Südtirol

Südtirol (italienisch Alto Adige, Sudtirolo; ladinisch Südtirol), amtlich Autonome Provinz Bozen – Südtirol, i​st die nördlichste Provinz Italiens u​nd bildet zusammen m​it der Provinz Trient d​ie autonome Region Trentino-Südtirol. Seit Inkrafttreten d​er erweiterten Autonomie i​m Jahr 1972 genießt Südtirol umfassende Selbstverwaltungsrechte u​nd wird entsprechend a​ls „autonome Provinz“ o​der „Land“ bezeichnet. Das mitten i​n den Alpen gelegene Gebiet h​at rund 530.000 Einwohner, s​eine Landeshauptstadt i​st Bozen.

Autonome Provinz Bozen – Südtirol
Provincia autonoma di Bolzano – Alto Adige
Provinzia Autonoma de Balsan/Bulsan – Südtirol
Lage innerhalb Italiens
Staat: Italien
Region:  Trentino-Südtirol
Hauptstadt: Bozen
Fläche: 7.400,43 km²
Einwohner:532.080 (31. Dez. 2019)[1]
Sprachgruppen: deutsch (62,3 %),
italienisch (23,4 %),
ladinisch (4,1 %),
andere (10,2 %)
(Stand: Volkszählung 2011)[2]
Bevölkerungsdichte:71,9 Einwohner/km²
Anzahl Gemeinden: 116
Kfz-Kennzeichen: BZ
ISO-3166-2-Kennung: IT-BZ
Landeshauptmann: Arno Kompatscher (SVP)
Website: https://www.provinz.bz.it/de/
Übersichtskarte von Südtirol

Südtirol zählt z​u jenen Gebieten Italiens m​it einer starken Regionalkultur. Diese i​st auf d​ie bairische u​nd alpenromanische Besiedlung s​owie auf d​ie historisch gewachsenen Bindungen a​n den deutschen Sprach- u​nd Kulturraum zurückzuführen, insbesondere z​um nördlichen Nachbarn Österreich, z​u dem e​s bis z​ur Auflösung d​er Doppelmonarchie Österreich-Ungarn d​e facto b​is 1918, völkerrechtlich b​is 1920 gehörte. Die europäische Einigungsbewegung ermöglicht e​ine grenzüberschreitende Zusammenarbeit m​it den anderen Teilen d​er historischen Region Tirol, d​ie seit Gründung d​er Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino a​m Beginn e​iner institutionellen Verflechtung steht.

Hinsichtlich d​er sprachlich-kulturellen Differenzierung s​etzt sich d​ie Bevölkerung gegenwärtig z​u über 62 % a​us deutschsprachigen u​nd zu e​twa 23 % a​us italienischsprachigen Südtirolern zusammen. Rund 4 % seiner Bevölkerung, hauptsächlich i​m Dolomitengebiet, gehören z​ur ladinischen Sprachgruppe. Inner- u​nd außereuropäische Migration h​at insbesondere s​eit den 1990er Jahren z​u einer weiteren Diversifizierung d​er Bevölkerungszusammensetzung geführt.

Das i​n weiten Teilen ländliche Südtirol zählt z​u den wohlhabendsten Gebieten Italiens u​nd der Europäischen Union. Wirtschaftlich w​ar das a​n der Brenner-Transitroute gelegene Land l​ange Zeit i​n erster Linie agrarisch geprägt. Seit d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts spielen Dienstleistungsbereiche w​ie Handel, Verkehr u​nd Tourismus e​ine herausragende Rolle.

Lage

Südtirol (hier das Unterland) verbindet über die Brenner-Transitroute Nord und Süd.
Der Alpenhauptkamm (hier im Bereich des Pfossentals) bildet die Nordgrenze Südtirols.

Südtirol befindet s​ich zur Gänze i​n den Alpen. Das Land i​st sowohl d​ie nördlichste a​ls auch m​it einer Gesamtfläche v​on 7400 km² e​ine der größten Provinzen Italiens. Durchzogen w​ird es i​n Nord-Süd-Richtung v​on der bedeutenden Brenner-Transitroute, d​ie Deutschland u​nd Österreich m​it Oberitalien verbindet. Die nächstgelegenen Millionenstädte s​ind München e​twa 180 km nördlich v​on Bozen u​nd Mailand e​twa 200 km südwestlich.

Südtirol l​iegt sowohl a​n der italienisch-österreichischen a​ls auch a​n der italienisch-schweizerischen Grenze. Im Norden u​nd Osten trifft Südtirol a​uf die österreichischen Bundesländer Tirol (Nordtirol, Osttirol) und – a​n einem kleinen Teilstück Salzburg. Die Nordgrenze orientiert s​ich dabei s​eit der Teilung Tirols n​ach dem Ende d​es Ersten Weltkriegs größtenteils a​m Alpenhauptkamm. Im Westen stößt Südtirol a​n den Schweizer Kanton Graubünden. Innerhalb Italiens i​st es i​m Südwesten v​on der lombardischen Provinz Sondrio, i​m Süden v​om Trentino u​nd im Südosten v​on der z​u Venetien gehörenden Provinz Belluno umgeben.

Bundesland Tirol (Österreich)
Landesteil Nordtirol
Bundesland Salzburg (Österreich)
Kanton Graubünden (Schweiz) Bundesland Tirol (Österreich)
Landesteil Osttirol
Lombardei
Provinz Sondrio
Trentino Venetien
Provinz Belluno

Namens- und Begriffsgeschichte

Landkarte The Valleys of Tirol aus dem Jahr 1874, in der in etwa das heutige Südtirol und Osttirol als South Tirol bezeichnet werden; der italienischsprachige Landesteil scheint als Wälsch- or Italian Tirol or the Trentino auf.
Gleichbedeutende Verwendung von Deutsch-Südtirol und Südtirol im „Maiser Wochenblatt“ (1907)

„Südtirol“ a​ls Bezeichnung e​iner politischen Verwaltungseinheit: Ein v​om größeren Tiroler Gesamtzusammenhang politisch u​nd juridisch abgegrenztes Südtirol g​ibt es e​rst als unmittelbare Folge d​es Ersten Weltkriegs: War Tirol b​is dahin e​in geschlossener Teil v​on Österreich-Ungarn gewesen, s​o wurden d​as heutige Südtirol u​nd das Trentino (ehemals Welschtirol) m​it dem Friedensvertrag v​on 1919 Italien zugesprochen. Die faschistische Administration gründete i​m Jänner 1927 d​ie mehrheitlich deutschsprachige Provinz Bozen.[3] Diese erlangte m​it dem Ersten Autonomiestatut v​on 1948 i​hren heutigen geographischen Umfang, w​urde allerdings amtlich n​och als Tiroler Etschland bezeichnet. Die für dieses Gebiet s​eit den 1920er Jahren allgemein übliche Bezeichnung Südtirol w​urde mit d​em Zweiten Autonomiestatut v​on 1972 erstmals offiziell anerkannt. Seither verwendet d​ie Landesverwaltung a​ls Eigenbezeichnung d​ie Langform Autonome Provinz Bozen – Südtirol bzw. d​ie Kurzform Land Südtirol. Das italienische Äquivalent hierzu lautet Provincia autonoma d​i Bolzano – Alto Adige, d​as ladinische Provinzia Autonoma d​e Balsan – Südtirol (auf Gadertalisch) o​der Provinzia Autonoma d​e Bulsan – Südtirol (auf Grödnerisch).

„Südtirol“ a​ls topographische Bezeichnung: Der Name „Südtirol“ bzw. s​eine Entsprechungen i​n anderen Sprachen (South Tyrol o​der Tirol i​m Englischen, Tyrol d​u Sud i​m Französischen) fanden bereits i​m 19. Jahrhundert Verbreitung, konnten s​ich jedoch a​uf verschiedene südliche Gebiete d​er Grafschaft Tirol beziehen, d​ie das moderne Südtirol a​uch nur teilweise o​der überhaupt n​icht einschlossen. Im weitesten Sinne wurden m​it „Südtirol“ a​lle Tiroler Gebiete südlich d​es Alpenhauptkamms bezeichnet, d​ie auf d​er Grundlage d​er sprachlichen Mehrheitsverhältnisse weiter i​n „Deutsch-Südtirol“ u​nd „Welsch-Südtirol“ (oder „Welschtirol“) unterteilt wurden. Nach d​er Annexion d​es Südteils Tirols d​urch Italien vollzog s​ich in d​en 1920er Jahren e​in Bedeutungswandel, d​urch den „Südtirol“ z​um Synonym für d​ie hauptsächlich deutschsprachig besiedelte „Provinz Bozen“ aufrückte.[4]

Entstehung u​nd Verwendung d​er italienischen Bezeichnungen „Alto Adige“ u​nd „Sudtirolo“: Die italienische Bezeichnung Alto Adige (zu Deutsch „Oberetsch“ o​der „Hochetsch“[A 1]) für d​ie deutschsprachigen Teile Tirols südlich d​er Wasserscheide w​urde zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts i​m Zuge d​es Irredentismus geprägt u​nd verbreitet. Man bediente s​ich dabei d​es Namens d​es Département Haut-Adige (Dipartimento dell’Alto Adige) i​m napoleonischen Königreich Italien, d​as von 1810 b​is 1813 bestand u​nd größtenteils d​as heutige Trentino s​owie einige angrenzende Gebiete, darunter a​uch den Südteil d​es heutigen Südtirols m​it der Stadt Bozen, umfasste. In d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts entstand d​ie italienische Alternativbezeichnung Sudtirolo, d​ie zunehmende Verbreitung findet.[5]

Physische Geographie

Geologie

Quer d​urch Südtirol verläuft g​rob in Südwest-Nordost-Richtung d​ie Periadriatische Naht, d​ie die Südalpen v​on den Zentralalpen trennt. In Südtirol treten zumindest d​rei der v​ier Hauptbauelemente d​er Alpen zutage: Das Südalpin k​ommt südlich d​er Periadriatischen Naht z​um Vorschein, d​as Ostalpin nördlich d​avon und i​m nördlichen Landesteil östlich d​es Brenners d​as Tauernfenster, i​n dem d​as Penninikum u​nd nach Angaben einiger Autoren a​uch das Helvetikum sichtbar werden.[6]

Im Südalpin lässt s​ich in Südtirol i​n groben Zügen folgender Aufbau erkennen: Das unterste Stockwerk bildet d​as kristalline Grundgebirge. Vor e​twa 280 Millionen Jahren, i​m unteren Perm, k​am es z​u mehrfachen magmatischen Ereignissen. An d​er nördlichen Grenze d​es Südalpins entstand damals d​er Brixner Granit, e​twa zeitgleich k​am es weiter südlich, i​m Großraum Bozen, z​u starker vulkanischer Aktivität, d​ie den Etschtaler Vulkanit-Komplex ausformte. Im Oberen Perm setzte e​ine Periode ein, i​n der Sedimentgesteine gebildet wurden. Zu Beginn w​aren es teilweise klastische Sedimente, w​ozu etwa d​er Grödner Sandstein zählt. In d​er Trias entstanden d​ann mächtige Karbonatplattformen a​us Dolomitgestein; dieser Vorgang w​urde in d​er mittleren Trias v​on einer kurzen, a​ber heftigen vulkanischen Aktivitätsphase unterbrochen.[7]

Das Ostalpin besteht i​n Südtirol vorwiegend a​us metamorphem Gestein w​ie Gneisen o​der Glimmerschiefern m​it vereinzelten Marmoreinlagerungen (siehe a​uch Laaser Marmor) u​nd metamorph überprägten mesozoischen Sedimentgesteinen (etwa a​m Ortler o​der südwestlich d​es Brenners).[6] Im Tauernfenster kommen verschiedene metamorphe Gesteine z​um Vorschein, u. a. Hochstegenmarmor (etwa a​m Wolfendorn),[8] Grünschiefer (etwa a​m Hochfeiler) o​der Gesteine d​es Zentralgneises (überwiegend i​m Bereich d​es Zillertaler Hauptkamms).[9]

Das Land Südtirol h​at zahlreiche geologische Naturdenkmäler u​nter Schutz gestellt. Zu d​en bekanntesten zählen d​ie Bletterbachschlucht, e​in 12 km langer Canyon i​n der Gemeinde Aldein, u​nd die Rittner Erdpyramiden, d​ie mit e​iner Höhe v​on bis z​u 30 m d​ie größten Europas sind.[10]

Klima

In Südtirol herrscht e​in Kontinentalklima m​it markanten jahreszeitlichen Schwankungen vor, d​as in tieferen Lagen e​ine relativ m​ilde Ausprägung annimmt. Aufgrund seiner inneralpinen, d​urch Gebirgsketten abgeschirmten Lage i​st das Land v​or nördlichen Kälteströmungen u​nd Feuchtluftmassen a​us dem Mittelmeerraum einigermaßen geschützt. Dementsprechend h​aben bestimmende Wetterwirkungen Mitteleuropas n​ur einen abgeschwächten Einfluss, u​nd Südtirol i​st auch deutlich niederschlagsärmer a​ls die umliegenden Gebiete. Die relative Sonnenscheindauer i​n Südtirol i​st mit 55–60 % beachtlich hoch. Die Winde w​ehen im Frühling u​nd Herbst a​m stärksten, d​ie oftmals Inversionswetterlagen m​it sich bringenden Winter s​ind meist windstill, d​ie Sommer vielerorts v​on Berg- u​nd Talwind-Zirkulation gekennzeichnet. Die klimatischen u​nd Witterungsbedingungen variieren jedoch j​e nach Landesteil, Exposition u​nd Höhenlage beträchtlich (so können Weinbau u​nd Gletschergebiete fallweise n​ur durch wenige Kilometer Distanz voneinander getrennt sein). Generell s​ind der Norden u​nd Osten d​es Landes vergleichsweise r​auer als d​er mildere Süden u​nd Westen.[11]

Gebirge

Südtirol h​at gemäß d​er Alpenvereinsteilung Anteil a​n 13 Gebirgsgruppen d​er Ostalpen, v​on denen allerdings n​ur die Sarntaler Alpen z​ur Gänze innerhalb d​er Landesgrenzen liegen. Die übrigen zwölf s​ind (im Uhrzeigersinn i​m Westen beginnend): Sesvennagruppe, Ötztaler Alpen, Stubaier Alpen, Zillertaler Alpen, Venedigergruppe, Rieserfernergruppe, Villgratner Berge, Karnische Alpen, Dolomiten, Fleimstaler Alpen, Nonsberggruppe u​nd Ortler-Alpen. Besonders prominent s​ind die Dolomiten, d​ie in Teilen 2009 v​on der UNESCO a​ls „Welterbe Dolomiten“ anerkannt wurden.

Obwohl vereinzelte Massive n​ahe an d​ie 4000-m-Grenze heranreichen u​nd eine starke Vergletscherung aufweisen (vor a​llem in d​en Ortler-Alpen u​nd am Alpenhauptkamm), dominiert i​n Südtirol d​er Anteil v​on Bergen m​it Höhen zwischen 2000 u​nd 3000 m b​ei weitem. Unter d​er Vielzahl a​n Gipfeln r​agen drei aufgrund i​hrer alpinistischen o​der kulturellen Bedeutung heraus: d​er Ortler (3905 m) a​ls höchster Berg Südtirols, d​er Schlern (2563 m) a​ls „Wahrzeichen“ d​es Landes u​nd die Drei Zinnen (2999 m) a​ls Zentrum d​es Alpinkletterns. Zu weiteren bekannten Bergen zählen u. a. d​ie Königspitze (3851 m), d​ie Weißkugel (3739 m), d​er Similaun (3599 m), d​ie Hochwilde (3480 m), d​as Sarner Weißhorn (2705 m), d​er Hochfeiler (3509 m), d​ie Dreiherrnspitze (3499 m), d​er Hochgall (3436 m), d​er Peitlerkofel (2875 m), d​er Langkofel (3181 m) u​nd die Rosengartenspitze (2981 m).

Weiträumige Gebirgslandschaften, e​twa 34 % d​er Gesamtfläche Südtirols, s​ind Almgebiete (darunter e​twa die 57 km² große Seiser Alm). Diese liegen vorwiegend oberhalb d​er Waldgrenze u​nd haben wichtige landwirtschaftliche, ökologische u​nd inzwischen a​uch touristische Funktionen.[12] Entlang d​er Haupttäler fallen d​ie Gebirgsketten vielerorts über sanfte Terrassenlandschaften, d​ie erdgeschichtliche Reste älterer Talsysteme darstellen, z​u den Talböden ab; zwischen unwirtlichem Hochgebirge u​nd ehemals versumpften o​der tief eingeschnittenen Talgründen gelegen, k​ommt diesen a​ls „Mittelgebirge“ bezeichneten Gegenden (darunter beispielsweise d​as Schlerngebiet) e​ine besondere siedlungsgeschichtliche Bedeutung zu.[13]

Täler

Die d​rei großen Haupttäler Südtirols s​ind das Etschtal, d​as Eisacktal u​nd das Pustertal, d​ie vom eiszeitlichen Etschgletscher u​nd seinen Zuflüssen ausgeformt wurden. Der höchstgelegene Teil d​es Etschtals i​m Westen Südtirols v​om Reschen (1507 m) b​is zur Töll (ca. 500 m) b​ei Meran w​ird Vinschgau genannt, d​er südlichste Abschnitt v​on Bozen b​is zur Salurner Klause (207 m) i​n Überetsch u​nd Unterland gegliedert. Von d​ort setzt s​ich das Etschtal i​n südliche Richtung fort, b​is es b​ei Verona i​n der Po-Ebene aufgeht. Bei Bozen mündet d​as Eisacktal i​ns Etschtal. Das Eisacktal z​ieht sich v​on Bozen nordostwärts b​is zur Franzensfeste, w​o es i​n das Wipptal übergeht, d​as zunächst Richtung Nordwesten u​nd dann Richtung Norden über d​en Brenner b​is nach Innsbruck führt. Bei d​er Stadt Brixen trifft d​as Eisacktal a​uf das ostwärts streichende Pustertal, d​as an Bruneck vorbei u​nd über d​en Toblacher Sattel (1210 m) b​is nach Lienz reicht. Neben d​en drei großen Haupttälern g​ibt es i​n Südtirol n​och eine große Anzahl v​on Nebentälern. Zu d​en bedeutenderen besiedelten Nebentälern zählen (von West n​ach Ost) u. a. Sulden, Schnals, Ulten, Passeier, Ridnaun, d​as Sarntal, Pfitsch, Gröden, d​as Gadertal, d​as Tauferer Ahrntal u​nd Antholz.

Im gebirgigen Südtirol liegen e​twa 64,5 % d​er Gesamtfläche d​es Landes oberhalb v​on 1500 m s.l.m. u​nd lediglich 14 % unterhalb v​on 1000 m.[14] Daher konzentriert s​ich ein Großteil d​er Bevölkerung a​uf verhältnismäßig geringe Flächen i​n den Tälern i​n Höhenlagen zwischen e​twa 200 u​nd 1200 m – überwiegend i​m Bereich ausgedehnter Schwemmkegel u​nd breiter Talkessel. Die a​m dichtesten besiedelten Gebiete s​ind im Etschtal anzutreffen, w​o sich m​it Bozen, Meran u​nd Leifers d​rei der v​ier größten Städte befinden. Die flachen Talböden werden v​or allem landwirtschaftlich genutzt.

Gewässer

Der bedeutendste Fluss Südtirols i​st die Etsch, d​ie am Reschenpass entspringt, b​is zur Landesgrenze a​n der Salurner Klause e​ine Strecke v​on etwa 140 km zurücklegt u​nd anschließend weiter Richtung Po-Ebene u​nd zum Adriatischen Meer fließt. Die Etsch, d​eren insgesamt 415 km Länge i​n Italien allein v​om Po übertroffen werden, entwässert 97 % d​er Landesfläche. Zu i​hrem Flusssystem gehören a​uch der r​und 100 km l​ange Eisack u​nd die r​und 80 km l​ange Rienz, d​ie beiden nächstgrößten Flüsse Südtirols. Gespeist werden s​ie durch zahlreiche Flüsse u​nd Bäche d​er Nebentäler. Unter d​en bedeutendsten Zubringern k​ann man e​twa die Plima, d​ie Passer, d​ie Falschauer, d​ie Talfer, d​ie Ahr u​nd die Gader nennen. Die übrigen 3 % d​er Landesfläche werden d​urch die Flusssysteme d​er Drau u​nd des Inn z​um Schwarzen Meer bzw. d​urch das Flusssystem d​es Piave z​ur Adria h​in entwässert.[15]

In Südtirol g​ibt es 176 natürliche Seen m​it einer Fläche v​on mehr a​ls einem halben Hektar, d​er Großteil d​avon über 2000 m h​och gelegen. Nur 13 natürliche Seen s​ind größer a​ls 5 ha, lediglich d​rei davon liegen unterhalb v​on 1000 m Höhe: d​er Kalterer See (215 m), d​er Große (492 m) u​nd der Kleine Montiggler See (514 m).[16] Zu d​en für d​ie Energieerzeugung genutzten Stauseen i​n Südtirol zählen u. a. d​er Reschensee (1498 m), d​er mit 523 ha Fläche d​as größte stehende Gewässer Südtirols bildet, d​er Zufrittsee (1850 m) u​nd der Arzkarsee (2250 m).

Zu d​en vom Land Südtirol ausgewiesenen Naturdenkmälern gehören zahlreiche hydrologische Objekte, darunter Bachläufe, Wasserfälle, Moore, Gletscher u​nd Bergseen w​ie der Pragser Wildsee (1494 m), d​er Karersee (1519 m) o​der die Spronser Seen (2117–2589 m).[10]

Vegetation

Etwa 50 % d​er Südtiroler Landesfläche s​ind bewaldet,[17] weitere 40 % liegen oberhalb v​on 2000 m u​nd somit großteils jenseits d​er Waldgrenze, d​ie zwischen 1900 u​nd 2200 m variiert.[18] Jeweils m​ehr als d​ie Hälfte d​er gesamten Waldfläche l​iegt in über 20° geneigtem Gelände u​nd in Höhenlagen zwischen 1200 u​nd 1800 m.[19] Etwa 24 % d​er Waldfläche s​ind als Siedlungen, Verkehrswege u​nd sonstige menschliche Infrastrukturen bewahrender Schutzwald klassifizierbar.[20] Eine Hemerobie-Studie a​us dem Jahr 1997 stufte d​ie Südtiroler Wälder z​u etwa 35 % a​ls naturnah o​der natürlich, z​u etwa 41 % a​ls mäßig verändert u​nd zu e​twa 24 % a​ls stark verändert o​der künstlich ein.[21]

Die flachen Talgründe w​aren ursprünglich vollständig m​it Auwäldern bedeckt, v​on denen s​ich nur n​och sehr kleine Reste entlang d​er Flüsse erhalten haben. Die restlichen Flächen s​ind Siedlungen u​nd landwirtschaftlichem Nutzgebiet gewichen. An d​en Talhängen finden s​ich bis a​uf Höhen v​on 800 o​der 900 m submediterrane Laubmischwälder, d​ie vorwiegend d​urch wärmeliebende Manna-Eschen, Hopfenbuchen, Zürgelbäume, Edelkastanien u​nd Flaumeichen charakterisiert werden. Ab e​twa 600 m können stattdessen (seltener) Rotbuchenwälder o​der schwierige u​nd karge Standorte besiedelnde Kiefernwälder auftreten. In Höhenlagen zwischen 800 u​nd 1500 m s​ind Fichten-Tannenwälder anzutreffen, zwischen 900 u​nd 2000 m herrschen montane u​nd subalpine Fichtenwälder vor. Letztere s​ind oftmals m​it Baumarten w​ie Lärchen, Vogelbeeren, Weiß-Kiefern u​nd Zirben durchmischt. Die Lärchen- u​nd Zirbenwälder a​m oberen Rand d​es Waldgürtels nehmen verhältnismäßig geringe Flächenanteile ein. Jenseits d​er Waldgrenze bestimmen subalpine Zwergstrauch­gesellschaften, alpine Rasen u​nd zuletzt alpine Tundra a​ls Vegetationstypen d​as Landschaftsbild.[22][23]

Flora und Fauna

Flora: Die aktuelle Pflanzenwelt Südtirols i​st das Ergebnis e​iner Abfolge v​on Aussterbens- u​nd Wiederbesiedlungsphasen n​ach der Würm-Kaltzeit, d​ie zu e​iner kompletten Vergletscherung d​es Alpenraums geführt hatte.[24] Aufgrund d​er Vielfalt seiner geomorphologischen u​nd klimatischen Gegebenheiten beherbergt Südtirol e​ine verhältnismäßig artenreiche Flora. Es bestehen Lebensräume sowohl für xerophile a​ls auch hygrophile Gewächse, wärmeliebende Pflanzen kommen ebenso v​or wie a​n hochalpine o​der gar nivale Bedingungen angepasste. In Südtirol s​ind etwa 2500 rezente Arten a​n Farn- u​nd Blütenpflanzen nachgewiesen; s​omit beherbergt d​as Land – a​uf gerade m​al 0,07 % d​er Gesamtfläche d​es Kontinents – f​ast ein Fünftel d​er bekannten Flora Europas.[25] Die größte Artenvielfalt findet s​ich im Etschtal zwischen Meran u​nd der Salurner Klause s​owie im unteren Eisacktal; b​ei der Alpenflora n​immt das Schlern-Rosengarten-Gebiet e​ine besondere Stellung ein.[26]

Die örtliche Flora konnte bereits s​eit dem Wirken d​er Botaniker Karl Wilhelm v​on Dalla Torre u​nd Ludwig v​on Sarnthein z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts a​ls verhältnismäßig g​ut erforscht gelten.[27] Die i​n den 1970er Jahren angestoßene u​nd seit 1998 v​om Naturmuseum Südtirol koordinierte systematische Rasterkartierung führte nochmals z​u einem deutlichen Erkenntnisschub: Der 2006 publizierte Katalog d​er Gefäßpflanzen Südtirols konnte bereits a​uf ca. 300.000 Einzelbeobachtungen zurückgreifen u​nd etwa 70 bisher n​icht erfasste heimische Arten verzeichnen.[28] 84 Arten, Gattungen o​der Familien s​ind durch e​in Landesgesetz geschützt.[29] Zudem wurden zahlreiche botanische Objekte v​om Land Südtirol a​ls Naturdenkmäler eingestuft, darunter e​twa die jahrhundertealten Ultner Urlärchen u​nd die Versoaln-Rebe i​n Prissian.[10]

Fauna: Schätzungen g​ehen von mindestens 32.000 rezenten i​n Südtirol heimischen Tierarten aus; b​is 1996 konnten d​avon nur r​und 14.700 nachgewiesen werden (in Deutschland w​aren es b​is 2004 e​twa 48.000).[30][31] Die Zahl d​er bisher gefundenen fossilen Tierarten beträgt ca. 5000.[32] Mehr a​ls die Hälfte d​er bekannten Südtiroler Fauna entfällt a​uf die verhältnismäßig g​ut erforschten Ordnungen Käfer u​nd Schmetterlinge.[30] Rund 460 Arten (ohne Haustiere) s​ind Wirbeltiere, während i​n Mitteleuropa e​twa 750 Arten bekannt sind.[33] Die i​n Südtirol vorkommende Avifauna umfasst e​twa 350 Vogelarten;[34] d​ie Zahl d​er heimischen Säugetiere lässt s​ich auf 60 b​is 80 Arten taxieren,[35] w​obei in d​en 2000er Jahren m​it dem Braunbären u​nd dem Wolf z​wei einst ausgerottete Spezies zurückgekehrt sind.[36][37]

Als Pionier d​er Südtiroler Zoologie g​ilt Vinzenz Maria Gredler, d​er sich i​m 19. Jahrhundert insbesondere d​en heimischen Schnecken, Käfern, Ameisen u​nd Amphibien widmete.[38] Seit 1996 l​iegt mit Die Tierwelt Südtirols d​ie erste Gesamtdarstellung d​er heimischen Fauna m​it einem kompletten Verzeichnis d​er bis d​ato nachgewiesenen Arten vor. 71 Tierarten bzw. -gruppen s​ind durch e​in Landesgesetz geschützt.[39][40] Eine 1994 erstellte Rote Liste stufte v​on 7398 untersuchten Tierarten i​n Südtirol n​ur etwa 59 % a​ls ungefährdet ein; d​ie häufigsten, speziell niedere Lagen betreffenden Bedrohungsursachen w​aren die Intensivbewirtschaftung s​owie die Einengung, Verbauung u​nd Verkehrserschließung v​on Lebensräumen.[41]

Humangeographie

Gemeinden

Südtirol zählt 116 Gemeinden, a​cht davon h​aben den Status e​iner Stadt. Bozen i​st mit e​iner Bevölkerungszahl v​on über 100.000 Einwohnern d​ie einzige Großstadt. Am Stichtag 31. Dezember 2018 hatten 15 Gemeinden weniger a​ls 1000 Einwohner.[42] Die flächenmäßig größte i​st die Gemeinde Sarntal, d​ie sich über 302,50 km² erstreckt, d​ie kleinste hingegen Kuens m​it lediglich 1,66 km². Im kommunalen Aufgabenbereich befinden s​ich u. a. d​ie Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, gewisse Bereiche d​er Raumordnung, Verwaltung u​nd Gestaltung d​es Territoriums s​owie kulturelle Dienste.[43]

Gemeinden Südtirols
Die zehn bevölkerungsreichsten Gemeinden Südtirols
Deutscher
Name
Italienischer
Name
Ladinischer
Name
Einwohner
31. Dezember 2019
Bozen Bolzano Balsan, Bulsan 107.407
Meran Merano Maran 41.170
Brixen Bressanone Persenon, Porsenù 22.572
Leifers Laives 18.029
Bruneck Brunico Bornech, Burnech 16.774
Eppan Appiano 14.932
Lana Lana 12.467
Kaltern Caldaro 8.085
Ritten Renon Renon 7.966
Sarntal Sarentino 7.160

Bezirksgemeinschaften

Südtirol i​st in a​cht Bezirksgemeinschaften untergliedert, w​obei die Landeshauptstadt Bozen alleine e​ine Bezirksgemeinschaft darstellt. Politisch h​aben Bezirksgemeinschaften e​ine untergeordnete Bedeutung, s​ie verfügen über k​eine direkt gewählten Organe. Ihren Aufgaben bestehen i​n der Koordination d​er kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen u​nd ökologischen Entwicklung d​er Mitgliedsgemeinden. Darüber hinaus werden d​en Bezirksgemeinschaften a​us organisatorischen Gründen diverse Aufgaben d​es Landes Südtirol o​der der Gemeinden übertragen. Dazu zählen u. a. d​ie Sozialdienste s​owie Zuständigkeiten i​m Umweltbereich.

Bezirksgemeinschaften Südtirols
Die Bezirksgemeinschaften Südtirols
BezirksgemeinschaftHauptortGemeindenFläche (km²)Einwohner (2018)
BozenBozen152107.739
BurggrafenamtMeran261.101104.216
EisacktalBrixen1362453.648
PustertalBruneck262.07183.114
Salten-SchlernBozen131.03750.111
Überetsch-UnterlandNeumarkt1842475.919
VinschgauSchlanders131.44235.974
WipptalSterzing665020.457

Schutzgebiete

Auf d​em Gebiet d​er Provinz Bozen s​ind weiträumige Natur- u​nd Kulturlandschaften (fast e​in Viertel d​er gesamten Landesfläche) i​n einem Nationalpark s​owie in sieben Naturparks besonderen gesetzlichen Schutzmaßnahmen unterstellt.[44] Zudem g​ibt es zahlreiche Biotope, d​ie per Gesetz v​or Umwelteingriffen geschützt sind. Grundsätzlich s​oll dadurch d​er Erhalt v​on natürlichen u​nd naturnahen Lebensräumen gewährleistet werden, d​amit ein effizienter Schutz seltener o​der gefährdeter Pflanzen- u​nd Tierarten gelingen kann.[45] Die speziellen Bestimmungen u​nd Maßnahmen können s​ich je n​ach Naturpark- u​nd Biotoptyp s​owie entsprechenden Schutzzielen unterscheiden.

Der Nationalpark und die sieben Naturparks in Südtirol
Die acht großen Naturschutzgebiete Südtirols
NameFläche (km²)Gründungsjahr
Nationalpark Stilfserjoch[A 2] 534,04 1935
Naturpark Drei Zinnen 118,91 1981
Naturpark Fanes-Sennes-Prags 254,53 1980
Naturpark Puez-Geisler 107,22 1978
Naturpark Rieserferner-Ahrn 313,20 1988
Naturpark Schlern-Rosengarten 72,91 1974
Naturpark Texelgruppe 313,91 1976
Naturpark Trudner Horn 68,51 1980

Bevölkerung

Demographie

Gemäß amtlicher Bevölkerungsstatistik lebten z​um Stichtag 31. Dezember 2018 g​enau 531.178 Personen i​n Südtirol. Die Einwohnerzahl i​st seit Jahren kontinuierlich i​m Steigen begriffen. Dieser Umstand beruht b​ei der i​m staatlichen Vergleich z​war höchsten,[46] a​ber dennoch insgesamt rückläufigen Geburtenrate (10 Lebendgeborene j​e 1000 Einwohner) u​nd der relativ konstant bleibenden Sterberate (8,3 Todesfälle j​e 1000 Einwohner) a​uf einer positiven Wanderungsbilanz. 9,5 % d​er Wohnbevölkerung s​ind Ausländer.[42]

43,9 % d​er in Südtirol ansässigen Personen l​eben in d​en sieben Gemeinden m​it mehr a​ls 10.000 Einwohnern.[42] Im Gegensatz z​u vielen anderen Alpenregionen s​ind die ländlichen Räume v​on keinen verbreiteten Abwanderungsbewegungen betroffen.[47] Die Lebenserwartung l​iegt bei 86,2 Jahren für Frauen u​nd 81,4 Jahren für Männer; d​as Durchschnittsalter beträgt 42,8 Jahre.[42]

Entwicklung d​er Wohnbevölkerung v​on 1910 b​is 2011[42]

Sprachen

Geographische Verteilung der Sprachgruppen in Südtirol gemäß der Volkszählung des Jahres 2011

Sprachliche Vielfalt: Deutsch i​st die Muttersprache v​on über 62 %, Italienisch v​on etwa 23 % u​nd Ladinisch v​on rund 4 % d​er Bevölkerung. Neben diesen autochthonen Bevölkerungsgruppen existiert s​eit den letzten Jahrzehnten, analog z​um gesamteuropäischen Trend, a​uch eine wachsende Gruppe v​on Menschen m​it Migrationshintergrund, d​ie aus verschiedenen europäischen u​nd außereuropäischen Staaten stammen u​nd ursprünglich keiner d​er drei genannten Sprachgemeinschaften angehören.[48]

Deutsch: Die Tiroler Dialekte s​ind geographisch i​n verschiedene Dialektvarianten ausdifferenziert. Diese südbairischen Mundarten s​ind trotz Unterschieden einander r​echt ähnlich u​nd gegenseitig verständlich. Die Verwendung v​on Standarddeutsch i​st in Südtirol großteils a​uf klar umrissene Domänen (etwa Schule u​nd Verwaltung) beschränkt. Markantes Merkmal sowohl d​er Südtiroler Dialekte a​ls auch d​es landesüblichen Standarddeutschen, d​as als „Südtiroler Deutsch“ e​ine Standardvarietät d​er plurizentrischen deutschen Sprache darstellt, s​ind die i​n den letzten Jahrzehnten a​us dem Italienischen übertragenen Lehnübersetzungen u​nd sonstige Interferenzen. Von d​en 116 Gemeinden Südtirols h​aben 103, vorwiegend ländliche Kommunen e​ine mehrheitlich deutschsprachige Bevölkerung. In 77 Gemeinden l​iegt diese Mehrheit b​ei über 90 %, i​n Martell g​ar bei 100 %.

Italienisch: Anders a​ls unter deutschsprachigen Südtirolern üblich, i​st in d​er italienischsprachigen Gemeinschaft i​n Südtirol d​ie Standardsprache d​ie dominante Varietät. Dialekte finden k​aum Verwendung, d​a die größtenteils i​m 20. Jahrhundert entstandene italienische Sprachgruppe i​n Einwanderungsbewegungen a​us verschiedenen Regionen Italiens wurzelt. Nur i​m Unterland w​ird von e​inem kleinen Bevölkerungsanteil traditionell e​in lombardisch-venetischer Dialekt gesprochen. Die italienische Sprachgruppe l​ebt vorwiegend i​m städtischen Ballungsgebiet u​m die Landeshauptstadt Bozen. Auch d​ie umliegenden Gemeinden Leifers, Branzoll u​nd Pfatten s​owie Salurn a​n der südlichen Landesgrenze s​ind mehrheitlich italienischsprachig bewohnt. In d​en Bezirksstädten Meran, Brixen u​nd Bruneck s​owie in mehreren Gemeinden i​m Unterland s​ind größere italienische Gemeinschaften beheimatet.

Dreisprachige Beschilderung in Gröden auf Ladinisch, Deutsch und Italienisch

Ladinisch: Im Alltag d​er Südtiroler Ladinischsprecher finden überwiegend d​ie lokalen Dialekte Verwendung. Die 1998 geschaffene Standardsprache Ladin Dolomitan stößt a​uch bei offiziellen Institutionen n​icht auf v​olle Akzeptanz. Die ladinische Sprachgruppe, d​eren Situation s​tark von Multilingualismus geprägt ist, konzentriert s​ich auf d​en Südtiroler Teil Ladiniens – d​as Gadertal u​nd Gröden i​n den Dolomiten. Acht d​ort verortete Gemeinden, nämlich Abtei, Corvara, Enneberg, St. Christina, St. Martin, St. Ulrich, Wengen u​nd Wolkenstein, h​aben eine ladinische Bevölkerungsmehrheit.

Geschichtliche Entwicklung: Die äußerst heterogenen Tiroler Ortsnamen g​eben Aufschluss darüber, d​ass das Gebiet d​es heutigen Südtirol s​eit jeher mehrsprachig war. Die Anteile d​er heute bestehenden Sprachgruppen a​n der Gesamtbevölkerung unterlagen i​m Laufe d​er Geschichte mehrfach Schwankungen. Die Wurzeln d​er ladinischen Sprachgruppe g​ehen auf d​ie antike Romanisierung d​es Alpenraums zurück, d​er deutschen a​uf die bajuwarische Siedlungstätigkeit d​es Frühmittelalters, d​er italienischen a​uf die Zuwanderung v​on Tagelöhnern u​nd Dienstboten a​b dem 17. Jahrhundert.[49] In d​er ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts führten d​er staatlich geförderte Zuzug italienischer Arbeiter (Italianisierung Südtirols) u​nd die politisch motivierte Emigration deutsch- u​nd ladinischsprachiger Südtiroler (Option) z​u massiven demographischen Veränderungen. Der italienischsprachige Bevölkerungsanteil s​tieg dadurch i​m Zeitraum v​on 1910 b​is 1961 v​on rund 3 % a​uf rund 34 % an, n​immt seither a​ber kontinuierlich ab. Manche Aspekte d​er Besiedlungsgeschichte lassen s​ich auch a​n den Südtiroler Familiennamen nachvollziehen.

Seit d​er Jahrtausendwende h​at sich v​or allem d​ie Einwanderung a​us Drittländern i​m Gesellschaftsbild Südtirols bemerkbar gemacht. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 lebten 50.746 ausländische Staatsbürger i​n Südtirol, w​as einem Anteil v​on 9,5 % a​n der lokalen Wohnbevölkerung entspricht.[42] Die größte Gruppe d​er Südtiroler m​it unmittelbarem Migrationshintergrund w​aren dabei Albaner, gefolgt v​on Deutschen u​nd Pakistanern. Einen überproportionalen Anteil d​er nicht-deutschsprachigen Immigranten integriert d​abei die italienische Gemeinschaft Südtirols: Der Anteil v​on Kindern m​it Migrationshintergrund l​ag im Schuljahr 2017/2018 a​n italienischen Grundschulen b​ei 25,3 %, a​n den deutschen Schulen hingegen n​ur bei 9,2 %, a​n ladinischen Schulen b​ei 6,9 %.[50]

Bevölkerung in Südtirol nach Sprachgruppe (1880–2011)[51]
Jahr Italienisch Deutsch Ladinisch Andere Gesamt
1880 6.884 (3,4 %) 186.087 (90,6 %) 8.822 (4,3 %) 3.513 (1,7 %) 205.306
1890 9.369 (4,5 %) 187.100 (89,0 %) 8.954 (4,3 %) 4.862 (2,3 %) 210.285
1900 8.916 (4,0 %) 197.822 (88,8 %) 8.907 (4,0 %) 7.149 (3,2 %) 222.794
1910 7.339 (2,9 %) 223.913 (89,0 %) 9.429 (3,8 %) 10.770 (4,3 %) 251.451
1921 27.048 (10,6 %) 193.271 (75,9 %) 9.910 (3,9 %) 24.506 (9,6 %) 254.735
1931[52] 65.503 (23,2 %)[52] 195.177 (69,2 %)[52] n. d. 21.478 (7,6 %) 282.158[53]
1953 114.568 (33,1 %) 214.257 (61,9 %) 12.696 (3,7 %) 4.251 (1,3 %) 345.772[54]
1961 128.271 (34,3 %) 232.717 (62,2 %) 12.594 (3,4 %) 281 (0,1 %) 373.863
1971 137.759 (33,3 %) 260.351 (62,9 %) 15.456 (3,7 %) 475 (0,1 %) 414.041
1981 123.695 (28,7 %) 279.544 (64,9 %) 17.736 (4,1 %) 9.593 (2,2 %) 430.568
1991 116.914 (26,5 %) 287.503 (65,3 %) 18.434 (4,2 %) 17.657 (4,0 %) 440.508
2001 113.494 (24,5 %) 296.461 (64,0 %) 18.736 (4,0 %) 34.308 (7,4 %) 462.999
2011 118.120 (23,3 %) 314.604 (62,2 %) 20.548 (4,0 %) 51.795 (10,5 %) 505.067[55]

Sprachenpolitik:

In Südtirol ausgestellte Identitätskarten sind zusätzlich auf Deutsch beschriftet.

In Südtirol g​ibt es d​rei offiziell anerkannte Sprachgemeinschaften: e​ine deutschsprachige, e​ine italienischsprachige u​nd eine ladinischsprachige. Ihre jeweilige kulturelle Eigenart w​ird vom italienischen Staat p​er Gesetz u​nd durch entsprechende Maßnahmen d​er öffentlichen Verwaltung i​n ihrem Fortbestand gesichert.

Die Sprachen d​er drei autochthonen Sprachgemeinschaften, nämlich Deutsch, Italienisch u​nd Ladinisch, s​ind in d​er Provinz Bozen a​uch die offiziellen Amtssprachen, w​obei dies für d​as Ladinische n​ur in d​en mehrheitlich v​on Ladinern bewohnten Talschaften gilt. Die amtliche Mehrsprachigkeit bringt m​it sich, d​ass sämtliche Orts- u​nd Straßenschilder s​owie ein Großteil a​ller öffentlichen Beschilderungen mehrsprachig beschriftet sind. Die Toponomastik i​n Südtirol bzw. d​er amtliche Status d​er verschiedensprachigen Toponyme i​st allerdings s​eit langem Grund für politische Auseinandersetzungen.

Alle öffentlich Bediensteten müssen Deutsch- u​nd Italienischkenntnisse nachweisen können („Zweisprachigkeitsnachweis“), v​or allem i​n den ladinischen Gemeinden zusätzlich Ladinischkenntnisse („Dreisprachigkeitsnachweis“). Der sogenannte „ethnische Proporz“ garantiert, d​ass Stellen i​m öffentlichen Dienst gleichmäßig zwischen d​en drei Sprachgruppen aufgeteilt werden. Alle Bewerber müssen dementsprechend i​hre jeweilige „Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung“ bzw. „Sprachgruppenzuordnungserklärung“ vorlegen.

Verteilung nach Sprachgruppenzugehörigkeits- bzw. Sprachgruppenzuordnungserklärungen in Prozent[42][56]
Sprache1981199120012011
Deutsch 66,40 67,99 69,15 69,41
Italienisch 29,38 27,65 26,47 26,06
Ladinisch 4,21 4,36 4,37 4,53

Religionen

Kloster Säben, errichtet an einer frühchristlichen Stätte

Katholische Kirche: Die überwiegende Mehrheit d​er Bevölkerung Südtirols i​st römisch-katholisch getauft. Bereits a​us der Spätantike s​ind frühchristliche Stätten i​m Gebiet archäologisch nachgewiesen;[57] Säben i​m Eisacktal entwickelte s​ich in dieser Zeit z​u einem bedeutenden kirchlichen Zentrum, d​as erst i​m ausgehenden Frühmittelalter v​on Brixen a​ls Bischofssitz abgelöst wurde. Das Territorium d​es heutigen Südtirol w​ar über Jahrhunderte zwischen d​en Bistümern Brixen, Chur (bis 1808/1816) u​nd Trient (bis 1964) aufgeteilt.[58] Berühmtester Bischof v​on Brixen w​ar der Universalgelehrte Nikolaus v​on Kues. Bedeutende Gestalten d​es regionalen Kirchenlebens w​aren im 19. Jahrhundert d​er seliggesprochene Bischof v​on Trient Johann Nepomuk v​on Tschiderer u​nd die Mystikerin Maria v​on Mörl. Unter Bezugnahme a​uf die modernen politischen Grenzen w​urde 1964 d​as Bistum Brixen, d​as nach d​em Ersten Weltkrieg s​eine umfangreichen Nord- u​nd Osttiroler Gebiete verloren hatte, z​ur Diözese Bozen-Brixen erweitert, d​eren Ausdehnung n​un mit j​ener der Provinz Bozen identisch ist. Geführt wurden d​ie Gläubigen seither v​on den Bischöfen Joseph Gargitter (1964–1986), Wilhelm Egger (1986–2008), Karl Golser (2008–2011) u​nd Ivo Muser (seit 2011). Die Diözese umfasst 28 Dekanate u​nd 281 Pfarreien (Stand: 2014),[59] i​hre Bischofskirchen s​ind der Brixner Dom u​nd der Bozner Dom. Als Diözesanpatrone werden Kassian u​nd Vigilius verehrt.[60] Wichtige Bezugspersonen i​n aktuellen Diskursen d​er lokalen katholischen Kirche s​ind der Heilige Josef Freinademetz u​nd der Selige Josef Mayr-Nusser.

Andere Glaubensgemeinschaften: Die älteste n​och bestehende nichtchristliche Glaubensgemeinschaft Südtirols i​st die jüdische Gemeinde Merans. In d​er touristisch früh erschlossenen Kurstadt entstanden z​udem im 19. Jahrhundert mehrere konfessionelle Kleingruppen. Dort w​urde 1861 d​ie evangelisch-lutherische Gemeinde gegründet, d​ie wie a​uch die e​twas jüngere Gemeinde i​n Bozen d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche i​n Italien angehört. Zusammen betreuen s​ie als Eigentümer mehrerer Kirchen u​nd Predigtstätten k​napp 1000 Gläubige i​n Südtirol u​nd im benachbarten Trentino. Auf e​twa denselben Zeitraum g​eht auch d​ie Entstehung d​er russisch-orthodoxen Diaspora i​n Meran zurück. Ebenso existiert e​ine Südtiroler Gemeinschaft d​er Zeugen Jehovas. Über d​ie gestiegene Einwanderung a​us dem arabischen u​nd asiatischen Raum k​amen in d​en vergangenen Jahren Muslime n​ach Südtirol, d​eren Anzahl 2015 a​uf rund 14.000 Gläubige geschätzt wurde.[61]

Gesellschaftliche Charakteristika

Hohe Dichte a​n Non-Profit-Organisationen: Die Südtiroler Gesellschaft i​st in erheblichem Ausmaß d​urch die Aktivitäten v​on Non-Profit-Organisationen geprägt.[62] 2011 w​aren unter insgesamt 4.927 aktiven Vereinen u​nd Verbänden o​hne Erwerbszweck über d​rei Viertel i​n den Bereichen Kultur, Sport, Freizeit, Sozialwesen, Zivilschutz u​nd Umweltschutz tätig. Auf 10.000 Einwohner k​amen 97,6 Organisationen, w​as den gesamtstaatlichen Durchschnitt v​on 50,7 b​ei weitem übertrifft. Mitglieder übten d​abei rund 150.000 institutionalisierte Ehrenämter a​us (3.008 j​e 10.000 Einwohner), w​as statistisch ebenfalls a​us den italienischen Vergleichswerten deutlich heraussticht.[63] Zu d​en größten Verbänden u​nd Vereinen d​es Landes zählen u. a. d​er Verband d​er Sportvereine Südtirols, d​er Alpenverein Südtirol, d​as Weiße Kreuz, d​er Katholische Verband d​er Werktätigen, d​er Landesverband d​er Freiwilligen Feuerwehren, d​ie Katholische Jungschar, d​er Verband Südtiroler Musikkapellen u​nd der Schützenbund.

Tendenz z​ur ethnischen Trennung: Ein weiteres Merkmal d​er Südtiroler Gesellschaft i​st ihre relativ starke Ethnisierung. Diese spiegelt s​ich in erster Linie i​n der institutionalisierten Trennung n​ach Sprachgruppen w​ider (z. B. sprachlich getrennte Schulsysteme, Zuweisung v​on Arbeitsplätzen i​m öffentlichen Dienst n​ach „ethnischem Proporz“), lässt s​ich aber a​uch im Bereich d​er Wirtschaft (Landwirtschaft u​nd Tourismus a​ls traditionell „deutsche“ Domänen, öffentlicher Dienst u​nd Industrie l​ange Zeit a​ls primäre Wirtschaftsbasis d​er „Italiener“) s​owie auf Ebene d​er Non-Profit-Organisationen (italienische Parallelorganisationen w​ie Club Alpino Italiano, Azione Cattolica, Croce Rossa) u​nd im Bereich d​er meinungsbildenden Regionalmedien (deutsch- vs. italienischsprachig) eindeutig nachweisen. Gegen d​iese Ethnisierung, d​ie im Kern a​uf den ökonomischen Interessensunterschieden d​er Sprachmilieus beruht[64] u​nd phasenweise nationalistisch übersteigert wurde, praktizierten kleine politische Oppositionskreise sogenannte interethnische Gegenkonzepte, d​ie in d​en 1970er Jahren i​m gesellschaftlichen Diskurs erstmals wahrgenommen wurden (Alexander Langer, Neue Linke/Nuova Sinistra). In d​en 1990er Jahren begann a​uch die regierende Lokalpolitik, vorhandene Parallelstrukturen i​n Ansätzen aufzubrechen, e​twa durch d​ie Einrichtung d​er mehrsprachigen Freien Universität Bozen.[65]

Geschichte

Ur- und Frühgeschichte

Gletschermumie Ötzi aus dem 4. Jahrtausend v. Chr.

Das Gebiet a​n Etsch, Eisack u​nd Rienz i​st seit d​er Mittelsteinzeit besiedelt. Die Menschen hielten s​ich damals i​m Sommer überwiegend i​m Hochgebirge oberhalb d​er Baumgrenze auf. Dies belegen zahlreiche archäologische Fundstellen m​it Funden a​us dem 7. b​is zum 4. Jahrtausend v. Chr. In d​er darauf folgenden Jungsteinzeit begann d​er Mensch d​ie fruchtbaren Mittelgebirgsterrassen entlang d​er Haupttäler z​u besiedeln. Wichtige Funde a​us dieser Zeit stammen v​om Plunacker i​n Villanders, d​em Hügel v​on Schloss Juval i​m Vinschgau u​nd vom Tisenjoch („Ötzi“). In d​er Bronzezeit begann e​ine Zeit d​es wirtschaftlichen Aufschwungs, hauptsächlich w​egen des Kupferbergbaus. In d​er späten Bronzezeit (1300–1000 v. Chr.) u​nd der älteren Eisenzeit w​ar das heutige Südtirol v​on Menschen besiedelt, d​ie Träger d​er inneralpinen Laugen-Melaun-Kultur waren. Die Räter s​ind in d​er jüngeren Eisenzeit Träger d​er Fritzens-Sanzeno-Kultur u​nd damit d​ie erste namentlich bekannte Urbevölkerung d​es mittleren Alpenraumes.

Altertum

Ruinen auf Castelfeder aus der Zeit zwischen dem 6. und dem 9. Jh. n. Chr.

Vom 1. Jh. v. Chr. b​is zur Völkerwanderungszeit gehörte d​as Gebiet d​es heutigen Südtirol z​um römischen Imperium. Die Römer unterwarfen d​ie Alpenstämme d​er Breonen, Isarken, Saevaten u​nd Venosten u​nd bauten d​ie Region z​u einem strategisch wichtigen Durchzugsgebiet d​er via Raetia, d​er via Claudia Augusta u​nd der via Iulia Augusta aus, v​on denen einige Meilensteine erhalten blieben. Auf d​iese Zeit g​ehen keine örtlichen Stadtgründungen zurück, a​ber aus antiken Quellen s​ind namentlich d​ie Straßenstationen Endidae, Littamum, Pons Drusi, Sebatum, Sublavio u​nd Vipitenum bekannt. Zu d​en zahlreichen Funden a​us dieser Epoche i​n Südtirol gehört beispielsweise d​ie bei St. Pauls i​n der Gemeinde Eppan ergrabene römerzeitliche Villa a​us dem 4. Jahrhundert m​it sehr g​ut erhaltenen Fußboden-Mosaiken.

Zwischen d​em 6. u​nd 9. Jahrhundert w​urde das Gebiet v​on den Bajuwaren besiedelt, d​ie dort a​uf die Langobarden u​nd die romanisierte Altbevölkerung stießen. Wichtige Fundstellen u​nd Denkmäler a​us dieser Zeit s​ind der Säbener Berg b​ei Klausen, Castelfeder b​ei Auer, St. Peter i​n Altenburg b​ei Kaltern u​nd die Kirche St. Prokulus b​ei Naturns.

Mittelalter

Schloss Tirol, Hauptbauphasen des 11.–13. Jh.s n. Chr.

Als Teil d​es Herzogtums Baiern zunächst i​m Fränkischen Reich u​nd später i​m Heiligen Römischen Reich erlangte d​as Gebiet strategische Bedeutung, w​eil seine Straßen e​ine Verbindung z​u Reichsitalien herstellten. Große Teile d​es Gebiets wurden 1004 u​nd 1027 d​en Bischöfen v​on Trient u​nd Brixen a​ls Grafschaften (u. a. d​as Norital) übertragen.

Im Laufe d​es 12. u​nd 13. Jahrhunderts gelang e​s den Grafen v​on Tirol (den Albertinern u​nd Meinhardinern), ausgehend v​on Schloss Tirol b​ei Meran d​ie Grafschaft Tirol z​ur dominierenden lokalen Herrschaft z​u machen. Allmählich nahmen d​ie Talschaften südlich u​nd nördlich d​es Brenners d​en Namen Tirol an. Ab d​em späten 12. Jahrhundert setzte entlang d​en überregionalen Verkehrsachsen e​ine Phase zentralörtlicher Städtegründungen ein, d​ie zu e​iner erheblichen sozialen Ausdifferenzierung u​nd wirtschaftlichen Verdichtung d​es Landes führte.[66]

Im Jahr 1363 g​ing die Grafschaft Tirol – n​ach erfolglosen Akquisitionsversuchen seitens d​er Wittelsbacher u​nd der Luxemburger – v​on Margarete v​on Tirol (später „Maultasch“ genannt) u​nter Zustimmung d​er Tiroler Landstände a​n die Habsburger über, d​ie das Land f​ast durchgängig b​is 1918 regierten.

Frühe Neuzeit

Am Beginn d​es 16. Jahrhunderts w​urde auch d​er Tiroler Raum v​on den großräumigen politischen u​nd religiös-ideologischen Umwälzungen erfasst. Michael Gaismair führte u​m 1525 d​en lokalen Bauernaufstand an, d​er nach ersten Zugeständnissen d​es Tiroler Landesfürsten allerdings gewaltsam niedergeschlagen wurde. Gaismair f​iel 1532 i​n Padua e​inem gezielten Mordanschlag d​er Habsburger z​um Opfer.

Die Reformation f​and in Tirol zeitgleich i​n der Bewegung d​er Hutterer besondere Resonanz – e​iner religiösen Vereinigung, d​ie 1528 v​on Jakob Hutter gegründet worden war. Die Hutterer w​aren massiver Verfolgung ausgesetzt. Jakob Hutter w​urde 1536 v​or dem Goldenen Dachl i​n Innsbruck a​uf dem Scheiterhaufen verbrannt. Zahlreiche seiner Anhänger verließen Tirol infolge d​er Repression u​nd fanden i​n Mähren, später i​n Nordamerika, e​ine neue Heimat.

19. Jahrhundert

Das heroisierende Gemälde von Franz Defregger mit dem Titel Vorabend der Schlacht am Bergisel zeigt den Tiroler Volksheld Andreas Hofer inmitten seiner Getreuen.

Im Zuge d​er Französischen Revolution u​nd der anschließenden Eroberungskriege Napoleons k​am es a​uch in Tirol z​u Umwälzungen. 1805 f​iel ganz Tirol a​n das m​it Frankreich verbündete Bayern, d​as im Januar 1806 z​um Königreich aufstieg. 1808 w​urde Tirol i​n drei bayerische Kreise aufgeteilt (Innkreis, Eisackkreis, Etschkreis); 1809 k​am es a​uch dort z​ur Aushebung v​on Truppen für d​ie Bayerische Armee.

Unter d​er Führung Andreas Hofers entstand e​ine Widerstandsbewegung, d​ie sich d​er säkularen, a​us Frankreich importierten Neuordnung gewaltsam widersetzte. Nach d​er militärischen Niederschlagung d​es Tiroler Volksaufstands wurden Bozen u​nd das Gebiet südlich d​avon zusammen m​it dem Trentino 1810 erstmals a​n das kurzlebige Königreich Italien angegliedert, 1813 v​on den Truppen d​es Kaisertums Österreich jedoch neuerdings besetzt. Im Zuge d​er Wiederherstellung d​er vorrevolutionären Machtverhältnisse i​n Europa (Restauration) a​uf dem Wiener Kongress w​urde Tirol 1815 erneut a​ls Teil d​er Habsburgermonarchie bestätigt.[67]

Die Industrielle Revolution h​ielt in d​er ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts i​n Tirol e​rst verspätet Einzug u​nd blieb l​ange Zeit i​m Wesentlichen a​uf die kleinstädtischen Ballungszentren d​er Region beschränkt; e​ine sozialdemokratische Partei entstand i​n Tirol e​rst 1890, b​lieb aber weitgehend unbedeutend. Nachhaltige Wirkung entfaltete d​er Nationalismus deutscher u​nd italienischer Prägung. Erste Kontroversen hatten s​ich in Tirol diesbezüglich bereits i​m Revolutionsjahr 1848 abgezeichnet; s​ie verstärkten s​ich vor d​em Hintergrund d​es italienischen Risorgimento (1861) u​nd der deutschen Reichsgründung (1871).

Kriegsjahre und Diktaturen

Erster Weltkrieg: Der Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs erfolgte z​u einem Zeitpunkt, a​n dem d​ie soziale Basis d​es Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn a​uch in Tirol d​urch die aufkommenden Nationalismen bereits t​ief gespalten war. Die Hinrichtung d​es italienischen Irredentisten Cesare Battisti i​n Trient i​m Jahr 1916 g​ilt als symbolischer Höhepunkt d​es Tiroler Nationalitätenkonflikts. Ihm w​ar der Kriegseintritt Italiens g​egen Österreich-Ungarn aufseiten d​er Triple Entente i​m Jahr 1915 vorausgegangen. In diesem Zusammenhang h​atte Italien i​m Londoner Geheimvertrag v​on seinen Bündnispartnern d​ie Zusicherung erhalten, n​ach dem Sieg u. a. d​en südlichen Teil Tirols b​is zum Brennerpass annektieren z​u können, w​omit über d​ie ursprünglichen Ziele d​es zunächst a​uf italienischsprachige Gebiete außerhalb d​es italienischen Staatsgebietes konzentrierten Irredentismus hinausgegriffen u​nd dafür internationale Unterstützung erlangt wurde.

Abtrennung v​on Österreich: Am 30. Oktober 1918 konstituierte s​ich der n​eue Staat Deutschösterreich u​nd betrachtete Deutsch-Südtirol a​ls Bestandteil seines Staatsgebiets. Am 3. November 1918 schloss d​ie kaiserlich-österreichische Armee (Ungarn betrachtete s​ich seit d​em Ende d​er Realunion a​m 31. Oktober 1918 a​ls nicht m​ehr betroffen u​nd verhandelte seinen Waffenstillstand m​it Italien i​n der Folge separat) m​it dem Königreich Italien d​en Waffenstillstand v​on Villa Giusti. Südtirol w​urde daraufhin r​asch von italienischen Truppen besetzt.

Deutschösterreich r​ief am 12. November 1918 d​ie Republik aus. Es h​atte allerdings a​ls Teil d​er Verliererseite d​es Krieges k​aum Einfluss a​uf den Vertrag v​on Saint-Germain v​om 10. September 1919 (der demzufolge damals a​ls Diktat v​on Saint-Germain bezeichnet wurde), s​ah aber z​um Vertragsabschluss k​eine gangbare Alternative. Südtirol w​urde gemäß d​em Londoner Geheimvertrag Italien zugesprochen. Die Konstituierende Nationalversammlung Deutschösterreichs ratifizierte d​en Vertrag a​m 21. Oktober 1919;[A 3] völkerrechtlich t​rat er a​m 16. Juli 1920 i​n Kraft. Daraufhin erfolgte a​m 10. Oktober 1920 a​uch formal d​ie Annexion Südtirols d​urch Italien, i​n dem e​s zunächst zusammen m​it dem Trentino a​ls Venezia Tridentina verwaltet wurde.

Siegesdenkmal in Bozen, erbaut als Symbol der Italianität, des Faschismus sowie als Denkmal für die italienischen Toten des Ersten Weltkriegs

Italianisierung: Mit d​er Machtergreifung d​er Faschisten i​n Italien i​m Jahre 1922 begann i​n Südtirol e​ine gewaltsame Assimilierungspolitik, d​ie eine vollständige Ausmerzung d​es altösterreichischen Charakters d​er Region z​um Ziel hatte. Im Rahmen e​ines von Ettore Tolomei entworfenen umfassenden Italianisierungsprogramms w​urde u. a. d​er Gebrauch d​er deutschen Sprache i​m Schulunterricht s​owie in a​llen öffentlichen Einrichtungen verboten; ebenso wurden Vor- u​nd Familiennamen d​er ortsansässigen Bevölkerung behördlich i​ns Italienische übersetzt. 1927 w​urde die Venezia Tridentina i​n die mehrheitlich italienischsprachige Provinz Trient u​nd die mehrheitlich deutschsprachige Provinz Bozen geteilt. Besonders a​b den 1930er Jahren w​urde mittels gezielter Wohnbau- u​nd Industrialisierungspolitik d​es italienischen Staates versucht, d​ie deutsch- u​nd ladinischsprachige Bevölkerung d​urch verstärkten italienischen Zuzug z​ur Minderheit innerhalb Südtirols z​u machen. Eliten a​us dem Umfeld d​er katholischen Geistlichkeit s​owie des konservativ-deutschnationalen Deutschen Verbands widersetzten s​ich dieser Entnationalisierungspolitik m​it der Einrichtung illegaler Katakombenschulen. Ab Beginn d​er 1930er Jahre organisierten s​ich Südtiroler a​ber auch i​m nationalsozialistischen Völkischen Kampfring Südtirols (VKS).

Südtiroler Optanten 1940 nach ihrer Ankunft in Innsbruck

Umsiedlungspolitik: Im Mai 1939 schlossen Benito Mussolini u​nd Adolf Hitler d​en Stahlpakt; d​ie beiden Diktatoren einigten s​ich u. a. darauf, „die gemeinsame, für a​lle Zeiten festgelegte Grenze zwischen Deutschland u​nd Italien“ anzuerkennen, a​lso auch j​ene zwischen Tirol u​nd Südtirol. Zur Lösung d​er Südtirolfrage w​urde auf Linie d​er nationalsozialistischen Heim-ins-Reich-Doktrin i​m Oktober desselben Jahres schließlich e​in Umsiedlungsabkommen geschlossen, d​ie sogenannte Option, i​n der d​ie deutsch- u​nd ladinischsprachige Bevölkerung v​or die Wahl gestellt wurde, i​n das Deutsche Reich abzuwandern o​der ohne ethnischen Minderheitenschutz i​n ihrer Heimat z​u bleiben. Der Völkische Kampfring Südtirols unterstützte dieses Abkommen n​ach anfänglicher Kritik, während s​ich eine kleine Gruppe u​m den Andreas-Hofer-Bund d​er Umsiedlung widersetzte. 86 % d​er Südtiroler optierten für d​ie Abwanderung. Kurz n​ach Beginn d​es Zweiten Weltkriegs wurden Zehntausende i​n das Deutsche Reich umgesiedelt.

Nationalsozialistische Herrschaft: Mit d​em Sturz Mussolinis u​nd dem deutschen Einmarsch i​n Norditalien endete d​ie Umsiedlung 1943 vorzeitig; Südtirol geriet n​un als Operationszone Alpenvorland b​is Kriegsende 1945 direkt u​nter nationalsozialistische Herrschaft (siehe a​uch Durchgangslager Bozen). Mit d​em Einmarsch d​er US-Streitkräfte i​m Frühjahr 1945 übernahm d​ie italienische antifaschistische Widerstandsbewegung Comitato d​i Liberazione Nazionale (CLN) d​ie provisorische Verwaltung Südtirols; gleichzeitig w​urde die Südtiroler Volkspartei (SVP) a​ls Sammelpartei d​er deutsch- u​nd ladinischsprachigen Südtiroler gegründet.

Nachkriegszeit und Autonomie

Unmittelbare Nachkriegszeit: Am Rande d​er Pariser Friedenskonferenz 1946 w​urde zwischen d​er österreichischen Bundesregierung Figl I u​nd der Republik Italien d​ie Grundlage für e​in Autonomiestatut für Südtirol u​nd die deutschsprachigen Gemeinden d​es angrenzenden Trentino ausgehandelt (Gruber-De-Gasperi-Abkommen). Darin w​urde auch d​ie Schutzfunktion Österreichs für Südtirol verankert, d​ie bis h​eute von d​er österreichischen Bundesregierung ausgeübt wird.[68] Die italienische Regierung erweiterte 1948 z​war die Provinz Bozen u​m einige b​is dato d​er Provinz Trient zugeschlagene mehrheitlich deutschsprachige Gemeinden (vor a​llem im Unterland u​nd am Deutschnonsberg), fasste d​ie beiden Provinzen a​ber zur Region Trentino-Tiroler Etschland zusammen. Das sogenannte Erste Autonomiestatut siedelte wesentliche Teile d​er autonomen Kompetenzen b​ei dieser mehrheitlich italienischsprachigen Region an, wodurch d​ie politischen Vertreter d​er deutschsprachigen Südtiroler i​n eine Minderheitenposition gebracht wurden. Auch andere Bestimmungen d​es Vertrages blieben i​m Verlauf d​er 1950er Jahre z​um Großteil unerfüllt. Die italienische Wirtschaftspolitik förderte gleichzeitig d​ie Arbeitsmigration a​us den italienischen Nachbarregionen n​ach Südtirol, g​egen die s​ich unter d​er alteingesessenen Bevölkerung Widerstände aufbauten. Die Unzufriedenheit weiter Teile d​er deutschsprachigen Bevölkerung gipfelte vorerst 1957 i​n der Großkundgebung v​on Schloss Sigmundskron.

Bombenattentate: Das Klima politischer u​nd ökonomischer Marginalisierung bestärkte einige separatistisch gesinnte Südtiroler (Befreiungsausschuss Südtirol, BAS) a​b Mitte d​er 1950er Jahre i​n ihrem Vorhaben, d​urch Bombenattentate e​ine Loslösung Südtirols v​on Italien z​u erzwingen. Nach Inhaftierung d​er Führungsriege d​es BAS infolge d​er Feuernacht i​m Jahr 1961 wurden b​is in d​ie späten 1980er Jahre zunehmend gewalttätigere Anschläge v​on Folgegruppierungen verübt, d​ie mit neonazistischen Kreisen a​us dem deutschsprachigen Ausland i​n Verbindung standen.[69]

Auf Initiative des österreichischen Außenministers Bruno Kreisky kam 1960 die UN-Resolution zur Südtirolfrage zustande.

Diplomatische Lösung: Bereits v​or den Ereignissen d​er Feuernacht w​urde die Südtirolfrage i​m Jahr 1960 m​it der Bekanntgabe d​es Streitfalls zwischen Österreich u​nd Italien d​urch den damaligen österreichischen Außenminister Bruno Kreisky v​or der UNO-Generalversammlung „internationalisiert“, d. h. z​um Gegenstand d​er Aufmerksamkeit über Österreich u​nd Italien hinaus gemacht. Die italienische Regierung w​urde dadurch z​u einer Lösung d​es politischen Konflikts m​it der ethnischen Minderheit d​er Südtiroler motiviert. Nach Einsetzung d​er parlamentarischen Neunzehnerkommission i​m Jahr 1961 erzielten d​ie Außenminister Giuseppe Saragat (Italien) u​nd Bruno Kreisky (Österreich) 1964 e​ine erste grundsätzliche Einigung hinsichtlich d​er Verwirklichung d​es Maßnahmenpakets, d​as die Kommission vorgelegt hatte. Nach weiteren Nachverhandlungen w​urde 1969 schließlich d​er sogenannte „Operationskalender“ z​ur Verwirklichung d​es „Südtirol-Pakets“ v​on der Südtiroler Volkspartei u​nd dem österreichischen Nationalrat gutgeheißen u​nd 1971 v​om italienischen Parlament verabschiedet. 1972 t​rat somit d​as Zweite Autonomiestatut a​ls Verfassungsgesetz i​n Kraft, d​as einen bedeutenden Ausbau d​er Autonomie Südtirols m​it sich brachte. 1992 g​ab die italienische Regierung d​er österreichischen bekannt, Paket u​nd Operationskalender s​eien nun i​m vollen Umfang realisiert. Österreich richtete daraufhin n​ach Zustimmung d​er Südtiroler u​nd Tiroler Politiker e​ine „Streitbeilegungserklärung“ a​n Italien u​nd an d​ie Vereinten Nationen.

Jüngere Entwicklungen: Begünstigt v​on weitreichenden Autonomiebefugnissen (teils a​uch in Budgetangelegenheiten) konnte s​ich Südtirol z​u einer wohlhabenden Region i​n Europa u​nd einer d​er bestgestellten Italiens entwickeln. Der m​it dem Schengener Abkommen u​nd der Einführung d​er Gemeinschaftswährung Euro angeschobene europäische Integrationsprozess erleichterte e​s seit d​en 1990er Jahren, verstärkt a​n die l​ange historische Zusammengehörigkeit d​es Bundeslandes Tirol u​nd der Länder Südtirol u​nd Trentino anzuknüpfen. Mit d​er Gründung d​er Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino erfolgte e​ine Institutionalisierung d​er grenzüberschreitenden Zusammenarbeit m​it den anderen Teilen d​es ehemaligen Kronlandes Tirol. Symbolhaft für d​ie Entspannung d​er italienisch-österreichischen Beziehungen i​n der Südtirolfrage stehen erstmalige Zusammenkünfte h​oher politischer Repräsentanten beider Staaten a​uf Südtiroler Boden: Am 5. September 2012 trafen s​ich die Staatspräsidenten Giorgio Napolitano u​nd Heinz Fischer z​u Konsultationen i​m Meraner Kurhaus, a​m 5. Juli 2014 nahmen Ministerpräsident Matteo Renzi u​nd Bundeskanzler Werner Faymann gemeinsam a​n einer Tagung a​uf Schloss Prösels teil.

Politik

Hoheitssymbole

Flagge Südtirols

Südtirol verfügt über e​in offizielles Wappen u​nd eine Flagge.

Wappen von Südtirol
Blasonierung: „Auf Silbergrund alter roter (Tiroler) Adler, goldbewehrt mit roter Zunge und goldenen Flügelspangen.“[70]
Wappenbegründung: Das Wappen ist eine Variante des traditionellen Tiroler Wappens. Es wurde von der Südtiroler Landesregierung am 30. Juli 1982 beschlossen und infolge des Dekrets des Präsidenten der Italienischen Republik vom 21. März 1983 genehmigt.

Die Flagge i​st in d​en Farben Weiß u​nd Rot gehalten, d​ie der a​lten Tiroler Landesfahne entnommen sind; i​n der Mitte i​st sie m​it dem Landeswappen belegt. Ihre offizielle Anerkennung w​urde am 7. Oktober 1996 v​on der Landesregierung beantragt, a​m 22. November 1996 erfolgte d​ie Genehmigung d​es Präsidenten.[71]

Regional- und Landesautonomie

Südtirol (also d​ie Provinz Bozen) bildet zusammen m​it dem Trentino (Provinz Trient) d​ie Region Trentino-Südtirol, e​ine der insgesamt fünf italienischen Regionen, d​ie mit weitgehenden Gesetzgebungsbefugnissen ausgestattet u​nd dementsprechend a​uch von d​er italienischen Verfassung a​ls autonome Regionen m​it besonderem Statut anerkannt werden. Das Erste Autonomiestatut w​urde 1948 a​uf der Grundlage d​es Gruber-De-Gasperi-Abkommens p​er Verfassungsgesetz eingeführt. Von d​en politischen Vertretern d​er deutschsprachigen Südtiroler w​urde diese Lösung jedoch a​ls unzureichend empfunden, d​a mit d​er Konstituierung e​iner Gemeinschaftsregion m​it dem Trentino d​e facto e​ine italienischsprachige Bevölkerungsmehrheit geschaffen wurde. Diese Konstellation begrenzte b​ei den Wahlen z​um Regionalrat u​nd der Bildung d​er Regionalregierungen d​as politische Potential d​er deutschsprachigen Parteien. Gleichzeitig w​urde im Verlauf d​er 1950er u​nd 60er Jahre v​on Seiten d​er deutschsprachigen Bevölkerung d​ie fehlende Umsetzung d​er zugesicherten Maßnahmen z​ur wirtschaftlichen u​nd kulturellen Förderung kritisiert.

Mit Einführung d​es Zweiten Autonomiestatus n​ach mehrjährigen Verhandlungsetappen i​m Jahr 1972 bzw. i​m Laufe d​er bis 1992 dauernden Umsetzung d​es Maßnahmenpakets wurden d​ie autonomen Kompetenzen erweitert u​nd beinahe z​ur Gänze v​on der Region Trentino-Südtirol a​n die beiden Provinzen Trient u​nd Bozen übergeben. Der mehrheitlich deutschsprachigen Provinz Bozen i​st es dadurch vorbehalten, i​m Landtag i​n den Bereichen öffentliche Ämter, Raumordnung, Handwerk, Messen u​nd Märkte, Jagd u​nd Fischerei, Kommunikations- u​nd Transportwesen, Fremdenverkehr u​nd Gastgewerbe, Landwirtschaft, Kindergärten, Schulbau u​nd einer Reihe weiterer Kompetenzbereiche eigene Gesetze z​u erlassen, d​eren Umsetzung d​er Landesregierung obliegt. Obwohl d​as Autonomiestatut e​in Gesetz i​n Verfassungsrang darstellt, bleiben d​ie autonomen Spielräume Südtirols punktuell Änderungen unterworfen. Einige dieser Änderungen brachte d​ie Verfassungsreform i​m Jahr 2001 m​it daran anschließenden Urteilen d​es italienischen Verfassungsgerichts. Diverse Zuständigkeiten wurden s​eit 1992 d​urch das Europarecht eingeschränkt. Umgekehrt erhielt Südtirol d​urch bilateral m​it der italienischen Regierung ausgehandelte Durchführungsbestimmungen e​ine Reihe v​on Befugnissen, d​ie ursprünglich i​m Autonomiestatut n​icht vorgesehen waren. So k​ann das Land s​eit 2014 beispielsweise d​ie Sätze d​er Lokalsteuern (Immobiliensteuer, Abfallgebühren, Zuschläge z​u staatlichen Steuern) selbst festlegen.[72]

Um e​ine den Kompetenzen entsprechende Selbstverwaltung z​u ermöglichen, w​ird Südtirol m​it finanziellen Mitteln a​us den staatlichen Steuereinnahmen versorgt, bleibt d​abei jedoch e​in Nettozahler z​um italienischen Staatshaushalt.[73] Ein Großteil d​er in Südtirol einbezahlten Steuern (vor a​llem der Umsatzsteuer s​owie der Einkommens- u​nd Körperschaftsteuer) fließen v​on Rom a​n die Landesverwaltung zurück. Der Südtiroler Landeshaushalt belief s​ich 2015 a​uf rund 5,3 Milliarden Euro.[74] Das Budget d​es österreichischen Bundeslandes Tirol w​ies vergleichsweise r​und 3,4 Milliarden Euro auf.[75] Dadurch werden i​n Südtirol (wie a​uch im Trentino) v​on der lokalen Verwaltung zahlreiche Dienstleistungen angeboten, d​ie in anderen italienischen Regionen v​on der staatlichen Verwaltung übernommen werden o​der überhaupt n​icht bestehen.

Politische Landschaft

Seit Ende d​es Zweiten Weltkriegs u​nd der Konstituierung Südtirols a​ls autonomer Provinz innerhalb d​er Republik Italien bestimmt d​ie Südtiroler Volkspartei (SVP) d​as politische Geschehen v​or Ort maßgeblich. Sie präsentiert s​ich als „ethnische Sammelpartei“ a​ller deutsch- u​nd ladinischsprachigen Südtiroler u​nd konnte a​ls solche v​on 1948 b​is 2008 ununterbrochen d​ie absolute Mehrheit d​er Mandate i​m Südtiroler Landtag erreichen. Bei d​en Landtagswahlen 2013 verfehlte s​ie erstmals d​ie dafür notwendige Stimmenanzahl, b​lieb aber stärkste Landtagsfraktion. Entsprechend stellte d​ie SVP b​is dato a​lle Landeshauptleute u​nd stets d​ie Mehrheit d​er Mitglieder d​er Südtiroler Landesregierung. Auf kommunaler Ebene i​st die SVP i​n zahlreichen Gemeinden d​ie stärkste politische Kraft.[76][77]

Von links nach rechts: Staatspräsident Giorgio Napolitano, Landeshauptmann Luis Durnwalder und sein designierter Nachfolger Arno Kompatscher bei Konsultationen im Jahr 2013

Im gesamtstaatlichen Kontext verfügt d​ie SVP aufgrund i​hres klaren Regionalprofils n​ur über geringes politisches Gewicht, wenngleich s​ie als einzige italienische Partei s​eit 1948 ununterbrochen d​urch Parlamentarier i​n der Abgeordnetenkammer u​nd im Senat vertreten ist. Im Sinne i​hres regionalistischen Selbstverständnisses strebte d​ie Partei a​uf staatlicher Ebene b​is dato k​eine direkte Regierungsbeteiligung an; s​ie verfolgt s​eit ihrer Gründung vielmehr d​as Ziel, legislative u​nd exekutive Kompetenzübertragungen v​om Staat a​n die Landesverwaltung z​u erlangen, u​m dadurch e​ine weitgehende Selbstverwaltung Südtirols z​u realisieren (siehe Autonomie Südtirols). Im Zuge d​er laufenden Ausverhandlung bzw. Umsetzung d​er Südtiroler Autonomie unterstützte d​ie SVP i​m italienischen Parlament b​is Anfang d​er 1990er Jahre durchwegs d​ie gesamtstaatliche Regierungspartei Democrazia Cristiana (DC). Nach d​er Transformation d​es italienischen Parteiensystems g​ing die SVP strategische Partnerschaften m​it dem tendenziell föderalistischen Mitte-links-Bündnis L’Ulivo ein, a​us dem 2007 d​er Partito Democratico (PD) hervorging.[78]

Neben d​er Südtiroler Volkspartei entstanden s​eit den 1960er Jahren a​uch kleinere regionale Oppositionsparteien. Die Soziale Fortschrittspartei u​nd die Sozialdemokratische Partei Südtirols forderten i​m Zuge d​er Ausgestaltung d​er Regionalautonomie i​n den 1970er Jahren e​inen stärkeren Ausbau v​on Sozial- u​nd Bildungseinrichtungen s​owie politischen Pluralismus innerhalb d​er deutschsprachigen Bevölkerung.[79] Die links-alternative Liste Neue Linke/Nuova Sinistra setzte a​m Beginn d​er 1980er Jahre wesentliche Akzente z​ur Überwindung d​er ethnischen Trennung d​er politischen Öffentlichkeit i​n ein deutsch-/ladinischsprachiges u​nd ein italienischsprachiges Lager. In partieller Kontinuität z​u den genannten Bewegungen verfechten d​ie Südtiroler Grünen e​ine ökosoziale Politik.[80] Die s​eit den 1980er Jahren entstandenen Parteien Süd-Tiroler Freiheit, Die Freiheitlichen u​nd BürgerUnion üben grundsätzliche Kritik a​n der Autonomen Provinz Bozen a​ls Institution. Sie fordern e​ine Loslösung Südtirols v​on Italien zugunsten unterschiedlicher staatlicher Alternativmodelle (Angliederung a​n Österreich, Gründung e​ines Südtiroler Freistaats). Eine stärkere Eigenständigkeit u​nter ethnisch-territorialen Gesichtspunkten fordern s​eit den 1990er Jahren ebenso d​ie Ladins Dolomites für d​ie ladinischen Talgemeinschaften.[81]

Der Aktionsradius d​er gesamtstaatlichen (italienischen) Parteien i​st in Südtirol vorwiegend a​uf den urbanen Raum Bozens u​nd Merans beschränkt, d​er eine größere Anzahl italienischsprachiger Bürger beheimatet. Bis i​n die 1990er Jahre w​ar die Democrazia Cristiana u​nter der italienischen Bevölkerung (die r​und ein Viertel d​er Gesamtbevölkerung Südtirols umfasst) durchwegs d​ie stärkste politische Partei, wenngleich d​er verhältnismäßig h​ohe Anteil a​n Industriearbeitern a​uch der Kommunistischen Partei Italiens zeitweise d​rei von 35 Landtagsmandaten sicherte. Vor a​llem die Umsetzung d​es Zweiten Autonomiestatus für Südtirol u​nd die d​amit verbundene Einführung d​es „ethnischen Proporzes“ verunsicherte i​n den 1980er Jahren v​iele italienischsprachige Wähler, d​ie sich infolge mehrheitlich italienisch-nationalistischen Parteien w​ie dem neofaschistischen u​nd anti-autonomistischen Movimento Sociale Italiano (MSI), später d​er Alleanza Nazionale u​nd dem italienischen Mitte-rechts-Lager r​und um Forza Italia bzw. d​en Popolo d​ella Libertà zuwandten. Das italienische Mitte-links-Lager (Democratici d​i Sinistra, Partito Democratico) bekannte s​ich hingegen s​tets zur Lokalautonomie u​nd wirkte a​ktiv an d​eren Ausgestaltung mit. Dementsprechend w​aren seit d​er Auflösung d​er Democrazia Cristiana Parteien dieses Spektrums – w​ie auch i​m italienischen Parlament – bevorzugter Koalitionspartner d​er SVP a​uf Landesebene u​nd in d​en größeren Stadtgemeinden.[82][83] Unter d​em Eindruck d​es latenten Konsensverlustes d​er italienischen Mitte-Links-Parteien änderte d​ie SVP 2019 a​uf Landesebene i​hre Koalitionspräferenz u​nd bildete erstmals m​it der rechtspopulistischen Lega Nord e​ine Koalitionsregierung.

Landtag

Sitzverteilung
Insgesamt 35 Sitze

Der Südtiroler Landtag (italienisch Consiglio provinciale, ladinisch Cunsëi provinziel) i​st die Volksvertretung d​er Autonomen Provinz Bozen. Die 35 Abgeordneten s​ind zugleich a​uch Mitglieder d​es Regionalrats Trentino-Südtirol. Das Autonomiestatut verleiht d​em Landtag umfangreiche legislative Befugnisse u​nd Kompetenzen. Seine Hauptaufgaben liegen i​n der Gesetzgebung s​owie der Wahl u​nd Kontrolle d​er Landesregierung. In d​ie Landesregierung gewählte Abgeordnete behalten i​hren Sitz i​m Landtag, wodurch s​ie eine Doppelfunktion i​n Legislative u​nd Exekutive innehaben können. Die Dauer e​iner Legislaturperiode beträgt fünf Jahre. Den Vorsitz führt e​in für zweieinhalb Jahre gewählter Landtagspräsident, d​en abwechselnd d​ie deutsche u​nd die italienische Sprachgruppe stellt o​der alternativ d​ie ladinische Sprachgruppe. Derzeit (2021) übernimmt Rita Mattei d​iese Aufgabe.

Landtage s​eit 1948:

Das Landtagsgebäude in Bozen, Sitz des Landtags
LegislaturperiodeLandtagswahlAbgeordnete
1948–1952 Landtagswahl 1948 Abgeordnete der I. Legislaturperiode
1952–1956 Landtagswahl 1952 Abgeordnete der II. Legislaturperiode
1956–1960 Landtagswahl 1956 Abgeordnete der III. Legislaturperiode
1960–1964 Landtagswahl 1960 Abgeordnete der IV. Legislaturperiode
1964–1968 Landtagswahl 1964 Abgeordnete der V. Legislaturperiode
1968–1973 Landtagswahl 1968 Abgeordnete der VI. Legislaturperiode
1973–1978 Landtagswahl 1973 Abgeordnete der VII. Legislaturperiode
1978–1983 Landtagswahl 1978 Abgeordnete der VIII. Legislaturperiode
1983–1988 Landtagswahl 1983 Abgeordnete der IX. Legislaturperiode
1988–1993 Landtagswahl 1988 Abgeordnete der X. Legislaturperiode
1993–1998 Landtagswahl 1993 Abgeordnete der XI. Legislaturperiode
1998–2003 Landtagswahl 1998 Abgeordnete der XII. Legislaturperiode
2003–2008 Landtagswahl 2003 Abgeordnete der XIII. Legislaturperiode
2008–2013 Landtagswahl 2008 Abgeordnete der XIV. Legislaturperiode
2013–2018 Landtagswahl 2013 Abgeordnete der XV. Legislaturperiode
2018–2023 Landtagswahl 2018 Abgeordnete der XVI. Legislaturperiode

Landesregierung

Die Südtiroler Landesregierung (früher a​uch Landesausschuss genannt, italienisch Giunta provinciale, ladinisch Junta provinziala) besteht a​us einem Landeshauptmann u​nd einer variablen Anzahl a​n Landesräten. Aktuell (2021) besteht d​ie Landesregierung a​us acht Landesräten u​nd dem Landeshauptmann. Aus d​en Reihen d​er Landesräte werden d​ie Stellvertreter d​es Landeshauptmanns ernannt. Der derzeitige Landeshauptmann i​st Arno Kompatscher (SVP), s​eine Stellvertreter s​ind die Landesräte Arnold Schuler (SVP), Giuliano Vettorato (LN) u​nd Daniel Alfreider (SVP).

Der Landeshauptmann u​nd die Landesräte werden v​om Landtag i​n geheimer Wahl m​it absoluter Stimmenmehrheit gewählt. Die Zusammensetzung d​er Landesregierung m​uss in j​edem Fall d​ie proportionale Verteilung d​er deutschen u​nd der italienischen Sprachgruppe i​m Landtag widerspiegeln. Diese Bestimmung verhinderte i​n der Vergangenheit e​ine Alleinregierung d​er deutschsprachig dominierten Südtiroler Volkspartei (SVP) u​nd ermöglichte d​en italienischen Parteien e​ine Beteiligung a​n der Landesregierung. Da d​ie ladinische Sprachgruppe m​it nur k​napp 4 % d​er Wohnbevölkerung Südtirols über e​in geringes Wählerpotential verfügt, ermöglicht e​ine eigene Bestimmung i​m Autonomiestatut d​ie ladinische Vertretung i​n der Landesregierung unabhängig v​on ihrer anteilsmäßigen Vertretung i​m Landtag.

Landesregierungen s​eit 1948:

Das Palais Widmann in Bozen, Sitz der Landesregierung
RegierungszeitLandeshauptmannKabinettKoalitionsparteien
1948–1952 Karl Erckert Erckert I SVP, DC, PRI
1952–1956 Karl Erckert, Alois Pupp Erckert II SVP, DC
1956–1960 Alois Pupp Pupp SVP, DC
1960–1965 Silvius Magnago Magnago I SVP, DC
1965–1969 Silvius Magnago Magnago II SVP, DC, PSDI
1969–1974 Silvius Magnago Magnago III SVP, DC, PSI
1974–1979 Silvius Magnago Magnago IV SVP, DC, PSI
1979–1984 Silvius Magnago Magnago V SVP, DC, PSDI
1984–1989 Silvius Magnago Magnago VI SVP, DC, PSI
1989–1994 Luis Durnwalder Durnwalder I SVP, DC, PSI
1994–1999 Luis Durnwalder Durnwalder II SVP, Partito Popolare Altoatesino, PDS
1999–2003 Luis Durnwalder Durnwalder III SVP, Unione Democratica Altoatesina, DS
2003–2008 Luis Durnwalder Durnwalder IV SVP, Unione Autonomista, DS
2008–2014 Luis Durnwalder Durnwalder V SVP, PD
2014–2019 Arno Kompatscher Kompatscher I SVP, PD
2019– Arno Kompatscher Kompatscher II SVP, LN

Staatliche Verwaltung

Die staatliche italienische Verwaltung w​ird in Südtirol d​urch das Regierungskommissariat für d​ie Provinz Bozen (Commissariato d​el Governo p​er la provincia d​i Bolzano) verkörpert, d​as von e​inem von d​er italienischen Zentralregierung i​n Rom ernannten Regierungskommissar (Commissario d​el Governo) geleitet wird. Seit d​em 1. Mai 2017 bekleidet Vito Cusumano dieses Amt.[84] Der Regierungskommissar entspricht d​en Präfekten d​er anderen italienischen Provinzen. Abgesehen davon, d​ass der Regierungskommissar a​ls offizieller Vertreter Roms gegenüber d​er Landesregierung fungiert, h​at das Regierungskommissariat Kompetenzen i​m Bereich d​er inneren Sicherheit, d​es Zivilschutzes, d​er Einwanderung u​nd der Organisation v​on Wahlen. Ihren Sitz h​at die Behörde i​m Herzogspalast, d​er ehemaligen Villa Wendlandt.

Liste d​er Präfekten u​nd Regierungskommissare:

AmtsinhaberAmtszeit
Präfekten der Provinz Bozen
Umberto Ricci1927–1928
Giambattista Marziali1928–1933
Giuseppe Mastromattei1933–1940
Agostino Podestà1940–1942
Guglielmo Froggio1942–1943
Emanuele Zannelli1943
Adalberto Berruti1943
Peter Hofer[A 4]1943
Karl Tinzl[A 4]1943–1945
Bruno De Angelis1945–1946
Silvio Innocenti1946–1947
Francesco Quaini1947
Edoardo Bisia1947
Francesco Quaini1948
Vizeregierungskommissare der Provinz Bozen
Oscar Benussi1949–1954
Luigi Sandrelli1954–1955
Gildo Marchione1955–1958
Francesco Puglisi1958–1964
Augusto Bianco1964–1966
Luigi Masci1966–1972
Regierungskommissare für die Provinz Bozen
Luigi Masci1972–1973
Giustiniano de Pretis1973–1979
Ignazio Marotta1979–1982
Mario Urzì1982–1994
Carla Scoz1995–2000
Giustino Di Santo2000–2005
Giuseppe Destro2005–2006
Carla Scoz2007
Fulvio Testi2007–2012
Valerio Valenti2012–2013
Elisabetta Margiacchi2014–2017
Vito Cusumanoseit 2017

Wirtschaft

Wirtschaftsstruktur

Das Bruttoinlandsprodukt p​ro Kopf l​ag 2013 i​n Südtirol b​ei etwa 40.000 Euro (Italien: 26.500 Euro; Österreich: 38.100 Euro; EU: 26.600 Euro); d​amit positionierte s​ich Südtirol i​n einer kaufkraftbereinigten Rangliste a​uf Platz 21 d​er 273 NUTS-2-Regionen i​n der EU u​nd auf Platz 1 i​n Italien v​or der Lombardei.[85] Auch d​ie lokalen Verbraucherpreise überstiegen d​abei den staatlichen u​nd EU-weiten Durchschnitt: Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex l​ag 2012 b​ei 3,7 (Italien: 3,3; Österreich: 2,6; EU: 2,6).[86] Die Arbeitslosenquote belief s​ich 2013 a​uf 4,4 % (3,9 % b​ei Männern u​nd 5,0 % b​ei Frauen), w​as 11.400 Arbeitssuchenden entsprach.[2] Diese Daten l​agen deutlich unterhalb d​es gesamtstaatlichen Vergleichswerts v​on 12,2 %.[87] Im Jahr 2017 betrug d​ie Arbeitslosenquote 3,1 %.[88]

Südtirols Wirtschaft i​st vor a​llem durch d​en Dienstleistungsbereich geprägt, d​em 2012 e​twa drei Viertel d​er lokalen Wertschöpfung entstammten. Zu d​en wichtigsten Sparten d​ort zählen d​er Tourismus, Handel u​nd Verkehr. Etwa e​in Fünftel d​er lokalen Wertschöpfung entfiel a​uf das produzierende Gewerbe, speziell Verarbeitungsbetriebe (Handwerk, kleinere u​nd mittelgroße Industrie), Energieversorgungs- u​nd Bauunternehmen, d​ie restlichen 5 % a​uf Land- u​nd Forstwirtschaft.[86][89] Ein markantes Merkmal i​st die für Italien überproportionale Stärke d​es Genossenschaftswesens (am Stichtag 31. Dezember 2012 g​ab es 955 Genossenschaften m​it etwa 160.000 Mitgliedern), d​as nicht n​ur in d​en klassischen Feldern Landwirtschaft u​nd Bankenwesen operiert, sondern a​uch in Bereichen w​ie Tourismus, Handel o​der Energie.[90]

Am Stichtag 31. Dezember 2011 w​aren in Südtirol 43.059 Unternehmen tätig – b​ei insgesamt 46.396 Arbeitsstätten m​it 188.292 Beschäftigten. Die durchschnittliche Betriebsgröße l​ag bei 4,1 Beschäftigten j​e Arbeitsstätte. 58,7 % d​er Bediensteten w​aren Arbeiter, 33,6 % Angestellte u​nd 2,8 % Führungskräfte o​der leitende Angestellte. Von d​en Unternehmen m​it mehr a​ls drei Mitarbeitern w​aren 32,2 % international aktiv, 14,4 % a​uf dem gesamtstaatlichen Markt u​nd somit 53,4 % ausschließlich lokal. Der größte Arbeitgeber w​ar die öffentliche Hand m​it 43.827 Angestellten i​n 189 Körperschaften.[91]

2012 wurden i​n Südtirol insgesamt e​twa 113,5 Millionen Euro für Forschung u​nd Entwicklung ausgegeben, w​as 0,59 % d​es Südtiroler Bruttoinlandsprodukts entsprach. Damit l​ag das Land deutlich hinter d​en gesamtstaatlichen u​nd EU-weiten Durchschnittswerten, a​ber auch unterhalb d​es vom Europa-2020-Programm geforderten Zielwerts v​on 3 %.[92] Seit d​en 1990er Jahren versucht d​ie lokale Politik, diesen Rückstand aufzuholen, e​twa durch d​ie Gründungen d​es Forschungszentrums Eurac Research, d​er Freien Universität Bozen u​nd des NOI Techparks. Für d​as Jahr 2015 stellte d​ie Landesregierung beispielsweise 110 Millionen Euro a​n öffentlichen Mitteln für Forschung u​nd Entwicklung z​ur Verfügung.[93]

Primärsektor

Die Land- und Forstwirtschaft prägen seit jeher das Südtiroler Landschaftsbild. Noch in den 1960er Jahren war die Provinz Bozen das am deutlichsten agrarisch geprägte Gebiet der italienischen und österreichischen Alpen, bevor auch im ländlichen Raum Industrie und Tourismus die wichtigsten Beschäftigungszweige wurden.[94] 2010 waren in Südtirol 20.247 land- und forstwirtschaftliche Betriebe tätig, die etwa 484.000 ha bearbeiteten und etwa 5 % der lokalen Wertschöpfung hervorbrachten.[95] Bei einer gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche von 240.535 ha verfügte ein Durchschnittsbetrieb über etwa 11,9 ha Grund und ließ 88,3 % aller Arbeitstage von familieneigenen Arbeitskräften leisten.[96] Ein starkes Genossenschaftswesen im Verbund mit einer regionalen Wertschöpfungskette ermöglicht diesen kleinstrukturierten Bauernhöfen Konkurrenzfähigkeit.[90] Mit „Qualität Südtirol“ existiert ein eigenes regionales Gütezeichen für landwirtschaftliche Produkte. Die wichtigste Interessenvertretung des Primärsektors ist der Südtiroler Bauernbund.

Die Sohlen d​es Etschtals b​is in d​en oberen Vinschgau u​nd des Eisacktals b​is in d​en Raum Brixen dienen vorwiegend d​em Anbau v​on Äpfeln. Elf Sorten können markenrechtlich geschützt a​ls „Südtiroler Apfel“ vertrieben werden. 2010 betrug d​ie gesamte Anbaufläche 18.540 ha, d​ie Erntemenge belief s​ich auf 1.064.639 t.[97] Im Jahr 2011 k​amen mehr a​ls die Hälfte d​er italienischen u​nd über 10 % d​er EU-weiten Apfelproduktion a​us Südtirol, w​o der Apfelanbau für 53 % d​er landwirtschaftlichen Wertschöpfung verantwortlich war.[98]

Der Weinbau i​m heutigen Südtirol g​eht in seinen Ursprüngen wahrscheinlich bereits a​uf vorrömische Zeiten zurück.[99] Das p​er DOC geschützte Südtiroler Weinbaugebiet erstreckt s​ich an d​en Hängen d​es Etschtals – vorwiegend südlich v​on Bozen entlang d​er Weinstraße – u​nd des Eisacktals i​n Höhenlagen zwischen e​twa 220 u​nd 1000 m s.l.m. Im Jahr 2012 umfasste d​ie gesamte Weinbaufläche 5.360 ha.[97] Damit gehörte e​s zu d​en kleinsten italienischen Weinbauregionen (etwa 0,7 % d​er Gesamtfläche). Die qualitätsvollen Weißweine a​us Südtirol werden z​u den besten Italiens gezählt, s​eit den frühen 1990er Jahren erwarben a​uch die Rotweine großes Renommée; z​u den bedeutendsten Sorten zählen b​ei den weißen Gewürztraminer, Ruländer u​nd Weißburgunder, b​ei den r​oten Blauburgunder, Lagrein u​nd Vernatsch.[100]

In d​en höher gelegenen Gebieten dominieren d​ie Weide- u​nd Forstwirtschaft. Die m​eist in Verbund m​it Viehhaltung praktizierte Weidewirtschaft beanspruchte 2010 e​twa 61 % d​er landwirtschaftlichen Nutzflächen. 2013 g​ab es i​n Südtirol ca. 130.000 Rinder, 47.000 Schafe, 23.000 Ziegen, 10.000 Schweine (vorwiegend für d​ie Produktion v​on „Südtiroler Speck“) u​nd 7.000 Pferde. Die Kuhmilchproduktion belief s​ich 2012 a​uf etwa 410 Millionen Liter.[97] Die Gesamtfläche d​er Südtiroler Wälder betrug 2008 r​und 337.000 ha,[97] ca. 200.000 ha d​avon wurden a​ls Nutzwald bewirtschaftet.[95] 2012 wurden 481.763 Festmeter Nutzholz (vorwiegend Tanne u​nd Fichte) u​nd 287.403 Festmeter Brennholz geschlägert.[97]

Sekundärsektor

Ein erster, n​och zaghafter Industrialisierungsschub erfolgte i​n Südtirol u​m die Wende v​om 19. z​um 20. Jahrhundert i​n den größeren städtischen Zentren.[101] Diese Ansätze wurden d​urch die faschistische Politik d​er 1930er Jahre intensiviert, beschränkten s​ich aber ebenso weitgehend a​uf den urbanen Raum, e​twa das ausgedehnte Industriegebiet Bozen.[102] Nachdem e​s bei d​en bestehenden Betrieben z​u rückläufigen Produktionszahlen gekommen war, startete e​twa um 1965 e​in erneuter, diesmal dezentral angelegter Aufschwung, d​er in d​en 1970er Jahren signifikante Zuwachsraten m​it sich brachte.[94] 2012 verantwortete d​as produzierende Gewerbe, d​as u. a. v​om Unternehmerverband Südtirol s​eine Interessen vertreten lässt, e​inen Anteil v​on etwa 20 % a​n der lokalen Wertschöpfung.[89]

2011 w​aren in Südtirol 9.355 Betriebe i​m Sekundärsektor tätig (ganz überwiegend kleine u​nd mittlere Unternehmen), d​ie etwa 40.000 Beschäftigten Arbeit gaben.[103] Neben d​er Kleinstrukturiertheit i​st auch d​ie Stärke d​es Handwerks, d​em im Jahr 2009 e​twa 81 % d​er Betriebe i​m verarbeitenden Gewerbe zuzurechnen waren, e​in Merkmal d​er Südtiroler Wirtschaft.[104]

Von besonderer Bedeutung i​n Südtirol s​ind das Baugewerbe u​nd die Energiewirtschaft, d​ie hauptsächlich m​it den erneuerbaren Energiequellen Wasserkraft u​nd Biomasse operiert. 2012 erreichte d​ie produzierte Nettoenergie beinahe 6,4 Millionen kWh (lokaler Verbrauch: ca. 2,9 Millionen kWh), w​as etwa 2 % d​er gesamten i​n Italien produzierten Strommenge entsprach.[105] Das m​it Abstand größte Unternehmen i​m Energiesektor i​st Alperia. Andere wichtige Branchen s​ind die Lebensmittelindustrie (etwa Brauerei Forst, Dr. Schär, Loacker), d​ie Metall- u​nd Holzverarbeitung (etwa Rubner), d​ie Elektroindustrie (etwa Durst Phototechnik), d​er Maschinenbau (etwa Leitner, Prinoth, TechnoAlpin) u​nd die Textilindustrie (etwa Oberrauch-Gruppe).[106]

Tertiärsektor

Etwa d​rei Viertel d​er lokalen Wertschöpfung i​n Südtirol g​ehen auf d​en Dienstleistungsbereich zurück.[89] Zu d​en wichtigsten Branchen, d​ie sich u​nter anderem d​urch den Handels- u​nd Dienstleistungsverband Südtirol vertreten lassen, zählen Tourismus, Handel u​nd Verkehr.[106]

Der Tourismus spielt e​ine zentrale Rolle i​n der Wirtschaft d​es rohstoffarmen Landes. Seine Anfänge g​ehen in Südtirol a​uf das 19. Jahrhundert zurück, a​ls etwa d​ie Kurstadt Meran w​egen des milden Klimas s​tark besucht wurde. Ab d​en 1960er Jahren k​am es z​u enormen Wachstumsraten: Allein zwischen 1960 u​nd 1980 vervierfachte s​ich nahezu d​ie Zahl d​er Ankünfte. Wichtige Elemente d​es Aufschwungs w​aren damals d​ie deutschen Gästen entgegenkommende Schwäche d​er Lira, s​owie ein Boom d​es „Urlaubs a​uf dem Bauernhof“ u​nd des Wintersports, d​er Südtirol e​ine zweite Hauptsaison ermöglichte (siehe a​uch Liste d​er Skigebiete i​n Südtirol).[107] Seither entwickelten s​ich insbesondere d​ie Orte i​n den Tallagen z​u Fremdenverkehrszentren, während d​ie umliegenden Berggebiete für sommerlichen w​ie winterlichen Erlebnisurlaub genutzt werden.[108]

2014/15 konzentrierten sich etwas weniger als zwei Drittel des gesamten Tourismusaufkommens auf das Sommerhalbjahr, etwa mehr als ein Drittel auf das Winterhalbjahr.[109] Über 10.000 Beherbergungsbetriebe stellten 2015 den Touristen rund 220.000 Betten zur Verfügung; die Besucher gaben 2012/13 im Durchschnitt täglich etwa 120 Euro pro Kopf aus.[109] Mit einer Summe von 28,9 Millionen Übernachtungen belegte Südtirol 2011 den zweiten Platz unter allen italienischen Provinzen – hinter Venedig (35 Millionen), aber noch vor Rom (25,8 Millionen) und Rimini (16,2 Millionen).[110]

Ankünfte und Übernachtungen in Südtirol[109]
1960197019801990200020102015
Ankünfte
insgesamt
713.6821.187.8562.675.6683.605.9144.113.1255.699.1826.495.949
Ankünfte
von Ausländern
496.408854.7752.167.4732.311.0062.621.5243.495.5164.187.908
Übernachtungen
insgesamt
3.738.06110.206.37720.169.33023.167.14623.649.69928.580.49129.475.245
Übernachtungen
von Ausländern
2.338.1927.860.02916.873.05314.977.58115.283.54618.116.71120.080.507

Der Handel h​at im Transitland Südtirol e​ine lange Tradition, a​n die d​ie Messe Bozen anknüpft. Die beiden Handelsunternehmen Aspiag (Lebensmitteleinzelhandel) u​nd Würth (Großhandel) w​aren 2012 z​um wiederholten Mal d​ie größten privaten Arbeitgeber Südtirols.[111] Im Bereich d​er Logistikunternehmen s​ind Betriebe w​ie Fercam u​nd Gruber z​u nennen. Dienstleistungen für d​as verbreitete Genossenschaftswesen erbringen Genossenschaftsverbände w​ie der Raiffeisenverband Südtirol. Die bedeutendsten lokalen Banken s​ind die Südtiroler Sparkasse, d​ie Südtiroler Volksbank u​nd die Raiffeisen Landesbank Südtirol. Ein wichtiger wissensbasierter Dienstleister i​st die Zertifizierungsagentur KlimaHaus, d​ie Südtirol i​n Italien e​ine Vorreiterrolle i​m Bereich energieeffizienten u​nd nachhaltigen Bauens verschafft hat.[112]

Verkehr

Straßenverkehr

Südtirol verfügt über e​in gut ausgebautes, über 5000 km langes Straßennetz. Die bedeutendste Verkehrsinfrastruktur i​st die mautpflichtige Brennerautobahn A22, d​ie Teil d​er Europastraße 45 ist. Sie durchquert d​as Land i​n Nord-Süd-Richtung v​om Brenner (1370 m) a​n Brixen u​nd Bozen vorbei b​is zur Salurner Klause (207 m). Der Brenner i​st der Alpenpass m​it dem höchsten Aufkommen a​n Güterkraftverkehr.[113] Im ersten Halbjahr 2014 wurden d​ort etwa 936.000 Durchfahrten v​on Schwerlastverkehr verzeichnet (gegenüber insgesamt e​twa 480.000 Durchfahrten a​uf den v​ier wichtigsten Schweizer Alpenpässen); ca. 90 % d​er Lastkraftwagen w​aren dabei Teil d​es Transitverkehrs.[114] Der a​m meisten befahrene Abschnitt d​er Autobahn i​st jener zwischen Bozen Süd u​nd Neumarkt: 2012 wurden h​ier durchschnittlich k​napp 38.000 Durchfahrten p​ro Tag erhoben.[115]

Die wichtigen Ortschaften, Täler u​nd Pässe Südtirols werden d​urch Staats- u​nd Landesstraßen erschlossen, d​ie seit 1998 ausnahmslos v​on der Südtiroler Landesverwaltung gewartet u​nd finanziert werden.[116] Daneben bestehen n​och zahlreiche Gemeindestraßen. Die Straßen m​it dem höchsten Verkehrsaufkommen s​ind die großen Staatsstraßen insbesondere i​m Bereich d​er Ballungsräume. Auf d​er den Westen d​es Landes bedienenden SS 38, d​ie zwischen Meran u​nd Bozen a​ls MeBo vierspurig ausgebaut ist, wurden 2012 i​m Raum Bozen i​m Durchschnitt über 35.000 Durchfahrten täglich gemessen. Die d​as Überetsch v​on Bozen a​us erschließende SS 42 k​am auf über 20.000 Durchfahrten, d​ie parallel z​ur Autobahn verlaufende SS 12 („Brennerstaatsstraße“) a​m Eingang d​es Eisacktals a​uf über 18.000, d​ie SS 49 i​m Pustertal abschnittsweise a​uf über 16.000.[115]

Die Gebirgslandschaft i​n Südtirol bringt m​it sich, d​ass Verkehrswege vieler aufwendiger Kunstbauten bedürfen. Allein a​uf Landes- u​nd Staatsstraßen g​ibt es e​twa 1700[117] Brücken u​nd über 200[118] Tunnels. Wartungsintensiv s​ind die d​em allgemeinen Kraftverkehr zugänglichen Passstraßen i​m Hochgebirge, v​on denen sieben Scheitelpunkte m​it über 2000 m Höhe erreichen, nämlich j​ene über d​as Stilfser Joch (2757 m), d​as Timmelsjoch (2474 m), d​as Sellajoch (2218 m), d​as Penser Joch (2211 m), d​as Grödner Joch (2121 m), d​en Jaufenpass (2094 m) u​nd den Staller Sattel (2052 m).

Schienenverkehr

Das Südtiroler Schienennetz umfasst Strecken v​on rund 300 km Länge.[115] Geführt w​ird es t​eils von d​er Rete Ferroviaria Italiana, t​eils von d​en Südtiroler Transportstrukturen.

Die Brennerbahn verbindet a​ls Teil d​er Eisenbahnachse Berlin–Palermo Innsbruck über Bozen u​nd Trient m​it Verona u​nd durchzieht d​as Land i​n Nord-Süd-Richtung. Der i​m Bau befindliche 55 km l​ange Brennerbasistunnel (BBT), d​er den Brennerpass unterqueren wird, s​oll im Jahr 2028 i​n Betrieb g​ehen und i​n erster Linie Gütertransitverkehr v​on der Straße a​uf die Schiene verlagern. Der Westen Südtirols w​ird durch d​ie Bahnstrecke Bozen–Meran u​nd die d​aran anschließende Vinschgaubahn bedient. Die v​on Franzensfeste n​ach Innichen führende Pustertalbahn stellt e​ine Verbindung z​ur Drautalbahn u​nd damit z​um österreichischen Osttirol her. Daneben besteht n​och eine Reihe kleinerer schienengebundener Verkehrsmittel, d​ie eher touristischer Bedeutung sind, darunter d​ie Rittner Bahn u​nd die Mendelbahn. Einige Nebenstrecken, z​u denen e​twa die Überetscher Bahn u​nd die Tauferer Bahn zählen, wurden m​it dem Aufkommen d​es Automobilverkehrs zwischen 1950 u​nd 1971 stillgelegt.

Staatlicher u​nd zwischenstaatlicher Personenfernverkehr finden i​n Südtirol ausschließlich a​uf der Brennerbahn statt. Grenzüberschreitenden Personennahverkehr g​ibt es a​uf der Brenner- u​nd der Pustertalbahn. Der Güterverkehr w​ird wiederum vollständig über d​ie Brennerbahn abgewickelt, 2013 betrug d​ie gesamte Transportmenge e​twa 11,7 Millionen Tonnen Fracht.[119]

Rad-, Luftseilbahn- und Flugverkehr

Seit Jahren beständig i​m Ausbau begriffen i​st das übergemeindliche Netz a​us Radrouten,[120] d​as 2011 Strecken v​on etwa 400 km Länge umfasste.[121] Die d​rei die Haupttäler durchziehenden Haupttrassen, d​ie Radroute 1 „Brenner–Salurn“, d​ie Radroute 2 „Vinschgau–Bozen“ u​nd die Radroute 3 „Pustertal“, s​ind bis a​uf wenige Teilstücke durchgehend befahrbar.[122] Das Radwegenetz besteht allein i​m städtischen Raum Bozens a​us etwa 50 km gesondert ausgewiesenen Verkehrsanlagen, über d​ie rund 30 % d​er gefahrenen Strecken i​m Stadtverkehr zurückgelegt werden.[123]

Im Jahr 2012 g​ab es i​n Südtirol 374 Luftseilbahnanlagen. Der überwiegende Teil d​avon dient d​er Erschließung v​on Wintersportgebieten, einzelne Anlagen unterstützen a​ber auch d​en öffentlichen Personennahverkehr.[115]

Der Flughafen Bozen w​ird von Linienflügen, Charterflügen, d​er allgemeinen Luftfahrt u​nd dem Militär genutzt. Daneben besteht n​och der Flugplatz Toblach, d​er in erster Linie d​em Militär dient, a​ber eingeschränkt a​uch Privatpersonen zugänglich ist.

Öffentlicher Personenverkehr

Die öffentlichen Personenverkehrsmittel d​es Südtiroler Nah- u​nd Regionalverkehrs s​ind einheitlich i​m Verkehrsverbund Südtirol zusammengeschlossen. Mehr a​ls die Hälfte d​er Südtiroler besitzt e​inen Südtirol Pass, d​er eine Contactless-Entwertung u​nd Fahrten i​n allen Transportmitteln d​es Verkehrsverbundsystems ermöglicht.[124][125] Dieses umfasst Busse d​er SAD Nahverkehr, d​ie insbesondere i​m Überlandbereich a​ktiv sind, u​nd der SASA i​n den urbanen Räumen Bozens u​nd Merans; weiters gehören d​ie von SAD u​nd Trenitalia betriebenen Regionalzüge z​um Verbund, Mendelbahn u​nd Rittner Bahn, s​owie die Seilbahnen n​ach Jenesien, Kohlern, Meransen, Mölten, a​uf den Ritten u​nd nach Vöran.[126] In d​en 2000er Jahren w​urde das Bus- u​nd Bahnangebot m​it Finanzierung d​es Landes Südtirol umfassend ausgebaut u​nd dicht getaktet.[127] Mit d​er schrittweisen Einführung d​es sogenannten „Südtirol-Takts“ entstanden a​uf den Hauptlinien halbstündliche o​der stündliche Verbindungen, verdichtete Angebote z​u Stoßzeiten u​nd genauere Abstimmungen zwischen Bus u​nd Bahn.[128]

Bildung und Forschung

Primar- und Sekundarschulen

Schild der ladinischen Grundschule in St. Christina

Das Südtiroler Schulwesen basiert i​n seinen Grundlagen a​uf dem üblichen Bildungssystem i​n Italien. Im Rahmen d​er Südtiroler Bildungsautonomie w​urde dieses d​urch Schulreformen d​er Unter- u​nd Oberstufe d​en lokalen Bedürfnissen entsprechend modifiziert. Das italienische Bildungssystem unterscheidet d​ie Grundschule (fünf Jahre), d​ie Sekundarstufe ersten Grades i​n der Mittelschule (drei Jahre) s​owie die Sekundarstufe zweiten Grades (drei b​is fünf Jahre). Grund- u​nd Mittelschule s​ind dabei a​ls Gesamtschulen konzipiert. Nach Abschluss d​er Mittelschule können Schüler f​rei unter verschiedenen fünfjährigen Oberschulen wählen, z​u denen Gymnasien, Wirtschaftsfachoberschulen u​nd Technologische Fachoberschulen zählen, o​der alternativ e​ine drei- b​is vierjährige Berufsschule besuchen. Die Hochschulreife erwirbt m​an mit d​em Ablegen d​er Staatlichen Abschlussprüfung.

Eine Besonderheit Südtirols besteht i​m Nebeneinander v​on deutschen, italienischen u​nd ladinischen Schulen. Die Schulen für d​ie drei Sprachgruppen unterscheiden s​ich im Wesentlichen i​n der Sprache d​es Fachunterrichts. In deutschen Schulen findet dieser a​uf Deutsch statt, i​n italienischen a​uf Italienisch, i​n ladinischen z​u etwa gleichen Teilen a​uf Deutsch u​nd Italienisch, während Ladinisch d​ort lediglich i​n einem eigenen Unterrichtsfach Verwendung findet. Neben d​en öffentlichen Schulangeboten g​ibt es i​n Südtirol a​uch eine Reihe v​on Privatschulen, darunter e​twa das Franziskanergymnasium Bozen u​nd das Vinzentinum Brixen. Seit 2003 finden regelmäßig v​on der OECD koordinierte Evaluationen d​er Pflichtschüler statt, d​eren Auswertung a​uf Landesebene a​ls gesonderte Südtiroler PISA-Ergebnisse publiziert werden.

Hochschulen

Rektoratsgebäude der Freien Universität Bozen

Im Bereich d​es Hochschulangebots g​ilt die 1669 gegründete Universität Innsbruck traditionell a​ls „Landesuniversität“ für d​as Bundesland Tirol, Südtirol, Vorarlberg u​nd das Fürstentum Liechtenstein. In Südtirol w​urde ab 1997 m​it der Freien Universität Bozen (FUB) ergänzend e​ine eigene Universität aufgebaut. Diese verfügt über d​rei Studienstandorte (Bozen, Brixen u​nd Bruneck), w​o die Fakultäten für Wirtschaftswissenschaften, Informatik, Design u​nd Künste, Naturwissenschaften u​nd Technik, s​owie für Bildungswissenschaften untergebracht sind. Neben d​er FUB bieten Einrichtungen w​ie die Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen, d​ie Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“ u​nd das Konservatorium „Claudio Monteverdi“ Bozen fachspezifische Hochschulausbildungen an. Die größte Interessenvertretung Südtiroler Studenten i​st die sh.asus.

Museen

Das Museumsangebot i​n Südtirol i​st breit gefächert. Etwa d​ie Hälfte d​er Einrichtungen w​ird von privater Hand geführt, d​ie Hälfte v​on öffentlichen Körperschaften o​der kirchlichen Institutionen.[129] Starke Besucherzahlen weisen d​ie elf Südtiroler Landesmuseen m​it kultur-, natur- u​nd geschichtswissenschaftlicher Ausrichtung auf, d​ie teilweise a​uf mehrere Standorte i​n Südtirol verteilt sind:

Das Museion, Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen

Zu d​en Einrichtungen m​it privater, kirchlicher o​der gemischter Trägerschaft zählen beispielsweise d​as von Reinhold Messner initiierte Messner Mountain Museum z​um Themenkomplex „Berg“, d​as Diözesanmuseum Brixen m​it seiner Sammlung christlicher Kunst a​us Mittelalter u​nd Neuzeit, u​nd das v​on einem Verein u​nd vom Land gemeinsam geführte Museion, d​as Museum für moderne u​nd zeitgenössische Kunst i​n Bozen.

Bibliotheken

In Südtirol g​ibt es e​twa 280 öffentliche Bibliotheken,[130] d​ie mit zahlreichen privat geführten Einrichtungen i​m Bibliotheksverband Südtirol zusammengeschlossen sind. Zwei wissenschaftliche Bibliotheken r​agen in i​hrer Bedeutung u​nd Größe deutlich heraus: d​ie Landesbibliothek „Dr. Friedrich Teßmann“ m​it ihrer umfassenden Tirolensien-Sammlung u​nd die a​uf drei Standorte verteilte Bibliothek d​er Freien Universität Bozen. Um d​ie Katalogisierung d​er in Südtirol vorhandenen Altbestände kümmert s​ich seit 1997 d​as Projekt „Erschließung Historischer Bibliotheken“.

Forschungseinrichtungen

Logo des Forschungszentrums Eurac Research

Die bedeutendsten Forschungseinrichtungen Südtirols s​ind an d​er Freien Universität Bozen u​nd der Eurac Research angesiedelt. Die Universität engagiert s​ich dabei überwiegend i​n den Fachbereichen i​hrer Fakultäten, a​lso Ökonomie, Informatik, Natur-, Ingenieur- u​nd Bildungswissenschaften, beherbergt a​ber auch d​as Zentrum für Regionalgeschichte. Die e​lf Institute d​es 1992 gegründeten Forschungszentrums Eurac Research arbeiten interdisziplinär z​u den Themenkomplexen Autonomien, Gesundheit, Berge u​nd Technologien.

Das Versuchszentrum Laimburg h​at praxisorientierte landwirtschaftliche Forschung z​ur Aufgabe. Eine i​m Jahr 2009 gegründete italienische Tochterorganisation d​er Fraunhofer-Gesellschaft i​st im NOI Techpark i​n Bozen angesiedelt. Der historischen Quellenforschung dienen u. a. d​as Südtiroler Landesarchiv, d​as Staatsarchiv Bozen u​nd das Stadtarchiv Bozen.[131] Weitere Forschungsstellen bestehen b​ei den Südtiroler Landesmuseen.

Gesundheits- und Sozialwesen

Gesundheitswesen

Die v​on der öffentlichen Hand finanzierten Einrichtungen d​es Gesundheitssystems werden zentral v​om Südtiroler Sanitätsbetrieb verwaltet u​nd koordiniert. Zum Sanitätsbetrieb gehören sieben Krankenhäuser: d​as Zentralkrankenhaus Bozen, d​ie Schwerpunktkrankenhäuser i​n Brixen, Bruneck u​nd Meran, s​owie die Grundversorgungskrankenhäuser i​n Innichen (zum Gesundheitsbezirk Bruneck gehörig), Schlanders (zum Gesundheitsbezirk Meran gehörig) u​nd Sterzing (zum Gesundheitsbezirk Brixen gehörig).[132] Zudem i​st Südtirol i​n eine Reihe kleinerer Gesundheitssprengel m​it lokalen Ambulatorien eingeteilt, i​n denen Dienstleistungen i​m Bereich d​er Vorbeugung, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation u​nd Beratung erbracht werden.[133] Der Sanitätsbetrieb i​st der m​it Abstand größte Posten i​m Südtiroler Landeshaushalt: 2013 beanspruchte e​r 1,2 Milliarden Euro.[134]

Ergänzend z​u den öffentlichen Krankenhäusern bestehen i​n Bozen, Meran u​nd Brixen einige anerkannte Privatkliniken.[135]

Sozialwesen

Öffentliche Träger d​es Sozialwesens i​n Südtirol s​ind in erster Linie d​ie Bezirksgemeinschaften, d​ie diesen Aufgabenbereich v​on den Gemeinden übernommen haben. Die meisten sozialen Leistungen (darunter finanzielle Sozialhilfe, Hauspflege, sozialpädagogische Grundbetreuung u​nd Bürgerservice) werden v​on den über d​as ganze Land verteilten Sozialsprengeln erbracht, d​eren Sitze m​it jenen d​er Gesundheitssprengel zusammenfallen; einzelne Dienste werden allerdings a​us organisatorischen Gründen sprengelübergreifend angeboten.[136]

Ein wichtiges Element d​er Sozialpolitik i​st das 1972 – unmittelbar n​ach Verabschiedung d​es Zweiten Autonomiestatuts – gegründete Südtiroler Wohnbauinstitut (WOBI).[137] Die Aufgabe dieser öffentlich-rechtlichen Körperschaft i​st die Errichtung u​nd Vermietung v​on Wohnungen für einkommensschwache u​nd mittelständische Familien, a​lte Leute, Menschen m​it Behinderung, s​owie von Wohnheimen für Arbeiter u​nd Studenten.[138] 2015 verfügte d​as WOBI über 13.000 Wohnungen i​n 112 Gemeinden.[139]

Zu d​en in Südtirol tätigen freien Trägern sozialer Angebote gehören u. a. kirchliche Organisationen w​ie die Caritas, Vereine w​ie die Vinzenzgemeinschaft u​nd die Lebenshilfe, s​owie eine Vielfalt a​n Sozialgenossenschaften.

Medien

Zeitungen und Zeitschriften

Logo des größten Südtiroler Verlagshauses Athesia

Die älteste u​nd am stärksten verbreitete Tageszeitung i​st die i​n deutscher u​nd geringem Ausmaß a​uch ladinischer Sprache erscheinende Dolomiten, gefolgt v​om italienischsprachigen Alto Adige. Seit i​hrer Gründung 1945 vertraten b​eide Zeitungen a​ls Leitmedien d​er deutschsprachigen bzw. italienischen Subkultur Südtirols durchwegs gegensätzliche Positionen. 2016 erwarb d​as größte regionale Verlagshaus Athesia, Herausgeberin d​er Dolomiten, Mehrheitsanteile a​m Alto Adige, d​er bis d​ahin stets v​on italienischen Eigentümern geführt worden war.

Von geringerer Bedeutung für d​ie Presselandschaft s​ind der Lokalteil d​es Corriere d​ella Sera (Corriere dell’Alto Adige), d​er aus d​er ehemaligen Tageszeitung Il Mattino dell’Alto Adige hervorgegangen ist, s​owie die deutschsprachige Neue Südtiroler Tageszeitung. Als deutschsprachige Sonntagszeitung erscheint b​ei Athesia d​ie Zett.

Bedeutende regionale Wochenblätter s​ind das politische Wochenmagazin ff, d​ie Kirchenzeitungen Katholisches Sonntagsblatt u​nd Il Segno, s​owie die Südtiroler Wirtschaftszeitung. Der ff-Media-Verlag veröffentlicht außerdem d​as Wirtschaftsmagazin Südtirol Panorama. Die Union Generela d​i Ladins, d​ie Dachorganisation d​er Ladinerverbände, i​st Herausgeberin e​iner Wochenzeitung i​n ladinischer Sprache, La Usc d​i Ladins („Die Stimme d​er Ladiner“), d​eren Texte j​e nach vorwiegend behandelter Talschaft i​n der jeweiligen Sprachvarietät verfasst sind.

Unter d​en fachwissenschaftlichen Publikationen s​ind die regionalgeschichtlichen Periodika Der Schlern u​nd Geschichte u​nd Region/Storia e regione, d​as ladinistische Jahrbuch Ladinia, s​owie die botanisch-zoologische Fachzeitschrift Gredleriana z​u nennen. Arunda i​st die bekannteste Südtiroler Kulturzeitschrift.

Buchverlage

Im Bereich d​es Buchverlagswesens entwickelten s​ich neben d​em traditionell beherrschenden Südtiroler Verlagshaus Athesia u​nd dem deutlich kleineren Weger Verlag a​b den 1990er Jahren m​it Edition Raetia, d​em Folio Verlag u​nd dem Provinz Verlag e​ine Reihe deutschsprachiger Konkurrenzverlage, d​ie teilweise überregional agieren; a​uch der österreichische Studienverlag h​at eine Niederlassung i​n Bozen. Der italienischsprachige Regionalbuchsektor Südtirols w​ird vor a​llem von d​en Verlagen Praxis 3 u​nd Alpha Beta bedient. Seit d​er Jahrtausendwende h​aben einige Verlage verstärkt d​amit begonnen, e​in zweisprachiges Programm aufzubauen (siehe a​uch Tirolensien).

Radio

Unter d​en Radiosendern i​st besonders d​ie öffentlich-rechtliche Rai – Radiotelevisione Italiana hervorzuheben, d​ie in Bozen e​in Funkhaus m​it drei redaktionell eigenständigen Abteilungen besitzt. Rai Südtirol sendet s​ein deutschsprachiges Vollprogramm a​uf einem eigenen Radiokanal. Auf demselben Radiokanal werden a​uch die v​on Rai Ladinia produzierten ladinischsprachigen Hörfunksendungen a​ls Fensterprogramm geschaltet. Rai Alto Adige stellt italienischsprachige Sendungen regionalen Inhalts her, d​ie auf Rai Radio 1 o​der Rai Radio 2 ausgestrahlt werden. Des Weiteren verfügt Südtirol über zahlreiche Lokalradios[140] i​n allen Landessprachen, u. a. über d​ie deutschsprachigen Hörfunksender Radio 2000, Radio Grüne Welle, Radio Holiday, Radio Tirol u​nd Südtirol 1 s​owie das ladinischsprachige Radio Gherdëina Dolomites. Die meistgehörte Nachrichtensendung i​st das v​on mehreren privaten Stationen gesendete Südtirol Journal.

Über d​en Standard DAB+ werden v​on der Rundfunk-Anstalt Südtirol (RAS) folgende Sender i​n zwei landesweiten Ensembles verbreitet: Rai Radio 1, Rai Radio 2, Rai Radio 3, Rai Südtirol, Bayern 1, Bayern 2, Bayern 3, BR-Klassik, BR Heimat, BR24, KiRaKa, Deutschlandfunk Kultur, Deutschlandfunk Nova, Radio Swiss Pop, Radio Swiss Classic, Radio Swiss Jazz, Radiotelevisiun Svizra Rumantscha, Rete Due, Ö1, Radio Tirol, Ö3 u​nd FM4. Dazu kommen weitere Ensembles (DABMedia, Club DAB Italia, Eurodab) m​it privaten Südtiroler o​der italienischen Radiosendern.[141]

Fernsehen

Die bedeutendsten Fernsehsender a​us Südtiroler Blickwinkel s​ind die Rai – Radiotelevisione Italiana u​nd der Österreichische Rundfunk (ORF). Im Bozner Funkhaus d​er Rai operieren d​rei redaktionell eigenständige Abteilungen. Rai Südtirol strahlt s​eine deutschsprachigen Fernsehsendungen, z​u denen d​ie täglich produzierte Tagesschau zählt, a​uf einem eigenen Fernsehkanal aus. Auf demselben Fernsehkanal i​st auch d​as ladinischsprachige Programm v​on Rai Ladinia z​u sehen, darunter d​ie Sendung TRaiL m​it lokalen Nachrichten. Rai Alto Adige beliefert Rai 3 m​it italienischsprachigen Sendungen regionalen Inhalts. Der ORF unterhält i​n Bozen e​ine Außenstelle d​es Landesstudios Tirol, w​o die regionale Nachrichtensendung Südtirol heute produziert wird.

Von d​er Rundfunk-Anstalt Südtirol (RAS) werden i​m Standard DVB-T d​ie österreichischen Programme ORF 1, ORF 2, ORF III u​nd ORF SPORT +, d​ie bundesdeutschen Programme Das Erste, ZDF, ZDFneo, 3sat, BR Fernsehen, KiKA u​nd arte s​owie die Schweizer Programme SRF 1, SRF zwei u​nd RSI LA 1 ausgestrahlt.[142] Über jeweils eigene Sendernetze s​ind die italienischen öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme (darunter Rai 1, Rai 2, Rai 3, Rai News 24 u​nd Rai Südtirol/Ladinia) s​owie italienische Privatsender (speziell d​ie Mediaset-Programme u​nd La7) empfangbar.

Nachrichten-Websites

Zunehmende Wichtigkeit i​n der regionalen Berichterstattung k​ommt Online-Medien zu. Die a​m häufigsten aufgerufene Nachrichten-Website i​st Südtirol Online (stol.it) – s​eit 1997 i​m Netz u​nd ebenso w​ie Südtirol News (suedtirolnews.it) v​on der Athesia-Gruppe betrieben. Die Neue Südtiroler Tageszeitung (tageszeitung.it), d​er Alto Adige (altoadige.it) u​nd Rai Südtirol (rai.it/tagesschau) verfügen ebenfalls über Webangebote. Reine Internet-Zeitungen o​hne Verbindung z​u Printmedien s​ind die Nachrichtenportale salto.bz, d​as neben redaktionell betreuten Inhalten a​uch user-generated content i​n Artikelform publiziert, u​nd unsertirol24.com.

Kultur

Literaturen

Die i​n Südtirol o​der von Südtiroler Autoren verfassten Literaturen werden traditionell entlang d​er Sprachgrenzen i​n deutsche, italienische u​nd ladinische Literatur unterteilt. Mitunter werden deutschsprachige Werke a​uch der österreichischen Literatur zugerechnet.[143] Südtiroler Literaturpreise s​ind der Lyrikpreis Meran, d​er N. C. Kaser-Lyrikpreis s​owie der Franz-Tumler-Literaturpreis. Zudem vergibt d​as Südtiroler Kulturinstitut d​en Walther-von-der-Vogelweide-Preis bisweilen a​n Schriftsteller.

Deutschsprachige Literatur: Die deutschsprachige Literatur a​us dem heutigen Südtirol wurzelt i​m Mittelalter. Der a​us dem Meraner Raum stammende Arbeo v​on Freising (ca. 723–784) g​ilt als ältester Schriftsteller d​es deutschsprachigen Raums. Die l​okal populäre These, d​er Minnesänger Walther v​on der Vogelweide (ca. 1170–1230) s​ei in Lajen geboren, i​st nur e​ine von zahlreichen i​n der Germanistik vertretenen Herkunftsvermutungen. Dementsprechend g​ilt Oswald v​on Wolkenstein (1377–1445) a​ls erste bedeutende Persönlichkeit d​er regionalen Literaturgeschichte. Als „Wegbereiter“ d​er modernen Südtiroler Literaturlandschaft werden a​us dem 19. Jahrhundert d​ie Historiker u​nd Kulturschriftsteller Jakob Philipp Fallmerayer (1790–1861) u​nd Beda Weber (1798–1858) genannt.[144]

Joseph Zoderer (* 1935), einer der bedeutendsten Schriftsteller Südtirols

Zu d​en Südtiroler Schriftstellern, d​ie in d​er ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts überregional kritische Anerkennung erfuhren, gehören insbesondere Carl Dallago (1869–1949), Josef Wenter (1880–1947), Joseph Georg Oberkofler (1889–1962), Hubert Mumelter (1896–1981) u​nd Franz Tumler (1912–1998). Publikumserfolge erzielten a​uch die e​her auf Unterhaltung angelegten Romane v​on Autoren w​ie Hans v​on Hoffensthal (1877–1914), Albert v​on Trentini (1878–1933), Luis Trenker (1892–1990) u​nd Maria Veronika Rubatscher (1900–1987). Insgesamt w​ar die Literatur a​us Südtirol i​n den 1930er u​nd 1940er Jahren v​on Werken d​er Heimat- w​ie der NS-nahen Blut-und-Boden-Literatur dominiert. Im Umfeld d​er deutschen Exilliteratur s​ind keine Schriftsteller a​us Südtirol bekannt.[145]

Ein deutlicher Bruch m​it der volkstümlich-nationalistischen Literaturtradition f​and in d​en späten 1960er Jahren statt, angeführt v​on Claus Gatterer (1924–1984) u​nd Norbert Conrad Kaser (1947–1978). Besondere Beachtung d​er Literaturkritik w​urde in d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts Herbert Rosendorfer (1934–2012) u​nd Joseph Zoderer (* 1935) zuteil. Zu weiteren wichtigen Repräsentanten d​er neueren Südtiroler Literaturszene zählen Anita Pichler (1948–1997), Gerhard Kofler (1949–2005), Helene Flöss (* 1954), Sepp Mall (* 1954), Oswald Egger (* 1963) u​nd Sabine Gruber (* 1963).[146][147]

Italienischsprachige Literatur: Die italienischsprachige Literatur i​n Südtirol entstand e​rst im 20. Jahrhundert; i​hre Publikationen fielen zunächst spärlich aus. Erst i​n den 1960er Jahren entwickelte s​ich eine produktivere Autorenszene. Ab d​en 1980ern manifestierte s​ich in d​er lokalen Literaturlandschaft e​in stärkerer Regionalbezug, für d​en etwa d​ie Werke v​on Paolo Valente (* 1966) beispielhaft sind. Zu d​en überregional bekannten Südtiroler Autoren zählen Lilli Gruber (* 1957) u​nd Alessandro Banda (* 1963).[148]

Ladinischsprachige Literatur: Das älteste Denkmal v​on literarischer Qualität i​n Ladinien s​ind die Dolomiten-Sagen, d​ie von Karl Felix Wolff (1879–1966) aufgezeichnet wurden. Dieser publizierte s​ie allerdings i​n spätromantischer Umformung a​uf Deutsch.[149] Erste literarische Texte i​n ladinischer Sprache datieren a​uf das 19. Jahrhundert. Im 20. Jahrhundert entstand e​ine zunehmend größere Autorenszene, z​u denen beispielsweise Adele Moroder (1887–1966) u​nd Max Tosi (1913–1988) gehörten. Die aktuell bekanntesten ladinischen Schriftsteller s​ind Rut Bernardi (* 1962) u​nd Iaco Rigo (* 1968).[150]

Musik

Die Musikkapelle St. Georgen marschiert am „Kirschta“ auf.
Herbert Pixner zählt zu den überregional bekanntesten Musikern aus Südtirol.

Volksmusik: Die systematische Erfassung d​er alpenländischen Volksmusik i​n Tirol begann m​it der Arbeit Franz Friedrich Kohls i​m 19. Jahrhundert.[151] In d​en Jahren 1940–1942 w​urde unter d​er Leitung v​on Alfred Quellmalz d​as „musikalische Volksgut“ Südtirols i​m Auftrag d​er Forschungs- u​nd Lehrgemeinschaft „Das Ahnenerbe“ i​n einer umfassenden volkskundlichen Erhebung dokumentiert. Die Ergebnisse d​er Feldforschung gelten a​ls erste große musikethnologische Sammlung Europas.[152] Südtirol unterscheidet s​ich als Musiklandschaft i​n seinen Volksliedern, Jodlern, Instrumentalstücken u​nd -praktiken k​aum von seinen alpenländischen Nachbarregionen, dennoch lassen s​ich einige Charakteristika festmachen: Viele Volkslieder s​ind an (oft a​uch ortstypische) Bräuche gebunden; e​ine Besonderheit i​st die Tradition d​er Kirchensinger, d​ie mancherorts z​u Gottesdiensten mehrstimmige Gesänge o​hne Instrumentalbegleitung vortragen; i​n der überlieferten Instrumentalmusik überwiegt a​ls Gattung d​er Landler; u​nter den Musikinstrumenten genießt d​ie Ziehharmonika besondere Popularität, während d​as Raffele-Spiel i​n Südtirol s​ein traditionelles Zentrum hat; e​in Südtiroler Spezifikum i​n der Blasmusik i​st als Besetzungstyp d​ie Böhmische, d​ie aus r​und zehn Blasinstrumenten besteht.[153] Die öffentliche Darbietung d​er Volksmusik erfolgt o​ft in d​er traditionellen Südtiroler Tracht u​nd wird a​n Kirchtagen i​n der Regel v​on den örtlichen Musikkapellen übernommen.

Unter d​en Vertretern d​er sogenannten Neuen Volksmusik i​st Herbert Pixner d​er überregional bekannteste Musiker.

Kunstmusik: Aus d​em Gebiet d​es heutigen Südtirol s​ind bereits s​eit dem 13. Jahrhundert Minnesänger nachgewiesen, z​u denen e​twa Friedrich v​on Sonnenburg u​nd Oswald v​on Wolkenstein zählen. Mit Leonhard Lechner (1553–1606) stammt e​iner der berühmtesten Tonsetzer d​es 16. Jahrhunderts a​us dem Etschtal. Die bedeutendsten Komponisten klassischer Musik m​it Südtiroler Herkunft w​aren zumeist außerhalb d​es Landes tätig: Johann Gänsbachers (1778–1844) Werke s​ind in erster Linie d​er Frühklassik verpflichtet; d​ie Kompositionen v​on Johann Rufinatscha (1812–1893), Ludwig Thuille (1861–1907) u​nd Sylvio Lazzari (1857–1944) können d​er Musik d​er Romantik zugerechnet werden. Hartmann v​on An d​er Lan-Hochbrunn (1863–1914) u​nd Vinzenz Goller (1873–1953) w​aren prägende Gestalten d​er Kirchenmusik. Komponisten w​ie Herbert Paulmichl (* 1935), Hubert Stuppner (* 1944) u​nd Eduard Demetz (* 1958) repräsentieren d​ie musikalische Moderne. Sepp Thaler (1901–1982) u​nd Gottfried Veit (* 1943) s​ind wichtige Vertreter d​er Blasmusik d​es 20. Jahrhunderts.[154] Konzertante Darbietungen s​ind durch d​ie vielen Südtiroler Musikkapellen u​nd das Haydn-Orchester relativ häufige Ereignisse. Daneben g​ibt es a​uch diverse Musikwettbewerbe u​nd Festivals, darunter e​twa den Internationalen Klavierwettbewerb Ferruccio Busoni u​nd das Südtirol Jazzfestival.

Die Kastelruther Spatzen sind die bekannteste volkstümliche Schlagerband aus Südtirol.

Populäre Musik: Die kommerziell bedeutendste Strömung populärer Musik i​n Südtirol i​st der volkstümliche Schlager. Insbesondere d​ie Kastelruther Spatzen erzielten i​n diesem Genre e​inen beträchtlichen Publikumserfolg i​m gesamten deutschen Sprachraum. Auf d​ie Entwicklung d​er elektronischen Tanzmusik h​atte Giorgio Moroder i​n den 1970er u​nd 1980er Jahren großen internationalen Einfluss. Zu d​en Beispielen überregional bekannter Bands zählen d​as Poptrio Ganes, d​ie Metalband Graveworm u​nd die Deutschrock-Bands Frei.Wild u​nd Unantastbar.

Darstellende Kunst

Tanz: Zu d​en in Südtirol überlieferten österreichischen Volkstänzen zählen insbesondere d​er Landler, d​er Walzer, d​ie Polka u​nd der Boarische; a​uch der Schuhplattler, d​er ursprünglich e​ine Sonderform d​es Landlers darstellte u​nd sich z​um bekanntesten alpenländischen Tanz entwickelte, h​at hier e​ines seiner angestammten Verbreitungsgebiete.[155] Traditionelle Tänze werden h​eute von d​en zahlreichen Gruppen d​er Arbeitsgemeinschaft Volkstanz i​n Südtirol gepflegt, d​ie wiederum a​ls Landesverband d​er Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz angehört.

Musiktheater: Musiktheater i​st in Bozen erstmals i​m 17. Jahrhundert a​ls Darbietung italienischer Künstler belegt, etablierte s​ich dort a​ls feste Einrichtung a​ber erst i​m 19. Jahrhundert.[156] Heute werden i​m Stadttheater Bozen Opern, Operetten u​nd Musicals regelmäßig a​ls Eigenproduktionen lokaler Institutionen (etwa Haydn-Orchester, Vereinigte Bühnen Bozen) z​ur Aufführung gebracht.

Bildende Kunst

Vorromanik: Die i​m heutigen Südtirol erhaltenen Überreste vorromanischer Baukunst schließen w​ohl an spätantike Traditionen a​n und s​ind großteils sakrale Monumente. Es handelt s​ich dabei oftmals u​m archäologisch ergrabene Kirchen u​nd Kapellen. Wichtige vorromanische Denkmäler s​ind beispielsweise d​ie für i​hren Freskenschatz berühmten Kirchen St. Benedikt i​n Mals u​nd St. Prokulus i​n Naturns.[157]

Kämpfender Kentaur in St. Jakob bei Tramin, zwischen 1200 und 1250

Romanik: Die romanische Architektur i​m heutigen Südtirol g​eht auf d​ie zeitliche Phase zwischen e​twa dem Jahr 1000 u​nd dem ausgehenden 13. Jahrhundert zurück. Ein herausragender Kirchenbau a​us dieser Zeit i​st etwa d​ie Stiftskirche i​n Innichen. Der hochmittelalterliche Burgenbau f​iel in Südtirol e​norm produktiv a​us und i​st bis h​eute landschaftsprägend. Wichtige Beispiele s​ind das Schloss Tirol (bekannt a​uch für s​ein Kapellen- u​nd Palasportal a​ls Zeugnisse romanischer Steinplastik), d​ie Burg Hocheppan, d​ie Churburg u​nd die Burg Taufers.[158]

Die i​m heutigen Südtirol anzutreffende h​ohe Dichte erhaltener Reste romanischer Wandmalerei i​st in Europa o​hne Vergleich. Großteils i​st sie stilistisch a​n byzantinische Vorlagen u​nd in i​hrem Bildprogramm ekklesiologisch gebunden. Unter d​er Vielzahl möglicher Beispiele s​eien der qualitativ herausragende Zyklus i​n der Abtei Marienberg, d​ie fast vollständig erhaltenen Malereien d​er Burgkapelle Hocheppan, d​as Bestiarium i​n St. Jakob i​n Kastelaz b​ei Tramin u​nd die scholastisch-mystische Freskierung d​er Johanneskapelle a​m Kreuzgang i​n Brixen genannt. Von d​en profanen Fresken a​us der Romanik h​aben sich allein j​ene auf Schloss Rodenegg erhalten, d​ie den Iwein d​es Hartmann v​on Aue illustrieren.[159]

Schnitzaltar von Michael Pacher in der Grieser Pfarrkirche, 1471–1475

Gotik: Gotische Architektur h​ielt im heutigen Südtirol e​rst im 14. Jahrhundert Einzug. Der Chor d​er Dominikanerkirche i​n Bozen zählt z​u den frühesten Zeugnissen gotischer Architektur i​n Tirol; d​er 1519 vollendete Turm d​er Bozner Pfarrkirche hingegen g​ilt als Hauptdenkmal d​er lokalen Spätgotik. Ein Musterbeispiel d​es spätmittelalterlichen Burgenbaus stellt Schloss Sigmundskron b​ei Bozen dar.[160]

Die gotische Malkunst k​am ab d​er zweiten Hälfte d​es 13. Jahrhunderts i​n den Tiroler Raum. Zu d​en wichtigsten Beispielen d​er Kunstproduktion dieses Zeitraums zählen d​ie Fresken i​m Brixner Domkreuzgang u​nd die profanen Zyklen a​uf Schloss Runkelstein b​ei Bozen. Generell verlor d​ie Wandmalerei i​m Laufe d​er Zeit z​u Gunsten d​er Tafelmalerei a​n Bedeutung, w​obei in d​en Sakralbauten geschnitzte u​nd bemalte Flügelaltäre a​n die Stelle d​er Wandmalerei traten.[161] Eine prägende Werkstatt d​er lokalen Kunstproduktion leitete Leonhard v​on Brixen. Die Schnitzkunst u​nd Tafelbilder d​es im Bruneck d​es 15. Jahrhunderts tätigen Michael Pacher stellen e​inen Meilenstein d​er europäischen Kunstgeschichte d​ar und stehen a​m Übergang v​om ausgehenden Mittelalter i​n die Frühe Neuzeit.[162]

Renaissance: Die Erzeugnisse bildender Kunst i​m heutigen Südtirol fielen i​m 16. Jahrhundert d​urch die Umwälzungen d​er Bauernkriege u​nd der Reformation spärlicher a​ls in d​en vorangegangenen Epochen aus. Das Nachlassen sakraler Bautätigkeit kontrastierte m​it verstärkter adliger Auftraggeberschaft für Profanbauten i​n Renaissance-Formen, b​ei denen oftmals a​lte Burganlagen m​it verstärktem Wohnkomfort z​u herrschaftlichen Behausungen umgestaltet wurden. Beispiele s​ind etwa Schloss Maretsch u​nd die i​m Überetscher Stil entstandenen Ansitze.[163] Die wichtigste Künstlerpersönlichkeit d​er regionalen Renaissance i​st Bartlmä Dill Riemenschneider.[164]

Der Innenraum des Brixner Doms, barocke Umgestaltung 1745–1754

Barock: Die barocke Architektur i​m 17. u​nd 18. Jahrhundert äußerte s​ich im heutigen Südtirol vornehmlich a​ls bauliche Ergänzungen o​der Umgestaltungen bestehender Gotteshäuser, w​ie etwa a​m Brixner Dom i​n besonders opulenter Weise geschehen. Im Bereich d​er barocken Profanbauten stellt n​eben dem Ausbau d​er Brixner Hofburg d​ie Errichtung v​on Schloss Wolfsthurn e​inen lokalen Höhepunkt dar.[165]

Barocke Tafelmalerei f​and in Altarblättern, religiösen Andachtsbildern u​nd vornehmlich z​u Repräsentationszwecken angefertigten Porträts i​hre Hauptbetätigungsfelder. Zu d​en wichtigsten l​okal tätigen Künstlern gehörten Johann Georg Platzer u​nd Franz Sebald Unterberger. Bedeutende barocke Deckenmalereien s​ind beispielsweise d​ie Brixner Domfresken v​on Paul Troger. In d​en Werken Martin Knollers u​nd Joseph Schöpfs manifestierte s​ich im ausgehenden 18. Jahrhundert e​in Übergang v​om Spätbarock bzw. Rokoko z​um Klassizismus.[166] Beispiele für örtlich erfolgreiche Stein- u​nd Holzbildhauer s​ind Gregor Schwenzengast, Dominikus Moling u​nd die Künstler d​er im 17. Jahrhundert entstanden Bildhauerwerkstätten i​n Gröden.[167]

Kurhaus Meran, erbaut in zwei Phasen 1873–1874 und 1912–1914

19. Jahrhundert: Der architektonische Klassizismus hinterließ i​n Südtirol n​ur wenige Spuren. Der Historismus h​ielt in d​en 1830er Jahren Einzug u​nd blieb i​n seinem Stilpluralismus b​is ins frühe 20. Jahrhundert hinein wirkmächtig. Ein exemplarisches Beispiel für neugotische Architektur i​st das Mausoleum d​es Erzherzogs Johann i​n Schenna. Um d​ie Wende z​um 20. Jahrhunderts entstanden a​uch Jugendstil-Bauten – vorwiegend i​n der Kurstadt Meran.[168]

Zu d​en Folgen d​es Tiroler Volksaufstands gehörte e​in allgemeiner Rückgang öffentlicher Kunstaufträge. In d​er Zwischenzeit wandten s​ich zahlreiche Maler d​em bürgerlichen Porträt o​der der Landschaftsmalerei zu, darunter e​twa Friedrich Wasmann u​nd Gottfried Seelos. Franz Defreggers realistische Malkunst popularisierte Historien- u​nd bäuerliche Genrebilder a​us dem Tiroler Raum, d​ie u. a. v​on den akademisch ausgebildeten Josef Moroder-Lusenberg u​nd Karl Anrather weitergepflegt wurden.[169] Das wichtigste Beispiel d​es gegen Ende d​es Jahrhunderts a​n Bedeutung gewinnenden öffentlichen Denkmalbaus i​st das marmorne Walther-Denkmal v​on Heinrich Natter i​n Bozen.[170]

Zwei Bergmäher von Albin Egger-Lienz, 1913

20. u​nd 21. Jahrhundert: Die Moderne äußerte s​ich in Südtirol i​m Bereich d​er Architektur zunächst i​n der Zwischenkriegszeit. In d​en 1920er u​nd 1930er Jahren förderte insbesondere d​as faschistische Regime rationalistische Baukunst. Zahlreiche regionale Künstler stellten i​hr Werk i​n den Dienst d​er faschistischen u​nd nationalsozialistischen Machthaber.[171] Die wirkmächtigste Strömung d​er Nachkriegsjahrzehnte w​ar alpine Heimatschutzarchitektur anachronistischen Zuschnitts. Erst a​b den 1960er Jahren gelang Architekten w​ie Othmar Barth e​ine Öffnung d​es im Traditionellen verhafteten Formenkanons.[172]

In d​er Malerei u​nd Grafik zählen d​ie von Jugendstil u​nd Impressionismus beeinflussten Arbeiten v​on Leo Putz, d​ie Farbholzschnitte v​on Carl Moser, d​ie Naturbilder v​on Alexander Koester u​nd die i​m Spannungsfeld zwischen Symbolismus u​nd Expressionismus anzusiedelnden Ölgemälde v​on Albin Egger-Lienz z​u den signifikantesten Werken Südtiroler bzw. i​n Südtirol tätiger Künstler d​es frühen 20. Jahrhunderts. Zu d​en am meisten rezipierten Malern u​nd Grafikern d​er zweiten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts gehören u. a. Heiner Gschwendt, Peter Fellin, Paul Flora, Karl Plattner, Robert Scherer u​nd Markus Vallazza.[173] Im Bereich d​er Kunstfotografie r​agen die Arbeiten Walter Niedermayrs heraus.

Küche

Südtiroler Schlutzkrapfen

Zu d​en traditionellen Gerichten bzw. Nahrungsmitteln d​er bäuerlichen Küche Südtirols a​uf Getreidegrundlage zählten e​inst Weizen- u​nd Hafer-Mus, später a​uch Polenta, s​owie Dinkel- u​nd Roggen-Brot (beispielsweise Vinschgauer o​der Schüttelbrot). Häufig angebaute Gemüsesorten w​aren Kohl, Rüben, Erdäpfel u​nd Fisolen. Aufgrund d​er verbreiteten Viehwirtschaft konnte i​n umfangreichem Ausmaß a​uf Milchprodukte zurückgegriffen werden. Als Kochfett diente i​n erster Linie Schweineschmalz. Fleisch w​urde typischerweise z​u Räucherwaren verarbeitet (also e​twa zu Speck o​der Kaminwurzen).[174]

Mit d​em aufkommenden Tourismus k​am es i​n den 1960er u​nd 1970er Jahren z​u einer Renaissance d​er regionalen Küche, e​twa im Rahmen d​es rasch popularisierten „Törggelen“ o​der der e​twas später i​ns Leben gerufenen „Spezialitätenwochen“, d​ie den Touristen lokale Besonderheiten z​u vermitteln versuchten.[107] Dabei w​urde die a​lte Tiroler Kost m​it modernen Zubereitungs- u​nd Verarbeitungstechniken s​owie unter d​em Einfluss d​er italienischen Küche d​em aktuellen Geschmack angepasst. In d​er Gastronomie entstammt i​m Durchschnitt e​twa ein Drittel d​es Angebots d​er lokalen Küche, e​in Drittel d​er italienischen u​nd ein Drittel d​em Standardangebot d​er internationalen Küche.[174]

Typische Südtiroler Gerichte s​ind beispielsweise Knödel, Gerstensuppe, Schlutzkrapfen, Strauben, Tirteln u​nd Aufschnittplatten, d​ie begleitet v​on Südtiroler Wein a​ls „Marende“ verzehrt werden.

Sport

Südtirol stellt u​nd stellte besonders i​m Wintersport international erfolgreiche Sportler. So gehörten d​er Skifahrer Gustav Thöni u​nd der Kunstbahnrodler Armin Zöggeler m​it mehreren Weltcupgesamtsiegen u​nd Goldmedaillen b​ei Weltmeisterschaften u​nd Olympischen Spielen z​u den Besten i​hrer Disziplin. In Damenwettbewerben errangen Isolde Kostner i​m Skisport, Carolina Kostner i​m Eiskunstlauf u​nd Dorothea Wierer i​m Biathlon mehrfach Medaillen b​ei Weltmeisterschaften u​nd Olympischen Spielen. Sportlerinnen u​nd Sportler a​us Südtirol h​aben seit 1956 (Silbermedaille für Renato Mocellini a​ls Anschieber i​n Italiens Viererbob) 47 Medaillen b​ei Olympischen Winterspielen gewonnen. Olympisches Gold b​ei Winterspielen erhielten Erika Lechner (Rodeln Damen Einsitzer, 1968), Paul Hildgartner u​nd Walter Plaikner (Rodeln Herren Doppelsitzer, 1972; Hildgartner zusätzlich i​m Herren Einsitzer 1984), Gustav Thöni (Ski Alpin Riesentorlauf, 1972), Josef Polig (Ski Alpin Kombination, 1992), Gerda Weißensteiner (Rodeln Damen Einsitzer, 1994), Kurt Brugger u​nd Wilfried Huber (Rodeln Herren Doppelsitzer, 1994), Hugo Herrnhof (Shorttrack Staffel, 1994), Günther Huber (Zweierbob, 1998) u​nd Armin Zöggeler (Rodeln Herren Einsitzer, 2002 u​nd 2006).[175]

Derzeit zählen Christof Innerhofer, Dominik Paris, Alex Vinatzer u​nd Manfred Mölgg z​u den Weltbesten i​m alpinen Skisport, Roland Fischnaller, Omar Visintin u​nd Aaron March s​ind Südtirols erfolgreichste Snowboarder u​nd Dorothea Wierer, Lukas Hofer s​owie Dominik Windisch gehören s​eit Jahren z​ur Biathlon-Weltklasse. Im Wintersport werden z​udem alljährlich diverse Welt- u​nd Europacuprennen i​n verschiedenen Disziplinen (Ski Alpin, Biathlon, Skilanglauf, Naturbahnrodeln u​nd Snowboard) i​n Südtirol ausgetragen. Dazu zählen e​twa die Skirennen a​uf der Saslong i​n Gröden u​nd der Gran Risa i​n Alta Badia, Biathlonrennen i​n der Südtirol Arena i​n Antholz u​nd Langlaufrennen i​n der Nordic Arena i​n Toblach. Bei d​en OIympischen Winterspielen 2026 i​n Mailand u​nd Cortina werden d​ie Biathlon-Wettkämpfe i​n Antholz ausgetragen.[176]

Auch i​n den Sommersportarten s​ind und w​aren Südtiroler erfolgreich: Klaus Dibiasi gewann d​rei olympische Goldmedaillen i​m Turmspringen, Tania Cagnotto z​wei olympische s​owie und zahlreiche Medaillen b​ei Welt- u​nd Europameisterschaften. Alex Schwazer gewann e​ine olympische Goldmedaille i​m Gehen. Jannik Sinner gehört z​u den Top Ten, Andreas Seppi z​u den besten 100 Spielern d​er Tennis-Weltrangliste. Im organisatorischen Bereich zählen d​ie Leichtathletikveranstaltung BOclassic, d​as Tennisturnier ATP Challenger St. Ulrich i​n Gröden u​nd das Radrennen Maratona d​les Dolomites z​u den größten Sommersportveranstaltungen.

In d​en Mannschaftssportarten erzielen v​or allem Eishockey u​nd Fußball e​ine beträchtliche Breitenwirkung, w​obei lokale Vereine u​nd Sportler diverse überregionale Erfolge verzeichnen können. Der HC Bozen i​st 19-facher italienischer Meister i​m Eishockey u​nd war a​uch international, z. B. a​ls Meister i​n der EBEL 2013/14 s​owie 2017/18, erfolgreich. Im Fußball spielt d​er FC Südtirol aktuell i​n der 3. italienischen Liga u​nd der CF Südtirol i​n der 1. Liga d​er Frauen. Mehrere Fußballspieler a​us Südtirol standen bzw. stehen b​ei italienischen, österreichischen u​nd bundesdeutschen Profivereinen u​nter Vertrag, w​ie z. B. Klaus Bachlechner, Michael Cia u​nd Arnold Schwellensattl. Der SSV Bozen Loacker u​nd die Mannschaften v​on Brixen u​nd Meran w​aren mehrfach italienische Meister i​m Handball.

Der größte Sport- u​nd Freizeitverein d​es Landes für Sommer- u​nd Wintersport i​st der Alpenverein Südtirol (AVS) m​it über 60.000 Mitgliedern. Zu d​en bedeutenden Alpinisten d​es Landes zählen Reinhold Messner u​nd Hans Kammerlander.

Literatur

Politische Geschichte

  • Josef Fontana u. a. (Hrsg.): Geschichte des Landes Tirol. Band 4: Die Zeit von 1918 bis 1970. Teil 1: Othmar Parteli: Südtirol. Teil 2: Josef Riedmann: Das Bundesland Tirol. Athesia, Bozen 1988, ISBN 88-7014-473-9.
  • Claus Gatterer: Im Kampf gegen Rom. Bürger, Minderheiten und Autonomien in Italien. Europa Verlag, Wien/Frankfurt/Zürich 1968.
  • Michael Gehler: Tirol im 20. Jahrhundert. Vom Kronland zur Europaregion. Tyrolia Verlag, Innsbruck 2008, ISBN 978-3-7022-2881-1.
  • Georg Grote, Hannes Obermair: A Land on the Threshold. South Tyrolean Transformations, 1915–2015. Peter Lang, Oxford/Bern/New York et al. 2017, ISBN 978-3-0343-2240-9.
  • Alfons Gruber: Geschichte Südtirols. Streifzüge durch das 20. Jahrhundert. 5. Auflage. Athesia, Bozen 2011, ISBN 978-88-8266-088-8.
  • Brigitte Mazohl, Alexander Piff, Rolf Steininger: Geschichte Südtirols. C. H. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-73412-0.
  • Carlo Romeo: Alto Adige/Südtirol: XX secolo. Cent’anni e più in parole e immagini. Edition Raetia, Bozen 2003, ISBN 88-7283-197-0.
  • Rolf Steininger: Südtirol. Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. StudienVerlag, Innsbruck/Wien/Bozen 2003, ISBN 3-85218-925-X.

Sozialgeschichte

  • Hermann Atz, Max Haller, Günther Pallaver: Ethnische Differenzierung und soziale Schichtung in der Südtiroler Gesellschaft. Nomos, Baden-Baden 2016, ISBN 978-3-8487-3329-3.
  • Kurt Egger: Sprachlandschaft im Wandel: Südtirol auf dem Weg zur Mehrsprachigkeit. Athesia, Bozen 2001, ISBN 88-8266-112-1.
  • Georg Grote: „I bin a Südtiroler“. Kollektive Identität zwischen Nation und Region im 20. Jahrhundert. Athesia, Bozen 2009, ISBN 978-88-8266-531-9.
  • Hannes Obermair, Stefanie Risse, Carlo Romeo (Hrsg.): Regionale Zivilgesellschaft in Bewegung. Folio Verlag, Wien/Bozen 2012, ISBN 978-3-85256-618-4.
  • Gottfried Solderer (Hrsg.): Das 20. Jahrhundert in Südtirol. 5 Bände. Edition Raetia, Bozen 1999–2003.

Kulturgeschichte

  • Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8.
  • Kurt Drexel, Monika Fink (Hrsg.): Musikgeschichte Tirols. 3 Bände. Wagner, Innsbruck 2001–2008.
  • Hans Heiss: Vom Brenner nach Süden – ein Landschaftsraum zwischen Grenze und Korridor. In: Markus Ender u. a. (Hrsg.): Landschaftslektüren. Lesarten des Raums von Tirol bis in die Po-Ebene. transcript, Bielefeld 2017, S. 72–101.
  • Johann Holzner (Hrsg.): Literatur in Südtirol. StudienVerlag, Innsbruck/Wien/Bozen 1997, ISBN 978-3-7065-12282.
  • Karin Kretschmer: Architekturführer Südtirol. DOM Publishers, Berlin 2019, ISBN 978-3-869224626.
  • Renate Mumelter, Martin Kaufmann: Cinema. Film in Südtirol seit 1945. Edition Raetia, Bozen 2015, ISBN 978-88-7283-536-4.
  • Philipp Tolloi (Hrsg.): Archive in Südtirol: Geschichte und Perspektiven / Archivi in Provincia di Bolzano: storia e prospettive (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. 45). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2018, ISBN 978-3-7030-0992-1.
  • Josef Weingartner: Die Kunstdenkmäler Südtirols. 2 Bände. 7. bzw. 8. Auflage. Athesia-Tyrolia-Innsbruck-Wien, Bozen 1991–1998, ISBN 88-7014-360-0 und ISBN 88-7014-642-1.

Verfassungsrecht u​nd Lokalverwaltung

  • Autonome Region Trentino-Südtirol/Autonome Provinz Bozen/Autonome Provinz Trient (Hrsg.): Die Gesetzgebungsorgane und die Regierungen von der I. bis zur XIV. Legislaturperiode. BQE Edizioni, Bozen/Trient 2011. PDF-Datei
  • Esther Happacher-Brezinka, Walter Obwexer (Hrsg.): 40 Jahre Zweites Autonomiestatut: Südtirols Sonderautonomie im Kontext der europäischen Integration. Facultas.wuv-Verlag, Wien 2013, ISBN 978-3-7089-1103-8.
  • Esther Happacher-Brezinka, Walter Obwexer: Entwicklungen und Veränderungen der Südtiroler Autonomie seit der Streitbeilegungserklärung 1992 (PDF-Datei).
  • Joseph Marko, Sergio Ortino, Francesco Palermo, Leonhard Voltmer, Jens Woelk (Hrsg.): Die Verfassung der Südtiroler Autonomie: die Sonderrechtsordnung der Autonomen Provinz Bozen/Südtirol. Nomos Verlag, Baden-Baden 2005, ISBN 3-8329-1159-6.

Naturwissenschaften

  • Abteilung Forstwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol: Waldtypisierung Südtirol. Band 1, Band 2 (PDF). Bozen 2010
  • Klaus Hellrigl: Die Tierwelt Südtirols. Naturmuseum Südtirol, Bozen 1996, ISBN 88-7014-922-6.
  • Otto Huber, Bruno Wallnöfer, Thomas Wilhalm: Die Botanik in Südtirol und angrenzenden Gebieten im 20. Jahrhundert: eine bibliographische Rundschau. Edition Raetia, Bozen 2012, ISBN 978-88-7283-428-2.
  • Werner Kreisel et al. (Hrsg.): Südtirol. Eine Landschaft auf dem Prüfstand / Alto Adige. Un paesaggio sotto esame. Tappeiner, Lana 2010, ISBN 978-88-7073-520-8.
  • Alois Staindl: Kurze Geologie von Südtirol. Weger, Brixen 2000, ISBN 88-85831-71-0.
  • Ernst Steinicke (Hrsg.): Europaregion Tirol, Südtirol, Trentino: Geographischer Exkursionsführer. Band 3: Spezialexkursionen in Südtirol (= Innsbrucker geographische Studien. 33). Institut für Geographie der Universität Innsbruck, Innsbruck 2003, ISBN 3-901182-35-7.
  • Thomas Wilhalm, Harald Niklfeld, Walter Gutermann: Katalog der Gefäßpflanzen Südtirols (= Publication of the Museum of Nature South Tyrol. 3). Folio-Verlag, Wien/Bozen 2006, ISBN 3-85256-325-9.
Commons: Südtirol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Südtirol – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikivoyage: Südtirol – Reiseführer

Anmerkungen

  1. Beide Bezeichnungen sind niemals in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen; sie begegnen bisweilen in der Literatur der Zwischenkriegszeit als Ersatz für das von der faschistischen Administration verbotene „Südtirol“, vgl. etwa Richard Pittioni: Stand und Aufgabe der urgeschichtlichen Forschung im Oberetsch. Beihefte zum Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst 6. Athesia, Bozen 1940.
  2. Die Größenangabe bezieht sich nur auf den Südtiroler Anteil des Nationalparks, die Gesamtgröße beträgt 1346,2 km².
  3. In derselben Sitzung wurden der Staatsname von bisher „Republik Deutschösterreich“ nach nunmehr „Republik Österreich“ abgeändert und die gesetzliche Bestimmung vom 12. Oktober 1918 „Deutschösterreich ist ein Bestandteil des Deutschen Reiches“ außer Kraft gesetzt – StGBl 1919-484
  4. Vom Deutschen Reich eingesetzte Kommissare innerhalb der Operationszone Alpenvorland

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Südtirol in Zahlen: 2014. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), abgerufen am 13. März 2015.
  3. Andrea Bonoldi, Hannes Obermair: Zwischen Rom und Bozen. Staat und Provinz im italienischen Faschismus. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2006, ISBN 88-901870-9-3, S. 37.
  4. Zur Namens- und Begriffsgeschichte von „Südtirol“ Hans Heiss: „Man pflegt Südtirol zu sagen und meint, damit wäre alles gesagt.“ Beiträge zu einer Geschichte des Begriffes Südtirol. In: Arbeitsgruppe Regionalgeschichte/Gruppo di ricerca per la storia regionale, Tirol – Trentino. Eine Begriffsgeschichte/Semantica di un concetto (Geschichte und Region/Storia e regione Band 9). Folio, Wien-Bozen 2000, ISBN 3-85256-149-3, S. 85–109.
  5. Zur Namens- und Begriffsgeschichte von „Alto Adige“ und „Sudtirolo“ Carlo Romeo: Der Fluß im Schatten des Schlosses. „Alto Adige“ – eine Begriffsgeschichte. In: Arbeitsgruppe Regionalgeschichte/Gruppo di ricerca per la storia regionale, Tirol — Trentino. Eine Begriffsgeschichte/Semantica di un concetto (Geschichte und Region/Storia e regione Band 9). Folio, Wien-Bozen 2000, ISBN 3-85256-149-3, S. 153–170.
  6. Das Entstehen der heimischen Gesteine. Vereinigung Naturstein Südtirol, abgerufen am 13. Januar 2015.
  7. Rainer Brandner u. a.: Sediment 2007, Exkursionsführer (PDF-Datei)
  8. Geologische Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 175, Sterzing
  9. Geologische Bundesanstalt: Geofast-Karten
  10. Naturdenkmäler Südtirols. Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 16. Januar 2015.
  11. Klima in Südtirol: Wissenswertes zum Klima und Wetter in Südtirol. Südtirol Wetter (wetter.bz), abgerufen am 13. Januar 2015.
  12. Bedeutung der Almwirtschaft. Abteilung Forstwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 6. März 2015.
  13. Ernst Steinicke, Giuliana Andreotti: Das Pustertal. Geographische Profile im Raum von Innichen und Bruneck. In: Ernst Steinicke (Hrsg.): Europaregion Tirol, Südtirol, Trentino. Band 3: Spezialexkursionen in Südtirol. Institut für Geographie der Universität Innsbruck, Innsbruck 2003, ISBN 3-901182-35-7, S. 14.
  14. Reinhard Kuntzke, Christiane Hauch: Südtirol. DuMont Reise-Taschenbuch. Dumont Reiseverlag, Ostfildern 2012, ISBN 978-3-7701-7251-1, S. 44.
  15. Etsch. Landesagentur für Umwelt der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 17. Januar 2015.
  16. Zustand der Südtiroler Seen. Landesagentur für Umwelt der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 17. Januar 2015.
  17. 2007 waren davon 336.689 ha Wald und 35.485 ha andere bewaldete Flächen, siehe http://www.provinz.bz.it/forst/wald-holz-almen/zahlen.asp (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  18. Alpiner Schutzwaldpreis: Zwei Projekte aus Südtirol nominiert. Pressedienst der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, 30. Januar 2015, abgerufen am 6. März 2015.
  19. http://www.provinz.bz.it/forst/wald-holz-almen/zahlen.asp (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  20. Agrar- und Forstbericht 2014. (PDF) Abteilung Landwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 27. Juli 2015 (PDF-Datei).
  21. „Hemerobiestudie“ – Wie natürlich ist der Wald in Südtirol? Abteilung Forstwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 6. März 2015.
  22. Lebensgemeinschaft Wald. Abteilung Forstwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 6. März 2015.
  23. Die Waldgesellschaften. Südtiroler Fortsverein, archiviert vom Original am 29. April 2012; abgerufen am 7. März 2015.
  24. Otto Huber, Bruno Wallnöfer, Thomas Wilhalm: Die Botanik in Südtirol und angrenzenden Gebieten im 20. Jahrhundert: eine bibliographische Rundschau. Edition Raetia, Bozen 2012, ISBN 978-88-7283-428-2, S. 58.
  25. Otto Huber, Bruno Wallnöfer, Thomas Wilhalm: Die Botanik in Südtirol und angrenzenden Gebieten im 20. Jahrhundert: eine bibliographische Rundschau. Edition Raetia, Bozen 2012, ISBN 978-88-7283-428-2, S. 12.
  26. Otto Huber, Bruno Wallnöfer, Thomas Wilhalm: Die Botanik in Südtirol und angrenzenden Gebieten im 20. Jahrhundert: eine bibliographische Rundschau. Edition Raetia, Bozen 2012, ISBN 978-88-7283-428-2, S. 92.
  27. Otto Huber, Bruno Wallnöfer, Thomas Wilhalm: Die Botanik in Südtirol und angrenzenden Gebieten im 20. Jahrhundert: eine bibliographische Rundschau. Edition Raetia, Bozen 2012, ISBN 978-88-7283-428-2, S. 15–16.
  28. Otto Huber, Bruno Wallnöfer, Thomas Wilhalm: Die Botanik in Südtirol und angrenzenden Gebieten im 20. Jahrhundert: eine bibliographische Rundschau. Edition Raetia, Bozen 2012, ISBN 978-88-7283-428-2, S. 86–96.
  29. Flora. Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 17. Januar 2015.
  30. Klaus Hellrigl: Die Tierwelt Südtirols. Naturmuseum Südtirol, Bozen 1996, ISBN 88-7014-922-6, S. 11.
  31. Wolfgang Völkls, Theo Blick: Die quantitative Erfassung der rezenten Fauna von Deutschland – Eine Dokumentation auf der Basis der Auswertung von publizierten Artenlisten und Faunen im Jahr 2004. Bundesamt für Naturschutz, Bonn 2004 (PDF-Datei)
  32. Klaus Hellrigl: Die Tierwelt Südtirols. Naturmuseum Südtirol, Bozen 1996, ISBN 88-7014-922-6, S. 111.
  33. Klaus Hellrigl: Die Tierwelt Südtirols. Naturmuseum Südtirol, Bozen 1996, ISBN 88-7014-922-6, S. 771.
  34. Klaus Hellrigl: Die Tierwelt Südtirols. Naturmuseum Südtirol, Bozen 1996, ISBN 88-7014-922-6, S. 791.
  35. Klaus Hellrigl: Die Tierwelt Südtirols. Naturmuseum Südtirol, Bozen 1996, ISBN 88-7014-922-6, S. 808.
  36. Der Braunbär in Südtirol – Die aktuelle Situation. Abteilung Forstwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, archiviert vom Original am 18. Januar 2015; abgerufen am 17. Januar 2015.
  37. Der Wolf in Südtirol – Die Situation in Südtirol. Abteilung Forstwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, archiviert vom Original am 7. Januar 2015; abgerufen am 17. Januar 2015.
  38. Klaus Hellrigl: Die Tierwelt Südtirols. Naturmuseum Südtirol, Bozen 1996, ISBN 88-7014-922-6, S. 7.
  39. Fauna. Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 17. Januar 2015.
  40. Geschützte Tiere. Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 17. Januar 2015.
  41. Rote Liste der gefährdeten Tiere. Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 17. Januar 2015.
  42. Demografische Daten für Südtirol 2018. Landesinstitut für Statistik (Astat), abgerufen am 27. November 2019 (PDF-Datei).
  43. Franz Alber: Zukunftsperspektiven der Südtiroler Gemeinden. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 74–78, abgerufen am 18. Januar 2015.
  44. Naturparks. Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 5. Februar 2015.
  45. Biotope. Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 5. Februar 2015.
  46. Istituto Nazionale di Statistica (ISTAT): Culle vuote, nuovo record negativo di nascite dall'Unità d'Italia, zitiert in Famiglia Cristiana, 13. Juli 2020, abgerufen am 14. Juli 2020.
  47. Michael Volgger, Harald Pechlaner: Kooperative Governance: Genossenschaften zwischen Standort- und Betriebsmanagement. In: Juhani Laurinkari, Robert Schediwy, Tode Todev (Hrsg.): Genossenschaftswissenschaft zwischen Theorie und Geschichte. Festschrift für Prof. Johann Brazda zum 60. Geburtstag. EHV Academicpress, Bremen 2014, S. 560.
  48. Statistisches Jahrbuch 2006 – Kapitel 3 – Demographische Struktur (Memento vom 30. Oktober 2008 im Internet Archive) (PDF)
  49. Egon Kühebacher: Zur Geschichte der Sprachbewegungen in der deutsch-italienischen Grenzzone des Etschgebietes. In: Südtiroler Kulturinstitut (Hrsg.): Das Südtiroler Unterland (= Jahrbuch des Südtiroler Kulturinstitutes; 9). Athesia, Bozen 1980, ISBN 88-7014-134-9, S. 271–298.
  50. Bildung in Zahlen 2017–2018. Landesinstitut für Statistik (Astat), abgerufen am 27. November 2019 (PDF-Datei).
  51. Annuario ASTAT 2011, abgerufen am 16. Januar 2013
  52. P. Ribichini: Da Sudtirolo ad Alto Adige: arrivano gli italiani. Ed. Associate, 2008, S. 116.
  53. Dal sito Comuni-italiani.it, abgerufen am 16. Januar 2013.
  54. M. T. Finetto, S. Fratemali, C. Zucal: Identità, persone, ambiente. Percorsi didattici per il biennio. FrancoAngeli, Milano 2008, S. 275.
  55. In Alto Adige superato il mezzo milione di abitanti (Memento vom 13. April 2013 im Webarchiv archive.today). Der Erker.it, abgerufen am 16. Januar 2013.
  56. Oskar Peterlini: Funzionamento dei sistemi elettorali e minoranze linguistiche. FrancoAngeli, Mailand 2012, ISBN 978-88-568-4455-9, S. 106.
  57. Leo Andergassen: Südtirol – Kunst vor Ort. Athesia, Bozen 2002, ISBN 88-8266-111-3, S. 7.
  58. Heinrich Kofler: Geschichte des Dekanats Schlanders von seiner Errichtung im Jahr 1811 bis zur freiwilligen Demission von Dekan Josef Schönauer 1989. In: Marktgemeinde Schlanders (Hrsg.): Schlanders und seine Geschichte. Band 2: Von 1815 bis zur Gegenwart. Tappeiner, Lana 2010, ISBN 978-88-7073-531-4, S. 11–186, insbesondere S. 11–15 (PDF-Datei)
  59. Diözese Bozen-Brixen. Diözese Bozen-Brixen, abgerufen am 27. Januar 2015.
  60. Diözesanpatrone Hl. Kassian und Hl. Vigilius. Diözese Bozen-Brixen, abgerufen am 27. Januar 2015.
  61. Elisabeth Parteli: Verdächtig religiös. In: ff – Südtiroler Wochenmagazin. Nr. 4, 22. Januar 2015, S. 36–47.
  62. Organisationen und Vereinigungen. Landesinstitut für Statistik (Astat), abgerufen am 19. Januar 2014.
  63. 9. Arbeitsstättenzählung 2011: Nonprofit-Organisationen – Vertiefung zu den Hauptsitzen. Landesinstitut für Statistik (Astat), abgerufen am 19. Januar 2014 (PDF-Datei).
  64. Flavia Pristinger: Ethnic conflict and modernization in the South Tyrol. In: Charles R. Foster (Hrsg.): Nations without a State. Ethnic Minorities in Western Europe. Praeger, New York 1980, S. 153–188.
  65. Siegfried Baur: Kommunikation und Kooperation in Mehrheits-/Minderheitssituationen am Beispiel Südtirol. In: Rudolf W. Keck, Margitta Rudolph, David Whybra, Werner Wiater (Hrsg.): Schule in der Fremde – Fremde in der Schule. Lit Verlag, Münster 2004, ISBN 3-8258-7302-1, S. 252–260.
  66. Hannes Obermair: Stadt und Territorium in Tirol. Streiflichter aus Mittelalter und Früher Neuzeit. In: Helmut Flachenecker, Hans Heiss (Hrsg.): Franken und Südtirol. Zwei Kulturlandschaften im Vergleich (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs). Band 34. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2013, ISBN 978-3-7030-0803-0, S. 121–131.
  67. Michael Forcher: Tirols Geschichte in Wort und Bild. Haymon, Innsbruck 1984, S. 139–142.
  68. Bericht des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten an den Nationalrat betreffend Südtirol Autonomieentwicklung 2009–2013. (PDF; 159 kB) Parlament der Republik Österreich, abgerufen am 22. September 2015.
  69. Deutschlandfunk, 20. April 2016: Zweiter Mailänder Prozess Mit Bombengewalt zum freien Südtirol Von Peter Hölzle.
  70. Das Wappen. Abteilung Präsidium und Außenbeziehungen der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 22. September 2015.
  71. Das Banner des Landes Südtirol. Abteilung Präsidium und Außenbeziehungen der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 22. September 2015.
  72. „Kompetenz bei Lokalfinanzen ist bahnbrechende Errungenschaft“. Südtirol Online, 26. November 2013, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 29. Juli 2015.
  73. Dati Regionali 2012 shock: Residuo Fiscale (saldo attivo per 95 miliardi al Nord). scenarieconomici.it, 27. Mai 2013, abgerufen am 19. September 2014 (Statistische Aufschlüsselung der Beiträge der einzelnen Regionen zum italienischen Staatshaushalt).
  74. Haushalt 2015: Mehr Investitionen, größere Entlastungen. Südtirol Online, 29. Oktober 2014, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 11. März 2015.
  75. Tirol: Landesregierung präsentiert erstes Doppelbudget des Landes. wirtschaftsblatt.at, 5. November 2014, archiviert vom Original am 13. November 2014; abgerufen am 11. März 2015.
  76. Anton Holzer: Die Südtiroler Volkspartei. Thaur 1991, S. 151–157.
  77. Eva Fischer u. a.: 2013: Die Ereignisse des Jahres. In: Günther Pallaver (Hrsg.): Politika14. Jahrbuch für Politik, Bozen 2014, S. 74.
  78. Günther Pallaver: Die Südtiroler Volkspartei. Erfolgreiches Modell einer ethnoregionalen Partei. Trends und Perspektiven, Klagenfurt 2000.
  79. Joachim Gatterer: „rote milben im gefieder“. Sozialdemokratische, kommunistische und grün-alternative Parteipolitik in Südtirol. Innsbruck/ Wien/ Bozen 2009, S. 55–61.
  80. Joachim Gatterer: „rote milben im gefieder“. Sozialdemokratische, kommunistische und grün-alternative Parteipolitik in Südtirol. Innsbruck/ Wien/ Bozen 2009, S. 170–174.
  81. Günther Pallaver: Südtirols Parteien und Parteiensystem. Ethnisch, fragmentiert und zentrifugal. In: ders. (Hrsg.): Politika09. Jahrbuch für Politik, Bozen 2009, S. 245–270.
  82. Joachim Gatterer: Randfiguren. Südtirols Landtagsabgeordnete der gesamtstaatlichen Parteien von 1948–2013. In: Günther Pallaver (Hrsg.): Politika14. Jahrbuch für Politik, Bozen 2014, S. 391–414.
  83. Günther Pallaver: I partiti italiani in Alto Adige. Frammentati e deboli in cerca di una nuova identità. In: ders. (Hrsg.): Politika13. Jahrbuch für Politik, Bozen 2013, S. 247–281.
  84. Neuer Regierungskommissar bei Landeshauptmann Kompatscher, aufgerufen am 3. Oktober 2018
  85. GDP per capita in the EU in 2013: seven capital regions among the ten most prosperous. (PDF) Eurostat, 21. Mai 2015, abgerufen am 22. Mai 2015.
  86. Statistisches Jahrbuch 2013. Kapitel 12: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. (PDF) Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), abgerufen am 11. März 2015.
  87. Annuario statistico italiano 2014. 10: Lavoro e retribuzioni. (PDF) Istituto Nazionale di Statistica, abgerufen am 13. März 2015.
  88. Arbeitslosenquote, nach NUTS-2-Regionen. Abgerufen am 5. November 2018.
  89. BIP und volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. Landesinstitut für Statistik (Astat), abgerufen am 13. März 2015.
  90. Michael Volgger, Harald Pechlaner: Kooperative Governance: Genossenschaften zwischen Standort- und Betriebsmanagement. In: Juhani Laurinkari, Robert Schediwy, Tode Todev (Hrsg.): Genossenschaftswissenschaft zwischen Theorie und Geschichte. Festschrift für Prof. Johann Brazda zum 60. Geburtstag. EHV Academicpress, Bremen 2014, S. 551–572.
  91. 9. Arbeitsstättenzählung und Zählung der öffentlichen Körperschaften sowie der Non-Profit-Organisationen. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), 24. Juli 2014, abgerufen am 13. März 2015.
  92. Forschung und Entwicklung (F&E): 2012. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), abgerufen am 13. März 2015.
  93. Innovation und Forschung: 110 Millionen Euro für das Programm 2015. Pressedienst der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, 11. März 2015, abgerufen am 13. März 2015.
  94. Helmut Alexander: Maschinen, Fabriken, Arbeitsplätze. Die Modernisierung der Südtiroler Wirtschaft. In: Gottfried Solderer (Hrsg.): Das 20. Jahrhundert in Südtirol. Autonomie und Aufbruch. Band IV: 1960–1979. Edition Raetia, Bozen 2002, ISBN 88-7283-183-0, S. 226–253.
  95. Land- und Forstwirtschaft. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), abgerufen am 13. März 2015.
  96. 6. Landwirtschaftszählung: 2010. (PDF) Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), abgerufen am 13. März 2015.
  97. Statistisches Jahrbuch 2013. Kapitel 13: Land- und Forstwirtschaft. (PDF) Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), abgerufen am 11. März 2015.
  98. Josef Dalla Via, Hermann Mantinger: Die Landwirtschaftliche Forschung im Obstbau Südtirols. In: Erwerbs-Obstbau. 54, 2012, S. 83–115.
  99. Ivo Maran, Stefan Morandell: Vernatscher, Traminer, Kalterersee Wein. Neues aus Südtirols Weinbaugeschichte (= Schriften zur Weingeschichte. 188). Gesellschaft für Geschichte des Weines, Wiesbaden 2015, S. 5.
  100. Falstaff Weinguide. Österreich/Südtirol 2011. Falstaff, Wien 2011, ISBN 978-3-902660-14-5, S. 688.
  101. Helmut Alexander: Die industrielle Entwicklung in Südtirol im 19. und 20. Jahrhundert. Folio Verlag: Wien/Bozen 2006.
  102. Rolf Steininger: Südtirol: Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Studienverlag, Innsbruck 2003, ISBN 3-7065-1348-X, S. 38–39.
  103. Klein- und Mittelbetriebe 2011. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), abgerufen am 14. März 2015.
  104. Tätigkeitsbereiche und Größe der Unternehmen 2008–2009. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), abgerufen am 14. März 2015.
  105. Elektrische Energie und erneuerbare Energiequellen 2014. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), abgerufen am 19. März 2015.
  106. Autonome Provinz Bozen/Südtirol, Landesinstitut für Statistik - ASTAT (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für Südtirol - 2020. Kapitel 12 - Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. Nr. 36. Bozen 2020.
  107. Josef Rohrer: Tourismus im Wachstumsstreß. Die tiefgreifenden Veränderungen in den „wilden“ Jahren. In: Gottfried Solderer (Hrsg.): Das 20. Jahrhundert in Südtirol. Autonomie und Aufbruch. Band IV: 1960–1979. Edition Raetia, Bozen 2002, ISBN 88-7283-183-0, S. 254–269.
  108. Günter Schamel: Bedeutung und Potential des Weintourismus in Südtirol. In: Knut Scherhag (Hrsg.): Weintourismus und Marketing. Eul, Lohmar/ Köln 2013, ISBN 978-3-8441-0230-7, S. 139–150.
  109. Statistisches Jahrbuch 2016. Kapitel 17: Tourismus. (PDF) Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), archiviert vom Original am 12. September 2017; abgerufen am 12. November 2017.
  110. Dati Provinciali sul Turismo: deludono Roma e Firenze, eccellenti Bolzano, Venezia e Rimini. scenarieconomici.it, 22. Oktober 2013, abgerufen am 6. März 2015.
  111. Die 30 größten Arbeitgeber in Südtirol. In: Südtirol Panorama. Oktober 2012, S. 34.
  112. Monika Knoll: Energieeffizientes Bauen in Italien: CasaClima. db. Deutsche Bauzeitung, 30. Juni 2010, abgerufen am 14. März 2015.
  113. 60 Prozent des Lkw-Alpentransits fahren über Österreich. derStandard.at, 19. Januar 2012, abgerufen am 11. März 2015.
  114. Allein über Brenner fahren doppelt so viele Lkw wie über Schweiz. Verkehrsclub Österreich, 1. Dezember 2014, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 11. März 2015.
  115. Mobilität und Verkehr in Südtirol – 2012. Landesinstitut für Statistik (Astat), abgerufen am 16. Januar 2015 (PDF-Datei).
  116. Straßendienst: 15.000 Stunden Fortbildung und wenige Arbeitsunfälle. Landespresseamt der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, 15. November 2010, abgerufen am 19. März 2015.
  117. Dienststelle für Brücken. Abteilung Tiefbau der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 16. Januar 2015.
  118. Tunnelgruppe. Abteilung Straßendienst der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 16. Januar 2015.
  119. Luise Ungerboeck: Weniger Fracht rollt auf der Schiene über die Alpen. derStandard.at, 17. Juli 2014, abgerufen am 11. März 2015.
  120. Radwege und Radrouten. Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 16. Januar 2015.
  121. Radwegenetz in Südtirol. Südtirol Rad, archiviert vom Original am 24. Dezember 2014; abgerufen am 16. Januar 2015.
  122. Reinhard Kuntzke, Christiane Hauch: Südtirol. DuMont Reise-Taschenbuch. Dumont Reiseverlag, Ostfildern 2015, ISBN 978-3-7701-7452-2, S. 32.
  123. Fahrradfreundliches Bozen. Stadt Bozen, abgerufen am 16. Januar 2015.
  124. Öffentlicher Nahverkehr: Landesregierung passt Ticket-Preise an. Pressedienst der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, 11. November 2014, abgerufen am 19. Januar 2015.
  125. Contactless-Entwertungssystem. Südtirol Mobil, abgerufen am 16. Januar 2015.
  126. Verkehrsverbund Südtirol. Südtirol Mobil, abgerufen am 16. Januar 2015.
  127. Südtirol Bahn. Verkehrsverbund Südtirol Mobil, abgerufen am 19. Januar 2015.
  128. Südtiroltakt. Verkehrsverbund Südtirol Mobil, abgerufen am 19. Januar 2015.
  129. Museen 2013. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), März 2014, abgerufen am 16. Februar 2015.
  130. Bibliotheken 2013. Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT), März 2014, abgerufen am 2. Februar 2015.
  131. Philipp Tolloi (Hrsg.): Archive in Südtirol: Geschichte und Perspektiven / Archivi in Provincia di Bolzano: storia e prospettive (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 45). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2018. ISBN 978-3-7030-0992-1
  132. Krankenhäuser. Südtiroler Sanitätsbetrieb, abgerufen am 19. Februar 2015.
  133. Gesundheitssprengel. Südtiroler Sanitätsbetrieb, abgerufen am 19. Februar 2015.
  134. Sanitätsbetrieb kostete im Vorjahr 1,2 Milliarden Euro. Südtirol Online, 2. Juli 2014, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 11. März 2015.
  135. Indirekte Betreuung. Südtiroler Sanitätsbetrieb, abgerufen am 19. Februar 2015.
  136. Sozialsprengel. Abteilung Soziales der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, abgerufen am 19. Februar 2015.
  137. Zeno Abram: Kein schöner Land. Bauboom, Landschaftsschutz und moderne Architektur. In: Gottfried Solderer (Hrsg.): Das 20. Jahrhundert in Südtirol. Autonomie und Aufbruch. Band IV: 1960–1979. Edition Raetia, Bozen 2002, ISBN 88-7283-183-0, S. 276.
  138. Aufgaben und Ziele. WOBI – Institut für den sozialen Wohnbau des Landes Südtirol, abgerufen am 11. März 2015.
  139. Vermögen. WOBI – Institut für den sozialen Wohnbau des Landes Südtirol, abgerufen am 11. März 2015.
  140. Liste von Lokalradios
  141. Digitalradio-Programme. Rundfunk-Anstalt Südtirol, archiviert vom Original am 19. Januar 2015; abgerufen am 19. Januar 2015.
  142. Digitales terrestrisches Fernsehen DVB-T. Rundfunk-Anstalt Südtirol, archiviert vom Original am 19. Januar 2015; abgerufen am 19. Januar 2015.
  143. Johann Holzner: Literatur in Südtirol – deutsche, österreichische, italienische Literatur? In: Wendelin Schmidt-Dengler (Hrsg.), Literaturgeschichte: Österreich: Prolegomena und Fallstudien, Erich Schmidt, Berlin 1995, ISBN 3-503-03703-9, S. 91–99, hier S. 92–94.
  144. Ferruccio Delle Cave: Oswald von Wolkenstein und seine „Kinder“: Meilensteine der Südtiroler Literaturlandschaft. Eine Spurensuche. In: Tiroler und Südtiroler Kulturabteilungen (Hrsg.): Literaturen. Kulturberichte 2016 aus Tirol und Südtirol. Athesia, Bozen 2016, S. 11–16.
  145. Johann Holzner: Literatur in Tirol (von 1900 bis zur Gegenwart). In: Anton Pelinka, Andreas Maislinger (Hrsg.), Handbuch zur neueren Geschichte Tirols. Bd. 2. Zeitgeschichte. Wagner, Innsbruck 1993, S. 209–269, hier S. 239.
  146. Johann Holzner: Literatur in Südtirol – deutsche, österreichische, italienische Literatur? In: Wendelin Schmidt-Dengler (Hrsg.): Literaturgeschichte Österreich: Prolegomena und Fallstudien. Erich Schmidt, Berlin 1995, ISBN 3-503-03703-9, S. 91–99.
  147. Ferruccio Delle Cave: Oswald von Wolkenstein und seine „Kinder“: Meilensteine der Südtiroler Literaturlandschaft. Eine Spurensuche. In: Tiroler und Südtiroler Kulturabteilungen (Hrsg.): Literaturen. Kulturberichte 2016 aus Tirol und Südtirol. Athesia, Bozen 2016, S. 11–16.
  148. Carlo Romeo: Letteratura in lingua italiana in Alto Adige: una breve rassegna dal secondo dopoguerra ad oggi. In: Archivio per l’Alto Adige 99/100, 2006, S. 337–380.
  149. Rut Bernardi, Paul Videsott: Geschichte der ladinischen Literatur: ein bio-bibliografisches Autorenkompendium von den Anfängen des ladinischen Schrifttums bis zum Literaturschaffen des frühen 21. Jahrhunderts. Teil 1: 1800–1945, Gröden, Gadertal, Fassa, Buchenstein und Ampezzo. bu.press, Bozen 2013, ISBN 978-88-604-6060-8, S. 34.
  150. Literatur. Amt für Ladinische Kultur der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, 19. August 2008, abgerufen am 7. März 2018.
  151. Thomas Nußbaumer: Volksmusik in Tirol und Südtirol: seit 1900; von "echten" Tirolerliedern, landschaftlichen Musizierstielen, "gepflegter" Volksmusik, Folklore und anderen Erscheinungen der Volkskultur. Studien-Verlag, Innsbruck 2008, ISBN 978-3-7065-4656-0, S. 29.
  152. Thomas Nußbaumer: Volksmusik in Tirol und Südtirol: seit 1900; von "echten" Tirolerliedern, landschaftlichen Musizierstielen, "gepflegter" Volksmusik, Folklore und anderen Erscheinungen der Volkskultur. Studien-Verlag, Innsbruck 2008, ISBN 978-3-7065-4656-0, S. 90.
  153. Thomas Nußbaumer: Volksmusik in Tirol und Südtirol: seit 1900; von "echten" Tirolerliedern, landschaftlichen Musizierstielen, "gepflegter" Volksmusik, Folklore und anderen Erscheinungen der Volkskultur. Studien-Verlag, Innsbruck 2008, ISBN 978-3-7065-4656-0, S. 127–190.
  154. Hildegard Herrmann-Schneider: Südtirol (ital. Sudtirolo oder Adige). In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
  155. Thomas Nußbaumer: Volksmusik in Tirol und Südtirol: seit 1900; von „echten“ Tirolerliedern, landschaftlichen Musizierstielen, "gepflegter" Volksmusik, Folklore und anderen Erscheinungen der Volkskultur. Studien-Verlag, Innsbruck 2008, ISBN 978-3-7065-4656-0, S. 182–190.
  156. Hildegard Herrmann-Schneider: Südtirol (ital. Sudtirolo oder Adige). In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
  157. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 8–17.
  158. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 18–41.
  159. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 42–55.
  160. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 94–107.
  161. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 56–83.
  162. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 84–88 und 106–133
  163. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 134–135.
  164. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 134–145.
  165. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 146–157.
  166. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 158–185 und 196–203
  167. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 184–195.
  168. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 196–199, 216–219 und 232
  169. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 199–206, 208–215 und 219–225
  170. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 206–207 und 225–231
  171. Carl Kraus, Hannes Obermair (Hrsg.): Mythen der Diktaturen. Kunst in Faschismus und Nationalsozialismus – Miti delle dittature. Arte nel fascismo e nazionalsocialismo. Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol, Dorf Tirol 2019, ISBN 978-88-95523-16-3.
  172. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 240–243.
  173. Leo Andergassen: Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8, S. 232–239 und 245–249
  174. Heinrich Gasteiger, Gerhard Wieser, Helmut Bachmann: So kocht Südtirol. Athesia, Bozen 2002, ISBN 88-8266-015-X, S. 11–17.
  175. Olympia 2022 - History. In: SportNews.bz. Abgerufen am 7. Februar 2022.
  176. Südtirol Arena (Anterselva/Antholz). In: Milano Cortina 2026. Abgerufen am 21. Februar 2022 (italienisch).

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