Landkreis Lahr
Der Landkreis Lahr war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1972) | ||
Bestandszeitraum: | 1938–1972 | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Südbaden | |
Verwaltungssitz: | Lahr | |
Fläche: | 445 km2 | |
Einwohner: | 88.475 (27. Mai 1970) | |
Bevölkerungsdichte: | 199 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | LR | |
Kreisschlüssel: | 08 3 37 | |
Kreisgliederung: | 42 Gemeinden | |
Lage des Landkreises Lahr in Baden-Württemberg | ||
Geografie
Lage
Der Landkreis Lahr lag im Westen Baden-Württembergs.
Geografisch hatte der Landkreis Lahr überwiegend Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene und am Schwarzwald. Die Kreisstadt lag etwa in der Mitte des Landkreises.
Nachbarkreise
Seine Nachbarkreise waren 1972 im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Kehl, Offenburg, Wolfach und Emmendingen. Im Westen bildete der Rhein die natürliche Grenze zu Frankreich.
Geschichte
Das Gebiet des späteren Landkreises Lahr gehörte vor 1800 zu verschiedenen Herrschaften. 1803 kam das Gebiet an Baden, das zunächst mehrere Ämter, darunter die Ämter bzw. Bezirksämter Ettenheim, Lahr und Mahlberg bildete, doch bereits 1813 wurde das Bezirksamt Mahlberg mit Ettenheim vereinigt. Die zum Landeskommissärbezirk Freiburg gehörigen Bezirksämter Lahr und Ettenheim wurden 1924 vereinigt. Daraus entstand dann 1939 der Landkreis Lahr.
Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 gehörte der Landkreis Lahr zum Regierungsbezirk Südbaden. Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Lahr aufgelöst. Seine Gemeinden gingen komplett im neu gebildeten Ortenaukreis auf[1], der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Lahr wurde.
Einwohnerentwicklung
Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
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Politik
Landrat
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Bezirksamts bzw. Landkreises Lahr 1803–1972:
- 1803–1812: Wilhelm Carl Christian Bausch
- 1812–1820: Ludwig August Friedrich von Liebenstein
- 1820–1824: Eduard Wundt
- 1824–1842: Gottlieb Friedrich Lang
- 1842: Karl Ludwig Böhme
- 1843–1844: Wilhelm Bausch
- 1844–1847: Ignaz Fränzinger
- 1847–1849: Maximilian Waag
- 1849–1853: Carl von Neubronn
- 1853–1858: Karl Wielandt (Oberamtmann)
- 1859–1864: Gottlieb Jonathan Winter
- 1864–1877: Peter Guerillot
- 1877–1882: Alexander Wallau
- 1882–1893: August Winther
- 1893–1895: Karl Deitigsmann
- 1895–1897: Karl Weingärtner
- 1897–1902: Hans von Krafft-Ebing
- 1902–1908: Konrad Herrmann
- 1908–1914: Anton Josef Beck
- 1914–1924: Hermann Ludwig Pfeiffer
- 1924–1926: Georg Herrmann
- 1926–1929: Richard Hepp
- 1929–1935: Otto Schoch
- 1935–1945: Paul Strack
- 1945–1946: Wilhelm Lenssen
- 1946: Josef Astfäller (kommissarisch)
- 1946–1947: Wilderich Cuno
- 1947–1948: Pius Uhrig
- 1948–1955: Viktor Huber von Gleichenstein
- 1955–1972: Georg Wimmer
Wappen
Das Wappen des Landkreises Lahr zeigte in Gold einen rot gekrönten und rot gezungten schwarzen Löwen, dem ein roter Balken unterlegt ist. Das Wappen wurde dem Landkreis Lahr am 30. September 1960 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.
Der rote Balken steht für die ehemalige Grafschaft Geroldseck, zu der 6 Gemeinden vor 1803 gehörten. Der Mahlberger Löwe steht für die gleichnamige Herrschaft der Markgrafen von Baden-Baden, zu dem ebenfalls ein Großteil des Kreisgebiets gehörten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Kreisgebiet führte von Nord nach Süd die Bundesautobahn 5 Karlsruhe-Basel. Ferner führte die Bundesstraße 3 durch das Kreisgebiet.
Gemeinden
Zum Landkreis Lahr gehörten ab 1936 zunächst 42 Gemeinden, davon 3 Städte.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Lahr machten am 1. Juli 1971 die Gemeinde Wallburg, die sich mit der Stadt Ettenheim vereinigte und die Gemeinde Schönberg, die sich mit der Gemeinde Seelbach vereinigte. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Lahr schließlich am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Größte Gemeinde des Landkreises war die Große Kreisstadt Lahr/Schwarzwald, kleinste Gemeinde war Wittelbach.
In der Tabelle stehen die Gemeinden des Landkreises Lahr vor der Gemeindereform. Alle heutigen Gemeinden gehören zum Ortenaukreis. Die Einwohnerangaben beziehen sich auf die Volkszählungsergebnisse in den Jahren 1961 und 1970.[1]
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen LR zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1972 ausgegeben. Seit dem 31. März 2014 ist es im Ortenaukreis erhältlich.
Einzelnachweise
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 498.