Deutsche Eishockeynationalmannschaft

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist eine vom Bundestrainer getroffene Auswahl deutscher Spieler. Sie repräsentiert den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) auf internationaler Ebene, zum Beispiel bei der Eishockey-Weltmeisterschaft der IIHF oder den Olympischen Winterspielen, aber auch bei anderen Turnieren wie z. B. dem World Cup of Hockey. Die Mannschaft wird nach der Weltmeisterschaft 2021 in der IIHF-Weltrangliste auf Platz 5 geführt. 2018 gewann die Mannschaft die Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen und wurde von den deutschen Sportjournalisten zur Mannschaft des Jahres gewählt.

Deutschland Deutschland

VerbandDeutscher Eishockey-Bund
WeltranglistePlatz 5
TrainerToni Söderholm
Co-TrainerChristian Künast
Meiste SpieleUdo Kießling (320)
Meiste PunkteErich Kühnhackl (224)
Homepagedeb-online.de
Statistik
Erstes Länderspiel
Deutsches Reich 0:1 Großbritannien
Montreux, Schweiz; 10. Januar 1910
Höchster Sieg
BR Deutschland 16:0 Norwegen
Oberstdorf, Deutschland; 21. März 1972
Höchste Niederlage
BR Deutschland 0:17 UdSSR
Garmisch-Partenkirchen, Deutschland; 14. März 1972
Olympische Spiele
Teilnahmen20, seit 1928
Bestes Ergebnis:Silbermedaille (2018)
Weltmeisterschaft
Teilnahmen64, seit 1930 (ohne OS)
Bestes ErgebnisSilbermedaille (1930),
Silbermedaille (1953)
(Stand: 26. Mai 2019)
Spieler der Deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2005

Geschichte

Die deutsche Nationalmannschaft bestritt ihr erstes Länderspiel im Laufe der Eishockey-Europameisterschaft 1910, als sie am 10. Januar dem späteren Europameister Großbritannien mit 0:1 unterlag. Das Deutsche Reich selbst gewann bei diesem Turnier die Silbermedaille. Auch in den folgenden vier Jahren bis zur zwischenzeitlichen Abschaffung der EM 1914 nahm die Nationalmannschaft stets an der Europameisterschaft teil und gewann in jedem Jahr eine Medaille (drei Mal Silber, ein Mal Bronze), wobei das Turnier 1912 und somit der Vize-Europameister-Titel des Deutschen Reichs aufgrund der fehlenden Verbandsmitgliedschaft der teilnehmenden Österreicher nachträglich von der Internationalen Eishockey-Föderation annulliert wurden. Ihr bis dahin größter Erfolg gelang der deutschen Nationalmannschaft mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen 1932 in Lake Placid, die gleichzeitig als Weltmeisterschaft gewertet wurden, wobei ohnehin nur vier Mannschaften als Folge der Weltwirtschaftskrise und der daraus resultierenden fehlenden finanziellen Mittel an dem Turnier teilnahmen. Bei den Weltmeisterschaften 1930 und 1953 wurde Deutschland jeweils Vizeweltmeister, bei der WM 1934 belegte das Deutsche Reich den dritten Platz. Zudem wurde die Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften 1930 und 1934, die jeweils parallel als Europameisterschaft gewertet wurden, Europameister.

Zwar nahmen deutsche Nationalmannschaften seit 1952 jeweils an den Olympischen Eishockeyturnieren teil – davon 1956 bis 1964 als gesamtdeutsche Mannschaft – jedoch konnte das Team nicht mehr an die Erfolge der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts anschließen. Erstmals gewann das Team bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck die Bronzemedaille. Nachdem Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2009 eigentlich sportlich bereits in die Division I abgestiegen war und nur als Gastgeber der folgenden WM den Klassenerhalt erreichte, erzielte die Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2010 vor eigenem Publikum einen überraschenden vierten Platz und somit ihr bestes WM-Ergebnis seit 57 Jahren. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Südkorea schaffte die Mannschaft mit dem Einzug ins Finale den bislang größten internationalen Erfolg. Dort unterlag man in der Overtime der russischen Mannschaft mit 3:4 durch Sudden Death.

Seit 1987 ist die deutsche Nationalmannschaft Gastgeber des Deutschland-Cups, den sie bislang sieben Mal gewinnen konnte (zuletzt 2014 und 2015).

Bis Juni 2011 hat das A-Team Deutschlands insgesamt 1233 Spiele bestritten, davon 454 Siege, 120 Unentschieden, 659 Niederlagen.[1] (Stand 6. Juni 2011).

General Manager

Team-Manager

  • 1999–2002: Eckardt Schindler (Neufahrn)
  • 2002–2004: Marco Stichnoth (Hannover)
  • seit 2004: Carlos Vogel (München)
  • seit 2008: Klaus Merk (Augsburg)
  • seit 2018 Horst Fuchs (Ingolstadt)

Trainer

In der Anfangszeit des deutschen Eishockeys gab es noch keine richtigen Trainer, so wurden die Spieler von sogenannten Außenkapitänen oder anderen Offiziellen geleitet. Anders als im Fußball war es im deutschen Eishockey durchaus üblich, als Reichs-, National- beziehungsweise Bundestrainer Ausländer zu engagieren, die bis Ende der 1960er vor allem aus Kanada kamen.

Maskottchen

Seit November 2006 ist Urmel auf dem Eis das offizielle Maskottchen der Deutschen Nationalmannschaft. Er trägt die Rückennummer (20)10 (Jahr der Eishockey-WM in Deutschland) und spielte laut seiner Fanpage als Stürmer beim „EHC Titiwu“ und beim EHC „Augsburger Puppenkiste“.[6]

Kader

Trikotdesign der Nationalmannschaft
Spieler der deutschen Nationalmannschaft beim Deutschland Cup 2006 in Hannover
Spieler der deutschen Nationalmannschaft bei einem Vorbereitungsspiel am 18. Mai 2009 in Memmingen, in der Mitte das Maskottchen Urmel

Kader bei internationalen Turnieren

Aktueller Trainerstab

Funktion Nat. Name Geburtsdatum
Cheftrainer Finnland Toni Söderholm 14. Apr. 1978
Assistenztrainer Deutschland Tobias Abstreiter 6. Juli 1970
Assistenztrainer Kanada Cory Murphy 13. Feb. 1978
Assistenztrainer Kanada Steven Reinprecht 7. Mai 1976

Gesperrte Trikotnummern

Folgende Trikotnummern werden zu Ehren der Spieler, die sie getragen haben, zur besonderen Anerkennung ihrer Leistungen für die Nationalmannschaft nicht mehr vergeben:

Platzierungen bei internationalen Turnieren

Platzierung der deutschen Eishockeynationalmannschaft bei EM, WM und olympischen Spielen.

Olympische Spiele

Weltmeisterschaften

kursiv: Turnier wurde im Rahmen der Olympischen Spiele ausgetragen.

Europameisterschaften

* Turnier annulliert

kursiv: Turnier wurde im Rahmen einer Weltmeisterschaft oder von Olympischen Spielen ausgetragen.

LIHG-Meisterschaft

Bei der zeitgenössisch auch als Weltmeisterschaft bezeichneten LIHG-Meisterschaft wurde Deutschland durch den Berliner Schlittschuhclub vertreten. Da bei diesem Wettbewerb im Gegensatz zur Europameisterschaft auch ausländische Spieler zugelassen waren, traten auch Spieler wie der Schwede Nils Molander, der Schweizer Max Holsboer oder der Kanadier Arthur E. R. Boak für die deutsche Nationalmannschaft an.

Siehe auch

Commons: Deutsche Eishockeynationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. deb-online.de, Statistik - Laenderspiele Herren (Memento vom 26. September 2012 im Internet Archive)
  2. sid: Eishockey-DEB: Kölliker geht, "Task Force" soll übernehmen. In: welt.de. 3. Juli 2012, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  3. Neuer Eishockey-Nationaltrainer: Doppelrolle für Pat Cortina. Süddeutsche.de, 17. September 2012, abgerufen am 17. September 2012.
  4. Eishockey: Marco Sturm wird Bundestrainer und General Manager beim DEB. In: sport1.de. 10. Juli 2015, abgerufen am 18. September 2015.
  5. Finne Söderholm übernimmt als Eishockey-Bundestrainer RP-Online.de, 20. Dezember 2018, abgerufen am 20. Dezember 2018
  6. Urmel auf dem Eis offizielle Webseite des Maskottchens, abgerufen am 26. März 2018.
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