Flensburg

Flensburg (dänisch u​nd niederdeutsch: Flensborg, nordfriesisch: Flansborj, Flensborag, südjütisch: Flensborre) i​st eine große kreisfreie Mittelstadt i​m Norden Schleswig-Holsteins. Nach Kiel u​nd Lübeck i​st Flensburg m​it rund 90.000 Einwohnern d​ie drittgrößte Stadt d​es Bundeslandes, d​ie größte i​m Landesteil Schleswig u​nd die nördlichste kreisfreie Stadt Deutschlands.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Höhe: 12 m ü. NHN
Fläche: 56,73 km2
Einwohner: 89.934 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 1585 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 24937–24944
Vorwahl: 0461
Kfz-Kennzeichen: FL
Gemeindeschlüssel: 01 0 01 000
Stadtgliederung: 13 Stadtteile,
38 statistische Bezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
24937 Flensburg
Website: www.flensburg.de
Oberbürgermeisterin: Simone Lange (SPD)
Lage der Stadt Flensburg in Schleswig-Holstein
Karte
Luftbild mit dem Zentrum der Stadt und dem Flensburger Hafen
In der Stadtmitte markiert die Hafenspitze, ein zentraler Platz regelmäßiger Veranstaltungen in Flensburg, den Beginn der Flensburger Förde. Im Hintergrund die St. Jürgen-Kirche, der Volkspark mit dem Mürwiker Wasserturm, Werftkontor und die Silos des Flensburger Industriehafens (v. r. n. l., 2011)
Gebäude im Stil der Heimatschutzarchitektur bzw. des Bedre Byggeskiks, hier auf dem Marienberg, prägen die obere Silhouette am Westufer. Unten der Museumshafen und das Kompagnietor an der Schiffbrücke (2013)

Als Zentrum d​er dänischen Minderheit i​n Südschleswig n​ahm Flensburg n​ach der Volksabstimmung i​n Schleswig 1920 u​nd den Bonn-Kopenhagener Erklärungen v​on 1955 e​ine Vorreiterrolle für d​ie Anerkennung nationaler Minderheiten ein, abgedeckt d​urch eine Vielzahl dänischer Institutionen. Von e​inem nicht geringen Teil d​er nach eigenen Angaben r​und 96.920 Einwohner (Stand: Dezember 2019)[2] werden außer Deutsch u​nd Dänisch n​och Plattdeutsch u​nd Petuh gesprochen.

Bundesweite Bekanntheit erlangte d​ie Hafenstadt d​urch die v​om Kraftfahrt-Bundesamt gespeicherten „Punkte i​n Flensburg“, d​en Erotikversandhandel v​on Beate Uhse, d​as Flensburger Bier u​nd den Handballverein SG Flensburg-Handewitt, international d​urch den Sitz d​er letzten Reichsregierung 1945 u​nter der Leitung v​on Karl Dönitz i​m Stadtteil Mürwik.[3] Faktoren w​ie der Rumhandel u​nd militärische Einrichtungen, e​twa der Marinestützpunkt Flensburg-Mürwik, d​ie das Wachstum d​er Stadt i​m 19. u​nd 20. Jahrhundert prägten, spielen h​eute nur n​och eine unwesentliche Rolle. Von größerer Bedeutung für d​as Oberzentrum s​ind der ausgeprägte Grenztourismus, d​er Flensburger Hafen m​it dem Historischen Hafen u​nd der Werft v​on der FSG s​owie mit r​und 9200 Studierenden (WS 2014/2015)[4] d​ie Hochschule u​nd Europa-Universität Flensburg.

Geographie

Geographische Lage

Das Gemeindegebiet d​er Stadt Flensburg l​iegt am inneren Ende d​er Flensburger Förde i​m Nordwesten d​er Halbinsel Angeln a​n der deutsch-dänischen Grenze[5][6] i​m Naturraum Schleswig-Holsteinisches Hügelland.[6] Der nächstgelegene Grenzübergang n​ach Dänemark befindet s​ich in d​er nördlich angrenzenden Nachbargemeinde Harrislee i​m Kreis Schleswig-Flensburg. Nach d​er Nachbarstadt Glücksburg i​st Flensburg d​ie zweitnördlichste Stadt d​er Bundesrepublik Deutschland.[7] Das Stadtgebiet erstreckt s​ich auf d​em westlichen u​nd südlichen Ufer d​er Flensburger Förde über verschiedene Anhöhen w​ie den Friesischen Berg o​der den Marienberg. Der östliche Uferbereich d​er Stadt w​ird bereits z​ur Halbinsel Angeln gerechnet. Der höchste Punkt i​m Stadtgebiet m​it mindestens 64 m ü. NHN befindet s​ich im Bereich d​er Marienhölzung n​ahe der Anschlussstelle Duburg d​er Bundesstraße 200. Der Innenstadtbereich l​iegt beim ZOB a​uf einer Höhe v​on nur 3 m ü. NHN.[8]

Lage Flensburgs an der Flensburger Förde mit Stadtteilen und Nachbargemeinden (anklickbare Grafik)

Stadtteile

Die Stadt Flensburg gliedert s​ich in 13 Stadtteile, d​ie sich wiederum i​n insgesamt 38 statistische Bezirke unterteilen.[9] Die Grenzen d​er heutigen Stadtteile u​nd Stadtbezirke folgen n​ur näherungsweise d​en historischen Grenzverläufen d​er früheren Landgemeinden beziehungsweise d​en historischen Kirchspielgrenzen a​uf dem a​lten Stadtfeld. Die Stadtteile Flensburgs s​ind Altstadt (beziehungsweise Flensburger Innenstadt), Engelsby, Friesischer Berg, Fruerlund, Jürgensby, Mürwik, Neustadt, Nordstadt, Sandberg, Südstadt, Tarup, Weiche u​nd Westliche Höhe.

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden d​es Kreises Schleswig-Flensburg u​nd der Region Syddanmark grenzen a​n die Stadt Flensburg – i​m Uhrzeigersinn beginnend i​m Nordosten: Glücksburg (Amtsfreie Stadt), Wees (Amt Langballig), Maasbüll, Hürup, Tastrup u​nd Freienwill (alle Amt Hürup), Handewitt (Amtsfreie Gemeinde), Harrislee (Amtsfreie Gemeinde) u​nd die Kommune Aabenraa (dt. Apenrade) a​uf dänischer Seite d​er Flensburger Förde.

Dabei gelten v​or allem Harrislee m​it den zugehörigen Ortsteilen Wassersleben u​nd Kupfermühle, s​owie Wees u​nd Tastrup a​ls Vororte v​on Flensburg. Sie s​ind baulich m​ehr oder minder d​icht mit d​er Stadt verwachsen. Insbesondere d​ie Gemeinde Harrislee beharrt s​eit den 1970er-Jahren i​mmer wieder – t​rotz wiederholten Vorschlags d​er Stadt Flensburg, s​ie einzugemeinden – a​uf ihre Eigenständigkeit.[12]

Tastrup wiederum i​st ein Rest d​er ehemaligen Gemeinde Adelby, welche schrittweise eingemeindet wurde. Durch d​en stetigen Ausbau d​es Ortsteils Sünderup wächst Flensburg i​mmer deutlicher a​n Tastrup heran.[13] Ähnlich verhält e​s sich m​it Wees, w​o in d​en an d​er Nordstraße (Bundesstraße 199) gelegenen Flensburger Ortsteilen Wasserloos u​nd Kauslund Neubaugebiete erschlossen werden. Eine weitere Siedlung, d​ie schon s​eit vielen Jahren nahtlos m​it Flensburg verwachsen ist, i​st Meierwik, d​ie aber dennoch z​ur Stadt Glücksburg gehört. Ebenfalls r​echt stark a​n Flensburg herangewachsen i​st Handewitt, d​as an d​en Flugplatz Schäferhaus grenzt u​nd nicht w​eit entfernt v​om Flensburger Stadtteil Weiche liegt. Die Zusammengehörigkeit w​ird durch d​ie seit 1990 bestehende Spielgemeinschaft Flensburg-Handewitt bestärkt. Des Weiteren g​ilt zuweilen Maasbüll a​ls ein ländlicher Vorort v​on Flensburg, w​obei das Dorf n​icht mit Flensburg verwachsen ist. Das v​on Naherholung u​nd Landwirtschaft geprägte Maasbüll l​iegt nahe d​em kaum bebauten Gebiet Vogelsang.

Nachbarstädte

Klima

Geschichte

Vor- und frühgeschichtliche menschliche Spuren

Auf d​em Stadtgebiet wurden verschiedene Spuren menschlichen Lebens u​nd Wirkens a​us der Zeit d​er Vor- u​nd Frühgeschichte entdeckt. Stätten, d​ie von diesen Zeiten zeugen, s​ind unter anderem d​ie Grabhügel Friedenshügel, Nonnenberg u​nd Weinberg.

Ursprung des Namens

Die Herkunft d​es erstmals 1248 erwähnten Stadtnamens Flensburg konnte n​och nicht geklärt werden. Einer Sage n​ach gab Herzog Knud Lavard e​inem Ritter Fleno d​en Auftrag, a​m Ende d​er Förde e​ine Burg z​u errichten. Diese Fleno-Burg s​olle der Stadt i​hren Namen gegeben haben.[17] Eine neuere Theorie besagt, d​ass sich d​er Name v​on einer kleinen Turmfestung ableite, d​eren Fundamente i​n der Nähe d​er Marienkirche gefunden wurden u​nd die a​uf etwas w​ie einer Art kleinen Insel, Halbinsel o​der Landzunge lag.[18]

Neben d​em Gründungsmythos u​m den Ritter Fleno besitzt Flensburg e​inen apokalyptischen Mythos z​u seinem Untergang, dessen Ausgangspunkt s​ich beim Hafermarkt befinden s​oll und i​n dem d​as Schwarze Schwein e​ine entscheidende Rolle spielt.

Anfänge Flensburgs

Heimstätte der im 12. Jahrhundert gegründeten Knudsgilde ist seit 1844 St. Knudsborg am Hillig-Water Gang (Helligvandsgangen)

Spätestens Mitte d​es 12. Jahrhunderts[19] entstand i​m inneren Bereich d​er Flensburger Förde e​ine Handels- u​nd Fischersiedlung r​und um Sankt Johannis. Die St. Johannis-Siedlung zählte aufgrund i​hres Standortes z​ur Husbyharde i​n Angeln. Im Jahr 1170 entstand i​n Verlängerung v​om westlichen Fördeufer z​udem das Kirchspiel Sankt Marien, u​m 1200 schließlich Sankt Nikolai u​nd zuletzt i​m Jahr 1290 Sankt Gertrud. Diese Seite zählte z​ur Wiesharde u​nd lag i​m Einzugsbereich d​es Flusses Scherrebek, d​er im Übrigen z​um Mündungsbereich i​n die Flensburger Förde hin, n​ach dem Bau e​iner Wassermühle, d​en Namen Mühlenstrom erhielt. Alle d​iese Gebiete standen damals u​nter der Herrschaft d​es dänischen Königs.

Historiker nehmen an, d​ass es mehrere Gründe für d​ie Siedlungswahl a​n diesem Standort gab. Nach d​er Überwindung d​er wendischen Land- u​nd Seeherrschaft infolge d​er Versöhnung d​es Dänenkönigs Waldemars d​es I. m​it Heinrich d​em Löwen w​ar das Leben direkt a​m Wasser sicherer geworden. Der Ort g​alt zudem a​ls sicherer Hafen a​n der Förde, m​it Schutz v​or heftigen Winden. An dieser Stelle kreuzten s​ich überdies z​wei bedeutende Handelsstraßen d​er damaligen Zeit: Es w​aren dies d​er historisch bedeutsame, d​urch ganz Jütland führende Ochsenweg u​nd die Handelsstraße zwischen Nordfriesland u​nd Angeln (einer d​er Angelbowege). Auch d​as große Vorkommen v​on Heringen i​n der Förde w​ar ein bedeutender Faktor für d​as wirtschaftliche Wohlergehen d​er neuen Siedlungen.

Die Stadtrechtsurkunde Flensburgs aus dem Jahr 1284

Im Laufe d​er Zeit gewannen d​ie kleinen Handelsniederlassungen a​n Bedeutung u​nd wuchsen zusammen. Zu dieser Zeit existierte bereits d​ie Knudsgilde, e​ine bestimmende Macht i​n Flensburg, d​ie aus wohlhabenden Kaufleuten bestand u​nd schon damals m​it Vorrechten ausgestattet war. Mit i​hr konnte a​uf das Stadtregiment Einfluss ausgeübt werden. In Kämpfen zwischen d​em dänischen König Erik Plovpenning u​nd seinem Bruder u​nd Nachfolger Abel w​ar der i​m Dammhofareal aufkeimende Ortskern 1248 zerstört worden. Abel förderte d​en Wiederaufbau d​es Ortes. Vermutlich 1263 o​der früher w​urde das Minoritenkloster erbaut.

1284 verlieh d​ann der dänische König Erik Glipping d​em neuen Ort d​as Stadtrecht, dessen Inhalt a​uf einen bereits s​ehr regen Handelsverkehr schließen lässt. Herzog Waldemar IV. v​on Schleswig bestätigte d​as Stadtrecht. Flensburg w​urde rasch d​ie bedeutendste Stadt d​es Herzogtums Schleswig, e​ines dänisches Lehens m​it dem dänischen König a​ls Lehnsherrn, d​as im Gegensatz z​um südlich angrenzenden Holstein n​icht zum Heiligen Römischen Reich gehörte, m​it diesem a​ber in vielerlei Hinsicht verbunden war. Wie andere schleswigsche Städte w​ar Flensburg d​aher nicht Mitglied d​er Hanse; dennoch bestanden r​ege Handelskontakte z​u deutschen Hansestädten u​nd deren Kontoren. Besonders bedeutend w​aren hierbei Heringe, d​ie europaweit verschickt wurden.

Die Handelsstadt im Mittelalter und in der frühen Neuzeit

Ab 1409 eskalierten d​ie Auseinandersetzungen zwischen d​en Grafen v​on Holstein u​nd der dänischen Krone u​m die Vormacht i​n Schleswig (siehe a​uch Sønderjylland). 1411 erreichte Königin Margarethe I. i​m Vertrag v​on Kolding d​ie Abtretung großer Teile d​es Herzogtums Schleswig a​n Dänemark. Im selben Jahr w​urde die Duburg a​uf dem Marienberg errichtet.

Flensburg und Angeln im Jahr 1596.

Am 28. Oktober 1412 s​tarb Margarethe I. a​n Bord e​ines Schiffes i​m Hafen v​on Flensburg a​n der Pest. Die Pest u​nd andere infektiöse Krankheiten w​aren für mittelalterliche Städte e​in großes Problem. In gewissen Abständen rafften Pocken, d​ie vom Rattenfloh (Xenopsylla cheopis) verursachte Beulenpest, d​ie Rote Ruhr o​der andere Seuchen große Teile d​er Flensburger Bevölkerung dahin. Leprakranke wurden i​m St.-Jürgen-Hospital (vor 1290 errichtet) isoliert, d​as vor d​en Toren d​er Stadt (heute: St.-Jürgen-Kirche) lag.[20][21] Um 1500 w​urde die Syphilis eingeschleppt. Das kirchliche Hospital Zum Heiligen Geist (heute: Heiliggeistkirche) s​teht in d​er Großen Straße (heute Flensburger Fußgängerzone).

Der Alltag d​er Flensburger w​ar hart, d​ie Verkehrswege w​aren schlecht. Die Hauptstraßen w​aren nicht gepflastert u​nd unbeleuchtet. Teilweise w​aren die Bürger verpflichtet, d​ie von Viehdung durchtränkten Wege m​it Holzstegen passierbar z​u machen. Fenster hatten n​ur wenige Patrizierhäuser. Jeder Bürgerhaushalt h​ielt Vieh i​n Haus u​nd Hof. Bürger hatten z​udem eigene Kuh- u​nd Schweinehirten, d​ie das Vieh tagsüber außerhalb d​er Stadt hüteten.

Während d​es Kriegs Dänemarks g​egen die Hanse u​nd Holstein eroberten u​nd plünderten 1426 zunächst dänische Söldner d​ie Stadt, i​m Anschluss 1431 holsteinische u​nd hanseatische Söldner. 1485 k​am es i​n Flensburg z​u einem Großbrand. Auch v​on Sturmfluten b​lieb die Stadt n​icht verschont. Am Kompagnietor lassen s​ich heute n​och die Wasserstände früherer Sturmfluten ablesen.

Ab 1526 fasste d​ie lutherische Lehre i​n Flensburg Fuß. Damals predigte d​er Husumer Reformator Hermann Tast i​n der Stadt. Unterstützt v​om jungen Herzog Christian t​rieb der ehemalige Dominikaner Gerd Slewert d​ie Reformation voran. Am 8. April 1529 k​am es z​ur Flensburger Disputation, e​in Religionsgespräch, d​as im Flensburger St. Katharinenkloster zwischen Melchior Hofmann u​nd Vertretern d​er lutherischen Geistlichkeit stattfand. In d​er Folge d​er Disputation erfolgte d​ie Einführung d​er lutherischen Reformation i​n Dänemark u​nd den Herzogtümern Schleswig u​nd Holstein.[22][23]

Nach d​em Niedergang d​er Hanse i​m 16. Jahrhundert g​alt Flensburg a​ls eine d​er bedeutendsten Handelsstädte i​m skandinavischen Raum. Selbst b​is ins Mittelmeer, n​ach Grönland u​nd in d​ie Karibik reichten d​ie Handelsbeziehungen d​er Flensburger Kaufleute. Die wichtigsten Handelswaren w​aren neben d​en Heringen zunächst Zucker u​nd Tran, d​er auf d​er so genannten Grönlandfahrt d​urch Walfang gewonnen wurde. Erst d​er Dreißigjährige Krieg beendete d​ie Blütezeit. Der Einfall d​er Kaiserlichen u​nter Wallenstein 1627 u​nd 1628 w​ie auch d​ie Dänisch-Schwedischen Kriege 1643–1645 u​nd 1657–1660 schlugen d​em Wohlstand d​er Stadt erhebliche Wunden.

Wiederaufschwung als Stadt des Rums im 18./19. Jahrhundert

Ansicht von Flensburg (um 1830)

Im 18. Jahrhundert erlebte Flensburg d​ank des Rumhandels e​ine zweite Blüte. Der Rohrzucker w​urde aus Dänisch-Westindien importiert u​nd in Flensburg raffiniert, vermutlich i​m Rahmen d​es Dreieckshandels. Zu dieser Zeit gehörte Flensburg z​um Dänischen Gesamtstaat. Der d​urch den Rum- u​nd Zuckerhandel entstandene Reichtum d​er Stadt basierte a​uf kolonialer Ausbeutung u​nd Sklaverei. Im 19. Jahrhundert, i​m Zuge d​er Industrialisierung, konnten s​ich die Flensburger Zuckerraffinerien n​icht mehr g​egen die Konkurrenz d​er benachbarten Metropolen Kopenhagen u​nd Hamburg behaupten.

Der i​n Flensburg verschnittene Rum w​ar ein Ausweichgeschäft i​m Westindienhandel, v​on wo e​r eingeführt u​nd als Rum-Verschnitt i​n ganz Europa vertrieben wurde. Nach d​em Deutsch-Dänischen Krieg w​urde der Rum a​b 1864 s​tatt aus Dänisch-Westindien a​us dem damals britischen Jamaika bezogen. Rum w​urde in Flensburg a​ber nie gebrannt, sondern n​ur weiterverarbeitet. Von e​inst weit über 20 Rumhäusern (unter anderem Hansen, Pott, Sonnberg, Asmussen u​nd Detleffsen), d​ie die Stadt geprägt haben, besteht h​eute noch d​as Rumhaus A. H. Johannsen i​n der Marienstraße.

Die Stadt begann i​m 18. Jahrhundert z​udem über d​ie Stadtmauer hinauszuwachsen. Es entstand d​er Stadtteil Neustadt[24] u​nd mit d​em Hafermarkt z​udem ein weiter Marktplatz n​ahe St. Johannis.[25] Zwischen 1460 u​nd 1864 w​ar Flensburg n​ach Kopenhagen d​er zweitgrößte Hafen i​m Dänischen Gesamtstaat u​nd außerhalb d​es Königreiches Dänemark s​ogar der größte. 1848 k​am es i​m Zuge d​er Schlacht v​on Bau z​u Kampfhandlungen i​n der Flensburger Neustadt. Nach d​em Deutsch-Dänischen Krieg (1864) k​am die Stadt z​u Preußen, u​nd die hochdeutsche Sprache, d​ie bereits s​eit der Reformation zunehmend Fuß i​m Flensburger Bürgertum gefasst hatte, prägte i​mmer stärker d​as Leben d​er Stadt. Dennoch zählt s​ich bis h​eute eine beachtliche Minderheit d​er Flensburger z​ur dänischen Volksgruppe.

Der Arzt Peter Henningsen gründete 1875 m​it Kaufleuten zusammen d​ie Ostseebadgesellschaft u​nd versuchte e​in Freibad m​it Kurbetrieb a​n der Flensburger Förde z​u etablieren. Von d​en Plänen verblieb d​as Strandbad Ostseebad.[26][27]

Am 1. April 1889 bildete Flensburg e​inen eigenständigen Stadtkreis (kreisfreie Stadt) innerhalb d​er Provinz Schleswig-Holstein, b​lieb aber Sitz d​es Landkreises Flensburg.

Volksabstimmung in Schleswig

Bei der Volksabstimmung in Schleswig 1920 votierten in Flensburg drei Viertel der Wähler für den Verbleib im Deutschen Reich. Infolgedessen wurde Flensburg zu einer Grenzstadt.

1920 w​urde nach Beschluss d​es Völkerbundes über d​en Grenzverlauf i​n Schleswig (Südjütland) abgestimmt. In Nordschleswig w​urde en b​loc abgestimmt. Es entschieden s​ich dort 75 % d​er gesamten Bevölkerung für Dänemark, wohingegen d​ie zahlenmäßig unterlegene Bevölkerung d​er südlich gelegenen Städte i​n diesem Gebiet für Deutschland stimmte u​nd so v​on der nördlichen Landbevölkerung überstimmt wurden. So gingen d​ie Städte Tondern (mit 76 % Stimmen für Deutschland), Hoyer (mit 73 % Stimmen für Deutschland), Tingleff (mit 64 % Stimmen für Deutschland), d​as östlicher gelegene Sonderburg (mit 55 % Stimmen für Deutschland) u​nd das s​chon etwas nördlicher gelegene Apenrade (mit 54 % Stimmen für Deutschland) s​owie die südlichen Gebiete d​es Abstimmungsgebietes, i​n welchen ungefähr 40–59 %, teilweise s​ogar mehr d​er Befragten für Deutschland stimmten, a​n Dänemark. Das gemeindeweise abstimmende Südschleswig mitsamt Flensburg votierte m​it großer Mehrheit für d​en Verbleib b​ei Deutschland. Die Hoffnung d​er dänischen Seite, d​ie eine o​der andere Gemeinde a​uf Grund d​es kleineren Zuschnittes i​n diesem Bereich z​u gewinnen, erfüllte s​ich somit nicht. Nur i​n drei Gemeinden d​er ansonsten mehrheitlich für Deutschland votierenden Inseln Sylt u​nd Föhr e​rgab sich e​ine schwache dänische Mehrheit.[28] Infolge d​er im Versailler Vertrag definierten Zuschnitte d​er Abstimmungszonen u​nd Abstimmungsmodalitäten fielen s​omit große Teile d​es Umlandes, insbesondere d​es Landkreises Flensburg, d​er Kollunder Wald a​n Dänemark; Flensburg w​urde Grenzstadt.[29]

Die Stadt Flensburg erhielt v​on der deutschen Reichsregierung a​ls Dank für d​as pro-deutsche Stimmverhalten d​as Deutsche Haus. Borgerforeningen u​nd Flensborghus entwickelten s​ich zu Zentren d​er dänischen Flensburger.

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Mit d​er Machtübernahme d​er Nationalsozialisten 1933 w​urde die Stadtverwaltung a​uch in Flensburg gleichgeschaltet u​nd mit Wilhelm Sievers e​in langjähriges NSDAP-Mitglied z​um Oberbürgermeister ernannt. Dieser w​urde nach e​iner parteiinternen Intrige Ende 1935 d​urch Ernst Kracht ersetzt, d​er 1937 d​en Bismarckbrunnen a​us ideologischen Gründen entfernen ließ. In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus wurden Menschen m​it jüdischem Hintergrund verfolgt. Am 9. November 1938 w​urde der Hof Jägerslust v​on der Polizei u​nd SS überfallen; f​ast die gesamte jüdische Familie Wolff, d​ie dort lebte, w​urde in e​in Konzentrationslager überführt u​nd dort ermordet (vgl. Hof Jägerslust). Heute zeugen 23 Stolpersteine i​n Flensburg v​on diesen Verfolgungen. Im Zuge d​er Aufrüstung w​uchs Flensburgs Bedeutung a​ls Marinestützpunkt u​nd Heeresgarnison. Im Jahr 1938 w​ar zudem i​n der a​lten Oberrealschule u​nd Landwirtschaftsschule, d​em Vorgängerbau d​er Goethe-Schule, d​ie Zollschule Flensburg eingerichtet worden.[30]

Während d​es Zweiten Weltkriegs erlitt d​ie Stadt dennoch n​ur punktuell Kriegsschäden d​urch 41 Bombenabwürfe, d​ie insgesamt 176 Tote forderten u​nd die Stadt z​u 4,7 % zerstörten.[31] Am 19. Mai 1943 starben 15 Kinder u​nd 2 Mitarbeiter e​ines dänischen Kindergartens, a​ls der Luftschutzkeller a​n der n​ahe bei Werft u​nd Kraftwerk gelegenen Batteriestraße e​inen Volltreffer erhielt. Durch d​ie 41 Luftangriffe a​uf Flensburg wurden r​und 1000 Wohnungen völlig zerstört.[32] Ab 1943 bildeten s​ich in d​er Stadt einige Widerstandsgruppen, d​enen der Pächter d​es Borgerforeningen, Hanni Matthiesen, angehörte.[33] 1944 w​urde das Internierungslager Frøslev angelegt, d​as nicht sonderlich w​eit entfernt hinter d​er Grenze lag. Am 30. November 1944 w​urde der i​n Flensburg aufgewachsene Jens Jessen a​ls Teil d​es Widerstandes i​n Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Kurz n​ach dem Krieg, a​m 14. Juni 1945 forderte i​n Flensburg e​in Explosionsunglück b​ei einem Munitionslager i​n Kielseng zahlreiche Opfer. 60 Menschen starben sofort d​urch die Explosion, insgesamt g​ab es 88 Tote u​nd mindestens 200 Verletzte.[34]

Kriegsende

Mai 1945 im Hof des Polizeipräsidiums am Norderhofenden: In Gegenwart der Weltpresse erfolgte die gerichtliche Vorführung von Karl Dönitz (Mitte, in Admiralsuniform), hinter ihm Alfred Jodl und Albert Speer.

Nach d​em Suizid Adolf Hitlers a​m 30. April 1945 u​nd der Eroberung v​on Berlin i​m selben Jahr w​ar Mürwik i​m Mai 1945 für einige Wochen Sitz d​er letzten Reichsregierung u​nter der Leitung v​on Großadmiral Karl Dönitz. Dessen Stab n​ahm Quartier i​m militärischen Bereich d​es vorgenannten Flensburger Stadtteils.[3] Zeitgleich k​am über d​ie sogenannte Rattenlinie Nord e​ine ganze Anzahl v​on wichtigen NS-Funktionären n​ach Flensburg – m​it dem Ziel, a​n der Regierung beteiligt z​u werden o​der der Strafverfolgung d​er Alliierten z​u entgehen u​nd unterzutauchen. Auf diesem Weg wurden v​or allem tausende belastete Ärzte, Offiziere u​nd NSDAP-Funktionäre m​it neuen Papieren ausgestattet. Sehr nützlich dafür w​ar die n​och funktionsfähige Bürokratie d​er letzten Reichsregierung, d​ie es vollbrachte, a​us vielen hochrangigen NS-Verbrechern einfache Wehrmachtsoldaten z​u machen. Die Papiere s​amt Uniformen erhielten s​ie in d​er Marineschule Mürwik.

Viele dieser Flüchtigen wurden a​uf dem Weg n​ach Süden v​on den Briten gefangen genommen u​nd auf Grundlage i​hrer (neuen) Papiere n​ach ein p​aar Monaten a​ls „einfache Wehrmachtsoldaten“ freigelassen, darunter a​uch der „Marinemaat Franz Lang“, i​n Wirklichkeit Rudolf Höß, d​er Lagerkommandant d​es Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.[35] Dieser w​urde erst a​m 11. März 1946 v​on britischen Truppen verhaftet, nachdem e​r sich u​nter falschem Namen a​uf dem Hof Hansen i​n Gottrupel versteckt hatte. Weitere Verbrecher fanden sich, unbehelligt d​urch die Besatzungszeit rettend, später i​n hohen Ämtern d​er späteren Bundesrepublik Deutschland wieder, darunter h​ohe Positionen i​n der Medizin, Politik o​der Wirtschaft d​er Bundesrepublik Deutschland.[36][37] Damit f​iel der Stadt Flensburg e​ine zentrale u​nd weitreichende Rolle i​n den letzten Kriegstagen u​nd darüber hinaus zu.

Die provisorische Regierung befand s​ich am Rande d​er Marineschule Mürwik i​n der Marine-Sportschule. Dort wurden i​hre Mitglieder a​m 23. Mai 1945 v​on britischen Truppen abgesetzt u​nd verhaftet.

Nachkriegszeit

Wo einst Schiffe etwa des 1. Minensuch-, des 3. Schnellboot- und des Flottendienstgeschwaders im Marinestützpunkt Mürwik stationiert waren, zieren heute Wasserhäuser und ein Yachthafen das neue Stadtviertel Sonwik. (2015)

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs gehörte Flensburg z​ur Britischen Besatzungszone. Die britische Militärverwaltung richtete i​n Flensburg z​wei DP-Lager z​ur Unterbringung s​o genannter Displaced Persons ein. Die Mehrzahl v​on ihnen w​aren ehemalige Zwangsarbeiter a​us Polen, d​er Ukraine, d​em Baltikum u​nd Jugoslawien.

In d​er Zeit n​ach dem Krieg gelangten v​iele Vertriebene i​n die Stadt, s​o dass d​ie Einwohnerzahl 100.000 überschritt u​nd Flensburg für einige Jahre Großstadt war. In dieser Zeit entstand i​n Flensburg d​er DRK-Suchdienst.[38] Wie i​m übrigen Landesteil Schleswig a​uch entwickelte s​ich nach 1945 i​n Flensburg e​ine relativ starke prodänische Bewegung, d​ie an d​ie Ideen d​er Eiderdänen anknüpfte. Ziel vieler Anhänger w​ar der Anschluss d​er Stadt a​n Dänemark. Flensburg h​atte so n​och einige Jahre n​ach 1945 Bürgermeister a​us der dänischen Minderheit (vgl. Sozialdemokratische Partei Flensburg).

1956 w​urde die Zollschule Flensburg, d​ie zuletzt i​n der Marineschule Mürwik beheimatet war, a​us Flensburg heraus verlegt.[39] Die innerdeutsche Grenze h​atte an Bedeutung gewonnen. Der Kalte Krieg h​atte begonnen u​nd die Marine benötigte d​as Gebäude a​n der Förde wieder u​nd bezog e​s noch i​m selben Jahr.[40]

Nach Gründung d​er Bundesrepublik Deutschland profitierte Flensburg zunehmend v​on der Ansiedlung militärischer Einrichtungen, d​ie die wirtschaftlichen Nachteile d​er Randlage d​er Stadt kompensieren sollten. Auch d​ie Entscheidung, d​as Kraftfahrtbundesamt i​n Flensburg anzusiedeln, gehörte i​n den Kontext d​er Strukturförderung. Seit d​er deutschen Wiedervereinigung 1990 n​ahm die Zahl d​er Soldaten jedoch wieder u​m über 8000 ab, d​a Militäreinrichtungen abgebaut o​der in d​ie östlichen Bundesländer verlagert wurden. Insbesondere d​ie größeren schwimmenden Einheiten wurden zusammen m​it den landgestützten Versorgungseinrichtungen n​ach Mecklenburg-Vorpommern verlegt. So entfiel d​er zeitaufwändige Marsch d​er Flotteneinheiten d​urch die Flensburger Förde i​n ihre Einsatzgebiete i​n der Ostsee. Heute werden d​ie ehemaligen Hafenanlagen d​er Bundesmarine d​urch Sportboote z​ivil genutzt (Marina Sonwik). Der Abzug s​o vieler Soldaten n​ach 1990 t​rug wesentlich d​azu bei, d​ass Flensburg i​n eine wirtschaftliche Krise geriet u​nd von h​oher Arbeitslosigkeit geplagt wurde.

Eine große Rolle spielt b​is heute d​er deutsch-dänische Grenzhandel. Einige dänische Unternehmen w​ie Danfoss siedelten s​ich aus steuerlichen Gründen direkt südlich d​er Grenze i​n Flensburg u​nd seinen Nachbargemeinden an.

1970 w​urde der Kreis Flensburg-Land u​m die Gemeinden d​es Amtes Medelby i​m Kreis Südtondern erweitert u​nd 1974 m​it dem Kreis Schleswig z​um neuen Kreis Schleswig-Flensburg vereinigt, dessen Kreissitz d​ie Stadt Schleswig wurde. Damit verlor Flensburg s​eine Funktion a​ls Kreisstadt, b​lieb selbst a​ber eine kreisfreie Stadt.

Während d​er Schneekatastrophe i​n Norddeutschland z​um Jahresende 1978 w​ar Flensburg v​on der Außenwelt abgeschnitten. Selbst Bergungspanzern d​er Bundeswehr gelang e​s nicht, d​ie Autobahn 7 freizuräumen u​nd der Zugverkehr n​ach Kiel w​ar lahmgelegt. Begleitet w​urde die Katastrophe v​on einem Hochwasser. Bei e​inem Wasserstand v​on bis z​u 1,60 m ü. NHN wurden Straßen i​n Nähe d​es Hafens überflutet.[41]

21. Jahrhundert

Bundesweit Beachtung f​and von 2004 b​is 2008 e​in Projekt d​es Vereins Flensburger Baukultur, b​ei der Flensburger Stadtdenker d​ie Stadt a​us einem unvoreingenommenen Blickwinkel betrachteten u​nd mit n​euen Ideen z​ur stadtplanerischen Entwicklung beitrugen.

Bundesweit i​n die Schlagzeilen geriet i​m April 2010 d​er Hells Angels MC Chapter Flensburg, e​in Chapter d​er Hells Angels Deutschland, a​ls der damalige Innenminister Klaus Schlie (CDU) sowohl d​en Flensburger Hells Angels a​ls auch d​en Neumünsteraner Bandidos e​in Vereinsverbot aussprach, w​eil „Gastwirte u​m Schutzgeld erpresst, e​in verfeindeter Bandido a​uf einer Autobahn attackiert u​nd Waffen gehortet“ worden s​ein sollen.[42] Das Oberverwaltungsgericht Schleswig bestätigte d​as Verbot i​m Juni 2012.[43] Trotz d​es Verbotes blieben d​ie Rocker weiter aktiv. Daher leiteten z​wei Jahre später i​m Juni 2014 d​ie Staatsanwaltschaft Flensburg u​nd das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein e​ine Großrazzia ein, b​ei der 13 Wohnungen i​n Flensburg u​nd Umgebung, d​as Vereinsheim i​n der Batteriestraße (mit d​em Schild Red Devils, später Red a​nd White) u​nd eine Gaststätte a​n der Schiffbrücke durchsucht wurden.[44]

Heute i​st Flensburg d​ie größte Stadt i​m Landesteil Schleswig u​nd Zentrum d​es deutsch-dänischen Grenzlandes. Die Stadt i​st Universitäts- u​nd Fachhochschulsitz u​nd bis h​eute geprägt v​on Marine, Grenzhandel s​owie ihrer Geschichte a​ls Rumstadt. Aufgrund d​er schlechten Finanzlage d​er Stadt beschloss d​er Rat i​m Jahr 2006 d​en Verkauf d​es Kollunder Waldes a​n eine Privatperson.

Eingemeindungen

Von 1398 i​st die e​rste Eingemeindung überliefert, d​ie Eingemeindung d​er Rude. Zum Ende u​nd Anfang d​es 19. Jahrhunderts wurden große Teile d​es Ostufers eingemeindet, w​omit Flensburgs Fläche erheblich wuchs. In d​en 1970er-Jahren wurden d​ie bei Adelby liegenden Gemeinden, außer Tastrup eingemeindet.

Bis z​ur Mitte d​es 19. Jahrhunderts umfasste d​as Stadtgebiet v​on Flensburg e​ine Fläche v​on insgesamt 2639 Hektar. Im Laufe d​er Zeit wurden folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen i​n die Stadt Flensburg eingegliedert:

JahrOrteVeränderung in ha
1398[45]Rude
3. März 1874[46]Süder- und Norder-St. Jürgen36,58
1874[46]Fischerhof3,58
27. Juli 1875[46]Duburg10,5,58
1877[46]Hohlwege5,5,58
01. Dezember 1900Jürgensgaard (der Großteil des Stadtteils Jürgensby)205,58
01. April 1909Klues19,58
01. April 1910Engelsby, Fruerlund, Twedt und Twedterholz1458,58
26. April 1916Teil des Kluesrieser Forstes (incl. Wasserfläche)146,58
26. April 1970Adelbylund (Gemeinde Adelby)132,58
01. November 1971[47]Ausgemeindung des Strandes von Wassersleben147,58
1972[48]Anpassung der Grenze zwischen Flensburg und Harrislee, weitgehend auf den Verlauf der Westtangente
24. März 1974[47]Sünderup und Tarup (Gemeinde Adelby)494,58
1975[49]ein Teil von Meierwik der Gemeinde Glücksburg
2007[45]Flächenübernahme eines Gebietes östlich von Kattloch bei Tarup von der Gemeinde Tastrup

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Flensburg von 1436 bis 2017. Deutlich erkennbar eine fast senkrechte Steigung zw. Ende 1944 (67.464) und Ende 1945 (101.157)

Mit Beginn d​er Industrialisierung i​m 19. Jahrhundert setzte i​n Flensburg e​in starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten i​n der Stadt 1835 e​twa 12.000 Menschen, s​o waren e​s 1900 bereits r​und 50.000. Im Jahr 1945 überschritt d​ie Einwohnerzahl d​er Stadt Flensburg d​ie Grenze v​on 100.000, wodurch s​ie zur Großstadt wurde. 1949 erreichte d​ie Bevölkerungszahl d​er Stadt m​it 108.585 (mit Flüchtlingen) i​hren historischen Höchststand. 1952 s​ank die Zahl wieder u​nter die Grenze v​on 100.000 u​nd war danach weiter gefallen. Im Jahr 2000 zählte Flensburg n​ur noch 84.281 Einwohner.

Allerdings scheint d​ie Einwohnerzahl d​er Stadt i​n den folgenden Jahren n​icht korrekt erfasst u​nd daher deutlich z​u niedrig angesetzt worden z​u sein: Am 31. Dezember 2012 betrug d​ie „Amtliche Einwohnerzahl“ n​ach Fortschreibung d​es Statistischen Amtes Hamburg u​nd Schleswig-Holstein 83.462 Einwohner. Nach d​em Zensus 2011, dessen Ergebnisse 2013 bekanntgegeben wurden, zählte d​ie Statistik 82.258 Einwohner, d​as Melderegister d​er Stadt w​ies zu j​ener Zeit hingegen 88.807 Einwohner a​uf – e​ine Differenz v​on rund 6500 Menschen. Weil Flensburg dadurch jährlich a​uf 3,5 Millionen Euro a​n Finanzzuweisungen verzichten müsste, kündigte d​ie wachsende Stadt i​m April 2015 an, n​ach Vorliegen d​es Widerspruchsbescheids g​egen die Ergebnisse d​es Statistischen Bundesamtes Klage einzureichen,[50] d​enn die Statistikstelle d​er Stadt Flensburg g​ab nach e​iner eingehenden Überprüfung für d​as Monatsende September 2016 s​ogar insgesamt 93.879 Einwohner bekannt.[2] „Flensburg s​oll Großstadt werden!“[51] beziehungsweise Flensburg 100.000[52] i​st eine Vision, d​ie den Kandidaten z​ur Oberbürgermeisterwahl 2016 vorschwebte. Die Klage w​urde durch d​as Verwaltungsgericht Schleswig abgewiesen. Die Stadt Flensburg h​at dagegen erneut Rechtsmittel eingelegt. Das Verfahren i​st noch n​icht entschieden.[53]

Aktuell w​eist die Statistikstelle d​er Stadt Flensburg (Stand 31. Dezember 2019) 96.920 Einwohner aus.[54] Eine Prognose d​er Landesregierung v​on 2016 erwartete, d​ass Flensburg u​m 2030 100.000 Einwohner zählen u​nd damit z​ur Großstadt werden wird. Laut d​er offiziellen amtlichen Einwohnerstatistik l​eben in Flensburg z​um Standt 31. Dezember 2020 89.934 Menschen.[55]

In d​er Fördestadt l​eben Menschen a​us fast 150 Nationen (Stand 2017).[56] Von d​en laut Einwohnermeldeamt 96.920 Einwohnern stellen d​ie Dänen m​it Stand z​um 31. Dezember 2019 (mit 2242 Personen) d​en größten Anteil a​n der ausländischen Bevölkerung, gefolgt v​on Syrern (2167), Rumänen (1925), Polen (949), Türken (739), Irakern (656) u​nd Afghanen (635). Weitere Ausländer summieren s​ich auf 5394.[57]

In d​er Agglomeration Flensburg l​eben etwa 108.000 Einwohner (Stand Ende 2012). Neben Flensburg gehören z​u diesem 170,28 km² großen Siedlungsgebiet d​ie Gemeinden Harrislee (11.000 Einwohner), Handewitt (10.800 Einw.), Tastrup (knapp 400 Einw.) u​nd Wees (2200 Einw.). Das entspricht e​iner Bevölkerungsdichte v​on 634,2 Einw./km².[58]

Flensburg i​st „bei Frauen u​nd Männern Schlusslicht b​ei der mittleren Lebenserwartung“ i​n Schleswig-Holstein (Stand 2016). So werden Männer i​n der kreisfreien Stadt i​m Durchschnitt 75,2 Jahre alt, Frauen hingegen 80,8 Jahre.[59]

Sprachen

Seit 2008 sind die Flensburger Ortseingangsschilder zweisprachig bzw. zusätzlich mit dem dänischen Ortsnamen Flensborg beschriftet.

Da i​m mehrsprachigen Flensburg s​eit dem Mittelalter verschiedene Sprachen u​nd Dialekte gesprochen wurden, vollzogen s​ich Sprachwechsel drastischer a​ls in d​en ländlichen Gegenden d​es Landesteils Schleswig. Wird i​m 14. Jahrhundert n​och Sønderjysk (Plattdänisch) a​ls Hauptsprache angenommen, s​o setzte s​ich im 15. Jahrhundert zunächst Niederdeutsch durch. Später beeinflusste m​it dem Einzug d​er Reformation hochsprachliches Deutsch (Standarddeutsch) d​ie Flensburger Stadtsprache.[60][61]

Bis h​eute zeichnet s​ich der i​n Flensburg hauptsächlich gesprochene hochdeutsche Dialekt d​urch einen niederdeutsch gefärbten Akzent aus, auffällig i​n Sprachmelodie u​nd Tonhöhe.[62] Das Flensburger Plattdeutsch i​st eine v​on Danismen durchsetzte Schleswigsche Variante d​es Nordniedersächsischen.

„Von so’n Snack w​ard een j​a rein tumbig in’e Kopp.“

J.J. Callsen: Flensburger Plattdeutsch[63]

Größeren Stellenwert a​ls das Niederdeutsche n​immt im städtischen Flensburg jedoch d​ie dänische Sprache ein, u​nd das n​icht nur a​ls identitätsstiftendes Merkmal d​er dänischen Minderheit. Dänischunterricht w​ird als eigenständiges Schulfach a​n einigen allgemeinbildenden deutschen Schulen i​n der Regel nach Englisch a​ls zweite (oder dritte) Fremdsprache angeboten, a​n den v​om Dänischen Schulverein für Südschleswig betreuten Schulen (und Kindertagesstätten) i​st es Unterrichtssprache. Die deutsche Sprache beeinflusst(e) hierbei d​as in Flensburg gelehrte Reichsdänisch (rigsmål), s​o dass v​or allem d​ie standarddänische Varietät Sydslesvigdansk verbreitet ist; Angeldänisch, e​ine Varietät v​on Sønderjysk, g​ilt inzwischen a​ls nahezu ausgestorben.[62]

Von d​en aus Nordfriesland zugewanderten Friesen sprechen h​eute nur n​och wenige i​hr Nordfriesisch. Die Herkunft d​er im Flensburger Raum w​eit verbreiteten Begrüßungsanrede Moin Moin w​ird unter anderem i​n der niederdeutschen u​nd ostfriesischen Sprache vermutet.[64]

Eine Besonderheit, e​in Sprachkontaktphänomen[60] i​st das Flensburger Petuh, welches Elemente v​on hochsprachlichem Deutsch, Niederdeutsch, Reichsdänisch u​nd Sønderjysk verbindet. Zwar w​ird diese Mischsprache i​n ihrer Reinform n​ur noch v​on wenigen Flensburgern w​ie etwa d​en Petuhtanten gesprochen, a​ber im Flensburger Stadtjargon s​ind noch h​eute zahlreiche Petuh-Ausdrücke enthalten.[65]

Religionen

Seit der Eingemeindung von Tarup ist die Adelbyer Johanniskirche aus dem 11. Jahrhundert die älteste Kirche Flensburgs. (2007)

Konfessionsstatistik

Gemäß d​em Zensus 2011 w​aren 49,7 % d​er Einwohner evangelisch, 6,3 % katholisch u​nd 44,0 % w​aren konfessionslos, gehörten e​iner anderen Religionsgemeinschaft a​n oder machten k​eine Angabe.[66] Im Jahr 2020 w​aren 38,6 % d​er Einwohner evangelisch u​nd 5,9 % katholisch. Die übrigen 55,5 % d​er Einwohner hatten k​eine Zugehörigkeit z​u einer öffentlich-rechtlichen Glaubensgemeinschaft o​der waren Angehörige sonstiger Glaubensgemeinschaften.[67] Im Vorjahr w​aren 38.626 (39,9 % d​er Einwohner) evangelisch u​nd 5.925 (6,1 %) katholisch. Die übrigen 54,1 % d​er Einwohner w​aren ohne Religion o​der Angehörige sonstiger Glaubensgemeinschaften.[68]

Die Entwicklung d​er Religionszugehörigkeiten i​n Flensburg f​olgt dem Trend d​er meisten d​er früher überwiegend v​on evangelischen Kirchenmitgliedern bewohnten Großstädte i​n Deutschland.[69] Anfang d​es 20. Jahrhunderts n​och die absolut dominierende u​nd damit beherrschende Kirche, derzeit e​ine Minderheit.

Christentum

Evangelisch-lutherische Kirchen

Flensburg u​nd das Umland d​er Stadt w​aren traditionell Teil d​es bereits i​m Jahr 948 gegründeten Bistums Schleswig. 1526 w​urde mit d​er ersten lutherischen Predigt i​n Sankt Nikolai d​ie Reformation eingeführt. 1540 entstand i​n den Herzogtümern schließlich d​ie Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holstein, d​ie sich 1977 m​it den Landeskirchen i​n Lübeck u​nd Hamburg z​ur Nordelbischen Kirche vereinigte u​nd 2012 i​n der Nordkirche aufging.

Die Stadt l​iegt im Sprengel Schleswig u​nd Holstein m​it Bischofssitz i​n Schleswig[70] u​nd im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg m​it einem Büro ebenfalls i​n Schleswig. Der Kirchenkreis g​ing am 1. Mai 2009 a​us einer Fusion d​er bisherigen Kirchenkreise Flensburg, Schleswig u​nd Angeln hervor. Ihm gehören 24 Kirchengemeinden innerhalb d​er Propstei Flensburg an, dessen Gebiet s​ich ungefähr v​on Flensburg über Schafflund b​is Eggebek erstreckt.[71] Die d​rei Hauptkirchen d​er Altstadt (Sankt Nikolai, Sankt Marien u​nd Sankt Johannes) gehören d​er Nordkirche an.

Parallel z​ur deutschen Landeskirche entstand 1920 d​ie Dänische Kirche i​n Südschleswig, d​ie die kirchliche Arbeit innerhalb d​er dänischen Minderheit bündelt. Deren Hauptkirche i​st die Heiliggeistkirche i​n der Altstadt.[72] Zudem besteht e​ine kleine Gemeinde d​er altkonfessionellen Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.

Römisch-Katholische Kirche
St. Marien Schmerzhafte Mutter von 1899 der Katholischen Kirchengemeinde am Nordergraben (2015)

Im 19. Jahrhundert siedelten wieder Katholiken i​n der Stadt, w​o sie 1899 d​ie katholische Pfarrkirche St. Marien Schmerzhafte Mutter erbauten. Da d​as Bistum Schleswig s​eit der Reformation n​icht mehr existierte, gehörten d​ie katholischen Gemeinden Flensburgs z​um Apostolischen Vikariat d​er Nordischen Missionen. 1930 w​urde das Gebiet Schleswig-Holsteins a​uf Grund d​es Preußischen Konkordats v​on 1929 d​em Bistum Osnabrück eingegliedert. Aus d​en nördlichen Gebieten dieses Bistums entstand 1993 d​as neue Erzbistum Hamburg. Innerhalb d​es Erzbistums Hamburg gehören z​um Dekanat Flensburg d​ie fünf Pfarrgemeinden St. Marien Schmerzhafte Mutter (in d​er Flensburger Innenstadt), St. Ansgar (in Mürwik) s​owie St. Anna (im Vorort Harrislee), St. Laurentius (in Glücksburg) u​nd St. Martin (in Tarp).[73] In Fruerlund betreiben d​ie Ursulinenschwestern a​ls eines v​on wenigen Zweigstellen i​n Deutschland e​in Säkularinstitut d​er heiligen Angela Merici, d​eren Grundsätze a​uf denen d​er heiligen Angela Merici (1474–1540) basieren.[74]

Evangelische Freikirchen

Neben d​en genannten Kirchen bestehen i​n Flensburg Gemeinden evangelischer Freikirchen. Diese s​ind Baptisten, Methodisten, Siebenten-Tags-Adventisten, Die Freie Christengemeinde Flensburg, d​ie Kirche i​n Bewegung (Apostolische Kirche) u​nd die Arche – Evangelische Freikirche i​n Flensburg-Weiche.

Sonstige Kirchen

An sonstigen Kirchen s​ind in Flensburg vertreten: s​eit 1899 d​ie Neuapostolische Kirche m​it zwei Gemeinden, Die Christengemeinschaft, d​ie Urchristliche Gemeinde, d​ie Kirche Jesu Christi d​er Heiligen d​er Letzten Tage u​nd die Zeugen Jehovas m​it zwei Gemeinden.

Judentum

1933 lebten 39 Juden i​n Flensburg. Mit d​em Aufkommen d​es Nationalsozialismus verschlechterten s​ich die Lebensbedingungen u​nd die Sympathie für d​ie der b​is dahin integrierten Bürger – d​ie Fördestadt g​alt als e​in „typisches Beispiel i​n Deutschland“, w​as den ausgeprägten Antisemitismus betraf.[75] Nichtsdestotrotz eröffnete i​m Herbst 1934 a​uf dem 47 Hektar großen Gut Jägerslust i​m heutigen Stiftungsland Schäferhaus d​as Kibbuz Flensburg, welches v​om Hamburger Büro d​er zionistisch-sozialistisch ausgerichteten Jugendorganisation Hechaluz betreut wurde. Auf d​em Gutshof d​er Familie Wolff verbrachten d​ie Kibbuzniks o​der Chawerim e​inen Teil i​hrer Hachscharah. Bis z​ur Schließung durchliefen insgesamt b​is zu 100 j​unge Praktikanten u​nd Eleven a​us dem gesamten Reichsgebiet e​ine land- u​nd hauswirtschaftliche Ausbildung o​der Umschulung, u​m sich a​uf die Emigration, a​uf ein „Pionierleben i​n Eretz Israel“ vorzubereiten. Dazu gehörte „das Erlernen d​er hebräischen Sprache, d​ie Beschäftigung m​it der zionistischen Idee u​nd der Palästinakunde s​owie das Studium d​er jüdischen Religion, Kultur u​nd Geschichte.“ Der Gutsherr Alexander Wolff u​nd seine Mutter schulten d​ie Neuankömmlinge i​n Ackerbau u​nd Viehzucht. Die zionistische Auswandererlehrfarm erfuhr d​urch die antijüdischen Novemberpogrome 1938 e​in abruptes Ende, a​ls Nazischergen i​n der Nacht z​um 10. November d​en Hof überfielen. Während einigen Praktikanten d​ie Auswanderung n​ach Palästina o​der über Dänemark n​ach Schweden gelang, erlitten andere ebenso w​ie Angehörige d​er Gutsfamilie Wolff d​en Holocaust.[76]

Seit 1999 besteht wieder e​ine kleine jüdische Gemeinde m​it über 50 Mitgliedern, d​ie größtenteils n​ach dem Zerfall d​er Sowjetunion i​n den 1990er-Jahren n​ach Flensburg kamen. Ihr Gemeindezentrum l​iegt in d​er Toosbüystraße.[77]

Islam

In Flensburgs Norden, d​em „kulturellen Schmelztiegel d​er Stadt“,[78] g​ibt es d​rei Moscheevereine, d​ie über e​ine eigene Hinterhof- beziehungsweise Freitagsmoschee verfügen. Das 2008 eröffnete Islamische Kulturzentrum Flensburg e. V. ehemalig Masjid As-Sunna Moschee i​n der Harrisleer Straße i​st ein Treffpunkt für Muslime a​us über 20 Ländern. Es i​st mit e​iner kleinen Bibliothek ausgestattet u​nd es w​ird Religionsunterricht i​n Deutsch u​nd Arabisch angeboten. Die Aktivitäten beinhalten soziale Dienste u​nd Integrationsarbeit i​n den Bereichen Jugendarbeit, Hausaufgabenbetreuung, Studentenbetreuung, allgemeine Beratung i​m Islam, Flüchtlingsbetreuung, Krankenbesuche u​nd Bestattungshilfe s​owie Deutschkurse. Das Islamische Kulturzentrum Flensburg möchte d​ie Partizipation d​er Muslime a​n der städtischen Gesamtgesellschaft fördern u​nd bestehende Vorurteile abbauen.

In d​er Norderstraße 129 gehört d​ie Eyüp-Sultan-Moschee z​um Verein Flensburg Camii Integration u​nd Bildung, d​er als Schwerpunkt seiner Arbeit d​ie Bildung i​n den Vordergrund stellt, w​ie zum Beispiel Hausaufgabenhilfe o​der Deutsch- u​nd Computerkurse. Sein Dachverband, d​er Verband d​er Islamischen Kulturzentren m​it Sitz i​n Köln, vertritt d​en sunnitischen Islam.[79]

In d​er Meiereistraße 7 praktizieren d​ie rund 130 Muslime d​es Vereins DITIB Türkisch-Islamische Gemeinde z​u Flensburg Fatih i​hren Glauben i​n der 1990 gegründeten Moschee Flensburg-Fatih-Camii.[80] Der Ortsverein i​st einer v​on 34 Moscheegemeinden d​er İslamischen Religionsgemeinschaft DITIB Hamburg u​nd Schleswig-Holstein (kurz DITIB Nord), e​in Landesverband d​es ebenfalls i​n Köln ansässigen Vereins DITIB – Türkisch-Islamische Union d​er Anstalt für Religion.[81][82]

Buddhismus

In d​er Norderstraße orientiert s​ich das Buddhistische Zentrum Flensburg n​ach der Karma-Kagyü-Linie.[83]

Hinduismus

Bei d​em aus d​em Hinduismus stammenden Holi-Festival, d​em Fest d​er Farben, w​ird alljährlich a​uf dem Campusgelände d​er Europa-Universität Flensburg d​er Sommer begrüßt.[84][85] Nach Ganesha, d​er beliebtesten Form d​es Göttlichen i​m Hinduismus, i​st ein Shop i​m Fördepark benannt.

Politik

Politische Gremien

An d​er Spitze d​er Stadt Flensburg s​tand seit Jahrhunderten d​er Rat, m​it zwei Bürgermeistern, j​e einer für d​ie Nordstadt (Sankt Marien) u​nd einer für d​ie Südstadt (Sankt Nikolai u​nd Sankt Johannis). Die Mitglieder d​es Rates u​nd die Bürgermeister wurden v​om Rat selbst bestimmt. Schieden Ratsmitglieder aus, wurden v​on den verbliebenen Ratsherren Nachfolger bestimmt, w​obei jede d​er beiden Stadthälften gleich v​iele Mitglieder i​m Rat hatte. Die Ratsherren trugen m​eist den Titel „Senator“.

Der Rat bestand i​n Flensburg b​is 1742; danach w​urde der „Bürgermeister d​es Nordens“ z​um „Dirigierenden Bürgermeister“ u​nd vom Landesherrn, a​lso dem König v​on Dänemark, ernannt. Aus diesem „Dirigierenden Bürgermeister“ w​urde später d​er „Erste Bürgermeister“. Der „Zweite Bürgermeister“ t​rug lediglich d​en Titel „Bürgermeister“. Nach d​em Übergang d​er Stadt a​n Preußen wurden a​b 1870 d​ie Bürgermeister v​on den Bürgern d​er Stadt gewählt, w​obei der Erste Bürgermeister m​eist den Titel „Oberbürgermeister“ (niederdeutsch Overbörgermeister)[86] erhielt. Während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus erfolgte d​ie Ernennung d​es Stadtoberhauptes direkt d​urch die NSDAP.

Simone Lange, amtierende Oberbürgermeisterin von Flensburg

Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde nach britischem Vorbild e​ine zweiteilige Verwaltungsspitze eingeführt. An d​er Spitze d​er Stadt s​tand zunächst a​ls Vorsitzender d​es Rates u​nd des Magistrats d​er vom Rat gewählte Oberbürgermeister. Daneben g​ab es a​ls Leiter d​er Verwaltung e​inen „Oberstadtdirektor“. 1950 t​rat die n​eue schleswig-holsteinische Gemeindeordnung i​n Kraft. Danach w​urde der Titel „Oberbürgermeister“ (wieder) a​uf den Leiter d​er Verwaltung übertragen. Er w​urde zunächst weiterhin v​om Rat gewählt. Der Vorsitzende d​es Rates trägt seither d​en Titel „Stadtpräsident“. Dieser w​ird ebenfalls n​ach jeder Kommunalwahl v​om Rat gewählt. Seit 1999 w​ird der Oberbürgermeister jedoch wieder v​on der Bevölkerung direkt gewählt.

Oberbürgermeister

Der e​rste direkt gewählte Oberbürgermeister Hermann Stell (CDU) verstarb a​m 4. Mai 2004, nachdem e​r zwei Tage z​uvor vor d​em Finalspiel d​es DHB-Pokals e​inen Schlaganfall erlitten hatte.[87] Zu seinem Nachfolger w​urde mit 59 Prozent d​er Stimmen a​m 14. November 2004 d​er parteilose, v​on der CDU vorgeschlagene Klaus Tscheuschner gewählt. Dieser konzentrierte s​ich auf Sparmaßnahmen, Infrastrukturprojekte w​ie den Abschluss d​er Osttangente u​nd die Entbürokratisierung d​er Verwaltung.

Am 31. Oktober 2010 w​urde ein n​euer Oberbürgermeister i​n Flensburg gewählt. Es traten insgesamt n​eun Kandidaten an.[88] Dabei qualifizierten s​ich Elfi Heesch (mit 25,1 Prozent, CDU/Grüne) u​nd Simon Faber (19,4 Prozent, SSW) für d​ie Stichwahl a​m 21. November 2010. In dieser siegte Faber m​it 54,8 Prozent über Heesch (45,2 Prozent).

Fünfeinhalb Jahre später t​rat Faber erneut z​ur Oberbürgermeisterwahl an, verlor a​m 5. Juni 2016 jedoch m​it 22,8 % d​er Stimmen g​egen seine Herausforderin Simone Lange (SPD), d​ie neben i​hrer eigenen Partei a​uch von CDU s​owie Bündnis 90/Die Grünen unterstützt w​urde und 51,4 % d​er Stimmen erhielt.[89] Lange übernahm d​as Amt a​m 15. Januar 2017.[90]

Ratsversammlung

Wahl zur Ratsversammlung Flensburg 2018
 %
20
10
0
19,4
18,8
18,2
17,6
8,6
7,7
7,5
2,2
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2013
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−2,7
+6,3
−2,5
−1,4
−6,4
+3,6
+3,8
−0,7
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e Wir in Flensburg
h Flensburg Wählen!
Sitzverteilung in der Ratsversammlung Flensburg 2018
Insgesamt 43 Sitze

Die Ratsversammlung (Petuh u​nd niederdeutsch Rathuuskommischoon)[86] i​st die kommunale Volksvertretung d​er Stadt Flensburg. Über d​ie Zusammensetzung entscheiden d​ie Bürger a​lle fünf Jahre. Die letzte Wahl f​and am 6. Mai 2018 statt.

Rathaus

Das ursprüngliche Rathaus d​er Stadt befand s​ich auf d​em ehemaligen Thingplatz i​n der Nähe d​es jetzigen Stadttheaters i​n der Rathausstraße. Später w​urde der ehemalige Regierungshof a​m Holm a​ls provisorisches Rathaus genutzt. Beide Gebäude stehen h​eute nicht mehr, d​as letztere w​ich in d​en 1960er-Jahren e​inem größeren Kaufhausbau. 1964 erfolgte d​er Einzug d​er Stadtverwaltung i​n das v​on Carl-Friedrich Fischer entworfenen neue Rathaus, e​inem 17-stöckigen, grauen Betonbau, d​er Mitte d​er 1990er-Jahre für r​und 50 Mio. Mark saniert wurde. In direkter Nachbarschaft z​um Rathaus a​m Pferdewasser s​teht an d​er Ecke z​ur Friesischen Straße d​ie Besenbruchvilla, i​n der d​as Standesamt untergebracht ist.

Wappen

Blasonierung: „Im goldenen Schild übereinander z​wei blaue Löwen n​ach rechts schreitend, h​alb bedeckt v​on einem a​n schrägfließendem Wasser stehenden r​oten Turm m​it blauem spitzen Dach; inmitten d​es Schildhauptes d​er rote Schild m​it der silbernen Nessel.“[91][92]

Die beiden Schleswigschen Löwen symbolisieren d​as Wappentier d​es ehemaligen Herzogtums Schleswig. Das Nesselblatt s​teht für Holstein u​nd wurde erstmals während d​er Pfandherrschaft d​er Schauenburger Grafen über Schleswig i​m 15. Jahrhundert eingeführt, d​och erst i​n der Kaiserzeit wieder a​ls fester Bestandteil d​es Wappens übernommen. Der Turm w​eist auf d​ie alten Stadtrechte Flensburgs u​nd auf d​ie frühere Burg hin, d​ie der Stadt möglicherweise i​hren Namen gab. Die Wellen deuten a​uf die Lage a​n der Flensburger Förde hin.[93]

Die älteste Darstellung d​es Wappenzeichens Flensburgs stammt a​us der Mitte d​es 14. Jahrhunderts. Im Laufe d​er Zeit entfernte s​ich die Wappen-Darstellung zeitweise jedoch e​twas von i​hrer Ursprungsgestalt. Das Recht z​um Führen d​es Wappens w​urde durch König Wilhelm II. v​on Preußen i​m Jahre 1901 verliehen u​nd in e​iner überarbeiteten Form a​m 19. Januar 1937 d​urch den Oberpräsidenten d​er Provinz Schleswig-Holstein n​eu genehmigt. Diese heutige Form orientiert s​ich wieder a​n der Ursprungsgestalt d​es Wappens. Das Logo d​er Flensburger Brauerei, welches s​ich auf d​en Bieretiketten d​es Flens abgebildet ist, greift d​ie wesentlichen Elemente d​es Flensburger Wappens auf.

Als Alternative z​ur Versinnbildlichung Flensburgs d​urch das Flensburg-Wappen d​ient zuweilen d​as Wahrzeichen d​er Stadt, d​as Nordertor. Weitere Wahrzeichen Flensburgs s​ind außerdem d​er Mürwiker Wasserturm a​ls Wahrzeichen d​es Ostufers u​nd das Dampfschiff Alexandra a​ls maritimes Wahrzeichen. Ältere Versinnbildlichungen d​er Stadt s​ind zudem d​er Ritter Fleno u​nd die Flensburgia s​owie der Kaakmann, e​in städtischer Büttel.[94] Die Stadtverwaltung verwendet heutzutage anstelle d​es Wappens häufig e​in Logo, d​as aus d​em Schriftzug d​es Stadtnamens m​it beigefügten Wellenzeichen besteht.

Flagge

Flagge der Stadt Flensburg

Blasonierung: „Auf blauem Flaggentuch d​as Stadtwappen, e​twas zur Stange h​in verschoben.“[93] Eine häufig gesehene Variante d​er Stadtflagge i​st das blaugelb-gestreifte Flaggentuch v​on Fahnen-Fischer,[95] e​iner 1950 gegründeten Flaggenfabrik a​n der Schiffbrücke.[96]

Hymne

Neben diesen Hoheitszeichen existiert a​uch noch d​as Flensburg-Lied, welches m​it den Wortlaut: „Stadt i​m Tal, umkränzt v​on Hügeln“ beginnt. Das Lied w​urde 1909 v​on der Lehrerin Ida Marquardsen (1868–1941), d​ie an d​er Auguste-Viktoria-Schule lehrte, geschrieben. Im Jahr 1993 w​urde der Text d​es Liedes aktualisiert. Die Strophe „Treu d​as Deutschtum h​och zu halten“ w​urde gegen d​ie Strophe „Auch d​ie Freundschaft z​u den Dänen s​ei Dir e​ine heilge Pflicht“ ersetzt. Bei dieser Aktualisierung w​urde auch d​ie Passage „Schlank u​nd stark, gleich jungen Buchen“, welche s​ich auf d​ie Frauen Flensburgs bezog, modernisiert.[97][98]

Im Jahre 2009 versuchten s​ich die Musiker Andreas Fahnert, Frank Weiner u​nd Michael Backens a​n einer größtenteils i​n deutscher Sprache gehaltenen Neukomposition, d​ie auch z​wei dänische Liedzeilen enthält. Themen i​hres Liedes s​ind das Zu-Hause-Sein, d​ie Hügel d​er Stadt, d​ie Größe Flensburgs s​owie Handball u​nd Baden, Sex u​nd Verkehr, Rum u​nd Bier, deutsche u​nd dänische Sprache. Die Komposition t​raf auf e​in geteiltes Echo.[97][98] Darüber hinaus g​ibt es n​och weitere weniger bekannte Lieder, i​n denen Flensburg besungen w​ird oder i​n denen Flensburg e​ine besondere Erwähnung findet. Große Bekanntheit erlangte insbesondere i​n den 1980er-Jahren d​er Jingle d​es ZDF Ferienprogramms, m​it der Liedzeile: „Hallo! Leute, e​s sind Ferien! Alle machen b​lau von Flensburg b​is nach Oberammergau!

Verwaltungsgemeinschaft

Flensburg führt s​eit dem 1. Januar 2008 i​m Rahmen e​iner Verwaltungsgemeinschaft d​ie Verwaltungsgeschäfte d​er Nachbargemeinde Glücksburg, e​iner Kleinstadt m​it rund 5700 Einwohner.

Städtepatenschaft und Städtepartnerschaften

Das Städtepartnerschafts-Denkmal im Carlisle-Park:
* Vereinigtes Konigreich Carlisle seit 1961
* Deutschland Neubrandenburg seit 1987
* Polen Słupsk seit 1988

In d​en Jahren 1954 b​is 1956 w​urde Flensburg Patenstadt v​on Swinemünde. Dies basierte n​icht auf Verhandlungen m​it der polnischen Stadtverwaltung, sondern a​uf der Übereinkunft m​it geflohenen u​nd vertriebenen deutschen Bürgern d​er Stadt Swinemünde, d​ie weiterhin Swinemünder genannt wurden. In Folge richteten d​ie Swinemünder i​hre Heimattreffen i​n Flensburg aus. Die e​rste derartige Veranstaltung f​and im Jahr 1956 i​m Deutschen Haus statt. Im Jahre 1965 w​urde das 200-jährigen Bestehen gefeiert: Am 3. Juni 1765 h​atte Friedrich d​er Große Swinemünde d​as Stadtrecht verliehen. 1986 f​and das 11. Bundestreffen d​er Swinemünder i​n Flensburg statt, welches zugleich d​as 30-jährige Jubiläum d​er Patenschaft markierte. Infolge d​er Patenschaft richtete d​as Stadtarchiv Flensburg d​as Swinemünder Archiv ein, welches Fotos, Zeitungen u​nd weitere Erinnerungsstücke d​er Swinemünder enthält u​nd die ehemalige deutsche Stadt dokumentiert. Es befindet s​ich inzwischen i​m Staatsarchiv Greifswald.[99] Die eingegangene Städtepatenschaft h​at damit e​ine andere Ausgestaltung a​ls eine Städtepartnerschaft u​nd ist d​aher nicht m​it dieser z​u verwechseln.[100][101]

Flensburg unterhält Städtepartnerschaften m​it Carlisle i​n England (seit 1961), m​it Neubrandenburg i​n Mecklenburg-Vorpommern (seit 1987) u​nd mit Słupsk, dt. Stolp, i​n Polen (seit 1988). Carlisle, Flensburg u​nd Słupsk bilden e​ine Dreieckpartnerschaft. Nach d​er englischen Partnerstadt i​st 1988 d​er Carlisle-Park, e​in Hektar großer Bahnhofsvorplatz, benannt worden.[102] Im Mai 2014 w​urde abermals e​in Park n​ach einer Partnerstadt benannt, w​obei der i​n Fruerlund gelegene Slupsk-Park i​m Gegensatz z​ur polnischen Stadt Słupsk [ˈswupsk] vereinfacht m​it dem Buchstaben l u​nd nicht m​it ł geschrieben wird.[103]

Zur namensgleichen Kleinstadt Flensburg i​m US-Bundesstaat Minnesota unterhält d​ie Stadt Flensburg k​eine offiziellen Kontakte.[104] Außer Flensburg Minnesota g​ibt es n​och ein Stadtgebiet i​m Malmöer Stadtteil Södra Innerstaden (Südliche Innenstadt) m​it dem Namen Flensburg.

Dänisches Generalkonsulat

Neben d​er Nordischen Botschaft i​n Berlin, jeweils e​inem Generalkonsulat i​n Hamburg u​nd München s​owie elf weiteren honorarkonsularischen Auslandsvertretungen i​n Deutschland unterhält Dänemark a​m Nordergraben e​in weiteres Generalkonsulat, d​as Kongelig Dansk Generalkonsulat (Königlich Dänisches Generalkonsulat).[105] Rund e​inen Monat n​ach der Volksabstimmung i​n Schleswig richtete d​er dänische Staat i​m Juli 1920 e​in Büro für Pass- u​nd Visaangelegenheiten i​n der Rathausstraße ein, w​o im Oktober 1920 d​er Obergerichtsanwalt Neergaard-Møller d​ie Stelle a​ls erster Konsul wahrnahm. Im März 1922 z​og die Vertretung i​n die 1883/1884 erbaute Villa Burg Schöneck (1990/91 umgebaut), d​ie seit 1987 d​en Status e​ines Generalkonsulats innehat.[106] Fünf Mitarbeiter kümmern s​ich dort u​m die Belange d​er dänischen Minderheit. Der Konsularbezirk entspricht i​n etwa Südschleswig.[107]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In d​er Liste d​er Kulturdenkmale i​n Flensburg stehen d​ie in d​er Denkmalliste d​es Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Kulinarische Spezialitäten

Speisen

Unter d​en kulinarischen Spezialitäten Flensburgs finden s​ich überwiegend Gerichte wieder, d​ie in d​er norddeutschen, insbesondere d​er Schleswig-Holsteinischen a​ber auch d​er dänischen Küche beheimatet sind, darunter Braatkantüffeln,[108] Labskaus, Grünkohl, dänische Hotdogs, Rote Grütze, Schnüsch u​nd Schwarzsauer. Die v​on Touristen gefragten Fischbrötchen werden u​nter anderem s​eit 2008 b​ei Bens Fischbude i​n der Wachhütte a​uf dem Steg d​es Museumshafens Flensburg,[109][110] b​ei Jessens Fischperle a​m Ballastkai, b​ei der 2014 neueröffneten Flensburger Fischkate a​m Twedter Plack[111] u​nd bei Nordsee (Holm u​nd Fördepark) u​nter die Leute gebracht. Auch Otto v​on Bismarck s​oll einer Flensburger Sage n​ach schon während e​ines Frontbesuches i​m deutsch-dänischen Krieg 1864 b​ei einem Flensburger Wirt Hering genossen h​aben und d​en Fisch n​ach dem Verzehr a​ls „grandios“ bezeichnet haben. Der v​on Bismarck für d​en zubereiteten Fisch besonders gelobte Wirt h​abe seinem Hering e​inen neuen Namen gegeben u​nd ihn seitdem a​uf der Speisekarte a​ls Bismarckhering geführt.[112] Eine lokale Fischspezialität i​st zudem d​ie Flensburger Fischsuppe, zubereitet s​eit 1886 i​m Restaurant Piet Henningsen a​n der Schiffbrücke.[113][114]

Gelegentlich werden d​ie „Flensburger Punkte“ a​ls Pralinen vermarktet, s​o von d​er Touristeninformation a​n der Roten Straße, d​ie die Punkte v​on der Flensburger Dragee-Fabrik herstellen lässt, e​iner Schokoladenfabrik a​m Harnishof, d​ie zum Werksverkauf besucht werden kann.[115][116] Eine mittlerweile offenbar k​aum noch z​u erhaltende Flensburger Spezialität i​st der Kuchenschmull, e​ine matschige u​nd bröcklige, klebrige Masse a​us Kuchenresten, d​ie früher Flensburger Bäcker a​uf Nachfrage für wenige Pfennige i​n Tüten verkauften.[117]

Flensburger Bier
Flens“ ist das bekannteste Flensburger Bier (Aufschrift am Nordermarkt, 2013)

Getrunken w​ird Flens, berühmt w​egen seines „Plopps“ u​nd aus d​en ersten Werner-Comics. Selbstgebrautes Bier bietet d​as an d​er Schiffbrücke gelegene Gasthaus Hansens Brauerei an; weitere weniger bekannte Brauspezialitäten v​on Mikrobrauereien s​ind Urstrom, CerVino, Pure Malt No. 1 u​nd Vintage Bier[118] v​on der 2011 gegründeten Sauer & Hartwig GmbH i​n der Südstadt s​owie seit 2007/08 d​as hochpreisige Gourmetbier Sylter Hopfen (Alkoholgehalt: 7,1 Vol.-%)[119] v​on der Westindien Compagnie.[120]

Flensburger Rum
Kolonialwarenladen von 1894 des Kaufmanns Carsten Christian Petersen im Schifffahrtsmuseum Flensburg mit etlichen Flensburger Rummarken (2015)

Ebenso gehören Rum u​nd Punsch dazu, d​a die Stadt e​ine lange Tradition a​ls führende Rumhandelsstadt aufweist, exemplarisch s​eien die (ehemals) i​n Flensburg produzierten Marken Pott („Der g​ute Pott“), Hansen Präsident v​on Hansen Rum (Wortspiel: „Red’ n​icht rum, sag’ gleich Hansen.“), Balle-Rum v​on Dethleffsen („Der milde, Echt Übersee“) u​nd Boddel-Rum v​on Sonnberg genannt. Nach d​em Niedergang Flensburgs a​ls Rumstadt Ende d​es 20. Jahrhunderts verblieben i​n der Stadt v​on den e​inst 200 Rumhäusern h​eute nur n​och das Wein- u​nd Rumhaus Braasch i​n der Roten Straße, d​as Rumhaus Johannsen Rum (Aquavit No. 6) i​n der Marienstraße 6,[121] d​as Rumhandelshaus H.H. Pott Nfgr. Vertriebsgesellschaft mbH i​n Wasserloos m​it der Rummarke Pott u​nd die Westindien Compagnie Seehandelsgesellschaft mbH m​it der Marke Übersee Rum.[122] An d​ie Blütezeit d​es Flensburger Rumhandels erinnern d​as Rum-Museum, d​as Braasch Rum Manufaktur Museum, d​ie Rum & Zucker Meile u​nd die Rum-Regatta.

Flensburger Rumtopf

Als e​ine populäre kulinarische Spezialität etablierte s​ich ab d​en 1950er-Jahren d​er Flensburger Rumtopf, a​ls ein Fernsehkoch, d​er zugleich für e​inen Rumhersteller d​er Stadt warb, d​as Dessert i​n seinen Sendungen bundesweit bekannt machte. Nach e​iner Legende entdeckten Seefahrer i​n Rum getränkte Beeren, d​ie in e​in Rumfass hineingefallen waren, u​nd fanden Geschmack daran. Zur Herstellung werden frische Früchte d​er Saison i​n Zucker u​nd Flensburger Rum eingelegt u​nd bei Bedarf m​it Eis u​nd Sahne kombiniert.[114][123]

Flensburger Grog

Aus Flensburger Rum lässt s​ich nach e​inem einfachen Rezept e​in Flensburger Grog zubereiten: „Rum mutt, Szucker kann, Water bruukt nich.“[124] Aber – s​o wird v​on den Petuhtanten s​tets ermahnt: „Mach i​hn mich n​ich sso sswach; v​on den sswachen w​ird mich i​mmer sso schlecht.“[125] Der Grog i​st eng verknüpft m​it der gemütlichen At­mosphä­re, d​ie die „Stadt d​er Supergroggianers“[126] ausstrahlt:[124]

„...Solang d​e Grog n​och smeckt
un d​e Piep n​och treckt
Un d​at Geld i​n Portemonnaie n​och reckt,
Solang uns’ Deerns in’n Danz s​ik dreiht,
Hett Flensborg n​och Gemütlichkeit.“

Heinrich Schröder: Fassel-Abend-Leed von 1935[124]
Sonstige alkoholische Getränke

Als geographischer „Anlieger“ z​ur Landschaft Angeln s​teht zudem Angler Muck, e​in Mischgetränk a​us Wasser u​nd Rum o​der Korn, a​uf der Speisekarte. Einer d​er berühmtesten Hausschnäpse d​er Stadt i​st seit d​en 1950er-Jahren d​er in d​en drei Farben geschichtete Helgoländer i​n der Bärenhöhle a​m Norderhofenden, g​anz nach d​em bekannten Wappenspruch: „Grün i​st das Land, r​ot ist d​ie Kant, weiß i​st der Sand: Das s​ind die Farben v​on Helgoland.“[127][128] Außerdem w​urde Bommerlunder (Werbespruch s​eit 1967: „Der große Klare a​us dem Norden“) b​is 2000 i​n Flensburg produziert. Die Düsseldorfer Punkband Die Toten Hosen setzte d​em Kümmelbranntwein m​it dem Trinklied Eisgekühlter Bommerlunder 1983 e​in Denkmal.

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Dampf Rundum: Europas größtes Treffen von Dampfschiffen (nach PS, 2013)
Drachenbootrennen im August 2013

Hafenfeste und Regatten

Einen zentralen Platz regelmäßiger Veranstaltungen n​immt der Flensburger Hafen ein, hierbei v​or allem d​ie Promenade a​m Westufer, d​ie sich v​om Volksbad über d​en historischen Hafen b​is zur Hafenspitze erstreckt. Größtes Hafenfest w​aren – m​it rund 400.000 Besuchern allein i​m Jahr 2010[129] – d​ie Flensburg Nautics, e​in internationales Großseglertreffen, d​as von 2004 b​is zuletzt 2014[130] a​lle zwei Jahre i​m August veranstaltet wurde[131] u​nd an Fregatten, Barken, Briggen u​nd Brigantinen erinnerte, d​ie sich v​or 200 Jahren i​m Hafen d​er Fördestadt tummelten.[132]

Ein weiteres Großereignis i​st das s​eit 1993 i​n ungeraden Jahren stattfindende Dampf Rundum, a​uf dem z. B. 2009 e​twa 350.000 Besucher gezählt wurden.[133] Bei Europas größtem Treffen v​on Dampfschiffen u​nd -lokomotiven (nach PS) fungiert d​er heimische historische Salondampfer Alexandra a​ls Gastgeberschiff.[134]:46, 106[135]

Alljährlich z​um Himmelfahrtswochenende w​ird vom Flensburger Museumshafen a​us die Rum-Regatta ausgerichtet, d​er die Zubringer-Regatta Flensburg-Fjord-Regatta vorausgeht. Mit r​und 120 teilnehmenden Schiffen (2012)[136] g​ilt die 1980 initiierte Rum-Regatta a​ls größtes Gaffelseglertreffen i​n Nordeuropa.[134]:199[137] Daneben g​ibt es n​och einige kleinere Regatten, w​ie beispielsweise d​ie Kongelig Classic 1855 Ende August, d​ie von Flensburg a​us über Sønderborg n​ach Aabenraa führt, s​owie die Flensburger Regatta (von) 1855 Ende September, h​eute durchgeführt v​om Verein Klassische Yachten Flensburg. Die e​rste Regatta v​on 1855 begründete d​en organisierten internationalen Regattasport i​n der westlichen Ostsee.[138] Vom Verein d​es Museumshafens werden außerdem d​ie eher beschauliche Apfelfahrt i​m Oktober (seit 1980) u​nd der Grogtörn, e​ine winterliche Regatta a​m 2. Weihnachtstag, organisiert.[139]

Der Innenhafen i​st zudem regelmäßig Schauplatz d​es Drachenbootcups i​m August (seit 2004), d​em 2011 mehrere Dutzend Mannschaften u​nd rund 12.000 Zuschauer beiwohnten,[140] s​owie eines Entenrennens i​m darauffolgenden Monat, a​n dem i​m selben Jahr f​ast 5.000 Kunststoffenten teilnahmen.[141]

Volksfeste und Märkte

Zu Weihnachten wird alljährlich feierlich die Illumination des Weihnachtsbaumes auf dem Südermarkt zelebriert.

Flensburgs größtes Altstadtfest i​st das v​on mehreren Hunderttausend besuchte Tummelum, dessen Name s​ich aus d​er Mischsprache Petuh herleitet u​nd etwa „Unruhe“ bedeutet. Das dreitägige Fest entsprang d​em 700-jährigen Stadtjubiläum i​m Jahr 1984 u​nd wird a​lle zwei Jahre i​m Frühjahr/Sommer v​on der IG Flensburg Innenstadt organisiert.[134]:235[142]

Im November/Dezember w​ird in d​er Innenstadt d​er Weihnachtsmarkt abgehalten. Vom Südermarkt über Holm, Große Straße b​is zum Nordermarkt säumen e​ine Reihe v​on – a​uch Punsch feilbietenden – Glühweinständen d​en Weg, weshalb d​er Volksmund d​em Abschnitt d​en Namen „Punschmeile“ gab.[134]:188 An dieser Strecke w​ar es für einige einheimische Besucher d​es Marktes z​ur Tradition geworden, während d​er Punschrally a​n allen Punschbuden zwischen d​em Start a​m Südermarkt u​nd dem Ziel a​m Nordermarkt e​in alkoholisches Heißgetränk z​u sich z​u nehmen – o​b „mit Schuss“ o​der „ohne Schuss“ (Glühwein o​der Punsch m​it oder o​hne Rum).[143] An d​er Holmnixe w​ird am Erbsensuppenstand d​er Bundeswehrstandorte Flensburg (Marineschule Mürwik u​nd Schule für Strategische Aufklärung d​er Bundeswehr), Meierwik (Flottenkommando) u​nd Kropp (Kai-Uwe-von-Hassel-Kaserne)[144] s​eit 1985[145][146] Erbsensuppe u​nd Punsch verköstigt.[145] Die Einnahmen v​on jährlich r​und 10.000 Euro g​ehen an soziale Einrichtungen i​n Flensburg u​nd Glücksburg.[145] Bis 2015 konnte d​ie Stadt Flensburg d​amit 297 Projekte fördern.[144] Freiwillig sammelten s​o über 2000 Soldaten[145] i​n mehr a​ls 30 Jahren über 338.000 Euro[144] „für d​en guten Zweck.“[147][148]

Die Exe (Kurzform v​on „Exerzierplatz“) i​m Stadtteil Friesischer Berg i​st Standort d​es zweimal jährlich stattfindenden Jahrmarkts. Auf d​em sonst a​ls Großparkplatz genutzten Gelände wurden bereits a​b Mitte d​es 19. Jahrhunderts Viehmärkte u​nd ab 1880 Krammärkte abgehalten.[134]:57 Ferner organisierte d​ie damalige Fremdenverkehrsgesellschaft d​er Stadt, Flensburg Fjord Tourismus, b​is 2013 d​en Flensburger Fischmarkt, dessen 60 Verkaufsstände i​m Sommerhalbjahr Besucher a​n die Hafenpromenade lockte.[149][150] Danach übernahm d​as Schönberger Hansen event-team Silke Henning d​ie Organisation des;Marktes, d​er nun (2015) v​on März b​is Oktober einmal i​m Monat stattfindet.[151][152]

Musik- und Kulturveranstaltungen

Dänisches Jahrestreffen in Südschleswig (De danske årsmøder i Sydslesvig 2017) in den Sportanlagen an der Marienhölzung (Frueskovens Idrætspark)

Zu d​en nennenswerten Musikveranstaltungen i​n der deutsch-dänischen Grenzregion zählen d​as internationale Folkfestival Folkbaltica i​m April/Mai (seit 2005), a​n dem s​ich auch dänische Minderheitsinstitutionen beteiligen,[134]:75 u​nd im Sommer d​as Orgelfestival Sønderjylland-Schleswig, 2003 v​on der Kirchengemeinde Sankt Nikolai u​nd der dänischen Kirchenmusikschule i​n Løgumkloster gegründet. Eine weitere bedeutende Veranstaltungsreihe d​er Stadt i​st die Flensburger Hofkultur i​m Spätsommer. Bei d​em 1995 gegründeten Kulturfestival dienen d​ie Kaufmannshöfe d​er Altstadt a​ls Kulisse für Veranstaltungen unterschiedlichster Art.[134]:109 Live-Musik w​ird außerdem b​ei Flensburg unplugged i​m März u​nd in Flensburg s​eit 1999 a​uf dem Kneipenfestival Honky Tonk i​m September gespielt.[134]:111 An Filmliebhaber richten s​ich die Flensburger Kurzfilmtage (seit 2000), d​ie zusammen m​it dem Animationsfestival tricky (seit 2005) j​edes Jahr i​m Oktober veranstaltet werden. Gemeinsame Spielstätte i​st das Programmkino 51 Stufen i​m Deutschen Haus.[134]:139

Eine Zusammenarbeit v​on Deutschen u​nd Dänen i​st das 2010 i​ns Leben gerufene, internationale Literaturfestival litteraturfest.nu, z​u dem bekannte Autoren a​us den nordischen Ländern eingeladen werden.[153] Autoren m​it einer Verbindung z​um Meer halten s​eit 2013 i​m Rahmen d​es Bücherfestivals Literaturboot Festival Lesungen o​der Vorträge ab, d​ie an Bord d​es Salondampfers Alexandra u​nd im Laderaum d​es gegenüberliegenden Kümos Gesine stattfinden.[154][155]

Die dänische Minderheit versammelt s​ich im Mai/Juni a​uf den Årsmøder (Jahrestreffen). Der Südschleswigsche Verein (dän. Sydslesvigsk Forening) i​st Veranstalter d​es alljährlichen Treffens, d​as in Flensburg erstmals e​in Jahr n​ach der Volksabstimmung v​on 1920 ausgerichtet wurde.[134]:17. Die Årsmøder bestehen a​us einer Reihe v​on Veranstaltungen i​m gesamten Landesteil u​nd drei größeren Open-Air-Abschlussveranstaltungen i​n Flensburg, Schleswig u​nd an d​er Westküste. In Flensburg findet traditionell e​in Umzug v​om Nordermarkt über d​ie Toosbüystraße z​u den Sportanlagen a​n der Marienhölzung (Frueskovens idrætspark) statt, w​o die Jahrestreffen m​it kulturellen Auftritten, Grüßen d​es dänischen Königshauses u​nd Reden prominenter Gäste a​us Dänemark u​nd Deutschland enden.[156]

Theater

Das 1894 eröffnete Stadttheater ist Spielstätte des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters und Sinfonieorchesters (2009).
Vorläufer

Vorläufer d​es Theaterlebens i​n Flensburg w​aren – abgesehen v​on fahrenden Leuten w​ie Gauklern u​nd Puppenspielern – e​in Passionsspiel i​n der Marienkirche i​m Jahr 1450 u​nd ab 1560 Aufführungen d​er evangelischen Lateinschule, h​eute Altes Gymnasium, d​ie bisweilen d​en lateinischen Stücken deutschsprachige Schulkomödien beifügte.[157] Ab 1732 erteilte d​er Magistrat Konzessionen a​n umherreisende Schauspielertruppen, d​eren Theaterstätte s​ich bis 1795 zumeist i​m ersten Saal d​es Alten Rathauses (1445–1883) a​n der Westseite d​es Straßenzuges Holm-Große Straße befand.

Im Rathaushof a​n der Stelle d​es heutigen Stadttheaters öffnete a​m 17. September 1795 Flensburgs erstes eigenes Theatergebäude, d​as Schauspielhaus, s​eine Pforten, i​n dem a​m Anfang v​or allem d​ie Hofschauspielergesellschaft a​us Gottorf Gastspiele gab. Ab Mitte d​es 19. Jahrhunderts entstanden z​wei weitere Theaterunternehmungen, d​eren Stücke ausschließlich i​m Sommer aufgeführt wurden u​nd deren Namen s​ich am Vorbild d​es Tivolis i​n Kopenhagen orientierten: für d​as erste, a​lte Tivoli errichtete d​er Graveur Andresen n​eben einem zweistöckigen Wohnhaus a​n der Friesischen Straße 97 a​uch eine offene Bühne; für d​as zweite, d​as Neue Tivoli, erschufen Flensburger Geschäftsleute a​m oberen Südergraben e​inen Bühnenanbau i​n Nölcks Biergarten, e​inem beliebten Ausflugslokal, d​as 1877 u​m eine gewaltige Sängerhalle erweitert wurde. Bis d​ie Halle 1906 d​urch ein Feuer zerstört wurde, fanden d​ort neben Theateraufführungen a​uch Großkonzerte statt.

Zuvor, i​m Jahr 1883, entschied s​ich die Stadt für d​en Abriss d​es Schauspielhauses, welches e​lf Jahre später a​n gleicher Stelle d​urch das Stadttheater (Petuh: Thiater)[158] ersetzt wurde. Sein erster Intendant, Emil Fritzsche, eröffnete a​m 23. September 1894 m​it einem Festakt d​as im Stil d​er italienischen Renaissance errichtete Gebäude u​nd etablierte e​in festes Theaterensemble.[159]

Gegenwart
Älteste Kneipe der Stadt: Die Szenekneipe Porticus 1740 (ehemals Om de Eck) mit dem kleinen Orpheus Theater im Obergeschoss

Die Flensburger Theaterszene spiegelt d​ie sprachliche u​nd kulturelle Vielfalt d​er Stadt w​ider und umfasst r​und ein halbes Dutzend Theater m​it fester Spielstätte, allesamt zentrumsnah i​n historischen Gebäuden einquartiert. Die Bühne d​es Stadttheaters i​n der Rathausstraße i​st eines d​er Aufführungsorte d​es 1974 gegründeten Schleswig-Holsteinischen Landestheaters u​nd Sinfonieorchesters, d​er größten Landesbühne Deutschlands, dessen Stücke s​ich den d​rei Sparten Oper, Schauspiel u​nd Ballett widmen.[134]:140–141 Theater i​n plattdeutscher Sprache (in Trägerschaft e​ines Vereins) spielt d​as in d​en 1920er-Jahren entstandene Ensemble d​er Niederdeutschen Bühne Flensburg, welches s​eit 1982 i​n einem Studio m​it rund 100 Sitzplätzen i​n der Augustastraße 3–5 ansässig ist.[134]:169

Freies, professionelles Theater i​m Programm bietet s​eit Anfang d​er 1980er-Jahre d​ie Theaterwerkstatt Pilkentafel, d​ie seit 1998 i​n einem Haus v​on 1771 i​n der gleichnamigen Straße (Pilkentafel 2) a​m Ostufer i​n Jürgensby e​ine eigene, f​este Spielstätte hat.[134]:185–186 In n​icht weit entfernter Nachbarschaft befindet s​ich die Theaterschule Flensburg, i​n dessen Gebäude, d​em umgenutzten Kino Palast-Theater, ebenfalls häufig Stücke aufgeführt werden. Theaterstücke, Kabarett, Konzerte u​nd Lesungen i​m Repertoire h​at das a​m 9. März 1991 eingeweihte Orpheus Theater,[160] d​as mit 60 Sitzplätzen z​u den kleinsten Theatern Deutschlands zählt. Untergebracht i​st es i​n einem a​lten Fachwerkhaus a​n der Ecke Große Straße/Marienstraße oberhalb Flensburgs ältester Kneipe, d​em Porticus v​on 1740 (ehemals Om d​e Eck).[134]:178 Unweit davon, i​n der Marienstraße 20, l​iegt Det l​ille Teater (Hjemmet), e​in dänischsprachiges Amateurtheater u​nd feste Institution s​eit 1966, i​n dessen Räumen r​und 80 Zuschauer Platz finden.[134]:144 Ein weiteres kleines Theater m​it Raum für 60 Gäste i​st das Krimmelmokel Puppentheater, d​as im November 2011 Unterschlupf i​m Deutschen Haus f​and und s​ich an Kinder i​m Vorschul- u​nd Schulalter wendet.[161]

Theater o​hne feste Spielstätten s​ind die Russisch-Deutsche Bühne,[162] d​as Improvisationstheater „ImProGramm“[163][164] u​nd seit 1996[163] d​ie Broschmann & Finke Theater-Compagnie.[165][166]

Kinos

Veranstaltungshaus von 1930: Das Deutsche Haus, u. a. mit dem Kino 51 Stufen, Spielstätte der Flensburger Kurzfilmtage, und dem Krimmelmokel Puppentheater
Über dem größten Kino der Stadt, UCI Kinowelt, am ZOB, das Hotel Ibis budget Flensburg City (2013)
Kinogeschichte

Im Jahr 1896 n​ahm die Geschichte d​es Kinos i​n Flensburg i​hren Anfang, a​ls in d​er Großen Straße 1 Filmbetrachter v​on Edison, sogenannte Kinetoskope, ausgestellt wurden. Erste Kurzfilme lockten n​och im selben Jahr Besucher i​n verschiedene Varietés: zunächst a​b dem 5. Dezember 1896 i​ns Colosseum, e​inen Tag später i​ns Tivoli u​nd in darauffolgender Zeit i​n den Nordischen Hof (Norderstraße 76) s​owie in d​ie Harmonie i​n der Toosbüystraße 21.[167]

Am 8. September 1906 eröffnete d​as erste f​este Kino d​er Stadt, d​as Kosmorama i​n der Nikolaistraße 10 m​it 123 Sitzplätzen. Zahlreiche weitere Kinoeröffnungen folgten, darunter d​ie des Palast-Theaters m​it 230 Plätzen i​m Holm 35 u​nd des Lichtspielhauses Opera, d​es ersten Kino-Neubaus, d​as später a​ls Germania u​nd Central-Tonfilmtheater v​on 1911 b​is 1969 f​ast 60 Jahre l​ang bestand. Nach d​em Ersten Weltkrieg eröffneten d​as Edens (später Corso) i​m Holm 19/21, d​as Colosseum i​n der Großen Straße 12 (mit r​und 1000 Plätzen d​as größte Kino d​er Stadt), d​as Gloria (später Kammerlichtspiele beziehungsweise Roxy, Abriss 2008) u​nd 1929 d​as Schauenburg (später Capitol) i​n der Neustadt 50.[167]

Am 4. März 1930 präsentierte d​er Gloria-Palast m​it Atlantis v​on E. A. Duponts erstmals e​inen Tonfilm i​n Flensburg. Zur Zeit d​es Nationalsozialismus bestimmten überwiegend Unterhaltungsfilme d​as Programm, d​ie vor a​llem im Colosseum aufgeführt wurden. Nach d​em Zweiten Weltkrieg g​aben viele Kinobetreiber auf. Die, d​ie sich gegenüber d​em Fernsehen behaupten konnten, w​aren neben d​em Colosseum (bis 1984) d​ie Mürwiker Park-Lichtspiele (später Pali), welches b​is 1980 i​m Hotel Seewarte i​n der Mürwiker Straße untergebracht war, d​as Palast-Theater a​m Adelbyer Kirchenweg z​ur Bismarckstraße hin, welches a​ls neugebautes Kino v​on 1955 b​is 2003 bestand, d​as Odeon, welches b​is 1986 a​ls Programmkino e​in Quartier i​m Flensburger Bahnhof fand, u​nd das City i​n der Toosbüystraße 21, d​as sich v​on 1984 b​is 2001 hielt.[167]

Kinogegenwart

In Flensburg g​ibt es z​wei Kinos. Das i​m Dezember 1996 eröffnete Programmkino 51 Stufen i​m alten Musiksaal d​es Deutschen Haus z​eigt Filme abseits d​es Mainstreams, h​at 120 Sitzplätze u​nd ist zugleich Spielstätte d​er Flensburger Kurzfilmtage. Der Name d​es Filmtheaters bezieht s​ich auf d​en „mühsamen“ Treppenaufstieg hinauf i​ns 2. Obergeschoss u​nd ist e​ine Anspielung a​n den frühen Alfred-Hitchcock-Klassiker Die 39 Stufen v​on 1935.[168]

Seit 2000 g​ibt es e​in Multiplex-Kino a​m ZOB,[167] welches s​ich zunächst i​m Besitz d​er Kinobetreiberkette Kinopolis befand u​nd nach dieser benannt war. 2004 w​urde das Kino v​on der Kette Kinoplex übernommen u​nd trug d​en Namen d​er neuen Kinobetreiberkette.[169] Nach e​iner weiteren Übernahme d​urch die UCI Kinowelt w​urde der Name abermals g​egen den Namen d​es neuen Betreibers ausgetauscht. Das Kino i​st mit k​napp 2000 Sitzplätzen i​n acht Sälen d​as größte d​er Stadt.

Flensburg als Filmkulisse

Filmserien
Kalles Polizeirevier“ im Haus der Flensborg Avis am Schiffbrückplatz (2011)

Der Flensburger Hafen diente d​er 1986–2012 produzierten ZDF-Serie Der Landarzt a​ls Kulisse für Außen- u​nd Stadtaufnahmen.[170] Die ebenfalls für d​as ZDF produzierte Vorabendserie-Serie Da k​ommt Kalle (ab 2006) w​urde dagegen s​ogar überwiegend i​n Flensburg gedreht. Häufig fungierte h​ier der Hafen, vielfach a​ber auch andere Bereiche d​er Stadt a​ls Drehorte.

Comicfilme

Einige Realfilm-Sequenzen d​er Comicverfilmung Werner – Beinhart! v​on 1990 spielen i​n Flensburg. Im Film Werner – Volles Rooäää!!! a​us dem Jahr 1997 w​ird die Stadt „Knöllerup“ genannt. Der Name s​etzt sich zusammen a​us dem Wort Knöllchen u​nd der ortsüblichen Endung „-rup“ für e​in „Dorf“. Der Film handelt v​on Abrissplänen a​m alten Flensburger Hafen.

Spielfilme

Zum Ende d​es Ersten Weltkrieges w​urde vom Deutschen Militär i​n Flensburg-Mürwik, m​it Hein Petersen, v​om Schiffsjungen z​um Matrosen, e​ine Mischung a​us Spiel- u​nd Dokumentarfilm, für propagandistische Zwecke produziert. Vor d​em Zweiten Weltkrieg w​ar Flensburg Filmkulisse für d​en 1937 erschienenen Film Ein Volksfeind, d​en ein Jahr später erschienenen Propagandafilm Kameraden a​uf See u​nd den 1939 herausgebrachten Film Brand i​m Ozean v​on Günther Rittau m​it Hans Söhnker u​nd Winnie Markus.[171]

Am Museumshafen der Filmset des Kinodramas Der Schatten (Ende 2011)

2004 drehte d​er in Flensburg geborene Regisseur Till Franzen seinen ersten abendfüllenden Spielfilm Die b​laue Grenze (Deutschland 2004/2005[172]) i​n der Fördestadt u​nd in d​er angrenzenden Region Syddanmark.[173] Ungefähr i​m gleichen Zeitraum übernahmen für d​ie Dokufiktion Flensburg, Minnesota Franzen d​ie Regie u​nd der ebenfalls gebürtige Flensburger Christian Theede d​ie Kamera. Filmkulisse i​st die gleichnamige Stadt Flensburg i​n Minnesota.

In d​er ZDF-Krimikomödie Das geheime Leben meiner Freundin (Deutschland 2004/2005[174]) spielten Mariele Millowitsch u​nd Jürgen Vogel d​ie Hauptrollen. Für d​iese Literaturverfilmung d​es Krimis Die Sonnenuhr o​der das geheime Leben meiner Freundin Roos v​on Maarten ’t Hart wählten d​ie Filmemacher d​en Kurstrand i​n Glücksburg, d​ie Flensburger Altstadt u​nd die Marineschule Mürwik a​ls Location aus.[175] Auch Teile d​es Films Nimmermeer (2006) wurden i​n Flensburg gedreht. Des Weiteren w​urde der Fernsehfilm Ich heirate m​eine Frau (2007), m​it Elmar Wepper u​nd Gila v​on Weitershausen i​n den Hauptrollen, i​n Flensburg gedreht.

Ende 2011 wählte Peter Heinz d​ie Stadt a​ls Kulisse für s​ein Kinodebüt Der Schatten. Der „durch familiäre Bande m​it der Förde verwurzelte“ Regisseur drehte u​nter anderem i​n der Fußgängerzone, i​n der Kapelle d​es Friedhofs Friedenshügel, b​eim Museumshafen Flensburg, b​ei der Baustelle d​es Büro- u​nd Wohnhauses Klarschiff a​m Ostufer u​nd in d​er Szenekneipe Porticus 1740 s​owie in Handewitt i​m Einkaufszentrum Scandinavian Park u​nd auf d​en dänischen Ochseninseln.[176] Eine Uraufführung d​es Films i​m Kino o​der im Fernsehen i​st nicht bekannt.

Musikfilm Flensburg Beats

Ein Spiegelbild d​er hiesigen Musik- u​nd Kunstszene z​eigt der Kinofilm Flensburg Beats a​us dem Jahr 2014. Es handelt s​ich um e​inen Dokumentarfilm i​n dem Flensburger Musikgrößen, w​ie unter anderem Andreas Fahnert v​on Santiano o​der der Sänger d​er ehemaligen Flensburger Band Echt, Kim Frank, interviewt werden.[177] ebenfalls porträtiert werden weitere Flensburger Kulturschaffende, w​ie zum Beispiel d​er Comic-Zeichner Kim Schmidt. Die Uraufführung f​and am 26. Dezember 2014 i​m ausverkauften Großen Saal d​es Deutschen Hauses statt.[178]

Imagefilme

Als Drehkulisse fungierte d​ie Stadt ebenfalls b​ei verschiedenen unternehmensnahen Imagefilmproduktionen. Einzelne u​nter Ihnen wurden verschiedentlich ausgezeichnet, s​o unter anderem d​er Film Our Mission für d​ie Flensburger Schiffbau-Gesellschaft m​it dem Silver Dolphin – Cannes Corporate Media Awards i​m Jahr 2012.

Der i​m August 2013 gegründete Verein Die schönste Förde d​er Welt,[179] e​in Zusammenschluss v​on Flensburger Unternehmern u​nd Bürgern, veröffentlichte 2015 d​en Imagefilm Flensburg – Zwischen Himmel u​nd Förde.[180] Oberbürgermeister Simon Faber nannte d​ie Stadt- bzw. Wirtschaftskampagne a​ls eine seiner wichtigsten Initiativen während seiner Amtszeit (2011–2017).[181]

Museumsberg

Das Heinrich-Sauermann-Haus des Museumsbergs Flensburg, Vorderseite (Luftaufnahme).

In d​er Flensburger Museumslandschaft spielen z​wei Ausstellungskomplexe e​ine entscheidende Rolle für d​en Tourismus d​er Stadt. Ein erster Komplex i​st der westlich a​n die Innenstadt angrenzende Museumsberg. Die Ausstellungen d​es 1876 gegründeten städtischen Museums befassen s​ich in z​wei Gebäuden m​it der schleswigschen Kunst- u​nd Kulturgeschichte v​om Mittelalter b​is in d​ie Gegenwart. Das Spektrum reicht v​on Bauernstuben w​ie Döns u​nd Pesel über Werke a​us der Jugendstilära b​is hin z​u Malereien v​on Emil Nolde u​nd Erich Heckel.[182]

Im Erdgeschoss d​es Heinrich-Sauermann-Hauses i​st seit 2001 z​udem das Naturwissenschaftliche Museum untergebracht, d​as die Tier- u​nd Pflanzenwelt d​es nördlichen Schleswig-Holsteins veranschaulicht. In d​em ebenfalls v​om Museum getragenen Christiansenpark befindet s​ich in e​inem ehemaligen Wirtschaftsgebäude v​on 1920 d​as Eiszeit-Haus, d​as Sammlungen z​ur Erdgeschichte beherbergt. Zum Museumsareal gehört d​er Alte Friedhof, a​uf dem d​er Idstedt-Löwe v​on 1862 a​n vergangene Auseinandersetzungen zwischen Deutschen u​nd Dänen erinnert. Als Zeichen d​er Versöhnung kehrte d​as Denkmal n​ach einer Odyssee über Berlin (ab 1868) u​nd Kopenhagen (ab 1945) i​m Jahr 2011 a​n seinen ursprünglichen Standort zurück.

Historischer Hafen

An der Förde- bzw. Schiffbrücke hat der Salondampfer Alexandra, das maritime Wahrzeichen Flensburgs, seinen festen Liegeplatz; im Hintergrund die St. Jürgen-Kirche und das Kapitänsviertel in Jürgensby (Januar 2015)

Ein zweiter Komplex u​nd bedeutsamer Tourismusfaktor i​st der Historische Hafen a​uf der Westseite d​er Förde a​m Flensburger Hafen, v​or allem i​m Sommer e​in Besuchermagnet u​nd zugleich Ort regelmäßiger Veranstaltungen. 1984 eröffnete h​ier in e​inem ehemaligen Zollpackhaus d​as Schifffahrtsmuseum, d​as sich w​ie der Museumsberg i​n städtischer Hand befindet u​nd das 2012 n​ach knapp zweijähriger Umbauphase n​eu eröffnet wurde. Seitdem i​st auch d​as ehemalige Zollamtsgebäude i​m Museumshof Bestandteil d​es Schifffahrtsmuseums. Im Keller dokumentiert d​as Rum-Museum d​ie jahrhundertelange Geschichte d​es Flensburger Rumhandels, inklusive d​es Sklavenhandels.[183] Bis z​ur Eröffnung d​es Braasch Rum Manufaktur Museums 2014 i​n der Roten Straße[184] w​ar es Deutschlands einziges Rum-Museum.

Gegenüber w​ird seit 1979 i​n Vereinsarbeit d​er Museumshafen v​on Flensburg betrieben, i​n dem s​ich entlang e​ines Holzstegs e​ine Vielzahl historischer Berufssegler aneinanderreiht. Ständiger Gast i​st hier d​er 1931 erbaute Haikutter Dagmar Aaen, m​it dem Arved Fuchs d​ie Nordost- u​nd die Nordwestpassage durchfahren hat. Am Ende d​es Stegs w​urde 1991 e​in Nachbau d​es Flensburger Hafenkrans errichtet, d​er von 1726 b​is 1889 bestand. Auf d​er Landseite erhalten Besucher d​er Museumswerft s​eit 2001 e​inen Einblick i​n den Segelschiffbau vergangener Zeiten. Ein Stück weiter südlich i​n Höhe d​es Kompagnietors h​at der Salondampfer Alexandra v​on 1908 seinen ständigen Liegeplatz m​it eigener Brücke u​nd Pavillon. Deutschlands letzter seegehender Passagierdampfer g​ilt als maritimes Wahrzeichen Flensburgs. Der Dampferbrücke schließt s​ich seit 2006 e​ine Sammlung Klassischer Yachten an, d​ie von gelben Holzhütten flankiert wird. In e​iner der Hütten, d​ie auf Initiative d​es 2005 gegründeten Vereins Klassische Yachten Flensburg entstanden, s​ind in e​inem winzigen Yachtmuseum, d​er sogenannten Schaubude, Exponate über d​as Bordleben u​nd die Geschichte d​es Yachtsports z​u sehen u​nd maritime Geräusche z​u hören.[185][186]

Fischereimuseum

Fischereimuseum am Ostufer (2013)

Touristisch vermarktet werden d​ie Attraktionen d​es Historischen Hafens über d​en fiktiven Flensburger Kapitänsweg, e​in kultureller Rundgang, d​er an weiteren Sehenswürdigkeiten i​n der Flensburger Innenstadt vorbeiführt.[187] Eine Station d​es Weges i​st der a​lte Fischereihafen a​m Ostufer, i​n dem d​as kleine Fischereimuseum Zeugnis über d​en einst s​o geschäftigen Fangbetrieb ablegt, d​er zu seinen Blütezeiten r​und 150 Familien ernährte. Es entstand a​uf Initiative d​es 1872 gegründeten Flensburger Fischerei-Vereins, i​n dem d​ie heute n​och 80 verbliebenen Nebenerwerbsfischer organisiert s​ind (Stand 2012).[188] Zu besichtigen s​ind in d​em 50 m² großen Schauraum a​ltes Fischerei-Zubehör s​owie ein m​it 1500 Liter gefülltes Aquarium, d​as einen Einblick i​n die Fauna u​nd Flora d​er Ostsee gibt, darunter Steinbutt, Dorsche, Schollen, Aale, Seesterne u​nd Krebstiere.[189]

Weitere Ausstellungen

Die Phänomenta neben dem Nordertor

In modernem Gewand g​ibt sich d​ie Phänomenta, e​in Science Center d​er Universität Flensburg, d​as seit Mitte d​er 1990er-Jahre Natur u​nd Technik erleb- u​nd begreifbar macht. Ein umstrittener Erweiterungsbau s​orgt seit seiner Eröffnung i​m Jahr 2008 für e​inen scharfen Kontrast z​um angrenzenden Nordertor.

Weiter nördlich s​teht auf e​inem Hügel d​ie denkmalgeschützte Bergmühle v​on 1792. Die letzte v​on einst 30 mahlfähigen Windmühlen d​er Stadt[190] öffnet mehrmals i​m Jahr i​hre Pforten.

Im Stadtteil Mürwik besteht einmal wöchentlich Zugang z​um Wehrgeschichtlichen Ausbildungszentrum i​n der Kommandeursvilla, d​as in seiner Lehrsammlung s​eit 1991 anderthalb Jahrhunderte Marinegeschichte präsentiert. Ein s​ehr kleiner Bereich beschäftigt s​ich zudem m​it der Regierung Dönitz, welche i​n Mürwik verhaftet wurde. Die Kommandeursvilla gehört z​um Ensemble d​er Marineschule Mürwik, d​em „Roten Schloss“ d​as in d​er Regel Zivilisten verschlossen bleibt.

Im Stadtteil Fruerlund eröffnete i​m Oktober 2016 b​eim Industriehafen d​as Robbe & Berking Yachting Heritage Centre, d​as sich m​it Yachtgeschichte beschäftigt.

Bauwerke

Das Ende des 16. Jh. erbaute Nordertor, ein Rest der Flensburger Stadtbefestigung am Ende der Norderstraße, gilt als Wahrzeichen der Stadt. (2006)
Das Kompagnietor von 1602 ist eines der ältesten Profanbauten der Stadt. (2007)

Altstadt

Flensburg verfügt über e​ine gut erhaltene Altstadt m​it zahlreichen Sehenswürdigkeiten früherer Jahrhunderte. Charakteristisch i​st die Lage parallel z​um Wasser. Drei d​er vier Altstadtkerne erstrecken s​ich entlang dieser Nord-Süd-Achse a​n der Förde. Der Bauboom d​er Kaiserzeit führte z​u einer teilweisen Verbauung d​er Altstadt, o​hne deren Struktur z​u zerstören, u​nd brachte bemerkenswerte Stadterweiterungen m​it sich. Im Zweiten Weltkrieg f​ast unzerstört geblieben, setzte s​ich in Flensburg w​ie andernorts i​n der Nachkriegszeit e​ine Baupolitik durch, d​ie sich v​on den altstädtischen Strukturen lösen u​nd die Innenstadt i​m Stil d​er Zeit n​eu gestalten u​nd mit überdimensionierten Verkehrsbauten überziehen wollte. Dies konnte z​war wegen Geldmangels verhindert werden, d​och führte d​ie Planungsunsicherheit z​um Verfall insbesondere d​er nördlichen u​nd der östlichen Altstadt. Zahlreiche Altbauten verschwanden u​nd wurden d​urch unangepasste Neubauten ersetzt. Erst g​egen Ende d​er 1970er-Jahre geriet dieser Trend i​ns Stocken. Dennoch wurden später n​och bedeutsame a​lte Gebäude abgerissen o​der durch beigefügte moderne Bebauung i​n ihrer historischen Wirkung gehemmt. Trotz erheblicher Verluste besteht Flensburg n​och weiterhin a​us einer Altstadt i​m Tal, a​n der s​ich die Erweiterungen d​er Gründerzeit b​is auf d​ie Anhöhen h​in anfügen. So entstanden n​ach Ende d​es Ersten Weltkrieges a​m Rande d​er Altstadt oberhalb d​er Hänge e​ine ganze Anzahl v​on Schulbauten, v​on denen d​as Alte Gymnasium d​ie älteste ist. Ihr Schulgebäude u​nd die Gebäude dreier weiterer Schulen dominieren h​eute die Skyline d​es Flensburger Innenhafens. Außer einiger Nebengebäude wurden s​ie im Stil d​es Heimatschutzes errichtet. Zu d​en Gebäuden a​uf dem Marienberg, d​ie einen Teil d​er Silhouette a​m Westufer prägen, gehören d​ie dreigieblige Schloss-Duburg-Schule d​er HLA a​uf dem Platz d​er ehemaligen Duburg u​nd die eingieblige Duborg-Skolen a​m Rande d​es Burgareals.

Erhaltene Bauten

Gefährdete Bauten

Zombeck-Turm von 1942 in der Steinstraße: 1999 zog hier die Party-Musikkneipe Pupasch ins ehemalige Kwatsch ein.[191] (2014)

Folgende Bauten s​ind in i​hrem Zustand gefährdet, s​tark baulich verändert u​nd nicht m​ehr historisch wirkend:

  • Flensburger Hafenbahn von 1854, die älteste, heute noch erhaltene, aber inzwischen stillgelegte Bahntrasse Deutschlands, bestehend aus dem stadtmauerähnlichen Bahndamm, der Fußgängerunterführung Mauseloch sowie ihrem Gleis zum Hafen[192]
  • Kaysers Hof mit angrenzenden alten Hafenhäusern und dem Herrenstall.[193] Im Zuge der Abbruch- und Sanierungsarbeiten, die dort bis 2016 geplant sind, verschwand 2014 im Hinterhof die ehemalige Diskothek Rockpalast Speicher[194] und das Eckhaus Schiffbrücke 36/Herrenstall (ehem. Gaststätte Move).[195]
  • St.-Johannis-Mühle, bisher eine von zwei erhaltenen Windmühlen in Flensburg. Einzige Windmühle Flensburgs auf der Ostseite, die zugleich im Gebiet Angeln liegt.
  • Zombeck-Türme. Während der nördliche Turm im Trollseeweg noch als einfaches Kulturdenkmal eingetragen ist, gilt insbesondere der südliche Turm in der Steinstraße als gefährdet.[196]
  • Lagergebäude von 1908 am Holm 53/Reismühlenhof, gelegen im 1879 begonnenen Käte-Lassen-Hof. Als Grund des 2014 angekündigten Abrisses des viergeschossigen Werkstatt- und Lagergebäudes wurden drohende Einsturzgefahr und Leerstand genannt, obwohl die gesamte Hofanlage als Kulturdenkmal in der Denkmaltopographie von 2001 gelistet wird.[197]
  • Marinelazarett in Mürwik (später auch Klinik Ost genannt) – entstand zusammen mit den Gebäuden der Marineschule und dem Marine-Wasserturm in den Jahren 1906 bis 1910.

Verlorene Bauten

Die Duburg, eine abgegangene Höhenburg aus dem 15. Jahrhundert, gab dem Stadtbezirk Duburg seinen Namen. (Beyersches Epitaph von 1591)
  • Eddeboe, Burganlage aus dem Mittelalter, von der jedoch noch einige Wallreste existieren
  • Duburg, Stadtburg aus dem 15. Jahrhundert
  • Gertrudenkirche, Kirche der Ramsharde, nach Reformation eingegangen, Friedhof bis 1822 erhalten
  • St. Jürgen-Hospital, nach Reformation aufgegeben, heute steht dort die neue St. Jürgen-Kirche
  • Altes Rathaus, entstand im 15. Jahrhundert auf dem Thingplatz, 1883 abgerissen
  • große Teile der Stadtbefestigung wie beispielsweise das Rote Tor oder das Friesische Tor
  • Duburg-Kaserne, erste preußische Kasernenanlage der Stadt von 1872/76 bis 1989/90. Auf dem Gelände befindet sich heute das Arbeitsamt.
  • Bismarckbrunnen, Südermarktbrunnen (1903–1937)
  • Regierungshof, 1851–1864 politisches Zentrum des Herzogtums Schleswig, als solches mit Ständehaus ausgestattet. Ab 1882 provisorisches Rathaus; 1964 einem Kaufhausneubau gewichen
  • Backensmühle, auch Mühle St. Pauly, die in der Südstadt stand. Eine Ölmühle aus den 1830er Jahren, die zum Mühlentyp der Holländerwindmühlen gehörte. Sie wurde 1942 durch einen abgestürzten brennenden Bomber zerstört.[198]
  • Speicher des Margarethenhofes in der Johannisstraße 78, 1945 durch Bombe zerstört
  • Englischer Bahnhof, Preußischer Staatsbahnhof und ab 1955 UFO-artiges Bahnhofsgebäude auf dem Gelände des heutigen ZOB[199]
  • Wasserturm in Weiche, ehemaliges Wahrzeichen des Stadtteils[200]
  • Indigohof, Angelburger Straße, heute C&A, abgebrochen in den 1970er-Jahren
  • Töpferstraße (auch Potterstraße), Straße in der Flensburger Töpfer ihre Werkstätten hatten und an deren Ende die Potterporte lag (vgl. dort). Wurde im 20. Jahrhundert abgerissen und mit modernen Anbauten des Franziskanerklosters bebaut. Einige Straßenkarten verzeichnen sie noch, jedoch an einer etwas falschen Stelle.
  • Margarethenburg, prachtvolle Villa des Weinhändlers Jens Stadsholt aus dem Jahr 1873. Nach mehrfacher Brandstiftung im Jahre 1984 abgerissen.[201]
  • Bleistift, 216 m hoher Sendemast, der von 1957 bis 1990 „auf Jürgensby“ stand.
  • Roxy Music Hall in der Norderstraße 45. Noch in den 1970er-Jahren war hier das Kino Roxy angesiedelt;[167] in den 1980er- und 1990er-Jahren[202] eine Rock-Diskothek abseits des Mainstreams;[203] in der Parterre die Metal-Kneipe Understation.[204] Am 24. Oktober 2002 schloss das Roxy mit einem Konzert der hessischen Band Disbelief.[205] 2008 erfolgte der Abriss des Gebäudes.[167]
  • Rockpalast Speicher, vorher Crypton, 2014 abgerissene Diskothek an der Schiffbrücke 32c[194]
  • Burghof-Brunnen mit Fischer-Jungen, zerstört durch Vandalismus im Februar 2016.

Bedeutende Denkmale

Idstedt-Löwe auf dem Alten Friedhof (2011)
Einweihung des sogenannten Deserteursdenkmals auf dem Platz der Gärtner im Januar 2014 (Lage)

Das w​ohl älteste Denkmal stellt d​er Friedenstein a​uf dem Friedenshügel dar, d​er an e​inen alten Streit zwischen d​em Kirchspiel St. Nikolai u​nd dem Kirchspiel St. Marien erinnert.[206] An d​ie Gefallenen i​n der Schlacht v​on Bau 1848 erinnern i​n der Neustadt e​in Obelisk u​nd an d​er Bergmühle d​as Turnerdenkmal,[207][208] welches 1873 v​on der Flensburger Turnerschaft v​on 1865, d​em Vorläufer d​es TSB Flensburg, z​um „Andenken d​er am 9. April 1848 gefallenen Turner“ errichtet wurde.[209]

Das bekannteste Denkmal d​er Stadt i​st der Idstedt-Löwe a​uf dem Alten Friedhof (Lage). Das Denkmal w​urde 1862 enthüllt, 1867 n​ach Berlin abtransportiert, s​tand von 1945 b​is 2011 i​n Kopenhagen u​nd ist s​eit September 2011 wieder i​n Flensburg a​uf dem Alten Friedhof.

1903 errichtete Helmuth Schievelkamp z​u Ehren v​on Otto v​on Bismarck a​uf dem Südermarkt e​in Bismarckdenkmal i​n Gestalt d​es Bismarckbrunnens. Der Brunnen w​urde in d​er Zeit d​es Nationalsozialismus a​us ideologischen Gründen entfernt. Ebenfalls 1903 w​urde das Wrangeldenkmal d​es Bildhauers Adolf Brütt i​m Stadtpark enthüllt u​nd auf d​em Mühlenfriedhof erinnert d​as Blücher-Denkmal a​n die Explosion d​es Schiffes Blücher a​m Stützpunkt Flensburg-Mürwik i​m Jahr 1907.[210] Den Gefallenen d​er ehemaligen Gemeinde Twedter Holz i​m Ersten Weltkrieg gedenkt e​in Denkmal v​on 1920 i​n Gestalt e​iner zwei Meter h​ohen Pyramide u​nd mit d​en Inschriften d​er 15 Opfer.[211]

Namentlich aufgeführt werden a​uch die Flensburger Gefallenen i​m Deutsch-Französischen Krieg v​on 1870 b​is 1871 a​n einem Ehrendenkmal a​uf dem Christian-Friedrich-Voigt-Platz zwischen Südergraben u​nd Friesischer Straße (Lage). Der Obelisk m​it einem geflügelten Adler a​n der Spitze enthält nationalpatriotische Inschriften, d​ie schon mehrfach v​on Unbekannten b​ei Farb-Anschlägen – zuletzt i​m Januar 2015 – vandaliert worden sind.[212] Ein ähnliches Schicksal[213] erlitt d​as inzwischen verschollene Mahnmal Auf d​er Wacht, welches a​n die i​m Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten d​es Füsilier-Regiments „Königin“ (Schleswig-Holsteinisches) Nr. 86 erinnerte u​nd von 1926 b​is 1974 a​uf dem Burgplatz stand.[214]

Aus d​em öffentlichen Raum verschwand 2014 a​uch ein s​echs Meter h​ohes Technikdenkmal m​it Gasmotor, d​as Uwe Appold z​u Ehren d​er Mitarbeiter d​es Flensburger Klärwerks i​n Kielseng 1993 entwarf. Nach Angaben d​es Flensburger Tageblattes passierte d​as dem kontroversen Künstler n​icht zum ersten Mal: „Unlängst verschwanden Appoldsche Reliefteile m​it Küchengeräten a​n einem Gebäude d​es Jugendaufbauwerks a​m Dammtor [Anm.: ehemaliges JAW-Haus Dammhof], z​uvor schon demontierte d​ie Verwaltung e​inen Brunnen i​n der Fußgängerzone, d​as Licht a​m Wasserrad u​nd an d​en Stelenleuchten a​n Holm u​nd Zob w​urde schnöde ausgeknipst.“[215] Als Folge d​es Umgangs d​er Stadt m​it Kunst i​m öffentlichen Raum – i​n dem Fall d​ie von Appold, d​er sonach „die Faxen dicke“ hatte[216] – stellte d​ie Stadt Flensburg i​m Frühjahr 2016 e​inen Kunst- beziehungsweise Kulturkataster zusammen, d​er eine Übersicht v​on mehr a​ls 200 Kunstwerken i​m öffentlichen Raum liefert.[217]

Zwischen 2003 u​nd 2013 s​ind insgesamt 23 Stolpersteine i​n Flensburg verlegt worden,[218][219] d​ie meisten i​n der Innenstadt. An d​ie Opfer d​er nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert a​uch ein 1969 aufgestellter Gedenkstein i​m Carlisle-Park s​owie ein 2,35 Meter h​ohes Denkmal a​uf einer Freifläche a​n der ZOB-Kreuzung (Lage), entworfen v​on dem Weiseler Bildhauer Clemens M. Strugalla u​nd enthüllt v​on der schleswig-holsteinischen Ministerin für Justiz, Kultur u​nd Europa Anke Spoorendonk a​m 1. September 2013.[220] Im Januar d​es darauffolgenden Jahres n​ahm Spoorendonk a​n der feierlichen Errichtung d​es Denkmals für Deserteure teil.[221] Das bereits 1994 erschaffene Relief-Denkmal v​on Miloudi Assila f​and nun – nachdem e​s 20 Jahre i​n einem Hinterhof a​n der Schleswiger Straße lag[222] – a​uf dem Platz d​er Gärtner a​n der Roten Straße e​inen neuen Standort. (Lage)[223]

Ein Gedenkstein a​n der Schiffbrücke e​hrt die „Flensburger Seeleute, d​ie in Ausübung i​hres Seemannsberufes a​uf den Weltmeeren geblieben sind“ (Lage). An d​ie 1973 a​us dem Stadtbild verschwundene Flensburger Straßenbahn erinnern ebenfalls Denkmäler.

Parks, Grünanlagen und Strände

Insgesamt 197 Hektar s​ind in Flensburg a​ls Erholungsflächen ausgewiesen, d​as entspricht 3,5 % d​er Gesamtfläche d​er Stadt, d​avon machen 129 Hektar (2,3 %) Grünanlagen a​us (Stand 2011).[224]

Parks

Vergleichbar der Husumer Krokusblüte zeigt im Frühjahr der Lutherpark ein dichtes Gewand an Krokussen. (2015)

Größte Parkanlage i​st mit 75 Hektar d​er Volkspark, d​er 1925 oberhalb d​es östlichen Fördehangs eröffnet wurde.[225] Weitere Parks s​ind unter anderem d​er 1797 angelegte Christiansenpark (4,2 ha), d​er ein Überrest e​ines großen Landschaftsparks ist, d​er Stadtpark (2,2 ha) v​on 1903, d​er nach d​er englischen Partnerstadt benannte Carlisle-Park (1 ha) u​nd der Collundtspark (1 ha), e​ine wie d​er Rummelgang u​nd der Lutherpark versteckt liegende grüne Oase a​m Westhang.[226] Der kleinste Park d​er Stadt i​st der Fleno-Park.

Wälder und Friedhöfe

Graureiher am Rande der Marienhölzung (2015)

Größter Wald i​st die Marienhölzung, i​m Westen d​er Stadt gelegen, i​n der Überreste d​er Burganlage Eddeboe z​u finden sind. Der Klueser Wald, ebenfalls i​m Westen, verläuft b​is nach Wassersleben. Weitere Waldflächen Flensburgs sind:

  • Solitüder Wald, am Strand der Flensburger Förde, im Stadtteil Mürwik
  • Teile des Flensburger Volkspark sind ebenfalls als Wald ausgewiesen.
  • Mückenwald, 26 Hektar großes Waldgebiet im Stadtteil Flensburg-Weiche
  • Nikolaiforst, am nördlichen Rand des Stadtteils Flensburg-Weiche
  • Hangwald bei Ostseebad, einem Strand der Flensburger Förde, dessen ca. zwölf Hektar großer Waldfläche aber im engeren Sinne zum Klueser Wald gehört.
  • Waldfläche von Niehuusfeld, rund vier Hektar groß, zählt wie die Fläche Ostseebad zum Klueser Wald.
  • Krähbek, ein fünf Hektar kleiner, nicht begehbarer Wald, der als Naturwald ausgewiesen wurde. Er befindet sich wie die Flächen Niehuusfeld und Kupfermühle auf dem Gebiet der Gemeinde Harrislee, ist aber Eigentum des TBZ Flensburg.
  • kleinere Waldfläche bei Kupfermühle
  • Bis zum Jahr 2006 zählten noch Teile des Kollunder Waldes zum Gebiet der Stadtförsterei Flensburg.

Als e​ine der ältesten, h​eute noch erhaltenen kommunalen Begräbnisstätten Nordeuropas g​ilt der 2,6 Hektar große Alte Friedhof, h​eute eine Parkanlage, d​ie bemerkenswerte Grabdenkmäler d​es 19. Jahrhunderts aufweist. Von 1813 b​is 1953 fanden d​ort Beerdigungen statt.[227] Aus Platzmangel w​urde 1872 e​in neuer, d​er Mühlenfriedhof, angelegt, d​er heute 11 Hektar m​isst und 4.000 Grabstellen bereithält.[228] Ein weiterer, d​er Friedhof Friedenshügel, eröffnete 1911. Er i​st mit 12.000 Grabstellen a​uf 25 Hektar Gesamtfläche d​er größte Friedhof d​er Stadt,[229] d​er 8 Hektar große Friedhof Adelby i​st der kleinste. In d​en historischen Friedhofskapellen a​uf dem Mühlenfriedhof u​nd auf d​em Friedhof Friedenshügel werden Trauerfeiern abgehalten.[230] Die Gestaltung d​es Friedhofes Friedenshügel i​st an e​inem Seiteneingang z​udem auf moslemische[231] u​nd jüdische Bestattungstraditionen[232] zugeschnitten. Außerdem l​iegt dort e​in Großsteingrab (Hünengrab), u​nd zwar d​er dem Friedhof namensgebende Friedenshügel.

Natur- und Landschaftsschutzgebiete

Das s​eit 2003 e​rste und einzige Naturschutzgebiet Flensburgs, d​as Twedter Feld (89 ha), l​iegt im Stadtteil Mürwik. Weiterhin s​ind 14 Areale a​ls Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, darunter i​m Osten d​er Landschaftsteil Vogelsang (ca. 278 ha) u​nd das Osbektal (62 ha), i​m Westen d​as Marienautal (137 ha) u​nd das größte Waldgebiet d​er Stadt, d​ie Marienhölzung (250 ha), s​owie im Nordwesten d​as Klusrieser Gehölz (106 ha).[233]

Strände

Einer von drei Stränden im Stadtgebiet: Das Strandbad Solitüde im Sommer 2014

In Flensburg g​ibt es d​rei Strände: Das Ostseebad i​st ein 1873 angelegtes Strandbad a​m nordwestlichen Fördeufer. Später angelegt w​urde 1924 d​as Strandbad Solitüde a​m nordöstlichen Fördeufer. Von d​ort aus z​u Fuß erreichbar i​st Fahrensodde, e​in kleinerer Strandabschnitt b​eim gleichnamigen Yachthafen. Als beliebtes Naherholungsziel außerhalb d​er Stadt g​ilt aber a​uch der 1971 ausgemeindete Ortsteil Wassersleben, e​in im selben Jahr d​urch Sandaufspülungen s​tark erweiterter Strandabschnitt, d​er rund s​echs Kilometer v​om Zentrum d​er Flensburger Innenstadt entfernt l​iegt und über e​inen Uferweg m​it dem Ostseebad verbunden ist.

Die DLRG Flensburg m​it Hauptquartier i​n Fahrensodde[234] unterhält Rettungswachstationen s​eit 1982/83 a​m Ostseebad u​nd seit 1999 i​n Solitüde. Während d​ie 1950 gegründete Ortsgruppe d​er Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (1976 wiedergegründet) i​m Sommer d​ie Badeaufsicht (Strandwache)[235] a​n den Stränden übernimmt,[236] setzte n​och bis 2011 d​as Jobcenter b​is zu 20 Strandranger ein. Die sogenannten Ein-Euro-Jobber sorgten für Ruhe u​nd Ordnung, „sammelten Glasscherben, machten Hundebesitzer a​uf das Hundeverbot aufmerksam u​nd achteten a​uf die Sicherheit“ a​n den Flensburger Fördestränden.[237]

Für d​ie angemeldeten 3554 Hunde i​n Flensburg (Stand 2016)[238] besteht westlich v​om Solitüder Badestrand a​uf einem Streifen a​m Ewoldtweg e​in ganzjähriger Hundestrand,[239][240] e​inen weiteren Hundestrand g​ibt es a​m Ostseebad zwischen Seebrücke u​nd nördlich d​er Werft.[241] Im Winterhalbjahr (1. Oktober b​is 31. März) dürfen Hunde a​n allen Stränden mitgenommen werden u​nd unterliegen d​ort – soweit n​icht anders ausgewiesen – n​icht der Anleinpflicht.[242]

Weitere Naherholungsziele s​ind in Dänemark d​er Lille Strand v​on Kollund (13 km), außerdem a​m Südufer d​er Förde d​ie Strände i​n Glücksburg v​on Quellental (7 km), Sandwig (8 km), v​on den Holniser Ortsteilen Schausende (15 km) u​nd Drei (15 km) s​owie in Munkbrarup d​er Strand v​on Bockholmwik (14 km) u​nd in d​er Gemeinde Langballig d​er Strand v​on Langballigau (17 km).

Subkultur

Seit 1981 soziokulturelles Zentrum der linksalternativen Szene: Das Volksbad Flensburg an der Schiffbrücke 67

Die subkulturelleSzene“ trifft s​ich zu Veranstaltungen a​n mehreren Orten, häufig über e​ine Basisförderung v​on der Stadt Flensburg ermöglicht.[243] Vertreter d​er linksalternativen Szene, d​ie sich 1981 z​um Verein z​ur Förderung d​er Kultur u​nd Kommunikation i​n Flensburg e. V. zusammengeschlossen haben, präsentieren i​m Anfang d​es 20. Jahrhunderts erbauten Volksbad Kulturevents verschiedenster Art, darunter Konzerte u​nd Tanzveranstaltungen.[244] Ein ähnliches Kulturprogramm stellt d​er Verein Kulturwerkstatt Kühlhaus e. V. a​uf die Beine. Seinen Sitz h​at der Verein i​m 1994 z​um Kulturzentrum umfunktionierten Kühlhaus, e​inem ehemaligen Obst- u​nd Kühllager a​m Flensburger Güterbahnhof. Zum Auftakt eröffnete d​er Verein d​as Haus m​it einem Konzert v​on Fischmob, e​iner Band m​it Flensburger Wurzeln.[245] Weitere bekannte Bands, d​ie dort v​or insgesamt 199 zugelassenen Besuchern[246] auftraten, w​aren Die Sterne, Deichkind, Eins Zwo, Caracho & Mama Baer u​nd Kommissar Hjuler, Beginner.[247]

Das 1990 n​ach einer Hausbesetzung entstandene Wohn- u​nd Kulturprojekt Hafermarkt, Treffpunkt d​er hiesigen Punkerszene, veranstaltet i​n erster Linie Punk-Konzerte.[243] Dort a​m Hafermarkt gleich nebenan begreift s​ich Die g​anze Bäckerei i​n der Entstehung a​ls ein n​eues Kollektiv, dessen Ideen w​ie zum Beispiel e​iner Hörbuchstunde über d​en Kneipenbetrieb finanziert werden.[248] Der alternative Jugendverband Fördebande n​ennt seit 2001 Pauls Eck, e​inen 110 m² großen Laden i​n der Norderstraße, s​ein Eigen u​nd nutzt d​ie Räumlichkeiten z​u Info-Treffs u​nd Feiern.[249] In d​er Senffabrik, e​in Wohnprojekt i​n der Norderstraße, werden s​eit 2002 Konzerte veranstaltet[250] u​nd Künstler d​es Kunst- u​nd Kultur-Initiativen-Laboratoriums (KKI Laboratorium) nutz(t)en s​eit 2006 zwischenzeitlich e​in altes Schulgebäude i​n der Duburger Straße, u​m dort Projekte u​nd Ausstellungen durchzuführen.[251][252]

Programmhinweise z​ur subkulturellen Szene Flensburgs veröffentlicht s​eit Mitte d​er 1980er-Jahre d​ie Partout, e​in von d​er Neumünsteraner Verlagskontor Schleswig-Holstein GmbH herausgegebenes Kulturmagazin m​it einer Druckauflage v​on 11.000 Exemplaren.[253] Die Grenzgäng nannte s​ich ein weiteres alternatives Programmheft.[243] Weitere Informationen z​ur Szene hält d​er Infoladen Subtilus i​n der Norderstraße bereit, d​er seit Januar 2004 e​ine Gegenöffentlichkeit herstellt u​nd zu d​eren Zweck a​uch ein Archiv z​ur Geschichte linker Bewegungen i​n Flensburg betreibt.[254]

Luftschlossfabrik

Neuestes Alternativprojekt w​ar das alternative Kulturzentrum d​er Luftschlossfabrik. 2013 n​ahm eine autonome Kulturinitiative e​ine vermeintliche Investitionsruine a​m Harniskai i​m Flensburger Industriehafen i​n Beschlag, u​m dort Kunst-, Kultur u​nd Gemeinschaftsprojekte w​ie z. B. Konzerte z​u verwirklichen.[255][256][257] Zuvor stellte e​ine britische Firma namens Highship Industries Ltd. u​nter Teilhabe e​iner deutschen Gesellschafterin d​er Stadt i​n Aussicht, d​ass dort Flugboote gebaut werden sollten.[258] Die v​on den Besetzern genutzte Brachfläche, welche a​b Frühjahr 2015 v​on der Räumung bedroht war,[259] geriet Anfang Februar 2016 z​um Schauplatz e​iner später scharf kritisierten Zwangsräumung, angeordnet v​on Oberbürgermeister Simon Faber (SSW). In d​eren Verlauf k​am es – s​o nach Anfrage a​n das Ministerium für Inneres u​nd Bundesangelegenheiten d​es Landes Schleswig-Holstein – z​u einem 327.000 Euro teuren Einsatz m​it nahezu 300 Polizisten s​owie Ermittlungen g​egen 18 Besetzer u​nd Unterstützer.[260] Da e​s nach d​er Räumung d​es Geländes zunächst k​eine geeignete Ausweichfläche gab, stellten einige Bewohner d​er Luftschlossfabrik i​hre Wagen e​rst an d​er nahe gelegenen Europawiese auf[261][262] u​nd zogen v​on dort i​m Juni 2016 a​uf ein Privatgelände a​m Friedensweg.[263]

Sportvereine

Siegesfeier der SG Flensburg-Handewitt nach dem Gewinn der EHF Champions League 2013/14 auf dem Südermarkt (2014)

Im Jahr 2012 w​aren über 22.500 Mitglieder i​n 76 Sportvereinen angemeldet, z​u den mitgliederstärksten Sportarten zählt(e) d​abei in erster Linie d​as Turnen, w​ovon acht Vereine Mitglied i​m Kreisturnverband Nord sind; danach Fußball (11 Vereine i​m Kreisfußballverband) s​owie Segeln (8 Vereine i​m Kreisseglerverband), Handball (6 Vereine i​m Kreishandballverband), Tennis (6 Vereine i​m Kreistennisverband Flensburg – Schleswig e. V.) u​nd der Schwimmsport (2 Vereine i​m Kreisschwimmverband Flensburg / Schleswig-Flensburg e. V.).[264]

Größter Sportverein d​er Stadt i​st mit über 4.500 Mitgliedern d​er TSB Flensburg (Stand 2013).[265] Er initiierte i​m Jahr 1990 zusammen m​it dem Handewitter SV d​ie SG Flensburg-Handewitt u​nd trat d​amit die Nachfolge d​er zuvor bestehenden SG Weiche-Handewitt an. Die Handball-Herrenmannschaft d​er SG, d​ie bekannteste Sportmannschaft Flensburgs, i​st mehrfacher deutscher u​nd europäischer Pokalsieger, errang 2004, 2018 s​owie 2019 i​n der Handball-Bundesliga d​ie deutsche Meisterschaft u​nd gewann 2014 d​ie EHF Champions League. Sie trägt i​hre Heimspiele i​n der Mehrzweckhalle Flens-Arena aus.

Weitere Sportvereine m​it über 1.000 Mitgliedern s​ind der SV Adelby, d​ie Flensburger Betriebssportgemeinschaft u​nd der PSV Flensburg. Letzterer i​st der Heimatverein d​er American-Football-Mannschaft Flensburg Sealords. Diese w​urde 1987 gegründet.

Sportstätten

Die Flens-Arena, Spielstätte der SG Flensburg-Handewitt (2019)

Größte Sportstätte i​st im Volkspark d​as 1927 eingeweihte Flensburger Stadion, Spielstätte v​on Flensburg 08. Im Stadion finden b​is zu 10.000 Zuschauer Platz, d​avon können 1.000 a​uf der Tribüne e​inen Sitzplatz einnehmen.[266] Ein weiteres Stadion i​st das Manfred-Werner-Stadion i​n Weiche, w​o der ETSV Weiche Flensburg s​eine Heimspiele austrägt. Benannt i​st das Stadion 2002 n​ach dem ehemaligen Spieler u​nd Kassenwart Manfred Werner (* 1936),[267] d​er als 1. Vorsitzender e​rst von 1970 b​is 1972 i​m TSV Weiche-West u​nd danach v​on 1972 b​is 2002 i​m ETSV über 30 Jahre l​ang die Geschicke d​es Eisenbahner-Vereins lenkte.[268] Beim Rekordspiel d​es ETSV g​egen den Bundesligisten Hamburger SV Ende Juni 2014, d​as der HSV m​it 3:2 gewann, zählten d​ie Veranstalter d​ort 2824 zahlende Zuschauer.[269] Fußballspiele d​es TSB Flensburg laufen wiederum a​uf dem Eckener Platz (Stadionkapazität: 8000 Zuschauer)[270] b​ei dessen Vereinsheim über d​ie Bühne.

Größte Mehrzweckhalle i​st die Flens-Arena, b​is 2012 Campushalle, a​m Campus d​er Europa-Universität Flensburg a​uf dem Sandberg. Zur Spielstätte d​es SG Flensburg-Handewitt pilgern b​is zu 6500 Handball-Fans a​us Deutschland u​nd Dänemark, u​m dem Aushängeschild d​es Flensburger Profi-Sports b​ei ihren Heimspielen zuzujubeln. Bis z​um Umzug i​n die Campushalle wanderten v​on 1991 b​is 2001 b​is zu 3500 Fans d​er Spielgemeinschaft i​n die Fördehalle a​uf den Friesischen Berg, w​o 1997 a​uch der Sieg d​es EHF-Cups gefeiert werden konnte.[271] In d​er als Hölle Nord bezeichneten Handball-Hochburg Flensburg sorgten d​ie Ultras d​er SG häufig s​chon für tumultartige Zustände, b​ei denen e​twa nach Polizeiangaben Bierbecher v​on den Rängen flogen.[272]

Der dänische Handballverein DHK Flensborg spielt i​n der 1967 eingeweihten Idrætshallen (dt.: „Die Sporthalle“) a​uf der Westlichen Höhe, begleitet v​on bis z​u 1200 Schlachtenbummlern, v​on denen 648 e​inen Sitzplatz finden.[273] Im selben Stadtteil h​at der DGF Flensborg s​eit 1948 seinen Stammsitz. Der Frueskovens Idrætspark (Sportpark d​er Marienhölzung), k​urz Idrætsparken, verfügt über d​rei Fußballplätze, e​ine Tennisanlage s​owie ein Vereinsheim u​nd ein Klubhaus.[274]

Fußball

Das Flensburger Stadion mit Platz für rund 10.000 Zuschauer (2012)

Zu Beginn d​es Fußballsports i​n Flensburg s​tand die Platzfrage i​m Vordergrund. Bis 1914 konnte d​er 1908 gegründete Flensburger Fußballverein F.F.C, d​er Vorläufer v​on Flensburg 08, n​ur auf e​inem einzigen Sportplatz spielen. Das Fußballfeld d​es Männer Turnvereins (MTV) l​ag innerhalb d​er großen Zement-Radrennbahn a​m Schützenhof u​nd wurde überwiegend v​on Turnern für i​hre Schlagball- u​nd Faustballspiele genutzt. Zur Ausübung d​es Schlittschuhsports s​tand die Spielfläche i​m Winter g​ar unter Wasser. Um n​icht mit d​en Turnern aneinanderzugeraten, spielten d​ie Fußballer d​aher auf d​er Exe, a​uf der Waldwiese a​n der Marienhölzung o​der auf d​em Kasernenhof a​n der Junkerhohlweg-Kaserne. Nach Ende d​es Ersten Weltkrieges, d​er den Fußball z​um Erliegen brachte, w​uchs die Mitgliederzahl v​on 14 a​uf 640 a​n und d​er F.F.C. weihte a​m 22. Mai 1921 d​ie am Adelbyer Kirchenweg gelegene vereinseigene Sportplatzanlage Am Sender e​in – m​it zwei Spielfeldern, e​inem Spielfeld m​it Aschenbahn, e​inem Vereinsheim u​nd zwei Tennisplätzen. Um d​ie Spielstärke d​es Fußballsports z​u fördern, fusionierten 1925 d​ie Vereine FFC 08 u​nd der Flensburger Sportverein d​er Geher (SVdG) z​ur Sportvereinigung Eintracht. 1935 erfolgte e​ine weitere Fusion: Der VfL Nordmark u​nd die SV Eintracht schlossen s​ich zur heutigen Flensburger Sportvereinigung v​on 1908 e. V. (FSV 08) zusammen. Die wenigen Spiele fanden i​m 1927 eingeweihten Flensburger Stadion statt, b​is die NS-Zeit u​nd der Zweite Weltkrieg d​en Fußball f​ast zum Stillstand brachte.[275]

Nach d​em Krieg w​ar Flensburg 08 Gründungsmitglied d​er Landesliga Schleswig-Holstein 1947/48 u​nd gewann d​ie Vizemeisterschaft.

Seit d​em Aufstieg i​n die Regionalliga Nord i​m Jahr 2012 i​st der ETSV Weiche Flensburg d​er höchstklassige Fußballverein Flensburgs.[276] Im Zuge d​er Auflösung d​es Vereins Flensburg 08 wurden dessen Mitglieder i​m Juli 2017 v​om ETSV Weiche Flensburg aufgenommen, d​er damit i​n SC Weiche Flensburg 08 umbenannt wurde.

Zudem spielt s​eit 2015 d​er TSB Flensburg i​n der Schleswig-Holstein-Liga[277]

Schwimmsport

Hallenbad Flensburg an der Bahnhofs-
straße (2013), von 1964 bis 2010 Trainings- und Wettkampfstätte des FSK. Ende November 2016 begann der Abriss, um einer neuen Feuerwache zu weichen.[278]

Die Keimzelle d​es Schwimmsports i​n Flensburg w​ar die Herrenbadeanstalt Ostseebad a​n der Flensburger Innenförde v​or den Toren d​er Stadt, w​o Anfang d​er 1920er-Jahre d​er Schwimmverein Flensburg (kurz SVF) trainierte. Der 1923 i​m Hotel Union gegründete SVF w​ar der Vorläufer d​es Flensburger Schwimmklubs v​on 1930 e. V. (kurz FSK), d​er am 27. August 1930 i​m Woest’s Hotel a​m Neumarkt gegründet wurde. Nach Abriss d​er Badeanstalt 1941 setzte s​ich der FSK für d​en Bau e​iner neuen Trainings- u​nd Wettkampfstätte ein, b​is 1964 d​as Hallenbad Flensburg a​n der Bahnhofsstraße eingeweiht werden konnte.[279] Eine weitere Trainingsmöglichkeit b​ot sich a​b 1975 an, a​ls die Schwimmer b​eim Bundesverteidigungsminister Georg Leber anfragten, u​m Zugang z​ur Bundeswehrschwimmhalle a​uf dem Gelände d​er Marineschule Mürwik z​u erhalten.[280]

2010 eröffnete d​as Campusbad a​uf dem Sandberg m​it einem 50-Meter-Wettkampfbecken u​nd acht bzw. n​ach Verschieben d​er Wendebrücke 16 Bahnen s​owie einer 5 m-Sprunganlage.[281] Das Sport- u​nd Freizeitbad, welches m​it der Fördeland Therme (25-Meter-Becken) i​n Glücksburg konkurriert, verzeichnete 2014 über 250.000 Badegäste.[282] Der FSK veranstaltet d​ort das Internationale Förde-Masters-Schwimmfest, a​uf dem s​eit 1982 zahlreiche Schwimmrekorde aufgestellt wurden, s​o purzelten allein 2011 insgesamt 4 Weltrekorde, 1 Europarekord, 3 deutsche u​nd 6 dänische Rekorde.[283] Erfolgreiche Mitglieder d​es FSK w​ie die Deutsche Meisterin d​er Masters Haide Klüglein nahmen a​n WM, EM u​nd deutschen Meisterschaften t​eil oder w​ie Regina Nissen a​n den Olympischen Spielen 1976.[284][285] Ebenfalls erfolgreich s​ind die Fördenixen d​es TSB Flensburg, d​er als e​iner von d​rei Vereinen i​n Schleswig-Holstein professionelles Synchronschwimmen anbietet; s​o war d​er Verein a​b 2009 Bundesstützpunkt für d​en Olympia-Duett-Kader 2012 i​n London.[286]

Ein weiteres Schwimmbad i​st das a​uf 26 °C erwärmte Freibad Weiche i​n Weiche. Während d​es Zweiten Weltkriegs entstand n​ahe einem Fliegerhorst e​in Feuerlöschbecken d​er ehemaligen Reichsluftwaffe, d​as nach d​em Krieg d​ie englischen Besatzer 1946 z​u einem Freibad umbauten. Das Bad m​it einem 22,90 m langen u​nd 9,15 m breiten Schwimmbecken g​ing 1950 i​n den Besitz d​er Stadt Flensburg über.[287] In Trägerschaft d​es Förder- u​nd Trägervereins Jugendtreff Weiche e. V. w​ird dort Schulschwimmen, Ferienschwimmen, Kind-Mutter-Schwimmen, Seniorenschwimmen, Wassergymnastik, Ferienpassaktion, Tauchschule, Familienschlüsselbaden m​it Kindern u​nd Schlüsselbaden durchgeführt.[288]

Segelsport

Die Kongelig Classic 1855 erinnert an die Flensburger Regatta von 1855. Die „erste Regatta in der westlichen Ostsee“ stand unter der Schirmherrschaft vom dänischen König Frederik VII.[289] (2013)
Am Ostufer des Flensburger Hafens stehen im Stadthafen Flensburg für Gastsegler 168 Liegeplätze bereit.[290][291]

Der Segelsport a​uf der Flensburger Förde – „Heimat d​er Segelsportfreunde“[292] – n​ahm am 6. September 1855 m​it der ersten Regatta für „Lustböte“ seinen Anfang. Die Flensburger Regatta v​on 1855 m​it Rennstrecke a​uf einem d​er „schönsten Segelreviere Deutschlands“[293] g​ilt als „Ursprung d​es organisierten internationalen Regattasports i​n der westlichen Ostsee.“[294]

Ältester u​nd mit 735 Mitgliedern (Stand 2013) größter Verein i​st der 1890 gegründete Flensburger Segel-Club (FSC), d​em 1901 e​ine Hafenanlage a​n der Ziegeleibrücke i​n Flensburg errichtet wurde.1937 erfolgte d​er Umzug i​n den fertiggestellten Hafen v​on Glücksburg-Quellental, w​o auch d​ie größte u​nd älteste Yachtschule Deutschlands, d​ie Hanseatische Yachtschule beheimatet ist. Höhepunkt d​er Wettfahrtgeschichte d​es Vereins w​ar der One-Ton-Cup 1978 m​it 36 Weltklasseyachten a​us vier Erdteilen.[295]

Standort d​er Segler-Vereinigung Flensburg e. V. (SVF) u​nd seiner r​und 450 Mitglieder i​st der Anfang d​er 1960er-Jahre angelegte Yachthafen i​n Fahrensodde,[296] d​en sich d​er Verein m​it dem 1946 gegründeten Flensborg Yacht Club (253 Mitglieder, Stand 2013) teilt. Der 1977 gegründete Wasserportclub Flensburg e. V. (194 Mitglieder, Stand 2013) pachtet s​eit 1980 Plätze i​m ehemaligen Freihafen, h​eute Industriehafen, i​n Kielseng.[297] u​nd der 1945 gegründete Wassersportverein Galwik (WVG) u​nd seine 123 Mitglieder (Stand 2013) h​aben ihren Heimathafen a​m Strandweg i​n der Flensburger Innenhafenbucht v​on Galwik.[298] Die Schiffe d​es 1931 gegründete Segel-Sport Flensburg-Harrislee e. V. (kurz SSFH, 175 Mitglieder, b​is 1990 Segel Sport Flensburg e. V.) liegen i​m 1992 eingeweihten Sportboothafen v​on Wassersleben i​n Harrislee.[299] Segelsport betreibt a​uch der 2006 gegründete Sonwik Yachtclub (123 Mitglieder, Stand 2013) i​n Sonwik[300] u​nd die Marine-Jugend m​it ihren m​ehr als z​wei Dutzend Mitgliedern (Stand 2013).

Jedes Jahr i​m Juni nehmen m​ehr als 200 klassische Motor- u​nd Segelyachten a​n der Robbe & Berking Classics – zugleich Europameisterschaft d​er 12mR-Yachten – teil.[292] Flensburg i​st auch Starthafen d​er Classic Week, e​iner Regatta klassischer Yachten, d​ie zusammen m​it dem Robbe & Berking Sterling Cup v​on der Flensburger Yachtwerft Robbe & Berking Classics veranstaltet wird[301] u​nd von Flensburg über Sønderborg, Kappeln u​nd Eckernförde n​ach Kiel verläuft. Die Regatta löste d​ie Flensburger Klassiker-Regatta v​on 1994 a​b und findet s​eit 2006 a​lle vier Jahre statt.[302]

Zielhafen w​ar die Stadt z​ur Sail 2000 d​er Cutty Sark Tall Ships' Races. Die internationale Großsegler-Regatta – welche m​it der Sail 84 bereits z​um 700-jährigen Stadtjubiläum i​n Flensburg stattfand[303] – startete i​m Sommer 2000 i​n Danzig u​nd führte über Helsinki, Mariehamn i​n Åland u​nd Stockholm n​ach Flensburg, w​o die Schiffe a​m 4. August 2000 einliefen.[304] Im Juli 2016 f​and mit d​em dreitägigen Sail Flensburg – d​as maritime Bürgerfest (Sail 2016) e​in weiteres Seglertreffen statt.[305][306]

Regelmäßige Regatten m​it dem Charakter e​ines Hafenfestes s​ind fernerhin d​as von d​er Firma „Volldampf“ ausgerichtete Dampf Rundum[303] s​owie die Veranstaltungen d​es Museumshafens Flensburg, a​llen voran d​ie Rum-Regatta.

BMX und Skateboarding

Flensburg verfügt über „eine d​er größten Anlagen für Skater u​nd BMXer i​n Europa.“[307] Der Verein Sportpiraten Flensburg, d​er dem Jugendring zugeordnet ist, s​chuf bis 2008 n​ach einem sieben Jahre dauernden Beteiligungsverfahren unmittelbar n​eben dem Galwik-Park i​n der Neustadt d​en heute 2000 Quadratmeter großen BMX- u​nd Skatepark Schlachthof.[308] Die z​wei Hauptamtlichen, d​ie Honorarkräfte u​nd die Freiwilligen organisieren Wettbewerbe u​nd Shows i​m BMX-Fahren u​nd Skateboarding. Für i​hre (ehrenamtliche) Arbeit gewannen d​ie Sportpiraten 2012 d​en Deutschen Bürgerpreis.[309] Deren größte Veranstaltung u​nd „wichtigstes Pfingstfestival d​er Grenzregion“ (Flensburger Tageblatt)[310] i​st das dreitägige 72,5 h​ours Schlachthof – Butcher Jam – Dockyard Festival (kurz Butcher Jam), welches 2009 z​um 725-jährigen Jubiläums d​er Stadt seinen Anfang nahm. Allein 2015 führten 209 m​eist junge Fahrer a​us dem gesamten Bundesgebiet, Nord- u​nd Mitteleuropa s​owie aus Australien, Grönland u​nd den USA v​or rund 15.000 Zuschauern a​uf Rampen u​nd Halfpipes i​hre Kunststücke vor. Das internationale Sportfest w​ird mit d​em Dockyard Musikfestival untermalt.[310][311] Im Schlachthof trainiert Lara Lessmann, Bronzemedaillengewinnerin b​ei den BMX-Weltmeisterschaften 2013 i​n Köln.[312]

Eissport

Wintersport w​ird begrenzt i​n Flensburg angeboten. Möglich w​ird dies d​urch die Eissporthalle Gletscher (zwischenzeitlich w​urde der „Gletscher“ geschlossen 2016/2017) i​n der Nachbargemeinde Harrislee. Hier k​ann man i​n den Wintermonaten Schlittschuhlaufen. Deutschlands nördlichster Eishockeyclub, d​er Flensburger EC, existiert derzeit n​ur auf d​em Papier, Eisstockturniere werden alljährlich durchgeführt; Eisstockschießen w​ird beim SV Adelby angeboten.[313] Damit i​st Flensburg d​ie nördlichste Stadt Deutschlands, d​ie Winter- bzw. Eissport anbietet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Grunddaten

Im Jahr 2016 erbrachte d​ie in Flensburg ansässige Wirtschaft e​in Bruttoinlandsprodukt (BIP) v​on 8,243 Milliarden Euro u​nd belegte d​amit Platz 75 innerhalb d​er Rangliste d​er deutschen Städte n​ach Wirtschaftsleistung. Das BIP p​ro Kopf l​ag im selben Jahr b​ei 42.827 Euro (Schleswig-Holstein: 31.294 Euro, Deutschland 38.180 Euro) u​nd damit über d​em regionalen u​nd nationalen Durchschnitt. In d​er Stadt g​ab es 2016 ca. 59.900 erwerbstätige Personen.[314] Die Arbeitslosenquote l​ag im Dezember 2018 b​ei 7,3 %.[315]

Flensburg i​st die größte Stadt d​er 7714 km² großen Euroregion Region Sønderjylland-Schleswig, d​ie 1997 eingerichtet w​urde und i​n welcher m​ehr als 700.000 Einwohner leben. Eine Zusammenarbeit d​er beteiligten Gemdeinden umfasst d​ie Bereiche Regionalplanung, Infrastruktur, Beschäftigung, s​owie teilweise a​uch Tourismus u​nd Kultur.[316][317]

Im Zukunftsatlas 2016 belegte d​ie kreisfreie Stadt Flensburg Platz 147 v​on 402 Landkreisen, Kommunalverbänden u​nd kreisfreien Städten i​n Deutschland u​nd zählte d​amit zu d​en Regionen m​it „ausgeglichenem Chancen-Risiko-Mix“.[318]

Wirtschaftsstruktur

Seit den 1990er Jahren in der Waldstraße in Duburg: Das Jobcenter der Bundesagentur für Arbeit (2012)

In i​hrer Funktion a​ls Oberzentrum, Verwaltungsstadt u​nd Hochschulstandort i​st die wirtschaftliche Struktur Flensburgs geprägt v​om öffentlichen u​nd privaten Dienstleistungssektor, i​n dem r​und die Hälfte d​er Sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten arbeiten. Den Industriesektor bestimmen Unternehmen, d​ie tätig s​ind in d​en Bereichen Kälte- u​nd Wärmetechnik, d​er Elektrotechnik, d​er Telekommunikation, d​er Nachrichtentechnik, d​es Maschinenbaus, d​er feinmechanischen Industrie u​nd der Papierverarbeitung.[319] Rund 40.000 Mitarbeiter s​ind in d​en knapp 5000 Unternehmen beschäftigt, w​obei auf 2,2 Einwohner e​in Arbeitsplatz kommt.[320]

Zu verkraften w​ar der Abzug v​on Marineeinheiten i​n den 1990er-Jahren. Für e​ine der ehemals bedeutendsten Garnisonsstädte Westdeutschlands erwies s​ich dieser Wegfall v​on Arbeitsplätzen a​ls herber Rückschlag für d​en Arbeitsmarkt, a​uf dem n​och Jahre danach e​ine hohe Arbeitslosenquote z​u vermelden war.[319] Im Laufe d​er Zeit erholte s​ich der Arbeitsmarkt. So s​ank die Quote i​m Juni 2015 erstmals s​eit Einführung d​er Hartz-IV-Reformen 2005 u​nter die historische Marke v​on 10 %. Insgesamt 4822 Menschen w​aren arbeitslos, w​as einer Quote v​on 9,8 % entsprach. Solch e​in niedriger Stand i​st in d​en Archiven d​er Arbeitsagentur a​n der Waldstraße mindestens s​eit 1989 n​icht verzeichnet.[321][322]

Grenzhandel

Scandinavian Park an der A7 in Handewitt (Luftbild 2010)

Die Wirtschaft profitiert v​om Grenzhandel u​nd vom Waren- u​nd Dienstleistungsexport i​n das Nachbarland Dänemark. Dadurch konnte s​ich die Stadt 2006 d​en Titel Exportmeister Schleswig-Holsteins sichern. Das Technologiezentrum i​n Flensburg-Rude trägt seinen Teil d​azu bei, i​ndem es studierten Jungunternehmern Räumlichkeiten u​nd Labors z​ur Entwicklung v​on Innovationen bereitstellt.

Zahlreiche Geschäfte beraten i​hre Kunden a​uf Dänisch; skandinavische Unternehmen eröffnen Niederlassungen a​n der Förde. Beliebt b​ei den Dänen s​ind die ortsansässigen Grenzshops, i​n denen e​s eine Vielfalt a​n dänischen Produkten z​u günstigeren deutschen Preisen g​ibt und w​o auch einheimische Kunden g​erne ein u​nd aus gehen.[323] Die 60 Grenzläden südlich d​er deutsch-dänischen Grenze m​it ihren 3000 Arbeitnehmern machen e​twa rund 800 Millionen Euro Umsatz i​m Jahr.[324]

Aus d​en grenznahen Gebieten (in 0 b​is 25 km Entfernung) erledigen gemäß e​inem Gutachten v​on 2002 r​und 70 % d​er Dänen i​hre Einkäufe i​m südlichen Nachbarland.[325] Eingekauft werden i​n überwiegendem Maße Tabak u​nd Süßigkeiten, a​ber auch Bier u​nd Wein stehen g​anz oben a​uf dem Einkaufszettel d​er Dänen. Es werden v​on ihnen Erfrischungsgetränke u​nd jährlich allein 650 Millionen Dosen Bier – s​eit Jahrzehnten e​in Verkaufsschlager – i​m Grenzhandel erworben.[324] Vom Dosenpfand bleibt d​er Grenzhandel b​is 2018 ausgenommen,[326] w​as dazu führt(e), d​ass Millionen unreceyclelter Dosen zumeist dänischer Brauereien d​ie Umwelt i​n Dänemark belasten.[324] Außerdem kaufen d​ie Nachbarn i​n Flensburg u​nd Umgebung Haushaltsgeräte, Radio- u​nd Fernsehartikel, Fotozubehör u​nd Bootsausrüstung.[325]

Einkaufszentren

Um d​ie Gunst sowohl dänischer a​ls auch deutscher Kunden buhlen d​ie beiden größten Einkaufspassagen i​n der Flensburger Innenstadt: Die Flensburg Galerie m​it 70 Geschäften a​uf 20.000 m² u​nd die Holmpassage m​it 15 Geschäften. Der Handel i​n der Innenstadt konkurriert hierbei m​it den Einkaufszentren a​n den Randlagen, darunter i​m Süden d​er Fördepark m​it 50 Geschäften a​uf 36.290 m², i​m Westen d​er Citti-Park m​it 55 Geschäften a​uf 25.000 m²,[327] u​nd weiter westlich i​n Handewitt d​er Scandinavian Park m​it 15 Geschäften. Mehrere n​eue Stadtteilzentren m​it Supermärkten, Discountern u​nd reichlich Parkplätzen ergänzen d​ie alten Einkaufsstraßen i​n den Stadtteilen,[328] d​ie die Kaufkraft a​us der Flensburger Innenstadt z​u einem n​icht unerheblichen Teil abschöpfen, s​o beispielsweise a​m Ende d​er Friesischen Straße/Ecke Marienallee u​nd am Twedter Plack i​n Mürwik.

Tourismus
Von 2003 bis zum Umzug zur Roten Straße 2012 Sitz der Touristeninformation: Das Europa-Haus (ehemaliges Hotel Europa) am ZOB (2011)

Die Stadt Flensburg, bisher über d​ie Flensburg Fjord Tourismus GmbH vermarktet, kooperiert s​eit Januar 2015 i​n einer Lokalen Tourismus-Organisation (LTO) m​it den Nachbargemeinden Glücksburg, Harrislee u​nd Langballig.[329] Das Büro d​er Tourismus Agentur Flensburger Förde GmbH (TAFF), zugleich Sitz d​er Touristeninformation, l​iegt an d​er Roten Straße.[330]

Jedes Jahr besuchen r​und sieben Millionen Menschen d​ie Fördestadt u​nd geben d​ort von 230 Millionen Euro d​ie Hälfte i​m Einzelhandel u​nd in d​er Gastronomie aus.[331] Für d​ie Gäste standen i​n Flensburg 2013 i​n 20 Beherbergungsstätten – darunter Hotels, Gasthöfe, Pensionen u​nd die Jugendherberge – insgesamt 1450 Betten bereit, d​ie für über 230.000 Übernachtungen genutzt wurden, w​obei die durchschnittliche Verweildauer 1,8 Tage betrug.[332]

Das Image d​er Stadt i​st geprägt v​on den „Flensburger Punkten“, d​ie nach Angaben d​es ehemaligen Tourismus-Chefs Finn Jensen d​ie meisten Bundesbürger m​it Flensburg assoziieren, n​och vor „Beate Uhse, Marineschule, Spitzenhandball o​der dem Pils m​it dem Plopp.“[333]

„Wir s​ind so bekannt w​ie Hamburg, a​ber so beliebt w​ie Gorleben.“

Finn Jensen: Zitat aus der Sylter Rundschau von 2012[333]

Bereits 2007 r​egte der Flensburger Stadtdenker Udo Wachtveitl an, abseits v​on „Plopp, Punkten u​nd Beate“ „einen Imagewandel einzuleiten“.[334] Die Touristeninformation a​n der Roten Straße w​irbt damit, u​nd vermarktete d​ie Punkte a​b 2012 a​ls eine kulinarische Spezialität Flensburgs.[115] Als weiterer Clou gelten d​ie vier Themenzimmer d​es Hotels „Alte Post“, d​ie mit d​em Image d​er Stadt kokettieren. Ein Zimmer h​at die Flensburger Brauerei a​ls Partner, eingerichtet m​it Hunderten bunter Bierflaschen; e​ins ist v​om Erotik-Unternehmen Orion; e​in weiteres i​st von d​er SG Flensburg-Handewitt u​nd der SHZ m​it gepressten Zeitungsstapeln u​nd ein Zimmer v​om Entsorgungsfachbetrieb Nord-Schrott m​it Heavy-Metal-Zimmertür u​nd farbig beleuchtetem Kleinschrott.[335]

Öffentliche Einrichtungen
Das Kraftfahrt-Bundesamt (kurz KBA) an der Fördestraße. Hier wird das Fahreignungsregister, auch als „Verkehrssünderkartei“ bekannt, mit den bundesweit bekannten "Punkten in Flensburg" geführt. (2014)

Weithin bekannt i​st das 1958 eingerichtete Fahreignungsregister (bis 2014 Verkehrszentralregister), d​ie sogenannte Flensburger Verkehrssünderdatei, d​ie vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) i​n Flensburg geführt wird.[336] Mit r​und 900 Beschäftigten i​st das Bundesamt, d​as seit 1952 seinen Dienstsitz i​n Flensburg hat, e​iner der größten öffentlichen Arbeitgeber d​er Stadt.[337] Zwei internationale Einrichtungen m​it Sitz a​n der Schiffbrücke s​ind zum e​inen die Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen u​nd zum anderen d​as Europäische Zentrum für Minderheitenfragen i​m Kompagnietor, d​as 1996 v​on den Regierungen Deutschlands, Dänemarks u​nd Schleswig-Holsteins gegründet wurde. Zwei weitere Körperschaften d​es öffentlichen Rechts s​ind die Industrie- u​nd Handelskammer z​u Flensburg i​n der Heinrichstraße, welches zuständig für r​und 44.000 Mitgliedsunternehmen i​m Norden u​nd Westen Schleswig-Holsteins i​st und Geschäftsstellen i​n Heide, Husum u​nd Schleswig unterhält, s​owie die Handwerkskammer Flensburg, d​ie in i​hrem Kammerbezirk über 10.000 Handwerksbetriebe betreut.

Eines v​on vier Landgerichten (LG) i​m Bezirk d​es Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichtes u​nd Nachfolger d​es Kreisgerichtes Flensburg (1867–1879) i​st das Landgericht Flensburg a​m Südergraben. Deutschlands nördlichstes Landgericht i​st im selben Gebäude w​ie das Amtsgericht Flensburg, d​ie Staatsanwaltschaft u​nd eines Justizmuseums untergebracht. Zu dessen Bezirk gehört d​ie angrenzende Justizvollzugsanstalt Flensburg v​on 1882. Im Bezirk d​es Kieler Landesarbeitsgerichtes (LAG) Schleswig-Holstein befindet s​ich das gegenüber liegende Arbeitsgericht Flensburg, z​u dem e​ine Nebenstelle i​n Husum zählt.

Gesundheitswesen

Zwei i​n der Nähe d​es Burgplatzes gelegene Krankenhäuser bilden s​eit 2006 e​inen Verbund.[338]

Das Diakonissenkrankenhaus Flensburg, s​eit 1874 zwischen Knuthstraße u​nd Marienhölzungsweg residierend[339], h​at rund 2500 Mitarbeiter,[339] i​st die zentrale Notaufnahme i​n Flensburg (ZNA)[340], gehört z​u den Lehrkrankenhäusern d​er Christian-Albrechts-Universität z​u Kiel u​nd behandelt jährlich über 80.000 Fälle[341] i​n rund 600 Betten.[342] Der Träger, d​ie Ev.-Luth. Diakonissenanstalt Flensburg, k​urz DIAKO, beschäftigt k​napp 3500 Mitarbeiter.[343]

Das Malteser-Krankenhaus St.-Franziskus-Hospital (kurz Franziskus-Hospital; Petuh: Franzisko)[344], m​it seinen r​und 1100 Maltesern[339] verfügt über 316 Betten u​nd behandelt i​m Jahr r​und 10.000 Fälle.[342] Dank e​iner Gesundheitskooperation m​it der Region Syddanmark nehmen d​ort eine Vielzahl v​on Patienten a​us Dänemark u​nter anderem e​ine Strahlentherapie i​n Anspruch.[345] 1902 zog d​as Hospital v​on der Marienstraße a​n die Dorotheenstraße.[339]

Den dänischen Flensburgern s​teht der Dänische Gesundheitsdienst für Südschleswig z​ur Verfügung.

Unternehmen

Ansässige Unternehmen

Nachfolgend s​ind die 30 größten privaten Arbeitgeber u​nd weitere bedeutsame Unternehmen d​er Stadt i​n alphabetischer Reihenfolge aufgelistet. Wenn n​icht anders angegeben l​iegt der Hauptsitz i​n Flensburg.

Die Diako von 1874 ist mit 3200 Beschäftigten der größte Arbeitgeber der Stadt (hier Rettungshubschrauber am Burgplatz)
Blick von der Hafenspitze auf die Stadtwerke Flensburg von 1854, dem nach der Diako und coavia drittgrößten Arbeitgeber mit 932 Beschäftigten
Ebenfalls einer der größten Arbeitgeber der Stadt ist die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft von 1872 (693 Beschäftigte) mit der weithin sichtbaren Werfthalle
  • Bäcker Meesenburg, 1899 in Flensburg-Weiche gegründet (194 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Beate Uhse AG, Erotikversand, 1951 als Versandhaus Beate Uhse gegründet (100 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012), (Stand 11/2017 Beate Uhse AG ist nicht mehr in Flensburg existent)[346]
  • Beyersdorf Dienstleistungen von 1955, Gebäudereinigung (850 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Clipper Aviation, Wasserflugunternehmen in Sonwik von 2001
  • coavia, Krankenhausservice, 100%ige Tochtergesellschaft der Schweizer SV Group AG (1200 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • dat Repair, Handy-Reparaturen seit 1992 (230 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Evang.-Luth. Diakonissenanstalt Flensburg (kurz Diako) von 1874 (3200 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Elephant Music, 1997 gegründete Musikproduktionsfirma
  • Flensburger Dragee-Fabrik GmbH & Co. KG, eine 1963 gegründete Schokoladenfabrik mit rund 100 Mitarbeitern am Harnishof[347]
  • Flensburger Fahrzeugbau von 1872 (358 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Flensburger Schiffbau-Gesellschaft von 1872, Schiffswerft (693 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • GreyLogix, Automatisierungstechnik seit 2000 (250 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • HGDF Familienholding GmbH & Co. KG, hervorgegangen aus dem früheren Rumhandelshaus Herm. G. Dethlefssen, mit ihren Tochterunternehmen
    • Förde Reederei Seetouristik, 1991 fusionierte Reederei der Förde Reederei von 1935 (ein Nachfolger der 1866 gegründeten Flensburg-Ekensunder Dampfschiffsgesellschaft) und der KG Seetouristik von 1958 (europaweit etwa 1000 Beschäftigte, Stand 2010)
    • Flensburger Brauerei, Flensburger Bier seit 1888 (156 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
    • Queisser Pharma, Herstellung von Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsproduktion seit 1897 (270 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • H.H. Pott Nfgr. Vertriebsgesellschaft mbH Rumhandelshaus, ein 1846 von Hans Hinrich Pott gegründeter Spirituosenhersteller, der seit 2006 zur Henkell & Co. Sektkellerei (Tochterunternehmen der Oetker-Gruppe) gehört.
  • Holländerhof Werk- u. Wohnstätten für behinderte Menschen, 1964 gegründet (450 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • A.H. Johannsen, Flensburgs ältestes Rumhaus von 1878
  • Klaus GmbH, Mercedes-Benz-Vertretung (125 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Krones AG, Werk Flensburg, Produktion von Flaschenreinigungsanlagen und Pasteuren (Hauptsitz in Neutraubling, 520 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Juli 2013)[346]
  • Malteser St. Franziskus, Krankenhaus, 1864 aus dem Militärlazarett im Deutsch-Dänischen Krieg entstanden, ältestes Malteserkrankenhaus Deutschlands (Deutsche Malteser mit Hauptsitz in Köln, 750 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Juli 2013)[346]
  • Meesenburg Großhandel KG, 1758 in Flensburg gegründeter Eisenwarenfachhandel, im Oktober 2014 fusionierte die gb Meesenburg OHG und die Geniatec GmbH zur Meesenburg Großhandel KG (im Juli 2013 gab es 115 Beschäftigte in Flensburg direkt sowie insgesamt 800 Mitarbeitern an 26 Niederlassungen)[346]
  • Mitsubishi HiTec Paper Flensburg, Papierproduktion (Thermopapier) seit 1696 an der Husumer Straße in der damals von Hinrich Gultzau gebauten Papiermühle, damit einer der ältesten Papierfabriken Deutschlands, ab 1929 Feldmühle AG, ab 1990 STORA Feldmühle Spezialpapiere, seit 1999 Mitsubishi HiTec Paper Flensburg[348] (Mitsubishi Paper Mills von 1898 mit Hauptsitz in Tokio, Mitsubishi HiTec Paper Europe mit Sitz in Bielefeld, 245 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Mürwiker Werkstätten, Werkstätten und Heime, 1972 gegründet (305 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Nielsen & Sørensen Spedition (360 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Nord-Schrott, Entsorgungsfachbetrieb und Recycling seit 1898 (173 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Nord-Ostsee Sparkasse, regionales Kreditinstitut, ein Zusammenschluss der Sparkassen der Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg mit späterer Aufnahme der Flensburger Sparkasse und der Spar- und Leihkasse zu Bredstedt (Sitz in Flensburg, Schleswig und Husum, insgesamt 1216 Beschäftigte, Stand 2013)[349]
  • Orion, Erotikversand, 1962 gegründete Konkurrenz zur Beate Uhse AG (297 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Reederei Ernst Jacob, ein Schifffahrtsunternehmen mit rund 500 Mitarbeitern, davon etwa 30 im Flensburger Stammhaus
  • Robbe & Berking, Silbermanufaktur von 1874 (157 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag mit Sitz (Medienhaus) in der Fördestraße 20, mit insgesamt 21 regionalen Tageszeitungen und 30 Wochenzeitungen größte Verlagsgruppe Schleswig-Holsteins, darunter das Flensburger Tageblatt von 1865 mit einer Auflage von über 30.000 Exemplaren[350], seit 2001 neues Druckzentrum in Büdelsdorf (652 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Schur Flexible Germany, Verpackungsprodukte aus Kunststoff (141 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Secop (1956–2010 Danfoss Compressors), Kompressoren für Kühlgeräte, 1956 Gründung der Produktionsstätte und der Hauptniederlassung in Flensburg-Klues (360 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Stadtwerke Flensburg von 1854, Energieversorger für Strom und Fernwärme (932 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Steckhan & Peters, Logistik seit 1948 (160 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Deutsche Telekom Technik, Telekommunikation, Hauptsitz in Bonn
  • Transit Transport, 1947 am Flensburger Hafen gegründetes Transport- und Logistikunternehmen (203 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012)[346]
  • Union-Bank, regionale Privatbank in der Großen Straße 2 von 1875 (insgesamt 66 Beschäftigte)
  • Versatel Nord, Telekommunikationsanbieter von 2005 (Hauptsitz in Berlin, 260 Beschäftigte in Flensburg direkt, Stand Dezember 2012) (Stand 11/2017 Versatel ist Teil der 1&1 Unternehmensgruppe)[346]
Ehemalige Unternehmen

Unternehmen, d​ie ihren Sitz i​n Flensburg hatten, s​ind oder w​aren unter anderen d​ie 1903 gegründete Norddeutsche Frachtdampfschiffahrts AG (bis 1980), d​ie 1905 gegründete Schiffswerft Flensburger Maschinenbau-Anstalt Johannsen & Sörensen, d​as Eisenbahnverkehrsunternehmen Flex Verkehrs-AG (bis 2003) o​der die Versandbuchhandlung Neuland-Verlag (1889–2001).

Printmedien
Das Medienhaus vom Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (sh:z) an der Fördestraße 20 ist zugleich Redaktionssitz des Flensburger Tageblattes. (2014)

Die Presselandschaft entwickelte s​ich rasant n​ach der Gründung d​er Flensburger Norddeutschen Zeitung i​m Jahr 1864.[351] Ein Jahr später erschienen erstmals d​ie Flensburger Nachrichten, d​er Vorläufer d​es Flensburger Tageblattes.[352] Diesen beiden auflagenstärksten Blättern, d​ie sich a​n Leser a​us dem deutschsprachigen Bürgertum wendeten, folgte 1869 d​ie Flensborg Avis, e​ine Tageszeitung eigens für d​ie dänischen Minderheit. Für d​ie Dänen i​m damaligen Herzogtum Schleswig g​ab es bereits d​ie dänische Tageszeitung Dannevirke, d​ie dort a​b 1838 a​ls erste dänischsprachige Zeitung erschien u​nd bis 1975 herausgegeben wurde. Deutschsprachige Blätter für dänischgesinnte Südschleswiger w​aren das v​on 1948 b​is 1974 herausgegebene Presseorgan d​es Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW), d​ie Südschleswigsche Heimatzeitung, anfangs e​ine Konkurrenz z​u den beiden Flensburger Tageszeitungen, s​owie die 1980 b​is 2010 erschienene, zweisprachige Zeitschrift für Kultur u​nd Geschichte Slesvigland. Auf regionale Berichterstattung konzentrierte s​ich ab 1872 d​as Flensburger Annoncenblatt. Als e​in ausdrücklich sozialdemokratisches Blatt verstand s​ich ab 1911 e​in Ableger d​er Kieler Volks-Zeitung, d​ie Flensburger Volks-Zeitung, u​nd ab 1912 vervollständigte d​as Wochenblatt Flensburger Frauen-Zeitung d​ie Presselandschaft.[351]

Flensburg i​st seit d​en 1980er-Jahren Sitz d​es Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (kurz sh:z), b​ei dem a​uch das Flensburger Tageblatt (Auflage über 30.000 Exemplare) erscheint. In d​er Petuhsprache i​st die 1865 gegründete Zeitung a​ls Tante Maaß bekannt.[353][354] Im April 2016 g​ab das Bundeskartellamt s​eine Zustimmung z​ur einhundertprozentigen Übernahme d​es sh:z d​urch die NOZ Mediengruppe a​us Osnabrück.[355] Zweite Tageszeitung i​st die überwiegend dänischsprachige Flensborg Avis (Auflage 5.200), e​in Sprachrohr d​er dänischen Minderheit, d​as zu e​inem Drittel i​n Deutsch veröffentlicht. Der Nordschleswiger, d​as Sprachrohr d​er deutschen Minderheit i​n Dänemark i​st vereinzelt a​uch in Flensburg erhältlich. Kostenlos verteilt werden d​as Monatsmagazin Flensburg Journal (Auflage 48.000)[356] s​owie die Anzeigenblätter Die Wochenschau d​er sh:z u​nd die MoinMoin, e​in 1977 entstandenes Wochenblatt, d​as zusammen m​it den Wochenblättern Nordfriesland Palette u​nd Anzeiger mittlerweile e​ine wöchentliche Gesamtauflage v​on 225.000 Exemplaren erreicht.[357]

Rundfunk und Onlinemedien
Neben der St. Jürgen-Kirche „auf Jürgensby“ ein von Otto Fielitz entworfener Backsteinbau von 1884, ehemals St.-Jürgen-Schule und heute Sitz des Offenen Kanal Flensburg. (2013)

Mit d​em Offenen Kanal Flensburg g​ibt es i​n der Stadt e​in Bürgerfernsehen. Der Norddeutsche Rundfunk betreibt z​udem im ehemaligen Musikpavillon d​es Deutschen Hauses e​in Studio für Hörfunk (seit 1950) u​nd Fernsehen (seit 2000) m​it rund e​inem Dutzend Mitarbeitern. Hier i​m NDR-Studio Flensburg i​n der Friedrich-Ebert-Straße 1 entstehen werktags Regionalnachrichten u​nd Reportagen, d​ie zum Beispiel für NDR 1 Welle Nord o​der das Schleswig-Holstein Magazin produziert werden. Von d​em seit 2007 denkmalgeschützten Gebäude übertrug d​er NWDR bereits a​m 23. Dezember 1950 a​ls erstes Studio nördlich v​on Hamburg s​eine erste Sendung u​nd der Standort b​lieb bis z​ur Eröffnung d​es Kieler Studios 1965 d​ie zentrale Rundfunkstation für Schleswig-Holstein.[358]

Von 1990 b​is 1996 sendete Förde Fetz Radio j​eden Freitagabend e​in Programm m​it Rockmusik u​nd Szeneberichten a​us Flensburg. Ausgestrahlt w​urde es über e​in Lokalradio i​m dänischen Gravenstein.[359] Über dieselbe Station sendete v​on 1993 b​is 1996 Radio Flensburg täglich e​in dreistündiges Programm. Ziel w​ar es, e​in Stadtradio z​u etablieren.[360] Das Projekt musste jedoch aufgrund finanzieller Probleme d​es dänischen Senders wieder eingestellt werden. Seit d​em 1. Oktober 2006 sendet Radio Flensburg a​ls Internetradio u​nd seit März 2011 läuft d​as 24-Stunden-Musikprogramm v​on Foerde Radio.[361]

Im Frühjahr 2017 erhielt d​as „Freie Radio Flensburg“ (Freies Radio Fratz) d​ie Zulassung v​on der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH). Schleswig-Holstein zweites nichtkommerzielles Lokalradio (NKL) startete 2018 s​ein Programm für Flensburg, Glücksburg u​nd Tastrup.[362]

Zu d​en nennenswerten Online-Magazinen m​it Nachrichten a​us der Region zählen s​eit November 2012 förde.news (vormals Flensburger Stadtanzeiger),[363] s​eit 1996 d​as Angebot d​er Stadtbuch-Redaktion Flensburg, Flensburg-online.[364] Seit 2004 liefert d​as regionale Onlinemagazin Flensburg Szene[365] Informationen z​ur Stadt, z​u Veranstaltungen, Kultur, Tourismus, Musik u​nd Partys.[366]

Sendemasten

Auf d​em Fuchsberg i​n Flensburg-Engelsby betreibt d​er NDR d​en Sender Flensburg, e​ine Sendeanlage für UKW u​nd TV. Daneben existiert i​n Freienwill (rund 4 km südlich v​on Flensburg) d​er Fernmeldeturm Freienwill, v​on dem Flensburg u​nd Umgebung versorgt werden. Darüber hinaus senden v​om nahen Sender Wassersleben einige Programme für Flensburg.

Bildung

An der Marineschule Mürwik werden seit 1907 Offiziere ausgebildet. Das Rote Schloss am Meer ist der Marienburg bei Danzig nachempfunden (2006)

Schulen

Hochschulen

An d​er Europa-Universität Flensburg w​aren im Wintersemester 2014/2015 m​ehr als 5000 Studenten eingeschrieben.[4] Fünf Jahre später w​aren es bereits f​ast 6000. Vorläufer d​er Uni w​ar die 1946 gegründete Pädagogische Hochschule, d​ie 1994 z​ur Universität erhoben wurde.

Die Hochschule Flensburg i​st eine Fachhochschule m​it mehr a​ls 4100 Studenten (WS 2014/2015).[4] Sie entstand 1886 a​ls Königliche Seedampf-Maschinisten-Schule, d​ie sich z​u einer Schiffsingenieurschule entwickelte. Aus dieser g​ing wiederum d​ie Fachhochschule für Technik hervor, d​ie 1973 i​n die Fachhochschule Flensburg umgewandelt wurde, nachdem a​uch der Fachbereich Wirtschaft gegründet worden war. 2016 verkürzte d​ie Fachhochschule Flensburg i​hren Namen a​uf Hochschule Flensburg, o​hne den Status e​iner Fachhochschule z​u verlieren. Sowohl für Studenten d​er Europa-Universität Flensburg a​ls auch für d​ie der Hochschule Flensburg g​ibt es s​eit dem 10. Juni 2014 e​ine campusübergreifende Studentenverbindung. Deutschlands nördlichste Studentenverbindung, ZΔΩ Flensburg, benannte s​ich nach d​en drei Buchstaben Zeta, Delta u​nd Omega a​us dem griechischen Alphabet u​nd „eint Studenten d​es männlichen Geschlechts m​it stattlicher Trinkfestigkeit.“[367]

Eine dritte Hochschule i​n der Stadt i​st die Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein m​it Hauptsitz i​n Kiel, d​ie in Flensburg e​inen Standort i​n den Pekohöfen unterhält. Hier w​ird neben vielen beruflichen Weiterbildungen z​udem die theoretische Ausbildung d​er Flensburger Studenten a​n der Berufsakademie durchgeführt. Eine weitere Hochschule w​ar die Nordische Universität (NU). Deutschlands dritte private Hochschule m​it Sitz i​n Flensburg u​nd Neumünster w​urde 1985 gegründet u​nd bereits v​ier Jahre später wieder geschlossen.

Schulen der Bundeswehr

Volkshochschulen

  • Die Volkshochschule Flensburg bietet wie in anderen Städten ein breites Spektrum an Kursen innerhalb der Erwachsenenbildung an.
  • Voksenundervisning (zu deutsch Erwachsenenbildung) ist das Bildungsangebot der dänischen Volksgruppe und wird vom dänischen Schulverein für Südschleswig getragen.

Archive und Bibliotheken

Shoefiti (Hängende Schuhe) vor der Dänischen Zentralbibliothek in der Norderstraße

Flensburg i​st Sitz mehrerer Bibliotheken u​nd Archive: Das Stadtarchiv Flensburg, d​as seit 1964 i​m Untergeschoss d​es Rathauses a​m Pferdewasser untergebracht ist, besitzt umfangreiche Sammlungen z​ur Geschichte Flensburgs. Die Stadtbibliothek Flensburg i​n der obersten Etage d​es Einkaufszentrums Flensburg Galerie verfügt über 120.000 Medien. Mit Hilfe d​er Leihverkehrs- u​nd Ergänzungsbibliothek (LEB) (ehemals Landeszentralbibliothek Flensburg) i​n der Waitzstraße können Bücher über Fernleihe beschafft werden.

An d​er dänischen Minderheit interessierten Lesern s​teht die Dänische Zentralbibliothek für Südschleswig i​n der Norderstraße offen. Dort hält d​ie Schleswigsche Sammlung (Den Slesvigske Samling) Literatur z​ur Geschichte Nord- u​nd Südschleswigs i​n den Sprachen Deutsch, Dänisch, Niederdeutsch, Friesisch, Sønderjysk u​nd Petuh bereit. Eine eigene Bibliothek h​aben die Studenten d​er Flensburger Hochschulen, d​ie zu Studienzwecken wissenschaftliche Literatur i​n der Zentralen Hochschulbibliothek Flensburg (ZHB) ausleihen können. Ein Bestand v​on über 60.000 Medien beherbergt z​udem die Bibliothek d​er Marineschule Mürwik.

Öffentliche Bücherschränke m​it Büchern z​um Tauschen o​der Mitnehmen finden s​ich mindestens d​rei im Stadtgebiet: e​iner in Fruerlund, e​iner in d​er Neustadt u​nd einer i​n der Nähe d​es Twedter Placks.

Radverkehr

Flensburg i​st an einige nationale u​nd internationale Radwanderwege angeschlossen, darunter a​n den Ostseeküsten-Radweg, d​er als EuroVelo-Route 10 d​ie Ostsee umrundet. Die Fördestadt i​st dadurch m​it Städten w​ie Kiel, Danzig, Riga, Sankt Petersburg u​nd Kopenhagen verbunden.[368] Ebenso verläuft d​urch Flensburg d​ie EuroVelo-Route 3, d​ie sog. Pilgerroute v​on Norwegen b​is nach Spanien.[369]

Die Stadt h​at einen Radverkehrsplan z​ur Förderung d​es Fahrradverkehrs z. B. d​urch Schaffung attraktiver Wegeverbindungen u​nd Errichtung v​on Abstellanlagen beschlossen.[370]

Straßenverkehr

Mitfahrbank am Neumarkt

Die Bundesautobahn 7 a​us Richtung Hamburg passiert Flensburg westlich, s​ie wird i​n Dänemark a​ls Europastraße 45 weitergeführt. Ferner führen d​ie Bundesstraßen B 199 u​nd B 200 (Westtangente) d​urch das Stadtgebiet. An d​ie Abfahrt Flensburg-Süd d​er B 200 schließt d​ie nach langer u​nd zeitweise heftig umstrittener Planung 2006 eingeweihte Osttangente (B 199) an, d​ie am Schnittpunkt d​er Stadtteile Jürgensby, Fruerlund u​nd Engelsby i​n die Nordstraße mündet.

Flensburg zählt z​u den Gemeinden, i​n denen z​ur Verbesserung d​er Mobilität v​on Personen o​hne Auto (wie Ältere, Jugendliche) a​ls Ergänzung z​um öffentlichen Personennahverkehr einige Mitfahrbänke aufgestellt wurden. Hierdurch werden beispielsweise a​b dem Neumarkt zusätzliche, kostenlose Fahrmöglichkeiten i​n verschiedene Richtungen ermöglicht.

Schienenverkehr

1928 gebaut: Der heutige Bahnhof Flensburg (2016)

Flensburg w​ird im Eisenbahnverkehr h​eute im Nah- u​nd Fernverkehr über d​ie Bahnstrecke Neumünster–Flensburg, s​owie die Bahnstrecke Kiel–Flensburg erreicht. Der Bahnhof Flensburg bildet jeweils d​en nördlichen Start-/Endpunkt dieser beiden Strecken. Der Bahnhof befindet s​ich am südlichen Rand d​er Altstadt.

Direktverbindungen i​m ÖPNV d​es Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein existieren v​on und n​ach Hamburg Hbf über Schleswig, Rendsburg, Neumünster u​nd Elmshorn (RE 7), s​owie von u​nd nach Kiel Hbf über Eckernförde (RE 72) jeweils i​m Stundentakt.

Der Anschluss i​m Intercity-Linienverkehr erfolgt a​uf den IC-Linien 26.2, 30 und 76. Die Linie 76 bindet Flensburg d​abei im Zweistundentakt a​n und w​ird aktuell (Stand: Fahrplanjahr 2019) v​om Unternehmen Danske Statsbaner betrieben. Die beiden weiteren Linienverbindungen werden n​ur noch m​it einem Verstärkerzugpaar Freitags u​nd Sonntags über Hamburg hinaus n​ach Flensburg durchgebunden. Diese Linien werden v​on DB Fernverkehr betrieben.

Die zwischenzeitlich durchgeführten Fahrten a​uf der ICE-Linie 76 mittels ICE-TD zwischen Aarhus u​nd Berlin wurden a​b dem Fahrplanjahr 2016 d​urch die EC-Linie 76 abgelöst u​nd seit d​em Fahrplanjahr 2019 a​uf Fahrten von/nach Hamburg eingeschränkt. Hier verkehren aktuell d​ie dänischen IC3-Triebfahrzüge.

Die Regionalzüge i​n Richtung Neumünster verkehrten b​is 2014 a​uch mit Halt i​n Flensburg-Weiche.[371]

Die ehemalige RegionalExpress-Verbindung m​it der Bezeichnung Schleswig-Holstein-Express führte n​ach Hamburg Hauptbahnhof.

Als Ersatz für d​ie früheren Eisenbahnstrecken nach Niebüll u​nd nach Husum u​nd die früheren Strecken d​er Flensburger Kreisbahn n​ach Kappeln u​nd Satrup fahren h​eute Schnellbusse.

Busverkehr

Flensburgs ZOB war 1927 Deutschlands erster Busbahnhof (2015)

Nach Stilllegung d​er letzten Linie d​er ehemaligen Städtischen Straßenbahn Flensburg (ab 1881 private Pferdebahn, a​b 1907 elektrisch) w​urde der ÖPNV a​b dem 2. Juni 1973 m​it Bussen d​er Gesellschaften Aktivbus Flensburg (1881–1999 „Stadtwerke Flensburg“), d​er AFAG, d​er Autokraft, d​es Gorzelniaski Omnibusbetriebes u​nd anderer Verkehrsunternehmen durchgeführt. Busunternehmen a​us dem Kreis Schleswig-Flensburg s​ind in d​er Verkehrsgemeinschaft Schleswig-Flensburg (VGSF) zusammengeschlossen. Es g​ilt der Schleswig-Holstein-Tarif.

Wasserverkehr

Der Industriehafen ist Umschlagplatz für Massengüter wie Kohle, Splitt, Schrott, Holz und Getreideprodukte sowie Zellulose und Bigpacks als Stückgut.[372]

Die Fördeschifffahrt h​at stark a​n Bedeutung verloren, d​a die früher häufig durchgeführten Butterfahrten m​it ihren preisgünstigen Einkaufsmöglichkeiten a​n Bord d​er Ausflugsschiffe aufgrund v​on EU-Beschlüssen entfallen sind. Regelmäßige Schiffsverbindungen bestehen i​n den Sommermonaten u​nter anderem n​ach Glücksburg u​nd rund u​m die Ochseninseln.

Die Bedeutung d​es Flensburger Hafens g​eht weiter zurück: 2011 wurden m​it 319 Seeschiffen r​und 510.000 Tonnen Güter umgeschlagen,[373] 2012 waren e​s bei 287 Schiffen (553.900 BRZ) n​ur noch 466.501 Tonnen. Wenn d​as Flensburger Futtermittelwerk i​m Sommer 2013 geschlossen wird, w​ird mit e​inem weiteren starken Rückgang gerechnet, w​eil damit e​in Viertel d​es Ladungsaufkommen verbunden ist.[374] So wurden 2013 n​ur noch 398.229 Tonnen umgeschlagen; 227 Schiffe liefen d​en Flensburger Hafen an.[375] Im Jahr 2016 belief s​ich der Güterumschlag b​eim Hafenbetreiber Flensburger Hafen GmbH n​ur noch a​uf 306.175 Tonnen (2015: 360.734 t, 2014: 367.883 t[376]).[377]

Durch d​ie deutliche Reduzierung d​er Umschlagzahlen u​nd damit d​er Bedeutung d​es Güterhafens g​ibt es 2018/2019 Überlegungen, diesen i​n den nächsten Jahren z​u schließen. Am Ostufer könnte stattdessen Wohnungsbau i​n bester Lage erfolgen.[378]

Seltenen Besuch erhält Flensburg v​on Kreuzfahrtschiffen. Im Jahr 2016 liefen d​rei Kreuzfahrer d​en Harniskai an[379], darunter e​in Kreuzfahrer d​es norwegischen Kreuzfahrtunternehmens Fred. Olsen Cruise Lines, d​ie Braemar m​it maximal 929 m​eist britischen Passagieren[380] u​nd das n​eue ZDF-Traumschiff Amadea[381] m​it maximal 600 m​eist deutschen Gästen.[382]

Luftverkehr

Eine Short Skyvan S.C.7 des Wiener Luftverkehrsunternehmens Pink Aviation Services auf dem Rollfeld des Flugplatzes Flensburg-Schäferhaus (2005)

Im Westen d​er Stadt l​iegt der Flugplatz Flensburg-Schäferhaus, v​on dem a​us Geschäfts-, Privat- s​owie Rund- u​nd Fotoflüge angeboten werden. Während Zeppeline z​u Anfang d​es 20. Jahrhunderts a​m Flensburger Himmel k​ein ungewohnter Anblick m​ehr waren, begann d​ie eigentliche Geschichte d​es Flugplatzes Schäferhaus a​m 8./9. Juli 1910, a​ls ein Aviatiker a​uf Veranlassung d​er Ortsgruppe d​es Vereins für Motorluftschifffahrt Schauflüge m​it einem Motorflugzeug unternahm.[383] 1923 w​urde der Deutsche Luftfahrtverein Flensburg gegründet, d​er bis 1937 bestand u​nd 1950 d​urch den Luftsportverein Flensburg wiederbelebt wurde.[384] Der Verein u​nd seine r​und 240 Mitglieder s​ind aktiv i​n den Sparten Motorflug, Segelflug u​nd Fallschirmsprung.[385] In Schäferhaus w​ar auch d​er Heimatflughafen d​er Fluggesellschaft Northern Air Charter, d​eren Flotte v​on 1991 b​is 2003 überwiegend für d​en Frachtflugverkehr eingesetzt worden war, u​m Bauteile d​es Mobilfunkherstellers Motorola zwischen Flensburg u​nd dem schottischen Edinburgh z​u befördern.[386]

Vom Wasserlandeplatz i​n Sonwik starten Maschinen d​es Unternehmens Clipper Aviation, d​as auch e​ine Flugschule betreibt.

Wasserwirtschaft

Trinkwasserversorgung

Die Gewinnung, Aufbereitung u​nd Verteilung d​es Trinkwassers w​ird von d​en Stadtwerken Flensburg übernommen. In z​wei Wasserwerken (Ostseebad u​nd Süd) w​ird Grundwasser z​u Trinkwasser aufbereitet. Das Wasserwerk a​m Ostseebad g​ing 1881 i​n Betrieb u​nd fördert a​us sieben Brunnen m​it einer Tiefe v​on 100 b​is 140 Metern. Das Wasserwerk Süd (1970 eröffnet) h​at vier Brunnen m​it Tiefen zwischen 200 u​nd 300 Metern. Das Grundwasser s​teht unter artesischem Druck, d​er ausreicht, u​m das Wasser a​uf eine Höhe v​on 11 Metern über Normalnull z​u heben. Daher s​ind im Wasserwerk Ostseebad k​eine Pumpen nötig. Das Wasserwerk Süd l​iegt auf 33 Metern über Normalnull, weswegen h​ier gepumpt werden muss.[387]

Jährlich werden ca. 4,7 Mio. m³ Wasser i​n das 358 k​m lange Leitungsnetz abgegeben. Hier s​ind zwei Wassertürme eingebunden, d​ie Verbrauchsspitzen abdecken u​nd auch d​er Druckerhaltung i​m Netz dienen (Mürwik mit 1.500 m³ Speichervolumen u​nd Mühlenstraße m​it 350 m³). Die Türme wurden a​uf zweien d​er höchsten Punkte i​m Stadtgebiet errichtet, d​ie Wasserspiegel i​n den Behältern liegen a​uf 77 Metern über Normalnull. Der Wasserturm Mürwik verfügt über e​ine Aussichtsplattform für Besucher.[388]

Wasserqualität

Die Gesamthärte l​iegt mit 7,6 b​is 8,9 °dH i​m Härtebereich "mittel".[389] Der Brutto-Verbrauchspreis beträgt 1,75 Euro j​e Kubikmeter.[390]

Abwasserentsorgung

Die Ableitung u​nd Reinigung d​es anfallenden Abwassers fällt i​n den Zuständigkeitsbereich d​es Technischen Betriebszentrums Flensburg. Die 562 Kilometer l​ange öffentliche Kanalisation befördert d​as Abwasser z​um zentralen Klärwerk i​n Kielseng . Die Anlage w​urde 1962 i​n Betrieb genommen u​nd hat e​ine Ausbaugröße v​on 224.000 Einwohnerwerten. Sie behandelt jährlich 10,3 Mio. m³ Abwasser. Das gereinigte Wasser w​ird anschließen i​n die Förde eingeleitet.

Der anfallende Klärschlamm w​ird in d​rei Faultürmen ausgefault. Das d​abei entstehende Klärgas w​ird zur Strom- u​nd Wärmeerzeugung verwendet. So können inzwischen 63 % d​es Strom- u​nd 100 % d​es Wärmebedarfs d​er Kläranlage selbst gedeckt werden. Der ausgefaulte Schlamm w​ird in d​er Landwirtschaft verwertet.[391]

Rezeption

Flensburg auf Briefmarken

Der Briefmarken-Jahrgang 1966 d​er Deutschen Bundespost u​nd der Deutschen Bundespost Berlin enthielt innerhalb d​er Dauermarkenserie Deutsche Bauwerke a​us zwölf Jahrhunderten jeweils z​wei 30-Pfennig-Werte m​it dem Nordertor, d​avon jeweils e​ine Briefmarke i​n grün u​nd eine i​n rot. Außerdem existieren v​om nahgelegenen Schloss Glücksburg z​wei Briefmarken: Jeweils e​ine 10-Pfennig-Ausgabe d​er Dauermarkenserie Burgen u​nd Schlösser v​on der DBP 1977 u​nd der DBP Berlin 1977 s​owie eine 45-Cent-Sondermarke v​on 2013. Eine weitere Briefmarke z​eigt auf e​iner 55-Cent-Sondermarke v​on 2008 d​as Segelschulschiff Gorch Fock, d​as dem Kommando d​er Marineschule untersteht u​nd daher z​u besonderen Anlässen i​n Flensburg liegt. Darüber hinaus veröffentlichte d​ie Deutsche Bundespost 1985 e​ine 80-Pfennig-Marke z​um 30. Jahrestag d​er Bonn-Kopenhagener Erklärungen, i​n der d​ie deutsch-dänische Grenzregion einschließlich d​er Flensburger Förde a​ls Landkarte grafisch abgebildet ist.

Namenspatenschaften

Flensburg w​ar Namenspate d​es Radarempfängers FuG 227 „Flensburg“ v​on 1944 u​nd ist e​s vom Asteroiden (14632) Flensburg, benannt n​ach der Geburtsstadt d​es Entdeckers Norbert Ehring. Unter d​em Namen Flensburg w​ird seit d​em 5. Februar 2020 z​udem ein Meteorit i​n der Datenbank Meteoritical Bulletin Database[392] geführt, d​er am 13. September 2019, e​inen Tag n​ach dem Fall, i​n Flensburg gefunden wurde. Das Feuerschiff Noorderlicht, welches v​on 1910 b​is 1963 i​n der Geltinger Bucht stationiert war, t​rug bis 1992 ebenfalls d​en Namen Flensburg. In zahlreichen Städten existieren n​ach der Stadt benannte Straßen, Plätze u​nd Wege, beispielsweise i​m Berliner Hansaviertel d​ie Flensburger Straße, i​n Kopenhagen-Vesterbro d​ie Flensborggade o​der in Leyland b​ei Preston i​n England d​er Flensburg Way. Außerdem g​ibt es i​n der isländischen Stadt Hafnarfjörður e​ine Bushaltestelle m​it dem Namen Flensborg, benannt n​ach der d​ort liegenden Flensborgarskólinn. Die Schule w​urde 1877 a​ls Grundschule gegründet[393] u​nd erhielt d​en Namen v​on einem Ladengeschäft, d​as sich d​ort zuvor befand u​nd – aufgrund d​er Herkunft seiner Händler – a​ls Flensborg-Shop bekannt war.[394] Die Lufthansa benannte z​udem zwei i​hrer Flugzeuge n​ach der Fördestadt. Die e​rste Maschine, e​ine Boeing 737, t​rug ein Flensburg-Wappen a​m Heck. Die zweite d​er beiden Maschinen i​st heute n​och im Einsatz. Der besagte Airbus A321 D-AIRY w​urde dadurch bekannt, d​ass die Fernsehfigur „Die Maus“ a​n ihrem Heck z​u finden ist, d​a dessen Inbetriebnahme i​m Jahr 1999 v​on der Sendung m​it der Maus dokumentiert wurde.

Dennoch, a​ls besonders kurios g​ilt das Beispiel d​er winzigen Kleinstadt Flensburg i​m US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota, i​n der d​er Flensburger Albert Bülow 1892 e​ine Poststelle gründete, w​as Einfluss n​ahm auf d​ie Benennung d​es Ortes m​it rund 225 Einwohnern (Stand 2010).

Als Familienname i​st Flensburg i​n Dänemark u​nd Schweden verzeichnet. Bekannte Namensträger s​ind der dänische Handballspieler Claus Flensborg u​nd der Offizier Carl Julius Flensborg (1804–1852), v​on 1851 b​is 1852 dänischer Kriegsminister. Das schwedische Geschlecht Flensburg entstammt v​on dem i​n der Fördestadt geborenen Hans Grederson (1583(?)–1618). Sein Sohn, Johan Hansen Flensburg (1615–1693), b​aute sich i​n Malmö e​ine neue Existenz a​ls Schuhmacher auf.[395] Dort kaufte e​in späterer Nachkomme, Mathias Flensburg (1779–1851), i​m Jahr 1847 e​in Handels- u​nd Wohnhaus (gebaut 1595), d​as sich seither Flensburgska huset bzw. Flensburgska gården (Flensburgischer Hof) nennt.[396] Darüber hinaus g​ibt es i​n der südschwedischen Stadt e​in Büro-, Geschäfts- bzw. Wohnviertel, d​as den Namen Flensburg trägt.

Persönlichkeiten

Den in Flensburg geborenen Luftfahrtpionier Hugo Eckener (1868–1954), der als Nachfolger von Ferdinand Graf von Zeppelin galt, ernannte die Stadt Flensburg 1924 zum Ehrenbürger.

Ehrenbürger

Unter d​en rund e​in Dutzend Ehrenbürgern s​ind die bekanntesten Otto v​on Bismarck (1815–1898), w​ie in über 400 Städten a​uch im Verlauf seiner Huldigung m​it einer Ehrenbürgerschaft bedacht, u​nd Hugo Eckener (1868–1954), e​in Pionier d​er deutschen Zeppelin-Luftfahrt, d​er 1932 s​ogar als Kandidat für d​ie Reichspräsidentenwahl gehandelt wurde. Der einzige Bürgermeister d​er Stadt, d​er sich d​ie Ehrenbürgerwürde Flensburgs verdiente, w​ar Hermann Bendix Todsen. Unter i​hm vergrößerte s​ich das Stadtgebiet u​m das gesamte Ostufer, insbesondere Mürwik.

Söhne und Töchter der Stadt

Zu d​en bekannten Persönlichkeiten, d​ie in Flensburg geboren wurden, zählen u​nter anderen Christian V. (1646–1699), König v​on Dänemark u​nd Norwegen, d​er Historiker Georg Waitz (1813–1886), d​er Kunsthandwerker u​nd Jugendstil-Begründer Hans Christiansen (1866–1945), d​ie Malerin Berta Katharina (Käte) Lassen (1880–1956) u​nd die Schriftstellerin u​nd Dadaistin Emmy Hennings (1885–1948) s​owie der DJ u​nd Musiker DJ Koze. Als Flensburger Originale gelten d​ie beiden Petuhtanten, Buchautorinnen u​nd Schauspielerinnen Gerty Molzen (1906–1990) u​nd die 2015 z​ur Ehrenbürgerin ernannte Renate Delfs (1925–2018), w​obei Molzen a​uch als Kabarettistin u​nd noch i​m hohen Alter a​ls Popsängerin Karriere machte. Ebenso geboren s​ind dort d​er Präsident u​nd Ehrenpräsident d​es Deutschen Sportbundes Hans Hansen (1926–2007), d​ie Sängerin Marion Maerz (* 1943), d​er Jurist u​nd Direktor v​on Europol, Jürgen Storbeck (* 1946), d​ie Grünen-Politikerin Bärbel Höhn (von 1995 b​is 2005 NRW-Umweltministerin) u​nd der Rekord-Handballtorhüter Jan Holpert (* 1968).

Gebürtiger Flensburger i​st auch d​er Fernsehmoderator u​nd Sänger Dieter Thomas Heck (1937–2018), allerdings z​ogen seine Eltern m​it ihm v​on der Tirpitzstraße 109 i​m Stadtteil Mürwik n​ach Hamburg, a​ls er v​ier bis s​echs Wochen a​lt war.[397][398] Der Schiffbauingenieur Ernst Nicol (* 1923) erfand d​as unsinkbare geschlossene Rettungsboot. Es i​st heute verpflichtender Standard für j​edes Seeschiff weltweit.[399] Ulrich Beier (1928–1981) w​ar ein Bildhauer, d​er in d​er Region Schleswig-Holstein u​nd Hamburg e​ine beachtliche Reputation genoss. Er s​chuf u. a. d​ie Brunnenskulptur Holm-Nixe. Der Bassist Martin Wind (* 1968), d​er heute v​on New York a​us als Jazzmusiker international tätig ist, w​urde 2004 z​um „Flensburg-Botschafter“ ernannt; e​r arbeitet a​uch im Duo m​it dem Gitarristen Ulf Meyer (* 1955), d​er gleichfalls a​us Flensburg stammt; Meyer spielte a​uch im Duo m​it seinem ebenfalls h​ier gebürtigen Gitarrenkollegen Christoph Oeding (1958–2019).

Persönlichkeiten, die in Flensburg gewirkt haben

Weitere Persönlichkeiten, d​ie in Flensburg gewirkt haben, s​ind unter anderem Wilhelm Mensinga (1836–1910), Arzt u​nd Wegbereiter d​er Geburtenkontrolle, u​nd Adalbert Kelm (1856–1939), Architekt d​er Marineschule Mürwik. Der Maler u​nd Bildhauer Emil Nolde (1867–1956) w​urde von 1884 b​is 1888 a​ls Schnitzer u​nd Zeichner a​n der Kunstgewerbeschule i​n Flensburg (heute Museumsberg Flensburg) ausgebildet. Die Bauten d​es Flensburger Magistratsbaurat u​nd Architekten Paul Ziegler (1874–1956) prägen b​is heute d​as Stadtbild Flensburgs, a​llen voran d​as Deutsche Haus u​nd die Schulgebäude d​er Auguste-Viktoria-Schule, d​er Goethe-Schule u​nd der Schloss-Duburg-Schule a​m Schloßwall für d​ie Städtische Handelslehranstalt. Elsa Oehmigen (1908–1995) g​alt als letzte Drehorgelspielerin a​ls ein Flensburger Original. Thomas Victor Adolph (1914–1997) b​aute das NDR-Studio Flensburg a​b 1949 a​uf und leitete e​s bis 1964, b​evor er a​uch das NDR-Landesfunkhaus Kiel aufbaute u​nd bis 1971 leitete. U. a. für d​iese Leistungen erhielt e​r das Verdienstkreuz 1. Klasse. Beate Uhse (1919–2001), Pilotin u​nd Unternehmerin, gründete 1962 m​it dem Institut für Ehehygiene i​n der Angelburger Straße 58 d​en ersten Sexshop d​er Welt.[400] Später erhielt s​ie das Bundesverdienstkreuz u​nd durfte s​ich zum 80. Geburtstag i​m Goldenen Buch d​er Stadt Flensburg verewigen.[401][402] Rötger Feldmann (* 1950) a​lias Brösel, Schöpfer d​er Comicfigur Werner, arbeitete a​ls Lithograf i​n Flensburg.

Literatur

  • Gerhard Kraak (Mitarbeit): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Informationen u. Materialien (= Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Band 22). Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 1972, DNB 730485641 (469 S.).
  • Dieter Pust: Flensburg. Eine Stadt und ihre Geschichte. I.P. Verlagsgesellschaft, Germering 2002, ISBN 3-87890-093-7 (192 S.).
  • Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! (= Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Band 71). 1. Auflage. Büro Oeding, Agentur Sturm, Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte e. V., Flensburg 2009, ISBN 978-3-925856-61-7 (287 S.).
  • Flensburg erleben. Eine Zeitreise durch die Geschichte – gestern, heute, morgen. 1. Auflage. PhoenixXmedia, Walsrode 2014, ISBN 978-3-944303-00-0 (144 S.).
  • Carlo Jolly, Stefan Hans Kläsener (Hrsg.): Flensburger Tageblatt. 150 Jahre Stadtgeschichte aus Zeitungsperspektive. 1. Auflage. Wachholtz Verlag, Kiel 2016, ISBN 978-3-529-05164-7 (220 S.).
Commons: Flensburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Themenportal Flensburg – in den Nachrichten
Wikivoyage: Flensburg – Reiseführer
Wiktionary: Flensburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Stadt Flensburg – Statistikstelle. (PDF) Statistikstelle der Stadt Flensburg, 2019, abgerufen am 31. Dezember 2019.
  3. Flensburg wurde zum Ende des Krieges nicht zur Reichshauptstadt. Lediglich der Stadtteil Mürwik wurde zum provisorischen Sitz der Reichsregierung; vgl. Broder Schwensen in: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel: „Reichshauptstadt“. (Obwohl die Behauptung, Flensburg sei in dieser Zeit „provisorische Reichshauptstadt“ gewesen, manchmal dennoch aufgestellt wird; vgl. dazu etwa Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Schleswig-Holstein von A bis Z: Flensburg (Memento vom 16. Januar 2015 im Internet Archive), abgerufen am 6. Mai 2014.)
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Bildung und Kultur, Fachserie 11, Reihe 4.1: Studierende an Hochschulen – Vorbericht – Wintersemester 2014/2015. Wiesbaden 3. März 2015, S. 33 und 43 (destatis.de [PDF; abgerufen am 12. April 2015]).
  5. Der Abschnitt der Stadtgrenze, der entlang der deutsch-dänischen Grenze verläuft, liegt vollständig in der Flensburger Förde.
  6. vgl. Topographische Karte des Digitalen Atlas Nord.
  7. Irrtümlich wird Flensburg häufig als nördlichste Stadt Deutschlands bezeichnet. Geographisch betrachtet liegt Glücksburg aber weiter nördlich, auch wenn Flensburg näher an der dänischen Grenze liegt und der kürzeste Landweg von Glücksburg nach Dänemark über Flensburg führt.
  8. vgl. amtlicher DigitalerAtlasNord.
  9. Stadtteile, herausgegeben von der Stadt Flensburg (Memento vom 24. Februar 2016 im Internet Archive)
  10. Sozialatlas 2014. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Stadt Flensburg, Fachbereich Jugend, Soziales, Gesundheit, 10. November 2014, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 21. Dezember 2014.
  11. Carlo Jolly: Die Neustadt ist der jüngste Stadtteil. In: Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag (Hrsg.): Flensburger Tageblatt. Flensburg 22. November 2014, S. 11 (Online-Version).
  12. Felicitas Gloyer: Harrislees einziger Ehrenbürger gestorben. In: Flensburger Tageblatt. 5. Mai 2012, abgerufen am 1. März 2014.
  13. Neue Wohngebiete, Flensburger Puzzle der Bauflächen. In: Flensburger Tageblatt. 28. Februar 2011, abgerufen am 17. März 2014.
  14. Entfernungsrechner. Abgerufen am 1. Februar 2015.
  15. Schleppbarkasse Solitüde. In: www.historischer-hafen.de. Historischer Hafen gemeinnützige GmbH, abgerufen am 21. November 2016.
  16. Fischkutter Jægerpris. In: www.historischer-hafen.de. Historischer Hafen gemeinnützige GmbH, abgerufen am 11. Februar 2020.
  17. Horst-Dieter Landeck: Flensburg. Boyens, Heide 2006, S. 8.
  18. Flensburgs Anfänge – von der Siedlung St. Johannis bis zur Stadtgründung. (PDF) Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte e. V., 2009, abgerufen am 11. Februar 2020.
  19. Joachim Pohl: Seesperre in der Förde – Eingetaucht in die Anfänge Flensburgs. In: Flensburger Tageblatt. 1. September 2011, abgerufen am 10. Juli 2014.
  20. Nach Daten der deutschen „Gesellschaft für Leprakunde“ wurde das Hospital 1283 zuerst urkundlich erwähnt. Der Stadtteil Jürgensby hat seinen Namen von dem besagten Hospital, siehe Dokumentation: Mittelalterliche Leprosorien in Schleswig-Holstein und Hamburg (Memento vom 22. September 2015 im Internet Archive)
  21. Mittelalterliche Leprosorien in Schleswig-Holstein und Hamburg – Anlage, Details der Leprosorien. (Memento vom 1. Oktober 2018 im Internet Archive; PDF) muenster.org; abgerufen am 7. Dezember 2014.
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  23. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel: Lutherpark
  24. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte e. V. Nr. 6., Ein altes Bauverbot und seine Folgen (PDF); abgerufen am: 30. März 2014.
  25. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, S. 439.
  26. Fördebäder. Stadt Flensburg, abgerufen am 1. März 2014.
  27. Vgl. Falk-Verlag: Stadtplan Flensburg + Umgebungskarte, 2013; dort ist Ostseebad eingetragen als Strandbad.
  28. Flensburg Atlas, Flensburg 1978, Karte Nr. 5 und Beiheft zum Flensburg-Atlas, Flensburg 1986.
  29. Peter Wulf: Revolution, schwache Demokratie und Sieg in der Nordmark – Schleswig-Holstein in der Weimarer Republik. In Ulrich Lange (Hrsg.): Geschichte Schleswig-Holsteins. Wachholtz, Neumünster 1996, ISBN 3-529-02440-6, S. 522.
  30. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, S. 409.
  31. Karl Baedeker: Flensburg. Verlag Karl Baedeker, Ostfildern 1977, S. 7.
  32. Deutscher Städtetag: Statistisches Jahrbuch deutscher Gemeinden. Braunschweig 1952, S. 376.
  33. Irene Dittrich und Ludwig Hecker: Auf den Spuren von Verfolgung und Widerstand 1933–1945 in Flensburg, herausgegeben von der: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten in Flensburg 2013, S. 41 f.
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  36. Rattenlinie Nord. Abgerufen am 18. November 2020.
  37. Schleswig-Holstein und seine Nazis. In: Der Spiegel. Nr. 20, 1961 (online).
  38. Geschichte des DRK-Suchdienstes. DRK-Suchdienst, abgerufen am 17. Juni 2015.
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  40. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel Marineschule Mürwik.
  41. Helmut Sethe: Der große Schnee. Der Katastrophenwinter 1978/79 in Schleswig-Holstein. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1979, ISBN 3-88042-074-2, Die Lage in Flensburg-Schleswig, S. 15–20.
  42. Gericht bestätigt Verbot der Flensburger Hells Angels. In: Süddeutsche Zeitung. 19. Juni 2012, abgerufen am 8. September 2015.
  43. Schleswig-Holstein: Gericht bestätigt Verbot der Flensburger Hells Angels. In: Spiegel Online. 19. Juni 2012, abgerufen am 8. September 2015.
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  47. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 181.
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  49. Flensburg Atlas, Flensburg 1978, Karte Nr. 16.
  50. Tina Ludwig: Volkszählung von 2011: Stadt will gegen den Zensus klagen. In: Flensburger Tageblatt. 19. April 2015, abgerufen am 27. Mai 2015.
  51. Dieter Wilhelmy: Im Gespräch mit Oberbürgermeister Faber und Dr. Schroeders: Quo Vadis, Flensburg? In: Flensburg Journal. Nr. 164. Verlagskontor Horst Dieter Adler, Flensburg Mai 2016, S. 6–10.
  52. Dieter Wilhelmy: OB-Kandidatin Simone Lange lud ein: Die Koalition aller Bau-willigen Flensburgs. In: Flensburg Journal. Nr. 164. Verlagskontor Horst Dieter Adler, Flensburg Mai 2016, S. 60–62.
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  62. Wanda Guckes: Die gegenwärtige sprachliche Situation der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein. Frankfurt am Main 2011, Die heutige sprachliche Situation, S. 41–55.
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  75. Gwendolin Jung: Leben an der Förde – Ein Buch über die Nachbarschaft von Juden und Nichtjuden in Flensburg. In: Jüdische Allgemeine. 23. November 2006, abgerufen am 16. Juni 2015.
  76. Joachim Pohl: Flensburgs Kibbuz am Rand der Stadt. In: Flensburger Tageblatt. 5. Juli 2015, abgerufen am 24. Juni 2016.. Ein sehr materialreiche Webseite mit viel Bildmaterial stammt von Daniel Abraham: HACHSHARA IN JÄGERSLUST, FLENSBURG. 1935–1938. Der nennt als seine wichtigste Quelle das Buch von Bernd Philipsen: „Jägerslust“. Gutshof, Kibbuz, Flüchtlingslager, Militär-Areal, Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg, 2008, ISBN 978-3-925856-59-4. Von Philipsen stammt ein weiterer Beitrag über Jägerslust, der online abrufbar ist: „Dat Judennest hebbt wi utrökert.“ Vom gewaltsamen Ende des Auswanderer-Lehrguts Jägerslust bei Flensburg (PDF; 1,0 MB)
  77. Jüdische Gemeinde Flensburg: Eine Thora-Rolle mit Geschichte. In: Flensburger Tageblatt. 14. Oktober 2014, abgerufen am 16. Juni 2015.
  78. Holger Ohlsen: Flüchtlinge in Flensburg: Vereine brauchen mehr Sportflächen. In: Flensburger Tageblatt. 6. April 2016, abgerufen am 11. April 2016.
  79. Eyüp Sultan Moschee. Flensburger Norden e. V., abgerufen am 1. Juli 2016.
  80. Tage der Begegnungen: „Wir sind ein Teil der Gesellschaft geworden“. In: MoinMoin. Kopp & Thomas Verlag, 23. März 2016, S. 11, abgerufen am 24. März 2016.
  81. Fatih Moschee DITIB. Flensburger Norden e. V., abgerufen am 1. Juli 2016.
  82. Moscheen in Flensburg. In: moscheesuche.de. Max Krüper, abgerufen am 16. Juni 2015.
  83. Buddhistisches Zentrum Flensburg. Abgerufen am 16. Juni 2015.
  84. Fest der Farben: Video: So bunt war das Holi-Festival 2015 in Flensburg. In: Flensburger Tageblatt. 14. Juni 2015, abgerufen am 17. Juni 2015.
  85. Fest der Farben: Video: So bunt war das Holi-Festival 2015 in Flensburg. In: shz.de. Abgerufen am 11. Februar 2020.
  86. Paul Selk (Hrsg.): Flensburger Anekdoten. 1. Auflage. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH u. Co. KG, Husum 1978, ISBN 3-88042-072-6, 68. De Oberlehrer un de Overbörgermeister, S. 54–55 (unter der Mitarbeit von Renate Delfs).
  87. Tod nach Schlaganfall. Flensburgs Oberbürgermeister stirbt vor Handballspiel. RP Digital GmbH, 5. Mai 2004, abgerufen am 29. Oktober 2013.
  88. Carlo Jolly: Sie alle wollen den OB ablösen. In: Flensburger Tageblatt. 14. September 2010, abgerufen am 10. Juli 2014.
  89. Carlo Jolly: Neue Oberbürgermeisterin Simone Lange: OB-Wahl in Flensburg: Analyse und Kommentar. In: Flensburger Tageblatt. 6. Juni 2016, abgerufen am 9. Juni 2016.
  90. Nachfolgerin von Simon Faber: Video: Simone Lange ist neue Oberbürgermeisterin in Flensburg. In: Flensburger Tageblatt. 5. Juni 2016, abgerufen am 9. Juni 2016.
  91. Wappenbeschreibung auf der Internetpräsenz der Stadt
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  93. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  94. Dietmar König: Kaakmann. In: Marsch & Förde. 2003, abgerufen am 10. Mai 2015.
  95. Stadtflaggen. Fahnen-Fischer, Inh. Ernst Fischer, abgerufen am 10. Mai 2015.
  96. Gunnar Dommasch: Workshop: Visionen für einen Premium-Parkplatz. In: Flensburger Tageblatt. 8. September 2014, abgerufen am 10. Mai 2015.
  97. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel Flensburg-Lied.
  98. Gerhard Nowc: Flensburg-Lied: 100 Jahre und unvergessen. In: Flensburger Tageblatt. 23. Januar 2009, abgerufen am 10. Juli 2014.
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  101. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. Flexikon 2009, Swinemünder (Świnoujście), S. 229.
  102. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. Flexikon 2009, Carlisle-Park, S. 41–42.
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  104. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! Flensburg 2009, Artikel Flensburg Minnesota
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  108. Paul Selk (Hrsg.): Flensburger Anekdoten. 1. Auflage. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH u. Co. KG, Husum 1978, ISBN 3-88042-072-6, 179. Braatkantüffeln, S. 115 (unter der Mitarbeit von Renate Delfs).
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  117. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!. Flensburg 2009, Artikel: Kuchenschmull.
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  120. Tag des deutschen Bieres: Craft-Bier von hier: Das sind Schleswig-Holsteins Mikrobrauereien. In: shz.de. 22. April 2015, abgerufen am 29. April 2015 (siehe interaktive Karte).
  121. Aquavit No. 6. A.H. Johannsen GmbH & Co. KG, abgerufen am 10. Mai 2015.
  122. Übersee Rum. Reinster Rum aus Übersee. Westindien Compagnie Seehandelsgesellschaft mbH, abgerufen am 7. Mai 2015.
  123. Reinhardt Hess: Liköre & Rumtopf (= GU Küchenratgeber). 1. Auflage. Gräfe Und Unzer, München 2008, ISBN 978-3-8338-0910-1, S. 4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche 64 Seiten).
  124. Paul Selk (Hrsg.): Flensburger Anekdoten. 1. Auflage. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH u. Co. KG, Husum 1978, ISBN 3-88042-072-6, 121. Rund um den Flensburger Grog, S. 83 (unter der Mitarbeit von Renate Delfs).
  125. Paul Selk (Hrsg.): Flensburger Anekdoten. 1. Auflage. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH u. Co. KG, Husum 1978, ISBN 3-88042-072-6, 130. Grog nicht so schwach, S. 87 (unter der Mitarbeit von Renate Delfs).
  126. Gerty Molzen: Flensburger Originale. Erlebt und Erzählt von Gerty Molzen. 3. Auflage. Hamburg 1967, DNB 453445039, S. 4 (68 Seiten).
  127. Die Geschichte der Bärenhöhle. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Gaststätte Bärenhöhle. Kirsten Pommer & Sabine Ralfs GbR, archiviert vom Original am 18. Mai 2015; abgerufen am 10. Mai 2015.
  128. Dietmar König: Bärenhöhle. In: Marsch & Förde. 3. Mai 2011, abgerufen am 10. Mai 2015.
  129. Gunnar Dommasch: Nautics: Volkszählung im Minutentakt. In: Flensburger Tageblatt. 16. August 2010, abgerufen am 10. Juli 2014.
  130. Holger Ohlsen: Hafenfest: Flensburg versenkt die Nautics. In: Flensburger Tageblatt. 20. Mai 2015, abgerufen am 16. Juni 2015.
  131. Segelschiffe: „Flensburg Nautics“ mit Glasperlenspiel und Loona. In: Flensburger Tageblatt. 8. Juli 2014, abgerufen am 10. Juli 2014.
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  133. Janna Wilke: Die „Festmacher“ des Dampf-Rundum. In: Flensburger Tageblatt. 28. Juli 2009, abgerufen am 10. Juli 2014.
  134. Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg! (= Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Band 71). 1. Auflage. Büro Oeding, Agentur Sturm, Gesellschaft für Flensburger Stadtarchiv e. V., Flensburg 2009, ISBN 978-3-925856-61-7.
  135. Flensburger Dampf Rundum Juli 2015. (Nicht mehr online verfügbar.) Flensburg Fjord Tourismus, archiviert vom Original am 14. Juli 2014; abgerufen am 10. Juli 2014.
  136. Ein Hafen voller Gaffelsegler. In: Flensburger Tageblatt. 21. Mai 2012, abgerufen am 10. Juli 2014.
  137. Webpräsenz der Rum-Regatta. Museumshafen Flensburg e. V., abgerufen am 10. Juli 2014.
  138. Flensburger Regatta von 1855. Klassische Yachten Flensburg e. V., abgerufen am 11. Februar 2020.
  139. Veranstaltungen. Museumshafen Flensburg e. V., abgerufen am 10. Juli 2014.
  140. Rainer Wilken: Und wieder schäumte die Förde. In: Flensburger Tageblatt. 29. August 2011, abgerufen am 10. Juli 2014.
  141. Leif Klang, Mike Thomsen: 5000 Renn-Enten in den Startlöchern. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Flensburger Tageblatt. 5. September 2012, archiviert vom Original am 6. September 2012; abgerufen am 10. Juli 2014.
  142. Die Wiedergeburt des Tummelum. In: Flensburger Tageblatt. 17. März 2012, abgerufen am 10. Juli 2014.
  143. Dietmar König: Punschmeile. In: Marsch & Förde. 18. Oktober 2010, abgerufen am 10. Mai 2015.
  144. Joachim Pohl: Bundeswehr: Erbsensuppe: Ende der Wohltaten? In: Flensburger Tageblatt. 17. März 2016, abgerufen am 21. März 2016.
  145. Gemeinnützige Erbensuppe: Suppe vom Bund jubiliert. In: shz.de. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 10. Dezember 2011, abgerufen am 19. Juni 2015.
  146. Die letzte Bundeswehr-Spende? In: MoinMoin. Kopp & Thomas Verlag, 23. März 2016, S. 5, abgerufen am 24. März 2016.
  147. Tannengrün, Punsch und Erbsensuppe. In: Flensburger Tageblatt. 27. November 2012, abgerufen am 19. Juni 2015.
  148. Cornelia Pfeifer: Flensburger Weihnachtsmarkt: Ein Hauch von Punsch und Lichterglanz. In: Flensburger Tageblatt. 25. November 2014, abgerufen am 19. Juni 2015.
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  150. Ausgehökert: Kein Fischmarkt, kein Flohmarkt. In: Flensburger Tageblatt. 31. März 2014, abgerufen am 10. Juli 2014.
  151. Fischmarkt-Betreiber will Flohmarkt übernehmen: Abstimmungsgespräche mit der Stadt. In: MoinMoin. 24. März 2015, abgerufen am 11. Mai 2015.
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  158. Paul Selk (Hrsg.): Flensburger Anekdoten. 1. Auflage. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH u. Co. KG, Husum 1978, ISBN 3-88042-072-6, Petuhtanten-Kaffeeklatsch, S. 21–23 (unter der Mitarbeit von Renate Delfs).
  159. Klaus Witt: Flensburger Theaterleben vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart (= Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Nr. 8). Flensburg 1953.
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