Kolumbianische Fußballnationalmannschaft

Eine kolumbianische Fußballnationalmannschaft trat zum ersten Mal 1938 bei einem offiziellen Turnier, den Zentralamerikanischen und Karibischen Spielen in Panama, an. Bereits am 20. Juli 1937 hatte bei einem Turnier zum 400. Geburtstag der Stadt Cali eine Auswahl des kolumbianischen Fußballverbandes ein erstes Spiel gegen die mexikanische Mannschaft von Jalisco aus Guadalajara bestritten.

Kolumbien
Colombia
Spitzname(n) Los Cafeteros
Verband Federación Colombiana de Fútbol
Konföderation CONMEBOL
Technischer Sponsor Adidas
Cheftrainer Reinaldo Rueda
Kapitän David Ospina
Rekordtorschütze Falcao (35)
Rekordspieler David Ospina (122)
Heimstadion Estadio Metropolitano Roberto Meléndez
(Barranquilla)
FIFA-Code COL
FIFA-Rang 19. (1585.89 Punkte)
(Stand: 10. Februar 2022)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
609 Spiele
236 Siege
172 Unentschieden
201 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Kolumbien Kolumbien 1:3 Mexiko Mexiko 1934
(Panama-Stadt, Panama; 10. Februar 1938)
Höchster Sieg
Bahrain Bahrain 0:6 Kolumbien Kolumbien
(Riffa, Bahrain; 26. März 2015)
Höchste Niederlage
Brasilien 1889 Brasilien 9:0 Kolumbien Kolumbien
(Lima, Peru; 24. März 1957)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 6 (Erste: 1962)
Beste Ergebnisse Viertelfinale 2014
Südamerikameisterschaft
Endrundenteilnahmen 17 (Erste: 1945)
Beste Ergebnisse Gewinner 2001
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen 1 (Erste: 2003)
Beste Ergebnisse Vierter 2003
Nord- und Zentralamerikameisterschaft
Endrundenteilnahmen 3
Beste Ergebnisse Zweiter 2000
(Stand: 2. Februar 2022)

Geschichte der Nationalmannschaft

1962 qualifizierte sich Kolumbien für die Weltmeisterschaft in Chile, schied aber nach einem Unentschieden (4:4 gegen die Sowjetunion) und zwei Niederlagen als Letzter der Gruppe A in der Vorrunde aus.

Bei der Copa América 1975 erreichte Kolumbien das Finale, das es gegen Peru nach einem 1:0 und einem 0:2 im entscheidenden dritten Finalspiel mit 0:1 verlor.

Die Weltmeisterschaft 1986 war 1974 an den einzigen Kandidaten Kolumbien vergeben worden, da aber Kolumbien die FIFA-Auflagen nicht erfüllen konnte, wurde Kolumbien 1983 die Weltmeisterschaft entzogen und Mexiko als neuer Austragungsort bestimmt. Kolumbien musste daraufhin in die Qualifikation und schied in der Relegationsrunde gegen Paraguay aus.

Ihre „Golden Generation“ hatten die Kolumbianer Anfang der 90er Jahre. Die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 war die erste Endrundenteilnahme bei einer Fußball-Weltmeisterschaft seit 28 Jahren, wo sich die Nationalmannschaft im Achtelfinale knapp gegen Kamerun geschlagen geben musste und in der Vorrunde gegen den späteren Weltmeister Deutschland ein 1:1 erreichte. In dieser Zeit bestritt der Rekordnationalspieler Carlos Valderrama 111 Länderspiele und wurde zweimal zu Südamerikas Fußballer des Jahres gewählt.

Für die darauf folgende Weltmeisterschaft 1994 gab man ihnen sogar eine reelle Außenseiterchance auf den Titel. In der Qualifikation hatten sie eine souveräne Vorstellung geboten und unter anderem Argentinien 5:0 geschlagen. Doch sie kamen nicht über die Vorrunde hinaus. Andrés Escobar, dem im Spiel gegen die USA am 22. Juni 1994 ein Eigentor unterlaufen war, wodurch Kolumbien mit 1:2 verlor, wurde wenige Tage später in einer Bar in Medellín erschossen.

Darauf folgte eine enttäuschende Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich. Kolumbien verlor seine Spiele gegen England und Rumänien und schied in der Vorrunde aus.

2001 gewannen sie mit der Copa América 2001 im eigenen Land erstmals ein internationales Turnier. Damit qualifizierte sich die Mannschaft direkt für den Konföderationen-Pokal 2003 in Frankreich, bei dem der vierte Platz erreicht wurde.

Als sie sich jedoch nicht für die Weltmeisterschaft 2002 in Japan/Korea qualifizieren konnten, landeten sie hart auf dem Boden der Tatsachen.

Bei der Copa América 2004 in Peru wurden sie Vierter. Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 konnte sich die Mannschaft erneut nicht qualifizieren. Bei der Copa América 2007 in Venezuela scheiterte man in der Vorrunde an Paraguay und Argentinien.

Nach 16 Jahren Abstinenz qualifizierte sich Kolumbien 2014 erstmals wieder für eine Fußball-WM. In Brasilien gelang der Mannschaft mit dem Erreichen des Viertelfinales ihr bisher größter Erfolg. Im Spiel gegen den Gastgeber schieden die Kolumbianer jedoch knapp mit 1:2 aus. James Rodríguez wurde mit 6 Toren Torschützenkönig der WM.

Die A-Nationalmannschaft nahm nie an den Olympischen Spielen teil. Eine kolumbianische Olympiamannschaft nahm 1968, 1972, 1980 und 1992 teil, schied aber jeweils in der Vorrunde aus.

Kolumbien hat von allen CONMEBOL-Mitgliedern die meisten Spiele gegen CONCACAF-Mitglieder ausgetragen. Das Spiel gegen Kanada am 14. Oktober 2014 war die 100. Begegnung Kolumbiens mit einem CONCACAF-Mitglied.

Kolumbien bei Fußball-Weltmeisterschaften

Kolumbien nahm 15-mal an einer WM-Qualifikation teil und qualifizierte sich bisher für fünf WM-Endrunden. Dreimal schied man in der Qualifikation gegen die späteren Weltmeister aus.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis[2] Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1930Uruguaynicht teilgenommenKein FIFA-Mitglied
1934Italiennicht teilgenommenKein FIFA-Mitglied
1938Frankreichnicht teilgenommen
1950Brasiliennicht teilgenommen
1954Schweiznicht teilgenommen
1958Schwedennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Paraguay gescheitert
1962ChileVorrundeUruguay, UdSSR, Jugoslawien14.Adolfo PederneraDas 4:4 gegen die Sowjetunion ist das torreichste Remis innerhalb der normalen Spielzeit. Zugleich verwandelte Marco Coll das einzige „olympische Tor“, das je bei einer Fußball-Weltmeisterschaft erzielt wurde.
1966Englandnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Chile gescheitert
1970Mexikonicht qualifiziertIn der Qualifikation am späteren Weltmeister Brasilien gescheitert
1974Deutschlandnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Uruguay gescheitert
1978Argentiniennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Brasilien gescheitert
1982Spaniennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Peru gescheitert
1986Mexikonicht qualifiziertIn der Qualifikation am späteren Weltmeister Argentinien gescheitert
1990ItalienAchtelfinaleKamerun14.Francisco MaturanaNiederlage in der Verlängerung
1994USAVorrundeRumänien, USA, Schweiz19.Francisco MaturanaKolumbien schied als Gruppenletzter aus. Andrés Escobar, Schütze eines Eigentores gegen die USA, wurde kurz danach vor einer Bar in Medellín erschossen.
1998FrankreichVorrundeRumänien, Tunesien, England21.Hernán Darío Gómez
2002Südkorea/Japannicht qualifiziertIn der Südamerika-Qualifikation belegte Kolumbien nur den 6. Platz. Die ersten Vier, darunter der spätere Weltmeister Brasilien, qualifizierten sich direkt, Uruguay als Fünfter über die Play-offs gegen Australien.
2006Deutschlandnicht qualifiziertIn der Südamerika-Qualifikation, die wieder im Liga-System zwischen allen südamerikanischen Mannschaften ausgetragen wurde, belegte Kolumbien wieder nur den 6. Platz. Die ersten Vier qualifizierten sich direkt, Uruguay als Fünfter scheiterte diesmal in den Play-offs gegen Australien.
2010Südafrikanicht qualifiziertIn der Südamerika-Qualifikation, die wieder im Liga-System zwischen allen südamerikanischen Mannschaften ausgetragen wurde, belegte Kolumbien nur den 7. Platz. Die ersten Vier qualifizierten sich direkt, Uruguay als Fünfter über die Play-offs gegen Costa Rica.
2014BrasilienViertelfinaleBrasilien5.José PekermanIn der Südamerika-Qualifikation, die wieder im Liga-System zwischen allen südamerikanischen Mannschaften (außer Brasilien) ausgetragen wurde, qualifizierte sich Kolumbien am 11. Oktober 2013 durch ein 3:3 gegen Chile vorzeitig. Nach drei Siegen in der Gruppenphase schlug Kolumbien Uruguay im Achtelfinale mit 2:0, verlor allerdings im Viertelfinale mit 1:2 gegen Brasilien.
2018RusslandAchtelfinaleEnglandJosé PekermanIn der Südamerika-Qualifikation, die wieder im Liga-System zwischen allen südamerikanischen Mannschaften ausgetragen wurde, qualifizierte sich Kolumbien als Viertplatzierter, noch vor Peru, welches in die Play-offs musste. Nach zwei Siegen und einer Niederlage in der Gruppenphase unterlag Kolumbien England im Achtelfinale mit 4:5 nach Elfmeterschießen.
2022Katar

Kader

Am 19. Januar 2022 wurde der Kader für die WM-Qualifikationsspiele gegen Peru am 28. Januar und Argentinien am 1. Februar 2022 benannt.[3] Der zunächst nominierte Luis Fernando Muriel konnte wegen nicht optimalem Gesundheitszustand nicht anreisen.[4] Víctor Cantillo wurde am 22. Januar nachnominiert.[5] Am 23. Januar musste Jéfferson Lerma wegen eines positiven COVID-19-Tests aus dem Kader gestrichen werden.[6] Am 23. Januar wurde zudem Luis Suárez nachnominiert.[7]

  • Stand des Kaders: 28. Januar 2022 (nach dem Spiel gegen Peru)
NameGeburtstagSpieleToreVereinDebütLetzter Einsatz
Torwart
Andrés Mosquera10.09.199110Independiente Medellín201716.01.2022
David Ospina31.08.19881220Italien SSC Neapel200728.01.2022
Camilo Vargas09.03.1989110Mexiko Atlas Guadalajara201401.02.2022
Abwehr
Stefan Medina14.06.1992280Mexiko CF Monterrey201301.02.2022
Yerry Mina23.09.1994387England FC Everton201628.01.2022
Johan Mojica21.08.1992191Spanien FC Elche201501.02.2022
Daniel Muñoz26.05.1996100Belgien KRC Genk202111.11.2021
Óscar Murillo18.04.1988230Mexiko CF Pachuca201609.09.2021
Davinson Sánchez12.06.1996470England Tottenham Hotspur201601.02.2022
William Tesillo02.02.1990281Mexiko Club León201701.02.2022
Mittelfeld
Yáser Asprilla19.11.200310Envigado FC202116.01.2022
Wílmar Barrios16.10.1993500Russland Zenit St. Petersburg201601.02.2022
Víctor Cantillo15.10.199320Brasilien Corinthians São Paulo202101.02.2022
Juan Cuadrado26.05.198811010Italien Juventus Turin201001.02.2022
Gustavo Cuéllar14.10.1992221Saudi-Arabien al-Hilal201501.02.2022
Freddy Hinistroza05.04.199020Atlético Junior202128.01.2022
James Rodríguez12.07.19918423Katar al-Rayyan SC201101.02.2022
Mateus Uribe21.03.1991414Portugal FC Porto201701.02.2022
Sturm
Steven Alzate08.09.199850England Brighton & Hove Albion201928.01.2022
Miguel Borja26.01.1993257Atlético Junior201601.02.2022
Rafael Borré15.09.1995150Deutschland Eintracht Frankfurt201928.01.2022
Yimmi Chará02.04.1991161Vereinigte Staaten Portland Timbers201428.01.2022
Luis Díaz13.01.1997337Portugal FC Porto201701.02.2022
Radamel Falcao (C)10.02.19869935Spanien Rayo Vallecano200701.02.2022
Alfredo Morelos21.06.1996111Schottland Glasgow Rangers200713.11.2020
Harold Preciado01.06.199420Deportivo Cali202228.01.2022
Luis Suárez02.12.199720Spanien FC Granada202001.02.2022
Diego Valoyes22.09.199620Argentinien Club Atlético Talleres202101.02.2022

Trainer

Rekordspieler

(Stand: 1. Februar 2022)

Rekordspieler[13]
SpieleSpielerZeitraumTore
122David Ospina2007–aktiv0
111Carlos Valderrama1985–199811
110Juan Cuadrado2010–aktiv10
102Mario Yepes1999–20146
101Leonel Álvarez1985–19971
99Falcao2007–aktiv35
88Carlos Sánchez2007–20180
84Freddy Rincón1990–200117
84James Rodríguez2011–aktiv23
78Luis Carlos Perea1987–19942
75Luis Amaranto Perea2002–20140
73Iván Córdoba1997–20105
73Óscar Córdoba1993–20060
72Abel Enrique Aguilar2004–20186
68Pablo Armero2008–20172
68René Higuita1987–19993
68Arnoldo Iguarán1979–199325
67Alexis Mendoza1987–19972
Rekordschützen[13]
ToreSpielerZeitraumSpiele
35Falcao2007–aktiv99
25Arnoldo Iguarán1979–199368
23James Rodríguez2011–aktiv84
20Faustino Asprilla1993–200157
17Freddy Rincón1990–200184
16Carlos Bacca2010–201852
15Víctor Aristizábal1993–200366
15Teófilo Gutiérrez2009–201751
14Adolfo Valencia1992–199837
13Iván Valenciano1991–200029
13Antony de Ávila1983–199854
12Willington José Ortiz1973–198549
11Carlos Valderrama1985–1998111

Erfolge

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 10. Februar 2022, abgerufen am 11. Februar 2022.
  2. Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe: All-time FIFA World Cup Ranking 1930–2010 (PDF; 200 kB).
  3. fcf.com: Convocatoria para juegos ante Perú y Argentina de la Selección Colombia Masculina de Mayores
  4. fcf.com: Comunicado Selección Colombia: Luis Fernando Muriel
  5. fcf.com: Nuevo jugador convocado a la Selección Colombia de Mayores
  6. cf.com: Comunicado Selección Colombia: Jéfferson Lerma
  7. fcf.com: Nuevo convocado Selección Colombia Masculina de Mayores
  8. „Bolillo Gómez renunció como técnico de Colombia – Y les dio bolilla“ auf www.futbol.com.uy vom 9. August 2011, abgerufen am 9. August 2011 (spanisch)
  9. "Alvarez coacht die "Cafeteros"" target="_blank" rel="nofollow", Kicker vom 9. September 2011, abgerufen am 21. Mai 2014
  10. Kolumbien entlässt Leonel Alvarez. kicker.de. Abgerufen am 13. Dezember 2011.
  11. Pekerman nuevo DT de Colombia – Allí Pekerman (spanisch) auf www.futbol.com.uy vom 6. Januar 2012, abgerufen am 6. Januar 2012
  12. Carlos Queiroz es, oficialmente, nuevo técnico de la Selección Colombia eltiempo.com, abgerufen am 7. Februar 2019 (spanisch)
  13. rsssf.com: Colombiva – Record International Players
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