Oceania Football Confederation
Die Oceania Football Confederation (kurz OFC, deutsch: Ozeanische Fußball-Konföderation) ist eine der sechs Kontinental-Konföderationen des Weltfußballverbands FIFA. Er wurde 1966 von den Fußballverbänden aus Australien, Neuseeland, Fidschi und Papua-Neuguinea gegründet.[1] Derzeit gehören der OFC elf Verbände an. Sitz des Verbandes ist Auckland, Neuseeland. Die OFC ist Ausrichter der Fußball-Ozeanienmeisterschaft.
Oceania Football Confederation | |
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Gegründet | 1966 |
Verbandssitz | Auckland, Neuseeland |
Präsident | Lambert Maltock |
Generalsekretär | Tai Nicholas |
Mitglieder | 13 Nationalverbände (davon 2 assoziiert) |
Homepage | oceaniafootball.com |
Mitgliedsverbände
Der OFC gehören derzeit 13 Landesverbände an, davon 2 lediglich assoziiert und nicht als Mitglied der FIFA.
* Keine Mitglieder der FIFA, jedoch assoziierte Mitglieder der OFC.
Nicht anerkannt sind u. a. die Nationalmannschaften bzw. Landesauswahlen der Marshallinseln, von Mikronesien, Nauru, Palau und Wallis und Futuna.
Am 1. Januar 2006 verlor der OFC mit Australien sein größtes Mitglied, da sich die Football Federation Australia (FFA) dem Kontinentalverband Asiens anschloss. Auch die ozeanischen Länder Guam und die Nördlichen Marianen gehören dem asiatischen Verband an.
Ehemalige Mitgliedsverbände
Land / Gebiet | Verband | Beitritt | Austritt |
---|---|---|---|
Australien | Football Federation Australia (FFA) | 1966 1978 | 1972 2006 |
Chinesisch Taipeh | Chinese Taipei Football Association (CTFA) | 1976 1982 | 1978 1989 |
Nördliche Marianen* | Northern Mariana Islands Football Association (NMIFA) | 1983 | 2009 |
Niue* | Niue Island Soccer Association | 2006 | 2021 |
* Kein Mitglied der FIFA, jedoch ehemals assoziiertes Mitglied der OFC.
Geschichte
Die FIFA erkannte die OFC als eigenständige Konföderation erst 1996 voll an.[2] Verhandlungspunkt ist seither die Teilnahme ozeanischer Mannschaften an der Fußball-WM. Derzeit steht Ozeanien nur ein halber Startplatz zu. So muss der WM-Anwärter der OFC gegen eine Nationalmannschaft einer anderen Konföderation zwei Play-off-Spiele austragen. Für die Weltmeisterschaft 2010 schaffte Neuseeland überraschend die Qualifikation gegen die Auswahl aus Bahrain. Bei der Weltmeisterschaft 2026 wird die OFC erstmals einen fixen Startplatz erhalten.[3]
Im Laufe der Geschichte nahmen auch die Mannschaften aus Taiwan und Israel an WM-Qualifikationsturnieren der OFC teil. Dies erfolgte meist aus politischen Gründen, da man vermeiden wollte, dass sich andere Teilnehmer weigern, gegen ihren Gegner anzutreten (arabische Mannschaften und Iran gegen Israel; Volksrepublik China gegen Taiwan). 1970 konnten sich die Israelis zunächst gegen Neuseeland und Nordkorea und dann gegen Australien durchsetzen und sich zum bisher einzigen Mal für die WM-Endrunde qualifizieren.
2006 schloss sich Australien dem asiatischen Kontinentalverband AFC an und schied somit aus dem OFC aus. Seitdem nimmt Australien an Qualifikationsgruppen zu Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen sowie an der Fußball-Asienmeisterschaft im Rahmen der Pflichtspiele innerhalb der AFC teil und kann sich somit mit gleichwertigeren Gegnern messen.[4]
Für die Weltmeisterschaft der Frauen steht dem Ozeanischen Verband seit der ersten Austragung 1991 ein fester Startplatz zu. Bei den Olympischen Spielen war Australien als Gastgeber 2000 für die Turniere der Männer und Frauen automatisch qualifiziert. Seit 2004 steht dem OFC für das Turnier der Frauen ein fester Startplatz zu, den die Männer bereits für 1988 erhielten. Zuvor nahmen die Australier teilweise an der asiatischen Qualifikation teil.
WM-Endrunden-Teilnehmer
Männer
- 1974 – Australien
- 1982 – Neuseeland
- 2006 – Australien
- 2010 – Neuseeland (Australien qualifizierte sich ebenfalls – über die Asian Football Confederation – für diese WM)
- 2014 – (Australien qualifizierte sich – über die Asian Football Confederation – für diese WM)
- 2018 – (Australien qualifizierte sich – über die Asian Football Confederation – für diese WM)
Bei allen anderen WM-Endrunden konnte sich keine Mannschaft aus Ozeanien qualifizieren.
Frauen
Bisher nahm an allen Weltmeisterschaften der Frauen ein Vertreter des OFC teil, sie schieden jedoch alle in der Vorrunde aus. 2007 erreichte Australien als Vertreter Asiens das Viertelfinale und schied dort gegen den späteren Vizeweltmeister Brasilien aus.
- 1991 – Neuseeland
- 1995 – Australien
- 1999 – Australien
- 2003 – Australien
- 2007 – Neuseeland (Australien qualifizierte sich ebenfalls – über die Asian Football Confederation – für diese WM)
- 2011 – Neuseeland (Australien qualifizierte sich ebenfalls – über die Asian Football Confederation – für diese WM)
- 2015 – Neuseeland (Australien qualifizierte sich ebenfalls – über die Asian Football Confederation – für diese WM)
- 2019 – Neuseeland (Australien qualifizierte sich ebenfalls – über die Asian Football Confederation – für diese WM)
- 2023 – Neuseeland (Australien richtet zusammen mit Neuseeland diese WM aus)
Wettbewerbe
Männer
- Fußball-Ozeanienmeisterschaft
- Olympisches Qualifikationsturnier
- Fußballturnier bei den Pazifikspielen (gemeinsam mit dem Pacific Games Council)
- U-20-Fußball-Ozeanienmeisterschaft
- U-17-Fußball-Ozeanienmeisterschaft
- OFC Beachsoccer Meisterschaft
- Futsal-Ozeanienmeisterschaft
Frauen
- Fußball-Ozeanienmeisterschaft der Frauen
- Olympisches Qualifikationsturnier der Frauen
- Fußballturnier der Frauen bei den Pazifikspielen (gemeinsam mit dem Pacific Games Council)
- U-20-Fußball-Ozeanienmeisterschaft der Frauen
- U-17-Fußball-Ozeanienmeisterschaft der Frauen
Vereinsmannschaften
- OFC Champions League
- OFC Cup
Weblinks
- Offizielle Website der Oceania Football Confederation
- Oceania Football Confederation auf FIFA.com
- Fußball in Ozeanien auf sportstg.com
- OFCfootball auf YouTube
Einzelnachweise
- History. In: oceaniafootball.com. Oceania Football Confederation, abgerufen am 8. Juli 2019 (englisch).
- 50th FIFA Congress, Zurich 1996. In: fifa.com. FIFA, abgerufen am 8. Juli 2019.
- So sieht die Verteilung ab der WM 2026 aus. In: LAOLA1.at. Sportradar Media Services GmbH, 9. Mai 2017, abgerufen am 2. März 2019.
- FIFA-Tätigkeitsbericht 2006. (PDF; 17,8 MiB) In: fifa.com. FIFA, S. 17, abgerufen am 8. Juli 2019.