Slowakische Fußballnationalmannschaft

Die slowakische Fußballnationalmannschaft der Herren repräsentiert die Slowakei im Allgemeinen sowie den slowakischen Fußballverband im Speziellen im Nationalmannschaftsfußball. Aktuell wird die Mannschaft von Štefan Tarkovič trainiert.[2]

Slowakei
Slovensko
Spitzname(n) Sokoli (Falken)
Verband Slowakischer Fußballverband
(Slovenský futbalový zväz)
Konföderation UEFA
Technischer Sponsor Nike
Cheftrainer Slowakei Štefan Tarkovič (seit 2020)
Kapitän Marek Hamšík
Rekordtorschütze Marek Hamšík (26)
Rekordspieler Marek Hamšík (135)
Heimstadion Národný futbalový štadión
(Bratislava)
FIFA-Code SVK
FIFA-Rang 46. (1455.36 Punkte)
(Stand: 10. Februar 2022)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
321 Spiele
126 Siege
77 Unentschieden
118 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Slowakei 1939 Slowakei 2:0 Deutsches Reich Deutsches Reich NS
(Bratislava, Slowakei; 27. August 1939)
Höchste Siege
Slowakei Slowakei 7:0 Liechtenstein Liechtenstein
(Bratislava, Slowakei; 8. September 2004)
Slowakei Slowakei 7:0 San Marino San Marino
(Bratislava, Slowakei; 6. Juni 2009)
Höchste Niederlagen
Argentinien Argentinien 6:0 Slowakei Slowakei
(Mendoza, Argentinien; 22. Juni 1995)
Schweden Schweden 6:0 Slowakei Slowakei
(Abu Dhabi (ARE); 12. Januar 2017)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 1 (Erste: 2010)
Beste Ergebnisse Achtelfinale 2010
Europameisterschaft
Endrundenteilnahmen 2 (Erste: 2016)
Beste Ergebnisse Achtelfinale 2016
(Stand: 14. November 2021)

Geschichte

Die erste slowakische Fußballnationalmannschaft gab es zwischen 1939 und 1944. Sie war die Nationalmannschaft der nach dem Münchner Abkommen entstandenen Ersten Slowakischen Republik und bestritt als eigenständige Nationalmannschaft 16 Spiele gegen Deutschland und die mit Deutschland verbündeten Staaten Bulgarien, Kroatien und Rumänien.

Slowakische Spieler spielten zuvor seit 1920 in der Tschechoslowakischen Fußballnationalmannschaft. Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Tschechoslowakei wiederherstellt wurde, bildeten sie mit den Tschechen wieder ein gemeinsames Team.

Nachdem sich beide Staaten per 1. Januar 1993 trennten und die Slowakei als selbständiger Staat entstand, trat sie wieder mit einer eigenständigen Mannschaft bei Turnieren der FIFA und der UEFA an. Die bereits begonnene Qualifikationsrunde zur WM'94 wurde im Jahre 1993 als gemeinsame Auswahl der schon getrennten Staaten erfolglos beendet.

Die Slowakei konnte sich seither bei der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 erstmals für eine Endrunde qualifizieren. Dort besiegte die Slowakei in der Vorrunde den amtierenden Weltmeister Italien mit 3:2 und erreichte das Achtelfinale, in dem sie dem späteren Vizeweltmeister Niederlande unterlag.

Der Slowakei gelang mit der Qualifikation zur Fußball-EM 2016 die erstmalige Teilnahme bei diesem Turnier seit der Unabhängigkeit. Als bester Gruppendritte war man für die KO-Phase qualifiziert. Dort verlor man jedoch direkt im Achtelfinale gegen Deutschland mit 0:3.

Teilnahme der Slowakei an Fußballweltmeisterschaften

Die Slowakei war während der bis 1990 ausgetragenen WM-Turniere Teil der Tschechoslowakei und stellte eine Vielzahl von Spielern für die Nationalmannschaft bei diesen Turnieren, die zweimal (1934 und 1962) den zweiten Platz belegte. Nach der Trennung von Tschechien konnte sich die Mannschaft erst einmal bei vier Anläufen für eine WM qualifizieren. Dabei traf die Slowakei in der Qualifikation für die WM 1998 und 2010 auf Tschechien.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis[3] Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1998Frankreichnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Spanien und Jugoslawien gescheitert.
2002Südkorea/Japannicht qualifiziertIn der Qualifikation an Schweden und der Türkei gescheitert.
2006Deutschlandnicht qualifiziertIn der Qualifikation in den Relegationsspielen der Gruppenzweiten an Spanien gescheitert, nachdem in der Gruppenphase hinter Portugal der 2. Platz belegt wurde.
2010SüdafrikaAchtelfinaleNiederlande16.Vladimir Weiss3:2-Vorrundensieg gegen Exweltmeister Italien
2014Brasiliennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Bosnien-Herzegowina und Griechenland gescheitert.
2018Russlandnicht qualifiziertIn der Qualifikation traf die Slowakei auf England, Litauen, Malta, Schottland und Slowenien. Zwar wurde der zweite Platz in der Gruppe hinter England erreicht, in der Rangliste der Gruppenzweiten belegte man am Ende aber den letzten Platz und verpasste somit erneut die Teilnahme an der WM.
2022Katarnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Russland und Kroatien gescheitert.

Teilnahme der Slowakei an Fußballeuropameisterschaften

Die Slowakei nahm als Teil der Tschechoslowakei an den Europameisterschaften 1960 bis 1992 teil. 1976 gewann die tschechoslowakische Mannschaft den Titel als im ersten Elfmeterschießen der EM-Geschichte Titelverteidiger Deutschland bezwungen wurde. In der Europameistermannschaft standen die slowakischen Spieler Ján Pivarník, Anton Ondruš, Jozef Čapkovič, Koloman Gögh, Karol Dobiaš, Jozef Móder, Marián Masný, Ján Švehlík und Ladislav Jurkemik. Nach der Aufspaltung der Tschechoslowakei in zwei selbständige Staaten nahm die Slowakei erstmals an der Qualifikation zur EM 1996 teil, konnte sich aber erstmals für die EM 2016 qualifizieren als das Teilnehmerfeld auf 24 Mannschaften erhöht wurde. In der Gruppenphase erreichte die Mannschaft hinter Wales und England den dritten Platz und war als bester Gruppendritter für das Achtelfinale qualifiziert, wo die Mannschaft an Weltmeister Deutschland scheiterte.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1996Englandnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Rumänien und Frankreich gescheitert.
2000Niederlande und Belgiennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Rumänien und Portugal gescheitert.
2004Portugalnicht qualifiziertIn der Qualifikation an England und der Türkei gescheitert, die sich auch nicht qualifizieren konnte.
2008Österreich und Schweiznicht qualifiziertIn der Qualifikation an Tschechien und Deutschland gescheitert.
2012Polen und Ukrainenicht qualifiziertIn der Qualifikation an Russland und Irland gescheitert.
2016FrankreichAchtelfinaleDeutschland0:3Qualifikation hinter Spanien als Gruppenzweiter vor der Ukraine, Belarus, Mazedonien und Luxemburg beendet.
2021EuropaVorrunde Spanien, Schweden, Polen In der regulären Qualifikation zunächst an Kroatien und Wales gescheitert. Nach Siegen gegen Irland und Nordirland über die Play-offs qualifiziert. Nach einem Sieg gegen Polen und Niederlagen gegen Schweden und Spanien als Gruppendritter ausgeschieden.

Erweiterter Kader

Für den Kader bei der Fußball-Europameisterschaft 2021, siehe

  • Leistungsdaten folgender Tabelle, Stand: 14. November 2021[4]
NameGeburtstagSpieleToreVereinDebütLetzter Einsatz
Torwart
Martin Dúbravka15.01.198902900England Newcastle United201414.11.2021
Dominik Greif06.04.199700400Spanien RCD Mallorca201914.10.2020
Dušan Kuciak21.05.198501400Polen Lechia Gdańsk200601.06.2021
František Plach08.03.199200000Polen Piast Gliwice
Marek Rodák13.12.199601200England FC Fulham202011.11.2021
Abwehr
Vernon De Marco Morlacchi18.11.199200101Slowakei ŠK Slovan Bratislava202114.11.2021
Dávid Hancko13.12.199702001Tschechien Sparta Prag201814.11.2021
Jakub Holúbek12.01.199100800Polen Piast Gliwice201611.11.2021
Tomáš Hubočan17.09.198507300Zypern Republik Omonia Nikosia200623.06.2021
Martin Koscelník02.03.199501201Tschechien Slovan Liberec202014.11.2021
Lukáš Pauschek09.12.199200600Slowakei ŠK Slovan Bratislava201230.03.2021
Peter Pekarík30.10.198610902Deutschland Hertha BSC200611.11.2021
Lubomír Šatka02.12.199502400Polen Lech Posen201814.11.2021
Milan Škriniar11.02.199505003Italien Inter Mailand201614.11.2021
Martin Valjent11.12.199500900Spanien RCD Mallorca201827.03.2021
Denis Vavro10.04.199601000Spanien SD Huesca201901.06.2021
Mittelfeld
László Bénes09.09.199700701Deutschland Borussia Mönchengladbach201723.06.2021
Matúš Bero06.09.199501700Niederlande Vitesse Arnhem201611.11.2021
Ondrej Duda05.12.199405409Deutschland 1. FC Köln201414.11.2021
Ján Greguš29.01.199103604Vereinigte Staaten Minnesota United201514.06.2021
Marek Hamšík (C)27.07.198713526Turkei Trabzonspor200711.11.2021
Lukáš Haraslín26.05.199602202Tschechien Sparta Prag201914.11.2021
Jakub Hromada25.05.199600500Tschechien Slavia Prag202114.11.2021
Patrik Hrošovský22.04.199204100Belgien KRC Genk201411.10.2021
Erik Jirka19.09.199700500Spanien Real Oviedo202111.11.2021
Juraj Kucka26.02.198709010England FC Watford200811.10.2021
Stanislav Lobotka25.11.199403403Italien SSC Neapel201614.11.2021
Róbert Mak08.03.199107314Ungarn Ferencváros Budapest201314.11.2021
Albert Rusnák07.07.199403407Vereinigte Staaten Real Salt Lake201614.11.2021
Tomáš Suslov07.06.200200900Niederlande FC Groningen202014.11.2021
Vladimír Weiss30.11.198907407Slowakei ŠK Slovan Bratislava200907.09.2021
Sturm
Ladislav Almási06.03.199900400Tschechien Banik Ostrava202114.11.2021
Róbert Boženík18.11.199902205Deutschland Fortuna Düsseldorf201914.11.2021
Michal Ďuriš01.06.198805907Zypern Republik Omonia Nikosia201223.06.2021
Ivan Schranz13.09.199301303Tschechien Slavia Prag202011.10.2021
David Strelec04.04.200101002Italien Spezia Calcio202114.11.2021

Rekordspieler

Marek Hamšík ist seit dem 13. Oktober 2018 Rekordnationalspieler, als er mit seinem 108. Länderspiel Miroslav Karhan ablöste, der mit seinem 53. Länderspiel am 12. Oktober 2002 Róbert Tomaschek abgelöst hatte. Dieser hatte am 24. März 2001 mit seinem 45. Länderspiel Dušan Tittel abgelöst, der am 11. März 1997 seinerseits Vladimír Kinder abgelöst hatte. Kinder hatte am 16. August 1995 den Vorkriegsrekord von Tomáš Porubský und Teodor Reimann überboten, die zwischen 1939 und 1943 vierzehn Spiele für die Slowakei machten.

RangNameEinsätzeTorePositionZeitraumWM-SpieleEM-Spiele
01.Marek Hamšík13526Mittelfeld2007–47
02.Peter Pekarík1092Abwehr2006–37
03.Miroslav Karhan10714Mittelfeld1995–201100
04.Martin Škrtel1046Abwehr2004–201944
06.Ján Ďurica914Abwehr2004–201744
07.Juraj Kucka9010Mittelfeld2008–37
08.Róbert Vittek8223Angriff2001–201640
09.Vladimír Weiss747Mittelfeld2009–2018, 202134
10.Tomáš Hubočan730Abwehr2006–05
Róbert Mak7314Angriff2013–06
12.Stanislav Šesták6613Angriff2004–201631
13.Filip Hološko658Angriff2005–201520
14.Miroslav Stoch606Mittelfeld/Angriff2009–41
15.Michal Ďuriš597Angriff2012–
16.Szilárd Németh5822Angriff1997–200600
Radoslav Zabavník581Abwehr/Mittelfeld2003–201230

Quelle: eu-football.info Stand: 14. November 2021[5]

Rekordtorschützen

Marek Hamšík ist seit dem 11. Juni 2019 Rekordtorschütze, als er beim 5:1 im EM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan zunächst mit seinem 23. Tor den Rekord von Róbert Vittek einstellte und ihn mit dem 24. Tor überbot.

RangNameToreEinsätzeQuoteZeitraumWM-ToreEM-Tore
01.Marek Hamšík261350,192007–01
02.Róbert Vittek23820,282001–20164
03.Szilárd Németh22580,381997–2006
04.Miroslav Karhan141070,131995–2011
Marek Mintál14450,312002–2009
Róbert Mak14730,192013–0
07.Adam Nemec13430,302006–20190
08.Stanislav Šesták13660,202004–20160
09.Peter Dubovský12[6]33[7]0,361994–2000
10.Juraj Kucka10900,112008–00

Trainer

Länderspiele gegen deutschsprachige Nationalmannschaften

Länderspiele gegen deutsche Fußballnationalmannschaften

  1. Slowakei – Deutschland 2:0 (27. August 1939 in Bratislava)
  2. Deutschland – Slowakei 3:1 (3. Dezember 1939 in Chemnitz)
  3. Slowakei – Deutschland 0:1 (15. September 1940 in Bratislava)
  4. Deutschland – Slowakei 4:0 (7. Dezember 1941 in Breslau)
  5. Slowakei – Deutschland 2:5 (22. November 1942 in Bratislava)
  6. Deutschland – Slowakei 2:0 (29. Juni 2001 in Bremen)
  7. Slowakei – Deutschland 2:0 (3. September 2005 in Bratislava)
  8. Slowakei – Deutschland 1:4 (11. Oktober 2006 in Bratislava)
  9. Deutschland – Slowakei 2:1 (6. Juni 2007 in Hamburg)
  10. Deutschland – Slowakei 1:3 (29. Mai 2016 in Augsburg)
  11. Deutschland – Slowakei 3:0 (26. Juni 2016 in Villeneuve-d’Ascq)

Länderspiele gegen die Schweiz

  1. 6. August 1997 in Bratislava 1:0
  2. 24. Mai 2008 in Lugano 0:2

Länderspiele gegen Österreich

  1. 27. März 2002 in Graz 0:2
  2. 31. März 2004 in Bratislava 1:1
  3. 10. August 2011 in Klagenfurt 2:1
  4. 15. November 2016 in Wien 0:0

Länderspiele gegen Liechtenstein

  1. 10. Oktober 1998 in Vaduz 4:0 (EM-Qualifikation)
  2. 8. September 1999 in Dubnica nad Váhom 2:0 (EM-Qualifikation)
  3. 2. April 2003 in Trnava 4:0 (EM-Qualifikation)
  4. 11. Oktober 2003 in Vaduz 2:0 (EM-Qualifikation)
  5. 8. September 2004 in Bratislava 7:0 (WM-Qualifikation)
  6. 17. August 2005 in Vaduz 0:0 (WM-Qualifikation)

Erfolge

Die FIFA berücksichtigt auch die früheren tschechoslowakischen Erfolge, zwei Vizeweltmeisterschaften (1934 und 1962), den Europameistertitel 1976 sowie den Olympiasieg 1980 für die Slowakei.

Bei der WM 1934 waren Štefan Čambal und Ferdinand Daučík dabei, Daučík spielte bei der WM 1938 bei allen Spielen der Tschechoslowakei. In den 1970er Jahren gaben in der tschechoslowakischen Mannschaft die Slowaken den Ton an. Bei der WM 1970 gab es 17 Slowaken in der 22-er Auswahl. Beim Sieg gegen Deutschland bei der EM 1976 in Belgrad standen neben vier Tschechen neun Slowaken auf dem Spielplatz: Jozef Čapkovič, Karol Dobiaš, Koloman Gögh, Ladislav Jurkemik, Anton Ondruš, Ján Pivarník, Jozef Móder, Ján Švehlík und Marián Masný.

Weitere Erfolge:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 10. Februar 2022, abgerufen am 11. Februar 2022.
  2. Tscheche Hapal wird slowakischer Nationaltrainer. In: rp-online.de. Rheinische Post, 22. Oktober 2018, abgerufen am 22. Oktober 2018.
  3. Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe: All-time FIFA World Cup Ranking 1930–2010 (PDF; 200 kB)
  4. Reprezentácia. Abgerufen am 12. November 2021 (slowakisch).
  5. Slovakia football team stats and records (englisch) eu-football.info. Abgerufen am 12. November 2021.
  6. Zudem 6 Tore für die Mannschaft der Tschechoslowakei
  7. Zudem 14 Spiele für die Mannschaft der Tschechoslowakei
  • futbalsfz.sk – Informationen auf der Webseite des slowakischen Verbandes zur Nationalmannschaft (slowakisch)
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