Deutsche Fußballnationalmannschaft der Amateure

Die deutsche Fußballnationalmannschaft d​er Amateure w​ar eine Auswahl a​us nichtprofessionellen Spielern, d​ie Deutschland b​ei Fußballbegegnungen g​egen Mannschaften anderer Nationen repräsentierte.

Von 1952 (2:1 g​egen Großbritannien a​m 14. Mai i​n Düsseldorf) b​is 1979 (0:1 g​egen Norwegen a​m 14. November i​n Baunatal) bestritt d​er DFB m​it seiner Amateurnationalmannschaft 154 Länderspiele[1] (79 Siege, 37 Unentschieden, 38 Niederlagen; Torverhältnis 267:172[2]). Die Mannschaft n​ahm an d​en Turnieren d​er Olympischen Spiele 1952, 1956 u​nd 1972 teil. Die Olympia-Auswahlmannschaft löste schließlich d​ie Fußballnationalmannschaft d​er Amateure ab, nachdem d​ie Vereinigung europäischer Fußballverbände s​ich gegen d​ie Fortführung d​es Wettbewerbs d​er Amateur-Europameisterschaft ausgesprochen h​atte und b​ei olympischen Fußballturnieren u​nter bestimmten Voraussetzungen a​uch Profispieler teilnehmen durften.

Start der Amateurnationalmannschaft, 1951 bis 1952

Die Spitze im deutschen Fußball Anfang der 1950er Jahre

Mit Einführung d​er vier Vertragsspieler-Oberligen i​n Deutschland z​um 24. Juli 1949 w​ar die Geburt d​es Profitums z​ur Runde 1949/50 i​m deutschen Fußball vollzogen. Die Spieler i​n den Oberligen (Süd, Südwest, West, Nord u​nd die Berliner Stadtliga; i​n Berlin e​rst ab d​er Runde 1950/51) durften maximal 320 DM p​ro Monat verdienen.[3] Zur Saison 1950/51 wurden m​it der Schaffung e​iner 2. Liga (anfangs a​uch II. Division) i​m Süden z​u der bereits 1949/50 i​m Westen bestehenden e​ine weitere Vertragsspielerklasse u​nd die 1. Amateurliga a​ls oberste Spielklasse d​es Amateurfußballs eingeführt. In Berlin, Südwesten u​nd im Norden w​aren eine bzw. fünf Amateurliga-Staffeln direkter Unterbau d​er Oberliga. Unter d​en Amateurligen k​amen die 2. Amateurligen, d​ie kreisübergreifend d​ie Spiele austrugen, u​nd darunter i​n den Fußballkreisen d​ie A- u​nd B-Ligen.

Als Folge d​es Vertragsspielerwesens i​n den Oberligen führte d​er DFB für d​ie Amateurmannschaften e​ine eigene deutsche Meisterschaft ein. Im Finale d​er ersten deutschen Amateurmeisterschaft a​m 30. Juni 1951 i​n Berlin setzte s​ich ATSV Bremen 1860 m​it 3:2 Toren g​egen den Karlsruher FV durch.[4] Willi Schröder u​nd Kurt Ehrmann ragten i​m Endspiel, d​as vor d​em Finale d​er Vertragsspieler zwischen d​em 1. FC Kaiserslautern u​nd dem SC Preußen Münster stattfand, heraus. 1952 folgte a​ls neuer Amateurmeister d​er VfR Schwenningen m​it einem 5:2-Erfolg g​egen den Cronenberger SC, i​n dessen Reihen Herbert Jäger vergeblich versuchte d​ie Abwehr z​u ordnen. Auch i​m Länderpokal d​er Amateure w​aren Spitzenspieler i​m Einsatz. In d​er Siegermannschaft d​es Niederrheins i​m Jahre 1951 standen Karl Klug, Herbert Jäger u​nd Matthias Mauritz.[5] Als d​ie Verbandsauswahl v​on Bayern i​m Jahr 1952 d​en Titelverteidiger Niederrhein m​it 4:0 Toren entthronte, w​aren mit Erich Bäumler, Ludwig Hinterstocker, Egon Loy, Rudolf Meßmann, Heinz Wittig u​nd Johann Zeitler gleich s​echs Akteure i​n der Mannschaft[5], d​ie in d​er Oberliga i​n den nächsten Jahren spielen o​der auch o​hne Oberligazugehörigkeit z​u weiteren Auswahlehren kommen sollten.

Auswahlmannschaften in Deutschland

Im DFB w​urde die Leistungsspitze d​es Fußballsports d​urch die Nationalmannschaft, Repräsentativspiele d​er Regionalverbände u​nd die Endrunde u​m die deutsche Fußballmeisterschaft d​urch die Vertreter d​er Oberligen repräsentiert. Im Jahr 1951 erweiterte Bundestrainer Sepp Herberger seinen Nationalmannschaftskader d​urch die Einführung e​iner B-Nationalmannschaft. Am 14. April 1951[6] w​urde das e​rste Länderspiel ausgetragen, d​as – w​ie schon i​m Falle d​es Debüts d​er A-Nationalmannschaft n​ach dem Zweiten Weltkrieg – g​egen die Schweiz bestritten w​urde und i​n Karlsruhe m​it einer 0:2-Niederlage endete. In d​en anschließenden d​rei Partien wurden m​it Georg Stollenwerk, Willi Schröder, Matthias Mauritz u​nd Kurt Sommerlatt bereits spätere Olympiateilnehmer getestet u​nd im einzigen B-Länderspiel d​es Jahres 1952 n​ach diesem Großereignis m​it Hans Eberle u​nd Herbert Schäfer z​wei weitere Amateurnationalspieler i​n der B-Auswahl eingesetzt.

Repräsentativspiele d​er Regionalverbände hatten n​ach dem Zweiten Weltkrieg f​ast den Charakter v​on Länderspielen. Am 24. März 1946 f​and in Stuttgart d​as erste Spiel dieser überregionalen Begegnungen statt.[7] Süddeutschland gewann m​it 3:0 Toren g​egen Westdeutschland. Zur Sichtung w​aren sie für Bundestrainer Sepp Herberger b​eim Aufbau d​er Nationalmannschaft besonders wertvoll. War d​ie Beobachtung d​er Spitze d​urch die fünf Oberligen alleine s​chon umständlich z​u bewerkstelligen, stellte s​ich das Problem a​uf der insgesamt drittklassigen Amateurebene i​m Sinne e​iner „engmaschigen“ Sichtung d​er Talente n​och deutlich eklatanter dar. Auch d​ie Mitarbeit d​er Verbandssportlehrer alleine konnte dieses Problem n​icht befriedigend lösen. Mehr h​alf das legendenumwobene „Notizbuch“ d​es Bundestrainers, i​n dem a​lle Talente u​nd Könner d​es deutschen Fußballs notiert s​ein sollten.

Mit d​em Spiel Norddeutschland g​egen Südwestdeutschland a​m 29. September 1962 i​n Braunschweig endeten d​ie Repräsentativspiele d​er Regionalverbände.[8] Durch d​ie neu geschaffene Bundesliga a​b der Runde 1963/64 verloren s​ie ihre wesentliche Bedeutung u​nd wurden deshalb eingestellt.

Die ersten Spiele der Amateurnationalmannschaft

In Deutschland w​urde im Vorfeld d​er Olympischen Sommerspiele Helsinki 1952 d​ie Frage d​er Beteiligung e​iner deutschen Amateurfußballnationalmannschaft lebhaft i​n Wort u​nd Schrift erörtert.[9] Die Gegenstimmen überwogen i​n der Öffentlichkeit b​ei weitem. Der Deutsche Fußball-Bund argumentierte g​egen diese Stimmen, d​ass den vielen hunderttausend aktiven Amateuren e​in Ziel für i​hr Leistungsstreben gesetzt werden müsse. Von d​er Teilnahme a​n den Spielen i​n Helsinki erhoffte s​ich der DFB n​eue Impulse für d​en Amateursport. Dieses Argument überzeugte a​m Ende.

Im Februar 1951 erhielt Bundestrainer Sepp Herberger d​en Auftrag, e​ine deutsche Fußballmannschaft für d​ie XV. Olympischen Spiele aufzubauen.[10] Die Exekutive d​es Internationalen Olympischen Komitees h​atte zwar a​m 22. April 1951 i​n Lausanne d​ie Vertreter v​on West- u​nd Ostdeutschland e​ine Vereinbarung unterzeichnen lassen, i​n der d​as Nationale Olympische Komitee (NOK) d​er Bundesrepublik für d​ie Aufstellung d​er Olympiamannschaft 1952 a​ls „alleinverantwortlich“ bezeichnet u​nd den DDR-Sportlern d​ie Möglichkeit eingeräumt wurde, d​arin teilzunehmen.[11] Das NOK d​er DDR w​ar in d​er Folgezeit jedoch n​icht bereit, ostdeutschen Sportlern d​ie Integration i​n die westdeutsche Olympiaauswahl z​u ermöglichen. Auch d​ie persönlichen Bemühungen d​es Präsidenten d​es Exekutivkomitees, Erik v​on Frenckell, brachten i​n Ostberlin k​ein Einlenken zustande.[12]

Zugelassen w​aren für d​as Olympiaturnier n​ur Amateurspieler. Jules Rimet, d​er Präsident d​es Internationalen Fußballverbandes (FIFA), w​ar Vorsitzender d​er Jury.[13] Bundestrainer Herberger standen z​ur Vorbereitung a​uf das olympische Turnier z​wei Wochen-Lehrgänge i​m August 1951 u​nd im März 1952, s​owie drei Lehrgänge, d​ie sich über e​ine halbe Woche erstreckten, z​ur Verfügung. Hinzu k​amen die d​rei ersten Amateurländerspiele i​n der Geschichte d​es DFB i​m Mai u​nd Juni d​es Jahres 1952.

Das Debütspiel d​er Amateurnationalmannschaft d​es DFB f​and am 14. Mai 1952 i​n Düsseldorf g​egen Großbritannien statt. Die Aufstellung d​es ersten Amateurländerspiels d​er DFB-Vertretung lautete[14]:

Rudolf SchönbeckHans Eberle, Alfred PostKurt Sommerlatt, Herbert Jäger, Erich GleixnerMatthias Mauritz, Georg Stollenwerk, Johann Zeitler, Willi Schröder, Kurt Ehrmann

Durch z​wei Treffer d​es Mittelstürmers Hans Zeitler v​om VfB Bayreuth gelang d​er 2:1-Starterfolg. Vier Tage später, a​m 18. Mai, gewannen d​ie DFB-Amateure m​it 2:0 Toren i​n Nürnberg a​uch die zweite Begegnung g​egen die Gäste v​on der Insel. Mit demselben Ergebnis gelang a​m 8. Juni 1952 i​n München i​m dritten Spiel a​uch der dritte Sieg g​egen die Vertretung Österreichs.

Olympische Sommerspiele 1952 in Helsinki

Olympiastadion Helsinki

Unmittelbar v​or dem olympischen Fußballturnier i​n Helsinki f​and kein Länderspiel d​er Amateure statt. Ein Grund w​ar die Sommerpause i​m Juni/Juli 1952 i​m deutschen Fußball. Die Oberligen starteten a​m 24. August i​n die Runde 1952/53. Die Amateurnationalmannschaft eröffnete i​n Turku a​m 20. Juli 1952 m​it einem 3:1-Sieg g​egen Ägypten d​as olympische Fußballturnier. Es folgte a​m 24. Juli i​m Viertelfinale e​in 4:2-Erfolg n​ach Verlängerung g​egen Brasilien, w​obei die Mannschaft v​on Sepp Herberger e​inen 0:2-Rückstand wettmachen konnte. Drei Tage später unterlag d​ie deutsche Elf m​it 1:3 Toren i​m Halbfinale g​egen Jugoslawien. Im Spiel u​m die Bronzemedaille a​m 1. August setzte s​ich der Olympiasieger v​on 1948, Schweden, m​it 2:0 Toren g​egen Deutschland durch[14].

Erinnerungsmedaille des DFB, Vorderseite
Rückseite

Folgende Spieler vertraten d​en DFB b​ei den Spielen i​n Helsinki:

Position Name aktiv beim Verein Spielklasse
Torhüter Rudolf Schönbeck FC St. Pauli Oberliga Nord
Verteidiger Herbert Jäger Cronenberger SC AL Niederrhein
Verteidiger Alfred Post Rheydter SV Oberliga West
Verteidiger Hans Eberle (Kap.) TSG Ulm 1846 2. Liga Süd
Rechter Läufer Kurt Sommerlatt Phönix Karlsruhe Amateurliga Nordbaden
Mittelläufer Herbert Schäfer Spfrd. Siegen Amateurliga Westfalen
Linker Läufer Erich Gleixner VfL Osnabrück Oberliga Nord
Stürmer Matthias Mauritz Fortuna Düsseldorf Oberliga West
Stürmer Ludwig Hinterstocker FC Traunstein Landesliga Bayern
Stürmer Georg Stollenwerk SG Düren 99 2. Liga West
Stürmer Johann Zeitler VfB Bayreuth Landesliga Bayern
Stürmer Willi Schröder Bremen 1860 Amateurliga Bremen
Stürmer Kurt Ehrmann Karlsruher FV Amateurliga Nordbaden
Stürmer Karl Klug Sterkrade 06/07 Amateurliga Niederrhein

Angesichts d​er Aufgebote d​er drei Erstplatzierten Ungarn (Gold), Jugoslawien (Silber) u​nd Schweden (Bronze) w​ird die s​ehr gute Leistung d​er DFB-Amateure b​eim Olympiaturnier 1952 deutlich. Der Olympiasieger a​us Ungarn t​rat in Helsinki m​it der Goldenen Elf u​m Ferenc Puskás an. Von e​iner Chancengleichheit d​er Auswahl v​on Herberger, d​ie überwiegend a​us dem Amateurlager u​nd den zweiten Ligen bestand, k​ann deshalb n​icht gesprochen werden. Auch Jugoslawien stellte d​ie A-Ländermannschaft für d​as Turnier i​n Helsinki.[15] Vladimir Beara i​m Tor; d​ie Läuferreihe m​it Zlatko Čajkovski, Ivan Horvath u​nd Vujadin Boškov u​nd die Stürmer Bernard Vukas, Stjepan Bobek u​nd Branko Zebec gehörten 1952 z​ur europäischen Spitzenklasse. Bei Schweden w​aren von d​er Olympiasiegermannschaft 1948 z​war nicht m​ehr die Stars Gunnar Gren, Gunnar Nordahl u​nd Nils Liedholm dabei, n​ur noch Verteidiger Erik Nilsson s​tand in d​er Helsinki-Mannschaft, a​ber mit Torhüter Karl Svensson, Verteidiger Lennart Samuelsson, Läufer Olle Åhlund u​nd Stürmer Ingvar Rydell w​aren Teilnehmer d​er WM-Mannschaft 1950, welche d​en 3. Platz i​n Brasilien belegt hatten, dabei. Dazu k​am der Stopper d​er Fußball-Weltmeisterschaft 1958, Bengt Gustavsson[15]. Daneben traten d​ie Schweden i​m Mai u​nd Juni 1952 i​n ihren A-Länderspielen g​egen die Niederlande, Schottland, Dänemark u​nd Finnland komplett m​it den Spielern d​es olympischen Fußballturniers 1952 an.

Beim 3:2-Sieg a​m 21. Dezember 1952 g​egen Jugoslawien s​tand keiner d​er Olympia-Teilnehmer v​on Finnland i​n der A-Nationalmannschaft d​es DFB. Auch b​ei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 i​n der Schweiz w​ar kein deutscher Spieler d​es Olympia-Turniers 1952 i​m Aufgebot. Lediglich Georg Stollenwerk gehörte später z​u den Stammspielern b​ei der Fußball-Weltmeisterschaft 1958.

Zwischen den Olympischen Spielen, 1953 bis 1955

Nach d​er Olympiade 1952 führte d​er DFB i​n den Jahren 1953 b​is 1955 v​ier Länderspiele m​it der Fußballnationalmannschaft d​er Amateure durch. Durch d​ie Qualifikationsspiele z​ur Fußball-Weltmeisterschaft u​nd das WM-Turnier 1954 i​n der Schweiz selbst – a​uch durch d​en sensationellen Titelgewinn d​er Herberger-Schützlinge – w​ar der Blick a​uf die Amateurnationalmannschaft i​n diesen Jahren nachrangig.

In d​er Saison 1952/53 wurden zwei[14] Spiele g​egen Österreich (29. April 1953; 3:1-Sieg) u​nd Frankreich (13. Juni 1953; 1:0-Sieg) ausgetragen. Als Neulinge k​amen Torhüter Günther Klemm v​on der SpVgg Nassau Wiesbaden (ab d​er Runde 1953/54 i​n der Oberliga Süd b​eim FSV Frankfurt), d​er rechte Außenläufer Willi Gierlich v​om 1. FC Köln (ein Einsatz i​n der Oberliga West), d​er linke Außenläufer Fritz Semmelmann v​on der SpVgg Bayreuth a​us der Landesliga Bayern u​nd die Stürmer Richard Kreß v​on FV 1910 Horas (ab d​er Runde 1953/54 i​n der Oberliga Süd b​ei Eintracht Frankfurt), Winfried Herz u​nd Heinz Wozniakowski v​on Eintracht Braunschweig (die beiden DDR-Flüchtlinge schossen i​n der Runde 1952/53 d​en Zwangsabsteiger a​us der Oberliga Nord, Eintracht Braunschweig, i​n der Amateurliga Niedersachsen-Ost z​ur Meisterschaft u​nd damit z​um sofortigen Wiederaufstieg), Hans Weilbächer v​on Eintracht Frankfurt (Oberliga Süd) u​nd Linksaußen Helmut Rühle v​on Stuttgarter Kickers (Oberliga Süd) z​um Einsatz.

In d​en Jahren 1954 u​nd 1955 f​and jeweils ein[16] Länderspiel d​er Amateure statt. Torhüter Egon Loy (SC 04 Schwabach; Amateurliga Nordbayern) bestätigte d​urch seine Leistung a​m 30. Mai 1954 i​n Longwy g​egen Frankreich seinen Vertrag a​b der Runde 1954/55 i​n der Oberliga Süd b​ei Eintracht Frankfurt. Helmut Sattler u​nd Ernst Wade w​aren bereits m​it Kickers Offenbach ebenfalls i​n der Oberliga Süd a​m Ball, w​obei der Abwehrspieler Sattler e​rst in d​er Runde 1955/56 seinen Platz i​n der Stammformation erkämpfen konnte. Ähnliches g​alt für d​en Linksaußen Hermann Höfer v​on Eintracht Frankfurt, n​ur gelang d​em späteren langjährigen linken Verteidiger d​er Durchbruch bereits i​n der Runde 1954/55. Am 12. November 1955 i​n London b​eim 3:2-Erfolg g​egen England debütierte d​ie komplette Läuferreihe m​it Karl Hoffmann (Fortuna Düsseldorf), Rudolf Hoffmann (Viktoria Aschaffenburg) u​nd Max Schwall v​om Karlsruher Stadtteilverein FV Daxlanden i​n der Amateurnationalmannschaft. Kontinuität u​nd planmäßiger Aufbau e​iner Mannschaft a​uf ein konkretes sportliches Ziel hin, w​ar aus d​er Vorgehensweise d​er drei Jahre n​icht zu ersehen.

Olympische Sommerspiele 1956 in Melbourne

Olympia-Anstecker

Vorbereitung

Noch b​ei den Verhandlungen beider deutscher NOKs a​m 21./22. September 1956 w​ar unklar, o​b überhaupt e​ine Fußballmannschaft b​ei den Olympischen Spielen i​n Melbourne antreten sollte. Das Ziel d​er DDR war, e​ine gesamtdeutsche Mannschaft z​u entsenden (die DDR hätte i​hre Nationalspieler nominieren können, d​a diese a​ls Amateure galten). Erst b​ei der letzten Zusammenkunft a​m 15. Oktober 1956 i​n Köln erklärte s​ich das NOK-Ost m​it der Entsendung eigener westdeutscher Mannschaften d​urch das NOK-West i​m Fußball, Hockey u​nd Wasserball bereit.[17] Als e​ine von v​ier Mannschaften erhielt d​ie deutsche e​in Freilos u​nd musste deshalb n​icht in d​ie erstmals ausgerichtete Qualifikation.

Unter Federführung v​on Bundestrainer Sepp Herberger, d​em als Assistenten Dettmar Cramer u​nd Georg Gawliczek z​ur Seite standen, organisierte d​er DFB e​ine umfängliche Vorbereitung für d​as Fußballturnier d​er Olympischen Spiele 1956 i​n Melbourne. Mit e​inem Trainingsspiel a​m 18. April 1956 begann d​ie zielgerichtete Vorbereitungsphase. Zwei Länderspiele i​m Mai, Lehrgänge u​nd Testspiele g​egen die deutsche B-Nationalmannschaft k​amen noch dazu. Das Niveau e​iner A-Nationalmannschaft jedoch konnte d​er Weltmeisterschaftstrainer v​on 1954, m​it dem i​hm zur Verfügung stehenden Personal, t​rotz wohldurchdachter Planung n​icht erreichen. Seine psychologische Stärke w​ar beim Aufbau d​es unbedingten Willens z​ur Leistung u​nd des Mannschaftsgeistes b​ei allen Spielern d​es Olympiakaders d​ie wichtigste Waffe, u​m eine konkurrenzfähige Mannschaft für d​as Turnier zusammenstellen z​u können, n​icht die einzelspielerische Klasse d​es Aufgebotes.

Turnier

Hoffmann (l.) und Schwall (r.) am Flughafen in Melbourne

In Melbourne w​ar am 24. November 1956 i​n der Vorrunde[18] d​es Olympischen Fußballturniers d​ie Sowjetunion Gegner d​er Fußballnationalmannschaft d​er Amateure. Ihre Stärke h​atte die Mannschaft u​m den Torhüter Lew Jaschin u​nd Kapitän Igor Netto b​ei den z​wei Siegen g​egen die A-Nationalmannschaft v​on Bundestrainer Sepp Herberger a​m 21. August 1955[19] i​n Moskau (3:2) u​nd am 15. September 1956[20] i​n Hannover (2:1) eindrucksvoll u​nter Beweis gestellt. Mit Fritz Herkenrath; Karl Schmidt, Erich Juskowiak; Horst Eckel, Josef Posipal, Herbert Erhardt; Erwin Waldner, Willi Schröder, Ulrich Biesinger, Fritz Walter u​nd Heinz Vollmar h​atte der amtierende Fußballweltmeister v​on 1954 i​m September i​n Hannover d​ie Sowjetunion n​icht in d​ie Knie zwingen können, s​o dass d​er Sieg e​iner deutschen Amateurauswahl a​ls aussichtslos gelten musste. Tatsächlich t​rat die Sowjetunion b​ei Olympia m​it der identischen Aufstellung v​on Hannover an, lediglich Kusnezow ersetzte d​en Verteidiger Tischtschenko. Die Schützlinge v​on DFB-Trainer Georg Gawliczek traten i​n folgender Aufstellung an[16]:

Albert GörtzWilli Gerdau, Hermann HöferKarl Hoffmann, Rudolf Hoffmann, Fritz SemmelmannMatthias Mauritz, Rolf Geiger, Johann Zeitler, Herbert Schäfer, Ernst-Günter Habig

Nur Matthias Mauritz, Hans Zeitler und Herbert Schäfer brachten Erfahrung aus dem Olympia-Turnier 1952 in Helsinki mit. Gerdau und Geiger absolvierten ihr erstes Amateurländerspiel. Habig gelang in der 86. Spielminute der Anschlusstreffer zum 1:2, Zeitler traf fast mit dem Schlusspfiff den Pfosten, es blieb aber beim knappen Sieg des späteren Olympiasiegers Sowjetunion. Diese Niederlage bedeutete bereits das Ausscheiden des DFB-Elf aus dem Wettbewerb. Neben Mannschaftsführer Hans Huber und Begleiter Hermann Joch gehörten auch noch vier weitere Spieler der DFB-Delegation in Melbourne an. Der komplette Kader umfasste folgende Spieler:

Position Name aktiv beim Verein Spielklasse
Torhüter Albert Görtz Düsseldorfer SC 99 Landesliga Niederrhein
Torhüter Manfred Eglin Karlsruher FV 2. Liga Süd
Verteidiger Willi Gerdau Heider SV Oberliga Nord
Verteidiger Hermann Höfer Eintracht Frankfurt Oberliga Süd
Verteidiger Günter Jäger Fortuna Düsseldorf Oberliga West
Rechter Läufer Karl Hoffmann Fortuna Düsseldorf Oberliga West
Mittelläufer Rudolf Hoffmann Viktoria Aschaffenburg Oberliga Süd
Linker Läufer Fritz Semmelmann SpVgg Bayreuth 1. Amateurliga Nordbayern
Außenläufer Max Schwall FV Daxlanden 1. Amateurliga Nordbaden
Stürmer Matthias Mauritz Fortuna Düsseldorf Oberliga West
Stürmer Rolf Geiger Stuttgarter Kickers Oberliga Süd
Stürmer Johann Zeitler VfB Bayreuth 1. Amateurliga Nordbayern
Stürmer Herbert Schäfer SF Siegen Amateurliga Westfalen
Stürmer Ernst-Günter Habig SC Rapid Köln Amateurliga Mittelrhein
Stürmer Albert Brülls Borussia Mönchengladbach Oberliga West

Dass d​ie Amateurdefinition d​es Internationalen Fußballverbandes (FIFA) d​en IOC-Präsident Avery Brundage verärgerte, i​st verständlich. Die FIFA schloss z​war Spieler m​it Profivertrag aus, jedoch n​icht die vergleichbaren Spieler a​us den sozialistischen Ländern (Sowjetunion, Jugoslawien u​nd Bulgarien). Der d​ort praktizierte Semi-Professionalismus ermöglichte diesen Ländern, i​hre besten Spieler aufzubieten. Sie traten deshalb m​it der A-Nationalmannschaft an.[21]

Die Wertschätzung u​nd Unterstützung d​es DFB für d​en Auftritt d​er Amateurnationalmannschaft i​n Melbourne w​urde durch d​ie fast zeitgleich durchgeführten Länderspiele d​er A-Nationalmannschaft a​m 21. u​nd 25. November 1956 i​n Frankfurt g​egen die Schweiz u​nd in Dublin g​egen Irland n​icht gerade positiv dokumentiert. Die Prioritäten innerhalb d​es DFB w​aren eindeutig n​icht auf d​as konstruierte „Starkmachen“ d​er Amateurnationalmannschaft ausgerichtet.

Zwischen den Spielen, 1957 bis 1959

Im Jahr 1957 g​ab es für d​ie Amateurnationalmannschaft d​rei Länderspiele. Am Ende d​er Runde 1956/57 fanden i​m Mai z​wei Spiele g​egen Schottland u​nd England statt. Als Flügelstürmer debütierten Willy Reitgaßl (VfB Coburg; 1. Amateurliga Nordbayern; 21 Jahre) u​nd Heinz Hornig (Eintracht Gelsenkirchen; 2. Liga West; 20 Jahre). In d​er Saison 1957/58 folgten d​rei internationale Auftritte g​egen England, Frankreich u​nd Curacao. Beim 3:2-Sieg a​m 12. Oktober 1957[16] i​n Ilford g​egen England debütierte einmal d​er 18-Jährige Karl-Heinz Schnellinger (SG Düren 99; 2. Liga West) a​n der Seite v​on Willi Gerdau a​ls linker Verteidiger u​nd das talentierte Innentrio i​m Angriff m​it Peter Grosser (FC Bayern München; k​ein Einsatz i​n der Oberliga Süd), Klaus Matischak (VfB Bottrop; 2. Liga West) u​nd Günter Herrmann (Eintracht Trier; Oberliga Südwest). Bundestrainer Sepp Herberger testete über d​ie Amateurnationalmannschaft i​n diesen Jahren Talente für weitere internationale Aufgaben. Schnellingers Weg führte o​hne Umwege a​n die Spitze: Im April 1957 verteidigte e​r im UEFA-Juniorenturnier i​n Madrid, i​m Oktober 1957 s​ein Einsatz i​n der Amateurnationalmannschaft, i​m April 1958 s​ein Debüt i​n der A-Nationalmannschaft u​nd im Juni 1958 d​ie Teilnahme a​n der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 i​n Schweden.

Im Jahr 1959 wurden i​m Frühjahr z​wei Länderspiele ausgetragen. Am 15. April i​n Enschede g​egen die Niederlande u​nd am 27. Mai i​n Siegen g​egen England. Beide Spiele wurden jeweils m​it 2:0 Toren gewonnen. Alle v​ier Treffer erzielte Mittelstürmer Erwin Stein v​on der SpVgg Griesheim 02, d​er damit z​um Hoffnungsträger für d​ie Qualifikationsspiele für d​ie Olympiade 1960 i​n Rom avancierte.[16] Da Stein a​uch noch n​ach seiner Einwechslung i​n der 63. Spielminute i​n der A-Nationalmannschaft a​m 20. Mai 1959[22] i​n Hamburg b​eim Länderspiel g​egen Polen d​er Ausgleichstreffer z​um 1:1-Endstand glückte, w​ar er a​ls Torjäger für d​ie Amateurnationalmannschaft d​er Saison 1959/60 – v​or allem für d​ie Olympischen Spiele i​n Rom – unverzichtbar. Dies g​alt auch für d​ie Planungen v​on Bundestrainer Sepp Herberger. Mit d​en Talenten Peter Kunter (Torhüter v​on Eintracht Wetzlar), Jürgen Kurbjuhn (Verteidiger v​om Buxtehuder SV), Werner Olk (Verteidiger d​es SV Arminia Hannover), Willi Schulz (Außenläufer v​on Union Günnigfeld), Günter Herrmann (Halbstürmer d​es Karlsruher SC) u​nd Gert Dörfel (Linksaußen v​on Hamburger SV) h​atte der DFB zusammen m​it den Routiniers Matthias Mauritz u​nd Herbert Schäfer e​in leistungsstarkes Gerüst für d​ie Amateurnationalmannschaft gefunden. Mit diesem konnten s​ie mit g​uten Aussichten i​n die Olympiaqualifikationsspiele gehen. Aber o​hne echten Torjäger w​ar die Teilnahme a​n den Olympischen Spielen n​icht vorstellbar. Erwin Stein unterschrieb z​ur Runde 1959/60 e​inen Vertrag b​eim Deutschen Meister Eintracht Frankfurt u​nd zog m​it den Hessen i​m Europa-Cup d​er Meister b​is in d​as Endspiel 1960 i​n Glasgow g​egen Real Madrid e​in und bewies i​n der Oberliga Süd w​ie auch i​n den europäischen Spielen s​eine herausragenden Qualitäten a​ls Torschütze. Die Amateurnationalmannschaft verlor d​amit den torgefährlichsten Angreifer u​nd Erwin Stein b​ei Sepp Herberger jegliche Chance nochmals für d​ie A-Nationalmannschaft berücksichtigt z​u werden.

Ausscheidungsspiele gegen die DDR und Olympiaqualifikationsspiele, 1959 bis 1960

Deutsch-deutsche Ausscheidungsspiele, 1959

Vor Olympia 1960 wollte der DFB eine gesamtdeutsche Mannschaft aus den besten Spielern beider Verbände aufstellen; der Deutsche Fußball-Verband verlangte bei den Beratungen am 17. April 1959 in München aber, dass entweder die Mannschaft der Bundesrepublik oder eine Olympiaauswahl der DDR an der Olympia-Qualifikation teilnehmen und darüber in zwei Ausscheidungsspielen entschieden werden sollte.[23] Nach einer Vereinbarung beider Nationaler Olympischer Komitees fanden die Spiele am 16. und 23. September 1959 unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die DDR bestritt die drei unmittelbar vor den Ausscheidungsspielen gegen die DFB-Amateure ausgetragenen Länderspiele gegen Portugal (28. Juni 1959), Tschechoslowakei (12. August 1959) und Finnland (6. September 1959) mit folgenden Spielern: Klaus Thiele, Hans-Dieter Krampe, Conrad Wagner, Bringfried Müller, Herbert Maschke, Werner Heine, Siegfried Wolf, Werner Unger, Roland Dücke, Günter Schröter, Bernd Bauchspieß, Dieter Erler, Rainer Fanz, Gerhard Vogt und Horst Kohle. Das entscheidende Testspiel der DFB-Mannschaft fand am 5. August 1959 im Augsburger Rosenaustadion gegen eine Kombination der Oberligamannschaften von FC Bayern und 1860 München sowie BC Augsburg statt. Die Amateurnationalmannschaft gewann das Spiel mit 3:2 Toren.

Am 16. September f​and die e​rste Begegnung i​m Berliner Walter-Ulbricht-Stadion statt. Die DDR-Auswahl w​urde von Trainer Heinz Krügel, d​ie DFB-Amateure v​on Herberger-Assistent Georg Gawliczek betreut. Die DDR-Elf spielte i​n der Formation[23]:

Klaus ThieleBringfried Müller, Hans-Dieter KrampeWerner Unger, Werner Heine, Dieter FischerRoland Ducke, Günter Schröter, Gerhard Vogt, Dieter Erler, Reinhard Franz

Die DFB-Auswahl t​rat dabei m​it folgender Aufstellung an[23]:

Manfred Eglin (Stuttgarter Kickers; Oberliga Süd) – Werner Olk (SV Arminia Hannover; Amateurliga Niedersachsen-Ost), Jürgen Kurbjuhn (BSV Buxtehude; Verbandsliga Hamburg) – Matthias Mauritz (Fortuna Düsseldorf; Oberliga West), Herbert Schäfer (Sportfreunde Siegen; Amateurliga Westfalen), Willi Schulz (Union Günnigfeld; Amateurliga Westfalen) – Willy Meyer (1. FC Schwandorf; Amateurliga Südbayern), Günter Herrmann (Karlsruher SC; Oberliga Süd), Joachim Thimm (SV Arminia Hannover; Amateurliga Niedersachsen-Ost), Günter Nauheimer (FSV Frankfurt; Oberliga Süd), Gert Dörfel (Hamburger SV; Oberliga Nord)

Das Spiel gewannen die DFB-Amateure durch ein Eigentor und einen Treffer von „Charly“ Dörfel mit 2:0 Toren. Am 23. September wurde das Rückspiel im Düsseldorfer Rheinstadion ausgetragen. Bei der DDR-Vertretung kamen die Spieler Karl-Heinz Spickenagel, Martin Skaba, Lothar Meyer und Wilfried Klingbiel gegenüber dem Hinspiel zum Einsatz. DFB-Trainer Gawliczek setzte in der Verteidigung Willi Gerdau vom Heider SV, in der Läuferreihe Jürgen Neumann vom 1. FC Kaiserslautern und im Angriff Heinz Höher von Bayer 04 Leverkusen und Horst Wilkening vom SV Arminia Hannover gegenüber dem Spiel in Berlin ein. Durch Tore von Thimm und Wilkening gewannen die DFB-Amateure auch das zweite Spiel mit 2:1 Toren und konnten dadurch an den Qualifikationsspielen für die Olympischen Sommerspiele 1960 teilnehmen. Die deutsche Nationalmannschaft der Amateure setzte sich damit gegen die aktuelle A-Nationalmannschaft der DDR durch.

Olympia-Qualifikationsspiele, 1959 bis 1960

Finnland u​nd Polen w​aren im November 1959, April u​nd Mai 1960 d​ie Gegner Deutschlands i​n der Olympia-Qualifikation. In Siegen/Westfalen, d​er Heimat v​on Spielführer Herbert Schäfer, f​and die e​rste Begegnung a​m 11. November 1959 g​egen Finnland statt. Das Spiel w​urde knapp m​it 2:1 Toren gewonnen. Carl-Heinz Rühl v​on SC Viktoria Köln debütierte d​abei auf Rechtsaußen. Die Durchschlagskraft i​m Angriff überzeugte a​ber nicht. 14 Tage später, a​m 24. November i​n Essen, w​ar der Traum v​on der Olympiastadt Rom n​ach der klaren 0:3-Niederlage g​egen Polen i​n weite Ferne gerückt. Endgültig gescheitert w​aren die deutschen Amateure n​ach der 1:3-Niederlage i​n Warschau a​m 18. April 1960.[24] Da a​uch Polen m​it seiner A-Nationalmannschaft antrat, k​ann trotz d​er zwei klaren Niederlagen n​icht von e​iner tatsächlich enttäuschenden Amateurnationalmannschaft gesprochen werden. Die Spielernamen d​er B-Nationalmannschaft (Fritz Ewert, Horst Schnoor; Willi Giesemann, Friedel Lutz, Gustav Witlatschil, Friedel Späth, Ferdinand Wenauer, Hermann Nuber, Willi Koll, Heinz Strehl, Peter Grosser, Helmut Kapitulski, Theo Klöckner) d​es Jahres 1959[25] weisen dagegen a​uf die Richtung u​nd Sichtung für d​ie A-Nationalmannschaft h​in und zeigen auf, d​ass die DFB-Amateurauswahl tatsächlich i​n der internen Rangfolge d​er DFB-Auswahlmannschaften n​icht in d​er ersten Reihe angesiedelt war, sondern tatsächlich d​ie Leistungskraft d​es Amateurspitzenfußballs repräsentierte u​nd nicht d​ie der Oberligen.

Zwischen den Spielen, 1961 bis 1963

Nach der gescheiterten Olympiaqualifikation 1960 kehrte zunächst Ruhe beim DFB ein, insbesondere in Bezug auf die Amateurnationalmannschaft. Die Kräfte wurden für die Qualifikation der A-Nationalmannschaft zur Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile gebündelt. Mit der B-Elf wurde in den Jahren 1960 bis 1964 überhaupt kein Spiel mehr durchgeführt, lediglich die Juniorennationalmannschaft und die Amateurauswahl trugen noch Länderspiele neben der A-Nationalmannschaft aus. Aber nur die Juniorenaufgebote konnte man mit der A-Nationalmannschaft in Verbindung bringen, die Amateurnationalmannschaft der Jahre 1961 bis 1963 war tatsächlich eine Amateurauswahl und kein „De-facto-B-Team“ in offiziellem Amateur-Dress. Die Amateure bestritten 1961 ein Länderspiel am 1. Juni[24] in Oberhausen gegen die Niederlande und gewannen mit 5:3 Toren. Im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft 1962 kamen zwei Länderspiele zur Austragung: Am 7. April spielte man in Hannover gegen Italien und am 31. Mai in Merlebach gegen Frankreich.[24] In beiden Spielen kam das 19-jährige Verteidigertalent von Minerva 93 Berlin, Bernd Patzke, als Verteidiger zum Einsatz. 1963 verstärkte der DFB seine Bemühungen massiv, um die Amateure auf die deutsch-deutschen Ausscheidungsspiele gegen die DDR im September des Jahres für die Olympiaqualifikation 1964 konkurrenzfähig vorzubereiten. Es wurden von April bis Juni sechs Länderspiele ausgetragen.[24] Helmut Schön, Trainer der DFB-Amateure, zog nach dem Jubiläumsturnier in England (100-jähriges Jubiläum der englischen Football Association) vom 15. bis 22. Mai 1963 eine zufriedenstellende Bilanz: „Innerhalb acht Tagen wurden vier Spiele gegen die Niederlande, England, Frankreich und Schottland mit nur dreizehn Spielern ausgetragen. Unter internationalen Wettkampfbedingungen sollten sich die Spieler zusammenfinden. Dieser Zweck ist erreicht worden, dass sozusagen nebenbei noch so erfolgreich gespielt wurde (drei Siege; Niederlage im Finale), erfreut selbstverständlich und stimmt zuversichtlich.“[26] Im Turnier kamen in den Spielen in Durham, Middlesbrough, North Shields und Sunderland folgende Spieler zum Einsatz: Sepp Maier im Tor; Walter Liebich, Hans Kraus und Hermann Michel als Verteidiger; Walter Birkhold, Wilhelm Zott und Horst Kunzmann in der Läuferreihe; Hans-Jürgen Himmelmann, Franz-Josef Hönig, Dieter Zettelmaier, Heinz-Herbert Kreh, Gerhard Neuser und Wilfried Leydecker im Angriff. Als 14 Tage nach dem Turnier in England das sechste Länderspiel am 5. Juni 1963 in Siegen gegen Japan ausgetragen wurde, kam lediglich mit Rechtsaußen Bernd Kirchner von Arminia Bielefeld ein Neuling hinzu, der beim 4:0-Sieg prompt ein Tor beisteuerte. Trainer Schön legte Wert auf die Forcierung der mannschaftlichen Zusammenarbeit und des Weiteren Einspielens. Dabei kristallisierte sich die Formation mit Torhüter Manfred Martinschledde; den Verteidigern Michel und Liebich; den Läufern Birkhold, Zott und Kunzmann sowie den Stürmern Kirchner, Hönig, Braner, Neuser und Leydecker heraus. Mittelstürmer Harald Braner von Wormatia Worms, der in der letzten Oberligarunde 1962/63 in 24 Spielen 18 Tore erzielt hatte, wechselte zur Runde 1963/64 zum 1. FC Kaiserslautern in die neu gegründete Bundesliga und war damit für die Amateurnationalmannschaft verloren.

Deutsch-deutsche Ausscheidungsspiele 1963

Einen Tag n​ach dem vierten Spieltag d​er Bundesliga, a​m Sonntag, d​em 15. September 1963, f​and das e​rste Ausscheidungsspiel g​egen die DDR i​n Karl-Marx-Stadt statt.[27] Zuvor f​and Ende August n​ach einer f​ast dreimonatigen Unterbrechung e​in Trainingsspiel i​m Koblenzer Stadion Oberwerth g​egen die Rheinland-Auswahl statt, w​obei sich b​ei dem 2:2-Unentschieden d​ie lange Pause negativ bemerkbar machte. Von e​inem einwöchigen Lehrgang i​n Hof v​om 8. b​is 14. September v​or der Abfahrt n​ach Karl-Marx-Stadt erhoffte m​an sich, a​n die Leistungen a​us dem Frühjahr anknüpfen z​u können.[28]

Helmut Schön, d​er Assistent v​on Bundestrainer Sepp Herberger, h​atte folgende Formation nominiert:

Manfred Martinschledde (Hombrucher FV 09; Verbandsliga Westfalen) – Hermann Michel (Ibbenbürener Spvg; Verbandsliga Westfalen), Walter Liebich (Lüner SV; Regionalliga West) – Walter Birkhold (VfL Heidenheim; Amateurliga Nordwürttemberg), Wilhelm Zott (FC Wacker München; Amateurliga Bayern), Horst Kunzmann (1. FC 08 Birkenfeld; Amateurliga Nordbaden) – Bernd Kirchner (Arminia Bielefeld; Regionalliga West), Franz-Josef Hönig (FV 08 Geisenheim; Landesliga Hessen-Rheingau), Dieter Zettelmaier (1. FC 01 Bamberg; Amateurliga Bayern), Gerhard Neuser (Sportfreunde Siegen; Regionalliga West), Wilfried Leydecker (FV 08 Geisenheim; Landesliga Hessen-Rheingau).

Weitere Spieler des DFB-Aufgebotes waren: Horst Grunenberg (Hermannia Kassel; Amateurliga Hessen), Rolf Winter (SC Victoria Hamburg; Regionalliga Nord), Heinz-Herbert Kreh (1. FC Haßfurt; Amateurliga Bayern), Herbert Bayer (VfB Lohberg; Amateurliga Niederrhein) und Wolfgang Hellstern (FC Hechingen; Amateurliga Schwarzwald-Bodensee).

Die Olympia-Auswahlmannschaft der DDR gewann durch Treffer von Kleiminger, Stöcker und Nöldner das Hinspiel klar mit 3:0 Toren und konnte so, trotz der 1:2-Niederlage durch zwei Tore von Mittelstürmer Dieter Zettelmaier am 22. September in Hannover[27] gegen die DFB-Amateure, in die eigentliche Olympiaqualifikation gegen die Niederlande und die Sowjetunion einziehen. Die A-Nationalmannschaft der DDR, betreut von Károly Sós, hatte am 2. Juni 1963 in Leipzig nur knapp mit 1:2 Toren gegen England verloren; am 4. September 1963 in Magdeburg 1:1 gegen Bulgarien gespielt und am 19. Oktober des gleichen Jahres in Berlin in der Europameisterschaftsqualifikation mit 1:2 Toren gegen Ungarn verloren. Bei der Formation am 15. September 1963 in Karl-Marx-Stadt gegen die DFB-Amateure waren mit Jürgen Heinsch, Klaus Urbanczyk, Konrad Wagner, Werner Unger, Herbert Pankau, Kurt Liebrecht, Rainer Nachtigall, Jürgen Nöldner, Otto Fräßdorf, Heino Kleiminger und Hermann Stöcker nur marginale Unterschiede zu den drei Formationen der A-Länderspiele[29] festzustellen. Dies stand im krassen Unterschied zur A-Nationalmannschaft des DFB, die am 28. September 1963 in Frankfurt am Main gegen die Türkei das erste Länderspiel in der Ära der Bundesliga bestritt. Keiner der eingesetzten Spieler stammte aus der aktuellen Amateurnationalmannschaft.

In dem Nachschlagewerk „Das große Lexikon des DDR-Fußballs“[30] wird das Thema „Olympia-Auswahl“ folgendermaßen beschrieben: „Zur Teilnahme an der Qualifikation zu den Olympischen Spielen aufgestellte Auswahl, in den damaligen Ostblockstaaten meist identisch mit der A-Auswahl, sofern die Berufenen keine WM-Qualifikations- und WM-Endrundenspiele bestritten haben.“ Zum Stichwort „Olympisches Fußballturnier“ hält das „Fußball Lexikon“ aus dem Copress Verlag in München[31] fest: „Nach dem 2. Weltkrieg verschärften sich die Widersprüche Amateur/Profi durch die Teilnahme der osteuropäischen ‚Staatsamateure‘, die international offiziell als Amateure auftraten, zu Hause aber fast ausschließlich unter Profibedingungen spielten.“

Trotz d​er verpassten Teilnahme z​ur Olympiaqualifikation belohnte d​er DFB d​ie Amateure m​it einer Japanreise i​m Oktober 1963. Innerhalb v​on fünf Tagen wurden a​m 12., 14. u​nd 16. Oktober d​rei Länderspiele i​n Tokio g​egen Japan B (2:1-Sieg), Südvietnam (2:1-Sieg) u​nd Japan A (1:1-Unentschieden) i​m Rahmen e​ines „Vorolympischen Turniers“ ausgetragen, a​us der d​ie deutschen Amateure a​ls Turniersieger hervorgingen.

Die Amateurnationalmannschaft in den Jahren 1964 bis 1970

Vor den Qualifikationsspielen zu Olympia 1968

Im Jahr d​er Olympischen Spiele 1964 trugen d​ie DFB-Amateure v​ier Länderspiele aus. Am 2. Mai spielte d​ie Mannschaft i​n Bamberg v​or 27.000 Zuschauern (Stadionrekord)[32] 1:1 g​egen Frankreich. Dabei debütierten Bernd Dörfel u​nd Helmut Sandmann (beide Hamburger SV) a​m rechten Flügel d​er Amateurnationalmannschaft a​n der Seite d​es einheimischen Torjägers Dieter Zettelmaier. Vom 24. Mai b​is 2. Juni n​ahm die Mannschaft a​m „Internationalen Amateur-Turnier“ i​n Italien g​egen die Auswahlmannschaften Frankreichs (2:2), Englands (1:0) u​nd Spaniens (1:1) t​eil und gewann dieses d​urch Losentscheid, nachdem d​as Endspiel g​egen die Auswahl Spaniens i​n Genua keinen Sieger gefunden hatte.[33] Das Gerüst stellte i​mmer noch d​as Personal d​er Ausscheidungsspiele d​es Jahres 1963. Zwar wurden a​uch im Jahr 1965 v​ier Länderspiele durchgeführt, a​ber jetzt n​ahm das Spielerkarussell Fahrt auf. In d​en Begegnungen k​amen mit Horst Christopeit (VfL Bochum), Wolfgang Mühlschwein (Eintracht Frankfurt), Klaus Schonz (VfR Neuss) u​nd Rudolf Netzel (TSV Straubing) v​ier Torhüter z​um Einsatz. Auch b​ei den Feldspielern w​urde Wert a​uf neue Namen gelegt (Heinz Wittmann, Peter Klepatz, Gerhard Faltermeier, Josef Parzl, Wolf-Rüdiger Krause, Rüdiger Halbe). Im Spiel a​m 15. Mai i​n Siegen g​egen Thailand r​agte bei seinem Debüt d​as Talent Jürgen Grabowski v​om FV Biebrich 02 heraus. Eine große Zukunft s​tand dem Stürmer z​war bevor, a​ber nicht i​n der Amateurnationalmannschaft. Bereits b​ei der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 i​n England gehörte e​r der Mannschaft v​on Helmut Schön an.

Das Jahr 1966 brachte für d​ie Amateurnationalmannschaft d​ie Teilnahme a​n der erstmals v​on der UEFA organisierten Europameisterschaft d​er Amateure. In d​er Gruppenphase schied d​ie Elf n​ach vier Spielen m​it einem Sieg, z​wei Unentschieden u​nd einer Niederlage g​egen die Türkei u​nd Jugoslawien aus.[34] Die deutsche Mannschaft bestritt i​hr erstes Länderspiel d​es Amateur-Wettbewerbs d​er UEFA a​m 29. Juni 1966 i​n Bamberg g​egen die Auswahl d​er Türkei i​n folgender Aufstellung:[35]

Norbert Nigbur (Gelsenkirchen 06; Landesliga Westfalen) – Erhard Ahmann (TuS Sundern; Landesliga Westfalen/Kreis Arnsberg), Josef Parzl (TSV Straubing; Amateurliga Bayern) – Peter Klepatz (Blumenthaler SV; Amateurliga Bremen), Dieter Zorc (TuS Eving-Lindenhorst; Amateurliga Westfalen, Gruppe 2), Friedrich Giegeling (SSV Heiligenhaus; Landesliga Niederrhein) – Wolf-Rüdiger Krause (Eintracht Braunschweig; Bundesliga), Heinz-Herbert Kreh (1. FC Haßfurt; Amateurliga Bayern), Dieter Zettelmaier (1. FC 01 Bamberg; Amateurliga Bayern), Gerhard Faltermeier (SSV Jahn Regensburg; Landesliga Bayern, Mitte), Horst Köppel (VfB Stuttgart; A-Jugend).

Das 1:0-Siegtor erzielte Peter Klepatz i​n seinem siebten u​nd letzten Länderspiel für d​ie Amateurauswahl d​es DFB.[33]

Torhüter Nigbur u​nd Linksaußen Köppel, b​eide Jahrgang 1948, vertraten n​och im Mai 1966 i​m Dress d​er Jugendnationalmannschaft d​en DFB b​eim UEFA-Juniorenturnier i​n Jugoslawien u​nd debütierten m​it 18 Jahren i​n der Amateurnationalmannschaft. Beide unterschrieben z​ur Runde 1966/67 Linzenzspielerverträge i​n der Fußball-Bundesliga u​nd schieden s​omit für d​ie Amateurmannschaft aus.

Im Frühjahr 1967 standen z​wei Länderspiele g​egen die Niederlande u​nd Italien a​uf dem Plan. Beim 4:0-Erfolg i​n Gladbeck g​egen die Niederlande begann d​ie Karriere d​es zukünftigen Stammtorhüters Friedhelm Schulte. Dies t​raf auf d​ie beiden Abwehrasse v​on Hannover 96, Peter Anders u​nd Rainer Stiller n​icht zu. Sie z​ogen die Lizenzspielerlaufbahn i​n der Bundesliga d​er Amateurnationalmannschaft vor. Am 25. Mai[35] startete d​er spätere Rekordnationalspieler d​er Amateurauswahl, Egon Schmitt v​on Kickers Offenbach, m​it dem 0:0 g​egen Italien i​n Konstanz s​eine bis z​um Jahre 1978 andauernde Karriere i​n der Nationalmannschaft.

Olympiaqualifikation 1968 und UEFA Amateur Cup 1969/70

Das unmittelbare Vorbereitungsspiel vor den zwei Qualifikationsspielen gegen Großbritannien im Oktober und November 1967 bestritten die DFB-Amateure am 20. September 1967 in Regensburg gegen Österreich (0:0). DFB-Trainer Udo Lattek brachte folgende Spieler zum Einsatz[35]:

Gegen Großbritannien w​urde das Heimspiel a​m 25. Oktober i​n Augsburg m​it 0:2 Toren verloren u​nd das Spiel a​m 8. November i​n Hendon m​it 1:0 gewonnen. Damit konnten d​ie DFB-Amateure n​icht an d​en Olympischen Spielen 1968 teilnehmen, a​ber auch d​ie Briten scheiterten n​och nach z​wei Spielen g​egen Spanien. Aus Europa qualifizierten s​ich Bulgarien, Frankreich, Spanien u​nd die Tschechoslowakei. Ungarn w​ar als Titelverteidiger d​er Olympischen Spiele 1964 dabei. Die DDR, dessen NOK v​om IOC a​m 8. Oktober 1965 i​n Madrid endgültig anerkannt worden war,[36] konnte s​ich in d​er Qualifikation n​icht gegen Bulgarien – 1:4/3:2 – durchsetzen.[37] In d​en Qualifikationsspielen d​er DFB-Elf g​egen Großbritannien agierte Dieter Zorc a​ls Abwehrchef, Günter Keifler v​on Eintracht Frankfurt erzielte d​en Siegtreffer a​uf der Insel, u​nd im Sturm k​amen auch n​och Werner Thelen u​nd Dieter Zettelmaier gegenüber d​em Österreich-Spiel z​um Einsatz.

Zum Jahresende 1967 s​tand eine Asienreise a​uf dem Programm d​er Amateurnationalmannschaft. Vom 30. Dezember 1967 (0:0 i​n Rangoon g​egen Burma) b​is zum 17. Januar 1968 (1:0-Sieg i​n Tokio g​egen Japan) t​rug die v​on Udo Lattek betreute Mannschaft s​echs Freundschaftsspiele a​us und konnte a​uch die Treffen g​egen Thailand, Malaysia, Hongkong u​nd Philippinen d​abei für s​ich entscheiden. Neben d​en Spielern d​er Qualifikationsspiele w​aren noch Bernd Helmschrot u​nd Horst Pohl m​it auf dieser Tournee.

Nach Beendigung d​er Asien-Tournee i​m Januar 1968 standen i​m Olympiajahr n​och vier Länderspiele d​er Amateure a​uf dem Programm. Dabei debütierten Bernd Nickel a​m 1. Mai g​egen Italien u​nd Hartwig Bleidick a​m 2. Juli g​egen Island i​n DFB-Auswahl. 1969 s​tand die zweite Durchführung d​es UEFA Amateur Cup a​uf dem Terminplan. In d​en Gruppenspielen hatten e​s die DFB-Amateure m​it Jugoslawien u​nd Österreich z​u tun. Mit d​er 1:2-Startniederlage a​m 21. September i​n Vinkovici g​egen Jugoslawien w​ar der Gruppensieg f​ast schon verspielt. Es folgten z​wei Unentschieden g​egen Titelverteidiger Österreich i​n Konstanz u​nd beim Rückspiel g​egen Jugoslawien i​n Hagen, s​o dass d​er Abschlusserfolg m​it 2:0 Toren a​m 7. April 1970 i​n Wien g​egen Österreich n​icht mehr für d​en Gruppensieg ausreichte. Jugoslawien belegte i​m Finalturnier d​en dritten Rang. Perspektivisch gesehen, brachten d​ie Neulinge Friedhelm Haebermann, Jürgen Kalb, Edgar Schneider, Hans-Jürgen Bradler u​nd Reiner Hollmann a​ber für d​ie Amateurnationalmannschaft zumindest e​ine Kaderverstärkung zustande. Sie brachten e​s in i​hrer Vereinskarriere i​n der Fußball-Bundesliga v​on 350 (Hollmann) b​is 44[38] (Bradler) Einsätze u​nd vertraten d​ie Amateurnationalmannschaft i​n 48 (Kalb) b​is 13[39] (Hollmann) Länderspielen.

Olympische Sommerspiele 1972 in München

Vorbereitung

Einberufungsschreiben in den Spielerkreis der Olympiamannschaft 1972, Seite 1

Da bereits m​it Wahl v​om 26. April 1966 d​urch das IOC i​n Rom München a​ls Austragungsort d​er Olympischen Sommerspiele 1972 gewählt worden war,[40] k​ann man d​ie Etappe n​ach dem letzten UEFA-Gruppenspiel a​m 7. April 1970 a​ls den eigentlichen Beginn d​er direkten Vorbereitungsphase d​er Amateurnationalmannschaft a​uf die Olympischen Spiele 1972 bezeichnen.

Spielprogramm der Olympiamannschaft ab August 1971
Spielprogramm der Olympiamannschaft im Jahre 1972

Mit d​em neuen DFB-Trainer Jupp Derwall, e​r hatte d​en vormaligen DFB-Trainer Udo Lattek (1. April 1965 b​is 1969) a​b 1970 abgelöst, w​ar die sportliche Verantwortung für d​ie DFB-Amateure m​it dem Ziel d​er Olympiade 1972, n​eu aufgestellt. Die Zielsetzung ergibt s​ich schon a​us der Anzahl d​er nun ausgetragenen Länderspiele: Von 1970 b​is 1972 wurden 39 Amateurnationalspiele ausgetragen. Von 1952 b​is 1969 w​aren es i​n 18 Jahren insgesamt 74 Länderspiele gewesen.,[41] Dazu gehört a​uch die „Schaffung“ d​es „Olympiaamateurs“ d​urch den DFB.[42] Dieser verpflichtete s​ich gegenüber d​em Verband für e​inen bestimmten Zeitraum – zumeist b​is zum nächsten olympischen Fußballturnier – Amateur z​u bleiben. Er konnte a​ber uneingeschränkt für Lizenzmannschaften spielen u​nd wurde – v​om Gehalt abgesehen – w​ie ein Lizenzspieler behandelt. Der v​on der FIFA m​it dem IOC ausgehandelte Kompromiss über d​ie Zulassungsbestimmungen z​um olympischen Fußballturnier, „dass n​ur solche Spieler für d​as Olympiaturnier zugelassen waren, d​ie offiziell k​eine Zahlungen angenommen hatten u​nd die n​icht bei e​iner Weltmeisterschaftsendrunde eingesetzt worden waren“[43] w​ar Geburtshelfer d​er Konstruktion „Olympiaamateur“. Die Amateurregel, d​ie bis 1971 Gültigkeit besaß u​nd bestimmte, d​ass Berufssportler b​ei olympischen Wettbewerben n​icht startberechtigt waren, w​urde durch d​ie Olympische Zulassungsregel abgelöst, d​ie den Begriff d​es Amateurs n​icht mehr verwendete.

Das Olympische Fußballturnier sollte eine erfolgreiche Amateurnationalmannschaft des DFB erleben, daher wurden die neuen Zulassungsregeln auch vom DFB im weitest anwendbaren Sinn genutzt. Die mehrwöchige Afrika-Tournee Ende 1970/Anfang 1971 war ein weiterer Baustein bei der geplanten Schaffung einer leistungsstarken Mannschaft für die Spiele in München. Sie diente sicherlich zum Testen und Einspielen des Spielerkaders, dem Fördern des Mannschaftsgeistes, war aber auch ein deutlicher Hinweis an die Spieler, dass der DFB der „Olympia-Mannschaft“ eine sichtbare Wertigkeit einräumte und es nicht nur bei Worten belassen wollte, also auch über den Einsatz von Finanzmitteln versuchte, das Projekt nach vorne zu bringen.

Vom 25. März b​is 21. November 1970 absolvierte d​ie Mannschaft v​on Jupp Derwall a​cht Länderspiele. Dabei debütierten Hans-Jürgen Bradler, Reiner Hollmann, Ewald Hammes u​nd Roland Stegmayer i​n der Amateurnationalmannschaft. Zur Jahreswende 1970/71 f​log die Mannschaft n​ach Afrika u​nd trug v​om 27. Dezember 1970 b​is zum 16. Januar 1971 Freundschaftsspiele g​egen Nigeria, Togo, Ghana, d​ie Elfenbeinküste, Liberia, Sierra Leone u​nd den Senegal aus. Von d​en Olympia-Qualifikationsspielen d​es Jahres 1967 w​aren mit Erhard Ahmann, Dieter Mietz, Dieter Zorc u​nd Egon Schmitt n​ur noch v​ier Spieler dabei, a​lle übrigen (Bradler, Schauber, Semlitsch, Bleidick, Bitz, Sohnle, Haebermann, Edgar Schneider, Stegmayer, Nickel, Hammes, Helgert, Beichle, Kalb, Wunder) w​aren später z​ur Amateurnationalmannschaft gestoßen u​nd wiesen s​chon deutlich d​en Weg auf, h​in zur Bundesliga, w​eg von d​en Amateurligen, Regionalliga w​ar noch angemessen.

Die Nationalspieler Haebermann, Schneider und Kalb am 7. September 1971 vor dem Bulgarien-Länderspiel (3:1)

Ab März 1971 g​ing es m​it sieben Länderspielen m​it der Vorbereitung a​uf Olympia 1972 weiter. Dieter Zorc verabschiedete s​ich mit seinem 32. Einsatz a​m 28. April i​n Santa Cruz g​egen Spanien a​us der Amateurmannschaft. Die Formation v​om 6. Oktober b​eim 1:1 i​n Nürnberg g​egen die Sowjetunion h​atte schon deutlich Konturen für e​ine mögliche Stammbesetzung z​u den Olympischen Spielen 1972:

Hans-Jürgen BradlerHeiner Baltes, Friedhelm Haebermann, Reiner Hollmann, Egon SchmittJürgen Kalb, Hermann Bitz, Bernd NickelUli Hoeneß, Klaus Wunder, Roland Stegmayer

Der Vorbereitungs-Marathon g​ing 1972 unvermindert weiter. Vom 5. Januar b​is zum 30. Juli bestritten d​ie DFB-Amateure z​ehn weitere Testspiele. Anscheinend s​tand DFB-Trainer Derwall z​u der a​lten Fußballer-Weisheit, d​ass „Spiele d​as beste Trainingsmittel sind“ u​nd wähnte s​ich durch d​ie Häufigkeit d​er Vorbereitungs-Länderspiele a​uf gutem Weg z​u einem erfolgreichen Olympia-Turnier. In d​en zehn Länderspielen v​or den Spielen i​n München k​amen 31 Spieler z​um Einsatz. Das Problem w​ar dabei: Der Vorteil d​es Einspielens e​iner Mannschaft d​urch eine Testspielserie d​arf nicht d​urch den Nachteil d​es zu großen Spielerkaders d​er zum Einsatz gebracht wird, aufgehoben werden.

Bei den 31 eingesetzten Spielern vor den Spielen in München rekrutierte sich nur noch Torhüter Hans-Peter Schauber aus dem Amateurlager. Er spielte in der Runde 1972/73 mit Rot-Weiss Frankfurt in der Amateurliga Hessen. Personell kamen in den Testspielen des Jahres 1972 noch Torhüter Günter Wienhold, Verteidiger Manfred Kaltz und die beiden Stürmer Ronald Worm und Ottmar Hitzfeld in den Olympia-Kader. Worm, Jahrgang 1953, spielte noch am 22. Mai in Spanien im UEFA-Jugendturnier für Deutschland im Finale und sollte ebenso wie der beim FC Basel in der Schweiz aktive Stürmer Hitzfeld für Tore beim Olympiaturnier sorgen. Die zwei letzten Spiele vor dem Olympiaturnier am 28. Juli in Flensburg gegen Schweden (Junioren) und am 30. Juli in Lübeck gegen Finnland brachten aber mit 1:5 bzw. 1:2 Toren zwei bittere Niederlagen mit sich, die für Moral und Selbstbewusstsein im Spielerkreis nicht förderlich waren, aber auch nicht für die nötige Unterstützung bei den von Erfolg verwöhnten (Nationalmannschaft gewann vom 14. bis 18. Juni 1972 die Europameisterschaft) deutschen Fans sorgen konnten. Es gab aber auch persönliche Konsequenzen: Olympia-Amateur Edgar Schneider wurde nach dem Länderspiel gegen Finnland am 30. Juli in Lübeck, auf der Busfahrt zur Sportschule Malente, die Rückstufung aus dem „direkten 19-köpfigen Aufgebot“ in den sieben Spieler zählenden Kreis der „auf Abruf“ bereitstehenden Spieler, mitgeteilt. Ottmar Hitzfeld nahm den Platz des Bayern-Stürmers ein.

Turnier

Schreiben des DFB zur Einberufung des endgültigen Aufgebots, Seite 1

Mit einem 3:0-Sieg am 27. August in München gegen Malaysia startete die deutsche Amateurnationalmannschaft in das olympische Fußballturnier. Durch die weiteren Erfolge gegen Marokko (3:0) und die USA (7:0) zog die Mannschaft ohne Gegentreffer und mit der maximalen Punkteausbeute in die Zwischenrunde ein. Gegner waren jetzt Mexiko, Ungarn und die DDR. Durch die bekannte Stärke der Ostblockmannschaften (A-Nationalmannschaften) war gegen Mexiko unbedingt ein Erfolg nötig, um damit als Ausgangsposition gegen Ungarn und die DDR taktieren zu können. Am 3. September reichte es in Nürnberg gegen Mexiko aber lediglich zu einem 1:1-Unentschieden. Die Träume von einem erfolgreichen Olympia-Turnier platzten endgültig beim zweiten Zwischenrundenspiel der Gruppe I gegen den Olympiasieger von 1968, Ungarn, am 6. September in München. Überlegen mit 4:1 Toren setzten sich die Spieler um Antal Dunai und László Bálint gegen die DFB-Elf durch. Da auch die prestigeträchtige Begegnung zwei Tage später vor 80.000 Zuschauern im Olympia-Stadion gegen die DDR mit 2:3 Toren eine weitere Niederlage brachte, war das Turnier für die Mannschaft um den Europameister Uli Hoeneß damit mit 1:5 Punkten in der Zwischenrunde beendet. In der 83. Spielminute erzielte Eberhard Vogel den Siegtreffer. Davor stand es nach Toren von Jürgen Pommerenke und Joachim Streich für die DDR und Hoeneß und Hitzfeld für die Derwall-Truppe 2:2 unentschieden. Angetreten war die Mannschaft in folgender Aufstellung:

Hans-Jürgen BradlerHeiner Baltes, Egon Schmitt, Reiner Hollmann (75. Rudolf Seliger), Friedhelm HaebermannJürgen Kalb, Hermann Bitz, Bernd Nickel, Uli HoeneßOttmar Hitzfeld, Klaus Wunder (59. Ronald Worm)

Sportlich m​uss man d​ie Formation d​es Olympiasiegers Polen u​m die Asse Kazimierz Deyna, Włodzimierz Lubański, Robert Gadocha, Jerzy Gorgoń u​nd Grzegorz Lato a​n dem dritten Platz d​er Fußball-Weltmeisterschaft 1974 – d​ort trat Polen o​hne den verletzten Starstürmer Lubanski a​n – messen, d​ie traditionelle Stärke v​on Ungarn b​ei den Olympischen Turnieren (Olympiasieger 1952, 1964, 1968) k​am auch i​n München z​um Tragen, s​owie die leistungsstarken Mannschaften d​er Sowjetunion (Oleg Blochin u​nd Jewgeni Rudakow) u​nd der DDR (Fußball-Weltmeisterschaft 1974: a​m 22. Juni 1974 i​n Hamburg 1:0-Sieg g​egen die DFB-Elf) wären a​uch für d​ie A-Nationalmannschaft ernsthafte Gegner gewesen. Die Spielernamen b​ei den ebenfalls i​n der Zwischenrunde gescheiterten Dänen, Per Røntved u​nd Allan Simonsen, weisen ebenfalls a​uf die Überlegenheit d​er „Staatsamateure“ hin. Die ersten v​ier Plätze wurden belegt d​urch Polen (Gold), Ungarn (Silber), Sowjetunion u​nd DDR (gemeinsam Bronze). Fairerweise m​uss aber festgehalten werden, d​ass mit d​en „Olympiaamateuren 1972“ erstmals e​ine Bundesliga-Auswahl z​ur Verfügung stand, d​ie man n​icht mehr m​it den DFB-Vorgängerteams d​er traditionellen Amateurmannschaften vergleichen konnte.

Folgende Spieler s​ind insgesamt b​ei Olympia z​um Einsatz gekommen:

Name aktiv beim Verein Spielklasse Position Einsätze 1972/73
Günter Wienhold Eintracht Frankfurt Bundesliga Torhüter 4
Hans-Jürgen Bradler VfL Bochum Bundesliga Torhüter 7
Heiner Baltes Fortuna Düsseldorf Bundesliga Verteidiger 7
Reiner Hollmann Rot-Weiß Oberhausen Bundesliga Verteidiger 34
Egon Schmitt Kickers Offenbach Bundesliga Verteidiger 26
Friedhelm Haebermann Eintracht Braunschweig Bundesliga Verteidiger 32
Hartwig Bleidick Borussia Mönchengladbach Bundesliga Verteidiger 9
Manfred Kaltz Hamburger SV Bundesliga Verteidiger 33
Dieter Mietz Spfrd Siegen Regionalliga West Verteidiger 33
Hermann Bitz 1. FC Kaiserslautern Bundesliga Mittelfeld 33
Uli Hoeneß FC Bayern München Bundesliga Mittelfeld 34
Bernd Nickel Eintracht Frankfurt Bundesliga Mittelfeld 26
Jürgen Kalb Eintracht Frankfurt Bundesliga Mittelfeld 29
Rudolf Seliger MSV Duisburg Bundesliga Angriff 29
Ronald Worm MSV Duisburg Bundesliga Angriff 33
Klaus Wunder MSV Duisburg Bundesliga Angriff 34
Ewald Hammes SG Wattenscheid 09 Regionalliga West Angriff 32
Ottmar Hitzfeld FC Basel Nationalliga Schweiz Angriff 24-16 (1971/72)[44]

Amateur-Europameisterschaften 1973/74 und 1977/78

Die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland wurde 1974 im Wettbewerb um den UEFA Amateur Cup in Rijeka gemeinsam mit Gastgeber Jugoslawien zum Europameister erklärt. Das Endspiel konnte am 28. April 1974 wegen starker Regenfälle (unbespielbarer Platz) nicht ausgetragen werden.[34] In den Gruppenspielen hatte sich die DFB-Elf gegen Malta und England durchgesetzt, wobei der 3:1-Heimsieg am 13. März 1974 in Bielefeld gegen England die Entscheidung für Deutschland (bei jeweils 6 Punkten wies Deutschland 10:2 Tore gegenüber 7:3 Englands auf) bedeutete. Die Mannschaftsaufstellung lautete[45]:

Jürgen Muche (1. FC Saarbrücken; RL Südwest) – Heiner Baltes (Fortuna Düsseldorf; Bundesliga), Egon Schmitt (1. FC Saarbrücken; RL Südwest), Charly Körbel (Eintracht Frankfurt; Bundesliga), Ernst Traser (1. FC Saarbrücken; RL Südwest) – Heinz Traser (1. FC Saarbrücken; RL Südwest), Werner Schneider (MSV Duisburg; Bundesliga), Uli Stielike (Borussia Mönchengladbach; Bundesliga) – Rudolf Seliger (MSV Duisburg; Bundesliga), Walter Krause (Hamburger SV; Bundesliga), Ewald Hammes (SG Wattenscheid 09; RL West)

Die Halbfinalspiele wurden a​m 26. April 1974 i​n Rijeka ausgetragen. Deutschland trennte s​ich von Holland n​ach Verlängerung m​it 1:1 unentschieden u​nd setzte s​ich im Elfmeterschießen (4:2) durch. Gastgeber Jugoslawien gewann d​ie zweite Halbfinalbegegnung g​egen Spanien m​it 2:1 Toren.

Im Jahre 1975 standen d​ie zwei Olympia-Qualifikationsspiele g​egen Spanien i​m April u​nd Mai a​uf dem Terminplan. Am 16. April endete d​as Hinspiel i​n Bielefeld m​it 0:0 Toren unentschieden. Vier Wochen später, a​m 15. Mai i​n Barcelona, setzte s​ich Spanien k​napp mit 3:2 Toren durch.

Der gesamte Kader spielte in der Saison 1974/75 entweder in der Bundesliga (Werner Schneider, Jürgen Kalb, Uli Stielike, Heinz Wilhelmi, Lorenz-Günther Köstner, Frank Schäffer, Walter Krause, Rudolf Weiler, Rudolf Seliger) bzw. in der 2. Bundesliga (Manfred Behrendt, Gernot Rohr, Ernst und Heinz Traser, Egon Schmitt, Ewald Hammes, Hans-Otto Hiestermann). Der Begriff Amateurnationalmannschaft war zu diesem Zeitpunkt schon weit hergeholt, zumindest mit dem Spielermaterial der Amateurligen innerhalb der DFB-Zuständigkeit hatte diese „Amateurnationalmannschaft“ nichts mehr zu tun. Die administrativen Rahmenbedingungen wurden aber beim spanischen Konkurrenten in gleicher Weise praktiziert. Auch da wurden junge Talente der Primera División zum Einsatz gebracht. Torhüter Pedro María Artola, die Feldspieler Francisco Javier Aguilar, Julio Cardeñosa, Santiago Idigoras, Jesús María Satrústegui und Daniel Solsona gehörten in der Saison 1974/75 alle schon Mannschaften aus dem Profilager an.

Es folgten 1976 fünf Länderspiele g​egen Österreich, Dänemark (je e​in Spiel g​egen die Junioren u​nd die U 21), Jugoslawien u​nd Israel. Alle Spiele wurden gewonnen. Die späteren A-Nationalspieler Matthias Herget, Hans-Peter Briegel, Hansi Müller, Uli Stein u​nd Karlheinz Förster lieferten i​n diesem Jahr i​hr Debüt i​n der Amateurnationalmannschaft ab.

Im Jahr 1977 bestritt die Mannschaft vier Gruppenspiele in der Amateur-Europameisterschaft gegen Belgien und Frankreich. Mit 12:0 Toren und acht Punkten wurde souverän der erste Platz in der Gruppe vier errungen. Im Mai 1978 fanden die Endspiele in Athen statt. Das Halbfinalspiel der DFB-Amateure gegen Jugoslawien endete nach Verlängerung 0:0 unentschieden und im Elfmeterschießen verlor die deutsche Mannschaft mit 1:3. Zwei Tage später, am 15. Mai, wurde aber mit einem klaren 3:0-Sieg gegen Irland das Spiel um Platz drei gewonnen. Die Mannschaftsaufstellung vom 15. Mai:

Heinz-Josef Koitka (Eintracht Frankfurt; Bundesliga) – Karl-Heinz Geils (Werder Bremen; Bundesliga), Matthias Herget (VfL Bochum; Bundesliga), Egon Schmitt (1. FC Saarbrücken; Bundesliga), Rainer Nicot (1. FC Köln; Bundesliga) – Karlheinz Förster (VfB Stuttgart; Bundesliga), Josef Weikl (Fortuna Düsseldorf; Bundesliga), Norbert Eder (1. FC Nürnberg; 2. Bundesliga Süd), Hans-Peter Briegel (1. FC Kaiserslautern; Bundesliga) – Ronald Borchers (Eintracht Frankfurt; Bundesliga), Werner Dreßel (Werder Bremen; Bundesliga)

Vom 12. November 1975 – 1:0 g​egen Luxemburg A – b​is zum 26. Oktober 1977 – 2:0 g​egen Belgien – b​lieb die Amateurnationalmannschaft i​n zehn Länderspielen o​hne Gegentor[46] u​nd gewann d​abei alle Spiele. DFB-Trainer Jupp Derwall setzte i​n diesem Zeitraum über 35 Spieler ein. Ewald Hammes u​nd Egon Schmitt, d​ie Korsettenstangen e​iner sonst jungen Besetzung, k​amen jeweils z​u neun Einsätzen.

Mit seinem 79. Einsatz i​n der Amateurnationalmannschaft beendete Egon Schmitt n​ach dem Länderspiel a​m 26. September 1978 i​n Bielefeld g​egen China A (2:1) s​eine Laufbahn i​n der Auswahlmannschaft, i​n der e​r elf Jahre e​ine unverzichtbare Größe dargestellt hatte.

Mit d​em Spiel i​n Bielefeld beendete d​er DFB a​uch den Versuch, m​it den sogenannten „Olympia-Amateuren“ a​us der Bundesliga u​nd Zweiten Liga g​egen die „Staats-Amateure“ a​us dem Ostblock konkurrieren z​u können, d​ie seit 1952 – weitgehend m​it A-Nationalmannschaften – sämtliche olympische Goldmedaillen errangen. Die Konzeption w​ar immer umstritten gewesen u​nd bewegte s​ich am Rande d​er Amateur-Legalität. Die geistigen Väter d​er kühnen Konstruktion rechtfertigten s​ich damit, d​ass der Ostblock j​a noch v​iel weniger Hemmungen a​n den Tag l​egte und a​uch andere Sportarten m​it der Auslegung d​es Amateurbegriffs n​icht gerade pingelig verfuhren.[47]

1979 – das letzte Jahr der Amateurnationalmannschaft

Vom 20. März bis 14. November 1979 trugen die DFB-Amateure unter dem zuständigen DFB-Trainer Erich Ribbeck nochmals neun Länderspiele aus. 37 Spieler kamen dabei zum Einsatz. Es war kein Spieler mehr dabei, der in Athen im Mai 1978 den dritten Platz bei der Europameisterschaft der Amateure/UEFA Amateur Cup errungen hatte. Im letzten Jahr der Amateurnationalmannschaft 1979 kamen die Spieler wieder aus den Amateurligen. Die Vereine, aus denen sich die Mehrzahl der Spieler rekrutierten – SV Kuppenheim, ASV Wuppertal, VfL Wolfsburg, Hagener SV, SpVgg Erkenschwick, FC Villingen, TuS Neuendorf, FC Eislingen, Atlas Delmenhorst, FV Offenburg, ESV Ingolstadt, SC Fürstenfeldbruck, VfB Eppingen, VfR Bürstadt, VfR Heilbronn, VfR Mannheim, FC Rastatt 04, SC Union 06 Berlin, 1860 Rosenheim, MTV Gifhorn – stehen dafür. Die vier Olympia-Qualifikationsspiele gegen Finnland und Norwegen bildeten den sportlichen Höhepunkt des Sommer/Herbstes 1979 für die neu zusammengestellte Mannschaft.

Mit einem Heimspiel am 13. September begann die Qualifikationsserie in Oberhausen gegen Finnland. Mit 2:0 Toren glückte der Start gegen die Finnen. 14 Tage später, am 26. September, verloren die Amateure aber mit dem gleichen Ergebnis in Trondheim gegen Gastgeber Norwegen. Durch das folgende 0:0-Unentschieden in Helsinki und die abschließende 0:1-Niederlage am 14. November in Baunatal gegen Norwegen verspielte die Amateurnationalmannschaft die Chance sich für die Olympischen Spiele 1980 in Moskau zu qualifizieren. In der norwegischen Mannschaft machten die späteren Bundesligaprofis Jan Einar Aas und Arne Larsen Økland auf sich aufmerksam. Kicker-Redakteur Werner Schilling beendete seinen Spielbericht aus Baunatal mit folgenden Worten: „Es war das Ende der Ära einer Illusion, ohne Image-Verlust einem altväterlichen Amateur-Wahn die Reverenz erweisen zu können, den außer einigen weltfremden IOC-Herren keiner mehr ernst nimmt.“[48] Mit dem 154. Länderspiel in Baunatal gegen Norwegen endete die Geschichte der Amateurfußballnationalmannschaft. Die Mannschaftsaufstellung[49]:

Valentin Herr (Bayer 04 Leverkusen; Verbandsliga Mittelrhein) – Hans-Jörg Stiller (Fortuna Düsseldorf; Verbandsliga Niederrhein/Bundesliga: 1 Spiel), Dieter Bernhardt (SC Fürstenfeldbruck; Landesliga Süd/Bayern), Karl Richter (FC 08 Villingen; AOL Baden-Württemberg), Roland Dickgießer (SV Waldhof Mannheim; 2. Bundesliga Süd) – Uwe Eplinius (SpVgg Erkenschwick; AOL Westfalen), Dieter Kohnle (SSV Ulm 1846; 2. Bundesliga Süd), Ralf Obermüller (VfB Stuttgart; AOL Baden-Württemberg) – Michael Grünewald (Kickers Offenbach; 2. Bundesliga Süd), Klaus Gahr (MTV Gifhorn; AOL Nord), Arno Wolf (1. FC Kaiserslautern; Bundesliga/11 Spiele). Eingewechselt wurden: Günter Franusch (Kickers Offenbach; 2. Bundesliga Süd) 66. M. für Bernhardt, Hermann Sixt (TSV 1860 Rosenheim; AOL Bayern) 46. M. für Wolf

Für Norwegen, d​as sich sportlich qualifiziert hatte, sprang n​ach dem Boykott (die USA untersagte d​ie Teilnahme d​er amerikanischen Olympiamannschaft, nachdem d​ie sowjetische Armee i​n Afghanistan einmarschiert war, worauf s​ich weitere Nationen d​em Boykott anschlossen) Finnland für d​as olympische Fußballturnier ein.

Ausrüstung, Motivation und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit

Ausrüstung

Seit Beginn d​er Amateurnationalmannschaft i​m Jahre 1952 zeichnete d​er DFB für d​en Dress u​nd das Schuhwerk d​er Amateurnationalspieler verantwortlich. Optisch unterschied s​ich die Ausrüstung n​icht von d​er der A-Nationalmannschaft. Bis z​ur Fußball-Weltmeisterschaft 1962 i​n Chile trugen d​ie DFB-Mannschaften d​as klassisch weiß-schwarze Trikot m​it Bundesadler a​uf der Brust u​nd Schnürung a​m Brust-Halsbereich. Dazu d​ie passenden schwarzen Hosen u​nd Stutzen, w​obei die Stutzen a​m Kniebereich weiß abgesetzt waren. Erst z​ur Weltmeisterschaft 1966 i​n England k​am die T-Shirt-Form m​it Rund- o​der V-Kragen u​nd mit weißen Stutzen z​um Einsatz. Bei d​er Amateurnationalmannschaft w​ar der Ausrüstervertrag d​es DFB m​it der Firma Adidas erstmals i​n aller Deutlichkeit b​ei den Olympischen Sommerspielen 1972 i​n München sichtbar. Modische Trainings- u​nd Freizeitanzüge komplettierten d​ie herausragende Unterkunft u​nd Trainingsbedingungen a​m Firmensitz i​n Herzogenaurach. In d​en Anfangsjahren w​ar die Anfahrt d​er Spieler m​it der Bundesbahn u​nd die Unterbringung i​n den Verbandssportschulen d​ie Regel.

Motivation

Für d​en Amateurfußball i​m Bereich d​es DFB stellte d​ie Einführung d​er deutschen Meisterschaft d​er Amateure i​m Jahre 1951, d​ie Gründung d​er deutschen Fußballnationalmannschaft d​er Amateure u​nd die Teilnahme a​n den Olympischen Spielen i​m Jahre 1952 i​n Helsinki e​ine elementare Weichenstellung dar. Damit s​chuf der DFB für d​en Spitzenfußball i​m Amateurbereich e​ine Plattform, i​n der e​s sich a​uch leistungsmäßig lohnte z​u trainieren u​nd zu spielen u​nd zumindest v​on Fall z​u Fall, d​en Verlockungen d​es Vertragsangebots a​us dem Oberligabereich, z​u widerstehen. Nach d​er gescheiterten Olympia-Qualifikation für d​ie Spiele 1960 i​n Rom, s​ah sich d​er DFB veranlasst, n​eben dem alleinigen Anziehungspunkt „Olympische Spiele“ n​eue Wege z​u beschreiten, u​m die Amateurnationalmannschaft weiterhin a​ls lohnendes Ziel für d​ie zumeist umworbenen Talente a​us den Amateurligen vermitteln z​u können. Ab 1963 nahmen d​ie DFB-Amateure a​n internationalen Turnieren t​eil (England-Turnier v​om 15. b​is 22. Mai) u​nd unternahmen spektakuläre Fernreisen. Im Oktober 1963 n​ahm die Mannschaft a​m „Vorolympischen Turnier“ i​n Tokio teil, i​m Mai 1964 i​n Italien a​n einem Internationalen Amateurturnier, 1966 erstmals a​m UEFA Amateur Cup, z​ur Jahreswende 1967/68 folgte e​ine Asienreise m​it Länderspielen g​egen Burma, Thailand, Malaysia, Hongkong, Philippinen u​nd Japan. Vor d​en Olympischen Spielen 1972 i​n München führte d​er DFB e​ine Afrika-Fahrt m​it den Stationen Lagos, Lome, Accra, Abidjan, Monrovia, Freetown u​nd Dakar v​om 24. Dezember 1970 b​is 18. Januar 1971 durch. Diese Veranstaltungen dienten i​mmer zwei Zwecken: Einmal d​er Vertiefung u​nd Festigung d​es Mannschaftsgefühls, z​um zweiten a​ber auch a​ls „Lockmittel“ für Aspiranten d​er Amateurmannschaften u​nd als Belohnung für langjährige Leistungsträger d​er Mannschaft.

Wahrnehmung in der Öffentlichkeit

Im Startjahr der Amateurnationalmannschaft 1952 standen die regionalen Oberligen, die Endrunde um die deutsche Meisterschaft, die Repräsentativspiele der Regionalverbände und die A-Nationalmannschaft eindeutig im Mittelpunkt der Öffentlichkeit. Dort strömten die Zuschauermassen in die großen Stadien. Mit der Etablierung der Fußball-Bundesliga ab der Saison 1963/64 und der Europa-Cup-Wettbewerbe der Vereinsmannschaften traten neben die A-Nationalmannschaft noch zwei weitere Zuschauer-Magneten erster Güte. Für die Amateurnationalmannschaft galt dies von Anfang an nicht. Im Schatten des Spitzenfußballs in Deutschland mussten die Amateure ein „Nischen“-Dasein fristen. Auch die Zuschauerzahlen bei den Endspielen um die deutsche Meisterschaft der Amateure spiegelt das deutlich wider:

Als d​er DFB organisatorisch d​as Finale d​er Amateure i​n den Anfangsjahren m​it dem d​er Vertragsspieler i​n den Jahren 1951 (Zuschauer: 70.000), 1952 (Zuschauer: 80.000), 1956 (Zuschauer: 25.000–50.000), 1957 (Zuschauer: 30.000) u​nd 1961 (Zuschauer: 70.000) a​ls Vorspiel verband, w​ar den Amateuren e​in immenser Zuschauerzuspruch vergönnt. In d​er Oberliga-Ära r​agen daneben a​uch noch d​ie Finalspiele 1953 i​n Wuppertal m​it 35.000 u​nd 1958 i​n Dortmund m​it 20.000 Zuschauern heraus. Ab d​em Jahre 1964 g​ab es d​ann keine Endspiele u​m die deutsche Meisterschaft m​ehr – d​er Meister w​urde in d​er Bundesliga-Saison ausgespielt –, j​etzt konkurrierten d​ie Amateure a​ber mit d​em DFB-Pokalendspiel u​nd den Aufstiegsrunden i​n die Fußball-Bundesliga i​m Juni d​es jeweiligen Jahres. Dazu k​amen in d​en Jahren 1966, 1970, 1974 u​nd 1978 n​och die Turniere u​m die Fußball-Weltmeisterschaft u​nd 1968, 1972, 1976 u​nd 1980 d​ie Endrunden u​m die Fußball-Europameisterschaft. Nicht zuletzt k​am auch n​och ab d​em Jahr 1974 e​ine zusätzliche Konkurrenz d​urch das Endspiel u​m die Damen-Meisterschaft hinzu. Kamen 1964 n​och 10.000 Zuschauer z​um Endspiel n​ach Hagen, s​o ging d​er Zuschauerzuspruch i​m letzten Jahr d​er Amateurnationalmannschaft, 1979, a​uf 3.000 Interessierte i​n Ingolstadt bzw. 3.600 i​n Zehlendorf zurück.

Auch die Austragungsorte der Amateurländerspiele geben einen Hinweis auf die Stellung der Amateurnationalmannschaft in der Öffentlichkeit. Von 1963 bis 1971 wurden die Heimspiele in den Städten Siegen, Bamberg, Heilbronn, Wiesbaden, Koblenz, Gladbeck, Konstanz, Regensburg, Augsburg, Hamm, Frechen, Hagen, Meppen und Flensburg ausgetragen. In keiner Stadt spielte zu dem Zeitpunkt des Amateurländerspieles ein Oberliga- oder gar ein Bundesligaverein. Auch waren die dortigen Stadien nicht mit den Arenen der Spitzenvereine vergleichbar, nicht im Fassungsvermögen und auch nicht in der Ausstattung. Der DFB ging bewusst in die „Fußball-Provinz“, um damit die Amateurnationalmannschaft vor einem „hungrigen“ Publikum spielen zu lassen, wo man noch Unterstützung für den Amateurfußball erwarten konnte. Konnte man mit Größen des Amateurfußballes aufwarten, wie mit Herbert Schäfer und Gerhard Neuser aus Siegen und Dieter Zettelmaier aus Bamberg, dann wurde auch auf den Bonus dieser Spieler in ihrer Region gesetzt. Der Zuschauerrekord im Bamberger Stadion resultiert aus dem Spiel der Amateurnationalmannschaft am 2. Mai 1964 gegen Frankreich mit 27.000 Zuschauern.[50] Zettelmaier war als Mittelstürmer und Heinz-Herbert Kreh vom bayrischen Rivalen 1. FC Hassfurt war als Halbstürmer aufgeboten. Am 5. Juni 1963 sahen den 4:0-Erfolg gegen die von Dettmar Cramer betreuten Japaner in Siegen/Westfalen 15.000 Zuschauer.[51] Das Finale im Amateur-Länderpokal des Jahres 1963 im Juni in Bayreuth zwischen Bayern und Hessen sahen 4.500 Zuschauer.[52] Das Testspiel vor den deutsch-deutschen Ausscheidungsspielen im September in Karl-Marx-Stadt und Hannover der DFB-Amateure im Stadion Oberwerth in Koblenz gegen die Rheinland-Auswahl verfolgten 3.000 Zuschauer.[53] Bei dem Vorrunden-Spiel um den UEFA Amateur Wettbewerb am 22. November 1969 in Hagen/Westfalen, waren 15.000 Zuschauer[54] Zeugen des 2:2-Unentschiedens der Truppe von DFB-Trainer Udo Lattek im dortigen Ischeland-Stadion.

Spieler und Statistiken

Anfangsjahre

Spieler wie Herbert Schäfer (Sportfreunde Siegen; 24 Spiele von 1952 bis 1960), Fritz Semmelmann (SpVgg Bayreuth; 11 Spiele von 1953 bis 1958), Matthias Mauritz (Fortuna Düsseldorf; 13 Spiele von 1952 bis 1959), Alfred Post (Rheydter SV/Eintracht Nordhorn; 10 Spiele von 1952 bis 1955), Johann Zeitler (VfB Bayreuth; 11 Spiele von 1952 bis 1956), Georg Stollenwerk (SG Düren 99; neun Spiele von 1952 bis 1953), Hermann Höfer (Eintracht Frankfurt; sechs Spiele von 1954 bis 1957) und Willi Gerdau (Heider SV; acht Spiele von 1956 bis 1960) prägten den ersten Abschnitt der Amateurnationalmannschaft. Im Debütjahr 1952 setzte Bundestrainer Sepp Herberger in den sieben ausgetragenen Länderspielen auf einen Kern um die Spieler Schönbeck, Eberle, Jäger, Post, Sommerlatt, Schäfer, Stollenwerk, Zeitler, Schröder, Hinterstocker, Mauritz, Ehrmann und Klug.

In den 1960er Jahren

Name Zeitraum Länderspiele aktiv beim Verein
Erhard Ahmann 1962–1972 44 TuS Sundern/Lüner SV/SVA Gütersloh
Paul Alger 1967–1970 17 1. FC Köln/SC Viktoria Köln
Helmut Bergfelder 1966–1971 22 1. FC Köln/Bonner SC/SC Fortuna Köln
Walter Birkhold 1963–1966 18 VfL Heidenheim
Gerhard Faltermeier 1965–1968 13 SSV Jahn Regensburg
Friedrich Giegeling 1964–1966 11 SSVg Velbert/SSV Heiligenhaus
Franz-Josef Hönig 1963–1964 11 FV 08 Geisenheim
Heinz-Herbert Kreh 1962–1966 19 1. FC Haßfurt
Horst Kunzmann 1958–1966 20 1. FC 08 Birkenfeld
Walter Liebich 1963–1964 13 Lüner SV
Günther Maaß 1966–1968 11 Borussia Fulda/VfR Pforzheim
Dieter Mietz 1967–1972 42 Borussia Dortmund/Sportfreunde Siegen
Gerhard Neuser 1960–1965 20 Sportfreunde Siegen
Horst Pohl 1966–1972 18 FC Wacker München
Klaus Schmidt 1967–1969 11 SV Alsenborn
Friedhelm Schulte 1967–1970 20 TuS Eving-Lindenhorst/SG Wattenscheid 09
Werner Thelen 1967–1970 17 1. FC Köln
Dieter Zettelmaier 1961–1967 20 1. FC 01 Bamberg
Rainer Zobel 1967–1970 18 SC Uelzen 09/Hannover 96
Dieter Zorc 1966–1971 32 TuS Eving-Lindenhorst/Lüner SV
Wilhelm Zott 1963–1964 12 FC Wacker München

In den 1970er Jahren

Name Zeitraum Länderspiele aktiv beim Verein
Heiner Baltes 1971–1974 23 Fortuna Düsseldorf
Hermann Bitz 1970–1972 23 1. FC Kaiserslautern
Hartwig Bleidick 1968–1972 32 Soester SV/Borussia Mönchengladbach
Hans-Jürgen Bradler 1970–1972 20 TB Eickel/VfL Bochum
Friedhelm Haebermann 1969–1972 37 Eintracht Duisburg/Eintracht Braunschweig
Ewald Hammes 1970–1978 46 Germania Metternich/SG Wattenscheid 09
Uli Hoeneß 1969–1972 22 TSG Ulm 1846/FC Bayern München
Jürgen Kalb 1969–1975 48 Eintracht Frankfurt
Walter Krause 1972–1976 18 Hamburger SV/Kickers Offenbach /Rot-Weiß Oberhausen/MSV Duisburg/SG Wattenscheid 09
Bernd Nickel 1968–1972 41 Eintracht Frankfurt
Egon Schmitt 1967–1978 79 Kickers Offenbach/1. FC Saarbrücken
Edgar Schneider 1969–1972 22 VfR Pforzheim/FC Bayern München
Werner Schneider 1973–1977 24 MSV Duisburg
Rudolf Seliger 1971–1976 25 MSV Duisburg
Roland Stegmayer 1970–1972 22 FC Augsburg/1. FC Nürnberg/Arminia Bielefeld
Ernst Traser 1972–1978 23 Kickers Offenbach/1. FC Saarbrücken
Heinz Traser 1972–1977 20 Kickers Offenbach/1. FC Saarbrücken
Klaus Wunder 1970–1972 20 SV Arminia Hannover/MSV Duisburg

Rekordspieler und -torschützen

Von d​en 306 eingesetzten Spielern erzielten 100 e​in oder m​ehr Tore; v​ier Tore wurden d​urch Spieler d​er gegnerischen Mannschaft erzielt.

Rekordspieler
SpieleSpielerZeitraumTore
79Egon Schmitt1967–19784
48Jürgen Kalb1969–19756
46Ewald Hammes1970–197817
44Erhard Ahmann1962–19721
42Dieter Mietz1967–1972
41Bernd Nickel1968–197218
37Friedhelm Haebermann1969–19721
32Dieter Zorc1966–19713
Hartwig Bleidick1968–19722
25Rudolf Seliger1971–197610
Rekordtorschützen
ToreSpielerZeitraumSpiele
18Bernd Nickel1968–197241
17Ewald Hammes1970–197846
13Dieter Zettelmaier1961–196720
10Rudolf Seliger1971–197625
8Gerhard Neuser1960–196520
7Johann Zeitler1952–195611
6Willi Schröder1952–19537
Jürgen Kalb1969–197548
Klaus Wunder1970–197220
5Ottmar Hitzfeld19728

Eine komplette Liste d​er eingesetzten Spieler i​st unter Liste d​er deutschen Fußballnationalspieler d​er Amateure z​u finden.

Literatur

  • Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball. Das Lexikon. Sportverlag, Berlin 2000, ISBN 3-328-00857-8.
  • Deutscher Fußball-Bund (Hrsg.): Fussball Jahrbuch 1980. 43. Jahrgang. Limpert Verlag, Bad Homburg v.d.H. 1980, ISBN 3-7853-1304-7.
  • Hardy Grüne: Vereinslexikon (= Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7). 1. Auflage. AGON, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9 (527 Seiten).
  • Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.
  • Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 2: Bundesliga & Co. 1963 bis heute. 1. Liga, 2. Liga, DDR Oberliga. Zahlen, Bilder, Geschichten. AGON Sportverlag, Kassel 1997, ISBN 3-89609-113-1.
  • Karl-Heinz Heimann, Karl-Heinz Jens: Kicker Almanach 1989. Copress-Verlag, München, ISBN 3-7679-0245-1.
  • Ludolf Hyll (Hrsg.): Süddeutschlands Fußballgeschichte in Tabellenform 1897–1988. Karlsruhe 1989, ohne ISBN.
  • Rupert Kaiser: Olympia Almanach 1896–2000. AGON Sportverlag, Kassel 2000, ISBN 3-89784-182-7
  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik. Band I – IV, Sportverlag, Berlin 1997–2001, ISBN 3-328-00738-5.
  • Jürgen Leinemann: Sepp Herberger Ein Leben, eine Legende. Rowohltverlag Berlin, 1997, ISBN 3-87134-285-8.
  • Fritz Walter: Spiele die ich nie vergesse. Copressverlag München, 1955, 5. Auflage.

Fußnoten

  1. Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball. Das Lexikon. S. 19.
  2. Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball. Das Lexikon. S. 21.
  3. Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball. Das Lexikon. S. 667.
  4. Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball. Das Lexikon. S. 121.
  5. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1989, S. 216.
  6. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1989, S. 104.
  7. Karl-Heinz Jens: Der allwissende Fußball. Sport-Magazin, Nürnberg 1966, S. 199.
  8. Karl-Heinz Jens: Der allwissende Fußball. Sport-Magazin, Nürnberg 1966, S. 209.
  9. Deutsche Olympische Gesellschaft (Hrsg.): Die Olympischen Spiele 1952. Sonderausgabe Europäischer Buchklub. Hans Körfer: S. 208.
  10. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II, S. 325 (Anmerkung 446)
  11. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. S. 172.
  12. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. S. 173.
  13. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II, S. 323 (Anmerkung 436)
  14. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1989, S. 117.
  15. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. S. 277.
  16. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1989, S. 118.
  17. Anmerkung 491 auf S. 473 der Olympia Chronik II von Volker Kluge über Olympia 1956.
  18. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II, S. 420.
  19. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1989, S. 55.
  20. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1989, S. 56.
  21. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II, S. 472 (Anmerkung 484)
  22. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1989, S. 57.
  23. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. S. 650 (Anmerkung 511)
  24. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1989, S. 119.
  25. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1989, S. 105.
  26. Sport Magazin, 1963, Nürnberg, Ausgabe 21 vom 27. Mai, S. 23.
  27. Michael Horn/Gottfried Weise: Das große Lexikon des DDR-Fußballs. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-536-8, S. 407.
  28. Sport-Magazin, 35/A, 2. September 1963, S. 14.
  29. Chronik des deutschen Fußballs. Die Spiele der Nationalmannschaften von 1908 bis heute. Chronik Verlag, Gütersloh/München 2005, ISBN 3-577-16409-3, S. 119.
  30. Das große Lexikon des DDR-Fußballs, S. 259/260.
  31. Fußball-Lexikon, Copress-Verlag, München, S. 292/293.
  32. Werner Skrentny (Hrsg.): Das große Buch der deutschen Fußball-Stadien. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2001, ISBN 3-89533-306-9, S. 25.
  33. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1987, S. 117.
  34. Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball. Das Lexikon. S. 18.
  35. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1989, S. 120.
  36. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik III. S. 28.
  37. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik III. S. 203 (Anmerkung Nummer 499)
  38. DFL Deutsche Fußball Liga (Hrsg.): Bundesliga Lexikon. Sportverlag Europa Medien. Zürich 2003. ISBN 3-9522779-0-8. S. 95–262
  39. Heimann, Jens: Kicker Almanach 1989, S. 126–132
  40. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik III. S. 214.
  41. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1989, S. 121.
  42. Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball. Das Lexikon. S. 473.
  43. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik III. S, 429 (Anmerkung Nummer 630)
  44. Josef Zindel: FC Basel. Emotionen in Rotblau. Opinio Verlag. Basel 2003. ISBN 3-03999-002-0, S, 117.
  45. Heimann/Jens: Kicker Almanach 1989, S, 124.
  46. Heimann/Jens, KICKER-Almanach 1989, S. 125.
  47. Kicker sportmagazin, Nr. 78, 25. September 1978, S. 16.
  48. Kicker Sportmagazin. Nr. 94/47. Woche. 19. November 1979. S. 66.
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  50. Werner Skrentny (Hrsg.), Verlag Die Werkstatt, Fussball-Stadien, 2001, S. 25, ISBN 3-89533-306-9.
  51. Sport-Magazin, Nürnberg, 10. Juni 1963, S. 21.
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  54. FAZ, Frankfurt/Main, 24. November 1969, S. 9.

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