euregioAIXpress

Der euregioAIXpress ist eine deutsch-belgische, über die Bahnstrecken Lüttich–Aachen und Verviers–Spa verkehrende Zugverbindung zwischen Aachen und Spa. Der Namensteil AIXpress (ausgesprochen wie Express) kommt von einem Wortspiel mit der Bezeichnung Aachens (französisch Aix-la-Chapelle) und dem Wort „Express“. In Deutschland wird die Regional-Express-Linie kurz als RE 29 bezeichnet, in Belgien heißt die Linie L 09.

RE 29/L 09: euregioAIXpress
euregioAIXpress in Aachen Hbf
euregioAIXpress in Aachen Hbf
Kursbuchstrecke (DB):483
Kursbuchstrecke:L 37 (SNCB)
Streckenlänge:54 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:130 km/h
Verlauf
0 Aachen Hbf THA, ICE, IC
Staatsgrenze Deutschland/Belgien
10 Hergenrath
16 Welkenraedt IC
Dolhain-Gileppe
Verviers-Palais
29 Verviers Central IC
33 Pepinster
(bis Dez. 2014)
Pepinster-Cité
Juslenville
37 Theux
Franchimont
45 Spa
Spa-Géronstère
Nessonvaux
Fraipont
Trooz
Chênée
51 Angleur
54 Liège-Guillemins   THA, ICE, IC

Mit dem Maas-Wupper-Express (RE13), dem LIMAX (RE18) und dem Rhein-IJssel-Express (RE19) gibt es drei weitere internationale Regionalexpresse in Nordrhein-Westfalen. Die Unentgeltliche Beförderung für Schwerbehinderte gilt nur in Deutschland.[1]

Geschichte

Ein Jahr vor Aufnahme des Hochgeschwindigkeitsverkehrs auf der Ausbaustrecke zwischen Köln und Düren wurde Ende 2002 die mehrmals täglich fahrende Schnellzug- bzw. InterCity-Verbindung von Köln über Aachen, Lüttich und Brüssel nach Ostende eingestellt. Auf dem Abschnitt zwischen Aachen und Lüttich waren die Züge dieser Linie die einzigen mit regulären Fahrkarten nutzbaren Züge, zudem im Unterschied zu den Thalys ohne Reservierungspflicht und mit Fahrradmitnahme. Die durch den Wegfall dieser Verbindungen entstehende Lücke füllt der euregioAIXpress seit Dezember 2002. Die Reise von Köln nach Ostende erfordert heute ein- bis zweimaliges Umsteigen.

Verlegung nach Spa

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 wurde der Zuglauf des euregioAIXpress ab dem Bahnhof Pepinster auf die Bahnstrecke Verviers–Spa (Ligne 44) nach Spa-Géronstère verlegt und auf einen Stundentakt verdichtet. Gleichzeitig wurde der euregioAIXpress in Belgien in eine Regionalbahn (französisch train local, niederländisch lokale trein) umgewandelt. Genau genommen wurde die vorherige belgische InterRegio-Linie IR q, die bisher Lüttich mit Aachen verband, eingestellt, und stattdessen die bis dato nur innerbelgisch verkehrende L-Zuglinie 09 Spa–Verviers bis Aachen verlängert. Im Bahnhof Welkenraedt haben die heutige euregioAIXpress einen bahnsteiggleichen Anschluss an die innerbelgischen Intercity 01 zwischen Eupen und Ostende über Lüttich und Brüssel, welche bis Lüttich die zuvor bediente Relation übernehmen.

Angebot

Das „Euregio-Ticket“, ein internationales Ticket der Dreiländerregion
Eisenbahn im Grenzland

Der euregioAIXpress verkehrt täglich im Stundentakt und hält an allen Zwischenstationen und hat damit die Funktion einer Regionalbahn. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Züge beträgt 66 km/h, sie liegt damit unter der für deutsche Regionalexpresszüge üblichen Durchschnittsgeschwindigkeit (70–90 km/h).

Der Schienenpersonennahverkehr wird von der Nationalen Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen (NMBS/SNCB) durchgeführt. Es kommen Elektrotriebwagen der NMBS/SNCB-Reihe AM 62-79 zum Einsatz, die unter 3000 Volt Gleichspannung bis in den Bahnhof Aachen Hauptbahnhof auf die Gleise 6 bis 9 fahren. Diese bilden eine Systemtrennstelle; sie können zwischen der belgischen Fahrleitungsspannung von 3 kV Gleich- und der deutschen von 15 kV Wechselspannung umgeschaltet werden.

Zukunft

Der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) plant, die derzeit in Welkenraedt endende belgische Linie IC 12 aus Kortrijk, Gent und Brüssel statt der L 09 nach Aachen Hauptbahnhof verkehren zu lassen. Damit bestünde erstmals seit 2002 eine direkte, nahverkehrsähnliche Verbindung zwischen Nordrhein-Westfalen und Brüssel. Dieser Tausch war ursprünglich für den Fahrplanwechsel im Dezember 2017 geplant, er wurde jedoch damals noch nicht umgesetzt.[2] Frühestens Ende 2019 möchten der NVR und die NMBS/SNCB eine Absichtserklärung zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Nahverkehrsangebots unterzeichnen. Diese soll in eine Machbarkeitsstudie zur Weiterentwicklung des Angebots münden. Dabei wird ein Stufenkonzept angedacht, das erst eine Durchbindung von belgischen IC-Zügen bis Aachen und später bis Köln vorsieht. Die belgischen Gleichstromtriebwagen können voraussichtlich nur noch bis 2025 bis Aachen verkehren, da die Systemtrennstelle von Aachen Hauptbahnhof auf die freie Strecke nach Hergenrath verlegt werden soll. Außerdem tritt im gleichen Jahr die verpflichtende Ausrüstung mit dem ETCS in Kraft.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Keine Freifahrt Aachen–Welkenraedt In: oepnv-info.de, abgerufen am 1. Dezember 2021
  2. NVR SPNV-Nahverkehrsplan 2016. (PDF) Nahverkehr Rheinland, März 2016, S. 7–3 (59), abgerufen am 20. Oktober 2017.
  3. Zweckverband Nahverkehr Rheinland, 18. Sitzung des Hauptausschusses, Top 7.5: Grenzüberschreitender SPNV nach Belgien — Letter of Intent zwischen ZV NVR und SNCB, 15. November 2019
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