Schwedische Fußballnationalmannschaft

Die schwedische Fußballnationalmannschaft vertritt Schweden bei Fußball-Länderspielen. Der Spielbetrieb der Männernationalmannschaft wird ebenso wie bei der Frauennationalmannschaft und den diversen Jugendauswahlen vom Svenska Fotbollförbundet, dem schwedischen Fußballverband, organisiert. Größter Erfolg der Landesauswahl ist neben einer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1948 in London ein Vize-Weltmeistertitel. Insgesamt nahm die Mannschaft bisher an elf Welt- und fünf Europameisterschaften teil, wobei sie jeweils einmal als „Gastgeber“ fungierte. Schweden ist das erste Land, das 1.000 Länderspiele bestritten hat.[2] Außer 1944 konnten auf Grund der schwedischen Neutralität auch Spiele in den Weltkriegsjahren 1914–1918 und 1939–1945 stattfinden, in denen in vielen anderen Ländern keine oder nur sehr wenige Länderspiele stattfanden.

Schweden
Sverige
Spitzname(n) Blågult (Blau Gelb)
Tre Kronor (Drei Kronen)
Verband Svenska Fotbollförbundet
Konföderation UEFA
Technischer Sponsor adidas
Cheftrainer Schweden Janne Andersson
Co-Trainer Schweden Peter Wettergren
Kapitän Andreas Granqvist
Rekordtorschütze Zlatan Ibrahimović (62)
Rekordspieler Anders Svensson (148)
Heimstadion Friends Arena (seit 2012)
FIFA-Code SWE
FIFA-Rang 17. (1588.26 Punkte)
(Stand: 10. Februar 2022)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
1076 Spiele
531 Siege
229 Unentschieden
316 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Schweden Schweden 11:3 Norwegen Norwegen
(Göteborg, Schweden; 12. Juli 1908)
Höchste Siege
Schweden Schweden 12:0 Lettland Lettland
(Stockholm, Schweden; 29. August 1927)
Schweden Schweden 12:0 Südkorea Korea Kaiserreich
(London, England; 5. August 1948)
Höchste Niederlage
Vereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Königreich 12:1 Schweden Schweden
(London, England; 20. Oktober 1908)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 12 (Erste: 1934)
Beste Ergebnisse Zweiter, 1958
Europameisterschaft
Endrundenteilnahmen 7 (Erste: 1992)
Beste Ergebnisse Halbfinale, 1992
Olympische Spiele
Bronze 1924
Gold 1948
Bronze 1952
(Stand: 14. November 2021)

Geschichte

Anfangsjahre

Die schwedische Nationalmannschaft beim ersten Länderspiel am 12. Juli 1908

Der schwedische Fußballdachverband Svenska Fotbollförbundet wurde 1904 gegründet. Am 12. Juli 1908 trat die schwedische Nationalelf auf dem Sportplatz Balders Hage vor 3.000 Zuschauern gegen Norwegen zu ihrem ersten Länderspiel an, das mit 11:3 gewonnen wurde. Es ist das bis dato torreichste Spiel der schwedischen Länderspielgeschichte. Erik Bergström und Erik Börjesson trugen sich dabei jeweils vier Mal in die Torschützenliste ein.

Aufstellung Schweden: O. ErikssonMalm, AnderssonOlsson, Lindman, T. ErikssonG. Bergström, E. Bergström, Börjesson, Gustafsson, Ansén

Schwedische Torschützen: 1:1 (14.) Gustafsson, 2:1 (24.) Börjesson, 3:1 (27.) E. Bergström, 4:1 (29.) E. Bergström, 5:1 (44.) E. Bergström, 6:2 (60.) Börjesson, 7:2 (63.) Lindman, 8:3 (75.) Börjesson, 9:3 (79.) Gustafsson, 10:3 (86.) Börjesson, 11:3 (89.) E. Bergström

Im Herbst des Jahres spielte die Auswahl bei den Olympischen Spielen erstmals bei einem Turnier mit. Dabei wartete im Auftaktspiel gleich mit der englischen Amateurnationalmannschaft der Turnierfavorit, der sich mit einem 12:1-Erfolg klar durchsetzte. Dies ist bis heute die höchste Niederlage in der Geschichte der schwedischen Nationalelf. Nach der 1:17-Niederlage Frankreichs gegen Dänemark im Halbfinale zog sich diese zurück, so dass die schwedische Auswahl im Spiel um den dritten Platz antreten durfte. Nach einer 0:2-Niederlage gegen die niederländische Auswahl musste man sich dennoch mit dem vierten Platz zufriedengeben. Bei den Olympischen Spielen 1912 kam es im Achtelfinale zur Neuauflage des Spiels um den dritten Platz, nach einem umkämpften Spiel sicherte sich erneut die Niederlande den Sieg und zog durch ein 4:3 nach Verlängerung ins Viertelfinale ein, während sich Schweden in der Trostrunde wiederfand. Dort war in der ersten Runde Italien zu stark und setzte sich mit 1:0 durch.

Erste Erfolge und Misserfolge

Nach dem Ersten Weltkrieg nahm die schwedische Auswahl an den Olympischen Spielen 1920 teil. Dabei war die Mannschaft an den beiden torreichsten Spielen beteiligt. In der ersten Runde wurde Griechenland deutlich mit 9:0 deklassiert, ehe der Angstgegner Niederlande sich im Viertelfinale mit 5:4 nach Verlängerung durchsetzte. Immerhin wurde Herbert Karlsson mit sieben Toren Torschützenkönig des Turniers.

Bei den Olympischen Spielen 1924 war die schwedische Nationalmannschaft die Überraschungsmannschaft des Turniers. Im Auftaktspiel am 25. Juli wurde einer der Favoriten, die belgische Auswahl, mit 8:1 überrannt. Dies gilt noch heute als eine der größten Sensationen.[3] Durch einen 5:0-Erfolg über Ägypten gelang anschließend der Einzug ins Halbfinale. Dort erwies sich die Schweiz als zu stark, mit einem 3:1-Erfolg im Wiederholungsspiel gegen die Niederlande wurde allerdings im Spiel um Platz drei erstmals eine Medaille geholt.

Nationalmannschaft nach einem Länderspiel gegen Norwegen 1930

1928 nahm die Mannschaft nicht an den Olympischen Spielen und 1930 nicht an der Weltmeisterschaft teil. Nachdem 1932 kein olympischer Wettbewerb stattgefunden hatte, spielte die schwedische Auswahl erst bei der Weltmeisterschaft 1934 wieder bei einem bedeutenden internationalen Turnier mit. Schweden hatte sich durch klare Siege gegen Estland und Litauen für die Endrunde in Italien qualifiziert. Durch einen hart erkämpften 3:2-Erfolg über Argentinien zog die Mannschaft ins Viertelfinale ein, wo sich die Auswahl Deutschlands mit 1:2 durchsetzen konnte.

Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin blamierte sich die Landesauswahl. Gegen den haushohen Außenseiter Japan verlor die Mannschaft mit 2:3 und durfte nach dem ersten Spiel die Heimreise antreten. Bei der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1938 wurde die schwedische Auswahl in eine Gruppe mit der Auswahl des deutschen Reiches, Finnland und Estland gelost und konnte sich als Gruppenzweiter für die Endrunde qualifizieren. Dort hatte man Losglück und erhielt für das Achtelfinale ein Freilos, da der Gegner aus Österreich auf Grund der „Heimholung ins Reich“ nicht teilnahm. Im Viertelfinale wurde die kubanische Nationalmannschaft mit 8:0 deklassiert, ehe Ungarn durch einen 5:1-Erfolg den Traum vom Endspiel zunichtemachte. Im Spiel um den dritten Platz gegen Brasilien konnte Schweden durch Tore von Sven Jonasson und Arne Nyberg zwar mit 2:0 in Führung gehen, aber die Südamerikaner drehten u. a. durch zwei Tore des Torschützenkönigs Leônidas das Spiel und holten durch einen 4:2-Erfolg die Bronzemedaille.

Erfolgsjahre

Ihre größten Erfolge feierte die schwedische Nationalmannschaft dann Ende der 1940er und 1950er Jahre. Bei den Olympischen Spielen 1948 in London holte sich die Landesauswahl durch einen 3:1-Sieg im Endspiel über Jugoslawien die Goldmedaille. Zwei Jahre später wurde bei der Weltmeisterschaft 1950 der dritte Platz erreicht. Dadurch wurde man in Südeuropa auf die skandinavischen Kicker aufmerksam und einige Nationalspieler wechselten als Profis nach Italien, Spanien oder Frankreich. Da der schwedische Verband Profifußball ablehnte, wurden diese Spieler in den folgenden Jahren nicht für die Nationalmannschaft nominiert, so dass ein deutlicher Leistungsabfall eintrat. Zwar konnte bei den Olympischen Spielen 1952 noch die Bronzemedaille geholt werden, aber auch hier verließen etliche Auswahlspieler Schweden in Richtung Süden. So verpasste die Landesauswahl die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1954 und die Olympischen Spiele 1956.

Die schwedische Nationalmannschaft bei der WM 1958

Für die Weltmeisterschaft 1958 überdachte das Auswahlkomitee der Nationalmannschaft die Nominierungsrichtlinien und holte fünf im Ausland spielende Schweden in den Kader für das Turnier. Bei der WM im eigenen Lande kam die Mannschaft bis ins Finale. Das hart geführte Halbfinale gegen die deutsche Nationalmannschaft (auch Schlacht von Göteborg genannt) führte zu einer starken Abneigung gegen Schweden in Deutschland. Im Finale traf die schwedische Auswahl auf die brasilianische Auswahl, die im torreichsten Finale der WM-Geschichte durch einen 5:2-Sieg durch jeweils zwei Tore von Vavá und Pelé erstmals den WM-Pokal holte.

Rückschläge und ein kleines Comeback

Die schwedische Nationalmannschaft konnte lange Zeit nicht an die Erfolge aus diesem Jahrzehnt anknüpfen. Regelmäßig wurde die Qualifikation zu den Olympischen Spielen und den Europameisterschaften verpasst. Erst bei der Weltmeisterschaft 1970 trat man wieder auf internationalem Parkett auf, schied allerdings unglücklich wegen des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Uruguay bereits in der Vorrunde aus.

Bei der Weltmeisterschaft 1974 gab es wieder einen kleinen Lichtblick in der schwedischen WM-Historie. Bei der Auslosung wurde die Mannschaft nur im Topf 4 der „Außenseiter“ berücksichtigt. In der Gruppe III traf die Elf auf Bulgarien, die Niederlande und erneut Uruguay. Als überraschender Gruppenzweiter hinter dem Turnierfavoriten Niederlande gelang ungeschlagen und ohne Gegentor der Einzug in die zweite Finalrunde. Dort erwiesen sich zwar Polen und Deutschland als zu stark, durch einen abschließenden 2:1-Erfolg gegen Jugoslawien erreichte die Mannschaft jedoch den fünften Platz.

Die Weltmeisterschaft 1978 verlief wieder enttäuschend. Als Gruppenletzter hinter Österreich, Brasilien und Spanien verabschiedete sich Schweden für zwölf Jahre von internationalen Turnieren.

Rückkehr und kleine Erfolge

Erst mit der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1990 hob sich die schwedische Nationalmannschaft wieder aus der Versenkung, zuvor hatte sie das Vier-Länder-Turnier (1988) in Deutschland gewonnen. Dennoch scheiterte die Mannschaft nach drei 1:2-Niederlagen gegen Brasilien, Costa Rica und Schottland in der Vorrunde.

Durch die Ausrichtung der EM 1992 nahm Schweden erstmals an einer Europameisterschaft teil. Dort meldete sich die Mannschaft mit einem Paukenschlag im internationalen Fußball zurück und kam bis ins Halbfinale, wo man knapp an der deutschen Nationalmannschaft scheiterte. 1994 schaffte man bei der WM in den USA mit dem 3. Platz einen weiteren Achtungserfolg.

Danach folgte wieder eine kleine Durststrecke bis zur Qualifikation für die EURO 2000. Allerdings scheiterte die Auswahl sieglos in der Vorrunde. Bei der Weltmeisterschaft 2002 wurde Schweden in die sog. Todesgruppe mit England, Argentinien und Nigeria gelost und galt als krasser Außenseiter. Jedoch wurde die Mannschaft ungeschlagen Gruppensieger. Im Achtelfinale traf die Mannschaft auf das Überraschungsteam von Senegal. Die schwedische Elf schied unglücklich durch einen Treffer von Henri Camara in der 104. Spielminute mit 1:2 per Golden Goal aus.

Die schwedische Nationalmannschaft bei der WM 2006 vor dem Aufeinandertreffen mit Trinidad und Tobago

Zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland qualifizierte sich die schwedische Nationalmannschaft als einer der beiden besten Gruppenzweiten, nachdem nur die beiden Spiele gegen den Gruppensieger Kroatien verloren gegangen waren. In der Vorrunde der Gruppe B kam die Mannschaft im ersten Spiel gegen den Außenseiter Trinidad und Tobago über ein enttäuschendes 0:0 nicht hinaus, obwohl sie zahlreiche Chancen herausspielte. Das zweite Spiel gegen Paraguay konnte kurz vor Spielende mit 1:0 gewonnen werden. Im dritten und letzten Gruppenspiel gelang gegen England ein 2:2-Unentschieden. Mit dem Unentschieden erreichte Schweden als Zweiter der Gruppe B hinter England das Achtelfinale. Das Achtelfinale gegen Gastgeber Deutschland verlor Schweden 0:2. Auch Stars wie Zlatan Ibrahimović, Freddie Ljungberg und Kim Källström konnten keine Akzente setzen. Hinzu kam, dass Schweden aufgrund eines Platzverweises fast eine ganze Stunde in Unterzahl spielen musste und darüber hinaus einen Elfmeter in der zweiten Halbzeit nicht verwandeln konnte.

Schwedische Fußballfans während der WM 2006 in Dortmund

Mit der Qualifikation zur Europameisterschaft gelang die fünfte Teilnahme an einem Turnier in Folge. Erneut konnte die Mannschaft jedoch nicht überzeugen und schied bereits in der Vorrunde aus. Auch in der anschließenden Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010 gestalteten sich die Ergebnisse für die schwedische Auswahl durchwachsen. Zwar verlor sie lediglich ihre beiden Spiele gegen Dänemark, nach zwei Unentschieden gegen Portugal und einem Remis gegen Albanien verpasste die Elf jedoch als Tabellendritter die Qualifikation für das Turnier. Im Anschluss trat Lars Lagerbäck als Nationaltrainer zurück und wurde durch Erik Hamrén ersetzt.

In der Qualifikation zur EM-Endrunde 2012 traf Schweden auf Ungarn, San Marino, den amtierenden WM-Finalisten Niederlande, Moldau sowie auf Finnland. Das erste Spiel in Solna gegen Ungarn endete mit einem 2:0-Sieg. Das zweite Qualifikationsspiel, welches erneut ein Heimspiel war (dieses Mal allerdings in Malmö), endete mit einem 6:0 gegen San Marino. Die Mannschaft verlor das dritte Spiel, in Amsterdam, mit 1:4 gegen den Gruppenfavoriten aus den Niederlanden.

Schweden gewann im März 2011 mit 2:1 gegen Moldau, das Rückspiel in Moldau mit 4:1. Im Nachbarschaftsduell mit Finnland behielt Schweden mit 5:0 die Oberhand. Im September setzte es für Schweden in Budapest gegen Ungarn (1:2) die zweite Quali-Niederlage. In Serravalle konnten sich die Skandinavier rehabilitieren. San Marino wurde mit 5:0 besiegt. Im Oktober wurde die Qualifikation mit einem 2:1 in Finnland sowie mit einem 3:2 gegen die Niederlande beendet. Als bester Gruppenzweiter schaffte die Mannschaft die direkte Qualifikation.

Bei der EM-Endrunde traf die Mannschaft auf Co-Gastgeber Ukraine, England und auf Frankreich. Gegen die Ukraine wurde das Spiel nach einer 1:0-Führung mit 1:2 verloren. Gegen England unterlagen die Skandinavier nach einer zwischenzeitlichen 2:1-Führung mit 2:3. Das war gleichbedeutend mit dem Ausscheiden. Schweden gewann das abschließende Spiel gegen die bereits qualifizierten Franzosen mit 2:0.

In der Qualifikation zur WM-Endrunde 2014 traf die Elf auf Kasachstan, Färöer, EM-Halbfinalist Deutschland, Irland und Österreich. Das erste Spiel in Malmö gegen Kasachstan gewannen die Schweden mit 2:0. In Tórshavn gewann Schweden knapp mit 2:1 gegen die Färöer. Denkwürdig sollte allerdings das Spiel gegen Deutschland in Berlin werden. Bis zur 62. Minute lag Schweden mit 0:4 zurück. Die Mannschaft glich jedoch innerhalb von 30 Minuten durch Zlatan Ibrahimović, Mikael Lustig, Johan Elmander und Rasmus Elm (in der Nachspielzeit) aus. Schweden belegte am Ende den zweiten Platz und qualifizierte sich für die Play-offs, wo sie gegen Portugal ausschieden.

In der folgenden Vorausscheidung zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde Schweden in eine Gruppe mit erneut Österreich, Russland, Montenegro, Moldau und Liechtenstein gelost. Schweden belegte den dritten Platz und qualifizierte sich für die Play-offs, in denen sie sich gegen Dänemark durchsetzten. Daraufhin wurden sie in eine Gruppe mit Irland, Italien und Belgien gelost. Das Auftaktspiel gegen Irland endete mit einer Punkteteilung und die folgenden Partien gegen Italien und Belgien wurden verloren, sodass die schwedische Mannschaft nach der Gruppenphase ausschied.

In der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland spielte die schwedische Mannschaft gegen die Niederlande, Belarus, Vize-Europameister Frankreich, Bulgarien und Luxemburg. Schweden belegte den zweiten Platz hinter Frankreich und vor den Niederlanden und nahmen somit an den Play-offs teil, wo sie auf Italien trafen. Das Hinspiel in Solna wurde mit 1:0 gewonnen, im Rückspiel reichte ein Unentschieden zur Teilnahme an der Endrunde. Dort war man mit Weltmeister Deutschland, welcher die Gruppenphase nicht überstand, Südkorea und Mexiko in einer Gruppe. Die Südamerikaner und Schweden kamen weiter, die Skandinavier scheiterten erst im Viertelfinale am späteren Turniervierten England (0:2).

In Liga B der UEFA Nations League bekamen es die Schweden in Gruppe 2 mit der Türkei und Russland zu tun. Aufgrund des besseren Torverhältnisses setzte man sich gegen die Russen durch und stieg zur Saison 2020/21 in die höchste Liga, Liga A, auf.

Die Qualifikation zur EM 2021 wurde mit 21 Punkten hinter Spanien und noch vor dem ausgeschiedenen Nachbarn Norwegen erfolgreich absolviert. In der Gruppenphase der EM 2021 erspielte Schweden sich ein Remis gegen Spanien (0:0), danach gewann Schweden die Spiele gegen die Slowakei (1:0) und gegen Polen (3:2) und qualifizierte sich für das Achtelfinale, das sie gegen die Ukraine mit 1:2 n. V. verloren.

Herren

Teilnahme Schwedens an Weltmeisterschaftsendrunden

Die schwedische Nationalmannschaft nahm erstmals bei der zweiten Weltmeisterschaft, deren Endrunde 1934 in Italien ausgetragen wurde, teil. Insgesamt qualifizierte sie sich elfmal für ein Endrundenturnier und war einmal als Gastgeber automatisch qualifiziert. Als gastgebende Mannschaft erreichte sie bei der Endrunde 1958 als Vize-Weltmeister ihr bestes Ergebnis. Zudem stand sie zweimal im Halbfinale, dabei gelang 1994 der dritte Platz.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis[4] Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1930Uruguaynicht teilgenommen
1934ItalienViertelfinaleDeutschland8.József Nagy(Kader)
1938FrankreichSpiel um Platz 3BrasilienVierterJózsef Nagy(Kader)
1950BrasilienFinalrundeBrasilien, Uruguay, SpanienDritterGeorge Raynor(Kader)
1954Schweiznicht qualifiziert-In der Qualifikation an Belgien gescheitert
1958SchwedenFinaleBrasilienVizeweltmeisterGeorge RaynorEinzige Niederlage eines Ausrichters im Finale (Kader)
1962Chilenicht qualifiziert-In der Qualifikation an der Schweiz gescheitert
1966Englandnicht qualifiziert-In der Qualifikation an Deutschland gescheitert
1970MexikoVorrundeUruguay, Italien, Israel9.Orvar Bergmark(Kader)
1974DeutschlandZwischenrundePolen, Deutschland, Jugoslawien5.Georg Ericson(Kader)
1978ArgentinienVorrundeBrasilien, Spanien, Österreich13.Georg Ericson(Kader)
1982Spaniennicht qualifiziert-In der Qualifikation an Schottland und Nordirland gescheitert
1986Mexikonicht qualifiziert-In der Qualifikation an Deutschland und Portugal gescheitert
1990ItalienVorrundeBrasilien, Costa Rica, Schottland21.Olle Nordin(Kader)
1994USASpiel um Platz 3BulgarienDritterTommy Svensson(Kader)
1998Frankreichnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Schottland und Österreich gescheitert
2002Südkorea/JapanAchtelfinaleSenegal13.Lars Lagerbäck/Tommy SöderbergAus in der Verlängerung durch Golden Goal
(Kader)
2006DeutschlandAchtelfinaleDeutschland14.Lars Lagerbäck(Kader)
2010Südafrikanicht qualifiziertIn der Qualifikation an Dänemark und Portugal gescheitert
2014Brasiliennicht qualifiziertIn den Playoff-Spielen der Qualifikation an Portugal gescheitert.
2018RusslandViertelfinaleEngland7.Janne AnderssonIn den Playoff-Spielen der Qualifikation den viermaligen Weltmeister Italien ausgeschaltet. 0:2 Niederlage gegen England.
2022KatarQualifikation läuft

Besonderheiten:

  • Die Paarung Schweden – Brasilien ist (neben Deutschland – Argentinien) die häufigste Paarung bei Weltmeisterschaften. Bisher trafen beide Mannschaften siebenmal aufeinander. Dabei gewann Brasilien fünfmal, zwei Spiele endeten 1:1.
  • Das 1:7 gegen Brasilien in der Finalrunde 1950 ist die höchste WM-Niederlage Schwedens.
  • Schweden ist die einzige Mannschaft, die bei der Heim-WM das Finale erreichte, aber nicht gewinnen konnte.

Teilnahme Schwedens an Europameisterschaftsendrunden

Schweden nahm bisher siebenmal an der Europameisterschaftsendrunde teil, einmal als automatisch qualifizierter Gastgeber bei acht Teilnehmern, viermal bei 16 und zweimal bei 24 Teilnehmern. Das beste Ergebnis war die Halbfinalteilnahme als gastgebende Mannschaft 1992, im selben Jahr nahm sie erstmals an einer Endrunde teil.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1960Frankreichnicht teilgenommen
1964Spaniennicht qualifiziertIm Viertelfinale am Titelverteidiger und späteren Vizeeuropameister UdSSR gescheitert.
1968Italiennicht qualifiziertIn der Qualifikation an Bulgarien gescheitert, das aber ebenfalls die Endrunde nicht erreichte.
1972Belgiennicht qualifiziertIn der Qualifikation am Titelverteidiger Italien gescheitert, das aber ebenfalls die Endrunde nicht erreichte.
1976Jugoslawiennicht qualifiziertIn der Qualifikation am späteren Gastgeber und Vierten Jugoslawien gescheitert.
1980Italiennicht qualifiziertIn der Qualifikation am Titelverteidiger und späteren Dritten Tschechoslowakei gescheitert.
1984Frankreichnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Rumänien gescheitert.
1988BR Deutschlandnicht qualifiziertIn der Qualifikation an Italien gescheitert.
1992SchwedenHalbfinaleDeutschland-
1996Englandnicht qualifiziertIn der Qualifikation an der Schweiz und der Türkei gescheitert.
2000Niederlande und BelgienVorrundeBelgien, Italien, Türkei-Nach Niederlagen gegen Co-Gastgeber Belgien im Eröffnungsspiel und Italien sowie einem Remis gegen die Türkei als Gruppenletzter ausgeschieden.
2004PortugalViertelfinaleNiederlande-Niederlage im Elfmeterschießen
2008Österreich und SchweizVorrundeGriechenland, Russland, Spanien-Nach einem Sieg gegen Titelverteidiger Griechenland, sowie Niederlagen gegen Russland und den späteren Europameister Spanien als Gruppendritter ausgeschieden
2012Polen und UkraineVorrundeUkraine, England, Frankreich-In der Vorrunde wurden die ersten beiden Spiele gegen Co-Gastgeber Ukraine und England verloren, wodurch das Viertelfinale verpasst wurde. Das Spiel gegen Frankreich war nur noch für Frankreich relevant, der schwedische Sieg aber letztlich nur für die Platzierung Frankreichs entscheidend.
2016FrankreichVorrundeIrland, Italien, Belgien-Nach einem Remis und zwei Niederlagen als Gruppenletzter ausgeschieden.
2021EuropaAchtelfinaleUkraine-Nach einem Remis gegen Spanien gewann Schweden die Spiele gegen die Slowakei und gegen Polen und qualifizierte sich als Gruppenerster für das Achtelfinale, in dem sie gegen die Ukraine mit 1:2 n. V. verloren und damit das Viertelfinale verpassten.

Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen für A-Nationalmannschaften (6-mal)

1908 in LondonVierter
1912 in StockholmVorrunde
1920 in AntwerpenViertelfinale
1924 in ParisDritter
1928 in Amsterdamnicht teilgenommen
1936 in BerlinAchtelfinale
1948 in LondonOlympiasieger
1952 in HelsinkiDritter

Anmerkung: Die FIFA berücksichtigt im Gegensatz zum SvFF die Spiele von 1952 nicht mehr.

Titel

Die schwedische Fußballnationalmannschaft vor dem WM-Qualifikationsspiel am 7. Juni 2013.

Aktueller Kader

Folgende Spieler wurden für die WM-Qualifikationsspiele im November 2021 berufen.[5]

  • Stand der Leistungsdaten: 14. November 2021 (nach dem Spiel gegen Spanien)
NameGeburtstagSpieleToreVereinLetzter Einsatz
Tor
Pontus Dahlberg21. Januar 199900200England Doncaster Rovers9. Januar 2020
Kristoffer Nordfeldt23. Juni 198901500Schweden AIK Solna5. September 2021
Robin Olsen8. Januar 199005400England Sheffield United14. November 2021
Abwehr
Ludwig Augustinsson21. April 199404202Spanien FC Sevilla14. November 2021
Sebastian Holmén29. April 199200600Turkei Çaykur Rizespor11. November 2020
Emil Krafth2. August 199403800England Newcastle United14. November 2021
Victor Lindelöf (C)17. Juli 199405003England Manchester United14. November 2021
Alexander Milošević30. Januar 199200700Schweden AIK Solna11. Januar 2019
Joakim Nilsson6. Februar 199401000Deutschland Arminia Bielefeld14. November 2021
Martin Olsson17. Mai 198805405Schweden Malmö FF14. November 2021
Daniel Sundgren22. November 199000100Griechenland Aris Thessaloniki5. September 2021
Mittelfeld und Angriff
Jens Cajuste10. August 199900900Danemark FC Midtjylland12. Oktober 2021
Viktor Claesson2. Januar 1992057110Russland FK Krasnodar14. November 2021
Albin Ekdal28. Juli 198906500Italien Sampdoria Genua14. November 2021
Magnus Eriksson8. April 199000200Schweden Djurgårdens IF9. Oktober 2021
Emil Forsberg23. Oktober 1991068150Deutschland RB Leipzig14. November 2021
Viktor Gyökeres4. Juni 199800401England Coventry City12. Oktober 2021
Zlatan Ibrahimović3. Oktober 198112062Italien AC Mailand14. November 2021
Alexander Isak21. September 199903209Spanien Real Sociedad14. November 2021
Jesper Karlsson25. Juli 199800600Niederlande AZ Alkmaar11. November 2021
Dejan Kulusevski25. April 200002001Italien Juventus Turin14. November 2021
Oscar Lewicki14. Juli 199201500Schweden Malmö FF11. Januar 2018
Kerim Mrabti20. Mai 199400300Belgien KV Mechelen11. Januar 2018
Kristoffer Olsson30. Juni 199503500Belgien RSC Anderlecht14. November 2021
Robin Quaison9. Oktober 199303711Saudi-Arabien al-Ettifaq14. November 2021
Mattias Svanberg5. Januar 199901601Italien FC Bologna14. November 2021

    Nationaltrainer

    Einen offiziellen Nationaltrainer, auf schwedisch Förbundskapten, gibt es erst seit 1962. Vorher gab es ein Auswahlkomitee (Uttagningskommittén), das die Nominierung der Spieler festlegte. Während des Spiels war in der Regel jeweils der Vorsitzende des Komitees für die Auswahl zuständig. Deshalb werden diese öfters auch als Nationaltrainer bezeichnet.

    Allerdings hatte die Mannschaft mit dem Engländer George Raynor, der die Auswahl in den späten 1940er und den 1950er Jahren betreute und 1958 zur Vizeweltmeisterschaft führte, inoffiziell eine Art hauptamtlichen Nationaltrainer. 1948 wurde Schweden beim Olympiasieg von Rudolf Kock betreut.[6] 1962 wurde Lennart Nyman erster offizieller Nationaltrainer.

    Janne Andersson ist seit 2016 Nationaltrainer
    Amtszeiten Nationaltrainer
    seit 2016 Schweden Janne Andersson
    2009–2016 Schweden Erik Hamrén
    2004–2009 Schweden Lars Lagerbäck
    2001–2004 Schweden Tommy Söderberg und
    Schweden Lars Lagerbäck
    1998–2001 Schweden Tommy Söderberg
    1991–1997 Schweden Tommy Svensson
    1990 Schweden Nisse Andersson
    1986–1990 Schweden Olle Nordin
    1980–1986 Schweden Lars „Laban“ Arnesson
    1970–1979 Schweden Georg „Åby“ Ericson
    1965–1970 Schweden Orvar Bergmark
    1962–1965 Schweden Lennart Nyman

    Rekordspieler

    Schweden liegt in der Rangliste der Spieler mit mindestens 100 Länderspielen zusammen mit Kuwait auf dem neunten Platz. Von den derzeit aktiven Nationalspielern haben nur Sebastian Larsson und Zlatan Ibrahimović mehr als 100 Länderspiele bestritten.

    Thomas Ravelli und Björn Nordqvist waren vom 10. Juni 1995 bis 21. Mai 1996 mit 127 bis 130 Spielen bzw. vom 3. Juni 1978 bis 15. Dezember 1978 mit 109 bis 115 Spielen Weltrekordhalter. Am 6. September 2013 stellte Anders Svensson beim 2:1-Sieg in Irland den Rekord von Thomas Ravelli ein.[7] Am 10. September 2013 erhöhte er ihn beim Spiel gegen Kasachstan auf 144 Spiele und ist seitdem alleiniger Rekordhalter.[8]

    RangNameEinsätzeTorePositionZeitraumWM-SpieleEM-SpieleRekordnationalspieler
    01.Anders Svensson148210Mittelfeld1999–201359seit 6. September 2013
    02.Thomas Ravelli1430Tor1981–199710413. Juli 1994 bis 10. September 2013
    03.Andreas Isaksson1330Tor2002–2016313
    Sebastian Larsson133100Mittelfeld2008–2021411
    05.Kim Källström131160Mittelfeld2001–2016412
    06.Zlatan Ibrahimović120620Angriff2001–513
    07.Olof Mellberg1178Abwehr/Mittelfeld1997–2011813
    08.Roland Nilsson1162Abwehr1986–2000105
    09.Björn Nordqvist115[9]0Abwehr1963–197810022. September 1976 bis 13. Juli 1994
    10.Niclas Alexandersson1097Mittelfeld1993–200884

    Stand: 14. November 2021[10][11]

    Rekordtorschützen

    Zlatan Ibrahimović löste am 4. September 2014 mit seinem 50. Länderspieltor Sven Rydell als schwedischer Rekordtorschütze ab. Rydell hatte am 12. Juli 1925 beim 6:2 gegen Ungarn mit seinem 22. Länderspieltor zunächst den Rekord von Karl Gustafsson eingestellt und ihn mit seinem 23. Tor als Rekordtorschütze abgelöst. Gustafsson, der beim ersten Länderspiel der schwedischen Auswahl gegen Norwegen auch das erste Tor in der Geschichte der Nationalmannschaft erzielt hatte (siehe oben), war zwischen 1908 und 1918 in 32 Spielen 22-mal für Schweden erfolgreich gewesen.[12] Von den derzeit aktiven Nationalspielern hat Zlatan Ibrahimović mit 62 die meisten Länderspieltore erzielt.

    RangNameToreEinsätzeQuoteZeitraumWM/OL-ToreEM-Tore
    01.Zlatan Ibrahimović6212000,52seit 200106
    02.Sven Rydell49431,141923–1932-/6
    03.Gunnar Nordahl43331,301942–19487
    04.Henrik Larsson3710600,351993–200954
    05.Gunnar Gren33570,581940–19581/3
    06.Kennet Andersson31830,371990–200051
    07.Marcus Allbäck30740,411999–200811
    08.Martin Dahlin29600,481991–199740
    09.Agne Simonsson27510,531957–19674
    10.Tomas Brolin26470,551990–199543

    Weitere bekannte ehemalige Nationalspieler

    Im Trikot der schwedischen Nationalmannschaft liefen weitere Spieler auf, die einerseits im Vereinsfußball, aber auch als Leistungsträger im Nationaljersey internationale Bekanntheit erlangten.

    Siehe auch

    Commons: Schwedische Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 10. Februar 2022, abgerufen am 11. Februar 2022.
    2. svenskfotboll.se: „Mållöst i landskamp nr 1000“
    3. Ranking der größten Sensationen im Fußball (ELO) (Memento des Originals vom 24. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eloratings.net
    4. Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe: All-time FIFA World Cup Ranking 1930–2010 (PDF; 200 kB)
    5. Sveriges trupp till VM-kvalet, svenskfotboll.se, abgerufen am 8. November 2021 (schwedisch)
    6. de.fifa.com
    7. svenskfotboll.se: „Herr: Viktig seger i Dublin“
    8. svenskfotboll.se: „Anders Svensson slog Ravellis rekord“ (Memento des Originals vom 26. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/svenskfotboll.se
    9. Die FIFA zählt das erste Spiel im Rahmen der Olympia-Qualifikation am 4. Mai 1963 gegen Ungarn nicht mit.
    10. European national football teams 1872 - 2018 matches database, auf eu-football.info, abgerufen am 12. November 2021
    11. svenskfotboll.se: Sveriges landslagsmän 1908-2018
    12. rsssf.com: Goalscoring for Sweden National Team
    This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.