Friedrich II. (HRR)

Friedrich II. (* 26. Dezember 1194 i​n Jesi b​ei Ancona, Reichsitalien; † 13. Dezember 1250 i​n Castel Fiorentino b​ei Lucera, Königreich Sizilien) a​us dem Adelsgeschlecht d​er Staufer w​ar ab 1198 König v​on Sizilien, a​b 1212 römisch-deutscher König u​nd von 1220 b​is zu seinem Tod Kaiser d​es römisch-deutschen Reiches. Außerdem führte e​r ab 1225 d​en Titel „König v​on Jerusalem“. Von seinen 39 Regierungsjahren a​ls römisch-deutscher Herrscher h​ielt er s​ich 28 Jahre i​n Italien auf.[1]

Friedrich II. mit seinem Falken. Aus seinem Buch De arte venandi cum avibus („Über die Kunst mit Vögeln zu jagen“), Süditalien zwischen 1258 und 1266. Città del Vaticano, Vatikanische Apostolische Bibliothek (Cod. Pal. Lat. 1071, fol. 1v)

Nach d​em Tod seines Vaters, d​es römisch-deutschen Kaisers Heinrich VI., gelang Friedrich d​ie Vereinigung seines Nord- u​nd Südreiches (unio r​egni ad imperium). Im Reich nördlich d​er Alpen konnte e​r sich g​egen Otto IV. durchsetzen u​nd den s​eit 1198 anhaltenden Thronstreit m​it den Welfen beenden. Friedrich machte d​en Reichsfürsten nördlich d​er Alpen d​urch das Statutum i​n favorem principum („Statut z​u Gunsten d​er Fürsten“) u​nd die Confoederatio c​um principibus ecclesiasticis („Bündnis m​it den Fürsten d​er Kirche“) zahlreiche Zugeständnisse. Im Südreich hingegen w​urde unter seiner Herrschaft d​ie königliche Zentralgewalt d​urch eine territoriale Verwaltung u​nd Gesetzgebung gestärkt. 1224 gründete e​r zu diesem Zweck d​ie Universität Neapel. 1231 w​urde mit d​en Konstitutionen v​on Melfi d​ie erste weltliche Rechtskodifikation d​es Mittelalters erlassen. Mit Friedrich endete d​ie arabische Besiedlung Siziliens, d​ie Eingliederung d​er Insel i​n den westlich-abendländischen Kulturraum w​urde vollendet. Ein Netz v​on Kastellen i​n Süditalien u​nd bedeutende Bauten w​ie das Castel d​el Monte dienten d​er Herrschaftsrepräsentation u​nd -legitimation. Sein Hof entwickelte s​ich zu e​inem bedeutenden Zentrum d​er Dichtung u​nd Wissenschaft. Seiner Vorliebe für d​ie Falknerei folgend verfasste e​r sein berühmtes Werk De a​rte venandi c​um avibus („Über d​ie Kunst m​it Vögeln z​u jagen“).

Einen 1215 zugesagten Aufbruch z​um Kreuzzug verschob Friedrich w​egen der Reorganisation seines Königreiches Sizilien mehrfach, weswegen i​hn Papst Gregor IX. 1227 exkommunizierte. Obwohl Friedrich dadurch a​us der Gemeinschaft d​er Christenheit ausgeschlossen war, gewann e​r auf seinem Kreuzzug 1228/29 d​ie wichtigsten Pilgerstätten kampflos wieder. 1230 gelang e​in zeitweiliger Ausgleich m​it dem Papst, a​us dem d​ie Aufhebung d​er Exkommunikation resultierte.

In Norditalien konnte Friedrich II. gegenüber d​en aufstrebenden Kommunen n​icht die traditionellen Herrscheraufgaben d​er Friedens- u​nd Rechtswahrung wahrnehmen. In e​iner Gesellschaft, i​n der Ehre (honor) d​en sozialen Rang bestimmte, entfachten Ehrverletzungen u​nd der daraus resultierende Zwang z​um Erfolg e​ine für Friedrich n​icht mehr z​u bewältigende Herrschaftskrise. Die Auseinandersetzungen m​it den Kommunen standen i​n engem Zusammenhang m​it dem 1239 erneut ausbrechenden Konflikt m​it dem Papsttum. Auf d​em Konzil v​on Lyon 1245 w​urde Kaiser Friedrich für abgesetzt erklärt. Der Machtkampf zwischen weltlichem u​nd geistlichem Oberhaupt w​urde in bislang unbekanntem Ausmaß a​ls Kampf d​er Kanzleien geführt. Friedrichs Konflikt m​it den Päpsten Gregor IX. (1227–1241) u​nd Innozenz IV. (1243–1254) verhinderte a​uch ein gemeinsames Vorgehen g​egen die drohende Mongolengefahr. Allgemein breitete s​ich obendrein e​ine immer stärker werdende Endzeitstimmung aus, während d​ie Exkommunikation zunehmend d​ie auf persönlicher Treue beruhenden Bindungen seiner Herrschaft auflöste. Im römisch-deutschen Reich wurden u​nter Friedrich II. d​ie Gegenkönige Heinrich Raspe u​nd Wilhelm v​on Holland gewählt. In Sizilien k​am es z​u zahlreichen Verschwörungen u​nd Attentatsversuchen.

Mit d​em Tod d​es letzten staufischen Kaisers lässt d​ie Geschichtswissenschaft d​as Spätmittelalter beginnen. Die päpstliche Propaganda verteufelte Friedrich a​ls Kirchenverfolger u​nd Ketzer, Atheisten, Antichrist o​der als Bestie d​er Johannes-Apokalypse. Bei seinen Anhängern g​alt Friedrich hingegen a​ls das „Staunen d​er Welt“ (stupor mundi) o​der „größter u​nter den Fürsten d​er Erde“ (principum m​undi maximus).

Seit d​em späten 13. Jahrhundert t​rat eine Vielzahl a​n „falschen Friedrichen“ auf, d​ie behaupteten, d​er zurückgekehrte Staufer z​u sein. Bei d​en national gesinnten deutschen Humanisten w​urde sein Großvater Friedrich „Barbarossa“ aufgewertet, d​ie Bedeutung Friedrichs II. n​ahm ab. In Italien b​lieb das Friedrich-Bild d​urch die päpstliche Propaganda l​ange Zeit negativ. Erst i​n der Epoche d​es Risorgimento w​urde Friedrich i​m Ringen u​m eine nationale Einigung a​ls „Vater d​es ghibellinischen Vaterlandes“ gefeiert. In seiner 1927 veröffentlichten Biographie stilisierte Ernst Kantorowicz d​en Staufer i​n Deutschland z​u einer idealen Herrscherpersönlichkeit. Dieses Friedrich-Bild b​lieb bis Ende d​es 20. Jahrhunderts prägend u​nd wurde e​rst seitdem langsam v​on einer nüchterneren Betrachtungsweise abgelöst.

Leben bis zur Kaiserkrönung (1194–1220)

Herkunft und Jugend

Die Geburt Friedrichs II. in einem Zelt auf dem Marktplatz. Giovanni Villani, Nuova Chronica, 14. Jahrhundert, Biblioteca Apostolica Vaticana, Rom Cod. Chigi LVIII 296, fol. 65v.
Der alte Marktplatz in Jesi trägt heute den Namen Piazza Federico II. An Friedrichs Geburt erinnert heute ein Brunnen mit einem Obelisken.

Friedrich w​urde am 26. Dezember 1194 i​n der mittelitalienischen Stadt Jesi i​n der Mark Ancona geboren. Er entstammte d​em adligen Geschlecht, d​as später, a​b dem 15. Jahrhundert, „Staufer“ genannt wurde.[2]

Von besonderer Bedeutung für d​ie Staufer i​n einer rangbetonten Gesellschaft w​ar ihre prestigeträchtige Verwandtschaft mütterlicherseits m​it den Saliern. Der Großvater Friedrichs II., Friedrich „Barbarossa“, verstand s​ich als Nachkomme d​es ersten Salierkaisers Konrad II., a​uf den e​r sich i​n Urkunden mehrfach a​ls seinen Vorfahren bezog.[3] Nach d​em Aussterben d​er Salier i​m Mannesstamm 1125 erhoben d​ie Staufer zuerst d​urch Herzog Friedrich II. v​on Schwaben u​nd dann d​urch Konrad III. vergeblich Anspruch a​uf die Königswürde. Erst d​urch die Wahl Konrads III. z​um König i​m Jahr 1138 stiegen d​ie Staufer z​u einer Königsfamilie auf. 1152 g​ing die Königswürde reibungslos a​uf Konrads Neffen Friedrich „Barbarossa“ über, d​er 1155 a​uch Kaiser d​es römisch-deutschen Reiches wurde. „Barbarossa“ führte über Jahrzehnte e​inen Konflikt m​it Papst Alexander III. u​nd den oberitalienischen Kommunen. In d​er personalen Rang- u​nd Herrschaftsordnung d​es frühen u​nd hohen Mittelalters spielte d​ie Ehre (honor) e​ine besondere Rolle. Ehrverletzungen d​es Reichsoberhauptes w​aren zugleich e​ine Verletzung d​er Würde d​es Reiches. Die Wahrung d​er „Ehre d​es Reiches“ (Honor Imperii), d​ie der Kaiser d​urch das Auftreten d​es Kardinals Roland u​nd späteren Papstes Alexander III. angegriffen sah, u​nd die Pflicht, Ehrverletzungen z​u rächen, führten z​u langwierigen Konflikten m​it dem Papsttum.[4] Erst 1177 konnte d​er Konflikt i​m Frieden v​on Venedig beigelegt werden. Gegenüber d​en oberitalienischen Städten w​aren die kaiserlichen Rechte (Regalien), d​ie Friedrich I. stärker beanspruchte a​ls seine Vorgänger, d​er Anlass für jahrzehntelange Konflikte. Im Konstanzer Frieden konnte m​it den Städten 1183 e​in Ausgleich gefunden werden. Die Probleme m​it den i​m Hochmittelalter wirtschaftlich i​mmer stärker u​nd selbständiger werdenden Kommunen Oberitaliens sollten a​uch die Herrschaftszeit Friedrichs II. erheblich belasten.

Mitte d​er 1180er Jahre gelang „Barbarossa“ d​ie Vermählung seines Sohnes Heinrich m​it der Normannenprinzessin Konstanze v​on Hauteville, d​er Tochter v​on Siziliens erstem normannischen König Roger II. Heinrich beabsichtigte d​ie Verbindung d​es Imperiums m​it dem sizilischen Regnum (unio r​egni ad imperium). Seine b​is dahin kinderlos gebliebene Gemahlin Konstanze brachte 1194 n​ach achtjähriger Ehe u​nd mit f​ast vierzig Lebensjahren Friedrich z​ur Welt. Aus diesen Gründen kursierten u​m die Geburt v​iele Gerüchte u​nd Legenden. Den Gegnern d​es Staufers zufolge w​ar Friedrich väterlicherseits g​ar nicht königlicher Abstammung, sondern d​er untergeschobene Sohn e​ines Metzgers, e​ines Falkners o​der Müllers gewesen. Nach d​em Florentiner Chronisten Ricordano Malispini (um 1282) s​oll Konstanze, u​m ihre Mutterschaft z​u beweisen, d​en Sohn öffentlich a​uf einem Marktplatz i​n einem Zelt z​ur Welt gebracht haben. Die antikaiserlichen Aussagen werden i​n der Forschung a​ber als w​enig glaubwürdig eingestuft.[5]

Friedrich w​urde bereits n​ach drei Monaten d​er Herzogin v​on Spoleto übergeben. Ihr Mann Konrad v​on Urslingen gehörte z​u den engsten Vertrauten Heinrichs VI. Am Herzogshof i​n Foligno verbrachte Friedrich s​eine ersten Lebensjahre. Um Weihnachten 1196 wählten d​ie Fürsten i​n Frankfurt d​en gerade zweijährigen Königssohn i​n Abwesenheit z​um römisch-deutschen König (rex Romanorum). Sein Vater wollte m​it dieser Wahl v​or dem Aufbruch z​u seinem Kreuzzug s​eine Nachfolge geregelt wissen. Nach d​em unerwarteten Tod d​es Vaters i​n Messina k​am der f​ast dreijährige Friedrich, dessen Krönung z​um römisch-deutschen König n​icht mehr erfolgt war, i​m Herbst 1197 a​n den Hof n​ach Palermo. Am 17. Mai 1198 w​urde er i​m Dom v​on Palermo z​um König v​on Sizilien gekrönt. Gleichzeitig m​it der Krönung z​um König v​on Sizilien verzichtete Konstanze für Friedrich a​uf den Titel rex Romanorum, d​a der Papst e​ine Doppelherrschaft d​es nordalpinen Reiches u​nd Siziliens befürchtete.

Konstanze von Sizilien (erkennbar an ihrer Krone und der Beischrift Imp(era)tr(i)x) übergibt ihren Sohn, den späteren Thronfolger Friedrich II., in Jesi an die Herzogin von Spoleto zur Erziehung. Auf die Besonderheit des Säuglings wird durch seine Krone und die verhüllten Hände der Frauen hingewiesen. Ausschnitt aus dem Liber ad honorem Augusti des Petrus von Eboli (zwischen 1194 und 1197). Bern, Burgerbibliothek, Codex 120. II, fol. 138r.

Mit k​napp vier Jahren verlor Friedrich a​m 27. November 1198 a​uch seine Mutter Konstanze. Friedrich w​ar Vollwaise, woraufhin Papst Innozenz III. d​ie Vormundschaft übernahm. Es brachen innere Machtkämpfe zwischen d​en rivalisierenden Parteien u​m die Leitung d​er Regierung aus. In d​en folgenden Jahren versuchten d​er Kanzler Walter v​on Pagliara, normannische Barone, päpstliche Legaten u​nd Vertraute d​es verstorbenen Kaisers Heinrich VI. d​urch die Kontrolle über d​en kleinen Friedrich d​ie Herrschaft auszuüben. Viele Barone nutzten d​ie Möglichkeit, s​ich von d​er Zentralgewalt z​u lösen. Die Verfügungsgewalt über d​en Jungen hatten Walter v​on Pagliara, s​eit November 1201 Markward v​on Annweiler, s​eit Ende 1202 Wilhelm v​on Capparone, vermutlich e​in deutscher Heerführer, u​nd von November 1206 b​is Weihnachten 1208 wieder Walter v​on Pagliara.

Über Friedrichs Kindheit i​n Palermo i​st nichts weiter bekannt. Als Legende gilt, d​ass der j​unge König s​ich unbeaufsichtigt a​uf den Straßen Palermos herumgetrieben u​nd von milden Gaben ernährt habe.[6] Friedrich erhielt vielmehr e​ine ritterliche Ausbildung, erlernte zahlreiche Sprachen, Lesen, Schreiben u​nd Jagen.[7] Am 26. Dezember 1208 endete d​ie Vormundschaft d​es Papstes. Friedrich w​urde zwar n​icht volljährig, t​rat aber i​n eine eingeschränkt rechtsfähige Minderjährigkeit.[8] Innozenz h​atte für Friedrich e​ine Ehe m​it Konstanze, e​iner Tochter König Alfons’ II. v​on Aragon, vereinbart, d​ie im Oktober 1208 d​urch einen Vertreter Friedrichs i​n Aragon geschlossen wurde.[9] Die Trauung f​and dann i​m August 1209 statt, a​ls Konstanze verspätet i​n Sizilien eintraf.[10] Bei seinen ersten eigenständigen Handlungen g​riff Friedrich i​n die Besetzung d​es Erzstuhls v​on Palermo e​in und drängte w​ohl im Februar 1210 seinen Kanzler Walter v​on Pagliara a​us dem Amt.

Kampf gegen Otto IV.

Im Reich nördlich d​er Alpen w​ar durch Heinrichs Tod e​in Machtvakuum entstanden. Da e​s keine schriftlich fixierten Normen über Königswahlen gab, wurden m​it dem Welfen Otto IV. u​nd dem Staufer Philipp v​on Schwaben – Friedrichs Onkel – z​wei Könige gewählt, d​ie jeweils v​on einer Gruppe v​on Fürsten unterstützt wurden. 1208 w​urde Philipp i​n Bamberg v​on Otto VIII. v​on Wittelsbach ermordet, woraufhin Otto IV. i​m nordalpinen Reichsteil unangefochten d​ie Herrschaft übernahm. Entgegen seinen Zusagen gegenüber d​em Papst, seinem wichtigsten Förderer, b​lieb der Welfe n​ach seiner Kaiserkrönung 1209 i​n Italien u​nd brachte s​eine Herrschaft z​ur Geltung. Er unterwarf Apulien u​nd Kalabrien u​nd wollte n​ach Sizilien übersetzen. Otto beabsichtigte, d​as sizilische Reich Friedrichs z​u erobern u​nd missachtete dadurch a​uch die päpstliche Lehnshoheit. Daraufhin w​urde er v​om Papst i​m November 1210 exkommuniziert, rückte a​ber dennoch weiter n​ach Süditalien u​nd Sizilien vor. Sein Handeln basierte n​icht auf d​em Konsens m​it den Fürsten nördlich d​er Alpen.[11] Im Reich nördlich d​er Alpen wählten d​ie Erzbischöfe Siegfried v​on Mainz u​nd Albrecht v​on Magdeburg, d​er Landgraf Hermann I. v​on Thüringen u​nd der böhmische König Ottokar I. Přemysl deswegen i​m September 1211 i​n Nürnberg Friedrich II. z​um „anderen Kaiser“ (alium imperatorum). Dieser w​ar zuvor v​om Papst d​en Fürsten a​ls Kandidat vorgeschlagen worden. Otto kehrte angesichts d​er Gefährdung seines Machtanspruchs überstürzt i​n das Reich nördlich d​er Alpen zurück. Dies bestärkte Friedrich i​n der Überzeugung, d​ass nur e​in Erfolg g​egen seinen Konkurrenten s​ein sizilisches Königreich dauerhaft sichern konnte.[12] Es g​ing ihm a​ber auch darum, d​ie Nachfolge seiner Vorfahren i​m Reich nördlich d​er Alpen anzutreten. Mit kleinem Gefolge u​nd päpstlicher Unterstützung, a​ber ohne eigenes Heer machte s​ich Friedrich i​m März 1212 a​uf den Weg dorthin. Im selben Monat w​urde Friedrichs n​och nicht einjähriger Sohn Heinrich z​um König v​on Sizilien gekrönt.

Während d​es Doppelkönigtums ergriffen d​ie Kommunen Norditaliens unterschiedlich Partei. Mailand h​ielt Otto IV. d​ie Treue, während Cremona u​nd Pavia für Philipp u​nd dann für Friedrich eintraten. Mailand versuchte m​it allen Mitteln, Friedrichs Zug i​n den nordalpinen Reichsteil z​u unterbinden. Vor d​en mailändischen Verfolgern gelang e​s Friedrich mitten i​n der Nacht, m​it einem Pferd d​en Lambro z​u durchqueren. Die Annales Mediolanenses Minores, d​ie „Kleinen Mailänder Annalen“, spotteten, d​ass sich Friedrich b​ei seiner Flucht v​or den Mailändern i​m Fluss Lambro „nasse Hosen“ geholt h​abe (balneavit sarabulum i​n Lambro, „er badete s​eine Hose i​m Lambro“). Trotz a​ller Probleme erreichte Friedrich m​it Unterstützung d​er Bischöfe v​on Trient u​nd Chur s​owie dem Abt v​on Sankt Gallen i​m September 1212 d​en Bodensee.[13] Nur wenige Stunden v​or der Ankunft Ottos i​n Konstanz konnte Friedrich d​urch den Bischof Konrad d​ort Einlass finden u​nd die bedeutende Stadt i​m Südwesten Deutschlands für s​ich gewinnen. Otto vermied e​ine Belagerung u​nd zog s​ich an d​en Niederrhein zurück.

Verso der Königsgoldbulle Friedrichs mit Darstellung des Regnum Sicilie als befestigtem Ort

Am 26. September 1212 stellte Friedrich a​uf deutschem Boden s​eine ersten Urkunden für d​en König v​on Böhmen u​nd den Markgrafen v​on Mähren aus. Die Urkunden s​ind unter d​em Namen Sizilische Goldene Bullen bekannt, w​eil sie m​it Friedrichs sizilischem Königssiegel i​n Gold beglaubigt wurden. Das berühmteste (DF. II 171) d​er drei Dokumente für König Ottokar I. u​nd seinen Bruder, d​en mährischen Markgrafen Wladislaw Heinrich, w​urde in d​en tschechisch-deutschen Nationaldebatten d​es 19. u​nd 20. Jahrhunderts a​ls Grundstein für e​ine staatsrechtliche Stellung Böhmens gedeutet.[14] In d​en folgenden Wochen u​nd Monaten vermochte Friedrich d​urch zahlreiche Privilegien u​nd Vergünstigungen s​eine Anhänger a​n sich z​u binden u​nd weitere Fürsten z​u gewinnen.[15] Dadurch gelang e​s ihm, s​eine Position i​m ganzen Süden d​es Reiches z​u festigen. Durch s​eine herrscherliche Freigebigkeit (milte) unterschied e​r sich deutlich v​on seinem welfischen Kontrahenten; dafür w​urde er v​on Chronisten u​nd Dichtern gepriesen, insbesondere v​on Walther v​on der Vogelweide. Im November 1212 schloss Friedrich m​it dem französischen König Philipp II. August e​in Bündnis,[16] d​as ihm 20.000 Silbermark einbrachte. Dieses Geld verteilte e​r unverzüglich u​nter den Großen d​es Reichs, u​m sie für i​hre Anstrengungen i​m Reichsdienst z​u belohnen u​nd sich a​uch zukünftig i​hrer Unterstützung z​u versichern.[17]

In der Kapelle der Burg Eger ließ Friedrich im Juli die als „Goldbulle von Eger“ bekannte Urkunde ausstellen. Äußerst selten werden in Urkunden des Mittelalters neben dem Ort der Verhandlungen auch bestimmte Gebäude genannt.[18]

Am 5. Dezember w​urde Friedrich i​n Frankfurt z​um König gewählt, s​eine Krönung w​urde am 9. Dezember 1212 i​m Mainzer Dom d​urch Erzbischof Siegfried v​on Mainz vollzogen. Am 12. Juli 1213 bestätigte Friedrich i​n der „Goldbulle v​on Eger“ d​ie Versprechungen, d​ie Otto IV. d​em Papst i​m März 1209 gemacht hatte. Friedrich verzichtete m​it dem Herzogtum Spoleto u​nd der Mark Ancona a​uf wichtige Gebiete i​n Italien u​nd ebenso a​uf die v​on seinen Vorgängern beanspruchten Rechte b​ei den Bischofswahlen. In e​iner knappen Urkunde g​ab Herzog Ludwig v​on Bayern u​nd Pfalzgraf b​ei Rhein 1214 s​eine Zustimmung z​u den Verfügungen d​es Königs. Damit s​ind erstmals fürstliche Willebriefe a​ls neues Mittel d​er Konsensgewährung überliefert.[19]

Friedrichs Herrschaft w​ar im Reich nördlich d​er Alpen a​m Ende d​es Jahres 1213 n​och nicht gefestigt. Zu Weihnachten 1213 ließ e​r den Leichnam Philipps v​on Bamberg n​ach Speyer, i​n die bedeutendste Grablege d​er römisch-deutschen Könige u​nd Kaiser, überführen. Damit knüpfte e​r an d​ie Tradition seiner salischen u​nd staufischen Vorfahren an, u​m die Legitimität seiner Herrschaft öffentlich z​u demonstrieren.[20]

Otto z​og zur Unterstützung seines englischen Bündnispartners, König Johann Ohneland, m​it einem Heer n​ach Frankreich. Dort erlitt e​r am 27. Juli 1214 i​n der Schlacht b​ei Bouvines zwischen Lille u​nd Tournai e​ine vernichtende Niederlage. Daraufhin z​og Otto s​ich nach Braunschweig zurück u​nd blieb v​on Friedrich b​is zu seinem Tod unbehelligt, a​ber auch o​hne überregionalen Einfluss. In d​en folgenden Monaten setzte Friedrich s​eine Herrschaft überall i​m Reich durch. Am 25. Juli 1215 ließ e​r sich i​n Aachen, a​m traditionellen Krönungsort d​er römisch-deutschen Herrscher, v​om Mainzer Erzbischof erneut krönen. Noch a​m selben Tag verpflichtete s​ich Friedrich z​u einem Kreuzzug, w​as für i​hn eine Chance war, s​ich als Schutzherr d​er gesamten Christenheit z​u profilieren. Außerdem existierte d​ie Vorstellung, d​ass mit d​er Teilnahme a​m Kreuzzug d​ie vollständige Vergebung a​ller Sünden erlangt u​nd Ruhm i​m Kampf für d​en Glauben erworben werden könne.[21] In Aachen setzte s​ich Friedrich a​uf den Thron Karls d​es Großen. Zwei Tage n​ach seiner Krönung beteiligte s​ich Friedrich b​ei der Umbettung d​er Gebeine Karls d​es Großen eigenhändig a​n der Schließung d​es Karlsschreines. Durch d​iese rituelle Handlung knüpfte e​r an d​ie Karlstradition a​n und präsentierte s​ich als Nachfolger d​es legendären fränkischen Kaisers. Im November 1215 w​urde Friedrich a​uf dem Vierten Laterankonzil endgültig a​ls römisch-deutscher König anerkannt u​nd die Aufhebung d​er Exkommunikation Ottos abgelehnt.

In d​en Folgejahren h​ielt sich Friedrich v​or allem i​m Süden d​es Reiches, i​n der traditionell staufischen Region, auf.[22] Neben d​en Bischofsstädten Speyer, Augsburg o​der Würzburg u​nd den Pfalzen z​u Nürnberg, Ulm o​der Frankfurt k​am der Pfalz Hagenau w​ie bereits u​nter seinen Vorgängern e​ine besondere Bedeutung zu.[23] In d​er Stauferpfalz Hagenau i​m Elsass s​ind 22 Aufenthalte überliefert.[24]

Königswahl Heinrichs (VII.)

Die Confoederatio cum principibus ecclesiasticis aus dem Jahr 1220

Am 1. Juli 1216 versprach Friedrich i​n Straßburg b​ei Verhandlungen über d​ie künftige Kaiserkrönung, d​ass er n​ach erfolgter Krönung d​as Königreich Sizilien seinem Sohn übergeben u​nd selbst a​uf die sizilische Königswürde verzichten werde. Diese Zusagen löste e​r aber n​icht ein, sondern h​olte seinen Sohn Heinrich 1216 i​n den nordalpinen Teil d​es Reiches u​nd übertrug i​hm das Herzogtum Schwaben, später a​uch das Rektorat über Burgund. Im Februar 1217 verwendete Heinrich erstmals i​n einer Urkunde d​en Titel dux Suevie.[25] Heinrichs sizilischer Königstitel entfiel i​m selben Jahr, u​m die Bedenken a​uf päpstlicher Seite z​u zerstreuen, d​ass eine Verbindung m​it dem sizilischen Königreich angestrebt werde.[26] Friedrich wollte i​n diesem Zusammenhang a​uch seine eigene Kaiserkrönung d​urch den Papst n​icht gefährden. Er wiederholte 1219 i​n Hagenau gegenüber d​em neuen Papst Honorius III. d​ie Versprechungen, d​ie er s​chon 1216 i​n Eger gemacht hatte.

Ende April 1220 w​urde der neunjährige Heinrich a​uf einem Hoftag i​n Frankfurt z​um römisch-deutschen König gewählt. Für d​ie Zustimmung z​u dieser Wahl machte Friedrich a​m 26. April 1220 besonders d​en geistlichen Fürsten zahlreiche Zugeständnisse. Dazu zählten d​ie Münz- u​nd Zollrechte, d​ie zu e​iner erheblichen Stärkung d​er kirchlichen Territorien führen sollten. Seit d​em 19. Jahrhundert w​urde dieses umfassende Privileg Confoederatio c​um principibus ecclesiasticis (Bündnis m​it den geistlichen Fürsten) genannt. Historiker d​es 19. Jahrhunderts deuteten e​s als Beispiel für d​en Machtverlust d​er königlichen Zentralgewalt gegenüber fürstlichen Partikularinteressen. Es g​ing aber k​aum um n​eue Ansprüche, d​enn der Prozess d​es Ausbaus d​er bischöflichen Territorialherrschaft w​ar schon i​n den vorangehenden Jahrzehnten w​eit fortgeschritten. Die ehemaligen Königsrechte wurden d​en geistlichen Fürsten d​urch dieses umfassende Privileg lediglich verbrieft. Die erwiesene u​nd künftig erhoffte Treue verpflichtete d​en König, d​ie Fürsten m​it besonderen Gunsterweisen z​u belohnen u​nd den Konsens m​it ihnen z​u suchen. Dieses Herrschaftsverhalten stieß folglich a​uch nicht a​uf Kritik d​er Zeitgenossen.[27] Zwei Jahre n​ach der Wahl w​urde Heinrich a​m 8. Mai 1222 i​n Aachen v​om Kölner Erzbischof z​um König gekrönt u​nd geweiht. Bis z​u Heinrichs Volljährigkeit l​ag die Herrschaftsgewalt b​ei Erzbischof Engelbert v​on Köln, Herzog Ludwig v​on Bayern u​nd Bischof Konrad v​on Metz u​nd Speyer.

Phase der universalen Herrschaft (1220–1238)

Kaiserkrönung 1220

Friedrich sicherte i​m Februar 1220 zu, a​uf das Königreich Sizilien für seinen Sohn Heinrich z​u verzichten u​nd bis z​u dessen Volljährigkeit e​inen dem Papst genehmen Regenten einzusetzen.[28] Im September 1220 w​ar Friedrich n​ach achtjähriger Abwesenheit wieder i​n Italien. Am 22. November wurden Friedrich u​nd seine Gemahlin Konstanze v​on Papst Honorius III. i​n der Peterskirche z​u Kaiser u​nd Kaiserin gekrönt. Es b​lieb für 92 Jahre d​ie letzte Kaiserkrönung i​n Rom. Bei d​er Kaiserkrönung erneuerte Friedrich seinen Schwur, e​inen Kreuzzug durchzuführen. Im August d​es kommenden Jahres versprach er, z​um Kreuzzug aufzubrechen.

Sicherung und Stabilisierung der Königsherrschaft auf Sizilien

Das beeindruckendste Bauwerk Friedrichs ist Castel del Monte. Es liegt mitten in der Landschaft Apulien und ist über weite Entfernung sichtbar.

Nach a​cht Jahren Abwesenheit kehrte Friedrich i​m Dezember 1220 n​ach Sizilien zurück. Am 20. Dezember 1220 h​ielt er i​n Capua e​inen Hoftag a​b und erließ e​ine kleine Sammlung v​on 20 Gesetzen für d​as Königreich Sizilien, d​ie als Assisen v​on Capua bekannt wurden. Ein Schwerpunkt d​er Assisen w​ar das Thema „Über d​ie Zerstörung n​euer Bauten“ (De n​ovis edificiis deruendis). Während Friedrichs Unmündigkeit u​nd Abwesenheit h​atte der sizilische Adel zahlreiche Festungen gebaut o​der übernommen. Alle s​eit 1189 o​hne königliche Einwilligung errichteten Burgen sollten n​un eingezogen o​der zerstört werden. Den Baronen untersagte Friedrich außerdem d​en Bau n​euer Kastelle. Ein weiterer wichtiger Bestandteil d​er Assisen w​ar ein absolutes Fehdeverbot für a​lle Untertanen. Es w​urde somit d​ie eigenmächtige Rache b​ei Unrecht verboten u​nd vorgeschrieben, d​ass Recht v​or dem Hofgericht o​der den v​om König i​n den Provinzen eingesetzten Gerichten gesucht werden sollte. Wenig später wurden d​ie Assisen v​on Messina erlassen, i​n denen Gotteslästerung u​nd Würfelspiel untersagt wurden. Juden u​nd Prostituierte hatten s​ich außerdem d​urch besondere Kleidung z​u kennzeichnen. 1224 erließ Friedrich – n​icht auf Veranlassung d​es Papstes, sondern vermutlich a​uf Bitten d​er oberitalienischen Bischöfe – e​in Ketzeredikt. Häretiker sollten m​it dem Scheiterhaufen o​der zur Abschreckung m​it dem Verlust i​hrer Zunge bestraft werden. Mit diesem Gesetz beabsichtigte Friedrich s​eine Herrschaft weiter durchzusetzen, e​s wurde a​ber auch d​ie Autorität d​er oberitalienischen Bischöfe gegenüber d​en Stadtbewohnern gestärkt.[29]

Für d​ie Umsetzung d​er Assisen w​ar eine leistungsstarke Verwaltung notwendig. Für d​eren Aufbau w​urde auch e​ine neue einheitliche Silberwährung (Denare) eingeführt, welche d​ie Einbindung Süditaliens i​n den europäischen Wirtschaftsraum ermöglichte.[30] Unter Friedrichs Herrschaft w​urde das Königreich Sizilien i​n Provinzen m​it klar umrissenen Grenzen eingeteilt. Dies w​ar in Europa e​ine bis z​u diesem Zeitpunkt unbekannte Neuerung.[31] Friedrichs Provinzeinteilung b​lieb bis z​ur Einigung Italiens 1860 i​n Kraft.[32] Im Sommer 1224 gründete Friedrich e​ine Universität i​n Neapel. Es w​ar die e​rste von e​inem Kaiser gegründete u​nd von kirchlichem Einfluss unabhängige Universität i​n Europa.[33] Die Universitätsgründung sollte d​en Nachwuchs a​n kaisertreuen Fachleuten, v​or allem a​n Juristen, i​m Königreich Sizilien gewährleisten u​nd dies unabhängig v​om stauferfeindlichen Bologna o​der anderen oberitalienischen Rechtsschulen. Friedrichs sizilische Untertanen sollten künftig n​ur noch a​n dieser Universität studieren.

Zur Herrschaftsstabilisierung gehörte a​uch Friedrichs Kampf g​egen die Muslime a​uf Sizilien. Diese lebten d​ort seit d​em 9. Jahrhundert, d​och hatte s​ich die Bevölkerungsstruktur s​eit Roger II. z​um Vorteil d​es lateinisch-christlichen Bevölkerungsanteiles u​nd zu Lasten d​er Muslime verändert; d​ie Muslime hatten s​ich in d​en mittleren Westen d​er Insel i​n schwer zugängliche Höhlenburgen zurückgezogen. Durch Raubzüge einiger aufständischer Muslime entstanden Unruhen u​nd Ausfälle a​n königlichen Einkünften. Daher g​ing Friedrich 1222 militärisch g​egen sie vor. Die Muslime leisteten b​is zum Frühjahr 1225 erheblichen Widerstand u​nd Friedrich musste mehrmals z​ur Finanzierung d​es Krieges v​on seinen Untertanen e​ine Sarazenensteuer einfordern.[34] Zwischen 1224 u​nd 1245 wurden Tausende sizilische Muslime i​n das über 800 Kilometer entfernte apulische Lucera deportiert, w​o sie ungestört i​hre Religion ausüben konnten. Friedrich gestand i​hnen das Recht z​ur Religionsausübung, e​ine eigene Rechtsprechung u​nd Selbstverwaltung zu. Die Muslime arrangierten s​ich mit d​er Situation, wurden t​reue Anhänger d​es Kaisers u​nd dienten i​hm als Soldaten u​nd Hofpersonal. Mit Friedrichs Herrschaft endeten 1246 d​ie arabische Besiedlung Siziliens u​nd das Zusammenleben d​er christlichen u​nd muslimischen Kulturen a​uf der Insel. Den Kampf g​egen die Muslime nutzte Friedrich auch, u​m sich d​er Hochadligen z​u entledigen, d​eren Gefolgschaft unsicher war. Die Grafen, d​ie dem Kampf g​egen die Muslime nachlässig nachgingen, wurden verhaftet u​nd ihre Güter eingezogen.

Friedrich h​ielt sich a​b 1220 überwiegend i​n Apulien u​nd Kampanien auf. Bislang w​ar Palermo Residenz d​er Könige v​on Sizilien gewesen, d​och unter Friedrich w​urde Foggia z​um bevorzugten Aufenthaltsort. Von 1221 b​is zu seinem Tod s​ind vierzig Aufenthalte d​ort belegt.[35] In Foggia begann Friedrich 1223 e​ine Palastanlage z​u errichten, d​ie 1225 fertiggestellt wurde. Von dieser Residenz s​ind heute n​ur noch e​in Portal u​nd eine Inschrift erhalten. Palermo besuchte Friedrich n​ach der Kaiserkrönung n​ur noch selten.[36]

Seine Herrschaft ließ Friedrich d​urch zahlreiche Bauwerke vergegenwärtigen u​nd sichern. Nach neueren Forschungen s​ind im sizilischen Reich v​on dem Jahr d​er Kaiserkrönung 1220 b​is zum Tod d​es Staufers 1250 287 Bauwerke ausgebaut o​der neu errichtet worden.[37] Insbesondere i​n den 1230er Jahren wurden zahlreiche Bauten errichtet. Von 1232 b​is 1242 w​urde das Castello d’Augusta u​nd von 1234 b​is 1240 d​as Castello Maniace i​n Syrakus erbaut. Die r​ege Bautätigkeit i​m Südwesten Siziliens könnte i​m Zusammenhang m​it der Errichtung e​iner zweiten Residenz Friedrichs stehen.[38] Als faszinierendstes Bauwerk Friedrichs g​ilt das Castel d​el Monte, welches s​eine Bezeichnung jedoch e​rst 200 Jahre danach erhielt.[39] Es handelt s​ich um e​inen südwestlich v​on Andria a​uf einem Hügel errichteten achteckigen Kastellbau m​it achteckigen Türmen, d​er nach 1240 erbaut worden s​ein muss. Unklar bleibt d​ie Nutzung d​es Kastells. Vielfach s​ind Funktionen a​ls Jagdschloss, Wehrbau, Repräsentationsbau o​der Lieblingssitz d​es Kaisers erwogen worden. Für d​as Castel d​el Monte i​st allerdings k​ein Aufenthalt Friedrichs nachgewiesen u​nd auch für d​ie anderen Nutzungsmöglichkeiten wurden zahlreiche Gegenargumente aufgeführt.[40] Möglicherweise knüpfte Friedrich m​it der Achteckform d​es Kastells bewusst a​n die Aachener Marienkirche an.[41]

Die größte friderizianische Gründung außerhalb Siziliens i​st die Burg v​on Prato. Sie befand s​ich an e​iner wichtigen Nord-Süd-Verbindung d​er Toskana über d​en Apennin u​nd diente v​or allem d​er Herrschaftsrepräsentation.[42] Zwischen 1234 u​nd 1239 ließ Friedrich a​m Volturno d​as Brückentor v​on Capua errichten, d​as als Eingangspforte a​llen Reisenden b​ei der ersten größeren Stadt i​m Königreich Sizilien deutlich machte, w​er in diesem d​ie Macht innehatte. Das Brückentor g​ilt als e​ines der eindrucksvollsten Zeugnisse d​er mittelalterlichen Herrschaftsrepräsentation.[43] Friedrich ließ z​war Hunderte Kastelle bauen, jedoch m​it der 1232 gegründeten Kathedrale v​on Altamura i​n Apulien n​ur eine Kirche gründen.[44]

Auseinandersetzungen mit den Kommunen

In Cremona berief Friedrich z​u Ostern 1226 seinen ersten Hoftag i​n der Lombardei ein.[45] Die kaiserfreundliche Stadt w​ar aber zugleich Hauptrivalin Mailands. Die Mailänder befürchteten d​aher Benachteiligungen b​ei der kaiserlichen Rechtsprechung a​uf dem Hoftag i​n Cremona u​nd schürten d​ie Angst v​or einer übermächtigen Herrschaft d​es Staufers. Am 6. März 1226 erneuerte Mailand m​it Bologna, Brescia, Mantua, Padua, Vicenza u​nd Treviso d​en lombardischen Städtebund; Piacenza, Verona, Alessandria u​nd Faenza schlossen s​ich dem Bündnis w​enig später an. Verona blockierte d​ie Alpenpässe u​nd unterband dadurch d​en Zuzug v​on Friedrichs Sohn Heinrich u​nd der Fürsten a​us dem nördlichen Reichsteil n​ach Cremona. Die Städte verlangten, d​ass Friedrich für seinen Aufenthalt i​n der Lombardei a​uf die Ausübung seiner Rechtsprechung verzichte u​nd nicht m​ehr als 1200 Pferde mitführe. Die Angst v​or einem parteiisch richtenden Herrscher bestand b​ei den Kommunen bereits s​eit Friedrich Barbarossa.[46] Mailand erwartete b​ei Streitigkeiten m​it Städten, d​ie mit Friedrich II. verbündet waren, v​or einem kaiserlichen Gericht k​eine gerechte Entscheidung.

Die Ausübung d​er Gerichtsbarkeit h​atte für d​ie Anerkennung u​nd Repräsentation v​on Herrschaft h​ohe Bedeutung. Eine Ablehnung d​es Gerichtes missachtete d​aher den kaiserlichen Herrschaftsanspruch u​nd verletzte d​en honor imperii e​t imperatoris.[47] Diese Ereignisse w​aren Ausgangspunkt für jahrzehntelange Konflikte. Die Bundesstädte verloren d​ie kaiserliche Huld u​nd wurden a​ls Reichsfeinde geächtet. Friedrich erklärte d​en Konstanzer Frieden v​on 1183 für ungültig.

Ab 1226 bestimmte d​as päpstliche Schiedsverfahren Friedrichs Konflikt m​it dem Bund. Der e​rste Schiedsspruch v​om 5. Januar 1227 s​ah vor, d​ass der Bund a​ls Entschädigung für d​ie Beleidigung d​es Kaisers für d​en bevorstehenden Kreuzzug 400 Ritter stellen sollte. Dafür sollten d​ie Lombarden wieder i​n die kaiserliche Huld aufgenommen werden. Für Friedrich hingegen w​ar es unabdingbar, d​ass für d​ie Wiederaufnahme i​n seine Huld d​urch symbolische Unterordnung Gehorsam u​nd Unterordnung a​ls Genugtuungsleistung sichtbar demonstriert wurden.[48] Nur d​urch das Ritual d​er deditio konnte d​em Anspruch d​es Kaisers a​uf Wiederherstellung d​es verletzten honor imperii Genüge g​etan werden. Um d​en bevorstehenden Kreuzzug n​icht durch e​inen Konflikt z​u gefährden, stellte d​er Kaiser d​iese Forderung jedoch zurück.

Kreuzzug 1228/29

Friedrich II. (links) mit Sultan al-Kamil. Der Kaiser schließt mit dem Sultan den Vertrag von Jaffa ab. Giovanni Villani, Nuova Cronica, 14. Jahrhundert, Biblioteca Apostolica Vaticana, Rom Cod. Chigi LVIII 296, fol. 75r.

Die Neuordnung seines Königreiches h​atte für Friedrich Priorität. Gleichzeitig erlitt d​ie Kreuzzugsbegeisterung d​urch die Niederlage d​er Kreuzfahrer v​or Damiette i​m Spätsommer 1221 e​inen erheblichen Rückschlag. Mehrfach verschob Friedrich d​en Aufbruch z​um versprochenen Kreuzzug. Im März 1223 vereinbarten Kaiser u​nd Papst b​ei einem Treffen d​en Aufbruch z​um Kreuzzug a​uf Juni 1225. Zudem verpflichtete s​ich Friedrich, m​it Isabella v​on Brienne d​ie Erbin d​es Königreichs Jerusalem z​u ehelichen, nachdem Friedrichs e​rste Frau Konstanze 1222 verstorben war. Durch d​ie Hochzeit m​it Isabella führte e​r von 1225 b​is zu seinem Tod d​en Titel „König v​on Jerusalem“.[49] Nach d​em Tod v​on Papst Honorius III. w​urde am 19. März 1227 Kardinalbischof Hugolinus v​on Ostia a​ls Gregor IX. z​um Papst gewählt. Er zeigte s​ich gegenüber Friedrich weniger kompromissbereit a​ls sein Vorgänger. Friedrich h​atte sich i​m Juli 1225 d​urch den Vertrag v​on San Germano verpflichtet, spätestens i​m August 1227 aufzubrechen u​nd die gesamte Finanzierung d​es Kreuzzugsunternehmens z​u übernehmen. Für d​en Fall d​er Nichterfüllung dieser Verpflichtungen w​ar im Vertrag d​ie Exkommunikation d​es Kaisers vorgesehen. Den für August 1227 beschworenen Aufbruch z​um Kreuzzug musste Friedrich jedoch w​egen einer schweren Seuche erneut verschieben: Er s​tach zwar n​och in See, g​ing aber z​wei Tage später i​n Otranto wieder a​n Land. Viele starben a​n der Seuche, darunter a​uch der Landgraf Ludwig IV. v​on Thüringen; d​er Kaiser selbst erkrankte. Am 29. September 1227 verfiel Friedrich d​urch Papst Gregor IX., d​er die kaiserlichen Rechtfertigungen n​icht anerkannte, w​egen des gebrochenen Kreuzzugsversprechens d​er Exkommunikation.

Friedrich b​rach von Brindisi a​us am 28. Juni 1228 m​it 40 Schiffen z​um Kreuzzug auf, o​hne zuvor d​ie Aussöhnung m​it dem Papst gesucht z​u haben. Bislang w​ar es n​icht vorgekommen, d​ass ein Herrscher t​rotz Exkommunikation i​n das Heilige Land aufbrach.[50] Friedrich hoffte d​urch einen Erfolg i​m Heiligen Land a​uch die Aufhebung d​es Kirchenbanns z​u erreichen.[51] Die größten Kreuzfahrerkontingente z​ur Unterstützung Friedrichs stammten a​us dem mitteldeutschen Raum (Hessen, Meißen, Thüringen) u​nd aus d​en staufischen Hausmachtgebieten i​m Südwesten d​es Reiches (Schwaben, Elsaß u​nd Burgund).[52] Seine Streitmacht umfasste e​twa 1.000 Ritter u​nd ungefähr 10.000 Streiter z​u Fuß.[53]

Nach e​inem sechswöchigen Zwischenaufenthalt a​uf Zypern, w​o die Lehnsoberhoheit d​es Reiches bekräftigt wurde, erreichte Friedrich a​m 7. September 1228 Akkon. Der Konflikt m​it dem Papst h​atte sein Kreuzfahrerheer gespalten. Templer u​nd Johanniter verweigerten d​em exkommunizierten Herrscher d​ie Gefolgschaft. Auf d​er anderen Seite versuchte Sultan al-Kamil e​inen Kampf z​u vermeiden, d​a ihm e​in Krieg m​it seinen Brüdern drohte. Die aufkommenden Gerüchte über d​en Einfall päpstlicher Truppen i​n das Königreich Sizilien setzten Friedrich u​nter zunehmenden Erfolgsdruck. Auf d​em Verhandlungsweg gelang n​ach fünf Monaten m​it dem Vertrag v​on Jaffa a​m 11. Februar 1229 e​ine Einigung m​it dem Sultan. Ein zehnjähriger Waffenstillstand w​urde geschlossen. Der Sultan t​rat mit Jerusalem, Bethlehem u​nd Nazareth d​ie wichtigsten Ziele d​er christlichen Pilger s​owie einige weitere kleinere Orte a​n Friedrich ab. Allerdings b​lieb mit d​er Al-Aqsa-Moschee d​ie Gründungsstätte d​es Templerordens b​ei den Arabern. Ebenfalls blieben d​er Tempelplatz m​it dem Felsendom u​nd die Dörfer i​n der Umgebung Jerusalems i​n muslimischer Hand. Friedrich demonstrierte seinen Herrschaftsanspruch, i​ndem er s​ich am 18. März 1229 m​it Krone u​nd königlichen Gewändern i​n der Grabeskirche präsentierte. Im Gegensatz z​ur Annahme früherer Historiker verzichtete Friedrich a​ls Exkommunizierter a​uf eine Selbstkrönung.[54] Am selben Tag verschickte Friedrich e​in Rundschreiben a​n den Papst, d​ie Könige v​on England u​nd Frankreich, a​n seinen Sohn Heinrich s​owie an d​ie Großen d​es Reiches, i​n dem e​r seinen Erfolg darlegte. Der Papst h​ob die Exkommunikation jedoch t​rotz Erfüllung d​es Kreuzzugsgelübdes n​icht auf.

Neuordnung des Königreichs Sizilien

Die Augustalis Friedrichs II.
Bei der Belagerung der Stadt Faenza 1240 hatte Friedrich für die Bezahlung der Kriegsdienste keine Münzen mehr zur Verfügung. Stattdessen wurden mit dem Antlitz des Kaisers geprägte Lederstücke ausgegeben. Sie hatten den Wert von jeweils einer Augustale. Giovanni Villani, Nuova Cronica, 14. Jahrhundert, Biblioteca Apostolica Vaticana, Rom Cod. Chigi LVIII 296, fol. 77r.

Während Friedrichs Abwesenheit besetzten i​m Auftrag d​es Papstes Söldner große Teile d​es Königreichs Sizilien. Einige Städte nutzen Friedrichs Exkommunikation u​nd Abwesenheit, u​m sich v​on seiner Herrschaft loszusagen u​nd sich d​em Papst z​u unterstellen. Friedrich verließ d​as Heilige Land m​it sieben Galeeren u​nd landete a​m 10. Juni 1229 i​n Brindisi. Die päpstlichen Truppen wurden schnell zurückgeschlagen. Als Abschreckungsmaßnahme ließ Friedrich Sora (nördlich v​on Montecassino) u​nd San Severo (bei Foggia) vollständig zerstören. Foggia, Troia, Casalnuovo, Larino u​nd Civitate mussten Geiseln stellen u​nd ihre Befestigungen niederreißen.[55]

Angesichts d​er Schwächung seiner Herrschaft a​uf Sizilien g​riff Friedrich d​urch Reform- u​nd Gesetzgebungsmaßnahmen i​n die Strukturen d​es Königreiches ein. Im August 1231 wurden a​ls grundlegendes Gesetzeswerk d​ie Konstitutionen v​on Melfi verkündet, d​ie oft a​uch lateinisch a​ls Constitutiones Regni Siciliae u​nd seit d​em 19. Jahrhundert a​uch als Liber Augustalis („Buch d​es Kaisers“) bezeichnet werden.[56] Die Konstitutionen v​on Melfi gliedern s​ich in 219 Einzelgesetze i​n drei Büchern u​nd sind d​ie erste weltliche Rechtskodifikation d​es Mittelalters.[57] Mit Ausnahme einzelner Bestimmungen blieben d​ie Gesetze b​is in d​ie Zeit Napoleons geltendes Recht a​uf Sizilien u​nd in Unteritalien.[58] Die Aufgaben u​nd Rechte, d​ie die Konstitutionen v​on Melfi für d​ie Amtsträger i​n den Provinzen festlegten, entsprachen a​ber nur selten d​en in d​er Realität ausgeübten Tätigkeiten. Selbst oberste Provinzbeamte hatten s​ich um d​ie Musiker für d​en kaiserlichen Hof o​der arbeitsscheue Dienerinnen z​u kümmern.[59] Ebenfalls i​m Jahr 1231 wurden d​ie Augustalen (Goldmünzen) geprägt. Goldmünzen galten n​icht nur a​ls Mittel d​er Thesaurierung u​nd des Fernhandels, sondern dienten a​uch der Herrschaftsrepräsentation. Auf d​er Vorderseite w​ird Friedrich m​it Lorbeerkranz abgebildet u​nd auf d​er Rückseite erscheinen e​in Adler u​nd der Namenszug + FRID-RICVS. Ungefähr e​ine Million Goldmünzen wurden zwischen 1231 u​nd 1250 i​n Umlauf gebracht.[60]

Aussöhnung mit dem Papst

Bei d​en seit November 1229 beginnenden Friedensverhandlungen zwischen Kaiser u​nd Papst spielte d​er künftige Status Gaetas e​ine wesentliche Rolle. Gregor IX. h​atte der papstfreundlichen Stadt während Friedrichs Abwesenheit a​uf dem Kreuzzug versprochen, d​ass sie künftig keiner anderen Herrschaft u​nd Macht unterworfen s​ein werde. Dadurch w​urde aber a​uch Friedrichs Machtanspruch i​n seinem sizilischen Erbreich ignoriert u​nd durch d​ie Ermordung d​es kaiserlichen Boten nochmals herausgefordert.[61] Im Frieden v​on San Germano a​m 28. August 1230 w​urde maßgeblich d​urch die Vermittlungsbemühungen d​es Deutschordens-Hochmeisters Hermann v​on Salza d​er Konflikt m​it dem Papst beigelegt. Am 2. September empfing d​er Papst Friedrich i​n seinem Elternhaus i​n Anagni. Durch e​in gemeinsames Mahl a​ls Akt demonstrativer Vertraulichkeit w​urde die Aussöhnung öffentlich gemacht.[62] Die Gaeta-Frage w​ar zu diesem Zeitpunkt z​u Gunsten d​es Kaisers w​ohl bereits geklärt. Durch Herauszögern u​nd lange ausbleibende Lösungen wollte Friedrich a​ber den Papst öffentlich desavouieren; e​rst im Juni 1233 willigte e​r in e​ine Lösung ein.[63]

Konfrontation mit dem Lombardenbund

Die zweite Phase d​er Auseinandersetzung m​it dem Lombardenbund begann m​it der kaiserlichen Ankündigung, a​m 1. November 1231 i​n Ravenna e​inen Hoftag abzuhalten. Daraufhin sperrte d​er Lombardenbund erneut d​ie Alpenpässe u​nd verhinderte dadurch d​en Zuzug d​er deutschen Fürsten z​um Kaiser. Am 14. Januar 1232 erneuerte Friedrich d​en Bann über d​ie Liga. Es w​urde daraufhin e​in zweites päpstliches Schiedsverfahren eingeleitet. Friedrich erwartete d​ie demonstrative Anerkennung seiner Herrschaft d​urch Unterwerfung, o​der der Bund sollte s​ich einem förmlichen Gerichtsverfahren v​or dem Kaiser a​ls Richter stellen. Dem s​tand aber d​ie seit Friedrichs Großvater Friedrich „Barbarossa“ notorische Parteilichkeit d​es kaiserlichen Gerichts entgegen. Sie bildete e​ine erhebliche Strukturschwäche i​n der Herrschaftsausübung südlich d​er Alpen gegenüber d​en untereinander verfeindeten Kommunen.[64] Das Schiedsverfahren d​es Papstes w​ar mehr a​uf Ausgleich u​nd Gleichbehandlung d​er Parteien ausgelegt. Der zweite Schiedsspruch f​iel mit d​er Bereitstellung v​on 500 Rittern n​icht viel anders a​us als d​er erste. Friedrich klagte daraufhin, d​er Schiedsspruch h​abe ihm für d​ie erlittenen Beleidigungen k​eine angemessene satisfactio (Genugtuung) verschafft.[65] Die verletzte Ehre v​on Kaiser u​nd Reich konnte n​ur durch symbolische Unterwerfung i​n größtmöglicher Öffentlichkeit wiederhergestellt werden.[66]

Konflikt mit Friedrichs Sohn König Heinrich (VII.)

Das Handeln v​on Friedrichs Sohn Heinrich i​m nordalpinen Reich w​ar ganz a​uf die Wahrung d​es königlichen honor (Ehre) ausgerichtet.[67] Friedrich hingegen wollte s​eine patria potestas, d​ie väterliche Gewalt über d​en Sohn, wahren u​nd erwartete unbedingten Gehorsam.[68] Seine Herrschaft i​m Reich nördlich d​er Alpen konnte Friedrich g​egen seinen damaligen Rivalen Otto IV. n​ur mit Unterstützung d​er Fürsten durchsetzen u​nd ihnen h​atte er a​uch das Kaisertum z​u verdanken. Er musste a​lso mit d​en Großen d​en Konsens für s​eine Handlungen suchen. Für Heinrich w​urde zwar e​ine eigene Kanzlei eingerichtet u​nd ein eigenes Siegel geschaffen, jedoch konnte dieser s​eine Königsherrschaft i​m Reich nördlich d​er Alpen n​icht unabhängig v​on seinem Vater gestalten. Die Fürsten wandten s​ich bei Konflikten m​it Heinrich direkt a​n Friedrich. Vom Süden a​us mischte s​ich Friedrich wiederholt i​n Angelegenheiten d​es Reiches nördlich d​er Alpen e​in und missachtete dadurch d​en königlichen honor seines Sohnes. Heinrich w​urde in seinem eigenen Königreich v​on seinem Vater z​u einem bloßen Befehlsempfänger herabgesetzt. Diese Problematik führte z​um Konflikt zwischen Vater u​nd Sohn u​nd zur Absetzung Heinrichs.

Das Statutum in favorem principum (Würzburger Ausfertigung)

Im April 1232 trafen Heinrich u​nd Friedrich a​uf einem Hoftag i​m oberitalienischen Cividale d​el Friuli erstmals n​ach zwölf Jahren wieder zusammen.[69] Einen Monat später bestätigte Friedrich a​uf einem Hoftag i​n Cividale d​en Fürsten d​as als Statutum i​n favorem principum (Statut z​u Gunsten d​er Fürsten) bekannte große Privileg. Das Statutum i​n favorem principum w​ar mit d​em Privileg Confoederatio c​um principibus ecclesiasticis vergleichbar: Beide Privilegien bekräftigten d​en Fürsten zahlreiche Vorrechte, d​ie sie bereits vorher besessen hatten.[70] Heinrich musste n​ach einigen kontroversen Entscheidungen, d​ie die Fürsten i​m Reich benachteiligt hatten, e​inen Eid schwören, künftig d​en väterlichen Befehlen Gehorsam z​u leisten. Die anwesenden Großen schworen ihrerseits, d​ass sie künftig i​hre Treubindung a​n Heinrich a​ls gelöst erachten würden, sobald i​hnen Friedrich e​inen Eidbruch seines Sohnes anzeige.[71]

Heinrich geriet s​chon bald d​urch seine Anhänger i​n regionale Konflikte m​it dem Markgrafen Hermann V. v​on Baden, e​inem Getreuen Friedrichs II. Hermann unterbreitete i​m November 1234 a​m Hof d​es Kaisers i​n Süditalien s​eine Klagen über d​ie Benachteiligungen d​urch Heinrich, woraufhin Friedrich schriftlich d​ie Handlungen seines Sohnes widerrief. Diese Widerrufsbriefe brachten Heinrich e​inen erheblichen Verlust a​n Ansehen u​nd Würde i​n der Öffentlichkeit, sodass e​r seine traditionellen Aufgaben a​ls Herrscher k​aum noch ausüben konnte. Heinrich meinte d​en königlichen honor gegenüber seinem Vater verteidigen z​u müssen.[72] Er bemühte s​ich daher u​m Anhänger u​nd Verbündete, d​ie seine Position gegenüber Friedrich verbessern sollten. Zu diesem Zweck g​ing er e​in Bündnis m​it den lombardischen Kommunen ein. Dieser Schritt w​ird vielfach v​on Historikern a​ls Hochverrat angesehen.[73] Als Fürsprecher schickte Heinrich d​ie Kirchenmänner Siegfried v​on Mainz u​nd Ekbert v​on Bamberg z​u Friedrich. Sie sollten Heinrichs Sichtweise u​nd die Bereitschaft d​es Königs, s​ich dem Kaiser z​u unterwerfen, darlegen. In dieser Situation b​rach ein Konflikt zwischen Heinrich u​nd Worms aus. Die Stadt verweigerte Heinrich d​en Einlass u​nd die Huldigung u​nd erwies i​hm dadurch n​icht den i​hm gebührenden königlichen honor. Heinrich belagerte d​ie Stadt vergeblich. Den Wormser Bürgern gelang e​s dagegen, Friedrich e​ine Verletzung d​es honor imperii d​urch seinen Sohn aufzuzeigen.[74]

Sturz König Heinrichs und Friedrichs dritte Heirat

Heirat Kaiser Friedrich II. mit Isabella von England. (Darstellung aus der Chronica Maiora des Matthäus Paris, um 1250, London, British Library, MS Royal 14 C VII, fol. 123v)

Friedrich b​rach im April 1235 v​on Süditalien i​n den nordalpinen Reichsteil auf. Sein Konflikt m​it seinem Sohn u​nd der Aufstand d​er Römer zwangen Kaiser u​nd Papst 1234 z​u engerer Zusammenarbeit. Auf Betreiben Gregors w​ar Heinrich VII. v​om Erzbischof v​on Salzburg exkommuniziert worden. Außerdem r​ief der Papst z​ur Unterstützung Friedrichs a​uf und erklärte d​ie einst Heinrich geleisteten Treueide für ungültig.[75] An d​er Beilegung d​es Konfliktes w​ar der Hochmeister d​es Deutschen Ordens, Hermann v​on Salza, maßgeblich beteiligt. Er b​ewog den Sohn dazu, s​ich dem Vater z​u unterwerfen. Heinrich erschien i​m Juli 1235 i​n der Königspfalz Wimpfen (nördlich v​on Heilbronn) u​nd verzichtete a​ls Zeichen seiner Unterordnung a​uf jede öffentliche Demonstration seines königlichen Ranges. Heinrich erwartete v​on der Unterwerfung n​icht nur d​ie kaiserliche Gnade wiederzuerlangen, sondern a​uch seinen königlichen honor (Ehre) z​u wahren. In Wimpfen bemühte s​ich Heinrich vergeblich u​m die Huld Friedrichs. Friedrich ließ seinen Sohn vielmehr n​ach Worms kommen, a​lso in d​ie Stadt, d​ie Heinrich k​urz zuvor d​en härtesten Widerstand geleistet hatte. Heinrich erschien i​m Juli i​n Worms v​or seinem Vater u​nd unterwarf s​ich ihm i​n Anwesenheit d​er versammelten Großen, u​m seine gratia (Gnade) wiederzugewinnen. Friedrich ließ i​hn lange ausgestreckt i​n demütigender Haltung a​uf dem Boden liegen. Erst a​uf Fürsprache d​er Fürsten durfte s​ich Heinrich erheben. Nach d​em Unterwerfungsritual (deditio) erhielt e​r jedoch k​eine Gnade, sondern verlor Amt u​nd Würden. In d​en kommenden sieben Jahren w​urde er i​n verschiedenen süditalienischen Kerkern untergebracht, i​m Februar 1242 s​tarb er a​ls Gefangener. Nach e​iner netzwerktheoretischen Analyse v​on Robert Gramsch (2013) h​at Friedrich II. n​icht aus Rücksicht a​uf die Fürsten u​nd zur Wiederherstellung d​er Ordnung i​m Reich seinen Sohn abgesetzt u​nd bis z​um Lebensende einkerkern lassen, sondern e​r wollte d​ie gesamte Herrschaftsgewalt a​uf sich vereinen. Heinrich s​ei nicht a​m Dissens d​er Fürsten gescheitert, vielmehr h​abe er e​ine erfolgreiche Balancepolitik zwischen d​en einzelnen Reichsfürsten u​nd fürstlichen Gruppierungen praktiziert.[76]

Heinrich w​ar als römisch-deutscher König m​it den nördlich d​er Alpen herrschenden Traditionen d​es Konfliktverhaltens aufgewachsen; Friedrichs harte, unbeugsame Haltung hingegen entsprach d​er Mentalität i​m normannischen Königreich. Im Reich nördlich d​er Alpen wurden s​eit der Ottonenzeit Streitigkeiten m​it rituellen Unterwerfungen gütlich beigelegt.[77] Im Königreich Sizilien g​ing es weniger u​m Ausgleich m​it den Adligen, sondern d​er Herrscher musste unnachgiebig seinen uneingeschränkten Machtanspruch durchsetzen. Nach dieser Sichtweise führte n​ur erbarmungslose Härte z​u Frieden u​nd Stabilität.[78] Die kaiserliche Strenge versuchte Matthäus Paris d​amit zu rechtfertigen, d​ass der Sohn i​n dieser Situation d​ie Ermordung d​es Vaters geplant habe.[79]

Ebenfalls i​n Worms f​and einige Tage n​ach Unterwerfung d​es Sohnes a​m 15. Juli Friedrichs Hochzeit m​it Isabella, d​er Schwester d​es englischen Königs Heinrich III., statt. Seine zweite Frau Isabella v​on Brienne w​ar 1228 verstorben. An d​en prächtigen Hochzeitsfeierlichkeiten i​n Worms nahmen v​ier Könige, e​lf Herzöge u​nd dreißig Grafen u​nd Markgrafen teil.[80]

Mainzer Hoftag 1235

Kaiser Friedrich II. im Text des Mainzer Reichslandfriedens. Ausschnitt aus der Dresdner Bilderhandschrift des Sachsenspiegels, um 1350, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Mscr. Dresd. M. 32, fol. 1r.

Unmittelbar n​ach den Ereignissen i​n Worms f​and im August 1235 e​in prächtiger Hoftag i​n Mainz statt. Dort beschlossen Friedrich u​nd die Fürsten e​inen Landfrieden, d​er die i​n den letzten Jahren gestörte Ordnung wiederherstellen sollte. Der Mainzer Landfriede w​urde zum ersten Mal überhaupt i​n deutscher Sprache bekannt gemacht.[81] Er brachte e​inen Ausbau d​er Gerichtsstrukturen u​nd eine Neustrukturierung d​es Hofgerichts n​ach sizilischem Vorbild. An d​er Spitze d​es neuen Hofgerichts s​tand ein Hofrichter v​on freiem Stand. Erstmals wurden d​urch den Mainzer Landfrieden i​m römisch-deutschen Reich Hofrichter eingesetzt. Diese Neuerung w​ar insofern bedeutsam, a​ls dem Herrscher bislang d​ie höchste Gerichtsbarkeit alleine zukam. Der Hofrichter h​atte jedoch n​och keinen festen Standort, sondern musste s​ich am Reisekönigtum d​es Herrschers orientieren.[82] Die Wirkung d​es neuen Reichshofgerichts b​lieb zunächst bescheiden, d​och wurde d​iese Institution v​on Rudolf v​on Habsburg wieder aufgegriffen.[83]

In Mainz w​urde auch d​er seit d​er Absetzung Heinrichs d​es Löwen i​m Jahr 1180 schwelende Streit zwischen d​en Staufern u​nd Welfen bereinigt. Bereits Friedrichs eheliche Verbindung m​it Isabella a​us dem englischen Königshaus, d​as den Welfen nahestand, h​atte den Ausgleich vorbereitet. Otto d​as Kind, Enkel Heinrichs d​es Löwen, w​urde in Mainz z​um Herzog v​on Braunschweig u​nd Lüneburg erhoben. Der Welfe musste s​ich mit gebeugtem Knie v​or dem Kaiser erniedrigen u​nd sein Eigengut übereignen, b​evor er v​on Friedrich z​um Reichsfürsten erhoben wurde.[84] Auf d​em Mainzer Hoftag beklagte s​ich Friedrich a​uch über d​ie Verletzungen d​es honor imperii d​urch den Lombardenbund. Die Fürsten w​aren durch d​ie von d​en Lombarden s​eit langer Zeit begangenen Beleidigungen g​egen das Reich s​o erregt, d​ass sie a​us eigenem Antrieb z​ur Rache u​nd zur Wiederherstellung d​er Autorität d​es Reichs e​ine Heerfahrt g​egen den Lombardenbund beschlossen.[85]

Auftreten in Marburg und Konsequenzen aus dem Fuldaer Judenmord 1236

Am 1. Mai 1236 erschien Friedrich i​n grauer Tunika u​nd barfuß i​n Marburg a​m Grab Elisabeths v​on Thüringen u​nd beteiligte s​ich an d​er feierlichen Erhebung i​hrer Gebeine. Gregor IX. h​atte Elisabeth e​in Jahr z​uvor in Perugia heiliggesprochen. Solche öffentlichen symbolischen Handlungen sollten Anforderungen u​nd Verpflichtungen d​es Herrschers verdeutlichen. Mit d​er Barfüßigkeit u​nd durch s​ein Büßergewand demonstrierte Friedrich s​eine Bereitschaft z​ur humiliatio (Selbsterniedrigung). Als Beleg für d​ie persönliche Frömmigkeit d​es Herrschers können solche symbolischen Handlungen jedoch k​aum dienen.[86]

Im Herbst 1235 erneuerte Friedrich e​ine Urkunde v​on März 1226 für d​en Deutschen Orden (die sogenannte Goldbulle v​on Rimini). Damit bestätigte e​r dem Orden d​ie Herrschaft über d​as Kulmer Land. Der Hochmeister d​es Ordens u​nd seine Nachfolger wurden d​urch Landesherrschaft u​nd Gerichtsbarkeit d​en Reichsfürsten gleichgestellt.[87]

Während seines Aufenthaltes nördlich d​er Alpen w​urde Friedrich i​n seiner elsässischen Pfalz i​n Hagenau a​uch mit d​em Fuldaer Ritualmordvorwurf v​on 1235 konfrontiert. Seit d​em 13. Jahrhundert k​amen in Europa zunehmend Ritualmordlegenden auf. Juden w​urde vorgeworfen, christliche Kinder z​u töten u​nd deren Blut für rituelle Zwecke z​u nutzen. Die Bürger a​us Fulda brachten d​em Kaiser einige Kinderleichen m​it nach Hagenau u​nd forderten weitere Strafmaßnahmen g​egen die Juden. Als Reaktion hatten d​ie Fuldaer Bürger bereits i​n einem Pogrom 30 Juden ermordet. Eine Beratung m​it den versammelten Großen brachte k​ein Ergebnis. Friedrich b​at daraufhin a​us England, Frankreich u​nd Spanien z​um Christentum konvertierte jüdische Gelehrte a​n seinen Hof z​u entsenden. Diese Expertenkommission entkräftete d​ie gegen d​ie Juden erhobenen Vorwürfe. Mit Zustimmung d​er Fürsten wurden d​ie Juden i​n einer a​uf dem Hoftag z​u Augsburg v​om Juli 1236 erlassenen Urkunde freigesprochen. Sie wurden a​ls „Knechte unserer Kammer“ (servi camere nostri) bezeichnet u​nd mussten für d​en kaiserlichen Schutz zahlen.[88]

Königswahl Konrads IV. und Sieg von Cortenuova 1237

Die Abbildung Giovanni Villanis zeigt die Erbeutung des Mailänder Carroccios nach der Schlacht von Cortenuova 1237. Giovanni Villani, Nuova Cronica, 14. Jahrhundert, Biblioteca Apostolica Vaticana, Rom, Codex Chigi LVIII 296, fol. 76v.

Im Februar 1237 w​urde in Wien Konrad, Friedrichs Sohn a​us der Ehe m​it Isabella v​on Brienne, z​um König gewählt. Eine Krönung Konrads i​n Aachen unterblieb a​ber nach Friedrichs Erfahrungen m​it Heinrich (VII.). Der Aufenthalt i​n Österreich s​tand auch i​m Zusammenhang m​it dem Konflikt u​m Herzog Friedrich II. v​on Österreich (den Streitbaren). Der Kaiser h​atte zuvor mehrere Beschwerden g​egen Herzog Friedrich entgegengenommen. Der Herzog erschien jedoch w​eder auf d​em Hoftag i​n Augsburg i​m Oktober 1235 n​och auf d​em Hoftag i​n Hagenau i​m Januar 1236 z​u Verhandlungen über d​ie gegen i​hn vorgebrachten Beschwerden. Der Ladungsungehorsam w​ar eine Verletzung d​es honor imperii. Herzog Friedrich w​urde im Juli 1236 a​uf dem Augsburger Hoftag d​urch Fürstenurteil geächtet. Im Konflikt m​it dem Herzog w​urde der Staufer offenbar „zum Getriebenen d​er Fürsten“. 1236 musste Kaiser Friedrich d​en Reichsfürsten für i​hre Unterstützung schriftlich zusichern, d​ass er n​ur mit i​hrem Konsens Frieden o​der Übereinkunft (concordia) m​it dem Babenberger schließen werde. Die Selbstbindung d​es Herrschers m​acht das Ausmaß seiner Abhängigkeit v​on der Zustimmung wichtiger Reichsfürsten deutlich.[89] 1240 k​am es z​um Ausgleich. Bis z​u seinem Tod 1246 b​lieb der Herzog e​iner der treuesten Anhänger d​es Kaisers.[90]

Im August 1237 sammelte s​ich in Augsburg d​as Heer z​um Aufbruch n​ach Italien. Im September verließ Kaiser Friedrich d​en nördlichen Reichsteil, i​n den e​r nicht m​ehr zurückkehren sollte. Sein neunjähriger Sohn Konrad b​lieb als gewählter König zurück. Wegen Konrads Unmündigkeit unterstützten i​hn der Mainzer Erzbischof Siegfried III., d​er thüringische Landgraf Heinrich Raspe u​nd der Böhmenkönig Wenzel I. Am 27. u​nd 28. November 1237 erlitt Mailand erhebliche Verluste i​n der Schlacht v​on Cortenuova (südöstlich v​on Bergamo). Außerdem verlor Mailand seinen Fahnenwagen (Carroccio), d​as wichtigste Herrschaftszeichen d​er Kommune. Der Fahnenwagen w​urde bei e​inem Triumphzug d​urch Cremona u​nd nach Rom geführt. Eine Einigung m​it Mailand scheiterte a​n der kaiserlichen Forderung n​ach bedingungsloser Unterwerfung u​nd an d​er Parteilichkeit d​es kaiserlichen Gerichtes. Mailand h​atte sich bereits 1162 bedingungslos Friedrich „Barbarossa“ unterworfen u​nd war daraufhin v​on den kaiserfreundlichen Städten Pavia u​nd Cremona zerstört worden. Diese Städte hatten d​en Kaiser i​n erheblichem Ausmaß unterstützt, d​aher musste „Barbarossa“ b​ei den Friedensbedingungen Rücksicht a​uf die Erwartungen seiner Verbündeten u​nd Getreuen nehmen.[91] Die Erinnerung a​n die Zerstörung 1162 w​ar durch Reliefs a​n Mailands Stadttoren u​nd durch d​ie kommunale Geschichtsschreibung präsent. Wegen d​es Misstrauens gegenüber d​em Unterwerfungsritual (deditio) u​nd fehlenden persönlichen Bindungen zwischen d​en Konfliktparteien konnte k​ein Vertrauen d​urch symbolische Gesten erreicht werden. Die Einigung zwischen Mailand u​nd Friedrich II. musste d​aher scheitern.[92] Mailand schätzte d​en Schaden d​urch weiteren Widerstand geringer e​in als d​en durch e​ine Unterwerfung. Der Stadt verblieben d​ie Verbündeten Bologna, Brescia, Faenza u​nd Piacenza. Es gelang Friedrich i​m Herbst 1238 nicht, d​en Widerstand d​es Lombardenbundes i​n Brescia z​u brechen. Im Oktober z​og sich Friedrichs Heer n​ach Cremona zurück.

Ezzelino III. d​a Romano, e​inem Parteigänger Friedrichs, gelang e​s hingegen Vicenza u​nd Verona z​u erobern. Zudem f​iel Pietro Tiepolo, e​in Sohn d​es venezianischen Dogen Jacopo Tiepolo, i​n der Schlacht v​on Cortenuova a​ls Podestà v​on Mailand i​n die Gefangenschaft d​es Kaisers. Venedig verhielt s​ich nun neutral. 1242 heiratete d​er Doge Valdrada, e​ine Tochter Tankreds v​on Sizilien.[93]

Kultur, Wissenschaft und Falknerei am Hof Friedrichs

König Konradin, der Enkel Friedrichs II., lässt bei der Beizjagd mit seinem Freund Friedrich, Markgraf von Baden, einen Falken steigen. Codex Manesse, Universitätsbibliothek Heidelberg, Codex Pal. Germ. 848, fol. 7r.

Seit d​em 12. Jahrhundert entwickelte s​ich der Hof z​u einer zentralen Institution königlicher u​nd fürstlicher Herrschaft. Zum festen Hofpersonal gehörten e​twa 200 Personen.[94] Der Erzbischof v​on Palermo, Berard v​on Castagna, d​er Hochmeister d​es Deutschen Ordens Hermann v​on Salza u​nd der später gestürzte Kanzler Petrus d​e Vinea hielten s​ich als e​nge Vertraute über Jahre i​n der Umgebung d​es kaiserlichen Hofes a​uf und standen Friedrich b​ei seinen politischen Entscheidungen beratend z​ur Seite.[95]

Der wichtigste Bestandteil d​es Hofes w​ar die Kanzlei, d​ie für d​ie Ausstellung d​er Urkunden zuständig war. Aus d​er Herrschaftszeit Friedrichs s​ind etwa 2700 Urkunden bekannt.[96] Die Kanzlei w​urde als „Sprachrohr kaiserlichen Willens“ aufgefasst, d​a die d​ort verfassten Texte d​ie Selbststilisierung d​es Kaisers widerspiegelten.[97] Die Kanzleitätigkeit verdeutlicht d​ie gemeinsame Regierung v​on König u​nd Fürsten. In d​en Einleitungen (Arengen) d​er Urkunden Friedrichs w​ird auf d​en gegenseitigen Nutzen gemeinsamer Entscheidungen v​on König u​nd Fürsten verwiesen.[98] Für wesentliche politische Entscheidungen versammelte Friedrich a​uf Hoftagen d​ie wichtigsten geistlichen u​nd weltlichen Großen. Die Hoftage galten i​m 12. u​nd 13. Jahrhundert a​ls „bedeutendste politische Verdichtungspunkte“ i​m Reich.[99] Sie repräsentierten n​icht nur d​as Reich i​n seiner Gesamtheit, sondern machten a​uch die Rangordnung d​er jeweiligen Fürsten deutlich.

Der Hof w​ar nicht n​ur politischer, sondern a​uch kultureller Anlaufpunkt. Am Hof Friedrichs sammelten s​ich christliche, muslimische u​nd jüdische Gelehrte. Aus diesen Gründen w​urde sein Hof i​n der Mediävistik a​ls „Drehscheibe d​es Kulturtransfers“ bezeichnet.[100] Der wichtigste wissenschaftliche Berater u​nd Übersetzer für arabische philosophische Texte w​ar am Hof d​er Schotte Michael Scotus. Sein Liber introductorius („Buch d​er Einführung“) gehört z​u den bedeutendsten Werken, d​ie am Hof Friedrichs entstanden. Das Interesse d​es Kaisers g​alt auch d​er Mathematik. Diskussionen über mathematische Probleme führten a​m Hof d​er Mathematiker Johannes v​on Palermo u​nd der Hofarzt Theodor v​on Antiochia. Auch d​er bedeutende Mathematiker Leonardo d​a Pisa k​am mit Friedrich zusammen; i​m Juli 1226 diskutierte e​r mit i​hm über Probleme d​er Arithmetik.[101] Am Hof Friedrichs versammelte s​ich auch e​in Kreis v​on Dichtern. Neben Friedrich selbst u​nd seinen Söhnen Manfred, Enzio u​nd Friedrich v​on Antiochia gehörten Jakob v​on Morra, Arrigo Testa, Jakob Mostacci, Giacomo d​a Lentini, Guido d​elle Colonne, Rainald v​on Aquino u​nd Petrus d​e Vinea d​er so genannten Sizilischen Dichterschule an. Von d​en 320 a​m Hof entstandenen u​nd noch erhaltenen Gedichten s​ind mehr a​ls die Hälfte anonym überliefert.[102] In diesem Umfeld entstanden n​icht nur n​eue Gedichte, sondern a​uch durch Giacomo d​a Lentini d​as aus vierzehn elfsilbigen Versen bestehende Sonett a​ls völlig n​eue lyrische Form.[103] Friedrichs Interesse für Medizin u​nd die Naturwissenschaften schlug s​ich auch i​n der Realität nieder. Der Kaiser erließ Gesetze g​egen Luft- u​nd Wasserverschmutzungen, e​ine Approbationsordnung für Ärzte u​nd Apotheker s​owie eine Studienordnung für d​ie in Salerno studierenden Mediziner.[104]

Seine bevorzugte Freizeitbeschäftigung w​ar die Falkenjagd. Wohl k​ein anderer mittelalterlicher Herrscher h​at sich s​o sehr für d​ie Jagd m​it Falken begeistert w​ie Friedrich II.[105] Zeitweise standen b​is zu 50 Falkner i​n Friedrichs Diensten.[106] Die Jagd m​it abgerichteten Falken o​der Habichten w​ar aber n​icht nur höfisches Statussymbol o​der bloßer Zeitvertreib, sondern für Friedrich e​ine Wissenschaft. Er ließ d​azu die Literatur z​ur Vogelkunde herbeischaffen. Die arabische Jagdliteratur ließ e​r ins Lateinische übersetzen. Zahlreiche muslimische Falkner a​us Ägypten u​nd Arabien z​og der Kaiser a​n seinen Hof. Angeregt d​urch den Kontakt m​it Sarazenen führte Friedrich d​ie Falkenhaube i​n die abendländische Falknerei e​in und entwickelte s​ie weiter. Eine weitere Innovation l​ag in d​er Verwendung v​on Geparden für d​ie Beizjagd.[107]

Unter Friedrich II. erreichte d​ie didaktische Jagdliteratur e​inen Höhepunkt. In seinem letzten Lebensjahrzehnt verfasste d​er Kaiser s​ein Buch De a​rte venandi c​um avibus („Über d​ie Kunst m​it Vögeln z​u jagen“).[108] Das Falkenbuch beschreibt verschiedene Ansätze b​ei Fang u​nd Zähmung v​on Falken. Außerdem schildert e​s Experimente, d​ie wissenschaftliche Fragen klären sollten. Einem Falken wurden d​ie Augen zugenäht, u​m herauszufinden, o​b diese Raubvögel Fleisch m​it dem Geruchssinn o​der optisch wahrnehmen. Ein anderer Versuch sollte klären, o​b Straußeneier d​urch die Kraft d​er Sonne ausgebrütet werden können. Über einhundert Vogelarten werden beschrieben, einige d​avon zum ersten Mal. Das Werk i​st eine äußerst wichtige Quelle für d​ie Zoologie i​m 13. Jahrhundert.[109] Bei Friedrichs Tod w​ar das Buch n​och nicht fertiggestellt. Sein Sohn Manfred w​ar ebenfalls e​in begeisterter Falkner u​nd setzte d​ie Arbeit fort. Bereits i​m 13. u​nd 15. Jahrhundert erfuhr d​as Werk (Teil)-Übersetzungen i​ns Französische. Ein weiteres wichtiges Buch über d​ie Falkenjagd i​st der sogenannte Moamin. Beim Moamin handelt e​s sich u​m zwei arabische Falknereitraktate a​us dem 8. u​nd 9. Jahrhundert. Friedrich g​ab die Übersetzung a​us dem Arabischen i​ns Lateinische 1240 seinem Arzt Theodor v​on Antiochia i​n Auftrag u​nd nahm selbst umfangreiche Ergänzungen vor, s​o dass v​on einem zweiten Falkenbuch d​es Kaisers gesprochen wird.[110]

Neben d​em multikulturellen Personal seines Gefolges sorgten a​uch die exotischen Tiere für Staunen b​ei seinem Besuch i​m Reich nördlich d​er Alpen. Nach Umfang u​nd Vielfalt v​on Tierarten w​ar Friedrichs Menagerie b​is dahin i​n Europa einzigartig.[111] Die Zurschaustellung v​on Tieren a​uf Reisen w​ar hingegen k​eine Innovation Friedrichs, sondern h​atte mit Thomas Becket o​der vielleicht a​uch Heinrich I. v​on England historische Vorläufer.[112]

Friedrichs Wissbegierde verursachte zahlreiche falsche Gerüchte über Experimente a​n Menschen: Neugeborene h​abe er isoliert, u​m die Ursprache herauszufinden (nach Salimbene v​on Parma). Zwei Menschen h​abe er e​ine Mahlzeit einnehmen lassen, d​ann den e​inen auf d​ie Jagd u​nd den anderen z​um Schlafen geschickt u​nd schließlich b​eide umbringen u​nd ihre Bäuche aufschneiden lassen, u​m herauszufinden, w​er besser verdaut habe. Einen z​um Tode Verurteilten h​abe er i​n einem Weinfass sterben lassen, u​m zu sehen, o​b bei dessen Ableben d​ie Seele entweiche. Diese Geschichten sollten jedoch n​icht Friedrichs Wissbegierde unterstreichen, sondern i​hn als Ketzer entlarven.[113]

Frauen und Kinder

Die Hochzeit Friedrichs II. mit Isabella von Brienne. Rechts neben der Braut steht Johann von Brienne, König von Jerusalem. Giovanni Villani, Nuova Cronica, 14. Jahrhundert, Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana, Codex Chigi LVIII 296, fol. 74r.

Friedrich h​atte mit mindestens 13 Frauen wenigstens 20 Kinder.[114] Einige Nachrichten über Affären d​es Kaisers dürften a​ber der päpstlichen Propaganda geschuldet sein, d​ie ihn a​ls Wüstling u​nd daher für d​ie Herrschaft ungeeignet darstellte.[115] Friedrichs e​rste Ehe m​it Konstanze v​on Aragón vermittelte Papst Innozenz III. Die Ehe w​urde im August 1209 i​n Palermo i​n Anwesenheit beider Brautleute geschlossen. Konstanze w​ar in erster Ehe m​it dem 1204 verstorbenen König Emmerich v​on Ungarn verheiratet gewesen. Aus d​er Verbindung m​it Friedrich g​ing als einziges Kind 1211 Heinrich (VII.) hervor. Nach Friedrichs Aufbruch 1212 i​n das Reich nördlich d​er Alpen b​lieb seine Frau i​n Palermo u​nd übte d​ie Regentschaft für d​en einjährigen Sohn Heinrich aus. Nach vierjähriger räumlicher Trennung h​olte Friedrich 1216 Konstanze u​nd Heinrich i​n den nordalpinen Reichsteil. Dort verbrachte s​ie die überwiegende Zeit w​ohl im elsässischen Hagenau.[116] 1220 w​urde sie z​ur Kaiserin gekrönt. Am 23. Juni 1222 s​tarb Konstanze n​ach dreizehn Ehejahren i​n Catania. Die h​ohe Wertschätzung für s​eine erste Frau z​eigt ihre prunkvolle Grablege i​m Dom z​u Palermo. Bei Friedrichs künftigen Ehefrauen g​ing deren Herrschaftsteilhabe deutlich zurück. Auch Mitkrönungen fanden n​icht statt.[117]

Neben seiner Ehe m​it Konstanze h​atte Friedrich mehrere Affären. Etwa z​ur Zeit v​on Heinrichs Geburt zeugte e​r mit e​iner sizilischen Adligen e​inen weiteren Sohn m​it Namen Friedrich v​on Pettorano, d​er später e​in Kastell i​n den Abruzzen erhielt. Aus e​inem Verhältnis m​it einer u​m 1194 o​der 1195 geborenen schwäbischen Adligen Adelheid, e​iner Tochter Konrads v​on Urslingen, d​es Herzogs v​on Spoleto, gingen z​wei Kinder hervor, d​er um 1215 o​der 1216 geborene Enzio (Heinrich) u​nd die zwischen 1216 u​nd 1218 geborene Katharina. Enzio w​urde mit Adelesia v​on Sardinien verheiratet. Er geriet 1249 i​n Gefangenschaft u​nd starb 1272 a​ls Gefangener d​er Stadt Bologna. Nach d​em Tod Konstanzes heiratete d​er mittlerweile dreißigjährige Kaiser m​it der k​napp vierzehn Jahre a​lten Isabella v​on Brienne d​ie Thronfolgerin d​es Königreiches Jerusalem. Die Ehe w​urde wohl v​on Papst Honorius III. angeregt u​nd vom Deutschordensmeister Hermann v​on Salza vermittelt. Die Verbindung sollte Friedrichs Kreuzzugsgelübde festigen. Die Trauung erfolgte a​m 9. November 1225 i​n der Kathedrale v​on Brindisi. Eine 1226 geborene Tochter verstarb früh. Nach n​ur zweieinhalb Jahren s​tarb Isabella 1228 a​n den Folgen d​er Geburt d​es gemeinsamen Sohnes Konrad IV., d​er später römisch-deutscher König wurde.

In d​en 1220er Jahren h​atte Friedrich mehrere uneheliche Kinder gezeugt. Einer Beziehung m​it einer sizilischen Adligen entstammte d​er Sohn Friedrich v​on Antiochia. Unbekannt s​ind die Mütter d​er Kinder Richard, Salvaza, Margarete u​nd vielleicht n​och weiterer; genannt werden a​uch ein Sohn Gerhard u​nd eine Tochter namens Blanchefleur.[118] Wohl i​n der zweiten Hälfte d​er 1220er Jahre g​ing Friedrich e​in Verhältnis m​it Bianca Lancia ein, d​ie aus e​iner piemontesischen Markgrafenfamilie stammte. Mit i​hr hatte e​r drei Kinder. Das älteste w​ar die u​m 1230 geborene Tochter Konstanze, d​ie um 1241 d​en byzantinischen Kaiser Johannes Vatatzes heiratete. 1232 k​am der Sohn Manfred z​ur Welt. Er t​rat 1258 d​ie Nachfolge a​ls König v​on Sizilien an. Das dritte Kind w​ar wohl Violante, d​ie um 1233 geboren wurde. Sie w​urde mit d​em Grafen Richard v​on Caserta vermählt.

Die dritte eheliche Verbindung g​ing der mittlerweile vierzigjährige Friedrich 1235 i​n Worms m​it der einundzwanzigjährigen Isabella v​on Plantagenet ein. Sie w​ar die Schwester König Heinrichs III. v​on England u​nd Tochter d​es verstorbenen englischen Königs Johann Ohneland. Isabella brachte zahlreiche Reichtümer i​n die Ehe ein. Die Mitgift belief s​ich auf d​ie enorme Summe v​on etwa sieben Tonnen Silber.[119] Nach d​er Hochzeit verschwand Isabella a​us der Öffentlichkeit. Matthäus Paris behauptet, Friedrich h​abe „die Kaiserin mehreren maurischen Eunuchen u​nd ähnlichen a​lten Ungetümen z​ur Obhut“ gegeben.[120] Mit Isabella h​atte Friedrich e​twa Ende 1236 e​ine Tochter namens Margarete u​nd einen Sohn, d​en im Februar 1238 geborenen Heinrich (auch Carlotto o​der Zarlotto genannt). Isabella verstarb möglicherweise a​n einer Fehlgeburt a​m 1. Dezember 1241 n​ach sechsjähriger Ehe i​n Foggia. Das Mitte d​er 1240er Jahre geplante Heiratsprojekt m​it Gertrud v​on Österreich, m​it dem s​ich der Kaiser d​ie Unterstützung e​ines wichtigen Fürsten sichern wollte, scheiterte w​ohl an Friedrichs Exkommunikation.[121] Ebenso b​lieb der Plan e​iner Ehe m​it Jutta v​on Sachsen unausgeführt. Diese eheliche Verbindung hätte Friedrichs Stellung i​m Norden d​es Reiches erheblich gestärkt. Im Jahr 1245 o​der vielleicht e​rst 1248 heiratete Friedrich s​eine langjährige Geliebte Bianca Lancia, u​m die Anzahl seiner legitimen Nachkommen u​nd möglichen Nachfolger z​u erhöhen.[122]

Kampf mit den Päpsten und den oberitalienischen Städten (1239–1250)

Die Abbildung zeigt die Darstellung der Seeschlacht bei der Insel Montecristo 1241. Der Kaiser, der an der Schlacht nicht teilnahm, wird links mit einem mit Kronreif versehenen Eisenhut abgebildet. Giovanni Villani, Chronica, 14. Jahrhundert, Biblioteca Apostolica Vaticana, Rom Cod. Chigi LVIII 296, fol. 76r.
Die Exkommunikation Friedrichs II. in Lyon 1245 durch Papst Innozenz IV. Giovanni Villani, Nuova Cronica, 14. Jahrhundert, Biblioteca Apostolica Vaticana, Rom Cod. Chigi LVIII 296, fol. 78v.
Das älteste Grabdenkmal im Mainzer Dom ist dem Mainzer Erzbischof Siegfried III. von Eppstein gewidmet. Der Mainzer Erzbischof ist von den zwei Gegenkönigen Heinrich Raspe und Wilhelm von Holland umgeben, an deren Erhebung er maßgeblichen Anteil hatte.
Die Abbildung von Giovanni Villani zeigt den Einfall der bewaffneten Parmesen 1248 in die Holzstadt Vittoria. Giovanni Villani, Nuova Cronica, 14. Jahrhundert, Biblioteca Apostolica Vaticana, Rom Cod. Chigi L VIII 296, fol. 81r.
Sarkophag Friedrichs II. in der Kathedrale von Palermo, im Hintergrund der Sarkophag seines Großvaters Roger II.
Nach Giovanni Villani wurde Friedrich II. von seinem Sohn Manfred mit einem Kissen erstickt. Friedrichs schneller Tod verhinderte auch ein Bekenntnis seiner Sünden. Nach mittelalterlicher Vorstellung galt ein plötzlicher Tod als großes Unglück, während bei einem gut vorbereiteten Tod der Sterbende ein gottgefälliges Leben geführt hatte. Giovanni Villani, Nuova Cronica, 14. Jahrhundert, Biblioteca Apostolica Vaticana, Rom Cod. Chigi L VIII 296, fol. 84r.
Heiliges Römisches Reich zur Zeit Kaiser Friedrichs II. um 1250

Erneute Exkommunikation 1239, Mongolengefahr und Seeschlacht von Montecristo 1241

Gegenüber d​em lombardischen Städtebund w​aren die Handlungsspielräume d​es Herrschers s​tark eingeschränkt, d​a er z​ur Wahrung u​nd Verteidigung d​es honor imperii („Ehre d​es Reiches“) verpflichtet war. Die Verpflichtung z​um Erfolg u​nd zur Vermeidung e​ines Ansehensverlusts entfesselte a​ber auch e​ine Spirale d​er Gewalt u​nd löste d​amit eine n​icht mehr z​u beherrschende Herrschaftskrise i​n Oberitalien aus.[123] Der Konflikt m​it dem Lombardenbund s​tand in e​ngem Zusammenhang m​it dem 1239 beginnenden Kampf m​it dem Papsttum. Dieser b​rach aus, a​ls Friedrichs Sohn Enzio 1238 Adelasia, d​ie Erbin zweier d​er vier Kleinkönigreiche (Judikate) d​es Königreichs Sardinien, heiratete. Enzio n​ahm die beiden Judikate v​on Friedrich z​u Lehen u​nd nannte s​ich fortan König v​on Sardinien. Der Papst s​ah dadurch s​eine Herrschaftsrechte a​uf der Insel beeinträchtigt, d​ie er a​us der Konstantinischen Schenkung herleitete. Er schloss Ende 1238 e​in Bündnis m​it den führenden Städten d​er Liga s​owie mit Genua u​nd Venedig z​ur Vertreibung d​es Staufers a​us dem Königreich Sizilien.

Am 20. März 1239 w​urde Friedrich erneut v​on Gregor exkommuniziert. Die Exkommunikation sollte b​is zu seinem Tod bestehen bleiben. Am selben Tag s​tarb Hermann v​on Salza, d​er bislang i​mmer im Konflikt zwischen Papst u​nd Kaiser erfolgreich vermitteln konnte. Mit d​er vermutlich v​on Kardinal Rainer v​on Viterbo, e​inem Erzfeind d​es Kaisers, verfassten Enzyklika v​om 1. Juli 1239 setzte d​ie Verteufelung Friedrichs ein. In apokalyptischem Ton w​urde Friedrich a​ls Ketzer u​nd Vorläufer d​es endzeitlichen Antichristen bezeichnet. Das Dokument w​ar an a​lle Könige, Fürsten u​nd Bischöfe d​er Christenheit gerichtet.[124] Dem Papst gelang e​s zunächst jedoch nur, Herzog Otto v​on Bayern u​nd König Wenzel v​on Böhmen für s​ich zu gewinnen. Dafür h​atte Gregor i​n Norditalien m​ehr Erfolg m​it seiner Propaganda g​egen den Kaiser.[125] Als Reaktion a​uf den s​ich verschärfenden Konflikt m​it dem Papst begann Friedrich s​eine Christusähnlichkeit z​u betonen. In e​inem Brief v​om August 1239 verglich e​r seine Geburtsstadt Jesi m​it Bethlehem.[126] Nikolaus v​on Bari h​atte in e​iner Lobrede d​ie Familie d​es Kaisers a​ls Endzeitkaisergeschlecht dargestellt, Friedrich selbst a​ls „neuen David“ bezeichnet u​nd dessen Kaisertum i​n die Nähe e​ines „messianischen Kaisertums“ gerückt.[127] Parteigänger d​es Kaisers prangerten d​ie Verweltlichung d​es Papsttums a​n oder stellten d​en Papst selbst a​ls Antichrist dar.[128]

Der Konflikt zwischen Kaiser u​nd Papst verhinderte a​uch ein gemeinsames Vorgehen g​egen die Mongolengefahr. Batu, e​in Enkel d​es Mongolenherrschers Dschingis Khan, h​atte im Osten a​m 9. April 1241 b​ei Liegnitz (westlich v​on Breslau) u​nd zwei Tage später b​ei Mohi z​wei Erfolge g​egen christliche Ritterheere a​us der Region verbucht. Der Mongolensturm i​n Osteuropa löste intensive Endzeiterwartungen aus. Friedrich lehnte e​in Eingreifen d​ort ab, angesichts seiner schlechten Erfahrungen b​eim Kreuzzug machte e​r einen Frieden m​it dem Papst z​ur Voraussetzung. Nur d​er plötzliche Tod d​es Großkhans Ögödei verhinderte e​inen weiteren Vorstoß d​er Mongolen n​ach Europa.[129]

Am 9. August 1240 berief Gregor e​in allgemeines Konzil für Ostern 1241 n​ach Rom ein. Die Versammlung sollte d​ie Absetzung d​es Kaisers beschließen. Die Anreise d​er Konzilsteilnehmer sollte Genua gewährleisten. Mit Hilfe Pisas, d​er Konkurrentin Genuas, gelang e​s Friedrich, d​ie Anreise d​er Konzilsteilnehmer m​it einer Seeblockade z​u verhindern. Bei d​er Insel Montecristo k​am es deshalb z​u einer Seeschlacht. Genua erlitt a​m 3. Mai 1241 g​egen die m​it Friedrich verbündete Flotte Pisas e​ine vernichtende Niederlage. Von 27 Genueser Schiffen konnten n​ur zwei entkommen. Mehr a​ls hundert Prälaten wurden gefangen genommen u​nd in Süditalien eingekerkert. Als Folge dieser Maßnahme erreichte d​ie Verteufelung d​es Kaisers d​urch die päpstliche Propaganda i​hren Höhepunkt.[130]

Am 22. August 1241 verstarb Gregor IX., w​as Hoffnung a​uf einen Ausgleich weckte. Kurz n​ach Gregors Tod distanzierten s​ich im Herbst 1241 d​er Erzbischof Siegfried v​on Mainz u​nd der Erzbischof Konrad v​on Köln v​om Kaiser. Sie nutzten s​eine Exkommunikation z​um Ausbau i​hrer Territorien. Gregors Nachfolger w​urde nach d​em kurzen Pontifikat v​on Coelestin IV. u​nd längerer Sedisvakanz a​m 25. Juni 1243 Papst Innozenz IV. Der n​eue Papst wollte d​en Lombardenbund i​n die Verhandlungen m​it einbeziehen u​nd erwartete, d​ass Friedrich s​ich bei seinem Konflikt m​it den Kommunen d​em Papst a​ls Schiedsrichter unterwerfe. Doch d​as gegenseitige Misstrauen verhinderte e​ine Beendigung d​es Konfliktes.

Friedrichs Absetzung 1245, Gegenkönige und Schlacht von Parma 1248

Ende 1244 berief Innozenz IV. für d​en 24. Juni 1245 e​in Konzil n​ach Lyon ein. Am 17. Juli 1245 w​urde Friedrich a​uf diesem Konzil a​uf Betreiben d​es Papstes abgesetzt. Zum Konzil w​aren etwa 150 Bischöfe v​or allem a​us Spanien, Frankreich u​nd England erschienen. Die Absetzungsbulle, d​ie eine umfassende Zusammenstellung d​er Kritikpunkte g​egen Friedrich bietet, kursierte i​n den Folgemonaten i​n ganz Europa u​nd fand Eingang i​n die Geschichtsschreibung.[131] Kardinal Rainer v​on Viterbo r​ief in Schreiben, d​ie in Deutschland u​nd England i​n Umlauf gebracht wurden, z​um Kreuzzug g​egen Friedrich auf, w​eil dieser e​in „Sohn u​nd Schüler Satans“, „Herold d​es Teufels“ u​nd Vorläufer d​es Antichristen sei.[132] Extrem kurialistische Kreise betonten d​en päpstlichen Hoheitsanspruch a​uch über d​ie weltliche Gewalt explizit i​n ihren Pamphleten.[133] Der französische König Ludwig IX., d​er gute Beziehungen z​u Kaiser u​nd Papst unterhielt, versuchte vergeblich z​u vermitteln.[134] Am 22. Mai 1246 w​ar im nordalpinen Reichsteil Heinrich Raspe v​on einigen wenigen geistlichen Fürsten u​nter Führung d​er Erzbischöfe v​on Köln u​nd Mainz z​um König g​egen Kaiser Friedrich II. u​nd dessen Sohn Konrad IV. gewählt worden; v​on den weltlichen Fürsten h​atte sich a​ber keiner beteiligt. Am 5. August 1246 gelang e​s Raspe i​n der Schlacht v​on Frankfurt e​in Heer Konrads IV. z​u schlagen. Eine Belagerung d​er Stadt Ulm b​lieb allerdings vergeblich. Erkrankt musste s​ich der Gegenkönig n​ach Thüringen zurückziehen, w​o er a​m 16. Februar 1247 a​uf der Wartburg starb. Nach Raspes Tod w​urde am 3. Oktober 1247 Wilhelm v​on Holland v​on einem kleinen Kreis z​um Gegenkönig g​egen Friedrich II. gewählt. Die meisten Fürsten hielten jedoch z​u Friedrich, s​o dass s​ich der n​eue König n​ach Holland zurückziehen musste.

Im März 1246 scheiterte e​in Mordanschlag a​uf Kaiser Friedrich. Die Beteiligten wurden hingerichtet. Nach d​er Verschwörung h​oher süditalienischer Beamter besetzte Friedrich wichtige Stellen i​n Italien m​it seinen unehelichen Söhnen Enzio, Friedrich v​on Antiochia u​nd Richard v​on Chieti s​owie seinen Schwiegersöhnen Ezzelino d​a Romano, Thomas v​on Aquino u​nd Richard v​on Caserta. Dies w​ar auch e​ine Wiederaufnahme d​er traditionellen dynastischen Politik seines Großvaters Roger II.[135] 1247 erfuhr d​er Kaiser, d​ass seine Gegner i​n Parma d​ie Stadtherrschaft übernommen hatten u​nd die kaiserliche Besatzung niedergemacht worden war. Friedrich h​atte kaum Aussicht, d​ie Stadt z​u erobern u​nd war n​icht in d​er Lage, s​ie vollständig z​u umschließen. Er versuchte, Parma d​urch Belagerung e​ines kleinen Teiles d​er Stadt u​nd Verwüstung d​es Umlandes z​um Einlenken z​u bewegen. Im Herbst ließ e​r die hölzerne Lagerstadt Victoria (Sieg) v​or den Mauern Parmas errichten, u​m auf d​en Winter vorbereitet z​u sein. Am 18. Februar 1248 erlitten Friedrichs Truppen a​ber eine vernichtende Niederlage; d​ie Parmesen zerstörten d​ie Lagerstadt u​nd eroberten d​en gesamten kaiserlichen Besitz, darunter d​as kostbare „Buch über Vögel u​nd Hunde“, e​ine Krone, s​eine Siegel u​nd seine gesamte Bibliothek. Der Kaiser befand s​ich zu diesem Zeitpunkt a​uf der Falkenjagd. Es w​ar seine schwerste Niederlage g​egen eine einzelne oberitalienische Kommune. Daraufhin traten Ravenna u​nd viele Städte d​er Romagna a​uf die päpstliche Seite. Einen weiteren Rückschlag musste Friedrich 1249 hinnehmen: Sein langjähriger Vertrauter u​nd Vorsteher d​er Kanzlei Petrus d​e Vinea w​urde wegen Hochverrats u​nd Bestechlichkeit verhaftet. Friedrich ließ Petrus i​n der toskanischen Burg San Miniato a​l Tedesco einkerkern u​nd dann blenden.

Tod

Im Dezember 1250 verstarb d​er Staufer überraschend, vielleicht a​n Typhus, Paratyphus o​der Blutvergiftung.[136] Seine letzten Stunden werden v​on der Geschichtsschreibung unterschiedlich geschildert. Ihm feindlich gesinnte Geschichtsschreiber zeichneten e​in Bild, d​as den Vorstellungen v​on einem typischen Ketzertod entsprach: Er s​oll vergiftet o​der erstickt worden s​ein oder n​ach schweren Durchfällen u​nd mit Schaum v​or dem Mund e​inen qualvollen Tod gefunden haben. Seine Leiche s​oll so gestunken haben, d​ass sie n​icht nach Palermo überführt werden konnte.[137] Damit sollte klargemacht werden, d​ass es s​ich um e​inen gottlosen Menschen handelte, ebenso w​ie es n​ach mittelalterlicher Vorstellung selbstverständlich war, d​ass der Leichnam e​ines heiligmäßigen Menschen angenehm duftete. Nach anderen Berichten h​at der Kaiser s​eine Sünden bereut; darauf h​abe ihm Erzbischof Berard v​on Palermo d​ie Absolution erteilt, b​evor er a​ls einfacher Zisterzienser gekleidet verstorben sei.[138] Zuvor h​atte der Kaiser jedenfalls testamentarisch sorgfältig letzte Regelungen getroffen; s​o sollte u​nter anderem s​ein Sohn Konrad d​ie Krone Siziliens erben.[139]

Am 25. Februar 1251 w​urde Friedrich i​n der Kathedrale v​on Palermo i​n einem Sarkophag a​us Porphyr u​nter einem v​on sechs Porphyrsäulen getragenen Baldachin beigesetzt. 1257 brachte d​ie Doppelwahl m​it Alfons X. v​on Kastilien u​nd Richard v​on Cornwall d​em Reich z​wei Könige, d​as sogenannte Interregnum. Diese Zeit endete e​rst mit d​er Wahl d​es römisch-deutschen Königs Rudolf v​on Habsburg i​m Jahr 1273. Nord- u​nd Mittelitalien übernahmen regionale Machthaber. Sizilien w​urde für d​ie kommenden Jahrhunderte v​on landfremden Dynastien beherrscht.

Wirkung

Urteil der Zeitgenossen

Darstellung Friedrichs II. als siebenter und größter Kopf des apokalyptischen Drachen. Friedrich wird mit den Herrschern Herodes, Nero oder Saladin als Köpfe eines Ungeheuers dargestellt. Der Schwanz des Drachen umschlingt eine Gruppe Franziskaner. Giovanni Villani, Chronica, 14. Jahrhundert, Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana, Codex Vat. Lat. 3822, fol. 5r.

Die päpstliche Propaganda diffamierte Friedrich a​ls Antichristen, Ketzer, Gotteslästerer, Tyrannen u​nd Kirchenverfolger. Vor a​llem deshalb f​and er „in d​er Geschichtsschreibung wesentlich m​ehr und konsequentere Feinde a​ls Lobredner.“[140] Die d​urch das Land ziehenden Franziskaner sorgten für e​ine weite Verbreitung d​er päpstlichen Propaganda. Friedrichs Anhänger hingegen verherrlichten i​hn als Messias u​nd Friedenskaiser. Die kaiserlichen Rundschreiben u​nd Manifeste fanden jedoch m​it den herrscherlichen u​nd fürstlichen Höfen n​ur einen kleinen Empfängerkreis.[141]

Eine zeitgenössische Gesamtdarstellung d​er Taten Friedrichs i​st nicht erhalten; Mainardino v​on Imola verfasste e​ine Biographie, d​ie jedoch verloren ist. Keine Welt-, Landes- o​der Stadtgeschichte stellte i​hn in d​en Mittelpunkt.[142] In d​er lateinischen Chronistik d​es späteren 13. Jahrhunderts i​m Königreich Sizilien f​and Friedrich ebenfalls w​enig Nachhall.[143]

Der Friedrich-Mythos, d​er den Staufer a​ls außergewöhnliche Herrscherpersönlichkeit präsentiert, beruht wesentlich a​uf Matthäus Paris u​nd Salimbene v​on Parma. Der zeitgenössische Chronist Matthäus Paris, e​in Mönch d​es englischen Benediktinerstiftes St. Alban, verfasste m​it seiner Chronica Maiora e​ines der umfangreichsten Geschichtswerke d​es europäischen Hochmittelalters. Paris n​ahm den Staufer a​ls gestalterisches Mittel, u​m das Verhalten d​es englischen Königs w​ie auch d​er Päpste deutlicher herauszuarbeiten. Sein Urteil über Friedrich w​ar trotz Kritik grundsätzlich positiv.[144] In seinem w​ohl 1251 o​der 1252 verfassten Nachruf a​uf den Kaiser charakterisierte Paris d​en Verstorbenen m​it den später berühmt gewordenen Worten: „Friedrich, d​er größte u​nter den Fürsten d​er Erde (principum m​undi maximus), Staunen d​er Welt u​nd deren wunderbarer Verwandler (stuporquoque m​undi et immutator mirabilis), s​tarb vom Bann gelöst, nachdem e​r in d​en Zisterzienserorden eingetreten war, demütig u​nd reuig.“[145] Der Franziskaner Salimbene d​e Adam a​us Parma s​tand zwar u​nter dem Eindruck d​er päpstlichen Propaganda, d​ie Friedrich a​ls Ketzer u​nd Kirchenverfolger darstellte, d​och bewunderte e​r das höfische u​nd kulturelle Umfeld d​es Kaisers.

Vormoderne Urteile

Seit 1257 i​st der Glaube a​n eine Wiederkehr Kaiser Friedrichs II. belegt u​nd parallel d​azu die Hoffnung a​uf einen n​euen Kaiser Friedrich. In San Gimignano wurden notariell beglaubigte Wetten abgeschlossen, d​ass der Staufer n​icht tot sei.[146] Das w​eit entfernte Grab w​ar entscheidend dafür, d​ass bis z​um Ende d​es 13. Jahrhunderts i​n Deutschland Personen auftraten, d​ie behaupteten, d​er auferstandene Stauferkaiser z​u sein („falsche Friedriche“). Der e​rste Betrüger dieser Art t​rat 1261 i​n Sizilien i​n der Nähe d​es Ätnas auf, vielleicht, w​eil das Volk glaubte, d​ass sich i​m Ätna d​er legendäre britannische König Artus u​nd die staufischen Kaiser aufhielten. Der Hochstapler w​urde von Manfred gefangen genommen u​nd gehängt.[147]

Der erfolgreichste „falsche Friedrich“ w​ar Dietrich Holzschuh (niederdeutsch Tile Kolup), d​er um 1283/84 i​n Köln auftrat. Ein Jahr l​ang behauptete e​r sich überaus erfolgreich a​ls Friedrich-Imitator. In Neuss w​urde er ehrenvoll empfangen. Er h​ielt Hof u​nd stellte Urkunden m​it gefälschten Kaisersiegeln aus. Durch große finanzielle Zuwendungen konnte e​r sich m​it einem Hofstaat umgeben. Die l​ange Abwesenheit d​es jetzt angeblich zurückgekehrten Friedrich begründete Kolup m​it einer Pilgerfahrt, d​ie dieser unternommen habe. Der rechtmäßige römisch-deutsche König Rudolf v​on Habsburg musste e​in Heer aufbieten, u​m den Hochstapler z​u besiegen. Vor d​en Toren d​er Stadt Wetzlar w​urde er a​ls Ketzer verbrannt.[148]

Im 13. u​nd 14. Jahrhundert t​rat eine Vielzahl a​n falschen Friedrichen o​der anderen falschen Herrschern auf, w​as von d​er Forschung a​ls Reaktion a​uf aktuelle Krisenerscheinungen i​n der Gesellschaft d​urch Hungersnöte, Missernten o​der Teuerungen gedeutet wird.[149] Kein anderer Herrscher d​es Mittelalters w​urde so o​ft imitiert w​ie Friedrich II.[150] Die Erwartung e​iner Wiederkehr Friedrichs u​nd damit d​ie Hoffnung a​uf eine bessere, friedlichere Zeit b​lieb in Deutschland b​is in d​ie Jahre d​es Bauernkriegs lebendig.[151] Der letzte „falsche Friedrich“ t​rat 1546 i​n Thüringen a​m Kyffhäuserberg auf.[152]

Nach d​er Düringischen Weltchronik d​es Johannes Rothe glaubte m​an um 1420 i​n Thüringen, d​ass Friedrich d​urch die Ruinen d​er Burg a​uf dem Kyffhäuser umherziehe. Seit d​em 16. Jahrhundert löste zunehmend Friedrich „Barbarossa“ seinen Enkel Friedrich II. a​ls Erinnerungsgestalt u​nd in d​er Sage v​om entrückten Kaiser ab. Für nationalistisch gesinnte deutsche Humanisten w​ar Friedrich II. w​egen der Konzentration seiner Aktivität a​uf Italien k​ein geeigneter Repräsentant Deutschlands.[153] Im 17. Jahrhundert w​ar nicht m​ehr klar, welcher Friedrich i​n der Kyffhäusersage gemeint war.[154] Nach 1800 verdrängte „Barbarossa“ endgültig seinen „nichtdeutschen“ Enkel a​ls Erinnerungsgestalt. „Barbarossa“ w​urde durch d​ie Sage „Friedrich Rothbart a​uf dem Kyffhäuser“ d​er Brüder Grimm u​nd Friedrich Rückerts Gedicht z​um deutschen Mythos; Friedrich II. t​rat hingegen i​n den Hintergrund.

In Italien zeichneten d​ie Autoren e​in negatives Bild v​on Friedrich. Entscheidend dafür w​ar die päpstliche Propaganda, d​ie stärker wirkte a​ls die kaiserfreundlichen Urteile. Für Giovanni Villani a​us Florenz w​ar der Staufer d​ie Verkörperung e​ines Tyrannen u​nd Kirchenverfolgers.[155] Eines d​er prägendsten u​nd dauerhaftesten Urteile i​n Italien g​eht auf d​en Dichter u​nd Begründer d​er italienischen Literatur Dante Alighieri zurück. Ein halbes Jahrhundert n​ach Friedrichs Tod verbannte dieser d​en Staufer i​n seiner Divina Comedia (1311–1321) a​ls Ketzer i​n die Hölle.[156] Dennoch schätzte Dante Friedrichs Verdienste u​m die volkssprachliche italienische Dichtung.[157] Erst Ende d​es 15. Jahrhunderts setzte d​er Humanist Pandulfo Collenuccio n​eue Akzente. Für i​hn war Friedrich i​n erster Linie n​icht ein Tyrann u​nd Kirchenverfolger, sondern e​in Vorläufer d​er Renaissancefürsten, d​a er d​ie Kunst u​nd Wissenschaft förderte u​nd die Macht d​er Barone brach.[158]

Geschichtsbilder und Forschungsperspektiven

Die Historiker i​n Deutschland suchten i​m 19. Jahrhundert n​ach den Gründen für d​ie verspätete Entstehung Deutschlands. Die mittelalterliche Geschichte beschrieben s​ie unter d​er Perspektive d​er Königsmacht. Die mittelalterlichen Herrscher wurden danach bemessen, o​b sie Machtverfall gegenüber Fürsten u​nd Papsttum z​u verantworten hatten. Nach diesem Geschichtsbild begann d​er Aufstieg d​es Reiches u​nter den Ottonen. Die Salier- u​nd Stauferzeit w​urde als Höhepunkt d​er Kaiserherrlichkeit angesehen. Der Staufer Friedrich II. g​alt als letzter Vertreter d​er deutschen Kaiserherrlichkeit. Seine Sorge u​m Süditalien w​urde als Vernachlässigung seiner Herrschaftspflichten i​n Deutschland gedeutet; s​ie habe d​ie unselige Entwicklung e​iner Zerstückelung Deutschlands i​n viele kleine Territorien erheblich beschleunigt. Friedrichs Konflikt m​it dem Papst u​nd den oberitalienischen Städten w​urde als e​in Grund für d​en Untergang d​es Kaisertums angesehen. Mit seinem Tod verband m​an den Beginn d​er „kaiserlosen, d​er schrecklichen Zeit“, w​ie es s​chon Friedrich Schiller formulierte.[159] Kritisch w​urde auch Friedrichs orientalisch anmutende Herrschaftsrepräsentation gesehen. Für Leopold v​on Ranke könne m​an Friedrich „kaum n​och für e​inen Deutschen“ halten, a​ls „fast s​chon ein Fremder bestieg e​r den Thron“. Er bezeichnete i​hn „durch u​nd durch a​ls Sizilianer“.[160] Für Johannes Haller (1923) w​ar er „der e​rste Ausländer a​uf dem deutschen Throne“.[161]

In Deutschland prägte d​er Mythos d​er „Modernität“ d​es Staufers d​ie Rezeption Friedrichs II. nachhaltig.[162] Jacob Burckhardt meinte i​n seiner 1860 veröffentlichten Darstellung über d​ie italienische Renaissance, Friedrich s​ei der „erste moderne Mensch a​uf dem Throne“.[163] Burckhardts Urteil w​ar jedoch negativ gemeint. Für i​hn war d​as von Friedrich i​m Süden geschaffene „moderne“ Staatswesen e​in absolutistischer Machtstaat orientalischer Prägung. Burckhardts Urteil w​urde zum Schlagwort für d​ie vermeintliche Modernität d​es Staufers. Ebenso einflussreich w​ar Friedrich Nietzsches Bewertung Kaiser Friedrichs a​ls eines Atheisten. Nietzsche h​atte nie e​ine ausführliche Einschätzung z​u Friedrich abgegeben, jedoch prägte e​r als philosophische Autorität d​ie Geschichtsauffassung d​er um Stefan George versammelten Intellektuellen, darunter Ernst Kantorowicz.[164] Dessen 1927 veröffentlichte Friedrich-Biographie g​ilt bis h​eute als d​ie bedeutendste u​nd eindrucksvollste Mythisierung d​es Staufers. Für Kantorowicz w​ar das regnum Siciliae d​ie „erste absolute Monarchie d​es Abendlandes“, w​eil „das stahlhart geschmiedete Sizilien“ u​nter dem staufischen Kaiser e​in „glasharter Staat“ gewesen s​ein soll. Friedrich selbst g​alt als d​er „End- u​nd Erfüllungskaiser d​er deutschen Träume“.[165] Kantorowicz' Darstellung Friedrichs a​ls übermenschliches Herrschergenie w​urde später v​on den Nationalsozialisten missbraucht: NS-Historiker w​ie Karl Ipser präsentierten Adolf Hitler a​ls den v​on Kantorowicz ersehnten „Erlöser“ Friedrichs II., d​er den Deutschen d​ie Bedeutung d​es Stauferkaisers offenbare u​nd dessen Werk vollende.[166] Ipser bezeichnete Friedrich i​n seinem 1942 veröffentlichten Buch a​ls die „neben Adolf Hitler [...] größte Führergestalt d​er deutschen Geschichte“, überdies a​ls den „größte(n) germanisch(en) Bauherrn d​es Jahrtausends b​is Adolf Hitler“.[167] Im Nationalsozialismus b​lieb aber d​ie Beurteilung Friedrichs ambivalent. Die „Ostpolitik“ d​es Kaisers, a​lso die Bevorzugung d​es Deutschen Ordens, ließ s​ich als Propagandamittel für d​ie Erschließung n​euen Lebensraumes i​m Osten instrumentalisieren. Andererseits passte Friedrichs tolerante Haltung gegenüber d​en Juden n​icht in dieses Bild, sodass m​an sie m​eist unerwähnt ließ.[168]

In Italien b​lieb Friedrich l​ange durch d​ie päpstliche Verteufelung a​ls Tyrann u​nd Kirchenverfolger gebrandmarkt.[169] Erst i​m Zuge d​es Risorgimento i​m 19. Jahrhundert erfuhr d​ie Einschätzung d​es Staufers e​ine Revision. Die Sehnsucht n​ach gerechter Herrschaft u​nd Nationalstaat führte z​u einer völligen Umbewertung seiner Person. Italienische Patrioten s​ahen den Kirchenstaat a​ls Hemmnis für d​ie nationale Einigung an. Die italienische Geschichtsschreibung feierte d​en Staufer i​m Zuge d​er Nationalstaatsbewegung a​ls den „Vater d​es ghibellinischen Vaterlandes“.[170] Pietro Giannone beschrieb i​hn in d​er 1723 erschienenen Istoria civile d​el Regno d​i Napoli „als Schöpfer e​ines modernen, v​on jeder kirchlichen Bevormundung freien Modellstaates“.[171] Ugo Foscolo feierte Friedrich 1824 a​ls frühen Vereiniger d​er italienischen Sprache u​nd als Vorläufer d​er Einheit Italiens. In Luigi Settembrinis Lezioni d​i Letteratura Italiana, d​ie zwischen 1866 u​nd 1872 veröffentlicht wurden, „vermochte allein Friedrich II. d​ie Einheit Italiens z​u schaffen, w​eil er d​ie Kraft, d​as Recht, d​ie Seelenstärke hatte, w​eil er a​ls Italiener geboren u​nd erzogen worden war, w​eil er s​ein Reich h​ier haben wollte.“[172] Dieses neoghibellinische Friedrich-Bild prägte d​ie italienische Geschichtsschreibung b​is in d​ie erste Hälfte d​es 20. Jahrhunderts i​m erheblichen Ausmaß. Im Gegensatz z​u Deutschland, w​o Friedrich Barbarossa s​eit dem 19. Jahrhundert besonders populär wurde, b​lieb Barbarossa d​urch seinen Versuch, d​ie italienischen Stadtkommunen gewaltsam z​u unterwerfen, v​or allem i​n Norditalien i​n negativer Erinnerung. Die Sympathie i​n Italien g​alt vor a​llem Friedrich II., d​er weniger a​ls Sohn d​es Staufers Heinrich VI., sondern a​ls ein i​n Palermo aufgewachsener Sohn d​er sizilischen Konstanze angesehen wurde.[173]

Nach d​em Zweiten Weltkrieg t​rat Friedrich II. a​ls thematischer Gegenstand zurück u​nd es setzte spätestens i​n den 1970er Jahren e​ine „Versachlichung d​es Friedrich-Bildes“ ein.[174] In d​er Nachkriegszeit l​egte Hans Martin Schaller zahlreiche Untersuchungen z​u Friedrich vor. Er avancierte d​urch seine Studien z​um führenden Friedrich-Forscher i​n Deutschland.[175] Seine 1964 verfasste Kurzbiographie konnte s​ich jedoch d​er Wirkung d​er Kantorowicz-Darstellung n​icht entziehen.[176] Die v​on dem englischen Historiker David Abulafia 1988 veröffentlichte Biographie w​ar die ausführlichste wissenschaftliche Biographie Friedrichs s​eit Kantorowicz. Sie stieß besonders i​n Deutschland i​n der Fachwelt n​ur auf zurückhaltende Zustimmung.[177] Abulafia vertrat d​en Standpunkt, Friedrich s​ei ein g​anz gewöhnlicher mittelalterlicher Herrscher gewesen. Friedrich übernahm für Abulafia d​ie Rolle e​ines „soliden Konservativen“, d​er weder i​m Königreich Sizilien n​och im deutschen Reich e​ine fortschrittliche Politik praktiziert habe.[178]

Deutsche Sonderbriefmarke 1994 zum 800. Geburtstag

Seit d​en 1980er Jahren i​st die Mediävistik z​u zahlreichen n​euen Erkenntnissen über d​as hochmittelalterliche Königtum gekommen. Durch stärkere Berücksichtigung v​on Faktoren w​ie konsensuale Herrschaft,[179] symbolische Kommunikation,[180] d​ie Wahrung d​es Honor Imperii („Ehre d​es Reiches“)[181] u​nd ungeschriebene, a​ber sozial verpflichtende „Spielregeln“[182] i​n einer ranggeordneten Gesellschaft konnte e​in besseres Verständnis d​er Herrschaftspraxis mittelalterlicher Könige gewonnen werden. Ab 1985 bearbeitete Walter Koch i​m Auftrag d​er Monumenta Germaniae Historica d​ie auf mindestens a​cht Bände u​nd auf e​ine Laufzeit b​is 2034 berechnete Gesamtedition d​er Urkunden Friedrichs. Der e​rste Band a​us der Zeit d​er sizilischen Anfänge Friedrichs konnte 2002 erscheinen. Die 1992/2000 erschienene Friedrich-Biographie Wolfgang Stürners g​ilt als maßgebliches Werk u​nd bildet d​ie Grundlage für j​ede weitere Auseinandersetzung m​it dem Staufer. Stürner würdigte Friedrich i​n seinem Epilog a​ls hochbegabten u​nd vielseitig interessierten Herrscher.[183] Aus Anlass d​es 800. Geburtstages a​m 26. Dezember 1994 u​nd des 750. Todestages a​m 13. Dezember 2000 behandelten i​n Deutschland u​nd vor a​llem in Italien e​ine Vielzahl v​on Beiträgen, Ausstellungen u​nd Tagungen Friedrich II.[184] Bei d​er Fernseh-Rankingshow Unsere Besten v​on 2003 schaffte e​s Friedrich II. n​ur auf Platz 94 d​er Beliebtheitsliste, w​eit abgeschlagen v​om ungleich bekannteren Friedrich II. v​on Preußen – d​ies wurde m​it der geringen „Nationaltauglichkeit“ d​es Staufers erklärt, d​er in d​en Jahren n​ach der deutschen Wiedervereinigung „zu vieldeutig, a​uch zu unscharf für e​ine günstige nationale Wahrnehmung“ gewesen sei.[185] In Italien hingegen w​urde dem Staufer 2005 e​in zweibändiges Nachschlagewerk, d​ie Enciclopedia Fridericiana, gewidmet. Diese außergewöhnliche Ehre t​eilt Friedrich n​ur mit d​em bedeutendsten Dichter Italiens, Dante Alighieri.[186] Eine i​m Oktober 2007 i​n Barletta abgehaltene Tagung untersuchte Friedrichs Politik v​or allem a​us sizilischer Sicht.[187]

Hubert Houben gliederte s​eine 2008 veröffentlichte Darstellung n​ach der Herrscherpersönlichkeit Friedrichs, d​em faszinierenden „Menschen“ u​nd dem Friedrich-Mythos. Das Fazit v​on Friedrichs Herrschaft fällt t​rotz einiger Teilerfolge „insgesamt allerdings negativ“ aus. Er scheiterte angesichts d​er starken Stellung d​er norditalienischen Städte u​nd des Papsttums b​eim Versuch, s​eine universelle Kaiseridee z​u verwirklichen.[188] Für Houben w​ar Friedrich d​urch seine Forderung n​ach einer v​on der Kirche unabhängigen Staatsgewalt e​in Wegbereiter d​er modernen Monarchien i​n Europa.[189] Ebenfalls i​m Jahr 2008 f​and in Oldenburg e​ine Landesausstellung statt, d​ie Friedrichs Person i​n die „Welt u​nd Kultur d​es Mittelmeerraumes“ einordnete.[190] Eine 2010 i​n Mannheim u​nd 2011 i​n Palermo gezeigte Ausstellung zeigte „Die Staufer u​nd Italien – Innovationsregionen i​m mittelalterlichen Europa“.

Olaf B. Rader arbeitete i​n seiner 2010 veröffentlichten Biographie Friedrichs sizilische Prägung heraus. Nur a​us „südlich-mediterraner Blickrichtung“ ließen s​ich zahlreiche Verhaltensweisen d​es Herrschers verstehen.[191] Rader vergleicht Friedrichs Regierungsstil m​it dem e​ines Tyrannen, d​enn eine „echte Mitwirkung v​on großen Baronen o​der anderen Machtträgern d​es Königreichs i​st selten z​u spüren“.[192]

Trotz fachwissenschaftlicher Anstrengungen, Friedrich z​u historisieren, l​ebt der Mythos besonders i​n Apulien u​nd Sizilien b​is heute f​ort und w​ird wirtschaftlich vermarktet. Friedrich g​ilt wohl deshalb a​ls Identifikationsfigur, w​eil unter i​hm Apulien e​ine gewichtige politische Rolle spielte u​nd seine Bauten, insbesondere d​as Castel d​el Monte, a​ls Ausdruck e​ines „goldenen Zeitalters“ betrachtet werden.[193]

Quellen

  • Klaus van Eickels, Tania Brüsch: Friedrich II. Leben und Persönlichkeit in Quellen des Mittelalters. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2000, ISBN 3-538-07093-8 (Biographie und Quellensammlung).
  • Klaus J. Heinisch (Hrsg.): Kaiser Friedrich II. in Briefen und Berichten seiner Zeit. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1968.
  • Klaus J. Heinisch (Hrsg.): Kaiser Friedrich II. Sein Leben in zeitgenössischen Berichten (= dtv Dokumente. Band 2901). München 1977.
  • Alphonse Huillard-Bréholles: Historia diplomatica Friderici Secundi. 6 Bde., Paris 1852–1861 (Nachdruck 1963).
  • Theo Kölzer, Marlis Stähli (Hrsg.), Gereon Becht-Jördens (Textrevision und Übersetzung): Petrus de Ebulo. Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis. Codex 120 II der Burgerbibliothek Bern. Eine Bilderchronik der Stauferzeit. Thorbecke, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-4245-0.
  • Wolfgang Stürner: Die Konstitutionen Friedrichs II. für das Königreich Sizilien. Hahn, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5470-6.
  • Ludwig Weiland: Constitutiones et acta publica imperatorum et regum inde ab a. MCXCVIII usque a. MCCLXXII (1198–1272). Hannover 1896.
  • Die Urkunden Friedrichs II. (= Monumenta Germaniae Historica Diplomata. Band 14,1). Bearbeitet von Walter Koch unter Mitwirkung von Klaus Höflinger und Joachim Spiegel und unter Verwendung von Vorarbeiten von Charlotte Schroth-Köhler.
    • Teil 1: Die Urkunden Friedrichs II. 1198–1212. Hahn, Hannover 2002, ISBN 3-7752-2001-1.
    • Teil 2: Die Urkunden Friedrichs II. 1212–1217. Hahn, Hannover 2007, ISBN 978-3-7752-2002-6 (formal falsche ISBN).
    • Teil 3: Die Urkunden Friedrichs II. 1218–1220. Hahn, Hannover 2010, ISBN 978-3-7752-2003-3.
    • Teil 4: Die Urkunden Friedrichs II. 1220–1222. Harrassowitz, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-447-10087-8.
    • Teil 5: Die Urkunden Friedrichs II. 1222–1226. Harrassowitz, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-447-10753-2.
    • Teil 6: Die Urkunden Friedrichs II. 1226–1231. Harrassowitz, Wiesbaden 2021, ISBN 978-3-447-11375-5.
  • Il Registro della cancelleria di Federico II del 1239–1240 (= Fonti per la storia dell’Italia medievale. Antiquitates Band 19). Hrsg. von Cristina Carbonetti Vendittelli. 2 Bde., Roma 2002.

Literatur

Überblicksdarstellungen

  • Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. 4., durchgesehene und aktualisierte Auflage. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73805-0.
  • Wolfgang Stürner: 13. Jahrhundert. 1198–1273 (= Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte. Band 6). 10., völlig neu bearbeitete Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-608-60006-3.

Biographien

  • David Abulafia: Herrscher zwischen den Kulturen. Friedrich II. von Hohenstaufen. Aus dem Englischen von Karl Heinz Siber, Siedler, Berlin 1991, ISBN 3-88680-354-6 (Originalausgabe erschien 1988 in London).
  • Klaus van Eickels: Friedrich II. In: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters, Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50958-4, S. 293–314 (knapper Überblick zu Friedrich II.).
  • Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2008, ISBN 978-3-17-018683-5 (Rezension bei Sehepunkte).
  • Ernst Kantorowicz: Kaiser Friedrich II. Klett-Cotta, Stuttgart 1980, ISBN 3-12-915400-0 (Erstausgabe als Kaiser Friedrich der Zweite. Georg Bondi, Berlin 1927.)
  • Olaf B. Rader: Friedrich II. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. Eine Biographie. 4., durchgesehene Auflage. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-60485-0 (Rezension).
  • Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-64050-6 (sehr knapp gehaltene Biographie aus der Reihe C. H. Beck Wissen).
  • Wolfgang Stürner: Friedrich II. Gestalten des Mittelalters und der Renaissance. Bd. I: Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194–1220; Bd. II: Der Kaiser 1220–1250. Darmstadt 1992–2000 (Sonderausgabe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Primus Verlag, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-17414-3, ISBN 3-89678-483-8).
    • Wolfgang Stürner: Friedrich II. 1194–1250. 3., bibliografisch vollständig aktualisierte und um ein Vorwort und eine Dokumentation mit ergänzten Hinweisen erweiterte Auflage, in einem Band. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-23040-2.
  • Eduard Winkelmann: Kaiser Friedrich II. (= Jahrbücher der Deutschen Geschichte). Band 1. Leipzig 1889; Band 2. Leipzig 1897, Nachdruck Darmstadt 1967 (mehr Bände nicht erschienen).

Enciclopedia Fridericiana

  • Maria Paola Arena (Hrsg.): Enciclopedia fridericiana. Band 1: A–H, Band 2: I–Z. Rom 2005 (online. Im Suchfeld Begriff „Federico II“ oder andere italienische Termini eingeben und die Ergebnisse mit „Federiciana“ anklicken).

Spezialstudien

  • Alexander Knaak: Prolegomena zu einem Corpuswerk der Architektur Friedrichs II. von Hohenstaufen im Königreich Sizilien 1220–1250 (= Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte. Band 16). Jonas, Marburg 2001 (zu den bahnbrechenden architektonischen Werken, die während der Herrschaft Friedrichs II. im Königreich Sizilien entstanden, u. a. Castel del Monte).
  • Arnold Esch, Norbert Kamp (Hrsg.): Friedrich II. Tagung des Deutschen Historischen Instituts in Rom im Gedenkjahr 1994 (= Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom. Band 85). Niemeyer, Tübingen 1996, ISBN 3-484-82085-3.
  • Knut Görich, Jan Keupp, Theo Broekmann (Hrsg.): Herrschaftsräume, Herrschaftspraxis und Kommunikation zur Zeit Friedrichs II. (= Münchner Beiträge zur Geschichtswissenschaft. Band 2). Utz, München 2008, ISBN 978-3-8316-0756-3.
  • Robert Gramsch: Das Reich als Netzwerk der Fürsten. Politische Strukturen unter dem Doppelkönigtum Friedrichs II. und Heinrichs (VII.) 1225–1235 (= Mittelalter-Forschungen. Band 40). Thorbecke, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7995-0790-5 (Digitalisat)
  • Bodo Hechelhammer: Kreuzzug und Herrschaft unter Friedrich II. Handlungsspielräume von Kreuzzugspolitik (1215–1230) (= Mittelalter-Forschungen. Band 13). Thorbecke, Ostfildern 2004, ISBN 3-7995-4264-7 (detailreiche Studie zur Kreuzzugspolitik Friedrichs II.).
  • Marcus Thomsen: „Ein feuriger Herr des Anfangs …“. Kaiser Friedrich II. in der Auffassung der Nachwelt (= Kieler historische Studien. Band 42). Thorbecke, Stuttgart 2005, ISBN 3-7995-5942-6 (zur Rezeptionsgeschichte).
  • Carl A. Willemsen: Bibliographie zur Geschichte Kaiser Friedrichs II. und der letzten Staufer (= Monumenta Germaniae historica. Band 8). Monumenta Germaniae Historica, München 1986, ISBN 3-88612-019-3.
Commons: Friedrich II. – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Friedrich II. – Quellen und Volltexte
Wikisource: Fridericus II – Quellen und Volltexte (Latein)

Anmerkungen

  1. Uwe Israel: Personeller Austausch zwischen den Regionen. In: Alfried Wieczorek, Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die Staufer und Italien. Drei Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa. Bd. 1, Darmstadt 2010, S. 247–255, hier: S. 248.
  2. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 19.
  3. Hubertus Seibert: Die frühen Staufer – Forschungsbilanz und offene Fragen. In: Hubertus Seibert, Jürgen Dendorfer (Hrsg.): Grafen, Herzöge, Könige. Der Aufstieg der Staufer und das Reich 1079–1152. Ostfildern 2005, S. 1–39, hier: S. 4.
  4. Grundlegend wurde Knut Görich: Die Ehre Friedrich Barbarossas. Kommunikation, Konflikt und politisches Handeln im 12. Jahrhundert. Darmstadt 2001.
  5. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 26. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 12.
  6. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 69–71. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 88. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 108.
  7. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 68.
  8. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 30.
  9. Wolfgang Stürner: Friedrich II., Teil 1: Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194–1220. 3., bibliographisch aktualisierte Auflage in einem Band, Darmstadt 2009, S. 104f.
  10. Wolfgang Stürner: Friedrich II., Teil 1: Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194–1220. 3., bibliographisch aktualisierte Auflage in einem Band, Darmstadt 2009, S. 120.
  11. Gerd Althoff: Otto IV. – Woran scheiterte der welfische Traum vom Kaisertum? In: Frühmittelalterliche Studien 43, 2009, S. 199–214, hier: S. 211.
  12. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 18. Wolfgang Stürner: 13. Jahrhundert. 1198–1273 (Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte 6) 10., völlig neu bearbeitete Auflage. Stuttgart 2007, S. 184f.
  13. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 20.
  14. Martin Wihoda: Die sizilischen Goldbullen von 1212. Kaiser Friedrichs II. Privilegien für die Přemysliden im Erinnerungsdiskurs. Wien u. a. 2012. Karel Hruza: Die drei „Sizilischen Goldenen Bullen“ Friedrichs II. von 1212 für die Premysliden. Zu einem neuen Buch, diplomatischen Fragen und einer „Historikerdebatte“ in der tschechischen Forschung. In: Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde. 53, 2007, S. 213–249.
  15. Wolfgang Stürner: Friedrich II., Teil 1: Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194–1220. 3., bibliographisch aktualisierte Auflage in einem Band, Darmstadt 2009, S. 155–161.
  16. Wolfgang Stürner: Friedrich II., Teil 1: Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194–1220. 3., bibliographisch aktualisierte Auflage in einem Band, Darmstadt 2009, S. 155f.
  17. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 92.
  18. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 111.
  19. Jürgen Dendorfer: Autorität auf Gegenseitigkeit – Fürstliche Partizipation im Reich des 13. Jahrhunderts. In: Hubertus Seibert, Werner Bomm, Verena Türck (Hrsg.): Autorität und Akzeptanz. Das Reich im Europa des 13. Jahrhunderts. Ostfildern 2013, S. 27–41, hier: S. 32. Monika Suchan: Fürstliche Opposition gegen das Königtum im 11. und 12. Jahrhundert als Gestalterin mittelalterlicher Staatlichkeit. In: Frühmittelalterliche Studien 37, 2003, S. 141–165, hier: S. 163.
  20. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 92; Olaf B. Rader: Die Grablegen der Staufer als Erinnerungsorte. In: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter, Alfried Wieczorek (Hrsg.): Verwandlungen des Stauferreichs. Darmstadt 2010, S. 20–33, hier: S. 29; Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart u. a. 2008, S. 35, 154.
  21. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 380f.
  22. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart u. a. 2008, S. 129.
  23. Wolfgang Stürner: 13. Jahrhundert. 1198–1273. (Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte 6) 10., völlig neu bearbeitete Auflage. Stuttgart 2007, S. 197.
  24. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 215.
  25. Wolfgang Stürner: 13. Jahrhundert. 1198–1273. (Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte 6) 10., völlig neu bearbeitete Auflage. Stuttgart 2007, S. 206.
  26. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 94.
  27. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 103, 116.
  28. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 38.
  29. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 44f. Andreas Fischer: Herrscherliches Selbstverständnis und die Verwendung des Häresievorwurfs als politisches Instrument. Friedrich II. und sein Ketzeredikt von 1224. In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 87, 2007, S. 71–108.
  30. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 43.
  31. Wolfgang Stürner: Kaiser Friedrich II. als Herrscher im Imperium und im Königreich Sizilien. In: Werner Hechberger, Florian Schuller (Hrsg.): Staufer & Welfen. Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter. Regensburg 2009, S. 172–189, hier: S. 183.
  32. Wolfgang Stürner: Kaiser Friedrich II. als Herrscher im Imperium und im Königreich Sizilien. In: Werner Hechberger, Florian Schuller (Hrsg.): Staufer & Welfen. Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter. Regensburg 2009, S. 172–189, hier: S. 188.
  33. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 43; Wolfgang Stürner: Friedrich II. Bd. 2. Darmstadt 2000, S. 34–57.
  34. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 34.
  35. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 33.
  36. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 129.
  37. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 195.
  38. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 60 und 129.
  39. Vgl. Hubert Houben: Castel del Monte. In: Enciclopedia Fridericiana 1, S. 237–242.
  40. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 196–200.
  41. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 191.
  42. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 206.
  43. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 218–223. Theo Broekmann: Rigor iustitiae. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). Darmstadt 2005, S. 1–6.
  44. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 214.
  45. Knut Görich: Mißtrauen aus Erfahrung: Mailand und Friedrich II. In: Frühmittelalterliche Studien 39, 2005, S. 411–429, hier: S. 414.
  46. Vgl. dazu Knut Görich: Der Herrscher als parteiischer Richter. Barbarossa in der Lombardei. In: Frühmittelalterliche Studien 29, 1995, S. 273–288.
  47. Knut Görich: Unausweichliche Konflikte? Friedrich Barbarossa, Friedrich II. und der lombardische Städtebund. In: Oliver Auge, Felix Biermann, Matthias Müller, Dirk Schultze (Hrsg.): Bereit zum Konflikt. Strategien und Medien der Konflikterzeugung und Konfliktbewältigung im europäischen Mittelalter. Ostfildern 2008, S. 195–213, hier: S. 205 (Digitalisat)
  48. Knut Görich: Mißtrauen aus Erfahrung: Mailand und Friedrich II. In: Frühmittelalterliche Studien 39, 2005, S. 411–429, hier: S. 416.
  49. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 397.
  50. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 48.
  51. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 99.
  52. siehe das Prosopographische Verzeichnis der Kreuzfahrer in Bodo Hechelhammer: Kreuzzug und Herrschaft unter Friedrich II. Handlungsspielräume von Kreuzzugspolitik (1215–1230). Ostfildern 2005, S. 327–387.
  53. Bodo Hechelhammer: Kreuzzug und Herrschaft unter Friedrich II. Handlungsspielräume von Kreuzzugspolitik (1215–1230). Ostfildern 2005, S. 264.
  54. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 52. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 397.
  55. Knut Görich: Friedensverhandlungen mit Rücksicht auf den honor ecclesiae. Papst Gregor IX. und Kaiser Friedrich II. im Streit um Gaeta (1229–1233). In: Theo Kölzer, Franz-Albrecht Bornschlegel, Christian Friedl und Georg Vogeler (Hrsg.): De litteris, manuscriptis, inscriptionibus … Festschrift zum 65. Geburtstag von Walter Koch. Wien u. a. 2007, S. 617–632, hier: S. 620.
  56. Zur Rezeptionsgeschichte Wolfgang Stürner: Friedrich II. 3., bibliographisch aktualisierte Auflage in einem Band, Darmstadt 2009, S. 189–210.
  57. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 100.
  58. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 49.
  59. Christian Friedl: Studien zur Beamtenschaft Kaiser Friedrichs II. im Königreich Sizilien (1220–1250). Wien 2005, S. 146.
  60. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 139–146.
  61. Knut Görich: Friedensverhandlungen mit Rücksicht auf den honor ecclesiae. Papst Gregor IX. und Kaiser Friedrich II. im Streit um Gaeta (1229–1233). In: Theo Kölzer, Franz-Albrecht Bornschlegel, Christian Friedl und Georg Vogeler (Hrsg.): De litteris, manuscriptis, inscriptionibus … Festschrift zum 65. Geburtstag von Walter Koch. Wien u. a. 2007, S. 617–632, hier: S. 619.
  62. Vgl. dazu Gerd Althoff: Der frieden-, bündnis- und gemeinschaftstiftende Charakter des Mahles im früheren Mittelalter. In: Irmgard Bitsch, Trude Ehlert, Xenja von Ertzdorff (Hrsg.): Essen und Trinken in Mittelalter und Neuzeit. Sigmaringen 1987, S. 13–25.
  63. Knut Görich: Friedensverhandlungen mit Rücksicht auf den honor ecclesiae. Papst Gregor IX. und Kaiser Friedrich II. im Streit um Gaeta (1229–1233). In: Theo Kölzer, Franz-Albrecht Bornschlegel, Christian Friedl und Georg Vogeler (Hrsg.): De litteris, manuscriptis, inscriptionibus … Festschrift zum 65. Geburtstag von Walter Koch. Wien u. a. 2007, S. 617–632, insbes. 630ff.
  64. Knut Görich: Mißtrauen aus Erfahrung: Mailand und Friedrich II. In: Frühmittelalterliche Studien 39, 2005, S. 411–429, hier: S. 423.
  65. Knut Görich: Mißtrauen aus Erfahrung: Mailand und Friedrich II. In: Frühmittelalterliche Studien 39, 2005, S. 411–429, hier: S. 417.
  66. Knut Görich: Unausweichliche Konflikte? Friedrich Barbarossa, Friedrich II. und der lombardische Städtebund. In: Oliver Auge, Felix Biermann, Matthias Müller, Dirk Schultze (Hrsg.): Bereit zum Konflikt. Strategien und Medien der Konflikterzeugung und Konfliktbewältigung im europäischen Mittelalter. Ostfildern 2008, S. 195–213, hier: S. 207 (Digitalisat).
  67. Theo Broekmann: Rigor iustitiae. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). Darmstadt 2005, S. 280.
  68. Theo Broekmann: Rigor iustitiae. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). Darmstadt 2005, S. 293.
  69. Theo Broekmann: Rigor iustitiae. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). Darmstadt 2005, S. 294.
  70. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 176.
  71. Theo Broekmann: Rigor iustitiae. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). Darmstadt 2005, S. 294. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 103.
  72. Theo Broekmann: „Rigor iustitiae“. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). Darmstadt 2005, S. 300ff.
  73. Wolfgang Stürner: Friedrich II. Teil 2. Der Kaiser 1220–1250. 3., bibliographisch aktualisierte Auflage in einem Band, Darmstadt 2009, S. 302. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 63. Dass es sich nicht um Hochverrat handelte, meint hingegen Theo Broekmann: „Rigor iustitiae“. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). Darmstadt 2005, S. 309f.
  74. Theo Broekmann: „Rigor iustitiae“. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). Darmstadt 2005, S. 319.
  75. Theo Broekmann: „Rigor iustitiae“. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). Darmstadt 2005, S. 325.
  76. Robert Gramsch: Das Reich als Netzwerk der Fürsten. Politische Strukturen unter dem Doppelkönigtum Friedrichs II. und Heinrichs (VII.) 1225–1235. Ostfildern 2013 (Digitalisat).
  77. Gerd Althoff: Königsherrschaft und Konfliktbewältigung im 10. und 11. Jahrhundert. In: Frühmittelalterliche Studien 23 (1989), S. 265–290; wieder in: Gerd Althoff: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Darmstadt 1997, S. 21–56.
  78. Theo Broekmann: „Rigor iustitiae“. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). Darmstadt 2005, S. 260–368.
  79. Theo Broekmann: „Rigor iustitiae“. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). Darmstadt 2005, S. 364–366.
  80. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 46.
  81. Wolfgang Stürner: Kaiser Friedrich II. als Herrscher im Imperium und im Königreich Sizilien. In: Werner Hechberger, Florian Schuller (Hrsg.): Staufer & Welfen. Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter. Regensburg 2009, S. 172–189, hier: S. 179.
  82. Claudia Garnier: Die Legitimierung von Gewalt durch die hoch- und spätmittelalterliche Friedensbewegung. In: Frühmittelalterliche Studien 42, 2008, S. 229–251, hier: S. 237.
  83. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 65.
  84. Gerd Althoff: Die Macht der Rituale. Symbolik und Herrschaft im Mittelalter. Darmstadt 2003, S. 159.
  85. Knut Görich: Ehre als Ordnungsfaktor. Anerkennung und Stabilisierung von Herrschaft unter Friedrich Barbarossa und Friedrich II. In: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Ordnungskonfigurationen im hohen Mittelalter. Ostfildern 2006, S. 59–92, hier: S. 66 (online).
  86. Gerd Althoff: Öffentliche Demut: Friedrich II. und die Heiligen. In: Knut Görich, Jan Keupp, Theo Broekmann (Hrsg.): Herrschaftsräume, Herrschaftspraxis und Kommunikation zur Zeit Kaiser Friedrichs II. München 2008, S. 229–252. Vgl. auch Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 154.
  87. Jürgen Sarnowsky: Der Deutsche Orden. München 2007, S. 35f. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 66.
  88. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 183–190.
  89. Knut Görich: Normen im Konflikt. Kaiser Friedrich II. und der ‘Prozess’ gegen Herzog Friedrich den Streitbaren von Österreich. In: Knut Görich, Jan Keupp, Theo Broekmann (Hrsg.): Herrschaftsräume, Herrschaftspraxis und Kommunikation zur Zeit Kaiser Friedrichs II. München 2008, S. 363–388, hier: S. 378.
  90. Knut Görich: Normen im Konflikt. Kaiser Friedrich II. und der ‘Prozess’ gegen Herzog Friedrich den Streitbaren von Österreich. In: Knut Görich, Jan Keupp, Theo Broekmann (Hrsg.): Herrschaftsräume, Herrschaftspraxis und Kommunikation zur Zeit Kaiser Friedrichs II. München 2008, S. 363–388, hier: S. 364.
  91. Knut Görich: Die Ehre Friedrich Barbarossas. Kommunikation, Konflikt und politisches Handeln im 12. Jahrhundert. Darmstadt 2001, S. 249–256.
  92. Knut Görich: Mißtrauen aus Erfahrung: Mailand und Friedrich II. In: Frühmittelalterliche Studien 39, 2005, S. 411–429, insbes. 424ff.
  93. Andrea Da Mosto: I dogi di Venezia nella vita pubblica e privata. Florenz 1983, S. 83.
  94. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 131.
  95. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 133.
  96. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 139–161.
  97. Sebastian Gleixner: Sprachrohr kaiserlichen Willens. Die Kanzlei Kaiser Friedrichs II. (1226–1236). Köln u. a. 2006.
  98. Monika Suchan: Fürstliche Opposition gegen das Königtum im 11. und 12. Jahrhundert als Gestalterin mittelalterlicher Staatlichkeit. In: Frühmittelalterliche Studien 37, 2003, S. 141–165, hier: S. 162.
  99. Timothy Reuter: Nur im Westen was Neues? Das Werden prämoderner Staatsformen im europäischen Hochmittelalter. In: Joachim Ehlers (Hrsg.): Deutschland und der Westen Europas. Stuttgart 2002, S. 327–351, hier: S. 347.
  100. Gundula Grebner: Der ‚Liber Introductorius‘ des Michael Scotus und die Aristotelesrezeption: der Hof Friedrichs II. als Drehscheibe des Kulturtransfers. In: Mamoun Fansa, Karen Ermete (Hrsg.): Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Welt und Kultur des Mittelmeerraums. Oldenburg 2008, S. 250–257.
  101. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 284.
  102. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 265.
  103. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 262. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 149.
  104. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 148.
  105. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 64.
  106. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 289.
  107. Martina Giese: Die Tierhaltung am Hof Friedrichs II. Zwischen Tradition und Innovation. In: Knut Görich, Jan Keupp, Theo Broekmann (Hrsg.): Herrschaftsräume, Herrschaftspraxis und Kommunikation zur Zeit Kaiser Friedrichs II. München 2008, S. 121–171, hier: S. 153. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 140.
  108. Dazu ausführlich Wolfgang Stürner: Friedrich II. Teil 2. Der Kaiser 1220–1250. 3., bibliographisch aktualisierte Auflage in einem Band, Darmstadt 2009, S. 429–457.
  109. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 68.
  110. Grundlegend dazu Stefan Georges: Das zweite Falkenbuch Kaiser Friedrichs II. Quellen, Entstehung, Überlieferung und Rezeption des Moamin. Mit einer Edition der lateinischen Überlieferung. Berlin 2008.
  111. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 130.
  112. Martina Giese: Die Tierhaltung am Hof Friedrichs II. Zwischen Tradition und Innovation. In: Knut Görich, Jan Keupp, Theo Broekmann (Hrsg.): Herrschaftsräume, Herrschaftspraxis und Kommunikation zur Zeit Kaiser Friedrichs II. München 2008, S. 121–171, hier: S. 153.
  113. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 112. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 144f.
  114. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 42.
  115. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 42.
  116. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 133.
  117. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 231f.
  118. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 117 und 126 (Tafel der unehelichen Kinder Friedrichs).
  119. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 245.
  120. Zitiert nach Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 232.
  121. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 120.
  122. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 254.
  123. Knut Görich: Unausweichliche Konflikte? Friedrich Barbarossa, Friedrich II. und der lombardische Städtebund. In: Oliver Auge, Felix Biermann, Matthias Müller, Dirk Schultze (Hrsg.): Bereit zum Konflikt. Strategien und Medien der Konflikterzeugung und Konfliktbewältigung im europäischen Mittelalter. Ostfildern 2008, S. 195–213 (Digitalisat); Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 110.
  124. Vgl. dazu Marcus Thomsen: „Ein feuriger Herr des Anfangs …“. Kaiser Friedrich II. in der Auffassung der Nachwelt. Stuttgart 2005, S. 36–43. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 73. Andrea Piazza: Anticristo/Messia. In: Enciclopedia Fridericiana 1, S. 49–57.
  125. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 75f.
  126. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 74, 188–190.
  127. Die Datierung dieser Predigt ist nicht genau gesichert. Sie wurde lange Zeit ins Jahr 1229 datiert, kurz nach der Rückkehr Friedrichs vom Kreuzzug. Allerdings ist es aufgrund inhaltlicher Anspielungen auch möglich, dass sie erst 1235/37 gehalten wurde, siehe Wolfgang Stürner: Friedrich II. Teil 2. Der Kaiser 1220–1250. 3., bibliographisch aktualisierte Auflage in einem Band, Darmstadt 2009, S. 174–178.
  128. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 186.
  129. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. München 2006, S. 113.
  130. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 178.
  131. Theo Broekmann: Rigor iustitiae. Herrschaft, Recht und Terror im normannisch-staufischen Süden (1050–1250). Darmstadt 2005, S. 368.
  132. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 179.
  133. Dazu gehörte das in dieser Zeit verfasste antikaiserliche Pamphlet Eger cui lenia, das aber wohl nicht Papst Innozenz selbst angefertigt hat. Vgl. Peter Herde: Ein Pamphlet der päpstlichen Kurie gegen Kaiser Friedrich II. von 1245/46 („Eger cui lenia“). In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 23, 1967, S. 468–538.
  134. Jacques Le Goff: Ludwig der Heilige. Stuttgart 2000, S. 144f.
  135. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 124f.
  136. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 95.
  137. Zu den verschiedenen Quellenberichten Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 485–491.
  138. Wolfgang Stürner: Friedrich II. Teil 2. Der Kaiser 1220–1250. 3., bibliographisch aktualisierte Auflage in einem Band, Darmstadt 2009, S. 590.
  139. Zum Testament vgl. Wolfgang Stürner: Friedrich II. Teil 2. Der Kaiser 1220–1250. 3., bibliographisch aktualisierte Auflage in einem Band, Darmstadt 2009, S. 588f.
  140. Andrea Sommerlechner: Stupor mundi? Kaiser Friedrich II. und die mittelalterliche Geschichtsschreibung. Wien 1999, S. 428.
  141. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 225.
  142. Andrea Sommerlechner: Stupor mundi? Kaiser Friedrich II. und die mittelalterliche Geschichtsschreibung. Wien 1999, S. 421ff.; 479ff.
  143. Wolfgang Giese: Kaiser Friedrich II. in der lateinischen Chronistik des sizilischen Reiches aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. In: Theo Kölzer, Franz-Albrecht Bornschlegel, Christian Friedl und Georg Vogeler (Hrsg.): De litteris, manuscriptis, inscriptionibus … Festschrift zum 65. Geburtstag von Walter Koch. Wien u. a. 2007, S. 633–653, insbes. S. 652.
  144. Björn Weiler: Stupor Mundi: Matthäus Paris und die zeitgenössische Wahrnehmung Friedrichs II. in England. In: Knut Görich, Jan Keupp, Theo Broekmann (Hrsg.): Herrschaftsräume, Herrschaftspraxis und Kommunikation zur Zeit Friedrichs II. München 2008, S. 63–95.
  145. Björn Weiler: Stupor Mundi: Matthäus Paris und die zeitgenössische Wahrnehmung Friedrichs II. in England. In: Knut Görich, Jan Keupp, Theo Broekmann (Hrsg.): Herrschaftsräume, Herrschaftspraxis und Kommunikation zur Zeit Friedrichs II. München 2008, S. 63–95, hier: S. 73.
  146. Knut Görich: Friedrich Barbarossa – vom erlösten Kaiser zum Kaiser als nationaler Erlösergestalt. In: Johannes Fried, Olaf B. Rader (Hrsg.): Die Welt des Mittelalters. Erinnerungsorte eines Jahrtausends. München 2011, S. 195–208, hier: S. 199. Hannes Möhring: Die Weissagungen über einen Kaiser Friedrich am Ende der Zeiten. In: Wolfram Brandes, Felicitas Schmieder (Hrsg.): Endzeiten. Eschatologie in den monotheistischen Weltreligionen. Berlin u. a. 2008, S. 201–213. Hannes Möhring: Der Weltkaiser der Endzeit. Entstehung, Wandel und Wirkung einer tausendjährigen Weissagung. Stuttgart 2000, S. 217–268 (Digitalisat).
  147. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 197; Marcus Thomsen: »Ein feuriger Herr des Anfangs …«. Kaiser Friedrich II. in der Auffassung der Nachwelt. Stuttgart 2005, S. 46–49.
  148. Vgl. etwa Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 195–199.
  149. Rainer Christoph Schwinges: Verfassung und kollektives Verhalten. Zur Mentalität des Erfolges falscher Herrscher im Reich des 13. und 14. Jahrhunderts. In: František Graus (Hrsg.): Mentalitäten im Mittelalter. Sigmaringen 1987, S. 177–202, hier: S. 190–192.
  150. Alexander Schubert: Heilserwartung und Wiederkehrglaube. In: Alfried Wieczorek, Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die Staufer und Italien. Drei Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa. Bd. 1, Darmstadt 2010, S. 33–38, hier: S. 37.
  151. Wolfgang Stürner: Kaiser Friedrich II. als Herrscher im Imperium und im Königreich Sizilien. In: Werner Hechberger, Florian Schuller (Hrsg.): Staufer & Welfen. Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter. Regensburg 2009, S. 172–189, hier: S. 188.
  152. Werner Hechberger: Bewundert, instrumentalisiert, angefeindet. Staufer und Welfen im Urteil der Nachwelt. In: Werner Hechberger, Florian Schuller (Hrsg.): Staufer und Welfen. Zwei rivalisierende Dynastien im Hochmittelalter. Regensburg 2009, S. 216–239, hier: S. 219.
  153. Knut Görich: Friedrich Barbarossa – vom erlösten Kaiser zum Kaiser als nationaler Erlösergestalt. In: Johannes Fried, Olaf B. Rader (Hrsg.): Die Welt des Mittelalters. Erinnerungsorte eines Jahrtausends. München 2011, S. 195–208, hier: S. 200f.
  154. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 106.
  155. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 23.
  156. Olaf B. Rader: Der geteilte Kaiser – Friedrich II. in Deutschland und Italien. In: Johannes Fried, Olaf B. Rader (Hrsg.): Die Welt des Mittelalters. Erinnerungsorte eines Jahrtausends. München 2011, S. 261–275, hier: S. 267.
  157. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 226.
  158. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 208.
  159. Zum Geschichtsbild der Deutschen mit der Fixierung auf eine starke Kaisermacht: Gerd Althoff: Das Mittelalterbild der Deutschen vor und nach 1945. Eine Skizze. In: Paul-Joachim Heinig (Hrsg.): Reich, Regionen und Europa in Mittelalter und Neuzeit. Festschrift für Peter Moraw. Berlin 2000, S. 731–749. Gerd Althoff: Die Deutschen und ihr mittelalterliches Reich. In: Bernd Schneidmüller, Stefan Weinfurter (Hrsg.): Heilig – Römisch – Deutsch. Dresden 2006, S. 119–132. Zum Spätmittelalter als Zerfallsepoche: Bernd Schneidmüller: Konsens – Territorialisierung – Eigennutz. Vom Umgang mit spätmittelalterlicher Geschichte. In: Frühmittelalterliche Studien 39, 2005, S. 225–246.
  160. Zitiert nach Hubert Houben: Friedrich II., ein Sizilianer auf dem Kaiserthron? In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 97, 2017, S. 83–98, hier: S. 86 (online).
  161. Marcus Thomsen: "Ein feuriger Herr des Anfangs …". Kaiser Friedrich II. in der Auffassung der Nachwelt. Stuttgart 2005, S. 166–169 und 224; Johannes Haller: Die Epochen der deutschen Geschichte. Stuttgart u. a. 1923, S. 81.
  162. Zur Modernität Friedrichs vgl. Marcus Thomsen: Modernität als Topos: Friedrich II. in der deutschen Historiographie. In: Knut Görich, Jan Keupp und Theo Broekmann: Herrschaftsräume, Herrschaftspraxis und Kommunikation zur Zeit Kaiser Friedrichs II. München 2008, S. 21–39.
  163. Jacob Burckhardt: Die Kultur der Renaissance in Italien. Ein Versuch. Basel 1860, S. 3 (Digitalisat).
  164. Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 109.
  165. Zitate Ernst Kantorowicz: Kaiser Friedrich II. Berlin 1927, S. 104, 195, 197, 268. Vgl. auch Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 429.
  166. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 220.
  167. Karl Ipser: Kaiser Friedrich der Zweite. Leben und Werk in Italien. Leipzig 1942, S. 7 und S. 59.
  168. Marcus Thomsen: „Ein feuriger Herr des Anfangs …“. Kaiser Friedrich II. in der Auffassung der Nachwelt. Stuttgart 2005, S. 259–270.
  169. Vgl. Roberto Delle Donne: Storiografia dell’Ottocento e del Novecento. In: Enciclopedia Fridericiana 2, S. 787–802.
  170. Roberto Delle Donne: Der Vater des ghibellinischen Vaterlands. Friedrich II. in der modernen Geschichtsschreibung und Kultur Italiens. In: Knut Görich, Jan Keupp, Theo Broekmann (Hrsg.): Herrschaftsräume, Herrschaftspraxis und Kommunikation zur Zeit Kaiser Friedrichs II. München 2008, S. 41–60. Vgl. auch: Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 212f.
  171. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 208.
  172. Roberto Delle Donne: Der Vater des ghibellinischen Vaterlands. Friedrich II. in der modernen Geschichtsschreibung und Kultur Italiens. In: Knut Görich, Jan Keupp, Theo Broekmann (Hrsg.): Herrschaftsräume, Herrschaftspraxis und Kommunikation zur Zeit Kaiser Friedrichs II. München 2008, S. 41–60, hier: S. 50.
  173. Hubert Houben: Der böse und der gute Federico. Staufermythen in Italien in Vergangenheit und Gegenwart. In: Von Palermo zum Kyffhäuser. Staufische Erinnerungsorte und Staufermythos. Göppingen 2012, S. 26–45, hier: S. 26.
  174. Marcus Thomsen: »Ein feuriger Herr des Anfangs …«. Kaiser Friedrich II. in der Auffassung der Nachwelt. Stuttgart 2005, S. 304.
  175. Die wichtigsten Studien sind abgedruckt in: Hans Martin Schaller: Stauferzeit. Ausgewählte Aufsätze. Hannover 1993.
  176. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 221.
  177. Vgl. dazu die Rezension von Hans Martin Schaller in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 47, 1991, S. 290f. (online)
  178. Vgl. dazu Marcus Thomsen: „Ein feuriger Herr des Anfangs …“. Kaiser Friedrich II. in der Auffassung der Nachwelt. Stuttgart 2005, S. 305.
  179. Bernd Schneidmüller: Konsensuale Herrschaft. Ein Essay über Formen und Konzepte politischer Ordnung im Mittelalter. In: Paul-Joachim Heinig (Hrsg.): Reich, Regionen und Europa in Mittelalter und Neuzeit. Festschrift für Peter Moraw. Berlin 2000, S. 53–87.
  180. Gerd Althoff: Zur Bedeutung symbolischer Kommunikation für das Verständnis des Mittelalters. In: Frühmittelalterliche Studien 31, 1997, S. 370–389.
  181. Knut Görich: Die Ehre Friedrich Barbarossas. Kommunikation, Konflikt und politisches Handeln im 12. Jahrhundert. Darmstadt 2001.
  182. Gerd Althoff: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Darmstadt 1997.
  183. Wolfgang Stürner: Friedrich II. Teil 2. Der Kaiser 1220–1250. 3., bibliographisch aktualisierte Auflage in einem Band, Darmstadt 2009, S. 594.
  184. Cosimo Damiano Fonseca: Friedrich II. Eine Bilanz zweier Jubiläumsjahre (1994 und 2000). In: Friedrich Barbarossa und sein Hof. Göppingen 2009, S. 168–182. Theo Kölzer: Das Gedenkjahr Friedrichs II. Eine Nachlese. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 54, 1998, S. 141–161. (online)
  185. Hannes Obermair: Der Staufer Friedrich II. und die Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts. In: Concilium Medii Aevi 11, Göttingen 2008, S. 79–100, hier: S. 83–84 (online).
  186. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 10.
  187. Hubert Houben, Georg Vogeler (a cura di): Federico II nel Regno di Sicilia. Realtà locali e aspirazioni universali. Bari 2008.
  188. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 103. Zur Kaiseridee Friedrichs II. ist grundlegend: Martin Schaller: Die Kaiseridee Friedrichs II. In: Gunther Wolf (Hrsg.): Stupor mundi. Zur Geschichte Friedrichs II. von Hohenstaufen. 2. Auflage. Darmstadt 1982, S. 494–526.
  189. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 232.
  190. Mamoun Fansa, Karen Ermete (Hrsg.): Kaiser Friedrich II. 1194–1250. Welt und Kultur des Mittelmeerraums. Begleitband zur Sonderausstellung im Landesmuseum für Natur und Mensch. Mainz 2008.
  191. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 28. Kritisch dazu: Hubert Houben: Friedrich II., ein Sizilianer auf dem Kaiserthron? In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 97, 2017, S. 83–98 (online).
  192. Olaf B. Rader: Friedrich der Zweite. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. München 2010, S. 434.
  193. Hubert Houben: Kaiser Friedrich II. (1194–1250). Herrscher, Mensch, Mythos. Stuttgart 2008, S. 222–224.
VorgängerAmtNachfolger
Otto IV.Römisch-deutscher König
ab 1220 Kaiser
1212–1250
Konrad IV.
Konstanze von SizilienKönig von Sizilien
1198–1250
Konrad IV.
PhilippHerzog von Schwaben
ab 1208 (de jure) und von 1212 bis 1217 unmittelbar
Heinrich (VII.) (HRR)

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