Rhein-Niers-Bahn
Die Rhein-Niers-Bahn (RB 33) ist eine Regionalbahn-Linie in Nordrhein-Westfalen. Sie verbindet Essen mit Aachen über Duisburg am Rhein und Mönchengladbach an der Niers. In Lindern wird der Zug um einen Teil aus Heinsberg verstärkt. (Kursbuchstrecken 420, 425 und 485).
Betrieb
Die Linie verkehrt stündlich zwischen Essen und Aachen. Im Bahnhof Lindern zwischen Mönchengladbach und Aachen werden die aus Aachen kommenden Züge geflügelt. Der vordere Wagen setzt seine Fahrt wie bisher in Richtung Mönchengladbach fort, während der hintere nach einem Fahrtrichtungswechsel nach Heinsberg fährt. In Gegenrichtung wird er vor den aus Richtung Mönchengladbach kommenden Triebwagen gekuppelt, beide fahren in Doppeltraktion weiter nach Aachen.
Seit dem 6. Dezember 2020 werden drei- und fünfteilige Triebwagen der Baureihe 1440 mit 154 bzw. 264 Sitzplätzen eingesetzt. Die fünfteiligen Triebwagen kommen auf dem Linienast nach Essen, die dreiteiligen auf dem Ast nach Heinsberg zum Einsatz. Betreiber der Linie ist DB Regio.[2]
Geschichte
Zunächst verkehrte die Linie nur zwischen Wesel bzw. Duisburg und Mönchengladbach. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2002 ersetzte sie durch Verlängerung der in Duisburg beginnenden Fahrten auf dem Abschnitt Mönchengladbach – Aachen die Grenzland-Bahn, welche bis dahin als Durchbindung vom Rhein-Emscher-Express in Mönchengladbach begann und über Aachen hinaus auf der Bahnstrecke Köln–Aachen bis zum Bahnhof Köln-Deutz unter der Liniennummer RB 21 verkehrte.
Damit ergab sich folgendes Prinzip, das bis Dezember 2016 gefahren wurde. Die Linie wurde aus zwei stündlichen Verbindungen gebildet, die um etwa 30 Minuten versetzt fuhren:
- Wesel – Duisburg – Krefeld – Mönchengladbach
- Duisburg – Krefeld – Mönchengladbach – Aachen bzw. Heinsberg – Aachen (Flügelung)
Somit ergab sich auf dem Teilstück zwischen Duisburg und Mönchengladbach ein 30-Minuten-Takt.
In der Verkehrsplanung des Landes Nordrhein-Westfalen von 1998 war die Auflösung bzw. Umbenennung der Rhein-Niers-Bahn vorgesehen. So sollte sie ab 2015 auf dem Abschnitt Wesel–Duisburg als S-Bahn-Linie S 20 verkehren und von Duisburg aus weiterführen nach Düsseldorf. Auf dem Streckenabschnitt Wickrath–Duisburg sollte die Rhein-Niers-Bahn spätestens ab 2015 als S 21 verkehren und von Duisburg aus weiterführen bis Kamen. Die Übernahme des Abschnitts Aachen–Wickrath in das Netz der S-Bahn Rhein-Ruhr war in den Planungen nicht vorgesehen.[3] Diese Planungen wurden nicht umgesetzt.
Am 1. März 2008 wurde durch den AVV ein Zukunftskonzept 2015 veröffentlicht, wonach die Rhein-Niers-Bahn von Duisburg über Mönchengladbach und Lindern einerseits bis Heinsberg und andererseits bis Aachen geführt werden sollte. Damit sollte die Rhein-Niers-Bahn den Betrieb auf der Bahnstrecke Lindern–Heinsberg übernehmen, der ursprünglich der Euregiobahn zugesprochen wurde.[4][5] Die endgültigen Planungen sahen schließlich ein Flügelzugkonzept vor, bei dem zwei Einheiten der Baureihe 425 ab Aachen in Doppeltraktion fahren und in Lindern eine Zugteilung stattfindet.[6] Dieses Konzept wurde schließlich mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2013 umgesetzt. Der seit Einführung der Linie bestehende Halt im Bahnhof Kohlscheid wurde im Zuge des Fahrplanwechsels gestrichen. Seit dem 13. Dezember 2015 wird dieser auf Wunsch vieler Kunden wieder bedient. Seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 wird in der Regel eine Doppeltraktion bestehend aus einer Baureihe 425 (nach Duisburg) und einer Baureihe 426 (nach Heinsberg) genutzt.
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2016 wurde der nördliche Zuglauf zwischen Wesel und Mönchengladbach in Emscher-Niederrhein-Bahn (RB 35) umbenannt und umnummeriert. Die Umnummerierung war möglich, da die bisherige Linie RB 35 Der Weseler zum Rhein-IJssel-Express (RE 19) aufgewertet wurde. Betreiber der beiden neuen Linien RE 19 und RB 35 ist Abellio Rail NRW. Am 15. Dezember 2019 wurde die Rhein-Niers-Bahn über Mülheim nach Essen Hauptbahnhof verlängert.
Im Dezember 2016 gewann der bisherige Betreiber DB Regio die Ausschreibung des Betriebs vom 13. Dezember 2020 bis zum 10. Dezember 2034.[7]
Bis Dezember 2020 kamen Elektrotriebwagen der Baureihe 425 und der Baureihe 426 zum Einsatz. Bei Störungen, darunter Problemen mit den Triebwagen im Herbst, wurde gelegentlich mit Wendezügen bestehend aus n-Wagen und einer Lok der Baureihe 111 gefahren.
Zuglauf
Die Regionalbahn befährt in ihrem Verlauf die folgenden Eisenbahnstrecken:
- Bahnstrecke Dortmund–Duisburg zwischen Essen und Duisburg,
- Bahnstrecke Duisburg–Mönchengladbach auf kompletter Länge,
- Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach auf kompletter Länge,
- Bahnstrecke Lindern–Heinsberg (Rheinl) auf kompletter Länge.
Der ehemalige nördliche Zuglauf befuhr zudem:
- Bahnstrecke Duisburg–Dortmund zwischen Duisburg und Oberhausen,
- Bahnstrecke Oberhausen–Arnhem zwischen Oberhausen und Wesel.
Weblinks
- Beschreibung der Rhein-Niers-Bahn im NRWbahnarchiv von André Joost
Einzelnachweise
- Neues zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019. In: vrr.de. Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, abgerufen am 28. November 2019.
- RB 33: Neue Zugflotte sorgt für mehr Komfort. Aachener Verkehrsverbund, 4. Dezember 2020, abgerufen am 6. Dezember 2020.
- Marco Wegener: S-Bahn Rhein-Ruhr-Sieg – Bauvorhaben bei www.indusi.de
- Aachener Zeitung: Modifikation des Zielnetzes (2016) für den SPNV im Gebiet des AVV (Euregiobahn und Bahnverkehr NL)
- Die euregiobahn kommt nach Langerwehe. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) 9. Juni 2009, archiviert vom Original am 27. Dezember 2013; abgerufen am 8. November 2021.
- Betriebskonzept der Rhein-Niers-Bahn ab Dezember 2013 (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) auf wurmtalbahn.de, abgerufen am 16. Juli 2013.
- DB Regio betreibt RB 33 über 2020 hinaus. Aachener Verkehrsverbund, 14. Dezember 2016, abgerufen am 21. Dezember 2016.