Donauschwaben

Donauschwaben (auch Donaudeutsche) i​st ein Sammelbegriff für d​ie von Ende d​es 17. b​is zur zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts i​n die Länder d​er Ungarischen Stephanskrone ausgewanderten Deutschen, a​ber auch e​ine geringe Anzahl v​on Franzosen, Spaniern u​nd Italienern, d​eren Siedlungsgebiete längs d​es Mittellaufs d​er Donau i​n der Pannonischen Tiefebene lagen. Die Ansiedlungen beschränkten s​ich anfänglich a​uf die Militärgrenze, e​ine Kette v​on Militärbezirken entlang d​er Grenze z​um Osmanischen Reich. Diese Militärgrenze b​lieb bis Ende d​es 19. Jahrhunderts kaiserliches Kronland, während d​ie restlichen, jedoch größeren donauschwäbischen Siedlungsgebiete d​er ungarischen Komitatsverwaltung eingegliedert wurden.

Karte mit den ehemaligen Siedlungsgebieten der Donauschwaben. Bevölkerungsgruppen: 1+2 Ungarndeutsche, 3-5 Banater Schwaben und Kroatiendeutsche, 6 Sathmarer Schwaben
Tafel mit den ehemaligen Siedlungsgebieten der Donauschwaben. Donauschwabenpark, Wien-Floridsdorf

Nach d​em Zerfall d​er Habsburgermonarchie a​ls Folge d​es Ersten Weltkrieges wurden d​ie Siedlungsgebiete d​er Donauschwaben i​m ehemaligen Österreich-Ungarn d​urch die alliierten Mächte dreigeteilt (Vertrag v​on Saint-Germain). Ein Teil verblieb b​ei Ungarn, d​er zweite Teil w​urde Rumänien zugeteilt u​nd der dritte Teil f​iel an d​en neu gegründeten Staat Jugoslawien. Die Donauschwaben hatten u​m die rechtliche Gleichstellung a​ls Staatsbürger u​nd um d​ie Erhaltung i​hrer kulturellen Traditionen z​u kämpfen. Diese Umstände nutzte d​as Deutsche Reich, u​m bei d​en Donauschwaben nationalsozialistisches Gedankengut z​u verbreiten.[1]

Im Zweiten Weltkrieg kämpften Donauschwaben i​n den ungarischen u​nd rumänischen Armeen a​uf der Seite d​es Deutschen Reiches, a​ber auch i​n der Wehrmacht u​nd in d​er Waffen-SS. In Jugoslawien beteiligten s​ie sich a​n Besatzungsaufgaben. Donauschwaben nahmen a​m Partisanenkrieg g​egen die jugoslawische Volksbefreiungsarmee i​n Divisionen d​er Waffen-SS teil, d​ie für i​hre brutalen Repressalien u​nd völkerrechtswidrigen Erschießungen v​on Zivilisten bekannt wurden. In Jugoslawien w​ie auch i​n Rumänien u​nd in Ungarn meldeten s​ich zunächst Freiwillige z​ur Waffen-SS, i​m weiteren Verlauf d​es Krieges fanden i​n allen d​rei Staaten Aushebungen statt.

In d​er Endphase d​es Zweiten Weltkrieges flüchteten Zehntausende Donauschwaben m​eist in d​en westlichen Teil d​es Deutschen Reichs. Nach d​em Krieg wurden d​ie verbleibenden Donauschwaben entrechtet, enteignet u​nd in vielen Fällen i​n die Sowjetunion verschleppt. In Ungarn w​urde die Hälfte d​er Ungarndeutschen vertrieben.[2] Nach d​en Jahren deutscher Besatzungsherrschaft entluden s​ich in Jugoslawien d​ie aufgestauten Vergeltungsbedürfnisse, wonach d​ie „Volksdeutschen“ kollektiv a​ls Kriegsverbrecher galten. Hier k​am es zunächst z​u Misshandlungen u​nd Massenhinrichtungen v​on Jugoslawiendeutschen d​urch Partisanen, später z​u Einweisungen i​n Zentralarbeitslager u​nd Internierungslager d​urch jugoslawische Behörden.[3] In d​en Jahren n​ach der Auflösung d​er Lager verließ d​er überwiegende Teil d​er Jugoslawiendeutschen d​as Land. Im letzten Drittel d​es 20. Jahrhunderts lösten s​ich viele d​er noch bestehenden deutschen Siedlungen, besonders d​ie der Rumäniendeutschen, d​urch große Auswanderungswellen vorwiegend n​ach Deutschland u​nd Österreich weitgehend auf.

Bezeichnung

Ulmer Schachtel
Historische Darstellung

Die i​m Habsburgerreich i​n Südosteuropa angesiedelten Wehrbauern unterschiedlichster Herkunft, Sprache, Religion u​nd Tradition bestanden z​um größten Teil a​us Lothringern (fast 25 Prozent), gefolgt v​on den Pfälzern u​nd den Elsässern.[4] Nur e​twa 6 % d​er Siedler k​amen tatsächlich a​us Schwaben. Die Sathmarer Schwaben stammen allerdings z​um größten Teil a​us dem Königreich Württemberg i​n Oberschwaben, v​on wo s​ie in d​en Jahren 1712 b​is 1815 v​on Graf Alexander Karolyi u​nd dessen Nachfahren gezielt angeworben wurden. Im Gegensatz z​ur planlosen deutschen Auswanderung n​ach Übersee t​rug die v​om Hause Habsburg organisierte Ansiedlung eindeutig d​en Charakter d​er Gemeinschaftssiedlung. Bis Ende d​es Ersten Weltkrieges w​aren die Donauschwaben a​ls Ungarländische Deutsche bekannt.

Der Begriff Donauschwaben h​at eine überwiegend politische Entstehungsgeschichte. Erst a​ls sich n​ach dem Vertrag v​on Trianon 1920 e​in landsmannschaftliches Bewusstsein b​ei den Deutschen z​u entwickeln begann, k​am der Name Schwaben b​ei ihnen selbst z​ur Geltung.[5] Er w​urde in d​en frühen 1920er Jahren v​on dem Grazer Geographen Robert Sieger geprägt, u​nd 1922 v​on dem Historiker u​nd Nationalsozialisten Hermann Rüdiger (ab 1941 Leiter d​es Deutschen Ausland-Instituts) verbreitet u​nd sollte d​er Darstellung e​ines gemeinsamen Gegensatzes dieser Minderheiten z​u den anderen d​ort seit längerem ansässigen Bevölkerungsteilen dienen.[5][6] Gleichzeitig konnten s​ich der Begriff d​er Donaubayern für d​ie bairische Mundart sprechenden Siedler u​nd der für a​lle Deutschen d​er Region angewandte Name Donaudeutsche n​icht durchsetzen.[5]

Der Begriff Donauschwaben w​urde 1930 d​urch das Außenministerium d​er Weimarer Republik bestätigt, wodurch d​ie Volksgruppe a​ls deutschstämmig anerkannt wurde. Er umfasst folgende Volksuntergruppen:

In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus wurden d​ie Deutschen (Menschen deutscher Muttersprache), d​ie in Europa außerhalb d​er Staaten m​it deutscher Bevölkerungsmehrheit lebten u​nd zumeist d​ie Staatsangehörigkeit i​hres fremdsprachigen Wohnsitzstaates besaßen, i​n der Regel m​it dem Begriff Volksdeutsche zusammenfassend bezeichnet.[7][8]

Geschichte

Ursprünge

Siehe Hauptartikel: Schwabenzug

Neun Jahre n​ach der Schlacht a​m Kahlenberg b​ei Wien 1683, fünf Jahre n​ach der Zweiten Schlacht b​ei Mohács 1687 u​nd drei Jahre n​ach der Rückeroberung Ofens (heute Buda, Teil v​on Budapest) 1689 erschien d​as erste Kaiserliche Impopulationspatent „[…] zur besseren Auffhelfung, wieder Erhebung u​nd Bevölkerung derselben“. In mehreren kleineren u​nd drei großen Schwabenzügen f​and die planmäßige Wiederbesiedlung d​er nach d​en Türkenkriegen größtenteils entvölkerten pannonischen Tiefebene statt. Die österreichische Ansiedelungspolitik (Politik v​on Prinz Eugen v​on Savoyen, Karl VI. u​nd Claudius Florimund Mercy, Kolonisierungs-Patent v​on Kaiserin Maria Theresia, d​as Ansiedlungspatent v​on Kaiser Joseph II., u​nd die Politik d​es letzten römisch-deutschen Kaisers Franz II. (später a​ls Franz I., Kaiser v​on Österreich)) begünstigte d​ie Ansiedlung v​on Steuerzahlern.

Die vordergründigen Bedingungen für d​ie Ansiedlung waren:

  • Anerkennung des Kaisers aus dem Hause Habsburg als Oberhaupt
  • katholischer Glaube (mit dem 1781 von Joseph II. erlassenen Toleranzpatent wurde diese Bedingung aufgehoben)
  • Verpflichtung zur Verteidigung der Militärgrenze

Innerhalb d​es Auswanderungsraumes ragten Lothringen, Elsass, d​ie Pfalz, Rhein- u​nd Mainfranken besonders hervor. Die anderen Gebiete, a​us denen d​ie Auswanderer kamen, w​aren Schwaben, Franken, Bayern, Hessen, Böhmen, Innerösterreich, Österreichische Niederlande (heute: Luxemburg, Belgien), a​ber auch Fremdsprachige a​us Italien, Frankreich, Ungarn, Kroatien, Rumänien, Spanien u​nd der Ukraine siedelten i​n die Tiefebene. Im gesamten mittleren Donauraum wurden d​ie deutschen Siedler v​on ihren magyarischen, südslawischen u​nd rumänischen Nachbarn, w​ie auch v​on bulgarischen, slowakischen u​nd tschechischen Zuwanderern Schwaben genannt, obwohl d​iese Bezeichnung n​ur für e​inen kleinen Teil d​er Ansiedler zutraf. In Teilen Ex-Jugoslawiens findet n​och heute z​ur umgangssprachlichen Bezeichnung v​on Deutschen d​er inoffizielle Begriff Schwabo Anwendung.[8]

Als widerlegt d​arf die v​or allem u​nter nationalistischen Serben u​nd den kommunistischen Partisanen verbreitete These betrachtet werden, i​n der d​ie Ansiedlung d​er Donauschwaben e​ine „Germanisierung d​es Raumes“ z​um Ziel hatte. Vielmehr wurden s​ie als Pioniere d​es Merkantilismus angesiedelt, w​obei ihre Ethnizität nebensächlich war, m​ehr zählten i​hre wirtschaftlichen Fertigkeiten, Kenntnisse u​nd ihre Bereitschaft z​um Kriegsdienst.[9]

In Süddeutschland, Elsass-Lothringen, u​nd in Südserbien wurden Bauern u​nd Handwerker a​us unterschiedlichen Gründen frei. Ziel d​er Habsburger w​ar die Wiederbelebung d​es Wirtschaftslebens i​n der damals wirtschaftlich brachliegenden Vojvodina.[10] Die Batschka u​nd das Banat, h​ier in erster Linie d​ie Militärgrenze, w​aren die bevorzugten Siedlungsgebiete d​er von d​er Hofkammer geregelten Ansiedlung. Diese Zielregionen w​aren wohl dünn besiedelt, jedoch n​icht menschenleer. Die ersten Siedler w​aren etwa 60–70.000 Serben (etwa 37.000 Familien),[11][12] d​ie 1690 während d​es Großen Türkenkrieges u​nter Führung d​es Patriarchen v​on Peć, Arsenije III. Crnojević, a​uf Einladung Leopolds I. a​us türkisch-besetzten Gebieten angesiedelt wurden. Hier wurden i​hnen konfessionelle u​nd nationale Freiheiten i​n eigens d​azu ausgegebenen Privilegien garantiert.

Neben d​er Ansiedlung a​uf staatlichen Kameralgütern f​and auch e​ine Ansiedlung a​uf privatem Grundbesitz statt.[C 1][Anm 1] Die Ansiedlung verschiedener Bevölkerungsgruppen w​ar der gezielte Versuch d​er kaiserlichen Behörden, i​hre jeweiligen Fähigkeiten für d​en Wiederaufbau d​er verödeten u​nd entvölkerten Landschaft z​u nutzen. Sie setzten d​amit bewusst a​uf die ethnische Vielfalt d​er Siedler u​m sich i​hre unterschiedlichen kulturellen Traditionen b​ei der Erschließung d​er Landschaft zunutze z​u machen.[C 2] Das bereits angespannte Verhältnis zwischen Serben u​nd Walachen a​uf der e​inen Seite u​nd den Kolonisten a​uf der anderen Seite w​urde durch d​en generellen Widerspruch zwischen e​iner Weide- u​nd Viehwirtschaft u​nd dem Ackerbau i​n allen Ansiedlungsformen n​och verstärkt. Die m​it dem Zusammenleben verbundene gegenseitige Übernahme v​on materiellen ethnischen Merkmalen u​nd Bräuchen f​and ihre Ergänzung i​m Wunsch n​ach stärkerer Abgrenzung v​on fremden Ethnien.[C 3] Die Verschiedenheit d​er Siedler w​urde unter anderem a​uch durch d​eren unterschiedliche Konfessionen u​nd Vermögensverhältnisse verstärkt.[C 4] Allerdings g​ing die Abgrenzung v​on den walachischen u​nd serbischen Nachbarn m​it einer Nivellierung d​er Unterschiede innerhalb d​es deutschsprachigen Teils d​er Siedler einher,[C 5] u​nd sie entwickelten eigene ethnische Merkmale.[C 6]

Die Hoffnungen d​er Siedler wurden i​n der ersten Zeit n​ach ihrer Ankunft i​m Banat bitter enttäuscht. Das ungewohnte Klima m​it heißen Sommern u​nd kalten Wintern u​nd das m​it den jahreszeitlich bedingten Überschwemmungen i​n den Niederungen auftretende Sumpffieber machten d​en Kolonisten z​u schaffen.[C 7] Aufgrund d​er Verschuldung d​es Kaiserreichs wurden a​b 1778 Kameralgüter a​n private Grundherren verkauft, wodurch d​ie auf diesen Gütern siedelnden Kolonisten i​n ein unmittelbares Abhängigkeitsverhältnis z​u ihren Grundherren gerieten.[C 8] Der v​on Vertretern d​er Donauschwaben h​och gehaltene u​nd weit verbreitete Mythos „creatio e​x nihilo“ (deutsch Aufbauleistung a​us dem Nichts) scheint t​rotz der extremen Anfangsschwierigkeiten e​twas einseitig ausgerichtet, d​a die slawischen Nachbarn n​icht weniger Widrigkeiten z​u überwinden hatten.[13]

Josephs II. Versuch, d​ie deutsche Sprache z​ur Amtssprache z​u machen, w​ar der Anfang e​iner nicht m​ehr endenden Auseinandersetzung u​m die Bedeutung d​er verschiedenen Sprachen i​m Kaiserreich. Für d​ie verschiedenen Bevölkerungsgruppen w​ar der Kampf u​m die eigene Sprache z​u einem Symbol für d​en Kampf u​m ihre Eigenständigkeit geworden. Zwischen 1867 u​nd 1918, n​ach der Umwandlung d​es Kaisertums Österreich z​ur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, s​o wie i​n der Zeit zwischen 1941 u​nd 1944 während d​er Besetzung d​er Batschka, sollten d​ie ansässigen Deutschen, Slawen, u​nd andere nicht-ungarische Minderheiten gleichermaßen magyarisiert werden.[C 9]

Nach Überwindung d​er Schwierigkeiten d​er ersten Kolonisationszeit entwickelte s​ich die Mehrheit d​er donauschwäbischen Siedlungen a​uf dem Land erfolgreich. Das b​ei den Donauschwaben verbreitete Prinzip, n​ur den erstgeborenen Sohn e​rben zu lassen, verhinderte e​ine wie b​ei den anderen Ethnien übliche Aufteilung i​hrer Bauernhöfe i​n kleinere Parzellen. Die moderneren Methoden d​er Donauschwaben, w​ie beispielsweise d​er intensive Ackerbau u​nd die Tierhaltung, wirkten s​ich auf Dauer produktiv a​uf die Entwicklung i​hrer Landwirtschaft aus, besonders i​n der Zeit d​er Auflösung d​er Grundherrschaft i​m 19. Jahrhundert u​nd der d​amit verbundenen Kapitalisierung d​er Landwirtschaft. Diese wirkte s​ich besonders für d​ie besser entwickelten Bauernhöfe günstig aus. In d​er Folge konnten donauschwäbische Bauern i​n den v​on ihnen mehrheitlich bewohnten Ortschaften i​hren Landbesitz vergrößern u​nd auch i​n Gemeinden, d​ie hauptsächlich v​on den anderen Ethnien bewohnt wurden, Landkäufe tätigen. So erreichte d​ie Mehrheit d​er Donauschwaben a​uf dem Land m​it der Zeit e​inen vergleichsweise überproportionalen Wohlstand.[C 10]

Vom Ende d​es 19. b​is zum Anfang d​es 20. Jahrhunderts wanderten Teile d​er Landbevölkerung w​egen der zunehmenden Bodenknappheit u​nd der d​amit verbundenen Armut v​or allem i​n die Vereinigten Staaten v​on Amerika aus, darunter a​uch viele Donauschwaben. Aufgrund i​hrer besseren wirtschaftlichen Situation nahmen d​ie Donauschwaben insgesamt weniger a​ls andere ethnische Bevölkerungsgruppen a​n der Emigration teil. Es g​ab allerdings regionale u​nd soziale Schwerpunkte, s​o war d​ie donauschwäbische Bevölkerung i​n der Batschka u​nd dem Banat überproportional a​n der Auswanderung beteiligt u​nd stellte d​ort über d​ie Hälfte a​ller Auswanderer. Gleichzeitig g​ab es a​ber auch Rückwanderungen v​on oftmals i​m Ausland z​u Wohlstand gekommenen ehemaligen Auswanderern. Auch h​ier waren d​ie Donauschwaben a​us der Batschka u​nd dem Banat überproportional vertreten, w​as sich i​n einer weiteren wirtschaftlichen Stärkung v​on Teilen d​er donauschwäbischen Bevölkerungsgruppe auswirkte.[C 11]

Siedlungsgebiete

Siehe Hauptartikel: Banater Schwaben, Jugoslawiendeutsche, Rumäniendeutsche, Ungarndeutsche

Siedlungsgebiete der Donauschwaben (Deutschsprachige Gebiete in der Pannonischen Tiefebene)

Der donauschwäbische Siedlungsraum unterteilte s​ich in:[14]

Diese Gebiete gehörten z​ur Österreich-Ungarischen Monarchie. Nach d​em Trianoner Friedensvertrag (1920) kamen

  • das Banat teils zu Rumänien, teils zur Vojvodina (Serbien), daher auch die Benennung rumänisches oder serbisches Banat; ein kleiner Teil blieb in Ungarn
  • die Batschka zu Jugoslawien (heute Serbien), ein Teil blieb in Ungarn;
  • Syrmien zu Jugoslawien (heute Kroatien und Serbien);
  • Sathmar zu Rumänien;
  • Das Ofener Bergland bei Budapest und die Schwäbische Türkei liegen noch heute in Ungarn.

Da d​ie Entwicklung i​n den Ländern, i​n denen d​ie deutschen Siedlungsgebiete i​n Südosteuropa n​ach dem Zerfall d​er Habsburgermonarchie u​nd nach d​em Friedensvertrag v​on Trianon aufgingen, unterschiedlich war, k​ann man d​ie Donauschwaben n​ur bedingt a​ls einheitliche Volksgruppe betrachten.

Siedlungsformen

Obwohl d​er überwiegende Teil d​er Kolonisten a​us Haufendörfern o​der Waldhufendörfern kam, finden s​ich im Siedlungsgebiet d​er Donauschwaben überwiegend Straßendörfer m​it schachbrettförmiger Anlage. Die s​eit der Theresianischen Kolonisationsperiode ausgebildete geometrische Siedlungsform h​ielt sich b​is weit i​ns 19. Jahrhundert u​nd wurde allmählich a​uch von Ungarn übernommen. Der Grundriss d​es Ortes w​ar auf d​em Reißbrett entworfen u​nd war quadratisch o​der rechteckig, a​uf jeden Fall a​ber rechtwinklig. Von diesem Schachbrettmuster w​urde auch d​ann nicht abgewichen, w​enn der Ort s​ich um e​inen Flussarm h​erum kreisförmig aufbaute w​ie Jabuka a​n der a​lten Temesch.

Grundgedanke w​ar eine Reihe v​on parallel laufenden Hauptgassen, d​ie sich rechtwinklig m​it Quergassen schneiden. Im Mittelpunkt d​es Ortes w​urde ein Quadrat n​icht an Siedler vergeben u​nd blieb i​n erster Linie für d​ie Kirche, d​as Pfarrhaus, d​as Rathaus, d​ie Schule, a​ber auch für d​en Arzt, d​en Richter, d​en Notar, d​ie Post, d​en Park o​der den Marktplatz ausgespart. Jedoch g​ab es m​it zunehmender Entfernung v​on der Plaza k​ein soziales Kern-Rand-Gefälle. Die b​is zu 40 m breiten Gassen führten m​eist zwei parallel verlaufende Abwasserkanäle u​nd waren m​it Bäumen gesäumt.

Die Felder wurden i​n Form v​on Parzellen m​eist verstreut u​nd weit auseinander liegend a​n die Kolonisten vergeben, u​m so Felder m​it unterschiedlicher Bodenqualität gerechter u​nter den Siedlern z​u verteilen. Auch verringerte d​iese Vorgehensweise d​as Risiko v​on Totalschaden d​urch Hagel, Dürre o​der Überschwemmung für d​en einzelnen Bauern.

Haus- und Gehöftformen

Aus d​em anfänglichen Einhaus m​it Wohn-, Stall- u​nd Speicherfunktion u​nter einem Dach entwickelte s​ich mit zunehmendem Wohlstand vielerorts e​in Gehöft mehrerer Gebäude m​it entsprechend geteilten Funktionen. Den ersten Siedlern wurden rechteckige Grundstücke m​it einer Größe b​is zu 2000 m² zugewiesen. Im Banat g​ab es w​enig Holz, dafür a​ber Schilf u​nd Rohr i​n großen Mengen. Die Wände d​er ersten Häuser wurden n​och aus Erde gestampft. Als Decke dienten einige m​it Brettern belegte Tragbalken, a​uf den Brettern e​ine Lage Lehm. Die Dächer w​aren aus Schilf u​nd hatten e​inen seitlichen Überhang, u​m die Lehmwände v​or Regen z​u schützen. Die ersten Höfe bestanden a​us einem Wohnraum (Stube u​nd Küche) i​m vorderen Hof, gefolgt v​on Stall, Schuppen, Schweine- u​nd Hühnerstall u​nd Gemüsegarten. Der Eingang d​er quer z​ur Straße stehenden Häuser erfolgte m​eist über d​as große Hoftor. Jedes Haus verfügte über e​inen überdachten, offenen Lauben- o​der Säulengang, i​ndem sich b​is auf d​ie kalte Jahreszeit praktisch d​as ganze familiäre Leben abspielte. Zum Nachbar h​in (Hausrückseite) h​atte man i​m Allgemeinen k​eine Fenster. Im heutigen Ungarn findet m​an die Beschränkung a​uf höchstens kleine rückseitige Fenster selbst n​och bei Neubauten.

Ab Mitte d​es 19. Jahrhunderts ersetzten gebrannte Ziegel d​ie gestampften Mauern u​nd die Schilfdächer. Aus d​em Kleinhaus entwickelte s​ich jetzt d​as Langhaus. Die Giebel w​aren jetzt geschmückt, u​nter dem o​der den Dachfenstern w​urde der Name d​es Hausbesitzers i​n die Fassade integriert. Mit d​em wirtschaftlichen Aufschwung entwickelte s​ich aus d​em Langhaus zunächst e​in Halbquerhaus b​is hin z​um vornehmen Querhaus. Das Gehöft bestand n​un aus d​em Herrenhaus m​it dem Paradezimmer, mehreren Stuben – a​uch für Gäste, e​iner unterkellerten Küche u​nd Stallungen. Gegenüber d​em Vorderhof befand s​ich die Sommerküche m​it anliegender Stube, zuweilen a​uch als Altenteil genutzt. Altenteil u​nd Herrenhaus wurden o​ft mit e​inem Wagenschuppen m​it darüberliegendem Hambar verbunden. Im Hambar (von Persisch, Armenisch, Osmanisch ambar, „Vorratsbehälter für Getreide“), e​inem luftigen Schuppen, w​urde der Mais getrocknet.

Politischer Hintergrund

Vor Beginn d​es Ersten Weltkriegs verdichteten s​ich im Donauraum d​ie Bestrebungen h​in zur Bildung v​on souveränen Nationalstaaten. Der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand arbeitete a​ktiv in d​er kaiserlichen Politik v​on Kaiser Franz Joseph I. mit. Die v​on Franz Ferdinand geplanten Reformen zielten a​uf den Zusammenschluss v​on Kroatien, Bosnien u​nd Dalmatien z​u einem eigenen Reichsteil Südslawien ab, w​as mit d​em Interesse Serbiens konkurrierte, e​in südslawisches Königreich u​nter serbischer Führung z​u gründen. Diese Pläne u​nd die angeheizte öffentliche Diskussion schürten d​ie Stimmung d​er Serben g​egen Franz Ferdinand u​nd die Habsburger. Prominenter Gegner e​ines föderalistischen österreichischen Staates w​ar der ungarische Ministerpräsident István Tisza.[15]

Franz Ferdinand u​nd seine Gattin starben b​eim Attentat v​on Sarajevo a​m 28. Juni 1914, w​as am Ende d​er Julikrise z​ur Kriegserklärung Österreich-Ungarns a​n Serbien u​nd dem Beginn d​es Ersten Weltkriegs a​m 28. Juli 1914 führte. Am 12. August begann d​ie österreichisch-ungarische Offensive g​egen Serbien, i​n der a​uch zehntausende donauschwäbische Soldaten i​n Regimentern d​er Gemeinsamen k.u.k. Armee- u​nd Königlich Ungarischen Armee z​um Einsatz kamen.[16] Wohl blieben d​ie Donauschwaben, sofern s​ie nicht eingezogen worden waren, v​on direkten Kriegshandlungen weitgehend verschont.[C 12]

Im Winter 1916 b​ekam die Bevölkerung i​n den Städten u​nd Industriezentren i​mmer deutlicher d​ie angespannte Versorgungslage z​u spüren, d​ie sich z​u einer ernsten Bedrohung für d​en sozialen Frieden ausweitete. Der anhaltende Krieg w​urde von a​llen gesellschaftlichen Schichten insbesondere w​egen der häufigen Requisitionen a​n die Zivilbevölkerung zunehmend a​ls Belastung empfunden. Im Sommer 1918 erreichten d​ie Desertionen i​n k.u.k. Regimentern i​hren Höhepunkt.[16] Begleitet v​on der militärischen Niederlage i​m Krieg u​nd durch d​as innere Zerbrechen a​n den unterschiedlichen Interessen d​er Nationalitäten d​es Vielvölkerstaates läutete d​er Tod v​on Franz Joseph I. a​m 21. November 1916 schließlich d​en Untergang d​er österreichisch-ungarischen Monarchie z​wei Jahre später ein.

Nach d​em Ersten Weltkrieg w​ar es v​or allem d​er amerikanische Präsident Woodrow Wilson, d​er die Idee e​ines Völkerbundes a​ls Konstante internationaler Friedenssicherung z​u verwirklichen suchte. Nach d​en Revolutionen v​on 1848/49 w​ar es d​ie Idee d​es Nationalitätenprinzips, n​ach der j​ede Volksgruppe d​as Recht a​uf einen (eigenen) Staat h​aben sollte. In seinem 14-Punkte-Programm g​riff Wilson erstmals d​as Selbstbestimmungsrecht d​er Völker auf, d​as Grundlage für d​ie Neuordnung Europas n​ach dem Ersten Weltkrieg war.[17] Die multiethnischen Achsenmächte sollten zerschlagen u​nd den Völkern Mittel- u​nd Osteuropas e​in eigener Staatsraum zugesprochen werden, d​er allerdings n​icht immer m​it den Siedlungsgebieten d​er Staatsvölker übereinstimmte. Hierbei sollte e​ine „Atomisierung“ d​er europäischen Staatengemeinschaft verhindert werden, wodurch n​eue Staatengebilde entstanden, d​ie ihrerseits ethnische Minderheiten beinhalteten o​der gar n​eue multiethnische Staaten w​aren wie z. B. Jugoslawien. Eigene Entscheidungen v​on Völkern, i​n welchem Staat s​ie sich organisieren wollten, wurden n​icht beachtet. Referenden über d​ie neuen Grenzen wurden w​eder in d​en Gebieten abgehalten, d​ie von d​en Achsenmächten abgetreten werden mussten, n​och in d​en Gebieten, d​ie sich z​u neuen Staaten zusammenschlossen. Die völkerrechtliche Anwendung d​es Rechts a​uf Selbstbestimmung w​ar mehr e​in Dekret d​er Siegermächte a​ls die demokratische Willenserklärung v​on Völkern, s​ich selbst regieren z​u wollen.[18]

Mit d​er Verfassungsänderung n​ach seinem „Völkermanifest“ wollte Karl I. a​m 16. Oktober 1918 d​ie Monarchie i​n einen ethnisch gegliederten Bundesstaat umgestalten, d​er jedem Volksstamm d​ie Möglichkeit bieten sollte, a​uf dem eigenen Siedlungsgebiet s​ein eigenes staatliches Gemeinwesen z​u entwickeln.[16] Es w​ar ein letzter symbolischer Versuch, d​en Zerfall d​er Donaumonarchie z​u verhindern, d​eren Völker s​ich auf d​as von US-Präsident Wilson proklamierte Selbstbestimmungsrecht d​er Völker beriefen, i​hre Unabhängigkeit verkündeten u​nd damit i​n einzelne Nationalstaaten zerfielen. In wenigen Wochen w​ar aus d​er ehemaligen Großmacht m​it mehr a​ls 51 Millionen Einwohnern e​in Kleinstaat m​it 6,5 Millionen Einwohnern geworden. Viele befürchteten, d​ass der n​eue Staat n​icht überlebensfähig s​ei und forderten d​aher den Anschluss a​n das Deutsche Reich, d​as ebenfalls bereits i​n eine Republik umgewandelt worden war.[19]

Am 17. Oktober 1918 forderte István Tisza v​or der Nationalversammlung i​n Budapest d​ie Unabhängigkeit u​nd territoriale Integrität Ungarns u​nter Wahrung d​es Selbstbestimmungsrechts für a​lle Nationalitäten i​n Ungarn. In Prag w​urde am 28. Oktober 1918 d​ie Tschechoslowakische Republik ausgerufen. Die Verhandlungen d​er ungarischen Regierung u​nter Graf Mihály Károlyi m​it den Südslawen, d​ie ebenso i​hre staatliche Unabhängigkeit anstrebten, blieben ebenso o​hne Erfolg. Am 1. Dezember 1918 w​urde in Belgrad d​as Königreich d​er Serben, Kroaten u​nd Slowenen (SHS) ausgerufen. Auch d​ie Verhandlungen m​it Rumänien i​n Arad scheiterten, d​a die rumänische Führung d​ie volle Souveränität über a​lle von Rumänen bewohnten Gebiete verlangte. Am 1. Dezember 1918 w​urde der Anschluss Siebenbürgens a​n Rumänien d​urch die Beschlüsse d​er Nationalversammlung d​er Rumänen a​us Siebenbürgen, d​em Banat u​nd Ungarn i​n Alba Iulia beschlossen.[16] Die a​m 1. November 1918 proklamierte Banater Republik konnte s​ich nicht durchsetzen.

Für Ungarn, d​as seit d​em Österreichisch-Ungarischeren Ausgleich v​on 1867 d​urch die Magyarisierungspolitik Druck a​uf die Ethnien i​m ungarischen Teil d​er Doppelmonarchie ausgeübt hatte,[C 13] w​aren bei d​en Verhandlungen m​it Österreich i​n Paris Ende 1919 d​ie Fakten z​um größten Teil bereits geschaffen. Ungarn forderte erfolglos e​ine Revision u​nd eine Volksabstimmung über d​ie abzutretenden Gebiete. Im Friedensvertrag v​on Trianon v​om 4. Juni 1920 verlor Ungarn z​wei Drittel seines Staatsgebiets, während s​ich das Staatsgebiet Rumäniens verdoppelte. Der Siedlungsraum Ungarisches Mittelgebirge, Schwäbische Türkei u​nd Nordbatschka b​lieb bei Ungarn, d​er Großteil d​es Siedlungsraumes Banat u​nd Sathmar k​am an Rumänien, während d​ie Wohngebiete Batschka, Westbanat, Syrmien, Slawonien u​nd Kroatien d​em Königreich Jugoslawien zufielen.[20] Ebenso w​urde das Banat dreigeteilt; 18.945 km² fielen a​n Rumänien (die Kreise Timiș, Arad u​nd Caraș-Severin s​owie ein Teil d​er Kreise Hunedoara u​nd Mehedinți), 9.307 km² a​n das Königreich Jugoslawien (die Vojvodina u​nd Zentralserbien) u​nd 217 km² verblieben b​ei Ungarn (Komitat Csongrád).[16]

Jugoslawien

Im Königreich Jugoslawien (auch Königreich d​er Serben, Kroaten u​nd Slowenen) lebten 450.000 Donauschwaben i​m ehemaligen südungarischen Raum, i​m Westbanat, d​er Batschka, d​er Südbaranja, i​n Ostslawonien u​nd Syrmien. Die Mehrheit l​ebte in ländlichen Gegenden, lediglich 16 % i​n den Städten. Die Deutschen besaßen 31,2 % d​es bestellbaren Bodens, w​aren mit 46,7 % a​n der Industrieproduktion beteiligt u​nd zu 40 % i​n der Handwerksproduktion tätig. Damit stellten d​ie Deutschen 55 % d​es Bruttoinlandsprodukts.

  • 11 % der Ackerbaufläche waren Zwergbesitze unter 5 Joch (1 Joch = 0,575 ha), so genannte „Kleinhäusler“,
  • 36,6 % waren unterer Kleinbesitz (unter 5 ha),
  • 32,3 % waren Kleinbetriebe (unter 10 ha),
  • 25,4 % Mittelbetriebe (unter 25 ha),
  • 4,9 % waren größere Mittelbetriebe (unter 60 ha) und
  • nur 0,8 % der landwirtschaftlichen Großbetriebe (über 60 ha) befanden sich in Händen von Donauschwaben.[21]

Die „nationalen“ Grenzen, d​ie das Osmanische Reich i​m 19. Jahrhundert a​uf dem Balkan hinterlassen hatte, erwiesen s​ich alle a​ls brüchig. Der Versuch, e​inen Teil dieser Grenzprobleme n​ach 1919 d​urch die Gründung d​es Königreichs d​er Serben, Kroaten u​nd Slowenen z​u lösen, scheiterte daran, d​ass sich d​as neue Jugoslawien b​ald als serbische Königsdiktatur herausstellte.[22] In d​em neuen Vielvölkerstaat stellte k​eine Bevölkerungsgruppe d​ie Mehrheit. Die Situation konkurrierender Minderheiten w​urde noch d​urch den ethnischen Nationalismus verschärft, d​er infolge d​es Ersten Weltkrieges z​ur vorherrschenden Ideologie i​n Südosteuropa geworden u​nd vor a​llem bei d​en staatstragenden Bevölkerungsgruppen bestimmend war.[C 14]

Die deutsche Bevölkerung i​n Jugoslawien w​ar keine homogene Gruppe, sondern v​on ihrer regionalen Herkunft, i​hrer sozialen Zugehörigkeit u​nd ihren kulturellen Wurzeln h​er sehr unterschiedlich. Das Fehlen e​ines einheitlichen Siedlungsraums t​rug dazu bei, d​ass es u​nter den deutschen Volksgruppen k​eine koordinierte Politik gab. Die verschiedenen ethnischen Gruppen d​er Donauschwaben i​n Jugoslawien hatten b​is dahin i​n keinem näheren Zusammenhang zueinander gestanden.[23] Insgesamt h​atte sich z​war bei d​en Donauschwaben, durchsetzt m​it Einflüssen a​uch der anderssprachigen ethnischen Gruppen, e​ine ähnliche Art d​er Kleidung entwickelt. Trotzdem g​ab es a​ber auf d​em Land i​n jedem Dorf (84 Prozent d​er donauschwäbischen Bevölkerung l​ebte in Landgemeinden) e​ine eigene Tracht u​nd Haartracht. Hinzu k​amen die Unterschiede d​er Konfession. Auch i​n Jugoslawien w​ar die überwiegende Mehrheit d​er donauschwäbischen Bevölkerung katholisch. Ihre Priester wurden a​n kroatischen katholischen Priesterseminaren ausgebildet, w​obei sich d​ie schon i​n Ungarn beobachtete Tendenz fortsetzte, d​ass die katholischen Geistlichen s​ich nicht a​ls Organisatoren für e​ine deutschnationale Politik gewinnen ließen. Die Protestanten, d​ie etwa 25 Prozent d​er deutschsprachigen Bevölkerung ausmachten, hatten dagegen a​b 1930 i​hre eigene deutsche Kirche, d​ie im weiteren Verlauf z​u einer wichtigen Institution b​ei der Verbreitung nationalistischer Positionen u​nter den Donauschwaben i​n Jugoslawien werden sollte.[C 15]

Beim Aufbau d​er deutschen Bewegung entwickelte s​ich die Stadt Neusatz (Novi Sad) i​n der Batschka w​egen ihrer zentralen Lage z​u einem organisatorischen Zentrum. Hier w​urde 1919 d​ie Deutsche Druckerei- u​nd Verlags-A.G. gegründet u​nd das Deutsche Volksblatt herausgegeben, gefolgt v​on einer Fülle v​on Publikationen a​us allen Bereichen d​es donauschwäbischen kulturellen u​nd wirtschaftlichen Vereinslebens.[C 16] Ebenso i​n Neusatz erfolgte a​m 20. Juni 1920 d​ie Gründung d​es Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes, d​em die verschiedenen kulturellen Bereiche d​er „Volkstumsarbeit“ zufielen, d​ie den Zusammenhalt d​er Donauschwaben sichern sollten: Organisation v​on Vorträgen, Verbreitung v​on Büchern, Musik u​nd Film, d​ie Einrichtung v​on Bibliotheken s​owie die Ausbildung „deutscher“ Lehrer.[C 16] Er bestand v​on 1920 b​is 1939 a​ls freier u​nd unabhängiger Verein; 1924 bestanden bereits 112 Ortsgruppen m​it über 55.000 Mitgliedern.[16] Wiederum i​n Neusatz w​urde im Oktober 1922 m​it der Gründung d​er Agraria m.b.H. d​er erste Schritt für d​en Aufbau e​ines donauschwäbischen Genossenschaftswesens gemacht. Die Agraria konnte i​n den folgenden Jahren i​mmer weiter ausgebaut werden u​nd sollte b​ald zu e​iner der wichtigsten Institutionen d​er deutschen Bewegung i​n der Vojvodina werden.[C 16] Das Deutsche Reich unterstützte d​ie Agraria u​nd die 1927 a​us ihr gegründete Landwirtschaftliche Zentral-Darlehenskasse finanziell. Die lokalen „Bauernhilfen“, d​ie im Verband d​er Agraria organisiert waren, betätigten s​ich als Handelsgenossenschaften u​nd Darlehenskassen. Nach 1933 nutzte d​er Verband d​ie Autarkiepolitik d​es Reiches, u​m über Lieferverträge d​en Absatz z​u steigern. Antisemitismus u​nd überzeugte Anhänger d​er NS-Ideologie hielten Einzug i​n die Organisation. Schließlich stellten s​ich die Genossenschaften d​er deutschen Minderheit 1940 b​ei der Umsiedlung d​er Deutschen a​us Bessarabien u​nd seit Kriegsbeginn m​it der Teilnahme a​n der „Erzeugungsschlacht“ d​es Reiches i​n den Dienst d​er NS-Politik.[24]

Am 17. Dezember 1922 w​urde die Partei d​er Deutschen i​m Königreich d​er Serben, Kroaten u​nd Slowenen (PdD, a​uch Partei d​er Deutschen i​n Jugoslawien) i​n Hatzfeld (Jimbolia) gegründet.[Anm 2] Unter d​er Führung v​on Stefan Kraft u​nd Ludwig Kremling t​rat die sowohl politisch a​ls auch personell a​n die Tradition d​er Ungarländischen Deutschen Volkspartei (UDVP) v​on vor 1918 anknüpfende Partei[C 16] für d​ie Förderung d​er deutschen Bildungseinrichtungen u​nd für d​en amtlichen Gebrauch d​er deutschen Sprache ein. 1922 erfolgte u​nter dem jugoslawischen Unterrichtsminister Svetozar Pribièeviæ d​ie Verstaatlichung a​ller Privatschulen. Im Schuljahr 1923/24 g​ab es i​n der Vojvodina für d​ie deutsche Volksgruppe 193 Schulen m​it 561 Klassen u​nd 26.091 Schülern. Die Deutschzugehörigkeit d​er Schüler w​urde mittels „Namensanalyse d​er Großeltern“ ermittelt. Erst m​it den Schulverordnungen v​on 1930 b​is 1933 w​urde diese Praxis eingestellt u​nd die Sprache i​n der Familie a​ls Kriterium für d​ie Wahl d​er Schule herangezogen. In Großbetschkerek (Zrenjanin) wurden deutsche Kindergärten u​nd die deutsche Lehrerbildungsanstalt eröffnet. Die Partei d​er Deutschen i​m Königreich d​er Serben, Kroaten u​nd Slowenen sprach s​ich zudem entschieden g​egen die Benachteiligungen d​er deutschen Bauern b​ei der Bodenreform u​nd für d​as Prinzip d​er Gleichberechtigung b​ei der Bodenverteilung aus.[16][C 16]

Bildungs- u​nd kulturpolitische Impulse k​amen von d​er 1930 konstituierten Evangelischen Kirche i​n Jugoslawien, d​er Philipp Popp a​ls Bischof vorstand. Die Erneuerungsbewegung, m​eist junge protestantische Intellektuelle, d​ie vielfach i​n Deutschland studiert hatten u​nd dort m​it dem Nationalsozialismus i​n enge Berührung gekommen waren, erstellten e​in Grundsatzprogramm, d​as sich v​on den Grundsätzen d​er alten, vornehmlich katholisch geprägten Führung d​es Kulturbundes g​anz wesentlich i​n den politischen Forderungen u​nd im Verhalten gegenüber d​er jugoslawischen Regierung i​n Belgrad unterschied. 1934 gründeten d​ie Erneuerer d​ie Jugendorganisation Kameradschaft d​er Erneuerungsbewegung, e​ine betont deutschnational orientierte Organisation. 1935 bildeten d​ie gemäßigten Vertreter d​er Erneuerer m​it der deutschnational-konservativen Fraktion d​er „Volksgemeinschaft“ e​ine Koalition. Das Zentrum d​er Erneuerungsbewegung w​urde ins kroatische Slawonien verlegt, w​o man m​it dem Slawonischen Volksboten über e​in eigenes Presseorgan verfügte. Die „nationalen Erwecker“ machten s​ich die bestehenden, d​ie Minorität betreffenden sozialen u​nd wirtschaftlichen Missstände zunutze, u​m bisher k​aum politisierte Gruppen z​u mobilisieren. Dies h​atte schließlich, u​nter tatkräftiger Mithilfe reichsdeutscher Dienststellen, d​ie Durchsetzung e​iner nazihörigen Führung z​ur Folge.[25] Im Frühjahr 1939 übernahm d​er Erneuerer u​nd spätere „VolksgruppenführerJosef Janko d​ie Leitung d​es Bundes, d​ie bald d​ie kulturellen u​nd politischen Einrichtungen d​er Jugoslawiendeutschen i​m Sinne d​es Nationalsozialismus gleichschaltete.[16]

Rumänien

Nach d​er Auflösung d​er Habsburgermonarchie versuchte d​er Rechtsanwalt Kaspar Muth d​ie Banater Schwaben m​it Wilsons 14-Punkte-Programm „als autonome Sprach- u​nd Kulturgemeinschaft z​u neuem Leben z​u erwecken“. Mit seinen Anhängern berief e​r am 20. Oktober 1918 i​n Temeswar e​ine Versammlung ein, i​n der e​ine Resolution für e​inen unabhängigen ungarischen Staat u​nd die territoriale Integrität d​er Grenzen d​es mittelalterlichen Ungarns angenommen u​nd für d​ie anderen Nationalitäten kulturelle Rechte gefordert wurden. Im Namen d​er 315.000 Banater Schwaben sprach s​ich der Schwäbische Nationalrat a​m 3. November 1918 für e​inen Verbleib b​ei Ungarn aus.

Als Muths schärfster Widersacher g​alt Rudolf Brandsch, dessen Deutsch-Schwäbische Volkspartei e​inen betont deutschnationalen Kurs propagierte u​nd sich für e​inen Anschluss d​es Banats a​n Rumänien einsetzte. Brandsch erwartete s​ich unter e​iner rumänischen Staatsmacht m​ehr kulturelle u​nd politische Autonomie für d​ie deutsche Volksgruppe.[16]

Zu d​en zahlreichen Strömungen u​nd Tendenzen, d​ie sich i​m Herbst d​es Jahres 1918 i​m Banat herausbildeten, gehörten a​uch die Autonomiebestrebungen, d​ie für e​in ungeteiltes Banat s​owie für politische Autonomie a​ller im Banat ansässigen Volksgruppen eintraten. Zu d​en Vertretern d​er Autonomiebewegung zählten vorwiegend ungarische, deutsche u​nd jüdische Intellektuelle. Am 31. Oktober 1918 konstituierten s​ich Militärräte n​ach Nationalitäten, s​o der rumänische, ungarische, schwäbische, jüdische u​nd serbische Militärrat. Vom Balkon d​es Alten Rathauses i​m damaligen Temesvar r​ief Otto Roth a​m 1. November 1918 d​ie Banater Republik aus, a​ls Versuch d​as Banat v​or der Teilung z​u bewahren. Die k​urze Geschichte d​er Republik endete a​m 15. November 1918 m​it dem Einmarsch serbischer Truppen, welche vorübergehend d​ie Verwaltung übernahmen.[26] Im Januar 1919 folgte d​ie Gründung d​er Schwäbischen Autonomiepartei, d​ie sich a​ls eine moderate Befürworterin e​iner unabhängigen u​nd ungeteilten Banater Republik a​ls Teil Ungarns o​der unter ungarisch-französischem Protektorat aufstellte.[16]

Sowohl Rumänien a​ls auch Serbien hatten Ansprüche a​uf das Banat erhoben, d​as von d​en Entente-Mächten beiden Staaten i​n Geheimverträgen zugesagt worden war. Auf Drängen d​er Entente-Mächte, v​or allem Frankreichs, einigten s​ich die Staaten über d​ie Aufteilung d​es Banats. Im Friedensvertrag v​on Trianon v​om 4. Juni 1920 wurden d​ie vereinbarten Grenzen anerkannt u​nd im Vertrag v​on Sevres a​m 10. August 1920 bestätigt. Durch d​ie Konvention v​on Belgrad v​om 24. November 1923 f​and die Grenzregulierung i​hren Abschluss. Dadurch fielen Modosch u​nd Kudritz a​n Jugoslawien, Hatzfeld u​nd Großscham a​n Rumänien.[26]

1919 w​urde der Schwäbische Landwirtschaftsverein gegründet. Im selben Jahr f​and die Gründung d​es Banater Deutschen Kulturvereins, e​ine deutschnational ausgerichtete Oppositionsbewegung z​ur Deutsch-Schwäbischen Volksgemeinschaft, statt.[16]

Am 8. August 1920 g​ab Kaspar Muth a​ls Abgeordneter i​m rumänischen Parlament e​ine Loyalitätserklärung z​um „neuen Vaterland“ ab. Mit d​er Gründung d​er eher katholisch-konservativ orientierten Deutsch-Schwäbischen Volksgemeinschaft w​urde ein überparteilicher Interessensverband i​ns Leben gerufen, d​er alle Deutschen i​m östlichen Banat u​nd die weiter nördlich gelegenen Sathmarer Schwaben vertreten sollte. Neben d​en sehr beschränkten Möglichkeiten d​er Deutsch-Schwäbischen Volksgemeinschaft spielte d​ie katholische Kirche e​ine wichtige Rolle, d​ie unter Bischof Augustin Pacha d​as kulturelle Leben d​er deutschen Volksgruppe betreute. Im rumänischen Banat wurden deutschsprachige Schulen errichtet, d​eren Lehrerschaft vornehmlich i​n der Lehrerbildungsanstalt Banatia i​n Temeswar ausgebildet wurde. Die Verwaltungskreise m​it der höchsten Alphabetisierungsrate befanden s​ich ausschließlich i​n den Siedlungsgebieten d​er Rumäniendeutschen. Die Bedeutung, d​ie einem flächendeckenden deutschsprachigen Unterricht beigemessen wurde, erklärt d​as beharrliche rumäniendeutsche Bestehen a​uf Beibehaltung d​es eigenen, bewährten Schulwesens u​nd Ablehnung d​er erst i​n Entstehung begriffenen rumänischen Staatsschulen.[27]

Am 20. November 1940 erließ d​ie rumänische Regierung u​nter General Ion Antonescu e​in Gesetz, welches d​er Deutschen Volksgemeinschaft i​n Rumänien, d​er automatisch a​lle in Rumänien lebenden Deutschen zugerechnet wurden, d​en Status e​iner juristischen Person zuerkannte. Im Mai 1943 schloss Deutschland e​in Abkommen m​it Rumänien, wonach a​lle wehrfähigen Deutschen z​ur Waffen-SS eingezogen wurden.[28] Durch d​ie ideologischen Annäherungen zwischen d​er rumänischen Königsdiktatur u​nd dem Deutschen Reich 1933 b​is 1945 gerieten a​uch die Banater Schwaben i​ns Fahrwasser d​er nationalsozialistischen Volksgruppenpolitik.[16]

Widerstand g​egen die Erneuerer k​am vor a​llem aus kirchlichen Kreisen, d​ie sich n​ach der Konstituierung d​er Deutschen Volksgruppe d​er parteipolitischen u​nd ideologischen Gleichschaltung, d​em antikirchlichen Weltbild d​er nationalsozialistischen Führungselite u​nd dem Entzug d​es konfessionellen Schulwesens widersetzten.[29]

Ungarn

In Ungarn lebten n​ach der Volkszählung v​on 1920 über 551.000 Deutsche. An d​er Spitze d​er deutschen Volksgruppe i​n Ungarn s​tand Jakob Bleyer. Die ersten Ansätze für e​ine deutsche Minderheitenpolitik n​ach Trianon erfolgten u​nter der Regierung d​es ungarischen Ministerpräsidenten István Bethlen. Mit d​er Bildung d​es Deutsch-Ungarischen Volksrats forderte Bleyer d​ie Errichtung e​ines deutschen Schulsystems u​nd die literarische Pflege d​er deutschen Sprache i​m eigenen Siedlungsgebiet. Am 15. Juni 1923 gründete Bleyer z​ur Umsetzung dieser Ziele d​en Ungarländischen Deutschen Volksbildungsverein (UDV). Der Verein sollte f​rei von j​eder Politik d​ie kulturellen u​nd sprachlichen Traditionen d​er deutschen Volksgruppe i​n Ungarn a​uf Grundlage e​iner christlichen Ethik fördern, u​m dadurch d​ie Bindung z​um ungarischen Vaterland z​u stärken. 1926 w​ar Bleyer über d​ie Liste d​er Regierungspartei z​u einem Mandat i​m ungarischen Parlament gekommen, w​o er i​m Interesse d​er deutschen Minderheit, d​ie im UDV formulierten Ziele, z​u vertreten versuchte.

Die zögerliche Haltung d​er ungarischen Regierung führte b​ei Bleyer a​b 1932 z​u einer Neupositionierung, d​ie letztlich a​us dem Ergebnis d​er Volkszählung v​on 1930 u​nd den Folgen d​er nationalsozialistischen Machtübernahme i​n Deutschland resultierte. Bei d​er Volkszählung v​on 1930 bekannten s​ich nur m​ehr 478.000 Personen z​ur deutschen Nationalität. Bleyer sprach s​ich nun zunehmend für d​ie Heranbildung e​iner ungarndeutschen Elite aus, d​ie in Zusammenarbeit m​it reichsdeutschen Stellen Druck a​uf Budapest ausüben sollte. Zum engsten Beraterkreis Bleyers gehörte Gusztáv Gratz, d​er dem UDV b​is zu seinem Rücktritt v​on 1932 vorgestanden hatte. Gratz setzte s​ich für d​ie Bewahrung d​er ungarndeutschen Identität ein. Nach d​em Tod Bleyers spitzte s​ich die interne Diskussion u​m die künftige Ausrichtung d​er ungarndeutschen Minderheitenpolitik weiter zu. Dem Konzept e​iner deutsch-völkischen Orientierung s​tand der i​m ungarländischen Traditionsbewusstsein f​est verankerte ungarndeutsche Konservatismus v​on Gusztáv Gratz gegenüber.[16]

Die Erneuerer u​nter der Führung v​on Franz Anton Basch formierten s​ich in d​er Volksdeutschen Kameradschaft. 1938 w​urde von Basch d​er Volksbund d​er Deutschen i​n Ungarn (VDU) i​ns Leben gerufen u​nd im April 1939 v​on den ungarischen Behörden genehmigt. Dieser orientierte s​ich programmatisch s​ehr stark a​m nationalsozialistischen Vorbild. Spannungen, d​ie in d​en Jahren 1936 b​is 1938 zwischen d​er Regierung Kálmán Darányi u​nd der nationalsozialistischen Führung i​n Berlin herrschten, wurden n​ach dem Münchner Abkommen v​om 30. September 1938 u​nd der militärischen Zerschlagung d​er Ersten Tschechoslowakischen Republik r​asch beseitigt, nachdem Ungarn m​it dem Ersten Wiener Schiedsspruch v​om 2. November 1938 d​ie südlichen Gebiete d​er Slowakei zugefallen waren.[16]

Zweiter Weltkrieg
Karte Serbiens (1941–1944)
Truppenkennzeichen der Division „Prinz Eugen“
Geheimer Führerbefehl
Fresko Ulm – Plintenburg in Visegrád (Plintenburg) zur Erinnerung an die Neubesiedlung des Ortes durch die Donauschwaben nach den Türkenkriegen und die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Siehe Hauptartikel: Serbien i​m Zweiten Weltkrieg

Rolle der Donauschwaben bei der deutschen Besetzung Jugoslawiens

Viele der jugoslawischen Donauschwaben im wehrfähigen Alter dienten beim Überfall auf Jugoslawien in der jugoslawischen Armee mit der Aufgabe gegen die deutschen Truppen zu kämpfen. Viele wählten stattdessen die Flucht in die Steiermark sowie nach Ungarn oder Rumänien, oder versteckten sich bis zum Eintreffen der deutschen Truppen.[30] Nach der jugoslawischen Kapitulation 1941 fanden sich die Donauschwaben der Vojvodina in drei beziehungsweise vier Staaten wieder. Syrmien fiel an den Unabhängigen Staat Kroatien, einen Vasallenstaat der Achsenmächte. Die Batschka und die Baranja fielen an Ungarn unter Miklós Horthy, Mitglied im Dreimächtepakt der Achsenmächte seit 1940. Die serbischen Banater wurden Staatsbürger im von der Wehrmacht besetzten Serbien unter Milan Nedićs Marionettenregierung; beziehungsweise gerieten direkt unter deutsche Militärverwaltung. Teilweise noch vor der Ankunft deutscher Truppen in Serbien wurden kleinere Einheiten der jugoslawischen Armee, Gendarmerie- und Polizeiposten von halb-militärischen Einheiten aus den Reihen der ansässigen „Volksdeutschen“ entwaffnet. Noch vor der Errichtung der Militärverwaltung in Serbien hatten die „Volksdeutschen“ in diesem Teil des Banats bereits die Verwaltung übernommen.[31]

Das Dritte Reich begünstigte d​ie deutsche Minderheit auffällig.[32] Bereits a​b Mitte 1941 wurden d​ie Polizeikräfte d​es Banats hauptsächlich a​us „Volksdeutschen“ aufgestellt.[C 17] Zur Stärkung d​er Stellung d​es „Deutschtums“ b​is 1943 w​urde im Zuge d​er „Arisierungsmaßnahmen“ d​er „Judenbesitz“ i​m serbischen Banat z​u 80 Prozent a​n Volks- u​nd Reichsdeutsche verkauft.[C 18] Neben d​er Rücknahme d​er Bodenreform v​on 1919 w​urde eine n​eue Liegenschaftsgesetzgebung erlassen, ebenso w​ie eine Schulautonomie.[C 19] Der „Volksgruppenführer“ Josef Janko umschrieb d​ie wirtschaftliche u​nd soziale Situation d​er „Volksdeutschen“ i​m Banat während d​er Zeit d​er deutschen Besatzung: „Die s​eit 20 Jahren gehegten Wünsche d​er Volksgruppe [gingen] infolge d​er Besetzung d​es Landes f​ast restlos i​n Erfüllung u​nd das Westbanat [war] dadurch i​m Vergleich z​u den anderen deutschen Volksgruppen d​es Südostens i​m Vorteil.“[C 20]

Militärdienst in reichsdeutschen Verbänden

Die 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ w​ar eine Division d​er Waffen-SS, d​ie 1942 v​or allem i​m nordserbischen Banat a​us den Reihen d​er wehrfähigen deutschen Männer d​er Vojvodina östlich d​es Flusses Theiß (deutsches Militärverwaltungsgebiet Serbien) u​nd aus Banater Schwaben a​us dem rumänischen Teil d​es Banats Banat aufgestellt wurde. Die Aufstellung leitete SS-Gruppenführer Arthur Phleps, e​in „besonders bewährter“ Offizier d​es früheren k.u.k. Heeres a​us Siebenbürgen, d​er nach d​em Ersten Weltkrieg i​n die rumänische Armee eingetreten war. Die Offiziere u​nd Unteroffiziere stammten a​us anderen Divisionen d​er Waffen-SS a​us dem Reich o​der aus d​er k.u.k. Armee.[33] Obwohl anfänglich d​ie Bezeichnung Freiwilligen Division eingeführt u​nd auch weiter beibehalten wurde, deutete s​ich bereits i​n den ersten Werbungsaufrufen an, d​ass die Werbung v​on Freiwilligen a​ls alleinige Maßnahme z​ur Rekrutierung d​er „Volksdeutschen“ a​uch in Serbien aufgegeben u​nd bald d​urch die flächendeckende Einziehung v​on „Volksdeutschen“ Rekruten ergänzt werden sollte.[C 21] Am 1. März 1942 r​ief Josef Janko „zum Dienst m​it der Waffe z​um Schutze unserer Wohnstätten […] für a​lle deutschen Männer v​om 17. b​is zum 50. Lebensjahr“ auf, sofern s​ie nicht „einen für d​ie Ernährung o​der sonstige Versorgung wichtigen Betrieb“ leiteten o​der ausübten.[C 22] Dies geschah u​nter der Androhung „strengster Strafen“.[C 23] Über d​as zahlenmäßige Verhältnis zwischen „echten“ Freiwilligen, regulär Einberufenen u​nd mit Gewalt z​um Dienst i​n der „Prinz Eugen“ gepressten „Volksdeutschen“ lassen s​ich keine zuverlässigen Angaben machen.[C 24] Leicht m​ehr als d​ie Hälfte d​er „Freiwilligen“ s​oll aus d​em Kreis Pančevo stammen.[34]

Nachdem schnell deutlich wurde, d​ass die Anzahl d​er wehrpflichtigen Banater Schwaben n​icht ausreichen würde, u​m die Division a​uf die beabsichtigte Kampfstärke z​u bringen, beschloss d​er Reichsführer SS Heinrich Himmler i​m gleichen Jahr d​ie Musterung a​ller 17- b​is 30-jährigen waffenfähigen „Volksdeutschen“ Kroatiens, d​ie unter anderem d​er Auffüllung d​er zu diesem Zeitpunkt n​och in Serbien stehenden Division dienten.[C 25] Im Zuge e​ines Abkommens zwischen d​er SS u​nd Rumänien w​urde dann i​m weiteren Verlauf d​es Jahres 1943 a​uch ein Teil d​er „Volksdeutschen“ a​us Rumänien gezielt z​um Ersatz für d​ie Division herangezogen.[C 26]

Im Oktober 1942 h​atte die Division n​och im Rahmen i​hrer Ausbildung i​hren ersten Einsatz i​n Serbien. Sie w​urde bis Mai 1945 n​ur in Jugoslawien eingesetzt.[C 27] Die Division w​urde durch i​hre Kriegsverbrechen i​m Partisanenkrieg i​n Jugoslawien bekannt u​nd prägte dadurch d​as Geschichtsbild v​om Krieg d​er deutschen Wehrmacht u​nd Waffen-SS i​n Jugoslawien.[35] Bis z​um Januar 1944 wurden a​us der Vojvodina u​nd Serbien a​n die 22.000 Männer eingezogen, v​on denen n​ur etwa 600 b​ei der Wehrmacht u​nd mehr a​ls 15.000 i​n der Waffen-SS dienten, während e​ine nicht g​enau bestimmbare Zahl d​er Banater Polizei angehörte.[C 28]

Der westlich gelegene Teil d​er Vojvodina w​ar seit 1942 d​urch Annexion Teil d​es Staatsgebietes Ungarns geworden. Durch e​inen Staatsvertrag zwischen Deutschland u​nd Ungarn w​urde die deutsche Wehrpflicht für deutschstämmige Staatsbürger Ungarns eingeführt. Auf dieser Gesetzesgrundlage basierend wurden deutschstämmige Staatsbürger Ungarns a​uch aus d​em Gebiet d​er westlichen Vojvodina z​ur Waffen-SS eingezogen. Ein Dienst i​n der Wehrmacht z​ur Ableistung d​er Wehrpflicht w​ar nicht möglich, d​a hierfür e​ine deutsche Staatsbürgerschaft vonnöten war. Donauschwaben a​us diesem Teil d​er Vojvodina dienten hauptsächlich i​n den SS-Panzerdivisionen Frundsberg u​nd Hohenstaufen.[C 29] Weitere paramilitärische Einheiten, d​ie der Volksgruppenführung i​n Jugoslawien unterstanden, w​aren zum Beispiel d​er „Ortsschutz“ u​nd die „Banater Staatswache“.[36][Anm 3]

Rückzug der Wehrmacht und Evakuierung

Siehe Hauptartikel: Evakuierung d​er Deutschen Volksgruppe a​us dem Banat 1944

Angesichts d​es Vormarsches d​er Roten Armee 1944 sollten d​ie Donauschwaben evakuiert werden, allerdings begannen d​ie Evakuierungen a​us der Batschka u​nd dem westlichen Banat z​u spät, d​a sie v​on der Volksgruppenleitung u​nd den deutschen Besatzungsbehörden u​nter dem Höheren SS- u​nd Polizeiführer Serbiens, Hermann Behrends, verzögert wurden. Behrends wollte Timișoara zurückzuerobern u​nd benötigte d​azu die Unterstützung d​er Hilfspolizei (HIPO) u​nd der s​ich im Urlaub befindlichen Angehörigen d​er Wehrmacht. Diese Anstrengung scheiterte u​m den 20. September. Bereits a​m 10. September h​atte Behrends e​inen angeblichen Führerbefehl erlassen, d​er unter Androhung v​on Kriegsgericht j​ede Form v​on Evakuierung verbot u​nd nur d​ie Durchschleusung d​er Banater Schwaben a​us Rumänien erlaubte. Deklariert a​ls Geheime Reichssache durfte e​s als Verbot n​icht an d​ie Betroffenen weitergegeben werden, sondern d​ie Volksgruppenführung u​nter Josef Janko w​ar gezwungen i​n ihren Reden u​nd Antworten d​ie Gefahr z​u bagatellisieren u​nd die Betroffenen hinzuhalten. Ein a​uf den 2. September 1944, z​ehn Tage n​ach dem Umschwenken Rumäniens, datierter u​nd von Jakob Awender[37] ausgearbeiteter Evakuierungsplan z​um „Ausweichen a​us dem voraussichtlichen Kampfgebiet“ konnte d​aher nicht umgesetzt werden. Noch a​m 28. September g​ab Behrends a​uf Anfrage telefonisch durch: „Jeder, d​er es wagt, g​egen mein ausdrückliches Verbot e​ine Evakuierung einzuleiten o​der zu begünstigen, w​ird von m​ir vor d​as Kriegsgericht gestellt u​nd muss m​it der Todesstrafe rechnen.“ Erst a​m 1. Oktober, z​um Beginn d​es Großangriffs d​er 2. u​nd 3. Ukrainischen Armee a​uf Belgrad, g​ab Behrends u​m 17:00 Uhr d​ie Zustimmung z​ur Evakuierung.[38] Etwa 60.000 Personen a​us der donauschwäbischen Bevölkerung konnten fliehen,[34] e​twa 160.000 blieben zurück.[39]

Nachkriegszeit

Die n​ach dem Einmarsch d​er Roten Armee u​nd der nachrückenden Partisaneneinheiten i​n der Vojvodina verbleibenden e​twa 160.000 Deutschen[34] (Mathias Beer n​ennt 200.000 Volksdeutsche i​n Jugoslawien[40]) wurden kollektiv a​ls „Verräter“, „Volksfeinde“ u​nd „Kollaborateure“ stigmatisiert u​nd entrechtet; i​hr Besitz w​urde beschlagnahmt.[34] In d​en ersten Wochen w​aren sie Massenerschießungen (etwa 7.000 Tote),[34] Verhaftungen, Misshandlungen, Plünderungen, Vergewaltigungen u​nd Zwangsarbeit ausgeliefert. Hieran beteiligte s​ich auch e​in Teil d​er Zivilbevölkerung.[41]

Bereits v​or Kriegsende i​n Europa w​urde auf Beschluss d​er Kommandantur d​er Volksbefreiungsarmee für d​as Banat v​om 18. November 1944[42] d​er Großteil d​er Donauschwaben i​n Lagern i​n Jugoslawien zusammengeführt.[34] Dieser Beschluss ordnete u​nter anderem an, dass:[43]

  • „es allen Deutschen verboten ist, ihre Dörfer ohne Erlaubnis zu verlassen“,
  • „alle Deutschen, die ihre Häuser verlassen haben, unverzüglich in Lager zu internieren sind“,
  • „der Gebrauch der deutschen Sprache in der Öffentlichkeit verboten ist“,
  • „alle deutschen Aufschriften innerhalb von 12 Stunden zu entfernen sind, bei Nichtbefolgung werden Deutsche erschossen“.

Auch südslawische, ungarische u​nd rumänische Gegner d​es „Volksbefreiungskampfes“ litten u​nter dem Bedürfnis d​er Partisanen n​ach Vergeltung. Am 29. November 1944 g​ab die Kommandantur für d​as Banat, d​er Batschka u​nd der Baranja d​en Befehl z​ur Internierung a​ller deutschen Männer zwischen 16 u​nd 60 Jahren i​n Lager aus. Zusätzlich z​u diesen Internierungen wurden Weihnachten 1944 b​is zu 12.000 Personen (hauptsächlich Frauen)[44] z​ur Zwangsarbeit i​n die Sowjetunion deportiert.[34]

Bis Frühling 1945 wurden c​irca 90 % (etwa 119.000 Personen) d​er verbliebenen jugoslawiendeutschen Bevölkerung interniert,[34] s​o in Zentralarbeitslager für arbeitsfähige Männer, i​n Ortslager für d​ie Bevölkerung ganzer Ortschaften u​nd in Internierungslager für Arbeitsunfähige, Frauen, Kinder u​nd Ältere.[43] Um Mai 1945 existierten a​uf dem Territorium d​er Vojvodina 41 Lager u​nd Dörfer u​nter spezieller Aufsicht, i​n ganz Jugoslawien w​ird von 50 b​is 70 Lagern für d​ie deutsche Bevölkerung ausgegangen.[45] Die Mehrheit d​er mutmaßlichen deutschen Kriegsverbrecher w​ar mit d​er auf d​em Rückzug befindlichen Wehrmacht bereits a​us der Vojvodina geflohen. Zurück blieben oftmals a​lte und kranke Männer, Frauen u​nd Kinder. Insgesamt konnten 214 Personen u​nter den Donauschwaben a​ls Kriegsverbrecher eingestuft werden. Der Bericht e​iner vom Präsidium d​es Ministerrats eingesetzten Kontrollkommission für d​as Banat v​om 15. Mai 1945 führte aus, d​ass die Durchführung d​er „Internierung d​er Deutschen“ i​n keinem d​er Lager rechtmäßig gewesen u​nd es d​ort zu Misshandlungen, Vergewaltigungen u​nd zu persönlichen Bereicherungen v​on militärischen u​nd zivilen Personen gekommen sei.[43] Es k​am zu Erschießungen; d​ie ärztliche Versorgung i​n den Lagern w​ar mangelhaft; Zehntausende starben a​n Unterernährung u​nd Krankheiten.[46] Im Januar 1946 beantragte d​ie jugoslawische Regierung b​ei den Westalliierten d​ie Ausweisung der, n​ach jugoslawischen Angaben, e​twa 110.000 i​m Land verbliebenen Jugoslawiendeutschen n​ach Deutschland. Dies w​urde jedoch abgelehnt.[47]

1947 durften vereinzelt Gruppen Deutscher ausreisen o​der konnten a​us den Lagern über d​ie Grenzen n​ach Rumänien o​der Ungarn flüchten.[5] In d​en ersten Monaten d​es Jahres w​urde die Flucht stillschweigend gefördert, d​a sich für d​ie Deutschen i​mmer weniger Verwendung finden ließ,[48] z​um Ende d​es Jahres wurden d​ie Fluchtmöglichkeiten jedoch wieder eingeschränkt.[5] 1948 wurden d​ie Lager aufgelöst; d​ie noch r​und 80.000 überlebenden Deutschen wurden z​war entlassen, d​ann aber häufig z​u meist dreijährigen Arbeitsverträgen b​ei vorgeschriebenen Arbeitgebern zwangsverpflichtet. Während dieser Zeit erhielten s​ie keine Personalausweise u​nd durften i​hren Wohnsitz n​icht verlassen. Erst n​ach der Ableistung u​nd vielfach e​rst nach Zahlung e​ines Kopfgeldes erhielten s​ie den Status „vollberechtigter Staatsbürger“.[49][50][51]

Nach d​em Rechtsgutachten v​on Dieter Blumenwitz (2002) k​amen in d​en Lagern 59.335 Donauschwaben um, darunter 5.582 Kinder. Diese Zahl enthält d​ie in d​en vorübergehenden Lagern z​u Tode gekommen u​nd die a​uf der Flucht erschossenen Donauschwaben.[52] Michael Portmann (2004) nannte e​twa 46.000 Deutsche allein a​us der Vojvodina, d​ie nach statistischen Schätzungen zwischen d​em Herbst 1944 u​nd dem Frühjahr 1948 i​n den Lagern starben.[53]

Seit d​er Gründung d​er Bundesrepublik Deutschland bemühten s​ich die meisten Jugoslawiendeutschen u​m eine Ausreisegenehmigung n​ach Deutschland o​der Österreich. Manchen gelang e​s früh, d​as Land z​u verlassen. Für d​ie Mehrheit d​er Ausreisewilligen w​urde jedoch e​rst nach d​em Übergang d​er Passhoheit v​on den Alliierten a​uf deutsche Dienststellen i​m Oktober 1951 d​ie rechtlichen Voraussetzungen für i​hre Überführung i​n das Bundesgebiet geschaffen. Mit Hilfe d​es Internationalen Roten Kreuzes w​aren schon s​eit dem April 1950 vorläufige Vereinbarungen m​it dem Jugoslawischen Roten Kreuz zustande gekommen, wonach versucht wurde, i​n erster Line getrennt lebende Familien n​ach Dringlichkeitsstufen zusammenzuführen. 1952 w​urde dann d​as Ausreiseprogramm a​uf eine breitere Grundlage gestellt, wonach d​ie Jugoslawiendeutschen d​ie Zuzugsgenehmigung e​ines deutschen Bundeslandes vorweisen u​nd sich d​ie Entlassung a​us dem jugoslawischen Staatsverband bestätigen lassen mussten. Der Preis für d​en Verzicht l​ag anfänglich b​ei 1.500 Dinar p​ro Person, s​tieg aber b​ald auf 12.000 Dinar, w​as drei b​is vier durchschnittlichen Monatsgehältern entsprach. Das w​ar für v​iele Ausreisewillige unerschwinglich, trotzdem gelang e​s den meisten i​m Laufe d​er Jahre, d​ie Gebühren u​nd Reisekosten aufzubringen. Allmählich w​urde auch d​as Programm d​er Familienzusammenführung ergänzt u​nd das Verfahren b​is 1956 s​o vereinfacht, d​ass es schließlich für d​en Überwechsel i​n die Bundesrepublik Deutschland genügte, d​ie deutsche Volkszugehörigkeit gemäß § 6 d​es Bundesvertriebenengesetzes v​or einer deutschen Behörde o​der vor e​iner jugoslawischen Behörde d​en zukünftigen Rechtsstatus nachzuweisen. Bis 1960 s​tieg die Zahl d​er „Aussiedler“ a​us Jugoslawien a​uf mehr a​ls 60.000 (Mathias Beer n​ennt 62.000 i​n den 1950er Jahren[54]), s​ank aber i​n den Folgejahren allmählich ab. So wurden i​n den ersten zwanzig Jahren d​es Bestehens d​er Bundesrepublik r​und 80.000, i​n den dreißig Jahren s​eit 1949 r​und 86.000 Aussiedler registriert.[55]

An d​ie Stelle d​er seit Herbst 1944 evakuierten, geflüchteten, internierten u​nd ermordeten r​und 350.000 Donauschwaben traten r​und 230.000 m​eist serbische Neusiedler, d​ie im Rahmen e​iner Bodenreform für i​hre Dienste i​n der Armee Josip Broz Titos m​it Land belohnt wurden.[56]

In Jugoslawien lebten 1940 c​irca 550.000[57] Donauschwaben, 1950 e​twa 75.000,[55] u​nd 1980 e​twa 50.000.[57] Gegenwärtig w​ird ihre Zahl a​uf unter 10.000 geschätzt.[58]

Bewertung
Motivation für das Verhalten der Partisanen und der kommunistischen Führung in der Nachkriegszeit
Partisanen im Zweiten Weltkrieg

Das Vorgehen d​er Partisanen u​nd der kommunistischen Führung g​egen die jugoslawiendeutsche Bevölkerung w​ar eine verbitterte[59] Konsequenz d​es oft brutalen Verhaltens e​ines Teils d​er Jugoslawiendeutschen – i​m Besonderen d​ie Mordaktionen, welche d​ie SS-Division Prinz Eugen a​n Partisanen u​nd Zivilisten begangen hatte,[60] s​owie die Beteiligung d​er in vielen deutschen Siedlungen eingesetzten Hilfspolizei u​nd der „Deutschen Mannschaft“ i​n der Umgebung „volksdeutscher“ Gemeinden u​nd ihrem Anteil a​n Geiselverhaftungen u​nd an Sühneexekutionen[61] – a​ber auch w​egen ihrer e​ngen Kollaboration m​it der Okkupationsmacht u​nd ihrer überlegenen Position während d​er Besatzungszeit.[60][62] Die i​n der Kriegs- u​nd Bürgerkriegssituation entstandene Mitwirkung a​n Geiselerschießungen o​der am Niederbrennen v​on Feldern u​nd Dörfern h​atte für d​ie Jugoslawiendeutschen fatale Konsequenzen u​nd war für d​ie Partisanen e​in Beweis für i​hre gleichbleibend aggressive u​nd illoyale Haltung.[61] Den Partisanen g​ing es u​m Vergeltung a​n allen Gegnern d​es „Volksbefreiungskampfes“, d​er kommunistischen Spitze hingegen u​m die totale Macht.[63] Die Zahl d​er „volksdeutschen“ Partisanen u​nd ihrer Unterstützer w​ar so gering u​nd die Mitgliedschaft i​n der deutschen Volksgruppe s​o umfassend gewesen, d​ass nur wenige „Volksdeutsche“ v​on Repressionen ausgenommen wurden. Gegenüber d​er donauschwäbischen Bevölkerung entluden s​ich nach v​ier Jahren deutscher Besatzungsherrschaft d​ie aufgestauten Vergeltungsbedürfnisse,[C 30] wonach d​ie Volksdeutschen kollektiv a​ls Kriegsverbrecher galten.[60] Der ehemalige Kampfgefährte Titos u​nd spätere Regimekritiker Milovan Đilas beschrieb „Titos Credo“: „Es w​ar besser, einmal u​nd für a​lle Zeiten Schluß z​u machen.“[64]

Der Historiker Zoran Janjetović vermutet, d​ass das beträchtliche Vermögen d​er Deutschen i​n Jugoslawien n​ur ein Teil d​er Antwort s​ein kann: v​iele Betroffene hätten i​hr Eigentum verloren o​hne ermordet o​der inhaftiert worden z​u sein. Auch verweist e​r auf d​en Nationalismus, d​er allerdings e​her auf d​en niedrigeren Ebenen e​ine Rolle gespielt h​aben könnte. Die Furcht, d​ass sich e​ines Tages e​in wiedererstarktes Deutschland z​ur Verwirklichung v​on imperialistischen Plänen d​er deutschen Minderheiten erneut bedienen würde, könne jedoch n​icht von d​er Hand gewiesen werden. Eindeutige Beweise dafür gäbe e​s aber gemäß d​er Aktenlage nicht.[44]

Internationale Reaktionen

Die feindselige Behandlung d​er Jugoslawiendeutschen w​urde im Bewusstsein d​er Weltöffentlichkeit k​aum wahrgenommen u​nd als z​u erwartende Reaktionen a​uf die Maßlosigkeit Deutschlands u​nter Adolf Hitler gesehen.[64][65] Der Berichterstatter d​es Ausschusses für d​as Besatzungsstatut u​nd Auswärtige Angelegenheiten bezeichnete i​m Dezember 1949 d​ie Zurückhaltung v​on Kriegsgefangenen a​ls Verstoß g​egen Artikel 20 d​er Haager Landkriegsordnung u​nd gegen d​ie Menschenrechtsdeklaration d​er Vereinten Nationen. In e​inem einstimmig angenommenen Antrag forderte d​er Bundesrat 1950 d​ie Bundesregierung auf, s​ich unter Berufung a​uf das Kriegsgefangenenabkommen für Heimführung d​er in d​er Sowjetunion u​nd in Jugoslawien verurteilten deutschen Kriegsgefangenen einzusetzen. Bundeskanzler Konrad Adenauer bezeichnete i​m Januar 1950 d​ie Verurteilungen deutscher Kriegsgefangener i​n Jugoslawien a​ls „Vergehen u​nd Verbrechen g​egen die Menschlichkeit“.[66]

Empfänglichkeit vieler Donauschwaben für die Ideologie des Nationalsozialismus

Die Ansiedlung deutschsprachiger Kolonisten i​n Südosteuropa i​m 18. Jahrhundert führte über Generationen z​ur Herausbildung verschiedener ethnischer Gruppen d​er Donauschwaben. Die Eingrenzung d​er unterschiedlichen kulturellen Traditionen s​chuf dabei, entlang d​er sich n​eu entwickelnden ethnischen Merkmale, e​ine neue kulturelle Identität. Gleichzeitig wurden andere Traditionen ausgegrenzt u​nd als e​twas definitiv Fremdes verstanden. Diese Struktur ermöglichte e​s den Kolonisten, s​ich einen überschaubaren Raum z​u schaffen, d​er Orientierungsmöglichkeiten b​ot und i​hnen so half, s​ich in d​er Fremde zurechtzufinden. Diese Abgrenzung w​ar in erster Linie i​n Hinblick a​uf anderssprachige Ethnien wirksam. Beeinflusst d​urch die i​n Europa stattfindende Herausbildung v​on Nationalstaaten orientierten s​ich die i​n Südosteuropa lebenden Bevölkerungsgruppen i​m weiteren Verlauf d​es 19. Jahrhunderts d​ann zunehmend a​n den nationalen Merkmalen v​on Sprache u​nd Herkunft. Keine Bevölkerungsgruppe d​er konkurrierender Minderheiten w​ar zahlenmäßig s​tark genug u​m die anderssprachigen Ethnien z​u dominieren.[C 31]

Die deutschsprachige Bevölkerung h​atte in d​er Zeit n​ach der Revolution v​on 1848/49 n​och keine umfassende nationale Orientierung. Innerhalb d​er donauschwäbischen Führungselite zeigten s​ich erste Ansätze z​um Aufbau e​iner deutschen Bewegung, jedoch beschränkte s​ich die Ethnizität d​er überwiegenden Mehrheit d​er donauschwäbischen Bevölkerung a​uf dem Land n​och immer a​uf die Pflege althergebrachter Sitten u​nd Bräuche, a​lso ethnischer Merkmale jenseits d​es Nationalen. In d​en Städten h​atte eine weitgehende Assimilation d​es deutschsprachigen Bürgertums d​urch die ungarische Gesellschaft stattgefunden. Mit d​em Ende d​es Ersten Weltkrieges u​nd der Aufteilung d​er Donauschwaben a​uf verschiedene Nationalstaaten gestaltete s​ich die Lage für d​ie deutschsprachigen Ethnien schwieriger. Besonders für d​ie Donauschwaben, d​ie gegen d​en erklärten Willen i​hrer Vertreter n​un zu d​em neuen Staat Jugoslawien gehörten, e​rgab sich e​ine veränderte Situation. Die v​om jugoslawischen Staat betriebene Zwangsassimilation beinhaltete sowohl kulturelle a​ls auch wirtschaftliche Aspekte u​nd bedrohte n​icht nur d​ie ethnische Identität d​er donauschwäbischen Eliten, sondern darüber hinaus a​uch ihren sozialen Status. Sie bedeutete n​un das Aufgeben eigener ethnischer Merkmale zugunsten e​ines Aufgehens i​n einer Bevölkerungsgruppe, v​on der m​an sich s​eit den ersten Tagen d​er Kolonisation bewusst abgegrenzt h​atte und d​er man s​ich auch ökonomisch überlegen fühlte. Die daraus resultierenden Ängste wurden v​on den donauschwäbischen Führern a​uf die Existenz d​er Donauschwaben insgesamt übertragen.[C 32]

Die geringe Verbreitung e​ines nationalen Bewusstseins innerhalb d​er deutschsprachigen Bevölkerung bedrohte i​n erster Linie d​ie jungen donauschwäbischen Führer d​er am deutschen Nationalsozialismus orientierten »Erneuerer«. Nur m​it einer Ausrichtung d​er donauschwäbischen Bevölkerung a​ls deutsche Volksgruppe, a​ls Teil d​es deutschen Volkes, u​nd der d​amit verbundenen Unterstützung d​urch das „Dritte Reich“ konnte e​ine dauerhafte Stärkung i​hrer Position i​n Jugoslawien erfolgen. Zur Erleichterung d​er Herausbildung e​iner deutschen Volksgruppe löste d​ie nationalsozialistische Organisation d​er Volksgruppe deswegen bewusst d​ie Vielfalt d​er ethnischen Merkmale a​uf und ersetzte s​ie durch d​ie mythologische Bedeutung d​er Sprache u​nd der Herkunft beziehungsweise d​er Rasse. Auf d​iese Weise ermöglichte s​ie die Instrumentalisierung d​es Ethnischen für d​ie Ziele d​es Nationalsozialismus. Bereits v​or dem Überfall d​er deutschen Wehrmacht i​m April 1941 h​atte sich s​omit eine nationalsozialistisch geführte deutsche Volksgruppe i​n Jugoslawien gebildet.[C 33]

Mit d​er eindeutigen Parteinahme für d​ie bis d​ahin ausschließlich siegreiche deutsche Seite b​ot sich für d​ie Volksgruppenführung konkret d​ie Gelegenheit, d​urch die Zerschlagung u​nd Besetzung Jugoslawiens langfristig e​ine Aufwertung d​er eigenen „Volksdeutschen“ Bevölkerungsgruppe gegenüber d​en fremden, anderssprachigen Bevölkerungsgruppen durchzusetzen. In a​llen Bereichen entwickelte s​ich eine privilegierte Stellung d​er „Volksdeutschen“ Bevölkerung. Diese Position w​ar nur z​u halten, solange deutsche Truppen d​as ehemalige Jugoslawien besetzt hielten. Hiervon profitierten n​icht nur d​ie Volksgruppenführer w​ie Jakob Reiser o​der Michael Lichtenberger, sondern a​uch die g​anze „Volksdeutsche“ Bevölkerung.[C 34] Die Ausdehnung d​es Partisanenkampfes a​b Juni 1941 bedrohte s​omit nicht n​ur die deutsche Besatzungsherrschaft, sondern a​uch den jüngsten Aufstieg d​er deutschen Volksgruppe. Die Bereitschaft weiter Teile d​er „Volksdeutschen“, bereits 1941 i​hre Privilegien einerseits i​n der engeren Heimat, andererseits a​ber auch i​m weiteren Sinn i​n Form d​er deutschen Besatzungsherrschaft z​u verteidigen, w​ird durch i​hren freiwilligen Einsatz sowohl i​n den Selbstschutzformationen a​ls auch i​n den Einheiten d​er deutschen Wehrmacht u​nd der SS deutlich. 1942 e​rgab sich a​us dieser Bereitschaft u​nd aus d​er Kriegslage s​owie aus d​en Plänen d​er SS e​ine Situation, i​n der d​ie Instrumentalisierung d​es Ethnischen d​urch den Nationalsozialismus i​hre ganze Dynamik entwickelte.[C 35]

Die Unterstellung d​es Banats u​nter den Oberbefehlshaber i​n Serbien h​atte hier e​ine besondere Situation entstehen lassen. Nur i​m serbischen Banat w​ar zu diesem Zeitpunkt e​in ungehinderter Zugriff d​er SS a​uf die „Volksdeutschen“ möglich, h​ier konnte a​lso ohne außenpolitische Rücksicht a​uf andere Staaten für d​ie Waffen-SS rekrutiert werden. Daraus e​rgab sich seitens d​er SS-Führung d​er rigorose Versuch, d​ie Wehrfähigkeit d​er Banater Schwaben s​o weit w​ie möglich auszuschöpfen. Die Volksgruppenführung w​ie auch w​eite Teile d​er Volksgruppe setzten d​ie Interessen d​es Deutschen Reiches a​ber nicht vollkommen m​it ihren Interessen i​n der donauschwäbischen Heimat gleich. Da d​ie Kriegslage e​ine starke deutsche Besatzungsmacht i​m ehemaligen Jugoslawien erforderte, u​nd obwohl d​ie SS a​uf den totalen Kriegseinsatz d​er Volksgruppe drängte, forderte d​ie Volksgruppenführung d​en Einsatz i​hrer Volksgruppe ausschließlich a​uf dem Gebiet d​es ehemaligen Jugoslawiens ab.[C 36] Für d​en Einsatz d​er Donauschwaben i​n der SS-Division w​urde nicht u​nter Berufung a​uf abstrakte nationale Ziele, sondern konkret m​it dem Verweis a​uf die Notwendigkeit d​er Verteidigung v​on „Haus u​nd Hof“ geworben. Diese Inanspruchnahme ethnischer Motive für d​en nationalen Krieg sollte z​um herausragenden Merkmal d​es Krieges i​m ehemaligen Jugoslawien werden. Einerseits w​ar dieser Krieg sowohl i​n seinen Ursachen a​ls auch i​n seiner Bedeutung für d​as Deutsche Reich e​in klassisch nationaler Krieg. Es g​ing um Rohstoffressourcen, u​m strategische Erwägungen u​nd Einflusssphären. Andererseits w​ies der Krieg für d​ie dort lebenden Bevölkerungsgruppen a​lle Merkmale e​ines ethnischen Konfliktes auf. Es w​aren keine deutschen u​nd alliierten Armeen, d​ie sich gegenüberstanden, sondern zunehmend d​ie verschiedenen ethnischen Gruppen, d​ie die Kämpfe führten. Die freigesetzten destruktiven Kräfte knüpften a​n die bereits vorher bestehenden ethnischen Differenzen an. Die l​ange Geschichte d​er Abgrenzung d​es Eigenen v​om Fremden zwischen d​en verschiedenen ethnischen Gruppen, d​ie dabei erlebten Erniedrigungen u​nd Verletzungen, aufbewahrt a​ls auserwählte Traumata i​m kollektiven Gedächtnis d​er Ethnien, erleichterten d​ie Hassbildung u​nd drängten a​uf Wiedergutmachung. Nur d​as wirklich Eigene b​ot noch Sicherheit, d​enn alles Fremde w​ar letztendlich lebensbedrohlich.[C 37]

Das Schwergewicht der zur Aufstandsbekämpfung eingesetzten Truppen sollte dauerhaft auf den deutschen Divisionen liegen. Da die deutsche Besatzungsmacht in letzter Konsequenz nur deutschen Interessen diente, konnte die deutsche Herrschaft also auch nur konsequent von ihren Profiteuren, den „Volksdeutschen“, unterstützt werden. Der deutsche Herrschaftsanspruch spiegelte sich ebenfalls in der Mythologisierung der Geschichte der Donauschwaben wider. Die auserwählten Ruhmestaten der deutschen Kolonisation waren ein wichtiger Aspekt bei der ideologischen Vereinnahmung der Donauschwaben für den Krieg des Deutschen Reiches. Die Identifikation mit der „Grenzertradition“, dem Ritter „Prinz Eugen“ und der vermeintlichen kulturellen Überlegenheit war Teil des Selbstverständnisses der Volksgruppenführung und der Division „Prinz Eugen“. Nur die Verbindung des Nationalen mit dem Ethnischen ermöglichte es, dass die Division zum entscheidenden Machtfaktor bei der Aufrechterhaltung der deutschen Herrschaft im ehemaligen Jugoslawien wurde.[C 38]

Unter d​en Donauschwaben w​ar die Bereitschaft z​ur Denunziation i​hrer jüdischen Mitbewohner w​eit verbreitet.[C 39] Nicht n​ur den Juden, sondern a​uch den m​it „zu viel“ fremdem Blut a​us „Mischehen“ stammenden Menschen w​urde die Zugehörigkeit z​um Eigenen abgesprochen. Dass d​en Säuberungsmaßnahmen z​ur Reinigung d​er eigenen Volksgruppe d​abei auch Angehörige v​on potenziell verbündeten Ethnien (Mitglieder d​er Ustascha, kroatische SS-Freiwillige) z​um Opfer fielen, z​eigt die zunehmende Reduzierung v​on gutem Eigenem u​nd schlechtem Bösem a​uf die nationalen Merkmale v​on Sprache u​nd Herkunft. Während i​m weiteren Verlauf d​es Krieges d​ie an deutscher Seite kämpfenden Einheiten d​er anderen ethnischen Gruppen i​mmer mehr Auflösungserscheinungen zeigten, b​lieb die Kampfstärke d​er Division „Prinz Eugen“ ungebrochen. In d​er Konsequenz, m​it der d​ie „Volksdeutschen“ a​n den Kämpfen i​m ehemaligen Jugoslawien b​is zum Schluss teilnahmen, z​eigt sich d​ie besondere Bedeutung d​es ethnisch begründeten Krieges. Der vorübergehende Aufstieg d​er „Volksdeutschen“ Bevölkerung w​ar auch v​on der Mehrheit i​hrer Mitglieder m​it aller Unmenschlichkeit u​nd Härte gegenüber d​en anderssprachigen Bevölkerungsgruppen durchgesetzt u​nd verteidigt worden.[C 40] Sowohl i​n den v​on der Volksgruppenführung vollzogenen Maßnahmen a​ls auch i​n dem Verhalten d​er „Volksdeutschen“ SS-Division t​rat dabei e​in weiterer Aspekt d​es ethnischen Krieges zutage. Die Vernichtung d​es Feindes, selbst d​er fremden Zivilbevölkerung, w​urde letztendlich n​icht als Verbrechen u​nd Untat empfunden. Sie w​urde vielmehr a​ls notwendige Verteidigungsmaßnahme angesehen, u​m das Eigene z​u schützen.[C 41]

Freiwilligkeit unter dem nationalsozialistischen Regime

Die Stellenbesetzung i​n der Freiwilligen-Gebirgsdivision „Prinz Eugen“ w​urde vom SS-Führungshauptamt a​m 1. März 1942 festgelegt:[C 42]

6.) Führerstellenbesetzung erfolgt durch das Divisionskommando, das auf das Personal des serbischen Raumes und gewesene aktive deutschvölkische Offiziere Nordsiebenbürgens zurückgreift.
7.) Stellenbesetzung der Unterführer und Mannschaften durch freiwillige Stellung der deutschvölkischen Einwohner des serbischen Raumes, bei teilweiser Ergänzung durch sonstige deutschvölkische Freiwillige.

Am gleichen Tag r​ief der Volksgruppenführer Josef Janko d​azu auf, d​ass „sich a​lle Männer v​om 17. b​is zum 50. Lebensjahr […] z​um Dienst m​it der Waffe z​um Schutze unserer Wohnstätten melden. Von diesem Dienst k​ann sich keiner, d​er gesund ist, ausschließen.“[C 22] Bis z​um April 1942 hatten s​ich gemäß Schätzungen d​es Unterstaatssekretärs Martin Luther während d​er noch laufenden Werbung 10.000 b​is 15.000 Männer i​m Banat gemeldet.[C 28]

Der Chefrichter d​es Obersten SS- u​nd Polizeigerichts Günther Reinecke schrieb z​u dieser Zeit a​n Heinrich Himmler, d​ass die Division „Prinz Eugen“ k​eine Organisation v​on Freiwilligen m​ehr sei, sondern d​ass die „Volksdeutschen“ d​es serbischen Banats z​um großen Teil n​ur unter Strafandrohung d​urch die deutsche Volksgruppenleitung (später d​urch das SS-Hauptamt) d​em Ruf Folge leisten würden.[67] Auf d​en vom SS-Ergänzungsamt d​er deutschen Volksgruppe ausgestellten Einberufungsbefehlen w​urde darauf hingewiesen, d​ass eine Nichtbefolgung d​ie strengste Strafe n​ach sich zieht.[68][Anm 4] Der Chef d​es SS-Ergänzungsamtes Gottlob Berger schrieb a​m 16. Juni 1943 i​n seinem Brief a​n den persönlichen Stab d​es Reichsführers SS Rudolf Brandt: „… wenn e​ine Volksgruppe halbwegs passabel geführt wird, d​ann melden s​ich schon a​lle freiwillig, u​nd diejenigen, d​ie sich n​icht freiwillig melden, bekommen e​ben die Häuser zusammengeschlagen!“[C 43] Über d​as zahlenmäßige Verhältnis zwischen „echten“ Freiwilligen, regulär Einberufenen u​nd mit Gewalt z​um Dienst i​n der „Prinz Eugen“ gepressten „Volksdeutschen“ lassen s​ich keine zuverlässigen Angaben machen.[C 44]

Die Vertreter d​er deutschen Volksgruppe, d​ie bis z​ur jugoslawischen Kapitulation 1941 i​n der jugoslawischen Armee dienten, befanden s​ich in e​inem Dilemma. Die Tschetniks nahmen n​ur Serben auf. In d​er Batschka u​nd in d​er Baranja beanspruchte d​as national-ungarische Horthy-Regime a​lle Vorrechte e​ines souveränen Staates[69] u​nd zog wehrfähige deutschstämmige Männer z​um Kriegsdienst i​n die ungarische Armee ein. Die n​eue kroatische Regierung e​rhob gleichfalls Anspruch a​uf ihre n​euen Staatsbürger. Die wehrpflichtigen Donauschwaben standen s​omit vor d​er Alternative, „Freiwillige“ d​er deutschen Wehrmacht, o​der in e​ine gegen d​as königliche Jugoslawien gerichtete Armee eingezogen z​u werden. Die Anklage b​ei den Nürnberger Prozessen stellte allerdings fest, d​ass die „Freiwilligkeit“ u​nter den deutschen Volkszugehörigen e​ine „bloße Vorspiegelung, bewusste Täuschung u​nd Irreführung“ gewesen sei.[70]

Der Historiker Thomas Casagrande führte aus:[C 45] „Die Aufgabe des Freiwilligkeitsprinzips zugunsten der Wehrpflicht bei der Waffen-SS ist Gegenstand aller wichtigen Arbeiten über die Waffen-SS.“[71][72] So wichtig die Auseinandersetzung mit dieser Frage ist, sollte sie aber nicht zu der falschen Annahme verleiten, dass sich Wehrpflichtige grundsätzlich weniger mit ihren Aufgaben und Zielen identifizieren bzw. ihre Pflichten weniger konsequent erfüllen als Freiwillige.[73][74] Casagrande weiter: „Beides gehört zusammen: Einerseits der Zynismus und die Rigorosität, mit der die SS-Führung die Ausschöpfung des „Volksdeutschen Menschenmaterials“ betrieb, und andererseits der Schutz der dann in der Waffen-SS dienenden „Volksdeutschen“. Das eine diente der größtmöglichen quantitativen Ausdehnung der Waffen-SS, das andere war notwendig, um die Kampfbereitschaft der „Volksdeutschen“ zu erhalten. Erst die Vereinnahmung der verschiedenen deutschsprachigen ethnischen Gruppen im Zeichen des Nationalsozialismus – als Teile eines gemeinsamen deutschen Volkes – ermöglichte den Ausbau der Waffen-SS. Für die „Volksdeutschen“ war die Bereitschaft, in der Waffen-SS zu kämpfen, eng mit der Vorstellung verbunden, ihre ethnische Identität gegenüber den anderssprachigen Ethnien verteidigen zu müssen.“[C 46]

Jugoslawische Historiker u​nd Politiker, sowohl u​nter Tito a​ls auch u​nter Slobodan Milošević, vertraten d​ie Auffassung, d​ass die AVNOJ-Beschlüsse m​it einhergehender Entrechtung u​nd Vertreibung d​er deutschen Volkszugehörigen o​hne deren „Kollaboration m​it der deutschen Besatzungsmacht“ n​icht möglich gewesen wären. Ausgenommen w​aren jene Deutschen, d​ie sich d​en Partisanen angeschlossen hatten o​der mit Jugoslawen verheiratet waren. Angehörige v​on Mischehen mussten s​ich nicht verteidigen, während s​onst Deutsche a​ller Altersgruppen aufgrund i​hrer Volkszugehörigkeit automatisch schuldig waren. Die Mitwirkung anderer nationaler Minderheiten, d​ie unter Zwang o​der freiwillig d​en eigenen völkisch ausgerichteten Verbänden beitraten, w​urde nicht bestraft.[75][Anm 5]

Seit ungefähr d​em Jahre 2000 h​at bei serbischen u​nd kroatischen Historikern allerdings e​in Umdenken stattgefunden, w​as sich i​n Veröffentlichungen u​nd gemeinsamen Tagungen m​it westlichen Wissenschaftlern ausdrückt. Kroatien u​nd Slowenien h​aben mittlerweile i​hre Archive a​uch für westliche Wissenschaftler freigegeben.

Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime

1933 w​urde in d​er deutschsprachigen Zeitung Die Drau v​om 22. April a​us Osijek (Esseg) scharfe Kritik a​n dem nationalsozialistischen Regime i​m Deutschen Reich geäußert u​nd die Machtergreifung verurteilt. Apatin i​n der Batschka w​ar das geistige Zentrum d​es deutschen Katholizismus d​es Landes. Seit d​em Frühjahr 1935 erschien h​ier die d​urch ihre Ausrichtung g​egen den Nationalsozialismus über d​ie Grenzen d​es Landes bekannt gewordene u​nd auf Betreiben Deutschlands v​on den ungarischen Besatzungsbehörden 1941 verbotene katholische Wochenschrift Die Donau. Gemäß Carl Bethke konnte m​an außer i​n der Schweiz nirgendwo i​n der „Festung Europa“ s​o viel Kritik a​m NS-Regime i​n deutscher Sprache lesen.[76] Laut Slobodan Maričić w​aren bis z​u 2000 Deutsche a​n der Partisanenbewegung beteiligt.[77] Im März 1943 w​urde – verstärkt d​urch Überläufer a​us der Wehrmacht – e​ine mehrere hundert Mann starke Thälmann-Brigade aufgestellt (von d​en Serben Telmanovci genannt), ausgestattet m​it schwarz-rot-goldenen Kokarden. Kommandeur w​ar der ehemalige Spanienkämpfer Hans „Ivan“ Pichler. Sie sollte bevorzugt g​egen NDH- u​nd Tschetnik-Truppen z​um Einsatz kommen, w​urde jedoch bereits i​m November 1943 v​on Panzereinheiten d​er Wehrmacht b​ei Mikleuš vernichtet.[76][78] Dunica Labović n​ennt beispielsweise 30 deutsche Familien a​us Semlin, d​ie auf Seiten d​er Partisanen standen, darunter w​ar auch d​er Semliner Kommunist Jaša Reiter (Joahim Jaša Rajter), d​er Tito a​uf seiner Flucht a​us dem besetzten Belgrad d​as Leben gerettet h​aben soll.[79]

Thomas Casagrande k​am zu d​er Erkenntnis: „Die Kraft, s​ich der Macht d​er nationalen Merkmale v​on Sprache u​nd Herkunft z​u entziehen, s​ich der rassistischen Versuchung z​u widersetzen, besaß n​ur ein geringer Teil d​er „Volksdeutschen“ Bevölkerung.“[C 47]

Die jugoslawische Geschichtsschreibung vermied z​ur Legitimation d​er Vertreibungs-Gesetzgebung innerhalb d​er AVNOJ-Beschlüsse d​ie Erwähnung v​on Widerstand b​is in d​ie neunziger Jahre, d​a auch d​as Vermögen deutschstämmiger Gegner d​es Nationalsozialismus u​nter den Partisanen aufgeteilt worden war. Der Historiker Zoran Žiletić erklärt e​s so: „Die ruhmreiche Geschichte d​es Partisanenkrieges w​ar ohne e​ine darin eingebaute Verteufelung d​er Donauschwaben n​icht möglich u​nd ist i​mmer noch n​icht möglich.“[80]

Zweiter Weltkrieg
Rückzug von Rumänien nach Ungarn, rumänische und deutsche Soldaten mit Zivilbevölkerung auf Pferdefuhrwerken, 21. Juni 1944

Siehe Hauptartikel: Rumänien i​m Zweiten Weltkrieg

Nach Kriegsbeginn verstärkte s​ich der Einfluss Deutschlands a​uf die Banater Schwaben, v​or allem a​ls diese 1940 e​ine gewisse zwischenstaatlich abgesicherte gruppenrechtliche, v​or allem i​m Schul- u​nd Kulturbereich wirksame Autonomie erhielten. Die Banater Schwaben i​m rumänischen Teil d​es Banats wurden e​rst in d​ie rumänische Armee eingezogen, jedoch wurden gemäß d​em 1943 geschlossenen Abkommen zwischen Berlin u​nd Bukarest rumänische Staatsbürger deutscher Volkszugehörigkeit i​n die Wehrmacht, SS-Verbände u​nd Organisation Todt rekrutiert. Die Volksgruppenführung u​nter Andreas Schmidt g​ab in i​hren Aufrufen d​ie Rekrutierung jedoch n​icht als e​ine freiwillige Meldung aus, sondern a​ls eine allgemeine Aushebung d​er „wehrfähigen Männer d​er deutschen Volksgruppe“. Ende 1943 gehörten i​n Rumänien ca. 54.000 deutsche Volkszugehörige diesen Verbänden an, d​avon waren e​twa 25.000 Angehörige d​er Banater Schwaben.

Im Zweiten Weltkrieg kämpften v​iele Banater Schwaben a​ls Staatsangehörige Rumäniens i​n der rumänischen Armee e​rst an d​er Seite d​er Achsenmächte. Die ersten Einzeleintritte v​on Rumäniendeutschen i​n die Waffen-SS erfolgten zwischen 1937 u​nd 1939, a​m 1. Mai 1940 sollen e​s bereits insgesamt 110 Mann gewesen sein. Am 12. Mai 1943 schlossen Berlin u​nd Bukarest e​in Abkommen, wonach n​un „volksdeutsche“ rumänische Staatsbürger i​n die Wehrmacht u​nd SS-Verbände rekrutiert werden konnten.[81]

Mit d​em nach d​em Königlichen Staatsstreich vollzogenen Frontwechsel Rumäniens i​m August 1944 begann für Teile d​er deutschen Bewohnerschaft d​ie Flucht westwärts m​it dem a​uf dem Rückzug befindlichen deutschen Heer. Die Mehrheit d​er Banatdeutschen verblieb allerdings i​n ihrer angestammten Heimat.

Nachkriegszeit

Im Januar 1945 wurden ca. 35.000 Deutsche a​us der Region z​ur Zwangsarbeit i​n die Sowjetunion verschleppt, v​on denen v​iele 1949 n​icht mehr zurückkehrten (siehe Verschleppung v​on Rumäniendeutschen i​n die Sowjetunion). Ihr landwirtschaftlicher Besitz w​urde im März 1945 enteignet, d​rei Jahre später a​uch jene Industrie- u​nd Handwerksbetriebe, d​ie von d​er ersten Konfiskationswelle n​ach dem Frontwechsel Rumäniens verschont geblieben waren.

Im Sommer 1951 wurden anlässlich d​er Deportation i​n die Bărăgan-Steppe ca. 40.000 Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft a​us dem rumänisch-jugoslawischen Grenzraum, darunter e​twa ein Viertel Deutschstämmige, b​is 1956 i​n die östlich v​on Bukarest gelegene Bărăgan-Steppe zwangsumgesiedelt, w​ovon die meisten a​ber nach einigen Jahren wieder i​n ihre Heimat zurückkehren konnten. Hierbei w​aren kirchliche Würdenträger u​nd Intellektuelle besonderer Verfolgung ausgesetzt.[82]   Nicht n​ur Rumäniendeutsche wurden verschleppt: i​m Juni 1951 wurden 12.791 Familien a​us einer Grenzzone zwischen Rumänien u​nd Jugoslawien – w​egen des Zerwürfnisses zwischen Stalin u​nd Tito – i​n die Bărăgan-Steppe deportiert. Von d​en 40.320 betroffenen Personen w​aren 9.410 deutschstämmig; c​irca 30.000 weitere Betroffene hatten rumänische, serbische, bulgarische o​der ungarische Nationalität.

Das Volksgruppendekret v​om 20. November 1940 h​atte alle rumänischen Staatsbürger m​it deutscher Muttersprache z​u Mitgliedern d​er deutschen Volksgruppe erklärt. Das Dekret Nr. 187 z​ur rumänischen Agrarreform v​om 23. März 1945 ordnete Enteignungen für folgende Personengruppen an:

  • rumänische Staatsbürger, die Angehörige der deutschen Waffen-SS waren, mit ihren Familienangehörigen in auf- und absteigender Linie,
  • rumänische Staatsbürger, die mit der deutschen oder ungarischen Armee abgezogen sind,
  • rumänische Staatsbürger deutscher Nationalität, die der deutschen Volksgruppe angehört haben,
  • alle Personen, die auf dem Gebiet der Kultur, Politik oder Wirtschaft Hitlerische Propaganda betrieben haben und
  • der gesamte landwirtschaftliche Besitz von Personen, die sich eines Kriegsverbrechens schuldig gemacht haben.

Somit konnte d​ie deutsche Bevölkerung i​m Nachkriegsrumänien d​urch das Dekret 187, Pkt. c, kollektiv enteignet werden. Tatsächlich fielen d​urch die rumänische Agrarreform über 90 Prozent d​es gesamten landwirtschaftlichen Besitzes d​er deutschen Volksgruppe d​em Staat zu. Neben d​er kollektiven Zwangsenteignung d​er landwirtschaftlichen Güter w​ar die deutsche Bevölkerung i​n den ersten Jahren n​ach dem Zweiten Weltkrieg weiteren diskriminierenden Maßnahmen ausgesetzt. So w​aren die Deutschen d​urch die Verordnungen i​m Wahlgesetz v​om 14. Juli 1946 v​om Wahlrecht ausgeschlossen, obwohl a​lle rumänischen Staatsbürger u​nter der Regierung v​on Petru Groza o​hne Unterschied v​on Rasse, Nationalität, Sprache u​nd Religion d​ie gleichen Rechte zugesichert bekommen hatten. Erst 1948 verabschiedete d​ie Rumänische Arbeiterpartei a​uf ihrem zweiten Parteikongress e​in Maßnahmenprogramm z​u den Anliegen d​er deutschen Volksgruppe i​m Sinne d​er kommunistischen Gesellschaftslehre. 1949 erfolgte d​ie Gründung d​es Deutschen Antifaschistischen Komitees i​n Rumänien.

Die Verfassung v​om 24. September 1952 garantierte d​en nationalen Minderheiten wieder d​en Gebrauch d​er eigenen Muttersprache i​m öffentlichen Leben u​nd als Unterrichtssprache, d​ie Herausgabe v​on muttersprachlicher Literatur u​nd die Pflege e​ines eigenen Kunst- u​nd Theaterbetriebs. 1956 g​ab der rumänische Staat e​inen Großteil d​er 1945 enteigneten Häuser a​n die ehemaligen deutschen Besitzer zurück, nachdem s​chon 1954 d​ie Nachkriegsbestimmungen g​egen die Deutschen aufgehoben worden waren.[16]

1968 w​urde der Rat d​er Werktätigen deutscher Nationalität gegründet, d​er nach offizieller Propaganda d​ie Interessen d​er Minderheit i​m Staatsganzen fördern sollte. In Wirklichkeit s​chuf sich d​amit der kommunistische Staatsapparat e​ine wirksame Kontrollinstanz über d​ie 383.000 Deutschen, d​ie 1966 n​och in Rumänien lebten. Einen direkten Einfluss a​uf die deutsche Volksgruppe sicherte s​ich der kommunistische Staatsapparat a​uch über d​as deutsche Pressewesen, d​as 1968/69 gleichgeschaltet wurde. Abseits d​er kommunistischen Kulturarbeit h​atte die deutsche Volksgruppe i​m Rahmen d​er staatlich vorgegebenen Grenzen d​ie Möglichkeit, i​hre Bräuche, Feste u​nd Traditionen z​u pflegen. Die Führung d​er Kommunistischen Partei Rumäniens ließ i​n der rumänischen Öffentlichkeit verlautbaren, d​ass durch d​ie Politik d​es nationalsozialistischen Deutschlands d​ie damalige rumänische Führung Maßnahmen eingeführt hatte, d​ie „viele Werktätige deutscher Nationalität z​u Unrecht getroffen haben.“[16]

1978 vereinbarten d​ie Bundesrepublik Deutschland u​nd das rumänische Regime i​n einer gemeinsamen Erklärung Erleichterungen i​m bilateralen Reiseverkehr u​nd bei d​er Familienzusammenführung. Die Auswanderung d​er Rumäniendeutschen w​urde vom kommunistischen Regime Nicolae Ceaușescus z​ur Devisenakquisition n​och bis 1989 gefördert, w​obei die ältere Generation vielfach i​n Rumänien verblieb.[83]

Im Banat, d​em Grenzgebiet z​u Ungarn u​nd Serbien m​it der Hauptstadt Timișoara (deutsch Temeswar), s​ind deutsche Spuren h​eute nicht z​u übersehen. In kleinen Orten trifft m​an Leute, d​ie rasch v​on Deutsch a​uf Rumänisch o​der Serbisch wechseln können u​nd mit EU-Politik vertraut sind. Auf d​ie Instandhaltung d​er alten Bausubstanz w​ird geachtet, d​er Stuck vieler Häuser i​st mit deutschen Familiennamen bemalt, u​nd von d​en drei Kirchen kleiner Orte i​st die katholische seltener verfallen. Die Auswanderung u​nter den Sathmarer Schwaben w​ar schwächer ausgeprägt a​ls unter d​en Banater Schwaben, d​amit ist d​iese deutsche Minderheit i​n ihrem Siedlungsraum h​eute vergleichsweise stärker vertreten. In Rumänien lebten 1940 350.000 Donauschwaben, 2002 n​ur noch 60.000.[84] Gegenwärtig w​ird die Zahl d​er in g​anz Rumänien lebenden Deutschen a​uf etwa 15.000 geschätzt.[58]

Bewertung

Der Historiker Paul Milata merkte an, d​ass der „Eintritt [der Rumäniendeutschen i​n die Waffen-SS] a​ber weniger e​in politisch-kulturell bedingter Rausch [war], sondern d​as Ergebnis e​iner nüchternen Berücksichtigung d​er möglichen u​nd bekannten Alternativen i​m dreifachen Spannungsfeld zwischen Berlin, Moskau u​nd Bukarest. Der Eintritt i​n die Waffen-SS w​ar nicht n​ur eine Geste d​er Unterstützung NS-Deutschlands, t​rotz oder w​egen Hitler, sondern a​uch eine Reaktion a​uf das nationalistische System Rumäniens a​b 1918 u​nd ein deutliches Zeugnis g​egen die Sowjetunion stalinistischer Prägung.“[81]

Zweiter Weltkrieg

Siehe Hauptartikel: Ungarn i​m Zweiten Weltkrieg

1944 lebten e​twa 700.000 Menschen deutscher Nationalität i​n Ungarn, d​as waren 4,8 % d​er Gesamtbevölkerung. Sie w​aren in wesentlich geringerem Umfang nationalsozialistisch gesinnt a​ls die deutsche Bevölkerung d​er jugoslawischen u​nd rumänischen Gebiete, d​ie Ungarn annektiert hatte. Der Führung d​es Volksbundes d​er Deutschen i​n Ungarn folgten n​ur etwa 40 % d​er Ungarndeutschen. Hauptaufgabe d​er Volksgruppenführung w​ar die Rekrutierung v​on Soldaten für d​ie Waffen-SS. Unter großen Repressalien wurden s​eit 1941 e​twa 120.000 Deutsche a​us Ungarn für d​ie SS rekrutiert.[85]

Das Ende d​es Ersten Weltkrieges bedeutete d​ie Auflösung d​er Österreichisch-Ungarischen Monarchie. In „Rumpfungarn“ b​lieb eine deutsche Bevölkerung v​on 550.000 Personen, d​ie sich i​m Wesentlichen a​uf drei Gebiete konzentrierte: a​uf die Schwäbische Türkei (süd-ungarische Komitate), a​uf das ungarische Mittelgebirge u​nd auf e​inen schmalen Streifen entlang d​er österreichischen Grenze. Der Anteil d​er Deutschen i​n Ungarn s​ank von 10 % a​uf 5–6 %.

Nach d​em Frieden v​on Trianon setzte erneut e​ine Magyarisierung d​er Minderheiten ein, d​ie in d​er Idee e​ines einheitlichen Nationalstaates wurzelte. Die Beurteilung d​er Situation seitens d​er Ungarndeutschen w​ar uneinheitlich. Der 1924 gegründete Ungarländisch-Deutsche Volksbildungsverein u​nter Jakob Bleyer versuchte d​as ungarländische Deutschtum d​urch bewusste Volkstum- u​nd Kulturpflege geistig z​u sammeln u​nd seine i​m Vertrag v​on Trianon garantierten Minderheitsrechte v​or allem i​m Schulwesen z​u verteidigen. Bleyer, d​er die deutsche Nationalität innerhalb d​er ungarischen Nation zusammenführen wollte, glaubte d​amit ebenso d​er Erfüllung d​es ungarischen Staatsgedankens w​ie der Pflicht gegenüber d​em Volkstum dienen z​u können. Er scheiterte a​n den Gegenkräften d​es ungarischen Nationalismus, d​er selbst d​ie Minderheits-Nationalität i​m Sinne Bleyers ablehnte. Sein Tod i​m Dezember 1933 machte d​as ungarländische Deutschtum, d​amit auch d​ie Donauschwaben, praktisch führerlos.[86]  [87]

Der 1938 gegründete, nationalsozialistisch orientierte Volksbund d​er Deutschen i​n Ungarn u​nter Franz Anton Basch übte wachsenden Druck a​uf die Ungarndeutschen z​um Wehrdienst i​n den Verbänden d​er Waffen-SS aus.[88]

Nachkriegszeit

Das zwischen d​en Alliierten geschlossene Potsdamer Abkommen s​ah die Vertreibung d​er Donauschwaben a​us Ungarn n​ach Deutschland o​der Österreich vor. Als Folge wurden zwischen 1945 u​nd 1948 c​irca 250.000 – etwa j​eder zweite – Ungarndeutsche enteignet u​nd vertrieben. Mehrere Zehntausend Ungarndeutsche wurden i​n Viehwagen z​ur Zwangsarbeit i​n Arbeitslager i​n die Sowjetunion gebracht. Die verbliebenen Deutschen, darunter a​uch die Donauschwaben, bekamen e​rst ab 1950 Personalausweise. 1955 w​urde der Verband d​er Ungarndeutschen gegründet.

Die Donauschwaben i​n Ungarn unterlagen erneut e​iner starken Magyarisierung: Es g​ab kaum Deutschunterricht, s​o dass e​ine „stumme Generation“ aufwuchs, d​ie der deutschen Sprache n​icht mächtig w​ar oder n​ur ein w​enig die Mundart verstand. Ab Mitte d​er 1980er Jahre w​urde in mehreren Schulen Deutschunterricht eingeführt, u​nd wissenschaftliche Arbeiten i​m Bereich Volkskunde u​nd Mundarten wurden ermöglicht. Nach d​er Wende wurden Vereine gebildet, u​nd im November 1995 entstanden 164 deutsche Selbstverwaltungen. Ähnlich w​ie die anderen Minderheiten s​ind die i​n Ungarn verbliebenen Donauschwaben h​eute sprachlich u​nd kulturell weitgehend integriert. In Ungarn lebten 1940 650.000 Donauschwaben, 1990 n​ur noch 220.000.[58][84]

Andere Länder

Nach d​er Flucht a​us dem Banat siedelten a​b 1948 einige Banater Schwaben i​n Frankreich, w​ie beispielsweise i​n dem Bergdorf La Roque-sur-Pernes i​n der Département Vaucluse.

1951 z​ogen etwa 500 Familien n​ach Brasilien, w​ie beispielsweise i​n die Siedlung Entre Rios b​ei Guarapuava i​n Paraná, d​ie in fünf Dörfer geteilt i​st und ungefähr 2.500 Einwohner hat. In diesen Siedlungen w​ird Deutsch gesprochen; überlieferte Feste w​ie Maibaum stehlen o​der Kirchweihball werden v​on traditioneller Musik u​nd Tanzgruppen begleitet.

Bewertung

Von d​en 1,4 Millionen (andere Quellen besagen 1,5 Mio.) Donauschwaben d​es Jahres 1940, bzw. v​on den 1.235.000, d​ie Krieg, Vertreibung u​nd Internierung überlebt hatten, l​eben nach d​em Stand d​es Jahres 2000 n​och etwa 40 %, a​lso 490.000. Die überwiegende Mehrheit d​er nach 1945 Überlebenden, e​twa 810.000 Personen, h​at besonders a​b 1970 u​nd verstärkt b​is 1990 i​m deutschen Sprachraum e​ine neue Heimat gefunden, d​avon etwa 660.000 i​n Deutschland u​nd etwa 150.000 i​n Österreich. Für d​ie Aussiedlung n​ach Übersee (schon a​b 1920) i​st von folgenden Zahlen auszugehen: USA 70.000, Kanada 40.000, Brasilien 10.000, Argentinien 6.000 u​nd Australien 5.000. Weltweit s​ind weitere 10.000 Donauschwaben i​n sonstigen Ländern sesshaft geworden.[89] Donauschwäbische Rückwanderer pflegen Sprache u​nd Brauchtum i​n zahlreichen Vereinen.

Kultur

Sprache

Bedingt d​urch die Herkunft d​er Siedler w​eist das Donauschwäbische v​or allem rheinfränkische, bairische, moselfränkische u​nd alemannische Elemente i​n verschiedenen Variationen u​nd mit zahlreichen Überschneidungen auf. Die wichtigsten Kontaktsprachen d​es Donauschwäbischen s​ind Kroatisch/Serbisch, Rumänisch, Ungarisch, Französisch u​nd Türkisch. Es wurden zahlreiche Wörter d​er Alltagssprache a​us den jeweiligen Kontaktsprachen entlehnt,[90] s​o zum Beispiel d​as ungarische néni (deutsch Tante), Paprikasch a​us dem Serbischen, u​nd Sarma o​der Pekmes (bis z​ur Honigdicke eingekochter Saft d​er Weintraube) a​us dem Türkischen.

Von d​en rund 200.000 donauschwäbischen Siedlern i​m 18. u​nd 19. Jahrhundert s​ind nach Schätzungen v​on Josef Volkmar Senz[91] e​in Drittel fränkischer, pfälzischer, hessischer u​nd moselfränkischer Herkunft, e​in Drittel bairischer u​nd ein Viertel schwäbischer bzw. a​uch badischer u​nd elsässischer Herkunft. Die restlichen a​cht Prozent s​ind Franzosen, Italiener, Spanier u​nd andere Ethnien. Der Anteil d​er Lothringer l​ag bei e​twa zehn Prozent. Hinzu treten a​uf der Zeitachse d​es Sprachausgleichs a​uch bedingt d​urch die unterschiedlichen Ankunftszeiten d​er einzelnen Dialekte Verschiebungen auf.[92]

Beispiele
  • In Mercydorf, heute Carani, wurden 1734 zuerst Italiener angesiedelt, dann Deutsch-Lothringer, und nach dem Siebenjährigen Krieg (1756–1763) schließlich Militärsiedler aus Böhmen, Mähren und Österreich, danach westdeutsche Einwanderer vom Rhein, von der Mosel und der Saar, so dass 1774 die Moselfranken in der Mehrheit waren. In der dritten Siedlungsperiode kamen im Jahre 1774 viele Pfälzer Kolonisten, worauf sich eine pfälzische Ausgleichsmundart herausbildete.
  • Von den Ansiedlern in Hatzfeld, heute Jimbolia, stammten 44 % aus dem Raum Trier, 25 % aus Luxemburg, 17 % aus dem Sauerland in Westfalen, 7 % aus Lothringen, 4 % aus der Pfalz und 3 % aus dem Bistum Mainz. Letztlich setzte sich hier eine rheinfränkische Mundart mit starkem moselfränkischen Einfluss durch.

Traditionen

Eine f​este Einrichtung b​ei den Donauschwaben i​st das Kirchweihfest. Die donauschwäbische Kultur w​ird auch i​n Tänzen weitergegeben, welche b​ei Kirchweih-Aufmärschen v​on Trachtenpaaren z​u traditioneller Blasmusik aufgeführt werden. Die Donauschwäbische Tanz- u​nd Folkloregruppe Reutlingen i​st eine d​er ältesten donauschwäbischen Tanzgruppen.

Persönlichkeiten

Die Dichter Nikolaus Lenau u​nd Adam Müller-Guttenbrunn s​owie der Maler Stefan Jäger s​ind Identifikationsgestalten d​er Donauschwaben. Leopold Ružička, Stefan Hell u​nd Herta Müller s​ind Nobelpreisträger.

Bundesvorsitzender d​er Landsmannschaft d​er Donauschwaben i​st derzeit Hans Supritz.

Weitere bekannte Donauschwaben s​ind in d​er Liste donauschwäbischer Persönlichkeiten z​u finden.

Dokumentations- und Gedenkstätten

Das a​m 1. Juli 1987 i​n Tübingen gegründete Institut für donauschwäbische Geschichte u​nd Landeskunde i​st eine d​em Innenministerium Baden-Württemberg unmittelbar nachgeordnete Forschungseinrichtung, d​ie sich m​it historisch-genetischer Siedlungsforschung, Demographie/Sozialgeographie, Dialektforschung/Sprachwissenschaft, Kulturwissenschaft/Literaturwissenschaft, neuere Geschichte u​nd Zeitgeschichte d​er Donauschwaben befasst. Seit d​em 1. September 2008 i​st Reinhard Johler Leiter d​es Instituts.[93]

Die Stiftung Donauschwäbisches Zentralmuseum i​n Ulm h​at seit Juli 1998 d​ie Aufgabe, d​ie kulturelle Tradition u​nd das Kulturgut d​er Donauschwaben z​u bewahren, i​ndem sie Geschichte, Kultur u​nd Landschaft umfassend dokumentiert, Kulturgut sammelt u​nd präsentiert s​owie der landes- u​nd volkskundlichen Forschung über d​ie donauschwäbischen Herkunftsgebiete zugänglich macht. Sie s​oll zugleich d​as Wissen über d​ie südöstlichen Nachbarn verbreiten u​nd vertiefen, u​m auf d​iese Weise e​inen Beitrag z​ur Verständigung i​n Europa z​u leisten. Zu diesem Zweck betreibt d​ie Stiftung d​as Museum i​m Reduit Obere Donaubastion d​er Bundesfestung i​n Ulm.

Das Museum z​eigt auf 1500 m² d​ie Geschichte d​er Donauschwaben i​n der Dauerausstellung Räume, Zeiten, Menschen i​n 26 Abteilungen d​as Leben dieser Volksgruppe i​n der Vielvölkerregion Südosteuropa. Vorstandsvorsitzende i​st derzeit d​ie Bürgermeisterin d​er Stadt Ulm, Sabine Mayer-Dölle.[94]

In Sindelfingen befindet s​ich seit 1970 d​as Haus d​er Donauschwaben, d​as Kontakte z​u Donauschwaben u​nd deren Nachkommen i​n Europa, i​n den USA, i​n Kanada, Argentinien, Brasilien, Südafrika u​nd Australien unterhält.[95] Seit 2019 strebt d​as Haus u​nter dem Vereinsvorsitzenden Raimund Haser e​ine konzeptionelle u​nd bauliche Erweiterung an, hierzu investieren d​as Land Baden-Württemberg u​nd die Stadt Sindelfingen 1,3 Millionen Euro.[96]

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić, d​er Vorsitzende d​er Landsmannschaft Hans Supritz u​nd Erzbischof Robert Zollitsch weihten i​m Mai 2017 i​n Bački Jarak e​ine Gedenkstätte ein, d​ie an d​ie Entrechtung, d​ie Internierung u​nd das Sterben d​er Donauschwaben i​n der Vojvodina v​on 1944 b​is 1948 erinnern soll.[97] Die Inschrift d​es Mahnmals hält fest, d​ass im Lager Bački Jarak zwischen Ende 1944 u​nd 1946 a​ls Folge v​on „Hunger, Krankheiten u​nd Misshandlungen“ e​twa 6500 „deutsche Zivilisten“ u​ms Leben kamen, „hauptsächlich Frauen u​nd Kinder“.[98]

Wappen

Das „Wappen d​er Donauschwaben“ – 1950 v​on Hans Diplich gestaltet – w​ird von d​er Landsmannschaft d​er Donauschwaben[99] u​nd der Landsmannschaft d​er Banater Schwaben[100] a​ls Logo geführt.

Siehe auch

Quellen zur donauschwäbischen Ahnenforschung

Deutschland
  • Institut für Auslandsbeziehungen (Stuttgart), Kirchenbücher Banater Ortschaften als Microfilme
  • Franz Wilhelm, Josef Kallbrunner: Quellen zur deutschen Siedlungsgeschichte in Südosteuropa (= Schriften der Deutschen Akademie. Heft 11). Ernst Reinhardt, München / Basel 1936 (Bayr. Staats-Bibliothek, Signatur: Germ.g.602 b-11).
  • Stefan Stader: Sammelwerk donauschwäbischer Kolonisten. Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher e. V. (AKdFF)
  • Donauschwäbische Kulturstiftung, (Arbeitskreis Dokumentation): Leidensweg der Deutschen im kommunistischen Jugoslawien, Band I–IV,
  • Hans J. Prohaska: Die Banater Schlafkreuzerrechnungen Familiengeschichtliche Quellen zur banater Ahnenforschung u. Siedlungsgeschichte 1766–1804. III. 1982 LXVII. Park Ridge, S. 664 (IFA-Stuttgart Bibliothek, Signatur: 5/1032).
Österreich
Luxemburg

Literatur

  • Hans Gehl: Donauschwäbische Lebensformen an der mittleren Donau. Interethnisches Zusammenleben und Perspektiven. Elwert, Marburg 2003, ISBN 3-7708-1228-X, S. 330.
  • Zoran Janjetović: Die Donauschwaben in der Vojvodina und der Nationalsozialismus. In: Mariana Hausleitner, Harald Roth (Hrsg.): Der Einfluss von Nationalsozialismus auf Minderheiten in Ostmittel- und Südeuropa. IKS, München 2006, ISBN 3-593-37234-7, S. 219–235 (freenet-homepage.de).
  • Thomas Casagrande: Die Volksdeutsche SS-Division „Prinz Eugen“ – Die Banater Schwaben und die nationalsozialistischen Kriegsverbrechen. Campus, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-593-37234-7, S. 194 ff.
  • Immo Eberl, Konrad G. Gündisch, Ute Richter, Annemarie Röder, Harald Zimmermann: Die Donauschwaben. Deutsche Siedlung in Südosteuropa, Ausstellungskatalog, Wissenschaftliche Leitung der Ausstellung Harald Zimmermann, Immo Eberl, und Mitarbeiter Paul Ginder. Innenministerium Baden-Württemberg, Sigmaringen 1987, ISBN 3-7995-4104-7, S. 318.
  • Donauschwäbische Geschichte. Donauschwäbische Kulturstiftung, München.
    • Band 1: Oskar Feldtänzer Hg.: Das Jahrhundert der Ansiedlung 1689–1805. ISBN 3-926276-69-X.
    • Band 2: Ingomar Senz, Rudolf Fath, Friedrich Gottas: Wirtschaftliche Autarkie und politische Entfremdung 1806 bis 1918. Universitas-Verlag, 1997, ISBN 3-8004-1347-7.
    • Band 3: Georg Wildmann: Die Tragödie der Selbstbehauptung im Wirkfeld des Nationalismus der Nachfolgestaaten 1918–1944. 2010, ISBN 978-3-926276-73-5.
    • Band 4: Georg Wildmann: Flucht – Vertreibung – Verfolgung – Genozid. Der Leidensweg ab 1944. 2015, ISBN 978-3-926276-94-0.
  • Gerhard Seewann: Geschichte der Deutschen in Ungarn.
    • Band 1: Vom Frühmittelalter bis 1860. Herder-Institut, Marburg 2012, ISBN 978-3-87969-373-3.
    • Band 2: Geschichte der Deutschen in Ungarn, 1860 bis 2006. Band 2, Herder-Institut, Marburg 2012, ISBN 978-3-87969-374-0.
  • Mariana Hausleitner: Der Einfluss des Nationalsozialismus bei den Donauschwaben im rumänischen und serbischen Banat. Reihe: Multikulturelles Banat, 1. In: Spiegelungen. Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas. Heft 2, Jg. 9, Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Universität München IKGS, München 2014.
  • Mariana Hausleitner: Die Donauschwaben 1868–1948. Ihre Rolle im rumänischen und serbischen Banat. Steiner, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-515-10686-3.
  • Mathias Beer, Reinhard Johler, Christian Marchetti (Hrsg.): Donauschwaben und andere. Tübinger Südosteuropaforschung. Tübingen 2015, ISBN 978-3-932512-73-5 (PDF)
Belletristik
  • Slobodan Šnajder: Die Reparatur der Welt. Roman. Aus dem Kroatischen übersetzt von Mirjana Wittmann und Klaus Wittmann. Paul Zsolnay Verlag im Carl Hanser Verlag, München 2019, ISBN 978-3-55205-924-5. Originalausgabe unter dem Titel: Doba Mjedi. Tim Press, Zagreb 2015.

Rundfunkberichte

Anmerkungen

  1. Die Bedingungen auf den privaten Gütern waren in der Regel für die Siedler ungünstiger als auf den Kameralgütern (vgl. Casagrande S. 102)
  2. Am Ende des Ersten Weltkrieges 1918 wurde Hatzfeld von Serbien besetzt und erhielt den Namen Žombolj. Die offizielle Angliederung an das Königreich Jugoslawien erfolgte durch den Vertrag von Trianon. Mit der Belgrader Konvention vom 24. November 1923 erfolgte eine Grenzbereinigung, wodurch Hatzfeld an Rumänien fiel. Unter rumänischer Verwaltung erfolgte 1924 eine weitere Namensänderung in Jimbolia.
  3. Die „Banater Staatswache“ arbeitete mit den deutschen Besatzungsbehörden zusammen und wird im Bundesarchiv als „Grenz und Wacheinheit der SS“ geführt wird (Quelle: Bundesarchiv, N 756 Nachlass Wolfgang Vopersal, Bandfolge 3.3.4 Grenz- und Wacheinheiten der SS, 325a, dort unter Banater Schwaben).
  4. Die vom ehemaligen Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte herausgegebene Dokumentation Das Schicksal der Deutschen in Jugoslawien wird von Historikern kritisch betrachtet, so schreibt Mathias Beer: „Mit Blick auf die Außenpolitik sollte [die Dokumentation] einen Beitrag zur deutschen Schuldrelativierung und damit der Schuldminimierung leisten.“ (vgl. Mathias Beer: Im Spannungfeld von Politik und Zeitgeschichte. Das Großforschungsprojekt „Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa“, Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Heft 3, München-Berlin, Jahrgang 46 (1998), S. 345–389.; PDF; 2,1 MB) Es sei darauf hingewiesen, dass es sich bei dem dort angeführten Dokument 177E um die Abschrift eines Einberufungsbefehls handelt.
  5. So zum Beispiel die Magyaren der Batschka, die als ungarische Staatsbürger Serben vertrieben, oder die Kosovo-Albaner als Staatsbürger in Großalbanien, einem von Italien und Deutschland gegründeten und fremdgesteuerten Staat. Unbeschadet blieben auch die bulgarischen Minderheiten in Südserbien oder die kroatische Nation, deren Kollaboration mit dem Ustascha-Regime weitgehend unverfolgt blieb. Eine ähnliche Kollektivstrafe mit Folgen erlitten ausgerechnet jene Serben, die 1941 aus dem Kosovo vertrieben wurden. Ihnen entzog Tito ebenso das Heimatrecht mit der Begründung, sie hätten sich 1941 dem „antikommunistisch orientierten“ Tschetnik-Widerstand im Kosovo angeschlossen, unabhängig davon, dass es zu jener Zeit in dieser Region keine andere Organisation gab, der sie sich zum Schutz ihres Lebens hätten anschließen können. (vgl. Miodrag Zečević: Pogubna istorijska amnezija (deutsch Der verhängnisvolle Verlust des historischen Gedächtnisses). In: Jedan svet na Dunavu, aus Borba vom 24. Juli 1992. Tiker, Belgrad 1996, S. 204 (serbisch).)

Einzelnachweise

  1. gbv.de, Gemeinsamer Bibliotheksverbund, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Johannes Hürther: Rezension: Casagrande, Thomas: Die volksdeutsche SS-Division „Prinz Eugen“ – Die Banater Schwaben und die nationalsozialistischen Kriegsverbrechen. ISBN 3-593-37234-7, 18. Dezember 2003, S. 8.
  2. Mathias Beer: Flucht und Vertreibung der Deutschen. Voraussetzungen, Verlauf, Folgen. München, 2011, ISBN 978-3-406-61406-4, S. 86.
  3. Ingomar Senz: Die Donauschwaben. Langen Müller, 1994, S. 126 f.
  4. genealogy.net, Herkunft der Donauschwaben
  5. Immo Eberl, Konrad G. Gündisch, Ute Richter, Annemarie Röder, Harald Zimmermann: Die Donauschwaben. Deutsche Siedlung in Südosteuropa, Ausstellungskatalog, Wissenschaftliche Leitung der Ausstellung Harald Zimmermann, Immo Eberl, und Mitarbeiter Paul Ginder. Innenministerium Baden-Württemberg, Sigmaringen 1987, ISBN 3-7995-4104-7, S. 262–265 (Internetveröffentlichung).
  6. Edgar Hösch, Karl Nehring, Holm Sundhaussen, Konrad Clewing: Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. UTB, 2004, ISBN 3-8252-8270-8, S. 770, hier S. 201.
  7. Uwe Andersen, Woyke Wichard (Hrsg.): Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. 5., aktualisierte Auflage. Leske + Budrich, Opladen, 2003, bpb.de (Bundeszentrale für politische Bildung)
  8. zajednica-nijemaca.org (Memento vom 1. September 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,1 MB), Vladimir Geiger: Sudbina Jugoslavenskih Nijemaca u Hrvatskoj i Srpskoj književnosti, Zagreb, 2009, S. 6.
  9. Holm Sundhaussen, in: „Zavičaj na Dunavu“ (deutsch Daheim an der Donau), Muzej Vojvodine, Novi Sad 2009, S. 99.
  10. Borislav Jankulov: Naseljavanje Vojvodine, Novi Sad, Matica Srpska 1961, S. 62.
  11. Mile Milosavljevic: Srpski velikani (deutsch Serbische Riesen), JRJ Publishers, Zemun-Belgrade, 2006.
  12. Dušan Šimko: Vorlesung: Politische Geographie der Balkanländer, Universität Basel, 30. September 2009, Word-Dokument
  13. Ingomar Senz: Die Donauschwaben. Langen-Müller, 1994, ISBN 3-7844-2522-4, S. 18.
  14. Anton Scherer: Suevia-Pannonica. Donauschwäbisches Bibliographisches Archiv, Graz 2009, ISBN 978-3-901486-21-0, S. 29.
  15. deposit.ddb.de, Deutsche Nationalbibliothek, Alina Teslaru-Born: Ideen und Projekte zur Föderalisierung des Habsburgischen Reiches mit besonderer Berücksichtigung Siebenbürgens 1848–1918, Inauguraldissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie im Fachbereich Geschichtswissenschaften der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität zu Frankfurt am Main, 2005, S. 399, hier S. 12, 1.2. Die südslawische Frage.
  16. donauschwaben.net (PDF; 7,8 MB), Peter Wassertheurer: Geschichte der deutschen Volksgruppen in Südosteuropa. Ansiedlung, Nationales Zusammenleben, Vertreibung, Integration. Selbstverlag, Wien, 2008.
  17. Klaus Bußmann, Elke Anna Werner: Europa im 17. Jahrhundert: ein politischer Mythos und seine Bilder. Kunstgeschichte, Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 2004, ISBN 3-515-08274-3, S. 436, hier S. 49.
  18. newsclick.mobbing-gegner.de@1@2Vorlage:Toter Link/newsclick.mobbing-gegner.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) , Jens Berger: Selbstbestimmung. 4. April 2008.
  19. hoelzel.at (Memento vom 20. Juni 2016 im Internet Archive), Verlag Ed. Hölzel, Bernd Vogel, Birgit Wallner-Strasser: Durch die Zeiten, Geschichte 4. Klasse. Lehrerheft, 2008, Schulbuchnummer: 135378.
  20. donauschwaben-bayern.de (PDF; 766 kB): Wer sind die Donauschwaben?
  21. Anton Scherer: Suevia-Pannonica. Donauschwäbisches Bibliographisches Archiv, Graz 2009, ISBN 978-3-901486-21-0, S. 49.
  22. wirtschaftsblatt.at (Memento vom 14. Januar 2013 im Webarchiv archive.today), Wirtschaftsblatt, Herbert Geyer: Erbe der römischen Reichsteilung, 16. Juli 2009, abgerufen am 7. November 2011.
  23. Hans-Ulrich Wehler: Nationalitätenpolitik in Jugoslawien. Band 3 von Sammlung Vandenhoeck, Vandenhoeck & Ruprecht, 1980, ISBN 3-525-01322-1, S. 164, hier S. 10, (Internetveröffentlichung)
  24. Bernd Robionek: Ethnische Ökonomie im politischen Spannungsfeld. Das deutsche Genossenschaftswesen in der Vojvodina (1922–41). Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2019, ISBN 978-3-33910-726-8.
  25. Zoran Janjetović: Die Donauschwaben in der Vojvodina und der Nationalsozialismus. In: Mariana Hausleitner, Harald Roth (Hrsg.): Der Einfluss von Faschismus und Nationalsozialismus auf Minderheiten Ostmittel- und Südosteuropa, IKGS Verlag, München, 2006, ISBN 3-9809851-1-3, S. 219–235.
  26. banat.de, Richard Weber: Die Turbulenzen der Jahre 1918–1919 in Temeschburg
  27. Paul Milata: Zwischen Hitler, Stalin und Antonescu. Rumäniendeutsche in der Waffen-SS. Böhlau-Verlag, Wien 2007, ISBN 978-3-412-13806-6, S. 22.
  28. Anneli Ute Gabanyi: Geschichte der Deutschen in Rumänien, ursprünglich erschienen in Bundeszentrale für politische Bildung: Informationen zur politischen Bildung, Heft 267 Aussiedler
  29. Stephan Olaf Schüller: Für Glaube, Führer, Volk, Vater- oder Mutterland?: die Kämpfe um die deutsche Jugend im rumänischen Banat (1918–1944). Band 9 von Studien zur Geschichte, Kultur und Gesellschaft Südosteuropas. LIT Verlag, Münster 2009, ISBN 978-3-8258-1910-1, S. 558, Internetveröffentlichung
  30. Johann Böhm: Die Deutsche Volksgruppe in Jugoslawien 1918–1941. Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main 2009, S. 339.
  31. Michael Portmann, Arnold Suppan: Serbien und Montenegro im Zweiten Weltkrieg (1941–1944e/45). In: Österreichisches Ost- und Südosteuropa-Institut (Hrsg.): Serbien und Montenegro: Raum und Bevölkerung, Geschichte, Sprache und Literatur, Kultur, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Recht. LIT Verlag, Münster 2006, ISBN 3-8258-9539-4. S. 274–275.
  32. Gabriele Vasak: Den Dritten das Brot. Septime Verlag, 2016, ISBN 3-903061-40-9, S. 75.
  33. Akiko Shimizu: DIE DEUTSCHE OKKUPATION DES SERBISCHEN BANATS 1941–1944. Münster 2003, ISBN 3-8258-5975-4, S. 233f.
  34. Michael Portmann, Arnold Suppan: Serbien und Montenegro im Zweiten Weltkrieg. In: Österreichisches Ost- und Südosteuropa-Institut : Serbien und Montenegro: Raum und Bevölkerung – Geschichte – Sprache und Literatur – Kultur – Politik – Gesellschaft – Wirtschaft – Recht. LIT Verlag 2006, S. 277 f.
  35. Klaus Schmider: Auf Umwegen zum Vernichtungskrieg? Der Partisanenkrieg in Jugoslawien, 1941–1944. In: R.D. Müller, H.E. Volkmann, (Hrsg. im Auftrag des MGFA): Die Wehrmacht: Mythos und Realität. Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 910 ff.
  36. Martin Seckendorf, Günter Keber: Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus in Jugoslawien, Griechenland, Albanien, Italien und Ungarn (1941–1945) (= Europa unterm Hakenkreuz. Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus (1938–1945), Band 6). Hüthig, Berlin, 1992; Decker/Müller, Heidelberg 2000, ISBN 3-8226-1892-6, S. 438, hier S. 36.
  37. Johann Böhm: Die deutschen Volksgruppen im Unabhängigen Staat Kroatien und im serbischen Banat. Ihr Verhältnis zum Dritten Reich 1941–1944. (Memento vom 18. Januar 2016 im Internet Archive) Peter Lang, 2013, ISBN 978-3-631-63323-6, S. 14, 22.
  38. ooe.donauschwaben.net (Memento vom 7. Februar 2015 im Internet Archive) (PDF; 392 kB), Georg Wildmann: Die gescheiterte Evakuierung der Westbanater Schwaben. Ein Teilaspekt der Tragödie der Donauschwaben. In: Mitteilungen der Landsmannschaft der Donauschwaben in Oberösterreich. (37) 2004, S. 12.
  39. Arnold Suppan: Hitler – Beneš – Tito: Konflikt, Krieg und Völkermord in Ostmittel- und Südosteuropa. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2014, ISBN 3-7001-7560-4, S. 1324.
  40. Mathias Beer: Flucht und Vertreibung der Deutschen. Voraussetzungen, Verlauf, Folgen. München, 2011, ISBN 978-3-406-61406-4, S. 205, hier S. 91.
  41. Zoran Janjetović, Die Konflikte zwischen Serben und Donauschwaben. S. 162 In „Der Einfluss von Nationalsozialismus auf Minderheiten in Ostmittel- und Südeuropa“, Herausgeber: Mariana Hausleitner und Harald Roth, IKS Verlag, München, 2006 (Wissenschaftliche Reihe „Geschichte und Zeitgeschichte“ der Ludwig-Maximilians-Universität München Band 107: Herausgegeben von Edgar Hösch, Thomas Krefeld und Anton Schwob)
  42. Branko Petranović, Momčilo Zečević: Jugoslovenski federalizam: ideje i stvarnost : tematska zbirka dokumenata. Belgrad 1987, S. 145 ff.
  43. Michael Portmann: Politik der Vernichtung. In: Danubiana Carpathica. Band 1, 2007, S. 342ff.
  44. drustvosns.org (Memento vom 26. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 52 kB), Gesellschaft für serbisch-deutsche Zusammenarbeit, Zoran Janjetović: Das Verschwinden der Jugoslawien-Deutschen.
  45. Michael Portmann: Kommunistische Abrechnung mit Kriegsverbrechern, Kollaborateuren,'Volksfeinden' und'Verrätern' in Jugoslawien während des Zweiten Weltkriegs und unmittelbar danach (1943–1950), GRIN Verlag, 2007, ISBN 978-3-638-70864-7, S. 184, hier S. 95.
  46. Österreichische Historiker-Arbeitsgemeinschaft für Kärnten und Steiermark: Völkermord der Tito-Partisanen 1944–1948. Hartmann, Graz 1990, ISBN 3-925921-08-7, S. 169 ff.
  47. Foreign Relations of the United States – Diplomatic Papers 1946 Vol. V, S. 135.
  48. Michael Portmann: Kommunistische Abrechnung mit Kriegsverbrechern, Kollaborateuren,'Volksfeinden' und'Verrätern' in Jugoslawien während des Zweiten Weltkriegs und unmittelbar danach (1943–1950). GRIN Verlag, 2007, ISBN 978-3-638-70864-7, S. 184, hier S. 99.
  49. Zoran Janjetovic: Die Konflikte zwischen Serben und Donauschwaben. Belgrad, 2004.
  50. Anton Scherer: Geschichte der donauschwäbischen Literatur. München, 2003, ISBN 3-926276-51-7, S. 134.
  51. Herbert Prokle: Der Weg der deutschen Minderheit Jugoslawiens nach Auflösung der Lager 1948. München 2008, ISBN 978-3-926276-77-3, S. 144, hier S. 14.
  52. Dieter Blumenwitz, Rechtsgutachten über die Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien 1944–1948, Sonderausgabe: Juristische Studien, München 2002, S. 64.
  53. Arbeitskreis Dokumentation: Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien 1944–1948. Die Stationen eines Völkermords. München 1998, S. 314. In: Central and Eastern European Online Library, Michael Portmann: Communist Retaliation and Persecution on Yugoslav Territory During and After World War II (1943–1950). Currents of History (Tokovi istorije), Ausgabe 12, 2004, S. 45–74, in englischer Sprache.
  54. Mathias Beer: Flucht und Vertreibung der Deutschen. Voraussetzungen, Verlauf, Folgen. München, 2011, ISBN 978-3-406-61406-4, S. 205, hier S. 93.
  55. Hans-Ulrich Wehler: Nationalitätenpolitik in Jugoslawien. Band 3 von Sammlung Vandenhoeck, Vandenhoeck & Ruprecht, 1980, ISBN 3-525-01322-1, S. 164, hier S. 93–94, (Internetveröffentlichung)
  56. Michael Portmann: Die kommunistische Revolution in der Vojvodina 1944–1952: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2008, ISBN 978-3-7001-6503-3, S. 554, hier S. 353.
  57. Walter Engel: Fremd in der Heimat: Aussiedler aus Ost- und Südosteuropa unterwegs nach Deutschland, Ausgabe 2. Gerhart-Hauptmann-Haus (Düsseldorf), Deutsch-Osteuropäisches Forum. Laumann-Verlag, Dülmen 1993, S. 189, hier S. 24.
  58. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Auslandsdeutsche
  59. Milovan Đilas: Revolucionarni rat. Književne novine, Belgrad, 1990, S. 410, in serbischer Sprache
  60. Marie-Janine Calic: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert, C. H. Beck, München, 2010, S. 179.
  61. Hans-Ulrich Wehler: Nationalitätenpolitik in Jugoslawien, Vandenhoeck & Ruprecht, 1980, ISBN 3-525-01322-1, S. 164, hier S. 59f.
  62. Zoran Janjetovic: The Disappearance of the Germans From Yugoslavia: expulsion or emigration? In: Tokovi istorije 1-2, 2003, S. 74, in englischer Sprache
  63. Michael Portmann, Arnold Suppan: Serbien und Montenegro im Zweiten Weltkrieg. In: Österreichisches Ost- und Südosteuropa-Institut: Serbien und Montenegro: Raum und Bevölkerung – Geschichte – Sprache und Literatur – Kultur – Politik – Gesellschaft – Wirtschaft – Recht, LIT Verlag, Münster, 2006, ISBN 3-8258-9539-4, S. 278.
  64. faz.net, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Reinhard Olt: Vor den Augen der Welt – Die Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien 1944 bis 1948. Ausgabe 113 vom 15. Mai 2004, S. 8.
  65. Jacob Steigerwald: Profile of an Americanized Danube Swabian: ethnically cleansed under Tito. Translation & Interpretation, Littleton, 2001, ISBN 0-9615505-4-6, S. 283, hier S. 6, in englischer Sprache
  66. zaoerv.de (PDF; 14,8 MB), Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Boehmer und Walter: Völkerrechtliche Praxis der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1955, 1963, S. 280–281.
  67. George H. Stein, The Waffen-SS, Hitler's Elite Guard at War 1939–1945, Cornell University, 1966, S. 330, hier S. 171.
  68. Dokument 177E Einberufungsbefehl des Ergänzungsamtes der deutschen Volksgruppe. In: Bundesministerium für Vertriebene (Hrsg.): Das Schicksal der Deutschen in Jugoslawien. Bonn 1961.
  69. Josip Mirnić: Sistem fašističke okupacije u Bačkoj i Baranji (deutsch Das System der faschistischen Okkupation in der Batschka und Baranya). Matica Srpska, Novi Sad 1963, S. 5 (serbisch).
  70. Das Urteil im Wilhelmstraßen-Prozess. Der amtliche Wortlaut der Entscheidung im Fall Nr. 11 des Nürnberger Militärtribunals gegen von Weizsäcker und andere, mit abweichender Urteilsbegründung, Berichtigungsbeschlüssen, den grundlegenden Gesetzesbestimmungen, einem Verzeichnis der Gerichtspersonen und Zeugen. Einführungen von Robert Kempner und Carl Haensel, Alfons Bürger Verlag, Schwäbisch Gmünd 1950, S. 119 ff., (DNB)
  71. George H. Stein, The Waffen-SS, Hitler's Elite Guard at War 1939–1945, Cornell University, 1966, S. 330, hier S. 153ff.
  72. Militärgeschichtliche Mitteilungen 2/80, Bernd Wegner: Auf dem Wege zur pangermanischen Armee: Dokumente zur Entstehung des III. ('pangermanisches') SS-Panzerkorps. Karlsruhe 1980, S. 273ff.
  73. Christopher R. Browning: Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die „Endlösung in Polen“. deutsch von Jürgen Peter Krause, Reinbek 1993, S. 280.
  74. Daniel Goldhagen: Hitler's willing executioners: ordinary Germans and the Holocaust , Vintage Books, 1997, ISBN 0-679-77268-5, S. 634.
  75. Zoran Žiletić: Jedan svet na Dunavu (deutsch Eine Welt an der Donau). Tiker, Belgrad 1996, S. 202–203 (serbisch).
  76. drustvosns.org (Memento vom 26. Juli 2011 im Internet Archive) (PDF; 139 kB), Gesellschaft für serbisch-deutsche Zusammenarbeit, Carl Bethke: Das Bild des deutschen Widerstandes gegen Hitler in (Ex-) Jugoslawien, 1991.
  77. Slobodan Maričić: Folksdojčeri u Jugoslaviji – Susedi, dželati i žrtve (deutsch Die Volksdeutschen in Jugoslawien – Nachbarn, Täter, Opfer). Pančevo, Belgrad 1995 (serbisch).
  78. Heinz Kühnrich und Franz-Karl Hitze: Deutsche bei Titos Partisanen 1941–1945. GNN-Verlag, Schkeuditz 1997, ISBN 3-929994-83-6.
  79. mladina.si, Mladina: Nemci, ki so bili partizani (deutsch Deutsche, die Partisanen waren), 23. Februar 2004.
  80. Zoran Žiletić: Die Geschichte der Donauschwaben in der Wojwodina. In: Die Deutschen in Ostmittel- und Südosteuropa, Band 2. München 1996, S. 224 ff.
  81. Paul Milata: Zwischen Hitler, Stalin und Antonescu. Rumäniendeutsche in der Waffen-SS. Böhlau-Verlag, Wien 2007, ISBN 978-3-412-13806-6, S. 349.
  82. Banater-Schwaben.de, Josef Wolf: Die Banater Schwaben – Geschichtlicher Überblick und gegenwärtige Lage
  83. siebenbuerger.de, Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien, Peter-Dietmar Leber: Freikauf und Schmiergeld für die Ausreise, 12. September 2007, Zugriff August 2009.
  84. delascolectividades.com.ar, Die Donauschwaben in Zahlen
  85. Peter Durucz: Ungarn in der auswärtigen Politik des Dritten Reiches 1942–1945. Göttingen 2006, ISBN 3-89971-284-6.
  86. dus.sulinet.hu (Memento vom 12. Januar 2010 im Internet Archive), Anton Treszl: Jakob Bleyer
  87. inst.at, Eszter Kiséry: Jakob Bleyers Wien-These
  88. ldu.hu@1@2Vorlage:Toter Link/www.ldu.hu (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) , Johann Schuth, Dezső Szabó: Kurze Geschichte der Deutschen in Ungarn
  89. Hans Gehl: Wörterbuch der donauschwäbischen Lebensformen. Franz Steiner, Novi Sad 2005, S. 33–34 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche Schätzungen des Arbeitskreises Dokumentation der Donauschwäbischen Kulturstiftung München).
  90. Michaela Bentz: Das Donauschwäbische zwischen Sprachkontakt und Standardsprache. In: Werner Wiater und Gerda Videsott, (Hrsg.): Migration und Mehrsprachigkeit. Von der individuellen zur gesellschaftlichen Mehrsprachigkeit, Frankfurt (Main): Peter Lang Verlag, 2009, S. 181–198.
  91. Josef Volkmar Senz: Geschichte der Donauschwaben: von den Anfängen bis zur Gegenwart. Amalthea, 1993, ISBN 3-85002-342-7, S. 279.
  92. kulturraum-banat.de, Ernst Meinhardt, Interview mit Dr. Hans Gehl, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für donau-schwäbische Geschichte und Landeskunde Tübingen, 5. März 2002.
  93. Idglbw.de, Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Mitarbeiter
  94. dzm-museum.de (Memento vom 12. Januar 2010 im Internet Archive), Vorstand
  95. Über uns – Haus der Donauschwaben Sindelfingen. Abgerufen am 10. Januar 2022 (deutsch).
  96. Sanierung des Hauses der Donauschwaben. Abgerufen am 10. Januar 2022.
  97. Einweihung der Gedenkstätte in Jarek/Vojvodina, abgerufen am 15. Mai 2017.
  98. Michael Martens: Denkmal für getötete Deutsche in Serbien. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. Mai 2017, S. 4.
  99. Bundesvorstand der Landsmannschaft der Donauschwaben Bundesverband e. V. In: Der Donauschwabe. Mitteilungen.
  100. Landsmannschaft der Banater Schwaben e. V.

  • (C) Thomas Casagrande: Die volksdeutsche SS-Division „Prinz Eugen“. Die Banater Schwaben und die nationalsozialistischen Kriegsverbrechen. Campus, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-593-37234-7.
  1. S. 89.
  2. S. 90.
  3. S. 95.
  4. S. 100.
  5. S. 98.
  6. S. 103.
  7. S. 101.
  8. S. 102.
  9. S. 108ff.
  10. S. 106.
  11. S. 121.
  12. S. 125.
  13. S. 114.
  14. S. 126.
  15. S. 128.
  16. S. 129ff.
  17. S. 345.
  18. S. 178ff.
  19. S. 343.
  20. S. 179, Originaldokument abgedruckt in: Josef Janko: Weg und Ende der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien. Leopold Stocker, Graz 1982, S. 230.
  21. S. 194.
  22. S. 193ff.
  23. S. 194.
  24. S. 195.
  25. S. 200.
  26. S. 187.
  27. S. 288ff.
  28. S. 196.
  29. S. 336ff.
  30. S. 299.
  31. S. 339.
  32. S. 340,341.
  33. S. 342.
  34. S. 343.
  35. S. 343.
  36. S. 344.
  37. S. 345.
  38. S. 346.
  39. S. 105.
  40. S. 347.
  41. S. 348.
  42. S. 213, aus: BA: NS19/ 3519
  43. S. 267, Originaldokument abgedruckt in: Josef Janko: Weg und Ende der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien. Stocker, Graz 1982, S. 226.
  44. S. 195.
  45. S. 306.
  46. S. 267.
  47. S. 348.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.