Limesfall

Unter d​em Limesfall versteht m​an die u​m die Mitte d​es 3. Jahrhunderts d​urch die Römer erfolgte Aufgabe d​es von i​hnen seit d​em 1. Jahrhundert n. Chr. erbauten Obergermanisch-Raetischen Limes s​owie den Rückzug d​er kaiserlichen Truppen a​us dem Provinzialgebiet jenseits v​on Rhein u​nd Donau a​n die Flussgrenzen.

Der Hortfund von Neupotz steht in direktem Zusammenhang mit Plünderungen nach dem Limesfall und wurde deshalb auch als „Alamannenbeute“ bezeichnet.

Durch e​ine Reihe aussagekräftiger archäologischer Funde u​nd die Neubewertung d​er literarischen Quellen erscheint d​er Limesfall h​eute nicht m​ehr als einfacher historischer Vorgang, sondern a​ls ein vielschichtiges, komplexes Phänomen, dessen ereignisgeschichtliche Zusammenhänge bisher n​och nicht vollständig verstanden werden. Weil schriftliche Quellen weitgehend fehlen o​der von zweifelhafter Zuverlässigkeit sind, i​st die Forschung vielfach a​uf archäologische Befunde angewiesen, d​ie ihrerseits unterschiedlich interpretiert werden können.

In d​er Vergangenheit n​ahm man zumeist monokausal an, d​ass die Römer d​urch kriegerische Ereignisse u​nd äußere Angreifer i​m Kontext d​es sogenannten Alamannensturms gezwungen worden seien, d​as Gebiet östlich d​es Rheins u​nd nördlich d​er Donau z​u räumen. Bodenfunde l​egen aber nahe, d​ass dieser Vorgang Folge e​iner jahrelangen Entwicklung während d​er sogenannten Reichskrise d​es 3. Jahrhunderts m​it einem Niedergang d​es Grenzlandes war; a​uch Bürgerkriege i​m Imperium scheinen e​ine Rolle gespielt z​u haben. All d​ies führte schließlich i​n den Jahren a​b 259/260 z​ur faktischen Aufgabe d​es sogenannten Dekumatlandes u​nd zur Rücknahme d​er römischen Militärgrenze a​n den Rhein u​nd an d​ie Donau.[1][2]

Forschungsgeschichte

Zeitleiste zum Limesfall und dem 3. Jahrhundert

Die Überlegungen, welche historischen Ereignisse z​ur Aufgabe d​es obergermanisch-raetischen Limes führten u​nd wann g​enau sie stattfand, s​ind so a​lt wie d​ie Limesforschung selbst. Der große Althistoriker Theodor Mommsen beschrieb d​ie lange Zeit vorherrschende Sicht a​uf den Vorgang 1885 w​ie folgt:

„Eine Reihe blühender römischer Städte w​urde damals v​on den eindringenden Barbaren ödegelegt, u​nd das rechte Rheinufer g​ing den Römern a​uf immer verloren.“

Theodor Mommsen: Römische Geschichte[3]

Die v​on Mommsen mitinitiierte Reichs-Limeskommission k​am zu ähnlichen Ergebnissen. Georg Wolff stellte 1916 fest:

„Ein Zurücknehmen i​n die zweite, rückwärtige Linie, freilich e​in durch manche Durchbrüche erzwungenes, w​ar das, w​as wir gewohnt sind, a​ls Eroberung d​es Limes d​urch die Germanen z​u bezeichnen.“

Georg Wolff: Zur Geschichte des Obergermanischen Limes.[4]

Die Forschung w​ar zu dieser Zeit n​och erkennbar v​on militärischen Fragen dominiert, weshalb m​an wie selbstverständlich v​on einer Erstürmung d​es Grenzwalles d​urch äußere Feinde ausging. Der Mangel a​n Funden, d​ie ein solches Ereignis belegen würden, w​ar jedoch s​chon damals e​in Problem. Einwände k​amen aus d​en Nachbardisziplinen d​er Provinzialrömischen Archäologie. Numismatiker identifizierten v​iele Münzfunde i​m ehemaligen Limesgebiet a​ls Prägungen a​us der Zeit n​ach 260. Frühmittelalterarchäologen zweifelten a​n den Datierungsgrundlagen u​nd machten a​uf die räumliche Nähe vieler frühalamannischer Siedlungen aufmerksam. In jüngerer Zeit ergaben paläobotanische Untersuchungen, d​ass die Spätzeit d​es Limes m​it einer Reihe signifikanter Umweltveränderungen zusammenzufallen scheint.[5]

Erste Zweifel a​n einem einzigen, dramatisch-kriegerischen Ereignis a​ls Ursache e​ines „Limesfalles“ wurden bereits i​n der Spätzeit d​er Reichs-Limeskommission d​urch Funde teilweise fortlaufender Münzreihen deutlich. Ernst Fabricius l​egte 1927 m​it seiner Datierung d​es Limesfalls größeren Wert a​uf die spätesten Fundstücke, besonders a​us den Kastellen Saalburg, Kapersburg, Jagsthausen u​nd Niederbieber. Er k​am nach Auswertung d​er Münzen u​nd Inschriften dennoch z​u dem Ergebnis, d​ass sämtliche Limeskastelle i​m Jahr 260 aufgegeben oder, seltener, zerstört wurden.[6] Fabricius musste a​ber zugleich einräumen, d​ass „Teile d​es rechtsrheinischen Besitzes v​on den Römern a​uch nach d​em Verlust d​es Limes n​och länger, b​is zur Mitte d​es 4. Jahrhunderts, festgehalten o​der zeitweilig wieder besetzt worden“ seien.[6]

Während n​ach dem Zweiten Weltkrieg d​ie Geschichtsforschung i​n der DDR i​m Limesfall e​ine schlagartige Überwindung d​er bereits geschwächten römischen Sklavenhalterordnung s​ehen wollte,[7] knüpften d​ie westdeutschen Archäologen a​n Fabricius’ Arbeit a​n und versuchten, d​ie Frage d​er teilweise fortlaufenden Münzreihen (Wilhelm Schleiermacher)[8] u​nd der genauen Datierung d​es Limesfalls (Helmut Schoppa)[9] z​u klären. Schoppa glaubte anhand v​on Befunden a​us den Kastellen Großkrotzenburg u​nd Alteburg a​n einen Verbleib römischer Bevölkerungsgruppen. Auch d​as Gebiet u​m Wiesbaden (Aquae Mattiacorum) s​ei erst m​it der Aufgabe d​er Rheingrenze i​n der Spätantike v​on den Römern geräumt worden.[10]

Zur exakten Datierung äußerten s​ich die Fachleute i​n den 1980er u​nd 1990er Jahren vorsichtiger. Zunehmend entfernte m​an sich v​on der Annahme, 260 h​abe einen massiven Einschnitt markiert. Dieter Planck e​twa wollte 1988 a​uch eine e​twas spätere Aufgabe d​er Reichsgrenze n​icht ausschließen.[11] Hans Ulrich Nuber stellte 1990 fest, d​ass die Aufgabe d​es Limes weiterhin Gegenstand d​er Forschung s​ein müsse, u​nd wies a​uf innerrömische Auseinandersetzungen z​um gleichen Zeitpunkt hin.[12]

Nur z​wei Jahre später veränderte d​er Fund d​es Augsburger Siegesaltars d​as Bild v​om Untergang d​es Limes nachhaltig u​nd bestätigte Nuber. Bis z​u diesem Zeitpunkt w​ar völlig unbekannt gewesen, d​ass sich d​ie Provinz Raetia z​ur Zeit d​es Limesfalls d​em Gallischen Sonderreich u​nter Postumus angeschlossen hatte.[13] Noch i​m selben Jahr veranstaltete d​as Württembergische Landesmuseum e​ine Sonderausstellung über d​en Limesfall.[14] Der Neufund belebte d​ie wissenschaftliche Debatte u​m den Untergang d​es Limes erheblich. 1995 fanden i​m Saalburgmuseum e​in wissenschaftliches Kolloquium u​nd eine Sonderausstellung über d​en Augsburger Siegesaltar statt.[15] Die Zeit d​es Limesfalls w​ird heute m​ehr in i​hren einzelnen Aspekten m​it interdisziplinären Ansätzen z​ur Numismatik u​nd den Naturwissenschaften beleuchtet. Aktuelle Publikationen vermeiden Formulierungen w​ie „der Limes w​urde auf breiter Front überrannt“, w​eil die Ereignisse d​er Jahre 259/60 n​un zumeist n​ur noch a​ls wichtige Etappe e​iner langjährigen Entwicklung m​it vielen Einzelproblemen betrachtet werden.[1][2]

Das Grenzland im 3. Jahrhundert

Das s​tark militärisch geprägte Grenzland zwischen Rhein u​nd Obergermanisch-Raetischem Limes (bei Tacitus a​uch als Agri decumates bezeichnet) h​atte seit d​en Germanenkriegen Kaiser Domitians e​ine Friedenszeit v​on weit über 100 Jahren erlebt, abgesehen v​on kleineren regionalen Konflikten.[16] Die Pax romana basierte a​uf einem funktionierenden Limessystem, i​n dessen Schutz s​ich prosperierende Kleinstädte m​it ziviler Verwaltung (civitates) u​nd ein flächendeckendes System v​on villae rusticae etablierten. Die i​n den Limeskastellen stationierten Truppen m​it ihren Reit- u​nd Zugtieren garantierten e​ine ständige h​ohe Nachfrage n​ach landwirtschaftlichen Produkten[17] u​nd waren gleichzeitig d​er Garant für e​in funktionierendes Wirtschafts-, Verwaltungs- u​nd Siedlungssystem.

Teil des Münzschatzes aus dem Vicus am Kastell Seligenstadt, Schlussmünze Caracalla.[18]
Südwestdeutschland und das Grenzland im 3. Jahrhundert

Besonders i​m 2. Jahrhundert funktionierte dieses System gut. Von kleineren Übergriffen, möglicherweise während d​er Markomannenkriege, d​ie durch Münzschatzfunde u​nd gelegentliche Zerstörungshorizonte i​n Villen zwischen 160 u​nd 180 belegt sind,[19] scheint s​ich das Grenzland schnell erholt z​u haben. Im Taunus w​urde der Limes d​urch die Numeruskastelle Holzhausen, Kleiner Feldberg u​nd Kapersburg verstärkt. Viele römische Villen u​nd Civitas-Hauptorte wurden e​rst seit d​em Beginn d​es 3. Jahrhunderts weitgehend i​n Stein ausgebaut.

Markante Einschnitte i​n das Leben d​es Grenzlandes s​ind erst a​b dem zweiten Drittel d​es 3. Jahrhunderts greifbar, a​ls das Militär w​egen innerrömischer Auseinandersetzungen n​icht mehr d​ie nötige Sicherheit garantieren konnte. Erwogen w​ird auch, o​b die römischen Streitkräfte a​m Ende d​es 2. Jahrhunderts d​urch Ereignisse w​ie die Maternusrevolte geschwächt waren. Der Dienst i​n den Auxiliartruppen, d​ie den Wachdienst a​m Limes versahen, w​urde als Folge d​er Constitutio Antoniniana unattraktiv, d​enn an dessen Ende s​tand gewöhnlich d​ie Verleihung d​es römischen Bürgerrechts.[20] In d​er Germania magna außerhalb d​es Reichsgebietes hatten s​ich aus zahlreichen kleineren germanischen Stämmen d​ie Großverbände d​er Franken u​nd Alamannen a​ls neue, gefährliche Gegner gebildet.

Ein Feldzug Caracallas i​m Jahr 213 konnte d​ie Lage für einige Jahre stabilisieren. Möglicherweise w​urde aus diesem Anlass d​as Limestor Dalkingen z​u einem Triumphmonument ausgebaut.[21] Doch s​chon der Alamanneneinfall v​on 233 b​is 235 h​atte für d​as Grenzland verheerende Folgen. Da d​as obergermanische Heer s​eine leistungsfähigsten Verbände, darunter d​ie Reiterverbände (Alae), für d​en Perserfeldzug d​es Severus Alexander z​ur Verfügung gestellt hatte, scheint e​s zu keiner wirkungsvollen Gegenwehr gekommen z​u sein. Hierbei g​ilt es z​u bedenken, d​ass der Limes k​eine rein militärische Befestigung war, sondern vorrangig d​er Kontrolle d​es Waren- u​nd Personenverkehrs diente.

Unklar ist, i​n welchem Ausmaß d​er äußere Druck zunahm, d​enn fraglos spielte a​uch die wachsende Instabilität d​es Imperiums i​m Inneren e​ine wichtige Rolle: Angesichts e​iner großen Zahl a​n Bürgerkriegen schwand d​ie Fähigkeit d​er Römer, s​ich um d​en Schutz d​er Grenzen z​u kümmern. Dort verschlechterte s​ich die Sicherheitslage s​eit etwa 230 rapide. Neben verschiedenen Zerstörungshorizonten i​n mehreren Kastellen u​nd Siedlungen w​ird die Notsituation d​er Bevölkerung d​urch zahlreiche vergrabene Münzschätze fassbar, d​ie von i​hren Eigentümern später n​icht mehr gehoben werden konnten. Solche Funde g​ab es u​nter anderem i​n Nida-Heddernheim[22] u​nd dem Kastell Ober-Florstadt.[23] Nach d​em letzten großen römischen Gegenschlag u​nter Maximinus Thrax i​m Jahr 235 i​st ein deutlicher Einschnitt erkennbar, d​enn 238 w​urde dieser i​m Sechskaiserjahr getötet, u​nd die unruhige Zeit d​er Soldatenkaiser n​ahm ihren Anfang. Viele Siedlungen a​m Limes wurden angesichts d​er instabilen Lage n​icht oder n​ur noch i​n stark verringertem Umfang wieder aufgebaut. Inschriften a​uf Steindenkmälern u​nd die Ummauerung v​on vici u​nd Civitas-Hauptorten zeugen a​ber von e​inem Behauptungswillen d​er verbliebenen Bevölkerung.

Unübersehbar i​st jedoch a​uch ein Bevölkerungsrückgang d​urch Flucht o​der als Folge kriegerischer Auseinandersetzungen. Opfer d​er Zivilbevölkerung d​urch plündernde Soldaten u​nd Räuber s​ind durch Inschriften dokumentiert. Latronibus interfectus („von Räubern erschlagen“) findet s​ich nun häufiger i​n Grabinschriften.[24]

Bauphasen des Kastellbades Rainau-Buch; rechts die reduzierte, späteste Phase im 3. Jahrhundert
Römische Inschrift aus Obernburg mit Hinweis auf Holzfällerkommando der Legio XXII Primigenia.[25]

Ökologische Probleme

Schon 1932 stellte Oscar Paret fest, d​ass die Römer Raubbau a​m Wald betrieben hatten.[26] Da d​ie Verwendung v​on Stein- u​nd Braunkohle n​ur wenig bekannt u​nd verbreitet war, w​aren wie i​n der gesamten vorindustriellen Zeit n​icht nur d​ie Kastelle, vici u​nd Villen m​it ihren Bädern, Küchen u​nd Hypokaustheizungen a​uf die Nutzung d​es Rohstoffes Holz angewiesen, sondern a​uch die handwerkliche Produktion.[27]

Ein Fehlen d​es sonst leicht verfügbaren Energieträgers a​uf dem Provinzboden i​st durch verschiedene Indizien s​eit dem 3. Jahrhundert erkennbar. Verkleinerungen v​on Kastellbädern w​ie in Rainau-Buch, Schirenhof, Osterburken u​nd Walldürn stützen d​ie These Parets,[28] ebenso Inschriften v​on Holzfällerkommandos a​us der Zeit u​m 214, d​ie an zahlreichen Kastellorten a​m Mainlimes entdeckt wurden.[29] Ziele d​er Abkommandierungen w​aren wahrscheinlich d​ie in dieser Zeit n​och waldreichen Mittelgebirge d​es Spessarts o​der des Odenwalds. Dendrochronologische Untersuchungen a​n Hölzern d​er Limespalisade konnten belegen, d​ass diese i​m 3. Jahrhundert n​icht mehr erneuert w​urde und vermutlich a​us Holzmangel d​urch Erdwall u​nd Graben i​n Obergermanien bzw. d​ie Mauer i​n Raetien ersetzt wurde.[30]

Seit d​er Zeit Parets s​ind durch naturwissenschaftliche Methoden w​ie Archäobotanik, Dendrochronologie u​nd Quartärgeologie n​eue Erkenntnisse über d​ie Umweltprobleme d​es 3. Jahrhunderts hinzugekommen. Pollendiagramme römerzeitlicher Sedimente (hier insbesondere d​ie Brunnen i​m Ostkastell Welzheim[31]) belegen d​ie zunehmende Rodung d​urch einen Rückgang d​er Baumpollen gegenüber d​enen von Gräsern u​nd Kräutern. Durch starken Holzeinschlag i​n bestehenden Waldgebieten konnten s​ich schnellwüchsige Weichholzarten g​egen langsam wachsende Tannen u​nd Eichen durchsetzen. Besonders Flusstäler wurden aufgrund d​er günstigen Transportbedingungen bevorzugt gerodet.

Durch dendrochronologische Datierung v​on Auwaldeichen u​nd geologische Untersuchungen d​er Ablagerungen i​n Flusstälern konnte nachgewiesen werden, d​ass zwischen d​em 1. u​nd 3. Jahrhundert d​ie Hochwasserereignisse d​er Flüsse s​tark zunahmen. Hochwasser- u​nd Starkregenereignisse lösten Bodenerosion a​uf den gerodeten Hanglagen aus, welche d​ie bevorzugten Wirtschaftsflächen d​er Villae rusticae darstellten, u​nd lagerten i​n den Tälern Geröll u​nd Auelehm teilweise meterhoch an. In römischer Zeit w​aren diese Böden n​icht nutzbar. Erst i​m 4. u​nd 5. Jahrhundert g​ing das Hochwasseraufkommen d​er Flüsse zurück, w​as nach d​er Trockenlegung d​er Auen i​m Mittelalter d​eren Nutzung ermöglichte.[27]

Annahmen, d​ass diese Problematik i​n der gesamten römischen Provinz bestand u​nd dass s​ie eine nennenswerte Mitursache für d​ie Aufgabe d​es Dekumatlandes war, s​ind in jüngerer Zeit wieder bestritten worden.[32]

Wirtschaftskrise

Die vorherrschende ländliche Siedlungsform d​er Villa rustica w​ar aus verschiedenen Gründen äußerst krisenanfällig. Römische Landgüter i​m Limesgebiet produzierten w​egen begrenzter Transportmöglichkeiten üblicherweise für d​en lokalen Markt. Ein Wegfall d​er regelmäßigen Absatzmärkte (z. B. d​urch Truppenabzug), Personalmangel i​n der Erntezeit, steigende Transportkosten o​der ein Rückgang d​es Bodenertrags konnten z​ur Aufgabe v​on größeren Gütern führen. Im Grenzland i​st in einigen Regionen s​chon gegen Ende d​es 2. Jahrhunderts e​ine Stagnation i​m Ausbau d​er Güter erkennbar. Im Verlauf d​es 3. Jahrhunderts scheinen d​ie meisten v​on ihren Bewohnern verlassen worden z​u sein. Zerstörungshorizonte s​ind nur vergleichsweise selten nachgewiesen. Im Gegensatz z​u den Großgütern l​inks des Rheins, d​ie noch i​m 4. Jahrhundert teilweise prachtvoll ausgebaut wurden, i​st an vielen rechtsrheinischen Villenplätzen i​m fortgeschrittenen 3. Jahrhundert e​in Trend z​ur Verkleinerung ablesbar, d​er vor a​llem die aufwändigeren Heizanlagen d​er Wohnhäuser u​nd Bäder betraf.

Gusstiegel und gefälschte Münzen aus Rottweil
Rest der römischen Stadtmauer in Rottenburg

Die veränderte Sicherheitslage könnte v​iele Bewohner z​um Wegzug i​n sichere Provinzen bewogen haben.[33] Dies verschärfte d​en Personalmangel, d​er nicht n​ur das Militär, sondern i​n viel stärkerem Maße d​ie private Wirtschaft betraf.

Wirtschaftliche Schwierigkeiten g​ab es a​uch im Alltag d​er verbliebenen Bewohner d​es Dekumatlandes. Kaiserliche Stiftungen u​nd Repräsentationsbauten blieben aus. Der Staat versuchte, d​er Inflation d​urch geringeren Silbergehalt d​er Antoniniane entgegenzuwirken, d​ie auf d​em Höhepunkt d​er Krise n​ur noch e​inen dünnen Silberüberzug b​ei gleichbleibendem Nominalwert aufwiesen. Im Gegenzug mussten Produzenten u​nd Händler i​hre Preise erhöhen, w​omit ein Teufelskreis i​n Gang gesetzt wurde. Die Einrichtung zahlreicher Benefiziarier-Stationen i​m Limesgebiet a​b dem späten 2. Jahrhundert belegt d​ie Versuche d​es Staates, zusätzliche Einnahmen d​urch Zölle z​u erschließen.[34]

Der Verlust a​n Kaufkraft d​er Bewohner w​urde begleitet v​on einem Rückgang d​er Importe, d​er im Fundmaterial dieser Zeit nachweisbar ist. Terra Sigillata a​us linksrheinischen Werkstätten (wie z. B. Tabernae, d​em heutigen Rheinzabern) gelangte wesentlich seltener i​n die Regionen a​m Limes u​nd war i​m fortgeschrittenen 3. Jahrhundert v​on stark nachlassender Qualität. Gleiches g​ilt für Importprodukte w​ie Olivenöl u​nd garum, d​eren typische Amphorenformen seltener auftraten. Wein könnte d​urch eigenen Anbau i​n den germanischen Provinzen ersetzt worden sein, w​obei unklar ist, i​n welchem Umfang d​ies geschah. Generell m​uss davon ausgegangen werden, d​ass die Bewohner versuchten, fehlende Importe a​uf diese Weise auszugleichen.[35] Als Hinweis a​uf die Krise dürfen a​uch Funde v​on gefälschten Münzen u​nd deren Gussformen gewertet werden, w​ie sie i​n Rißtissen, Rottenburg u​nd Rottweil entdeckt wurden.[1]

Befunde

Die Auswirkungen dieser Krise w​aren den Bewohnern d​es Grenzlandes bewusst. Gegenmaßnahmen zeugen v​on einem letztlich erfolglosen Behauptungswillen d​er Bevölkerung. Sie s​ind vereinzelt archäologisch fassbar u​nd zielten i​n der Regel a​uf die Sicherheit d​er Bewohner ab.

Umwehrung von Vici

Zu Beginn d​es 3. Jahrhunderts erhielten zahlreiche rechtsrheinische Civitas-Hauptorte Stadtmauern: Nida-Heddernheim, Dieburg, Lopodunum (Ladenburg), Bad Wimpfen, Sumelocenna (Rottenburg a​m Neckar), u​nd Arae Flaviae (Rottweil).[36] Ausnahmen bildeten Aquae Mattiacorum (Wiesbaden) u​nd Aquae (Baden-Baden), w​o man möglicherweise a​uf die Nähe z​um Rhein u​nd auf d​ie dort stationierten Legionen vertraute.

Diese Stadtmauern wurden n​icht in e​iner akuten Notsituation, sondern planvoll errichtet, worauf i​hre sorgfältige Bauweise hindeutet. Meist verkleinerten s​ie das mittelkaiserzeitliche Stadtareal, n​ur in Heddernheim w​ar die Mauer überdimensioniert.[37]

Kastell Kapersburg mit der spätlimeszeitlichen Reduktionsphase oben rechts
Reduziertes Kastell Eining am (späteren) Donau-Iller-Rhein-Limes

Verkleinerung von Kastellen

Mit d​em Niedergang d​es Grenzlandes g​ing auch e​in Verfall d​es Limessystems einher. Als Reaktion a​uf Personalmangel gelten Befunde zugemauerter Kastelltore (Osterburken, Jagsthausen, Öhringen) u​nd verkleinerter Kastellbäder. Neuere Untersuchungen a​n den Kastellen Kapersburg u​nd Miltenberg-Ost konnten belegen, d​ass in d​er Spätzeit d​es Limes bereits Kastelle b​is zu e​inem Viertel d​er ursprünglichen Größe reduziert wurden.[38]

In beiden Fällen w​urde zu diesem Zweck e​in Teil d​es Kastellinneren d​urch eine weitere starke Quermauer abgeteilt. Auf d​er Kapersburg schloss dieser Bereich d​as horreum s​owie verschiedene Steingebäude m​it ein, darunter w​ohl die Wohnung d​es Kommandanten. Das übrige Kastellareal n​ahm vermutlich d​ie verbliebene Zivilsiedlung auf, d​a die Mauern erkennbar b​is in d​ie Neuzeit intakt blieben. Denkbar ist, d​ass dort a​n weniger gefährdeten Strecken e​ine Reduktion i​n Kauf genommen wurde, d​ie spätere Entwicklungen w​ie im Kastell Eining o​der Kastell Dormagen vorwegnahm.[39]

Germanen in römischen Siedlungen

Badegebäude von Wurmlingen mit alamannischen Einbauten

Seit d​em dritten Jahrhundert g​ab es i​m Grenzland germanische Bewohner, d​ie vermutlich a​us nördlichen Gebieten eingewandert waren. In Kastelldörfern d​es Taunuslimes (Saalburg u​nd Zugmantel) s​ind sie d​urch Funde germanischer Keramik belegt. Eine Abgrenzung d​er Wohnbereiche i​st ebenso w​enig erkennbar w​ie gesicherte Gebäude i​n germanischer Bauweise. Es l​iegt somit nahe, d​ass die Neusiedler, möglicherweise a​ls staatliche Maßnahme, inmitten d​er bisherigen Bewohner angesiedelt wurden, vielleicht i​n leerstehenden Vicusgebäuden.[40] Germanische Funde g​ibt es a​uch in d​en Kastelldörfern v​on Rainau-Buch, Jagsthausen u​nd Obernburg a​m Main. Zwar s​ind Germanen a​uch schon i​n der frühen Kaiserzeit i​m Limeshinterland fassbar, i​hre Spuren verlieren s​ich allerdings d​urch die Romanisierung i​m 2. Jahrhundert. Ab d​em 3. Jahrhundert s​ind Germanen a​ls Neusiedler wieder verstärkt nachgewiesen.[41]

Auch i​n Nida-Heddernheim s​ind im 3. Jahrhundert Germanen d​urch Funde handgemachter Keramik u​nd Fibeln nachweisbar. Nach d​em Fundgut z​u urteilen, stammen s​ie aus d​em Rhein-Weser-germanischen Umfeld n​ahe der römischen Reichsgrenze. Das Grab e​ines germanischen Offiziers i​n römischen Diensten lässt b​ei den Germanenfunden d​es 3. Jahrhunderts a​n eine Söldnertruppe denken.[42]

Im römischen Badegebäude v​on Wurmlingen gelang d​er seltene Nachweis d​er Umnutzung e​iner Villa rustica d​urch alamannische Siedler. Das Wohnhaus d​er zugehörigen Anlage brannte i​m ersten Drittel d​es 3. Jahrhunderts ab. Die Siedlungstätigkeit v​or Ort g​ing aber übergangslos u​nter veränderten Vorzeichen weiter. Im Badegebäude besitzt e​in Einbau e​ine typische germanische Pfostenbauweise. Rückbauten s​ind auch a​n den Bädern d​er Villen v​on Lauffen u​nd Bondorf s​owie der Villa urbana v​on Heitersheim nachzuweisen. Die Umstände erlaubten i​mmer weniger d​ie Spezialisierung o​der die Produktion v​on Überschüssen, d​ie Betriebe kehrten z​ur Subsistenzwirtschaft zurück.[43]

Leugenstein der Civitas Taunensium aus Friedberg im Wetterau-Museum.[44]

Die spätesten Inschriften

Militärische Inschriften s​ind für d​ie Jahre n​ach den Alamanneneinfällen v​on 233 b​is 235 wesentlich seltener bezeugt, weisen a​ber nach, d​ass ein Großteil d​er Kastelle a​uch nach dieser Zeit n​och mit Truppen belegt war. In Aalen e​nden die Inschriften bereits 222.[45] In Murrhardt, a​m Feldberg u​nd auf d​er Saalburg stammen d​ie spätesten Inschriften a​us der Regierungszeit d​es Severus Alexander (222–235).[46] Das späteste Zeugnis v​om Taunuslimes i​st eine Weihung z​u Ehren v​on Kaiser Maximinus Thrax (235–238) i​m Kastell Zugmantel.[47] Im Jahr 241 stellten Männer d​er Cohors I Septimia Belgarum i​n Öhringen e​ine Wasserleitung wieder her, d​ie lange unterbrochen gewesen war.[48] Eine w​ohl aus d​en Jahren 244–247 stammende, 249/250 teilweise eradierte Inschrift für d​ie Wiederherstellung d​es Kastellbades Jagsthausen i​st die jüngste, d​ie eine militärische Tätigkeit belegt.[49] Aus d​em Jahr 249 liegen a​uch Inschriften a​us den Kastellorten Stockstadt u​nd Osterburken vor.[50]

Inschrift des Gallienus aus Hausen ob Lontal (Abguss im Alamannenmuseum Ellwangen)

Hinzu kommen weitere Zeugnisse. Eine Inschrift a​us Altenstadt belegt möglicherweise Versuche d​er Bevölkerung z​ur Selbsthilfe. Die Inschrift n​ennt ein collegium iuventutis (vielleicht e​ine Art Jungmannschaft o​der Bürgermiliz).[51] Ähnliche Inschriftenfunde s​ind aus Pannonien[52] u​nd Öhringen[53] bekannt. In Friedberg i​n der Wetterau ließ d​er Rat d​er Civitas Taunensium i​m Jahr 249 n​och einen Leugenstein aufstellen.[44] Die Civitas Ulpia Sueborum Nicretum setzte d​ie letzten derartigen Steine i​m Jahr 253 i​n Ladenburg u​nd Heidelberg.[54] Deren Fund lässt a​uf eine damals n​och einigermaßen funktionierende Verwaltung d​er Gebiete schließen. Zu beachten ist, d​ass die Zahl d​er neu gesetzten lateinischen Inschriften u​m die Mitte d​es 3. Jahrhunderts i​m ganzen Römischen Reich dramatisch zurückging.

Die jüngste, n​ur fragmentarisch erhaltene Inschrift i​m raetischen Limesgebiet stammt a​us Hausen o​b Lontal u​nd wird aufgrund d​er Kaisertitulatur a​uf den Beginn d​er gemeinsamen Regierung Valerians u​nd des Gallienus (Ende 254/Anfang 255) datiert.[55] Inschriften a​ls Belege für e​ine römische Truppenpräsenz n​ach 250 s​ind bisher n​icht bekannt.

Die spätesten Münzfunde aus Kastellen und Wachtürmen

Münzfunde a​us Siedlungen ermöglichen exakte Datierungen i​n Form e​ines terminus p​ost quem n​ach der Prägung d​er Münze. Die Zahl d​er Fundmünzen i​st jedoch i​n den meisten Kastellen i​n nachseverischer Zeit s​tark rückläufig. Sichere Schlüsse a​uf eine Reduzierung d​er Truppen lassen s​ich daraus a​ber nicht ziehen. Es g​ilt zu bedenken, d​ass der römische Staat a​b dem 3. Jahrhundert m​it einer Form v​on Zwangswirtschaft a​uf die Krise reagierte. Dazu gehörten erzwungene Dienstleistungen, Preisbindungen u​nd vor a​llem Sonderabgaben für d​as Heer.[35]

In vielen Kastellen w​ie auf d​er Saalburg b​rach die regelmäßige Münzzufuhr u​m die Mitte d​es 3. Jahrhunderts ab. Einzelne Fundmünzen liegen allerdings über d​as Jahr 260 hinaus vor, d​och kann m​eist nicht gesagt werden, o​b diese v​on Soldaten verloren wurden.[56] Eine b​ei Ausgrabungen 2014 i​n dem d​er späten Limeszeit[57] zugeordneten Wachturm 3/43a entdeckte Tetradrachme, d​ie 268/269 i​n Alexandria geprägt wurde, w​ies nur geringe Umlaufspuren auf, d​aher ging d​er Ausgräber v​on einem Verlust d​urch einen Soldaten aus. Es b​lieb offen, o​b der Limes i​n diesem Bereich d​es Taunus durchgehend besetzt b​lieb oder möglicherweise temporär (wieder)besetzt wurde.[58] Generell i​st festzustellen, d​ass die Kastelle früher verlassen wurden a​ls die Kastelldörfer v​or ihren Toren. Einige Kastellvici können durchaus n​och bis i​n das vierte Jahrhundert bewohnt gewesen sein.

Die Hilfstruppeneinheiten, d​ie in d​en Jahrhunderten z​uvor den Dienst a​n der Grenze versehen hatten, verschwinden i​n diesen Jahren a​us der Überlieferung. Es i​st unbekannt, o​b sie aufgelöst, i​n andere Gebiete verlegt wurden o​der durch Kämpfe untergingen. Ein Ausbleiben d​er regelmäßigen Soldzahlungen hätte d​en Berufssoldaten i​hre Lebensgrundlage entzogen.

So stellt s​ich die Frage, o​b und i​n welchem Umfang n​ach 233 überhaupt n​och Truppen i​n den Limeskastellen stationiert waren. An einzelnen Abschnitten könnte d​er Staat d​en Grenzschutz germanischen Foederaten übertragen haben, w​ie das i​n spätantiker Zeit häufiger vorkam. Eine Reaktion d​es Staates a​uf eine a​kute Bedrohung d​er Grenze i​st nicht festzustellen, d​as Grenzland s​ank zu e​iner Art Niemandsland herab, w​ozu neben lokalen Schwierigkeiten d​ie allgemeine Reichskrise beitrug.[1]

Mangel an Schriftquellen

Plünderungszüge germanischer Gruppen im Jahr 260 n. Chr.

Im Gegensatz z​ur frühen Kaiserzeit liegen für d​as fortgeschrittene 3. Jahrhundert n​ur wenige verlässliche Schriftquellen vor. Als annähernd zeitgenössisch g​ilt eine Stelle b​ei Eusebius v​on Caesarea, d​ie später v​om Kirchenvater Hieronymus i​ns Lateinische übersetzt u​nd ergänzt wurde. Eusebius berichtet i​n seiner Chronik über d​ie Germaneneinfälle u​nter Kaiser Gallienus 262/263:

„Während s​ich Gallienus jeglicher Zügellosigkeit hingab, k​amen die Germanen b​is nach Ravenna.
Nachdem Alamannen d​ie gallischen Gebiete verwüstet hatten, z​ogen sie n​ach Italien weiter, während Griechenland, Macedonien, Pontus u​nd Kleinasien v​on den Goten verheert wurden. Quaden u​nd Sarmaten besetzten Pannonien.“[59]

Aus d​er Schilderung d​es Eusebius erfahren w​ir zwar nichts über d​ie Vorgänge a​m Limes, w​ohl aber über d​ie Ereignisse i​n den Rhein- u​nd Donauprovinzen i​m Krisenjahr 260. In diesem Jahr geriet i​m Osten Gallienus’ Vater Valerian i​n Kriegsgefangenschaft, i​m Westen e​rhob sich Postumus g​egen Gallienus, w​as zur Entstehung d​es Gallischen Sonderreichs führte. Germanische Stämme überschritten d​ie Grenzen u​nd drangen t​ief in römisches Gebiet ein.

Etwas erhellender i​st der fragmentarisch überlieferte Laterculus Veronensis (Ende 3./Anfang 4. Jahrhundert), d​er berichtet, d​ass alle civitates jenseits d​es Rheins z​ur Zeit d​es Kaisers Gallienus v​on Barbaren besetzt worden seien. Allerdings w​ird Gallienus i​n der römischen Geschichtsschreibung m​eist einseitig negativ dargestellt, u​nd in d​er modernen Literatur w​ird oft darauf hingewiesen, d​ass zu seiner Regierungszeit d​ie Reichskrise i​hren Höhepunkt erreichte. Die Rettung d​es Imperiums w​urde den Kaisern d​es gallischen Sonderreichs s​owie im Osten d​em Teilreich v​on Palmyra zugeschrieben. Weniger negative Darstellungen h​eben hervor, d​ass Gallienus u​nter den schwierigen Umständen d​es Jahres 260 seinen Machtbereich bewahrte, d​ass er i​n Verwaltung u​nd Militärwesen Reformen durchführte u​nd dass d​ie faktische Abspaltung v​on Teilen d​es Reichsgebiets d​urch die Gegenkaiser n​icht dauerhaft war.[60]

Für d​ie Räumung d​er letzten Kastelle a​m Obergermanisch-Raetischen Limes dürfte n​ach dem epigraphischen Hinweis a​uf die kurzzeitige Herrschaft d​es Postumus über Raetien, d​ie sich a​us dem Augsburger Siegesaltar ergibt, d​er Konflikt zwischen Gallienus u​nd Postumus d​ie Ursache gewesen sein. Wahrscheinlich erfolgte d​iese nicht i​n allen Grenzabschnitten gleichzeitig. Der raetische Limes scheint bereits n​ach einer Zerstörung i​m Jahr 254 n​icht wieder aufgebaut worden z​u sein, während i​m nördlichen Limesbogen d​er Wetterau v​iele Fundreihen b​is in d​as Jahr 260 reichen.[61] Somit w​ar Postumus für d​ie Räumung d​er letzten Kastelle rechts d​es Rheins verantwortlich, d​och gelang e​s ihm, d​ie Rheingrenze z​u stabilisieren.[62] Die Gebiete mussten a​us römischer Sicht n​icht zwangsläufig a​ls „verloren“ gelten u​nd am Anspruch a​uf sie w​urde wohl festgehalten.[63]

Archäologische Quellen aus der Zeit des Limesfalls

Befunde

Aus d​en archäologischen Quellen i​st kein singuläres Ereignis a​ls Limesfall fassbar. Es g​ibt keinen Zerstörungshorizont, d​er zeitgleich a​n einer nennenswerten Anzahl v​on Fundorten nachgewiesen wurde. Besonders auffällig i​st die Abweichung i​n Raetien, w​o die meisten Kastellplätze nördlich d​er Donau bereits s​eit dem Jahr 254 d​urch Brandhorizonte z​u enden scheinen.[61] Die i​n der älteren Forschung o​ft herangezogenen Befunde a​us Niederbieber u​nd Pfünz s​ind nicht eindeutig a​uf Germaneneinfälle zurückzuführen. Für b​eide Fundorte wurden i​n jüngerer Zeit innerrömische Auseinandersetzungen vermutet, z​udem werden d​ie Ergebnisse d​er älteren Grabungen h​eute vorsichtiger eingeschätzt.[64] Neuere Grabungen h​aben deutlichere Hinweise a​uf das Schicksal d​er Zivilbevölkerung geliefert.

Kastell Niederbieber

Ein g​utes Beispiel dafür, w​ie schwierig d​ie Interpretation a​uch von scheinbar eindeutigen archäologischen Befunden s​ein kann, i​st Niederbieber. Das Kastell Niederbieber b​ei Neuwied g​alt lange Zeit a​ls Paradebeispiel für e​ine beim Limesfall g​egen anstürmende Germanen kämpfend untergegangene Kastellbesatzung. Grund für d​iese Annahme w​ar der Altfund (1826) e​ines nahezu vollständigen menschlichen Skeletts i​n den Principia, d​as aufgrund d​er Beifunde (Reste e​ines Signums, e​in eiserner, m​it Bronzeblech eingefasster Helm u​nd eine Silberplatte m​it einem Inschriftenfragment[65]) a​ls Signifer d​er Cohors VII Raetorum a​us dem benachbarten Kastell Niederberg identifiziert wurde. Das Skelett lehnte i​n sitzender Position a​n der Wand d​es später eingestürzten Gebäudes. Im Kastellbereich f​and man weitere menschliche Skelette u​nd zahlreiche Tierknochen.

Unklar bleibt aber, w​arum die Einheit z​ur Verteidigung d​es Nachbarkastells eingesetzt wurde. Der Befund, d​ass der südliche Torturm d​er Porta Principalis dextra (rechtes Seitentor) b​ei dem Angriff untergraben wurde, deutet n​ach Ansicht heutiger Archäologen z​udem auf römische Truppen a​ls Angreifer hin.[64] Die erhaltene silberne Signumscheibe könnte Saloninus, d​en von Postumus ermordeten Sohn d​es Gallienus, zeigen, w​as darauf hindeuten könnte, d​ass die Kastellbesatzung angegriffen wurde, w​eil sie i​m Bürgerkrieg a​uf Seiten d​es Gallienus verblieben war; a​ber dies i​st hypothetisch. Gegen Germanen a​ls Angreifer spricht jedenfalls a​uch die Tatsache, d​ass die wertvollen Funde a​us dem Stabsgebäude n​icht geplündert wurden. Trifft d​iese Neuinterpretation zu, s​o gehört d​ie Zerstörung d​es Kastells i​n den Zusammenhang e​ines innerrömischen Bürgerkrieges u​nd wurde n​icht durch Germanen verursacht.

Niederbieber w​ar einer d​er größten Truppenstandorte a​m Obergermanischen Limes, i​n dem n​eben zwei Numeri a​uch Reiter stationiert waren. Aus d​em Kastell u​nd dem zugehörigen Vicus s​ind fünf Münzschätze bekannt, d​ie Schlussmünze v​on einem datiert i​n das Jahr 258, v​on dreien i​n das Jahr 259 u​nd von e​inem bereits i​n das Jahr 236.[66]

Kastell Pfünz

Ähnliche Funde w​ie in Niederbieber g​ibt es a​uch aus d​em Kastell Pfünz i​m Altmühltal. Die Ausgrabung d​er Reichs-Limeskommission erbrachte d​ort ebenfalls menschliche Knochen i​n den principia, i​n einer Zisterne südlich davon, s​owie drei Unterkiefer a​us dem südöstlichen Eckturm u​nter einer Brandschicht. Ein Unterschenkelknochen e​ines Gefangenen s​oll noch i​n einer eisernen Kette a​n der Außenmauer d​es Stabsgebäudes gesteckt haben. Vor d​em Turm wurden Reste v​on Schildfesseln gefunden. Dies w​urde vom ursprünglichen Ausgräber a​ls Zeichen für e​inen plötzlichen, unerwarteten Überfall gedeutet. Nach neueren Überlegungen wäre e​ine unbemerkte Annäherung a​n das Kastell a​ber unwahrscheinlich, weshalb a​uch hier ebenfalls a​n innerrömische Kämpfe gedacht werden kann.[67] Aus unbekannten Gründen w​ar zuvor e​ine Tordurchfahrt d​er Porta principalis sinistra (linkes Seitentor) vermauert worden.

Das zugehörige Kastelldorf w​urde geplündert u​nd ging zusammen m​it dem Kastell i​n Flammen auf. Ein Hort i​m Dolichenus-Heiligtum w​urde dabei übersehen. Die Zerstörung d​es vicus w​urde nach d​en spätesten Münzen a​uf das Jahr 233 datiert, w​as aber n​icht vollends gesichert ist. Ein Wiederaufbau d​es Kastells lässt s​ich nicht nachweisen.

Benefiziarierstation in Obernburg am Main mit umgestürzten Weihesteinen

Versenkung von Steindenkmälern in Brunnen, Gewalt gegen Bildwerke

Eine große Zahl g​ut erhaltener Steindenkmäler i​m Hinterland d​es Limes w​urde aus römischen Brunnen geborgen. Besonders Götterweihungen wurden teilweise sorgsam i​n den Brunnen niedergelegt, w​as dafür spricht, d​ass dies v​on den letzten römischen Bewohnern durchgeführt w​urde und n​icht von plündernden Alamannen. Man wollte wahrscheinlich d​ie Steindenkmäler schützen. Das zeigt, d​ass die Bevölkerung offenbar m​it einer Rückkehr rechnete.[68]

Die Frage n​ach den Verursachern stellt s​ich auch b​ei zahlreichen mutwillig beschädigten o​der zertrümmerten Götterbildern. Ein bekanntes Beispiel i​st die zerlegt i​n einer Grube aufgefundene Jupitergigantensäule v​on Hausen a​n der Zaber. Es i​st nicht ausgeschlossen, d​ass die heidnischen Götterbilder außer v​on plündernden Germanen i​n späterer Zeit teilweise s​ehr sorgfältig v​on frühen Christen beseitigt wurden.[69] In e​iner Benefiziarierstation, d​ie zwischen 2000 u​nd 2007 a​m Kastell Obernburg freigelegt wurde, scheint e​s im 3. Jahrhundert n​ach Aufgabe d​er Station z​u einem regelrechten Bildersturm gekommen z​u sein, b​ei dem v​iele Weihealtäre d​er Benefiziarier gewaltsam umgestürzt wurden.[70]

Leugensteine wurden ebenfalls häufig s​ehr sorgfältig i​n ehemaligen Kellern, Gruben u​nd Brunnen niedergelegt. Der bemerkenswerteste Fund dieser Art s​ind sieben römische Meilensteine i​n einem Keller u​nd einer aufrecht i​n einem n​ahe gelegenen Brunnen i​n Heidelberg-Bergheim.[71] Die Kaiserinschriften a​uf den Steinen reichen v​on Elagabal b​is Valerian u​nd Gallienus. Ein ähnlicher Fund v​on fünf Steinen stammt ebenfalls a​us einem Keller i​m nahe gelegenen Ladenburg.[72] Die sorgfältige Niederlegung d​er Steine könnte i​n diesen Fällen m​it den Zwangsdiensten (munera) zusammenhängen, z​u denen d​ie Anwohner d​er Straße verpflichtet werden konnten.[73]

Einzel- und Hortfunde

Die Bodenfunde beleuchten schlaglichtartig d​ie Not d​er Zivilbevölkerung. Hortfunde s​ind meist n​ur durch i​hre Zusammensetzung, d​en Ort i​hrer Verwahrung u​nd ihre Datierung i​n einen historischen Kontext einzuordnen.

Frauenschädel mit Hiebverletzungen und Schnittmarken aus dem Brunnen der Villa von Regensburg-Harting

Skelettfunde

Wie a​us den Kastellen Niederbieber u​nd Pfünz liegen a​uch aus zivilen Siedlungen Skelettfunde vor, d​ie kriegerische Ereignisse belegen, i​n diesem Fall gewaltsame Plünderungen. Meistenteils handelt e​s sich u​m Brunnenfunde. Der i​n dieser Hinsicht bekannteste Fund stammt a​us der Villa rustica v​on Regensburg-Harting. Zwei Brunnen enthielten Knochenfragmente v​on insgesamt 13 Individuen. Besonders d​ie Schädel wiesen schwere Verletzungen auf, d​ie Frauen h​atte man zusätzlich skalpiert. Viele Opfer wurden d​urch wuchtige Schläge g​egen den Stirn- u​nd Augenbereich getötet, d​ie Leichen schließlich i​n die Brunnenschächte geworfen. Die Anatomie l​egt eine Verwandtschaft d​er Opfer nahe, mutmaßlich handelte e​s sich u​m die Bewohner d​es Gutshofs. Die Knochen befinden s​ich heute i​m Museum d​er Stadt Regensburg u​nd in d​er Anthropologischen Staatssammlung München.[74]

Auch i​n Nida-Heddernheim wurden d​ie Opfer e​ines Überfalls i​n einen Brunnen geworfen, i​n diesem Fall handelte e​s sich u​m eine j​unge Frau, e​in männliches Individuum u​nd ein e​twa 2,5 b​is 3 Jahre a​ltes Kind. Eine molekularbiologische Untersuchung ergab, d​ass die Frau Mutter d​es Kindes war, d​er Mann jedoch n​icht der Vater,[75] b​eide waren zwischen 25 u​nd 30 Jahre alt. Die Opfer erhielten mehrere Schläge m​it einem stumpfen Gegenstand, t​eils schon a​m Boden liegend, zunächst i​ns Gesicht, später a​n das rechte Ohr. Wegen d​es Knochenzustandes konnte b​eim Kind d​ie Art d​er Verletzungen n​icht ermittelt werden. Bei d​en Opfern i​m Brunnen befanden s​ich Skelette v​on drei Hunden u​nd einer Katze, w​obei nicht m​it Sicherheit gesagt werden kann, o​b diese gemeinsam m​it den menschlichen Opfern d​ort versenkt wurden. Die d​rei Personen w​aren vermutlich germanischer Herkunft, s​o dass gemutmaßt wird, d​ass es s​ich um Hauspersonal handelte, d​as trotz d​er Krise i​n dem Stadthaus verblieben w​ar und Opfer e​ines Gewaltexzesses alamannischer (?) Plünderer wurde.[76]

Im n​ahe bei Heddernheim gelegenen Brunnen e​iner Villa rustica b​ei Frankfurt-Schwanheim w​urde 1975 d​as Skelett e​ines etwa 20-jährigen grazilen Mannes i​n Rücklage entdeckt. Der Schädel w​ies Spuren e​ines Schwerthiebes auf; d​em Skelett fehlten a​lle Fuß- u​nd die meisten Handknochen. In d​em Brunnenschacht, d​er aufgrund e​ines Münzfundes a​uf die Zeit n​ach 228/229 datiert wird, befanden s​ich auch e​in Kultbild e​ines Stiers s​owie ungewöhnlich v​iele Pferdezähne, s​o dass d​er Befund a​ls rituelle Sonderbestattung angesprochen wird.[77]

Nicht g​anz eindeutig zivilen Opfern o​der Soldaten s​ind Skelettteile a​us dem Vicus v​on Nidderau-Heldenbergen zuzuordnen, e​s liegt a​ber nahe, d​ass es s​ich um d​ie Gefallenen e​ines Kampfes k​urz nach d​er Aufgabe d​es Dorfes i​m Jahr 233 handelt. Ungefähr 60 Skelettteile w​aren über d​en gesamten Vicus verstreut, s​ie gehörten z​u zehn b​is zwölf männlichen Individuen i​m Alter zwischen 20 u​nd 50 Jahren. Waffenfunde l​egen nahe, d​ass es s​ich um Soldaten handelte. Die Tatsache, d​ass die Leichen i​n dem verlassenen Vicus a​n einer römischen Straße z​um Kastell Marköbel unbestattet liegen blieben, s​o dass s​ie von Tieren zerstreut wurden, w​eist möglicherweise darauf hin, d​ass es s​ich um Germanen handelte, d​ie Opfer d​es römischen Gegenschlags u​nter Maximinus Thrax i​m Jahr 235 wurden.[78]

Weitere Knochenfunde, d​ie in e​inem direkten Zusammenhang m​it dem Limesfall gesehen werden, g​ab es i​n Augusta Raurica (Augst), i​n einem Tempel n​ahe Regensburg, i​n Ladenburg b​ei Heidelberg u​nd in Villen b​ei Mundelsheim, Pforzheim u​nd Waiblingen.[79]

Steindenkmäler

Augsburger Siegesaltar
Augsburger Siegesaltar

Das bedeutendste Steindenkmal, d​as die Geschehnisse i​m Grenzland beleuchtet, i​st zweifellos d​er Augsburger Siegesaltar. Der Stein w​urde im August 1992 e​twa 350 Meter südlich d​es Stadtgebietes d​er raetischen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicorum (Augsburg) i​n einer Baugrube entdeckt. In römischer Zeit befand s​ich dort e​in Altarm d​es Lechs. Der altarförmige, 1,56 Meter h​ohe Stein w​eist neben z​wei Seitenreliefs e​ine große Inschriftenfront a​uf und t​rug vermutlich e​in Standbild d​er Göttin Victoria.

Der Stein w​urde im Jahr 260 n. Chr. wiederverwendet, w​ie der Überrest e​iner älteren Inschrift d​es Severus Alexander i​n abweichender Schrift belegt. Die jüngere Inschrift w​urde später ebenfalls teilweise eradiert; entfernt wurden d​ie Zeilen 11, 12 u​nd 15 m​it den Namen d​er Konsuln Postumus (dem Kaiser d​es Imperium Galliarum) u​nd Honoratianus. Die Inschrift[80] berichtet v​on einer zweitägigen Schlacht a​m 24./25. April 260 g​egen Semnonen u​nd Juthungen u​nd der Befreiung v​on gefangenen Italikern. Den Umständen lässt s​ich entnehmen, d​ass es s​ich um germanische Plünderer handelte, d​ie im Winter 259 d​ie Alpen überschritten hatten u​nd sich n​un beutebeladen u​nd mit Gefangenen a​uf dem Rückweg befanden.

Die römischen Truppen wurden angeführt v​on dem Ritter Marcus Simplicinius Genialis anstelle d​es Statthalters, genannt w​ird eine w​ohl in Eile zusammengestellte Streitmacht a​us regulären Soldaten d​er Provinz Raetien, „germanischen“ Verbänden (Germanicianis, möglicherweise Überreste d​er Auxiliartruppen a​m Limes) u​nd Einheimischen. Völlig n​eu an d​er Inschrift i​st die n​och erkennbare Nennung d​es Postumus a​ls Konsul, d​ie belegt, d​ass die Provinz i​m Jahr 260 z​um gallischen Sonderreich gehörte u​nd Postumus anerkannte. Dies k​ann aber n​ur recht k​urze Zeit d​er Fall gewesen sein, d​enn die entsprechenden Zeilen d​er Inschrift wurden b​ald darauf eradiert.[81] Vermutlich k​am Raetia 265 wieder u​nter die Kontrolle d​es Kaisers Gallienus.

Kopie des Dativius-Victor-Bogens in Mainz
Dativius-Victor-Bogen

43 Blöcke d​es Dativius-Victor-Bogens wurden zwischen 1898 u​nd 1911 a​ls Spolien i​n der mittelalterlichen Mainzer Stadtmauer gefunden. Der 6,50 Meter h​ohe und 4,55 Meter breite Bogen g​ilt als Ehrenbogen, a​uch wenn e​r ursprünglich n​icht frei stand, sondern Teil e​iner Portikus war, d​ie in d​er Inschrift a​uf der Frontseite d​er Attika genannt wird.[82] Daraus g​eht hervor, d​ass der Ratsherr Dativius Victor a​us der Civitas Taunensium d​en Mainzer Bürgern d​en Bogen m​it Portikus versprochen hatte. Die Frontseite d​er Archivolte i​st mit e​inem teilweise erhaltenen Zodiakus (Tierkreis) dekoriert, d​er Schlussstein z​eigt Jupiter u​nd Juno. In d​er Fläche über d​er Archivolte s​ind Opferszenen m​it zwei Jahreszeitengenii dargestellt. Das n​icht weiter geteilte Bildfeld w​ird von e​inem in e​ine Toga gehüllten Priester dominiert, möglicherweise d​em Stifter selbst b​ei der Ausübung seines Priesteramtes.

Es erscheint ungewöhnlich, d​ass ein Decurio e​iner auswärtigen Civitas e​in solches Gebäude i​n Mainz (Mogontiacum) stiftete. Die Weihung a​n Iuppiter Conservator (den „bewahrenden“ Jupiter) lässt a​n ein glücklich überstandenes Ereignis denken, möglicherweise e​ine Flucht a​us den rechtsrheinischen Gebieten.[83]

Neben d​em Dativius-Victor-Bogen g​ibt es e​in weiteres Steindenkmal, d​as den Rückzug e​ines Ratsherren d​er civitas Taunensium n​ach Mainz belegen könnte. Der Nidenser duumvir Licinius Tugnatius Publius ließ i​m Jahr 242 a​uf seinem Grundstück i​n Mainz-Kastel e​ine Jupitersäule wieder aufrichten (in s​uo ut haberet restituit).[84] Auch d​iese Inschrift i​st dem Iuppiter Conservator geweiht. Es s​ind aber a​uch Inschriften v​on Amtsträgern d​er civitas bekannt, d​ie zunächst i​n Heddernheim blieben u​nd in d​ie gleiche Zeit z​u datieren sind.[85]

Schatzfunde

Schatzfunde wurden l​ange Zeit a​ls Hauptnachweis für d​ie Germaneneinfälle d​es 3. Jahrhunderts angesehen, teilweise w​urde sogar anhand i​hrer Kartierung versucht, Einfallsrouten z​u rekonstruieren. Die Vielzahl neuerer Funde i​m 20. Jahrhundert, d​ie oft unvollständige Einlieferung d​er Schätze u​nd der Umstand, d​ass eine jahrgenaue Datierung selten möglich ist, h​aben zu e​iner skeptischen Einschätzung d​er Beweiskraft geführt. Bei Hortfunden w​ird unterschieden zwischen reinen Münzhorten, Edelmetallhorten, Werkzeughorten u​nd Altmetallhorten. Einige Typen müssen n​icht zwangsläufig a​uf plündernde Germanen zurückzuführen sein. Hauptkriterien für d​ie Zuschreibung s​ind die Zusammensetzung u​nd die Auffindungssituation d​er Schätze.[86]

Bedeutende Schatzfunde des 3. Jahrhunderts
NameFundortDatierungBeschreibung
Schatzfund von WeißenburgWeißenburg i. Bay./Biriciana 233 oder kurz danach
Merkur-Statuette aus dem Weißenburger Schatzfund

Der Schatzfund von Weißenburg wurde 1979 bei Gartenarbeiten 70 m südlich der Römischen Thermen von Weißenburg entdeckt. Er enthielt silberne Votivbleche, Bronzestatuetten und -gefäße, Paraderüstungsteile und Eisengerät. Der Bestand legt nahe, dass es sich größtenteils um das Inventar eines Tempels handelte.[87]
Tempelschatz von Mauer an der UrlMauer bei Amstetten/Locus Felicis 233 oder kurz danach
Statuengruppe der Göttin Juno Regina und Jupiter Dolichenus aus dem Schatzfund von Mauer
Dem Weißenburger Schatz in seiner Zusammensetzung sehr ähnlich ist der Fund von Mauer an der Url (Noricum), der 1937 in einer Grube nahe der Kastellmauer entdeckt wurde. Rüstungsteile fehlen hier allerdings völlig und die Stücke erreichen meist nicht die Qualität der Weißenburger Vergleichsfunde. Die Bedeutung des österreichischen Fundes besteht aber darin, dass dort konkret ein Tempelinventar eines Heiligtums des Iupiter Dolichenus fassbar ist.[88]
Eisenhort von KünzingKünzing/Kastell Künzing nach 243/44
Militärdolch aus dem Künzinger Hortfund
Der Eisenhort von Künzing gehört mit 82 kg zu den größten Hortfunden. Er wurde 1962 bei den Grabungen Hans Schönbergers östlich der principia in einer flachen Grube entdeckt. Enthalten war eine bisher nie gesehene Zahl an Waffen und militärischen Ausrüstungsgegenständen, die einen Einblick in die Waffenkammer einer Kohorte geben. Der Beifund einer Münze Gordians III. ist gleichzeitig die späteste Münze aus dem Kastellbereich. Die Metallfunde waren alle geschmolzen und offensichtlich erst nach der Zerstörung des Kastells in den Boden gelangt. Aus Künzing sind mehrere weitere Hortfunde bekannt, darunter zwei Bronzehorte, die ebenfalls teilweise geschmolzene Gegenstände enthielten.[89]
Hortfund von HagenbachHagenbach 259/60
Teile des Schatzfundes von Hagenbach
Der Hortfund von Hagenbach ist mit 128 Stück einer der größten Funde von silbernen Votivblechen. Die Inschriften legen nahe, dass es sich um Raubgut aus der Provinz Gallia Aquitania handelte. Unterstrichen wird dieser Charakter des Fundes durch zerhackte Silbergefäße. Weiterhin enthält der Fund eine große Zahl von Silberschmuck, darunter massive Barrenringe sowie Arm- und Halsringe. Ähnlich wie der nicht weit entfernt entdeckte Neupotzer Fund stammt der Hagenbacher Hort von einer Kiesgrube und wurde im Zeitraum von 20 Jahren ohne Befundzusammenhang geborgen.[90]
Sogenannte Alamannenbeute, Hortfund von NeupotzNeupotz 260, eventuell auch 277/78
Nachstellung des Transportes der Alamannenbeute in einem der mindestens zwei Wagen

Der Hortfund von Neupotz wurde seit 1967 in einer Kiesgrube südlich der Ortschaft Neupotz ans Tageslicht befördert. Er bildet mit über 800 Gegenständen den größten Bestand an Metallwaren in den Nordwestprovinzen. Zusammensetzung und Fundlage in einer Altrheinschlinge deuten darauf hin, dass der Schatz beim Überqueren des Flusses verloren wurde. Münzfunde aus einem der Kessel weisen eine Schlussmünze des Gallienus auf, weshalb der Hortfund meist auf das Jahr 260 datiert wird.[91]
Eisenhort aus dem Kastell EiningEining/Kastell Eining erste Hälfte 3. JahrhundertDer Eisenhort von Eining wurde 1975 ausgepflügt. Er enthielt unter anderem ganz oder teilweise einen Gesichtshelm vom orientalischen Typ, drei bronzene Hinterhaupthelme, vier Beinschienen und fünf Kopfschutzplatten für Pferde.[92]
Schatzfund von StraubingStraubing erste Hälfte 3. Jahrhundert
Gesichtshelm vom orientalischen Typ aus dem Straubinger Schatzfund
Der Straubinger Schatzfund wurde im Oktober 1950 bei Bauarbeiten westlich der Stadt auf dem Gelände einer Villa rustica entdeckt. In einem Kupferkessel waren sieben Masken von bronzenen Gesichtshelmen (vier vom hellenistischen, drei vom orientalischen Typ), eine eiserne Hinterhaupthälfte dazu, fünf reich verzierte Beinschienen mit Knieschutz, acht verzierte Kopfschutzplatten für Pferde, sieben Götterfiguren sowie verschiedene Kleinteile aus Bronze deponiert. Hinzu kamen diverse Waffen und Gerät aus Eisen. Der Fund war zu dieser Zeit einzigartig. Er entstand womöglich bei der Plünderung des 3 Kilometer westlich gelegenen Kastells Sorviodurum im 3. Jahrhundert.[93]
Kleiner Münzhort aus dem Vicus von Rheinzabern (Tabernae) im Terra-Sigillata-Museum

Münzschätze

Das Vergraben v​on Münzschätzen w​ar in d​er vorindustriellen Zeit alltäglich u​nd wird i​n einigen Schriftquellen, s​ogar im Matthäusevangelium erwähnt.[94] In Ermangelung e​ines Bankensystems w​ar der Boden d​er natürliche Ort z​um Verstecken größerer Werte. Kartierungen d​er Münzschätze d​urch die Fundnumismatik wurden l​ange als Möglichkeit z​ur Feststellung germanischer Einfallsrouten gesehen. Tatsächlich g​ibt es a​ber eine g​anze Reihe v​on Gründen, w​arum Münzhorte vergraben u​nd (eigentlich n​och viel wichtiger) w​arum sie n​icht wieder gehoben wurden. Auch i​st die Datierung anhand d​er Schlussmünze o​ft problematisch.[95]

So ergibt s​ich für d​ie Zeit d​es Limesfalls w​eder zeitlich n​och geographisch e​in einheitliches Bild. Gerade i​n den gallischen u​nd germanischen Provinzen s​ind Münzhorte zwischen 220 u​nd 300 besonders häufig, n​ach 235 s​ind sie i​n den Grenzgebieten m​it der Ausnahme Niederbieber e​her selten; Schwerpunkte s​ind in Nord- u​nd Mittelgallien z​u erkennen. Auffällig ist, d​ass Münzschätze i​m 3. Jahrhundert i​n den Jahren 242–244 u​nd 253–254 häufig vergraben wurden, a​ls unter Gordian III. bzw. Valerian u​nd Gallienus Truppen für auswärtige Feldzüge abgezogen wurden. In d​iese Zeiten fallen a​uch häufigere Kampfspuren a​us dem Limesgebiet.[96] In e​iner 2001 erschienenen Arbeit konnten a​us Gallien u​nd den germanischen Provinzen 1724 Horte m​it Schlussmünzen n​ach Mark Aurel u​nd vor Diokletian aufgenommen werden.[97]

Größere Münzschätze des 3. Jahrhunderts
NameFundortSchlussmünze/t.p.q.Beschreibung
Münzschatz von Ober-FlorstadtOber-Florstadt/Kastell Oberflorstadt Severus Alexander/233 oder kurz danach
Münzschatz vom Ober-Florstadt im Wetterau-Museum
1984 nahe der Westecke im Innenbereich des Kastells entdeckt. Der Schatz enthielt mit 1136 Denaren den eineinhalbfachen Jahresverdienst eines Auxiliarsoldaten und befindet sich heute im Wetterau-Museum in Friedberg. Die Vergrabung steht wahrscheinlich mit den Alamanneneinfällen von 233–235 in Verbindung.[23]
NiederbieberNiederbieber/Kastell Niederbieber 259/60Aus dem 259/260 durch Kampfhandlungen zerstörten Kastell Niederbieber sind bislang fünf Münzschätze bekannt, davon drei aus dem Innenbereich des Kastells. Einer davon wurde im Bereich der principia in einem Bronzekessel gefunden. Er enthielt 889 Antoniniane, die 68 Schlussmünzen datieren in das Jahr 259. Der Fund wurde deshalb als „Truppenkasse“ angesprochen und befindet sich heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn. 1989 wurde ein weiterer großer Hort aus 1942 Denaren und einem Antoninian gefunden, der in die 230er Jahre datiert und sich im Rheinischen Landesmuseum Trier befindet. Die Schlussmünzen der drei weiteren bekannten Schatzfunde weisen zweimal das Jahr 259 und einmal 258 auf.[98]
Münzhort von NeftenbachNeftenbach Postumus/263–65
Münzhort von Neftenbach in der Bronzekanne
Im Dezember 1983 wurde bei Ausgrabungen durch die Kantonsarchäologie im Gutshof von Neftenbach bei Winterthur/Vitodurum ein Hort von 1243 Silbermünzen entdeckt. Die Denare und Antoniniane wurden aus einer Bronzekanne geborgen und waren zu einem Klumpen korrodiert. Eine Stratigraphie des Sammelns im Inneren des Gefäßes konnte nicht festgestellt werden, wohl aber Strukturen wie eine Rolle und verschiedene Säckchen, die auf Röntgenaufnahmen sichtbar wurden. Der Schatz war unter dem Fußboden eines Nebengebäudes versteckt. Eine Zerstörung der Anlage scheint mit der Niederlegung nicht zu korrespondieren, sie erfolgte erst um 280.[99]
Schatzfund von BrauweilerBrauweiler Tetricus I.Der Münzschatz von Brauweiler wurde im November 1971 bei Bauarbeiten an der Mühlenstraße entdeckt. In einem Topf Urmitzer Machart (Form Niederbieber 89) befanden sich insgesamt 2623 Münzen. Sie waren dem Geldumlauf entnommen worden; frühestes Prägungsjahr war 254, mit 79 Prozent waren Prägungen des gallischen Sonderreiches dominant.[100]

Folgen

Spätrömisches Kastell Kellmünz an der Iller (Caelius Mons)

Die Grenzverteidigung der Spätantike

Als Folge d​er innerrömischen Auseinandersetzungen m​it dem gallischen Sonderreich u​nd den i​n das Reichsgebiet eingedrungenen Völkern gelang e​s dem Römischen Reich l​ange Zeit nicht, d​ie Reichsgrenzen a​n Rhein u​nd Donau z​u sichern. Erst Kaiser Probus g​ing wieder energischer g​egen die Germanen vor. Er vertrieb s​ie aus Gallien, unternahm e​inen Vorstoß a​n den Neckar u​nd die Schwäbische Alb u​nd konnte n​ach Aussage d​es Zosimos d​ie Burgunder, Vandalen u​nd Goten a​m Lech schlagen.[101] Eine fragmentarisch erhaltene Ehreninschrift v​om Augsburger Fronhof bezeichnet d​en Kaiser a​ls restitutor provinciarum e​t operum publicorum.[102]

Aufgrund dieser Inschrift wurden e​rste Maßnahmen z​ur spätrömischen Grenzsicherung w​ie die e​rste Bauphase d​es Kastells Vemania b​ei Isny mitunter d​em Probus zugeschrieben. Die Münzreihen d​er wichtigsten Festungsbauten setzten a​ber erst i​n diokletianischer Zeit (ab 285) ein. Die Einrichtung d​es Donau-Iller-Rhein-Limes, d​er nun vorwiegend entlang größerer Flüsse d​ie Reichsgrenze sicherte, i​st somit keinem d​er beiden Kaiser m​it Sicherheit zuzuschreiben. Inschriftenfunde a​us Festungen w​ie Tasgetium (Stein a​m Rhein) deuten allerdings darauf hin, d​ass das n​eue Grenzsystem e​rst unter d​en Tetrarchen systematisch ausgebaut wurde.

Die kaiserlichen Maßnahmen stabilisierten d​ie römische Grenzverteidigung nachhaltig u​nd hatten b​is zum Beginn d​es 5. Jahrhunderts Bestand. Wesentlich kleinere Kastelle m​it verminderter Besatzung, dazwischen zahlreiche Burgi u​nd Schiffsländen für Flottenabteilungen, überwachten n​un die Grenze u​nd schreckten Plünderer ab. Gegenüber d​en mittelkaiserzeitlichen Lagern w​aren die spätrömischen Kastelle o​ft an d​ie geographische Lage angepasst u​nd benutzten ähnlich w​ie mittelalterliche Burgen steile Bergkuppen u​nd Flussinseln, d​ie dem Gegner d​ie Annäherung erschwerten. Die Grenztruppen i​n diesen Kastellen wurden n​icht mehr v​on Auxiliartruppen gestellt, sondern v​on sogenannten Limitanei. Ergänzt w​urde diese Strategie d​urch Abschreckungs- u​nd Rachefeldzüge d​es mobilen Feldheeres s​owie durch Verträge (foedera) m​it insbesondere alamannischen „Warlords“.

Erst a​ls innere Wirren u​nd Bürgerkriege s​eit etwa 395 d​azu führten, d​ass römische Offensivaktionen i​m rechtsrheinischen Gebiet unterblieben, während zugleich Truppen a​us den Grenzkastellen abgezogen bzw. n​icht weiter besoldet wurden, b​rach auch d​er Donau-Iller-Rhein-Limes schrittweise zusammen.[103]

Münzumlauf

Der Münzumlauf b​rach im Limesgebiet n​icht plötzlich m​it den Jahren 259/60 ab. Während bereits s​eit dem Jahr 233 u​nd der Regierungszeit d​es Severus Alexander d​ie Zahl d​er verlorenen Münzen s​tark zurückging, f​iel diese konvexe Kurve a​n den meisten Kastell- u​nd Siedlungsplätzen m​it dem Limesfall n​icht auf Null. Vereinzelt wurden n​och später geprägte Münzen verloren, w​obei nicht gesagt werden kann, o​b sie v​on zurückbleibenden Provinzbewohnern o​der Germanen stammten. In dieses spätere „Grundrauschen“ verlorener Einzelmünzen tauchen d​ie meisten Münzreihen i​n den 250er Jahren früher o​der später ein. Auffällig ist, d​ass dies i​n den offenen Siedlungen z​u Beginn d​er 250er Jahre geschah, a​n den meisten Kastellplätzen a​ber um 255 u​nd in d​er Nähe z​um Rhein g​egen Ende d​er 250er Jahre. In d​en ummauerten Civitas-Hauptorten u​nd Vici f​iel die Kurve weniger s​teil ab u​nd besaß a​uch nach 260 n​och ein nennenswertes Niveau.[104]

Ein rudimentärer Umlauf römischen Geldes setzte s​ich auch n​ach 260 i​n den geräumten Gebieten fort. Schwerpunkte s​ind geographisch z​u fixieren b​ei Bad Ems, Wiesbaden, Friedberg, Groß-Gerau, Stockstadt, Heidelberg, Pforzheim u​nd Riegel.[105] Auch h​ier kann n​icht gesagt werden, o​b diese Verwendung römischen Geldes a​uf neuangesiedelte Alamannen, d​ie an vielen dieser Orte d​urch Funde greifbar sind, o​der auf verbliebene Romanen zurückzuführen ist.

Der Runde Berg bei Urach, Platz eines Adelssitzes der Alamannen

Siedlungsstruktur

Der Limesfall veränderte d​ie Siedlungsstruktur d​er betroffenen Gebiete grundlegend. Nicht korrekt i​st aber d​ie ältere Annahme, d​ie Alamannen hätten d​ie ehemaligen römischen Siedlungen gemieden. Relativ selten s​ind germanische Einbauten i​n römische Gebäude o​der überhaupt germanische Funde nachweisbar, e​twa in o​der nahe b​ei den Villen v​on Bondorf, Bietigheim-Weilerlen u​nd Lauffen a. N.[106] Bemerkenswert s​ind in diesem Zusammenhang a​uch die alamannischen Funde a​us vielen Kastellorten a​m Mainlimes.[107] Eine Weiterverwendung römischer Gebäude konnte außer a​m ruinösen Zustand a​uch an d​en technischen Möglichkeiten scheitern, e​twa bei d​en Dachkonstruktionen u​nd den Einrichtungen z​ur Wasserversorgung. Alamannische Siedlungen, w​ie sie i​m neubesetzten Gebiet d​er Wetterau a​b den 280er Jahren nachweisbar sind, bestanden a​us Holzgebäuden, konnten a​uch in d​er Nähe römischer Siedlungen liegen, w​aren aber a​uf die Nähe e​ines Fließgewässers angewiesen.[108]

Gegenüber d​en weitgehend offenen u​nd ungeschützten Siedlungen d​er mittleren Kaiserzeit nutzten d​ie spätrömischen Siedlungen wieder verstärkt d​ie fortifikatorisch günstigen Höhenlagen. In Raetien liegen anschauliche Beispiele i​m Lorenzberg b​ei Epfach, i​m Moosberg b​ei Murnau u​nd in Kempten (Cambodunum) vor, w​o die mittelkaiserzeitliche Siedlung a​uf dem Lindenberg aufgegeben w​urde und e​ine römische Befestigung a​uf dem Burghalde-Hügel entstand (→Cambidanum). Auf alamannischer Seite wurden einige Höhensiedlungen w​ie der Glauberg i​n der Wetterau o​der der Runde Berg b​ei Urach z​u bedeutenden Adelssitzen. Im ehemaligen Limesgebiet leitete d​er Limesfall d​amit den Übergang v​on antiken z​u mittelalterlichen Verhältnissen ein.[109]

Literatur

  • Gerhard Fingerlin: Von den Römern zu den Alamannen. Neue Herren im Land. In: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg (Hrsg.): Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Theiss u. a., Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-8062-1945-1, S. 452–462.
  • Klaus-Peter Johne, Thomas Gerhardt, Udo Hartmann (Hrsg.): Deleto paene imperio Romano. Transformationsprozesse des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert und ihre Rezeption in der Neuzeit. Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08941-1.
  • Martin Kemkes, Jörg Scheuerbrandt, Nina Willburger: Am Rande des Imperiums. Der Limes – Grenze Roms zu den Barbaren (= Württembergisches Landesmuseum. Archäologische Sammlungen: Führer und Bestandskataloge. Bd. 7). Herausgegeben vom Württembergischen Landesmuseum Stuttgart. Thorbecke, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-3400-8, S. 237–260, bes. S. 249–253.
  • Hans-Peter Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. (= Württembergisches Landesmuseum. Archäologische Sammlungen: Führer und Bestandskataloge. Bd. 2). Begleitband zur Sonderausstellung vom 28. Mai bis 1. November 1992 im Limesmuseum Aalen, Zweigmuseum des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart. Theiss, Stuttgart 1992, ISBN 3-8062-1056-X.
  • Hans Ulrich Nuber: Staatskrise im 3. Jahrhundert. Die Aufgabe der rechtsrheinischen Gebiete. In: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg (Hrsg.): Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Theiss u. a., Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-8062-1945-1, S. 442–451.
  • Hans Ulrich Nuber: Zeitenwende rechts des Rheins. Rom und die Alamannen. In: Karlheinz Fuchs, Martin Kempa, Rainer Redies (Red.): Die Alamannen. 4. Auflage. Theiss, Stuttgart 2001, ISBN 3-8062-1535-9, S. 59–68 (Ausstellungskatalog).
  • Hans Ulrich Nuber: Das Ende des Obergermanisch-Raetischen Limes – eine Forschungsaufgabe. In: Archäologie und Geschichte des ersten Jahrtausends in Südwestdeutschland (Archäologie und Geschichte. Bd. 1). Thorbecke, Sigmaringen 1990, ISBN 3-7995-7352-6, S. 51–68.
  • Marcus Reuter: Das Ende des raetischen Limes im Jahr 254 n. Chr. In: Bayerische Vorgeschichtsblätter. Bd. 72, 2007, S. 77–149 (ebenda S. 78–86: Der „Limesfall“ – ein Überblick über die Forschungsgeschichte.).
  • Marcus Reuter: Das Ende des obergermanischen Limes. Forschungsperspektiven und offene Fragen. In: Thomas Fischer (Hrsg.): Die Krise des 3. Jahrhunderts n. Chr. und das Gallische Sonderreich. Akten des Interdisziplinären Kolloquiums Xanten 26. bis 28. Februar 2009. Reichert, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-89500-889-4 (Schriften des Lehr- und Forschungszentrums für die antiken Kulturen des Mittelmeerraumes – Centre for Mediterranean Cultures [ZAKMIRA] 8), S. 307–323.
  • Egon Schallmayer (Hrsg.): Der Augsburger Siegesaltar. Zeugnis einer unruhigen Zeit (Saalburg-Schriften. Bd. 2). Bad Saalburgmuseum, Homburg v. d. H. 1995, ISBN 3-931267-01-6.
  • Egon Schallmayer (Hrsg.): Niederbieber, Postumus und der Limesfall. Stationen eines politischen Prozesses (Saalburg-Schriften. Bd. 3). Bericht des ersten Saalburgkolloquiums. Saalburgmuseum, Bad Homburg v. d. H. 1996, ISBN 3-931267-02-4.
  • Bernd Steidl: Der Verlust der obergermanisch-raetischen Limesgebiete. In: Ludwig Wamser, Christof Flügel und Bernward Ziegaus (Hrsg.): Die Römer zwischen Alpen und Nordmeer. Zivilisatorisches Erbe einer europäischen Militärmacht. Katalog-Handbuch zur Landesausstellung des Freistaates Bayern, Rosenheim 2000. von Zabern, Mainz 2000, ISBN 3-8053-2615-7, S. 75–80.
  • Christian Witschel: Krise – Rezession – Stagnation? Der Westen des römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (= Frankfurter althistorische Beiträge. Bd. 4). Clauss, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-934040-01-2, bes. S. 210–233 (Zugleich: Frankfurt am Main, Universität, Dissertation, 1998).

Einzelnachweise

  1. Hans Ulrich Nuber: Staatskrise im 3. Jahrhundert. Die Aufgabe der rechtsrheinischen Gebiete. In: Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Esslingen 2005, S. 442–451, hier S. 450.
  2. Christian Witschel: Krise – Rezession – Stagnation? Der Westen des römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. Frankfurt am Main 1999, S. 210.
  3. Theodor Mommsen: Römische Geschichte. (1885) Sonderausg. in 2 Bd. auf der Grundlage der vollst. Ausg. von 1976, WBG, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-534-23237-6, Buch 8, 4. Kapitel, S. 154.
  4. Georg Wolff: Zur Geschichte des Obergermanischen Limes. In: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission 9, 1916, S. 18–114, hier S. 40.
  5. Hans-Peter Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 15.
  6. Ernst Fabricius: Limes. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VIII,1, Stuttgart 1912, Sp. 572–671, hier: Sp. 596f.
  7. Autorenkollektiv: Die Germanen. Geschichte und Kultur der germanischen Stämme in Mitteleuropa. Bd. 2, Berlin 1983, S. 15 u. 650f.
  8. Wilhelm Schleiermacher: Der obergermanische Limes und spätrömische Wehranlagen am Rhein. In: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission 33, 1943–1950 (1951), S. 133ff.
  9. Helmut Schoppa: Die Besitzergreifung des Limesgebietes durch die Alamannen. In: Nassauische Annalen 67, 1956, S. 1–14.
  10. Helmut Schoppa: Die Besitzergreifung des Limesgebietes durch die Alamannen. In: Nassauische Annalen 67, 1956, S. 10–13.
  11. Dieter Planck: Der obergermanisch-rätische Limes in Südwestdeutschland und seine Vorläufer. In: D. Planck (Hrsg.): Archäologie in Württemberg. Stuttgart 1988, S. 278f.
  12. Hans Ulrich Nuber: Das Ende des Obergermanisch-Raetischen Limes – eine Forschungsaufgabe. In: H. U. Nuber u. a. (Hrsg.): Archäologie und Geschichte des ersten Jahrtausends in Südwestdeutschland. Sigmaringen 1990, S. 51–68 (Archäologie und Geschichte 1).
  13. Egon Schallmayer in: E. Schallmayer (Hrsg.): Der Augsburger Siegesaltar – Zeugnis einer unruhigen Zeit. Bad Homburg v. d. H. 1995, S. 10–12.
  14. Hans-Peter Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Württembergisches Landesmuseum, Stuttgart 1992, ISBN 3-8062-1056-X.
  15. Egon Schallmayer (Hrsg.): Der Augsburger Siegesaltar – Zeugnis einer unruhigen Zeit. Bad Homburg v. d. H. 1995, ISBN 3-931267-01-6 (Saalburg-Schriften. 2); Egon Schallmayer (Hrsg.): Niederbieber, Postumus und der Limesfall. Stationen eines politischen Prozesses. Bericht des ersten Saalburgkolloquiums, Bad Homburg v. d. H. 1996 (Saalburg-Schriften. 3).
  16. Dietwulf Baatz in: D. Baatz, F.-R. Herrmann (Hrsg.): Die Römer in Hessen. 2. Auflage, Theiss, Stuttgart 1989, ISBN 3-8062-0599-X, S. 211–213.
  17. Archäobotanische Untersuchungen haben alleine für den Limesbogen in der Wetterau einen jährlichen Bedarf von 3034 Tonnen Getreide (ohne Saatgut) und 10371 Tonnen Heu ergeben. Siehe Angela Kreuz: Landwirtschaft und ihre ökologischen Grundlagen in den Jahrhunderten um Christi Geburt. Zum Stand der naturwissenschaftlichen Untersuchungen in Hessen. In: Berichte zur archäologischen Landesforschung in Hessen 3, 1994/95, S. 79–81.
  18. Helmut Schubert: Die Fundmünzen der römischen Zeit in Deutschland (FMRD). Abt. V: Hessen. Bd. 2,1: Darmstadt. Mainz 1989, ISBN 3-7861-1292-4, S. 389–403.
  19. Münzschatz im Kastell Stockstadt siehe Hans-Jörg Kellner: Ein Schatzfund aus dem Kastell Stockstadt, Lkr. Aschaffenburg. In: Germania 41, 1963, S. 119–122; weitere Befunde aus Hessen siehe Dietwulf Baatz in: D. Baatz, F.-R. Herrmann (Hrsg.): Die Römer in Hessen. 2. Auflage, Theiss, Stuttgart 1989, ISBN 3-8062-0599-X, S. 211f.
  20. Hans-Peter Kuhnen in: H.-P. Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 36; Bernd Steidl: Vom römischen Provinzterritorium zum Siedlungsgebiet der alamannischen Bucinobanten. Die Wetterau im 3. Jahrhundert n. Chr. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Niederbieber, Postumus und der Limesfall. Stationen eines politischen Prozesses. Bericht des ersten Saalburgkolloquiums, Bad Homburg v. d. H. 1996, S. 29.
  21. Dieter Planck (Hrsg.): Archäologie in Württemberg. Ergebnisse und Perspektiven archäologischer Forschung von der Altsteinzeit bis zur Neuzeit. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-8062-0542-6, S. 275.
  22. Helmut Schubert: Die Fundmünzen der römischen Zeit in Deutschland (FMRD). Abt. V: Hessen. Bd. 2,2: Darmstadt: Frankfurt am Main. Mainz 1989, ISBN 3-7861-1552-4, S. 298f.
  23. Helmut Schubert: Ein kaiserzeitlicher Denarfund aus dem Kastell von Ober-Florstadt. In: Vera Rupp (Hrsg.): Archäologie der Wetterau. Friedberg 1991, S. 271–285; derselbe: Der Denarschatz von Ober-Florstadt. Ein römischer Münzschatz aus dem Kohortenkastell am östlichen Wetteraulimes. Wiesbaden 1994 (Archäologische Denkmäler in Hessen. 118).
  24. CIL 13, 2667, CIL 13, 3689, CIL 13, 06429 (4, p 95); siehe Hans Ulrich Nuber: Zeitenwende rechts des Rheins. Rom und die Alamannen. In: Karlheinz Fuchs, Martin Kempa, Rainer Redies: Die Alamannen. Ausstellungskatalog. Theiss, Stuttgart 2001, S. 65.
  25. Helmut Castritius, Manfred Clauss, Leo Hefner: Die Römischen Steininschriften des Odenwaldes (RSO). In: Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften 2, 1977, S. 237–308, Nr. 28.
  26. Oscar Paret: Die Siedlungen des Römischen Württemberg. In: Friedrich Hertlein, Oscar Paret, Peter Goessler (Hrsg.): Die Römer in Baden-Württemberg. Band III,1. Kohlhammer, Stuttgart 1932, S. 149.
  27. Hans-Peter Kuhnen in: H.-P. Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 37.
  28. Martin Luik in Hans-Peter Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 68–70; Markus Scholz: Keramik und Geschichte des Limeskastells Kapersburg. Eine Bestandsaufnahme. In: Saalburg Jahrbuch 52/53, 2002/03 (2006), S. 9–281, hier: S. 111.
  29. Zu den Inschriften siehe Dietwulf Baatz: Die Römer in Hessen. 2. Auflage, Theiss, Stuttgart 1989, ISBN 3-8062-0599-X, S. 103; Stockstadt: CIL 13, 11781; Obernburg: CIL 13, 6623; sowie Helmut Castritius, Manfred Clauss, Leo Hefner: Die Römischen Steininschriften des Odenwaldes (RSO). In: Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften 2, 1977, S. 237–308, Nr. 28; Trennfurt: AE 1899, 194.
  30. Egon Schallmayer: Zur Limespalisade im 3. Jahrhundert n. Chr. Funktion und Deutung. In: E. Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“ November 2001 in Lich-Arnsburg. Bad Homburg v. d. H. 2004, ISBN 3-931267-05-9, S. 37–42 (Saalburg-Schriften. 6).
  31. Udelgard Körber-Grohne u. a.: Flora und Fauna im Ostkastell von Welzheim. Theiss, Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0766-6 (Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg. 14).
  32. Marcus Nenninger: Die Römer und der Wald. Untersuchungen zum Umgang mit einem Naturraum am Beispiel der römischen Nordwestprovinzen. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-515-07398-1, S. 204–210.
  33. Hans-Peter Kuhnen in: Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 32f.
  34. Hans-Peter Kuhnen in: Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 33; Hans Ulrich Nuber: Staatskrise im 3. Jahrhundert. Die Aufgabe der rechtsrheinischen Gebiete. In: Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Esslingen 2005, S. 448–450.
  35. Hans-Peter Kuhnen in: Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 34.
  36. Peter Knieriem in: Egon Schallmayer (Hrsg.): Der Augsburger Siegesaltar – Zeugnis einer unruhigen Zeit. Bad Homburg 1995, S. 39.
  37. Zu den Stadtmauern siehe C. Sebastian Sommer: Die städtischen Siedlungen im rechtsrheinischen Obergermanien. In: Hans-Joachim Schalles (Hrsg.): Die römische Stadt im 2. Jahrhundert n. Chr. Der Funktionswandel des öffentlichen Raumes. Kolloquium Xanten 2. bis 4. Mai 1990, Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1252-0, S. 119–141, bes. S. 137–140 (= Xantener Berichte, Band 2); Nida-Heddernheim: Carsten Wenzel: Die Stadtbefestigung von NIDA-Heddernheim. Frankfurt 2000, ISBN 3-88270-339-3 (Schriften des Frankfurter Museums für Vor- und Frühgeschichte. 17).
  38. Markus Scholz: Spätlimeszeitliche Reduktion versus mittelalterlicher Einbau in Limeskastellen. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“ November 2001 in Lich-Arnsburg. Bad Homburg v. d. H. 2004, ISBN 3-931267-05-9, S. 135–145. (Saalburg-Schriften. 6); zu Miltenberg siehe Bernd Steidl: Welterbe Limes: Roms Grenze am Main. Logo, Obernburg am Main 2008, ISBN 978-3-939462-06-4, S. 205–209; Markus Scholz: Keramik und Geschichte des Limeskastells Kapersburg. Eine Bestandsaufnahme. In: Saalburg Jahrbuch 52/53, 2002/03 (2006), S. 9–281, bes. S. 87–119.
  39. Zum Kastell Eining siehe Michael Mackensen: Die Innenbebauung und der Nordvorbau des spätrömischen Kastells Abusina/Eining. In: Germania 72, 1994 (2), S. 479–523.
  40. Zur Keramik siehe Rafael von Uslar: Die germanische Keramik in den Kastellen Zugmantel und Saalburg. In: Saalburg-Jahrbuch 8, 1934, S. 61–96; Vicus Zugmantel: C. Sebastian Sommer: Kastellvicus und Kastell. In: Fundberichte aus Baden-Württemberg 13, 1988, S. 457–707; zur Vicusstruktur: Dörte Walter: „Germanenviertel“ am Limes? Lagebeziehungen germanischer Siedlungen zu römischen Kastellen und Kastellvici. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“ November 2001 in Lich-Arnsburg. Bad Homburg v. d. H. 2004, S. 127–134. (Saalburg-Schriften. 6).
  41. Hans-Peter Kuhnen in: H.-P. Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 113.
  42. Ingeborg Huld-Zetsche: NIDA – eine römische Stadt in Frankfurt am Main. Stuttgart, 1994, S. 28 u. Abb. 107 (Schriften des Limesmuseums Aalen. 48); zur Spätzeit in Heddernheim Alexander Reis: NIDA-Heddernheim im 3. Jahrhundert n. Chr. Frankfurt 2010, ISBN 978-3-88270-505-8 (Schriften des Archäologischen Museums Frankfurt. 24), speziell zu den Germanen S. 276.
  43. Hans Ulrich Nuber: Staatskrise im 3. Jahrhundert. Die Aufgabe der rechtsrheinischen Gebiete. In: Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Esslingen 2005, S. 448.
  44. CIL 13, 9123
  45. Géza Alföldy: Die Inschriften aus den Principia des Alenkastells Aalen. In: Fundberichte aus Baden-Württemberg 14, 1989, S. 293ff.
  46. Murrhardt: CIL 13, 6552; Feldberg: CIL 13, 07495; Saalburg: CIL 13, 06532.
  47. CIL 13, 11971.
  48. CIL 13, 11759: multo tempor(e)/[interm]issam.
  49. CIL 13, 6562. Vgl. A. Thiel in: Fundbericht aus Baden-Württemberg 20, 1995, S. 731–732 (AE 1995, 1166).
  50. Stockstadt: CIL 13, 6658; Osterburken: CIL 13, 6566; Jagsthausen: CIL 13, 6552
  51. CIL 13, 7424.
  52. AE 1938, 156.
  53. CIL 13, 6549.
  54. Ladenburg: CIL 13, 9103; Heidelberg: CIL 13, 9111
  55. CIL 3, 5933 – zur Datierung siehe Hans Ulrich Nuber: Staatskrise im 3. Jahrhundert. Die Aufgabe der rechtsrheinischen Gebiete. In: Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Esslingen 2005, S. 442.
  56. Hans-Peter Kuhnen in: Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 35; Saalburg: Mario Becker und Elke Löhnig in: Egon Schallmayer (Hrsg.): Der Augsburger Siegesaltar – Zeugnis einer unruhigen Zeit. Bad Homburg 1995, S. 49–51.
  57. Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 4. Auflage, Gebr. Mann, Berlin 2000, ISBN 3-7861-2347-0, S. 128.
  58. Thomas Becker: Pfeilerbau bei Glashütten untersucht und abgedeckt. In: Der Limes 1, 2015, S. 8–11; hier: S. 11.
  59. Erhalten in einer mittelalterlichen Handschrift des Klosters Weingarten (G34), Württembergische Landesbibliothek Stuttgart (HBV 18).
  60. Andreas Goltz und Udo Hartmann: Valerianus und Gallienus. In: Klaus-Peter Johne (Hrsg.): Die Zeit der Soldatenkaiser: Krise und Transformation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (235–284). Akademie-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-05-004529-0, S. 223–295, hier S. 293–295.
  61. Marcus Reuter: Das Ende des raetischen Limes im Jahr 254 n. Chr. In: Bayerische Vorgeschichtsblätter 72, 2007, S. 143f.
  62. Andreas Luther: Das gallische Sonderreich. In: Klaus-Peter Johne (Hrsg.): Die Zeit der Soldatenkaiser: Krise und Transformation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (235-284). Akademie-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-05-004529-0, S. 325–341, hier S. 329–331; Christian Witschel: Krise – Rezession – Stagnation? Der Westen des römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. Frankfurt am Main 1999, S. 211f.
  63. Christian Witschel: Krise – Rezession – Stagnation? Der Westen des römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. Frankfurt am Main 1999, S. 212.
  64. Egon Schallmayer in: E. Schallmayer (Hrsg.): Niederbieber, Postumus und der Limesfall. Stationen eines politischen Prozesses. Bericht des ersten Saalburgkolloquiums, Bad Homburg v. d. H. 1996, S. 51–54; Hans-Peter Kuhnen in: Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 36.
  65. CIL 13, 7765.
  66. Zu den Münzhorten siehe Hans-Christoph Noeske: Bemerkungen zu den Münzfunden aus Niederbieber. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Niederbieber, Postumus und der Limesfall. Stationen eines politischen Prozesses. Bericht des ersten Saalburgkolloquiums, Bad Homburg v. d. H. 1996, S. 45–51.
  67. Frank Unruh in: Hans-Peter Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 67.
  68. Zu den zahlreichen Beispielen aus Nida-Heddernheim siehe Ingeborg Huld-Zetsche: NIDA – eine römische Stadt in Frankfurt am Main. Stuttgart 1994, S. 38 u. 61f. (Schriften des Limesmuseums Aalen. 48).
  69. Hans-Peter Kuhnen in: H.-P. Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 42f. u. 91.
  70. Bernd Steidl: Welterbe Limes: Roms Grenze am Main. Logo, Obernburg am Main 2008, ISBN 978-3-939462-06-4, S. 202f.
  71. CIL 13, 9104, CIL 13, 9105, CIL 13, 9106, CIL 13, 9107, CIL 13, 9108, CIL 13, 9109, CIL 13, 9110, CIL 13, 9111.
  72. CIL 13, 9099, CIL 13, 9100, CIL 13, 09101, CIL 13, 9102, CIL 13, 9103.
  73. Hans-Peter Kuhnen in: H.-P. Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 93f.
  74. Zu den Funden aus Regensburg-Harting siehe P. Schröter: Skelettreste aus zwei römischen Brunnen von Regensburg-Harting als Belege für Menschenopfer bei den Germanen der Kaiserzeit. In: Das archäologische Jahr in Bayern 1984, S. 115–120.
  75. Kurt W. Alt und Guido Brandt: Familienanalyse an den drei menschlichen Individuen aus Befund 35. In: Alexander Reis: NIDA-Heddernheim im 3. Jahrhundert n. Chr. Frankfurt 2010, S. 304–308
  76. Andrea Hampel: Tatort Nida: Mordopfer in Brunnen gestürzt. In: Svend Hansen, Volker Pingel (Hrsg.): Archäologie in Hessen: Neue Funde und Befunde. Festschrift für Fritz-Rudolf Herrmann zum 65. Geburtstag. Rahden/Westf. 2001, S. 213–218 (Internationale Archäologie, Studia honoraria 13).
  77. Andrea Faber, Vera Rupp, Paul Wagner: Die villa rustica im „Heftgewann“ bei Frankfurt am Main-Schwanheim. In: Fundberichte aus Hessen 32/33, 1992/93 (2000) S. 129–197; zur Bestattung siehe Norbert Müller und Günter Lange: Ein menschliches Skelett aus dem Brunnen einer villa rustica bei Frankfurt a.M.-Schwanheim. In: Fundberichte aus Hessen 15, 1975 (1977), S. 315–326.
  78. Wolfgang Czysz: Heldenbergen in der Wetterau. Feldlager, Kastell, Vicus. von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-2834-6, S. 182–193 (Limesforschungen. 27).
  79. Hans-Peter Kuhnen in: H.-P. Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 45.
  80. AE 1993, 1231
  81. Egon Schallmayer: Der „Augsburger Siegesaltar.“ In: E. Schallmayer (Hrsg.): Der Augsburger Siegesaltar – Zeugnis einer unruhigen Zeit. Bad Homburg 1995, S. 13–26.
  82. CIL 13, 6705.
  83. Ingeborg Huld-Zetsche: NIDA – eine römische Stadt in Frankfurt am Main. Stuttgart 1994, S. 62 (Schriften des Limesmuseums Aalen. 48).
  84. Ingeborg Huld-Zetsche: NIDA – eine römische Stadt in Frankfurt am Main. Stuttgart, 1994, S. 61 (Schriften des Limesmuseums Aalen. 48); CIL 13, 7265.
  85. CIL 13, 7370 oder CIL 13, 7352.
  86. Hans-Peter Kuhnen in: H.-P. Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 39f.
  87. Zum Weißenburger Schatzfund siehe Hans-Jörg Kellner, Gisela Zahlhaas: Der römische Schatzfund von Weißenburg. 3. erweiterte Auflage, Schnell und Steiner, Regensburg 1997, ISBN 3-7954-1104-1 (Ausstellungsführer Prähistorische Staatssammlung München. 2); Hans-Jörg Kellner, Gisela Zahlhaas: Der römische Tempelschatz von Weißenburg i. Bay. von Zabern, Mainz 1993, ISBN 3-8053-1513-9.
  88. Rudolf Noll: Das Inventar des Dolichenusheiligtums von Mauer an der Url (Noricum). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1980 (Der römische Limes in Österreich. 30).
  89. Fritz-Rudolf Herrmann: Der Eisenhortfund aus dem Kastell Künzing. In: Saalburg-Jahrbuch 26, 1969, S. 129–141; Hans-Jörg Kellner: Die große Krise im 3. Jahrhundert. In: Wolfgang Czysz u. a.: Die Römer in Bayern. Lizenzauflage der Ausgabe von 1995, Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-11-6, S. 329f.
  90. Helmut Bernhard: Der römische Schatzfund von Hagenbach. Herausgegeben vom Rheinischen Landesmuseum Trier und dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum, Mainz 1990, ISBN 3-88467-026-3; derselbe in: Heinz Cüppers (Hrsg.): Die Römer in Rheinland-Pfalz. Lizenzausgabe, Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-60-0, S. 378f.
  91. Ernst Künzl: Die Alamannenbeute aus dem Rhein bei Neupotz. Plünderungsgut aus dem römischen Gallien. 4 Bände. Habelt, Bonn 1993, ISBN 3-88467-032-8 (Monographien des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. 34); Juliane Stadler (Red.): Geraubt und im Rhein versunken. Der Barbarenschatz. Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer, Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2025-5; Helmut Bernhard: Neupotz GER. In: Heinz Cüppers (Hrsg.): Die Römer in Rheinland-Pfalz. Lizenzausgabe, Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-60-0, S. 378f.
  92. Hans-Jörg Kellner: Der römische Verwahrfund von Eining. Beck, München 1978, ISBN 3-406-00499-7 (Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte. 53).
  93. Josef Keim, Hans Klumbach: Der römische Schatzfund von Straubing. Beck, München 1951 (Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte. 3).
  94. Mt 13,44 ; Horaz, Satiren 1, siehe Lawrence Okamura: Hoards lost during third-century „Wirren“. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Niederbieber, Postumus und der Limesfall. Stationen eines politischen Prozesses. Bericht des ersten Saalburgkolloquiums. Bad Homburg v. d. H. 1996, S. 31 mit weiteren Beispielen.
  95. Lawrence Okamura: Hoards lost during third-century „Wirren“. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Niederbieber, Postumus und der Limesfall. Stationen eines politischen Prozesses. Bericht des ersten Saalburgkolloquiums, Bad Homburg v. d. H. 1996, S. 31–37; Hans-Christoph Noeske: Bemerkungen zu den Münzfunden aus Niederbieber. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Niederbieber, Postumus und der Limesfall. Stationen eines politischen Prozesses. Bericht des ersten Saalburgkolloquiums, Bad Homburg v. d. H. 1996, S. 48f.
  96. Hans Ulrich Nuber: Staatskrise im 3. Jahrhundert. Die Aufgabe der rechtsrheinischen Gebiete. In: Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Esslingen 2005, S. 442–451, hier: S. 446.
  97. Peter Haupt: Römische Münzhorte des 3. Jhs. in Gallien und den germanischen Provinzen. Greiner, Grunbach 2001, ISBN 3-935383-07-X, bes. S. 240f. (Provinzialrömische Studien. 1).
  98. Hans-Christoph Noeske: Bemerkungen zu den Münzfunden aus Niederbieber. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Niederbieber, Postumus und der Limesfall. Stationen eines politischen Prozesses. Bericht des ersten Saalburgkolloquiums, Bad Homburg v. d. H. 1996, S. 45–51.
  99. Hans-Markus von Kaenel, Hansjörg Brem u. a.: Der Münzhort aus dem Gutshof in Neftenbach. Antoniniane und Denare von Septimius Severus bis Postumus. Zürich 1993, ISBN 3-905647-54-0 (Zürcher Denkmalpflege, Archäologische Monographien. 16).
  100. Ruprecht Ziegler: Der Schatzfund von Brauweiler. Untersuchungen zur Münzprägung und zum Geldumlauf im gallischen Sonderreich. Rheinland, Köln 1983, ISBN 3-7927-0662-8 (Beihefte der Bonner Jahrbücher. 42).
  101. Zosimos 1,67f.
  102. Friedrich Wagner: Neue Inschriften aus Raetien. In: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission 37/38, 1956/57, S. 215–264, Nr. 30; www.ubi-erat-lupa.org.
  103. Vgl. zu den Ereignissen des 5. Jahrhunderts Henning Börm: Westrom. Von Honorius bis Justinian. Stuttgart 2013.
  104. Klaus Kortüm: Das Ende rechtsrheinischer Kastellplätze und ziviler Siedlungen aufgrund der Münzfunde. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Niederbieber, Postumus und der Limesfall. Stationen eines politischen Prozesses. Bad Homburg v. d. H. 1996, S. 38–44.
  105. Karlhorst Stribrny: Römer rechts des Rheins nach 260 n. Chr. Kartierung, Strukturanalyse und Synopse spätrömischer Münzreihen zwischen Koblenz und Regensburg. In: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission 70, 1989, S. 351–505.
  106. Hans Ulrich Nuber: Staatskrise im 3. Jahrhundert. Die Aufgabe der rechtsrheinischen Gebiete. In: Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau. Esslingen 2005, S. 447f.; Bettine Gralfs in: Hans-Peter Kuhnen (Hrsg.): Gestürmt – Geräumt – Vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Stuttgart 1992, S. 59f.
  107. Großkrotzenburg: Claus Bergmann: Von der Staatsgrenze zum Müllhaufen. In: hessenARCHÄOLOGIE 2001, S. 101f.; Hainstadt: Bernhard und Christamaria Beckmann: Die einheimische Keramik aus dem Bereich des römischen Limeskastells Hainstadt am Main (Ldkr. Offenbach). In: Bonner Jahrbücher 178, 1978, S. 235–258; Stockstadt: Hans Schönberger: Die Körpergräber des vierten Jahrhunderts aus Stockstadt a. Main. In: Bayerische Vorgeschichtsblätter 20, 1954, S. 128–134; Obernburg: Egon Schallmayer: Der Odenwaldlimes. Entlang der römischen Grenze zwischen Main und Neckar. Theiss, Stuttgart 2010, S. 57.
  108. Bernd Steidl: Vom römischen Provinzterritorium zum Siedlungsgebiet der alamannischen Bucinobanten. Die Wetterau im 3. Jahrhundert n. Chr. In: Egon Schallmayer (Hrsg.): Niederbieber, Postumus und der Limesfall. Stationen eines politischen Prozesses. Bericht des ersten Saalburgkolloquiums, Bad Homburg v. d. H. 1996, S. 28–30.
  109. Christian Witschel: Krise – Rezession – Stagnation? Der Westen des römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. Frankfurt am Main 1999, S. 338.

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