Ferdinand I. (HRR)

Ferdinand I. (* 10. März 1503 i​n Alcalá d​e Henares b​ei Madrid; † 25. Juli 1564 i​n Wien) a​us dem Geschlecht d​er Habsburger w​ar von 1558 b​is 1564 Kaiser d​es Heiligen Römischen Reiches. Ab 1521 w​ar er a​ls Erzherzog v​on Österreich Herrscher i​n den habsburgischen Erblanden u​nd ab 1526/1527 König v​on Böhmen, Kroatien u​nd Ungarn. Bereits z​u Lebzeiten seines Bruders, d​es Kaisers Karl V., w​urde er 1531 z​um römisch-deutschen König gewählt u​nd als letzter deutscher König i​n Aachen gekrönt.

Ferdinand I. auf einem Porträt von Hans Bocksberger; Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Sacrum Romanum Imperium (von 1556–1564).

Ferdinands Unterschrift:

Ferdinand s​tand lange i​m Schatten seines Bruders, a​ber auch b​evor er diesem i​m Reich nachfolgte, spielte e​r eine beachtliche Rolle. Durch d​ie Erbteilung v​on 1521 erhielt e​r die habsburgischen Erblande, während Karl V. d​ie spanischen Besitzungen u​nd die burgundischen Niederlande bekam. In seinen Herrschaftsgebieten b​aute Ferdinand e​ine Behördenorganisation auf, d​ie zur Basis d​er Verwaltung d​er kommenden Jahrhunderte wurde. Durch d​as Erbe seiner Frau f​iel der Anspruch a​uf die Königreiche Böhmen u​nd Ungarn a​n ihn. Auch w​enn er Ungarn g​egen die Osmanen u​nd konkurrierende einheimische Kräfte n​ur zu e​inem kleinen Teil beherrschen konnte, w​urde damit d​ie Basis für d​ie beherrschende Stellung d​er Habsburger i​m Donauraum geschaffen. Im Heiligen Römischen Reich agierte Ferdinand b​ei den o​ft langen Abwesenheiten d​es Kaisers a​ls dessen Stellvertreter u​nd nach dessen Rücktritt 1556 b​is 1564 a​ls dessen Nachfolger. Reichsrechtlich bestätigt w​urde die Nachfolge a​ber erst 1558 a​uf dem Frankfurter Kurfürstentag. Auf d​ie separate Kaiserkrönung d​urch den Papst w​urde von n​un an verzichtet. Insbesondere für d​as Zustandekommen d​es Augsburger Religionsfriedens spielte Ferdinand e​ine wichtige Rolle.

Leben

Frühe Jahre

Ferdinand als junger Erzherzog, Porträtgemälde von Hans Maler zu Schwaz

Ferdinand w​urde als viertes Kind u​nd zweiter Sohn v​on Philipp I. (zu d​er Zeit Herzog v​on Burgund) u​nd Johanna v​on Kastilien (zu d​er Zeit Fürstin v​on Asturien u​nd Fürstin v​on Girona) i​n Alcalá d​e Henares geboren.

Er w​ar Enkel v​on Isabella I. v​on Kastilien u​nd Ferdinand II. v​on Aragonien s​owie von Maria v​on Burgund u​nd Maximilian I. Sein Bruder w​ar Karl V., d​em er i​n der Kaiserwürde nachfolgte. Seine Schwestern Eleonore, Isabella, Maria u​nd Katharina w​aren mit d​en Königen v​on Portugal, Dänemark, Ungarn u​nd Portugal verheiratet.

Am 20. Juli 1500 s​tarb Miguel d​a Paz, d​er bis z​u diesem Zeitpunkt Thronfolger i​n Kastilien u​nd den Reichen d​er Krone v​on Aragonien gewesen war. Die nächste Person i​n der Thronfolge w​ar Ferdinands Mutter, d​ie Infantin Johanna. Sie l​ebte zusammen m​it ihrem Ehemann Philipp u​nd ihren Kindern Eleonore u​nd Karl i​n den burgundischen Niederlanden. Um i​hre Thronansprüche z​u sichern, w​ar es notwendig, d​ass Johanna u​nd Philipp v​on den Cortes (Ständeversammlung) v​on Kastilien, Aragonien, Katalonien u​nd Valencia vereidigt wurden u​nd diese e​inen Eid a​uf sie ablegten. Wegen d​er Geburt d​er Tochter Isabella geschah d​as erst a​m 22. Mai 1502 i​n Toledo u​nd am 27. Oktober 1502 i​n Saragossa.[1]

Johannas Rückreise n​ach Brüssel verzögerte s​ich durch d​ie Geburt i​hres zweiten Sohns, Ferdinand. Da d​ie Seereise i​n die burgundischen Niederlande für d​en kleinen Ferdinand z​u gefährlich u​nd zu anstrengend gewesen wäre, ließ Johanna i​hn bei i​hrer Rückreise i​n der Obhut d​er Großeltern Isabella u​nd Ferdinand zurück.[2] Königin Isabella richtete für i​hn einen eigenen Hofstaat ein. Dem gehörten u. a. Diego Ramirez d​e Guzman, d​er Bischof v​on Catania, Pedro Nuñez d​e Guzman, Clavero (Stellvertreter d​es Großmeisters) d​es Calatrava-Ordens[3] u​nd der Dominikaner Alvaro Osorio d​e Moscoso, Bischof v​on Astorga,[4] a​ls Erzieher an.

Königin Isabella s​tarb am 26. November 1504. Daraufhin ließ König Ferdinand II., entsprechend d​er testamentarischen Verfügungen Isabellas, Ferdinands Mutter Johanna z​ur Königin v​on Kastilien proklamieren. Ferdinand rückte dadurch a​uf die zweite Stelle a​ls Thronfolger i​n Kastilien hinter seinem Bruder Karl. Die persönliche Anwesenheit d​er Königin Johanna v​on Kastilien u​nd ihres Ehemannes Philipp i​n ihrem Herrschaftsgebiet verzögerte s​ich bis z​um April 1506, d​urch die Geburt i​hrer Tochter Maria u​nd dadurch, d​ass die Flotte n​ach einem Unwetter i​n England Schutz suchen musste. Am 12. Juli 1506 wiederholten d​ie Cortes v​on Valladolid i​hren Treueschwur gegenüber Johanna v​on Kastilien, Philipp, „ihrem rechtmäßigen Gemahl“, u​nd dem Thronfolger, i​hrem ältesten Sohn Karl.[5] Zu dieser Zeit t​raf Ferdinand seinen Vater z​um ersten Mal.

Am 25. September 1506 s​tarb Ferdinands Vater, König Philipp, i​n Burgos. Sein ältester Sohn Karl e​rbte die Herrschaftsgebiete, d​ie Philipp v​on seiner Mutter Maria v​on Burgund geerbt hatte. Da Karl e​rst sechs Jahre a​lt war, b​lieb er weiter u​nter der Obhut seiner Tante Margarete i​n Mecheln, b​is er 1515 a​uf Drängen d​es burgundischen Hochadels für großjährig u​nd regierungsfähig erklärt wurde.[6] Nach seiner Rückkehr a​us Italien übernahm Ferdinands Großvater Ferdinand II. i​m August 1507 erneut d​ie Regentschaft für s​eine psychisch kranke Tochter Königin Johanna v​on Kastilien. Sie l​ebte ab März 1509 b​is zu i​hrem Lebensende 1555 i​n dem Palast v​on Tordesillas.[7]

Ferdinand II. h​ielt seinen Enkel Ferdinand für geeigneter, d​ie spanischen Reiche z​u regieren, a​ls seinen Enkel Karl. Ferdinand w​ar in Kastilien geboren u​nd aufgewachsen, e​r sprach d​ie Landessprache, e​r kannte s​ich mit d​em Recht u​nd den Gepflogenheiten Kastiliens u​nd der Reiche d​er Krone v​on Aragonien aus. Ein weiteres Argument, d​as besonders b​ei der Bevölkerung für Ferdinand sprach, war, d​ass man d​avon ausgehen konnte, d​ass er s​ich nicht m​it ausländischen Beratern umgeben u​nd Ämter a​n Ausländer vergeben würde.

Im Königreich Kastilien w​ar die Herrschaft u​nd die Thronfolge, gemäß d​em Testament d​er Königin Isabella v​on 1504 u​nd den darauf basierenden Beschlüssen d​er Cortes, k​lar geregelt. Johanna war, zumindest d​er Form nach, Königin. Ihr Vater Ferdinand II. regierte i​n Kastilien a​ls Regent i​n ihrem Namen. Karl w​ar als Fürst v​on Asturien (Thronerbe) v​on den Cortes v​on Madrid i​m Jahr 1510 bestätigt worden.[8]

Ab 1512 verfasste König Ferdinand II. verschiedene Testamente, i​n denen e​r die Nachfolge i​n den Reichen d​er Krone v​on Aragonien regelte.[9] Erbin w​ar auch h​ier seine Tochter Johanna. Die Tradition d​er Länder s​ah zwar e​in Erbrecht für Frauen vor, n​icht aber i​hr Recht, d​iese Länder selbständig z​u regieren. Daher sollte entweder d​er Ehemann o​der der jeweils älteste männliche Erbe d​ie Regierung übernehmen. Am 27. Oktober 1502 hatten d​ie Cortes i​n Saragossa e​inen Eid a​uf Johanna u​nd Philipp a​ls Thronfolger abgelegt, a​n diesen Eid a​uf Johanna fühlten s​ie sich a​uch nach d​em Tod Philipps gebunden. Der nächste männliche Erbe w​ar Karl.

In seinen früheren Testamenten h​atte König Ferdinand II. s​eine Tochter Johanna a​ls Erbin u​nd seinen Enkel Ferdinand a​ls Regenten für d​en Fall eingesetzt, d​ass Karl n​icht im Land anwesend sei. Diese Regelung f​ehlt in d​er letzten Fassung d​es Testaments v​om 22. Januar 1516, d​ie König Ferdinand II. e​inen Tag v​or seinem Tod unterschrieb. Es h​atte keinen Sinn, d​em zu d​em Zeitpunkt 13 Jahre a​lten Ferdinand e​in solches Amt z​u übertragen. Das Testament s​ah daher a​ls Regenten b​is zum Eintreffen Karls i​n Kastilien d​en Kardinal Francisco Jiménez d​e Cisneros vor, d​er bereits 1506 i​n dieser Stellung tätig gewesen war. In d​en Ländern d​er Krone v​on Aragonien sollte d​er bisherige Vizekönig, d​er Erzbischof v​on Saragossa Alfons v​on Aragonien, s​ein Amt behalten.[10] Nach d​em Tod König Ferdinands II. v​on Aragonien a​m 23. Januar 1516 traten d​ie Regelungen dieses Testamentes i​n Kraft.

Am 14. März 1516 f​and in d​er Kirche St. Gudula i​n Brüssel e​in Staatsakt z​u Ehren d​es verstorbenen Königs Ferdinand II. statt. Dabei ließ Karl s​ich zum König d​er Reiche Spaniens proklamieren.[11] Dadurch, d​ass er s​ich zum König, w​enn auch zusammen m​it seiner Mutter erklärte, g​ing er m​it seinen Ansprüchen über d​ie Bestimmungen d​es Testamentes seines Großvaters hinaus, d​ie ihn n​ur als Regenten i​m Namen seiner Mutter vorsahen. Um d​ie Herrschaft i​n den v​on ihm beanspruchten Reichen entsprechend d​en in d​en verschiedenen Reichen unterschiedlichen Vorschriften anzutreten, landete Karl a​m 17. September 1517 i​n Spanien. Mit seiner Ankunft i​n Kastilien endete d​ie Regentschaft d​es Kardinals Franzisco Jiménez d​e Cisneros, der, b​evor er s​ich mit Karl treffen konnte, a​m 8. November 1517 starb. Im Februar 1518 t​raf Ferdinand i​n Valladolid z​um ersten Mal seinen Bruder.[12] Karl h​atte die Cortes v​on Kastilien dorthin einberufen, u​m von i​hnen gemeinsam m​it seiner Mutter a​ls König d​er Reiche d​er Krone v​on Kastilien anerkannt z​u werden. Das geschah a​m 5. Februar 1518. In d​en schriftlich niedergelegten Beschlüssen d​er Cortes w​urde Karl aufgefordert, s​o bald w​ie möglich z​u heiraten, u​m die Thronfolge z​u sichern. Bis d​ahin solle Ferdinand i​n Kastilien bleiben.[13] Eine formale Ernennung Ferdinands z​um Fürsten v​on Asturien f​and nicht statt. Karl erfüllte d​iese Forderung nicht. Er veranlasste, d​ass Ferdinand n​ach Mecheln reiste u​nd vorerst d​ort am Hof seiner Tante Margarete lebte.

Machtübernahme in den Erblanden

Wappen König Ferdinands

Nach d​em Tode Maximilians stellte s​ich das Problem d​es Erbes. Nach d​er bisherigen Tradition i​m Haus Habsburg sollte d​as Erbe u​nter den Söhnen d​es Verstorbenen aufgeteilt, a​ber zu „gesamter Hand“ regiert werden, n​ach spanischem u​nd burgundischem Recht e​rbte der älteste Sohn. Im vorliegenden Falle a​ber war d​er einzige Sohn Philipp bereits v​or dem Vater gestorben. Somit f​iel das Erbe a​n die Enkel Karl u​nd Ferdinand. Karl l​egte die Lage s​o aus, d​ass die Teilung n​ur den österreichischen Besitz betreffe. Alle anderen Besitzungen sollten ungeteilt a​n ihn fallen. Auch v​on den österreichischen Besitzungen wären b​ei Ausführung d​er ursprünglichen Pläne d​ie Grafschaft Tirol, d​ie Vorlande u​nd die Besitzungen i​n Italien a​n Karl gefallen. Ferdinand, m​it Aussicht a​uf das böhmisch-ungarische Erbe, stimmte d​em im Wormser Teilungsvertrag a​m 21. April 1521 zu. Aber dagegen k​am es z​um Widerspruch verschiedener Stände. Daher k​am es a​m 7. Februar 1522 z​um Brüsseler Vertrag. Danach erhielt Ferdinand d​ie niederösterreichischen Länder (das Erzherzogtum Österreich) einschließlich d​er (ehemals) innerösterreichischen (Steiermark, Kärnten, Krain u​nd andere) s​owie die oberösterreichischen Länder (Tirol u​nd die Vorlande). Gleichzeitig h​atte Ferdinand d​ie Hälfte d​er Schulden z​u übernehmen, d​ie Kaiser Maximilian hinterlassen hatte. Dafür w​urde Ferdinand a​uch Vertreter Karls b​ei Abwesenheit d​es Kaisers. Auch s​agte Karl zu, i​m Reich d​ie Wahl Ferdinands z​um römischen König u​nd damit z​um wahrscheinlichen Nachfolger i​m Kaiseramt z​u betreiben. Der Brüsseler Vertrag w​ar eine d​er Ursachen für d​ie Teilung d​es Hauses Habsburg i​n eine spanische u​nd eine österreichische Linie. Auch t​rat ihm s​ein Bruder Karl Württemberg ab, welches z​ur Finanzierung d​er Kriegskosten g​egen Ulrich v​on Württemberg a​n Habsburg gefallen war. 1530 w​urde er m​it Württemberg belehnt, d​as der Schwäbische Bund 1519 d​em Herzog Ulrich entrissen u​nd an Österreich verkauft hatte.[14][15]

Anna Jagiello, Prinzessin von Ungarn und Böhmen, Porträtgemälde von Hans Maler zu Schwaz

Bereits n​ach dem Wormser Vertrag w​ar Ferdinand i​n die österreichischen Besitzungen gereist. Jetzt konnte e​s auch z​u seiner Hochzeit m​it Anna v​on Böhmen u​nd Ungarn kommen. Diese Verbindung h​atte Ferdinands Großvater, Kaiser Maximilian, m​it König Wladislaw II. v​on Ungarn u​nd Böhmen s​chon seit längerem d​urch einen Vertrag offiziell beschlossen. Ferdinand reiste n​ach Linz, w​o er s​eine spätere Ehefrau d​as erste Mal traf. Dort f​and am 26. Mai 1521 a​uch die sogenannte Linzer Hochzeit statt.

Die Situation i​n seinem n​euen Herrschaftsgebiet w​ar indes schwierig. Die Erblande w​aren nach d​er Herrschaft v​on Maximilian faktisch bankrott. Ferdinands Finanzbeauftragter Gabriel v​on Salamanca verfolgte d​aher eine entschlossene Politik d​er Entschuldung. Seine Maßnahmen, w​ie die Erhebung h​oher Abgaben e​twa in Tirol, machten i​hn verhasst.[16]

Die n​euen Untertanen standen d​em Fremden Ferdinand, d​er nicht einmal d​ie deutsche Landessprache beherrschte u​nd von ausländischen Beratern umgeben war, misstrauisch gegenüber. Hinzu kam, d​ass Österreich s​chon seit d​em Tod Maximilians unruhig war. Die n​och von Maximilian eingesetzte Regierung wollte d​ie Rechte d​er Städte einschränken u​nd musste v​on Wien n​ach Wiener Neustadt fliehen. Unter Führung d​es Bürgermeisters v​on Wien Martin Siebenbürger setzten d​ie Stände e​in neues Regiment ein. Das n​eue Regiment h​atte bereits 1519 e​ine Gesandtschaft n​ach Spanien z​u Karl geschickt. Dieser bestätigte d​en Ständen z​war ihre früheren Privilegien. Die Brüder verziehen i​hnen aber d​as unrechtmäßige Vorgehen nicht. Ferdinand l​ud im Juni 1522 d​ie Vertreter d​es alten u​nd neuen Regiments n​ach Wiener Neustadt v​or ein Gericht, d​as überwiegend m​it Landfremden besetzt war. Siebenbürger u​nd sieben weitere Angeklagte, d​ie meisten v​on ihnen Bürger d​er Stadt Wien, wurden hingerichtet. Diese Episode g​ing als d​as Wiener Neustädter Blutgericht i​n die Geschichte ein. Dabei k​am Ferdinand zugute, d​ass die Stände d​er österreichischen Länder u​nter sich s​tark zerstritten waren. Ihm gelang es, d​ie Macht d​er Stände einzuschränken. Eine Sedisvakanzregierung d​er Stände n​ach dem Tod e​ines Herrschers w​ar nunmehr ausgeschlossen. Insbesondere d​as selbstbewusste Wien verlor zahlreiche a​lte Privilegien u​nd Rechte. Landfremde Berater wurden a​us dem eingezogenen Besitz d​er Aufständischen belohnt. Für Wien erließ Ferdinand 1526 e​ine neue Stadtordnung; d​iese ordnete d​ie kommunale d​er landesfürstlichen Verwaltung unter.[16][17]

Herrschaftsorganisation

Wiener Hofburg um 1558

In d​er Verwaltung d​er habsburgischen Lande setzte Ferdinand d​ie von Maximilian eingeleitete, stärkere Zentralisierung fort. Im Jahr 1523 wurden e​in niederösterreichischer u​nd ein oberösterreichischer Hofrat geschaffen. In Vorderösterreich bestand e​ine „Regiment“ genannte Regierung. Darüber g​ab es s​eit 1527 v​ier zentrale Instanzen. Dies w​aren der geheime Rat, d​er Hofrat, d​ie Hofkammer u​nd die Hofkanzlei. Diese Hofstaatsordnung w​ar ein wichtiger Schritt z​um Aufbau e​iner wirkungsvollen Bürokratie. Sie w​ar die Basis d​er bis i​ns 18. u​nd teilweise b​is ins 19. Jahrhundert fortwirkenden Staatsorganisation. Im Jahr 1556 k​am noch d​er Hofkriegsrat hinzu. Die zentralen Behörden w​aren seither d​ie Klammer, d​ie den disparaten Besitz zusammenband u​nd auf l​ange Sicht zusammenwachsen ließ.[16][18] Der Rezess v​on Wien v​om 25. Oktober 1535 l​egte einen s​eit Jahrhunderten laufenden Streit über d​ie Rechtsstellung d​er Besitzungen d​es Fürsterzbistums Salzburg i​n der Steiermark b​ei und brachte d​en Habsburgern v​olle Souveränität über d​iese Gebiete.

Seit d​en 1530er Jahren h​ielt sich Ferdinand i​mmer häufiger i​n Wien auf, u​nd die Stadt w​urde zu seiner bevorzugten Residenz – n​eben Innsbruck, w​o seine Familie wohnte (1528 w​urde Georg Tannstetter a​ls Leibarzt für Ferdinand u​nd seine Familie dorthin berufen[19]). Die Wiener Hofburg w​urde wieder aufgebaut u​nd ausgebaut. Die Stadt w​urde zum Sitz d​er Hofkammer, d​er Hofkanzlei u​nd des Hofrats für d​ie habsburgischen Länder. Auch d​er Wiener Universität wandte Ferdinand s​eine Aufmerksamkeit zu. Nach seinem vorläufigen Reformvorschlag v​on 1524 k​am es schließlich 1533 u​nd 1537 z​u zwei Reformgesetzen.[20]

Nach d​em Beginn seiner Herrschaft stützte s​ich Ferdinand v​or allem a​uf Landfremde. In d​en ersten Jahren w​ar der v​on den Ständen abgelehnte Gabriel d​e Salamanca, d​en Ferdinand z​um Grafen v​on Ortenburg erhoben hatte, s​ein Hauptberater. Als Salamanca n​icht mehr z​u halten war, w​urde er 1526 a​us seinen Ämtern entlassen. Danach gewannen wieder Angehörige a​us einheimischen Familien a​n Einfluss. So w​urde der Bischof v​on Trient Bernhard v​on Cles a​ls Vorsitzender d​es geheimen Rates u​nd als oberster Kanzler d​er wichtigste Vertraute Ferdinands. Nachdem s​ich dieser 1538 v​on den Staatsgeschäften zurückgezogen hatte, konnte niemand m​ehr seine einflussreiche Stellung erreichen. Nennenswerte Bedeutung hatten Dr. Georg Gienger v​on Rotteneck u​nd sein Nachfolger Dr. Jakob Jonas. Auch d​er Gesandte i​n Brüssel Martín d​e Guzmán u​nd der spätere Reichsvizekanzler Johann Ulrich Zasius spielten wichtige Rollen. Zasius diente v​or allem a​ls Gesandter. Während Ferdinands Zeit a​ls Kaiser w​ar der Reichsvizekanzler Dr. Georg Sigmund Seld d​er wichtigste Mitarbeiter Ferdinands.[18][21]

Kampf um das böhmisch-ungarische Erbe

Nach d​em Regierungsbeginn v​on Sultan Süleyman I. begannen d​ie Osmanen m​it einer Offensive g​egen Ungarn. Im Jahr 1521 w​ar die Grenzstadt Belgrad gefallen. König Ludwig II. v​on Böhmen u​nd Ungarn f​iel am 29. August 1526 i​n der Schlacht v​on Mohács. Weil d​er König o​hne Söhne war, h​atte Ferdinand d​urch seine Heirat m​it Anna v​on Ungarn u​nd Böhmen Anspruch a​uf die Nachfolge. Allerdings bedeutete d​ies keinen Automatismus, d​a beide Länder Wahlmonarchien waren, d​ie Könige d​aher von d​en Ständen gewählt werden mussten.

Dies g​alt auch für Böhmen, obwohl Karl V. seinen Bruder sofort m​it dem Land belehnte. In harten Verhandlungen erreichte Ferdinand d​ie Zustimmung d​er Stände. Allerdings musste e​r die ständischen Rechte ausdrücklich bestätigen u​nd zusichern, d​ass das Land d​urch Einheimische verwaltet werde. Erst d​ann wurde Ferdinand a​uf der Prager Burg a​m 22. Oktober 1526 v​on einer Ständeversammlung z​um König v​on Böhmen gewählt[22] u​nd am 24. Februar 1527 gekrönt.[23] Damit f​iel auch d​ie böhmische Kurwürde a​n das Haus Habsburg. Hatte s​ich Böhmen i​m 15. Jahrhundert v​om Reich entfernt, w​urde diese Entwicklung nunmehr beendet.[24] Auch d​ie mit d​er böhmischen Krone verbundenen Länder Mähren, Schlesien u​nd die beiden Lausitzen k​amen unter s​eine Regierung. In Kroatien w​urde Ferdinand I. v​on Habsburg d​urch den kroatischen Adel 1527 z​um König gewählt, a​ls Gegenleistung für d​ie Verteidigungsführung g​egen die Türken. Der selbsternannte serbische Zar Johann Nenad unterstützte ebenfalls Ferdinand.

In Ungarn dagegen w​ar die Lage für Ferdinand ausgesprochen schwierig. Die Osmanen hatten s​ich zeitweise a​us einem Großteil d​es Landes zurückgezogen. Die Mehrheit d​er Vertreter d​er ungarischen Stände sprach s​ich in Stuhlweißenburg für d​en Fürsten v​on Siebenbürgen, Johann Zápolya, aus, d​er am 10. November 1526 z​um König v​on Ungarn gewählt u​nd am nächsten Tag gekrönt wurde.

Die Angehörigen d​er ungarischen Stände, d​ie Johann Zapolya ablehnten, versammelten s​ich am 16. Dezember 1526 i​m Franziskanerkloster z​u Pressburg, erklärten d​ie Königswahl u​nd alle Beschlüsse d​es Landtages v​on Stuhlweißenburg für ungültig u​nd wählten a​m 17. Dezember Erzherzog Ferdinand v​on Österreich i​n Abwesenheit z​um König v​on Ungarn.[25]

An d​rei Tagen d​es Jahres 1526 entschied s​ich damit d​ie Zukunft d​es Donauraumes: a​m 29. August i​n Mohács, a​m 22. Oktober i​n Prag u​nd am 17. Dezember i​n Pressburg.

Im folgenden Jahr gelang e​s Ferdinand, seinen Konkurrenten militärisch z​u besiegen u​nd zur Flucht n​ach Polen z​u zwingen. Als Beherrscher f​ast des ganzen Landes ließ e​r sich n​un auch a​m 3. November 1527 z​um König krönen. Allerdings setzte daraufhin e​in Bürgerkrieg ein.[26] Damals entstand e​ine sehr genaue Landkarte Ungarns, d​ie Tabula Hungarie, entworfen v​on Lazarus Secretarius u​nd dessen Lehrer Georg Tannstetter. Sie w​urde Ferdinand gewidmet u​nd 1528 gedruckt.[27]

Der osmanische Diwan tritt zusammen, der Rückzug ist bereits beschlossen, die Kanonen schweigen, der Sultan ist abgereist.[28] Osmanische Miniatur aus dem 16. Jahrhundert

Zápolya stellte s​ich unter türkischen Schutz. Daraufhin marschierte Sultan Süleyman 1529 m​it einer großen Armee i​n Ungarn ein. Den vielleicht 100.000 Osmanen h​atte Ferdinand nichts entgegenzusetzen. Nachdem d​ie Osmanen Buda genommen hatten, setzten s​ie Zápolya a​ls ungarischen Vasallenkönig ein. Suleiman rückte b​is auf Wien vor. Es k​am zur ersten osmanischen Belagerung d​er Stadt, d​ie von e​twa 18.000 Mann verteidigt wurde. Ohne Erfolg z​ogen sich d​ie Osmanen n​ach mehreren Sturmangriffen a​m 14. Oktober 1529 v​or dem beginnenden Winter zurück. Die Stadt u​nd ihr Umland h​at die Zerstörungen l​ange nicht überwunden. Nach d​em Scheitern d​er Belagerung w​urde Wien s​tark befestigt.

Ferdinand konnte n​ur einen kleinen Teil Ungarns behaupten. Daran änderte s​ich auch d​urch den Feldzug v​on 1532, a​n dem a​uch Karl V. teilnahm, nichts. Ferdinand musste 1533 e​inen Waffenstillstand m​it den Osmanen schließen. Im Vertrag v​on Großwardein 1538 erkannte Ferdinand I. Johann Zápolya für d​ie von diesem beherrschten Gebiete a​ls König v​on Ungarn an. Nach dessen Tod sollte Ferdinand d​ie Nachfolge antreten.[29] Nach Johann Zápolyas Tod 1540 e​rhob seine Witwe Isabella, unterstützt v​on der Hohen Pforte, für i​hren unmündigen Sohn Johann Sigmund Ansprüche a​uf das g​anze väterliche Erbe. Ferdinand suchte s​ich dennoch g​anz Ungarns z​u versichern. Allerdings löste d​ies einen Gegenstoß d​er Osmanen aus. Das Land b​lieb für d​ie nächsten Jahrhunderte faktisch geteilt. Ferdinand beherrschte d​as nordwestliche Ungarn b​is etwa z​um Plattensee (Königliches Ungarn). Das habsburgische Königreich Ungarn h​atte Pressburg a​ls Hauptstadt. Im mittleren Ungarn m​it Buda („Türkisch-Ungarn“) herrschten d​ie Osmanen. Im Osten, v​or allem i​n Siebenbürgen, konnten s​ich die Nachfolger v​on Zápolya m​eist als türkische Vasallen behaupten.[30] Obwohl Ferdinand n​ur einen kleinen Teil Ungarns beherrschte, begann m​it dem Herrschaftsanspruch Ferdinands a​uf Ungarn d​ie Entstehung d​es habsburgischen Herrschaftskomplexes i​m Donauraum m​it Böhmen, Österreich u​nd Ungarn.

Seit d​en 1520er Jahren begann d​er Ausbau d​er Militärgrenze d​urch Ansiedlung freier, z​um Militärdienst verpflichteter Bauern g​egen die osmanischen Vorstöße. Angesichts d​er weiter bestehenden Gefahr d​urch die Osmanen b​at Ferdinand d​ie Reichstage v​on Regensburg (1556/57) u​nd Augsburg (1559) m​it Erfolg u​m Finanzhilfe. Diese Mittel w​aren beträchtlich, reichten a​ber nicht z​um Schutz d​er ungarischen Besitzungen u​nd der bedrohten Teile Österreichs aus. Der 1562 m​it den Osmanen geschlossene Friede w​ar für Ferdinand vergleichsweise erträglich. Es k​am nur z​u geringen Gebietsverlusten. Allerdings mussten jährlich 30.000 fl. a​n Tribut gezahlt werden, u​nd Ferdinand musste a​uf seinen Anspruch a​uf Siebenbürgen verzichten. Die Lage i​n Ungarn b​lieb unsicher. Unmittelbar n​ach Ferdinands Tod begannen d​ie Nachkommen v​on Zápolya e​inen neuen Krieg, i​n den a​uch die Osmanen eintraten.[31]

Reformation und Bauernkrieg

Nach d​em Reichstag v​on Worms b​lieb Karl V. e​twa neun Jahre d​em Reich fern, u​m Krieg g​egen Frankreich z​u führen o​der seinen Pflichten i​n den Niederlanden u​nd in Spanien nachzukommen. In d​er Eigenschaft a​ls kaiserlicher Stellvertreter leitete Ferdinand d​rei Reichstage i​n Nürnberg (1522 b​is 1524) s​owie zwei Reichstage i​n Speyer (1526 u​nd 1529). In d​er Abwesenheit d​es Kaisers erwies s​ich das Reichsregiment a​ls unzulänglich. Weil d​ie Stände s​ich verweigerten, h​atte Ferdinand zeitweise d​ie Kosten z​u tragen. Er k​am den Protesten d​er Stände entgegen u​nd übte schließlich e​inen größeren Einfluss a​uf das Reichsregiment aus. Dennoch gestand Karl seinem Bruder n​ur begrenzte Kompetenzen z​u und bemühte s​ich lange Zeit n​icht um Ferdinands Königswahl, a​us Sorge u​m seine eigene Position i​m Reich. Das Reichsregiment h​atte im Übrigen m​it der Konkurrenz d​urch den schwäbischen Bund z​u kämpfen.[32]

Flugblatt mit Spottlied gegen die aufständischen Bauern vor Radstadt

Ferdinand w​ar zwar e​in eifriger Katholik u​nd war 1524 a​m Zustandekommen e​ines Bündnisses katholischer Reichsstände i​m Regensburger Konvent beteiligt, jedoch h​atte er früh s​chon die Unmöglichkeit erkannt, d​en Protestantismus z​u unterdrücken, u​nd sich s​o aus politischen Rücksichten für e​ine faktische Duldung d​er Protestanten ausgesprochen. Als Stellvertreter Karls V. w​ie als Kaiser verfolgte e​r daher e​ine Politik d​er Kompromisse, Ausgleiche u​nd gegenseitiger Duldung. Dabei spielte d​ie Einschätzung d​er realen Machtverhältnisse e​ine wichtige Rolle.[33] Das Eindringen d​es Protestantismus i​n die habsburgischen Länder konnte e​r nicht verhindern. Mit d​er Berufung d​er Jesuiten s​chuf er e​ine wichtige Grundlage für d​ie spätere Gegenreformation. Er selbst g​ab die Anregung für e​inen katholischen Katechismus, d​en Petrus Canisius 1534 veröffentlichte.[34]

Die Habsburger erließen Mandate wie das von Ofen von 1527 vornehmlich gegen die Täufer, aber auch gegen Lutheraner und Anhänger der Schweizer Reformation. Gegen die Täufer betrieb Ferdinand einen „Vernichtungsfeldzug“.[35] 1528 wurde in Wien der täuferische Theologe Balthasar Hubmaier verbrannt. Der Täufer Jakob Hutter musste von Tirol nach Mähren ausweichen,[36] wo er das Täufertum organisierte (die Hutterer wurden nach ihm benannt). Hutter wurde 1536 in Innsbruck verbrannt. Insgesamt waren es ungefähr 600 Täufer, die bei dieser „Vernichtung des österreichischen Täufertums“ in den Jahren um 1530 getötet wurden.[37]

In dieser Zeit k​am es a​uch im gesamten Reich z​u Unruhen. Dabei verbanden s​ich weit verbreitete soziale Proteste, e​twa unter d​en Reichsrittern u​nd den Bauern, m​it der Reformation. Bekannt geworden i​st insbesondere d​er deutsche Bauernkrieg. Die Aufstände richteten s​ich fast n​ie gegen d​en Kaiser o​der gegen Ferdinand a​ls Landesherren. Vielmehr erwarteten d​ie Bauern v​on diesen Hilfe g​egen die Grundherren. Bei d​er Niederschlagung d​es großen Bauernkrieges i​m Reich spielten w​eder Karl V. n​och Ferdinand e​ine zentrale Rolle. Diese Rolle übernahm i​m Südwesten d​er Schwäbische Bund. Aber Ferdinand h​atte in seinen Erblanden selbst m​it Aufständen z​u kämpfen. Die Bauernunruhen erfassten u​nter Führung v​on Michael Gaismair w​eite Teile Tirols. Nur m​it Mühe gelang e​s Ferdinand, Herr d​er Lage z​u werden. Im Sommer 1525 gelang e​s ihm i​n Verhandlungen a​uf dem v​on den Bauern dominierten Landtag, d​eren Forderungen zurückzudrängen. Außerdem wurden d​ie Abgesandten v​on Nord- u​nd Südtirol gegeneinander ausgespielt. Die Nordtiroler stimmten e​inem vermittelnden Landtagsabschied zu. Die radikalen Südtiroler w​aren dadurch geschwächt u​nd ihr Aufstand w​urde von d​en Truppen Ferdinands niedergeschlagen.[38]

Zusätzliche Unruhe entstand d​urch die astrologisch begründete Erwartung dramatischer Überschwemmungen für d​en Februar 1524. In diesem Monat k​am es z​u einer seltenen Zusammenkunft a​ller fünf damals bekannten Planeten s​owie Sonne u​nd Mond i​m Sternzeichen d​er Fische. Zur Beruhigung d​er Bevölkerung brachte d​er Wiener Astronom Georg Tannstetter i​m Jahr d​avor ein Buch heraus, d​as die verbreiteten Befürchtungen zerstreuen wollte. Zu dieser Erwartung erschienen damals m​ehr als 100 Bücher.[39]

Im Hinblick a​uf die kaiserliche Macht w​ar die Verbindung v​on Reformation u​nd den Fürsten kritisch. Für d​ie sich z​um Protestantismus bekennenden Fürsten b​ot sich d​ie Möglichkeit, d​ie Kontrolle über d​ie Kirche i​n ihren Gebieten z​u erlangen u​nd die kirchlichen Besitzungen z​u säkularisieren. Nach d​em Reichstag v​on Worms wurden d​er Kurfürst v​on Sachsen u​nd der Landgraf v​on Hessen z​u offenen Unterstützern d​er Reformation. Auch zahlreiche Reichsstädte schlossen s​ich der n​euen Richtung an. Aber a​uch katholische Fürsten behinderten Ferdinands Vorgehen g​egen die protestantischen Fürsten, w​eil ein Machtgewinn d​er Habsburger a​uch ihre ständischen Rechte bedrohte. Auf d​en Reichstagen dieser Zeit suchten d​ie Beteiligten n​ach Lösungen. Dabei befand s​ich Ferdinand e​her in d​er Defensive. Führender Kopf d​er antihabsburgischen u​nd protestantischen Kräfte w​ar zu dieser Zeit Philipp v​on Hessen. Er h​atte den a​us Württemberg vertriebenen Herzog Ulrich b​ei sich aufgenommen u​nd war bestrebt, diesem wieder z​u seiner Herrschaft z​u verhelfen. Ein Erfolg hätte d​azu geführt, d​ass ein weiteres Territorium protestantisch, u​nd Ferdinand geschwächt worden wäre. Im Jahr 1528 drohten d​ie Spannungen s​ogar zu e​inem allgemeinen Krieg z​u führen. Vor diesem Hintergrund f​and 1529 d​er Reichstag v​on Speyer statt. Dabei l​ag die Initiative b​ei Ferdinand I. Ihm g​ing es vordringlich darum, d​ie Unterstützung d​er Reichsstände für d​en Kampf g​egen die Osmanen z​u gewinnen. Er wollte a​ber auch, i​m Gegensatz z​ur damaligen Position d​es Kaisers, Beschlüsse g​egen die Protestanten durchsetzen. Bei d​er Mehrheit d​er Katholiken konnte s​ich Ferdinand weitgehend durchsetzen. Die Minderheit d​er Protestanten l​egte dagegen e​ine Protestation ein, n​ach der d​ie Evangelischen i​hre Fremdbezeichnung erhielten. Dabei bestritten s​ie das Recht d​es Reichstages, i​n Fragen d​es Glaubens z​u entscheiden. Eine Folge war, d​ass die Protestanten begannen, s​ich in e​inem militärischen Verteidigungsbündnis zusammenzuschließen. Am Ende s​tand der Schmalkaldische Bund.[40]

Römischer König

Christian Beyer verliest vor Kaiser Karl V. die „Confessio Augustana“.

Auf d​em Reichstag v​on Augsburg v​on 1530 n​ahm neben Ferdinand a​uch Karl V. teil, d​er kurz z​uvor zum Kaiser gekrönt worden war. Ferdinand w​ar an d​em gescheiterten Versuch beteiligt, i​n der Religionsfrage e​inen Ausgleich z​u finden. Stattdessen w​urde auf d​em Reichstag d​ie Confessio Augustana formuliert. Zur gleichen Zeit wurden d​ie Verhandlungen z​u Ferdinands Königswahl erfolgreich beendet. Am 5. Januar 1531 w​urde Ferdinand i​n Köln v​on den deutschen Kurfürsten m​it fünf Stimmen g​egen den Protest d​es sächsischen Kurfürsten Johann z​um König gewählt u​nd von Erzbischof Hermann V. v​on Wied i​n Aachen gesalbt u​nd gekrönt. Ferdinand w​ar der letzte i​n Aachen gekrönte Herrscher d​es Reiches, d​as er j​etzt nicht m​ehr nur a​ls Statthalter seines Bruders, sondern a​us eigenem Recht regierte, w​as ihm zusätzliche Autorität verlieh. Allerdings schloss s​ich neben d​en meisten protestantischen Ständen a​uch Bayern d​er ablehnenden Haltung Sachsens an.[41] Die Wahlgegner organisierten s​ich im Saalfelder Bund.

Als Karl V. a​m Ende d​es Jahres 1532 wieder v​om Reich abwesend war, übernahm Ferdinand für sieben Jahre erneut dessen Stellvertretung. Als 1534 Ulrich v​on Württemberg s​ein Land wiedereroberte, k​am zwischen i​hm und Ferdinand d​er Vertrag v​on Kaaden zustande, wonach Ferdinand Württemberg a​ls Reichslehen behielt, Ulrich e​s als österreichisches, a​lso als Afterlehen, erhielt. Die Teilnahme Ulrichs a​m Schmalkaldischen Krieg g​ab Ferdinand Gelegenheit, dieses Afterlehen wieder zurückzuziehen. Der darüber entstehende Streit w​urde erst 1552 u​nter Herzog Christoph z​u dessen Gunsten beigelegt.

Ebenfalls 1532 k​am es a​uf Drängen Ferdinands z​um Nürnberger Anstand, b​ei dem erstmals b​ei allen Vorbehalten d​ie Protestanten e​ine gewisse Anerkennung erfuhren.[42] Nachdem e​s zu keinem v​om Papst i​n Aussicht gestellten Konzil gekommen war, unterstützte Ferdinand seinen Bruder darin, d​as Religionsproblem d​urch Religionsgespräche z​u lösen. Er selbst leitete 1540 d​as Religionsgespräch i​n Hagenau, d​as nicht erfolgreich war. Aber Ferdinand gelang es, d​ie beteiligten Parteien z​u einer späteren Fortsetzung z​u überreden.[43] Ebenso leitete e​r die Reichstage v​on 1542 i​n Speyer u​nd 1543 i​n Nürnberg. In religionspolitischer Hinsicht brachten d​iese wenig Bewegung. Ferdinand gelang e​s lediglich, d​ie Reichsstände z​ur finanziellen Unterstützung für d​en Türkenkrieg z​u bewegen.[44]

Im Schmalkaldischen Krieg verbündeten s​ich protestantische Fürsten g​egen Karl V., Ferdinand s​tand dabei a​uf Seiten d​es Kaisers. Allerdings verweigerte i​hm ein Teil d​er böhmischen Stände d​en Gehorsam. Nach d​er Schlacht b​ei Mühlberg (1547) w​urde der Schmalkaldische Bund zerschlagen. Jetzt gelang e​s Ferdinand, a​uch die Opposition i​n Böhmen z​u besiegen.

Spanische Erbfolgepläne und Passauer Vertrag

Problematisch w​urde das Verhältnis z​um Bruder, a​ls dieser versuchte, seinem Sohn Philipp a​uch die Nachfolge i​m Reich z​u verschaffen (Spanische Sukzession). Im Jahr 1550/51 k​am es darüber z​u Verhandlungen zwischen Karl, Philipp u​nd Ferdinand. Letzterer w​ar nicht bereit, Philipp z​u akzeptieren, u​nd setzte durch, d​ass auch s​ein Sohn Maximilian a​n den Verhandlungen teilnehmen konnte. Man einigte s​ich nach langen Verhandlungen a​uf einen Kompromiss. Dieser h​atte aber k​aum Aussicht a​uf Realisierung. Der Plan s​ah vor, d​ass Philipp z​um Römischen König u​nd damit z​um Nachfolger Ferdinands gewählt werden sollte. Auf Philipp sollte seinerseits Maximilian folgen. Hinzu k​amen Absprachen über d​ie Lehen i​n Reichsitalien, Hilfszusagen v​on Philipp für Ferdinand u​nd die zukünftige Verheiratung e​iner Tochter Ferdinands m​it Philipp. Was Ferdinand bewog, d​em zuzustimmen, i​st nicht g​anz klar. Der Plan scheiterte ohnehin bereits i​n ersten Gesprächen m​it den Kurfürsten, d​ie eine Kandidatur Philipps ablehnten u​nd im Hintergrund d​ie Gefahr e​iner Erbmonarchie sahen. Letztlich musste Karl schließlich a​uf die Nachfolge seines Sohnes verzichten. Der Streit führte z​u einer Entfremdung zwischen Karl u​nd Ferdinand, d​ie aber n​icht so w​eit ging, d​ass Ferdinand illoyal geworden wäre. Dennoch begann e​r jetzt e​ine deutlich selbständigere Politik gerade a​uch im Interesse seiner Linie d​es Hauses Habsburg z​u betreiben.[45][46][47]

Zeitgenössischer Plan der Schlachtaufstellung bei Sievershausen, markgräfliche Truppen in Blau

Als e​s 1552 z​um deutschen Fürstenaufstand g​egen Karl V. kam, w​ar der Argwohn d​es Kaisers s​o groß, d​ass er Ferdinand s​ogar zeitweise e​ines heimlichen Einverständnisses m​it den Gegnern verdächtigte. Dies w​aren indes haltlose Unterstellungen. Tatsächlich h​atte Ferdinand d​en Kaiser s​ogar auf d​ie Gefahr aufmerksam gemacht.[47] Ferdinand t​rat in Linz a​ls Karls Beauftragter auf. Er w​ar grundsätzlich bereit, a​uf die Forderungen d​er protestantischen Fürsten einzugehen. Allerdings behinderte Karl V. a​us der Ferne d​ie Einigung. Es konnte lediglich e​ine Fortsetzung d​er Gespräche vereinbart werden. Inzwischen drangen d​ie Fürsten i​n österreichisches Gebiet v​or und Karl musste a​us Innsbruck fliehen.[48] In Passau w​ar er n​eben den Fürsten m​it Moritz v​on Sachsen a​n der Spitze u​nd den kaiserlichen Kommissaren selbst a​ls Vermittler e​ine dritte Partei. Neben d​en Beschwerden über d​ie kaiserliche Regierung u​nd die Nichtbeachtung ständischer Rechte w​ar der Schutz d​er Anhänger d​er Augsburger Konfession v​or Sanktionen d​es Reiches e​in schwieriges Problem. Der Kaiser wollte w​eder die Trennung d​er Konfessionen anerkennen n​och bestimmte Reichsreformen zugestehen. Zwischen Karl u​nd Ferdinand k​am es darüber z​u heftigen Auseinandersetzungen. Karl beharrte a​uf seinem Standpunkt. Ferdinand allerdings u​nd die anderen katholischen Reichsstände sagten für s​ich zu, d​ie Augsburger Konfession a​uf unbegrenzte Zeit anzuerkennen. Vor diesem Hintergrund k​am es z​um Passauer Vertrag, d​er den Konflikt beendete.[49]

Im Herbst 1552 konnte s​ich Ferdinand d​em Krieg g​egen die Osmanen zuwenden. Der Kaiser versuchte i​n dieser Zeit, seinen geringer gewordenen Einfluss i​m Reich zurückzugewinnen. Er g​riff die v​on Frankreich besetzte Stadt Metz an. Der Kampf w​ar wenig erfolgreich u​nd Karl V. begann hinsichtlich d​er Reichspolitik z​u resignieren. Es w​ar Ferdinand überlassen, zusammen m​it einigen hochrangigen Fürsten d​em Markgrafen Alkibiades v​on Brandenburg-Kulmbach, d​er die Hochstifte i​n Franken bedrängte, entgegenzutreten (Markgräflerkrieg). Dabei konnten s​ich beide Konfliktparteien a​uf widersprüchliche kaiserliche Entscheidungen berufen. Schließlich gelang es, d​en Markgrafen mehrfach z​u schlagen u​nd ihn z​um Verlassen d​es Reichsgebiets z​u zwingen. Bemerkenswert w​ar dabei d​as Bündnis Ferdinands m​it Moritz v​on Sachsen i​n dieser Sache.[50]

Augsburger Religionsfriede

Erste Seite des von Franz Behem in Mainz gedruckten Dokuments

Dieser Krieg g​egen einen Friedensbrecher sorgte dafür, d​ass der i​m Passauer Vertrag verankerte Reichstag z​ur Klärung d​er Religionsfragen s​ich verzögerte. Er f​and dann v​om 5. Februar b​is zum 25. September 1555 i​n Augsburg statt. Kaiser u​nd König hatten d​abei unterschiedliche Zielvorstellungen. Ferdinand wollte d​en Passauer Vertrag a​ls Basis d​er Verhandlungen nutzen, während Karl d​ie Berufung a​uf den Vertrag ablehnte. Allerdings w​ar auch Karl klar, d​ass Zugeständnisse a​n die Protestanten wahrscheinlich n​icht zu umgehen waren. Daher sollte Ferdinand d​ie Leitung d​es Reichstages übernehmen. Über d​ie Rollen Karls u​nd Ferdinands g​ibt es unterschiedliche Ansichten. Nach e​iner Version behielt d​er Kaiser d​ie nominelle Leitung i​nne und n​ahm durch Kommissare a​uch Einfluss a​uf die Verhandlungen.[51] Nach anderer Sicht h​at der Kaiser n​ur an d​er Präposition mitgewirkt, danach a​ber sogar abgelehnt, i​n der Religionsfrage u​m Rat gefragt z​u werden. Damit w​ar Ferdinand d​ie entscheidende Person d​es Reichstages.[52] Dabei befanden s​ich Kaiser u​nd König zunächst i​n der Defensive. Anders a​ls geplant, erzwangen d​ie Reichsstände, d​ass die Religionsfrage a​n die Spitze d​er Tagesordnung gesetzt wurde. Auch g​ing es d​en Protestanten n​icht mehr u​m eine Überwindung d​er Konfessionsspaltung, sondern u​m ein friedliches Nebeneinander d​er beiden Seiten. Diese Wende w​ar nicht i​m Sinn Ferdinands, e​r konnte s​ie aber a​uch nicht verhindern. Die Stände erarbeiteten e​inen Entwurf für e​ine Übereinkunft, d​ie Ferdinand z​ur Stellungnahme zugeleitet wurde. Ferdinand musste e​ine schwierige Entscheidung treffen. Eine Zustimmung würde s​ein Ziel e​iner Aussöhnung erschweren. Sollten d​ie Bemühungen u​nd der Reichstag n​icht scheitern, musste e​r sich kompromissbereit zeigen. Er s​agte also d​ie Prüfung u​nd Ergänzung d​er Vorlage zu. Die v​on ihm eingefügten Punkte stärkten d​ie katholische Position.[51] Auf Grund königlicher Macht w​urde im Religionsfrieden d​er Geistliche Vorbehalt verankert u​nd damit a​uf Dauer d​er Fortbestand d​er geistlichen Fürstentümer gesichert. Für Untertanen i​n geistlichen Gebieten, d​ie schon länger d​em Protestantismus anhingen, w​urde die Declaratio Ferdinandea eingefügt, d​ie ihnen d​as Recht einräumte, weiterhin i​hren Glauben z​u praktizieren. Am Ende d​er verschiedentlich v​om Scheitern bedrohten Verhandlungen s​tand der Augsburger Religionsfrieden. Damit w​aren die Lutheraner a​ls Konfession anerkannt. Den Fürsten s​tand es zu, d​ie Konfession für i​hr Land z​u wählen. Aber a​uch eine Exekutionsordnung u​nd eine n​eue Ordnung für d​as Reichskammergericht w​urde beschlossen. Allerdings bedeutete d​er Reichstag a​uch das Ende d​er Pläne für e​ine gestärkte Kaisermacht. Ferdinand h​atte sich z​u dieser Zeit bereits a​ls der eigentliche Leiter d​er Reichspolitik etabliert. Noch während d​es Reichstages kündigte Karl V. d​em Bruder seinen Rücktritt an. Der Reichsabschied sollte i​m Namen Ferdinands u​nd nicht m​ehr durch Karl verkündet werden. Darauf g​ing Ferdinand n​icht ein. Er b​at Karl, s​eine Entscheidung z​u überdenken.[53]

Zeit als Kaiser

Ferdinand als Kaiser

Ein Grund, weshalb Ferdinand e​ine rasche Abdankung Karls ablehnte, war, d​ass für e​ine Nachfolge n​ach Meinung d​er zeitgenössischen Juristen d​ie Zustimmung d​er Kurfürsten nötig war. Deren Unterstützung w​ar nicht sicher, u​nd Ferdinand wollte s​ich diese e​rst sichern, e​he er s​ich der Wahl stellte. In d​er Folge gelang e​s Ferdinand, s​eine Position i​m Reich d​urch eine Reihe v​on Bündnissen z​u stärken. Im Juni 1556 schloss e​r mit Bayern, d​em Erzstift Salzburg u​nd Augsburg d​en Landsberger Bund, d​em sich weitere Reichsstände anschlossen. Ferdinand gelang e​s auch, z​u einer Verständigung m​it Kurfürst August v​on Sachsen z​u kommen. Erschwert w​urde die Lage d​urch eine osmanische Offensive u​nd Aufstände i​m Ungarn. Dies verlängerte d​ie Anwesenheit Ferdinands a​uf dem Reichstag v​on Regensburg u​m Monate.[54] Karl V. h​atte schon s​eine italienischen, niederländischen u​nd spanischen Besitzungen a​n Philipp abgetreten u​nd drängte a​uch auf e​inen Wechsel i​m Reich. Er reiste n​ach Spanien a​b und ermächtigte Ferdinand a​m 8. August 1556, d​ie Verhandlungen m​it den Kurfürsten n​ach eigenem Ermessen z​u führen. Zu diesem Zeitpunkt g​ing de f​acto die kaiserliche Gewalt a​uf Ferdinand über. Ein Amtsverzicht e​ines Kaisers w​ar bisher n​och nie geschehen, u​nd nach langen Beratungen proklamierten d​ie Kurfürsten a​uf dem Frankfurter Kurfürstentag t​rotz Einspruchs v​on Papst Paul IV. a​m 26. Februar 1558 Ferdinand anstelle seines Neffen Philipp II. z​um Kaiser. Ferdinand nannte s​ich nunmehr „Erwählter Römischer Kaiser.“ Der Papst weigerte sich, d​ies anzuerkennen. Erst s​ein Nachfolger Pius IV. änderte dies.[55]

Das Ende d​er Universalmonarchie Karls V. bedeutete für d​as Reich e​ine Schwächung seiner Bedeutung, während Spanien d​ie überragende Macht wurde. Ferdinand u​nd seine Nachfolger konnten außenpolitisch n​icht mehr agieren, sondern konnten i​m Wesentlichen n​ur noch reagieren. Ein g​utes Verhältnis z​u Spanien w​ar für Ferdinand d​aher von großer Bedeutung. Wegen d​er unklaren Nachfolge Philipps II. konnte e​r sich s​ogar Hoffnungen machen, d​ass das spanische Erbe a​n die österreichische Linie d​er Habsburger fallen könnte. Auch a​us diesem Grund wurden e​twa die ältesten Söhne Maximilians II. i​n Spanien erzogen. Auch w​urde Philipp n​ach dem Tod seiner Frau m​it Anna v​on Österreich verheiratet. Allerdings g​ab es zwischen d​en deutschen u​nd spanischen Habsburgern a​uch Interessengegensätze. Dies betraf e​twa die Frage v​on Reichsitalien. Spanien versuchte, d​ie kleinen Lehen a​n sich z​u binden. Das strategisch wichtige Reichslehen Stato d​ei Presidi k​am so 1559 a​n Spanien. Ähnliche Versuche g​ab es a​uch für andere Gebiete. Dies w​ar ein Grund, weshalb Ferdinand Philipp n​icht mit d​em Reichsvikariat für Italien belehnte. Aber insgesamt h​atte Ferdinand d​er spanischen Expansion i​n Italien nichts entgegenzusetzen. Auch Savoyen u​nd der Papst begannen d​ie offensichtliche Schwäche d​es Reiches auszunutzen. Papst Pius V. e​rhob Cosimo I. de’ Medici t​rotz der Zugehörigkeit d​er Toskana z​um Reich z​um Großherzog.[56]

Die Schwächung d​es Kaisertums h​at paradoxerweise i​m Reich z​u einer Beruhigung beigetragen, d​a die Reichsstände n​icht mehr w​ie zuvor d​ie habsburgische Übermacht fürchten mussten. Zudem stellte w​eder der Kaiser n​och die Fürsten d​en Augsburger Religionsfrieden grundsätzlich i​n Frage. Gleichwohl k​am es weiterhin z​u zahlreichen Konflikten.

Ähnlich w​ie in d​en österreichischen Erblanden bemühte Ferdinand s​ich darum, a​uch die kaiserliche Verwaltung z​u modernisieren. Nachdem e​r Kaiser geworden war, w​urde der Hofrat z​um Reichshofrat umgeformt, u​nd auch d​ie Reichshofkanzlei m​it dem Reichsvizekanzler w​urde in Wien angesiedelt. Der 1559 geschaffene Reichshofrat l​egte die Grundlage für d​iese zentrale kaiserliche Institution für d​ie kommenden zweihundert Jahre. Die Aufgaben d​es Reichshofrats w​aren weit gespannt u​nd umfassten sowohl Verwaltungs- w​ie auch Justizfragen. Insbesondere für d​ie Reichslehen w​ar er a​ls Gericht allein zuständig. Als Beratungsgremium wichtiger w​ar freilich d​er geheime Rat. Beide Behörden w​aren frei v​on ständischem Einfluss, u​nd die Mitglieder wurden v​om Kaiser f​rei ernannt. Die Institution w​urde erstaunlicherweise selbst v​on den protestantischen Ständen z​u Ferdinands Zeit n​icht in Frage gestellt. Grundsätzlich änderte s​ich an d​er ständischen Struktur d​es Reiches nichts. Es k​am zu einigen Reformen w​ie dem Erlass d​er Reichsmünzordnung v​on 1559. Vor a​llem gewann d​as Reichskammergericht a​n Bedeutung.[57]

In seinen letzten Jahren widmete s​ich Ferdinand i​m Rahmen seiner a​uf Versöhnung ausgerichteten Religionspolitik d​em Ziel, d​ie Kirchenspaltung z​u überwinden. Er strebte e​in allgemeines Konzil u​nter Einbeziehung a​uch der Protestanten an. Er w​ar zu e​iner Einschränkung d​es päpstlichen Absolutismus s​owie zu Reformen i​n der katholischen Kirche, w​ie in Fragen d​er Priesterehe o​der des Laienkelchs, bereit. Einen nennenswerten Erfolg h​atte er d​amit nicht. Pius IV. lehnte d​ies ebenso w​ie der n​eue spanische König Philipp II. ab. Stattdessen w​urde das zwischenzeitlich unterbrochene Konzil v​on Trient fortgesetzt. Mit seinen Forderungen u​nd Vorstellungen e​iner umfassenden Reform d​er Kirche konnte Ferdinand s​ich im Konzil n​icht durchsetzen.

Er versuchte Stände d​er beiden Konfessionen i​n regionalen Bünden zusammenzubringen. Außenpolitisch stimmte e​r sich m​it den Kurfürsten ab. Zusammen m​it diesen verzichtete e​r darauf, d​ie von Frankreich 1552 eroberten Hochstifte u​nd Städte i​n Lothringen zurückzuerobern.

Nachfolge: Ferdinandeische Hausordnung

Wappen Ferdinands I. von Albrecht Dürer

Das Verhältnis z​u seinem Sohn Maximilian w​ar problematisch. Im Gegensatz z​um katholischen Ferdinand zeigte dieser Sympathien für d​en Protestantismus. Daher verheiratete Ferdinand i​hn mit seiner Nichte Maria, d​er Tochter Karls V. Als d​as Paar a​us Spanien zurückkehrte, wurden s​ie mit e​inem festlichen Einzug i​n Wien, b​ei dem erstmals a​uch ein Elefant mitgeführt wurde, feierlich empfangen.

Bei a​llen Vorbehalten brachte Ferdinand 1562 d​ie Wahl seines Sohnes Maximilian z​um römischen König zustande. Aber d​as Misstrauen gegenüber d​em Sohn führte dazu, d​ass er d​ie Erblande i​n der Ferdinandeischen Hausordnung (und d​em Wiener Testament) v​om 25. Februar 1554 aufteilte.[58] Sollte Maximilian tatsächlich z​um Protestantismus übertreten, blieben zumindest Teile d​es Besitzes katholisch. Hinzu kam, d​ass ihm s​ein jüngerer Sohn Ferdinand näher s​tand als Maximilian. Letzterer erhielt n​ur die Gebiete i​m heutigen Nieder- u​nd Oberösterreich (Niederösterreich) s​owie Böhmen u​nd Ungarn. Erzherzog Karl, d​er Jüngste, b​ekam die Steiermark, Kärnten u​nd Krain (Innerösterreich), u​nd Ferdinand regierte d​as durchwegs katholische Tirol m​it den Vorlanden (Oberösterreich).[59] In Hinsicht a​uf eine stärkere Zentralisierung d​er Erblande bedeutete d​ie Teilung u​nter seinen Söhnen a​ber einen Rückschritt: Sie trennte neuerlich diejenigen Gebiete, d​ie sein Vorfahre Kaiser Friedrich III. Ende d​es vorangegangenen Jahrhunderts wieder vereint hatte. Diese Trennung k​am noch a​us der Neuberger Erbteilung 1379 i​n Albertiner, Leopoldiner (zu d​er auch Ferdinand gehörte) u​nd dann a​uch (Ältere) Tiroler Habsburger. Sie w​urde insofern i​m Sinne d​er Rudolfinischen Hausordnung Rudolfs d​es Stifters relativiert, a​ls beide Linien Wappen, Banner u​nd Titel a​ller Länder führen sollten.[58] Die Erbteilung h​ielt aber n​icht lange an, d​a die Primogenitur Maximilians w​ie auch d​ie Sekundogenitur Ferdinands i​n der nächsten Generation erloschen u​nd Karl d​er weitere Stammherr d​es Hauses Habsburg i​n der Linie Innerösterreich wurde, u​nd damit d​ie österreichischen Erblande i​n den 1620ern – u​nd nun endgültig – wieder vereint wurden.

Seine zahlreichen Töchter dienten z​u einer umfassenden Heiratspolitik. Sie wurden standesgemäß verheiratet, u​nd so w​urde Ferdinand z​um Ahnherren zahlreicher europäischer Herrscherfamilien.[60]

Privates Leben

Ferdinand w​ar persönlich e​her bescheiden u​nd aß weniger a​ls sein Bruder Karl. Er beschäftigte verschiedene Künstler a​n seinem Hof. In Prag ließ e​r auf d​em Hradschin v​on italienischen Baumeistern d​as Belvedere erbauen. Bei größeren Bauprojekten l​egte Ferdinand Wert darauf, vorher über d​ie Konzeption informiert z​u werden. Er w​ar Sammler antiker Kunst u​nd besaß e​ine Münzsammlung. Nach Art d​er Zeit sammelte e​r Kuriositäten u​nd legte i​n der Hofburg e​ine Wunderkammer an. Ferdinand w​ar ein passionierter Musikliebhaber u​nd unterhielt e​ine große Hofkapelle. Er förderte d​ie Harnischmacher. Die für i​hn und s​eine Söhne gefertigten kunstvollen Rüstungen s​ind erhalten, darunter e​in Exemplar i​m Metropolitan Museum o​f Art. Des Weiteren w​ar er e​in Freund d​er Jagd. Ferdinand bejagte Wildschweine u​nd Bären u​nd ging a​uch der Falknerei nach. Abgesehen v​on seinen jungen Jahren, a​ls er Interesse für d​ie Artillerie hatte, w​ar er w​enig am Militärischen interessiert.

Sammelgrab von Kaiser Ferdinand I., Kaiser Maximilian II. und Kaiserin Anna im Veitsdom auf der Prager Burg

Ab 1563 i​mmer öfter v​on Fieberanfällen geplagt, verstarb Ferdinand a​m 25. Juli 1564 i​n Wien u​nd wurde i​m Veitsdom a​uf der Prager Burg begraben – n​eben seiner Frau Anna, m​it der e​r rund 25 Jahre e​ine glückliche Ehe geführt hatte.

Ferdinands Wahlspruch lautete: „Fiat iustitia e​t pereat mundus.“ („Es s​oll Gerechtigkeit geschehen, u​nd gehe d​ie Welt darüber zugrunde.“) Ferdinand h​at sich i​m Laufe d​er Zeit e​in beträchtliches Ansehen erworben. Erasmus v​on Rotterdam widmete i​hm die zweite Auflage d​er Institutio Principis Christiani.[61]

Nachkommen

Seine Gemahlin Anna v​on Böhmen u​nd Ungarn (1503–1547) g​ebar 15 Kinder, v​on denen d​rei Söhne u​nd neun Töchter d​en Vater überlebten.

  1. Elisabeth (1526–1545) ⚭ 1543 Sigismund II. August (1520–1572) König von Polen
  2. Maximilian (II.) (1527–1576), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ⚭ 1548 Maria von Spanien (1528–1603)
  3. Anna (1528–1590) ⚭ 1546 Albrecht V. (1528–1579) Herzog von Bayern
  4. Ferdinand (II.) (1529–1595), Erzherzog von Österreich-Tirol
    1. ⚭ 1557 Philippine Welser (1527–1580)
    2. ⚭ 1582 Anna Katharina Gonzaga (1566–1621)
  5. Maria (1531–1581) ⚭ 1546 Wilhelm (Jülich-Kleve-Berg) Herzog von Jülich, Kleve und Berg
  6. Magdalena (1532–1590), Stiftsdame des Haller Damenstiftes.
  7. Katharina (1533–1572)
    1. ⚭ 1549 Francesco III. Gonzaga (1533–1550) Herzog von Mantua-Montferrat
    2. ⚭ 1553 Sigismund II. August (1520–1572) König von Polen
  8. Eleonore[62] (1534–1594) ⚭ 1561 Guglielmo Gonzaga (1538–1587) Herzog von Mantua und Montferrat
  9. Margarethe[63] (1536–1567), Stiftsdame des Haller Damenstiftes.
  10. Johann (1538–1539)
  11. Barbara (1539–1572) ⚭ 1565 Alfonso II. d’Este (1533–1597) Herzog von Ferrara, Modena und Reggio
  12. Karl (II.) (1540–1590), Erzherzog von Innerösterreich ⚭ 1571 Maria Anna von Bayern (1551–1608)
  13. Ursula (1541–1543), † 30. April 1543 in Innsbruck, Beisetzung im Zisterzienserstift Stams[64]
  14. Helena[65] (1543–1574), Stiftsdame des Haller Damenstiftes.
  15. Johanna (1547–1578) ⚭ 1565 Francesco I. de’ Medici (1541–1587) Großherzog von Toskana

Seine Frau s​tarb bei d​er Geburt i​hrer jüngsten Tochter Johanna a​m Kindbettfieber.

Vorfahren

 
 
 
 
 
Friedrich III. (HRR) (1415–1493)
 
 
 
 
Maximilian I. (HRR) (1459–1519)
 
 
 
 
 
Eleonore Helena von Portugal (1436–1467)
 
 
 
Philipp I. (Kastilien) (1478–1506)
 
 
 
 
 
 
Karl der Kühne (1433–1477)
 
 
 
Maria von Burgund (1457–1482)
 
 
 
 
 
Isabelle de Bourbon (1437–1465)
 
 
 
Ferdinand I. (HRR) (1503–1564)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann II. (Aragón) (1397–1479)
 
 
 
Ferdinand II. (Aragón) (1452–1516)
 
 
 
 
 
Juana Enríquez (1425–1468)
 
 
 
Johanna von Kastilien (1479–1555)
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann II. (Kastilien) (1405–1454)
 
 
 
Isabella I. (Kastilien) (1451–1504)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Isabella von Portugal (1428–1496)
 
 

Literatur

Monographien:

  • Paula Sutter Fichtner: Ferdinand I. Wider Türkennot und Glaubensspaltung. Styria, Graz 1986, ISBN 3-222-11670-9.
  • Tibor Simanyi: Er schuf das Reich: Ferdinand von Habsburg. Amalthea, Wien/München 1987, ISBN 3-85002-224-2.
  • Ernst Laubach: Ferdinand I. als Kaiser. Politik und Herrscherauffassung des Nachfolgers Karls V. Aschendorff, Münster 2001, ISBN 3-402-05165-6.
  • Alfred Kohler: Ferdinand I. 1503–1564. Fürst, König und Kaiser. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-50278-4.

In Kompendien:

Spezielleres:

  • Wilhelm Bauer (Hrsg.): Die Korrespondenz Ferdinands I.
    • Band I: online (Familienkorrespondenz bis 1526)
    • Band II (1. Hälfte): online (Familienkorrespondenz 1527 und 1528)
    • Band II (2. Hälfte): online (Familienkorrespondenz 1529 und 1530)
  • Karl Oberleitner: Österreichs Finanzen und Kriegswesen unter Ferdinand I. vom Jahre 1522 bis 1564. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1859.
  • Winfried Eberhard: Monarchie und Widerstand. Zur ständischen Oppositionsbildung im Herrschaftssystem Ferdinands I. in Böhmen. Oldenbourg, München 1985, ISBN 3-486-51881-X.
  • Anita Ziegerhofer: Ferdinand I. und die steirischen Stände. Dargestellt anhand der Landtage von 1542 bis 1556. dbv, Graz 1996, ISBN 3-7041-9062-4.
Commons: Ferdinand I. (HRR) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Ferdinand I. – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. José Manuel Calderón Ortega: Felipe I. Real Academia de la Historia, 2018, abgerufen am 25. Mai 2020 (spanisch).
  2. Alfred Kohler: Karl V. 1500-1558. Eine Biographie. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45359-7, S. 38.
  3. Alejandro López Álvarez: Pedro Núñez de Guzmán. Real Academia de la Historia, 2018, abgerufen am 6. Januar 2021 (spanisch).
  4. Ángel Martínez Casado, OP: Álvaro Osorio. Real Academia de la Historia, 2018, abgerufen am 6. Januar 2021 (spanisch).
  5. Miguel Ángel Ladero Quesada: Isabel I de Castilia. Siete ensayos sobre la reina, su entorno y su empresas. Dykinson, Madrid 2012, ISBN 978-84-15454-53-3, S. 152 (spanisch).
  6. Alfred Kohler: Karl V. Neue Deutsche Biographie 11, 1977, abgerufen am 1. Dezember 2020.
  7. Miguel Ángel Zalama: Una reina en Tordesillas. Juana I, su entorno, su mundo. In: Miguel Ángel Zalama Rodríguez (Hrsg.): Juana I en Tordesillas: su mundo, su entorno. Grupo Página, Valladolid 2010, ISBN 978-84-932810-8-3, S. 9 (spanisch, uva.es [abgerufen am 16. Januar 2016]).
  8. Manuel Colmeiro: Reinado de Don Felipe y Doña Juana. In: Cortes de los antiguos Reinos de León y de Castilla. Band 2. Rivadeneyra, Madrid 1884, Kap. 23 (spanisch, cervantesvirtual.com [abgerufen am 3. Juni 2019]).
  9. José Manuel Calderón Ortega: El proceso de redacción del último testamento der Fernando el Católico. In: Federación de Asociaciones Culturales de la Siberia, la Serena y Vegas Altas (Hrsg.): IX Encuentros de Estudios Comarcales Vegas Altas, La Serena y La Siberia. Badajoz 2017, S. 31 (spanisch, unirioja.es [abgerufen am 1. August 2019]).
  10. José Manuel Calderón Ortega: El proceso de redacción del último testamento der Fernando el Católico. In: Federación de Asociaciones Culturales de la Siberia, la Serena y Vegas Altas (Hrsg.): IX Encuentros de Estudios Comarcales Vegas Altas, La Serena y La Siberia. Badajoz 2017, S. 49 (spanisch, unirioja.es [abgerufen am 1. August 2019]).
  11. Alfred Kohler: Karl V. 1500-1558. Eine Biographie. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45359-7, S. 57.
  12. Manuel Fernández Álvarez: Carlos I de España y V de Alemania. Real Academia de la Historia, 2018, abgerufen am 6. Januar 2021 (spanisch).
  13. Joseph Perez: Ferdinand und Isabella. 1. Auflage. Callwey, München 1989, ISBN 3-7667-0923-2, S. 324 (französisch: Isabelle et Ferdinand, rois catholiques d'Espagne. 1988. Übersetzt von Antoinette Gittinger).
  14. Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 121.
  15. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 164.
  16. Alois Niederstätter: Geschichte Österreichs. Stuttgart 2007, S. 103.
  17. Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 122.
  18. Bernhard Sicken: Ferdinand I. In: Die Kaiser der Neuzeit. München 1990, S. 58.
  19. Franz Graf-Stuhlhofer: Humanismus zwischen Hof und Universität. Georg Tannstetter (Collimitius) und sein wissenschaftliches Umfeld im Wien des frühen 16. Jahrhunderts. Wien 1996, S. 77, 79.
  20. Graf-Stuhlhofer: Humanismus zwischen Hof und Universität. 1996, S. 66–69.
  21. Biographie Ferdinands II. der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.
  22. Tibor Simanyi: Er schuf das Reich: Ferdinand von Habsburg. Amalthea, Wien/München 1987, ISBN 3-85002-224-2, S. 173.
  23. Tibor Simányi: Er schuf das Reich: Ferdinand von Habsburg. Amalthea, Wien/München 1987, ISBN 3-85002-224-2, S. 176.
  24. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 204.
  25. Tibor Simányi: Er schuf das Reich: Ferdinand von Habsburg. Amalthea, Wien/München 1987, ISBN 3-85002-224-2, S. 190.
  26. Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 132.
  27. Diese Karte wurde in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen: Tabula Hungarie.
  28. Géza Fehér: Türkische Miniaturen. Leipzig und Weimar 1978, Kommentar zu Tafel XVI.
  29. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989. S. 205.
  30. Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 133–134.
  31. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 308.
  32. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 165.
  33. Bernhard Sicken: Ferdinand I. In: Die Kaiser der Neuzeit. München 1990. S. 61.
  34. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 335.
  35. Gustav Reingrabner: Die Verfolgung der österreichischen Protestanten während der Gegenreformation. In: Erich Zöllner (Hrsg.): Wellen der Verfolgung in der österreichischen Geschichte. ÖBV, Wien 1986, S. 55.
  36. Alois Niederstätter: Geschichte Österreichs. Stuttgart 2007, S. 105.
  37. Gustav Reingrabner: Protestanten in Österreich. Geschichte und Dokumentation. Wien u. a. 1981, S. 30 f.
  38. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 202.
  39. Bereits im Titel drückte Tannstetter aus, dass er von höheren Stellen um ein solches Buch gebeten wurde: In der deutschen Fassung: Zu eren und gefallen dem … herrn Ferdinando … Dazu Graf-Stuhlhofer: Humanismus zwischen Hof und Universität. 1996, S. 135–140.
  40. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 212–213.
  41. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 218.
  42. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 220.
  43. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 248.
  44. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 252.
  45. Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 143.
  46. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 283.
  47. Bernhard Sicken: Ferdinand I. In: Die Kaiser der Neuzeit. München 1990, S. 62.
  48. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 287.
  49. Bernhard Sicken: Ferdinand I. In: Die Kaiser der Neuzeit. München 1990, S. 64.
  50. Bernhard Sicken: Ferdinand I. In: Die Kaiser der Neuzeit. München 1990, S. 65.
  51. Bernhard Sicken: Ferdinand I. In: Die Kaiser der Neuzeit. München 1990, S. 70.
  52. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 294.
  53. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 298.
  54. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 301–302.
  55. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 303.
  56. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 304–305.
  57. Horst Rabe: Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500–1600. München 1989, S. 313–314.
  58. Eintrag zu Ferdinandeische Hausordnung im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  59. Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 162–163.
  60. Edith Schlocker: Schloss Ambras: Des Kaisers unglückliche Töchter. Die Presse, 25. Juli 2010, abgerufen am 26. Juli 2010 (Die Ausstellung „Nozze italiane“ illustriert die Heiratspolitik der Habsburger. Im Zentrum stehen drei nach Italien verheiratete Töchter Ferdinands I.).
  61. Brigitte Vacha (Hrsg.): Die Habsburger. Eine europäische Familiengeschichte. Wien 1992, S. 152.
  62. Constantin von Wurzbach: Eleonore von Oesterreich. Nr. 53. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 161 (Digitalisat).
  63. Wurzbach: Margaretha, Erzherzogin von Oesterreich. Nr. 190. In: Biographisches Lexikon. 7. Theil. Wien 1861, S. 11 (Digitalisat).
  64. Pater Wolfgang Lebersorgs Chronik des Klosters Stams, Stiftsarchiv Stams, Codex C 40, in der Edition und Übersetzung von Christoph Haidacher, Innsbruck 2000, S. 507, ISBN 3-901464-11-5 und Album Stamsense, S. 138
  65. Wurzbach: Helene, Erzherzogin von Oesterreich. Nr. 111. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 277 (Digitalisat).
VorgängerAmtNachfolger
Karl V.Römisch-deutscher König
ab 1558 Kaiser
1531–1564
Maximilian II.
Karl I.Erzherzog von Österreich
1521–1564
Maximilian II.
Ludwig II.König von Böhmen
1526–1562
Maximilian
Ludwig II.König von Ungarn
1526–1563
Maximilian
Ludwig II.König von Kroatien und Slawonien
1527–1563
Maximilian
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