Georg Schwarzenbeck
Hans-Georg „Katsche“ Schwarzenbeck (* 3. April 1948 in München) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der seine gesamte Profikarriere bei Bayern München spielte. In seiner Karriere gewann er alle wichtigen nationalen und internationalen Titel und wurde Weltmeister, Europameister sowie sechsmal Deutscher Meister. Außerdem gewann er den Europapokal der Pokalsieger sowie je dreimal den Europapokal der Landesmeister und den DFB-Pokal.
Georg Schwarzenbeck | ||
Schwarzenbeck mit dem WM-Pokal 1974 | ||
Personalia | ||
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Voller Name | Hans-Georg Schwarzenbeck | |
Geburtstag | 3. April 1948 | |
Geburtsort | München, Deutschland | |
Größe | 183 cm | |
Position | Vorstopper | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
–1961 | FC Sportfreunde München | |
1961–1966 | FC Bayern München | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1966–1981 | FC Bayern München | 416 (21) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1969–1971 | Deutschland U23 | 2 | (0)
1971–1978 | Deutschland | 44 | (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Karriere
Vereine
Schwarzenbeck spielte bis zum 13. Lebensjahr beim FC Sportfreunde München, bevor er 1961 in die Jugendabteilung des FC Bayern München wechselte und dort fünf Jahre aktiv war. Zur Saison 1966/67 gehörte er dem Profi-Kader der Bayern an und debütierte am 8. Oktober 1966 (8. Spieltag) bei der 1:4-Niederlage bei Werder Bremen. Seinen ersten Treffer erzielte er als Vorstopper erst am 25. Oktober 1969 (10. Spieltag) zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung beim 3:1-Sieg im Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen. Ab diesem Zeitpunkt gelang ihm – bis auf die letzten beiden Jahre – mindestens ein Tor in jeder Saison. Er ist der erste Bayernspieler, der in einem Bundesligaspiel mit der Gelben Karte verwarnt wurde. So geschehen am 11. August 1973 (1. Spieltag) beim 3:1-Sieg im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf durch Schiedsrichter Heinz Quindeau.[1] Des Weiteren absolvierte er 52 DFB-Pokal-Spiele (7 Tore), 70 Europapokalspiele (2 Tore) und zwei Spiele um den Weltpokal. Schwarzenbeck spielte als Profi ausschließlich für den FC Bayern München und errang sechs Meisterschaften, drei nationale und fünf internationale Pokalsiege. Nach der Spielzeit 1980/81 (ohne Einsatz) beendete Schwarzenbeck seine Karriere im Alter von 32 Jahren infolge eines am 15. November 1979 erlittenen Achillessehnenrisses; sein letztes Bundesligaspiel bestritt er am 18. August 1979 (2. Spieltag) beim 1:1-Unentschieden gegen den FC Schalke 04. Seine größte Tat gelang ihm am 15. Mai 1974: Im ersten Finale der „Königsklasse“, das der FC Bayern München erreichte, erzwang er in der 120. Minute mit einem Verzweiflungsschuss aus etwa 25 Metern den 1:1-Ausgleich gegen Atlético Madrid und das Wiederholungsspiel, das sein Verein zwei Tage später mit 4:0 gewann.
Nationalmannschaft
Am 7. Mai 1969 debütierte Schwarzenbeck im Nationaltrikot: Mit der U-23-Nationalmannschaft erreichte er in Graz ein 2:2-Unentschieden gegen Österreich. Seinen zweiten und letzten Einsatz für diese Auswahlmannschaft bestritt er am 24. April 1971 in Augsburg, beim 3:0-Sieg gegen die Türkei. Mit dem Spiel in der A-Nationalmannschaft am 12. Juni 1971 in Karlsruhe (2:0-Sieg über Albanien) begann seine A-Länderspiel-Karriere von 44 Einsätzen; sie endete am 22. Februar 1978 in München mit dem 2:1-Sieg über England. Schwarzenbeck gehörte im Anschluss, ohne jedoch eingesetzt zu werden, zum Kader der DFB-Elf für die WM 1978. Seine größten Erfolge mit der Nationalmannschaft waren der Gewinn des Weltmeistertitels 1974, des Europameistertitels 1972 und der zweite Platz bei der Europameisterschaft 1976 in Jugoslawien. Anlässlich des Gewinns der Fußballweltmeisterschaft 1974 erhielt er das Silberne Lorbeerblatt.
Erfolge
Sonstiges
Über seinen Spitznamen Katsche berichtete er: "Den Spitznamen hatte ich schon als Bub, als wir noch mit den Nachbarskindern auf der Wiese am Perlacher Forst gespielt haben."[2]
Schwarzenbecks Stil war einfach und schnörkellos. Vor allem der Kontrast zum eleganten Techniker Franz Beckenbauer, der sich auch in beider Persönlichkeiten widerspiegelt, wurde immer wieder bemerkt und thematisiert (Der Putzer des Kaisers, Kaiser und Katsche). In dem Film Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt von May Spils spielt Schwarzenbeck eine Nebenrolle. Wolf Wondratschek schrieb das Gedicht für Georg Schwarzenbeck.
Während der Europapokalspiele 1973 gegen Ajax Amsterdam wurde er von einem niederländischen Reporter als „half mens, half stier“ (halb Mensch, halb Stier) beschrieben.
Nach seiner Sportlerlaufbahn übernahm der in Harlaching wohnende Schwarzenbeck 1983 von einer Tante einen Schreibwarenladen in der Münchner Au, den er bis 2008 betrieb.[3]
Im Juni 2008 hatte Schwarzenbeck eine Gastrolle als Fußballtrainer in der bayerischen Daily Soap Dahoam is Dahoam.
Weblinks
- Georg Schwarzenbeck in der Datenbank von weltfussball.de
- Georg Schwarzenbeck in der Datenbank von fussballdaten.de
- Die A-Länderspiele und -tore von Georg Schwarzenbeck im RSSSF-Archiv Abgerufen am 18. April 2012.
- Die Europapokalspiele und -tore von Georg Schwarzenbeck im RSSSF-Archiv Abgerufen am 18. April 2012.
- Die Ligaspiele und -tore von Georg Schwarzenbeck Saison für Saison im RSSSF-Archiv Abgerufen am 18. April 2012.
- Wolf Wondratschek: Gedicht für Georg Schwarzenbeck
Einzelnachweise
- Spielpaarung auf fussballdaten.de
- Kahn und Co. zum 75. Sepp Maier: Mentor, Freund und Unterhaltungskünstler, Abendzeitung, 28. Februar 2019
- Florian Kinast: Katsche sperrt zu - für immer, Abendzeitung, 3. August 2009