 2. Juni 2001 nicht als Elfmetertor.
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    175. Deutschland – Rumänien 1:1 (0:1). In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, abgerufen am 28. August 2014.
    176. Österreich 5:1 (0:1) Deutschland
    177. Ungarn 3:1 (2:0) Deutschland
    178. Deutschland 16:0 (8:0) Russland
    179. DFB trifft Prämienvereinbarung für EM-Qualifikation. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 20. Dezember 2010, abgerufen am 28. August 2014.
    180. 350.000 Euro für den WM-Titel. In: spiegel.de. Abgerufen am 13. Dezember 2017.
    181. SID: DFB: Prämie für WM-Titel. In: fifa.com. FIFA, 3. März 2010, abgerufen am 29. Juni 2010.
    182. Ruhm, Ehre – und 300.000 Euro. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. Juli 2014, abgerufen am 14. Oktober 2014.
    183. DFB-Trainer Löw lobt Nationalmannschaft „Team 2006“. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, abgerufen am 28. August 2014.
    184. UEFA ehrt DFB für beste Nachwuchsarbeit in Europa. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 27. Oktober 2009, abgerufen am 28. August 2014.
    185. SID: Bierhoff und Löw: Deutschland kein „Paradies“. In: fifa.com. FIFA, 12. Juni 2013, abgerufen am 2. August 2013.
    186. Neue Trainer-Zuordnungen im Juniorenbereich. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 27. Juni 2013, abgerufen am 28. August 2014.
    187. 1:0 gegen Portugal: U 19-Junioren holen EM-Titel in Ungarn. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 31. Juli 2014, abgerufen am 28. August 2014.
    188. Deutschland erhält Maurice-Burlaz-Trophäe. In: uefa.com. UEFA, 3. Dezember 2015, abgerufen am 4. Dezember 2015.
    189. Fantastische 10 Jahre – Fan Club Nationalmannschaft feiert Jubiläum, Beilage zum kicker Sportmagazin #26/2013, Olympia-Verlag Nürnberg, 25. März 2013.
    190. Fan Club Nationalmannschaft. In: fanclub.dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, abgerufen am 28. August 2014.
    191. Das DFB-Maskottchen Paule. In: www.dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, abgerufen am 2. Dezember 2017.
    192. Sport-Informations-Dienst: DFB: Deutsches Fußball-Museum mit Gala feierlich eröffnet. In: focus.de. Focus, 23. Oktober 2015, abgerufen am 24. Oktober 2015.
    193. Deutsches Fußballmuseum des DFB in Dortmund – Leitbild (Memento vom 30. Oktober 2014 im Internet Archive)
    194. Deutschland und Brasilien dicht hinter Argentinien. In: fifa.com. FIFA, 20. Oktober 2016, abgerufen am 23. November 2016.
    195. Deutschland nach zwei Jahren zurück an der Spitze. In: fifa.com. FIFA, 6. Juli 2017, abgerufen am 6. Juli 2017.
    196. Deutschland verdrängt Brasilien von der Spitze. In: fifa.com. FIFA, 14. September 2017, abgerufen am 23. September 2017.
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    198. Alle gegnerischen Mannschaften von Deutschland (Männer). In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, abgerufen am 31. August 2015.
    199. Der DFB zählt dagegen auf seiner im August 2014 überarbeiteten Webseite die Siege im Elfmeterschießen nicht als Remis, sondern als Sieg.
    200. Wegen der COVID-19-Pandemie von 2020 nach 2021 verschoben.
    201. Die Mannschaft: Spiele & Termine. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, abgerufen am 3. Dezember 2018.
    202. Hochkarätiger Gast im Kybunpark – Liechtenstein trifft in St.Gallen auf den vierfachen Weltmeister Deutschland. tagblatt.ch, abgerufen am 31. Januar 2021.
    203. dfb.de: „WM-Qualifikation: Tah nachnominiert“
    204. Coronafall im DFB-Team: Ungeimpfter Kimmich in Quarantäne. In: Der Spiegel. 9. November 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 9. November 2021]).
    205. Gesundheitsamt ordnet Quarantäne für Nationalspieler an. Abgerufen am 9. November 2021.
    206. tagesschau.de: WM-Qualifikation: Deutschland schlägt Armenien mit 4:1. Abgerufen am 14. November 2021.
    207. Nummern bei den Spielen im Oktober
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