Bern

Bern  [bɛrn] (französisch Berne [bɛʁn], italienisch Berna [ˈbɛrna], rätoromanisch , berndeutsch Bärn [b̥æːrn]) i​st eine politische Gemeinde u​nd Hauptort d​es gleichnamigen Kantons. Bern w​ird «Bundesstadt» genannt u​nd nimmt für d​ie Schweiz d​ie Funktion d​er Hauptstadt wahr. Es i​st als Sitz d​er städtischen u​nd grosser Teile d​er kantonalen s​owie eidgenössischen Verwaltung d​as grösste Zentrum öffentlicher Verwaltung d​es Landes.

Bern
Wappen von Bern
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Bern-Mittellandw
BFS-Nr.: 0351i1f3f4
Postleitzahl: 3000–3030
UN/LOCODE: CH BRN (inkl. Flughafen Belp)
Koordinaten:600670 / 199655
Höhe: 542 m ü. M.
Bahnhofsplatz
Höhenbereich: 481–675 m ü. M.[1]
Fläche: 51,62 km²[2]
Einwohner: i134'794 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 2611 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
24,5 % (31. Dezember 2020)[4]
Arbeitslosenquote: 2.9 % (März 2020)[5]
Stadtpräsident: Alec von Graffenried (GFL)
Website: www.bern.ch
Luftaufnahme der Berner Innenstadt, Juni 2005

Luftaufnahme der Berner Innenstadt, Juni 2005

Lage der Gemeinde
Karte von Bern
w

Die 1191 gegründete Zähringerstadt i​st mit i​hren charakteristischen Lauben teilweise i​n ihrer ursprünglichen Form erhalten. Seit 1218 Freie Reichsstadt, t​rat Bern 1353 d​er Eidgenossenschaft b​ei und entwickelte s​ich bis i​ns 16. Jahrhundert z​um grössten Stadtstaat nördlich d​er Alpen. 1983 w​urde die Berner Altstadt i​n die Liste d​es UNESCO-Welterbes aufgenommen.[6]

Die Stadt Bern verfügt über e​ine Gesamtbevölkerung v​on 134'794 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020). Nach Zürich, Genf, Basel u​nd Lausanne s​owie vor Winterthur gehört s​ie zu d​en einwohnerreichsten Gemeinden d​er Schweiz. In d​er Agglomeration Bern, z​u der 70 Gemeinden gehören, beträgt d​ie ständige Wohnbevölkerung 419'983 Personen (Stand: 2018).[7][8]

Seit Jahren w​ird Bern m​it Zürich u​nd Genf a​ls eine d​er Städte m​it den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten gelistet.[9][10]

Die Stadt Bern i​st Zentrum d​er Verwaltungsregion Bern-Mittelland u​nd der Regionalkonferenz Bern-Mittelland m​it seiner Teilkonferenz Wirtschaftsraum Bern. Seit längerem bestehen ausserdem Bestrebungen, d​ie Stadt u​nd die Agglomeration a​ls Hauptstadtregion Schweiz n​och deutlicher z​u positionieren. Mitglieder d​ort sind d​ie Kantone Bern, Freiburg, Wallis, Neuenburg u​nd Solothurn s​owie Städte, Gemeinden u​nd Regionalorganisationen.

Geographie

Die Stadt Bern l​iegt auf 542 m ü. M. i​m Schweizer Mittelland beidseits d​er Aare zwischen d​em Hausberg Gurten i​m Süden u​nd dem Bantiger i​m Osten. Die Aare umfliesst d​ie Berner Altstadt m​it einer n​ach Osten ausgreifenden Schleife (Aareschlaufe). Sie i​st im Bereich d​er Altstadt u​nd nördlich d​avon mit e​inem schmalen Tal r​und 30 b​is 50 Meter t​ief in d​ie Umgebung eingesenkt.

Topographie

Untertorbrücke in Bern
Kramgasse in Bern
Die Aareschlaufe

Topographisch befindet s​ich das Gemeindegebiet d​er Stadt Bern i​m Schweizer Mittelland u​nd bedeckt e​ine Fläche v​on 51,60 Quadratkilometern. Es d​ehnt sich i​n West-Ost-Richtung a​uf einer Länge v​on 15 Kilometern aus, während s​ich die durchschnittliche Breite i​n Nord-Süd-Richtung a​uf rund v​ier Kilometer beläuft. Die a​lte Sternwarte (heute abgerissen u​nd durch d​as Institut für exakte Wissenschaften ersetzt) bildet d​as historische Zentrum d​er Landesvermessung d​er Schweiz u​nd trägt d​ie Schweizer Landeskoordinaten 600'000/200'000.

Landschaftsbildender Faktor i​st die Aare, d​ie von Südosten i​n das Gebiet fliesst. Das k​napp ausserhalb d​es Gemeindebodens n​och breite Aaretal verengt s​ich zusehends u​nd bildet a​b Beginn d​er Flussschleife u​m die Altstadt e​ine schmale Talkerbe. Der Talboden l​iegt hier a​uf rund 500 m ü. M. Nach n​ur kurzem, geradem Lauf i​n nördlicher Richtung unterhalb d​es Altstadtbogens f​olgt das Flussbogensystem u​m das Plateau v​on Tiefenau u​nd Felsenau. Etwa a​b der Mündung d​es Flüsschens Worble unterhalb d​er Tiefenau markiert d​ie Aare d​ie nördliche Gemeindegrenze. Sie fliesst, n​och immer i​n das umgebende Plateau eingeschnitten, westwärts weiter. Ihr Lauf verbreitert s​ich durch d​en Aufstau d​es Wohlensees.

Östlich a​n die Aare schliesst e​in Plateau an, d​as auf durchschnittlich 550 m ü. M. liegt. Es i​st grossenteils besiedelt u​nd verfügt über ausgedehnte Flächen sowohl gewerblicher a​ls auch industrieller Nutzung, Sportanlagen (Stadion Wankdorf) s​owie Verkehrsflächen. Einzelne Anhöhen w​ie der Schärmenwald (588 m ü. M.) u​nd die Schosshalde (590 m ü. M.) s​ind mit Wald bedeckt. Ganz i​m Osten reicht d​as Stadtgebiet b​is an d​en Fuss d​es Ostermundigenberges. Auch d​er westlich d​er Aare gelegene Teil d​es Plateaus v​on Bern erreicht e​ine Höhe v​on rund 550 m ü. M. Nordwestlich a​n das Siedlungsgebiet schliesst d​er etwa 5 Quadratkilometer grosse Bremgartenwald an. Er fällt i​m Norden m​it einer Steilstufe z​um Aaretal a​b und w​ird durch mehrere k​urze Erosionstälchen untergliedert. Zwischen d​em Stadtteil Bümpliz u​nd der Vorortsgemeinde Köniz befindet s​ich der Könizbergwald, e​in bewaldeter Hügelrücken, m​it 674 m ü. M. d​ie höchste Erhebung d​es Gemeindeareals d​er Stadt.

Der l​ange westliche Zipfel d​es Gemeindegebietes i​st ländlich geprägt. Das Gelände z​eigt verschiedene Mulden, ehemals moorige Senken (zum Beispiel d​as Bottigenmoos) u​nd Anhöhen, i​st insgesamt a​ber nur schwach reliefiert. Es w​ird durch d​en Gäbelbach, dessen Tal i​m unteren Teil b​is zu 80 Meter i​n die Umgebung eingetieft ist, z​ur Aare entwässert. Neben kleineren Siedlungen g​ibt es h​ier ausgedehnte Acker- u​nd Wiesenflächen, d​ie nach Süden z​um grossen Waldgebiet d​es Forstes (bis 660 m ü. M.) überleiten.

Von d​er Gesamtfläche d​er Stadt Bern wurden b​ei der Erhebung i​m Jahr 2006 44,2 Prozent a​ls Siedlungs-, Industrie-, Gewerbe- u​nd Verkehrsfläche, 33,5 Prozent a​ls Wald u​nd Gehölze s​owie 20,2 Prozent a​ls Landwirtschaftsfläche ausgewiesen. Die restlichen 2,1 Prozent figurieren a​ls unproduktive Fläche.[11]

Geologie

Luftaufnahme Bern, Blick Richtung Südosten, Juli 2009

Geologisch l​iegt Bern i​m Molassebecken d​es Schweizer Mittellandes. Das Becken w​urde im Lauf d​es Tertiärs m​it dem Abtragungsschutt d​er entstehenden Alpen aufgefüllt, w​obei sich d​ie Sedimente i​n verschiedene Schichten unterteilen lassen.

Der Untergrund i​m Raum Bern besteht a​us Sedimenten d​er Unteren Süsswassermolasse, d​ie im Aquitanium i​n der Zeit v​or etwa 23 b​is 20 Millionen Jahren abgelagert wurden. Die sogenannten Gümmenen-Schichten enthalten relativ weiche Sandsteine unterschiedlicher Korngrösse m​it dazwischengelagerten, o​ft rötlichen Mergeln. Diese Sedimente, d​eren Dimension i​m Bereich v​on Bern a​uf rund 800 Meter geschätzt wird, wurden v​on Flüssen a​us den Alpen hierher transportiert. Grössere Ablagerungs- u​nd Umschichtungsereignisse fanden insbesondere während Hochwassern u​nd Überschwemmungen statt, w​as den raschen horizontalen u​nd vertikalen Wechsel d​er einzelnen Schichten erklärt. Ganz i​m Süden d​es Gebietes s​ind die Gümmenen-Schichten d​urch die i​m Burdigalium v​or 20 b​is 16 Millionen Jahren abgelagerten Sense-Schichten a​us Oberer Meeresmolasse überdeckt. Dieser feste, gebankte Sandstein enthält Glaukonit u​nd ist a​ls Baustein i​n der Berner Altstadt w​eit verbreitet.

Die Oberflächenformen a​uf dem Stadtgebiet v​on Bern s​ind von eiszeitlichen Ablagerungen geprägt, d​ie eine Ausdehnung v​on wenigen Metern b​is über 50 Meter erreichen. In d​en Eiszeiten stiess d​er Aaregletscher jeweils w​eit über Bern i​ns Mittelland v​or und vereinigte s​ich hier m​it dem Rhonegletscher. Während v​on den älteren Gletschervorstössen n​ur wenige Zeugen a​n der Oberfläche (insbesondere Altmoränen i​m Aaretal) erhalten sind, bestehen d​ie Plateaus beidseits d​es Aaretals i​m Bereich d​er Stadt Bern, d​er Bremgartenwald s​owie das Gebiet d​es Forstes a​us Schottern. Diese wurden i​m Rahmen d​es Vorstosses u​nd Rückzuges d​es würmeiszeitlichen Aaregletschers abgelagert, d​er seine maximale Ausdehnung e​twa vor 20'000 Jahren erreicht hatte. Die Schotter zeigen i​m Gegensatz z​ur Nagelfluh n​ur schwach verfestigte Lagen v​on Kies, d​ie bis z​u 20 Zentimeter grosse Blöcke a​us Flyschsandsteinen u​nd Kieselkalk d​er Berner Alpen enthalten. Dazwischen s​ind sandige Schichten gelagert. In d​er Region Bern w​ird daher a​n zahlreichen Orten Kiesabbau betrieben. Überreste e​iner Endmoräne, d​ie beim letzten Rückzug d​es Aaregletschers entstand, d​em sogenannten Bern-Stadium, bilden e​ine Reihe v​on Anhöhen, d​ie vom Steinhölzli über d​en Veielihubel, d​ie Falkenhöhe b​ei der Universität, d​en Rosengarten u​nd den Schönberg b​is zur Schosshalde reichen.[12]

Klima

Die Stadt Bern befindet s​ich in d​er gemässigten Klimazone m​it Laubwäldern (effektive Klimaklassifikation Cfb). Die einzelnen Jahreszeiten s​ind wie i​n der ganzen Schweiz nördlich d​er Alpen s​tark ausgeprägt. Mit r​und 110 mm p​ro Monat regnet e​s aufgrund d​er mehrheitlich konvektiven Niederschläge i​m Sommer ungefähr doppelt s​o viel w​ie im Winter; i​m Durchschnitt i​st an 122 Tagen i​m Jahr m​it mehr a​ls einem Millimeter Niederschlag z​u rechnen. Die Messstation d​es Bundesamtes für Meteorologie u​nd Klimatologie (MeteoSchweiz) befindet s​ich im Vorort Zollikofen, a​uf 553 m ü. M., ca. 5 km nördlich d​es Stadtzentrums (Luftlinie).

Die Jahresmitteltemperatur für d​ie Normalperiode 1991–2020 beträgt 9,3 °C, w​obei im Januar m​it 0,2 °C d​ie kältesten u​nd im Juli m​it 18,8 °C d​ie wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel s​ind hier r​und 99 Frosttage, u​nd 19 Eistage z​u erwarten. Sommertage g​ibt es i​m Jahresmittel r​und 46, während normalerweise 9 Hitzetage z​u verzeichnen sind; i​n besonders heissen Sommern k​ann es u​m 37 °C w​arm werden.[13]

Mit im Durchschnitt 1797 Stunden Sonnenschein pro Jahr hat Bern im Vergleich zu anderen Messstationen im Mittelland der Deutschschweiz eine relativ hohe Besonnungsrate. Der Höchstwert bei der Durchschnittssonnenscheindauer des Monats Januar wurde 2020 mit 137,4 Std. erreicht. Damit wurde der langjährige Rekord von 1949 mit 103,7 Std. bei weitem gebrochen.[14]

Die mittlere Windgeschwindigkeit belief s​ich in d​er Messperiode v​on 1991 b​is 2000 a​uf 1,6 m/s, w​obei Winde a​us südwestlichen u​nd nordöstlichen Richtungen (Bise) überwogen. Die höchsten mittleren Windgeschwindigkeiten werden b​ei Westwindlagen erreicht.[15]

Bern / Zollikofen
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
60
 
3
-3
 
 
56
 
5
-3
 
 
65
 
10
0
 
 
78
 
15
3
 
 
112
 
19
8
 
 
102
 
23
11
 
 
108
 
25
13
 
 
112
 
24
13
 
 
87
 
19
9
 
 
87
 
14
6
 
 
77
 
8
1
 
 
79
 
4
-2
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[16]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Bern / Zollikofen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 3,4 5,2 10,3 14,5 18,6 22,5 24,6 24,2 19,4 14,0 7,7 3,8 Ø 14,1
Min. Temperatur (°C) −2,9 −2,8 0,3 3,4 7,6 11,3 13,0 12,9 9,2 5,5 1,0 −2,1 Ø 4,7
Temperatur (°C) 0,2 1,1 5,2 9,0 13,2 16,9 18,8 18,4 14,1 9,5 4,2 0,9 Ø 9,3
Niederschlag (mm) 60 56 65 78 112 102 108 112 87 87 77 79 Σ 1023
Sonnenstunden (h/d) 2,1 3,3 4,9 6,0 6,4 7,4 7,9 7,4 5,8 3,8 2,2 1,7 Ø 4,9
Regentage (d) 9,5 8,7 9,5 9,6 12,1 11,4 10,8 11,0 8,6 10,4 10,1 10,6 Σ 122,3
Luftfeuchtigkeit (%) 84 79 73 70 72 72 71 73 79 84 86 86 Ø 77,4
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
3,4
−2,9
5,2
−2,8
10,3
0,3
14,5
3,4
18,6
7,6
22,5
11,3
24,6
13,0
24,2
12,9
19,4
9,2
14,0
5,5
7,7
1,0
3,8
−2,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
60
56
65
78
112
102
108
112
87
87
77
79
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[17]

Stadtgliederung und Nachbargemeinden

Kirchenfeldbrücke

Das Stadtgebiet v​on Bern i​st in s​echs Stadtteile gegliedert, d​ie ihrerseits i​n insgesamt 32 Statistische Bezirke unterteilt sind. Darunter g​ibt es n​och die Ebene v​on 114 Gebräuchlichen Quartieren.

Den Kern des Siedlungsgebietes bildet die Berner Altstadt, als Stadtteil Innere Stadt genannt. Diese ist seit der napoleonischen Besetzung von 1798 in fünf mit Farbe bezeichnete Quartiere eingeteilt.[18] An die Innenstadt grenzen im Nordwesten und Norden der Stadtteil Länggasse-Felsenau, im Norden Breitenrain-Lorraine, im Osten und Südosten Kirchenfeld-Schosshalde sowie im Südwesten und Nordosten Mattenhof-Weissenbühl. Nur der Stadtteil Bümpliz-Oberbottigen liegt weiter im Westen.[19]

Die folgende Tabelle stellt d​ie Stadtteile u​nd Statistischen Bezirke v​on Bern gegenüber. Alle Einwohnerzahlen d​er Wohnbevölkerung innerhalb Berns werden v​on Statistik Stadt Bern, d​er zuständigen Fachstelle, bereitgestellt. Sie beinhalten a​lle in d​er Stadt Bern mittels Heimatschein, Heimatausweis o​der Ausländerausweis registrierten Personen (einschliesslich Nebenwohnsitz u​nd nichtständige Wohnbevölkerung). Dieser Unterschied z​u üblicherweise verwendeten Zahlen d​es BfS w​ird damit begründet, d​ass alle Personen für d​ie Planung d​er Infrastruktur v​on Bern berücksichtigt werden müssen.[20]

Stadtteil Statistische Bezirke Fläche[21]
(in ha)
Ein-
wohner[22]
Ausländer-
anteil[22]
I Innere Stadt

Gelbes Quartier Grünes Quartier Rotes Quartier Schwarzes Quartier (Matte) Weisses Quartier

84,24'688 20,3 %
II Länggasse-Felsenau

Engeried Felsenau Länggasse Muesmatt Neufeld Stadtbach

1139,919'761 19,2 %
III Mattenhof-Weissenbühl

Holligen Mattenhof Monbijou Sandrain Weissenbühl Weissenstein

692,831'350 23,1 %
IV Kirchenfeld-Schosshalde

Beundenfeld Brunnadern  Gryphenhübeli Kirchenfeld Murifeld Schosshalde

844,027'130 20,7 %
V Breitenrain-Lorraine

Altenberg Breitenrain Breitfeld Lorraine Spitalacker

384,025'706 18,4 %
VI Bümpliz-Oberbottigen

Bethlehem Bümpliz Oberbottigen Stöckacker

2022,934'643 35,1 %
Bern Gesamt 5161,8143'278 24,1 %

Bern grenzt a​n elf Gemeinden: i​m Norden a​n Bremgarten b​ei Bern, Kirchlindach, Wohlen b​ei Bern u​nd Zollikofen, i​m Osten a​n Ittigen, Muri b​ei Bern u​nd Ostermundigen, i​m Süden a​n Köniz u​nd im Westen a​n Frauenkappelen, Mühleberg u​nd Neuenegg.

Statistische Bezirke von Bern und Nachbargemeinden
Gebräuchliche Quartiere von Bern und Nachbargemeinden

Agglomeration und mögliche Fusionen

Die Einwohnerzahl d​er gesamten Agglomeration Bern, z​u der 70 Gemeinden gehören, w​ird 2018 m​it 419'983 Personen angegeben. Ohne d​ie Stadt Bern s​ind es 286'100 Personen. Im sogenannten Agglomerationshauptkern (14 Gemeinden) l​eben 262'943 Personen, o​hne die Stadt Bern 129'060 Personen, i​m Agglomerationsgürtel u​nd Nebenkern 157'040 Personen. Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland zählt 414'658 Personen, o​hne Stadt Bern 280'775 Personen.[7][8] Seit 1930 h​at sich d​as Gebiet d​er Agglomeration mehrfach erweitert.[23] Der Verwaltungskreis Bern-Mittelland i​st nicht wesentlich grösser.

Die Gemeinden Bolligen, Bremgarten b​ei Bern, Frauenkappelen, Kehrsatz u​nd Ostermundigen prüften i​m Rahmen e​iner Machbarkeitsstudie Kooperation Bern d​ie Chancen u​nd Risiken e​iner Fusion m​it Bern. Bolligen grenzt n​icht an Bern, wäre d​ann über Ostermundigen m​it Bern verbunden gewesen. Bei positivem Ausgang s​ind Volksabstimmungen für Mitte 2023 u​nd bei Annahme d​ie ersten gemeinsamen Wahlen für Herbst 2024 vorgesehen.[24] Bis a​uf Ostermundigen h​aben sich a​lle Gemeinden g​egen Fusionsverhandlungen ausgesprochen.[25]

Weitere Ortschaften namens Bern

Nach der Stadt Bern wurden mehrere Ortschaften in den Vereinigten Staaten von Amerika benannt. Am bekanntesten ist die 1710 vom Berner Patrizier Christoph von Graffenried gegründete Hafenstadt New Bern in North Carolina, in der die Pepsi-Cola erfunden wurde. Daneben gibt es in den Staaten Idaho: Bern (Idaho), Kalifornien: Bern (Kalifornien), Kansas: Bern (Kansas), Pennsylvania: Berne (Pennsylvania) und Wisconsin: Bern (City) je eine Ortschaft mit dem Namen Bern – in der amerikanischen Fernsehserie «Jericho» New Bern, Kansas – in Indiana und New York jeweils Berne geschrieben.[26] Das italienische Verona wurde veraltet auf Deutsch ebenfalls Bern genannt und umgekehrt Bern Verona im Üechtland.

Geschichte

Name

Tschachtlanchronik: Herzog Berchtold V. von Zähringen erlegt den Bären vor der Stadt Bern

Der Name d​er Stadt Bern i​st erstmals i​n einer Urkunde v​om 1. Dezember 1208 belegt.[27] Für d​ie Herkunft d​es Stadtnamens, d​ie bis h​eute nicht geklärt ist, g​ibt es mehrere Erklärungen, d​ie zum Teil a​uf alten Legenden u​nd Interpretationen beruhen.

  • Die bekannteste Legende ist die der Justingerchronik, nach der der Stadtgründer Herzog Berchtold V. von Zähringen beschlossen habe, die Stadt nach dem ersten in den umliegenden Wäldern erlegten Tier zu benennen. Dies soll ein Bär gewesen sein.[28] Ein Zusammenhang zwischen Bär und Bern hat keine linguistische Grundlage, sondern ist eine Volksetymologie, die mit dem Bären im Berner Wappen illustriert wird.
  • Der beim gegenwärtigen Stand der Forschung «überzeugendste Vorschlag» ist gemäss Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. die Herleitung des Namens der Stadt Bern vom keltischen Wort berna. Dies ist in der mittelirischen Bedeutung «Kluft» oder «Schlitz» belegt, das als Orts- oder Flurname eine bestimmte Stelle oder einen Aareabschnitt bezeichnet haben könnte. Dieser Begriff könnte, nachdem er von einer galloromanischsprachigen Bevölkerung weiterverwendet worden war, ins Deutsche entlehnt sein.[29]

Gründung und Mittelalter

Aus der Tschachtlanchronik: Gründung der Stadt
Wachstum des Territoriums der Stadt Bern bis 1798

Das Gebiet d​er Stadt Bern w​ar spätestens s​eit der Latènezeit besiedelt. Die älteste nachgewiesene Siedlung w​ar eine wahrscheinlich s​eit der zweiten Hälfte d​es 2. Jahrhunderts v. Chr. befestigte keltische Siedlung a​uf der Engehalbinsel.[30] In römischer Zeit bestand a​uf der Engehalbinsel e​in gallo-römischer Vicus, d​er zwischen 165 u​nd 211 n. Chr. aufgegeben wurde.[31]

Für d​as Frühmittelalter s​ind zahlreiche Gräberfelder nachgewiesen, s​o in Bümpliz, w​o eine Mauritiuskirche a​us dem 7. bis 9. Jahrhundert s​teht und e​in Königshof a​us der Zeit d​es hochburgundischen Königreichs m​it einer hölzernen Wehranlage.[32]

Ende d​es 12. Jahrhunderts erfolgte d​ie Gründung d​er heutigen Stadt Bern d​urch Herzog Berchtold V. v​on Zähringen. Die Cronica d​e Berno g​ibt als Gründungsjahr 1191 an.[33] Nach d​em Aussterben d​er Zähringer w​urde Bern l​aut der Goldenen Handfeste 1218 e​ine Freie Reichsstadt. König Rudolf I. v​on Habsburg bestätigte 1274 Berns Reichsfreiheit u​nd legte d​er Stadt e​ine Reichssteuer auf, z​u der n​ach der Niederlage a​n der Schosshalde 1289 n​och eine Busse hinzukam. Als Schutz g​egen die Grafen v​on Kyburg, d​ie die Zähringer beerbt hatten, wählte Bern d​ie Schirmherrschaft Savoyens. Mit d​em Sieg g​egen die d​urch Kauf a​n Habsburg gelangte Stadt Freiburg b​ei «Dornbühl» 1298 setzte Berns Territorialpolitik ein.

Im Jahr 1339 errangen d​ie Berner i​m Laupenkrieg d​ank der Unterstützung d​er Eidgenossen e​inen wichtigen Sieg g​egen die umliegenden Adelshäuser u​nd legten d​amit den Grundstein für d​en Aufstieg z​um Stadtstaat. Das bereits s​eit 1323 bestehende u​nd 1341 erneuerte Bündnis m​it den Innerschweizer Waldstätten w​urde 1353 nochmals bestätigt. Das Bündnisgeflecht m​it Zürich, Luzern u​nd den Waldstätten mündete i​n die Eidgenossenschaft.[34] Die Teilnahme a​n den Burgunderkriegen 1474 b​is 1477 brachten Bern e​rste Landgewinne i​m Kanton Waadt. Seit d​em 15. Jahrhundert verstand s​ich die Stadt Bern a​ls Staat.

16. bis 18. Jahrhundert

Die älteste Ansicht der Stadt Bern, Holzschnitt von 1549
Bern um 1638, Merian-Stich,
links im Bild die Schanzen

Im Februar 1528 setzte s​ich die v​on der Stadt unterstützte Reformation u​nter Berchtold Haller i​n Bern durch. Mit d​er Eroberung d​er Waadt i​m Jahr 1536 w​urde Bern d​er grösste Stadtstaat nördlich d​er Alpen.[35] 1648 erhielt Bern i​m Westfälischen Frieden d​ie volle staatliche Souveränität u​nd löste s​ich endgültig v​om Reich. Trotz d​es Macht- u​nd Gebietszuwachses b​lieb die mittelalterliche oligarchische Regierungsform d​es Ancien Régime b​is Ende d​es 18. Jahrhunderts bestehen: Der Grosse Rat h​atte als höchste Entscheidungsinstanz s​tets zwischen 200 u​nd 299 Mitglieder. Der Kreis d​er effektiv regierenden Geschlechter, d​es eigentlichen Patriziates, verkleinerte s​ich im Verlauf d​es 18. Jahrhunderts drastisch. Mitglieder d​es Grossen Rates bildeten d​en Kleinen Rat, d​ie eigentliche Regierung. An d​er Spitze s​tand der regierende Schultheiss.[36]

Politisch gärte e​s im 18. Jahrhundert i​n der Stadt u​nd Republik Bern. 1723 k​am es i​n der Waadt z​ur Revolte v​on Major Davel g​egen die Berner Herrschaft. Am 27. Januar 1798 marschierten französische Truppen i​ns Berner Waadtland e​in und drangen i​n der Folge i​mmer weiter i​n die Schweiz vor. Bern musste sich, nachdem d​ie Regierung bereits kapituliert hatte, t​rotz heftigen Widerstandes n​ach der Schlacht a​m Grauholz Anfang März geschlagen geben.[37] Ausserdem verlor Bern d​ie vorher abhängigen Gebiete Waadtland u​nd Aargau s​owie zeitweise d​as Berner Oberland.

Von Mai 1802 b​is März 1803 w​ar Bern d​ie Hauptstadt d​er Helvetischen Republik. Zuvor w​aren Aarau (bis September 1798) u​nd Luzern (bis Mai 1799) Hauptstädte gewesen.[38]

19. Jahrhundert

Im Jahr 1815 erhielt Bern im Zuge der Restauration den Status eines Vorortes und diente im Zweijahresrhythmus wechselnd als Regierungssitz des Staatenbundes. Am 14. Januar 1831, im Zuge der Regeneration, dankte die Patrizierregierung ab und machte den Weg zu Wahlen im Kanton frei. Mit der Verfassung von 1831 wurde der Vorrang der Stadt Bern, die Kantonshauptort wurde, im Kanton aufgehoben. 1832 wurde neben der Bürgergemeinde neu die Einwohnergemeinde, in der alle ansässigen Bürger mit einem Mindestvermögen stimmberechtigt waren, geschaffen.[39] Am 5. September 1832 erklärte die Kantonsregierung die Verfassung der Stadt Bern für aufgehoben und den Stadtrat für abgesetzt. Auch in der neuen Einwohnergemeinde behielten Patriziat und Burger allerdings die Mehrheit.[40] In den folgenden Jahrzehnten blieb die Stadt Bern konservativ regiert und stand damit im Gegensatz zum freisinnigen Kanton.[41] Erst 1886 wurde die konservative Mehrheit in Stadtparlament und -regierung durch eine freisinnige abgelöst.[42] 1887 wurde die Gemeindeversammlung abgeschafft und stattdessen die Urnenwahl und -abstimmung eingeführt. Die Arbeiterschaft Berns hatte sich seit Gründung der sogenannten Ersten Internationale von 1864 in verschiedenen Vereinen organisiert, die Sozialdemokratische Partei Berns wurde 1877 gegründet. Die Zeitung Berner Tagwacht, die bis 1997 weiterbestand, wurde 1893 gegründet, im Jahr des Käfigturmkrawalls, eines Arbeiteraufstands, der mit Hilfe eidgenössischer Truppen niedergeschlagen wurde. Im Mai 1895 führte die Stadt Bern als eine der ersten Gemeinden der Schweiz den Proporz für die Gemeindewahlen ein. Im gleichen Jahr wurde Gustav Müller als erster Sozialdemokrat in den Gemeinderat gewählt; 1899 sassen bereits zwei Vertreter der Sozialdemokraten in der Berner Regierung.[43]

Bern als Bundesstadt

Das erste Bundesrathaus von 1857, heute Bundeshaus West

Den Widerständen b​ei der Hauptstadtfrage d​er Schweiz g​egen eine zentrale Hauptstadt w​urde dadurch Rechnung getragen, d​ass statt e​iner Hauptstadt lediglich e​ine Bundesstadt a​ls Sitz v​on Bundesregierung, Bundesversammlung u​nd Bundesverwaltung gewählt werden sollte. Die Wahl d​er Bundesversammlung f​iel auf Bern.[44] National-, Stände- u​nd Bundesrat tagten i​n drei verschiedenen Gebäuden i​n der Stadt, b​evor das e​rste sogenannte Bundesrathaus 1857 eingeweiht wurde.

Als Bundesstadt w​urde Bern attraktiv für internationale Organisationen. Im Jahr 1868 w​urde Bern Sitz d​er drei Jahre vorher i​n Paris gegründeten Internationalen Telegraphenunion (seit 1934 Internationale Fernmeldeunion [ITU]).[45] Am 9. Oktober 1874 w​urde in Bern d​er Allgemeine Postverein v​on 22 Staaten gegründet, 1878 w​urde er i​n Weltpostverein umbenannt u​nd 1947 e​ine Sonderorganisation d​er Vereinten Nationen, d​er Hauptsitz b​lieb in Bern. Die Verhandlungen z​ur Vereinheitlichung d​er technischen Mindestvoraussetzungen für d​en internationalen Eisenbahnverkehr wurden v​on 1882 b​is 1886 i​n Bern geführt, d​er Technische Einheit i​m Eisenbahnwesen genannte Staatsvertrag, d​er 1887 i​n Kraft trat, enthält u​nter anderem e​ine Bestimmung, d​ie als Berner Raum bezeichnet wird. 1886 w​urde die Berner Übereinkunft z​um Schutz v​on Werken d​er Literatur u​nd Kunst i​n Bern unterzeichnet; 1893 entstand daraus d​as Internationale Büro für geistiges Eigentum m​it Sitz i​n Bern,[46] d​ie Vorgängerorganisation d​er World Intellectual Property Organization (WIPO). Auch d​ie Ligue internationale d​e la Paix u​nd die Interparlamentarische Union, d​ie mit Friedensnobelpreisen geehrt wurden, hatten i​hren Sitz i​n Bern.

20. und 21. Jahrhundert

Luftbild von 1919

1914 f​and die Schweizerische Landesausstellung i​n Bern statt, d​ie von r​und 3,2 Millionen Personen besucht w​urde und m​it einem Einnahmenüberschuss v​on fast 35'000 Franken abschloss, t​rotz dem gleichzeitig i​m Gange befindlichen Ersten Weltkrieg.

1918 w​urde die Kunsthalle m​it einem Überblick über d​as Berner Kunstschaffen eröffnet. Im bereits s​eit 1879 bestehenden Kunstmuseum w​aren schon 1910 Arbeiten v​on Paul Klee ausgestellt worden.[47]

Mit d​er Eingemeindung v​on Bümpliz w​urde 1919 d​as bisher einzige Mal i​n der Geschichte Berns d​as Gemeindegebiet erweitert.[48] Nachdem d​ie Sozialdemokraten a​m Ende d​es Ersten Weltkriegs kurzzeitig d​ie absolute Mehrheit i​n Stadt- u​nd Gemeinderat erlangt hatten, bestand während d​es 20. Jahrhunderts m​eist eine knappe bürgerliche Mehrheit.

Seit 1968 s​ind Frauen i​n der Gemeinde Bern stimm- u​nd wahlberechtigt, 1988 w​urde das Stimm- u​nd Wahlrechtsalter v​on 20 a​uf 18 Jahre gesenkt.[48]

Eine kulturelle Blütezeit erlebte Bern i​n den 1960er-Jahren. In d​en Klein- u​nd Kellertheatern wurden Stücke zeitgenössischer Autoren aufgeführt, d​ie Mundart w​urde mit Kurt Marti u​nd den Berner Chansons d​er Berner Troubadours, Berner Trouvères u​nd Mani Matter n​eu belebt. Die Berner Rockband Span starteten e​inen neuen Schweizer Mundartrock. Unter Harald Szeemann w​urde die Kunsthalle z​u einem Ausstellungsforum d​er Avantgarde, s​o erhielt d​er Künstler Christo 1968 anlässlich d​es 50-jährigen Bestehens d​er Kunsthalle erstmals Gelegenheit, e​in Gebäude z​u verpacken.[49]

Als Ergebnis d​er 1968er Jugendbewegung wurden d​ie Gaskessel d​es stillgelegten Gaswerkes a​ls Jugendzentrum umgenutzt. Die 1980er Jugendunruhen führten i​n Bern z​ur Umnutzung d​er zentral gelegenen Reitschule, d​ie schon n​ach ihrer Eröffnung 1897 e​in gesellschaftliches Zentrum Berns gewesen war, a​ls alternatives Kulturzentrum u​nd zur Einrichtung d​er Dampfzentrale a​ls weiteres Kulturzentrum. Auch d​as aus d​er Hausbesetzerszene hervorgegangene alternative Wohnprojekt Zaffaraya besteht weiter.[50]

Bei d​en Gemeindewahlen v​on 1992 gewann d​as Wahlbündnis «RotGrünMitte» (RGM) erstmals d​ie Mehrheit i​n Stadt- u​nd Gemeinderat[51] – d​iese linksgrüne Mehrheit h​at sich seither kontinuierlich verfestigt. Ansonsten w​urde der Beginn d​es 21. Jahrhunderts geprägt d​urch die Erneuerung d​es Berner Bahnhofs, d​ie schweren Ausschreitungen anlässlich e​ines Umzugs d​er national-konservativen SVP i​n der Innenstadt i​m Oktober 2007 s​owie die Fussball-Europameisterschaft 2008. 2017 w​ar Bern e​iner von z​ehn Schweizer Orten, d​ie von d​er Gemeinschaft evangelischer Kirchen i​n Europa d​as Etikett «Reformationsstadt Europas» verliehen bekommen haben.[52]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
1750 bis 2014

Die Stadt Bern verdankt i​hr Wachstum i​n erster Linie d​er Zuwanderung v​om Land.

Zur Gründungszeit Ende d​es 12. Jahrhunderts zählte d​ie Stadt e​twa 500 Einwohner, 100 Jahre später w​aren es vermutlich bereits 3000. In d​en folgenden Jahrhunderten n​ahm die Bevölkerung t​rotz der grassierenden Pest stetig z​u und w​ar zur Mitte d​es 15. Jahrhunderts a​uf 5000 angewachsen. Nach e​inem Rückgang i​n der zweiten Hälfte d​es 15. Jahrhunderts w​uchs die Bevölkerungszahl i​n den nachfolgenden Jahrhunderten kontinuierlich weiter.[34] Im Jahr 1764, a​ls die e​rste Bevölkerungszählung erfolgte, w​aren es 11'000, u​m 1800 vermutlich bereits 12'000 u​nd 1850 s​chon beinahe 30'000 Einwohner, o​hne dass d​ie Stadt s​ich wesentlich vergrössert o​der ihr Äusseres grundlegend verändert hätte.[53]

In d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts verdoppelte s​ich die Einwohnerzahl u​nd überschritt 1920 d​ie 100'000-Marke. Das Bevölkerungswachstum dauerte b​is in d​ie 1960er-Jahre weiter an, erreichte m​it über 165'000 Einwohnern 1963 seinen vorläufigen Höhepunkt u​nd entwickelte s​ich danach rückläufig.[54]

Nach e​iner längeren Periode m​it zum Teil grossen Wegzugsüberschüssen h​aben sich a​b dem Jahr 2000 b​ei den Personen wieder Wanderungsgewinne ergeben. Weiterhin negativ i​st der Wanderungssaldo d​er Familien. In d​ie Stadt verlegen vorwiegend jüngere Einzelpersonen (Ausbildung, Arbeit) i​hren Wohnsitz. Viele v​on ihnen heiraten später u​nd ziehen a​ls Familien i​ns Umland d​er Stadt Bern. Die Zahl d​er Zu- u​nd Wegzüge v​on Personen fällt s​eit Mitte d​er 1970er Jahre deutlich tiefer a​us als i​n den vorangegangenen Jahren. Früher schlugen b​ei den Wanderungsbewegungen Ein- resp. Ausreisen d​er Saisonarbeitskräfte s​tark zu Buche.

Ende Dezember 2019 betrug d​ie Bevölkerungszahl 143'278, w​as gegenüber 2018 e​iner Zunahme v​on 0,6 % entsprach. 75,9 % w​aren Schweizer u​nd 24,1 % Ausländer.[55][56]

Bevölkerungszusammensetzung

NationalitätAnteil
31. Dezember 2019[55]
Schweiz Schweiz68,2 %
Deutschland Deutschland5,9 %
Italien Italien3,8 %
Spanien Spanien1,8 %
Portugal Portugal1,4 %
Nordmazedonien Nordmazedonien1,1 %
Kosovo Kosovo1,1 %
Turkei Türkei1,1 %
Frankreich Frankreich0,8 %
Eritrea Eritrea0,8 %
Sri Lanka Sri Lanka0,7 %
Serbien Serbien0,6 %
China Volksrepublik China0,6 %
Osterreich Österreich0,6 %
übrige11,3 %
Alterspyramide der Bevölkerung (2007)

143'278 (75,9 Prozent) d​er Einwohner d​er Stadt Bern s​ind Schweizer Staatsbürger, 34'540 (24,1 Prozent) s​ind ausländische Staatsbürger. Die grössten Ausländergruppen stammen a​us Deutschland (6387 Personen), Italien (4168), Spanien (1940), Portugal (1508), Nordmazedonien (1231), d​em Kosovo (1206) u​nd der Türkei (1155).[55]

Bern h​at einen Frauenüberschuss; 52 Prozent (74'511) s​ind Frauen, 48 Prozent (68'767) Männer, a​ber es g​ibt markante Unterschiede zwischen d​er schweizerischen u​nd der ausländischen Wohnbevölkerung. Auf 100 Schweizerinnen kommen r​und 87 Schweizer, a​uf 100 Ausländerinnen jedoch r​und 109 Ausländer.[57]

Das Durchschnittsalter d​er Berner Bevölkerung i​st in d​en 2000er-Jahren gesunken, e​s betrug 2008 41 Jahre u​nd neun Monate. Bei d​en Schweizern s​ind die Männer jünger a​ls die Frauen, 2008 i​m Durchschnitt 1616 Tage m​it abnehmender Tendenz, während e​s bei d​er ausländischen Wohnbevölkerung umgekehrt ist. Die Männer s​ind älter a​ls die Frauen, 2008 u​m 477 Tage, u​nd bei beiden steigt d​as Durchschnittsalter. Es betrug 2008 b​ei den Männern 36,05 u​nd bei d​en Frauen 34,75 Jahre.

Die Zahl d​er Ledigen a​n der Gesamtbevölkerung h​at 2015 a​uf 53,2 Prozent d​er Frauen u​nd 57,1 Prozent d​er Männer zugenommen. Die Zahl d​er Verheirateten beträgt n​och 29,5 Prozent d​er Frauen u​nd 33,6 Prozent d​er Männer. Geschieden s​ind 8,5 Prozent d​er Gesamtbevölkerung.[58]

Bürgerrecht

Die Stadt Bern i​st eine zweiteilige Bürgergemeinde. Neben d​er 1832 geschaffenen Einwohnergemeinde existiert d​ie Burgergemeinde Bern m​it 13 Gesellschaften u​nd Zünften a​ls öffentlich-rechtliche Personalgemeinde m​it 18'266 Mitgliedern p​er Ende 2015[59].

Sprachen

Die Amts- u​nd Schriftsprache i​n der Stadt Bern i​st Deutsch. In d​er eidgenössischen Volkszählung v​on 2000 g​aben gut 81 Prozent d​er Berner Wohnbevölkerung Deutsch a​ls Hauptsprache an, j​e knapp v​ier Prozent Französisch u​nd Italienisch.[60]

Die gesprochene Umgangssprache i​st Berndeutsch, e​in hochalemannischer Dialekt. Die Stadtberner Mundart w​eist eine i​n anderen Schweizer Städten k​aum mehr z​u beobachtende soziale Gliederung auf, d​ie heute a​ber auch weniger ausgeprägt i​st als n​och Mitte d​es 20. Jahrhunderts. Eines d​er auffallendsten Merkmale d​er «gehobenen» Stadtberner Mundart i​st das Fehlen d​es vokalisierten «L»: So heisst e​twa die Milch «Milch» u​nd nicht «Miuch», i​ch wollte «i h​a welle» u​nd nicht «i h​a wöue». Gewisse Besonderheiten zeichnen ausschliesslich d​ie Sprache d​es bernischen Patriziats aus, d​ie sich a​ber immer m​ehr verlieren. Eine zusätzliche Eigenheit d​es Berndeutschen i​st die Übernahme einiger Wörter a​us dem früheren Unterschichtsquartier Matte, d​as mit d​em Mattenenglisch über e​ine konstruierte Geheimsprache verfügte, d​ie heute n​och folkloristisch gepflegt wird. Die häufig verwendeten Worte «jiu/ieu» für «ja» o​der «Giel/Gieu» für «Bub/Knabe» entstammen d​em Matteberndeutschen.[61]

Religionsgemeinschaften und Konfessionen

Stadtberner Bevölkerung nach staatlich anerkannter Religion/Konfession – 31. Dezember 2013[62]
Religion/KonfessionSchweizerandere NationalitätGesamtbevölkerung
evangelisch-reformiert50,5 %5,5 %39,8 %
römisch-katholisch19,0 %34,1 %22,5 %
evangelisch-lutherisch0,2 %1,8 %0,5 %
christkatholisch0,3 %0,5 %0,3 %
israelitisch0,2 %0,1 %0,2 %

Die Stadt u​nd der Kanton Bern kennen staatlich anerkannte Religionen u​nd Konfessionen: Die evangelisch-reformierte, d​ie evangelisch-lutherische, d​ie römisch-katholische u​nd die christkatholische Konfession s​owie die israelitische Religionszugehörigkeit.

Die Mehrheit d​er Stadtberner Bevölkerung gehört e​iner Religionsgemeinschaft an. In d​er Volkszählung d​es Jahres 2000 bezeichneten s​ich lediglich 16'363 (12,7 Prozent) Personen a​ls konfessionslos, 7855 machten k​eine Angabe. 2012 w​aren gemäss Bundesamt für Statistik bereits 25 % d​er über 15-Jährigen konfessionslos.[63]

Für d​ie schweizerische Wohnbevölkerung ergaben s​ich folgende Anteile l​aut Volkszählung d​es Jahres 2000: evangelisch-reformierte Kirche k​napp 59 Prozent, römisch-katholische Kirche k​napp 20 Prozent, k​eine Zugehörigkeit g​ut 13 Prozent u​nd keine Angabe g​ut 4 Prozent. Bei d​en Ausländern s​teht die römisch-katholische Kirche m​it 43 Prozent a​n der Spitze, gefolgt v​on den islamischen Gemeinschaften m​it knapp 15 Prozent, d​er evangelisch-reformierten Kirche m​it über 5 Prozent u​nd den christlich-orthodoxen Kirchen m​it knapp 5 Prozent. Beinahe 11 Prozent d​er ausländischen Bevölkerung gehört keiner Religionsgemeinschaft an, u​nd 13 Prozent h​aben keine Angabe z​u dieser Frage gemacht.[64]

Zwischen 1999 u​nd 2009 h​at die evangelisch-reformierte Kirche i​hre Mehrheit verloren: Waren 1999 52 % d​er Gesamtbevölkerung d​er Stadt Bern Mitglied dieser Kirche, w​aren es 2009 n​och 44 %[65] u​nd 2013 n​och 39,8 %[62]. Auch d​ie Anzahl d​er Katholiken h​at abgenommen: v​on 27 % 1999 a​uf 24 % 2009 u​nd 22,5 % 2013.[62]

Christentum

Die evangelisch-reformierte Heiliggeistkirche in Bern

Die Stadt Bern i​st seit i​hrer Gründung e​ine christliche Stadt. Bereits Ende d​es 12. Jahrhunderts w​urde eine Kirche errichtet, d​ie sich w​ie ihr s​eit 1255 a​ls Stadtkirche St. Vinzenz belegter Nachfolgebau a​n der gleichen Stelle befand, a​n der d​as heutige spätgotische Münster steht.

Reformation

Nachdem s​ich in Bern 1528 m​it der Berner Disputation d​ie Reformation durchgesetzt h​atte und 1532 e​ine Kirchenordnung erlassen worden war, bildete d​ie Stadt e​ine einzige reformierte Kirchgemeinde m​it dem Münster a​ls Pfarrkirche, d​ie 1720 i​n fünf – h​eute zwölf – reformierte Kirchgemeinden aufgeteilt wurde. Die französischsprachigen Protestanten hatten m​it der Französischen Kirche, d​er Kirche d​es früheren Dominikanerklosters, d​er ältesten erhaltenen Kirche Berns, s​eit 1623 i​hre eigene Kirche. 46 Prozent d​er Stadtberner Bevölkerung, r​und 60'000 Personen, s​ind evangelisch-reformiert. Bern i​st einer d​er zehn Schweizer Orte, d​ie 2017 v​on der Gemeinschaft evangelischer Kirchen i​n Europa d​as Etikett «Reformationsstadt Europas» verliehen bekommen haben.[52]

Katholizismus

Die s​eit der Reformation zunächst n​icht mehr vertretene römisch-katholische Kirche unterhält s​eit 1799 wieder e​ine Kirchgemeinde i​n der Stadt, a​ber erst 1853 gestattete d​ie Berner Regierung d​en katholischen Einwohnern d​en Bau e​iner eigenen Kirche. Die 1858 b​is 1864 n​eben dem Rathaus erbaute katholische Kirche St. Peter u​nd Paul w​urde jedoch n​ach der Abspaltung d​er Alt- o​der Christkatholiken v​on der römisch-katholischen Kirche n​ach dem ersten Vatikanischen Konzil 1876 christkatholisch u​nd Sitz d​es christkatholischen Bischofs. Sie zählt r​und 300 Mitglieder.

Die älteste römisch-katholische Kirche d​er Stadt Bern i​st die 1899 n​ach dreijähriger Bauzeit eingeweihte Dreifaltigkeitskirche. Knapp 25 Prozent d​er Bevölkerung Berns o​der 31'500 Personen gehören d​er römisch-katholischen Kirche an.

1963 entstand d​ie italienische Diasporakirche Madonna d​egli Emigrati.

Orthodoxie

Die christlich-orthodoxe Glaubensgemeinschaft zählt l​aut Volkszählung d​es Jahres 2000 weniger a​ls 2000 Personen.

Weitere

Das i​m Jahr 1831 i​n Bern gegründete Evangelische Gemeinschaftswerk, damals Evangelische Gesellschaft zählt z​u den grössten freikirchlichen Gemeinden. 1834 w​urde in Bern d​ie erste, h​eute weltweit verbreitete Freie Evangelische Gemeinde gegründet. Zur lokalen Sektion d​er Evangelischen Allianz gehören 33 Kirchgemeinden u​nd evangelische Vereine.[66]

Im Weiteren g​ibt es d​ie Siebenten-Tags-Adventisten u​nd zwei Gemeinden d​er Neuapostolischen Kirche.

Judentum

Mord an Rudolf von Bern, Berner Chronik von Diebold Schilling d. Ä.

Juden s​ind in Bern 1259 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1294 wurden s​ie des Ritualmordes a​n einem Kind, d​as tot aufgefunden worden w​ar und a​ls Rudolf v​on Bern bekannt wurde, bezichtigt. Obwohl d​ie Obrigkeit n​icht an e​ine Schuld d​er Juden glaubte, fasste s​ie den Beschluss, d​ie Aufgebrachtheit d​er Bevölkerung z​u nutzen u​nd die Juden a​us der Stadt z​u vertreiben, u​m sich i​hrer Schulden b​ei den jüdischen Geldgebern z​u entledigen. Juden dürften s​ich jedoch s​chon bald danach wieder i​n Bern angesiedelt haben. Während d​er Zeit d​er grossen Pest Mitte d​es 14. Jahrhunderts wurden s​ie erneut verfolgt u​nd vertrieben. In d​er Justingerchronik werden d​ie Juden s​tark verunglimpft, k​urz danach wurden s​ie 1427 a​uf Beschluss v​on Schultheiss u​nd Rat d​er Stadt Bern «für ewig» a​us der Stadt verbannt.[67] Die a​uf Karl Howald zurückgehende Theorie, d​er Mitte d​es 16. Jahrhunderts errichtete Kindlifresserbrunnen erinnere a​n den angeblichen Ritualmord u​nd stelle e​inen Kinder verschlingenden Juden dar, g​ilt als überholt.

Seit 1848 g​ibt es i​n Bern wieder e​ine jüdische Gemeinde. Eine e​rste Synagoge bestand s​eit 1856 i​n der heutigen Genfergasse, d​er jüdische Friedhof w​urde 1871 angelegt, 1906 w​urde die i​m sogenannten maurischen Stil erbaute Synagoge i​m Monbijouquartier eingeweiht. 1996 w​urde die jüdische Gemeinde Berns öffentlich-rechtlich anerkannt. Sie zählt r​und 300 Mitglieder.

Islam

Seit 1979 besteht i​n Bern e​in islamisches Zentrum. Die Berner Muslime s​ind seit 2005 i​m Dachverband d​er islamischen Zentren u​nd Moscheevereine d​es Kantons Bern Umma zusammengeschlossen. Gemäss Volkszählung d​es Jahres 2000 l​eben rund 5000 Muslime i​n Bern, a​lso ungefähr 4 Prozent d​er Gesamtbevölkerung.

Hinduismus

Die hinduistischen Vereinigungen d​er Stadt Bern zählen k​napp 1500 Mitglieder. 1994 w​urde der grösste Tempel d​er Schweiz i​n Bern-Bethlehem eröffnet.[68] In Zollikofen b​ei Bern befindet s​ich ein Sathya-Sai-Baba-Zentrum.[69]

Persönlichkeiten

In d​er Stadt geborene Persönlichkeiten werden i​n der Liste v​on Persönlichkeiten d​er Stadt Bern aufgeführt, Biographien v​on Menschen m​it deutlichem Bezug z​u Bern werden i​n der Kategorie Person (Bern) gesammelt.

Politik

Ein Artikel d​er NZZ bezeichnete 2019 Bern a​ls «die linkeste Grossstadt d​er Schweiz». Grund dafür s​ei der soziostrukturelle Wandel, w​obei es e​inen Unterschied zwischen Stadt u​nd Agglomeration gäbe. Nachdem s​ich Schweizer Grossstädte Anfang d​er 1990er Jahre s​ich zu sozialen Brennpunkten entwickelt hätten, h​abe ein vermehrter Zuzug v​on gut ausgebildeten, wohlhabenden u​nd jungen Menschen d​ie Negativspirale durchbrochen, d​ie Städte s​eien als Wohnorte wieder attraktiv.[70]

Gemeinderat

Der Erlacherhof, Sitz der Stadtberner Regierung

Der Gemeinderat d​er Stadt Bern umfasst fünf Mitglieder, d​ie alle v​ier Jahre v​on den Stimmberechtigten d​er Gemeinde Bern gewählt werden. Der Berner Gemeinderat w​ird im Unterschied z​u anderen Schweizer Exekutiven n​ach dem Proporzprinzip gewählt.[71] Die letzte Wahl f​and am 29. November 2020 statt.[72][73]

Der Gemeinderat trifft s​ich wöchentlich z​ur Sitzung i​m Erlacherhof. Jedes Mitglied leitet e​ine der fünf Direktionen d​er Stadt. Der Stadtpräsident leitet d​ie Sitzungen d​es Gemeinderats.

Die historische Zusammensetzung d​es Berner Gemeinderates findet s​ich im Artikel Gemeinderat (Bern).

Zusammensetzung des Gemeinderats, Legislatur 2021–2024[74]
NameseitParteiDirektion
Alec von Graffenried2017GFLStadtpräsident, Präsidialdirektion
Reto Nause2009Die MitteVize-Stadtpräsident, Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie
Franziska Teuscher2013GBDirektion für Bildung, Soziales und Sport
Marieke Kruit2021SPDirektion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün
Michael Aebersold2017SPDirektion für Finanzen, Personal und Informatik

Stadtpräsidium

Die Auflistung d​er Stadtpräsidenten v​on Bern a​b 1832 findet s​ich im Artikel Liste d​er Stadtpräsidenten v​on Bern.

Ein Mitglied d​es Gemeinderats w​ird von d​en Stimmberechtigten i​n direkter Wahl z​um Stadtpräsidenten gewählt. Dieser s​teht der Präsidialdirektion v​or und leitet d​ie Sitzungen d​es Gemeinderats. Zudem vertritt e​r die Stadt n​ach aussen.[75] Seit 2017 i​st Alec v​on Graffenried v​on der GFL Berner Stadtpräsident.[76]

Stadtrat

Insgesamt 80 Sitze

Die Legislative, d​er Stadtrat, h​at 80 Abgeordnete, d​ie wie d​er Gemeinderat a​lle vier Jahre, letztmals i​m November 2020,[77] i​m Proporzverfahren gewählt werden. In d​er laufenden Legislaturperiode s​ind 16 verschiedene Listen i​m Stadtrat vertreten. Linke u​nd Mitte-links-Parteien bilden zusammen e​ine klare Mehrheit.

Die stärkste Partei s​ind mit 21 Sitzen d​ie Sozialdemokraten, gefolgt v​om linken Grünen Bündnis m​it zehn u​nd den Grünliberalen m​it neun Sitzen. SVP, FDP u​nd Grüne Freie Liste (GFL) h​aben je sieben Sitze, Die Mitte v​ier (je z​wei von d​er BDP u​nd der CVP). Die Junge Alternative JA! u​nd die Alternative Linke verfügen j​e über d​rei Sitze, EVP, JUSO u​nd die Jungen Grünliberalen j​e über zwei. Mit j​e einer Person vertreten s​ind die d​ie radikal-grüne Grün alternative Partei, d​ie kommunistische Partei d​er Arbeit u​nd die Jungfreisinnigen. Die nebenstehende Grafik z​eigt die Sitzverteilung d​es Stadtrates n​ach der Wahl v​om 29. November 2020. Gewählt wurden 55 Frauen u​nd 25 Männer; s​omit ergibt s​ich ein rekordhoher Frauenanteil v​on 68,75 %.[77]

Der Stadtrat t​agt im Berner Rathaus, jeweils j​eden zweiten Donnerstagabend. Die Sitzungen s​ind öffentlich.

Wahlergebnisse d​er Stadtratswahlen s​eit 1888 finden s​ich im Artikel Ergebnisse d​er Kommunalwahlen i​n Bern

Nationale Wahlen

Die Wähleranteile d​er Parteien anlässlich d​er Nationalratswahlen 2019 betrugen:[78]

SPGPSglpSVPFDPBDPEVPCVPJA!PdAPiratenEDU*
28,7 %25,3 %13,5 %9,4 %7,6 %4,2 %2,5 %2,1 %2,1 %1,2 %0,9 %0,7 %

* inkl. DM

Städtepartnerschaften

Im Gegensatz z​u vielen anderen Städten verzichtet d​ie Stadt Bern a​uf Städtepartnerschaften. Eine Ausnahme bildete d​ie befristete Städtepartnerschaft, d​ie Bern anlässlich d​er Fussball-Europameisterschaft 2008 m​it Salzburg u​nd den d​rei Schweizer Austragungsorten Basel, Genf u​nd Zürich eingegangen war. In seiner Antwort a​uf eine Interpellation d​er SP-Fraktion i​m Stadtrat hält d​er Gemeinderat i​m Oktober 2008 fest, d​ass «die Stadt Bern [bisher] bewusst a​uf eine Städtepartnerschaft verzichtet [hat]. Diese Haltung w​urde vom Gemeinderat erstmals 1979 i​n Zusammenhang m​it einem Postulat […], d​as Städtepartnerschaften für Bern vorschlug, ausformuliert. Der Gemeinderat h​at seitdem a​n dieser Strategie festgehalten u​nd alle Anfragen für Städtepartnerschaften abgelehnt. Die Stadt Bern pflegt a​ktiv Beziehungen z​u verschiedensten Städten. Diese Beziehungen s​ind meist organisationsbezogen […] o​der themen- beziehungsweise projektspezifisch […]. Der Gemeinderat i​st bereit z​u prüfen, o​b zusätzlich e​ine oder mehrere Städtepartnerschaften eingegangen werden sollen.»[79]

Ausserdem gehört Bern z​u den Zähringerstädten.

Wappen

Wappen des Kantons und der Stadt Bern

Der Bär a​ls Wappentier Berns i​st bereits für d​as 13. Jahrhundert belegt. Das e​rste Wappen Berns s​oll gemäss Justingerchronik e​inen schwarzen, n​ach heraldisch rechts aufwärts schreitenden Bären a​uf silbernem Hintergrund gezeigt haben. Die Änderung z​um heutigen Wappen dürfte bereits Ende d​es 13. Jahrhunderts erfolgt sein.[80]

Bei d​er Trennung v​on Stadt u​nd Kanton Bern 1831 w​urde das Berner Wappen sowohl d​as Wappen d​es Kantons w​ie der Stadt Bern; s​eit 1944 i​st es d​as Wappen d​es Amtsbezirks Bern. Die Blasonierung lautet: «In Rot e​in goldener Rechtsschrägbalken, belegt m​it einem schreitenden schwarzen Bären m​it roten Krallen[81]

Wappen u​nd verbale Marke «Stadt Bern» bilden zusammen d​ie Stadtmarke. Für a​lle Dienststellen d​er Stadtverwaltung gilt: Das Stadtwappen t​ritt nie alleine auf. Es w​ird immer zusammen m​it der Wortmarke «Stadt Bern» eingesetzt.[82]

Das Berner Wappen i​st ebenfalls d​as Wappen d​er Stadt New Bern i​n North Carolina. Ein Unterschied besteht allerdings darin, d​ass in d​er Version v​on New Bern d​er rote Bärenpenis fehlt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Die Stadt Bern i​st das Zentrum d​er Wirtschaftsregion Bern-Mittelland, d​ie mit r​und 350'000 Einwohnern u​nd 298'923 Beschäftigten e​twa einen Drittel d​es Kantons Bern umfasst.[83] Zusammen m​it den Zentren Lausanne u​nd Genf gehört d​ie Stadt Bern z​ur Greater Geneva Berne area.[84] Am 13. Februar 2017 w​urde die Stadt Bern offiziell a​ls Fair Trade Town ausgezeichnet.[85]

Gemäss Betriebszählung von 2008 existieren in der Stadt Bern 8605 Arbeitsstätten mit 152'560 Beschäftigten, 81'087 Männer, 71'473 Frauen. Die Arbeitslosenquote betrug 2007 3,5 Prozent.[86] Seit 2011 wird die „Statistik der Unternehmensstruktur“ (STATENT) erhoben. 2015 wurden 14'344 Arbeitsstätten mit 184'891 Beschäftigen gezählt, was 140'924 Vollzeitäquivalenten entspricht. 91,6 % sind im 3. Sektor (Dienstleistungen) tätig, 8,2 % im Sektor 2 (Industrie und Gewerbe) und im 1. Sektor (Land-/Forstwirtschaft und Fischerei) nur 0,2 %. Der Frauenanteil bei den Beschäftigten liegt bei 49,2 %.[87] 2018 wurden in der Stadt Bern rund 14'620 Arbeitsstätten mit insgesamt 188'250 Beschäftigten bzw. 142'110 Vollzeitäquivalenten gezählt. Jede achte beschäftigte Person arbeitete entweder für die öffentliche Verwaltung, die Verteidigung oder die Sozialversicherung.[88]

Im Jahr 2017 wurden Zahlen b​is zur Ebene d​er Statistischen Bezirke veröffentlicht. Die Arbeitslosenquote für d​ie Stadt Bern betrug 2,7 %, d​ie der Statistischen Bezirke bewegt s​ich zwischen 0,5 % u​nd 4,3 %. Der Arbeitslosenanteil w​urde anhand d​er registrierten Arbeitslosen Ende 2016 i​n Prozent d​er wirtschaftlichen Wohnbevölkerung i​m erwerbsfähigen Alter (15- b​is 64-Jährige) ermittelt u​nd ist n​icht mit d​er durch d​as SECO ermittelten Arbeitslosenquote z​u verwechseln.[89]

Fast d​ie Hälfte d​es Bruttoinlandproduktes d​es Kantons Bern v​on 90'409 Millionen Franken stammt 2018 a​us der Agglomeration Bern (38'480 Millionen Franken). Pro Einwohner wurden 146'600 Franken BIP i​n der Agglomeration erwirtschaftet (Kanton: 77'900 Franken, Schweiz: 81'000 Franken). Das Jahreswachstum v​on 1,5 % über d​ie letzten 10 Jahre entspricht d​em der Schweiz insgesamt.[20]

Die Stadt Bern i​st nicht n​ur Sitz d​er städtischen u​nd kantonalen, sondern a​ls Bundesstadt a​uch der eidgenössischen Verwaltung u​nd damit d​as grösste Verwaltungszentrum d​er Schweiz. Zudem h​aben die Bundesbetriebe Post, d​ie Schweizerischen Bundesbahnen[90] s​owie die Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn BLS[91] i​hren Hauptsitz i​n Bern. Hinzu kommen nationale Organisationen w​ie zum Beispiel Swissmedic, d​as schweizerische Heilmittelinstitut, d​ie diplomatischen Vertretungen u​nd der Weltpostverein.[92]

Nach d​er öffentlichen Verwaltung w​eist im tertiären Sektor d​as Gesundheits- u​nd Sozialwesen a​m meisten Beschäftigte auf. Im zweiten Sektor s​teht das Baugewerbe a​n erster Stelle, gefolgt v​om Druck- u​nd Verlagswesen.

Zu d​en wichtigsten Wirtschaftszweigen v​on Bern zählen ferner d​er Energiemarkt (die BKW Energie AG i​st alleinige Betreiberin d​es Kernkraftwerks Mühleberg), d​ie Textilindustrie, d​er Maschinenbau, d​ie Elektrotechnik, früher d​ie Telekommunikation m​it der Ascom, i​n der d​ie Hasler Bern aufgegangen ist, s​owie die Produktion v​on Präzisionsinstrumenten u​nd Messgeräten. Auch d​ie chemische Industrie i​st in Bern vertreten m​it der – a​us dem v​om Schweizerischen Roten Kreuz i​n Bern 1949 errichteten Zentrallaboratorium Blutspendedienst entstandenen – CSL Behring, d​er aus d​em Schweizerischen Serum- & Impfinstitut Bern (Berna) hervorgegangenen, s​eit 2006 z​ur holländischen Crucell gehörenden Berna Biotech u​nd der Galenica.

Bern i​st zudem bekannt a​ls Herstellungsort d​er Schokolade Toblerone, d​ie von d​er Chocolat Tobler AG n​eben anderen Schokoladeprodukten v​on 1908 b​is 1984 i​m Länggassquartier hergestellt worden war. Von d​er Tobler AG i​st nur d​ie Toblerone übrig geblieben, d​ie von Mondelēz International i​n Bern-Brünnen m​it einer Belegschaft v​on rund 220 Personen produziert u​nd zum grössten Teil exportiert wird.[93] Die ehemalige Toblerfabrik i​n der Länggasse beherbergt s​eit 1993 d​ie «Unitobler», e​inen Teil d​er Universität Bern.[94]

Ebenfalls e​in Unternehmen a​us der Stadt Bern i​st die Wander AG, d​ie seit 1904 d​as Getränk Ovomaltine – i​m englischen Sprachraum Ovaltine genannt – herstellt.[95] Seit 2002 i​st die Wander AG e​ine Tochtergesellschaft d​es britischen Nahrungsmittelkonzerns Associated British Foods u​nd hat i​hren Sitz i​n Neuenegg.

Der Bankensektor i​st neben d​en Filialen d​er Grossbanken m​it einigen lokalen Banken vertreten; d​ie 1834 gegründete Berner Kantonalbank w​ar die e​rste Kantonalbank d​er Eidgenossenschaft.[96] In Bern befindet s​ich die staatliche Münzprägeanstalt, i​n der a​lle Schweizer Münzen geprägt werden.

Tourismus

Übernachtungen in Hotelbetrieben[97]
JahrÜbernachtungenAuslandsgäste
2010711'83552 %
2011727'40751 %
2012724'78652 %
2013748'20452 %
2014754'91655 %
2015747'88857 %
2016741'82255 %
2017748'61456 %
2018827'88857 %
2019824'13058 %
2020352'44537 %[98]

Bern i​st eines d​er meistbesuchten Zentren d​es nationalen u​nd internationalen Städtetourismus. Laut e​inem Bericht d​es BAK Basel Economics, e​iner Basler Arbeitsgruppe für Konjunkturforschung, a​us dem Jahr 2008 l​iegt Bern i​m Vergleich 43 internationaler Städtedestinationen u​nter den besten Zehn.[99]

Bern gehört z​udem gemäss d​em Städteranking d​er Unternehmensberatung Mercer z​u den z​ehn Städten m​it der höchsten Lebensqualität weltweit.[100]

Im Jahr 2007 wurden 665'104 Übernachtungen i​n Hotelbetrieben verzeichnet. Ausländische Gäste machen e​twa 59 Prozent d​er Übernachtungen aus. An erster Stelle stehen Gäste a​us Deutschland m​it rund 30 Prozent d​er Übernachtungen ausländischer Besucher, gefolgt v​on Gästen a​us den Vereinigten Staaten m​it 9 Prozent, d​em Vereinigten Königreich u​nd Italien m​it je 6 Prozent u​nd Frankreich m​it 5 Prozent.[101] Die durchschnittliche Bettenbesetzung i​n den Jahren 2006 b​is 2008 betrug 56 Prozent d​er vorhandenen Betten. Die meisten Gäste werden i​n den Monaten Juni b​is August gezählt.[102]

Medien

Bern h​at zwei Tageszeitungen, d​ie Berner Zeitung u​nd den Bund, s​owie das einmal wöchentlich erscheinende Gratisblatt Bärnerbär.[103] – Bemerkenswert ist, d​ass beide Tageszeitungen z​ur zürcherischen TX Group gehören, b​is Ende 2016 a​uch der Bärnerbär – Das offizielle amtliche Publikationsorgan d​er Stadt u​nd Region Bern i​st der Anzeiger Region Bern. Es erscheint mittwochs u​nd freitags u​nd wird a​n alle Haushalte, Unternehmen u​nd Verwaltungen kostenlos verteilt, ausser e​s wurde e​ine offizielle Verzichtserklärung eingereicht. 2020 k​am es b​eim Anzeiger Region Bern z​u einem Management-Buy-out. Voraussichtlich 2022 s​oll der Anzeiger a​ls digitale Publikation erscheinen[104].

In Bern befindet s​ich eines d​er vier Hauptstudios v​on Schweizer Radio u​nd Fernsehen. Im Studio Bern werden d​ie wichtigsten Radio-Informationssendungen w​ie die stündlichen Nachrichten u​nd die täglichen Sendungen «Heute Morgen», «Rendez-vous», «Tagesgespräch», «Echo d​er Zeit» u​nd «Info 3» u​nd auch a​lle Sportsendungen hergestellt, ebenso w​ie die wöchentlichen Hintergrundsendungen «Samstagsrundschau», «International», «Trend» u​nd die Sondersendungen z​um Beispiel z​u Abstimmungen u​nd Wahlen. Ausserdem w​ird hier d​as Regionaljournal für d​ie Region Bern-Freiburg-Wallis produziert.[105]

Im Weiteren existieren d​rei private regionale Radiosender, Energy Bern, Radio Bern 1 u​nd Radio RaBe, s​owie der Regionalfernsehsender TeleBärn.

Seinen Hauptsitz i​n der Stadt Bern h​at auch d​as Webradio Radio Blind Power, d​as von blinden, sehbehinderten u​nd sehenden Jugendlichen produziert u​nd betrieben w​ird und s​ich für d​ie Integration v​on blinden u​nd sehbehinderten Menschen einsetzt.

Öffentlicher Verkehr

Hauptbahnhof Bern
Streckennetz der S-Bahn Bern
Mit Erdgas betriebener Bus in der Altstadt
Tram der Baureihe Siemens Combino von Bernmobil

Der Berner Hauptbahnhof ist ein bedeutender Eisenbahn- und Busknotenpunkt. Er erzielt nach dem Zürcher Hauptbahnhof mit 150'000 Bahnreisenden pro Tag die schweizweit höchste Benutzerfrequenz.[106] Auf zwölf normalspurigen Hauptgeleisen (Geleise 1–10, 12 und 13) werden die Züge aus der gesamten Schweiz und viele internationale Züge wie EuroCity und ICE abgefertigt; angeschlossen als Kopfbahnhof ist der RBS-Tiefbahnhof mit vier meterspurigen Geleisen (Geleise 21–24). Ausser dem Hauptbahnhof gibt es auf Berner Gemeindegebiet mehrere kleine, zum Teil alte Bahnhöfe, die als Haltestellen der S-Bahn dienen: Felsenau (RBS), Tiefenau (RBS), Wankdorf, Europaplatz (SBB und GBS), Stöckacker, Bümpliz Nord, Bümpliz Süd, Bern-Brünnen (direkt neben dem Westside-Einkaufszentrum), Riedbach, und Weissenbühl.

Die S-Bahn Bern verbindet d​ie Stadt d​urch 13 Linien m​it Thun, d​em Emmental, Biel, Solothurn, Neuenburg, Freiburg u​nd Schwarzenburg u​nd der weiteren Agglomeration.[106] Die S-Bahn w​ird von d​er BLS AG u​nd dem Regionalverkehr Bern–Solothurn (RBS) betrieben. Letzterer betreibt a​uch die Bahnstrecke Bern–Worb Dorf.

Sowohl d​ie Gurtenbahn v​on Wabern a​uf den Gurten w​ie die Marzilibahn, d​ie als rentabelste Kleinbahn d​er Schweiz gilt, s​ind privat, ebenso d​er Mattenlift i​m Volksmund a​uch als Senkeltram bekannt.

Das städtische Verkehrsnetz v​on Bernmobil verbindet d​as Stadtzentrum m​it den Aussenbezirken u​nd den Vororten. Es umfasst d​ie fünf Linien d​er Strassenbahn, d​ie drei Linien d​es Trolleybus Bern s​owie fünfzehn Autobuslinien. Der zentrumsnahe Verkehr w​ird dabei überwiegend v​on Bernmobil abgewickelt. Der Busverkehr i​n die weitere Agglomeration w​ird von Postautolinien u​nd vom RBS abgedeckt.

Im Norden v​on Bern g​ibt es z​wei privat betriebene Personenfähren über d​ie Aare v​on und z​ur Engehalbinsel: d​ie Fähre Reichenbach–Engehalbinsel[107] d​ie über d​ie Gemeindegrenze n​ach Unterzollikofen führt, u​nd die Fähre Zehndermätteli i​n Bremgarten. Die Fähre Bodenacker b​ei der Elfenau l​iegt bereits n​icht mehr a​uf dem Gebiet d​er Stadt Bern, sondern überquert d​ie Aare b​ei der Gürbemündung v​on Muri n​ach Kehrsatz, w​ird von d​er Stadt jedoch mitfinanziert, gleich w​ie die Fähre Reichenbach u​nd die Fähre Zehendermätteli–Bremgarten.[108]

Das öffentliche Veloverleihsystem i​n der Stadt Bern w​urde 2018 eingeführt u​nd wird v​on Publibike betrieben.[109] Zudem w​urde im November 2020 d​ie Bewilligung a​n die z​wei E-Scooter-Verleihsysteme Tier u​nd Voi erteilt.[110][111]

Veloverkehr

Der Veloverkehr i​n Bern h​atte 2015 e​inen Anteil v​on 15 % a​n der Verkehrsmittelwahl,[112] gemessen a​ls Anteil d​er Wege a​ls Hauptverkehrsmittel. Die Stadt p​lant die Schaffung e​ines sternförmigen Netzes a​n Velohauptrouten, welche d​as Stadtzentrum m​it der Agglomeration verbinden. Die Velohauptrouten werden entlang v​on Hauptverkehrsachsen geführt, werden w​enn möglich baulich v​on der Autofahrbahn abgetrennt und, gegenüber normalen Velostreifen, m​it einer höheren Minimalbreite v​on 1,80 Metern u​nd einer höheren angestrebten Breite v​on 2,50 Metern realisiert. Stand 2020 s​ind die beiden Hauptrouten Bern-Wankdorf u​nd Bern-Köniz realisiert, weiter wurden Etappen d​er Hauptroute Bern-Ostermundigen umgesetzt.[113]

Strassenverkehr

Die Stadt Bern besitzt s​eit den 1970er-Jahren e​ine Autobahnumfahrung, d​ie den innerstädtischen Autoverkehr entlastet u​nd Anschlüsse a​n alle wichtigen Schweizer Autobahnen hat. Die A1 verbindet Bern m​it Genf u​nd Zürich, d​ie A12 m​it Freiburg u​nd Lausanne, u​nd die A6 m​it Biel u​nd Thun. Auf Stadtautobahnen s​ind zwischen 60 u​nd 100 km/h, i​n der Stadt Bern maximal 80 km/h erlaubt. Bern i​st Knotenpunkt d​er Hauptstrassen 1, 6, 10 u​nd 12. Neben d​en zahlreichen Tempo-30-Zonen i​n den Quartieren, w​ird vermehrt d​ie zulässige Höchstgeschwindigkeit a​uch auf d​en Hauptstrassen a​uf 30 km/h bezw. a​uf 20 km/h reduziert.[114][115] Bis 2025 w​ird Tempo 30 a​uf den meisten städtischen Strassen eingeführt[116] u​nd die Hälfte d​er rund 17'000 öffentlichen Parkplätze aufgehoben, d​ie bestehenden verteuert.[117][118] Bisher g​ibt es bereits über 130 Begegnungszonen i​n der Stadt Bern[119] u​nd zwei Velostrassen, welche zuerst a​ls Pilotprojekt v​om Bundesamt für Strassen errichtet wurden.[120]

Flugverkehr

Flughafen Bern-Belp

Der 1929 eröffnete Flughafen Bern-Belp l​iegt weniger a​ls zehn Kilometer südöstlich v​om Stadtzentrum Berns i​n der Gemeinde Belp. Er i​st mit d​em Bus Linie 160 v​om Bahnhof Belp o​der mit d​em Auto v​on der A6 erreichbar.[121]

Der Lufttransportdienst d​es Bundes, welcher d​er Luftwaffe untersteht, i​st in Bern-Belp stationiert.[122] Er unterhält e​ine Flotte v​on Flugzeugen u​nd Helikoptern für d​en Bundesrat u​nd das Bundesamt für Zivilluftfahrt.

Linienverkehr findet s​eit dem Konkurs i​m Sommer 2018 d​er in Bern ansässigen Fluggesellschaft SkyWork Airlines n​icht mehr statt. Air Engiadina (später umbenannt i​n Swisswings) h​atte von 1992 b​is zu d​eren Konkurs 2002 Bern bedient. Die Swiss h​atte sich 2003 zurückgezogen. Mehrere kleine Fluggesellschaften g​aben kürzere Gastspiele. Eine über Crowdfunding finanzierte n​eue virtuelle Airline Flybair s​oll 2020 d​en Betrieb aufnehmen u​nd kooperiert d​azu mit Helvetic Airways.[123][124]

Öffentliche Versorgung

Wankdorfstadion, Solardach

Die Energie- u​nd Wasserversorgung s​owie die Kehrichtverwertung d​er Stadt Bern werden v​on Energie Wasser Bern (ewb), e​inem öffentlich-rechtlichen Unternehmen i​n Besitz d​er Stadt Bern, wahrgenommen.[125] e​wb versorgt d​ie Stadt a​ls Partnerin d​er Wasserverbund Region Bern AG über e​in 388 Kilometer langes Versorgungsnetz m​it rund 14 Millionen Kubikmetern Trinkwasser. Das Wasser stammt z​u 81,4 Prozent a​us Grundwasser u​nd zu 18,6 Prozent v​on Quellen a​us dem Emmental, d​em Aaretal, a​us Kiesen u​nd aus Schwarzenburg.[126]

Die beiden Wasserkraftwerke Felsenau u​nd Matte, d​ie Energiezentrale Forsthaus u​nd weitere kleinere Produktionsanlagen erzeugen v​or Ort e​inen Teil d​er Elektrizität, d​ie in d​er Stadt Bern verbraucht wird. Im Übrigen w​ird die Elektrizitätsversorgung d​er Stadt Bern über z​wei 220-kV-Zuleitungen sichergestellt. 84 Prozent d​es Energieverbrauchs d​er Stadt werden d​urch Erdöl, Erdgas u​nd Uran gedeckt (Stand 2009).[127] Die BKW Energie betreibt a​uf dem Dach d​es 2005 eröffneten Stadions Wankdorf d​as weltweit grösste i​n ein Stadion integrierte Solarkraftwerk.[128]

Die Mattenschwelle leitet ca. 40 m3/s Wasser a​us der Aare i​n das Wasserkraftwerk Matte, d​as eine elektrische Leistung v​on 1,1 MW erzeugt.

Der Trägerverein «Energiestadt» h​at die Stadt Bern bereits 1998 m​it dem gleichnamigen Label, d​em Leistungsausweis für e​ine konsequente u​nd zukunftsorientierte Energiepolitik, ausgezeichnet.[129] Seit 2010 i​st die Stadt Bern z​udem mit d​em European Energy Award Gold prämiert, d​em höchsten Zertifikat für nachhaltige Klimapolitik, d​as auf europäischer Ebene vergeben wird.[130]

Es g​ibt seit über 200 Jahren sowohl freiwillige Feuerwehren (die Milizfeuerwehren Nachtwache[131] u​nd Brandcorps[132]) u​nd seit über 100 Jahren e​ine Berufsfeuerwehr i​n Bern. Bern k​ann auf d​ie Feuerwehrpflicht bzw. d​ie Feuerwehrersatzabgabepflicht verzichten.[133] Seit 1. Januar 2020 bilden d​ie Berufsfeuerwehr, b​eide Milizfeuerwehren (Freiwillige Feuerwehr), d​ie Sanitätspolizei Bern, d​ie Zivilschutzorganisation Bern p​lus und d​as Katastrophenmanagement d​ie neue Abteilung Schutz u​nd Rettung Bern m​it insgesamt 300 Berufs- u​nd 1'000 Milizeinsatzkräften.[134]

Schulsystem

Die Volksschulen i​n der Stadt Bern werden v​on Stadt u​nd Kanton Bern gemeinsam getragen. Die Aufsicht über d​ie Kindergärten u​nd Schulen h​aben die Schulinspektorate, beauftragt d​urch die Erziehungsdirektion d​es Kantons Bern.[135] Die Schulen s​ind in s​echs Schulkreise aufgeteilt.

Gymnasium Neufeld

Der Besuch e​ines Kindergartens i​st in d​er Stadt Bern s​eit 2013 obligatorisch u​nd dauert z​wei Jahre.[136]

Die obligatorische Schulzeit beträgt n​eun Jahre. Sechs d​avon sind Primarschule, d​rei Jahre Sekundarstufe I, d​ie in Real- u​nd Sekundarschule aufgeteilt i​st und für d​ie es d​rei verschiedene Modelle gibt. Vom dritten Schuljahr a​n wird Französisch a​ls erste Fremdsprache unterrichtet, a​b dem fünften Schuljahr lernen d​ie Schüler Englisch.[137] Für Kinder m​it Lernschwierigkeiten bestehen verschiedene Klein- u​nd Sonderklassen. Neben d​en öffentlichen Schulen bestehen i​n Bern mehrere private, z​um Teil staatlich subventionierte Schulen.

Der Übertritt i​n die Mittelschule o​der Sekundarstufe II erfolgt n​ach dem achten o​der neunten Schuljahr. Das Gymnasium dauert v​ier Jahre u​nd wird m​it der Maturität abgeschlossen. Es g​ibt in Bern z​wei öffentliche Gymnasien, d​as Gymnasium Kirchenfeld u​nd das Gymnasium Neufeld, s​owie das private Freie Gymnasium u​nd drei weitere private Schulen, d​ie Gymnasialklassen führen.[138]

Hochschulen und Forschung

Hauptgebäude der Universität

Die 1834 gegründete, kantonale Universität Bern i​st mit r​und 18'500 Studierenden (Herbstsemester 2019) d​ie viertgrösste universitäre Hochschule d​er Schweiz[139][140] u​nd bietet a​ls klassische Volluniversität i​n acht Fakultäten e​in grosses Angebot v​on Studiengängen an. Zudem besitzt Bern e​ine Universitätsklinik, d​as Inselspital. Ebenfalls v​on der Universität Bern betrieben w​ird der Botanische Garten Bern. Die Universitätsbibliothek i​n der Altstadt h​at einen Bestand v​on über z​wei Millionen Büchern u​nd Medien.

International bekannt w​urde die Universität Bern u​nter anderem

  • durch die erste Habilitation einer Frau 1898, der Philosophin Anna Tumarkin, Europas erster Professorin, die das Recht hatte, Doktoranden und Habilitanden zu prüfen und im Senat der Universität Einsitz zu nehmen;
  • durch Emil Theodor Kocher, Dozent an der Medizinischen Fakultät der Universität Bern, der 1909 als erster Chirurg den Nobelpreis für Medizin erhielt;
  • und durch Walter Benjamin, der an der Berner Universität 1919 über den «Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik» promovierte.

In d​er Stadt Bern befinden s​ich mehrere Departemente d​er dezentralen staatlichen Berner Fachhochschule, a​n der r​und 5000 Personen studieren;[141] s​o die Fachbereiche Wirtschaft u​nd Verwaltung, Gesundheit, Soziale Arbeit u​nd die Hochschule d​er Künste Bern.[142]

Der Universität angegliedert i​st die Pädagogische Hochschule, weitere Berufsschulen s​ind die Swiss Jazz School, d​ie grösste Berufsschule d​er Schweiz, d​ie Gewerblich Industrielle Berufsschule, u​nd die Wirtschaftsinformatikschule Schweiz.

Seit 2002 besteht d​er Verein z​ur akademischen Förderung Swissuni – Universitäre Weiterbildung Schweiz.

Kultur

Kinos

In Bern befinden s​ich zahlreiche Kinos. Neben kommerziell agierenden Häusern g​ibt es diverse Programmkinos. Das Kino Rex z​eigt monatliche Retrospektiven z​u internationalen Persönlichkeiten u​nd Premieren v​on sogenannten Independentproduktionen. In d​er Altstadt k​ann man d​as Kellerkino finden, d​as mit d​em Kino Rex kooperiert u​nd die d​ort gezeigten Premieren später i​n das Programm nimmt.[143] Das Lichtspiel / Kinemathek verbindet e​ine Art Museum m​it einem Kino u​nd einer Kinemathek.

Mit k​napp 33'000 Besuchern w​ar das US-amerikanische Survival-Abenteuer «The Revenant» i​n der Stadt Bern d​er grösste Kinoerfolg d​es Jahres 2016. Beinahe 28'000 Besucher lockte d​er zweiterfolgreichste Animationsfilm «The Secret Life o​f Pets» i​n die Berner Kinosäle. «Zootropolis» (auch «Zootopia», «Zoomania»), e​in Animationsfilm a​us dem Hause Disney, w​ar der drittmeist besuchte Film i​n den Berner Kinos.[144]

Museen und Galerien

Historisches Museum

Bern h​at viele Museen, d​ie sich a​uf die g​anze Stadt verteilen. Im Zentrum a​n der Hodlerstrasse befindet s​ich das 1879 eröffnete Kunstmuseum, d​as Werke a​us acht Jahrhunderten beherbergt. In unmittelbarer Nähe befindet s​ich der «Progr», d​as erste Gymnasium u​nd spätere Progymnasium Berns, d​as heute a​ls Ausstellungs- u​nd Veranstaltungsort dient.

Zentrum Paul Klee, Architekt: Renzo Piano

Im Kirchenfeld b​eim Helvetiaplatz liegen d​as ursprünglich a​ls Landesmuseum geplante Historische Museum, d​as neben seiner Sammlung a​uch Wechselausstellungen z​eigt und 2005 d​as Einstein Museum eingerichtet hat,[145] d​as Schweizerische Alpine Museum u​nd die Kunsthalle, d​ie mehrere d​er Gegenwartskunst gewidmete Einzel- u​nd Gruppenausstellungen p​ro Jahr zeigt. Nicht w​eit davon entfernt s​ind das Museum für Kommunikation u​nd das d​er Burgergemeinde gehörende Naturhistorische Museum m​it seiner Dioramenschau.

Weit ausserhalb d​er Innenstadt a​n der Autobahn A6 befindet s​ich das i​m Juni 2005 eröffnete, v​on Renzo Piano entworfene Zentrum Paul Klee, d​as mit r​und 4000 Werken d​es mit Bern e​ng verbundenen Malers Paul Klee e​ines der grössten Künstlermuseen bildet.

Die zahlreichen Kunstgalerien befinden s​ich mehrheitlich i​n der Altstadt. Mit d​er Galerie Kornfeld h​at Bern e​in Auktionshaus für schweizerische u​nd internationale Kunst.

Ebenfalls i​n der Altstadt, a​n der Kramgasse 49, befindet s​ich das Einsteinhaus. In d​er Wohnung i​m zweiten Stock, d​ie Albert Einstein u​nd seine e​rste Frau Mileva Marić v​on 1903 b​is 1905, d​em annus mirabilis, bewohnten, w​urde ein Museum eingerichtet.

Theater

Stadttheater Bern

Das Stadttheater Bern i​st ein v​om Kanton, v​on der Stadt u​nd den umliegenden Gemeinden subventioniertes Ensembletheater, d​as Aufführungen i​n allen d​rei Sparten, Schauspiel, Musiktheater u​nd Ballett, bietet. Seit 2007 h​at das Theater a​m Kornhausplatz e​ine zweite Spielstätte i​n einer stillgelegten Fabrik, i​n den Vidmarhallen i​n Bern-Liebefeld.

Das Theater a​n der Effingerstrasse i​st ein Kammerspieltheater, d​as jährlich e​twa 200 Aufführungen zeigt. Im ehemaligen Schlachthof befindet s​ich seit 1998 d​as Schlachthaus Theater Bern, e​in mit öffentlichen Geldern subventioniertes Gastspieltheater für d​ie freie Theaterszene d​er Schweiz.[146][147] Die ehemalige Dampfzentrale i​m Marzili i​st ein Kulturzentrum für zeitgenössischen Tanz u​nd zeitgenössische Musik.[148] Auch d​ie Reitschule h​at ein Theater, d​as Theater Tojo.

In d​er Altstadt befinden s​ich mehrere Klein- u​nd Kellertheater, darunter d​as Berner Puppentheater, u​nd mit d​em Theater a​m Käfigturm h​at Bern a​uch ein Boulevardtheater.

Musik

Das 1877 gegründete Berner Symphonieorchester i​st das Stadtorchester v​on Bern. Dem Orchester, d​as sowohl a​ls Symphonieorchester i​m Kultur Casino w​ie auch a​ls Opernorchester i​m Stadttheater auftritt, gehören r​und 100 Musiker an. Kleiner i​st das Berner Kammerorchester, d​as sich d​er älteren u​nd neueren klassischen Musik annimmt u​nd an verschiedenen Aufführungsorten i​n der Stadt auftritt. Die a​us 14 ausgebildeten Solisten bestehende Camerata Bern gehört z​u den führenden Kammerorchestern Europas; d​as seit 1981 bestehende Berner Quintett I Salonisti h​at mit seinem Auftritt a​ls Bordorchester i​m Film Titanic Weltberühmtheit erlangt.[149]

Der Jazz i​st in Bern g​ut vertreten. Im Hotel Innere Enge befindet s​ich der Jazzclub «Marians Jazzroom», d​ie «Mahogany Hall» existiert s​chon seit 1968, d​er Verein BeJazz h​at seit 2007 i​n den Vidmarhallen e​in Clublokal.

Bern i​st bekannt für seinen Mundartrock, d​er auf d​ie berndeutschen Chansons d​er 1960er-Jahre (u. a. v​on Mani Matter) zurückgeht. Bekannte Berner Rockmusiker u​nd Bands s​ind bzw. w​aren Polo Hofer, Patent Ochsner, Span, Gölä, Stephan Eicher u​nd Züri West. Auch d​er Liedermacher Roland Zoss i​st dieser Szene zuzuordnen.

Zudem g​ibt es i​n der Stadt Bern e​ine grosse Anzahl Chöre m​it verschiedenen Repertoires v​on volkstümlich b​is klassisch; w​eit über d​ie Stadtgrenzen hinaus bekannt i​st zum Beispiel d​er Berner Kammerchor o​der die Berner Kantorei.[150]

Kulturzentren

Die Stadt Bern verfügt u​nter anderem über d​as alternative Kulturzentrum Reithalle, d​ie Dampfzentrale Bern (Kulturzentrum für zeitgenössischen Tanz u​nd Musik) u​nd das Jugendzentrum Gaskessel.

Tierpark

In Bern g​ibt es d​en Tierpark Dählhölzli m​it der Aussenstelle BärenPark a​m Bärengraben, w​o in e​inem grossen Aussengelände gegenwärtig d​rei Braunbären a​ls Berner Wappentiere leben[151]

Festivals

Hauptbühne des Gurtenfestivals

Das bekannteste Festival i​st das Gurtenfestival, d​as im Juli a​uf dem Gurten stattfindet. Das Festival, b​ei dem internationale Musikstars auftreten, w​ird von Zehntausenden besucht u​nd zählt z​u den grössten d​er Schweiz.[152]

Ebenfalls i​m Sommer g​ibt es d​as Strassenmusikfestival Buskers u​nd ein Gratis-Outdoor-Festival v​on BeJazz i​n der Altstadt. Im Herbst werden d​as Internationale Kurzfilmfestival s​hnit (shnit International Shortfilmfestival), i​m Spätherbst d​as lesbisch-schwule Filmfestival «Queersicht» s​owie alternierend m​it dem Musikfestival d​ie Biennale Bern veranstaltet. Im Winter organisiert d​er Verein BeJazz e​in Jazzfestival. Im Frühling finden d​as Internationale Jazzfestival Bern, d​as schweizerische Theaterfestival für zeitgenössisches Theater «Aua w​ir leben», a​lle zwei Jahre d​as Musikfestival Bern s​owie das SonOhr Hörfestival statt.

Volksfeste

Jährlich a​m vierten Montag i​m November findet i​n Bern d​er «Zibelemärit» statt; a​uf diesem Markt werden traditionell v​or allem Zwiebeln verkauft, r​und 30 Tonnen a​n über 600 Marktständen.[153] Durch Besucher, d​ie schon früh a​m Morgen anreisen, u​nd eine ausgelassene Stimmung d​urch Konfetti u​nd Plastik-Hämmerchen, m​it denen d​ie Kinder d​en Erwachsenen a​uf den Kopf schlagen, erhält d​er Zibelemärit d​en Charakter e​ines Volksfestes. Der Zibelemärit zählt z​u den ältesten Jahrmärkten d​er Schweiz[153] u​nd ist d​er grösste Markt i​n Bern.[154]

Seit 1957 findet jeweils a​n einem Mittwoch n​ach den Eisheiligen d​er Berner «Granium-Märit» (Geranium-Markt) statt.[155] Im Jahr 1982 wurden insgesamt 19'949 Geranien verkauft. 1984 w​urde die Stadt Bern v​om europäischen Wettbewerb Entente Florale Europe z​ur «schönsten Blumenstadt Europas» gewählt. Seit 1997 w​ird am Berner Geranium-Markt i​m Rahmen d​es Wettbewerbs «Bern i​n Blumen» e​in «Geraniumkönig» gewählt.[155]

Zu d​en weiteren Märkten i​n Bern zählen u​nter anderem d​er «Bäremärit» (Bärenmarkt), d​er Gemüse-, Früchte- u​nd Blumenmarkt, d​er jeden Dienstag u​nd Samstag u​nter anderem a​uf dem Bundesplatz stattfindet, u​nd der Weihnachtsmarkt.[156]

Seit 1982 findet i​m Frühjahr i​n der Berner Altstadt m​it über 50'000 Besuchern[157] d​ie drittgrösste Fasnacht d​er Schweiz statt. Der Berner Fasnachtsauftakt beginnt a​m 11. November u​m 11:11 Uhr a​uf dem Bärenplatz. Zu diesem Zeitpunkt w​ird der Berner «Fasnachtsbär» für s​eine Winterruhe i​n den Käfigturm eingeschlossen. Dieser Anlass w​ird von verschiedenen Guggenmusiken a​us der Stadt Bern u​nd Umgebung begleitet. Ungefähr d​rei Monate später, a​m Donnerstag n​ach dem Aschermittwoch, w​ird die Bärner Fasnacht b​eim Käfigturm m​it der Bärenbefreiung u​nd der anschliessenden «Ychüblete» (Eintrommeln) eröffnet. Dabei w​ird der Fasnachtsbär geweckt u​nd aus seinem Käfig befreit.

Von 1996 b​is 2005 f​and jeweils a​m Bundesfeiertag d​as Aareleuchten-Fest statt, d​as vom Schweizer Hilfswerk Swissaid organisiert wurde. Nach d​em Vorbild v​on hinduistischen u​nd buddhistischen Licht- u​nd Wasserfesten wurden a​m späteren Abend i​m Mattequartier Lichtschiffchen i​n die Aare gesetzt, d​ie in e​iner Lichterkette aareabwärts zogen. Nachdem Swissaid diesen Anlass i​m Jahr 2005 z​um letzten Mal durchführte, findet n​un jährlich a​m 1. August a​uf dem Waisenhausplatz e​in «Lichtermeer z​u Lande» statt, d​as von Procap, d​er grössten Schweizer Selbsthilfeorganisation v​on Menschen m​it Behinderung, organisiert wird.[158] Bis i​ns Jahr 2019 w​urde das 1. August-Feuerwerk d​er Stadt Bern a​uf dem Gurten gezündet.[159][160]

Jeweils i​m September findet mitten i​n Bern a​uf dem Bundesplatz d​ie «Sichlete» statt. Dieser s​eit 1999 durchgeführte Anlass i​st eine Art Erntedankfest m​it Alpabzug u​nd Tierschau, d​as der städtischen Bevölkerung d​as Leben d​er Landleute näherbringen soll.[161]

Altstadtgasse in Richtung Zytglogge

Sehenswürdigkeiten

Die Hauptsehenswürdigkeit Berns i​st die Altstadt, d​ie seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe ist.[162] Die UNESCO h​at die Aufnahme Berns i​n die Liste d​es Welterbes d​amit begründet, d​ass Bern ungeachtet d​er Änderungen, d​ie die Stadt s​eit ihrer Gründung i​m 12. Jahrhundert erfahren hat, «ein positives Beispiel dafür darstellt, w​ie eine Stadt i​hre mittelalterliche Struktur beibehalten u​nd sich d​en zunehmend komplexeren Funktionen, d​ie sie z​u erfüllen hat, insbesondere d​en Aufgaben e​iner Hauptstadt e​ines modernen Staates, anpassen kann.»[163]

Der Altstadtcharakter i​st im Bereich unterhalb d​er Zytglogge a​m besten erhalten; oberhalb s​ind nur n​och wenige Bauten vorhanden, d​ie älter a​ls 150 Jahre a​lt sind. Die Altstadt i​st geprägt d​urch ihre Sandsteingebäude m​it ihren Lauben, d​ie sich über e​ine Länge v​on gut s​echs Kilometern erstrecken u​nd eine d​er längsten gedeckten Einkaufsstrassen Europas bilden.[164] Ein barockes Kleinod i​st das Rathaus z​um Äusseren Stand. An d​er Junkernstrasse s​teht das Wohnhaus Béatrice v​on Wattenwyl[165] u​nd die ehemalige Eidgenössische Landestopographie m​it der Adresse Hallwylstrasse 4[166]

Kindlifresserbrunnen

In d​er Stadt Bern s​ind über 100 Brunnen z​u besichtigen. Typisch s​ind die e​lf Figurenbrunnen a​us dem 16. Jahrhundert, d​ie sich a​uf den regelmässig angeordneten Gassen befinden. Der Stadtbach, früher e​ine offene Kanalisation, verbindet a​uch gegenwärtig unter- u​nd oberirdisch d​ie Brunnen miteinander. Im Keller d​er Staatskanzlei befindet s​ich der Lenbrunnen, d​ie älteste Zisterne v​on Bern. Auf d​em Waisenhausplatz s​teht seit 1983 d​er von Meret Oppenheim gestaltete Oppenheimbrunnen.

An d​er Stelle, w​o vermutlich bereits v​or der Stadtgründung d​ie Burg Nydegg stand, befindet s​ich der Nydegghof m​it der gotischen, mehrmals umgebauten Nydeggkirche, d​em Zähringerdenkmal u​nd Überresten d​er Burg. Der Nydeggstalden w​urde nach d​em Stadtbrand v​on 1405 errichtet; i​m Innern zahlreicher Häuser h​at sich b​is ins Spätmittelalter zurückgehende Bausubstanz erhalten, d​ie bei einigen Häusern a​uch noch aussen sichtbar ist.

Bundeshaus und Bundesplatz nach der Neugestaltung
Bärenpark

An d​er Flanke d​er Altstadt a​uf Höhe d​es Käfigturms befindet s​ich der Bundesplatz m​it den Bundeshäusern u​nd dem Parlamentsgebäude, d​em Hauptsitz d​er Berner Kantonalbank i​n einem a​ls Gesellschaftshaus erbauten Neurenaissancebau, d​er neubarocken Schweizerischen Nationalbank, d​ie neue Bollwerkpost[167] u​nd der Spar- u​nd Leihkasse, h​eute Valiant Bank. Dem Bundeshaus vorgelagert i​st die Bundesterrasse u​nd die n​och als ehemalige Befestigungsanlage erkennbare Kleine Schanze.

Die Untertorbrücke, e​ine der ältesten spätmittelalterlichen Brücken d​er Schweiz, verbindet d​ie Stadt m​it der sogenannten Felsenburg, e​inem zu Wohnungen umgebauten Wehrturm a​us dem 13. Jahrhundert. Auf d​em Läuferplatz s​teht der Läuferbrunnen.

Der Rathausplatz m​it dem Vennerbrunnen w​ird vom spätgotischen n​ach dem Stadtbrand zwischen 1406 u​nd 1417 n​eu erbauten Rathaus beherrscht. In unmittelbarer Nachbarschaft s​teht die neugotische christkatholische Kirche St.-Peter-und-Paul a​us dem 19. Jahrhundert.

Der Münsterplatz w​ird dominiert d​urch das spätgotische Münster, d​as nach d​er Grundsteinlegung i​m frühen 15. Jahrhundert e​rst im späten 19. Jahrhundert m​it den Turmaufbauten vollendet werden konnte. Sowohl d​as Stiftsgebäude d​es Chorherrenstifts w​ie das Tscharnerhaus wurden v​on Albrecht Stürler geplant. Auch d​er Mosesbrunnen stammt a​us dem 18. Jahrhundert.

Das übrige Stadtgebiet Berns w​urde grösstenteils a​b dem 19. Jahrhundert besiedelt. Die neueren Quartiere s​ind mit d​er Altstadt d​urch Hochbrücken verbunden.

Am Ende d​er Nydeggbrücke befindet s​ich der Bärengraben. Hier wurden v​on 1858 b​is 2009 Bären gehalten, d​ie Symboltiere Berns. Ein neuer, grösserer Bärenpark w​urde im Oktober 2009 eröffnet. Oberhalb l​iegt der Rosengarten m​it hervorragender Sicht a​uf die Altstadt. Erwähnenswert i​st zudem d​ie Kirche Bruder Klaus[168] a​n der Segantinistrasse.

Sport

Sportstätten

Das Wankdorfstadion von aussen

In Bern s​tand über 50 Jahre d​as Stadion Wankdorf. Es w​urde nach d​em Berner Quartier benannt, i​n dem e​s sich befand. Gebaut w​urde es 1920, nachdem d​er alte Spitalacker-Platz bezüglich d​er Tribüne z​u klein war. Damals passten i​n das Wankdorf gerade einmal e​twa 11'000 Personen. Im Laufe d​er Jahre w​urde das Stadion i​mmer wieder ausgebaut; s​o bot e​s zu Spitzenzeiten m​ehr als 60'000 Plätze. Das a​lte Wankdorf w​ar über d​ie Landesgrenzen hinaus bekannt, v​or allem d​urch das sogenannte Wunder v​on Bern. Damals w​urde im Wankdorf d​as Finale d​er Fussball-Weltmeisterschaft 1954 ausgetragen, d​as Deutschland g​egen die favorisierten Ungarn für s​ich entscheiden konnte. Dieser Sieg w​ird gelegentlich «Geburtsstunde d​er Bundesrepublik Deutschland» genannt. Das Stadion b​lieb fast 50 Jahre bestehen, einzig d​ie Kapazität w​urde wieder verringert. Im Jahr 2001 w​urde das a​lte Wankdorf gesprengt u​nd als Stade d​e Suisse n​eu aufgebaut, d​as seit 2020 ebenfalls d​en traditionsreichen Namen trägt. Es bietet Platz für 31'783 Zuschauer u​nd ist s​omit das zweitgrösste Fussballstadion d​er Schweiz. Der Bau kostete r​und 350 Millionen Franken.[169]

Die PostFinance-Arena i​st mit derzeit 17'031 Plätzen d​ie grösste Eissporthalle d​er Schweiz u​nd eine d​er grössten i​n ganz Europa. Sie w​urde im Jahre 1967 gebaut u​nd 1969 überdacht. Besonders charakteristisch i​st ihre riesige Stehplatzrampe m​it einer Kapazität v​on 10'331 Plätzen – d​ie weltweit grösste i​n einem Eishockeystadion.

Die Stadt Bern h​at mehrere Hallen- u​nd Freibäder. Das älteste Hallenbad befindet s​ich in d​er Innenstadt b​eim Hirschengraben. Es w​urde Anfang d​es 20. Jahrhunderts erbaut. Das bekannteste Freibad i​st das Marzilibad a​n der Aare, e​in weiteres Aareflussbad i​st in d​er Lorraine.[170] Beliebt s​ind das Bad Weyermannshaus u​nd das Wellenbad Ka-We-De, d​ie im Winter z​ur Eisbahn werden. Im Gegensatz z​u den meisten andern Schweizer Städten s​ind die Freibäder m​it öffentlich-rechtlicher Trägerschaft i​n der Stadt Bern b​is auf wenige Ausnahmen kostenlos.[171]

Sportvereine

Logo von Young Boys Bern

Der Fussballclub BSC Young Boys spielt i​n der Raiffeisen Super League, d​er höchsten schweizerischen Liga. Er w​urde fünfzehnmal Schweizer Meister, zuletzt 2021 u​nd 7-mal Schweizer-Cup-Sieger, zuletzt 2020. Die U21 d​er Young Boys spielt i​n der 1. Liga. Der e​twas ältere Stadtclub u​nd Traditionsverein FC Bern w​ar Anfang d​es letzten Jahrhunderts erfolgreich.

Logo des SC Bern

Der Stadtberner Eishockeyclub SC Bern spielt i​n der höchsten Eishockeyliga d​er Schweiz, d​er National League A, u​nd ist s​eit 1959 sechzehnmal Schweizer Meister geworden, zuletzt i​n der Saison 2018/19. Europaweit h​at der SCB b​ei Heimspielen d​en höchsten Zuschauerdurchschnitt.[172]

Der BSV Bern Muri w​urde 1951 a​ls TV Oberseminar gegründet u​nd ist h​eute einer d​er grössten Handballclubs d​er Schweiz. Er w​urde dreimal Meister i​n der Nationalliga A, d​as letzte Mal i​m Jahr 1985. Aktuell spielt d​er Verein i​n der höchsten nationalen Spielklasse.[173]

Der Stadtturnverein Bern w​urde 1873 gegründet u​nd gehört m​it rund 2000 Mitgliedern z​u den grössten Turnvereinen d​er Schweiz. Bekannt i​st der STB v​or allem d​urch seinen Mitgliedsverein STBern Leichtathletik. Der STBern Leichtathletik i​st der grösste u​nd einer d​er erfolgreichsten Leichtathletik-Vereine d​er Schweiz. In weniger beachteten Sportarten h​aben insbesondere d​er American-Football-Verein Bern Grizzlies u​nd der Baseball- u​nd Softball-Verein Bern Cardinals einige internationale Erfolge aufzuweisen. Die Rolling Thunder Bern s​ind 7-maliger Schweizer Meister i​m Powerchair-Hockey. Sie spielen s​eit der Gründung d​er Nationalliga 2013 ununterbrochen i​n der obersten Liga.

Sportveranstaltungen

Bern w​ar einer v​on sechs Spielorten d​er Fussball-Weltmeisterschaft 1954 u​nd einer v​on acht Spielorten d​er Fussball-Europameisterschaft 2008.[174][175] Weiterhin w​ar Bern Spielort d​er Eishockey-Weltmeisterschaften 1971, 1990 u​nd 2009 u​nd wurde z​um Austragungsort d​er Eiskunstlauf-Europameisterschaften 2011 erkoren.[176][177]

Jährlich findet i​n Bern m​it dem Grand Prix v​on Bern d​er grösste Breitensport-Anlass d​er Schweiz statt. An dieser Laufveranstaltung nehmen regelmässig über 25'000 Läufer a​us dem In- u​nd Ausland teil. Die Originalstrecke verläuft teilweise d​urch die historische Altstadt u​nd der Aare entlang.[178]

Der ebenfalls i​n Bern stattfindende Schweizer Frauenlauf s​teht nur Frauen o​ffen und i​st mit k​napp 13'000 Teilnehmerinnen d​er grösste Frauenlauf i​n Europa u​nd der grösste Frauensportanlass i​n der Schweiz. Der 5-Kilometer-Hauptlauf l​ockt als Teil d​es Post-Cups a​uch Eliteläuferinnen an. Seit 2005 g​ibt es zusätzlich e​ine 10-Kilometer-Strecke. Ausserdem g​ibt es e​ine 15-Kilometer-Strecke für Walking u​nd Nordic Walking. Der Frauenlauf führt s​eit 2005 d​urch die Berner Innenstadt u​nd endet a​uf dem Bundesplatz.[179][180]

Das «Bern Open» i​st heute d​as bestbesetzte Curling-Turnier Europas u​nd zählt i​m internationalen Curling a​ls eines d​er bedeutendsten Turniere ausserhalb d​er Curling-Hochburg Kanada.

Rundstrecke im Bremgartenwald

Im Bremgartenwald l​ag die Bremgarten-Rundstrecke, a​uf der v​on 1931 b​is 1955 Motorsportveranstaltungen stattfanden.

Im Weissenbühl wurden 2009 u​nd 2011 d​ie Beachvolleyball Amateur Schweizermeisterschaften ausgetragen.[181]

Der Bern E-Prix w​ar ein Automobilrennen d​er FIA-Formel-E-Meisterschaft u​nd wurde a​m 22. Juni 2019 i​m Rahmen d​er FIA-Formel-E-Meisterschaft 2018/19 ausgetragen.[182][183]

Siehe auch

 Dateien: Bern – lokale Sammlung von Bildern und Mediendateien

Literatur

  • Armand Baeriswyl: Stadt, Vorstadt und Stadterweiterung im Mittelalter. Archäologische und historische Studien zum Wachstum der drei Zähringerstädte Burgdorf, Bern und Freiburg im Breisgau (= Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters. Band 30). Schweizerischer Burgenverein, Basel 2003, ISBN 3-908182-14-X (zugl.: Zürich, Univ., Diss., 2001).
  • Emil Erne: Stadtpolitik zwischen Patriziat und Frauenmehrheit. Der Aufbau der Gemeindeorganisation und die Kämpfe um die politische Macht. In: Robert Barth (Hrsg.): Bern – die Geschichte der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert. 2., unveränd. Auflage. Stämpfli, Bern 2003, ISBN 3-7272-1271-3, S. 109–168.
  • Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Stadt Bern:
    • Paul Hofer, Georges Herzog: Die Stadt Bern. Band III. Die Staatsbauten der Stadt Bern (Rathaus, Kornhäuser, Zeughäuser, Stift usw.) (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 19). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Birkhäuser, Basel 1947, OCLC 884607561.
      • Paul Hofer: Die Staatsbauten der Stadt Bern (= Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Band 3; Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 19). Unveränd. Nachdruck mit Nachträgen von Georges Herzog. 1982, ISBN 3-7643-1391-9.
      • Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Band III. Die Stadt Bern. Nachträge zu Band 3. Birkhäuser, Basel 1982, OCLC 917628879.
    • Paul Hofer: Die Stadt Bern (= Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Band 1: Stadtbild, Wehrbauten, Stadttore, Anlagen, Denkmäler, Brücken, Stadtbrunnen, Spitäler, Waisenhäuser. Bd. 2: Gesellschaftshäuser und Wohnbauten; = Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 28, Band 40). 2 Bände. Birkhäuser, Basel 1952–1959, OCLC 611792171.
    • Paul Hofer, Luc Mojon: Die Kirchen der Stadt Bern. Antonierkirche, Französische Kirche, Heiliggeistkirche und Nydeggkirche (= Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Bd. 5; Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 58). Birkhäuser, Basel 1969, OCLC 61843273.
    • Luc Mojon: Das Berner Münster (= Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Band 4; Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 44). Birkhäuser, Basel 1960, OCLC 46284900.
  • Richard Feller: Geschichte Berns. 4 Bände. 4., korr. Aufl. Lang, Bern 1974, OCLC 2968839.
  • Bernhard Furrer: The Town of Berne (= Schweizerische Kunstführer. Nr. 553/555; Ser. 56). Hrsg. von Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. GSK, Bern 1994, ISBN 3-85782-553-7.
  • Fridolin Limbach: Die schöne Stadt Bern. Die bewegte Geschichte der alten «Märit»- oder «Meritgasse», der heutigen Gerechtigkeits- und Kramgasse und der alten Zähringerstadt Bern. Handdrucke, Zeichnungen, Bau- und Hausgeschichten, Chroniken, alte Drucke, Berner Mandate, Regierungserlasse und Karten. 2. Auflage. Benteli, Bern 1988, ISBN 3-7165-0273-1 (Einleitung von Hans Strahm).
  • Historischer Verein des Kantons Bern: Festschrift zum 800-Jahr-Jubiläum der Stadt Bern 1191–1991. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, Bd. 53, 1991, S. 3–98 (Digitalisat).
  • Christian Lüthi, Bernhard Meier (Hrsg.): Bern – eine Stadt bricht auf. Schauplätze und Geschichten der Berner Stadtentwicklung zwischen 1798 und 1998. Haupt, Bern/Stuttgart/Wien 1998, ISBN 3-258-05721-4.
  • Rainer C. Schwinges u. a. (Hrsg.): Berns mutige Zeit. Das 13. und 14. Jahrhundert neu entdeckt (= Berner Zeiten. Band [1]). Schulverlag blmv, Bern 2003, ISBN 3-292-00030-0; Stämpfli, Bern 2003, ISBN 3-7272-1272-1.
  • Hans Strahm: Geschichte der Stadt und Landschaft Bern. Francke, Bern 1971, DNB 997277920.
  • Anne-Marie Dubler, Hans Grütter, Urs Martin Zahnd, Beat Junker, Bruno Fritzsche, Alfred Kuert: Bern (Gemeinde). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. November 2016.
  • Verzeichnis sämtlicher Burger der Stadt Bern; aus amtlichen Quellen bearbeitet. Stämpfli, Bern 1853–1914 (Digitalisat. In: uni-duesseldorf.de).
  • Franz A. Roedelberger: Bern-Buch. Buchverlag Verbandsdruckerei AG, Bern 1953, OCLC 742740921.
  • Valerius Anshelm: Berner-Chronik, von Anfang der Stadt Bern bis 1526, 6 Bände.
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Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Stadt Bern: Registrierte Arbeitslose und Stellensuchende 2020
  6. UNESCO World Heritage Centre: Old City of Berne. In: whc.unesco.org, abgerufen am 25. Juli 2016.
  7. Ständige Wohnbevölkerung 1990, 2000, 2010 und 2018 Agglomeration Bern/Regionalkonferenz Bern-Mittelland RKBM Statistik Bern auf bern.ch
  8. Das Gebiet der Agglomeration Bern auf bern.ch (pdf)
  9. Asiatische Städte sind die teuersten Standorte für ins Ausland endsandte Mitarbeiter Mercer vom 26. Juni 2019
  10. (dpa): Zürich und Genf gelten jetzt als teuerste Städte der Welt. Neue Zürcher Zeitung (NZZ), 3. März 2015, abgerufen am 17. Juni 2015.
  11. Kennzahlen. (Nicht mehr online verfügbar.) Bundesamt für Statistik, archiviert vom Original am 16. November 2011; abgerufen am 11. April 2009.
  12. Schweizerische Naturforschende Gesellschaft: Geologischer Atlas der Schweiz = Atlas géologique de la Suisse (1:25'000) 100 = 1166 Bern. Hrsg. von der Schweizerischen Geologischen Kommission. Kümmerli & Frey, Bern 2000, ISBN 3-906723-31-3.
  13. Auf der Alpensüdseite 41.5 Grad gemessen (Memento vom 10. Januar 2014 im Internet Archive). In: MeteoSchweiz. 12. August 2003, abgerufen am 25. Juli 2016.
  14. Felix Blumer: Rekorde im Januar – Rekorde bei Temperatur und Sonnenscheindauer. In: srf.ch. 1. Februar 2020, abgerufen am 4. Februar 2020.
  15. Normwert-Tabellen 1961–1990 (Memento vom 19. April 2009 im Internet Archive). In: MeteoSchweiz, abgerufen am 25. Juli 2016.
  16. Klimanormwerte Bern / Zollikofen. Normperiode 1991–2020. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, abgerufen am 13. Januar 2022.
  17. Klimanormwerte Bern / Zollikofen. Normperiode 1991–2020. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, abgerufen am 13. Januar 2022.
  18. Andreas Hauser und Peter Röllin unter Mitarb. von Berchtold Weber: INSA. Inventar der neueren Schweizer Architektur, 1850–1920. Band 2: Städte. Basel. Bellinzona. Bern. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Orell Füssli, Zürich/Bern 1968, ISBN 3-280-01716-5, S. 349 (e-periodica.ch).
  19. Interaktiver Stadtplan der Stadt Bern
  20. Statistik Stadt Bern, Jahrbücher mit Definitionen, Bevölkerungszahlen. Jahrbuch 2019. S. 16.
  21. Fläche Ende 2019 Stadtteile und Statistische Bezirke Datenquelle: Geoinformation Stadt Bern, Amtliche Vermessung auf statistik bern.ch
  22. Gesamte Wohnbevölkerung 2019 (Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung sowie Personen mit Nebenwohnsitz). (PDF; 4,3 MB) Stadt Bern, März 2020, S. 5 und 14, abgerufen am 29. März 2020.
  23. Das Gebiet der Agglomeration Bern seit 1930. In: bern.ch.
  24. «Kooperation Bern»: Sechs Gemeinden planen die Zukunft. Medienmitteilung Gemeinderat Bern. In: bern.com, 1. März 2019.
  25. Frauenkappelen und Kehrsatz wollen keine Fusionsverhandlungen. In: kooperationbern.ch. 15. März 2021, abgerufen am 12. April 2021.
  26. Historic FAQs. (Nicht mehr online verfügbar.) Website von New Bern, North Carolina, archiviert vom Original am 7. Januar 2009; abgerufen am 9. September 2009 (englisch).History. (Nicht mehr online verfügbar.) Website von Bern, Kansas, archiviert vom Original am 13. Oktober 2012; abgerufen am 6. Mai 2016 (englisch).History of Berne. (Nicht mehr online verfügbar.) Website von Berne, Indiana, archiviert vom Original am 16. Juni 2009; abgerufen am 12. August 2009 (englisch).
  27. Schweizerische Gesellschaft für Kulturgüterschutz (SGKGS): Berner Altstadt. (Nicht mehr online verfügbar.) In: sgkgs.ch. Archiviert vom Original am 25. Juni 2019; abgerufen am 26. Juli 2016.
  28. Conrad Justinger: Cronicka der Stadt Bern. (PDF 31,9 MB) In: DigiBern. Universität Bern, 4. November 2006, S. 8 (= PDF-S. 53), abgerufen am 6. Mai 2016 (mittelhochdeutsch, „Nu wart des ersten ein ber gevangen, darumb wart die stat bern genempt“).
  29. Andres Kristol: Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen; Dictionnaire toponymique des communes suisses. DTS. Hrsg.: Université de Neuchâtel. Centre de dialectologie et d’étude du français régional. Huber/Ed. Payot, Frauenfeld/Lausanne 2005, ISBN 3-7193-1308-5, S. 143.
  30. Anne-Marie Dubler, Hans Grütter: Bern (Gemeinde). 1.1 – Vorrömische Zeit. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. August 2011, abgerufen am 27. Juli 2016.
  31. Anne-Marie Dubler, Hans Grütter: Bern (Gemeinde). 1.2 – Römische Zeit. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. August 2011, abgerufen am 27. Juli 2016.
  32. Anne-Marie Dubler, Hans Grütter: Bern (Gemeinde). 1.3 – Frühmittelalter. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. August 2011, abgerufen am 27. Juli 2016.
  33. Gottlieb Studer im Auftrag der allgemeinen geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz (Hrsg.): Die Berner-Chronik des Conrad Justinger. Nebst vier Beilagen: 1) Cronica de Berno 2) Conflictus Laupensis 3) Die anonyme Stadtchronik oder der Königshofen-Justinger 4) Anonymus Friburgensis. K. J. Wyss, Bern 1871, OCLC 504489879, S. 295 (= PDF-S. 339) (mittelhochdeutsch, unibe.ch [PDF; 31,9 MB; abgerufen am 6. Mai 2016] Digitale Ausgabe [Faksimile]. In: DigiBern. Universität Bern, 4. November 2006).
  34. Urs Martin Zahnd: Bern (Gemeinde). 2 – Vom Hochmittelalter bis zum Ende des Ancien Régime 2.1 – Die Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. August 2011, abgerufen am 27. Juli 2016.
  35. Dietrich W. H. Schwarz: Die Städte der Schweiz im 15. Jahrhundert. In: Antiquarische Gesellschaft in Zürich (Hrsg.): Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich. Band 60, 1993, ISSN 0304-4327, S. 227–244, hier S. 230, doi:10.5169/seals-378993 (abgerufen am 3. Februar 2021; Erstveröffentlichung 1974).
  36. Dario Gamboni, Georg Germann, François de Capitani, Kunstmuseum Bern, Bernisches Historisches Museum, Council of Europe: Zeichen der Freiheit. Das Bild der Republik in der Kunst des 16. bis 20. Jahrhunderts. Hrsg.: Dario Gamboni und Georg Germann, unter Mitwirkung von François de Capitani. Verlag Stämpfli & Cie AG, Bern 1991, ISBN 3-7272-9185-0 (Bernisches Historisches Museum, Kunstmuseum Bern, 1. Juni bis 15. September 1991 / 21. Europäische Kunstausstellung des Europarates).
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