Landkreis Säckingen
Der Landkreis Säckingen war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten (Stand 1972) | ||
Bestandszeitraum: | 1938–1972 | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Südbaden | |
Verwaltungssitz: | Säckingen | |
Fläche: | 371 km2 | |
Einwohner: | 75.344 (27. Mai 1970) | |
Bevölkerungsdichte: | 203 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÄK | |
Kreisschlüssel: | 08 3 43 | |
Kreisgliederung: | 53 Gemeinden | |
Lage des Landkreises Säckingen in Baden-Württemberg | ||
Geografie
Lage
Der Landkreis Säckingen lag im Südwesten Baden-Württembergs.
Geografisch hatte der Landkreis Säckingen Anteil am Schwarzwald, dessen südlichen Ausläufern sowie dem östlich anschließenden Hotzenwald. Die Kreisstadt Säckingen (heute Bad Säckingen) lag am südlichen Rand des Kreisgebiets direkt am Rhein.
Nachbarkreise
Seine Nachbarkreise waren 1972 im Uhrzeigersinn beginnend im Westen Lörrach, Hochschwarzwald und Waldshut. Im Süden bildete der Rhein die natürliche Grenze zur Schweiz.
Geschichte
Das Gebiet des späteren Landkreises Säckingen gehörte vor 1800 zu einer Vielzahl verschiedener Herrschaften. 1806 kam das Gebiet an Baden, das zunächst mehrere Ämter, darunter Beuggen, Nollingen, Säckingen, Wehr und Kleinlaufenburg bildete, die jedoch bald nahezu alle aufgelöst wurden. Es bestand ab 1819 nur noch das Amt Säckingen, das sich im Laufe der Geschichte mehrmals veränderte, zunächst zum Wiesenkreis und ab 1815 zum Oberrheinkreis gehörte. 1864 gehörte es zum Landeskommissärbezirk Freiburg und 1936 wurde es um einige Gemeinden des aufgelösten Amtes Schopfheim vergrößert. 1939 erhielt es die Bezeichnung Landkreis Säckingen.
Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 gehörte der Landkreis Säckingen zum Regierungsbezirk Südbaden. Durch die Gemeindereform ab 1970 veränderte sich das Kreisgebiet in einem Fall. Am 1. Januar 1971 wurde die Gemeinde Schlageten mit der Gemeinde Immeneich, Landkreis Waldshut, zur neuen Gemeinde Albtal (die jedoch 1974 nach St. Blasien eingemeindet wurde) vereinigt und verließ somit den Landkreis Säckingen.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Säckingen aufgelöst. Seine Gemeinden gingen überwiegend im vergrößerten Landkreis Waldshut auf, der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Säckingen wurde. Fünf Gemeinden im westlichen Kreisgebiet gingen im vergrößerten Landkreis Lörrach auf.[1]
Einwohnerentwicklung
Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
|
|
Politik
Landräte
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Bezirksamts bzw. Landkreises Säckingen 1807–1972:
- 1807–1814: Johann Fidel Wieland
- 1814–1819: Franz Xaver Bossi
- 1819–1828: Hermann Th. Burstert
- 1828–1831: Ludwig Friedrich Eichrodt
- 1831–1846: Raphael von Weinzierl
- 1847–1849: Johann Baptist Schey
- 1849–1855: Adolf Leiber
- 1855–1860: Johann Baptist Rieder
- 1860–1864: Otto Sachs
- 1864: Johann Nepomuk Wetzel
- 1865–1872: Franz Müller
- 1872–1877: Gustav Eschborn
- 1877–1879: Ferdinand Lewald
- 1879–1884: Wilhelm Holtzmann
- 1884–1888: Ernst Müller
- 1888–1891: Moritz Seubert
- 1891–1899: Oskar Frech
- 1899–1904: Hermann Ludwig Pfeiffer
- 1904–1918: Albert Kapferer
- 1918–1919: Paul Schwoerer
- 1920–1934: Werner von Rotberg
- 1934–1936: Johannes Duntze
- 1936–1937: Karl Vierling
- 1937–1945: Franz Schühly
- 1945–1949: Alfons Oswald
- 1949–1968: Otto Bischof
- 1968–1972: Otto Leible
Wappen
Das Wappen des Landkreises Säckingen zeigte in von Rot und Gold gespaltenem Schild vorne einen schwebenden silbernen Abtsstab, dessen abgekehrte Krümme mit grünen Steinen belegt ist, hinten einen schräg nach oben gerichteten roten Blitz. Das Wappen wurde dem Landkreis Säckingen am 25. August 1966 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen. Der Abtsstab symbolisiert das Kloster Säckingen, der Blitz steht für die Energiegewinnung im Kreis. Auf damals zum Bezirksamt Säckingen, seit 1973 jedoch zum Nachbarlandkreis Lörrach gehörenden Gebiet wurde das erste Flusskraftwerk Europas gebaut. Die Blasonierung deutet auf die badischen Farben Rot-Gelb und auf die Farben Vorderösterreichs (Rot-Weiß) hin, zu dem das Gebiet früher gehörte bzw. 1806 gelangte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Kreisgebiet führte keine Bundesautobahn. Daher wurde der Kreis nur durch die Bundesstraße 34 und mehrere Kreisstraßen erschlossen.
Gemeinden
Zum Landkreis Säckingen gehörten ab 1936 zunächst 53 Gemeinden, davon 5 Städte.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Säckingen machten am 1. Januar 1971 die Gemeinden Urberg, Wilfingen, Wittenschwand und Wolpadingen, die sich zur neuen Gemeinde Dachsberg (Südschwarzwald) vereinigten. Gleichzeitig vereinigte sich die Gemeinde Schlageten mit der Nachbargemeinde Immeneich, Landkreis Waldshut zur neuen Gemeinde Albtal. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Säckingen schließlich am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Die größte Gemeinde des Landkreises war die Stadt Rheinfelden (Baden). Die kleinste Gemeinde war Rütte.
In der Tabelle stehen die Gemeinden des Landkreises Säckingen vor der Gemeindereform. Die Einwohnerangaben beziehen sich auf die Volkszählungsergebnisse in den Jahren 1961 und 1970.[1]
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen SÄK zugewiesen. Es ist das einzige Unterscheidungszeichen, in dem der Buchstabe Ä vorkommt. Es wurde bis zum 31. Dezember 1972 ausgegeben und ist seit dem 15. März 2021 im Rahmen der Kennzeichenliberalisierung im Landkreis Waldshut wieder erhältlich.
Einzelnachweise
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 501 f.