Südkoreanische Fußballnationalmannschaft

Die südkoreanische Fußballnationalmannschaft ist die Fußballauswahl der Korea Football Association aus der ostasiatischen Republik Korea. Sie ist eine der erfolgreichsten asiatischen Mannschaften seit ihrem internationalen Debüt bei den Olympischen Sommerspielen 1948.

Republik Korea
Daehan Minguk
Spitzname(n) Taegeuk Warriors
Tigers of Asia,
Red Devils
Verband Korea Football Association
Konföderation AFC
Technischer Sponsor Nike
Cheftrainer Portugal Paulo Bento (seit 2018)
Kapitän Son Heung-min
Rekordtorschütze Cha Bum-kun (58[1])
Rekordspieler Hong Myung-bo (136)
FIFA-Code KOR
FIFA-Rang 29. (1522.85 Punkte)
(Stand: 10. Februar 2022)[2]
Heim
Auswärts
Bilanz
1091 Spiele
589 Siege
262 Unentschieden
240 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Korea Sud 1948 Südkorea 5:1 Hongkong Hongkong 1876
(Hongkong; 6. Juli 1948)
Höchster Sieg
Korea Sud 1949 Südkorea 16:0 Nepal Nepal
(Incheon, Südkorea; 29. September 2003)
Höchste Niederlage
Schweden Schweden 12:0 Südkorea Korea Sud 1948
(London, England; 5. August 1948)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 10 (Erste: 1954)
Beste Ergebnisse 4. Platz 2002
Asienmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 13 (Erste: 1956)
Beste Ergebnisse Sieger 1956, 1960
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen 1 (Erste: 2001)
Beste Ergebnisse Gruppenphase 2001
Nord- und Zentralamerikameisterschaft
Endrundenteilnahmen 2
Beste Ergebnisse Vierter 2002
(Stand: 16. November 2021)

Geschichte

Korea hatte in früherer Zeit ein Ballspiel mit dem Namen chuk-gu, das dem damaligen Fußball sehr ähnlich war. Zum ersten Mal sahen die Koreaner 1882 eine Version des Fußballs, als britische Schiffsmitglieder im Hafen von Incheon spielten.

Im Jahre 1921 wurde das erste koreanische Fußballturnier ausgetragen und 1928 wurde der Koreanische Fußball-Bund gegründet um die Grundlage für die Verbreitung und Entwicklung des Fußballs in Korea zu schaffen. Während der Jahrzehnte der kolonialen Herrschaft unter den Japanern, stellte Fußball eine Möglichkeit dar, um Frustrationen abzubauen und die Hoffnung auf Unabhängigkeit zu verstärken.

Der Koreanische Fußball-Bund wurde 1948 in Südkorea wiedergegründet. 1948 trat der KFB der FIFA bei, 1954 wurde man zudem Mitglied der AFC.

Seit den 1960ern entwickelte sich Südkorea zu einer asiatischen Fußballmacht und gewann mehrere Turniere in Asien, unter anderem zweimal die Asienmeisterschaft. Die südkoreanische Nationalmannschaft nahm bislang an neun WM-Endrunden teil, seit 1986 ununterbrochen. Eine professionelle Fußballliga wurde 1983 als erste ihrer Art im asiatischen Raum gegründet. Sie half dabei den südkoreanischen Fußball nochmals zu stärken.

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 ist ein Zeichen für den rasanten Fortschritt, den der südkoreanische Fußball zu verzeichnen hat. Die Ausrichtung des Turniers zusammen mit Japan ist das Ergebnis der Begeisterung und Interesses der südkoreanischen Menschen, aber auch ein Indikator für die wirtschaftlichen Wachstumsmöglichkeiten, die der Fußball im asiatischen Raum noch bietet. Unter Führung des holländischen Trainers Guus Hiddink gelang es dem Nationalteam erstmals die Gruppenrunde zu überstehen. Durch Siege über Italien und Spanien erreichte zum ersten Mal in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft eine asiatische Mannschaft das Halbfinale. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 stand Südkorea mit Frankreich, Schweiz und Togo in der Gruppe G, doch die südkoreanische Fußballnationalmannschaft schied in der Vorrunde aus. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 verlor Südkorea 1:2 gegen Uruguay im Achtelfinale und schied damit aus dem Turnier. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 schied Südkorea in Vorrunde mit einem Punkt aus. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 war Südkorea in der Gruppe mit Schweden, Mexiko und Deutschland, im letzten Spiel der Vorrunde gewann Südkorea das einzige Spiel gegen Deutschland mit 2:0 aber verpasste das Achtelfinale.

2003, 2008 und 2015 gewann Südkorea die Ostasienmeisterschaft.

Teilnahme Südkoreas an den Olympischen Spielen

Das erste Länderspiel Südkoreas fand 1948 bei den Olympischen Spielen in London statt.

1948 in LondonViertelfinale
1952 in Helsinkinicht teilgenommen
1956 in Melbournenicht qualifiziert (Losentscheid)
1960 in Romnicht qualifiziert
1964 in TokioVorrunde
1968 in Mexiko-Stadtnicht qualifiziert
1972 in Münchennicht qualifiziert
1976 in Montrealnicht qualifiziert
1980 in Moskaunicht qualifiziert
1984 in Los Angelesnicht qualifiziert
1988 in SeoulVorrunde

Seit 1992 nahm die A-Nationalmannschaft nicht mehr an den Olympischen Spielen bzw. Qualifikationsspielen dazu teil.

Teilnahme Südkoreas an der Fußballweltmeisterschaft

Südkorea nahm am häufigsten von allen asiatischen Mannschaften an Fußballweltmeisterschaften teil. Seit 1986 ist Südkorea Stammgast bei den WM-Endrunden.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis[3] Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1930Uruguaynicht teilgenommen1. Länderspiel erst 1948; Korea noch Teil Japans
1934Italiennicht teilgenommen1. Länderspiel erst 1948; Korea noch Teil Japans
1938Frankreichnicht teilgenommen1. Länderspiel erst 1948; Korea noch Teil Japans
1950Brasiliennicht teilgenommen
1954SchweizVorrundeUngarn, Türkei16.Kim Yong-sikNach zwei Niederlagen (0:9 gegen Ungarn und 0:7 gegen die Türkei) ausgeschieden. Das 0:9 war bis 1982, als ebenfalls Ungarn mit 10:1 gegen El Salvador gewann, die höchste Niederlage bei einer WM
1958SchwedenAnmeldung durch die FIFA abgelehnt[4]
1962Chilenicht qualifiziertIn der Qualifikation in den Play-offs Europa/Ostasien an Jugoslawien gescheitert.
1966EnglandzurückgezogenSüdkorea zog sich ebenso wie alle 15 gemeldeten afrikanischen Mannschaften aus der Qualifikation zurück, da die FIFA den Mannschaften aus Afrika, Asien und Ozeanien nur einen Endrundenplatz zugestand.
1970Mexikonicht qualifiziertIn der Qualifikation an Australien gescheitert, das sich aber ebenfalls nicht qualifizieren konnte.
1974Deutschlandnicht qualifiziertIn der Qualifikation in den Entscheidungsspielen an Australien gescheitert.
1978Argentiniennicht qualifiziertIn der Qualifikation am Iran gescheitert.
1982Spaniennicht qualifiziertIn der Qualifikation in der 1. Runde an Kuwait gescheitert.
1986MexikoVorrundeArgentinien, Bulgarien, Italien20.Kim Jung-namAls Gruppenletzter ausgeschieden.
1990ItalienVorrundeBelgien, Spanien, Uruguay22.Lee Hoe-taikOhne Punkt als Gruppenletzter ausgeschieden.
1994USAVorrundeSpanien, Bolivien, Deutschland20.Kim HoAls Gruppendritter nach zwei Remis gegen Spanien und Bolivien, sowie einer Niederlage gegen Deutschland ausgeschieden.
1998FrankreichVorrundeMexiko, Niederlande, Belgien30.Cha Bum-kunAls Gruppenletzter ausgeschieden.
2002Südkorea/JapanSpiel um Platz DreiTürkeiVierterGuus HiddinkIm Spiel um Platz 3 erzielte Hakan Şükür gegen Südkorea das schnellste Tor der WM-Geschichte, als er nach 11 Sekunden zum 1:0 traf.
2006DeutschlandVorrundeTogo, Frankreich, Schweiz17.Dick AdvocaatAls Gruppendritter ausgeschieden
2010SüdafrikaAchtelfinaleUruguay15.Huh Jung-mooNach einem Sieg gegen Griechenland, einer Niederlage gegen Argentinien und einem Unentschieden gegen Nigeria schied Südkorea im Achtelfinale gegen Uruguay aus.
2014BrasilienVorrundeRussland, Algerien, Belgien27.Hong Myung-boAls Gruppenletzter ausgeschieden.
2018 Russland Vorrunde Schweden, Mexiko, Deutschland Shin Tae-yong In der dritten Runde der Qualifikation der Asiatischen Fussballkonföderation (AFC) traf das Team auf den Iran, Usbekistan, China, Katar und Syrien und qualifizierte sich als Gruppenzweiter direkt für die Weltmeisterschaftsendrunde.
2022KatarqualifiziertDie Mannschaft qualifizierte sich am drittletzten Spieltag der 3. Qualifikationsrunde

Teilnahme Südkoreas an der Asienmeisterschaft

  • 1956Asienmeister
  • 1960Asienmeister
  • 1964 – Dritter
  • 1968Nicht qualifiziert
  • 1972 – Vizemeister
  • 1976Nicht qualifiziert
  • 1980 – Vizemeister
  • 1984 – Vorrunde
  • 1988 – Vizemeister
  • 1992Nicht qualifiziert
  • 1996 – Viertelfinale
  • 2000 – Dritter
  • 2004 – Viertelfinale
  • 2007 – Dritter
  • 2011 – Dritter
  • 2015 – Vizemeister
  • 2019Viertelfinale
  • 2023 – qualifiziert

Teilnahme Südkoreas an der Ostasienmeisterschaft

  • 2003Ostasienmeister
  • 2005 – Vierter
  • 2008Ostasienmeister
  • 2010 – Zweiter
  • 2013 – Dritter
  • 2015Ostasienmeister
  • 2017Ostasienmeister
  • 2019Ostasienmeister

Als inoffizielles Vorläuferturnier gilt der Dynasty Cup:

  • 1990 – Gewinner
  • 1992 – Zweiter
  • 1995 – Zweiter
  • 1998 – Dritter

Rekordspieler

(Stand: 16. November 2021)[5] Von der FIFA berücksichtigte Spiele – wenn abweichend und bekannt – in Klammern.[6]

SpieleSpielerZeitraumTore
136Hong Myung-bo1990–200210
136[7] (130)Cha Bum-kun1972–198658[1] (54)
133 (131)Lee Woon-jae1994–20100
127Lee Young-pyo1999–20115
124 (117)Kim Ho-kon1971–19745
120Yu Sang-cheol1994–200518
113 (102)Cho Young-jeung1975–19861
110Ki Sung-yong2008–201910
107 (101)Park Sung-hwa1975–198426
105 (104)Lee Dong-gook1998–201433
104Kim Tae-young1992–20043
103 (95)Choi Soon-ho1980–199130
103 (102)Hwang Sun-hong1993–200250
100Park Ji-sung2000–201113
098Kim Nam-il1998–20132
098Son Heung-min2010–26
095Ha Seok-ju1991–200123

Rekordtorschützen

ToreSpielerZeitraumSpiele
58 (54)Cha Bum-kun1972–1986136 (130)
50Hwang Sun-hong1993–2002103
36Park Lee-chun1969–1974089
33Kim Jae-han1972–1979057
33Lee Dong-gook1998–2014104
30Choi Soon-ho1980–1991103 (95)
30Son Heung-min2010–098
29Huh Jung-moo1974–1986084
29Kim Do-hoon1994–2003072
27Choi Yong-soo1995–2003067
27Kim Jin-kook1972–1978094
27Lee Tae-ho1980–1991072
27Park Chu-young2005–2014071
26Park Sung-hwa1975–1984107 (101)
24Lee Young-moo1974–1982070
23Ha Seok-ju1991–2001095

Bekannte Trainer

Mannschaftssymbole

Auf der Brust der Trikots der südkoreanischen Fußballnationalmannschaft ist ein Tiger abgebildet. Der Tiger steht für Stolz und Status. Auf dem Rücken ist der Spruch „Tu-Hon“ aufgedruckt. „Tu-Hon“ bedeutet „Kampfgeist“.

Siehe auch

Commons: Südkoreanische Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Davon 2 Tore in der Qualifikation für die Olympischen Spiele 1976 und 2 Tore bei den Asienspielen 1978.
  2. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 10. Februar 2022, abgerufen am 11. Februar 2022.
  3. Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe: All-time FIFA World Cup Ranking 1930–2014 (PDF; 200 kB).
  4. fifa.com: History of the FIFA World Cup Preliminary Competition (by year) (PDF; 325 kB), S. 12.
  5. rsssf.com: South Korea – Record International Players
  6. fifa.com: FIFA Hunderterklub (Stand: 1. Dezember 2021)
  7. Inkl. 6 Spiele in der Qualifikation für die Olympischen Spiele 1976 und 7 Spiele bei den Asienspielen 1978.
  8. Kicker: Cho Kwang Rae beerbt Huh erschienen am 21. Juli 2010.
  9. Choi neuer Trainer der „Taeguk Warriors“. FIFA.com
  10. Südkorea trennt sich von Trainer. Meldung auf sport1.de, 19. Juni 2013. Abgerufen am 19. Juni 2013.
  11. Enrico Barz: Neuer Trainer für Südkorea. In: fussball-wm-total.de. FUSSBALL-WM-total, 24. Juni 2013, abgerufen am 20. August 2013.
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